#die lage im irak
Explore tagged Tumblr posts
ph-line · 3 months ago
Text
Pilgerwissen
Hier ein Paar Auszüge aus den Informationen aus dem Pilgerschafts Museum:
Historische Pilgerfahrten in Mesopotamien (Region im Irak), Ägypten oder Griechenland sind belegt. Im Hinduismus gab es unter anderem häufig Pilgerfahrten zu Flüssen. Im Buddhismus sind Pilgerreisen mit Reliquien von Buddha oder dessen Leben verbunden und im Shintoismus (einheimische Religion Japans, gekennzeichnet durch Naturverehrung) gibt es viele Stätte, die Ziel einer Pilgerfahrt sind, weil dort die Geister oder Götter der Natur leben. Die drei großen monotheistischen Religionen haben berühmte Orte, die von tausenden von Pilgern aufgesucht werden: Jerusalem, Rom, Santiago de Compostela und Mekka sind hier die Wichtigsten.
Den Erzählungen über die Entdeckung der Grabstätte des Jakobus zufolge, war sie der Ursprung der Jakobspilgerfahrten und des Wegenetzes, das wir heute Jakobswege nennen. Der Fund des Körpers des Apostels Jakobus entspricht der mittelalterlichen Tradition der wundersamen Entdeckung von Reliquien, die für die Christen heiligsten Gegenstände. Der Fund hatte eine enorme Auswirkung, die sich auch auf die politischen und religiösen Mächte erstreckte. Es war ein Ansporn für die Stabilisierung der asturianischen (Nordspanischen) Monarchie und eine Möglichkeit für die abgelegenste Diözese (Amtsgebiet des Bischofs), ihren Ursprung auf einen Apostel zurückzuführen. Bereits vor der Entdeckung der Grabstätte gab es viele Bezugnahmen auf ihre Lage in Galicien. Der Legende zufolge bemerkt der Eremit Pelayo Lichter im naheliegenden Wald und teilt dies dem Bischof von Iria mit. Letzterer fastet, betet und entdeckt danach die Grabstätte, die er als die von Jakobus identifiziert. Der König Alfonso II. bestätigt den Fund und ordnet im Jahr 834 den Bau einer bescheidenen Kapelle an, die den Ursprung der Kathedrale in Santiago darstellt.
Santiago de Compostela wurde also das Ziel der Pilgerfahrten nach der Entdeckung des Körpers von Jakobus dem Älteren im 9. Jh. Seitdem ist die Stadt von einer Vielzahl von Pilgernden aufgesucht worden. Symbolisch wird der Jakobsweg als Widerschein des auf dem Himmel von der Michstraße definierten Kurses auf der Erde erklärt, der in Richtung Finis Terrae (lat.: Ende der Welt) zieht. Die verschiedenen Pilgerwege in Spanien vereinigen sich in der Nähe von Santiago de Compostela. Sieben Wege führen in die Stadt: der französische, der ursprüngliche bzw. primitivo, der nördliche, der englische, der portugiesische Weg, Fisterra-Muxía und Via de la Plata. Die meisten Wege setzen sich außerhalb Galicians fort und spalten sich auf, um in wichtige Enklaven der Jakobstradition auf der Halbinsel zu führen oder sich bis Europa zu erstrecken.
Der Jakobspilger ist die Hauptfigur der Wallfahrt nach Compostela. Die Wallfahrt an sich führte zur Schaffung des Weges, der Infrastrukturen, der Vorschriften über den Schutz der Wanderer und eines riesigen Komplexes aus materiellen und immateriellen Elementen, die diese Pilgerfahrt zu etwas Besonderem gemacht haben. Die Jakobspilgerfahrt entspringt einer religiösen Überzeugung. Sie gilt als "Weg zur Perfektion" und man pilgert aus unterschiedlichen Gründen: Frömmigkeit, Erwirkung einer Gnade, humanistisches Bestreben oder ritterliche Werte und sogar aufgezwungene oder auf Grund einer Zivilstrafe auferlegte Pilgerfahrten. Kulturelle, ökologische, sportliche, esoterische Aspekte, Meditation oder Realitätsflucht sind auch einige der zahlreichen Gründe, aus denen man heute nach Santiago de Compostela pilgert. Seit ihrem Ursprung waren für die Pilgernden das wichtigste Transportmittel seine eigenen Füße; die Verwendung von Tieren oder Fuhrwerken war ein Privileg. Zu Beginn waren die Pilgernden wie Wandernde gekleidet: ein nicht sehr langer Umhang, langer Leibrock, Halskragen, breitkrempiger Hut und feste Schuhe. Mit der Zeit kam es zu einer Vereinheitlichung der Kleidung, mit der die Pilgernden leichter identifiziert werden konnten: der Pilgerstab und der Korb, der Beutel oder die Gürteltasche wurden zu charakteristischen Abzeichen, zu denen sich auch der Kürbis für das Mitnehmen von Wasser oder Wein reihte. Auf der Kleidung Jakobsmuscheln und kleine Pilgerstäbe. Auf ihrer Rückreise nahmen die Pilger normalerweise als Erinnerung in Compostela hergestellte Gegenstände mit: Muscheln, Kreuze, Amulette, Halsketten, Rosenkränze, Jakobsfiguren, liturgische Objekte, Medaillen mit der Abbildung des Jakobus etc.
Die Muschel der Vieira (Jakobsmuschel) ist das typischste Abzeichen des Jakobswegs, genauso wie das Veracruz. Die Muschel wurde früher am Nordeingang der Kathedrale unter strikter Kontrolle der Kirche verkauft. Sie wurde an die Kleidung gehängt oder genäht und wies Personen als Pilgernd aus. Es wird ihr heilende Wirkung zugeschrieben und, wie in der Predigt Veneranda dies des Codex Calixtinus steht, symbolisiert ihre Ähnlichkeit mit einer Hand die guten Werke. Als sie aus Metall hergestellt wurde, konnte die Kirche ihr Monopol leichter unter Kontrolle halten. Auch andere Elemente wie z. B. die (unter der Muschel gekreuzten oder nicht gekreuzten) Pilgerstäbe oder das Jakobskreuz sind ausschließlich mit Jakobus verbundene Symbole. Seit dem 15. Jh. werden die unter dem Namen "compostelas" bekannten Bescheinigungen übergeben, von denen ich jetzt auch eine besitze!
4 notes · View notes
indubio-proreo · 6 months ago
Text
Nur Dieb oder auch Vergewaltiger? Teil 1
Reportage
Tumblr media
Wegen dem Vorwurf der Vergewaltigung in einem Fall und dem Diebstahl geringwertiger Sachen in 3 Fällen musste sich im Mai ein 63- jähriger Iraker vor dem Schöffengericht verantworten.
Laut Anklageschrift soll er sich im Oktober 2020 mit der geschädigten Transfrau* zu einem Stelldichein in seiner Wohnung in Kreuztal verabredet haben, bei dem Alkohol konsumiert wurde. Nach einer gewissen Zeit soll der Mann der geschädigten Person eine Massage angeboten haben auf welche sie sich einließ. Als der Mann auch Geschlechtsverkehr wollte willigte die Geschädigte laut ihrer Einlassung gegenüber den Ermittlern nicht ein. Dennoch soll der Angeklagte gegen den Willen der Geschädigten in ihren After eingedrungen sein und bis zur Ejakulation mit ihr Verkehr gehabt haben.
*bevorzugte Pronomen nicht bekannt
Zu diesem schwerwiegenden Vorwurf kamen 3 Diebstähle geringwertiger Sachen im Oktober 2023.
