#buch interpretation
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Schatten und Phantasmagorie: wenn Realität sich auflöst
Der Ich-Erzähler in Peter Weiss‘ Mikroroman Der Schatten des Körpers des Kutschers schildert minutiös den Alltag eines Gasthofs und zweifelt damit - wider Erwarten - die Wirklichkeit an.
Wie im Wahn: passive Wirklichkeit, aktives Abbild?
Bei seinen detailreichen Beschreibungen wird deutlich, dass er den Geschehnissen nur als unbeteiligter Beobachter beiwohnt und nicht als gestaltender Akteur.
Vorherrschend in seinen Aufzeichnungen sind u.a. die Dunkelheit des Hauses und seiner Möbelstücke (schwere, dunkelblaue Samtgardinen; schwarze Möbel) sowie die Beschreibung der Lichtverhältnisse und der damit verbundenen Veränderung der Schatten von Objekten, aber auch von Menschen.
Die Passivität des Erzählers und die bloße Beschreibung der Ereignisse betont die verschwimmende Grenze zwischen Realität und Vorstellung. Deutlich wird das, wenn er sich in seine Kammer zurückzieht und sich Salzkörner in die Augen streut, in der Hoffnung, klarer zu sehen und Dinge besser wahrnehmen zu können. Der Erzähler beschreibt sein Eindringen in die Welt seiner (Wahn-)Vorstellungen als bloßes Dahingleiten. Er bleibt weiterhin passiver Beobachter von Umrissen und verschwommenen Bildern. Er nimmt schattenhafte Tiere in seinem eigenen Zimmer wahr, sodass der Eindruck entsteht, als verschwömmen Wirklichkeit und Vorstellung vor seinen Augen.
Homophon und trügerisch
Auch akustische Signale wie das Klopfen an seiner Tür weiß er zuerst weder der einen noch der anderen Ebene zuzuordnen. Ähnlich verhält es sich mit Unterhaltungen, die er oft nur fetzenartig versteht und auch hier nicht sicher weiß, welche Wortbedeutungen gemeint sind (Gans/ganz; grünlich/gründlich).
Die dadurch geschaffene Distanz zur Wirklichkeit verstärkt seine Passivität, aber auch den Anschein, als sei der Erzähler weder in der einen noch in der anderen Welt angekommen.
Licht und Wirklichkeit
Ebenso wohnt er dem Sonnenuntergang und der damit verbundenen Veränderung der Lichtverhältnisse bei.
Er sieht die langgezogenen wellenförmigen Schatten des Hausknechts und des Pfluges sowie die Schatten von Krähen und die der Gebäude des Hofes. Eine Schattengestalt ragt riesenhaft über dem Schatten der Scheune hervor, was die wirklichen Größenverhältnisse der Objekte unmenschlich verzerrt, als befände sich der Erzähler in einer Parallelwelt. So ist er nur imstande, die Zeit anhand der Veränderung der Schatten zu messen, während die Sonne untergeht. Dabei bemerkt er die Reflektionen des Sonnenlichts auf menschlichen und künstlichen Objekten, die in matte Dunkelheit übergehen, wenn der Schatten der Erde alles umhüllt. Dementsprechend kann er nur die Silhouette des Kutschers in der Dunkelheit ausmachen, der sich „im genauen Verhältnis zur Verdichtung der Dunkelheit“ bewegt, um nicht von ihr verschluckt zu werden.
Vorhang auf: ein Akt im Schatten
Als Klimax des Kurzromans kann das Miterleben des schattenhaften Liebesspiels der Magd und des Kutschers gesehen werden, das der Erzähler nur als Schattenspiel auf dem Boden vor dem Haus wahrnimmt. Der Schatten des Aktes dient als Schaffer und auch als Bewahrer der Distanz zur Wirklichkeit, da das Geschehen nicht als Teil der Realität, sondern nur als Abbild wahrgenommen wird.
Die Beschreibung des Erlebnisses ist gezeichnet von der fast schon inflationären Verwendung des Wortes „Schatten“, sodass der Eindruck entsteht, das Stattfinden der Tat in der Realität würde angezweifelt werden.
Vergleichbar mit der Sonne, ist auch hier die Lichtquelle von immenser Bedeutung, da sie erst ein Abbild in der Dunkelheit möglich macht. Obwohl die reale Tat nicht bezeugt werden kann, so ist es dem Erzähler dennoch möglich, Rückschlüsse auf die Wirklichkeit zu ziehen.
#buchblog#buchzitat#bücher#german blog#literatur#book quotes#buchblogger#german books#peter weiss#roman#deutsche literatur#buch#schatten#literaturtheorie#buch interpretation
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Kálmán Konkoly - Das Traumbuch - Heyne - 1965
#witches#dreamers#occult#vintage#das traumbuch#heyne#kálmán konkoly#the dream book#the book of dreams#dreams#book#buch#traum#1965#dream interpretation#lexicon
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Hasse nichts mehr als anderer Leute Interpretationen von Tschick zu lesen.
Habe gerade den Satz "Im Laufe der Geschichte verliebt sich Tschick langsam in Maik, auch wenn er es sich selbst nicht eingestehen mag" gelesen. Wär ich Deutschlehrer, würd ich die Person gnadenlos durchfallen lassen.
1. Er mag es sich nicht eingestehen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sein geringstes Problem seine eigenen Gefühle sind, wenn sein Crush das ganze Buch über hinweg durchwegs von verschiedenen Mädchen schwärmt. Dazu kommt, dass das Buch aus Maiks Sicht geschrieben ist, also können wir gar nicht aus erster Hand erfahren, wies in Tschicks Kopf wirklich aussieht. Also selbst wenn sein Crush auf Maik tatsächlich ein ständiger mentaler Kampf mit sich selbst wäre, kann man das nicht direkt aus dem Buch erschließen. (Natürlich leugnet Tschick vor Maik, dass er auf ihn stünde/gestanden hätte, als er sich vor ihm outet, aber das hat meiner Meinung nach weniger damit zu tun, dass er es sich nicht selbst eingestehen würde, sondern mehr damit, dass er sich seine neugewonnene Freundschaft mit Maik nicht versauen will.)
2. Wenn Tschick wirklich erst auf dem Roadtrip anfangen würde sich zu verlieben.... Warum wartet er dann von Anfang an auf Maik an der Schule, nur um ihm ein Kompliment für seine Jacke zu geben? Warum stiehlt Tschick ein Auto und parkt es zufällig genau vor Maiks Haus, wo er es sehen kann, und lädt ihn direkt auf eine Spritztour ein (nur die beiden zu zweit)? Warum wird er sofort verlegen, als Maik ihn während besagter Spritztour aus Jux "Liebling" nennt, weil sie sich streiten wie ein altes Ehepaar, hm????
