#Konzil von Trient
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GOtt weint ODER Das Mißbrauchsproblem - womöglich indes nicht der katholischen Kirche allein.
Der, wenngleich ein ungeweihter, Literaturbetriebs-Nuntius Martin Mosebach → kann reinwaschen, wie er nur will, und Schuld auf ’68 verschieben, zurückverschieben wohlgemerkt (bei Putin wird sowas Revisionismus genannt; nämlich ein Krieg brandet auch hier — doch unter dem “Glanz”): Selbstverständlich muß die Kirche immer damit rechnen, daß in ihren Schulen und Internaten einzelne Erzieher sich an…
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Heidelberg - Heidelberger Schloss - XIII. sec.
Die Kriege der Dreißig Jahre bedeuteten eine Entwicklung der Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten in Europa nach der Reformation Luthers, aber auch einen Machtkampf zwischen der Habsburger Dynastie, die das Heilige Römische Reich beherrschte, und den Fürsten, wie etwa in Böhmen. Hier ist eine Chronologie.
1494: Nach dem Tod von Lorenzo il Magnifico übernahm der Mönch Savonarola die Macht in Florenz und versuchte, eine moralische und religiöse Reform durchzuführen, ähnlich wie Martin Luther es einige Jahre später im 1517 in Deutschland tun würde.
1545–1563: Konzil von Trient. Die Beschlüsse des Konzils leiteten die Gegenreformation in Italien ein. Die katholische Kirche festigte ihre Kontrolle über Italien, und Reformen stärkten den Klerus.
1555: Frieden von Augsburg. Der Frieden von Augsburg beendet die Religionskriege zwischen Katholiken und Protestanten („Cuius regio, eius religio“)
1556: Abdankung Karls V. Das Reich wird zwischen Ferdinand I. (römisch-deutscher Kaiser) und Philipp II. von Spanien aufgeteilt.
1584: Alessandro Farnese leitete die berühmte Belagerung von Antwerpen und eroberte die Stadt für die spanische Krone.
1608: Protestantische Fürsten schlossen sich zusammen, um sich gegen katholische Übergriffe zu verteidigen. Als Reaktion auf die Protestantische Union formierten katholische Fürsten eine Allianz.
1618: Prager Fenstersturz. Der Prager Fenstersturz löst den Dreißigjährigen Krieg aus. Außer der Religion hatte der Dreißigjährige Krieg mehrere Ursachen, insbesondere die Konflikte zwischen dem Augsburger Reich und den Fürsten sowie zwischen Deutschland und Frankreich als aufstrebende Führungsmacht Europas nach dem Niedergang Spaniens.
1619: Ferdinand II. Kaiser
1620: Schlacht am Weißen Berg. Die kaiserlich-katholischen Truppen besiegen die böhmischen Protestanten. Tilly führte die Truppen der Katholischen Liga und siegte gegen die böhmischen Protestanten.
1620: Massaker von Veltlin. Katholische Kräfte, unterstützt von Spanien und Mailand, griffen die protestantische Bevölkerung im Veltlin an. Hunderte Protestanten wurden ermordet, was zur Eskalation der Konflikte führte.
1626: Siege der Kaiserlichen. Dänemark erleidet eine Niederlage gegen Wallenstein.
1627: Der letzte Herzog von Mantua, Vincenzo II. Gonzaga, starb ohne einen direkten männlichen Erben. Nach monatelanger Belagerung wurde Mantua von den habsburgischen Truppen eingenommen und geplündert.
1630: Der schwedische König Gustav II. Adolf, ein überzeugter Protestant, greift in den Krieg ein, unterstützt von Frankreich (katholisch, aber anti-habsburgisch).
1631: Plünderung von Magdeburg. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest von 1631 verstärkten sich gegenseitig in ihren zerstörerischen Auswirkungen. Der Krieg förderte die Verbreitung der Krankheit durch Truppenbewegungen, Hunger und schlechte hygienische Bedingungen, während die Pest die ohnehin geschwächte Bevölkerung weiter dezimierte. Beide Ereignisse hinterließen eine tiefgreifende Spur von Verwüstung und Tod in Europa.
1631: Der Mantuanische Erbfolgekrieg endete 1631 mit dem Frieden von Cherasco, der Karl von Nevers als Herzog bestätigte und Frankreichs Einfluss in Norditalien stärkte.
1635: Kardinal Richelieu von Frankreich unterstützt Schweden, um die habsburgische Macht zu schwächen.
1637: Ferdinand III. Kaiser
1643: Unter der Führung des jungen Herzogs von Enghien (später bekannt als der „Große Condé“, Die Schlacht bei Rocroi markierte den Beginn des Niedergangs der spanischen Militärmacht und den Aufstieg Frankreichs als dominierende europäische Macht.
1648: Westfälischer Friede. Schwächung der habsburgischen Macht im Reich. Das Reich wurde weiter zersplittert, mit mehr als 300 autonomen Staaten. Die Schwächung der Kaiser und die französische Dominanz ebneten den Weg für den späteren Aufstieg Preußens als Gegengewicht zu Frankreich.
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Pius V. wurde 1566 zum neuen Papst gewählt. Von Beginn seines Pontifikats an macht er sich die Reform der Kirche zur Hauptaufgabe. In das Kardinalskollegium berief er weltoffene, reformfreudige Männer. Besonders leidenschaftlich bekämpfte er die Simonie (Käuflichkeit kirchlicher Ämter) und den Nepotismus (Vetternwirtschaft). Er wollte die Moral im Klerus heben und achtete auf strengste Einhaltung des Zölibats, d.i. die Ehelosigkeit der Priester, die zwar seit langem immer wieder gefordert, aber erst auf dem Konzil von Trient verpflichtend festgelegt wurde. Was ihm fehlte, war diplomatisches Geschick, so dass er zu weltlichen Herrschern oft kein gutes Verhältnis fand. Der bedeutende Kirchenreformer starb am 1. Mai 1572. Stand Papst Stadt Rom Besonderheiten Reformer
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A cappella
Gemälde des Konzils von Trient
*"A cappella" - ein vielschichtiger Begriff; doch gehen alle seine Bedeutungsebenen letztlich auf das Ideal der Kirchenmusik zurück, wie es beim Konzil von Trient formuliert und von Palestrina in Klänge gefasst worden ist: klare Strukturen, kantable Melodien, wenige Dissonanzen - die Musik als devoter Diener der göttlichen Botschaft.* (Quelle)
Palestrina | Missa Papae Marcelli - Dresdner Kammerchor:
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Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren – P – Heiligtum von Bom Jesus do Monte in Braga
Das Heiligtum von Bom Jesus do Monte Braga steht seit 2019 auf der UNESCO-Welterbeliste. Dieses Architektur- und Landschaftsensemble im Norden Portugals, an den Hängen des Berges Espinho mit Blick auf die Stadt Braga wurde über einen Zeitraum von mehr als 600 Jahren hauptsächlich im Barockstil aufgebaut und veranschaulicht die europäische Tradition der Schaffung von Sacri Monti. Die Idee, die Hingabe für die Passion Jesu an mehr Orten als nur in Jerusalem ausüben zu können, entstand nach dem Konzil von Trient (1545-1563). Auch dieser Kalvarienberg ist der Topographie der Originalstätten in Jerusalem zur Zeit Jesu Christi nachgestaltet. Er umfasst eine lange und komplexe Viae Crucis, die sich den Hügel hinauf erstreckt und die Pilger zu Kapellen mit Skulpturensammlungen führt, die an die Passion Christi erinnern. Den Weg säumen Brunnen, Skulpturen und Gärten. Das bedeutendste Barockbauwerk der Anlage ist die berühmte Treppe der fünf Sinne mit ihren Mauern, Stufen, Brunnen, Statuen und Zierelementen. Die Kirche auf dem Gipfel wurde zwischen 1784 und 1811 erbaut. Von hier öffnet sich ein weiter Blick auf die Stadt Braga, die in römischer Zeit gegründete Bracara Augusta, sogar manchmal bis zum Meer. Der Bau des Heiligtums wurde durch Almosen und Opfergaben und in kontinuierlicher Anstrengung über Generationen hinweg ermöglicht und die aus Granit und Wasser geschaffene Anlage perfekt in die Landschaft integriert. Das Gelände ist für die Öffentlichkeit vollständig zugänglich und gehört seit fast 400 Jahren der Bruderschaft von Bom Jesus do Monte, die den Ort bewacht und pflegt.
Mein Tag startet im Regen mit einer Fahrt durch die Berge. Eine Welterbestätte der Sacri Monti habe ich bereits in Norditalien besucht, deshalb bin ich vorbereitet und freue mich auf einen Vergleich. Ich parke auf einem recht romantischen Parkplatz unten am Berg. Von hier aus fährt eine Seilbahn bis zum Gipfel, aber ich nehme die Treppen hinauf durch den Wald und fröne meinem Spleen, die Stufen zu zählen. Etwa aller 80 Stufen steht auf einem Plateau eine kleine Kapelle.
Wie in Italien sind die Wände und Decken der Kapellen bemalt und darin Szenen mit Figuren nachgestellt, hier vom Leidensweg Christi.
Auf dem vierten Plateau öffnet sich der Blick hinunter über die Stadt in die Landschaft und hinauf zur Kirche. Die Treppe nach oben ist beeindruckend, ich fühle mich ein bisschen an den Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel erinnert.
Nach weiteren 260 Stufen und vorbei an Wasserspielen, Skulpturen und Kapellen, stehe ich oben an der Kirche. Eine bunte Blumenrabatte davor leuchtet förmlich bei dem diesigen Wetter. Die Ausgestaltung der Kirche ist ungewöhnlich und sehr beeinruckend.
Der Ausblick über die Stadt ist trotz der tief hängenden Wolken fantastisch. Nach dem Besuch der Kirche nutze ich das Wolkenloch für meinen Abstieg, jetzt kommen mir auch Reisegruppen und Jogger entgegen. Ich schaue noch einmal in die Kapellen auf der anderen Seite der Treppen und vergleiche in Gedanken mit meinem letzten Besuch der Sacri Monti. Auch wenn sich Weg, Berg und Aufbau sehr ähneln, ist diese Anlage aus einem Guß entworfen und gebaut, während die in Italien von verschiedenen Familien finanziert und unterschiedlichen Künstlern mit ihrem eigenen Stil gestaltet worden war.
