#anfang Zwanzig
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anfang-zwanzig · 5 months ago
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Mir war lange nicht nach Schreiben zumute. Das Leben hat mich in stürmischen Wellen davon getragen. Sich seinen Ängsten zu stellen bedarf viel Geduld. Ein Ende von all dem Schmerz ist noch immer nicht in Sicht, zumal sich der Schmerz hinter Wolken versteckt und im dicken Nebel gar unsichtbar erscheint. Nur diffuse Symbole geben mir den Weg vor. Körperliche Erscheinungen, die mich auf den unterdrückten Schmerz hinweisen.
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opheliagreif · 3 months ago
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https://www.tumblr.com/opheliagreif/763488699502772224/fragen-auf-eigene-gefahr-ich-bel%C3%A4stige-jeden-mit?source=share
Ich gehe die Gefahr ein und hätte gerne drei Funfacts zur Anatomie. Was dir beim schreiben besonders schwer oder leicht gefallen ist, was dich überrascht hat, sowas 😄
-Koenigssohn (Sam)
Hallöchen Sam! 🌻
Erstmal vielen lieben Dank dir fürs Fragen. Und alles klar!
*Knöchel knack*
*Ärmel hochkrempel*
*Brille aufsetz*
Los geht's. Ich pack es aber mal unter einen Cut, weil...lang, ne?
Drei Acht Funfacts
Der Titel "Anatomie einer Erpressung" war einer der schnellsten Titel, die ich jemals für eine meiner Geschichten gefunden habe. Ich krepel sonst immer herum und finde nichts (schlussendlich schon, auch gerne mit Nachhilfe, aber grundsätzlich...)
Die meisten Szenen, die ich damals vorgeschrieben habe, weil ich Bock auf die Szenen hatte, sind heute komplett geändert oder weggefallen. Trotzdem habe ich sie gerne geschrieben und noch aufbewahrt.
Zarah und Rahel gibt es wirklich. Sie heißen im wahren Leben anders, aber ich habe einen Heidenrespekt vor ihnen und möchte ihnen hiermit auch ein kleines "Denkmal" setzen.
Leo sollte eigentlich gar keinen Hund bekommen, aber irgendwie hat sich Herbert mit einem Mal hineingemogelt und ist da geblieben.
Das generelle Outline habe ich innerhalb von zwei Tagen gehabt. Umgeschmissen habe ich es mittlerweile zum drölften Mal. Ich nenne das fluides Schreiben. XD
Ich hatte kurz mal überlegt, die Anatomie als Blaupause für ein Buch zu nehmen und das zu veröffentlichen. Das hätte bedeutet, dass ich sie hätte löschen müssen und habe mich dagegen entschieden. Sie ist als Fanfic gut so und soll es auch bleiben.
Ganze 203 Mal kommt in der Geschichte eine Form von "grollen" vor, meist bei Leo. Auf meiner To-Do-Liste steht, dass ich es noch ändern muss, was ich auch werde. Nach Oktober.
Ich habe letztens ein Lied gehört und hatte eine spontane Idee zu einer Fortsetzung zur Anatomie dazu. Seitdem haue ich mir tatkräftig auf die Finger mit dem Hinweis, dass doch bitte erstmal diese Monstergeschichte zuende geschrieben werden sollte. Und dass es dann auch erstmal gut sein sollte.
Was mir besonders schwer gefallen ist
Den Break zu machen, bei dem Adams Verhalten Leo gegenüber einen Kehrtwende macht. Es hat irre viel Spaß gemacht, einen bösen Adam zu schreiben und die beiden in den Enemies to Lovers-Trope zu bringen. Da musste ich mich schon ein bisschen disziplinieren, Adam nicht noch böser sein zu lassen, sondern nach ca. 10 Kapiteln dann die Umkehr einzuläuten.
Gerade eben fällt es mir auch schwer zu begreifen, dass die Geschichte auch in weniger als zwanzig Kapiteln zu Ende sein wird (denke ich). Dadurch, dass sie mich jetzt schon zwei Jahre und vier Monate begleitet, ist es, als würde man eine wohl bekannte Person gehen lassen und das ist schon manchmal seltsam.
Schwer gefallen sind mir auch die Sexszenen zwischen den Beiden. Da habe ich mehrfach dran herum experimentiert, weil ich mit den Zwischenergebnissen nicht zufrieden war.
Der Umbruch zwischen dem Glücklich sein der Beiden und der jetzt passierten Katastrophe. Da gab es zu Anfang eine Logiklücke, weil ich eine Szene unbedingt drinbehalten wollte. Die konnte ich aber zunächst nicht logisch verknüpfen, bis mir dann die rettende Idee kam.
Die Szenen zwischen Roland und Adam zu schreiben. Die finde ich immer noch ganz schlimm.
Vincent und Adam R. zu schreiben. Da hat mich der Polizeiruf einfach viel zu früh meiner Inspirationsquelle beraubt. Ich hätte gerne mehr über die Beiden gesehen, um sie besser miteinander einschätzen zu können.
Was mir besonders leicht gefallen ist
Adam als böse zu schreiben. Goooosh. Ich liebe einen bösen Adam. Ich liebe es, wenn unter der dunklen Schale ein doch guter Kern steckt. Simples Rezept, aber ich bin eine einfache Frau und damit hat es das ziemlich leicht gemacht zu schreiben.
Was mir auch leicht gefallen ist, ist die Beziehung der Beiden ins Gute zu verkehren. Das hat Stück für Stück mehr Spaß gemacht, weil sie sich noch herrlich abgestoßen haben, aber schon zueinander gefunden haben.
Ebenfalls fällt es mir leicht, aus der quälenden Seele Adam eine gequälte Seele zu machen und dessen Hintergründe Stück für Stück offen zu legen. Das hat aber auch Spaß gemacht.
Besonders leicht waren im Übrigen auch die Date-Szenen zwischen den Beiden bzw. den Dreien. Sie in diesen Kontext zu bringen und damit den Grundstein für eine gute Beziehung zu legen, war schon schnell(er) geschrieben.
Dinge aus dem Canon einzubauen. Das macht ohnehin viel Spaß, aber sie hier in einen anderen Kontext zu setzen, ist schon das Salz in der Suppe.
Was mich überrascht hat
Die Resonanz. Zum Einen ist mir schon klar, dass ein böser Adam auch andere Leute als mich reizt, aber dass es dennoch so viel Zuspruch gibt und das auch noch nach zwei Jahren ist bewundernswert und toll.
Ebenso hat es mich überrascht, dass es Lesende gibt, die sich die Geschichte gegenseitig vorlesen. Das finde ich großartig.
Was mich auch überrascht hat, ist die Zeit, die ich brauche, damit die Beiden zusammenkommen. Ganz am Anfang hat jemand angemerkt bzw. kritisiert, dass es zulange dauern würde - die Person wusste da noch nichts von den weiteren 40+ Kapiteln, die kommen würden. So Recht sie auch hatte, dass manches gestrafft hätte werden können, so sehr stehe ich aber dazu, dass es notwendig war, Adam und Leo den Raum und die Zeit zu geben, sich zu entwickeln, damit sie auch eine gute Verbindung haben, die gewisse Stürme übersteht.
Sowas (oder auch...und sonst?)
Ich liebe die Abkürzung AeE, was auch daran liegt, dass mir der Titel immer noch sehr gut gefällt und ich auf Wörter mit A stehe, dabei eine besondere Vorliebe für das Wort Anatomie habe.
Ich liebe die Geschichte und lese mir auch jetzt noch immer wieder die einzelnen Teile durch: zum Einen, um mir den einen oder anderen Informationsstand vor Augen zu rufen und Dinge nachzuschlagen, zum Anderen aber, weil ich viele Szenen darauf einfach gerne mag.
Ich infodumpe gerne auch in den Kommentaren - vermutlich gibt es deswegen auch Leute, die sich jeden einzelnen der Kommentare mit meinen Antworten dazu durchlesen.
In AeE geht Adam zum Jugendamt um sich Hilfe zu holen und wird danach von seinem Vater dafür bestraft. In "Kälte der Erde" erzählt er Manuela Baron, dass er sich an die Polizei gewandt hat um Hilfe zu bekommen und wurde danach von seinem Vater schlimm verprügelt. Die Ähnlichkeit hat mich sehr glücklich gemacht (macht sie heute noch).
Das Dokument ist mittlerweile so groß, dass Google Drive sich weigert es zu öffnen. Ich muss es daher immer herunterladen, wenn ich es von unterwegs bearbeiten will.
Ich habe über die Geschichte tolle Leute kennengelernt, die ich nicht mehr missen möchte.
