#anfang Zwanzig
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anfang-zwanzig · 2 months ago
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Mir war lange nicht nach Schreiben zumute. Das Leben hat mich in stürmischen Wellen davon getragen. Sich seinen Ängsten zu stellen bedarf viel Geduld. Ein Ende von all dem Schmerz ist noch immer nicht in Sicht, zumal sich der Schmerz hinter Wolken versteckt und im dicken Nebel gar unsichtbar erscheint. Nur diffuse Symbole geben mir den Weg vor. Körperliche Erscheinungen, die mich auf den unterdrückten Schmerz hinweisen.
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opheliagreif · 30 days ago
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https://www.tumblr.com/opheliagreif/763488699502772224/fragen-auf-eigene-gefahr-ich-bel%C3%A4stige-jeden-mit?source=share
Ich gehe die Gefahr ein und hätte gerne drei Funfacts zur Anatomie. Was dir beim schreiben besonders schwer oder leicht gefallen ist, was dich überrascht hat, sowas 😄
-Koenigssohn (Sam)
Hallöchen Sam! 🌻
Erstmal vielen lieben Dank dir fürs Fragen. Und alles klar!
*Knöchel knack*
*Ärmel hochkrempel*
*Brille aufsetz*
Los geht's. Ich pack es aber mal unter einen Cut, weil...lang, ne?
Drei Acht Funfacts
Der Titel "Anatomie einer Erpressung" war einer der schnellsten Titel, die ich jemals für eine meiner Geschichten gefunden habe. Ich krepel sonst immer herum und finde nichts (schlussendlich schon, auch gerne mit Nachhilfe, aber grundsätzlich...)
Die meisten Szenen, die ich damals vorgeschrieben habe, weil ich Bock auf die Szenen hatte, sind heute komplett geändert oder weggefallen. Trotzdem habe ich sie gerne geschrieben und noch aufbewahrt.
Zarah und Rahel gibt es wirklich. Sie heißen im wahren Leben anders, aber ich habe einen Heidenrespekt vor ihnen und möchte ihnen hiermit auch ein kleines "Denkmal" setzen.
Leo sollte eigentlich gar keinen Hund bekommen, aber irgendwie hat sich Herbert mit einem Mal hineingemogelt und ist da geblieben.
Das generelle Outline habe ich innerhalb von zwei Tagen gehabt. Umgeschmissen habe ich es mittlerweile zum drölften Mal. Ich nenne das fluides Schreiben. XD
Ich hatte kurz mal überlegt, die Anatomie als Blaupause für ein Buch zu nehmen und das zu veröffentlichen. Das hätte bedeutet, dass ich sie hätte löschen müssen und habe mich dagegen entschieden. Sie ist als Fanfic gut so und soll es auch bleiben.
Ganze 203 Mal kommt in der Geschichte eine Form von "grollen" vor, meist bei Leo. Auf meiner To-Do-Liste steht, dass ich es noch ändern muss, was ich auch werde. Nach Oktober.
Ich habe letztens ein Lied gehört und hatte eine spontane Idee zu einer Fortsetzung zur Anatomie dazu. Seitdem haue ich mir tatkräftig auf die Finger mit dem Hinweis, dass doch bitte erstmal diese Monstergeschichte zuende geschrieben werden sollte. Und dass es dann auch erstmal gut sein sollte.
Was mir besonders schwer gefallen ist
Den Break zu machen, bei dem Adams Verhalten Leo gegenüber einen Kehrtwende macht. Es hat irre viel Spaß gemacht, einen bösen Adam zu schreiben und die beiden in den Enemies to Lovers-Trope zu bringen. Da musste ich mich schon ein bisschen disziplinieren, Adam nicht noch böser sein zu lassen, sondern nach ca. 10 Kapiteln dann die Umkehr einzuläuten.
Gerade eben fällt es mir auch schwer zu begreifen, dass die Geschichte auch in weniger als zwanzig Kapiteln zu Ende sein wird (denke ich). Dadurch, dass sie mich jetzt schon zwei Jahre und vier Monate begleitet, ist es, als würde man eine wohl bekannte Person gehen lassen und das ist schon manchmal seltsam.
Schwer gefallen sind mir auch die Sexszenen zwischen den Beiden. Da habe ich mehrfach dran herum experimentiert, weil ich mit den Zwischenergebnissen nicht zufrieden war.
Der Umbruch zwischen dem Glücklich sein der Beiden und der jetzt passierten Katastrophe. Da gab es zu Anfang eine Logiklücke, weil ich eine Szene unbedingt drinbehalten wollte. Die konnte ich aber zunächst nicht logisch verknüpfen, bis mir dann die rettende Idee kam.
Die Szenen zwischen Roland und Adam zu schreiben. Die finde ich immer noch ganz schlimm.
Vincent und Adam R. zu schreiben. Da hat mich der Polizeiruf einfach viel zu früh meiner Inspirationsquelle beraubt. Ich hätte gerne mehr über die Beiden gesehen, um sie besser miteinander einschätzen zu können.
Was mir besonders leicht gefallen ist
Adam als böse zu schreiben. Goooosh. Ich liebe einen bösen Adam. Ich liebe es, wenn unter der dunklen Schale ein doch guter Kern steckt. Simples Rezept, aber ich bin eine einfache Frau und damit hat es das ziemlich leicht gemacht zu schreiben.
Was mir auch leicht gefallen ist, ist die Beziehung der Beiden ins Gute zu verkehren. Das hat Stück für Stück mehr Spaß gemacht, weil sie sich noch herrlich abgestoßen haben, aber schon zueinander gefunden haben.
Ebenfalls fällt es mir leicht, aus der quälenden Seele Adam eine gequälte Seele zu machen und dessen Hintergründe Stück für Stück offen zu legen. Das hat aber auch Spaß gemacht.
Besonders leicht waren im Übrigen auch die Date-Szenen zwischen den Beiden bzw. den Dreien. Sie in diesen Kontext zu bringen und damit den Grundstein für eine gute Beziehung zu legen, war schon schnell(er) geschrieben.
Dinge aus dem Canon einzubauen. Das macht ohnehin viel Spaß, aber sie hier in einen anderen Kontext zu setzen, ist schon das Salz in der Suppe.
Was mich überrascht hat
Die Resonanz. Zum Einen ist mir schon klar, dass ein böser Adam auch andere Leute als mich reizt, aber dass es dennoch so viel Zuspruch gibt und das auch noch nach zwei Jahren ist bewundernswert und toll.
Ebenso hat es mich überrascht, dass es Lesende gibt, die sich die Geschichte gegenseitig vorlesen. Das finde ich großartig.
Was mich auch überrascht hat, ist die Zeit, die ich brauche, damit die Beiden zusammenkommen. Ganz am Anfang hat jemand angemerkt bzw. kritisiert, dass es zulange dauern würde - die Person wusste da noch nichts von den weiteren 40+ Kapiteln, die kommen würden. So Recht sie auch hatte, dass manches gestrafft hätte werden können, so sehr stehe ich aber dazu, dass es notwendig war, Adam und Leo den Raum und die Zeit zu geben, sich zu entwickeln, damit sie auch eine gute Verbindung haben, die gewisse Stürme übersteht.
Sowas (oder auch...und sonst?)
Ich liebe die Abkürzung AeE, was auch daran liegt, dass mir der Titel immer noch sehr gut gefällt und ich auf Wörter mit A stehe, dabei eine besondere Vorliebe für das Wort Anatomie habe.
Ich liebe die Geschichte und lese mir auch jetzt noch immer wieder die einzelnen Teile durch: zum Einen, um mir den einen oder anderen Informationsstand vor Augen zu rufen und Dinge nachzuschlagen, zum Anderen aber, weil ich viele Szenen darauf einfach gerne mag.
Ich infodumpe gerne auch in den Kommentaren - vermutlich gibt es deswegen auch Leute, die sich jeden einzelnen der Kommentare mit meinen Antworten dazu durchlesen.
In AeE geht Adam zum Jugendamt um sich Hilfe zu holen und wird danach von seinem Vater dafür bestraft. In "Kälte der Erde" erzählt er Manuela Baron, dass er sich an die Polizei gewandt hat um Hilfe zu bekommen und wurde danach von seinem Vater schlimm verprügelt. Die Ähnlichkeit hat mich sehr glücklich gemacht (macht sie heute noch).
Das Dokument ist mittlerweile so groß, dass Google Drive sich weigert es zu öffnen. Ich muss es daher immer herunterladen, wenn ich es von unterwegs bearbeiten will.
Ich habe über die Geschichte tolle Leute kennengelernt, die ich nicht mehr missen möchte.
So. Das war es erst einmal. 😁 Es sei denn, du stellst noch mehr Fragen, dann kann ich weiterschwafeln. Vielen Dank für dein Interesse. ❤️
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daughterofhecata · 7 months ago
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Schön, wie Minninger seit, was, zwanzig Jahren? für DDF schreibt und offenbar trotzdem keine Ahnung hat, wie genau es sich mit den Zugängen zur Zentrale verhält. Hab mich am Anfang schon gewundert, warum Bob durchs Kalte Tor geht und dahinter auf allen Vieren weiterrutscht, aber jetzt sagt Bob gerade "[...] Sie beobachteten dort, wie ich mit der Pappschachtel geradewegs durch die Kühlschranktür in unsere Zentrale verschwand. Als ich diese später ohne Karton wieder verließ, nahm ich aber die Wohnwagentür, die ich hinter mir abschloss."
Das Kalte Tor führt zur Wohnwagentür! Tunnel II muss durchkrochen werden und endet in der Bodenluke, aber der hat seinen Eingang in der Freiluftwerkstatt! Himmelherrgott, Minninger.
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bychertryntheatyr · 2 months ago
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WAS ZUM FICK IST BITTE WOYZECK. W I L D
Ich gehe mit mehr Fragen raus als ich reingegangen bin. Es wird mir helfen die Vorstellung in Dortmund zu verstehen.? Aber was zur Hölle did i just read?
Der Hauptmann mag irgendwie Woyzeck nicht. Hat allerdings große Angst vor Pferden, weil die überall zu Fuß hingehen. Der Arzt gibt ihm noch vier Wochen bis zur geistigen Lähmung.
Ein Professor schmeißt eine Katze aus dem Fenster, anscheinend ist Woyzeck auch eine, weil er mit seinen Ohren wackeln kann.