Resümee
Mein fünftes Welterbe in Portugal hat mich zu einer eindrucksvollen religiösen Stätte geführt. Die Anlage, die, Geschichten erzählend, den Berg hinauf führt, ist auch für die nicht gläubigen Besucher architektonisch und landschaftlich etwas ganz Besonderes und lädt zu einem wunderbaren Spaziergang ein. Die sportlichen Bewohner von Braga nutzen die Treppen zum Lauftraining und ich selbst habe mich an der Gestaltung des romantischen Parks, der Wasserspiele, der beeindruckenden und außergewöhnlichen Treppe und am Ausblick von oben über die Stadt erfreut. Dobbys Einrichtung und Ausstattung hat sich auch im Novemberwetter bewährt. Alle Details zum Ausbau meines Minicampers findet ihr hier: https://5-reisende.de/2022/07/29/55-000-km-on-the-road-vom-nordkapp-bis-sizilien-dobby-insights/. Meine Übernachtungsplätze habe ich wieder auf park4night gesucht und unter 5Reisende bewertet. Die App Toiletten Scout hat sich größtenteils nicht als hilfreich erwiesen. Read the full article
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Die Kniebeugung
1.
Über den Kriegs-Ministerial-Ordre seiner Majestät des bayrischen Königs vom 14.August 1838 ist die Kniebeuge zum Streitgegenstand eines juristischen Gutachtens geworden. Kann man protestantischen Soldaten befehlen, vor dem Altar-Sakrament die Knie zu beugen? Beugt man so auch ihr Gewissen? Eine Rechtsfrage lautete dabei, ob die Kniebeuge eine Adoration, eine 'verbindliche Willens- und Gewissenserklärung' beinhalte oder ob sie "lediglich eine Ehrenbezeugung", also gegenüber der Adoration ein Minus, nämlich nur eine äußerliche Geste sei, die mit einer 'inneren Mentalreservation' durchgeführt werden könne. Glaubt man wirklich oder tut man nur so, als ob man glauben würde?
Der Rechtstreit führt einen Streit weiter, für den sich der Name Bilderstreit eingebürgert hat - und er führt in an zwei Stellen weiter, nämlich an der Frage nach dem Altarsakrament (der Hostie) und der Frage nach dem Gläubigen und dem Zeichen, das er durch die Kniebeuge gibt. An beiden Stellen wird nach dem Verhältnis zwischen Sein/Schein wie nach dem Verhältnis zwischen Innerlichkeit/Äußerlichkeit gefragt. Sowohl in Bezug auf die Hostie als auch in Bezug auf die Gebärde wird gefragt, ob man es nur mit einem äußerlichen Zeichen zu tun habe oder mit mehr. Tut man so, als ob man glauben würde, wenn man das Brot verwandelt oder wenn die Knie vor dem Sakrament beugt?
Kurz gesagt kreuzen sich ein Teil der Antworten: Katholische Positionen beharren in Bezug auf das Altarsakrament auf einen 'Durchgriff', dafür räumen sie aber die Möglichkeit ein, die Kniebeuge nur äußerlich, nicht als Adoration sondern nur als Ehrbezeugung durchzuführen. Man beuge nur die Knie, nicht aber das Gewissen. Protestantische Positionen beharren auf eine 'Durchgriff' in Bezug auf die Personen: Sie könnten nicht gegen ihr Gewissen dazu gezwungen werden, die Knie zu beugen, aber man könne so tun als ob das Brot für den Leib Christi stehe, aber dann müsse man auch die Knie nicht beugen.
Diese katholischen Positionen und die protestantischen Positionen ziehen beide eine Linie der Artifizialität, an der zwischen Sein/Schein wie zwischen Innerlichkeit/Äußerlichkeit unterschieden wird, aber an verschiedenen Stellen: Die unterschiedlichen Ausgangslagen blockieren den Streit eine zeitlang sogar so, dass er mangels gemeinsamer Grundlage von einem Rechtsstreit zu einem Widerstreit wird.
Franz Friedrich Karl von Giech schreibt ein Gutachten zu dem Streit, in dem er allerdings schon sagt, das kanonische Recht der katholischen Kirche verhalte sich zum Kirchenrecht der Protestanten wie der Satz zum Gegensatz. Er legt nahe, dass es ein dialektischen Statut gebe, nach der dieser Streit lösbar sei. Von Giechs Gutachten zeigt nicht nur, dass der Bilderstreit im 19. Jahrhundert noch ungelöst ist; in den medienrechtlichen Texten der frühen Bundesrepublik Deutschland (etwa bei Herbert Krüger) wird dieses Gutachten auch noch zitiert, es verklammert insofern die Literatur zum Ikonoklasmus mit der modernen medienrechtlichen Literatur und ihre Fragen nach der Macht und der Wahrheit der Zeichen.
In der englischen Literatur hat Peter Goodrich an einem englischen Fall (bei dem es um die Kniebeuge vor einem leeren Thron ging) seine Thesen über die Bedeutung des Bildrechts für eine Theorie der "Minor Iurisprudence" entwickelt. Goodrich behauptet, mit der Modernisierung des (nationalstaatlichen, weltlichen) Rechts und einer Entfernung von der Tradition "beider Rechte" sei weniger eine Pluralisierung des Rechts erfolgt als vielmehr eine Verdrängung minorer Regime, also zum Beispiel von Bild- und Affektregimen.
2.
Die Gebärde der Kniebeuge taucht auf beiden Staatstafeln auf. nach der Rückkehr aus Rom notieren Warburg und Bing im Tagebuch der K.B.W. mehrfach kurze Passagen, in denen es um das Dogma der Transsubstantiation und die Rationalität der 'beiden' Kirchen, also der katholischen Kirche und der protestantischen Lehre geht. Es gibt damit Linien auf den Staatstafeln, die zu 'kanonischen' Motiven des Ikonoklasmus, der Diplomatie/Diplomatik und des kanonischen/ kirchlichen Rechts bzw. Staatskirchenrechts führen. Auf diesen Linien thematisiert Warburg auch das 'Wesen des Bildes' in einem Aspekt, der in seiner Frage nach dem Zeichen so klassisch wie modern die Bild- und Rechtswissenschaft beschäftigt und wie immer auch in der Moderne sehr unterschiedliche Positionen hervorgebracht hat. Ich würde aber bestreiten, dass dies eine Hauptlinie auf den Staatstafeln wäre.
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Traditionis Custodes -
Franziskus und die "Alte Messe"
"Roma locuta, causa finita" - Rom hat gesprochen, Fall erledigt.
In der vergangenen Woche hat der Heilige Vater, Papst Franziskus, ein für ihn doch ungewöhnlich deutliches Machtwort gesprochen. Der Papst, der eigentlich bekannt dafür ist, eher uneindeutige Aussagen zu treffen, welche einen schier unendlichen Spielraum für Interpretationen bieten, hat in seinem jüngsten Motu Proprio "Traditionis Custodes" (dt. "Wächter der Tradition") die Feier der Heiligen Messe nach dem Messbuch von 1962 - die sogenannte Alte oder Tridentinische Messe - erheblich eingeschränkt und gleichzeitig damit auch das Motu Proprio Papst Benedikts XVI. - Summorum Pontificum - außer Kraft gesetzt. Das hat ein durchwachsenes Echo innerhalb der Kirche hervorgerufen. Insbesondere bei den Anhängern des überlieferten Messritus fühlt man sich missverstanden, ja geradezu bestraft.
Der Heilige Vater begründet seine Entscheidung damit, dass die Großzügigkeit seiner beiden direkten Vorgänger, die als Versöhnung zwischen zwei Strömungen in der Kirche gedacht war, missbraucht wurde, um gegen Entscheidungen des II. Vatikanischen Konzils und damit gegen die Kirche aus dem inneren heraus zu opponieren und ihr damit Verletzungen zuzufügen.
1969 ging das zweite Vaticanum zuende. Es beauftragte die Kirche unter anderem, die Liturgie insbesondere der Heiligen Messe den veränderten Bedürfnissen der Zeit entsprechend zu überarbeiten. 1970 dann veröffentlichte Papst Paul VI. das neue "Missale Romanum" und verfügte, dass fortan alle Heiligen Messen ausschließlich nach diesem Messbuch zu feiern seien.
Die Liturgie der Alten Messe entsprang dem Konzil von Trient, 1570. Das Konzil war eine gegenreformatorische Reaktion auf Martin Luther und seine sogenannte "Reformation" der Kirche, aus der die kirchlichen Gemeinschaften reformatorischer Tradition - u.a. die evangelisch-lutherische Kirche - hervorgingen. Was von Luther als Erneuerung begonnen wurde, entwickelte sich zu einer Kirchenspaltung in Europa, der man in Trient entgegen wirken wollte. Das Konzil reformierte die Liturgie der Kirche - oder besser der Kirchen, denn bis dahin existierten viele verschiedene, teils mehr teils weniger stark unterschiedliche Messriten parallel in Europa. In Einheit sollte die Kirche ihre Heilige Messe feiern; von jedem Katholiken sollte sie unabhängig seiner sprachlichen oder territorialen Hintergr��nde problemlos mitgefeiert werden können. Als 400 Jahre später Paul VI. die neue Messliturgie verfügte, wurde das vor allem in Deutschland und den Beneluxländern als Aufforderung verstanden, mit allem Alten zu brechen. Gemäß dem "Aggiornamento" Papst Johannes XXIII. ("Fenster öffnen") wurde speziell hier ein radikaler Bruch der Tradition sowohl in der Liturgie als auch in der Gestaltung der Kirchenräume vollzogen.
Die Auseinandersetzung um die Liturgie begann kurz nach dem Konzil. Erzbischof Marcel Lefèbvre war ein entschiedener Gegner der Liturgiereform und lehnte das Konzil u.a. aufgrund des beschlossenen Bekenntnisses zur allgemeinen Religionsfreiheit ab. Er gründete die "Priesterbruderschaft St. Pius X." (FSSPX), die sich der Feier der Heiligen Messe im überlieferten Ritus verschrieb und die Kirche von ihrem nach ihrer Ansicht häretischen Irrweg abbringen wollte. Entgegen dem Willen des Papstes weihte Lefèbvre Priester. Der Konflikt gipfelte in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts, als Erzbischof Lefèbvre vier Priester der Bruderschaft zu Bischöfen weihte. Kurzerhand exkommunizierte der Vatikan den Erzbischof und die vier geweihten, erklärte sämtliche Weihen für illegal und verbot den Empfang der Sakramente durch Priester der FSSPX. Im Rahmen dieses Konfliktes entstand die "Priesterbruderschaft St. Petrus" (FSSP) durch vier ehemalige Mitglieder der Piusbruderschaft. Die FSSP gelobte Gehorsam dem Papst und der Kirche, erkannte das II. Vatikanische Konzil an und verschrieb sich der Traditionspflege innerhalb der Communio mit der Kirche.
