#Künstlersozialkasse
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clouds-of-wings · 2 months ago
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-- Herr Seliger, Sie sind nun seit mehr als drei Jahrzehnten als Konzertveranstalter im Musikgeschäft tätig. Was hat sich im Lauf der Zeit signifikant verändert? Berthold Seliger: Wir erleben eine drastische Veränderung des Konzertgeschäfts, die in gewisser Weise analog zur Marktkonzentration auf nur wenige Großkonzerne in der Tonträgerindustrie verläuft. Auch im Konzertgeschäft dominieren mittlerweile weltweit nur noch drei Großkonzerne praktisch den gesamten Markt: Das sind Live Nation, der Weltmarktführer, CTS Eventim, der deutsche Monopolist, und AEG, die Anschütz Entertainment Group. Aus einem weitgehend regionalen Konzertmarkt mit örtlichen und nationalen Konzert- und Tourneeveranstaltern, die größtenteils Musikbegeisterte waren, ist eine "Live-Industrie" geworden, in der es kaum mehr um Musik, sondern nur noch um größtmögliche Profite geht. Live Nation und CTS Eventim sind Aktiengesellschaften, und die Aktionäre haben kein Interesse an Kultur, sondern am Erfolg ihrer Aktien. Es ist ein typisches Shareholder-Business geworden, und entsprechend sind diese Großkonzerne nur noch an den Superstars interessiert. Das Konzertgeschäft als solches ist ja ein Superstar-Markt: Ein Prozent aller Musiker und Bands erzielen sechzig Prozent aller weltweiten Konzerteinnahmen, und die oberen fünf Prozent der Performer generieren sage und schreibe 85 Prozent aller Konzerteinnahmen. Und natürlich sind die Ticketpreise für Konzerte dieser fünf Prozent die höchsten, und sie wachsen zudem deutlich schneller als bei allen anderen Musikern. Und die Konzertkonzerne konzentrieren sich hauptsächlich auf dieses Superstar-Geschäft, denn ihre Investoren und Shareholder erwarten sich davon Super-Renditen und Super-Profite. -- Alles super also? Berthold Seliger: Für die Konzerne schon, und für die Superstars wohl auch. Nicht aber für die 95 Prozent aller Musiker weltweit, die die übrigbleibenden 15 Prozent aller Einnahmen unter sich aufteilen müssen. Der CEO von Live Nation verdient 70 Millionen Dollar im Jahr, während die deutschen Musiker laut Künstlersozialkasse im Durchschnitt gerade einmal 14.199 Euro im Jahr verdienen, und die unter dreißigjährigen Frauen kommen gerade einmal auf 10.883 Euro - eine Existenz auf Hartz-IV-Niveau also.
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bischoff-steuern · 4 months ago
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BMAS: Künstlersozialabgabe wird nicht erhöht
Aus der Künstlersozialabgabe-Verordnung geht hervor, welchen Abgabesatz Unternehmen unter bestimmten Voraussetzungen bezahlen müssen, wenn sie künstlerische oder publizistische Leistungen in Anspruch nehmen und verwerten. Für das Jahr 2025 ist keine Erhöhung des Abgabesatzes vorgesehen.  Mehr zum Thema ‘Künstlersozialabgabe’…Mehr zum Thema ‘Künstlersozialkasse’…
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kulturell · 4 years ago
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hoeppnerkv-blog · 5 years ago
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Elementare #Musikpraxis als Lehre der Kunst anerkennen. Konstruktives und weiterführendes Gespräch mit der Parlamentarischen Staatssekretärin Kerstin Griese vom BMAS Initiative von Deutscher Musikrat Verband deutscher Musikschulen und Deutscher #Tonkünstlerverband nach dem gelungenen Auftaktgespräch mit der #Künstlersozialkasse https://www.instagram.com/p/BzlLVnfIHNA/?igshid=1qjpaaraq5w7e
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mondfahrt · 3 years ago
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re: serbia, one tidbit: when the subtitles say "i am left on my own" she's literally singing "i have no health insurance"
Amazing. Literally an advertisment for the Künstlersozialkasse.
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dreimalfuermich · 4 years ago
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Dienstag, 01.12.2020
ENTENPFUHL
In der telefonischen Warteschlange der Künstlersozialkasse: An der schönen blauen Donau
Blau und schön ist nicht da, draußen ist The Void, und da regnets heraus, nieder auf die sich durch den Deutschdunkelwinter schleppenden Menschen.
Jetzt aber weg vom Monitor, raus in genau dieses Wetter. 15:59h.
Jim O’Rourke: The Ground Below Above Our Heads
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techniktagebuch · 4 years ago
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August 2020
Ich brauche nicht mal einen Monat, um ein Dokument zu signieren
Seit 1997 habe ich mit Verlagen zu tun, ungefähr seit 2004 bin ich bei einer Agentur unter Vertrag. In diesen Jahren mussten immer wieder Verträge unterzeichnet werden – für die Bücher, für die E-Books, für die Hörbücher, für Vertragsänderungen. Ich bin nicht besonders gut darin, am selben Ort wie meine Papierpost zu sein, diese Papierpost dann auch wiederzufinden, zu unterschreiben, einen passenden Umschlag zu finden, eine Briefmarke zu haben und das Ergebnis zur Post zu tragen. Es klappt eigentlich nur, wenn das Nichtunterschreiben schnelle und schmerzhafte Folgen hat wie bei der Künstlersozialkasse. Wenn die Künstlersozialkasse etwas von mir will, rückt das sofort auf Platz 1 meiner Prioritäten (jedenfalls, wenn nichts dazwischenkommt, wodurch ich den Vorgang wieder vergesse). Beim Verlag haben Zögern und Schlamperei fast keine Folgen, und deshalb dauert es meistens Monate, manchmal auch Jahre, bis irgendwas erfolgreich unterschrieben zum Verlag zurückkommt. Dass ich fast immer Coautorinnen oder Coautoren habe und das Unterschriebene zum Einsammeln weiterer Unterschriften im Kreis geschickt werden muss, vereinfacht die Sache nicht.
Am 8. August 2020 bekomme ich zum ersten Mal eine Mail vom Verlag mit dem Betreff “Zum E-Signieren vorgelegtes Dokument: D11219_Passig_Verirren_eBook”, abgeschickt von “Bettina Bruchholz durch Scrive <[email protected]>”. “Bettina Bruchholz bittet Sie, das Dokument D11219_Passig_Verirren_eBook elektronisch zu signieren.”
Schon Mitte August bemerke ich dieses Dokument bei der Suche nach etwas ganz anderem in meinem Maileingang. Um den 25. August schreibe ich “Rowohlt E-Doc signieren” auf meine To-do-Liste (die in diesem Fall aus Papier ist, es handelt sich um eine braunvergilbte linierte Karteikarte aus alten DDR-Beständen, EVP 1000 Stück 10 M). Am 28. August öffne ich das Dokument in der Erwartung, eine unkomfortable Bürokratiehölle vorzufinden und werde angenehm überrascht.