So. Das war es erst einmal. 😁 Es sei denn, du stellst noch mehr Fragen, dann kann ich weiterschwafeln. Vielen Dank für dein Interesse. ❤️
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jukari91 · 9 days ago
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Warum nicht? Why not?
Ich lese öfter das viele der Meinung sind das Vaiana/Moana und Maui nie ein Paar werden weil Maui ein 3000 Jahre alter Kerl oder weil es nicht zur emanzipierten Heldin passen würde.
I often read that many people are of the opinion that Vaiana/Moana and Maui will never be a couple because Maui is a 3000 year old guy or because it wouldn't suit the emancipated heroine.
Aber mal im Ernst/ But seriously:
Maui wirkt und handelt nicht gerade so wie ein weiser alter Greis, eher wie ein Ende zwanziger der das Ende der popatät verpennt hat.
Und wenn man bedenkt das der Prinz von Schneewittchen Anfang 30 was und sie 14... schlechtes Argument warum es nicht gehen sollte.
Maui doesn't look or act like a wise old man, but rather like a man in his late twenties who missed the end of popularity.
And when you consider that Snow White's prince was in his early 30s and she was 14... that's a poor argument why it shouldn't work.
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Und warum sollte eine selbstbewusste Frau keinen selbstbewusst Partner haben? Maui und Vaiana / Moana sind von Beginn an ein Dou, bei dem sich keiner von beiden verstecken muss. Ich persönlich habe vor Ihr sogar noch mehr Respekt als vor Elsa, Raya oder Merida die einfach einzelt auftreten und einfach keinen Raum für einen Partner haben der ebenwürdig ist. Gut Anna (meiner Meinung nach die Heldin der Filme) hat Kristoff aber er steht meist eher am Rand und wird als Witzfiguer dargestellt.
Ich würde es sehr gut finden, wenn in dieser Filmreihe in der es ja um selbstfindung geht, eine Entwicklung von zwei am Anfang gezwungenermaßen zusammen gewürfelten Personen. Mit großen unterschieden zu besten Freunden und zu letzt zu einem Paar werden würden.
Um mal im Ernst wirkte Vaiana/Moana jemals wirklich von Maui eingeschüchtert?
And why shouldn't a confident woman have a confident partner? Maui and Vaiana / Moana are a duo from the start, where neither of them has to hide. Personally, I have even more respect for her than for Elsa, Raya or Merida, who simply appear alone and simply don't have room for a partner who is equal to them. Well, Anna (in my opinion the heroine of the films) has Kristoff, but he is usually on the sidelines and is portrayed as a joke figure.
I would really like it if this film series, which is about self-discovery, showed the development of two people who were initially thrown together out of necessity, with major differences, and then became best friends and finally a couple
Seriously, did Vaiana/Moana ever seem truly intimidated by Maui?
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Mal im Ernst warum nicht? Seriously, why not?
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daughterofhecata · 9 months ago
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Schön, wie Minninger seit, was, zwanzig Jahren? für DDF schreibt und offenbar trotzdem keine Ahnung hat, wie genau es sich mit den Zugängen zur Zentrale verhält. Hab mich am Anfang schon gewundert, warum Bob durchs Kalte Tor geht und dahinter auf allen Vieren weiterrutscht, aber jetzt sagt Bob gerade "[...] Sie beobachteten dort, wie ich mit der Pappschachtel geradewegs durch die Kühlschranktür in unsere Zentrale verschwand. Als ich diese später ohne Karton wieder verließ, nahm ich aber die Wohnwagentür, die ich hinter mir abschloss."
Das Kalte Tor führt zur Wohnwagentür! Tunnel II muss durchkrochen werden und endet in der Bodenluke, aber der hat seinen Eingang in der Freiluftwerkstatt! Himmelherrgott, Minninger.
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bychertryntheatyr · 4 months ago
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WAS ZUM FICK IST BITTE WOYZECK. W I L D
Ich gehe mit mehr Fragen raus als ich reingegangen bin. Es wird mir helfen die Vorstellung in Dortmund zu verstehen.? Aber was zur Hölle did i just read?
Der Hauptmann mag irgendwie Woyzeck nicht. Hat allerdings große Angst vor Pferden, weil die überall zu Fuß hingehen. Der Arzt gibt ihm noch vier Wochen bis zur geistigen Lähmung.
Ein Professor schmeißt eine Katze aus dem Fenster, anscheinend ist Woyzeck auch eine, weil er mit seinen Ohren wackeln kann.
Auf Kommando kann Woyzeck nicht an die Wand pissen, obwohl der Doktor ihn dabei gesehen hat.
Ein Messer ist günstiger als eine Pistole. Zudem lässt sich damit mehr machen als Brot schneiden. Zum Beispiel kann Woyzeck damit den Mond abstechen. Oder seine Frau/Freundin. Weil die mit dem Tambourmajor gefickt hat??
Die kurzen Szenenfragmente wirken wie ein Drogentrip. Aber so beginnt die Reclamausgabe mit den Freimaurern ja auch.
WHAT DID I JUST READ???
Büchner war eindeutig Anfang zwanzig als er das zu Papier brachte. Was ein riesiger Shitpost.
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fabiansteinhauer · 3 months ago
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História de uma lei inconstante e polar
Bricolage/ Gestellschieberei/ Ameisenwege
1.
Das Gesetz, das kann ein lesbares Objekt sein oder ein Objekt, das lesen lässt (und damit aus den Mahlen und klammen Sendungen sich bildet, die man auch Letter nennt, weil sie Objekte sind, die lassen).
Es gibt eine Formulierung von Walter Benjamin, die auch auf Aby Warburg bezogen wird, und zwar aus den Anstössen heraus, die Walter Benjamin Mitte der zwanziger Jahre (wieder einmal scheiternd) dazu getrieben haben, Anschluss an die Bibliothek Warburg zu bekommen. Diese Anstösse liegen in dem, was Walter Benjamin in zensierten Passagen (von ihm selbst gestrichenen Passagen) des Haufens flatternder Zettel oder Blätter, den man seine geschichtsphilosophischen Thesen nennt, die magischen und mantischen Praktiken nennt. Zensieren ist auch eine magische und mantische Praktik, vor allem vor der 'Enteignung der Wahrsager': zur Zeit der Censoren (die insoweit Sensoren sind) geht die juridische Kulturtechnik mit Divinationen, Schätzungen, Messungen und Musterungen einher. die Bronzeleber von Pienza, die Warburg am Anfang des Atlasses abbildet, ist ein instituierendes Objekt der Censur, mit ihm übte man, Wahrheit zu sagen.
Walter Benjamin teilte insoweit mit Aby Warburg ein Interesse an demjenigen Teil des römischen Rechts, der so unterschwellig ist, dass manche bestreiten, dass es sich hierbei überhaupt um römisches Recht handelt. Auch Marie Theres-Fögen, von der die Geschichte und Theorie der Enteignung der Wahrsager stammt, bestritt mit einer Vorstellung, nach der auch das römische Recht schon System und ausdifferenziert gedacht wird, dass es sich bei der magischen und mantischen Praxis, also auch bei den juridischen Kulturtechniken der römischen Censoren und der ratgebenden Wahrsager um Recht handelt. Zum Recht soll das erst geworden sein, als es verboten wurde. Das sehe ich anders. Was die Rechtswissenschaft davon brauchte, hat man später teilweise vorsorglich zur Hilfswissenschaft erklärt, heute spricht man teilweise auch (in speziell deutscher Großzügigkeit und Gastlichkeit) von Nachbarwissenschaften (also mit Tschühüss-Vorbehalt).
Mit der Forschung zur Multinormativität bei Thomas Duve und um Thomas Duve sowie in der Forschung zur Multidisziplinarität bei Marietta Auer und um Marietta Auer herum wird eine solche Praxis glücklicherweise auch wieder Gegenstand der Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Was daran marginal oder peripher sein soll, zieht sich kapillar mitten durch das Recht, durch alle seine Stellen und Passagen, denn dieses Recht ist elementar zeitlich und gemessen. Neben dem Forschungsprojekt zu Warburgs Staatstafeln sind in Bezug auf das MPI auch die Forschungsprojekte von Karolyne Mendes Mendonca Moreira ("Incarnated Spirits") zu afrikanischen Praktiken und und Hoachen Ku (u.a. zu customs oder in Warburgscher Lesart: Trachten) zu erwähnen, die beide ebenfalls magischen und mantischen Praktiken nachgehen.
2.