In den folgenden Jahren erließen Papst Johannes-Paul II. und Benedikt XVI. zunächst zögerliche, dann allgemeine Genehmigungen zur Feier der Heiligen Messe im "Usus antiquior". Besonders Benedikt betonte, dass das, was Generationen zuvor gut und heilig war, nicht über Nacht böse sein und verboten werden konnte. Mit seiner Unterscheidung in den ordentlichen Messritus (Missa in Forma Ordinaria) und den außerordentlichen (Missa in Forma extraordinaria, dem "Usus antiquior") verfügte Benedikt, dass es zwei Ausdrucksformen des einen, römischen Messritus geben könne, welcher Ausdruck der Lex orandi sei. Benedikt versuchte so, die Gräben zwischen traditionellen und liberalen Strömungen in der Kirche zuzuschütten und beide Seiten miteinander zu versöhnen.
Mit dem Motu Proprio "Traditionis Custodes" hat Papst Franziskus nun diesen Weg nach 16 Jahren für gescheitert erklärt und Summorum Pontificum außer Kraft gesetzt. Aber das führt nun einige logische Probleme mit sich.
Da wäre zum einen die Aufhebung der beiden Formtitel. Franziskus hat explizit den Römischen Ritus nach dem Missale Romanum von 1970 zur einzigen Ausdrucksform der Lex Orandi bestimmt. Damit hat er gleichzeitig die ehemals außerordentliche Form des Römischen Ritus in ein liturgisches Nirvana verbannt. Folgerichtig könnte nun die Sonntagspflicht eines Katholiken nicht mehr innerhalb einer altrituellen Heiligen Messe wahr genommen werden - gleichzeitig aber wird durch die gültige Weihe nach wie vor Hostie und Wein in Leib und Blut Christi gewandelt. Der Status der Alten Messe ist also gegenwärtig unklar.
Da Franziskus mit einem Motu Proprio ein anderes Motu Proprio außer Kraft gesetzt hat, dürfte es nicht lange dauern, bis die ersten Diskussionen um "Ordinatio Sacerdotalis" und dessen Rücknahme wieder aufflammen werden. In Ordinatio Sacerdotalis stellt der Hl. Papst Johannes-Paul II. klar, dass die Kirche nicht die Vollmacht habe, Frauen zu Priesterinnen zu weihen, was ein für alle Mal von der ganzen Kirche geglaubt werden solle. Insbesondere in deutschen Bistümern ist dieses Motu Proprio ungeliebt und man sähe es lieber gestern als heute außer Kraft gesetzt. Vermutlich ohne dies zu wollen hat der Heilige Vater nun diese Möglichkeit eröffnet.
Die Grabenkämpfe dürften durch TC nun überhaupt erst Fahrt aufnehmen - zu Lasten derer, die die Heilige Messe im Usus Antiquior besuchen. Konnten die Altritualisten sich bis letzte Woche noch auf die generelle Erlaubnis Roms berufen, werden sie nun vermutlich ins Kreuzfeuer der liberalen Kräfte geraten, denen die Tradition im Ganzen ohnehin überwiegend ein Dorn im Auge ist.
Natürlich darf eines nicht geleugnet werden: Der Beweggrund des Papstes ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Innerhalb der Gruppe der Altritualisten gibt es kleine, aber schrille und laute Grüppchen, die von sich selbst sagen, die wahrer der Tradition zu sein und alles als häretisch betrachten, was nicht zu einhundert Prozent ihrer Linie folgt. In diesen kleinen Grüppchen sind sogar rechte Tendenzen und Sympathien zur AfD deutlich erkennbar. Aber ist dies ausreichend dafür, die gesamte Anhängerschaft der alten Liturgie mitzubestrafen?
Ein oft ins Feld geführte Argument der liberalen ist, dass Christus ja eigentlich gar keine Kirche, keine Liturgie, keine Rituale wollte. Aber kann man das so platt sehen?
Christus hat viel und häufig die Pharisäer und Hohepriester getadelt, sie heuchlerisch genannt und ging hart mit ihnen ins Gericht. Aber Jesus feierte auch die Feste nach den mosaischen Gesetzen, ging in Synagogen und zum Tempel. Er war praktizierender Jude. Und als solcher und aus der Sicht der Gottessohnschaft lehnte er nicht einfach plump Traditionen und Rituale ab, weil sie alt gewesen sein mögen. Er lehnte sie immer dann ab, wenn hinter den Ritualen kein gottgefälliges Leben stand; wenn die Treue zum Gesetz und die Liebe zu Gott bereits an der Synagogentür endeten. Immer dann waren ihm diese vorgeschobenen Rituale ein Gräuel (vgl. mit dem Gleichnis vom Pharisäer und vom Zöllner).
Es gibt noch ein Problem, welches Franziskus zwar angesprochen hat, von dem jedoch nicht klar ist, ob und wie er es lösen will: Der Liturgiemissbrauch in den Heiligen Messen nach dem "neuen" Missale Romanum. Papst Franziskus beklagt in seinem Begleitschreiben an die Bischöfe, dass vieler Orts das Missale so verstanden worden sei, als fordere es förmlich zu Kreativität auf! Bei dieser Klage ist es dann jedoch geblieben und es bleibt abzuwarten, was nun auf diese Klage folgen wird. Denn auch diese Missbräuche sind der Ursprung dafür, warum so viele Katholiken sich in die Alte Messe zurück gezogen und diese letztlich lieben gelernt haben. Unter ihnen sind letztlich nicht wenige, die in ihren Heimatpfarreien Funktionsträger sind in Gremien oder Gebetsgruppen. Will man diesen wieder eine Heimat bieten im "neuen Ritus", muss der überbordende Missbrauch des Missale Romanum eingeschränkt werden.
Wann dies geschehen wird? Beten wir am Besten dafür und für unseren Heiligen Vater.
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@fabiansteinhauer Wie Paleotti in der Zeit der Gegenreformation, als die Malerei nach der tabula rasa des sacco di roma Gelegenheit bekam, die geplünderten Archive neu zu füllen und sich dafür zum Teil begeistert in die Arme des experimentellen Manierismus warf (ähnliches auch im Bereich der Musik, als das Konzil von Trient um 1560 die wachsende Komplexität der Musik und ihre Vorherrschaft vor dem Wort in der Kirchenmusik verdammte – Palestrina als der Erneuerer, Wunschkandidat der Gegenreformatoren, der bei höchster musikalischer Schönheit die Verständlichkeit vor der artifiziellen Meisterschaft zurückbrachte, was den mählichen Untergang der alten Polyphonik einleitete), so steht auch Zou Yigui im 18. Jahrhundert zwischen Epochen und damit auch Schulen; schon seit der Yuan-Dynastie im ausgehenden 13. Jahrhundert hatte sich das Hauptaugenmerk der Kenner (was z. Tl. gleichbedeutend mit dem junzi, dem Gentleman ist, wie er von Konfuzius als Bildungsideal propagiert wurde) auf die sogenannte Literatenmalerei gerichtet. Das hieß: Der Berufsmaler wurde verächtlich als Gefälligkeitsmaler angesehen, einer, der um des lieben Brots willen oberflächliche, nicht vom Geist durchdrungene Ware liefert; auf der anderen Seite der Skala standen vom Chan(=Zen)-Buddhismus inspirierte Maler mit einem gestisch-expressiven Stil – das „Verspritzen von Tusche“ galt als eins ihrer Kennzeichen, was jedoch nicht unbedingt mit action painting gleichzusetzen ist, es geht mehr um freie Akzente inmitten eines oft schwungvoller als bei den Akademiemalern gesetzten Bildes. Zwischen geistloser Gefälligkeit und vergeistigter Formlosigkeit steht also der hochgeschätzte Literatenmaler, d. h. jemand, der durch ein Bestehen der kaiserlichen Prüfungen oder doch mindestens poetische Zeugnisse bewiesen hat, dass er umfänglich gebildet ist: „Dichtung und Malerei sind wie Kleid und Futter“. „Mag auch der Schöpfer sich niemals Gedanken machen wie er die Schöpfung verschönt und die Welt kultiviert, er breitet sie dennoch vor unsern Augen aus in ihrem Glanz und bringt den Lebensodem aller Wesen in Harmonie. So sind etwa die 360 gefiederten Tiere verschieden durch Stimme und Aussehen sowie durch die Art ihres Trinkens und Pickens. Im höchsten Altertum war das Sammeln dieser Naturformen die Aufgabe eines besonderen Amtes und die heiligen Männer der Regierung benutzten sie, um die verschiedenen Arten der Erscheinungsformen in Einklang zu bringen. Denn die Dichter (des Shijing, des kanonischen Buchs der Lieder] wußten viel über die Vögel und Vierfüßer, über die Pflanzen und Bäume. Und auch die Monatsgebote mit ihren vier Jahreszeiten vermerkten die Zeit ihres Blühens und Vergehens, ihres ‚Sprechens‘ und ihres Schweigens. Darum ist bei einem guten Dichter „im Gedicht ein Bild“ und beim guten Maler „in dem Bild ein Gedicht“. Nach alledem verhält sich die Symbolkraft, die ein Gemälde vermittelt, zur Wirkung des Dichters wie Kleid und Futter.