Hier fehlt leider ein Screenshot, den ich jetzt nicht mehr nachholen kann. Er hätte den Anfang des Dokuments zusammen mit der Aufforderung “Folgen Sie dem Pfeil” gezeigt. Der Pfeil ist in einem unübersehbaren grünen Kreis untergebracht und deutet nach unten. Wenn ich im Dokument nach unten scrolle, ändert sich die Pfeilrichtung allmählich, bis der Pfeil auf die Stelle zeigt, an der ich unterschreiben soll. Ich scrolle ein paarmal auf und ab und erfreue mich am Pfeilgeschehen.
Unterschreiben muss ich mangels Stift-Tablet-Ausstattung mit dem Finger auf dem Touchpad meines Macbooks. Das Ergebnis hat mit meiner Unterschrift sehr wenig zu tun.
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Gelesen habe ich den Vertrag natürlich nicht und deshalb fällt mir erst beim Betrachten dieses Screenshots auf, dass ich mich hier offenbar mit Kopierschutz-Schikanen einverstanden erklärt habe. Das wollte ich nicht, aber jetzt ist es zu spät.
“Hast du das auch bekommen? Kanntest du so was schon?”, frage ich Aleks, der am selben Tisch sitzt und Coautor des Verirrensbuchs ist. Aleks weiß von nichts, sucht in seiner Mail und sagt “Ah, jetzt hab ich es auch.”
“Das kannst du nicht jetzt bekommen haben, das habe ich schon seit Wochen”, sage ich. Aber es ist wahr! Das Dokument hat nach meiner Unterschrift selbstständig den nächsten Adressaten zum Unterschreiben aufgefordert!
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So ähnlich sieht sie wohl aus, die schöne Zukunft des Verträgeunterschreibens. Nur das unglaubhafte Gekrakel müsste man noch irgendwie weglassen können.
(Kathrin Passig)
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bauerntanz · 7 years ago
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feste Freie
"Feste #Freie" in der Medienlandschaft und die seltsame Untätigkeit der #DRV
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Ein Whistleblower legte jetzt der Deutschen Rentenversicherung eine Liste mit über hundert Namen von Beschäftigten beim Medienhaus DuMont vor, von denen er den Verdacht hat, dass sie als scheinselbstständige Pauschalisten für die beim Kölner Stadtanzeiger und dem Boulevard-Blatt Express des Medienkonzerns tätig waren oder sind. Die Deutsche Rentenversicherung übergab die Liste dem Zoll, der als…
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victoria-benner · 6 years ago
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Der Lektor - ein professioneller Betaleser
Die Überschrift sagt es schon. Ein Lektor ist eine Art professioneller Betaleser. Wobei die Betonung hier auf professionell liegt. Denn ein Lektor wird sich nicht nur mit Lesen aufhalten, sondern noch weit mehr mit dem Text machen, den man ihm vorlegt. Doch es ist ja nicht nur wichtig, was ein Lektor ist, sondern genauso interessant ist die Frage: was kostet er?
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Was ist ein Lektor und was tut er?
Mein Auftakt, dass ein Lektor ein professioneller Betaleser sei, war sicher sehr anschaulich, wenn auch etwas ungenau. Sicher liest ein Lektor den Text, der ihm gegeben wird, wie das auch die Betaleser tun, die man sich zulegen kann und nach Möglichkeit auch zulegen sollte, aber ein Lektor ist weit mehr, als ein Leser, der die Geschichte zu seinem privaten Vergnügen liest. Das zeigt sich schon allein bei dem Wissen, das viele Lektoren mitbringen. Oft haben sie Germanistik studiert, kennen sich wie kaum ein anderer in Sachen Rechtschreibung und Stil aus. Dazu kommt noch eine geballte Ladung Wissen in Sachen Erzählstrukturen, Figurenaufbau, Spannungskurven und Dialoggestaltung. Kurzum: Ein Lektor ist ein Superleser. Und daher wird er auch genau all das kontrollieren, was ich eben aufgezählt habe. Vorausgesetzt man engagiert einen Lektor wirklich als Lektor und nicht nur als Korrektor.
Korrektorat oder Lektorat?
Wenn man sich an einen Lektor wendet, kommt bei den Absprachen mit ihm oder ihr bald die Frage, was gewünscht wird? Korrektorat oder Lektorat?
Anfänger stehen hier oft vor der Frage was das heißen soll?
Was ist ein Korrektorat und wo ist der Unterschied zum Lektorat? Immerhin scheint da ja einer zu sein, sonst würde der Supertestleser wohl nicht fragen, was man möchte.
Der Unterschied zwischen beiden ist, dass sich ein Korrektorat nur mit Sachen wie Rechtschreibung, Zeichensetzung und Stil beschäftigt, während ein Lektorat noch Spannungsbogen, Figurenaufbau, Logikfehlern in der Geschichte, auch so schön neu deutsch Plot Holes genannt, und eben noch der Rechtschreibung, Zeichensetzung und Stil darüber hinaus prüft. Man kann also sehen, dass ein Lektorat deutlich umfassender ist, als eine reine Durchsicht auf Stil und korrektes Schreiben.
Daher ist es logisch, dass ein Lektorat deutlich mehr kostet, als das Korrektorat und auch mehr Zeit in Anspruch nimmt, was jeder, der auch nur kurze Texte überarbeitet nachvollziehen kann.
Bei einem Lektorat durchläuft der Text ungefähr vier bis fünf Lesungen, wobei der Lektor oder die Lektorin bei jedem auf einen anderen Aspekt gucken wird.
Wenn man sich also entscheiden soll und man nicht auf die Haushaltskasse Rücksicht nehmen muss, würde ich immer ein Lektorat einem Korrektorat vorziehen, da es so viel mehr für die Geschichte tut und man so viel mehr lernt, denn natürlich wird der Lektor oder die Lektorin einem alles was sie gefunden hat anstreichen und erklären. Eine Zusammenarbeit mit jemandem vom Fach ist also eine Investition über die Geschichte hinaus. Wenn sie auch etwas teuer ist. Was mich zu der Frage bringt:
Wie viel kostet so ein Lektorat?
Hier gilt, was ich bereits im Abschnitt vorher gesagt habe: ein Lektorat umfasst mehr als ein Korrektorat und ist entsprechend teuer.
Wie teuer genau, hängt davon ab, wie groß der Text ist, den man zur Durchsicht vorlegt, denn Lektoren werden nach Seiten bezahlt. Dabei können sie, je nach Erfahrung die sie haben zwischen vier bis sieben Euro pro Normseite verlangen.
Bei einem Manuskript von 200 Seiten, macht das 800,- Euro, plus Märchensteuer die hier 150 Euro beträgt und die Abgabe an die KSK, Künstlersozialkasse, die jeder bezahlen muss, der die Dienste von jemand in Anspruch nimmt, der bei dieser versichert ist. Sind zusammengerechnet also um die 950,- Euro im günstigsten Fall für den Lektor. Nur so als Beispiel.