Hasse es, hasse es, hasse es, dass dieses Buch ne beliebte Schullektüre für Achtklässler ist. Die Leute, die Ahnung hätten (closeted questioning gay teens) trauen sich nicht die Wahrheit aufs Papier zu bringen und die ganzen anderen schreiben nur die "Muster"-Interpretationen ab, die sie bei Google finden, verfasst von irgendwelchen cishet Lehrern und Referendaren, die nur darüber argumentieren, ob Maik am Ende mit Isa oder doch mit Tatjana zusammenkommt, obwohl das die absolut langweiligste Frage ist, die nach dem Lesen des Buches bei einem aufkommen kann.
#tschick#Tatjana oder Isa???? 🥺👉👈#Was ist das hier?? Twilight???#Bodenlos dass sämtliche Interpretationsansätze dieses Buches bloß darauf reduziert werden.#Wo ist meine Interpretation dass Maik Klingenberg undiagnostiziert autistisch ist huh???#danach war ich nämlich eigentlich auf der Suche.
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@maniculum OH GOD NOW THIS PICTURE FINALLY MAKES SENSE TO ME. i quote from your magnificent medieval scorpions masterpost: "Some authors, like the anonymous author of the Ancrene Wisse, therefore suggested that a scorpion was a snake with a woman's face and a stinging tail."
i captioned this image wrong when i first posted it bc i thought it could not possibly depict a scorpion (which the official manuscript description says it does lol, without any further explanation). now i looked into the manuscript again and the next page very clearly labels it as a scorpion and pretty much gives the exact same definition as quoted above: essentially a snake but with a pretty woman's face and a venomous stinging tail. and the only thing it has on its mind is how to find its next victim btw.
my apologies to this beautiful scorpion lady for questioning and misconstruing her species!
scorpion catching a dog with its tail
in the "buch der natur" (book of nature) by konrad von megenberg, illuminated manuscript, alsace, ca. 1442-1448
source: Heidelberg, UB, Cod. Pal. germ. 300, fol. 211r
#in my defense another trustworthy source (the KdiH) mislabeled it as well and it called it a “siren” so i went with that interpretation#they're wrong though#scorpions#buch der natur#konrad von megenberg
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Okay, I finallyyyyy sent the goddamn fucking email, putting what I wrote under the cut, as usual, google translate it yourself
Sehr geehrter Dr. (...),
ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre so freundliche Antwort, auch wenn Sie mir zur Emailportraitdose nichts weiter sagen können. Ich bin sehr froh, dass mein Vorschlag auf Interesse stößt und freue mich über einen weiteren Austausch diesbezüglich.
Die bisher von mir gelesenen Bücher mit Quellenwert bzgl. des Prinzen sind folgende:
1730, Johann Wendel Bardili: Des Weyland Durchl. Printzens Maximilian Emanuels Hertzogs in Würtemberg etc. Obristen über ein Schwedisch Dragoner-Regiment Reisen und Campagnen (…):
Dies ist die wertvollste Primärquelle, welche das Leben des Prinzen von seiner Abreise in Stuttgart bis zu seiner Beisetzung dokumentiert, geschrieben von seinem Prediger/Sekretär, digitalisiert online verfügbar.
Bardili beschreibt die Vorbereitungen, die nach dem Ableben des Prinzen getroffen wurden, um seine Überreste nach Byczyna/Pitschen zu überführen, und erwähnt hier auch die Anfertigung in Wrocław/Breslau und Aufstellung des Grabmals an seinem ursprünglichen Ort in der evangelischen Kirche in Byczyna.
1839, Sigmund Schott: Max Emanuel, Prinz von Würtemberg, und sein Freund Karl XII., König von Schweden:
Stützt sich in größten Teilen auf Bardili, bietet aber mehr Einordnung bzgl der Abstammung und Familie des Prinzen und anderer involvierter Personen, digitalisiert online verfügbar
1956, Rudolf Grieser: Die Memoiren des Kammerherrn Friedrich Ernst von Fabrice:
Bietet am Rande drei kleinere Anekdoten über den Prinzen, die weiteren Einblick in seinen Charakter ermöglichen als Bardili vielleicht Interesse hatte ihn darzustellen, habe ich nur als Buch gefunden
1938, Max Schürer von Waldheim: Prinz Maximilian Emanuel von Württemberg – Ein tapferer Dragoneroberst in Karls XII. Armee:
Als Vorwort zum Autoren ist zu sagen, dass dieser Beziehungen zu deutschen Nazis unterhielt und sich die Gesinnung in seiner Interpretation des Lebenslaufes und seinem Gesamtausdruck deutlich abzeichnet. (Ich möchte hier als Nebenbemerkung hinzufügen, dass dieser interessanterweise mit Hans Scholl in Kontakt stand. Hier kann ich das Buch von Robert M. Zoske: Flamme sein! Hans Scholl und die Weiße Rose für mehr Kontext über den Autoren empfehlen) Jedoch ist er die wertvollste Quelle, die es vermutlich gibt, wenn es um den Werdegang des Grabmals sowie die sterblichen Überresten des Prinzen geht aufgrund seiner persönlichen Nachforschungen, später im Text dazu mehr. Die deutsche Ausgabe habe ich nur als Buch gefunden, die schwedische, 1913 erschienene Ausgabe (Prins Maximilian Emanuel af Württemberg, en tapper dragoneröfverste i Karl XII:s armé) ist online verfügbar, doch fehlt diesem die Dokumentation von Schürer von Waldheims späteren Arbeiten zum Grab und Neubestattung, dafür enthält dieses aber einige Briefe von der Mutter des Prinzen an König Karl XII und Graf Carl Piper.
Diese Quelle schildert in verkürzter Form die Überführung und Beerdigung des Prinzen, und merkt auch die Aufstellung des Grabmals in Byczyna an. Dort blieb dieses bis 1887, bevor es für 300 Mark nach Württemberg gesendet wurde, um die Renovierungsarbeiten an der Kirche zu finanzieren. In Stuttgart wurde es dann an seinem jetzigen Platz aufgestellt. Nachdem der Autor dies wiedergefunden hatte in 1913, wurden Verhandlungen eingeleitet, es zurück nach Byczyna zu bringen, was jedoch vom 1. Weltkrieg unterbrochen und schlussendlich 1923 durch sich wandelnde Gemüter endgültig zurückgewiesen wurde.
Im selben Jahr wurden daraufhin Spenden für ein neues Grabmal in Byczyna gesammelt. In diesem Zuge wurden die sterblichen Überreste exhumiert, zumindest was von diesen noch übrig geblieben war, da sie sich wohl in einem schlechten Erhaltungszustand befanden. Sie wurden in einem verlöteten Zinnsarg zusammen mit einem Bericht der Untersuchung der Überreste aufbewahrt in einer Flasche wieder beigesetzt, und im September wurde das schwedisch gestiftete neue Grabmal enthüllt.
Ich habe meine persönlichen Recherchen noch nicht abgeschlossen, aber ich denke, dass diese Quellen ein gutes Gesamtbild liefern können, und somit hoffe ich, dass ich Ihnen hiermit einen ersten Überblick verschaffen konnte und Ihnen diese preliminären Informationen weiterhelfen.
