#die beschissenheit der welt
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monologe030 · 7 months ago
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die absolute, allumfassende beschissenheit dieser welt (1)
es hat mich erwischt. hart. es sind wieder.. dinge passiert. die mich hart belastet haben. so hart, dass ich eine woche lahmgelegt war. vollkommen. außer gefecht. auch schon davor. aber diese woche war es ganz schlimm.
deshalb: venten. jetzt. hier. über alles, was mich die letzten tage belastet hat.
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die neurologische praxis, die mein adhs diagnostiziert hat, hat meine diagnose "verbummelt". jupp. ist einfach verschwunden. und jetzt, ein halbes jahr nachdem ich zum allerersten mal die praxis besucht habe und sie seitdem regelmäßig aufsuche, kommt auch heraus: die hätten mich gar nicht diagnostizieren dürfen. und mir auch keine medikamente verschreiben dürfen. hat mir zumindest die neue neurologin erzählt, die mich jetzt behandelt. der alte neurologe? der meine diagnose durchgeführt hat? weg. hat ne eigene praxis. höhö.
jetzt muss ich mir nen neuen neurologen/psychiater/psychologen/therapeuten/WASWEISSICHDENN suchen und den ganzen quatsch nochmal neu diagnostizieren lassen.
versteht ihr? nicht mal auf ärzte kann man sich in diesem land verlassen. alles inkompetente missgeburten und bastarde. kollektiv.
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das jobcenter? antwortet mir nicht mehr, nachdem ich denen nachgewiesen habe, dass die mir noch 1000 € schulden, die sie mir in den ersten sechs monaten zu wenig ausgezahlt haben.
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dazu: rückenschmerzen galore. weil ich auch nichts mache. kein yoga. kein fitness. kein joggen. schlagartig aufgehört. weil: keine energie. niedergeschlagen. wertlos wie das letzte stück scheiße.
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der streit mit meinem vater. nachdem wir gemeinsam für ein paar tage mit der ganzen familie in holland und belgien urlaub gemacht haben, dachte er sich, ach, jetzt läuft's grad so gut mit meinem sohn, jetzt kann ich mal wieder richtig beschissen und gemein sein. zumindest hat er es so getan.
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die "wertlosigkeit" die ich empfinde ist offiziell auf einem neuen level. sie raubt mir jede energie. wie nie zuvor.
ich kann nur noch da sitzen.. kiffen.. irgendwelche streams schauen auf die ich selbst kein bock habe.. dann wegschalte.. und verzweifelt den nächsten anschalte.. nur um.. irgendwas.. positives.. zu fühlen. oder hoffnung zu haben.. abgelenkt zu werden.
ich merke aber: ich bin süchtig. nach dopamin. ich versuche soziale kontakte zu vermeiden. ich denke ständig an meine mutter und an meine schwester und an meine großeltern. an meine familie. an die leute die ich liebe und zu denen ich keinen kontakt mehr habe..
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die uni.. zieht mich runter. auf multiplen ebenen. ich will unbedingt durchziehen.. kann aber nicht. ich hasse mich dafür. verachte mich dafür.
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frauen. beziehung. dating. sex. oh mein gott. wie sehr mich das beschäftigt. belastet. wie traumatisiert und unsicher ich in diesem thema bin, ist nicht mehr lustig.
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mein selbsthass. der immer mehr zu einem "hass auf die welt und alle menschen" mutiert. diese anti-liebe, die in mir wächst. eine dunkle kraft, die alles verzehrt. alles verschlingt. die jegliche hoffnung im keim erstickt.
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all das hat mir diese woche das gehirn gebumst. und noch vieles mehr. so. jetzt isses raus.
morgen ist feiertag. morgen geb ich mir noch zeit zum rumjammern. aber spätestens dienstag ist schluss. vieleicht ja sogar schon morgen..
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vergeltvng · 5 months ago
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Contains some spoilers for The Boys Season 4, strong language, drinking. Based on this text by @vikasgarden
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"Wenn du aus dem Land der Feen stammst,...?" DAS war eine Vorlage, der er nicht widerstehen konnte. Sie wüsste schon was da im Anschluss kommen würde. Aber erstmal zurück auf Anfang. Die Welt war ein beschissener Ort. Keine neue Erkenntnis für alle Beteiligten, seien wir mal ehrlich. Wenn dazu noch die Zeit anfing gegen einen zu arbeiten, wurde man mit jedem verstrichenen Tag, mit jeder vorbeiziehenden Stunde an das wahre Ausmaß der Beschissenheit erinnert und dass man dagegen nichts tun konnte. Er hatte noch einige Namen auf seiner Liste abzuhaken, seinen engeren Kreis, wenn man das so nennen wollte. Eigentlich wagte er es kaum zu hoffen, dass irgendwer noch an seiner Seite stand aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt; oder er war einfach nur delusional. Das war viel wahrscheinlicher und für ihn inzwischen dasselbe. Oder er wollte sich nur aufrichtig von jedem verabschieden, nicht alles was er tat hatte niedere Hintergedanken. Schwer zu glauben? Da war zum Beispiel der Kleine in Las Vegas, den er nochmal wiedersehen wollte, einfach bloß weil er ihn mochte. Er erinnerte sich auch an das seltsame Feenmädchen oder zumindest sowas ähnliches war sie doch? Ganz hatte er das damals nicht verstanden oder mal wieder nicht ordentlich zugehört. "Oi, Mädchen." Mitten in der Nacht tauchte er unangemeldet bei ihr auf, noch ein paar Meter weit entfernt von ihrer Terrasse rief er ihr aus dem Dickicht zu: "Du schuldest mir ein Fass Honigwein." Von einer einzelnen Flasche konnte jedenfalls nie die Rede gewesen sein, aye? Schön wenn man sich so einig war. "Oder zwei.", knurrte er durch den Bart. Allein und schutzlos durch ihren Garten zu streifen war ein richtiger Spaß gewesen, entsprechend zerkratzt kam er am anderen Ende raus. Allerdings ein mehr als gewohnter Anblick, wann lief er mal nicht halb zerstört durch die Gegend? Aber von verdächtig lebendigen Ranken auf die Hörner genommen zu werden war was neues, selbst für ihn. Er verkniff sich einen schlechten Tentakelpornwitz, aus Gründen... Das würde in naher Zukunft schlecht auf ihn zurückfallen. Und wenn der Autor es jetzt mal unterlassen könnte, bescheuerte Metakommentare zu machen?! Wir meinen alles todernst in diesem Haus. Hinter ihm knackte und raschelte es bedrohlich in der Dunkelheit. "Sei ein Schatz und ruf dein fleischfressendes Gemüse zurück, ja?" Der alte Mann war unvorstellbar zäh und schmeckte nicht. Er hatte Nerven, mit diesem Arschlochgrinsen hier aufzutauchen und sie um einen Gefallen zu bitten aber das wars womit sie arbeiten musste. Schlurfenden Schrittes schleppte er sich auf die Terrasse und ließ sich langsam auf den freien Stuhl gegenüber von Vika sinken, wie ein nasser Sack. Das fahle Mondlicht war ein höflicher Schmeichler und gab nur teilweise preis wie dringlich sein Besuch zu sein schien, wenn er sich hiermit auf seiner letzten Runde persönlicher Treffen befand. Aber ja, man sah es ihm an: Er sah sehr krank aus, die Augen blutunterlaufen und umrandet von dunklen Ringen, dafür kaum noch Farbe im Rest seines Gesichts. Seit ihrer letzten Begegnung war er merklich ergraut um die Schläfen und genauso sein Bart, man könnte es liebevoll Salz-und-Pfeffer-Look nennen. Seine Stimme klang heiser und abgeschlagen sobald er sprach und er unterdrückte das Bedürfnis zu husten, denn er wollte keinen Kommentar hören und erst recht keine Besorgnis erregen. "Du hast dein Gebräu so hoch in den Himmel gelobt, wie kann das jetzt nicht auf meiner Liste der Dinge, die ich noch tun will, ganz oben stehen?" Er ließ nur subtil durchblicken, dass es vielleicht seine letzte Gelegenheit war mit ihr zu trinken aber darüber zu lügen brachte auch nichts. Nicht wenn er aussah wie doppelt ausgekotzt und als hätte man danach mit ihm den Boden gewischt. Wandelnder Toter wäre ein Kompliment an dieser Stelle. "Dich hat keiner nach deiner scheiß Meinung gefragt.", kam es unvermittelt und harsch klingend aus seinem Mund. Wollte er jetzt seine Gastgeberin vergraulen? Er sah jedoch schräg an Vika vorbei als würde noch eine dritte Person hinter ihr stehen, nur dass dort definitiv keiner war.