Abgesehen davon gibt es noch etwas, dass man zu den Kosten eines Lektorats wissen muss. Ich sagte vorhin, ein Lektor erhält etwa vier bis sieben Euro pro Normseite und bei dieser Formulierung ist zu beachten, liegt die Betonung auf dem Wort Normseite, die keine normale Seite ist, wie man sie kennt.
Eine Normseite ist eine Seite die nicht mehr als 1.500 Zeichen bei einer Schriftgröße von ca. 11 pt und einem Zeilenabstand von mindestens 1,5, wenn nicht sogar doppelter Zeilenabstand enthält.
Es dürfte also klar sein, dass wenn ein Manuskript im Computer an die 200 Seiten hat, es nach der Formatierung auf Normseite deutlich größer ist.
Einen Lektor anzuheuern kann also ganz schön teuer werden.
Allerdings bekommt man dafür auch ganz schön was geboten.
Der Text, den man eingereicht hat, wird man in den wenigsten Fällen wiedererkennen. Wenn ein Autor einen Text abgibt, kann man ihn mit einem Rohdiamanten vergleichen. Erst der Lektor hat die Fähigkeiten und Mittel um ihn zu schleifen und zum Funkeln zu bringen.
Für wichtige Manuskripte, die ich einem Verlag vorlegen möchte, ist ein Lektor also eine sehr gute Investition.
Und je nachdem wie nett der Lektor ist oder wie sehr ihm der Text und der Autor an Herz gewachsen ist, wird er sogar noch ein paar hilfreiche Tipps mit auf den Weg geben, wie man die Inhaltsangabe und das Anschreiben formulieren sollte, um gut bei dem Verlag landen zu können.
Wie und wo finde ich einen Lektor?
Im Internet oder bei der Publishing Plattform des Vertrauens.
Ich selbst verlege meine Bücher bei Epubli und weiß, dass man dort im Forum fündig wird, wenn es um die Frage nach einem Lektor geht.
Ansonsten natürlich in den Verlagen, doch an die Lektoren kommt man nur heran, wenn man von dem Verlag betreut wird, was für nicht so leicht zu bewerkstelligen ist.
Wobei die Frage danach, wo man einen Lektor findet, nicht nur das reine Finden betrifft, sondern indirekt auch noch die Frage danach wem man vertrauen kann mitschwingt. Denn Lektor ist keine geschützte Berufsbezeichnung. Ob jemand ein Abzocker ist, ist eine Frage, die man lieber nicht klären möchte, setzt sie doch Voraus, dass man den Dienste ausprobiert.
Wer wirklich verlässliche Auskünfte haben möchte, kann sich beim Verband freier Lektoren oder beim Selfpublishingmarkt erkundigen. Dort bekommt man jede Menge Angebote, unter denen sich bestimmt jemand findet, mit dem man sich die Zusammenarbeit vorstellen kann.
Wichtig ist bei der Suche auch darauf zu achten, was der Lektor oder die Lektorin für Genres angibt. Bietet man ihr etwas an, dass sie nicht angibt, kann es sein, dass sie den Auftrag ablehnt. Gleiches gilt für den Fall, dass sie bereits ausgelastet ist.
Es kann also eine Weile dauern, bis man etwas gefunden hat. Hier gilt, wie bei allem: nicht aufgeben.
Name gefunden und nun?
Hat man einen Lektor gefunden, der das entsprechende Genre bearbeitet, kann man sich erst mal genauer über ihn informieren. Die meisten haben Webseiten, auf denen sie etwas über sich und ihre Arbeit berichten, wonach man entscheiden kann, ob man diesem Menschen sein Manuskript anvertrauen möchte oder nicht.
Ist das getan, muss man Kontakt aufnehmen. In der Regel mit einer netten Mail, in der man dem Lektor erklärt, um was für ein Projekt es sich handelt und welchen Umfang es hat. Damit gemeint ist, dass ihr angeben sollt, in welches Genre die Geschichte fällt, welche Zielgruppe ihr euch vorstellen könntet und grob angeben sollt, um was es geht. So bekommt euer zukünftiger Lektor eine Vorstellung davon, was er sich ins Haus holt und ob er interessiert wäre. Ein wenig Werbung machen ist hier durchaus angebracht. Man muss schließlich überzeugen. Wer einen Elevator Pitch (also die Geschichte in einem Satz zusammengefasst) hat und einen Entwurf für einen Klappentext, der die Geschichte in wenigen Zeilen zusammenfasst, ist hier klar im Vorteil und kann es im Anschreiben verwenden.
Oft ist es auch so, dass man bereits ein paar Seiten als Textprobe mitschickt. Manchmal ist das aber auch nicht gewünscht.
Ist man sich unsicher, sollte man nachfragen, was gewünscht wird. Das vermeidet Stress.
Lässt sich der Lektor auf die Anfrage ein, wird er die eingereichten oder nachträglich angeforderten Seiten zur Probe lektorieren, um zu zeigen, wie er arbeitet und als Autor kann man prüfen, ob man gut zusammenarbeiten kann. Ist das der Fall, steht dem Auseinandernehmen des Textes nichts mehr im Weg und was danach kommt, ist ein andere Etappe, die in einem anderen Artikel bearbeitet werden soll.
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bossbloggt · 3 years ago
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Zwischen Überleben und Selbstverwirklichung
Mal ganz ehrlich: Wenn sich jemand als „Schauspieler, Musiker, Autor und Coach“ vorstellt, wird die Reaktion bei den allermeisten von uns nicht Bewunderung, sondern eine gewisse Skepsis sein: Nichts Halbes und nichts Ganzes eben. Und wenn eine Ex-Kommilitonin aus Schauspielschulzeiten ihre Hafermilch auf das Band der Supermarktkasse legt, an der wir gerade unsere Miete verdienen, wird unser erster Impuls wahrscheinlich nicht Stolz auf unsere Lebenstüchtigkeit sein. Und das, obwohl wir wissen (und seit Jahren versuchen, es unseren besorgten Eltern und Großeltern zu erklären), dass sich die Arbeitswelt verändert hat, eine lebenslange oder auch nur zeitlich begrenzte Festanstellung genauso unüblich geworden ist wie ein Leben lang denselben Beruf auszuüben; obwohl uns bewusst ist, dass wir Künstler*innen als Prototypen des flexiblen Arbeitnehmers, der selbstausbeuterischen Soloselbständigen oder der Pendelexistenzen zwischen befristeten Anstellungen und Scheinselbständigkeit sogar eine Pionierrolle auf dem Arbeitsmarkt übernommen haben. Obwohl die Jüngeren unter uns nie etwas anderes kennengelernt haben, hält sich der Mythos vom Künstler, der nur für und v.a. nur von seiner Kunst lebt, hartnäckig. Nicht nur bei Branchenfremden, sondern auch bei uns selbst.