“ (Zou Yigui, Lob der Naturtreue, S.77f.) Und hier liegt für mich die Parallele zu Paleotti: Das Einfordern eines ganzheitlichen Kulturverständnisses als Basis einer durchdrungenen, durchdringenden Kunst klingt in seinen Worten für mich an. Das konfuzianische Bildungsideal, das sich auch in der sogenannten Gentleman-Malerei widerspiegelt (die in weiten Teilen identisch mit der Literatenmalerei ist), hat als Kerngedanken das 正名 (zhengming), die „Richtigstellung der Begriffe“. Es entspringt dem Gedanken des fa (法) , was Gesetz, Ethik, Logik bedeutet. Die Welt, das sind unendlich viele Dinge, allesamt dem prozesshaften dao unterworfen. Doch um ihr Wesen zu begreifen, muss man die Dinge kennen und vor allem voneinander (unter)scheiden können. Eine unsaubere, verwaschene Begrifflichkeit ist ebenso verderblich wie eine mangelnde Kenntnis der „zehntausend Dinge“ wie die Gesamtheit der Welt genannt wird. Und deshalb muss der Maler eben auch ein Gebildeter sein, das Konzept des fa, der obwaltenden Naturgesetze durchdrungen haben. Im Ideal der pragmatischen Konfuzianer weniger aus dem Geist einer Naturmystik heraus, wie es die Zen-Maler pflegen, aber auch nicht so steif wie die Akademiemaler oder so „geschmacklos“ auf den Effekt zielend wie die verachteten Berufsmaler: Der Maler muss das fa, die Methode des Malhandwerks verinnerlicht haben, aber eben auch die Kategorien der Welt kennen. Kategoriendenken ist für Neokonfuzianer enorm wichtig, alles hat seinen Platz, seine Schublade, falsche Zuordnung, Bennenung entwertet den gesamten Bildatlas, unterbricht die Verschaltungen die die Verbundenheit mit dem kosmischen Prinzip aufzeigen könnten. Man sollte meinen, bei so viel Wertschätzung ordnender Prinzipien hätten die chinesischen Maler die europäische Flucht-(Zentral)perspektive begeistert aufgenommen, doch ihr begegneten sie mit äußerster Geringschätzung: Die Europäer verstehen sich auf die Geometrie. Darum weichen ihre Gemälde, was Licht und Schatten, Fern und Nah betrifft, nicht um ein Quentchen [von der Wirklichkeit] ab. Die Figuren, Häuser und Bäume, die sie malen, haben sämtlich einen Schlagschatten. Die Farben und Pinsel, die sie benutzen, sind von denen Chinas völlig verschieden. Die Darstellung geht vom Breiten ins Enge; man vermißt sie mit Hilfe eines Dreiecks. Malt man [auf diese Weise] Paläste an eine Wand, so hat es die Wirkung, daß die Leute fast den Wunsch haben, hineinzugehen. Lernende, die sich den einen oder anderen [Punkt davon] zunutze machen können, schaffen sich immerhin eine Methode, mit der sie Aufmerksamkeit erregen; allein, mit [wahrer] Pinsel–Methode (pi–fa) hat das ganz und gar nichts zu tun: [Solche Bilder] mögen zwar gekonnt sein, bleiben aber im Handwerklichen stecken. In der Malerei von Rang ist darum kein Platz für sie. Tsou I–Kuei [Zou Yigui] (1686–1772) Lob der Naturtreue – Hsiao–Shan Hua–P'u übersetzt von Günter Debon Lineal-Malerei nannten die Chinesen die Architekturmalerei, im Unterschied zur aperspektivischen freien Pinsel-Methode. Da spricht ein Fachmann: Zou war ein gefeierter Hofmaler, der Kaiser Qian Long liebte Zous Bild eines Aprikosenzweiges so sehr, daß er es über die Jahre mit vierzehn Gedichten beschrieb und siegelte. Bild: Zou Yigui, Chrysanthemen
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#discoveringaragón No.10: El Moncayo & Tarazona
Notre première excursion après la quarantaine nous a conduits au Parc Naturel du Moncayo, qui est situé à la frontière de la Castille. Le Moncayo est l'un des plus hauts sommets d'Espagne et possède son propre microclimat, ce qui est très intéressant à observer. Ainsi, sur le chemin, on ne voit presque que des déserts et d'énormes éoliennes. Mais en s'approchant du parc, tout devient soudain vert: La raison est que la montagne étant la seule élévation des environs, elle attrape les vents de l'Atlantique et très souvent il y a des averses.
Unser erster Post-Lockdownausflug führte uns in den Parque Natural del Moncayo, der sich an der Grenze zu Kastilien befindet. Der Moncayo ist einer der höchsten Gipfel Spaniens und hat sein eigenes Mikroklima, das sehr interessant zu beobachten ist. So sieht man auf dem Weg dorthin fast nur Wüste und riesengroße Windanlagen. Nähert man sich aber dem Park, wird aus dem nichts plötzlich alles grün: dadurch, dass der Berg die einzige Erhöhung in der Umgebung ist, fängt er die Atlantikwinde ein und es kommt sehr oft zum Wolkenbruch.
Nuestra primera aventura post-cuarentena nos llevó al Parque Natural del Moncayo que se sitúa en la frontera con Castilla. El Moncayo es uno de los picos más altos de la península ibérica y tiene hasta su propio microclima. Es muy curioso, viniendo de Zaragoza lo que se ve es todo desierto y campos enormes de molinos de viento. Pero de repente, a los pies de la montaña, todo está verde. Esto es debido a que siendo la elevación más alta de la zona, captura los vientos del Atlántico, lo que produce a alguna que otra tormenta.
Nous avons eu la possibilité de vivre l'une de ces expériences à bout portant. Lorsque nous sommes partis de Saragosse, il faisait déjà 30°C (vers 7 heures du matin) et, exactement au moment où nous avons atteint la limite des arbres, le tonnerre et les éclairs ont commencé à se faire entendre. Leya et Padmé, qui nous ont accompagnés lors de cette randonnée, n'étaient pas enthousiastes ! Nous avons fait demi-tour, car les orages dans la nature ne sont pas à prendre à la légère, et nous avons déjeuné dans un petit village au pied de la montagne.
Genauso einen durften wir in nächster Nähe erleben. Als wir in Zaragoza losfuhren hatte es schon knapp 30°C (um 7 in der Früh) und genau als wir zur Baumgrenze kamen, fing es an zu donnern und zu blitzen. Leya und Padme, die uns auf dieser Wanderung begleiteten, waren nicht begeistert! Wir kehrten um, denn mit Gewittern in freier Wildbahn ist nicht zu spaßen, und aßen zu Mittag in einem kleinen Dorf am Fuße des Berges.
De hecho, justo cuando llegamos a la frontera vegetal, nos cayó una gorda gorda. ¡Los rayos y truenos no le hicieron ninguna gracia a Leya y Padme que nos habían acompañado! Decidimos no seguir, ya que las tormentas hay que tomarlas en serio, y comimos por el mediodía en un pueblo cercano.
The City Hall of Tarazona
View of the Plaza de Toros from above
L'après-midi, il y avait le programme culturel. Nous avons visité la ville de Tarazona, célèbre pour sa cathédrale unique. La ville a longtemps été un siège épiscopal et, par conséquent, des investissements importants ont été réalisés dans le bâtiment. Le mélange est audacieux : le gothique, le mudéjar, la Renaissance et le baroque se rencontrent ici. Les fresques de la tour centrale de l'église sont d'un grand intérêt. Elles sont uniques et n'ont probablement survécu au Concile de Trente que par hasard : elles représentent une "Psicomaquia", une personnification de la bataille des vertus contre les vices. Ce qui est particulier, c'est que les personnages de la Bible et de la mythologie grecque y sont représentés, et en plus nus. Une autre particularité de la ville est la Plaza de Toros, qui est utilisée comme bâtiment résidentiel depuis 1870.
Am Nachmittag gab’s dann das kulturelle Programm. Wir besuchten die Stadt Tarazona, berühmt für Ihre einzigartige Kathedrale. Die Stadt war lange Zeit Bischofssitz und dementsprechend wurde auch in das Gebäude investiert. Die Mischung ist gewagt: Gotik, Mudéjar, Renaissance und Barock treffen hier aufeinander. Höchst interessant sind die Fresken im zentralen Turm der Kirche, die einzigartig sind und das Konzil von Trient wohl nur durch Zufall überlebt haben: es ist eine sogenannte “Psicomaquia” abgebildet, eine Personifizierung des Kampfes der Tugenden gegen die Untugenden. Das besondere daran ist, dass sowohl Personen aus der Bibel als auch der griechischen Mythologie nackt dargestellt sind. Eine weitere Besonderheit der Stadt ist die Plaza de Toros, die seit 1870 als Wohnungsgebäude verwendet wird.
Por la tarde, el programa cultural: visitamos Tarazona, conocida por su catedral muy peculiar. La ciudad fue sede episcopal durante mucho tiempo, así que se invirtió mucho dinero en la construcción de la iglesia. La mezcla de estilos es atrevida: gótico, mudéjar, renacentista y barroco. Lo más curioso son los frescos en el cimborrio de la catedral, ya que son únicos en el mundo y sobrevivieron al concilio de Trento sólo por milagro. Está representada una psicomaquia, una personificación de la lucha de las virtudes contra los vicios. Lo particular es que se mezclan personajes de la biblia con personajes de la mitología griega (¡Y están desnudos!). Otra peculiaridad de Tarazona es su antigua plaza de toros, que desde 1870 se utiliza como casa particular (son 32 pisos).
Enfin, nous avons visité le monastère de Veruela, qui a été construit au 12ème siècle. Il est surtout connu pour le fait que les frères Béquer y passaient autrefois leur été. On connaît plutôt le frère aîné Gustavo, qui était un poète très célèbre. Le frère cadet était peintre. On comprend tout à fait pourquoi le monastère leur a plu tant ! La région est très réputée pour son vin et son huile d'olive. Le monastère abrite également un musée du vin très intéressant, qui explique l'histoire et les détails techniques de manière très simple et qui vaut vraiment la peine d'être visité.
Abschließend besuchten wir noch das Kloster von Veruela, das im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Hauptsächlich ist es dafür bekannt, dass die Gebrüder Béquer dort mal Ihren Sommer verbrachten. Man kennt eher den älteren Bruder Gustavo, der ein sehr berühmter Dichter war. Der kleine Bruder war Maler. Es ist absolut nachvollziehbar, warum es ihnen dort so gut gefiel! Die Gegend ist sehr berühmt für ihren Wein und ihr Olivenöl. Im Kloster befindet sich auch ein sehr interessantes Weinmuseum, das sowohl die Geschichte als auch die technischen Details auf eine sehr einfache Art erklärt und auf jeden Fall den Besuch wert ist.