Schwer zu sagen was hinter seiner Stirn vor sich ging, seine Miene verriet nicht viel über seinen Zustand und er hatte mit voller Überzeugung zu der Luft dort drüben gesprochen. Als würde ihm jedoch schlagartig die Realität bewusst, wurde sein Blick sofort wieder glasklar und er sah nun Vika in die Augen. "Pardon, Liebes.", schob er zügig nach, in der Hoffnung sie übersah diese Merkwürdigkeit. Er schmunzelte schief, so wie er es immer tat wenn er etwas möglicherweise irritierendes überspielte. Viel zu oft kam er damit durch, so hoffentlich auch jetzt? "Also, wir wollten uns deinen wundervollen, honigsüßen Wein teilen, aye?" Wohlplatzierte Worte aus seinem sonst so dreckigen Schandmaul, gepaart mit dem charmantesten Lächeln, das er zustande bringen konnte. Und wie es aussah tat sie gut daran gleich das harte Zeug für später mitzubringen. Aber eins musste er ihr lassen, sie hatte ihm nicht zuviel versprochen. Der goldene Honigwein war wirklich ganz wundervoll und er hatte zuvor nicht übertrieben als er sie mit seiner kleinen Schmeichelei vom unsichtbaren Elefanten im Raum ablenken wollte. "Wenn du aus dem Land der Feen stammst, muss es dort tanzende Dildos geben. Was anderes kannst du mir nicht erzählen, Liebes." DAS war eine Vorlage, der er nicht widerstehen konnte. Mit steigendem Alkoholpegel hob sich offenbar seine Laune, so wie das Niveau dieses Gesprächs ins bodenlose sank. Aber er wirkte ehrlich amüsiert und für seine Verhältnisse viel entspannter als vorhin. Wie lange saßen sie hier jetzt schon, vergaßen die Zeit und erzählten sich gegenseitig Geschichten aus ihrem kaputten Leben? Inzwischen waren sie auf Whiskey umgestiegen. Das einzige was ihr wohlschmeckender Met nicht vermochte war bei ihm einen ordentlichen Rausch zu verursachen, zumindest wenn sie nicht bis morgen Mittag hier weitertrinken wollten. Der Schnaps erwies sich da als dienlicher und selbst der hartgesottenste Motherfucker gab irgendwann der Wirkung nach. Zwar schwankte er noch nicht so bedrohlich wie sie an ihrem Platz, dafür lockerte sich seine Zunge. Auch sein Tonfall änderte sich als er offen gestand: "Ich befinde mich in einer Sackgasse. Mit dem Rücken an der Wand und einem einzigen, möglichen Ausweg. Ich kam bereits mit der Absicht her goodbye zu sagen. Kein Grund zur Sorge, ich uh, ich wollte es nur ehrlich sagen." Natürlich spielte er die Sache augenblicklich herunter im selben Atemzug wo er sie loswurde, er konnte sich da nicht helfen oder aus seiner Haut. 'Weißt du Billy', hörte er Vikas Stimme leicht undeutlich in seinem Kopf widerhallen. "Bitte nenn mich nicht Billy." Das hätte ihn ansich nicht so sehr gestört aber gerade? Gerade fühlte er sich wie eine offene Wunde und wer ihn bei diesem Namen nannte rammte ihm schön tief ein blankes Messer rein. 'Die Welt ist ein wirklich beschissener Ort.' Er hatte Glück, dass sie randvoll war und seine Info vielleicht nicht ganz verarbeitet hatte. Nein, das war okay so, es war ihm von allen möglichen Szenarien das liebste. Was ihn wesentlich mehr beunruhigte war ihr wackeliger Versuch ihre Gläser nachzufüllen, sie hatten definitiv beide genug aber schön, das wäre dann die letzte Runde. "Cheers." Anstoßen konnten sie vergessen, es würde alles auf dem Boden landen. "Natürlich weiß ich das, du bist niedlich. Ich bin zwar kein scheiß Philosoph aber eins kann ich dir sagen. Ich hab in den Abgrund gestarrt und die Fotze starrt zurück." Dazu entwich ihm ein lautes Schnauben als würde es ihm beim reden helfen. 'Menschen.', warf sie wiederum ein, er verzog daraufhin die Stirn und beäugte sie aufmerksam, mit einer Portion Skepsis aber das war nicht der passende Zeitpunkt für besoffene Grundsatzdebatten. Im Grunde hatte sie ja Recht. "Seh ich ganz genauso. Selbst diese Monster sind menschengemacht. Ändert nichts dran, dass die weg müssen." Er schwankte nach vorn in ihre Richtung und unternahm den Versuch ihr die Flasche abzunehmen. "Du hattest genug, Mädchen." Für ihren halbherzigen Versuch ihm auf die Finger zu klopfen kassierte sie ein knurriges Lachen seinerseits.