Warburg ist durch seine Kenntnis dieses Teils des römischen Rechts berühmt geworden: das betrifft seine Arbeiten zur Messung und Verwaltung von Zeit, seine Kenntnisse der Kalendergeschichte. Er hält einen berühmten und legendären Vortrag von Rom (nicht nur Lacan), den hält er 1912 in der Bibliothek, die heute zum Max-Planck-Gesellschaft gehört und die den ehrwürdigen Titel Hertziana trägt. Ihm gelingt aufgrund seiner Kenntnisse über die Messung und Verwaltung von Zeit, aufgrund seiner Kenntnisse der Kalendergeschichte eine Entzifferung des ikonographischen Programms im Palazzo Schifanoia Ferrara (das einer Synopse und Umrechnungstabelle gleicht). Diese Kenntnis geht mit einer Kenntnis in Astronomie und Astrologie einher, weiter mit einer Kenntis der Geschichte der Alchemie und Hermetik - und immer mit einer Kenntnis magischer und mantischer Praxis. Aus einer Begegnung mit magischer und mantischer Praxis heraus, dem Reigen, das unter dem Begriff Schlangenritual bekannt geworden ist, hat Warburg überhaupt erst angefangen, seine Geschichte und Theorie römischen Rechts oder aber eines Rechts, in dem Antike nachlebt, zu entfalten. Auf die Idee, deswegen Kunst und Irrationalität aufeinander zu verpflichten und insoweit Recht und Kunst zu ausdifferenzieren, auf die Idee kommen weder Warburg noch Benjamin, aber beide gehören ja auch nicht zur Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Nichtbenjamin und Benjamin ist ja sogar der Gründer der Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Benjamin.
3.
Es gibt also eine Formulierung, die von Walter Benjamin stammt und die Georges Didi-Huberman in seinem Buch über den Atlas oder die unruhige fröhliche Wissenschaft auf Aby Warburg bezogen hat. Lesen, was nie geschrieben wurde: das sei etwas, zu dem Benjamin und Warburg Routinen, Rechniken oder Verfahren entwickeln würden. Lesen, was geschrieben nie steht, auch so weit gedehnt will ich das deuten. Die magischen und mantischen Praktiken haben es mit einem Lesen jenseits der Begriffe der Schrift, jenseits des Schreibens und jenseits des Stehens zu tun. Lesbar werden hier auch andere Graphien und andere Choreographien, solche, die nicht allein begriffen werden und damit nicht im Begriff aufgehen, die nicht Schrift sind und die auch etwas anderes tun als zu stehen und darin (be-)ständig zu sein.
Die Kenntnisse solcher magischen und mantischen Praktiken werden unter anderem im römischen Recht in einem Material archiviert, das unterschwellig oder minor ist. Nach Cornelia Vismann: Das Material ist nicht verfasst, ist keine Verfassung römischen Rechts und bietet dem römischen Recht keine Verfassung, nur Fassungen, nur Versionen und damit Drehungen und Verdrehungen, nur Verkehr und Verkehrungen. Dieses Material verwaltet nur und ist nur verwaltet, sortiert laufend um ohne jemals die Ordnung zu sein. Es ist aktenförmig, wird teilweise zwar mit dem verwechselt, was ein Buch sein soll, ist und bleibt aber Aktenmaterial, voller Listen, Tabellen und Bildern. Das Material ist so unbeständig, das es ab dem 19. Jahrhundert mit dessen nationalen und universitären Bemühungen um Homogenisierung, Systematisierung , Authentifizierung und Aneignung als zu zwielichtig gilt, um ernsthaft am Stolz des Wesens römischen Rechts teil zu haben. Eventuell überlässt Mommsen sogar darum seinem Schüler Otto Seeck die Edition des unbeständigen und damit zwielichtigen Materials. Insofern ist schon fraglich, ob diese Material, das weder auf Heterogenität noch auch Homogenität verpflichtet werden kann, Text ist. Fabrikat ist es. Das berühmteste Material ist die notitia dignitatum (jenes Material, das auch als Atlas lesbar ist und lauter Tafeln auf Tafeln zeigt). Was die Zeitmessung und die Kalender anbetrifft interessiert sich Warburg explizit in seinem Atlas für den Kalender von 354, den Kalender des Filocalus (er bildet Auszüge daraus ab und nutzt für Tafel 78 noch die kalendarische Struktur, um das diplomatische Protokoll eines diplomatischen Protokolls zu entfalten).
4.
Für eine Geschichte und Theorie unbeständigen und polaren Rechts schlage ich vor, einmal den Affinitäten zwischen demjenigen nachzugehen, was Aby Warburg Gestellschieberei nennt, demjenigen, was Lévi-Strauss bricolage nennt und was Jesper Svenbro in seiner Geschichte und Theorie der Kulturtechnik Lesen Ameisenwege nennt. Südamerika bietet sich an, dann das ist ein Ort, an dem die Ameisen mit dem Laub abhauben, dauernd (vermutlich, weil hier eine Flat-Rate-Sommerlichkeit noch die anderen drei Jahreszeiten belegt). In Deutschland wird saisonal stoßgelüftet, in Brasilien hauen die Ameisen mit dem Laub ab: Das sind Reihenfolgen, Sequenzen, denn alles was hier vorkommt, kommt auch dort vor, nur in anderen Reihenfolgen.
Solche Ameisenwege sind Dienstwege der bricolage, auf ihnen werden Gestelle geschoben - und auch die sind zu den gründlichen und vorgeschobenen Linienzügen zu zählen: Das wäre eine Arbeitsthese. Ameisen, die mit dem Laub abhauen, erlauben auch was, dazu entlauben sie allerdings. Ameisen sortieren auch, selbst wenn sie die Blätter so sortieren, wie es auf den Blättern von Benjamins Thesen nicht nur beschrieben wird, sondern wie es Benjamins Blättern passiert ist, also auch wenn darin Kippen, Kehren und Wenden vorkommen, die mit katastrophalen und apokalyptischen Wirbeln oder Ventilierungen einhergehen.
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leibhaftige · 1 year ago
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Forever young
Diesen Song von Alphaville spielten wir auf unserem Abiball. Wir glaubten daran. Für immer jung zu sein, erschien uns damals als absolut machbar. Das ging auch eine ganze Weile lang gut und ich weiß nicht, was dann plötzlich passiert ist. Meine Kinder wissen jedenfalls nicht, wer oder was Alphaville ist und das ist definitiv ein Zeichen dafür, dass ich nicht mehr jung bin. Aber was ist eigentlich jung? Meine Älteste jammert rum, weil sie dieses Jahr achtzehn wird. Sie findet das alt. Wenn meine Mutter von „der Jugend“ spricht, dann meint sie damit Menschen in meinem Alter. Kann ich jung sein, wenn meine Tochter schon alt ist? Ist Alter eine Frage der Perspektive? Oder ein Gefühl? Wenn es ein Gefühl ist, dann bin ich vermutlich sechzehn. Wobei ich mich neulich wie 90 gefühlt habe. Ich war Wasserski fahren. Das hatte ich Anfang zwanzig schon mal gemacht, man fällt ein paar Mal fies ins Wasser, aber dann fährt man. Genau so war es diesmal auch, nur mit dem Unterschied, dass ich danach zehn Tage lang Schmerzen überall hatte. Es ist auch nicht so hilfreich, wenn man sich jung fühlt, aber älter aussieht. Auf Fotos frage ich mich manchmal, wer da heimlich mein Gesicht ausgetauscht hat. Ich sehe nämlich ganz und gar nicht so aus, wie ich mich gefühlt habe. Mein Gefühl war jung und blühend gewesen und garantiert nicht mittelalt mit Augenringen. Meine 14-jährige Tochter Lilly beschwerte sich letztens, dass sie beim Mexikaner, bei dem wir seit Jahren essen gehen, nichts mehr zum Malen hingestellt bekommt. Die lustige bunte Karte mit den Dinosauriern, die sie früher immer ausgemalt hatte, bekam jetzt die Sechsjährige am Nebentisch. Altwerden fängt also schon ganz früh an und es hat ganz viel mit Loslassen zu tun. Wenn wir loslassen, schaffen wir Platz für neue Dinge. Lilly bekommt keine Karte mehr mit Dinosauriern, aber dafür stellt die Kellnerin ihr jetzt extra scharfe Soße zu ihren Nachos. Ich überlege, was ich dazugewinne in meinem Alter. Ich werde ernst genommen in Besprechungen, weil alle wissen, ich mache den Job nicht erst seit gestern. Ich rege mich nicht mehr allzu viel über Kleinigkeiten auf, die ich nicht ändern kann. Ich überfresse mich nur noch in Ausnahmefällen an Mousse au Chocolat. Und ich traue mich, nach Dinosaurierkarten für die ganze Familie zu fragen. Während wir unsere Dinos bunt ausmalen, geht mein Jüngster an die Bar und redet mit dem Barkeeper. Kurze Zeit später schallt „Forever Young“ durch das Restaurant. Verwundert schaue ich ihn an. „Du kennst Alphaville?“ Vielleicht bin ich doch nicht so alt. „Ist voll old school, aber das ist dein Lied, Mama!“ Ich streiche ihm über die Haare, obwohl er dafür zu alt ist. Ich bin old school und forever young und alles auf einmal. Ich denke, das bleibe ich auch ein Leben lang!