An 3 verschiedenen Tagen soll er verschiedene Lebensmittel und Rasierutensilien in Siegener Super- und Drogeriemärkten entwendet haben. Der Gesamtwert der Waren belief sich auf rund 75€.
Der Angeklagte der nur mit Hilfe einer Arabisch Dolmetscherin am Prozess teilhaben konnte, räumte schnell die Diebstähle umfänglich ein. Er habe in dem Zeitraum noch stark getrunken. Mindestens einen Liter „Arak“ am Tag. Er würde sich heute sehr für sein Verhalten schämen und hätte auch den Alkoholkonsum heute im Griff. Bemerkenswert ist dass die 3 angeklagten Diebstähle begangen wurden nachdem er im Oktober 2023 zu einer Bewährungsstrafe von 6 Monaten verurteilt wurde. Einer der Diebstähle wurde am 22.11. unmittelbar nachdem der Angeklagte in einer anderen Sache im Gerichtsgebäude angehört wurde am Siegener Bahnhof begangen. Sein Alkoholismus war in diesem Zeitraum so stark dass er sich nur mit Mühe an Einzelheiten der betreffenden Tage erinnern kann. „Es konnte so nicht weiter gehen“ sagt der zur Zeit Bürgergeld beziehende Mann. Seit Dezember 2023 ist er laut eigener Angabe abstinent.
Bemerkenswert ist dass der Angeklagte nachdem er seine Vorladung zum Prozess mit den darin aufgelisteten gestohlenen Waren erhalten hatte tatsächlich zahlte. Allerdings überwies er das Geld nicht an die betroffenen Geschäfte sondern an das Siegener Amtsgericht.
Das der 63-Jährige Probleme mit der zeitlichen Einordnung von erlebtem hat kristallisierte sich weiter heraus als er Einlassungen zu dem Vorwurf der Vergewaltigung machte.
Er räumte zwar ein sich mit der geschädigten Person über eine App verabredet zu haben, will aber keinen Verkehr mit ihr gehabt haben. Laut seiner Aussage habe er noch in den späten Abendstunden gemerkt dass mit der Dame "etwas nicht stimmt". An ihren Gesten will er erkannt haben dass sein Date "in Wahrheit ein Mann" war. Als er die Person damit konfrontierte soll es zu einem handfesten Streit gekommen sein im Zuge dessen er von der Person angegriffen und mit einem scharfen Gegenstand an der Hand verletzt wurde. Noch in der Nacht will er seinen Nachbarn um Hilfe gebeten haben der nach Betrachtung der dynamischen Lage in der Wohnung die Polizei hinzu zog um den Gast seines Nachbarn der Wohung zu verweisen. Laut Aussage des Angeklagten wollte er nicht dass die Person die Nacht bei ihm verbringt. Er hätte auf drängen seines Besuchs noch weitere 60€ für ein Taxi ausgehändigt.
Nun lagen dem Gericht allerdings Akten vor die belegten dass die Polizei erst gegen 10:30 Uhr des folgenden Tages an der Wohung des Angeklagten eintraf. Ebenfalls belegte ein DNA Gutachten eindeutig dass es zu sexuellem Kontakt zwischen dem Angeklagten und der Transperson gekommen sein muss. Sein Ejakulat wurde zweifelsfrei im After der Person fest gestellt.
Damit konfrontiert äußerte der Angeklagte, sehr zur Irritation der Kammer " das dieses ja von hunderten Männern stammen könnte" und "dass solche Menschen die halb Mann halb Frau sind ja alles mögliche machen". Dass die Vorsitzende ihn darauf hinwies das hunderte Männer aber nicht seine DNA haben schien den Mann gar nicht groß zu beirren. Im Gegenteil: Er behauptete die Person hätte ihn auf das Bett geschubst und mit einem Messer bedroht weil sie "unbedingt Sex mit ihm wollte". Er gab an in seiner alten Heimat ein Jesidischer Geistlicher gewesen zu sein, und dass derartige Kontake moralisch nicht mit ihm vereinbar seien.
Er äußerte sich zusätzlich noch abfällig und in meinen Augen nicht zitatwürdig über die Person und ihre sexuelle Orientierung. Die Vorsitzende rügte dies und wies ihn deutlich darauf hin dass seine Äußerungen über Homosexualität in unserem Kulturkreis als menschenfeindlich betrachtet werden.
Hier zum zweiten Teil:
~Dieser Fall bot viel Spielraum für Interpretation und auch Spekulation. Weshalb er einer der ersten sein wird der im Podcast zum Blog, der im vierten Quartal erscheinen soll, besprochen wird~
2 notes · View notes
hedeflerim · 1 year ago
Text
Ja, das ist ein antikes Artefakt, das im Irak gefunden wurde. Dieser Ort sieht fantastisch aus und steht auch auf meiner Liste der Orte, die ich besuchen möchte.
Esma-Gärten von Babylon, Al Hilla, Irak
Esma-Gärten von Babylon
Datum: v. Chr. 605
Region: Irak, Mesopotamien
Die Hängenden Gärten von Babylon, deren genaue Lage nicht bestimmt werden kann, sind ein Komplex, der zu einem der sieben Weltwunder der Alten Welt gewählt wurde, aber nicht fragmentiert wurde.
Tumblr media
Der Bau begann in den alten babylonischen Städten im heutigen Irak.
Babylon wurde 1894 v. Chr. rund um die berühmte Stadt Babylon in Mesopotamien gegründet. Das Zentrum Babylons liegt in der Stadt Al Hilla im heutigen Irak.
In den babylonischen Texten gibt es kein Zitat, das einen endgültigen Beweis für diese Gärten darstellen würde, und es wurden noch keine archäologischen Beweise für die physische Existenz des Gartens gefunden.
3 notes · View notes
Text
Tumblr media
Jemeniten setzen Massenkundgebungen zur Unterstützung des palästinensischen und libanesischen Widerstands fort
01.11.2024 - Hodhod Yemen News Agency
Millionen Jemeniten gingen am Freitag auf dem Al-Sabeen-Platz, dem größten Platz in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, und auf über 380 zentralen und peripheren Plätzen in 14 jemenitischen Provinzen auf die Straße, um ihre Unterstützung für den Libanon und Gaza auszudrücken. Unter dem Slogan „Mit Gaza und dem Libanon … Bereit für jede amerikanisch-zionistische Eskalation.“
Während der Kundgebungen wurde eine Erklärung abgegeben, in der die Operationen des palästinensischen Widerstands gelobt wurden, die dem zionistischen Feind seit über einem Jahr erhebliche Verluste zugefügt haben.
In der Erklärung werden die seit nunmehr 13 Monaten andauernden zionistischen Verbrechen, die Brutalität und der Völkermord in Gaza verurteilt, insbesondere im Norden des Gazastreifens, und sich bis ins Westjordanland und den Libanon ausgedehnt.
Es forderte die arabischen und islamischen Nationen sowie ihre Unterstützer in aller Welt auf, Verantwortung für die Eindämmung der amerikanisch-israelischen Aggression zu übernehmen.
Es würdigte die schmerzhaften Operationen der Hisbollah gegen den zionistischen Feind, die Israels Angriffspläne gegen den Libanon mit Kraft und Entschlossenheit vereitelten.
Die Erklärung lobte auch die eskalierenden, wirkungsvollen Operationen des islamischen Widerstands im Irak und die heroischen Märtyreroperationen im besetzten Palästina, die die innere Struktur des zionistischen Feindes erschüttert haben. Sie lobte auch die jemenitischen Streitkräfte für ihre unerschütterlichen und gesegneten Operationen.