Erstmal musste er dafür sorgen, dass sie nun mit dem Trinken aufhörte, sonst fiel sie noch ins Koma oder schlimmeres. Kurzerhand griff er nach der Flasche und kippte sich den gesamten Rest runter, damit war für sie leider nichts mehr übrig. Ihren Protest ignorierte er einfach nachdem er sie geschultert hatte und reintrug. Dass er außerdem doof war musste sie ihm wohl kaum sagen. "Oi, du schuldest mir jetzt einen liebevollen Kosenamen, Giftzwerg." Er trug besagten, kleinen Giftzwerg quer durch die Hütte, bis er ihr Bett ausfindig machte und sie darin ablud, vorsorglich in halbwegs stabiler Seitenlage falls sie nachher das Bedürfnis verspürte sich auszukotzen. Ein paar Momente verharrte er und beobachtete sie wortlos vom Fußende aus, nicht recht wissend ob sie wach war oder schlief. "Das musst du gerade sagen." Kommentierte er leise flüsternd aber bissig klingend, seinen allgegenwärtigen Schatten adressierend. "Es wird alles gut sein, sie ist davon nicht betroffen." Er verdrehte seltsam die Augen während er sprach, ein heller Kranz an den oberen Rändern seiner Iriden blitzte dabei auf. Irgendwas war verdammt wrong mit ihm aber die Suffnase kriegte davon wahrscheinlich nichts mit. Zeit sich aus dem Staub zu machen. Problem hierbei war bloß, da war dieser kleine, fleischfressende Wald zwischen ihm und der Außenwelt. Was solls, dann blieb er halt noch eine Weile, zumindest bis sie später aufgewacht war und ihre Viecher für ihn zurückpfeifen könnte. Der Sessel in der Nähe sah einladend aus, also ließ er sich darauf nieder und machte es sich halbwegs bequem. Obwohl er nur ein bisschen dösen wollte, schlief er ein paar Minuten später tief wie ein Stein.
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40h40blunts · 2 years ago
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„Ich komme aus dem Prepperbunker raus voller Ekstase
Und ein paar Spinner wollen Autogramme auf die Atemmaske
Rokko Weissensee befindet sich in der Endphase
Die Releases meiner Alben zählt man jetzt in Hundejahren
Pisse, Kacke, Scheiße du siehst aus wie überfahren
Man kennt mich auf der Straße als den Mann ohne Gnade
Ich warte unter Tage bis die Zungen alle schwarz sind
Ich lebe international: Ich bin farbenblind
Rokko Weissensee ich war das erste Straßenkind
Früher war ich fröhlich, heute spritz ich Sputnik V
Du musst deine Feinde treffen, so dass sie das Sterben fühlen
Erst wenn ich die Welt verlasse werden Bäume wieder grün
Die Beschissenheit der Dinge ist alltäglich und präsent
Ich schlage dich tot denn du redest permanent
Im Tokamak-Fusionsreaktor wurde ich zum Mann
Wenn du mich in Frage stellst, fehlen dir Wissen und Verstand“
- Rokko Weissensee
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ketanase-blog · 6 years ago
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ich schreie scheis auf die welt und ich rotz die line,
ich geb ein Fick auf euch alle weil ihr vtzn seid,
aber mir ganz egal ich roll das weed ins papier,
ein Mädchen und ich es hat noch nie funktioniert,
es ist schon ganz lange her, ich sah in Träumen einen Sinn,
es brannte lichterloh, ich mein das Feuer in mir drin,
doch ich checkte ganz langsam man so läuft es nicht,
das war vor 5 Jahrn doch heute träume ich,
dass meine Faust dein Gesicht mit einem Haken trifft;
dass dein Blut am spritzen ist und deine Nase bricht,
Ich rauchte so viele Joints denn in mir kochte es vor Wut,
und jeder scheis joint war wie ein Tropfen auf die Glut,
aus einem Tropfen wurden viele, aus vielen Tropfen wurd ein Regen,
und so fiel dieser scheis regen auf den brand in meiner Seele,
und ja so langsam merkte ich, wie der scjeis hier nur mein Herz zerbricht,
und aus dem Feuer in mir drin da wurd ein kleines Kerzenlicht,
ich schau in ihre fressen man mich hat alles alles belogen,
ich kam gar nicht klar rauchte joints, ballerte Drogen,
hört ihr das ich werd euch meine Hände nicht reichen,
und der Teufel sagt willkommen in der unendlichen Scheise,
wegen Krieg in meinem Kop7f schreibe ich andauernd nur Reime,
mein Gehirn wiegt eine Tonne; meine Gedanken sind wie Steine,
es war so viel hass in meinem Körper und scheise er vergeht nicht,
und aus der kleinen Kerze wurd ein noch kleineres Teelicht,
denn zuerst kommt nur die Trauer und nach der Trauer kommt der Zorn,
und nach dem Zorn kommt nur die Leere und dann ist alles verlorn,
doch da stabd noch mein Teelicht es stand alleine im Wind,
doch sein Licht wurd immer schwächer weil eure scheise so stinkt,
doch wenn ich seh wie sie erhaben drausen über all den vtzn steht,
oder wenn ich einfach nur ihr scheis profilbild auf scheis whatsapp seh,
wenn ich in ihre augen schaute, wenn ich mal ihr Lachen sah,
wenn sie von dieser Welt redet, so viele schlaue Sachen sagt,
dann ists als fließt benzin auf dieses kleine Licht,
dann brennt es lichterloh man ich red keinen Shit,
hörst ihr das ihr wichser glaubt ihr wirklich man ihr kriegst mich klein,
ich seh Land am andren ende in einem Meer voller Beschissenheit,
der beat ist am laufen wenn ich mich wappne für den Kampf,
Stift und Papier sind meine Waffen in der Hand,
und dann spitte ich die bars ja es läutet für den Kampf,
und ich schaff mir eine Welt in der der Teufel nix mehr kann,
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dclblog · 3 years ago
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Licorice Pizza (O-Ton)...
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...könnte auf den ersten Blick nicht weiter von Paul Thomas Andersons sonstigem Weltgrimm-Katalog entfernt sein: herrschten in seinen Filmen bislang überwiegend die Themen Neid, Gier und die vielen Varianten vor, in denen der Mensch des Menschen Wolf sein kann - selbst die Liebeserklärungen in seiner ersten Romanze "Punch Drunk Love" waren schlecht kaschierte Gewaltphantasien - erzählt er hier eine behutsame, nostalgische kleine Geschichte von Freundschaft, Liebe und dem wunderbaren Schwebezustand dazwischen, getragen von zwei bezaubernden Newcomern: Musikerin Alana Haim besitzt eine spektakulär unspektakuläre Natürlichkeit und Strahlkraft, Cooper Hoffman einen mühelosen Charme, beides war für mich auf Dauer unwiderstehlich. Zur entspannt familiären Atmosphäre des Ganzen tragen freilich auch die Umstände bei, dass Hoffmans Vater, der viel zu früh verstorbene Philip Seymore Freund und Stammspieler von Anderson war und Haim ihre echten Eltern und Geschwister vor die Kamera holte.