Dabei sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: 2019 gab es 1857 abhängig beschäftigte Schauspieler*innen an deutschen Theatern, bei der Sozialversicherung gelistet waren hingegen zirka 15.000. Eine Statistik von 2010 besagt, dass mehr als jeder Dritte einer branchenfremden Tätigkeit nachgeht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Eine hybride Lebensweise ist also keineswegs eine Ausnahme. Darüber, wie sich die Pandemie auf diese Zahlen auswirkt, gibt es noch keine Erhebungen, aber die Tendenz kann man sich denken.
Das sind düstere Aussichten. Aber andererseits waren wir Freischaffenden auch schon vor Corona mit prekärem Leben vertraut. Vielen von uns wird diese Krisenkompetenz sogar geholfen haben, etwas besser als die Durchschnittsbevölkerung durch die letzten Monate zu kommen. Besonders denjenigen, die sich schon vor der Krise ein zweites Standbein aufgebaut haben und zu Hybriden geworden sind. Das geschieht zwar häufig aus unschönen Gründen: Finanzielle Zwangslage, Angst vor Hartz-IV, zu große psychische Belastung durch Existenzängste und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden - führt aber mindestens ebenso häufig zu spannenden Biographien, einer Befreiung aus der Abhängigkeit vom Schauspielberuf – sowohl finanziell als auch den Selbstwert betreffend - und einer Bereicherung der Künstlerpersönlichkeit: Die Schauspielerin, die auch als Trauerrednerin arbeitet, der Schauspieler, der endlich das Drehbuch selbst schreibt, auf das er so lange Zeit gewartet hat... Nichts ist so langweilig wie Schauspieler*innen, die nur ihre eigene kleine Theater- oder Filmwelt kennen. Schließlich sind nicht wenige von uns irgendwann einmal mit der kühnen Idee in diesen Beruf gestartet, er würde uns erlauben, nicht nur ein Leben, sondern mehrere zu leben.
Die andere Seite der Medaille ist die (oft nicht unbegründete) Angst, durch die Zeit und die Energie, die man in seine Zweit-Existenz investiert, den Anschluß an die Branche zu verlieren, nicht mehr flexibel genug zu sein, wenn ein Drehtag kommt, ihn gar nicht erst angeboten zu kriegen, weil man nicht die Zeit hat, ständig neues Material zu produzieren und Kontakte zu pflegen oder schlicht und einfach einzurosten – denn vom nicht Spielen wird man nicht unbedingt besser.
Einfach gemacht wird es denjenigen, die sich in hybriden Lebensformen versuchen auf jeden Fall nicht. Mit den zwangsläufigen Wechseln zwischen Selbständigkeit, befristeten sozialversicherungspflichtigen Anstellungsverhältnissen und unständigen (klingt ja schon wie “unanständigen”) Beschäftigungen, die mit einer solchen Arbeitsweise einhergehen, können weder das Arbeits-, noch das Finanzamt oder die Künstlersozialkasse viel anfangen. Die Betroffenen selbst kostet das viel Zeit, Nerven und Geld, das dann zum Beispiel auf dem Renten- und Vorsorgekonto fehlt.
Wie auch immer: Wir finden Hybriden höchst interessante Wesen und werden uns in den nächsten Ausgaben ihre Lebenswelten und das ein oder andere Exemplar genauer ansehen.
1 Quelle: Statista
2  Quelle: Bundesagentur für Arbeit
3  Quelle: Uni Münster (Zuerst erschienen am 18.10.21 bei “TOI TOI TOI” https://www.buehnengenossenschaft.de)
Illustration: Charlotte Ehrlicher
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verbandsbuero · 3 years ago
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Zukunftswerkstatt: Freie Lektor*innen geben Orientierung in Zeiten des Wandels
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Freie Lektor*innen geben Orientierung in Zeiten des Wandels Digitale Zukunftswerkstatt des VFLL sondiert gesellschaftliche Trends und wirtschaftliche Herausforderungen für Textdienstleistende Am vergangenen Wochenende trafen sich rund 70 Mitglieder des Verbands der Freien Lektorinnen und Lektoren e. V. (VFLL) zur Onlinekonferenz „Zukunftswerkstatt Freies Lektorat". Sie diskutierten, wie sich Digitalisierung, die Entwicklung zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Inklusion sowie der Sprachwandel auf ihren Beruf auswirken. Dabei wurde klar: Mit ihrem Engagement für Textqualität und gute Kommunikation geben freie Lektorinnen und Lektoren Orientierung in Zeiten des Wandels. Dieser wichtige kulturelle Beitrag verdient gesellschaftliche Anerkennung und braucht sichere wirtschaftliche Grundlagen. Neben den Verbandsmitgliedern waren zahlreiche Expert*innen aus Kultur und Wirtschaft zur Konferenz eingeladen, darunter Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Duden-Redaktion, und die Gewerkschafterin und Autorin Steff Schulze. Bewältigungsstrategien für Diversität, Sprachwandel und Digitalisierung In ihren Gesprächsrunden arbeiteten die Lektorinnen und Lektoren heraus, dass sich ihre Arbeit in den kommenden zehn Jahren stark verändern wird. In der Verlags- und Publishingbranche entstehen neue Tätigkeitsfelder. Die Wünsche und Ansprüche von Auftraggeber*innen ändern sich ebenso wie die Rahmenbedingungen für Soloselbstständige. Die Teilnehmer*innen machten aber auch deutlich, dass sie an den großen gesellschaftlichen Trends – Diversität, Sprachwandel, Digitalisierung – als wichtige Akteure mitwirken. Lektoratsprofis beraten Schreibende zur geschlechtergerechten Sprache. Sie helfen bei der Inklusion von Menschen mit Lernschwierigkeiten oder geringer Sprachkompetenz, indem sie Texte in Leichter oder Einfacher Sprache bearbeiten. Als Sensitivity Reader achten sie auf Diversität in Romanen. Und Verlage unterstützen sie bei der Umsetzung digitaler Workflows und der Entwicklung neuer zielgruppengerechter Medienformate. „In unsicheren Zeiten geben Lektorinnen und Lektoren mit ihrem Fachwissen, hohen Qualitätsbewusstsein und handwerklichen Können Orientierung. Sie erfüllen daher eine wichtige Funktion und gestalten die Zukunft unserer Gesellschaft maßgeblich mit", erklärt VFLL-Vorstandsmitglied Claudia Lüdtke. Wirtschaftliche Grundlagen müssen stimmen Dass diese wichtige Aufgabe Anerkennung in Form angemessener Honorare verdient, darüber waren sich die Teilnehmer*innen einig. Als Herausforderungen sehen sie neben dem wachsenden Kostendruck in der Publishingbranche die Konkurrenz durch digitale Geschäftsmodelle. „Aus meiner Sicht wird der Lektoratsberuf durch den wachsenden Markt der Clickworking-Plattformen ganz neu herausgefordert", erklärt Steff Schulze im Rückblick auf die Veranstaltung. Sie war als externe Expertin zur Tagung eingeladen und brachte ihre Perspektive als Gewerkschafterin und Autorin ein. „Um das Berufsbild zu erhalten und zu festigen, wird sich der VFLL deswegen verstärkt mit Fragen der beruflichen Identität und Arbeitsethik beschäftigen müssen. Hochqualifizierte Lektoratsprofis stehen mit ihrem breiten Leistungsangebot, Nischenspezialisierungen