Auf Kommando kann Woyzeck nicht an die Wand pissen, obwohl der Doktor ihn dabei gesehen hat.
Ein Messer ist günstiger als eine Pistole. Zudem lässt sich damit mehr machen als Brot schneiden. Zum Beispiel kann Woyzeck damit den Mond abstechen. Oder seine Frau/Freundin. Weil die mit dem Tambourmajor gefickt hat??
Die kurzen Szenenfragmente wirken wie ein Drogentrip. Aber so beginnt die Reclamausgabe mit den Freimaurern ja auch.
WHAT DID I JUST READ???
Büchner war eindeutig Anfang zwanzig als er das zu Papier brachte. Was ein riesiger Shitpost.
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fabiansteinhauer · 1 month ago
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História de uma lei inconstante e polar
Bricolage/ Gestellschieberei/ Ameisenwege
1.
Das Gesetz, das kann ein lesbares Objekt sein oder ein Objekt, das lesen lässt (und damit aus den Mahlen und klammen Sendungen sich bildet, die man auch Letter nennt, weil sie Objekte sind, die lassen).
Es gibt eine Formulierung von Walter Benjamin, die auch auf Aby Warburg bezogen wird, und zwar aus den Anstössen heraus, die Walter Benjamin Mitte der zwanziger Jahre (wieder einmal scheiternd) dazu getrieben haben, Anschluss an die Bibliothek Warburg zu bekommen. Diese Anstösse liegen in dem, was Walter Benjamin in zensierten Passagen (von ihm selbst gestrichenen Passagen) des Haufens flatternder Zettel oder Blätter, den man seine geschichtsphilosophischen Thesen nennt, die magischen und mantischen Praktiken nennt. Zensieren ist auch eine magische und mantische Praktik, vor allem vor der 'Enteignung der Wahrsager': zur Zeit der Censoren (die insoweit Sensoren sind) geht die juridische Kulturtechnik mit Divinationen, Schätzungen, Messungen und Musterungen einher. die Bronzeleber von Pienza, die Warburg am Anfang des Atlasses abbildet, ist ein instituierendes Objekt der Censur, mit ihm übte man, Wahrheit zu sagen.
Walter Benjamin teilte insoweit mit Aby Warburg ein Interesse an demjenigen Teil des römischen Rechts, der so unterschwellig ist, dass manche bestreiten, dass es sich hierbei überhaupt um römisches Recht handelt. Auch Marie Theres-Fögen, von der die Geschichte und Theorie der Enteignung der Wahrsager stammt, bestritt mit einer Vorstellung, nach der auch das römische Recht schon System und ausdifferenziert gedacht wird, dass es sich bei der magischen und mantischen Praxis, also auch bei den juridischen Kulturtechniken der römischen Censoren und der ratgebenden Wahrsager um Recht handelt. Zum Recht soll das erst geworden sein, als es verboten wurde. Das sehe ich anders. Was die Rechtswissenschaft davon brauchte, hat man später teilweise vorsorglich zur Hilfswissenschaft erklärt, heute spricht man teilweise auch (in speziell deutscher Großzügigkeit und Gastlichkeit) von Nachbarwissenschaften (also mit Tschühüss-Vorbehalt).
Mit der Forschung zur Multinormativität bei Thomas Duve und um Thomas Duve sowie in der Forschung zur Multidisziplinarität bei Marietta Auer und um Marietta Auer herum wird eine solche Praxis glücklicherweise auch wieder Gegenstand der Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Was daran marginal oder peripher sein soll, zieht sich kapillar mitten durch das Recht, durch alle seine Stellen und Passagen, denn dieses Recht ist elementar zeitlich und gemessen. Neben dem Forschungsprojekt zu Warburgs Staatstafeln sind in Bezug auf das MPI auch die Forschungsprojekte von Karolyne Mendes Mendonca Moreira ("Incarnated Spirits") zu afrikanischen Praktiken und und Hoachen Ku (u.a. zu customs oder in Warburgscher Lesart: Trachten) zu erwähnen, die beide ebenfalls magischen und mantischen Praktiken nachgehen.
2.
Warburg ist durch seine Kenntnis dieses Teils des römischen Rechts berühmt geworden: das betrifft seine Arbeiten zur Messung und Verwaltung von Zeit, seine Kenntnisse der Kalendergeschichte. Er hält einen berühmten und legendären Vortrag von Rom (nicht nur Lacan), den hält er 1912 in der Bibliothek, die heute zum Max-Planck-Gesellschaft gehört und die den ehrwürdigen Titel Hertziana trägt. Ihm gelingt aufgrund seiner Kenntnisse über die Messung und Verwaltung von Zeit, aufgrund seiner Kenntnisse der Kalendergeschichte eine Entzifferung des ikonographischen Programms im Palazzo Schifanoia Ferrara (das einer Synopse und Umrechnungstabelle gleicht). Diese Kenntnis geht mit einer Kenntnis in Astronomie und Astrologie einher, weiter mit einer Kenntis der Geschichte der Alchemie und Hermetik - und immer mit einer Kenntnis magischer und mantischer Praxis. Aus einer Begegnung mit magischer und mantischer Praxis heraus, dem Reigen, das unter dem Begriff Schlangenritual bekannt geworden ist, hat Warburg überhaupt erst angefangen, seine Geschichte und Theorie römischen Rechts oder aber eines Rechts, in dem Antike nachlebt, zu entfalten. Auf die Idee, deswegen Kunst und Irrationalität aufeinander zu verpflichten und insoweit Recht und Kunst zu ausdifferenzieren, auf die Idee kommen weder Warburg noch Benjamin, aber beide gehören ja auch nicht zur Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Nichtbenjamin und Benjamin ist ja sogar der Gründer der Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Benjamin.
3.
Es gibt also eine Formulierung, die von Walter Benjamin stammt und die Georges Didi-Huberman in seinem Buch über den Atlas oder die unruhige fröhliche Wissenschaft auf Aby Warburg bezogen hat. Lesen, was nie geschrieben wurde: das sei etwas, zu dem Benjamin und Warburg Routinen, Rechniken oder Verfahren entwickeln würden. Lesen, was geschrieben nie steht, auch so weit gedehnt will ich das deuten. Die magischen und mantischen Praktiken haben es mit einem Lesen jenseits der Begriffe der Schrift, jenseits des Schreibens und jenseits des Stehens zu tun. Lesbar werden hier auch andere Graphien und andere Choreographien, solche, die nicht allein begriffen werden und damit nicht im Begriff aufgehen, die nicht Schrift sind und die auch etwas anderes tun als zu stehen und darin (be-)ständig zu sein.
Die Kenntnisse solcher magischen und mantischen Praktiken werden unter anderem im römischen Recht in einem Material archiviert, das unterschwellig oder minor ist. Nach Cornelia Vismann: Das Material ist nicht verfasst, ist keine Verfassung römischen Rechts und bietet dem römischen Recht keine Verfassung, nur Fassungen, nur Versionen und damit Drehungen und Verdrehungen, nur Verkehr und Verkehrungen. Dieses Material verwaltet nur und ist nur verwaltet, sortiert laufend um ohne jemals die Ordnung zu sein. Es ist aktenförmig, wird teilweise zwar mit dem verwechselt, was ein Buch sein soll, ist und bleibt aber Aktenmaterial, voller Listen, Tabellen und Bildern. Das Material ist so unbeständig, das es ab dem 19. Jahrhundert mit dessen nationalen und universitären Bemühungen um Homogenisierung, Systematisierung , Authentifizierung und Aneignung als zu zwielichtig gilt, um ernsthaft am Stolz des Wesens römischen Rechts teil zu haben. Eventuell überlässt Mommsen sogar darum seinem Schüler Otto Seeck die Edition des unbeständigen und damit zwielichtigen Materials. Insofern ist schon fraglich, ob diese Material, das weder auf Heterogenität noch auch Homogenität verpflichtet werden kann, Text ist. Fabrikat ist es. Das berühmteste Material ist die notitia dignitatum (jenes Material, das auch als Atlas lesbar ist und lauter Tafeln auf Tafeln zeigt). Was die Zeitmessung und die Kalender anbetrifft interessiert sich Warburg explizit in seinem Atlas für den Kalender von 354, den Kalender des Filocalus (er bildet Auszüge daraus ab und nutzt für Tafel 78 noch die kalendarische Struktur, um das diplomatische Protokoll eines diplomatischen Protokolls zu entfalten).
4.
Für eine Geschichte und Theorie unbeständigen und polaren Rechts schlage ich vor, einmal den Affinitäten zwischen demjenigen nachzugehen, was Aby Warburg Gestellschieberei nennt, demjenigen, was Lévi-Strauss bricolage nennt und was Jesper Svenbro in seiner Geschichte und Theorie der Kulturtechnik Lesen Ameisenwege nennt. Südamerika bietet sich an, dann das ist ein Ort, an dem die Ameisen mit dem Laub abhauben, dauernd (vermutlich, weil hier eine Flat-Rate-Sommerlichkeit noch die anderen drei Jahreszeiten belegt). In Deutschland wird saisonal stoßgelüftet, in Brasilien hauen die Ameisen mit dem Laub ab: Das sind Reihenfolgen, Sequenzen, denn alles was hier vorkommt, kommt auch dort vor, nur in anderen Reihenfolgen.
Solche Ameisenwege sind Dienstwege der bricolage, auf ihnen werden Gestelle geschoben - und auch die sind zu den gründlichen und vorgeschobenen Linienzügen zu zählen: Das wäre eine Arbeitsthese. Ameisen, die mit dem Laub abhauen, erlauben auch was, dazu entlauben sie allerdings. Ameisen sortieren auch, selbst wenn sie die Blätter so sortieren, wie es auf den Blättern von Benjamins Thesen nicht nur beschrieben wird, sondern wie es Benjamins Blättern passiert ist, also auch wenn darin Kippen, Kehren und Wenden vorkommen, die mit katastrophalen und apokalyptischen Wirbeln oder Ventilierungen einhergehen.