Die Putzigkeit und Glaubwürdigkeit der beiden Hauptfiguren und ihre überbordende Chemie miteinander, die jegliche Sorgen, ob sich die Geschichte aufgrund des Altersunterschieds nicht ein bisschen seltsam anfühlen könne, sehr schnell in Wohlgefallen auflösen, können freilich nicht dauerhaft darüber hinwegtäuschen, dass die Welt, in der ebendiese Geschichte stattfindet, immer noch eine klare Anderson-Welt ist, voller Egoismus, Größenwahn sowie einem beiläufigen Sexismus und Rassismus, deren Darstellung Anderson oftmals bravourös gelingt und einmal komplett entgleitet - so sehr ich sein Anliegen in der Szene, in welcher ein ignoranter weißer US-Amerikaner in Gegenwart seiner japanischen Frau so tut, als spräche er ihre Sprache verstehe und so ausreichend unangenehm mir ebendiese Szene war, so sehr verstehe ich auch die Stimmen, die sich dazu kritisch äußerten. Es ist auch deshalb so merkwürdig, weil sämtliche anderen Figuren hier so punktgenau getroffen werden, gerade auch in ihren problematischen Aspekten - eine flirrende Galerie herrlich schrulliger Typen, aus denen für mich die sagenhaft witzige Harriet Sansom Harris, die für alle, die schon mal mit Castingleuten zu tun hatten, ein ungemein zutreffendes Erlebnis ist sowie ein Sean Penn, dessen immer noch fantastisches Spiel so viel mehr zu genießen wäre, würde er privat mehr die Klappe halten, herausstechen.
Und inmitten dieser skurrilen, beschädigten Figuren und deren skurriler, beschädigter Welt stellt Anderson Haim und Cooper, die ihr bestes tun, sich darin zurechtzufinden und dabei immer wieder zum Scheitern verurteilt sind, weil das Gift ihres Umfeldes noch keinen nennenswerten Einzug ihn ihre Seelen hielt. So finden sie immer nur wieder einander und rennen dann gemeinsam davon und zum nächsten aussichtslosen Abenteuer.
Anderson borgt sich dabei die gemächliche, ziellose Lakonie und den Tom Waits von Jim Jarmusch, wobei er meilenweit davon entfernt ist, sich dem Zynismus und Nihilismus von dessem Spätwerk "The Dead Don't Die" zu ergeben. Beide Regisseure sehen die Aussichtlosigkeit und Beschissenheit der Dinge, aber Anderson hat es noch nicht aufgegeben, sich trotzdem oder gerade deswegen auch auf das Gute Schöne, Wahre zu konzentrieren - und seien es nur zwei junge Leute auf einem Wasserbett, deren Hände sich nähern.
Für manche mag das zu wenig Handlung, zu wenig Drama, zu wenig "There Will Be Blood" sein, ich für meinen Teil war ab dem ersten gemeinsamen Sprint von Haim und Cooper verliebt in dieses Ding und froh, endlich mal wieder einen Film sehen zu dürfen, der ungemein virtuos ist, diese Virtuosität aber nutzt, um zum gepflegten Treiben lassen einzuladen.
D.C.L.
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achim-naumann · 7 years ago
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HELDEN! ODER WARUM ICH EINEN GRÜNEN UMANG TRAGE UND GEGEN DIE BESCHISSENHEIT DER WELT ANZUKÄMPFE: BÜHNE + KOSTÜME + VIDEO
REGIE: ALEXANDER MARUSCH 10/2016
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sokraaat · 8 years ago
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Schnapsregalromantik: Ein Berliner Abend
Mitte Dezember, Nachmittags kurz vor fünf Uhr, es ist kalt und windig und ich sitze auf dem Rücken Luzifers. Er richtete seinen Blick auf den Bahnhof.
“Was tun wir hier, mir ist kalt, kannst du nicht woanders hinfliegen, wo es wärmer ist ?”, fragte ich vor Kälte zitternd.
Er hielt seinen Zeigefinger vor meinen Mund und sagte: “Bleibe still, konzentriere dich und schaue zu, du wolltest ja den Sinn hinter all dem verstehen.”.
Da stieg ein junger Mann aus der U-Bahn aus, er sah mürrisch aus. Der schlanke Mann, mit dem knochigen Gesicht und dem Mutti Pullover und dem Rucksack aus Stoff sah wie ein alter Freund von mir aus, mir kam jedoch nicht bei, wer das war. Er lief die Treppe herunter, ging schließlich durch den Ausgang und wartete an der roten Ampel. Nachdem er die Straße überquerte, betrat er den Späti um die Ecke. Er wusste schon genau was er kaufen wollte und wo es in den verschiedenen Regalen platziert ist. Er ist schon ein Stammkunde. Die Verkäuferin erkannte ihn. “Na sach mal, wo bis'n du denn jewesen. Ick hab dich seit bestimmt August nisch mehr jesehen”, sagte sie laut in ihrem berlinerischem Dialekt. Er hasste nichts auf der Welt mehr als Dialekte, nicht nur den der Berliner, sondern alle Dialekte und Akzente, obwohl er selbst mit einer leicht verfärbten Sprache sprach. Es war nicht wirklich ein Akzent; ein eigentümliches Etwas, so ein Sachverhalt für Sprachexperten, ein einzigartiges Exemplar, nirgends einzuordnen. “Ich war beschäftigt, hier und da, ich war auch kurz weg.”, sagte er. “Das wäre alles..” “Na, wie immer halt wa? Wodka und Mate. Aber warum der teure Wodka diesmal?”, fragte die Verkäuferin. “Nichts besonderes, die Flasche sieht hübsch aus, und ich möchte was Neues probieren.” “Dit macht drei Euro sechzig.”, sagte sie, und begann die Flaschen zu scannen. Ich fand das seltsam, bestimmt arbeitet sie seit langem in diesem Späti und kennt die Preise schon auswendig. Komisch dachte ich mir. 
Sie zeigte ihm eine Tüte, ob er die auch mitnimmt; er schüttelte den Kopf, nein.   “Sach ma, ist heute wat?” “Wie meinst du das?” “Ist ja noch nisch 17 Uhr und fängst an zu saufen!. Da musset nen Grund dafür jeben, weeßte?” “Ach so, so meinst du das.”, lachte er dabei, bevor er fortfuhr:  "Nein, heute ist nichts Besonderes. Die Sonne ist schon untergegangen, da kann man ruhigen Gewissens trinken.“ "Schade!”, sagte sie und setze sich auf ihren Stuhl. “Ick dachte, es jibt ja irgendwo ne Party oder so, ick mach ine Stunde Feierabend und hab Lust wat zu machen, weeßte? Ick war seit langem nisch mehr feiern, und dich kenne ick ja schon.” “Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, das ist nur mein Feierabend Getränk, ich gehe gleich nach Hause.”, sagte er während er seinen Drink mischte. “Dit macht ja nüscht, auch Zuhause kann man gut feiern." 
Er lächelte und wünschte der Verkäuferin einen schönen Feierabend und ging raus, während sie seinen Gang aus dem großen Glasfenster beobachtete.