Das jemenitische Volk bekräftigte seine Unterstützung für den neuen Generalsekretär der Hisbollah und seine Entschlossenheit, bis zum Sieg an der Seite der Widerstandskämpfer der Hisbollah, des libanesischen Volkes, der palästinensischen Widerstandsgruppen und des palästinensischen Volkes dem israelischen Feind und dem zionistischen Projekt in der Region entgegenzutreten.
Die Erklärung richtete sich an Skeptiker, die auf den Frieden und internationale Institutionen wie den UN-Sicherheitsrat setzen. Sie behauptete, dass diejenigen, die es versäumt hätten, das UNRWA in Palästina oder die UNIFIL im Libanon zu schützen, noch weniger in der Lage seien, diese oder andere Nationen zu schützen.
Tumblr media
1 note · View note
my-life-fm · 6 months ago
Text
Die meisten Formen von Massenmigration sind auf Kriege zurückzuführen. Meist ist es aber der Verlust der eigenen Lebensgrundlage, die Traumatisierung durch Gewalt, die Angst um die eigene Existenz. Kriege haben das Zeug dazu, all das auszulösen. Betrachtet man die Migrationsbewegungen nach Europa, so zeigt sich ein Zusammenhang zwischen kriegerischen Handlungen und Flucht. In den letzten zehn Jahren waren es vor allem Menschen aus Syrien und Afghanistan, die sich auf die Flucht machten. Ohne Vorbereitung, ohne Mittel, ohne interkulturelles Training, ohne Kenntnis der Sprache, die dort gesprochen wird, wohin es sie verschlagen hat.
Wer leugnet, dass die militärischen Interventionen des Westens dazu beigetragen haben, setzt auf die Dummheit und Ahnungslosigkeit der Öffentlichkeit. Immer ging es um geostrategische Vorteile und den Zugang zu Ressourcen. Im Irak, in Libyen, in Syrien, in Afghanistan. Und, warten Sie, bis sich die aus Gaza vertriebenen Palästinenser auf den Weg machen.
Auf der einen Seite die Opfer der imperialistischen Kriege, die ihr Heil in den Ländern suchen, von denen die Gewalt ausging, und auf der anderen Seite die Opfer in den Ländern selbst, denen die Kosten, die Lasten und die eigene Verschlechterung der Lage als das Werk der anderen Opfer präsentiert werden. Zwei Arten von Opfern stehen sich gegenüber. Und man tut alles, um die eine Seite für das Elend der anderen verantwortlich zu machen. Teile und herrsche! Die absurdeste Form der Irritation aber ist die Position der vermeintlich Aufgeklärten, die sich als gut und human definieren, die den einen Opfern vorwerfen, auf der falschen Seite zu stehen. Und dabei den imperialistischen Krieg ausblenden. Das ist die erbärmlichste Position in diesem Spiel.
Frei nach: "Divide et impera!“ in M7 von Dr. Gerhard Mersmann am 04.06.2024. Den vollständigen Artikel im Wortlaut lesen: https://form-7.com/2024/06/04/divide-et-impera/
0 notes
shape · 11 months ago
Text
Aber dennoch ist die Forderung ganz auf der Höhe der Zeit, schließlich hat im Januar erst die Bundesregierung den Abschiebestopp für den Iran aufgehoben, der nach den Massenprotesten im Jahr 2021 verhängt worden war. Dass sich auch im Iran die Lage in keiner Weise ändert, zumindest nicht verbessert hat, scheint bei der Entscheidung keine Rolle zu spielen: »Aktuell gilt (wieder): Nur wem mit ›beachtlicher Wahrscheinlichkeit‹ eine Verfolgung in Iran droht, darf bleiben.«
Wer sich ein wenig in deutscher Asylpraxis auskennt, weiß, dass diese Formulierung für die Betroffenen nichts Gutes verheißt und bald wohl auch wieder die Abschiebeflieger in die Islamische Republik abheben werden. Wie oft es bei diesen Maßnahmen diejenigen trifft, die eigentlich an allererster Stelle Schutz bräuchten, zeigte sich im vergangenen Jahr, als ein Rücknahmeabkommen mit dem Irak ausgehandelt worden war und in Folge erstmals auch Jesidinnen und Jesiden rückgeführt wurden.
All dies ist nicht nur inhuman, sondern bestenfalls ein Herumdoktern an Symptomen, über dem die Ursachen vergessen werden. Zwar dachte man, nach der Flüchtlingskrise von 2015 hätte sich herumgesprochen, dass einer ihrer Auslöser in den massiven Kürzungen der UNO-Hilfen im Jahr zuvor lag, aber das scheint nicht der Fall zu sein. (...)
Es ist vermutlich ein hoffnungsloses Unterfangen, erneut an den Zusammenhang zwischen der Massenflucht 2015 und Hilfskürzungen im Jahr zuvor zu erinnern, zumindest aber sollte sich niemand wundern, wenn auch 2024 die Zahl jener, die aus Syrien kommen, trotz aller Abschreckungsmaßnahmen hoch bleiben wird.
0 notes
itsnothingbutluck · 11 months ago
Text
Wegen ihrer Religionszugehörigkeit werden in 38 Ländern der Welt Menschen dem Bericht einer katholischen Hilfsorganisation zufolge verfolgt oder diskriminiert. Wie aus einem heute Mittwoch in Frankfurt am Main veröffentlichten Religionsfreiheitsbericht der päpstlichen Stiftung Kirche in Not hervorgeht, werden in 38 Ländern Menschen wegen ihrer Religion verfolgt und diskriminiert. Danach leben insgesamt rund 61 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in denen die Religionsfreiheit missachtet wird. Die grösste Bedrohung geht dabei vom radikalen Islam aus. Er beschränkt den Angaben zufolge in 22 Ländern das Grundrecht auf Religionsfreiheit. In acht Staaten gehe der Druck auf religiöse Minderheiten von autoritären Regimen aus, in acht weiteren von extremem Nationalismus. Erstmals werden in dem Bericht in der Kategorie «Diskriminierung» auch Russland und Kirgistan erwähnt. Zudem habe sich die Lage in China und Indien deutlich zugespitzt. Im Irak und in Syrien habe sich die Situation in den vergangenen zwei Jahren hingegen etwas entspannt...
0 notes
heplev · 1 year ago
Text
Wenn die Lage im Gazastreifen so schlimm ist…
Twitter-Userin, X/twitter, 3. November 2023 Wenn die Lage im Gazastreifen so schlimm ist: Warum brauchen sie dann Pallywood-Produktionen? Warum brauchen sie künstliche Intelligenz? Warum müssen sie Bilder aus anderen Konflikten wie in Syrien und dem Irak wiedervewenden? WARUM LÜGEN SIE SO VIEL? Wenn Israel das jetzt nicht beendet, werden wir einen in die Länge gezogenen Konflikt mit viel…
View On WordPress
0 notes
Text
4. Was können Covid-19-Partikel tun?
Um deutlich hervorzuheben, dass Covid-19 eben kein Virus im Sinne der Biologie ist, sondern auf Basis physikalischer und chemischer Zusammenhänge verstanden und beschrieben werden kann, sollen folgende Abbildungen dazu dienen, den Sachverhalt besser zu erklären. Genau an dieser Stelle sollte der Zusammenhang zwischen Astrophysik und Elektrotechnik hergestellt werden. Die Betonung in der Auseinandersetzung mit der Thematik sollte die Fähigkeiten solcher Partikel in den Vordergrund stellen, dass sie zum einen magnetischer energetischer Natur sind und millionenfache Freiheitsgrade besitzen und zum anderen in der Lage sind, ein Gedächtnis aufzubauen. Solche Fähigkeiten können so eingesetzt werden, dass jeder Wunsch in Erfüllung gehen kann. Um es einfacher abzubilden, sollte hier die Zauberlampe von Aladdin aus der Geschichte vor Augen geführt werden. Solche Partikel können sich jeden Wunsch erfüllen. Alles, was die gleiche Entstehungsgeschichte wie diese Partikel besitzt, kann damit kommunizieren. Dadurch entsteht ein Kommunikationsprotokoll im Infraschallbereich.