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leibhaftige · 1 year ago
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Forever young
Diesen Song von Alphaville spielten wir auf unserem Abiball. Wir glaubten daran. Für immer jung zu sein, erschien uns damals als absolut machbar. Das ging auch eine ganze Weile lang gut und ich weiß nicht, was dann plötzlich passiert ist. Meine Kinder wissen jedenfalls nicht, wer oder was Alphaville ist und das ist definitiv ein Zeichen dafür, dass ich nicht mehr jung bin. Aber was ist eigentlich jung? Meine Älteste jammert rum, weil sie dieses Jahr achtzehn wird. Sie findet das alt. Wenn meine Mutter von „der Jugend“ spricht, dann meint sie damit Menschen in meinem Alter. Kann ich jung sein, wenn meine Tochter schon alt ist? Ist Alter eine Frage der Perspektive? Oder ein Gefühl? Wenn es ein Gefühl ist, dann bin ich vermutlich sechzehn. Wobei ich mich neulich wie 90 gefühlt habe. Ich war Wasserski fahren. Das hatte ich Anfang zwanzig schon mal gemacht, man fällt ein paar Mal fies ins Wasser, aber dann fährt man. Genau so war es diesmal auch, nur mit dem Unterschied, dass ich danach zehn Tage lang Schmerzen überall hatte. Es ist auch nicht so hilfreich, wenn man sich jung fühlt, aber älter aussieht. Auf Fotos frage ich mich manchmal, wer da heimlich mein Gesicht ausgetauscht hat. Ich sehe nämlich ganz und gar nicht so aus, wie ich mich gefühlt habe. Mein Gefühl war jung und blühend gewesen und garantiert nicht mittelalt mit Augenringen. Meine 14-jährige Tochter Lilly beschwerte sich letztens, dass sie beim Mexikaner, bei dem wir seit Jahren essen gehen, nichts mehr zum Malen hingestellt bekommt. Die lustige bunte Karte mit den Dinosauriern, die sie früher immer ausgemalt hatte, bekam jetzt die Sechsjährige am Nebentisch. Altwerden fängt also schon ganz früh an und es hat ganz viel mit Loslassen zu tun. Wenn wir loslassen, schaffen wir Platz für neue Dinge. Lilly bekommt keine Karte mehr mit Dinosauriern, aber dafür stellt die Kellnerin ihr jetzt extra scharfe Soße zu ihren Nachos. Ich überlege, was ich dazugewinne in meinem Alter. Ich werde ernst genommen in Besprechungen, weil alle wissen, ich mache den Job nicht erst seit gestern. Ich rege mich nicht mehr allzu viel über Kleinigkeiten auf, die ich nicht ändern kann. Ich überfresse mich nur noch in Ausnahmefällen an Mousse au Chocolat. Und ich traue mich, nach Dinosaurierkarten für die ganze Familie zu fragen. Während wir unsere Dinos bunt ausmalen, geht mein Jüngster an die Bar und redet mit dem Barkeeper. Kurze Zeit später schallt „Forever Young“ durch das Restaurant. Verwundert schaue ich ihn an. „Du kennst Alphaville?“ Vielleicht bin ich doch nicht so alt. „Ist voll old school, aber das ist dein Lied, Mama!“ Ich streiche ihm über die Haare, obwohl er dafür zu alt ist. Ich bin old school und forever young und alles auf einmal. Ich denke, das bleibe ich auch ein Leben lang!
Judith Pinnow ( aus: ma vie September/Oktober 2019)
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trauma-report · 9 months ago
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" leg die Waffe weg. "
Warning: this is not a funny text at all. in fact it's f****** dark.
“Leg die Waffe weg.” Artjom’s Stimme klang ruhig, als er das sagte, obwohl Jascha zu wissen glaubte, wie angespannt er war. Sie alle waren das. Jeder hier draußen spürte diese Nervosität, die das Herz fast zum Stillstand brachte, während keiner wagte, sich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zu rühren. Alle hatten den Atem angehalten, nur eine traute sich, seinen zu verbrauchen, indem er redete und behutsam bis zu einer bestimmten Stelle einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte. Die Körperhaltung des Offiziers wirkte beschwichtigend, vorsichtig. Er näherte sich dem Mann vor ihnen mit der Absicht, dass dieser kaum bemerkte, wie nah er ihm mittlerweile eigentlich schon war. Die Gefahr, die von ihm ausging, musste er dabei wohl vollkommen ignorieren, um nicht selbst die Flucht anzutreten. Doch für Flucht waren Männer wie er ohnehin nicht gemacht.  Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Ein Spruch, der zu DDR-Zeiten die Propaganda im von der Sowjetunion kontrollierten Teil Deutschlands geziert hatte und der heute von den früheren Besatzern im eigenen Land indirekt doch noch immer an die jüngere Generation weiter gegeben wurde.  Sieh nach vorne, nicht zurück. Mach weiter, auch wenn jede Hoffnung bereits verloren ist. Fortschritt, kein Rückschritt.  Auch wenn die Grenzen von Letzterem wohl miteinander verschwammen, wenn man Disziplin und Ordnung mit den selben Methoden in die Köpfe der Rekruten zu prügeln versuchte wie in der damaligen Zeit. Nicht jeder war fürs Militär gemacht. Noch weniger eigneten sich für Spezialeinheiten. Und nicht alle hatten das Zeug dazu, zu tun, was notwendig war, um im Realeinsatz das Richtige für das eigene Land zu tun. Zu folgen, immer weiter. Immer nach vorne, ohne zurück auf die Konsequenzen zu sehen und das Leid, das man bringen und das einen selbst hemmen könnte.
Jascha kannte den Typen, auf den Artjom beschwichtigend einredete und der hier mit ihnen am Hindernisparkour der Kaserne stand. Es war Anfang März, doch von Frühling schien Russland noch nicht viel zu halten, sodass sich das Überwinden der Hindernisse wie in den letzten fünf Monaten auch schon wie ein gottverdammter Gewaltmarsch anfühlte. Doch es musste sein. Sie mussten da alle durch. Sie mussten ihre Zeiten verbessern, sonst hätte ihre Gruppe wohl nie eine Chance, um für die Spezialeinheit in Erwägung gezogen zu werden. Das Auswahlverfahren war hart, nur die Besten wurden genommen und Jascha wollte einer von eben jenen sein. Dafür tat er alles, was er konnte, so wie jeder anderen hier auch. Doch das brachte ihnen alles nichts, wenn es ein schwaches Glied in der Kette gab, das dafür sorgte, dass die ganze Gruppe schwächelte und auf den letzten Rang brachte. Immer und immer wieder. Und damit schieden sie automatisch von allen Gruppen aus, obwohl es einige von ihnen vermutlich weit bringen könnten.  Kostja war dieses schwache Glied. Und er wusste einfach nicht, wann genug war.  Jascha hatte sich schon von Anfang an gefragt, wie es dieses halbe Hemd überhaupt geschafft hatte, die Grundausbildung zu bestehen. Jetzt wollte er ein Speznas werden, auch wenn dieses Vorhaben einer Utopie glich. Fiktion. Nichts, was jemals realisierbar war. Trotzdem gab er nicht auf und zog sie dadurch alle mit sich in den Abgrund. Sie hatten jetzt schon drei Mal das Auswahlverfahren nicht bestanden, weil dafür alle bestehen mussten. Kostja hatte zwar was im Kopf, konnte sich Strategien merken, doch die körperlichen Faktoren brachte er absolut nicht mit, keuchte schon nach zwanzig Metern Laufen mit voll beladener Ausrüstung und sorgte bei der Hindernisbahn immer wieder für Aufsehen, weil die Ausbilder ihn anbrüllten, damit er weiter machte, seinen Kopf in den Schlamm drückten, damit er versuchte genau das zu verhindern und ihn dazu zwangen das selbe Hindernis, das er nicht schaffte immer und immer wieder zu machen, bis es gelang. Und das konnte manchmal ewig dauern. Letztendlich wurde immer die ganze Gruppe für sein Versagen bestraft. Ausnahmslos. Das hatte für Unmut gesorgt und anfangs hatten manche noch versucht, ihm zu helfen. Doch selbst die hatten irgendwann aufgegeben, als sie bemerkt hatten, dass Kostja ein hoffnungsloser Fall war, der nicht verstand, dass er hier nicht richtig aufgehoben war. Unmut wandelte sich irgendwann in Hass um und spätestens ab diesem Zeitpunkt hatte es der Junge auch abseits des Drills nicht leicht gehabt. Man hatte erst versucht, ihn mit Worten davon zu überzeugen, freiwillig das Handtuch zu werfen. Sowohl seine Kameraden, als auch die Offiziere hatten auf ihn eingeredet, ihm wurden sogar Vorschläge unterbreitet, wie man ihn anderweitig im Militär unterbringen könnte. Doch Kostja schien einen unerschütterlichen Willen zu haben. Fast so, als ob er jemandem etwas beweisen wollte. Jascha wusste, dass er aus einer Militärfamilie stammte. Dass sein eigener Vater einer Spezialeinheit angehört hatte und vermutlich war das der ausschlaggebende Punkt dafür, dass er von hier nicht weg wollte. Zumindest nicht freiwillig. 