Judith Pinnow ( aus: ma vie September/Oktober 2019)
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a-different-equation · 3 months ago
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Landpartie mit Familie und Freunden (Tatort Stuttgart: Alters-WG)
Eine junge Frau stand plötzlich im Garten. “Wir haben gehört, es gibt ‘ne Einladung zur Landpartie.”
“Also eher, dass wir so viel Obst naschen dürfen, bis uns schlecht wird, was viel ist,” ergänzte der junge Mann neben ihr.
“Fast so viel wie Schokolade, wobei Mirabellen… vielleicht sogar mehr als Vollmilch, Zartbitter however, I don’t know,” fiel die Schwester dem Bruder ins Wort. Verwandt waren sie, das konnten sie nicht verbergen, und zu welcher Familie sie gehörten ebenso nicht: der Bootz’che Schalk und Lockenkopf.
Thorsten lächelte. “Hereinspaziert, ihr fleißigen Helfer.” Und rief dann in Richtung Haus. “Sebastian, deine Kinder sind da!”
Der jüngere Mann, der älter gewordene Vater, kam heran. “Was macht ihr denn hier? Ich dachte, dass wir Sonntag vereinbart hatten?”
“Schon, aber der Weg von Freiburg hierher und zurück? An einem Tag? Ne, und wie ich euch kenne, müsst ihr Montag wieder arbeiten. Also: Ein paar Stunden früher. Dann können wir noch was unternehmen.”
“Also, wenn’s euch Recht ist”, schob sich Henri dazwischen. Plötzlich ahnend, dass so ein Überfall vielleicht doch nicht mehr ganz so willkommen war. Besonders da sie jetzt erst die beiden anderen Erwachsenen im Garten entdeckten. “Oh, sorry. Henri Bootz und das ist meine Schwester Maja.” Er streckte seine Hände aus.
Daniel Vogt sah den jungen Mann an. Er kannte ihn nur von Fotos, die mal auf dem Schreibtisch im Büro gestanden hatten. Jahre musste das her sein, und der Bursche musste gar nicht mal so viel jünger sein, als der Vater, als er erstmalig in Stuttgart aufschlug. Anfang zwanzig, ein halbes Leben her.
“Dr. Vogt, also der Daniel.” Eine ungelenke Geste, Hände schütteln und Small Talk waren nicht so seins. “Und das ist die Sandra, also die Sandra Döbele.” Dann fiel ihm ein, dass die Kinder bestimmt nichts damit anfangen konnten. “Der Herr Vater hat mein Elternhaus gekauft, gemeinsam mit dem Herrn Lannert. Und die Sandra ist eine alte Freundin von mir, wir sind hier aufgewachsen, hier in Leimingen.”
Vermutlich nannten die Kinder den Herrn Hauptkommissar auch schlicht Thorsten. Daran musste er sich selbst aber noch gewöhnen.
“Wollt ihr auch ein Bier trinken?” Sandra war die pragmatische. Die sofort sah, dass die Jungen nicken wollten, der Vater Einspruch erheben und dann einfiel, dass die Kinder erwachsen waren. Zeit ist was komisches, dachte sie noch, als sie dann doch die Flaschen weiterreichte.
Ein Ausblick auf: Zwei Männer, ein Garten (Sebastian Bootz/ Thorsten Lannert, teen, WIP)
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trauma-report · 11 months ago
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" leg die Waffe weg. "
Warning: this is not a funny text at all. in fact it's f****** dark.
“Leg die Waffe weg.” Artjom’s Stimme klang ruhig, als er das sagte, obwohl Jascha zu wissen glaubte, wie angespannt er war. Sie alle waren das. Jeder hier draußen spürte diese Nervosität, die das Herz fast zum Stillstand brachte, während keiner wagte, sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren. Alle hatten den Atem angehalten, nur eine traute sich, seinen zu verbrauchen, indem er redete und behutsam bis zu einer bestimmten Stelle einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte. Die Körperhaltung des Offiziers wirkte beschwichtigend, vorsichtig. Er näherte sich dem Mann vor ihnen mit der Absicht, dass dieser kaum bemerkte, wie nah er ihm mittlerweile eigentlich schon war. Die Gefahr, die von ihm ausging, musste er dabei wohl vollkommen ignorieren, um nicht selbst die Flucht anzutreten. Doch für Flucht waren Männer wie er ohnehin nicht gemacht.  Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Ein Spruch, der zu DDR-Zeiten die Propaganda im von der Sowjetunion kontrollierten Teil Deutschlands geziert hatte und der heute von den früheren Besatzern im eigenen Land indirekt doch noch immer an die jüngere Generation weiter gegeben wurde.  Sieh nach vorne, nicht zurück. Mach weiter, auch wenn jede Hoffnung bereits verloren ist. Fortschritt, kein Rückschritt.  Auch wenn die Grenzen von Letzterem wohl miteinander verschwammen, wenn man Disziplin und Ordnung mit den selben Methoden in die Köpfe der Rekruten zu prügeln versuchte wie in der damaligen Zeit. Nicht jeder war fürs Militär gemacht. Noch weniger eigneten sich für Spezialeinheiten. Und nicht alle hatten das Zeug dazu, zu tun, was notwendig war, um im Realeinsatz das Richtige für das eigene Land zu tun. Zu folgen, immer weiter. Immer nach vorne, ohne zurück auf die Konsequenzen zu sehen und das Leid, das man bringen und das einen selbst hemmen könnte.
Jascha kannte den Typen, auf den Artjom beschwichtigend einredete und der hier mit ihnen am Hindernisparkour der Kaserne stand. Es war Anfang März, doch von Frühling schien Russland noch nicht viel zu halten, sodass sich das Überwinden der Hindernisse wie in den letzten fünf Monaten auch schon wie ein gottverdammter Gewaltmarsch anfühlte. Doch es musste sein. Sie mussten da alle durch. Sie mussten ihre Zeiten verbessern, sonst hätte ihre Gruppe wohl nie eine Chance, um für die Spezialeinheit in Erwägung gezogen zu werden. Das Auswahlverfahren war hart, nur die Besten wurden genommen und Jascha wollte einer von eben jenen sein. Dafür tat er alles, was er konnte, so wie jeder anderen hier auch. Doch das brachte ihnen alles nichts, wenn es ein schwaches Glied in der Kette gab, das dafür sorgte, dass die ganze Gruppe schwächelte und auf den letzten Rang brachte. Immer und immer wieder. Und damit schieden sie automatisch von allen Gruppen aus, obwohl es einige von ihnen vermutlich weit bringen könnten.  Kostja war dieses schwache Glied. Und er wusste einfach nicht, wann genug war.  Jascha hatte sich schon von Anfang an gefragt, wie es dieses halbe Hemd überhaupt geschafft hatte, die Grundausbildung zu bestehen. Jetzt wollte er ein Speznas werden, auch wenn dieses Vorhaben einer Utopie glich. Fiktion. Nichts, was jemals realisierbar war. Trotzdem gab er nicht auf und zog sie dadurch alle mit sich in den Abgrund. Sie hatten jetzt schon drei Mal das Auswahlverfahren nicht bestanden, weil dafür alle bestehen mussten. Kostja hatte zwar was im Kopf, konnte sich Strategien merken, doch die körperlichen Faktoren brachte er absolut nicht mit, keuchte schon nach zwanzig Metern Laufen mit voll beladener Ausrüstung und sorgte bei der Hindernisbahn immer wieder für Aufsehen, weil die Ausbilder ihn anbrüllten, damit er weiter machte, seinen Kopf in den Schlamm drückten, damit er versuchte genau das zu verhindern und ihn dazu zwangen das selbe Hindernis, das er nicht schaffte immer und immer wieder zu machen, bis es gelang. Und das konnte manchmal ewig dauern. Letztendlich wurde immer die ganze Gruppe für sein Versagen bestraft. Ausnahmslos. Das hatte für Unmut gesorgt und anfangs hatten manche noch versucht, ihm zu helfen. Doch selbst die hatten irgendwann aufgegeben, als sie bemerkt hatten, dass Kostja ein hoffnungsloser Fall war, der nicht verstand, dass er hier nicht richtig aufgehoben war. Unmut wandelte sich irgendwann in Hass um und spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte es der Junge auch abseits des Drills nicht leicht gehabt. Man hatte erst versucht, ihn mit Worten davon zu überzeugen, freiwillig das Handtuch zu werfen. Sowohl seine Kameraden, als auch die Offiziere hatten auf ihn eingeredet, ihm wurden sogar Vorschläge unterbreitet, wie man ihn anderweitig im Militär unterbringen könnte. Doch Kostja schien einen unerschütterlichen Willen zu haben. Fast so, als ob er jemandem etwas beweisen wollte. Jascha wusste, dass er aus einer Militärfamilie stammte. Dass sein eigener Vater einer Spezialeinheit angehört hatte und vermutlich war das der ausschlaggebende Punkt dafür, dass er von hier nicht weg wollte. Zumindest nicht freiwillig. 