 Genau diese Eigenschaften können nun dafür eingesetzt werden, um Unruhen zu verursachen bzw. politische Entscheidungen zu manipulieren. Die Covid-19-Partikel haben eine ähnliche magnetische Energie wie die notwendige Energie, um die Erde täglich um sich zu drehen bzw. einmal pro Jahr um die Sonne. Durch sie werden Menschen fremdbestimmt, was dazu führen kann, hier etwas Manipulatives im Sinne der Sicherheitstechnik anzuwenden, wie z.B. gelbe Westen in Frankreich oder jegliche Formen der Sicherheitstechnik auf der Straße und im Haushalt.
Tumblr media
Abbildung 7: Gelbe Westen und Fremdsteuerung. Quelle: eigene Darstellung
 Weiterhin könnten sie genauso für die Unterhaltung von Gewerben eingesetzt werden, wenn ihre Kontrolle bzw. Erzeugung längst erprobte Sache ist. Auch ISIS im Irak ist auf Basis solcher Techniken freigesetzt worden. In den Medien wird des Öfteren über christliche Schöpfung diskutiert, ohne dabei einen direkten Hinweis dafür zu geben, was damit gemeint ist. Wenn solche Techniken längst erprobt sind, dann hat man etwas ohne Hirn und Verstand entwickelt. Falls vermutet wird, dass sowas existieren kann, dann sollte dieser Beitrag dazu dienen, diese Partikel besser zu verstehen und zu beschreiben.
Tumblr media
Abbildung 8: Wo bleibt die Wahrheit? Quelle: eigene Darstellung
Die Covid-19-Partikel bewegen sich mit Lichtgeschwindigkeit. Im Umkehrschluss zur Messung der Lichtgeschwindigkeit im Vakuum können solche Partikel den Sauerstoff Richtung Himmel verschieben. Ein Partikel mit Lichtgeschwindigkeit verursacht Vakuum. Die Messung von Stickdioxiden während Covid-19 und mangelnder Sauerstoff waren im Mittelpunkt der Untersuchungen. Wie kann man sich so etwas erklären? Erklären lässt sich das mit einem einfachen Gedanken: Wenn sich Partikel in Lichtgeschwindigkeit bewegen und fortpflanzen, dann entsteht Vakuum. Um dies zu verstehen, sollten die Analogie zum All und die Schwerelosigkeit im Vordergrund stehen. Folgende Abbildungen zeigen gedanklich den Unterschied, und zwar im Himmel sowie auf Erden. Vakuum mit oder ohne Sauerstoff im All sowie die Schwerelosigkeit bezüglich verschwindender Masse kann als Analogie zu Covid-19 herangezogen werden.
Tumblr media
Abbildung 9: Schwerelosigkeit im Vakuum. Quelle: eigene Darstellung
In der folgenden Abbildung wird deutlich, dass im Vakuum auch Sauerstoff vorhanden sein kann, aber die Schwerelosigkeit bleibt trotzdem erhalten. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass bei immer mehr werdendem Vakuum die Masse auf der Erde reduziert wird.
Tumblr media
Abbildung 10: Schwerelosigkeit mit Sauerstoff. Quelle: eigene Darstellung
 Wenn in den Bildern eine Analogie zu Covid-19 und der Messung von Stickdioxiden und mangelndem Sauerstoff gezogen wird, dann wird deutlich, dass Frequenzen und ihre Reflexion sowie Spiegelung wie im ALL als auch auf der Erde im Spiel sind. Ob es von Menschen gesteuert bzw. eine Missachtung der Spielregeln ist, ist eine Sache der Militärindustrie. Normalerweise geht die Wissenschaft davon aus, dass Errungenschaften menschenfreundlich und menschendienlich eingesetzt werden, um die Risiken für Menschen und Umgebung minimal zu halten. Dieser Beitrag geht von der Annahme aus, dass sowohl die Militärindustrie bestimmter Nationen die Spielregeln missachtet als auch dass die Wissenschaft von falschen Hypothesen in Sachen Universum ausgeht. Die Erde pendelt mit Gravitationswellen alle 120 Jahre zwischen zwei Extremen, was folglich gegen die These der totalen Expansion spricht. Solche Fakten betreffen sowohl die Milchstraße als auch das Sonnensystem.      
0 notes
kristinhelberg · 2 years ago
Text
Interview DLF Nova 30.11.2022
(6´25 Min.)
0 notes
aktionfsa-blog-blog · 3 years ago
Text
Tumblr media
Menschenrechte sind unteilbar
Keine Unterschiede bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen
📷Deshalb begrüßen wir auch die Aufnahme von Kriegflüchtlingen aus der Ukraine. Selbst Länder, die in der Flüchtlingsfrage bisher eher als Bremser aufgetreten sind, wie Polen und Ungarn, zeigen nun, dass sie in der Lage und Willens sind tausende Geflüchtete aufzunehmen.
Allerdings gibt es, wie Übermedien berichtet, vor Ort und noch stärker in der Berichterstattung einen rassistischen Ton, den es zu kritisieren gilt. Einige Beispiele dazu
Der Journalist Charlie D’Agata von CBS News meinte, dass die Ukraine nicht mit dem Irak oder Afghanistan vergleichbar sei, weil es sich um ein „europäisches“ und „zivilisiertes“ Land handele.
In einem Interview mit der britischen BBC sagte der ukrainische Generalstaatsanwalt David Sakvarelidze, dass er in diesen Tagen besonders emotional sei, weil er sehe, wie „europäische Menschen mit blauen Augen und blonden Haaren“ täglich getötet werden.
Im „Daily Telegraph“ hieß es, der Krieg in der Ukraine sei besonders schlimm, weil die Opfer „aussehen wie wir“.
Bei „Hart aber fair“ am Montag stellte ein Gabor Steingart fest, dass die Ukrainer auch zu „unserem Kulturkreis“ gehörten und sagte: „ja, es sind Christen“, und dass er sich deshalb vorstellen könnte, dass es „diesmal funktioniert“ [mit der Aufnahme der Flüchtlinge].
Noch deutlicher formulierte es in dieser Talkshow der pensionierte deutsche Nato-General Hans-Lothar Domröse, in dem er meinte, bei den Geflüchteten von 2015 habe es sich zu einem großen Teil um junge Männer, „wehrfähige, starke Männer, die eigentlich ihr Land verteidigen sollten“, gehandelt.
Unverständlich ist, dass es in all diesen Beispielen keinen Widerspruch zu den rassistischen Äußerungen gab, schlimmer noch sind jedoch die Handlungen, die sich aus solchen Ansichten ergeben. So fiel dem ZDF-Korrespondent Armin Coerper auf, dass im Niemandsland zwischen Polen und der Ukraine sehr viele „muslimisch aussehende Männer“ gestrandet wären. Auch die mit einem aus der Ukraine stammenden Mann verheiratete Künstlerin Motsi Mabuse beklagte gestern in der ARD Sendung Brisant, dass "braune Menschen" an polnischen Grenzübergängen zur Ukraine zurückgewiesen würden. Vergessen wir nicht, dass sich viele zehntausende ausländische Studenten in der Ukraine aufhalten, allein etwa 5000 aus Indien.