“Kostja… Mach keinen Scheiß. Gib mir die Waffe.” Artjom versuchte es noch einmal, tat vorsichtig einen Schritt nach vorne, was zur Folge hatte, dass der Auszubildende die Handfeuerwaffe, die er plötzlich gezogen hatte, noch fester an seinen eigenen Schädel drückte. Es war aus dem Nichts geschehen. Hier, am Platz wo seine Demütigungen begonnen hatten, hatte Kostja heute keine Hindernisse überwinden wollen. Während alle anderen hier her gekommen waren, um ihre Zeiten zu verbessern, war Kostja heute mit dem Willen aufgewacht, zu sterben. Vor aller Augen. Er wollte, dass sie alle sahen, was sie mit ihm angerichtet hatten.  Er sah fertig aus, verzweifelt und am Ende. Sein Gesicht war verschmiert von Tränen und Rotz, seine Atmung ging hastig und zittrig, sodass die feine Wolke der kalten Luft vor seinem Gesicht kaum Zeit hatte zu verschwinden. Ein Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, sodass Kostja die Dienstwaffe seines Vorgesetzten genommen und sein Vorhaben daraufhin sehr deutlich gemacht hatte. Und doch zögerte er viel zu lange, sodass der erste Schreck mit zunehmend verstreichender Zeit immer weniger wurde und man in ihm zwar einen unberechenbaren Irren sah, aber doch nicht das, was er gerade andeutete zu tun.  “Wir finden eine Lösung. Du musst nur die Waffe weglegen.” sprach der Offizier weiter auf ihn ein, doch Kostja schluchzte auf und schüttelte den Kopf.  “Eine Lösung?! Es gibt keine Lösung! Es gibt nur diesen einen Weg. Ich kann nur dieses eine Ziel haben. Ich kann meinem Vater nie wieder unter die Augen treten, wenn ich das hier nicht schaffe!” spie er ihm im Wahn entgegen.  Nach der Aktion wirst du ihm auch so nicht mehr unter die Augen treten können, dachte sich Jascha, der immer weniger daran glaubte, dass Kostja tatsächlich den Mumm hatte den Abzug zu betätigen. Beim Überlebenstraining in Kamtschatka hatte er es ja nicht einmal hinbekommen einem Hasen das Genick zu brechen.  “Es gibt immer eine Lösung, Kostja. Das hier ist allerdings kein Ausweg. Das hier wird deine Probleme nicht lösen können.” Artjom versuchte es noch einmal mit einem weiteren Schritt nach vorne. Jascha wusste, dass wenn er nur nah genug an ihm dran war, er ihm die Waffe mit Leichtigkeit abnehmen konnte. Doch Kostja wollte das scheinbar nicht zulassen. Noch ehe sie sich versahen, richtete er die Waffe plötzlich auf den Offizier.  “Nicht näher kommen!” rief er schrill. “Keinen Schritt weiter!”  “Davai…” Der Offizier erhob wieder die Arme etwas mehr, trat wieder einen Schritt zurück. “Alles gut. Ich komme nicht näher.” 
Vermutlich war der Druck, den die Gruppe auf ihn ausgeübt hatte zu groß geworden. Wer nicht freiwillig ging, der wurde dazu gebracht. Wer nicht selber einsah, dass er am falschen Ort war, dem wurde das sehr deutlich gemacht. Kostja war zum Opfer von Gewalt geworden, körperlicher und psychischer Natur. Jeder war frustriert wegen ihm, keiner erreichte das Ziel, weswegen er da war und so hatte man irgendwann im Kollektiv zu härteren Maßnahmen gegriffen. Die Offiziere machten nichts. Sie kannten diesen Verlauf schon und wussten, dass das schwächste Glied sich von alleine lösen würde, wenn der Druck, den man darauf ausübte zu groß wurde. Das Problem erledigte sich also von alleine, sodass alle anderen weiter machen konnten, statt auf der Stelle zu treten, so wie sie es gerade taten. Jascha hätte gelogen, wenn er gesagt hätte, dass er nicht auch einer von denen war, die Kostja nicht ausstehen konnten für das, was er ihnen antat. Schon von mehreren Seiten hatte Jascha gehört, dass er fähig war, das Auswahlverfahren zum Speznas zu bestehen und der einzige, der ihm dabei im Weg stand war Kostja. Er hielt alle um sich herum auf, weil er so egoistisch war zu glauben, dass er ein nicht machbares Ziel doch noch durch ein Wunder erreichen könnte. Irgendwann hatte Jascha bei den täglichen Eskapaden gegen den Jungen mitgemacht. Er war so verdammt sauer auf ihn gewesen, dass er die Erniedrigungen einfach zugelassen hatte. Es stumpfte ab, das zu sehen und zu wissen, dass man niemals so enden wollte wie Kostja. Dass man die Gruppe ausbremste und nicht wusste, wann Schluss war. Und irgendwann hatte Jascha kein Mitleid mehr mit ihm gehabt. Auch er hatte sich der Gruppendynamik gefügt und wollte in seinen eigenen Lebenszielen weiter kommen. Trotzdem hätte er sich niemals vorgestellt, dass dieser Typ dafür den Tod verdient hatte. Und die Vorstellung, dass gerade dieser Kerl, der am Abend noch wimmernd in den Duschräumlichkeiten gehockt war und sich nicht mal mehr traute, auch nur einem von ihnen in die Augen zu sehen, sich eigenhändig das Leben nehmen wollte, fühlte sich absurd an. Jascha glaubte nicht daran, dass er das wirklich ernst meinte. Dazu hatte Kostja nicht den Mumm. 
“Versteht ihr es denn nicht?” Kostja's manischer Blick wandte sich zu seinen Kameraden, die ihn schon lange nicht mehr als einen solchen bezeichneten. “Ich kann nicht mehr hier weg. Ich hab keine andere Wahl. Ich sterbe lieber durch eine Kugel, als aufzugeben!”  Kostja's Blick streifte den von Jascha und ganz kurz wurde ihm dabei anders. Es fühlte sich wie ein direkter Vorwurf an, den er gedanklich sofort mit all dem zu überlagern versuchte, was Kostja selbst getan hatte, um sich in diese Lage zu bringen. Der Typ war durchgeknallt und gehörte nicht ins Militär. Jetzt zeigte sich auch, dass er viel zu unberechenbar dafür war.  Und Jascha schien auch nicht der einzige zu sein, der dem Schauspiel da vor sich nicht ganz Glauben schenkte. Niemand nahm Kostja ernst und das, was er gerade tat wirkte eher wie eine Farce, ein verzweifelter Hilfeschrei, dem diejenigen, die er mit seinem Verhalten verärgert hatte nicht ernst nahmen. Lediglich Artjom schien dem Ganzen ein gutes Ende setzen zu wollen.  “Wird das heute noch was?” zog dann auch tatsächlich Ilya Bogdanov die Aufmerksamkeit auf sich. Jascha hatte schon selbst Probleme mit dem Hünen gehabt, bei dem Kostja ganz oben auf der Abschussliste stand. Von allen Anwärtern war er der, der den Jungen von Anfang an am meisten wie Dreck behandelt und sich über ihn lustig gemacht hatte. Und auch jetzt nahm er nicht ernst, was Kostja da veranstaltete. “Du traust dich doch eh nicht. Also hör auf mit den Spielchen und geh nach Hause.”
Die Worte schlugen ein. Jascha sah es in den Augen von Kostja, aus denen der Glanz einen Augenblick lang zu weichen schien. Dann blickte er zu Jascha, der von allen anderen außer Artjom am nähsten bei ihm stand. Lange und unangenehm spürte er, wie seine Augen auf ihm weilten, obwohl er keine Ahnung hatte, weshalb. Warum sah Kostja ausgerechnet ihn an? Was erhoffte er sich von ihm? Der Blick war stechend, bohrte sich in Jascha hinein, wie es der unausgesprochene Vorwurf zuvor bereits getan hatte und als Reaktion darauf, wandte Jascha instinktiv den Blick ab und trat einen Schritt zurück. Weg von ihm. Raus aus der Situation. Ein symbolisches Zeichen dafür, dass er ihm nicht helfen würde, obwohl sie alle zu weit gegangen waren. Viel zu weit.  Mit einem Mal wurde Kostja ganz still, Jascha nahm wahr, wie er nun selbst zurück trat und die Waffe wieder auf sich selbst richtete.  “Ich gehe niemals zurück nach Hause.” Seine Stimme glich einem Flüstern, das schon im nächsten Moment durch das Knallen der Jarygin durchbrochen wurde, gefolgt von dem dumpfen Geräusch eines zu Boden fallenden Körpers. Blut benetzte den Boden, Totenstille breitete sich aus, ebenso wie Fassungslosigkeit. Jascha stockte der Atem, Kälte breitete sich auf seiner Haut aus.
Vorwärts immer, rückwärts nimmer. 
Sie waren zu weit gegangen. 
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geschichtenweiterspinnen · 1 year ago
Text
So. nächstes Kapitel - ihr kennt den Deal - ich liebe Reactions und hoffe - wer auch immer mitliest - ihr mögts. Diesmal mit Leo-Fokus, denn die gute hat was vor ;) ( @iamnessaja schon mal danke fürs Ideen spinnen :D)
Zeitreise - eine Karin Gorniak Geschichte (Kapitel 3)
Das vorige Kapitel: hier!
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Leo Winkler folgte ihrer Kollegin diesmal aus dem Büro. Karins Abstandsbedürfnis hin oder her, Leos Partnerin konnte sie nicht konstant mit irgendwelchen Informationshappen abkanzeln und damit womöglich die Ermittlungen erschweren oder, und das fand Leonie fast noch schlimmer, einen Haufen Sorgen mal wieder mit sich allein ausmachen.
Die Tür zur Kaffeeküche war nur angelehnt. Karin stand mit einem Glas Wasser am Fenster. Sie spürte Leos vorsichtige, aber deutliche Präsenz, drehte sich aber nicht zu ihrer Partnerin um. „Sag’s nicht Schnabel.“, sagte sie dann. „Dann zieht er mich direkt ab.“
„Aber… willst du denn überhaupt in dem Fall ermitteln?“, fragte Leo behutsam. Sie hatte keine Ahnung, ob Karin und der Vater von Aaron je zusammen gewesen waren, ob sie gut oder schlecht auseinandergegangen waren. Gott, sie wusste nichtmal, ob Aarons Vater von seinem Sohn erfahren hatte. Wie so oft wusste Leo nichts über Karin. In letzter Zeit hatten die Frauen sich zwar mehr erzählt als früher, aber die beiden beließen es, nicht zuletzt wegen Leos Bruder, gerne bei Gesprächen über das Hier und Jetzt. Da gab es für Leo schon genug Karin, die es zu verstehen galt.
„Es ist ein Fall wie jeder andere.“, sagte Karin mit starker Stimme, aber Leo kaufte ihr das nicht so ganz ab. „Gut.“, antwortete sie, „Aber dann übernehme ich erstmal Kaufmann, würde ich sagen. Du kannst mit Schnabel in die Uni fahren und Robins Freunde befragen.“ Karin nickte nur kaum merklich. Leo konnte nicht mit Sicherheit sagen, was Karin wirklich wollte, aber sie würde so lange raten, bis sie Entspannung in den Augen ihrer Partnerin wahrnehmen konnte. Wie oft hatte sie das schon gesehen und erlebt, eine verbissene Karin, mit leichten Falten auf der Stirn und angezogenen Schultern, deren Gesichtszüge und Haltung sich nach einem abgeschlossenen Fall langsam erweichten, bis sie, ein paar Tage später, bei irgendeinem Bier in irgendeiner Bar plötzlich befreit lächelte. Karin Gorniak war ein Rätsel und Leonie Winkler wollte auch hier die Bausteine akribisch zusammensetzen.