Ich verbleibe dankend, dass Sie sich die Zeit für eine Antwort genommen haben, und mit vielen Grüßen,
#personal#max and karl#writing the politest emails in the year of our lord 2k24#this close to using the Kurialstil frfr#I hope I will be forgiven for taking a whole fucking week to answer#AND for sending this damn email at 1 in the fucking AM
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https://www.tumblr.com/lynaferns/736825183532367873/its-kind-of-hard-to-not-have-the-mentally-of
they talkin bout u
Yeah I don't care.
I actually think people who are too worried about making everything "canon-accurate" isn't really a way to engage in an au.
Like worrying too much about "what's canon" and what's not will just kinda make you go crazy.
I always advocate for personal interoperations.
For example, My Sun and Moon in my original fanfic "Lofi Beats to Capture Children to" were never meant to be a theatre attendant.
Because that is information that I could not have possibly have at the time.
I then adjusted my fic slightly where Sun and Moon were meant to be more of an "All-in-One" deal and had so many things put into them, because the Designer who made them was created the impossible task of "No, we want a theatre attendant, no we want a Daycare attendant to help with Foxy, Never mind we are scrapping Foxy, Screw the theatre thing" So a whole buch of programs and things were put into their head they may or may not need.
This does not coincide with canon at all.
Because I am 100% certain that CANON FNAF SUN does NOT know how to change a dirty diaper, meanwhile my Sun would.
I know my post blew up and it's probably reaching lots of people I didn't intend to, considering how much my askbox has been on fire when it's usually dead most of the time.
So I'm not saying "IM RIGHT YOUR WRONG" kinda thing.
It's more of a celebration about calling something out a long time ago.
Like it feels good when you make a call like that and it turns out to be true.
Like Moon and Vanny working together closer then the average relationship Vanny has with the other animatronics.
I'm allowed to be excited and have fun with an idea.
I find it so weird the notes I get on that post and the asks I get that basically tell me to "be quiet" for my excitement over something. I'm geeking on my own blog and minding my own business and people are getting weird about it.
I'm not an authority by any means.
I'm sorry for anyone who's Canon FNAF Sun does not line up with your headcanons, but you have your own personal interpretation and that can't be taken from you.
Meanwhile, now I have two Suns to love.
The spiteful bitch canon fnaf Sun
and my slightly more stable Lofi Sun.
#fnaf#danachan's replies#danachan's asks#it's weird ive gotten more backlash over being excited then the shipping i've been doing lately#I feel like it should be backwards?
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Side Quest: Der Sandmann - Bielefeld (nach Robert Wilson)
Es ist nun schon ein Weilchen her, aber ich muss natürlich trotzdem noch ein paar Gedanken dazu loswerden.
Am 01.11.2024 begaben sich meine liebsten Theratermäuschen und ich auf die fast 200 km lange Reise nach Bielefeld, da wir von starken Sandmann-Entzugserscheinungen geplagt wurden. Wie schön, dass es unseren geliebten Wilson/Calvi Sandmann auch dort gibt! Mit hohen Erwartungen im Gepäck und dem düsseldorfer Sandmann im Herzen setzten wir uns also an diesem kalten, verregneten Novemberabend in das Theater Bielefeld. Und naja, was soll ich sagen...die Entzugserscheinungen wurden (zumindest mir) leider nicht genommen.
Es fällt mir schwer die Inszenierung in Bielefeld getrennt von der in Düsseldorf zu betrachten (es hat sich zutiefst in mein Inneres eingebrannt!!!). Die Schauspielerische und musikalische Leistung in Bielefeld war natürlich wahnsinnig gut. Aber es war eben nicht unser Sandmann (auch wenn es anfänglich vielleicht so schien).
Nathanael war ein sehr ängstlicher Charakter (also noch mehr als es mir beispielsweise im Buch suggeriert wurde). Er kam mir sehr leise vor und hatte lange nicht so viel Power wie unser Nathanael (aber an der Stelle muss man ihm auch zugutehalten, dass ich ihn mit unser aller lovely boy Chrissy vergleiche (was sehr wahrscheinlich nicht fair ist but what can i do)).
Die Mutter hat sich in der Bielefeld-Inszenierung häufig in den Vordergrund gedrängt und kam mir manchmal ziemlich streng und gleichzeitig sehr bemutternd vor. Sie scheint an manchen Stellen fast mit Nathanael um die Aufmerksamkeit zu ringen. Die Mutter im Düsseldorfer Sandmann ist deutlich witziger und liebevoller. Sie scheint mir viel eher ein Team mit Nathanael zu bilden. Für Düsseldorf spricht ebenfalls: Rosa Enskat.
Den Vater im Bielefeld-Sandmann mochte ich nicht. Ich kann nichtmal genau festmachen woran es lag. Er war einfach nicht wie unser Papa, ich habe aber wie bereits erwähnt auch einfach sehr klare Erwartungen, die an dieser Stelle nicht erfüllt wurden.
Aus welchem Grund auch immer gab es außerdem 2 Sandmänner? Beide zusammen nicht annähernd so stark wie der eine den wir haben. Gesteppt haben sie allerdings phänomenal.
Bei Olympia hatte ich konstant Angst, dass sie sich sämtliche Knochen bricht und alle Bänder und Sehnen ihres Körpers reißt. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der sich so bewegen konnte. Hammer!! Vor allem auch etwas ganz anderes als unsere Olympia, die ja eher unbeweglich erscheint.
Insgesamt wurde meiner Meinung nach auch zu viel Interpretation vorgegeben. Ich habe das Buch zum ersten Mal 2023 gelesen und versuche seitdem zu verstehen was was da passiert ist und vor allem was es mit mir gemacht hat. Mit der Zeit und dank Robert Wilson habe ich gelernt, dass ich es gar nicht verstehen muss. Ich darf es einfach lesen / ansehen, für Gut befinden und mir beim nächsten Mal ganz neue Gedanken machen. Die Inszenierung in Bielefeld hat mir allerdings einen Interpretationsansatz geliefert, den ich seitdem nicht mehr vergessen kann. Ob das nun so gut ist oder nicht weiß ich noch nicht.
Es stand zwar Robert Wilson drauf, so wirklich drin war er allerdings nicht. Vielleicht hätten sie besser etwas eigenes daraus machen sollen. Gerne auch mit den Songs von Anna Calvi. Aber dieser Versuch ein Wilson Stück zu sein, ohne es zu sein hat für mich einfach nicht so gut funktioniert. Die Kostüme zum Beispiel waren toll! Aber sie haben mich irgendwie mehr an Tim Burton erinnert und mir 0 den Wilson-Vibe gegeben. Das gleiche gilt für Maske und Bühnenbild. Auch das Verständnis die Wilson-Wiederholungen und die allgemeine Ausdrucksstärke des Sandmanns als Stück haben mir gefehlt.