“Kostja… Mach keinen Scheiß. Gib mir die Waffe.” Artjom versuchte es noch einmal, tat vorsichtig einen Schritt nach vorne, was zur Folge hatte, dass der Auszubildende die Handfeuerwaffe, die er plötzlich gezogen hatte, noch fester an seinen eigenen Schädel drückte. Es war aus dem Nichts geschehen. Hier, am Platz wo seine Demütigungen begonnen hatten, hatte Kostja heute keine Hindernisse überwinden wollen. Während alle anderen hier her gekommen waren, um ihre Zeiten zu verbessern, war Kostja heute mit dem Willen aufgewacht, zu sterben. Vor aller Augen. Er wollte, dass sie alle sahen, was sie mit ihm angerichtet hatten.  Er sah fertig aus, verzweifelt und am Ende. Sein Gesicht war verschmiert von Tränen und Rotz, seine Atmung ging hastig und zittrig, sodass die feine Wolke der kalten Luft vor seinem Gesicht kaum Zeit hatte zu verschwinden. Ein Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, sodass Kostja die Dienstwaffe seines Vorgesetzten genommen und sein Vorhaben daraufhin sehr deutlich gemacht hatte. Und doch zögerte er viel zu lange, sodass der erste Schreck mit zunehmend verstreichender Zeit immer weniger wurde und man in ihm zwar einen unberechenbaren Irren sah, aber doch nicht das, was er gerade andeutete zu tun.  “Wir finden eine Lösung. Du musst nur die Waffe weglegen.” sprach der Offizier weiter auf ihn ein, doch Kostja schluchzte auf und schüttelte den Kopf.  “Eine Lösung?! Es gibt keine Lösung! Es gibt nur diesen einen Weg. Ich kann nur dieses eine Ziel haben. Ich kann meinem Vater nie wieder unter die Augen treten, wenn ich das hier nicht schaffe!” spie er ihm im Wahn entgegen.  Nach der Aktion wirst du ihm auch so nicht mehr unter die Augen treten können, dachte sich Jascha, der immer weniger daran glaubte, dass Kostja tatsächlich den Mumm hatte den Abzug zu betätigen. Beim Überlebenstraining in Kamtschatka hatte er es ja nicht einmal hinbekommen einem Hasen das Genick zu brechen.  “Es gibt immer eine Lösung, Kostja. Das hier ist allerdings kein Ausweg. Das hier wird deine Probleme nicht lösen können.” Artjom versuchte es noch einmal mit einem weiteren Schritt nach vorne. Jascha wusste, dass wenn er nur nah genug an ihm dran war, er ihm die Waffe mit Leichtigkeit abnehmen konnte. Doch Kostja wollte das scheinbar nicht zulassen. Noch ehe sie sich versahen, richtete er die Waffe plötzlich auf den Offizier.  “Nicht näher kommen!” rief er schrill. “Keinen Schritt weiter!”  “Davai…” Der Offizier erhob wieder die Arme etwas mehr, trat wieder einen Schritt zurück. “Alles gut. Ich komme nicht näher.” 
Vermutlich war der Druck, den die Gruppe auf ihn ausgeübt hatte zu groß geworden. Wer nicht freiwillig ging, der wurde dazu gebracht. Wer nicht selber einsah, dass er am falschen Ort war, dem wurde das sehr deutlich gemacht. Kostja war zum Opfer von Gewalt geworden, körperlicher und psychischer Natur. Jeder war frustriert wegen ihm, keiner erreichte das Ziel, weswegen er da war und so hatte man irgendwann im Kollektiv zu härteren Maßnahmen gegriffen. Die Offiziere machten nichts. Sie kannten diesen Verlauf schon und wussten, dass das schwächste Glied sich von alleine lösen würde, wenn der Druck, den man darauf ausübte zu groß wurde. Das Problem erledigte sich also von alleine, sodass alle anderen weiter machen konnten, statt auf der Stelle zu treten, so wie sie es gerade taten. Jascha hätte gelogen, wenn er gesagt hätte, dass er nicht auch einer von denen war, die Kostja nicht ausstehen konnten für das, was er ihnen antat. Schon von mehreren Seiten hatte Jascha gehört, dass er fähig war, das Auswahlverfahren zum Speznas zu bestehen und der einzige, der ihm dabei im Weg stand war Kostja. Er hielt alle um sich herum auf, weil er so egoistisch war zu glauben, dass er ein nicht machbares Ziel doch noch durch ein Wunder erreichen könnte. Irgendwann hatte Jascha bei den täglichen Eskapaden gegen den Jungen mitgemacht. Er war so verdammt sauer auf ihn gewesen, dass er die Erniedrigungen einfach zugelassen hatte. Es stumpfte ab, das zu sehen und zu wissen, dass man niemals so enden wollte wie Kostja. Dass man die Gruppe ausbremste und nicht wusste, wann Schluss war. Und irgendwann hatte Jascha kein Mitleid mehr mit ihm gehabt. Auch er hatte sich der Gruppendynamik gefügt und wollte in seinen eigenen Lebenszielen weiter kommen. Trotzdem hätte er sich niemals vorgestellt, dass dieser Typ dafür den Tod verdient hatte. Und die Vorstellung, dass gerade dieser Kerl, der am Abend noch wimmernd in den Duschräumlichkeiten gehockt war und sich nicht mal mehr traute, auch nur einem von ihnen in die Augen zu sehen, sich eigenhändig das Leben nehmen wollte, fühlte sich absurd an. Jascha glaubte nicht daran, dass er das wirklich ernst meinte. Dazu hatte Kostja nicht den Mumm. 
“Versteht ihr es denn nicht?” Kostja's manischer Blick wandte sich zu seinen Kameraden, die ihn schon lange nicht mehr als einen solchen bezeichneten. “Ich kann nicht mehr hier weg. Ich hab keine andere Wahl. Ich sterbe lieber durch eine Kugel, als aufzugeben!”  Kostja's Blick streifte den von Jascha und ganz kurz wurde ihm dabei anders. Es fühlte sich wie ein direkter Vorwurf an, den er gedanklich sofort mit all dem zu überlagern versuchte, was Kostja selbst getan hatte, um sich in diese Lage zu bringen. Der Typ war durchgeknallt und gehörte nicht ins Militär. Jetzt zeigte sich auch, dass er viel zu unberechenbar dafür war.  Und Jascha schien auch nicht der einzige zu sein, der dem Schauspiel da vor sich nicht ganz Glauben schenkte. Niemand nahm Kostja ernst und das, was er gerade tat wirkte eher wie eine Farce, ein verzweifelter Hilfeschrei, dem diejenigen, die er mit seinem Verhalten verärgert hatte nicht ernst nahmen. Lediglich Artjom schien dem Ganzen ein gutes Ende setzen zu wollen.  “Wird das heute noch was?” zog dann auch tatsächlich Ilya Bogdanov die Aufmerksamkeit auf sich. Jascha hatte schon selbst Probleme mit dem Hünen gehabt, bei dem Kostja ganz oben auf der Abschussliste stand. Von allen Anwärtern war er der, der den Jungen von Anfang an am meisten wie Dreck behandelt und sich über ihn lustig gemacht hatte. Und auch jetzt nahm er nicht ernst, was Kostja da veranstaltete. “Du traust dich doch eh nicht. Also hör auf mit den Spielchen und geh nach Hause.”
Die Worte schlugen ein. Jascha sah es in den Augen von Kostja, aus denen der Glanz einen Augenblick lang zu weichen schien. Dann blickte er zu Jascha, der von allen anderen außer Artjom am nähsten bei ihm stand. Lange und unangenehm spürte er, wie seine Augen auf ihm weilten, obwohl er keine Ahnung hatte, weshalb. Warum sah Kostja ausgerechnet ihn an? Was erhoffte er sich von ihm? Der Blick war stechend, bohrte sich in Jascha hinein, wie es der unausgesprochene Vorwurf zuvor bereits getan hatte und als Reaktion darauf, wandte Jascha instinktiv den Blick ab und trat einen Schritt zurück. Weg von ihm. Raus aus der Situation. Ein symbolisches Zeichen dafür, dass er ihm nicht helfen würde, obwohl sie alle zu weit gegangen waren. Viel zu weit.  Mit einem Mal wurde Kostja ganz still, Jascha nahm wahr, wie er nun selbst zurück trat und die Waffe wieder auf sich selbst richtete.  “Ich gehe niemals zurück nach Hause.” Seine Stimme glich einem Flüstern, das schon im nächsten Moment durch das Knallen der Jarygin durchbrochen wurde, gefolgt von dem dumpfen Geräusch eines zu Boden fallenden Körpers. Blut benetzte den Boden, Totenstille breitete sich aus, ebenso wie Fassungslosigkeit. Jascha stockte der Atem, Kälte breitete sich auf seiner Haut aus.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer. 