___________________
„Sie haben Robin also gefunden, als sie zur Arbeit kamen. Wie erklären Sie sich denn seine Anwesenheit dort, so ganz ohne Schlüssel?“, fragte Winkler Marc Kaufmann, den sie seit nun fast zwanzig Minuten zu befragen versuchte. Dieser Mann Anfang vierzig schaute sie ernst an. Marc Kaufmann war ein großer, sportlicher Typ mit einem eigentlich sympathischen Gesicht. Seine Haare waren dunkelblond und seine Zähne gerade. Er war das, was man für gewöhnlich als attraktiv bezeichnen würde. Dennoch lag etwas Ernstes, Dunkles in seinem Blick, etwas Mysteriöses vielleicht. Was hatte Karin damals in seine Arme laufen lassen? Leo versuchte sich zusammenzureißen. Das war nicht der Zeitpunkt für eine Zeitreise ihrer Gedanken. Es gab ein Schema, dem die Befragung zu folgen hatte und sie würde es gnadenlos durchziehen. Kaufmann trug Jeans und eine Lederjacke und obwohl Leo sich weiter auf ihre Fragen fokussierte, versuchte sie sich auch eine junge Karin und einen jungen Marc Kaufmann vorzustellen. Es gelang ihr nicht so recht.
„Ich hab keine Ahnung. Punkt.“, antwortete Kaufmann nur. Seine Stimme war ruhig, aber Leo empfand seinen Blick und seinen Tonfall als bedrohlich. Sie hatte das Gefühl, dass dieser ehemalige Kollege absolut nicht kooperieren konnte oder wollte.
„Herr Kaufmann, Sie sollten sagen, was Sie wissen.“, fügte sie leise hinzu. Zur Abwechslung versuchte sie es mit einer weicheren Stimme. Kaufmanns Blick wanderte über Leos Gesicht und ihren Körper herab. Sie wünschte, Karin wäre bei ihr oder zumindest wollte sie Peter Schnabel im Hinterzimmer wissen. Diesmal war sie alleine verantwortlich, auch für sich.
Marc Kaufmann schnaubte verächtlich. „Ich kenne den Laden hier. Es ist besser zu schweigen. Außerdem, wer hat Sie eigentlich geschickt? Traut die Gorniak sich nicht?“, sagte er und lächelte überheblich.
Leo wiederholte unbeirrt und freundlich ihre Frage. Innerlich kochte eine Wut auf diesen Mann in ihr hoch, die sie sich noch nicht so ganz erklären konnte, doch das letzte was sie tun würde, war, sich in diesem Fall auch noch angreifbar zu machen. In diesem Moment beschloss Leo, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Wenn Marc Kaufmann nicht reden wollte, würde sie eben ermitteln müssen. Sie war nicht umsonst die Beste ihres Jahrgangs gewesen.
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Karin traf Leo nur noch einmal kurz, als sie und Schnabel aus der Uni zurückkehrten und Karin noch schnell ihre Jacke aus dem Büro holen wollte. „Und?“, fragte Karin und bereute es sofort. Sie wollte eigentlich nicht fragen, aber irgendwie war der Drang da gewesen. „Er redet nicht. Wirkt rätselhaft. Dunkel.“, antwortete Leo knapp. Sie sah von ihrem Platz aus Karin an. Ihre Kollegin wirkte schon ein wenig blass. „Hm.“, antwortete Gorniak. „Dachte ich mir schon.“ Dann zog sie ihre braune Jacke über und ging zur Tür hinaus. Leo blickte ihr verwirrt hinterher. Ein paar Sekunden lang starrte sie noch den nun leeren Türrahmen an. Da kam plötzlich Karin zurück und steckte vorsichtig noch einmal den Kopf ins Büro.
„Sag mal, Leo. Brauchst du nicht vielleicht heute Abend auch einen Drink?“, fragte sie. Karin hatte sich auf dem Weg nach draußen Gedanken gemacht. Es wäre keine gute Idee einen weiteren Abend grübelnd im Bett zu verbringen. Außerdem würde sie sich mit Leo austauschen müssen - und austauschen wollen. Sie dachte daran, dass Leo erst gestern ihren freien Abend hatte aufgeben müssen und wenn Karin es sich eingestand war es ihr auch irgendwie wichtig, mit ihrer Partnerin in Verbindung zu bleiben, wenn auch der Fall sie diesmal zu trennen schien.
„Gerne.“, sagte Leo nur knapp und lächelte. „Ich muss noch ein bisschen was arbeiten. Da ist noch was, was ich checken will.“, fügte sie geheimnisvoll hinzu.
„Dann um acht? Diese Kneipe bei mir an der Ecke, ja?“, fragte Karin, immernoch im Türrahmen lehnend. Leo hatte fast das Gefühl, dass Karin etwas Gesichtsfarbe zurückgewonnen hatte.
„Bis später.“, nickte Leo und drehte sich wieder zu ihrem Bildschirm. In der Datenbank gab sie Kaufmanns Namen ein und klickte auf „Volle Abfrage“.
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doerte-und-katja-in-namibia · 10 months ago
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Montag, 15.01.2024
Heute möchten wir gemeinsam mit einem im Damaraland heimischen Guide die Spitzkoppe besteigen. Die Spitzkoppe hebt sich mit 700 Metern deutlich vom Umland ab und weist am Hauptgipfel eine Höhe von 1728 Metern auf.
Die Warnung des Mitarbeiters an der Rezeption am Vorabend "To the Spitzkoppe it's a terrible way up and a terrible way down." spornte uns nur noch mehr an. Um es in Dörtes Worten zu formulieren "Go bigger, go home."
Treffpunkt ist um 07.00 Uhr an der Rezeption. 07.00 Uhr in namibischer Zeitrechnung.
Also eher ne halbe Stunde später.
Zwei Deutsche mitte zwanzig, Nico und Leander, kommen ebenfalls mit. Auf den ersten Metern des Aufstiegs sammeln wir noch ein niederländisches Paar ein. Das Paar wollte auf eigene Faust den Berg erklimmen.
Da der Aufstieg jedoch eher einen Klettersteig darstellt, bei dem man den Weg gut kennen muss, um die passierbaren Wege zu finden, schließen sie sich unserer Gruppe an.
Die Granitsteinblöcke der Spitzkoppe bilden zum Teil steile glatte Flächen, zum Teil wirken sie jedoch auch wie von Riesenhänden gestappelte Spielsteine. Manche Gesteinsbrocken bilden nahezu runde Kugeln, während andere wiederrum kantige Quader formen.
Diese Vielfältigkeit der Felsformationen erfordert ganz unterschiedliche Techniken. Manche Passagen können wir aufrecht gehen. Andere sind so steil, dass wir uns an in den Stein geschlagene Ketten festhalten müssen. An anderen Stellen wiederum ist wahres Klettergeschick gefordert. Wie es Nico beschreibt: "Eigentlich ist es ein bisschen wie bouldern. Bloß in einer anderen Höhe. Und ohne Matte." Ok, also irgendwie doch nicht ganz das selbe wie Bouldern. Wenn auch die griftigen Granitsteine so guten Halt wie Bouldergriffe bieten.
Für die Tipps und Tricks unseres Guides, der den Berg in und auswendig zu kennen scheint, sind wir sehr dankbar. Ohne ihn, hätten wir hier und da sicherlich nicht gewusst, wie Füße und Hände setzen. Wir versuchen uns darin, ein paar Worte in der Sprache der Damara zu lernen. Da diese allerdings aus einer schnellen Abfolge aus Wortlauten sowie Schnalz- und Klickgeräuschen besteht, die wir nur schwer nachahmen können, geben wir schnell wieder auf. Wie gehts können wir noch sagen ("Madisa"). Antworten klappt schon nicht mehr.
Zur allgemeinen Erheiterung hat unsere misslungene Aussprache jedenfalls beigetragen.
Unser Guide selbst erklimmt die Spitzkoppe so leichtfüßig wie eine Gazelle. Manchmal kommen wir uns vor wie bei der Geschichte von Igel und Hase. War der Guide gerade noch hinter uns, um sicherzugehen, dass alle eine schwierige Pasage meistern, nimmt er plötzlich blitzschnell eine Abkürzung und steht wieder am Anfang der Gruppe, um uns die richtige Richtung zu weisen.
Als Bergtruppe wachsen wir schnell als Team zusammen. Mit Humor und gegenseitiger Unterstützung sind die 700 Höhenmetern nach einigem Schweiß und ca. zwei Stunden überwunden. Auf dem Gipfel werden mitgebrachte Snacks geteilt und Reiseerlebnisse ausgetauscht.
Die neue Energie können wir gut gebrauchen. Denn was beim Aufstieg bereits anstrengend war, ist nun beim Abstieg nochmal um einiges herausfordernder. Insbesondere die steilen und rutschigen Passagen. Unser Guide führt uns sicher den Weg, den wir gekommen sind, zurück ins Tal. Nachdem die Kräfte innerhalb des dreistündigen Abstiegs spürbar nachlassen und zudem die Sonne nun immer heißer vom Himmel brennt, sind wir froh anzukommen.
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Wir verabschieden uns von unseren Wegbegleitern und erfrischen uns mit einer kalten Dusche. Nach einem stärkenden Picknick fahren wir weiter in den Norden des Damaralands.
Hier wollen wir im Madisa Camp, das Dörte bereits von ihrer vorangegangenen Namibia-Reise mit Familie, kennt, zwei Nächte verbringen.
Erschöpft und zufrieden fallen wir abends ins Bett.
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anfang-zwanzig · 1 month ago
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Es ist Dienstag, der erste Oktober zweitausendvierundzwanzig, zweiundzwanzig Uhr fünfundzwanzig.
Ich rauche die letzten Brösel meines Joints, gedreht aus zwei aneinander klebenden Drehpapieren in „L“ Form.
Heute ist der letzte Tag an dem ich zuhause Benzodiazepine schlucke. Morgen früh werde ich noch welche einnehmen und um elf Uhr morgens werde ich dann die Suchtklinik betreten, um diese Pillen auszuschleichen.
Ich habe höllische Angst. Ich war noch nie stationär in Therapie. Schlimmer als mein erster Entzug kann es hoffentlich nicht werden.
Mein erster Entzug fand vor etwa drei Monaten statt. Ich habe von heute auf morgen alle Medikamente, die ich missbraucht habe, abgesetzt.