und den hohen Qualitätsansprüchen ihren Auftraggeber*innen persönlich gegenüber. Die Auftragsabwicklung über die Plattformen dagegen ist deutlich anonymer. Oft fehlen Qualitätskriterien und es herrscht Preisdumping." Die Lektorinnen und Lektoren des VFLL zeigten sich bereit, diese Herausforderung anzunehmen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Tagung werden verbandsinterne Arbeitsgruppen starke Positionen zu Honoraren und zum Berufsbild erarbeiten. Auch mit einer Weiterentwicklung der Verbandsstrukturen und der Öffentlichkeitsarbeit werden sich die VFLL-Mitglieder in naher Zukunft beschäftigen. Hochkarätige Expertise aus dem Branchenumfeld Neben Schulze hatte der VFLL weitere Expertinnen und Experten eingeladen: - Dr. Kathrin Kunkel-Razum, Leiterin der Duden-Redaktion - Martin Bergmann, Programmleiter beim Schäffer-Poeschel Verlag - Dr. Lutz Kreutzer, Autor und Organisator des Self-Publishing-Day - Lisa Eckstein, Vorsitzende der Jungen Verlags- und Medienmenschen e. V., und ihre Verbandskollegin Charlotte Hütten - Frederik Eichler, Gründer der SciFlow GmbH - Katja Staudt, Expertin und Trainerin für Online-Marketing bei Boost My Business Sie alle traten nicht als Referent*innen auf, sondern mischten sich unter die Teilnehmer*innen, um die Gespräche mit Perspektiven aus ihren Arbeitsgebieten zu bereichern. Die Veranstaltung wurde als Videokonferenz im selbstorganisierten Open-Space-Format abgehalten. Aufgrund des großen Erfolgs will der VFLL auch weiterhin auf digitale Formate als Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen setzen. Stefanie Liliane Meyer rückt in Vorstand nach Im Vorfeld der Veranstaltung, am 17.9., hielt der VFLL seine jährliche Mitgliederversammlung ab, ebenfalls als virtuelle Konferenz. In diesem Rahmen wurde die Lektorin Stefanie Liliane Meyer aus Mülheim an der Ruhr als neues Vorstandsmitglied gewählt. Sie löst Georg-D. Schaaf aus Münster ab, der nach drei Jahren im Vorstand aus privaten Gründen ausscheidet. Über den VFLL Der im Jahr 2000 gegründete VFLL ist Berufsverband für freiberuflich arbeitende Lektorinnen und Lektoren im deutschsprachigen Raum. Er kümmert sich um die beruflichen Interessen seiner mehr als 1000 Mitglieder, zu denen neben Lektorinnen und Lektoren auch (Schluss-)Redakteure und Korrektorinnen zählen. Der VFLL setzt sich in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik für die wirtschaftlichen und sozialen Belange der freien Lektorinnen und Lektoren ein. Er ist Mitglied im Deutschen Kulturrat und in der Deutschen Literaturkonferenz. Den bei der Künstlersozialkasse (KSK) versicherungspflichtigen Lektorinnen und Lektoren kommt zugute, dass der VFLL sowohl im Beirat als auch im Widerspruchsausschuss der KSK vertreten ist. Seit 2016 ist der VFLL zudem Mitglied im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Lesen Sie den ganzen Artikel
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bischoff-steuern · 1 year ago
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Umlage für Künstler: Künstlersozialabgabe bleibt 2024 stabil
Aus der Künstlersozialabgabe-Verordnung geht hervor, welchen Abgabesatz Unternehmen, die künstlerische oder publizistische Leistungen in Anspruch nehmen und verwerten, unter bestimmten Voraussetzungen bezahlen müssen. Für das kommende Jahr 2024 soll der Abgabesatz gleich wie im Jahr 2023 bleiben: bei 5,0 Prozent. Mehr zum Thema ‘Künstlersozialabgabe’…Mehr zum Thema ‘Künstlersozialkasse’…
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leinwandfrei · 3 years ago
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Die Kunst des Abgangs von der Konzertbühne - Das Musikdrama “Saiten des Lebens”
Der Musikfilm ist ein vielgestaltiger Bereich zwischen Musik und Film. Bekannteste Vertreter dieser Gattung sind Konzertfilme, seit den 1990ern hat sich das Musiker-Biopic als starkes (und erfolgreiches) Feld gezeigt. Die Filmfestspiele in Cannes 2021 wurden mit einem Musicalfilm eröffnet, ein Biopic zu Celine Dion war Teil des Programms. Bei dem Oscars 2021 wurde eine Filmbiografie über Billie Holiday nominiert. Dies belegt die starke Präsenz von Musikfilmen in der Filmwelt, wo diese in den vergangenen Jahren gerade bei der Filmpreisen eine prominente Rolle spielten, Das Problem  ist häufig die Verklärung oder negative Überzeichnung der Konzert- und Kompositionssituation bei gleichzeitiger Überhöhung oder Skandalisierung der Künstlerfigur (ganz im Sinne des romantischen Künstlerbegriffs zwischen Genie und Wahnsinn), geboren aus Klischeevorstellungen, die in der Gesellschaft verbreitet sind und durch Filme, Interviews (u.a.) immer weiter tradiert werden. In vielen Fällen sind die Darsteller keinesfalls im Umgang mit Instrumenten geübt, Konzertsituationen sind daher nicht überzeugend. Ähnlich wie in der Kunst der Synchronisation ist hier ein gemeinsames Timing von Bild und Ton auch ein wichtiges Thema.
Unter der Vielzahl an Filmen mit Bezug zur Rock- und Popmusik wie kritischen Darstellungen der Überforderung klassischer Musiker unter dem Perfektionismus-Druck von außen und innen sticht die Produktion Die Saiten des Lebens (A late quartet - 2012) positiv heraus. Regie-Debütant Yaron Zilberman (auch an Drehbuch wie Produktion beteiligt) stellt sich die schwere Aufgabe die Magie und die Probleme eines gut eingespielten Streichquartetts auf die Leinwand zu bannen, ohne dabei in Klischees und unrealistische Vorstellungen abzugleiten. Natürlich wird an einigen Stellen der Dramaturgie zuliebe etwas komprimiert und pointiert. Der Ausgang des Films ist dramaturgisch perfekt inszeniert, aber im klassischen Konzertbetrieb höchst unwahrscheinlich. Die Aufgabe wird unter anderem dadurch etwas erleichtert, dass nicht das Musizieren an sich im Mittelpunkt steht, sondern die Folgen einer Umbesetzung für die um das Quartett gewachsenen Leben der Mitglieder und deren Nachkommen in ihrer umfassenden Wirkung gezeigt werden soll. Ohne in die amerikanische Heroisierung der Familie und ihrer Werte von Zusammenhalt zu verfallen (wohl am drastischsten in der Serie Breaking Bad konsequent zu Ende geführt), ist das Quartett „The Fugue“ tatsächlich die Familie der Beteiligten. Solo-Karrieren, verhinderte Ausbrüche in die Komposition und Neue Musik, Kinderwünsche und Partnersuche wurden den vom Konzertkalender des Quartetts diktierten Umständen angepasst. Dem Quartett zuliebe werden Spannungen verschwiegen, dunkle Seiten überstrahlt und schwere Entscheidungen zum Wohle des Ensembles getroffen. Nach 25 gemeinsamen Jahren werden diese Opfer mit dem baldigen Ausstieg des Cellisten auf den Prüfstand gestellt, der Beginn eines neuen Abschnitts bringt die Ordnung im Ensemble durcheinander und eröffnet verschiedene Optionen.  