Sie dachte, er verstand ihre diskrete Botschaft nicht, und er hoffte, dass sie glaubte, dass er sie nicht verstanden hätte. Luzifer breitete seine Flügel aus und flatterte mit ihrer breiten Weiße in der kalten Luft. "Komm, steig auf!”, sagte er. “Wir ziehen weiter!”.
Der junge schlanke Mann, lief über die Ampel zur Oberbaumbrücke. Vor ‘Musik und Liebe’ stoppte er für eine Weile und drehte sich eine Zigarette, und weil er darin miserabel war, war sie die primitivste aller gedrehten Zigaretten. Er macht immer denselben Fehler; er nutzt den Brösel, was allein schon schwierig ist für das Drehen, er leckt das Papier auch nicht ausreichend, und deshalb ist das Papier beim Anzünden trocken, löst sich auf, und der Tabakbrösel fliegt dann überall herum. Die primitiv gedrehte Zigarette ging also auf und der Brösel flog überall, er ärgerte sich deswegen und fluchte laut: “verdammte Kacke!”, trat dabei auf einen Hundehaufen. Er blieb kurz stehen und versuchte die Situation zu begreifen, reckte anschließend seine Fußsohle angeekelt empor. “Scheiße!”, sagte er dann leise in sich hinein.
Er begriff also, wie der Abend aussehen wird; die Beschissenheit der Dinge zeigte sich allmählich.
Er lief weiter auf der Brücke, kurz vor der Mitte drehte er sich zur Seite und blickte Richtung Osten, da stand der Molecule Man und schaute in seine Seele hinein. Sein eiserner Blick machte ihn nervös. Der kalt feuchte Wind blies ihm ins Gesicht und die Mütze vom Kopf. Es war erfrischend. Er lauschte, wie die Spree geräuschlos den Ekel der Großstadt davontrug. Ohne die glitzernde Reflexion des Neonlichtes auf den winzigen dünenförmigen Wellen, konnte man gar nicht erkennen, ob da ein Fluss fließt, oder ein tiefer Abgrund der Hundenstadt ruht.
“Mir ist langweilig!”, sagte ich. “Du wolltest doch Antworten haben!”, schrie Luzifer. “Ja, was soll man hier verstehen?, ein Mann der nicht mal eine Zigarette drehen kann. Das ergibt doch keinen Sinn.”
Luzifer nickte zu mir, dass ich auf seine Flügel aufsteigen soll. Ich tat das.   Wir flogen durch Friedrichshain, über die Kopernikus Straße, und landeten auf der Tram Elektroleitung. Ich hatte zum ersten Mal keine Angst. Weder vorm Fliegen noch vor der Hochspannung, nicht mal vor Luzifer selbst, der Böse aller Bösen. Luzifer zeigte auf einen älteren Herr vor einem Späti, der sein Bier sitzend genoss. Auf ihn zu kam der junge Mann.
“Capito! Mein alter Freund wie geht’s dir?”
Ich fand das seltsam, entweder flogen wir langsam, oder der Mann war abartig schnell. Komisch, dachte ich mir.
Der ältere Herr rührte sich nicht vom Fleck. Der junge Mann fasste ihm am Schulter an und sagte: “Capito! Ich bin’s Nafri, hast du mich vergessen oder was? Wir haben uns doch in Prenzlauer Berg bei Bruder Ömer getroffen, du hast mich immer ausgelacht, dass ich Beck’s Lemon getrunken habe, und ich dich, dass du Sternburg gesoffen hast.”. 
Der ältere Herr drehte sich zu Nafri und sagte: “Ist ja gut, setze dich doch!”.   “Ich hole mir noch Wodka-Mate.”, sagte Nafri. “Erzähl mal, wie geht’s dir? Was machst du in Friedrichshain? Bist du umgezogen, oder hast du dich mit Ömer gestritten?” “Ich bin tatsächlich umgezogen, Ömer’s Dönerladen gibt’s nicht mehr; seinen Vertrag wollte der verdammte Brite nicht mehr verlängern, und statt dem Späti da gibt’s bald ein Deli-Restaurant.” “Krass!”, sagte Nafri. “Aber dir geht’s gut?” “Warum soll mir nicht gut gehen?”, sagte Capito. “Meine Rente wurde 37,50 Euro pro Monat erhöht, und ich musste deswegen umziehen, weil mein Wohnungsmietvertrag somit nicht mehr gilt, nun zahle ich 150 Euro mehr monatliche Miete, dafür habe ich aber ein Fenster im Bad. Ist alles doch super. Der Sterni kostet hier zwar 1,50 Euro, weil ich aber ein Stammkunde geworden bin, bekomme ich die Flasche für nur einen Euro.”
“Du kannst doch bei Aldi eine Kiste kaufen. Da sparst du mächtig.”, erwiderte Nafri. “Und dann? trinke ich zuhause allein vor dem Fernseher und schaue mir RTL an, nicht wahr?”, schrie Capito. Er nahm einen Schluck und erzählte weiter: “Wenn alle sechs Stammkunden bei diesem Späti so machen, was soll der Betreiber dann tun? Er schließt, und hier wird stattdessen noch ein Steakhaus oder ein Glutenfreies Café öffnen. Ne, das tue ich nicht.” “Aber du hast doch nicht genug Geld, oder?”, fragte Nafri. “Ach, was soll’s ! Das Schiff sinkt irgendwann!”, sagte Capito lächelnd.
Nafri verstand nicht was er meinte, schaute nur irritiert und sagte nichts.
Ein paar Minuten waren vergangen, ohne dass einer von beiden ein Wort sagte. Nafri beobachtete die an ihm vorbei laufenden Frauen, und Capito glotze seine Bierflasche so an, als spreche sie mit ihm elbisch.
“Weißt du, was sie mir beigebracht hat?”, sagte Capito ohne seinen Blick von der Flasche zu wenden. “Wen meinst du?”, sagte Nafri. “Zum einen: Man soll keinen anlügen, nicht weil es eine Tugend ist, sondern weil es einem schlechthin scheiß egal sein soll, was Leute über einen denken. Und zum anderen: Das Schiff sinkt irgendwann, und egal ob du dann in der Kajüte sitzt mit dem verrosteten Fernrohr in der Hand und dem Kapitän Hut auf dem Kopf oder auch ob du am Mast fest klemmst und den Tod in die Augen schaust, wirst du mit dem Schiff untergehen. Alles läuft Richtung Abgrund, alle Schiffe werden sinken. "Ich weiß immer noch nicht, wen du meinst! Wer ist 'sie’, die dir das beigebracht hat?”, fragte Nafri irritiert. Capito stand auf ohne etwas zu sagen und ging. Nafri betrachtete ihn beim Weggehen und wartete auf einen Abschied Satz. Capito lief mit sinkendem Blick weiter ohne ein Wort zu sagen oder sich umzudrehen. Nafri betrachtete ihn weiter und wartete auf ein Abschiedswort.  Als Capito um die Ecke bog, hoffte Nafri nur noch auf eine Abschied Geste; vergeblich.