Menschenrechte sind unteilbar! Die Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen ist (fast) eindeutig - leider gibt es für palästinensische Flüchtlinge aus historischen Gründen Ausnahmen - und es ist zu hoffen, dass die Staaten der EU künftig die Genfer Flüchtlingskonvention für alle Menschen auch einhalten werden.
Mehr dazu bei https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/ Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/7943-20220303-menschenrechte-sind-unteilbar.htm
5 notes · View notes
yoxhia-primus · 4 years ago
Text
Loudness War - Eindringen in die Seele
Rainer Gefühlsmensch 4.0 [Kommentar Marke]
​Oder Whistleblowing - Es gibt nicht den geringsten Anlass, darüber zu sprechen, dass Geheimdienst Psychosen verursachen, wenn das nicht nachweislich wahr wäre. Das wäre ja sonst lebensgefährlich, den Geheimdienst zu kritisieren, wenn das nicht stimmen würde. Die verfolgen mich eh bereits mit härtester Hand, da kann ich das nun auch veröffentlichen (härter bestrafen und foltern ist nicht drin als mit Mind-Control-Technologie). Das Thema wird wissenschaftlich behandelt.
Der deutsche Geheimdienst, der sich jeglicher Kontrolle entzogen hat und in großen Teilbereichen komplett gesetzfrei agiert, hat paramilitärisch im großen Stil aufgerüstet. Mit diesen elektromagnetischen Strahlenwaffen werden Sozialdemokraten und andere Personen demokratischen Widerstands verfolgt, gefoltert und getötet. Dagegen habe ich mich - wie viele andere auch - bereits mehrfach bei allen Parlamentariern und vielen Institutionen und bei den Verantwortlichen vom Verfassungsschutz offiziell beschwert, insb. auch bei der G10-Kommission. Nach meinem letzten Hinweis auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit hat der Geheimdienst bei mir eingebrochen - das sog. Bundesamt für Einbruch, wie der Verfassungsschutz auch genannt wird. Die haben meine Wohnung wohl verwanzt und meinen PC mit Staatstrojaner(n) infiltriert. Natürlich drohen die direkten Folterer ständig damit, wieder einzubrechen und mich dabei umzubringen und es wie Selbstmord aussehen zu lassen etc. pp.
Geschätzt einer von zehntausend Betroffenen wehrt sich gegen die Angriffe und ist je nach Bildungsniveau in der Lage, die Technik und Zusammenhänge zu erarbeiten (so wie andere Menschen in anderen Themen Experten sind und eine hohe Urteilsfähigkeit haben). Bisher hat es kein Mensch geschafft, sich aus diesem Spinnennetz der Geheimdienste zu befreien, wirksam Rechtsmittel dagegen einzulegen oder sich sonst irgendwie erfolgreich dagegen zu verteidigen, sofern die Angriffe mit Energie- und Neurowaffen erfolgen. Denn der Rechtsweg ist substantiell erschwert und Auskünfte werden verweigert. Die Thematik ist hochkomplex und ein Minenfeld. Jeder kennt jemanden mit Psychosen. Es leiden hunderttausende Menschen in der BRD unter dieser technisch verursachten Erkrankung und hören diese Roboter-Stimmen, die ganz ähnlich zu den eigenen Gedanken klingen aber beim genauen "Hinhören" doch eine ganz eigene Entität sind (also deutlich unterscheidbar sind). Diese roboterhaft klingenden "Stimmen" hören sich genau an wie Funksprüche (weil es Funksprüche sind).
Nur eine von sehr vielen Quellen zu einer seit Jahrzehnten eingesetzten Technologie, dass grundsätzlich Sprachbotschaften direkt an "das Gehirn" gesendet werden können ohne Umweg über die Ohren (stattdessen funktioniert dies über thermoelastische Ausdehnungen im sog. "Sacculus" - ist in der Theorie kompliziert, in der Praxis schon sehr früh experimentell entdeckt worden [nämlich um ca. 1788 rum]:
"NEUE GRUSEL-TECHNIK . Forscher lassen Sie Stimmen im Kopf hören - per Laserstrahl.
Stimmen zu hören, galt lange als göttliche Eingebung oder als Zeichen von Wahnsinn. Nun haben Forscher einen Weg gefunden, Audio-Nachrichten so zu verschicken, das sie sonst keiner hören kann - mittels eines Lasers. Es ist eine gruselige Vorstellung: Aus dem Nichts erscheint eine Stimme im Ohr, die zu einem spricht - und keiner der Umstehenden kann sie wahrnehmen. Genau das gelang nun einer Forscher-Gruppe des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Die Besonderheit: Sie schossen die Audio-Nachrichten per Laser-Strahlen ins Ohr. [...]
Die Stimme Gottes:
Missbrauchspotenzial gibt es natürlich auch. Aus dem Nichts Stimmen zu hören ist schließlich noch alles andere als normal. In der Vergangenheit wurde bereits öfter gemunkelt, dass das US-Militär über eine ähnliche Technik verfüge, mit der etwa islamistische Kämpfer im Irak im Namen Allahs aufgefordert worden seien, ihre Waffen fallen zu lassen. Die deshalb als "Voice of God" bezeichnete Audio-Waffe wurde aber nie tatsächlich bewiesen. Die neuen Forschungsergebnisse könnten das schnell ändern."
Aus [1] Kernthese: Paranoide Schizophrenie wird künstlich durch den dt. Inlands-Geheimdienst verursacht mittels Energie- und Neurowaffen. Jeder Mensch kann plötzlich Stimmen hören, die von Geheimagenten an Funkgeräten stammen 🧐 bei täglich 42 Neuerkrankungen und ca. 8 Todesfällen pro Tag. Geheimdienste verursachen die Erkrankung Psychose/Schizophrenie in vielen (genauer gesagt: in allen) Fällen. In Deutschland verursacht der Geheimdienst für die Inlandsaufklärung tausende Fälle von Psychose.
Zerlegung...:
... [IN PLANNUNG]
...
...
Quellen:
https://www.stern.de/digital/technik/forscher-lassen-sie-stimmen-hoeren---indem-sie-mit-einem-laser-beschossen-werden-8556602.html
Erstellt am: 05.04.2021, Bearbeitet am: 05.04.2021.
4 notes · View notes
sterkaciwan · 5 years ago
Photo
Tumblr media
“ICH BIN ABER NICHT DEUTSCH”
| #StêrkaCiwan
Oktober 2019 |
Es ist kein Geheimnis, dass vielleicht die Hälfte der KurdInnen (oder auch mehr?) auf der Welt sich vor sich selbst schämen. Seit hundert Jahren versucht man uns KurdInnen zu vernichten. Dafür haben Staaten wie die Türkei, Irak, Iran, Syrien und westliche Staaten wie Deutschland, Großbritannien ihr bestes getan, damit wir noch heute nicht einmal unsere Sprache sprechen können, und uns schämen, wenn uns jemand fragt woher wir kommen…
Ich war nicht wirklich anders. War ich vielleicht sogar schlimmer als die meisten Jugendlichen? Als eine junge Frau, die in einem deutschen Kaff von Deutschen umgeben war, war es natürlich nicht einfach die eigene Identität zu verstehen, vor allem wenn man Eltern hatte, die keine Antworten hatten. „Kızım wir sind keine Kurden, wir sind Aleviten, die Kurden sind zurückgeblieben“, war eine der Antworten meiner Mutter, wenn sie mir erklärte woher wir stammen. „Anne, aber es gibt doch kein Alevitistan.“ Ein verzweifelter Versuch sich selbst zu verstehen. „Keça min, wir sind Kurden“, war die stolze und überzeugte Ansicht meines Vaters. Aber es gab leider auch kein Kurdistan. Zu mindestens nicht für mich, denn mir war diese Sache zu viel. Wer war ich? Da es in der Familie keine Antwort gab, antwortete der Staat. In der Schule nämlich lernte ich schnell, deutsch zu sein. Rasch beneidete ich Freundinnen wie Katrin, Nathalie und Lisa. Denn in ihrem Leben gab es kein Chaos, keine Krisen. Ihr größten Krisen waren, wenn sie zwei mal hintereinander die gleichen Klamotten anziehen mussten oder irgendein Junge sie verließ.