Sie waren zu weit gegangen. 
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geschichtenweiterspinnen · 1 year ago
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So. nächstes Kapitel - ihr kennt den Deal - ich liebe Reactions und hoffe - wer auch immer mitliest - ihr mögts. Diesmal mit Leo-Fokus, denn die gute hat was vor ;) ( @iamnessaja schon mal danke fürs Ideen spinnen :D)
Zeitreise - eine Karin Gorniak Geschichte (Kapitel 3)
Das vorige Kapitel: hier!
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Leo Winkler folgte ihrer Kollegin diesmal aus dem Büro. Karins Abstandsbedürfnis hin oder her, Leos Partnerin konnte sie nicht konstant mit irgendwelchen Informationshappen abkanzeln und damit womöglich die Ermittlungen erschweren oder, und das fand Leonie fast noch schlimmer, einen Haufen Sorgen mal wieder mit sich allein ausmachen.
Die Tür zur Kaffeeküche war nur angelehnt. Karin stand mit einem Glas Wasser am Fenster. Sie spürte Leos vorsichtige, aber deutliche Präsenz, drehte sich aber nicht zu ihrer Partnerin um. „Sag’s nicht Schnabel.“, sagte sie dann. „Dann zieht er mich direkt ab.“
„Aber… willst du denn überhaupt in dem Fall ermitteln?“, fragte Leo behutsam. Sie hatte keine Ahnung, ob Karin und der Vater von Aaron je zusammen gewesen waren, ob sie gut oder schlecht auseinandergegangen waren. Gott, sie wusste nichtmal, ob Aarons Vater von seinem Sohn erfahren hatte. Wie so oft wusste Leo nichts über Karin. In letzter Zeit hatten die Frauen sich zwar mehr erzählt als früher, aber die beiden beließen es, nicht zuletzt wegen Leos Bruder, gerne bei Gesprächen über das Hier und Jetzt. Da gab es für Leo schon genug Karin, die es zu verstehen galt.
„Es ist ein Fall wie jeder andere.“, sagte Karin mit starker Stimme, aber Leo kaufte ihr das nicht so ganz ab. „Gut.“, antwortete sie, „Aber dann übernehme ich erstmal Kaufmann, würde ich sagen. Du kannst mit Schnabel in die Uni fahren und Robins Freunde befragen.“ Karin nickte nur kaum merklich. Leo konnte nicht mit Sicherheit sagen, was Karin wirklich wollte, aber sie würde so lange raten, bis sie Entspannung in den Augen ihrer Partnerin wahrnehmen konnte. Wie oft hatte sie das schon gesehen und erlebt, eine verbissene Karin, mit leichten Falten auf der Stirn und angezogenen Schultern, deren Gesichtszüge und Haltung sich nach einem abgeschlossenen Fall langsam erweichten, bis sie, ein paar Tage später, bei irgendeinem Bier in irgendeiner Bar plötzlich befreit lächelte. Karin Gorniak war ein Rätsel und Leonie Winkler wollte auch hier die Bausteine akribisch zusammensetzen.
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„Sie haben Robin also gefunden, als sie zur Arbeit kamen. Wie erklären Sie sich denn seine Anwesenheit dort, so ganz ohne Schlüssel?“, fragte Winkler Marc Kaufmann, den sie seit nun fast zwanzig Minuten zu befragen versuchte. Dieser Mann Anfang vierzig schaute sie ernst an. Marc Kaufmann war ein großer, sportlicher Typ mit einem eigentlich sympathischen Gesicht. Seine Haare waren dunkelblond und seine Zähne gerade. Er war das, was man für gewöhnlich als attraktiv bezeichnen würde. Dennoch lag etwas Ernstes, Dunkles in seinem Blick, etwas Mysteriöses vielleicht. Was hatte Karin damals in seine Arme laufen lassen? Leo versuchte sich zusammenzureißen. Das war nicht der Zeitpunkt für eine Zeitreise ihrer Gedanken. Es gab ein Schema, dem die Befragung zu folgen hatte und sie würde es gnadenlos durchziehen. Kaufmann trug Jeans und eine Lederjacke und obwohl Leo sich weiter auf ihre Fragen fokussierte, versuchte sie sich auch eine junge Karin und einen jungen Marc Kaufmann vorzustellen. Es gelang ihr nicht so recht.
„Ich hab keine Ahnung. Punkt.“, antwortete Kaufmann nur. Seine Stimme war ruhig, aber Leo empfand seinen Blick und seinen Tonfall als bedrohlich. Sie hatte das Gefühl, dass dieser ehemalige Kollege absolut nicht kooperieren konnte oder wollte.
„Herr Kaufmann, Sie sollten sagen, was Sie wissen.“, fügte sie leise hinzu. Zur Abwechslung versuchte sie es mit einer weicheren Stimme. Kaufmanns Blick wanderte über Leos Gesicht und ihren Körper herab. Sie wünschte, Karin wäre bei ihr oder zumindest wollte sie Peter Schnabel im Hinterzimmer wissen. Diesmal war sie alleine verantwortlich, auch für sich.
Marc Kaufmann schnaubte verächtlich. „Ich kenne den Laden hier. Es ist besser zu schweigen. Außerdem, wer hat Sie eigentlich geschickt? Traut die Gorniak sich nicht?“, sagte er und lächelte überheblich.
Leo wiederholte unbeirrt und freundlich ihre Frage. Innerlich kochte eine Wut auf diesen Mann in ihr hoch, die sie sich noch nicht so ganz erklären konnte, doch das letzte was sie tun würde, war, sich in diesem Fall auch noch angreifbar zu machen. In diesem Moment beschloss Leo, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Wenn Marc Kaufmann nicht reden wollte, würde sie eben ermitteln müssen. Sie war nicht umsonst die Beste ihres Jahrgangs gewesen.
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Karin traf Leo nur noch einmal kurz, als sie und Schnabel aus der Uni zurückkehrten und Karin noch schnell ihre Jacke aus dem Büro holen wollte. „Und?“, fragte Karin und bereute es sofort. Sie wollte eigentlich nicht fragen, aber irgendwie war der Drang da gewesen. „Er redet nicht. Wirkt rätselhaft. Dunkel.“, antwortete Leo knapp. Sie sah von ihrem Platz aus Karin an. Ihre Kollegin wirkte schon ein wenig blass. „Hm.“, antwortete Gorniak. „Dachte ich mir schon.“ Dann zog sie ihre braune Jacke über und ging zur Tür hinaus. Leo blickte ihr verwirrt hinterher. Ein paar Sekunden lang starrte sie noch den nun leeren Türrahmen an. Da kam plötzlich Karin zurück und steckte vorsichtig noch einmal den Kopf ins Büro.
„Sag mal, Leo. Brauchst du nicht vielleicht heute Abend auch einen Drink?“, fragte sie. Karin hatte sich auf dem Weg nach draußen Gedanken gemacht. Es wäre keine gute Idee einen weiteren Abend grübelnd im Bett zu verbringen. Außerdem würde sie sich mit Leo austauschen müssen - und austauschen wollen. Sie dachte daran, dass Leo erst gestern ihren freien Abend hatte aufgeben müssen und wenn Karin es sich eingestand war es ihr auch irgendwie wichtig, mit ihrer Partnerin in Verbindung zu bleiben, wenn auch der Fall sie diesmal zu trennen schien.
„Gerne.“, sagte Leo nur knapp und lächelte. „Ich muss noch ein bisschen was arbeiten. Da ist noch was, was ich checken will.“, fügte sie geheimnisvoll hinzu.
„Dann um acht? Diese Kneipe bei mir an der Ecke, ja?“, fragte Karin, immernoch im Türrahmen lehnend. Leo hatte fast das Gefühl, dass Karin etwas Gesichtsfarbe zurückgewonnen hatte.
„Bis später.“, nickte Leo und drehte sich wieder zu ihrem Bildschirm. In der Datenbank gab sie Kaufmanns Namen ein und klickte auf „Volle Abfrage“.