Ich schaute Luzifer an, zuckte mit dem Kinn fragend, was ich aus der Szene verstehen sollte. Er sagte nichts.
Nafri trank seinen Wodka aus, kaufte noch eine Flasche Rotwein, und ging. Er lief die Straße hoch zur Kreuzung mit der Warschauer Straße, da wartete er an der Haltestelle auf die Tram, er wollte scheinbar nach Hause. Der Anzeigetafel zeigte sechs Minuten, darunter lief ein Satz, ich konnte aber nicht erkennen, was geschrieben war.
“Ein paar Minuten Verspätung.”, sagte Luzifer. Ich fand das seltsam, er kann auch Gedanken lesen, dachte ich mir. “Ja! Gewiss.”, sagte Luzifer darauf.
Nafri versuchte gerade so eine neue Zigarette zu drehen, als eine Hand ihm ein geöffnetes Schachtel Marlboro vor der Nase hielt.
Es war die Frau vom Späti. Sie lächelte ihn an und sagte: “Nimm doch eine!”
Er nahm sich eine Zigarette und fing an zu rauchen. “Danke dir!”, sagte er.
“Na, ein Date würde ich mal sagen!”, sagte die Frau. “Wie bitte?”, fragte Nafri. “Na, der Wein, du hast doch ein Date, warum denn sonst hast eine Flasche dabei.”, sie sprach hochdeutsch diesmal. “Nein nein.”, sagte Nafri lachend. “Das ist für mich, ich trinke halt gerne Wein.” “Eine Flasche Wein für dich allein? Am Samstagabend? Lüge mich doch nicht an, du!” “Das ist mein Ernst, ich gehe echt nach Hause, da wartet auch keiner beziehungsweise keine auf mich. Ich schaue mir einen Film an, und trinke die Flasche aus, dann penne ich.”, erwiderte Nafri. “Klingt doch nett. Ich habe auch nichts vor heute, und könnte einen Film gut vertragen.”, sagte die Frau und schaute Nafri in die Augen. Nafri lächelte. “Wir kennen uns ja schon, da habe ich vor dir keine Angst, weißt du?”, sagte die Frau anschließend. “Wir kennen uns nicht, wir haben uns nur ein paar Mal gesehen, ich könnte ein Psycho sein, ein Mörder. sich kennen, sagt man erst nach einem Kennenlernen.”, sagte Nafri mit einem miesen intellektuellen Ton. “Das kann man ja noch tun”, antwortete die Frau und grinste.
Nafri könnte nichts mehr sagen.
“Entschuldige bitte, manchmal bin ich aufdringlich, ich fand dich aber immer nett! Wie dem auch sein mag, ich wünsche dir einen angenehmen Abend, man sieht sich dann, ja!”, sagte die Frau.
Die Tram war gerade an der Ampel, etwa 100 Meter entfernt. Nafri lächelte der Frau nur zu, und es herrschte eine unangenehme Ruhe an der lauten, überfüllten und dreckigen Haltestelle.
Eher die Tram in die Haltestelle einfuhr, wendete sich Nafri der Frau zu und sagte: “Ich hoffe, du hast zwei Weingläser Zuhause!” Die Frau lächelte und nickte und sie stiegen in die Tram ein.
Ich wendete mich Luzifer zu, er war aber nicht mehr da. Ich hörte jemanden schreien, es war eine weibliche Stimme: “Junger Mann! bewegen Sie sich nicht, es ist gefährlich!”
Ich begriff nichts. Ich schaute verunsichert unter mir, da standen drei Polizisten und versuchten die Straße zu sperren.
“Junger Mann! geht’s Ihnen gut? sind Sie verletzt?”, schrie die Polizistin nochmal. “Die Feuerwehr ist gleich da, bewegen Sie sich nicht, das sind Hochspannungsleitungen, bewegen Sie sich nicht, alles wird gut!” Ich begriff endlich, dass Sie mich ansprach. Mir wurde es schwindelig. 
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monologe (1)
ich hätte heute früh zur uni gehen sollen. bin dann aber "spontan" zu hause geblieben, obwohl ich pünktlich aufgewacht bin, schon geduscht hatte und eigentlich schon halb fertig war. dann hab ich mich aber "nicht so danach gefühlt".
kurz saß ich da und hab überlegt, ob ich wirklich den tag in die tonne schmeißen soll und um so mehr ich darüber nachgedacht hab, um ssoomehr bin ich auf den schluss gekommen: "ja. scheiß einfach drauf. bleib zu hause."
mir sind zwar auch gründe eingefallen, wieso ich ebenso gut zur uni gehen könnte, die haben aber emotional nicht so schwer gewogen. ich vermutete aber schon, dass ich mich, sollte ich zu hause bleiben, dafür schämen, mich wertlos, einsam und isoliert fühlen würde.
dann hab ich vor lauter überforderung (und umes meiner beschissenen existenz "leicht zu machen") einen joint geraucht.
und ja: was soll ich halt sagen..
auch wenn ich dieses gefühl versuche zu bekämpfen, fühl ich mich halt wie dreck.
...
deshalb, jetzt: ein monolog über die absolute beschissenheit des seins. und wie ich da wieder hinauszukommen gedenke.
...
so. also. ich muss jetzt nochmal nachschauen, aber ich glaube, bald bin ich exakt zwei jahre lang "arbeitsunfähig". ausgeknockt. isoliert. aus der bahn geworfen.
*guckt kurz schnell in seinen unterlagen nach m die zeiträue zu checken*
japp. ab juni 2024 ist es genau zwei jahre her, seitdem ich bei dem träger aufgehört habe, als einzelfallhelfer zu arbeiten. seitdem arbeite ich zwar weiterhin als einzelfallhelfer für einen klienten, aber das nur einmal die woche, für vier stunden. das mache ich auch bis heute. außerdem habe ich vor mehr als einem jahr angefangen, mittwochs regelmäßig zwei stunden nachhilfe zu geben. zusätzlich besuche und "betreue" ich auch noch mein altes klientenkind und das vollkommen ehrenamtlich, dafür auch mindestens einmal im monat, in der regel sogar alle zwei wochen. außerdemtelefoniere ich regelmäßig mit diesen "klientenkindern" und habe auch außerhalb der treffen mit ihnen über whatsapp oder telefon regelmäßigen kontakt.
trotzdem ist das alles nicht vergleichbar mit einem vollzeitjob. wenn ich wenigstens zur uni gehen würde, könnte ich mir wenigstens einbilden, dort ein wenig "produktive arbeitszeit" zu verbringen und mein leben nicht vollkommen zu vergeuden. oder dass ich wenigstens darauf zuarbeite, in ein paar jahren einen anständigen job zu haben, in dem ich 30-40 wochenstunden arbeiten kann.
aber nö. der dude bleibt zu hause. und kifft.
seit zwei. fucking. jahren.
und geht auch nicht zur uni.
weil: welt scheiße. menschen scheiße. zukunft scheiße. alles scheiße.
weil: adhs im erwachsenenalter.