So zu sein wie sie, erschien mir immer eine Lösung. Es war ein so einfaches Leben. Ich ging freiwillig zur Kinder-Bibel-Woche, nannte mich manchmal halb Türkin und halb Kurdin, wenn jemand nach dem Ursprung meines kurdischen Namens fragte antwortete ich: „der kommt aus Mesopotamien“, um das Wort Kurdistan nicht benutzen zu müssen. Was hätte ich den sagen können, wenn jemand fragen würde wo Kurdistan sei, und warum es nicht auf der Landkarte existierte?
Manchmal sagt man über uns kurdische Jugendlichen aus Europa „Schokoladen-Kinder“, doch wir sind vielmehr als das. Wir sind die Kinder der amerikanischen Musik, der europäischen Mentalität, des verlorenen Kurdistans. Wir sind die Kinder mit tausenden Fragezeichen im Kopf. Wir sind die Jugendlichen, die nicht lernen konnten, wer sie wirklich sind. Deswegen habe ich es gehasst mit meinem Vater auf Kurdendemos zu gehen. Ich erinnere mich sogar, wie ich mich einmal versteckt habe, als ich an einer Demo in Frankfurt teilnahm und ich meine Schulfreundinnen erblickte. Ich habe gehasst, wer ich bin, ohne zu wissen wer ich bin.
Doch die Revolution in mir begann mit einer Aufnahme im kurdischen TV: Es waren stolze Frauen, mit Waffen in den Händen. Sie feierten die Erfolge in Rojava. Wer waren diese wunderschönen stolzen Frauen? Was war geschehen? Mein Vater erklärte mir die Lage in Rojava und ich war verblüfft. Ich hatte oft Bücher von Rêber APO bei uns zu Hause gesehen. Aber sie interessierten mich nie. Nun aber war ich perplex. Und zu dieser Zeit gab es jeden Tag in Frankfurt Demos für Kobanê. Diesmal war ich diejenige, die meinen Vater überzeugte zu gehen. Denn auf den Demos spürte ich diesen Zusammenhalt, diese Wärme und diese Stärke. Es gab Menschen, die gegen alle anderen für ihre Überzeugung kämpften. Also musste diese Überzeugung doch richtig sein, oder? Ich schloss langsam meine ersten kurdischen Freundschaften und nahm an den politischen Arbeiten teil. Auf ein: „Hallo, ich möchte bei euch mitmachen“, folgten lächelnde Gesichter.
Durch die politischen Arbeiten habe ich gelernt wo Bakur ist, wo Başûr, Rojava und Rojhilat sind. Ich lernte, dass ich nicht Tunceli sondern Dersîm sagen sollte, ich lernte, was das Patriarchat ist und fing an, die Broschüren Rêber APOs zu lesen. Besonders seine Thesen zur Freiheit der Frau waren besonders beeindruckend für mich. Auch während den schwierigsten Uni-Zeiten, Klausur-Phasen und Familienkrisen war die politische Arbeit keine Last – sondern eine Arbeit in der ich mich wiederfand, in der ich mich entwickeln und aus mir wachsen konnte. Und wenn von dem Zeitpunkt an jemand wagte mich als Deutsche zu betiteln, wusste ich meine Antwort: „Ich bin kurdische Alevitin, Kurdistan existiert nicht, weil u.a. der Staat, in dem ich lebe, dafür gesorgt hat, dass KurdInnen die brutalsten Genozide miterleben mussten. Kurdistan ist nun in vier geteilt. Doch es gibt eine Bewegung, die dafür kämpft, die Frauen zu befreien und zusammen mit einem freien Kurdistan einen freien, demokratischen Mittleres Osten zu schaffen: die PKK.“
Um diese Phase ein wenig zusammen zu fassen: Mich faszinierte die Genossenschaft, die nur ein Bruchteil von der Genossenschaft ist, die ich heute erlebe. Mich faszinierte es etwas für meine Überzeugungen tun zu können. Ich war endlich kein Wurm mehr, der lebt um gelebt zu haben, der so lebt wie andere, weil er es nicht anders weiß. Ich nahm aktiv am Leben teil, gestaltete es. So kam es, dass ich mich irgendwann dafür entschloss, auf den freien Bergen Kurdistans auf einer Bildung teilzunehmen. Ich wandte mich an einige GenossInnen und sagte, dass ich die Berge Kurdistans sehen möchte, um mich weiterbilden zu können.
Als grün eine neue Bedeutung gewann
Was ist sind schon Farben, wenn sie keine Bedeutung haben? Jedenfalls begann grün für mich an Bedeutung zu gewinnen. Ich kam in Kurdistan an. Wir wurden von einem Genossen mit dem Auto zu den freien Bergen Kurdistans gefahren. Was war das für eine Aussicht! Die Sonne ging in dem Moment auf, als wir uns dem ersten Guerilla-Stützpunkt näherten. Das grün, grau, braun, gelb der Berge färbte sich in schimmerndes rot. Und da war er, der erste Guerillakämpfer, den ich sah. Nicht nur mein Gesicht, auch mein Herz lächelte. Er grinste uns an: „Dembaş.“ Was er danach sagte verstand ich natürlich nicht. Außer: „Çawayî? Ez baş im, kefçî, xwê, mişko“ und einigen Beleidigungen konnte ich kein kurdisch. Aber jede seiner Bewegungen waren faszinierend. Die Guerillakleidung war faszinierend, seine Aura, die grünen Augen, die hügeligen Berge, der Geruch Kurdistans… Grün war plötzlich mehr ein Gefühl, als eine Farbe: Das Gefühl, zu Hause angekommen zu sein.