Was ich ihnen aber lassen muss ist, dass ich endlich ein bisschen mehr von den Lyrics der Songs verstehen konnte. Da muss jemand am DHaus nochmal an der deutlichen Aussprache üben;)
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Gitta Lindemann - Meine Fensterplätze
Gitta Lindemann published her first book recently, in it she talks about the end of the GDR, her husband and her son Till. Article from Nordkurier.de 2023-10-23
googly translated
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Rammstein singer's mother also writes a declaration of love to her son
It took Gitta Lindemann more than 80 years of life to publish her first book. In it, the former culture editor also writes about her famous son Till.
Gitta Lindemann belongs to an artistically diverse family. Her former husband, Werner Lindemann (1926-1993), was one of the most famous poets in the GDR . His poems for children were part of school reading at the time. The Lindemanns' son also writes impressive poems. Till Lindemann made a name for himself above all as the singer and frontman of the band Rammstein .
With Radio GDR since 1969
Gitta Lindemann was also always connected to culture through her career. After studying journalism in Leipzig, she worked for Radio DDR from 1969, including in the Neubrandenburg studio , for the popular Urlaubwelle in Rostock and for NDR from 1992. She played a key role in developing culture-oriented formats such as “Literati in Cross-Examination” (1987), the NDR Literature Café and “Kunstkaten”, which is still broadcast today.
But Gitta Lindemann has also written literary texts herself since the 1980s, which have now been published in the volume “My Window Seats”. It is the first book published by the author, who was born in Dresden in 1939. An apt title, as Gitta Lindemann takes the addressee to her window seat and opens up her individual view of the world to the reader.
Her favorite window seat was the view of the garden from the house in Drispeth, Mecklenburg, which the Lindemanns had purchased as a holiday home. “Here I see orderly life, how it arises, blossoms, passes away and reinvents itself again and again,” she noted on December 25, 1991.
Diary describes fears of the end of the GDR
The diary, which begins at the beginning of May 1990 and runs until January 2, 1992, forms the heart of the volume. Many former GDR citizens will likely find themselves here, torn between hope and hopelessness in the “wild” years between the fall of 1989 and the mid-1990s.
First the run-down SED dictatorship was swept away and just a few months later tens of thousands of East Germans were at rock bottom when it became clear that they would lose their jobs. “The defeated go to the victor,” wrote Gitta Lindemann bitterly in June 1991 in connection with the liquidation of the orchestra in Schwerin and the tire factory in Neubrandenburg.
“The sell-out of a country must be seen”
She too is gripped by fears for the future. From the beginning of 1990 onwards, she always expected to lose her job as a journalist from the GDR. At the same time, she describes exactly the upheavals a few months before German unification, such as the conquest of department stores by the new western goods before the introduction of the D-Mark: “The sell-out of a country can be seen. Dissolution of an impoverished household. The new residents have already brought the furniture: cans and blouses and T-shirts and yoghurt and coffee and Rama and people are running. I as well."
Especially in times like these, when East and West intellectuals are fighting for the sovereignty of interpreting the GDR more than 30 years after the fall, authentic memories like those offered by Gitta Lindemann are incredibly valuable.
Granddaughter always gives strength
Only to a diary can you trust honest, hard confessions: “I've always tried to live in an ivory tower, but a sea of shit is hitting its walls.” In addition to the struggles of German-German integration, it was the Gulf War at the beginning of 1991 most of us have erased from our memories in view of other conflicts, but which Gitta Lindemann's diary brings back to mind.
In these times of upheaval, she is continually motivated and strengthened by her granddaughter Nele's honest, naive approach to life: "If the GDR no longer exists, will we have to move?"
Sensitive lines about her husband's death
In recent years, Gitta Lindemann has written a number of sad, sensitive texts that describe topics such as loneliness, illness and death, of which much of it hardly seems alienated.
Here she often touches the soul, for example when she describes the last hours of her husband's life, from whom she lived apart but to whom she was so close: “We washed and dressed you. Your son tapped you on the chest - hey old man, he said, very despondent and we both cried. I couldn't watch them carry you away, so I cowardly sneaked into the garden."
Till Lindemann as family representative
Speaking of son, speaking of Till Lindemann. With “Declaration of Love to My Son,” the mother dedicates her own text to him, which shows the often martial-looking Rammstein frontman from his sensitive side, as a “family guardian” who picked up his grandmother in a wheelchair for Christmas dinner and fed her, for whom Mecklenburg is his home and “source of strength”. "If I didn't happen to be his mother, I would like to be friends with this man."
Gitta Lindemann: My window seats. With pictures by Rosa Loy and an interview between the author and the German scholar Carsten Gansel. Berlin: Okapi Verlag, 2023. 287 pages, 22 euros
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Out of curiosity, we know a lot about how the arch angels felt about Lucifer after his fall but what about before? We have a buch of info on Michael but not the others, im particularly curious about Uriel and Raphael since we have the least Info about their relationship and what it was like
this is such good timing bc i've been thinking a lot about uriel and raphael and just how i want them to be developed. lucifer worked closely with the archangels as a unit, as they were meant to be a guiding force for heaven as well as the major interface between humanity and god - where lucifer was to conduct the host as a whole, rule over the seraph choir, and serve as the head priest of god's temple, the archangels would each look after a couple specific choirs under them, as well as eventually interact directly with humans. like i've said, michael was the closest to him due to being the head archangel (meaning he had more responsibility to be taught and a job that aligned closely with lucifer's), but all of the archangels knew lucifer very well and were subject to his mentorship.
lucifer actually had a very particular fascination with uriel's role, holding that uriel may be the most specialized angel in the whole host of heaven for the task he must perform. on uriel's end, he was always reserved with other angels but his infinite questions found a place in lucifer, who had an inquiring mind that many of the others didn't. he assisted uriel in developing his shorthand system (and supplied many, many aides on uriel's behalf that would serve as the book's interpreters as they are unreadable to those who don't study under uriel) and gave him plenty of art lessons, which he regularly uses to illuminate his manuscripts. ultimately the two admired about one another what they themselves did not have - uriel felt the breadth of lucifer's presence and the ability to spread himself so far was as close to god's omnipotence that one could achieve, while lucifer was almost baffled by uriel's ability to remain so laser focused on his singular work that once he began it, he never fell behind in his chronicles (yet he could still speak and even fight if necessary). i do think uriel was probably the first to go off on his own (for lack of a better term), but lucifer kept an eye on him as there was a lot of wrinkles to iron out before he produced his books as seamlessly as he eventually did.
raphael had a personality type that meshed well with much about lucifer's, both of them enraptured by god's creation and wanting to spread that joy to those around them. so raphael greatly looked up to lucifer, but for entirely different reasons than those that michael did - all the seraphim burn with the fire of god, but lucifer's poured out of him in barely controlled exuberances, and raphael found it aspirational. he often attended seraphim lessons and gatherings, which lucifer allowed at first as a curiosity and then as an understanding of raphael's gifts, realizing that even as a cherub raphael had a much gentler spirit. he did not blaze with the passion the seraphim did but he connected to their love of creation, so lucifer taught him all about the natural world god was creating and they spoke endlessly on its wonders (raphael can talk for a LONG time). lucifer was a bit concerned about how raphael would fit in with his fellow cherubim, built largely for combat, but he turned out to be highly durable and took very well to healing which suited him perfectly (and so strengthened both of their beliefs that god can make no mistakes). lucifer was very proud of the angel raphael became, and knew he would be a great mediating force to his siblings with his resilience.