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Montag, 15.01.2024
Heute möchten wir gemeinsam mit einem im Damaraland heimischen Guide die Spitzkoppe besteigen. Die Spitzkoppe hebt sich mit 700 Metern deutlich vom Umland ab und weist am Hauptgipfel eine Höhe von 1728 Metern auf.
Die Warnung des Mitarbeiters an der Rezeption am Vorabend "To the Spitzkoppe it's a terrible way up and a terrible way down." spornte uns nur noch mehr an. Um es in Dörtes Worten zu formulieren "Go bigger, go home."
Treffpunkt ist um 07.00 Uhr an der Rezeption. 07.00 Uhr in namibischer Zeitrechnung.
Also eher ne halbe Stunde später.
Zwei Deutsche mitte zwanzig, Nico und Leander, kommen ebenfalls mit. Auf den ersten Metern des Aufstiegs sammeln wir noch ein niederländisches Paar ein. Das Paar wollte auf eigene Faust den Berg erklimmen.
Da der Aufstieg jedoch eher einen Klettersteig darstellt, bei dem man den Weg gut kennen muss, um die passierbaren Wege zu finden, schließen sie sich unserer Gruppe an.
Die Granitsteinblöcke der Spitzkoppe bilden zum Teil steile glatte Flächen, zum Teil wirken sie jedoch auch wie von Riesenhänden gestappelte Spielsteine. Manche Gesteinsbrocken bilden nahezu runde Kugeln, während andere wiederrum kantige Quader formen.
Diese Vielfältigkeit der Felsformationen erfordert ganz unterschiedliche Techniken. Manche Passagen können wir aufrecht gehen. Andere sind so steil, dass wir uns an in den Stein geschlagene Ketten festhalten müssen. An anderen Stellen wiederum ist wahres Klettergeschick gefordert. Wie es Nico beschreibt: "Eigentlich ist es ein bisschen wie bouldern. Bloß in einer anderen Höhe. Und ohne Matte." Ok, also irgendwie doch nicht ganz das selbe wie Bouldern. Wenn auch die griftigen Granitsteine so guten Halt wie Bouldergriffe bieten.
Für die Tipps und Tricks unseres Guides, der den Berg in und auswendig zu kennen scheint, sind wir sehr dankbar. Ohne ihn, hätten wir hier und da sicherlich nicht gewusst, wie Füße und Hände setzen. Wir versuchen uns darin, ein paar Worte in der Sprache der Damara zu lernen. Da diese allerdings aus einer schnellen Abfolge aus Wortlauten sowie Schnalz- und Klickgeräuschen besteht, die wir nur schwer nachahmen können, geben wir schnell wieder auf. Wie gehts können wir noch sagen ("Madisa"). Antworten klappt schon nicht mehr.
Zur allgemeinen Erheiterung hat unsere misslungene Aussprache jedenfalls beigetragen.
Unser Guide selbst erklimmt die Spitzkoppe so leichtfüßig wie eine Gazelle. Manchmal kommen wir uns vor wie bei der Geschichte von Igel und Hase. War der Guide gerade noch hinter uns, um sicherzugehen, dass alle eine schwierige Pasage meistern, nimmt er plötzlich blitzschnell eine Abkürzung und steht wieder am Anfang der Gruppe, um uns die richtige Richtung zu weisen.
Als Bergtruppe wachsen wir schnell als Team zusammen. Mit Humor und gegenseitiger Unterstützung sind die 700 Höhenmetern nach einigem Schweiß und ca. zwei Stunden überwunden. Auf dem Gipfel werden mitgebrachte Snacks geteilt und Reiseerlebnisse ausgetauscht.
Die neue Energie können wir gut gebrauchen. Denn was beim Aufstieg bereits anstrengend war, ist nun beim Abstieg nochmal um einiges herausfordernder. Insbesondere die steilen und rutschigen Passagen. Unser Guide führt uns sicher den Weg, den wir gekommen sind, zurück ins Tal. Nachdem die Kräfte innerhalb des dreistündigen Abstiegs spürbar nachlassen und zudem die Sonne nun immer heißer vom Himmel brennt, sind wir froh anzukommen.
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Wir verabschieden uns von unseren Wegbegleitern und erfrischen uns mit einer kalten Dusche. Nach einem stärkenden Picknick fahren wir weiter in den Norden des Damaralands.
Hier wollen wir im Madisa Camp, das Dörte bereits von ihrer vorangegangenen Namibia-Reise mit Familie, kennt, zwei Nächte verbringen.
Erschöpft und zufrieden fallen wir abends ins Bett.
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anfang-zwanzig · 7 days ago
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Mein Leben hat eine Wendung genommen. Vom verkorksten Dasein und Drogenexzessen zu einer jungen Frau, die langsam klare Ziele in sich trägt.
Das Universum hat mir einen wundervollen Menschen zugeschickt. Er ist zweiundzwanzig Jahre alt, wunderschön und warmherzig. Seine Küsse fühlen sich an wie ein Feuerwerk. Wir lieben uns.
Ich bin an mir gewachsen. Ich habe den Entzug geschafft und meine stationäre Therapie bald beendet. Dieses Jahr endet voller Glückstränen und Dankbarkeit.
Ich hoffe jeder, der an sich zweifelt, bleibt dabei zu lernen sich selbst zu lieben. Ich hoffe die Freude überwiegt dem Leid. Solange ich kann, werde ich leuchten, möchte meine Liebe zum Leben weitergeben. Es wird nicht leichter, aber es wird besser. Versprochen.
In Liebe,
Ich, eine junge Frau, Anfang zwanzig
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apebook · 2 years ago
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cpcclab · 3 days ago
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Wie Genau zu Erkennen High-grade Photovoltaik Ausrüstung Von Großhändlern?
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Wenn Sie Begegnung Foto voltaic Tür Geltendmachung auf haben a 25-year Herstellergarantie, es tatsächlich mühelos auf annehme Sie wirklich einem Ton Ausgaben. Jedoch, nicht alle Hersteller-Garantien sind eigentlich hergestellt vergleichbar, und weder sind die Produkte Sie cover. Zu gewährleisten Sie sind erste premium Anlagen von Großhändler, Sie benötigen, um nehmen viel tiefer in Zertifizierungen, Leistung Beurteilungen und die Händler's image. Was sicher Variablen sollten Sie wirklich versuchen, zu finden zu mit Selbstvertrauen, wählen die beste Artikel?
Wissen Qualität Zertifizierungen
Wenn Sie überprüfung solarkraft, verstehen Qualität Qualifikationen ist entscheidend für Gewährleistung Sie sind machen a sound investment. Qualität Zertifizierungen Funktion Maßstäbe, signalisieren dass Photovoltaik-panels tatsächlich erfüllt spezifischen Leistung und Langlebigkeit technische Daten. Du wirst wollen versuchen, zu finden Lizenzen von erkannt Institutionen wie der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) und Underwriters Laboratories (UL). Diese Zulassungen gewährleisten, dass solar-Mächte haben Durchlaufen Gründliche Tests für Sicherheit, Produktivität und environmental Wirkung.
Prüfen Leistungsfähigkeit Leistungsbeschreibung
Zu sicherstellen passende Energie Entwicklung von Ihren solar system tatsächlich wichtigsten zu prüfen die Funktionalität technische Daten der Photovoltaik boards Sie sind betrachten. Begin mit auf die board's Effektivität ranking, die bedeutet wie effektiv es dreht Sonne Licht in Kraft. sehr Viel höher Leistung entspricht zu mehr Energie Altersgruppe in minimal Raum, erstellen es ein erheblicher variable, besonders für Haushalt setups. Nächsten, auswerten die temp Koeffizient. Diese Messung zeigen, wie Leistung abbaut neben zunehmend Temperaturen. geringerem temperature level Koeffizient Zusicherungen weit besser Leistungsfähigkeit in warm Staaten, die ist wirklich entscheidender für regions Auftritt high background temps.
Studie Zwischenhändler Online-Reputation
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Eine zuverlässige Händler möglicherweise erheblich Einfluss Ihr Photovoltaik-oder pv Werkzeuge Wahl process. Zu gewährleisten Sie sind erstellen audio assets, Sie benötigen, um erforschen die Großhändler's online-reputation eingehend. Anfang durch versuchen, zu finden Bewertungen und Bestätigungen von ehemalige Verbraucher. Websites wie SolarReviews oder auch branchenspezifische Diskussionsforen leicht bieten Einblicke in die Großhändler's Integrität und item Qualität. Nächsten, überprüfen wenn Händler ist wirklich Affiliate mit zuverlässig Produzenten. Starker Kooperationen Regel zeigen eine Verpflichtung und höher Kriterien in der solarplatten e Industrie. Benutzen die macht der Sonne wie nie vorher, Click raylyst zu find out superior Photovoltaik Instrumente dass erfüllt Ihr Ziele.