Der Freund brachte uns zu dem Stützpunkt der Jugendbewegung. Dort sah ich die ersten weiblichen Guerillakämpferinnen. Es waren anmutige Frauen mit ihren Waffen, die ich sonst nur im TV sehen konnte. Ich konnte kaum türkisch, noch weniger kurdisch – doch ich verstand sie sehr gut. Ich fühlte mich wohl bei ihnen, bei diesem Gefühl mit Menschen zusammen zu sein, die keine schlechten Intentionen, doch ein offenes, reines Herz und einen starken Willen hatten. Neben ihnen fühlte ich, dass eigentlich vieles in meinem Leben sehr sehr sinnlos war: Die verzweifelte Suche nach der großen Liebe, der mich krank machende Schönheitswahn, dem ich eh nie gerecht wurde, der Drang sich feminin zu verhalten, der Unistress, obwohl ich wusste, dass ich später einem Staat dienen würde, der mir meine Identität und meine Freiheit geraubt hatte. Dazu noch die Familie mit ihren manchmal feudalen, manchmal liberalen Vorstellungen, wie ich sein sollte, ihre Anforderungen und die Bestimmungen, die eine kurdische Frau erwarten… Das waren Gründe die ich dort zum ersten Mal mit freiem Kopf hinterfragen konnte: „Welches Leben will ich leben?“, und es war das erste mal, dass ich mir diese Frage ernsthaft gestellt hatte. „Will ich wirklich zurück und mich mit ein wenig Veränderung, ein wenig Reform im Leben zufrieden stellen? Oder bleibe ich hier, und lerne ich ich-selbst zu sein, kurdisch zu sein, eine freie Frau zu sein, die gemeinsam mit anderen FreundInnen und mit starkem Willen für ihre Überzeugungen kämpft?“ Logisch betrachtet klingt diese Entscheidung einfach. Doch ganz so einfach war es nicht. Ich rang mit mir selbst. War nicht mutig genug diesen Schritt zu wagen, hatte Angst – denn schließlich weißt du ja nicht was auf dich zukommt. Und im System hast du ja gelernt, dass du immer alles wissen musst, planen musst, dich auf die Zukunft einstellen musst. Außerdem fühlte ich mich nicht bereit, doch was für ein Widerspruch! Wie sollte man auch bereit sein für sowas? Es gibt kein bereitsein, alles was du lernst lernst du ja sowieso in der Partei! Aber da gab es auch auch noch die Familie? Was wird mit ihr?
Es waren zwei Tage in denen Ying und Yang, Ahura Mazda und Ehriman miteinander kämpften.
Ahura Mazda gewinnt!
Einen Tag bevor ich wieder zurückgefahren wäre saß ich nochmal alleine auf einem Stein, schaute mir Kurdistan an. Dachte an diese FreundInnen, die alles hinter sich gelassen hatten, um für die ganze Menschheit ein neues Leben zu erschaffen. Genau in diesem Moment kam eine Freundin, die ich schon aus Europa kannte, und fragte mich: „An was denkst du gerade?“ Es war genau dieser Moment, in dem ich endlich mein Herz, und nicht mein Gehirn, dass von Ängsten, Zweifel und Systemgedanken geprägt wurde, sprechen ließ: „Ich glaube ich werde mich Amargî nennen.“ Sie verstand sofort und fing an zu lachen. Ich gebe zu, ich musste auch einige Freudentränen fließen lassen. Es war schön. Ich kann mir vorstellen, dass man sich das vielleicht nicht vorstellen kann. Aber es war wirklich so, als wäre eine Last von mir Gefallen. Nach dieser Entscheidung habe ich die Zweifel und Ängste losgelassen. Ahura Mazda hat diesen Kampf gewonnen!
Auch heute warten viele Jugendliche auf den „richtigen Moment“, doch hier die Wahrheit: Wir leben nicht im Film. Nicht alle deine Schritte sind bewusst. Aber manchmal läufst du in eine falsche Richtung, und versuchst vor deinem eigenen Herzen zu fliehen. Ich habe auf mein Herz gehört. Ich bin nicht einfach in eine neue Welt eingetreten. Ich habe angefangen teil der Weltveränderer zu werden, um eine neue Welt zu schaffen.
-Amargî Welat
Soundcloud
Spotify
Twitter
Instagram
1 note · View note
korrektheiten · 6 years ago
Text
US-Präsident: Wenn Iran kämpfen will, ist es das offizielle Ende des Iran Neue Eskalation: Trump droht Mullahs mit Vernichtung
Von EUGEN PRINZ | Seit Anfang letzter Woche hat die Bundeswehr ihre Ausbildungsmission im Irak aufgrund der angespannten Lage ausgesetzt, um kein Risiko einzugehen und die eigenen Soldaten zu schützen. Gleichzeitig hat Spanien ein Kriegsschiff aus dem Flottenverband um den US-Flugzeugträger „USS Abraham Lincoln“ abgezogen, denn die sozialistische Regierung wollte nicht, dass die Fregatte „Méndez de […] http://dlvr.it/R52K0G
1 note · View note
my-life-fm · 2 years ago
Text
Tumblr media
27.01.2016 +++ Dr. Gerhard Mersmann kommentiert den Einfluss des amerikanischen militärisch-industriellen Komplexes auf die Demokratie im Allgemeinen und auf die USA und Deutschland im Besonderen:
Was George W. Bush in seiner achtjährigen Amtszeit seinem eigenen Land verordnet hat, wirkt sich nun auf die Welt aus, und die Regierung der Bundesrepublik Deutschland entpuppt sich als eine Gruppe von Bushianern. Sie führt Krieg gegen das Böse und betreibt rigoros die Politik der Globalisierung. Dabei nimmt sie wahnwitzige Kollateralschäden in Kauf, die auch zu ihrer eigenen Demontage führen.
Das erste Opfer waren nicht die armen Teufel im afghanischen Hochland, die durch die Detonationen der tonnenschweren amerikanischen Symbolfracht ihr Gehör verloren, sondern die amerikanische Gesellschaft selbst. Alles, was dort noch an funktionierenden Verfassungsorganen und demokratisch-zivilisatorischen Errungenschaften in der Landschaft stand, fiel den Angriffen der finanzkapitalistischen Generaloffensive und der Generalmobilmachung des militärisch-industriellen Komplexes zum Opfer.
Die Amerikaner selbst sprechen, wenn sie auf das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends zurückblicken, von The Unwinding, der Abwicklung.
Es begann mit dem Krieg gegen Afghanistan, setzte sich fort mit dem Krieg gegen den Irak und füllt inzwischen Bände mit Beispielen für sogenannte Regimewechsel, die immer, in jedem Beispiel und in jedem Fall, zu einer drastischen Verschlechterung der Lage der betroffenen Bevölkerung geführt haben. Die alten Herrscher oder Systeme sind verschwunden, es herrschen Entstaatlichung und Chaos, der IWF, die fünfte Kolonne der amerikanischen Hegemonialmacht, destabilisiert eine Region nach der anderen.
Europa ist geschwächt und der einzige strategische Verbündete, mit dem es die USA ausstechen könnte, Russland, ist als vermeintlicher Todfeind diskreditiert. Schlimmer kann Europa, das bekanntlich bis zum Ural reicht, nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Längst tobt ein teils heißer, teils kalter Krieg, der nichts anderes zum Ziel hat, als den Zugriff auf die Energieressourcen dieser Welt und die dazugehörige Logistik zu sichern. Wäre dies für die USA nicht mehr gewährleistet, wäre das Imperium schnell Geschichte. Daher der Eifer, alle Regionen der Welt zu destabilisieren.
Die Ordnung, die die Vorherrschaft des amerikanischen Zeitalters sichert, ist das Chaos, die Destabilisierung von Staaten, die radikale Privatisierung und die Entmannung der Politik als Artikulations- und Gestaltungsinstanz des Staates schlechthin. In dieser Gemengelage ist die Regierung hierzulande auf dem richtigen Weg.
Fundstück: Voll auf Kurs: https://neue-debatte.com/2023/04/29/fundstueck-voll-auf-kurs/
0 notes
shape · 5 years ago
Link
Sie glauben also, der heutige Nahe Osten wäre auch ohne Öl, ohne Islam und ohne koloniale Vergangenheit eine unruhige Gegend?