the archangels worked very closely in concert, almost as an individual split into four parts, so they were always very close. before lucifer's fall, their responsibilities were definitely much lesser (no humanity yet and mike's lower position) and they had more time to each other, but that closeness really didn't change until god's death and heaven's fracturing. i know i've talked about gabriel and michael, but i actually think michael was closest with uriel while gabriel was closest with raphael given their personality types - michael is quite introverted and uriel feels very safe with him, while gabe and raph are just SUPER gregarious and outgoing. regardless, they cared deeply for one another and in fact may have become tighter knit after the loss of lucifer, given that they were now sensitive to the concept of loss itself. it was possible, they learned, to have someone taken from you. so michael protected his siblings, gabriel buoyed their morale, raphael tended to any emotional distress, and uriel shared whatever wisdom he could, all to keep each other close. this delicate balance was finally collapsed under the loss of god, tearing apart the archangels to leave them all relatively unstable. i've got a couple simple comics in the works about this from raphael's pov, who really gets left behind and has the most time to really contemplate what's become of them, so i hope i can get the feelings across there since this was a devastating split for each of them.
#hi. im crying over doomed siblings once more#raphael is seriously such an important pov character for this#bc he gets out the most unscathed and really has to deal with it the most emotionally#and it's high time i show all the scenes i've thought of!!!#i really REALLY want to start fleshing them all out for everyone bc i know i give a lot of attention to mike and luci#but i have plenty in my head about uri and raph too#cake answers#uriel#raphael#lucifer#rise and fall au
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offizielle liste von den besten bob/peter spitznamen
- bobbele (peter -> bob) (hörspiel, pistenteufel)
- mein peterchen (bob -> peter) (hörspiel, pistenteufel)
- kleine bestie (peter -> bob, indirekt, gedanken) (buch, namenloser gegner)
- mein süßer (peter -> bob) (hörspiel, die dr3i, pforte zum jenseits)
- nesthäkchen (peter -> bob) (buch, schattenwelt)
- mein armer kranker prinz (peter -> bob) (graphic novel, rocky beach - eine interpretation)
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Hey friend, could you do Fairy Tale with Mom/Dadbastian and his son Finny please? 🥰 I need more Seb and Finny to keep me grounded while waiting for THE flashback rghrtdjykuy
I’d be happy to! Although I failed miserably at sticking to the original five-sentence limit, I hope the fluff absolves me of my verbosity. 🙈 Hopefully, we’ll get that extended-edition Dadbastian flashback someday!
Before young master and Mr. Sebastian plucked him from the institute, Finny’d never heard tell of dragons. Nor sleeping princesses, nor brave knights, nor talking bears. But these wonders and more leapt forth from the pages of the leatherbound Buch—book—as Mr. Sebastian breathed life into them with a voice as soft as the moonlight that crept through his window. He’d read them twice: Once in the Deutsch which Subject-012 had spoken, the language of the men in white coats whose cold, sharp words pricked at his skin like syringes plunged into his arm, and once in Englisch—English—which Finnian the gardener was expected to know.
“I have no intention of coddling you. This is purely for the sake of your edification,” Mr. Sebastian had said when he first brought the book of fairy tales with him to Finny’s room, pulling up a chair and sitting next to the bed after tucking the boy in for the evening.
Finny wasn’t quite sure what an ‘edification’ was, but it sounded grand and important, something Subject-012 couldn’t even have imagined. Maybe it had to do with the stories that bloomed in his mind like sundrenched fields of flowers, like a whole forest that sprawled out for miles, crowding out the nightmares of guns and white halls running red with his friends’ blood. He hadn’t had as many of those since Mr. Sebastian started reading to him.
“…and they all lived happily ever after,” intoned the Phantomhive butler, closing the book. “And it’s time for you to get some rest, Finnian; there’s a long day of weeding ahead of you tomorrow—”
He was cut short, however, by a hand shooting out from under the covers to grab his sleeve, with enough unintended force to stretch the seams to their limits.
With a patient sigh, Mr. Sebastian tutted, “Now, what’s all this? I still have many tasks to complete before morning, and I can’t afford to dilly-dally much longer.”
“One more…please?”
Thin, dark eyebrows shot up in response to the gardener’s timid query.
“Beg pardon?”
“O-one more story please, Mr. Sebastian?” Finny asked again, his tongue tripping slightly over phrases whose shape it had yet to grow fully accustomed to.
The butler stared at the hand which clung to him with such unconditional trust, then peered into his face, as if struggling to interpret the unwritten text thereon.
“One more,” he relented, sighing again. “But only one.”
And, even after an inadvertent tug during the exciting bits ripped the finely-tailored stitching, he let Finny hold onto his sleeve throughout the whole tale of Sleeping Beauty.
#kuro asks#kuroshitsuji#my fic#my writing#drabble prompts#finnian#finny#sebastian michaelis#dadbastian#mombastian
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haven't done any sort of dice divinations before, but I'm playing around and trying new things so we're reading and learning as we go (if anyone can offer insight I'd love to hear it. I'm very much new to this and have no idea what I'm doing lol. I'm basically just at the looking for patterns stage and basing everything I say off of vibes. Which I feel like is exactly what I'm supposed to be doing, but also I feel like I'm doing everything wrong so... Idk)
Gotta say though. First thing I noticed was the fact I not only rolled three sixes, but by combining the numbers on the remaining dice (either adding or subtracting them to/from eachother as appropriate) I get three more sixes. For a total of 6 sixes.
The outer D20, the D12, and the outer D6 all landed on six
The D4 and a second D6 are both ones
The D8 is a 7
The bottom D20 is an 8
The bottom D6 is a 2
And the center D6 is a 5
Add a one to the five and you get 6
Subtract the other one from the seven and you get 6
Subtract the two from the 8 and you get 6
The fact that the three natural sixes are on the outside, almost looking like they're surrounding the other dice is interesting. They're almost acting like a barrier.
They're also located either on or directly next to the dividing lines on the cloth, which feels significant.
I did have two dice fall outside the circle, so they don't count for anything.
Considering the prevalence of the number six here, I refreshed myself on some numerology. The fact my angel number is 666 makes even more sense to me now XD
I know angel numbers have their own meanings, but you can't deny the significance of the individual number.
In this case: 6 is often related to empathy, kindness, unconditional love, caring, beauty, nurture, the list goes on.
I made the remark about my angel number because well... that's me. I've always been a caretaker/guardian in some manner. Looking after my little brother, keeping my friends out of harm's way as much as possible, literal babysitting, even going as far back as being a guardian angel all those lifetimes ago.
Anyway I have also looked into the other numbers that came up, though I believe the intended message here was the number 6
7 relates to fullness and completeness, as well as luck, and is associated with Minerva
1 is of course related to the origin of all things or new beginnings, as well as independence, confidence, and overall power.