Auslöser der Auflösungserscheinungen des Quartetts ist die endgültige Diagnose von Parkinson beim Cellisten Peter Mitchell, dem ältesten Mitglied des Quartetts und dabei der feste Kern der auseinanderstrebenden Musiker. Christopher Walken tritt hier in ungewohnter Rolle auf. Ebenso ist Philip Seymour Hoffman als zweiter Geiger Robert in ungewöhnlichen Gefilden zu erleben. (Gerade im Kontrast zum Auftritt in …und dann kam Polly als frustrierter Ex-Promi mit sterbender Karriere als Musicaldarsteller und im gleichen Maße gesteigertem Selbstbewusstsein ist der Auftritt in diesem stillen Film ein Beweis seiner Qualität und Vielfältigkeit. Dieses Talent hat den verstorbenen Darsteller zum König der Nebenrollen gemacht.) Beide Oscarpreisträger glänzen mit einer dezenten, dem Charakter untergeordneten Darstellung. Mit dem ersten Geiger Daniel Lerner (Mark Ivanir), der Bratschistin Juliette Gelbart (Catherine Keener – geübte Kollegin an Hoffmans Seite) und Alexandra Gellbart (Imogen Poots), der Geige studierenden Tochter von Juliette und Robert, ist das kleine Ensemble schon vollständig. Dieser kleine Kreis wird schon im ersten Bild mit den kreisförmig aufgestellten Stühlen der Musiker auf großer Bühne angedeutet. Er genügt um die Kernkonflikte von Eifersucht, Egoismus, Liebe, Hass und Trauer konzentriert zu verbinden. Von den Figuren wird Opferbereitschaft, Diplomatie und Leben für ein Kollektiv gefordert. Für den Cellisten geht eine Welt zu Ende, denn er bemüht sich um den richtigen Moment und die richtige Form um stilvoll aufzuhören. Einen Schritt, der vielen Künstlern mental unmöglich scheint und in Deutschland nur aufgrund der Gema und der Künstlersozialkasse tatsächlich möglich sein kann. Aufhören heißt hier in den meisten Fällen nur noch als Hobbymusiker weiterzumachen oder tatsächlich für immer mit dieser Welt abzuschließen. Der häufig thematisierte Perfektionismus in der Szene der „Klassischen“ Musik (ohne sich auf die Epoche der Klassik zu beschränken) kommt im Moment des altersbedingten Verlustes der spielerischen Fähigkeit an seine Grenzen. Der Anspruch muss langsam reduziert werden und damit ein fundamentales Umdenken passieren. Und diesem Umdenken, Abfinden und Verzweifeln kann der Zuschauer in Saiten des Lebens folgen. Dabei führt der Wunsch nach einem angemessenen, organisierten Ausstieg und einer bewussten Wachablösung zum Aufbrechen alter Konflikte. Diese drohen das Quartett zu zerstören. Die aufgeweckten Konflikte stehen im Mittelpunkt, eigentlich absurd, da doch der Cellist vom Schicksal gestraft wird und in naher Zukunft sein lange geübtes Talent verlieren wird. Ein Quartett besteht nicht nur aus Musikern, sondern aus Menschen, welche sich über Jahre aneinanderbinden und mit der Entwicklung einer gemeinsamen musikalischen Sprache auch zum menschlichen Kollektiv werden. Die Loslösung eines Teils daraus bringt den Komplex zum Wanken. Sinnbildlich dafür steht das Stück des abschließenden Konzerts, welches als Stück und als Idee beständiger Begleiter wie Titelgeber (im Englischen) der Handlung ist. Der Wunsch Beethovens, alle sieben Sätze seines späten Streichquartetts cis-Moll op. 131 (1825/26) attaca und ohne Pause zu spielen ist sinnbildlich für den Wunsch nach ewiger Kontinuität des Quartetts und auch für die Grenzen dieser Kontinuität. Die Rahmenszene des Films ist eine rührende Inszenierung der Übergabe des Staffelstabs. Abgesehen davon, dass solch ein Szenario im Rahmen des klassischen Konzertbetriebs kaum vorzustellen ist, ist es eine rührende Szene und ein traumhafter Abschied von der Bühne. Das neu geformte Quartett schlägt (metaphorisch und visuell) ein neues Kapitel auf und das Publikum honoriert die Arbeit des aufrecht abtretenden Mitchells.  
Diese letzten Zeilen mögen nach Kitsch klingen, aber der Film schlägt keinen solchen Grundklang an. Voller Ernst und Achtung wird die Arbeit der Musiker gewürdigt und zumindest versucht, die Motivation für die lebenslange Auseinandersetzung mit Werken über den Notentext hinaus, in Dialogen verständlich zu machen. Auch die Konzertszenen wirken echt. Die Darsteller versuchen nicht durch extreme Mimik ihr Aufgehen in der Musik zu zeigen, Bild und Musik sind aufeinander abgestimmt und wirken daher authentisch. Das einzige fehlende Element scheint die deutliche Kritik am Perfektionismus-Denken in der Szene zu sein. Alexandra erklärt ihren Mentor und Liebhaber Daniel immerhin für besessen und wirft ihren Eltern vor, ein Kind in dieses Leben gesetzt zu haben. Aber letztlich wird dieser Aspekt in den Zwischentönen problematisiert, ohne ihn endgültig zu bewerten. Es ist auch fraglich ob Außenstehende die Autorität haben etwas so Zentrales einzuschätzen. Es bleibt ein Film über einen gelungenen Abgang von der Konzertbühne und die Hingabe eines Profimusikers, verbunden mit großer Musik und viel Arbeit – auf technischer wie menschlicher Seite. Fernab der finanziellen und konkurrierenden Situation unter den Künstlern spielt das Drama in einer ideellen Situation und zeigt, was die professionelle Arbeit in der Klassischen Musik einem Leben geben und nehmen kann.          