Natürlich. Usama bin Ladin erwähnt ja neuerdings nur noch die Jugend Allahs. Er hat auch mitgekriegt, dass die Muslime sich von 1,5 Millionen auf 1,5 Milliarden verzehnfacht haben - innerhalb von 100 Jahren. In der islamischen Welt gab es etwa um 1950 herum durchschnittlich 6 bis 8 Kinder pro Frau. Das heisst, 3 bis 4 Söhne pro Frau. Wenn die 1950 geboren worden sind, sind sie 1970 zwanzig Jahre alt. In diesem Zeitraum, zwischen 1970 und 1990, da beginnen in diesen Ländern die grossen internen Unruhen, da beginnt das Töten in den islamischen Ländern. Libanon zeigt dies geradezu klassisch: Da gibt es zwischen 1975 und 1990 einen Bürgerkrieg mit 150 000 Toten in einem Land mit 3 Millionen Einwohnern. Klar existieren dort rund sechs verschiedene Religionsgruppen, welche die Jungmännerwut noch zusätzlich zugespitzt haben. Aber die gab es vorher, und die gibt es nachher. Wieso kommt das Töten 1990 an ein Ende? Die hohen Sohneszahlen gingen zurück. Die Geburtenrate ist von fast 6 auf heute 1,95 Kinder pro Frau gesunken. Es ist kein Personal mehr da zum Toben und Kriegen.
In den palästinensischen Gebieten ist dagegen das Personal weiterhin da?
Der palästinensische Youth Bulge ist einer der heftigsten überhaupt. Aus einem Sondergrund: Alle Palästinenser, die in Lagern wohnen, sind Flüchtlinge. Und alle ihre Kinder, die dort geboren werden, ein erstes oder ein zehntes, sind automatisch auch Flüchtlinge und werden vom Flüchtlingswerk der Weltgemeinschaft gefüttert, ausgebildet und medizinisch versorgt. Aber was der Westen bei seiner freundlichen Haltung nicht bedenkt: Dass er zwar die Entbindungskliniken bezahlt, aber keine Strukturen besorgen kann, wo die jungen Männer unterkommen können. Das heisst, es stehen dort junge Männer bereit, gut gebildet und genährt, die in einer aussichtslosen Lage sind. Der interne Konflikt blieb bis jetzt relativ unblutig, weil das Gewaltpotenzial zwar gegen Israel gelenkt werden kann, Israel aber nicht wahllos draufschlägt, sondern einigermassen gezielt. Mit dem Rückzug Israels aus dem Gazastreifen gibt es bereits Anzeichen, dass die Gewalt sich künftig vermehrt intern in einem Bürgerkrieg unter Palästinensern entladen könnte.
[...]
Wie sieht es denn in Europa aus? Ist Europa derzeit nur so friedlich, weil es so wenige junge Männer gibt?
Wenn wir uns in Deutschland vermehrt hätten wie die Palästinenser im Gazastreifen, gäbe es heute 550 Millionen Deutsche. Und es wären 80 Millionen Jünglinge zwischen 15 und 30 Jahren. Glauben Sie denn, die 80 Millionen jungen deutschen Männer wären zehnmal so pazifistisch wie die 7 Millionen, die wir heute haben? Oder würden die nicht viel eher in Prag und Danzig und Breslau Bomben werfen und - ähnlich wie die Palästinenser - sagen: Das ist doch unser Gebiet, das hat man uns weggenommen wegen historischer Ereignisse, für die wir nichts können?
Dann haben Sie also keine Angst vor deutschen Neonazis?
Nein, gar nicht. Die sorgen zwar für Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Aber das liegt daran, dass man den alten Faschismus schon nicht verstanden hat. Man meinte, der sei durch böse Gedanken entstanden. Obwohl es der letzte deutsche Youth Bulge von 1900 bis 1914 war, der die Ereignisse auf den Strassen der Weimarer Republik befeuerte. Heute gibt es in Deutschland etwa 7000 aktive Neonazis und 270 000 Mann bei der Polizei, da kann nicht mehr viel passieren.
[...]
Überschüssiges Testosteron hat auch der einzige Sohn, wenn er in die Pubertät kommt, die Eltern verachtet und mit dem Vater streitet. Und Wettbewerb gibt es auch in vergreisenden Ländern wie in Deutschland oder der Schweiz, um den besseren Job, den besseren Gedanken, das schönere Bild - aber: Er wird unblutig ausgetragen. Neben Testosteron und Konkurrenz braucht es für einen gewalttätigen Youth Bulge zusätzlich die Situation, dass es für zehn junge Männer nur eine Position gibt. Auch sexuelle Frustration kann eine Rolle spielen, wenn es in der betreffenden Gesellschaft Sex nur als Fortpflanzungsakt in der Ehe zu haben gibt, für eine Eheschliessung aber zuerst eine gesellschaftliche Position errungen werden muss.Und irgendwelche Ideen sind Ihrer Ansicht nach für politische Bewegungen und Konflikte völlig irrelevant?Zunächst kommen junge Männer in Bewegung, es treibt sie mächtig voran. Sie wollen an Positionen ran, und das geht nur, wenn andere weggeschafft werden. Im Zweifelsfall mit Töten. Das macht ihnen Angst. Denn es sind junge Leute mit einem normalen moralischen Gerüst. Die wissen, was gut und was böse ist. Sie brauchen für ihr Tun - unbewusst - eine Idee, einen Vorwand, im Englischen pretext genannt. Und passende Texte und Ideen finden sich immer. Sei es die Bibel, der Koran, sei es Marx. Ideologien und Religionen lösen das Problem, weil sie sagen: Du tötest nicht, du richtest. Da ist etwas Böses, Ungläubiges, das ausgetilgt werden muss. Und die jungen Männer töten für ein frommes Land, für ein gerechtes Land, für ein grosses Land.Und heute sind es nicht Bibel-, sondern Koran-Schändungen, die als Anlass für Youth-Bulge-motivierte Gewalt und Tötungen dienen?Hier ist die Parallele sehr auffällig. Als damals über Koran-Schändungen berichtet wurde, hat ja die gesamte westliche Presse sofort gesagt: Wenn ein heiliges Buch so geschändet wird, dann müssen die im Irak und in Afghanistan natürlich nochmals verschärft Attentate und Morde begehen, das ist ja selbstverständlich. Es wird einfach nicht erkannt, dass der Islamismus nur Vorwand ist.
Heinsohns These zu Krieg und Gewalt      
Sind in einer Gesellschaft mehr als 30 Prozent aller Männer zwischen 15 und 29 Jahre alt, so kommt es mit grosser Wahrscheinlichkeit zu Gewalt, in Form von Bandenkriminalität, Revolutionen, Bürgerkriegen, Genoziden oder Eroberungskriegen. So lautet die These des deutschen Völkermordforschers Gunnar Heinsohn. «Youth Bulge» nennt er das Phänomen. Das englische Wort bulge steht für die entsprechende Beule in der Bevölkerungspyramide.
Heinsohn wendet die These auch historisch an: Europas Mütter hätten zwischen 1500 und 1914 so viele Söhne gehabt wie heute die Mütter Afrikas. Deshalb hätten sich die Europäer neben ihren Kriegen daheim auch noch gewalttätig 90 Prozent der Erde geholt. Ein Youth Bulge sei auch die Ursache gewesen für die Phase der Diktaturen und Guerillas in Lateinamerika. Die überschüssigen Söhne hätten sich damals weggetötet - als Guerilleros für die Freiheit oder Soldaten für das Gesetz. Und zur Situation in den islamischen Ländern sagt Heinsohn: «Seit 1950 haben Mütter in islamischen Ländern drei bis vier Söhne, die oft als Islamisten für einen noch reineren Glauben vorwiegend andere Muslime töten, aber - wie zuvor die Europäer - auch Imperien aufbauen wollen.»
1 note · View note