5 is also linked with independence, and similar to what my tarot reading was telling me, it also is a sign of big change and personal accomplishment
8 has its associations with eternity, and similar to 5 it carries meanings relating to self-confidence and success
And 2s represent unity, power, love, service, grace, and so so much more.
So there is also a strong tie to power, confidence, and success in what I'm seeing.
I'm not exactly the most confident or self assured, but it's something I'm working on.
Anyway I just spit out a whole buch of meanings and didn't really go into my thoughts about what this all means for myself moving forward. I do have a couple ideas but as I said above: I am not the most confident person. Aka: I'm too self conscious to share my thinking because I'm afraid of getting mocked/criticized or whatever. So I'm going to keep my interpretations to myself, but if there's someone here who actually knows what they're doing I'd love to hear from them :3
#idle speaks#I'm trying to tell myself I'm only seeing Crowley here because I want to#But the 666#The themes of power confidence and success?#Sounds more like Crowley than it does me
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The martyr who has lost his life in the struggle for Palestine has made the ultimate sacrifice. Significantly, this is a political sacrifice imbued with a religious vocabulary. As Talal Asad writes, this should be interpreted in light of the fact that martyrdom in Islamic theology is not a sacrifice, for its literal meaning is an act of witnessing. This meaning of the term may partly explain why Palestinians often refer to themselves as a collective of aš-šuhada; they testify collectively to the violations brought upon them by the Israeli state.
—Lotte Buch Segal, from No Place For Grief: Martyrs, Prisoners and Mourning in Contemporary Palestine
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Theoriemosaik, mosaisch, musisch
1.
Theoriemosaik ist ein Titel, den Marietta Auer gewählt hat. So ein Titel dient unter anderem dazu, Projekte zusammenzubringen, also Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anzulocken, ihnen Raum und Zeit zu geben, um an der Forschung der Abteilung und des Institutes aktiv und passioniert teilzunehmen. Das Institut befasst sich mit Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Auers Abteilung fokussiert Theorie und legt den Schwerpunkt auf das Privatrecht.
Am Privatrecht interessieren die Grundlagen, die Theorie und der Vergleich. Eine Schlüssselvorstellung am Institut lautet MultiPliCity, die Auer als Multidisziplinarität fokussiert. Theoriemosaik gibt dem Programm einen dichten Titel, also mehrfach deutbaren Titel. Man kann den Titel wörtlich verstehen, bildlich, abstrakt und konkret. Solche Titel haben auch eine werbende Funktion, das heißt aber nicht, dass sie rein äußerlich sind, sie sollen auch wirbeln und Wind machen, den Mitarbeiten den Kopf durchpusten. Sie sind auch Programm und Teil einer wissenschaftlichen Poetik oder Poiesis, die Forschung strukturiert, zum Beispiel Forschungsgegenstände konturiert und Verfahren austreiben lässt.
Ein Titel wie Theoriemosaik mag heteropoietisch klingen, nicht autopoietisch, er ist nicht unbedingt selbsterklärend oder selbstverständlich. Gut so, denn er soll Forschung initieren, die mit Multiplizität zu tun hat. Versteht man Theoriemosaik wörtlich, ist es einfach, die Bodenmosaik aus der Hafenstadt Otranto (s.o.) auch als Theoriemosaik zu verstehen. Diese Mosaik ist Grund und Einrichtung im Süden, hier ist sie ein Beispiel. Nicht ganz so schnell mögen rechtliche, privatrechtliche Fragen auftauchen. Ein berühmter Jurist (der auch über Kausalität im Süden geschrieben hat) hat zwar über diese Mosaik in Otranto etwas geschrieben, aber der soll erstens Verwaltungsjurist, zweiten Gesellschaftstheoretiker, drittens Systemtheoretiker sein, und er schreibt über diese Theoriemosaik in einem Buch über die Kunst der Gesellschaft, aber doch nicht in dem Buch über das Recht der Gesellschaft. Wenn jemandem sicher wäre, dass das nichts mit Privatrecht zu tun hat, dann wird unsere Forschung eventuell nicht verlockend erscheinen.
Wenn man davon ausgeht, dass Grundlagen des Rechts und Theorie und Vergleich doch keine Begriffe wären, die man wörtlich nehmen müsse, sondern dass es nur und nichts als Metaphern wären und darum Grundlagen nichts mit Architektur, städtischem Raum, Vielzweckhallen und Messehallen, mit entfernten Bodenstrukturen und Einrichtungen im Süden zu tun habe, dass Theorie nur eine Metapher ist, die weder mit göttlicher oder auch nur hoch distanzierter Wahrnehmung oder Supervision/ Überblick zu tun hat, dass Vergleich doch nur eine Metapher ist und man das nicht wirklich als Auseinandersetzung mit unterschiedlichem Wissen, unterschiedlicher Wissenschaft und unterschiedlichen Verfahren zu verstehen hat (der Vergleich also auch nichts Ungleiches in den Blick nimmt und das tertium comparationis, der Dritte also immer schon feststeht), dann fällt einem vielleicht schwer, zu verstehen, warum Marietta Auer diesen Titel gewählt hat. Wenn man aber in allem dem Unsicherheiten, Neugierde und Klärungsbedarf erkennt, könnte der Begriff Theoriemosaik verlockend sein.
2.
Marietta Auers Arbeitsweise kommt aus dem Privatrecht, nicht aus dem öffentlichen Recht. Das fällt mir an einem Punkt schnell auf: Solche Titel wählt sie, weil sie von der Abteilung auch erwartet, dass niemand seine Interpretation des Titels von der Autorisierung durch Marietta Auer abhängig macht. Sie verträgt viele Begriffe und will sie nicht unbedingt regieren. Das kenne ich doch teilweise auch anders, man trifft sonst auch Typen, die Interpretation nur als autorisierte Interpretation akzeptieren.
Was ist meine Aufgabe? Ich bin als senior researcher einer der Schäferhunde, also ein pastoral-kynisch tickender (insoweit besonders dogmatischer) Gefährte (im Sinne von Donna Haraway) der Theoriemosaik. Die Schäfchen, also die betreut werden sollen und betreut werden wollen, die betreue ich bei Bedarf mit, dann laufend, kreisend und lärmend. Mir kommt der Titel Theoriemosaik gelegen, nicht nur, weil mein Forschungsschwerpunkt die Bild- und Rechtswissenschaft ist und ich die Mosaik für eine fantastische Konstellation aus Mosaischem und Musischem halte. Theoriemosaik ist nämlich eine scharfe und wohl überlegte Figur, die Ungewissheit, Neugierde und Klärungsbedarf sehr spezifisch strukturiert.
3.
Die Mosaik deute ich zuerst mosaisch. Eine Mosaik lässt also wahnehmen, was man auch Tafel und Gesetz nennt. Sie ist auch eine Gesetzestafel. Sie ist dazu noch musisch, lässt also auch wahrnehmen, was an den Informationen über Tafeln und Gesetze auch rauscht, singt, trinkt, isst/frisst oder reigt, dazu später mehr.