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maekkelae · 4 years ago
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Als wir versuchten die Welt zu retten (und es ziemlich vermasselt haben)
Timeline der Umsetzung von Corona-Hilfsmaßnahmen in Bayern am Beispiel Mäkkelä/Martti Trillitzsch (März 2020 - April 2021)
18.03.2020 Antrag auf Corona-Soforthilfe der bayerischen Regierung i.H.v. EUR 4526.- für "Abgesagte Konzert-Tourneen und nicht erstattungsfähige Flugbuchungen und Bahntickets vom 17 .03.2020 - 03. 06.2020" gestellt.
03.04.2020 Bescheid über Gewährung der bayerischen Corona-Soforthilfe in der beantragten Höhe.
19.05.2020 Das Antragsformular für die sog. Künstlerhilfe in Bayern geht online. Ausschlusskriterien sind a) bereits irgendeine Hilfe erhalten zu haben oder b) einen Antrag auf irgendein Hilfsprogramm gestellt zu haben. Mitgliedschaft in der Künstlersozialkasse oder detailierter Nachweis über erwerbsmässige Tätigkeit als Künstler ist Bedingung.
20.05.2020 Nach Rücksprache mit Herrn ZZZ von der Hotline der zuständigen Behörde (Regierung von Mittelfranken) ob dies zulässig sei (ja, das wäre es), Antrag auf Künstlerhilfe der bayerischen Regierung i.H.v. EUR 2626.- gestellt. Das sind die beantragbaren EUR 3000.- für den Zeitraum von max. drei Monaten, abzgl. einer Konzert-Gage im Juni 2020.
09.06.2020 Bayerische Künstlerhilfe in beantragter Höhe gewährt bekommen.
19.06.2020 E-Mail über Rücknahme der Auszahlungsgenehmigung der beantragten Künstlerhilfe durch Mitarbeiterin der Regierung von Mittelfranken. Auszahlung kann nicht erfolgen da mir bereits eine Soforthilfe in Höhe von 4526 EUR bewilligt und ausgezahlt wurde. Es wird um eine Stellungnahme dazu gebeten.
In meiner Antwort-Mail vom 19. Juni informiere ich Frau XXX von der Regierung von Mittelfranken über mein Telefonat mit Herrn ZZZ von der zuständigen Hotline und das ich auf dessen Information hin den Antrag auf Künstlerhilfe gestellt habe.
26.06.2020 E-Mail von Frau YYY von der Regierung von Mittelfranken, in der sie nochmals darauf hinweist, dass der Genehmigungsbescheid für meine Künstlerhilfe vom 9. Juni aufgehoben sei und sich ausdrücklich für die nicht zutreffende Aussage durch den Hotline-Mitarbeiter im Vorfeld des Antrags entschuldigte.
20.10.2020 Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigter in einer "Ermittlungssache Sonstiger Betrug (Versuch)" beim Wirtschaftsdezernat der Kriminalpolizei in Nürnberg. Um was es genau geht wird nicht erwähnt.
10.11.2020 Vernehmung bei der Kriminalpolizei Nürnberg. Mir wird erklärt es geht um meinen letztlich abgelehnten Antrag auf Künstlerhilfe vom 27.05.2020. Von der Regierung von Mittelfranken wurde Anzeige wegen versuchten Betrugs erstattet (laut der vernehmenden Kriminalbeamtin) da ich wissentlich eine Falschangabe im Antrag gemacht hätte. Gelder sind in der Angelegenheit nie geflossen.
11.11.2020 Ich reiche eine Aussage zur Sache, mit Schilderung des ganzen Vorgangs, per Post nach.
BR5 Radio Reportage & Kurz-Interview mit Minister Sibler zum Thema Ermittlungsverfahren wegen Künstlerhilfe. Dem Minister wird mein Fall konkret präsentiert.
BR Fernsehen "Jetzt Red i". Minister Sibler sagt, auf meinen Fall angesprochen, er wird sich persönlich darum kümmern. Hier der Fernsehbeitrag**. **
23.11.2020 Bericht in der** **Bayerischen Staatszeitung zur Welle von Ermittlungsverfahren gegen Künstler
25.11.2020 Bericht über die Welle von Ermittlungsverfahren gegen Künstler in den Nürnberger Nachrichten/nordbayern.de
03.02.2021 Eingangsbestätigung meiner Anträge auf November & Dezember-Hilfe.
23.02.2021 Nachdem ich bis zu diesem Tag nichts von der Staatsanwaltschaft gehört habe - also dreieinhalb Monate - und ein Online-Artikel über Minister Siblers maskenfreies Geburtstagsgratulieren erscheint, tagge ich den Herrn Minister in einem Facebook-Post in Zusammenhang mit meinem laufenden Ermittlungsverfahren in der Hoffnung so vielleicht irgendetwas Neues zu erfahren.
24.02.2021 Ich erhalte eine E-Mail vom Herrn Minister, ich möchte Ihn doch bitte einmal direkt anrufen.
25.02.2021 Ich telefoniere mit Herrn Sibler, bayerischer Minister für Kultur und Wissenschaft. Er teilt mir mit das alle der Ermittlungsverfahren wegen versuchten Subventionsbetrugs in Zusammenhang mit dem sog. "Künstlerhilfsprogramm" seit dem 15.02.2021 eingestellt seien. Es wäre verwunderlich, dass ich davon nichts wüsste. Er liest mir eine entsprechende E-Mail vor. Erfreulich für mich, weniger erfreulich für die _nicht _eingestellten Verfahren die es durchaus noch gibt.
02.03.2021 Mich erreicht ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth vom 26.02.2021, das Ermittlungsverfahren gegen mich wäre per Verfügung vom 15.02.2021 eingestellt.
04.03.2021 Interview mit Radio Z Nürnberg zum eingestellten Ermittlungsverfahren
09.03.2021 Artikel von Karin Finkenzeller in Zeit Online zu den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen in Zusammenhang mit der Künstlerhilfe.
15.03.2021 E-Mail vom Corona-Soforthilfe Team der Regierung von Mittelfranken mit der Aufforderung die erhaltene Corona-Soforthilfe vom April 2020 mit dem Ausfüllen einer Berechnungshilfe (Excel-Tabelle) bis spätestens 29.03.2021 zu begründen/belegen.
22.03.2021 E-Mail Eingangsbestätigung meines Antrags auf "Neustarthilfe" mit der Antragsnummer RAT1R-33467 von der IHK München (noreply-ihk-muenchen@) mit dem Hinweis "Bitte sehen Sie von Rückfragen zum Bearbeitungsstand ab."
23.03.2021 E-Mail von der IHK München (noreply-ihk-muenchen@ ) _"Ihr Antrag RAT1R-33467 auf Neustarthilfe wird im Rahmen des Stichprobenverfahrens oder aufgrund konkreter Anhaltspunkte einer vertieften Überprüfung unterzogen." _
26.03.2021 Beitrag von "Quer" im BR zum Thema "Künstlerhilfe" geht online (TV Ausstrahlung am 25.03.2021) Hier online ansehen.