Es waren sage und schreibe zweiundsechzig Tage die ich durchgehalten haben.
Zweiundsechzig Tage Hölle. Ein warmer Entzug kann doch nur angenehmer sein oder?
Ich möchte wirklich nüchtern sein. Ich will nicht mehr kiffen, ich will keine Beruhigungsmittel mehr nehmen, ich will meine Angststörung und meine Panikattacken in den Griff kriegen. Ich möchte endlich vollständig abstinent sein, befreit und fähig meinen Leidenschaften zu folgen.
Ich habe Angst vor den Entzugserscheinungen, ich habe Angst vor den Panikattacken, ich habe Angst vor der Klinik. Doch ich vertraue darauf, mir wird geholfen.
Es wird machbar sein, weil ich es möchte.
Ich kämpfe mich aus dieser Misere raus.
Ich schaffe das. Ich will es schaffen. Und in zwei Jahren davon erzählen, als ob eine andere Person das durchlebt hätte.
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vergeltvng · 2 years ago
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Nov. 14, 2022 Writing Prompts ❝ kannst du ein geheimnis bewahren? ❞ contains Violence, Strong Language
Der Winter hielt Einzug in New York. Auf ein paar Stunden trübes Tageslicht folgten lange, kalte Nächte. Der eigene Atem stieg einem als Dunst vorm Gesicht auf wenn man sich um 2 Uhr morgens in der Dunkelheit herumtrieb. Er war einem Hinweis gefolgt, doch die Spur war inzwischen kalt oder von Anfang an eine Finte gewesen. Hughie hatte ihm innerhalb der letzten 48 Stunden bestimmt zehn Nachrichten auf die Mailbox seines abgeschalteten Handys gesprochen. Dass Butcher chronisch grimmig und launisch war, war niemandem neu aber in letzter Zeit übertrieb er es, war er überhaupt noch Teil der Crew? Die anderen zweifelten berechtigterweise daran, seitdem er sie kaum noch einbezog. Auf die Frage an welchem Supe er da überhaupt gerade dran war, erinnerte er sie kaltschnäuzig daran, dass sie sich ihren eigenen verfickten Angelegenheiten zuwenden sollten. Er hatte diesen kleinen Club gefunden. Ein schäbiger Laden in einer runtergekommenen Gegend, was für ein passendes Match für ihn. Auf der Bühne spielte eine Liveband ohrenbetäubenden Punkrock und Butcher trank an der Bar. Er kippte sich einen nach dem anderen rein, die Drinks waren stark und schmeckten scheiße, dienten einzig dem Zweck sich wirksam zu betäuben. Der Barkeeper, ein junger hübscher Mann, beobachtete ihn interessiert aus dem Augenwinkel. Der große, bärtige Kerl hatte ein paar feine Kratzer im Gesicht und frische Spuren an den Fingerknöcheln, aufgeschürft. "Oi, noch einen." Das war der sechste doppelte Bourbon und zwei Pints Bitter Ale hatte er dazu bereits vernichtet. Der Bursche spurte brav auch wenn ihm zunehmens unwohler wurde in der Gegenwart seines Gastes. Nein, das war nicht nur ein Raubein mit einer Vorliebe für Schlägereien offenbar, seine Seele war schwarz wie die Nacht und er gab diese Aura förmlich an seine Umgebung ab. Aber vielleicht hatte der Barmann eine kleine Schwäche für solche Männer, weswegen er versuchte ein Gespräch mit ihm loszutreten. 'Sie denken die ganze Zeit daran, das lässt Sie nicht los, hm?' Butchers Miene verfinsterte sich augenblicklich. "Und wer zum fick bist du, dass du dir anmaßt mich danach zu fragen?" 'Kannst du ein Geheimnis bewahren? Mein Name ist Dreamcatcher. Ich kann sehen wovon du zuletzt geträumt hast.' Verriet der Mann ihm lächelnd und ließ dabei unbedacht seine Augen silbern aufblitzen. Er hatte ja keine Ahnung an wen er hier geraten war. "Oh. Really? Also von der Sorte Psycho-Supe-Freak? Well.. was für ein Pech für dich, dass du nur meinen letzten Traum siehst." Butcher lehnte sich vor, bis er seinem Gegenüber bedrohlich nahe kam und knurrte ihn dunkel an. "Glück für mich. Wieder einer weniger." Er packte den armen Jungen grob an den Haaren und schmetterte seinen Kopf auf den Tresen. So hart, dass es ihm den Schädel zertrümmerte und von seinem Gesicht nur noch blutiger Matsch übrig war. Danach ging alles ganz schnell, jemand schrie beim Anblick der Leiche und die Panik brach aus, während die Band unbeirrt weiter Krach machte. Er zettelte eine Massenschlägerei an mit dem Rest der anwesenden Klientel als hätte er einen Todeswunsch. Obwohl er nicht auf Temp V war, brach er sechs Männern die Kiefer, Nasen und Gliedmaßen und steckte genauso hart ein. In dieser Gegend kamen keine Cops für eine arme Seele, die totgeprügelt wurde, wie der unschuldige Barkeeper von ihm. Er landete zwanzig Minuten später halbtot vor dem Laden, neben der Mülltonne. Er fühlte kaum noch wie drei oder vier auf ihn eintraten, bis er keine Regung mehr von sich gab. 'Lass den Wichser liegen, der verreckt bis morgen früh wenn er nicht schon tot ist.' Meinte einer verächtlich bevor sie sich aus dem Staub machten. Endlich war es ruhig, nachdem ihre dumpfen Schritte sich in der Entfernung verloren. Und er? Er grinste wie ein Madman wobei er massig Blut spuckte und sich 'bequem' hinsetzte, an die kalte Steinwand gelehnt, als wollte Schicksal es ihm einfach nicht gönnen, dass er wegklappte und endlich seinen fucking Frieden fand. "Wieder einer weniger."
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apebook · 1 year ago
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Was ist eine Krise?
Krise ist, was kreist oder kreischt.
1.
Husserl, ein Zeitgenosse Warburgs, trägt ab 1935 zu Krisen vor und macht daraus eine Altersschrift, eine Art De senectute, nur anders. Die beiden Staatstafeln sind Warburgs Summen und auch Altersschriften, zumindest was seine über dreißigjährige Beschäftigung mit dem Recht betrifft.
Warburg ist immer noch damit beschäftigt, Krisen zu bewältigen, sowohl diejenigen, die ihm eigen als auch diejenigen, die ihm fremd sind. Und so sind beide Tafeln auch als Krisengraphiken lesbar. Krisen zu zeichnen heißt dort zuerst, das Schreiben kreisen oder kreischen zu lassen, im Schreiben zum Beispiel nicht alles auf Schrift oder Sprache oder Bild zu verpflichten, sondern als Choreographie auch ins Begehren, Verkehren und Verzehren, in Krach oder Noise oder ins Rauschen zu lassen - und Warburg verliert darin seine Präzision nicht, wie auch Husserl seine Mitteilungen von Krisen nicht zur Abbruch der Mitteilbarkeit werden lässt.
2.
Krise ist Pathologie, die bringt Warburg in Form und lässt durch die Form Bewegung gehen, u.a. mit seinen Pathosformeln, mit Tabellen und anderen Polobjekten. Warburg zieht zwar nicht auf Tafel 78 Kreise, nicht im geometrischen Sinne, aber auf Tafel 79 (und nutzt schon die ins Bild geratene Architektur der Stanzen im Vatikan, um Bilder elliptisch kreisen zu lassen, also sprung- und schubhaft sowie gehemmt zu bewegen). Damit kreischen die Bilder so, wie die Säuglinge kreischen, also zwar vague und fagierend (zum Verzehren) und doch bestimmt und präzise. Das macht die Graphik wie die Choreographie anfänglich, macht sie kindisch, macht sie in jenem Sinne nietzscheanisch halbgeschrieben, sogar halbgraphisch, der nicht auf das Fragmentarische und nicht auf die Totale zielt, sondern auf Wechselbarkeit. Das Halbgeschriebene und Halbgraphische ist in sein Anderes oder das Übrige übergehbar. Warburg ist nicht Nietzsche, ich will nur auf Affinitäten und Übersetzungen hinweisen.
3.
Wie komm ich gerade darauf? Gabriel de Brito, einer unsere Gäste, hat ein Projekt zu Krisen in den Zwanziger Jahren, in dem Fall zu den Leuten, die am Anfang der kritischen Theorie sich dem Recht widmeten. Weil ich an der Kritischen Theorie Frankfurter Schule Abteilung Benjamin hänge, nicht an der Abteilung Nichtbenjamin, und weil mit die Vermittler der Kritischen Theorie nicht die Frankfurter Institutionen, sondern weil das Alexander Kluge, Bazon Brock und Cornelia Vismann waren, will ich Gabriel de Brito ein bisschen Warburg oder überhaupt ästhetische Praxis unterjubeln.
Darum prepariere ich gerade, was ich unter Krise verstehe. Kurz gesagt: Säuglinge zum Beispiel, die saugen wollen. Oder aber: Warburgs Staatstafeln, zumindest zeigen sie Krise krisenhaft und doch gar nicht so katastrophal oder apokalyptisch, eher alltäglich und als etwas, was nicht nur mitten im Alltag, sondern mitten in der Welt ist und zu ihr gehört, seitdem sie aus den Fugen und auch flüchtig und fügend ist.
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monologe030 · 1 month ago
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Back 2 the Surface (1)
Eigentlich wollte ich "Back to the Top" schreiben, aber das passt bei mir einfach (noch) nicht. Ich muss mich erstmal wieder durch den Untergrund wühlen. Durch all die Scheiße des Lebens. Durch all die Kakke und Kotze und Pisse. Wie ein Wurm muss ich mich an die Oberfläche wühlen.
Ich habe so übelste Rückenschmerzen. Und mittlerweile auch, einfach so, ohne Sinn, in den Schultern. Und in den Beinen. Aber das mit den Beinen war schon davor so.
Ich hab jetzt eine Stunde gut Fitness und Yoga gemacht und fühle mich schon viel besser, auch wenn mein doppelter Bandscheibenvorfall immer noch stark spürbar ist. Im Laufe des Tages möchte ich noch mindestens eine Stunde weiter Fitness und Yoga machen. Und das ab jetzt wieder täglich.