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und heute halt: schon wieder. die gleiche scheiße. weil, das geilste ist: es ist ja nicht zum ersten mal so. ich hatte während meiner zwanziger immer wieder kurze phasen der arbeitslosigkeit. auch wenn ich zwischendurch für längere zeit regelmäßig beschäftigt war, praktika und weiterbildungen absolviert habe, ein studium begonnen habe, angefangen habe für ein meinungsforschungsinstitut, aber auch für verschiedenste journalistische, mediale projekte zu arbeiten, das studium dann verkackt habe, dann als "verkaufsberater" für mobilcom handyverträge vertickt habe, als mir diese ganze medienscheiße auf den sack ging, dann dort auch aufgehört habe, angefangen habe in dem pflegedienst meines vaters in der leitung zu arbeiten und soziale arbeit zu studieren.. um dort dann nach vier jahren schließlich auch meine sachen zu packen und nach kurzer arbeitslosigeit schließlich bei nem träger als einzelfallhelfer anzufangen..
dort war ich dann.. wie gesagt.. ein jahr lang.. und seitdem.. lieg ich flach.
durch verschiedenste beschissenheiten und die daraus folgende beschissene finanzielle situation.. wäre ich in den letzten jahren zwei mal fast obdachlos geworden. was einer absoluten katastrophe gleichgekommen wäre. ich bezahl für die wohnung 460 € warm. was billigeres werd ich in berlin wohl kaum finden. mit zwei zimmern und balkon, direkt am ring berlins. diese wohnung ist meine festung. mein reich. hier fühl ich mich sicher. hier in meiner hood. hätte man mir das genommen.. wäre ich endgültig vom fenster gewesen.
nicht nur die obdachlosigkeit.. auch verschiedenste beschissene erlebnisse mit meinen "freunden", mit meiner "familie", mit meiner mutter, mit meinem vater.. mit "der deutschen gesellschaft".. haben mich endgültig aus der bahn geworfen.
am ende kam dann die adhs diagnose. vor einem halben jahr. als "krönender abschluss" für all den wahnsinn, den ich erlebte.
diese diagnose hat mir einerseits stark geholfen, meine erinnerungen, gedanken und gefühle besser einzuordnen, die mit verschiedensten erlebnissen zusammenhängen und dafür sorgen, dass ich seit einiger zeit arbeitsunfähig bin.
andererseits muss ich nun vieles in meinem kopf umsortieren. meine vergangenheit. ich muss alles neu einordnen. das ist sehr verwirrend und.. ungwohnt für mein gehirn. mein bewusstsein hat viele erklärungen für all die verwirrenden erlebnisse gefunden, die mir zeit meines lebens begegnet sind. seit der diagnose musste ich viele erlebnisse, gedanken und gefühle als "adhs-erlebnisse, -gedanken und -gefühle" einordnen, von denen ich bisher dachte, dass jeder mensch sie so oder so ähnlich auch durchlebt und so ähnlich denkt und fühlt, wie ich. im gewissen rahmen ist das ja auch noch so.
dennoch ist der "adhs-faktor" ein gewisser "biochemischer faktor", der in verschiedensten situation mal mehr oder weniger großen einfluss auf mein denken, fühlen und erleben von situationen hat.
vieles, was ich erlebe, ist halt langweilig. uuuuunglaublich langweilig. also wirklich schon SCHMERZHAFT langweilig. sowas zu ertragen kann wirklich manchmal fast schon physisch schmerzhaft sein.
aber anderes, was ich erlebe und fühle und denke.. find ich auch üübelst interessant. dann fokussiere ich mich teilweise richtig drauf, bin übelst motiviert und schmeiß mich vollkommen "übermotiviert" in eine sache.
und am nächsten tag oder sogar am gleichen abend wieder: alles eher so "meh". alle dopamine verballert. und am nächsten morgen ist es wieder etwas vollkommen anderes, was mich übelst motiviert und was ich richtig geil finde.
oder vollkommen langweilig und kakke.
weil: adhs.
es ist nicht "bipolarität". auch nicht "depression". es ist adhs. extrem individuelles adhs.
mein adhs.
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so. also: sich selbst runterzumachen bringt's nicht. dann hab ich halt den tag "in die tonne getreten", auf die uni geschissen und stattdessen einen joint gekifft und.. diesen text geschrieben.
und wisst ihr, was ich gestern gemacht hab? ich war joggen. und hab fitness gemacht. und yoga. richtig viel. und vorgestern auch. kann ich sogar nachwisen. hab alles in meinem fitness-heft protokolliert. außerdem hab ich mich um termine gekümmert. mails beantwortet. sachen organisiert. die wohnung aufgeräumt. wäsche gewaschen. geschirr auch. und sogar alles wieder eingeräumt. geschenke für meine klientenkids besorgt und mir richtig mühe gegeben. den kontakt zu meinem alten, kranken vater gepflegt und ihn besucht und mit ihm gefrühstückt, obwohl wir aus einer zeit des endlosen konflikts kommen und uns so zerstritten hatten, dass ich den typen so HART gehasst hab', das ich echt dachte, ich seh den nie wieder..
und ich mach das heute so weiter. und morgen auch. und den rest der woche.
ich streng mich an. und mach die sachen die ich machen kann und für die ich mich bereit genug fühle. es gibt genug gründe, wieso ich "angst" habe, in diese drecks-uni zu gehen. und ich versuch mir das nicht übel zu nehmen (was ich trotzdem machen werde, aber whatever..) und stattdessen versuchen, einen produktiven tag zu haben. fitness zu machen. online die kurs-materialien wenigstens mal anschauen. dinge planen und mich aktiv an die umsetzung machen.
dieses semster wollte ich wieder "langsam" mit dem studium beginnen und spätestens nächstes semester wieder voll durchstarten. optimalerweise natürlich schon dieses. aber ich merk schon, wieso ich das im vorfeld schon so vorsichtig formuliert hab. ein halbes jahr nach der adhs diagnose hat sich zwar schon einiges verbessert.. ich bin aber immernoch nicht ganz fit. ich brauch anscheinend noch ein wenig.
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ich möchte mich wieder zusammen reissen. wieder jeden tag hundert prozent geben. und sogar noch mehr. ich möchte jeden tag mit traumatisierten, "verhaltensauffälligen" kindern und jugendlichen zusammenarbeiten und geld damit verdienen. meine zukunft so verbringen. ich kann es kaum erwarten, bis dieser tag eintrifft. und doch fühle ich mich gezwungen zu warten.
ich fühle mich auf mentaler ebene immernoch vollkommen überfordert. von mir selbst. von meinem gehirn. von meiner umwelt. von den menschen.
ich muss das alles einfach noch richtig einordnen. einen weg finden. für mich selbst. wie ich mich mit dieser diagnose durch die welt navigiere. wie ich den kurs setze.
grad hab ich das gefühl, dass ich nicht mal weiss, wie ich das schiff meiner existenz überhaupt.. steuern soll. wo das steuerrad überhaupt ist. und wieso ich konstant auf diese RIESIGE KRAKE ZUSTEUERE, DIE ALLES UND JEDEN VERSCHLINGT, DAS SICH IHM NÄHERT..