29.03.2021 Ich sende dem Corona-Soforthilfe Team der Regierung von Mittelfranken die von ihnen angeforderte Excel-Tabelle. Die Zahlen für entgangene Konzert-Ausfälle sind in der Tabelle nicht vorgesehen, waren aber eine der Grundlagen meines Antrags, daher schreibe ich den letztes Jahr so errechneten Betrag in die E-Mail und bitte um dessen Berücksichtigung.
31.03.2021 Das Corona-Soforthilfe Team der Regierung von Mittelfranken schickt mir eine E-Mail mit dem Bescheid _"Bitte überweisen Sie daher den Rückzahlungsbetrag in Höhe von 3.318,00 Euro innerhalb von zwei Wochen auf folgendes Konto" _. Auf meine Anmerkungen bezüglich der, meiner Kenntnis nach, damals nicht existierenden Begrenzung auf Betriebskosten, sowie die ergänzend genannten Zahlen wird nicht eingegangen.
07.04.2021 Ich erhalte eine E-Mail von Herrn X, einem Mitarbeiter der Regierung von Mittelfranken vom Sachgebiet Wirtschaftsförderung & Beschäftigung, mit der Bitte um Rückruf. Man habe_ "leider übersehen, dass Sie Künstlerhilfe beantragt, aber keine erhalten hatten. Das weitere Vorgehen würde ich daher gerne mit Ihnen persönlich am Telefon besprechen." _
09.04.2021 Ich telefoniere mit Herrn X von der Regierung von Mittelfranken. Ein aufschlussreiches Gespräch. Er schlägt mir einen Deal vor damit wir "die Kuh vom Eis" bekommen. Man wäre bereit die im vergangenen Jahr von mir beantragte und abgelehnte Künstlerhilfe nun doch, um EUR 400.- aus dem Soforthilfe-Topf aufgestockt, zu gewähren und den Gesamtbetrag i.H.v. EUR 3000.- von der mir zugestandenen und ausgezahlten Corona-Soforthilfe i.H.v. EUR 4526.- abzuziehen, womit ich bei zurückzuzahlenden EUR 1526.- wäre. Zudem sagt er mir das die Anzeigen wegen der Künstlerhilfe gar nicht von der Regierung von Mittelfranken ausgegangen sind. Ich antworte ich müsse mir das durch den Kopf gehen lassen und verspreche mich im Laufe der kommenden Woche zu melden.
16.04.2021 Ich mache per E-Mail einen Gegenvorschlag der mir nicht weniger plausibel oder fantasievoll erscheint. Ich bin zwar immer noch der festen Überzeugung das ich mit meinem Corona-Soforthilfeantrag besten Wissens und Gewissens gehandelt habe, da zum Zeitpunkt der Antragstellung nirgendwo die Rede war es ginge dabei um Betriebskosten, aber die Situation wird mittlerweile, nach neun Monaten, auch psychisch ziemlich belastend. Mein Vorschlag die berühmte Kuh vom Eis zu bekommen ist: den von Herrn X vorgeschlagenen EUR 1526.- noch den von seiner Behörde bereits anerkannten Liquiditätsengpass i.H.v. EUR 1208.- abzuziehen. Damit wären wir bei einem rückzahlbaren Betrag von EUR 318.-. Wäre trotz null Einkommen möglicherweise machbar. Ich frage auch nochmal nach, von wem denn nun eigentlich diese Anzeigen wegen Betrugs ausgegangen sind. Die Antwort kommt umgehend per E-Mail. _"Sehr geehrter Herr Trillitzsch, ich kann Ihnen gar keine Künstlerhilfe gewähren und diese auch nicht aufstocken, weil mein Sachgebiet dafür nicht zuständig ist. Daher hatte ich vorgeschlagen, Ihnen – aufgrund der in Ihrem Fall vorliegenden Gemengelage bei der Anspruchsberechtigungen und Vorliegen einer gewerblichen und einer freiberuflichen Tätigkeit – Soforthilfe in einer Gesamthöhe zu belassen, die letztendlich dem Maximalbetrag der Künstlerhilfe entspricht. Möglich gewesen wäre dies im Rahmen der Ermessensausübung bei einem Rückforderungsbescheid. [...] Was die Strafanzeige betrifft, habe ich Ihnen meinen Kenntnisstand mitgeteilt. Ich wiederhole dabei, dass ich für die Künstlerhilfe nicht originär zuständig bin und die Umstände dabei nur vom Hörensagen kenne. Wenn Sie bezüglich des Strafverfahrens noch Details geklärt haben wollen, bleibt nur eine Akteneinsicht über einen Rechtsanwalt." _
19.04.2021 Aktueller Stand: ich warte auf den offiziellen Rückforderungsbescheid über EUR 3318.- um dann, ggf. mit anwaltlicher Hilfe, Einspruch einlegen zu können. Von der Nov./Dez.-Hilfe habe ich seit dem 03.02.2021 nichts gehört. Von der Neustarthilfe habe ich seit dem 23.03.2021 nichts gehört. Das bayerische Soloselbständigenprogramm für Januar-Juni 2021 traue ich mich im Moment nicht zu beantragen.
26.04.2021 Status unverändert. 29.04.2021 Anruf bei der Service-Hotline der IHK München mit der Bitte um Information zum Status meines Neustarthilfe-Antrags. Mir kann wegen der belegten Leitungen gerade nicht weitergeholfen werden, aber ein Rückruf wird mir in Aussicht und im System eingestellt. “Sie werden zuverlässig zurückgerufen, wir hoffen diese Woche noch.”
30.04.2021 Es ist kaum zu glauben. Das erste Mal seit Beginn der Pandemie hält eine Behörde was sie verspricht. Zumindest was den Anruf betrifft. Ich werde zurückgerufen! Ja, mit Ihrer IBAN gibt es da ein Problem, bevor das nicht geklärt ist kann der Antrag auf November bzw. Dezember-Hilfe nicht weiter bearbeitet werden. Fragen Sie am besten Ihren Steuerberater. Für die Neustarthilfe sollten Sie eigentlich in den kommenden Tagen einen Bescheid erhalten. Es sind ja oft die kleinen Dinge die Freude machen. Warum ein “Problem mit der IBAN”, was auch immer das sein könnte, allerdings drei Monate an Bearbeitung braucht ist zumindest - wie soll ich sagen - erstaunlich? Wir werden sehen…. (to be continued)
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aloupgarou-blog · 5 years ago
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Briefmarken sammeln
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Kalendergeschichte – Briefmarken + Kunst sammeln
Sie ist Ärztin und in der Kunstszene beliebt; Künstler bezahlen die Behandlung mit Kunstwerken. Sie verliebte sich spät in einen von ihnen und unterhielt ihn bis zu seinem Tod, bat Kunsthändler, seine Werke auszustellen, wenn sie eins oder zwei kaufte (nichts verraten!), bezahlte seinen Beitrag zu Künstlersozialkasse und Rentenversicherung, brachte…
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mondfahrt · 3 years ago
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hat peter urban grade werbung für die künstlersozialkasse gemacht.
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