Por último vimos el Monasterio de Viruela, construido en el siglo XII. Es famoso porque los hermanos Béquer (escritor y pintor) pasaron allí un verano. Entiendo perfectamente porque les gustó tanto allí, la región es preciosa, el vino delicioso y también se hace aceite de oliva. A propósito de vino, en el monasterio hay un museo que explica de una manera muy sencilla e informativa la historia del vino, cómo impact�� en la región y los aspectos más técnicos de la producción. ¡Merece la pena verlo!
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„Wölfe abwehren und den Glauben schützen“
Der Jesuit Petrus Canisius wirkte als Theologieprofessor, päpstlicher Theologe auf dem Konzil von Trient, Ordensprovinzial, Bildungsreformer, Berater in Kirche und Politik, Schriftsteller, Prediger und Seelsorger. Ein Gespräch über Auswege aus der Kirchenkrise.
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Der Teufel spricht katholisch – Nun auch Fronleichnamsprozession abgesagt
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/der-teufel-spricht-katholisch-nun-auch-fronleichnamsprozession-abgesagt/
Der Teufel spricht katholisch – Nun auch Fronleichnamsprozession abgesagt
(www.conservo.wordpress.com)
Von Peter Helmes
Feigheit vor dem Islam?
In der rund tausendjährigen Geschichte der Fronleichnamsprozessionen war die Teilnahme für die Gläubigen immer auch eine Demonstration furchtlosen Bekennermutes und des Bekenntnisses zu Jesus Christus.
Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Fronleichnamsprozession von vielen Katholiken als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Weltanschauung und die Diktatur verstanden. Das haben die frommen Gottesmänner heute wohl vergessen. Denn heute würde ihnen wohl nicht einfallen, (wenigstens in katholischen Gegenden) die Fronleichnamsprozession gerade in den Zeiten der zunehmenden islamischen Bedrohung „als Demonstration ihres Glaubens“ stattfinden zu lassen.
Die Kirche hat der Mut verlassen „Demonstration des Glaubens“? Aber bitte doch nicht öffentlich – bitte nicht außerhalb der Kirchen! Es genügt, wenn z. B. zum Ende des Ramadan völlig fanatisierte Schiiten durch deutsche Städte laufen, sich mit nacktem Oberkörper selbst geißeln und/oder mit der flachen Hand mit großer Wucht schlagen, bis das Blut spritzt. Zum Abschluß der mehrstündigen „Prozession“ wird von ihnen ein Sarg über die Köpfe gehoben. Also, eine deutliche Demonstration ihres Glaubens.Wir „Gläubigen“ stehen fassungslos daneben – genauso fassungslos, wie wir die Absagen der Fronleichnamsprozession hinnehmen (Bericht siehe unten).
Das Konzil von Trient (1545–1563) bestätigte das Fronleichnamsfest und wertete es als deutliche, katholische Demonstration auf. Es erklärte:
„Außerdem erklärt der heilige Kirchenrat, es sei eine vorzügliche fromme und erbauliche Sitte …, daß alle Jahr dieses erhabene und ehrwürdige Sakrament … durch die Straßen und öffentlichen Plätze herumgetragen werde.“
Nun ja, das ist 600 Jahre her – fast zum Jahresgedächtnis des Entstehens des Islam. Das paßt doch! Das paßt ins Bild einer aggressiv wirkenden Ideologie einerseits und einer mehr und mehr zurückweichenden Religion andererseits – wie der folgende Vorgang zeigt:
„Das Kreuz mit den Sicherheitsauflagen…“
„domradio.de“ berichtet über die Absage der traditionellen und bedeutenden Fronleichnamsprozession in Bergkamen und spricht mit dem Pfarrer. Sein hilfloses Gestammel ist äußeres Zeichen der allgemeinen Verunsicherung der Kirche:
DOMRADIO.DE: „…Die Fronleichnamsprozession der Kirchengemeinde Sankt Elisabeth in Bergkamen im Ruhrgebiet ist abgesagt. Grund sind neue Sicherheitsbestimmungen der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Unna und der Polizei, die für Straßenumzüge gelten. (…)
„So eine Prozession abzusagen, fällt nicht leicht, oder?“, fragt domradio Pfarrer Thorsten Neudenberger (Sankt Elisabeth in Bergkamen). (…) „Was ist denn da schiefgelaufen, daß Sie das jetzt absagen mußten?“
Neudenberger: „Wir haben einen Brief vom Planungsamt der Stadt Bergkamen bekommen. In diesem Brief wurde uns mitgeteilt, daß wir erhöhte Sicherheitsbedingungen zu erfüllen hätten. Wir hätten Absperrgitter stellen müssen, drei Lkw oder Pkw an neuralgischen Kreuzungen aufstellen müssen. Wir hätten den Prozessionsweg absperren sollen, auch jeweils mit zwei Wächtern an diesen Absperrungen für die ganze Zeit der Prozession. Und das war doch eine sehr starke Herausforderung.“
DOMRADIO.DE: „Sie haben davon erst sehr kurzfristig erfahren? Warum? Das alles in nur zwei Wochen zu organisieren, ist schwierig, oder?“
Neudenberger: „Genau, das ist schwierig zu organisieren. Das ist irgendwie nach Rücksprache mit übergeordneten Behörden so passiert. Warum, weiß ich auch nicht.“
DOMRADIO.DE: „Nun heißt es, ehrenamtliche Helfer hätten für die Sicherheit sorgen sollen. Aber das war nicht möglich zu organisieren? Oder was war der Grund?“
Neudenberger: „Das ist schon eine Herausforderung, diese zusätzlichen ehrenamtlichen Helfer zu finden, weil natürlich durch die Aufbauten der Segens-Altäre schon sehr viele Kräfte gebunden sind (…) Die Fragen, die sich mir anschließend aber stellten, waren: Wie ist das, wenn jetzt ehrenamtliche Helfer eine Absperrung vornehmen und es passiert etwas. Wir hoffen das alle nicht, aber es kann durchaus sein, dass ein Auto tatsächlich in diese Absperrung fährt. Wer übernimmt dann die Verantwortung? (…)Die Fragen waren so virulent und brenzlig, dass wir uns letztendlich entschieden haben, für dieses Jahr abzusagen, um die Fragen wirklich zu klären und auch im neuen Jahr neu an den Start gehen zu können…“
DOMRADIO.DE: „Bei jedem Fußballspiel gibt es viele Hundertschaften von Polizisten, die für Sicherheit sorgen. Warum gibt es dann keine Unterstützung für diese Prozession?“
Neudenberger: „Das weiß ich im Grunde auch nicht. Allerdings habe ich von Veranstaltungen gehört, die ähnliche Auflagen hatten, von einem Seifenkistenrennen, von einem Schützenumzug. Ich kenne das schon seit ein paar Jahren, weil unsere Kindergärten bei den Martinzügen auch vergleichbare Auflagen haben. Auch sie müssen selber für ihre Sicherheit sorgen und das natürlich nochmal in besonderer Weise für das Pferd, das im Martinszug mitgeht.“
DOMRADIO.DE: „Das heißt für die kommenden Jahre wird daran gearbeitet? Es wird also in Zukunft wieder eine Prozession geben?“
Neudenberger: „Es wird vor den Sommerferien noch ein Gespräch mit unserem Landrat geben, dem Landrat des Kreises Unna. Das betrifft alle Gemeinden hier, wobei ich glaube, dass wir die einzige Gemeinde sind, die tatsächlich absagt. Wir werden nochmal alle zusammensitzen, diese Fragen erörtern und dann hoffentlich auch Antworten auf diese Fragen bekommen können. Für dieses Jahr haben wir entschieden, den Gottesdienst in der Kirche zu feiern und dort auch kräftig zu beten, aber dann im Anschluss nicht herauszukommen…“ (Quelle: https://www.domradio.de/audio/fronleichnamsprozession-aus-sicherheitsgruenden-abgesagt-ein-interview-mit-thorsten) —–
conservo meint: Ich bin fassungslos. So viel Hilflosigkeit! Hätte man alle diese Fragen nicht rechtzeitiger klären können? So entsteht der feste Eindruck, daß diese letztlich organisatorischen Fragen nur vorgeschoben sind, um die Absage der Prozession besser „verkaufen“ zu können.
Kann sich jemand vorstellen, daß z. B. die Hadsch (Mekka) abgesagt würde, um die Christen nicht zu verprellen? Sic transit gloria dei!
http://www.conservo.wordpress.com Fronleichnam, 31. Mai 2018
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Über conservo
„Conservo“ ist seit 59 Jahren politisch tätig und hat dabei 25 Jahre hauptamtlich in der Politik gearbeitet. Er ist ein katholischer, fröhlicher Rheinländer, arbeitet seit 22 Jahren als selbständiger Politikberater sowie Publizist und war 21 Jahre lang freiberuflicher Universitäts-Dozent (Lobbying, Medien). Er ist außerdem Verfasser von bisher 44 Büchern und Paperbacks sowie regelmäßiger Kolumnist mehrerer Medienorgane und Blogs. conservo ist stolz au sein Vaterland und ein überzeugter Europäer – für ein Europa der Vaterländer auf christlich-abendländischem Fundament. Als (neben F.J. Strauß und Gerhard Löwenthal u.a.) Mitbegründer der Deutschen Konservativen e. V., Hamburg, und deren Chefkorrespondent spricht und schreibt er grundsätzlich auch in deren Sinn, d. h. die Meinungen von conservo entsprechen der grundsätzlichen Linie der Deutschen Konservativen e.V.
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Der hingerichtete Stifter eines Denkmals
Eine Spur vergaß die Kirche zu beseitigen, als sie einst einen Ketzer restlos von Gottes Erdboden zu vertilgen glaubte, indem sie seinen Körper verbrannte und die Asche in alle Winde streute. Nicht einmal seinen Namen, unter dem ihm viele Christen anhingen, vermerkte man im Hinrichtungsprotokoll. Er sollte ausgelöscht sein. Und doch vergaß die heilige Inquisition eine Spur zu beseitigen.