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trotzdem weht meine flagge, hoch oben, am mast, im wind. ich renne auf deck hektisch hin und her, zerre an irgendwelchen seilen und drehe an irgendwelchen rädern, mit der hoffnung, irgendwie den kurs zu ändern und der unausweichlichen katastrophe zu entgehen.
doch es klappt nicht.
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also? also!
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man ach, ich hab doch keine ahnung.
was soll ich denn sagen? was soll ich denn tun? was soll ich denn schreiben? damit das alles aufhört. damit endlich.. "mein leben" beginnt. das.. was ich mir erträumt habe. erwartet habe. wenigstens ansatzweise. wieso musste alles nur.. so enden.
wieso musste ich so enden..?
ausgerechnet.. ich.
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ich glaub ich hab die lösung. zumindest kurzfristig. sie lautet: heulen.
aber grad kann ich irgendwie nicht.
aber ich würd gern. einfach nur heulen. weil alles so passiert ist, wie es apssiert ist. und weil ich daran nichts ändern kann. weil das die einzige, "richtige" reaktion darauf ist.
weinen.
weil ich traurig bin. und grad niemanden habe, der mich in den arm nimmt.
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ha! ich glaub ich schreib heute nen richtig traurigen text. irgendwas, über "früher". über eines der beschissenen dinge, die mir passiert sind. dann fang ich bestimmt an, währenddessen zu heulen. und dann geht's mir wieder besser. und ich kann wieder fitness machen. und yoga. und mich um meinen krams kümmern.
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poah. wieder viel zu lang und viel zu verworren, der text. aber whatever. ich schick das so jetzt ins universum multiversum omniverse.
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dclblog · 3 years ago
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Sin señas particulares (Was geschah mit Bus 670, O-Ton)...
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...erzählt die Geschichte von Magdalena, die sich von Guanajuato aus in den Norden Mexikos aufmacht, um ihren Sohn zu suchen, der in die USA reisen wollte und seitdem verschwand.
Regisseurin Fernanda Veladez, die auch das Drehbuch schrieb, erzählt diesen brandgefährlichen Trip als stoisches Road Movie, dessen psychologischer Verlauf von Hoffnung zu Unsicherheit zu Verzweiflung zu einer Wahrheit jenseits aller Befürchtungen und abseits jeglichem Fassungsvermögens reicht.
"Was geschah mit Bus 670" hat kein Interesse an Heile Welt-Kino, er ist ein Klagelied auf die strukturelle Beschissenheit der Dinge an der Grenze zwischen den USA und Mexiko, welches wütend und müde zugleich wirkt und seine Sogwirkung aus einer Kompromisslosigkeit zieht, die genauso einnehmend wie niederschmetternd ist.
Ich für meinen Teil bin immer wieder froh, Filme sehen zu dürfen, die mir die Wahrheit auch mal ganz ohne Zuckerstreusel erzählen mögen. Von allen Werken, die ich dahingehend in der letzten Zeit sah, ist "Was geschah mit Bus 670" mit Abstand der eindringlichste.
Große Sehempfehlung für alle, für die großes Kino nicht ausschließlich Feel Good Kino sein muss.
D.C.L.
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dclblog · 3 years ago
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Promising Young Woman (O-Ton)...
...ist eine bitterböse Abrechnung mit einem System, in welchem Männer Frauen Gewalt antun, andere Männer davon profitieren und/oder die Täter aus missverstandener Loyalität schützen und andere Frauen sich grundsätzlich auf die Seite erstgenannter Männer stellen, weil “not all men” oder so.
Nun führt ein wichtiges, drängendes Anliegen allein nicht zwingend zu einem stringenten, spannenden, guten Film. Aber Regisseurin Emerald Fennell versteht es, ihren gerechten Zorn in ein Werk zu packen, in welchem sie virtuos, federleicht und nahtlos zwischen den sehr unterschiedlichen Genres schwarze Komödie, Rom-Com und Thriller hin und herswitcht, was die Spannungskurve durchgehend ganz weit oben hält. Zudem erlaubt sie sich, gerade auch aufgrund der Klarheit der Beschissenheit der Dinge, einen immens differenzierten Blick, in welchem sie es gelegentlich gar schafft, von Reue und Vergebung zu erzählen, ohne dass die über allem schwebende Film gewordene Anklage dadurch verwässert würde - im Gegenteil. Ein solcher Kraftakt, der so gar nicht wie einer wirkt, gelingt nur mit einem guten Ensemble - und Fennell lässt hier das vielleicht beste auffahren, das ich 2021 in einem Kino gesehen haben werde.
Carey Mulligan ist durchgehend brillant als tief traumatisierte Frau, welche sich auf einen Rachefeldzug begibt, bei dem die Frage, an welchem Punkt sich die Attribute gerecht und notwendig zu unterscheiden beginnen, bewusst offen gelassen wird. Ihre Wut, ihre Verletzlichkeit, ihre Wärme, ihre Unerbittlichkeit, ihre Verzweiflung füllen jede Szene, in der sie zu sehen ist, und dank Fennells sehr gekonnter Regie bekommt sie die Chance, ihrer Figur mit jeder verstreichenden Minute mehr Facetten zu geben. Ihre spektakuläre Darbietung wird unterstützt von der größten Riege an Purzelspielern seit sehr langer Zeit, welche allesamt mal von vorneherein erkennbare, mal erst gegen Ende offensichtliche Arschlöcher geben. Dass dieses Konzept sehr schnell klar ist und gewisse Plottwiste für mich nicht so überraschend waren, wie intendiert, stört mich persönlich dabei überhaupt nicht, ist dies doch so eindeutig die Geschichte von Mulligans Cassie, dass ich mich nicht selten auch wider besseren Wissens verführen ließ von den Momenten, in welchen sie ihrer Naivität den Raum gab, den sie brauchte, um nicht komplett zu verkümmern. Ein weiterer Punkt, der jegliche polemische “Der Film hasst schlicht Männer”-Kritiken ad absurdum führt, ist die Tatsache, dass ohne Ausnahme alle hier dargestellten Menschen die Helden ihrer eigenen Geschichte bleiben dürfen, was in meinen Augen dramaturgisch nicht unwichtig ist, werden so doch auch die Momente, die an der Didaktik kratzen - für mich immer der Tod großer Kunst - aufgefangen und in die echte Welt versetzt - was einen wesentlich erschütternderen Effekt hat als ein einfaches “Nicht machen!”-Pamphlet.
Dass “Promising Young Woman” eine Menge immens wichtiger Dinge zu sagen haben würde, das wusste ich vorher schon. Dass er darüber hinaus aber durchgehend unterhaltsam, lustig, traurig und immens aufwühlend sein würde, das hat mich dann doch schwer begeistert.
D.C.L.
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