Das Mosaische ist eine Angelegenheit höherer und höchster Wesen. Von höheren und höchsten Wesen wurde gedacht, dass erstens die Menschen ihr Ebenbild und sie wiederum anthropomorph oder anthropobolisch seien. Zweitens wurde von höheres und höchsten Wesen gedacht, dass ein höchstes Wesen ein einziges und einzelnes , dass dieses höchste Wesen zwar eins sei, aber dreifaltig, also in kleiner Anzahl multiple (die drei ist eine kleine Zahl) sei.
Wurde überall so gedacht? Im zuletzt an diesem Institut sogenannten Europa wurde das bestritten, also gehändelt und verhandelt. Gemeint war mit Europa nicht einfach das, was innerhalb des Umrisses einer kontinentalen und zerklüfteten Landspitze zu einer Ansammlung von Nationalstaaten wurde. In einem historisch und theoretisch anspruchsvollen Sinne was Europa Teil des "Mittelmeerbeckens" (Warburg), des Schwarzen Meers, sogar des Kaspischen Meers und des Atlantiks. Europa war Land und See, Troja liegt da, und Moses, der Ägypter, der taucht dort auf. Derrida hat darauf hingewiesen, dass dieses Europa zwar im Westen an einem Kap scharf konturiert endet, dort aber eine Schleuse sich öffnet, die mit dem Titel Plus Ultra versehen ist. Im Osten wiederum franst dieses Europa aus, was vermutlich die Vorstellung genährt hat, die im Osten würden übertreiben, während die im Westen sparsamer und begrifflich tugendhafter und asketischer wären.
Otranto ist ein Beispiel, Otranto ist eine Hafenstadt. Die Theoriemosaik, die dort in einer ehemaligen Vielzweckarchitektur, einer Messehalle (einer Basilika) entworfen wird, mag in Europa vertraut sein, kommt aber weit aus dem Osten, aus Gebieten, die man auch Kleinasien oder naher Osten nennt, teilweise ist umstritten wie man sie nennt. Es gibt sogar Versuche, die Benennung strafrechtlich zu ahnen. Man dürfe sagen, dass die Gegend frei sein soll, aber dann dürfe man sie nicht Palästina nennen sondern müsse sie Israel nennen. Theoriemosaik ist Theoriemosaik, durchaus mit bildungsbürgerlichem Zitatenschatz, aber mit rechtlichen und teils sogar tödlichen Konsequenzen in der Gegenwart. Soweit zum Mosaischen von Theoremosaik. Wir forschen zum Multiplen, nicht weil wir denken, dass nichts mehr Mono läuft, ganz im Gegenteil. Die Welt ist nicht fragmentiert, nicht auseinandergebrochen, die Trennungen zur Vergangenheit oder die zum Osten wurden nicht unbedingt größer. Die Welt hat kontrahiert und distrahiert, sie kontrahiert und distrahiert auch weiter. Die Abstände zur Vergangenheit und zum Osten werden dabei mal größer gemacht, mal kleiner. Multiplizität ist ein Vorgang, der sich zwar auf die Seite der Vermehrung schlagen kann, aber auch auf die Seite der Verminderung. Damit sind wir auch beim zweiten Aspekt einer Theoriemosaik, nämlich den Musen und dem Musischen.
4.
Das Musische der Mosaik deute ich musisch. Die Wesen des Musischen gelten in Zonen, zu denen Otranto seine Theoriemosaik entworfen hat, nicht unbedingt als höhere oder höchste Wesen. Musen, Sirenen, Nymphen oder Satyre gelten auch als 'adamtische' und 'evaistische', als wilde, parasitäre, situationistische (unbeständig lettristische, also weder begreifende und literale noch besonders gebildete und ideale Wesen). Die greifen und lassen sich betouchen, aber nicht begreifen. Die führen sich sogar exhibitionistisch vor,lassen sich sogar als Akt nackt anschauen, sollen darum aber auch eher ungebildet, keine Vor- oder Leitbilder und keine Ideale sein, schon gar keine "Persönlichkeitsideale" (Vesting). Musen, Nymphen, Satyre gelten als niedere Wesen. Die Sinne, die sie teilen, gelten als niedere Sinne. Wenn niedere Wesen (Minore) Recht wahrnehmen, so soll das nach Ansicht einiger Asketen etwas anderes als Nutzen sein, eher so etwas wie Trieb und Genuß.
Wenn das Mosaische höhere Epistemologie, höhere Anthropolgie und höhere Jurisprudenz befördert haben soll, dann soll das Musische minore Epistemologie, minore Anthropologie (Latour/ Viveiros/ Hage) und minore Jurisprudenz (Vismann) befördert haben. Das Musische ist dem Begehren, Verkehren, Verzehren, dem Fegen/ Werben/ Wirbeln und Querulieren, dem Rauschen, dem noise und der noiseuse, der schönen Querulantin, affin. Auf den Staatstafeln , die Aby Warburg 1929 zu den Lateranverträgen entwirft, tauchen eine Reihe solcher musischen Figuren auf, sowohl im Bild der Messe von Bolsena (dort als Querela) als auch in der Arenakapelle (dort als spes), auch in dem protestantischen, antisemitischem und antioströmischem Propagandamaterial tauchen sie auf, dort werden sie besonders niedrig gemacht.
Toujours l'amour, jeden Tag love and law, jeden Tag Wahrheit im Raum und jeden Tag war room, dabei immer auch Gesellschaft den Gesellen und Demos den Dämonen: Das Musische gibt etwas für den bürgerlichen Zitatenschatz her, aber schon darum und weit darüber hinaus ist es ein fatales, prekär drängendes Problem. Wenn wir davon ausgehen würden, dass die Leute heute schlauer, taktvoller oder harmonischer wären, was die Grundlagen, Theorie und den Vergleich von (Rechts-)Ordnungen angeht, würden wir nicht in dieser Abteilung arbeiten.
5.
Theoriemosaik ist ein Titel und eine Initiale. Der Titel übersetzt noch einmal das Programm des Institutes und das Programm der Abteilung. Will ich das auf einen Begriff bringen, der auf den ersten Blick abstrakter wirkt, ist das der Begriff Multiplicity. Weil jeden Tag viel und oft zuviel ist und weil fraglich ist, was sich gerade aus die Seite der Vermehrung schlägt, was sich auf die Seite der Verminderung schlägt, sind für mich zwei Betandteile des Begriffes die wichtigsten: Pli und City. Pli übersetze ich mit Falte - das wiederum in das, was in Bildregeln Kreuzen genannt wurde. City übersetze ich als Stelle, an der Raum zu Ort und Zeit zu Geschichte wurde.