Er, Jakopos Olympidarios Paläologos, hat das Monument, das im Oberstock des Prager Carolinums in die Korridorwand eingelassen ist, zu Ehren des Magisters Matthäus Collinus von Choteøina errichtet. Das rotmarmorne Relief des Lehrers hat im Lauf der Jahrhunderte die Nase eingebüßt; unbeschädigt aber blieben Homers Werke, die er aufgeschlagen in der Hand hält, Anfang der Odyssee und Ende der Ilias. Buchstaben auf den Lorbeerbäumen ergeben die Widmung: »Dies, Collinus, setzt dir für deine Verdienste der durch seine Verbannung geadelte Jakobus Paläologus. – Du, der du mich aufnahmst nach meinen unglücklichen Fahrten, empfange die dankbaren Zeichen meiner Freundschaft.« Eine griechische Inschrift besagt:
»Gott sei dem Anfang und dem Ende. – Dem Matthäus Collinus von Choteøina aus Kauøim, dem gastlichen Manne, einem Freunde der Hellenen und Lehrer der griechischen Sprache, setzte diesen Denkstein Jakopos Olympidarios Paläologos, ein Vertriebener, der, in Chios geboren, unschuldig vor Gericht gestellt, überall verfolgt und nur in Böhmen aufgenommen wurde, wo er noch unter vielen Unbilden lebt, im Jahre 1568.«
Jakopos Paläologos war seiner Angabe nach ein Abkömmling des gefallenen letzten Griechenkaisers, dessen Familie nach dem Sturz Konstantinopels [Fußnote] auf der Insel Chios Obdach fand. Aber die in Smyrna herrschenden Türken forderten von den Griechen die Auslieferung der Paläologen, weswegen diese sich zur abermaligen Flucht genötigt sahen. Der Vater des Jakopos mußte in Rom der griechischen Religion abschwören und seine beiden Söhne in den Dominikanerorden eintreten lassen. Während der ältere die höchsten Stufen der katholischen Hierarchie erklomm und schließlich vatikanischer Kardinal wurde, entsprang Jakopos aus dem Bereich der Klostermauern, um für die Vereinigung der evangelischen und der griechischen Kirche einzutreten, der Propagierung wissenschaftlicher und freiheitlicher Ideale sein Leben zu weihen.
In Prag, wohin er sich über die österreichischen Erblande wandte, wirkte sein Eintreffen auf die Sodalitas literaria, eine Gelehrtenrepublik von streng humanistischer Prägung, wie die Erfüllung eines Wunsches, den man nie zu wünschen gewagt. Aus dem Land der Griechen kam der Gast, aus dem Land der Griechen, das man wahrhaftig mit der Seele suchte, und dem Kaiserhaus von Byzanz war er entsprossen, und über seiner Wiege hatte die Sonne von Chios gelächelt, die Sonne Homers! Scheint nicht die Hasenburg auf dem Smichow im Abenddämmer der Feste des Priamos zu gleichen?
Am 4. Juni 1566 starb der Führer der Prager Hellenophilen, der Magister Matthäus Collinus von Choteøina, und Paläolog, durch Heirat mit einer Altstädter Patriziertochter zu Bürgerrecht und großem Vermögen gekommen, wollte im Magno Collegio Carolino Pragensi eine Gedenktafel für ihn errichten. Der Senat der Universität lehnte dieses Angebot ab, weil sich die von Rom aus gegen Paläolog eingeleiteten Verfolgungen fühlbar machten.
Brus von Müglitz, erster Erzbischof von Prag seit hundertvierzig Jahren, seit der Hussitenzeit, war gleich nach seiner Ernennung zum Konzil nach Trient gefahren und hatte von dort aus beim Erzherzog Ferdinand, dem Bruder Kaiser Maximilians II., den Paläolog weidlich verketzert. Aber kein Wort steht in des Erzbischofs fulminanter Anklage von irgendwelchen Verfehlungen Paläologs gegen weltliche Gesetze, kein Wort davon, daß er seinen Namen mit Unrecht trage oder sich die Abstammung aus kaiserlichem Hause nur anmaße, ein Vorwurf, der auf den habsburgischen Adressaten entscheidend gewirkt hätte. Diese Lügen waren nur gut für das profane Volk, sie traten erst später auf den Plan und machten sich noch nach Jahrhunderten geltend. Wie ungeheuer die zeitgenössische Katholität vor den Lehren »des Mönchen« Paläolog zitterte, beweist vor allem dieser Geheimbericht vom großen, welthistorischen Konzil:
»... und soll Eure Fürstliche Durchlaucht gnädigst als gewiß glauben, daß desselben Mönchen eigenen Handschriften vorhanden sind, darinnen er alle Ketzerei, die in der gedruckten Exkommunikationsbulle gemeldet sind, selbst bekannt hat. Dazu ist noch vorhanden ein ganzer Haufen Zeugnisse gegen ihn, und zwar nicht von schlechten Leuten; so sind allhier mehr denn hundert Personen, gelehrte Leute, Bischöfe und Theologen, denen ich glauben müßte, auch wenn mein Hals in Gefahr stünde, welche ihm allesamt unrecht geben und sagen, er gehe nur darauf aus, mehr Leute in Verdacht und sich selbst in Vergessenheit zu bringen. Er sei aber so halsstarrig, daß ihm weder zu helfen noch zu raten sei; so haben ihm der General des Prediger-Ordens und zwei Herren Kardinäle bei Seiner Päpstlichen Heiligkeit Gnade und Barmherzigkeit erlangt, er aber will in seinem Hochmut keine annehmen, sondern schreiet nach Gerechtigkeit und will doch der Gerechtigkeit seines Gefallens weder Ziel noch Maß setzen; nachdem er anderer Leute Unglimpf sucht, hat er seine Sache nur ärger gemacht, so daß man ihm heftiger nachtrachtet ...«
Diese aufschlußreiche Denunziation, der alsbald auf dem Trientiner Konzil von der Hand des Bischofs Drascovich eine zweite folgte, übte keine bleibende Wirkung aus. Zuviel Freunde besaß Paläolog in Prag, ihr Einfluß reichte an den Wiener Hof, und als gar ein kaiserlicher Schutzbrief für ihn an den Prager Erzbischof ergangen war, brauchte er sich keinen Besorgnissen hinzugeben.
Gegen die Abweisung seiner Denkmalstiftung erhob er bei der Statthalterschaft Protest. Nunmehr erschien eine Deputation des Senats vor dem Oberstlandrichter Böhmens und deutete an, Paläolog werde keineswegs bloß wegen seiner Klosterflucht verfolgt, er habe sich auch gegen die weltlichen Gesetze vergangen; »Paläologos« sei gar nicht sein richtiger Name, sondern »Pietro Mascellara (Massilare)«.
Trotz dieser Verdächtigungen verfügte die Statthalterei, dem Paläolog sei bei der Aufstellung des Monumentes für Magister Collinus von Seiten des Senats kein Hindernis in den Weg zu legen. Der kurz darauf unternommene Versuch der Kurie, durch einen römischen Sendling den agitierenden Expriester verhaften und in die Höhlen der Inquisition verschleppen zu lassen, mißglückte.
Roms Rache mußte auf ihre Stunde warten. Sie kam. In seinem Hause »Zu den vier Kelchen« bewirtete der Grieche Freigeister und gewährte auch einem aus dem Agneskloster geflüchteten Mönch gastliches Obdach. Die Kirche beschuldigte selbstverständlich den Entwichenen des Verbrechens, klösterliches Eigentum mitgenommen zu haben (die Kutte?), und so erschien der Altstädter Vizerichter bei Paläolog, um die Auslieferung des Mönchs zu verlangen. Der aber war bereits über alle Berge.
Nunmehr erhob die Klerisei gegen Paläolog die Anklage, er habe einem Kuttenflüchtling und Dieb dazu verholfen, aus der Stadt zu entkommen, und durch eine verbrecherische Tat erlösche der kaiserliche Schutzbrief. Der Vizerichter wurde beauftragt, den unbequemen Ausländer dingfest zu machen. Am 30. März 1571 wurde sein Haus umstellt, die Büttel drangen ein, fanden Paläolog angeblich in einer Eisentruhe, die er von innen versperrt hatte, und überführten ihn zunächst in das Stadtgefängnis Spinka, von wo er nach Monatsfrist in das Staatsgefängnis Podiebrad gebracht wurde.
Während der Eingekerkerte keiner Verleumdung entgegentreten konnte, fütterte man die Öffentlichkeit mit Schauergeschichten über sein Vorleben, so daß selbst seine Freunde die Lust verloren, sich für ihn einzusetzen. Noch rettete ihn das kaiserliche Wort vor der Verschleppung nach Rom, er kam mit der Ausweisung davon.
Unstet irrte er in Siebenbürgen, Polen und Mähren umher, wirkend gegen die Trinitatier und gegen die Papisten, für die Unitarier und für den Humanismus. In Ungarisch-Brod ergriffen ihn zu Weihnachten 1581 die Reisigen des Olmützer Bischofs und schafften ihn in die Haft des Klosterneuburger Stiftes.
Jetzt hilft nichts mehr dem Paläologen. Rudolph II. ist kein Maximilian; Rudolph II., in spanischen Klöstern erzogen, hat nicht mehr die Nachwirkungen der Konstanzer Ketzerverbrennung erlebt und läßt es zu, daß das ausgebrochene Wild des Papstes in dessen Revier zurückgetrieben werde.
Zu Rom, in einer Zelle der Propaganda fide [Fußnote], leistet Paläolog zwei Jahre lang allen Überredungskünsten, allen Drohungen und allen Martern und allen Lockungen heroischen Widerstand, lehnt es ab, in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren, die ihm als heidnisch geltende Lehre von drei Gottheiten anzuerkennen, und so wird er als »hartnäckiger Ketzer« zum Feuertod verurteilt.
Am 19. Februar 1583 führt man ihn mit zwei Maranen [Fußnote] und einem abtrünnigen Karmeliter auf das Campo di fiore zum Scheiterhaufen. An einem der portugiesischen Juden, der verstockt bleibt, und an dem Karmeliter wird die Strafe vollzogen. Der andere Marane bekehrt sich im Anblick des hungrigen Holzstoßes, wird daher gnadenhalber erdrosselt und erst als Leiche den Flammen übergeben.