In letzter Zeit erinnere ich mich oft an meine frühen Zwanziger, in denen ich den doppelten Bandscheibenvorfall hatte und für Wochen/Monate ans Bett gefesselt war. Ich konnte kaum aufstehen. Kaum gehen. Rennen oder Fahrradfahren sowieso nicht.
Dann bin ich zur Ergotherapie gegangen und hatte dort einen sehr guten Therapeuten der mir gute Übungen beigebracht hat, die mir sehr geholfen haben. Dann hatte ich noch ein paar Yoga-Stunden und habe dann auch angefangen mehrfach täglich die Übungen zu machen.
So war ich nach einem Jahr wieder relativ fit. Nicht nur das: Das Training hat nicht nur spürbare positive Effekte auf meinen Körper gehabt, sondern auch visuelle. Mir sind kleine, aber trotz dessen klar sichtbare Muskeln gewachsen.
Ende meiner Zwanziger hatte ich eine Beziehung, die sehr beschissen geendet ist. Unter anderem deshalb habe ich angefangen, mein Yoga-Training zu intensivieren und auch Krafttraining zu machen. Auch wieder: täglich. Fokussiert. Habe vieles dokumentiert. Mich schlau gemacht. Neue Übungen ausprobiert. Und wieder erfuhr ich eine extrem positive und visuell sichtbare Entwicklung mit meinem Körper.
Und vor allen Dingen: Aus eigener Hände Kraft erschaffen. Das ist purstes Self-Empowering.
...
Und jetzt.. Seit mindestens zwei Jahren.. Habe ich einfach aufgehört. Ich mache zwar noch meine Übungen.. Und versuche sie auch täglich oder zumindest regelmäßig zu absolvieren.. Erwische mich aber imer wieder dabei, wie Tage und Wochen vergehen, an denen ich fast nichts mache.. Und die Schmerzen immer stärker werden.
Anfang meiner Zwanziger.. Hat mich der Schmerz motiviert.. Und auch Ende meiner Zwanziger.. Durch die Trennung.. Durch all diese Wut und den Hass.. Ich konnte das alles irgendwie kanalisieren.. Weil ich es wollte. Ich wollte unbedingt all diese negativen Effekte in etwas gutes fließen lassen.. Kunst. Musik. Bildung. Selbstreflektion. Aufklärung. Wissen.. Und Kraft. Körperliche Kraft. Körperliche, wie geistige Weiterentwicklung. Konstant. Selbst wenn dir die größte Scheiße passiert.
Gib niemals auf.
Ich wollte, dass das meine Superkraft ist. Mit gebrochenem Rücken, gebrochenem Herzen, vollkommen Einsam und Alleine.. "Für das Gute Kämpfen". Wie die Helden in den Geschichten. Sich nicht unterkriegen zu lassen. Immer höflich und freundlich zu bleiben. Und mutig. Und liebevoll. Und positiv und hoffnungsvoll.. Naiv. Und trotzdem berechnend. Ein Mann. Ein Held. Ein Vorbild. Zumindest irgendwann.. Ich wollte so werden. Und versuchte so zu sein. Mit dem Wissen, es nicht zu sein und niemals gewesen zu sein.. Niemals Dank dafür zu bekommen. So etwas gar nicht erst zu erwarten. Weil du es für dich selbst tust. Aus reinstem Ego. Für das Wissen ein "guter Mensch" zu sein. Auch wenn dieser nicht existiert. Nur auf literarischer, poetischer, philosophischer Ebene.
Aber ich wollte wirklich so sein. Ein Übermensch. Zumindest für kurze Zeit. Für ein paar Menschen.
Deshalb hab ich das gemacht. Weil ich daran geglaubt hab. Das ich wirklich so sein könnte. Und hab es dann einfach gemacht.
...
Jetzt.. Glaub ich nicht mehr dran. Ich brauch auch gar nicht mehr dran zu glauben.. Weil ich weiß.. Mit absoluter Gewissheit weiß.. Dass ich nicht zu dieser Person geworden bin. Zu diesem Helden. Zu diesem Übermenschen. Ich bin ein Nichts. Weniger als das.
Ich bin ein Versager. Ich habe so viele Erinnerungen in meinem Kopf, die mir das beweisen. So unendlich viele..
...
Und doch.. ploppt da immer wieder dieser eine Junge auf.. In meinem Kopf.. Dieser eine Junge, der damals im Bett saß, mit Anfang 20. Und weinte. Vor lauter Schmerz. Weil er nicht aus eigener Körperkraft aufstehen konnte. Kaum laufen konnte. Der so scheiße verzweifelt war.. Und auch damals schon.. Herzgebrochen..
Und diese Stimme, die sich damals in dem Kopf dieses Jungen auf einmal aufgebäumt hat und ihn angeschrien hat. Mit einem einzigen Wort.
"NEIN!".
Nein. Nein zu den Schmerzen. Zu den seelischen und zu den körperlichen. Nein zu all dem Scheiß. Ertrag es "wie ein Mann". Zum ersten Mal. Keine Sonderbehandlung.
Und wie dieser Junge dann anfing zu laufen. Zur Physiotherapie. Und dann zur Yogastunde. Und wie er jeden Tag seine Übungen gemacht hat. Und nach ein paar Jahren.. In der mit Abstand besten Körperlichen Form war, wie noch nie in seinem Leben.
Dieser Junge, der sich verwandelt hat.
...
Dieser Junge, der heute dieser Mann ist.. Der nun ich bin.
Der zehn Kilometer unter der Erde sitzt. Unter all dem Dreck und dem Schlamm und all dem Unrat dieser Welt begraben..
...
Dieser Mann. Der nun ein Wurm ist.
Aber er hat angefangen, zu zappeln.
Hart.
...
Poah. Alter. Alles, was ich eigentlich schreiben wollte, ist: Ich hab kein Bock mehr. Auf Depression. Auf Schwäche. Ich mach das wieder so, wie Anfang zwanzig. Täglich Fitness und Yoga. Mehrfach. Direkt nach dem Aufstehen. Kurz vorm Schlafengehen. Und Mittags irgendwann auch nochmal.
Weightgainer/Proteinshake wird auch wieder gegönnt. Ich hab zwar Null Geld, aber ist mir egal. Irgendwie press ich das schon irgendwo raus.
STRAIGHT TO THE TOP ähhh.. SURFACE, BABY!
DER WURM KOMMT. DOCH ER WIRD ALS DRACHE AUS DEM BODEN STEIGEN. UND SICH DANN WIEDER AUF DEN WEG MACHEN! NACH JANZ OBEN! NACH JANZ WEIT OBEN, SACH ICK EUCH! JAWOLL DA JEHT'S HIN!
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trauma-report · 5 months ago
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I N T E R R O G A T I O N
P A R T O N E
[starring: @thisis-elijah , Alexia Morales and Anastasiya Nazarov; this scene got stuck in my head for a really really really long while now; it's kind of a mindplay what could have happened in a story Elijah and I started to write a long time ago. I just HAD to write this, because I loved the idea of a interrogation scene]
New York, 23.01.20XX
Die Sache war groß. Größer noch als irgendein Vorsitzender einer großen Firma, der sich an der Börse verspekuliert hatte oder noch weiterer Politiker, der der Korruption beschuldigt wurde. Nachdem Simon Barnet, seines Zeichens Agent des FBI, die gesammelten Unterlagen und Beweise noch einmal gesichtet hatte, war er sich darüber im Klaren, dass das, was die New Yorker Polizei zunächst für eine simple Entführung gehalten hatte, internationalere Ausmaß angenommen hatte. Das FBI war schnell hinzugezogen worden, später war dann sogar noch die CIA dazu gekommen, von denen ein eigener Mann eine zentrale Rolle in dem ganzen Drama spielte. Sie hatten es mit Geheimdiensten und Botschaftern zu tun, der Präsident war verständigt worden und man war sich nicht ganz sicher, ob das Land bald auf eine Krise zusteuerte. Denn die beiden Menschen, die gerade in unterschiedlichen Verhörräumen des NYPD saßen waren keine Amerikaner, keine Staatsbürger, keine Einwanderer und auch keine einfachen Kriminellen.  Während man sich bei der Identität der einen Person bereits im Vorfeld im Klaren war, hatte die andere am Anfang noch Rätsel aufgeworfen. Allen voran stand das Größte davon: Wo war der Rest seiner Komplizen? 
Müde fuhr sich Simon über die geschlossenen Augenlider. Er war fertig, hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen, seitdem diese Videos aufgetaucht waren. Darauf zu sehen war eine Frau gewesen, Mitte zwanzig, dunkles Haar, hübsch und sich dessen normalerweise vermutlich auch bewusst, wenn ihre Schminke nicht gerade tränenverschmiert und in ihren Augen blanke Panik stand. Alexia Morales war eine normale Frau, die in New York Fuß gefasst hatte, weg gezogen aus dem Provinznest, in dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hatte. Sie war nie in den Akten auffällig geworden, pflegte keine Kontakte zu bekannten Drogendealern oder anderen kriminellen Untergrundorganisationen. Sie war eine brave Bürgerin, die sich in nichts strafbar gemacht hatte, außer vermutlich Kontakt zu einem Menschen zu haben, der über Monate hinweg eine Rolle gespielt hatte, die ihn tief in die Verstrickungen internationaler Konflikte geführt hatte. Ein Mann, der im Dienste des amerikanischen Geheimdienstes versucht hatte, sein Land zu schützen. Und während der Mann des CIAs die Maskerade aufrecht erhalten hatte, hatte er eine Schlüsselfigur hierher nach New York gebracht, ungeahnt dessen, dass man diese nicht so leicht gehen lassen konnte und ihm bereits auf der Schliche gewesen war.  Alexia war eine Unschuldige, die in Dinge hinein gezogen worden war, die niemals in ihr Leben hätten treten dürfen. Doch als Ex-Freundin des CIA-Spitzels im realen Leben war sie eine Zielscheibe geworden. Diese Leute hatten sie sich geschnappt, um ihn aus der Reserve zu locken und damit ihre eigenen Ziele zu erreichen. Ein Lockmittel, damit er in die Falle treten konnte, die diese Männer für ihn vorbereitet hatten. 