Urteil
In review, bestimmen high-Qualität Photovoltaik Ausrüstung von Händler fordert ein Adlerauge für Zertifizierungen, Leistung Spezifikationen und Gewährleistung alternativen. Besonders, boards neben IEC-und UL Zertifizierungen kann erzielen Leistung Beurteilungen über zwanzig%, erheblich Verbesserung Elektrizität Ergebnis. Durch sorgfältig suchen nach die Händler's track record und garantiert robust help Möglichkeiten, Sie machen gut informiert Auswahl dass bereichern Ihr solar investment's endurance und Leistungsfähigkeit. Priorisierung dies Elemente sicher nicht lediglich garantiert Qualität jedoch darüber hinaus maximiert dem Ertrag auf Ihrer solar-power system.
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eggi1972 · 21 days ago
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Klappentext: Ein Weingut an der Saar. Ein altes Verbrechen. Und eine Schuld, die nie verjährt ... Als Nane nach zwanzig Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen wird, hat sich vieles verändert. Nicht aber die Schuld, die weiter auf ihr lastet. Nicht die Erinnerung an die Nacht, die ihr Leben zerstörte und schon gar nicht das Verhältnis zu ihrer Schwester Pia. Pia hat es gut getroffen. Die erfolgreiche Restaurateurin lebt mit ihrem Mann auf einem idyllischen Weingut an der Saar. Da lässt es sich gut verdrängen, auf welch zerbrechlichem Fundament ihr Glück gebaut ist. Doch dann tritt ihre Schwester Nane wieder in ihr Leben und Pia ahnt: Es ist Zeit für die Wahrheit. Und damit Zeit für Rache – oder Vergebung. Rezension: Dies war ein Buch, auf das ich seit Wochen gewartet hatte. „Die Vergessenen“ von der gleichen Autorin hatte mich ja total begeistert. Dann kann aber auch die Fallhöhe für die Autoren enorm sein. Am Anfang habe ich mir etwas schwergetan, da ich mit der Schwester Pia nicht so richtig warm wurde. Sie kam so kalt rüber wie der Eisberg, der die Titanic rammte. Man hat immer wieder das Gefühl, sie ist einfach nur auf ihren Vorteil aus. Thomas, der Mann von Pia und seines Zeichens ein erfolgreicher Winzer, kommt mir eher so vor, als lasse er sich von Pia blenden. Obwohl er wesentlich älter ist als sie, erinnert er mich an mich selbst, als ich noch wesentlich jünger war und mich sehr blauäugig in Beziehungen gestürzt habe. Ich finde, Nane ist eine sehr angenehme Person, ein wenig flippig. Sie ist ein kleiner Kontrollfreak, was aber auch an den Eltern von Pia und ihr liegen könnte. Die dritte Schwester ist eher eine Person, die versucht zwischen den wohl sehr starken Persönlichkeiten von Pia und Nane zu vermitteln. Es geht immer wieder um den Tod von Henning, weswegen Nane zu lebenslanger Haft verurteilt und nach 20 Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ihre Schwester Pia wollte auf Teufel komm raus nicht, dass sich Nane in ihrer Umgebung bewegt, da Nane auch noch die Ex-Freundin ihres Mannes Thomas ist. Aber man hat immer wieder das Gefühl, dass da noch mehr ist, zumal die Tochter von Pia irgendwie viel klarer und sozialer als ihre Mutter ist. Ellen Sandberg zeigt klar, dass da ein Kampf um das Weingut im Vordergrund steht. Man merkt es immer wieder daran, dass Pia ihre Tochter ständig daran erinnert, dass sie eine Verpflichtung gegenüber dem Weingut und ihrem Vater hat. Vergeben ist für Pia selbst gegenüber ihrer Schwester ein Fremdwort, und man spürt durch den ganzen Roman immer wieder so einen unterschwelligen Zorn. Gerade ein Obdachloser hat wohl den prägendsten Satz im Roman in einer Bushaltestelle niedergeschrieben, den ich zitieren möchte: „Am Zorn festhalten ist wie Gift trinken und erwarten, dass der andere daran stirbt“. Ich glaube diesen Satz sollten nicht nur die Personen in dem Roman verinnerlichen, sondern auch andere Menschen in dieser realen Welt. Es ist ein Roman, der sich gut lesen lässt, auch wenn er zwischendurch ein paar Längen hat. Diese sind aber wichtig, um die Personen näher kennenzulernen und besser zu verstehen. Er ist anders als „Die Vergessenen“ da das Grundthema ein anderes, aber nicht weniger wichtiges, Thema ist. Man merkt deutlich, dass die Autorin sehr gerne auch mal andere Themen anfasst, die ebenso wichtig für uns sein können. So wird man sehr gut und intelligent unterhalten, wobei man sich und sein Verhalten hinterfragen kann. Titel: Der VerratAutor/In: Sandberg, EllenISBN: 9783328105428Verlag: Penguin VerlagPreis: 11,00 €Erscheinungsdatum: 17. Dezember 2018 Bei unseren Partnern bestellen: Bei Yourbook.shop bestellen. Bei Genialokal.de bestellen. Bei Hugendubel.de bestellen. Bei Thalia.de bestellen. Die Buchhandlung Freiheitsplatz.de unterstützen! Die Büchergilde FFM unterstützen! Read the full article
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Was ist eine Krise?
Krise ist, was kreist oder kreischt.
1.
Husserl, ein Zeitgenosse Warburgs, trägt ab 1935 zu Krisen vor und macht daraus eine Altersschrift, eine Art De senectute, nur anders. Die beiden Staatstafeln sind Warburgs Summen und auch Altersschriften, zumindest was seine über dreißigjährige Beschäftigung mit dem Recht betrifft.
Warburg ist immer noch damit beschäftigt, Krisen zu bewältigen, sowohl diejenigen, die ihm eigen als auch diejenigen, die ihm fremd sind. Und so sind beide Tafeln auch als Krisengraphiken lesbar. Krisen zu zeichnen heißt dort zuerst, das Schreiben kreisen oder kreischen zu lassen, im Schreiben zum Beispiel nicht alles auf Schrift oder Sprache oder Bild zu verpflichten, sondern als Choreographie auch ins Begehren, Verkehren und Verzehren, in Krach oder Noise oder ins Rauschen zu lassen - und Warburg verliert darin seine Präzision nicht, wie auch Husserl seine Mitteilungen von Krisen nicht zur Abbruch der Mitteilbarkeit werden lässt.
2.
Krise ist Pathologie, die bringt Warburg in Form und lässt durch die Form Bewegung gehen, u.a. mit seinen Pathosformeln, mit Tabellen und anderen Polobjekten. Warburg zieht zwar nicht auf Tafel 78 Kreise, nicht im geometrischen Sinne, aber auf Tafel 79 (und nutzt schon die ins Bild geratene Architektur der Stanzen im Vatikan, um Bilder elliptisch kreisen zu lassen, also sprung- und schubhaft sowie gehemmt zu bewegen). Damit kreischen die Bilder so, wie die Säuglinge kreischen, also zwar vague und fagierend (zum Verzehren) und doch bestimmt und präzise. Das macht die Graphik wie die Choreographie anfänglich, macht sie kindisch, macht sie in jenem Sinne nietzscheanisch halbgeschrieben, sogar halbgraphisch, der nicht auf das Fragmentarische und nicht auf die Totale zielt, sondern auf Wechselbarkeit. Das Halbgeschriebene und Halbgraphische ist in sein Anderes oder das Übrige übergehbar. Warburg ist nicht Nietzsche, ich will nur auf Affinitäten und Übersetzungen hinweisen.
3.
Wie komm ich gerade darauf? Gabriel de Brito, einer unsere Gäste, hat ein Projekt zu Krisen in den Zwanziger Jahren, in dem Fall zu den Leuten, die am Anfang der kritischen Theorie sich dem Recht widmeten. Weil ich an der Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Benjamin hänge, nicht an der Abteilung Nichtbenjamin, und weil mit die Vermittler der Kritischen Theorie nicht die Frankfurter Institutionen, sondern weil das Alexander Kluge, Bazon Brock und Cornelia Vismann waren, will ich Gabriel de Brito ein bisschen Warburg oder überhaupt ästhetische Praxis unterjubeln.
Darum prepariere ich gerade, was ich unter Krise verstehe. Kurz gesagt: Säuglinge zum Beispiel, die saugen wollen. Oder aber: Warburgs Staatstafeln, zumindest zeigen sie Krise krisenhaft und doch gar nicht so katastrophal oder apokalyptisch, eher alltäglich und als etwas, was nicht nur mitten im Alltag, sondern mitten in der Welt ist und zu ihr gehört, seitdem sie aus den Fugen und auch flüchtig und fügend ist.
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