#Grundidee
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langernameohnebedeutung · 1 month ago
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Das sage ich lieber nur auf Deutsch. Aber. Die amerikanische Endorsement-Kultur ist irgendwie eine extreme Clownerei.
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ilredeiladri · 5 months ago
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Okay, aufgehorcht und mitgemacht:
Ich hab grade rausgefunden, dass man bei Funk Formatideen einreichen kann: https://www.funk.net/formatidee 🤯
Ich würde mich mal dahinter klemmen, die Spin-off-Idee dafür aufzubereiten. Da steht zwar, dass sie aktuell alle Budgets verplant haben, aber nicht, dass man nichts einreichen soll, also ist es wohl einen Versuch wert 🤷
Meine Grundidee wäre, dass man die Gruppe um Colin, Noah, Joel, Julia und Ava bei ihrem Leben in Köln begleitet, zu dem Zeitpunkt, wo Colin und Julia gerade ihr Abi gemacht haben und ins Mathestudium (Colin) bzw Praktika und Vorbereitung für Vorsprechen (Julia) starten. Joel, Ava und Noah stecken im Abschlussjahr an der Schule.
Zwei Sachen dazu:
- Wenn ihr Ideen habt, welche Stories ihr mit den Fünfen gerne sehen würdet, schreibt sie mir gerne! Auch, wenn ihr Vorstellungen davon habt, wie sie in diesem Lebensabschnitt so drauf sind, wie ihre Wohnsituation ist (WG? Alle schlafen bei Julia auf der Couch?), wofür sie sich interessieren, was sie so neben der Schule/Uni noch machen - alles her damit! Ich schau, was ich mit reinverwursteln kann, außerdem hilft es, abzuschätzen, wie lang diese Serie ungefähr werden soll :)
- Teamwork makes the dream work! Ich freue mich natürlich sehr, wenn Leute mein Geschriebenes probelesen oder sich anderweitig einbringen möchten. Besonders, wenn ihr irgendwelche Qualifikationen im Bereich Film/Serie/Onlineformate/o.ä. habt, wär es super hilfreich, wenn ihr Teil des Teams werdet. Die wünschen sich nämlich bei fiktionalen Einreichungen einen künstlerischen Lebenslauf der Leute, die das machen wollen. Ich arbeite im Kulturbereich, hab schon Regie geführt und Theaterstücke bearbeitet und geschrieben (allerdings nur im Amateurbereich) - ein kleines bisschen was kann ich da also reinschreiben, aber so richtig beeindruckend ist das noch nicht. Also schmeißt eure Kompetenzen in den Ring! (Außerdem @mikkim22 falls du wirklich Lust auf das Spin-Off hast, wär's natürlich super cool, wenn wir das bei der Einreichung direkt mit erwähnen könnten? Aber falls du die Idee lieber in der Welt der lustigen Jokes aus dem bekloppten Tumblr SE Fandoms lassen möchtest oder von den anderen Vieren mitbekommst, dass sie das sowieso nicht mitmachen würden, please stop me? Ansonsten würde ich das nämlich tatsächlich versuchen, ernsthaft zu verfolgen 🙃)
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afaimscorner · 2 months ago
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Top 15 ganz besondere Marvel Comics Serien:
Der erste Trailer zu „Thunderbolts *“ hat mich traurig gemacht, denn obwohl es mich freut, dass dieser Film prinzipiell kommt, finde ich die Thunderbolts einfach zu besonders um einen Null-Acht-Fünfzehn „Die fragwürdigeren Charaktere schließen sich zu einem Team zusammen“-Film daraus zu machen. Mir wäre eine treue Verfilmung der Thunderbolt, egal zu welcher Ära ihrer Existenz, lieber gewesen. Doch in Zeiten, in denen Serien wie „She-Hulk: Attorny at Law“ oder „Agatha All Along“ die Öffentlichkeit bereits überfordern, ist es wohl leider unrealistisch von einem mutigen MCU zu träumen, das die ungewöhnlicheren der Comics, auf denen es zu basieren behauptet, tatsächlich verfilmen würde. Deswegen hier eine Liste der Top Marvel Comic-Serien, die wir nie verfilmt sehen werden, weil sie zu ungewöhnlich sind (sprich zu gut sind) um ins MCU zu passen (außer Jac Schaeffer legt doch noch mal Hand an, vielleicht):
Marvels Vol. 1 (1993-1994) (Alex Ross, Kurt Busiek, Steve Darnell) + Marvels: Epilogue (2019) (Alex Ross, Kurt Busiek)
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Alex Ross‘ und Kurt Busieks „Mavels“ aus der Mitte der 90er war schon immer etwas Besonderes. Denn hier geht es nicht um Superhelden als solche, sondern um einen normalen Menschen, der in einer Welt der Superhelden lebt und diese miterlebt. Reporter Phil Sheldon erlebt die Geburt des Zeitalters der Mavels live mit und altert duch die Marvel Zeitlinie hindurch in Realzeit mit all dem mit. Zusammen mit Busieks Fortsetzung „Marvels: Eye of the Camera“ und den Epilog von 2019 zum 25. Jährigen Jubliäum der Serie umspannt das Leben der Familie Sheldon das ganze Marvel Universum und zeigt es von einer vollkommen anderen Seite als man es gewohnt ist.