Paläolog hatte sich unterwegs den Überredungskünsten des Kardinals d'Este und anderer hoher Geistlicher widersetzt, aber schließlich fügte er sich ihrem Drängen, den Wunsch nach Begnadigung zu äußern. So bringt man ihn in ein benachbartes Haus, wo der päpstliche Bescheid abgewartet wird. Der lautet: »Paläolog soll vom Scheiterhaufen herab mit lauter Stimme seine Lästerungen abschwören, ein Notar möge über den Wortlaut dieses Widerrufs ein Protokoll aufnehmen, und Paläolog habe eine eigenhändige Botschaft an alle seine Anhänger in Deutschland zu richten, worin er seine Lehre als irrig erkläre. Hernach werde er wieder ins Gefängnis zurückgeführt werden.«
Aber mit der Bußfertigkeit des Abtrünnigen ist es nicht weit her, er denkt gar nicht daran, diese Bedingungen anzunehmen, und hält seine ketzerischen Ansichten mit einer »eloquenza incredibile« (unglaublichen Beredsamkeit) gegenüber den Kardinälen aufrecht, die zu ihm kommen, um seine Seele zu heilen, seinen Körper zu retten.
Schon eine Woche nach dem abgesagten Autodafé ist die Mehrheit der zu einer eigenen Kongregation zusammengetretenen Kirchenfürsten dafür, es neuerlich anzuberaumen, aber der Papst schiebt seine Entscheidung auf.
Erst nach flehentlichen Bekehrungsversuchen, die abermals zwei Jahre währen, wird Paläolog zum Feuertode verdammt. Kardinal Paleotto, Erzbischof von Bologna, bittet für den Verurteilten, seinen Bruder. Und Papst Gregor XIII., der kaum drei Wochen später sterben wird, »begnadigt« den Unglücklichen dazu, vor seiner Verbrennung enthauptet zu werden.
Am 22. März 1585 wird Jakopos Olympidarios Paläologos vor der Kirche des Ordens, aus dem er etwa dreißig Jahre zuvor desertierte, von der heiligen Inquisition dem weltlichen Henker übergeben, der ihm den Kopf vom Leibe trennt; daß Paläologos sich bei dieser Gelegenheit (unter dem Beistand eines Klerikers Baronius) reuig zum Katholizismus bekehrt haben soll – eine Behauptung, die bei allen kirchlich veranlaßten Hinrichtungen wiederkehrt –, kann in diesem Fall am allerwenigsten stimmen, da ihn ja solche Bekehrung sofort gerettet hätte. Den Leichnam wirft man den Flammen zum Fraß vor, die Asche des verreckten Ketzers verstreut man nach allen Seiten; in den Protokollen führt man den Hingerichteten als »Pietro di Mascellara alias Paleologo« an, auf daß nichts von dem verruchten Gottesleugner auf Erden übrigbleibe. Die Exemplare seiner Schriften sind mit lückenloser Gründlichkeit vernichtet worden: nicht einmal ihre Titel kennt man mehr.
Aber eine Spur vergaß man zu beseitigen: im Prager Carolinum ein Denkmal, das er seinem Freunde und so auch sich selbst gesetzt.
Der hingerichtete Stifter eines Denkmals
Eine Spur vergaß die Kirche zu beseitigen, als sie einst einen Ketzer restlos von Gottes Erdboden zu vertilgen glaubte, indem sie seinen Körper verbrannte und die Asche in alle Winde streute. Nicht einmal seinen Namen, unter dem ihm viele Christen anhingen, vermerkte man im Hinrichtungsprotokoll. Er sollte ausgelöscht sein. Und doch vergaß die heilige Inquisition eine Spur zu beseitigen.
Er, Jakopos Olympidarios Paläologos, hat das Monument, das im Oberstock des Prager Carolinums in die Korridorwand eingelassen ist, zu Ehren des Magisters Matthäus Collinus von Choteøina errichtet. Das rotmarmorne Relief des Lehrers hat im Lauf der Jahrhunderte die Nase eingebüßt; unbeschädigt aber blieben Homers Werke, die er aufgeschlagen in der Hand hält, Anfang der Odyssee und Ende der Ilias. Buchstaben auf den Lorbeerbäumen ergeben die Widmung: »Dies, Collinus, setzt dir für deine Verdienste der durch seine Verbannung geadelte Jakobus Paläologus. – Du, der du mich aufnahmst nach meinen unglücklichen Fahrten, empfange die dankbaren Zeichen meiner Freundschaft.« Eine griechische Inschrift besagt:
»Gott sei dem Anfang und dem Ende. – Dem Matthäus Collinus von Choteøina aus Kauøim, dem gastlichen Manne, einem Freunde der Hellenen und Lehrer der griechischen Sprache, setzte diesen Denkstein Jakopos Olympidarios Paläologos, ein Vertriebener, der, in Chios geboren, unschuldig vor Gericht gestellt, überall verfolgt und nur in Böhmen aufgenommen wurde, wo er noch unter vielen Unbilden lebt, im Jahre 1568.«
Jakopos Paläologos war seiner Angabe nach ein Abkömmling des gefallenen letzten Griechenkaisers, dessen Familie nach dem Sturz Konstantinopels [Fußnote] auf der Insel Chios Obdach fand. Aber die in Smyrna herrschenden Türken forderten von den Griechen die Auslieferung der Paläologen, weswegen diese sich zur abermaligen Flucht genötigt sahen. Der Vater des Jakopos mußte in Rom der griechischen Religion abschwören und seine beiden Söhne in den Dominikanerorden eintreten lassen. Während der ältere die höchsten Stufen der katholischen Hierarchie erklomm und schließlich vatikanischer Kardinal wurde, entsprang Jakopos aus dem Bereich der Klostermauern, um für die Vereinigung der evangelischen und der griechischen Kirche einzutreten, der Propagierung wissenschaftlicher und freiheitlicher Ideale sein Leben zu weihen.
In Prag, wohin er sich über die österreichischen Erblande wandte, wirkte sein Eintreffen auf die Sodalitas literaria, eine Gelehrtenrepublik von streng humanistischer Prägung, wie die Erfüllung eines Wunsches, den man nie zu wünschen gewagt. Aus dem Land der Griechen kam der Gast, aus dem Land der Griechen, das man wahrhaftig mit der Seele suchte, und dem Kaiserhaus von Byzanz war er entsprossen, und über seiner Wiege hatte die Sonne von Chios gelächelt, die Sonne Homers! Scheint nicht die Hasenburg auf dem Smichow im Abenddämmer der Feste des Priamos zu gleichen?
Am 4. Juni 1566 starb der Führer der Prager Hellenophilen, der Magister Matthäus Collinus von Choteøina, und Paläolog, durch Heirat mit einer Altstädter Patriziertochter zu Bürgerrecht und großem Vermögen gekommen, wollte im Magno Collegio Carolino Pragensi eine Gedenktafel für ihn errichten. Der Senat der Universität lehnte dieses Angebot ab, weil sich die von Rom aus gegen Paläolog eingeleiteten Verfolgungen fühlbar machten.
Brus von Müglitz, erster Erzbischof von Prag seit hundertvierzig Jahren, seit der Hussitenzeit, war gleich nach seiner Ernennung zum Konzil nach Trient gefahren und hatte von dort aus beim Erzherzog Ferdinand, dem Bruder Kaiser Maximilians II., den Paläolog weidlich verketzert. Aber kein Wort steht in des Erzbischofs fulminanter Anklage von irgendwelchen Verfehlungen Paläologs gegen weltliche Gesetze, kein Wort davon, daß er seinen Namen mit Unrecht trage oder sich die Abstammung aus kaiserlichem Hause nur anmaße, ein Vorwurf, der auf den habsburgischen Adressaten entscheidend gewirkt hätte. Diese Lügen waren nur gut für das profane Volk, sie traten erst später auf den Plan und machten sich noch nach Jahrhunderten geltend. Wie ungeheuer die zeitgenössische Katholität vor den Lehren »des Mönchen« Paläolog zitterte, beweist vor allem dieser Geheimbericht vom großen, welthistorischen Konzil:
»... und soll Eure Fürstliche Durchlaucht gnädigst als gewiß glauben, daß desselben Mönchen eigenen Handschriften vorhanden sind, darinnen er alle Ketzerei, die in der gedruckten Exkommunikationsbulle gemeldet sind, selbst bekannt hat. Dazu ist noch vorhanden ein ganzer Haufen Zeugnisse gegen ihn, und zwar nicht von schlechten Leuten; so sind allhier mehr denn hundert Personen, gelehrte Leute, Bischöfe und Theologen, denen ich glauben müßte, auch wenn mein Hals in Gefahr stünde, welche ihm allesamt unrecht geben und sagen, er gehe nur darauf aus, mehr Leute in Verdacht und sich selbst in Vergessenheit zu bringen. Er sei aber so halsstarrig, daß ihm weder zu helfen noch zu raten sei; so haben ihm der General des Prediger-Ordens und zwei Herren Kardinäle bei Seiner Päpstlichen Heiligkeit Gnade und Barmherzigkeit erlangt, er aber will in seinem Hochmut keine annehmen, sondern schreiet nach Gerechtigkeit und will doch der Gerechtigkeit seines Gefallens weder Ziel noch Maß setzen; nachdem er anderer Leute Unglimpf sucht, hat er seine Sache nur ärger gemacht, so daß man ihm heftiger nachtrachtet ...«
Diese aufschlußreiche Denunziation, der alsbald auf dem Trientiner Konzil von der Hand des Bischofs Drascovich eine zweite folgte, übte keine bleibende Wirkung aus. Zuviel Freunde besaß Paläolog in Prag, ihr Einfluß reichte an den Wiener Hof, und als gar ein kaiserlicher Schutzbrief für ihn an den Prager Erzbischof ergangen war, brauchte er sich keinen Besorgnissen hinzugeben.
Gegen die Abweisung seiner Denkmalstiftung erhob er bei der Statthalterschaft Protest. Nunmehr erschien eine Deputation des Senats vor dem Oberstlandrichter Böhmens und deutete an, Paläolog werde keineswegs bloß wegen seiner Klosterflucht verfolgt, er habe sich auch gegen die weltlichen Gesetze vergangen; »Paläologos« sei gar nicht sein richtiger Name, sondern »Pietro Mascellara (Massilare)«.
Trotz dieser Verdächtigungen verfügte die Statthalterei, dem Paläolog sei bei der Aufstellung des Monumentes für Magister Collinus von Seiten des Senats kein Hindernis in den Weg zu legen. Der kurz darauf unternommene Versuch der Kurie, durch einen römischen Sendling den agitierenden Expriester verhaften und in die Höhlen der Inquisition verschleppen zu lassen, mißglückte.