“Russen”, murmelte sein Kollege Josiah neben ihm, während er seinem Blick durch das Einwegglas in den Verhörraum folgte. Dahinter saß eine junge Frau, im selben Alter wie Alexia Morales, mit braunem langen Haar, gepflegten Äußeren und die Nervosität konnte man ihr überdeutlich ansehen. Sie hatte geweint, sah sich immer wieder in dem leeren Raum um, konnte die Beamten jedoch hinter der verspiegelten Glasscheibe nicht sehen, im Gegensatz zu ihnen. Ihr Name war Anastasiya Nazarov und sie war die Tochter eines hochrangigen General des russischen Militärnachrichtendienstes. Sie selbst war eine Primaballerina des Bolschoi und über Landesgrenzen hinaus in ihrer Branche bekannt und beliebt. Nach allem, was der von der CIA geschickte Mann herausgefunden hatte, lehnte sie ihren durchaus mächtigen Vater weitestgehend ab, konnte ihm aber letzten Endes doch nie entkommen. “Meinst du, sie sagt die Wahrheit? Dass sie wirklich nichts von alldem gewusst hat?” 
Eine gute Frage. Eine, die Simon zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten konnte. Die Reaktion darauf, dass der Mann, den sie in Moskau nach einer Ballettaufführung als Robert Greenwood, Mitarbeiter einer Insurrance Company, kennen gelernt hatte und mit dem sie über die vergangenen Monate geglaubt hatte anzubändeln, in Wahrheit nicht der war, für den sie ihn gehalten hatte, schien bei ihr eine ganze Welt zum Einsturz gebracht zu haben. Dass die CIA sie über Monate hinweg ausspioniert hatte, um über sie an einen viel größeren Fisch – nämlich ihren Vater – ranzukommen, hatte sie mehr als nur getroffen. Auch wenn man nicht ganz differenzieren konnte, ob es nur daran lag oder auch an alledem, was sich in New York abgespielt hatte einige Tage nachdem sie hier angekommen waren. Als er vorhin mit ihr gesprochen hatte, hatte sie gezittert, als er sie darauf angesprochen hatte, was sich in Alexia Morales’ Appartement abgespielt hatte. Ihr Blick war an der Tischplatte förmlich kleben geblieben und es hatte sie viel Überwindung gekostet schon wieder darüber zu sprechen. Eigentlich sagte man ja, dass es besser wurde, je öfter man über ein traumatisches Erlebnis sprach, doch in diesem Fall schien es wohl immer schlimmer und schlimmer zu werden. So als begreife sie mit jedem weiteren Mal ein bisschen mehr, wer die Leute, denen sie geglaubt hatte, vertrauen zu können, eigentlich waren. Sie war Zeuge davon geworden, wie zwei Polizeibeamte ums Leben gekommen waren und wie ihre eigenen Landsleute den Mann, den sie als Robert kennen gelernt hatte, gefoltert hatten. Und sie hatte nur tatenlos mit der anderen Frau ausharren und warten können, bis alles vorbei war. Zumindest laut ihrer Aussage. 
“Geht… geht es Robert… ich meine Elijah, geht es ihm gut?” hatte Anastasiya Simon noch gefragt, als er bereits aufgestanden und im Begriff gewesen war, den Raum zu verlassen. Simon hielt inne, wusste, dass er ihr nicht zu viele Informationen geben durfte, auch wenn er ihr die tränenverschleierten Augen tatsächlich abkaufte. Sie bereute es, hierher gekommen zu sein. Dann wäre das alles nicht passiert. Zumindest hatte sie ihm das so gesagt. Inzwischen wusste sie, dass Robert Greenwood eigentlich Elijah Williams hieß und statt einem Versicherungsvertreter der Metropolitan Opera in Wahrheit Soldat war, der in streng geheimen paramilitärischen Operationen aktiv war. Er war genau das, wovor sie durch den Einfluss ihres Vaters ihr Leben lang davon gelaufen war.  “Darüber darf ich leider keine Auskunft geben. Die Ermittlungen laufen ja noch…”, hatte er ihr geantwortet und in seiner Stimme hatte ehrliches Bedauern gelegen. Sie hatte geschluckt, genickt und den Blick gesenkt und er sich wieder vor ihr mit den Händen auf der Tischplatte abgestützt. 
“Anastasiya, es ist wichtig, dass Sie uns alles sagen, was Sie wissen. Über diese Männer, die Williams und die Police Officer angegriffen haben. Sie sind immer noch dort draußen und können anderen Menschen gefährlich werden. Sie haben mir gesagt, dass Sie es bereuen, hier her gekommen zu sein. Dass sie nicht wollten, dass Unschuldige wegen Ihnen in Gefahr geraten.” “Ich kann nicht”, hatte sie geantwortet, während ihr Blick wieder trüber geworden war, abwesender. “Sie wissen nicht, wie das ist…” “... Tochter eines General-Mayors zu sein?”  Schweigen.  “Wir können Sie schützen.”
Freudlos hatte sie aufgelacht. “Nein. Das können Sie nicht. Ich kann mich nur selbst schützen.”  Indem sie keinen Landesverrat begang, wenn sie etwas sagte, dass für die Ermittler von Wert war?  “Die sind nicht nur hergekommen, um die Identität von Robert Greenwood aufzudecken”, hatte sie dann noch fortgefahren, auch wenn ihr schon beim Aussprechen des Namens wieder Tränen in die Augen stiegen. “Die sind auch hier, weil sie glauben, dass Amerikaner eine Bedrohung für mich sind… und vielleicht haben sie Recht damit.”  Anastasiya wusste nicht, wem sie trauen konnte. Und demnach, dass sie über Monate hinweg angelogen und ausspioniert worden war, schien sie jetzt gerade eher zu ihren Landsleuten zu tendieren. Vielleicht weil sie wusste, dass sie dort früher oder später wieder zurückkommen würde und Stanislav Nazarov nicht dafür bekannt war, Gnade über jemanden walten zu lassen, der gesungen hatte wie ein Vögelchen. Selbst wenn es sich dabei um seine eigene Tochter handelte. 
“Ich glaube, sie tut das, was sie gesagt hat: Sie versucht sich selbst zu schützen.” antwortete Simon nun seinem Kollegen, nachdem er sich das Gespräch noch einmal kurz ins Gedächtnis gerufen hatte.  “Schwachsinn”, murmelte er nur, nickte dann aber in Richtung Tür. “Aber vielleicht werden wir ja aus dem anderen schlauer.” Zweifelnd zog Simon eine Augenbraue in die Höhe. “Aus einem der Täter? Laut Williams einem Spetsnaz des russischen Geheimdienstes?... Du bist heute aber ziemlich positiv gestimmt.”  “Amen, Simon. Ich glaube einfach an Wunder.” 
Er öffnete die Akte, die er in der Hand hielt, blickte in das Gesicht eines mürrisch dreinschauenden Typen mit kurzen, dunklen Haaren, einem hageren, symmetrischen Gesicht und blauen Augen. Jakow Chernykh. Zumindest hatten sie dank Williams einen Namen und eine Vermutung zu wem dieser Mann gehörte, der in seiner Freizeit ein freundschaftliches Verhältnis zu Anastasiya Nazarov pflegte und dahingehend auch beschützerische, behütende Instinkte gezeigt hatte. Er war Williams in seiner Rolle als Robert Greenwood eine lange Zeit lang misstrauisch gegenüber gestanden, bis er schließlich doch Zugang zu ihm gefunden und versucht hatte, eine freundlicher gesinnte Beziehung zu ihm aufzubauen. Um seiner Rolle mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Um tiefer in Anastasiya’s Umfeld eintauchen zu können. Um nicht aufzufliegen. Doch seitdem das offensichtlich doch geschehen war, war es für Chernykh wohl eine persönliche Sache geworden. 
“Reden wir mit ihm. Mal sehen, ob dein Wunder wahr werden könnte.”
[T O B E C O N T I N U E D]
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jc · 2 months ago
Text
Tagebuch: TÜV, Kindergeburtstag, Monreal
TÜV: Das Elektroauto ist auch schon wieder drei Jahre alt. Und weil ich bisher – bis auf den Austausch der Heckschürze gleich am Anfang, als ich beim Rückwärtsfahren nicht achtsam genug war – nie Werkstattkontakt hatte, dachte ich mir: Warum jetzt damit anfangen, lieber gleich zum „echten“ TÜV. Ich machte also vor ein paar Wochen einen Termin, fuhr nun hin, war zehn Minuten zu früh, kam trotzdem sofort dran und keine zwanzig Minuten später saß ich schon mit neuer Plakette wieder im Wagen und surrte davon. Und gekostet hat es auch noch weniger als veranschlagt. Hätte man drauf kommen können, dass ich keine Abgasuntersuchung brauchen werde.
Kindergeburtstag: Klein-Tyler hat noch ein Jahr bis zu seinem ersten TÜV, er wurde erst zwei. Was heißt „erst“? Schon! Wieder sind zwei Jahre wie im Flug vergangen, ich fasse es kaum. Wie es sich für einen Zweijährigen gehört, war er deutlich vor Sonnenaufgang wach. Die Bilder vom Auspusten der Kerzen wirken also noch besser, man muss das ja auch mal positiv sehen.
Monreal: Vermutlich ist es der letzte Klein-Tyler-Geburtstag ohne Feier mit Freund:innen. Wir planten deshalb sowieso, einen Ausflug zu machen. Der Zufall ergab, dass sich die beste Freundesfamilie anschloss und wir gemeinsam der kleine Eifelörtchen Monreal erkundeten. Übrigens – das wurde recherchiert – ohne einen konkreten Bezug zum kanadischen Montreal, aber beide Namen stammen wohl vom Begriff „Königlicher Berg“ oder „Königsberg“ ab. Monreal ist ein pittoreskes Örtchen mit hübschen Fotomotiven. Drumherum konnten wir einen angenehmen Spaziergang in kleinkindgerechter Weite machen. Und das alles bei bestem Wetter während des vermutlich letzten Sommertages der Saison.
PS: Aufmerksamen Betrachter:innen wird auffallen, dass das Beitragsbild überhaupt nichts mit dem bisherigen Text zu tun hat. Es stammt vom sonntäglichen Besuch bei Freunden in Kalenborn und zeigt ein Detail des Brunnens vor dem Gemeindehaus.
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(Original unter: https://1ppm.de/2024/09/tagebuch-tuev-kindergeburtstag-monreal/)
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