Ino Augsberg hat den Part zum Kreuzen ausführlich kommentiert, also kommentiert, inwiefern das Interesse an Kreuzungen als Beitrag zur Geschichte und Theorie des Faltens verstanden werden kann. Er übersetzt weiter Kreuzen und Falten in den Begriff des Säumens; er übersetzt Falte auch als Kassiber. Kassiber hat mit cash, Speicher und Tresen, Bank und Bar zu tun. Damit geht etwas durch, da passiert etwas - und das wird mit Norm und Form belegt. Vom Scheiden ist ein längerer und mit langen Beispielen versehener Beitrag dazu, welche Techniken etwas trennen, assozziieren und austauschen. Für Leute, die in deutscher Rechtswissenschaft ausgebildet worden, ist das erste Beispiel zu Fritz Schulz wohl dasjenige, das am wenigsten überrascht. Später geht es in dem Text um das Kino, camera obscura und Gitterstäbe (Kassiber!), Schatten und Licht, um Tafeln und Europa als erdig-anthropomorphes Wesen mit einem Stab im Rücken, also um ein polarisiertes Wesen, das etwas spiegeln soll. Diese weiteren Beispiel könnte Leute, die sich mit der Forschung zu Recht und Kulturtechnik oder mit Vismann nur am Rande befassen, am Anfang überfordern, mache überfordert das auch heute. Bis heute weigern sich Gutachter, meine Texte in Reviewverfahren oder Bwerbungsverfahren auch nur anzuschauen, man mus mal lesen, was die Redaktion der Zeitschrift Vom Staat geschrieben hat, als ich denen noch Texte sendete. Meine Texte erscheinen "weitschweifig", das ist u.a. historisch (deutlich bei Dürer, aber auch bei Thomas Hobbes und Descartes) mit der Melancholie, der Meteorologie und der Polarität verknüpft. Aby Warburg stellt mit seinem Atlas und den Staatstafeln klar, dass das Weitschweifige die Angelegeneit des Atlas ist. Es trägt eine Welt im Rücken, also eine Welt, die im Rücken und verrücken zwar begriffen, aber nur schwer handhabbar und händelbar ist. Warburg entwirft Staatrechtslehre als private Praxis öffentlicher Dinge, genau das richtige im Kontext von Auers Interesse an einer Privatrechtstheorie öffentlicher Dinge.
Norm ist eine formierte Stelle, Form eine normierte Stelle, durch die Differenz operationalisiert wird. Norm und Form ist eine Stelle, durch die etwas getrennt, assoziiert und ausgetauscht wird. Dass Norm und Form dann auch effektiv, verbindlich oder wertvoll ist, das bestreite ich nicht. Ich möchte aber nicht einen analytischen Diskurs widerlegen und sagen, andere würde falsch verstehen, was eine Norm sei. Ich will auch nicht unterstellen, was wir darunter verstehen würden. Meine Theorie ist nicht allgemein, sie ist multiple, also perspektivisch und relativ. Ich richte Perspektiven ein, meine Arbeit ist technisch und darin ästhetische Praxis, deren Name nunmal Theorie wurde.
Marietta Auers Theoriemosaik ist ein Ort in Deutschland , wo meine Forschung geduldig und großzügig gefördert statt verhindert wird. Davon gibt es mehrere, so viele nicht. Viele Orte braucht man nicht, einer, ein einziger reicht. Viele Leser braucht man nicht, ein einziger reicht. Viele Kollegen braucht man nicht, ein einziger reicht. Ist nur einmal etwas verdoppelt und gespalten, dann ist alles möglich. Man muss nur an einem Detail etwas teilen und hat dann schon mehr, als man je verdienen könnte. Außerhalb Deutschlands sieht die Situation ohnehin anders aus, aber das leidige Thema kennen wir alle, hat ja auch Vorteile: So komme ich öfters mal rum.
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Day 23 — Favorite Rosenrot Song
I love this album with all my heart. Rosenrot is probably the album that marked me the most. I like its dark, melancholy, slightly gothic atmosphere. I find it unfortunate that some band members don't like it and therefore this album didn't get the chance it deserved with the media and live. Perhaps this is due to the fact that Rosenrot is an album which was conceived as a patchwork, made up of songs recorded for Reise Reise and reworked demos. I also know it's an album dear to Till's heart, even though he said they did it too quickly and weren't in a good mood at the time.
Regarding the songs, there are some interesting facts about some of them. Benzin, for example, was written by Till because Paul, who liked the word benzin, pestered him for months to write a song about that word.
Mann Gegen Mann, a fucking banger, is a song about homosexuality. Till after writing the lyrics for this song, asked German artist and proud member of the LGBT community, Peter Plate if this song might offend gay people. Plate replied that they were completely acceptable, which validated the presence of this song on the album.
Stirb Nicht Vor Mir also has a rather special story. This song was written and composed at the very beginning of the Emigrate project, when there was talk of Till and Richard doing this band together. This song completes the love story of these two (#tillchardisreal) with the trilogy : Stirb Nicht Vor Mir / Let's Go / Always On My Mind.
Zerstören song denouncing the war in Iraq and presenting George Buch Jr as an uncontrollable child arsonist.
Feuer und Wasser who came to Till while he was swimming. But which also refers to those years as a professional swimmer in the GDR with all the suffering it caused him.
One of Ollie's favorite songs is Ein Lied. According to him, it was recorded in 10 minutes, the lyrics of Till and the guitars at the same time (which is rare with Rammstein). Ollie said of this in 2005 :
"It was an honest, pure moment that we could never reproduce, so we took the original version for the album."
Without forgetting the mythical Rosenrot and the magnificent and moving Wo Bist Du.
But my favorite song, and those who follow me for a long time know what song it is, it's Spring !
I love this song for two reasons :
The first is the theme. Two years ago, when I had done a challenge similar to this one, I had already talked about it at length. But for fun I'll talk again about it. This song denounces the mentality of the people of our time. Today, nothing shocks us anymore. We live and see every day that passes things that should revolt us, disgust us, make us react in one way or another. But instead, we passively watch the world destroy itself. You know, it's like when there's an accident on the road, people slow down to take a good look at what's going on. And the worst is that we wish the worst, we wish to see blood, to see injuries. It also denounces the mass effect. Because we are many, we feel strong and protected. We think that because we are many, we are right. But this mass does not hesitate to condemn, to crush dissenting voices. Like this crowd that wants the man in the song to jump, to commit suicide, while he is only standing there to observe the view.
This song is full of dark humor and irony as Till knows how to write them so well. The interpretation and the music are serious, melancholy as if Rammstein were becoming observers of humanity, tired and overwhelmed observers. Somewhat disillusioned.
The second reason for my love for this song is the mystery surrounding it. Paul said that there are two songs Spring Jungle and Spring Weiter and Spring comes from these two songs. There is also the fact that the text was worked over and over again, that even Till was frustrated by it. Originally, Spring was supposed to be a long song, in all, Till had written a long version. But to stick to the music, he had to reduce it and cut important pieces. One of my dreams is to read this long version.
#31 days rammstein challenge#31dr+c#rammstein#till lindemann#flake lorenz#paul landers#christoph schneider#oliver riedel#richard kruspe
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