Roms Rache mußte auf ihre Stunde warten. Sie kam. In seinem Hause »Zu den vier Kelchen« bewirtete der Grieche Freigeister und gewährte auch einem aus dem Agneskloster geflüchteten Mönch gastliches Obdach. Die Kirche beschuldigte selbstverständlich den Entwichenen des Verbrechens, klösterliches Eigentum mitgenommen zu haben (die Kutte?), und so erschien der Altstädter Vizerichter bei Paläolog, um die Auslieferung des Mönchs zu verlangen. Der aber war bereits über alle Berge.
Nunmehr erhob die Klerisei gegen Paläolog die Anklage, er habe einem Kuttenflüchtling und Dieb dazu verholfen, aus der Stadt zu entkommen, und durch eine verbrecherische Tat erlösche der kaiserliche Schutzbrief. Der Vizerichter wurde beauftragt, den unbequemen Ausländer dingfest zu machen. Am 30. März 1571 wurde sein Haus umstellt, die Büttel drangen ein, fanden Paläolog angeblich in einer Eisentruhe, die er von innen versperrt hatte, und überführten ihn zunächst in das Stadtgefängnis Spinka, von wo er nach Monatsfrist in das Staatsgefängnis Podiebrad gebracht wurde.
Während der Eingekerkerte keiner Verleumdung entgegentreten konnte, fütterte man die Öffentlichkeit mit Schauergeschichten über sein Vorleben, so daß selbst seine Freunde die Lust verloren, sich für ihn einzusetzen. Noch rettete ihn das kaiserliche Wort vor der Verschleppung nach Rom, er kam mit der Ausweisung davon.
Unstet irrte er in Siebenbürgen, Polen und Mähren umher, wirkend gegen die Trinitatier und gegen die Papisten, für die Unitarier und für den Humanismus. In Ungarisch-Brod ergriffen ihn zu Weihnachten 1581 die Reisigen des Olmützer Bischofs und schafften ihn in die Haft des Klosterneuburger Stiftes.
Jetzt hilft nichts mehr dem Paläologen. Rudolph II. ist kein Maximilian; Rudolph II., in spanischen Klöstern erzogen, hat nicht mehr die Nachwirkungen der Konstanzer Ketzerverbrennung erlebt und läßt es zu, daß das ausgebrochene Wild des Papstes in dessen Revier zurückgetrieben werde.
Zu Rom, in einer Zelle der Propaganda fide [Fußnote], leistet Paläolog zwei Jahre lang allen Überredungskünsten, allen Drohungen und allen Martern und allen Lockungen heroischen Widerstand, lehnt es ab, in den Schoß der katholischen Kirche zurückzukehren, die ihm als heidnisch geltende Lehre von drei Gottheiten anzuerkennen, und so wird er als »hartnäckiger Ketzer« zum Feuertod verurteilt.
Am 19. Februar 1583 führt man ihn mit zwei Maranen [Fußnote] und einem abtrünnigen Karmeliter auf das Campo di fiore zum Scheiterhaufen. An einem der portugiesischen Juden, der verstockt bleibt, und an dem Karmeliter wird die Strafe vollzogen. Der andere Marane bekehrt sich im Anblick des hungrigen Holzstoßes, wird daher gnadenhalber erdrosselt und erst als Leiche den Flammen übergeben.
Paläolog hatte sich unterwegs den Überredungskünsten des Kardinals d'Este und anderer hoher Geistlicher widersetzt, aber schließlich fügte er sich ihrem Drängen, den Wunsch nach Begnadigung zu äußern. So bringt man ihn in ein benachbartes Haus, wo der päpstliche Bescheid abgewartet wird. Der lautet: »Paläolog soll vom Scheiterhaufen herab mit lauter Stimme seine Lästerungen abschwören, ein Notar möge über den Wortlaut dieses Widerrufs ein Protokoll aufnehmen, und Paläolog habe eine eigenhändige Botschaft an alle seine Anhänger in Deutschland zu richten, worin er seine Lehre als irrig erkläre. Hernach werde er wieder ins Gefängnis zurückgeführt werden.«
Aber mit der Bußfertigkeit des Abtrünnigen ist es nicht weit her, er denkt gar nicht daran, diese Bedingungen anzunehmen, und hält seine ketzerischen Ansichten mit einer »eloquenza incredibile« (unglaublichen Beredsamkeit) gegenüber den Kardinälen aufrecht, die zu ihm kommen, um seine Seele zu heilen, seinen Körper zu retten.
Schon eine Woche nach dem abgesagten Autodafé ist die Mehrheit der zu einer eigenen Kongregation zusammengetretenen Kirchenfürsten dafür, es neuerlich anzuberaumen, aber der Papst schiebt seine Entscheidung auf.
Erst nach flehentlichen Bekehrungsversuchen, die abermals zwei Jahre währen, wird Paläolog zum Feuertode verdammt. Kardinal Paleotto, Erzbischof von Bologna, bittet für den Verurteilten, seinen Bruder. Und Papst Gregor XIII., der kaum drei Wochen später sterben wird, »begnadigt« den Unglücklichen dazu, vor seiner Verbrennung enthauptet zu werden.
Am 22. März 1585 wird Jakopos Olympidarios Paläologos vor der Kirche des Ordens, aus dem er etwa dreißig Jahre zuvor desertierte, von der heiligen Inquisition dem weltlichen Henker übergeben, der ihm den Kopf vom Leibe trennt; daß Paläologos sich bei dieser Gelegenheit (unter dem Beistand eines Klerikers Baronius) reuig zum Katholizismus bekehrt haben soll – eine Behauptung, die bei allen kirchlich veranlaßten Hinrichtungen wiederkehrt –, kann in diesem Fall am allerwenigsten stimmen, da ihn ja solche Bekehrung sofort gerettet hätte. Den Leichnam wirft man den Flammen zum Fraß vor, die Asche des verreckten Ketzers verstreut man nach allen Seiten; in den Protokollen führt man den Hingerichteten als »Pietro di Mascellara alias Paleologo« an, auf daß nichts von dem verruchten Gottesleugner auf Erden übrigbleibe. Die Exemplare seiner Schriften sind mit lückenloser Gründlichkeit vernichtet worden: nicht einmal ihre Titel kennt man mehr.
Aber eine Spur vergaß man zu beseitigen: im Prager Carolinum ein Denkmal, das er seinem Freunde und so auch sich selbst gesetzt.
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Pius V. wurde 1566 zum neuen Papst gewählt. Von Beginn seines Pontifikats an macht er sich die Reform der Kirche zur Hauptaufgabe. In das Kardinalskollegium berief er weltoffene, reformfreudige Männer. Besonders leidenschaftlich bekämpfte er die Simonie (Käuflichkeit kirchlicher Ämter) und den Nepotismus (Vetternwirtschaft). Er wollte die Moral im Klerus heben und achtete auf strengste Einhaltung des Zölibats, d.i. die Ehelosigkeit der Priester, die zwar seit langem immer wieder gefordert, aber erst auf dem Konzil von Trient verpflichtend festgelegt wurde. Was ihm fehlte, war diplomatisches Geschick, so dass er zu weltlichen Herrschern oft kein gutes Verhältnis fand. Der bedeutende Kirchenreformer starb am 1. Mai 1572. Stand Papst Stadt Rom Besonderheiten Reformer
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Vor 470 Jahren: Dekret über die Rechtfertigung des Konzils von Trient (1547)
katholisches.info: Vor 470 Jahren: Dekret über die Rechtfertigung des Konzils von Trient (1547): (Rom) Am 13. Januar 1547 verabschiedete das Konzil von Trient das Dekret über die Rechtfertigung. Die Rechtfertigung bildete einen der zentralen Streitpunkte, zu denen Martin Luther 30 Jahre zuvor die „Reformation“ losgetreten hatte. Nach Jahren [...] http://dlvr.it/N5w06k
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Petrus Canisius wurde 1521 in Nymwegen in den damals noch habsburgischen Nieder-landen als Sohn des Bürgermeisters der Stadt geboren. Er war der erste Deutsche (die Niederlande gehörten damals noch zum Deutschen Reich), der dem Jesuitenorden beitrat (1543). Unter seiner Mitwirkung entstand die Niederlassung der Gesellschaft Jesu in Köln, die erste in Deutschland. Unermüdlich wirkte der Jesuitenpriester in der Folge als Prediger und Seelsorger für die Erneuerung der katholischen Kirche. Er nahm am Konzil von Trient teil, unterrichtete als Universitätsprofessor in Ingolstadt (Bayern), war Domprediger in Wien, lebte in Messina auf Sizilien, in Augsburg, Prag, München und Innsbruck. Dreimal wurde ihm die Bischofswürde von Wien angetragen, dreimal lehnte er ab, um seinen Weg als Kirchenerneuerer weitergehen zu können. An allen großen kirchenpolitischen Handlungen seiner Zeit war er beteiligt. Seine Schriften wurden berühmt, - am berühmtesten wohl sein dreifacher Katechismus (für Kinder, für Mittelschüler und für Studenten). Mit 76 Jahren starb der große Kirchenreformer am 21. Dezember 1597 in Fribourg in der Schweiz. Land Europa Niederlande Deutschland Besonderheiten Reformer
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Petrus Canisius wurde 1521 in Nymwegen in den damals noch habsburgischen Nieder-landen als Sohn des Bürgermeisters der Stadt geboren. Er war der erste Deutsche (die Niederlande gehörten damals noch zum Deutschen Reich), der dem Jesuitenorden beitrat (1543). Unter seiner Mitwirkung entstand die Niederlassung der Gesellschaft Jesu in Köln, die erste in Deutschland. Unermüdlich wirkte der Jesuitenpriester in der Folge als Prediger und Seelsorger für die Erneuerung der katholischen Kirche. Er nahm am Konzil von Trient teil, unterrichtete als Universitätsprofessor in Ingolstadt (Bayern), war Domprediger in Wien, lebte in Messina auf Sizilien, in Augsburg, Prag, München und Innsbruck. Dreimal wurde ihm die Bischofswürde von Wien angetragen, dreimal lehnte er ab, um seinen Weg als Kirchenerneuerer weitergehen zu können. An allen großen kirchenpolitischen Handlungen seiner Zeit war er beteiligt. Seine Schriften wurden berühmt, - am berühmtesten wohl sein dreifacher Katechismus (für Kinder, für Mittelschüler und für Studenten). Mit 76 Jahren starb der große Kirchenreformer am 21. Dezember 1597 in Fribourg in der Schweiz. Land Europa Niederlande Deutschland Besonderheiten Reformer
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