2. Thunderbolts Vol. 1 (1997-2012) (Kurt Busiek, Roger Stern, Fabien Nicieza, Warren Ellis, Jeff Park, Mark Bagley uv.m.)
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In der heutigen Comic-Industrie wäre so etwas wie die Original Thunderbolts nicht mehr möglich. Den ursprünglich wurden diese neuen Helden in anderen Serien eingeführt, bevor ihre eigene startete, und erst in dieser wurde enthüllt, dass das neue Heldenteam, das nach dem Tod der Rächer und der Fantastischen Vier in den Blickpunkt der Öffentlichkeit trat, in Wahrheit gar kein neues Heldenteam war, sondern die Masters of Evil, die sich als Helden ausgaben um so einen besonderen Plan umsetzen zu können. Doch siehe da im Laufe der Zeit begannen manche der angeblichen Helden tatsächlich Helden sein zu wollen, woraufhin sie nach der Rückkehr der Rächer zu einem tatsächlichen Heldenteam wurden, das aus ehemaligen Schurken bestand, die gelobten besser sein zu wollen. Hawkeye übernahm die urspürnliche heldenhafte Aufsicht über das Team.Im Laufe der Zeit änderten sich Besetzung, Autoren und Aufpasser sowie Methoden und Ziel des Teams (inklusive einem Suicide Squad Rip-Off-Moment mit Naninten und Norman Osborn als sozusgen Chef), doch die Prämisse, dass das hier Bösewichte sind, die Gutes tun, blieb immer gleich. Solange bis die Serie in „Dark Avengers“ umbenannt wurde und damit verkündete, dass sie nun ähnlich aber doch unter anderen Titel und damit anders weitergehen würde. Ganze 15 Jahre lang lief Marvels größtes Experiment und war nicht ohne Grund über weite Strecken seiner Laufzeit ein absoluter Fan-Liebling und Must Read.
3. Spider-Girl: Spider-Girl (1998-2006) (Tom DeFalco, Ron Frenz, Pat Olliffe) + Amazing Spider-Girl Vol. 1 (2006-2009) (Tom DeFalco, Ron Frenz) + Spectacular Spider-Girl Vol. 1+2 (2009-2010, 2010) (Tom DeFalco, Ron Frenz) + Spider-Girl: The End (2010) (Tom DeFalco, Ron Frenz)
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May „Mayday“ Parkers erster Auftritt wurde ursprünglich als Teil von „What if?“ veröffentlicht: „Was wäre wenn Spider-Man und Mary Janes Tochter überlebt hätte?“ fragte das „What if?“ von Tom DeFalco und Ron Frenz und präsentiert uns May als Teenagerin, die entdeckt, dass sie Spinnenkräfte hat, da ihr Vater offenbar eine geheime Vergangenheit besitzt, von der sie bis jetzt nichts wusste. Aus dieser Grundidee erwuschs ein ganzes Universum, das sogenannte MC2-Universum (Marvel Continuity 2), dessen Herzstück und einizg wahrer Erfolg immer Spider-Girl war. Bis 2010 kämpften May und ihre Fans um ihr Überleben, seit dem ist das einzig wahre Spider-Girl immer wieder in Spider-Verse-Events und Serien zu sehen, ihr Universum musste einiges durmachen, was dann wieder rückgängig gemacht wurde (wegen erboster Fans), aber egal welchen Unsinn Marvel auch dreht, uns wird immer die ursprüngliche Serie (bzw. Serien) bleiben, und die gehört zu den besten Marvel AUs aller Zeiten, gerade auch wie Tom DeFalco das Marvel Universum und dessen Zukunft praktisch eigenhändig neu erfinden konnte, und das sehr gekonnt an allen Fronten tut.
4. Universe X: Earth X Vol. 1 (1999-2000) (Jim Krueger, Alex Ross, John Paul Leon) + Universe X Vol. 1 (2000-2001) (Jim Krueger, Alex Ross , Doug Braithwaith) + Paradise X: Heralds (2001-2002) (Jim Krueger, Alex Ross, Steve Pugh) + Paradise X Vol 1. (2002-2003) ) (Jim Krueger, Alex Ross , Doug Braithwaith) + Diverse Specials
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Bei DC herrschen die Nazis auf Erde-X, bei Marvel hatte Erde-X nicht wirklich was mit den X-Men zu tun (auch wenn sie darin eine Rolle spielen), sondern wir befinden uns in einer von Jim Krueger und Alex Ross geschaffenen Zukunft, in der praktisch alle Menschen zu Inhumans geworden sind und Superhelden daher mehr oder weniger überflüssig geworden sind. Das "Earth-X“-Universum (das übrigens vor kurzem einen neuen Eintrag erhalten hat, der auch zu empfehlen ist) erzählt dabei aber nicht nur von der Zukunft, sondern enthüllt auch Geheimnisse der Vergangenheit (die heute großteils natürlich im wahren Canon längst ganz anders enthüllt wurden) und erklärt das Marvel Universum auf bis dahin nicht gekannte Weise Auch wenn wir diesen Serien die Ehe von Storm und Black Panther zu verdanken haben, ist der Rest davon überaus lesenswert und einzigartig, weil alles ein Ende nimmt, und zwar nicht auf eine Weise, die irgendjemand hätte kommen sehen.
5. X-Satix: X-Force Vol. 1 116- 129 (2001-2002) (Peter Milligan, Mike Allred) + X-Statix Vol 1 (2002-2004) (Peter Milligan, Mike Allred)
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Die Leser von „X-Force“ staunten nicht schlecht, als nach dem scheinbaren Tod von X-Force in „X-Force 115“ im nächsten Heft einfach ein vollkommen anderes Team auf dem Cover und im Mittelpunkt der Handlung zu finden war und sich der Stil der Serie mit einem Schlag vollkommen änderte. Das neue Team bestand ausschließlich aus neu erfundenen Charakteren, die auch keine Superhelden im klassischen Sinn waren, sondern Reality-Stars, die für Quoten so taten als wären sie Superhelden. Dieses Team, X-Statix, lief offenbar erfolgreich genug, dass man sich entschloss ihnen ihre eigene Serie zu geben und so den falschen Titel „X-Force“ außen vor zu lassen. Peter Milligan sollte zwar einige Jahre später die X-Men selbst schreiben, hatte sich zum damaligen Zeitpunkt aber noch wegen mangelnder Vertrautheit mit der Materie geweigert bekannte Charaktere in seiner Serie einzusetzen. Außerdem gehörte es zum Stil von X-Statix, dass am laufenden Band Team-Mitglieder starben und ersetzt wurden, kein Wunder also dass OCs her mussten. Die parodistische Natur der Serie verhinderte natürlich, dass sie zu ernst genommen werden konnte (trotzdem wurde eine Storyline, in der es um Lady Di hätte gehen sollen begraben bzw. umgeschrieben), zugleich war „X-Satix“ aber erstaunlich gut darin dem Leser das Herz aus der Brust zu reißen, wenn das am wenigsten zu erwarten gewesen wäre. Jedes Jahrzehnt einmal sollte Milligan in der Zukunft eine Fortsetzungserie nachschieben, doch die Qualität seiner Original-Serie sollte er nie wieder erreichen können.
6. NYX (2003-2005) (Joe Quesada, Joshua Middleton, Robert Teraminski)
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Joe Quesadas „NYX“-Serie war eine schwere Geburt. Im Laufe von drei Jahren erschienen nur sieben Ausgaben, was selbst für problematische Marvel-Serien eine Art Rekord sein dürfte. Die andere Sache ist, dass die Serie zwar Mutanten in den Mittelpunkt stellt, aber abseits der eigentlichen X-Kontinuität spielt, da nur neue Charaktere ohne sichtbaren Zusammenhang mit den X-Men im Mittelpunkt stehen. X-23 hat zwar ihr Comic-Debüt in dieser Serie (ursprünglich wurde sie für die X-Animation-Serie der 2000er erfunden), ihre Verbindung zu Wolverine wird in der Serie selbst aber noch nicht angesprochen. Lange Zeit war sie auch das einzige Element, das jemals den Übergang in reguläre X-Kontinuität schaffte. Nachdem aber nichts anderes, was in der Serie passiert, im Widerspruch zu dieser steht, wurde die Geschehnisse, die hier geschildert werden, spätestens mit der Fortsetzungsserie „No Way Home“ 2008 in den Canon integriert. Die Idee hinter „NYX“ war es das tägliche Leben von den verschiedensten Mutanten außerhalb der Superheldenszene in New York zu zeigen, und gerade deswegen und wegen dem harten Unterton wurde die Serie so berühmt wie sie es schließlich werden sollte.
7. The Pulse Vol. 1 (2004-2006) (Brian Michael Bendis, Mark Bagley, Brent Anderson, Michael Lark, Michael Gaydos)
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Nach dem Ende ihrer ersten Solo-Serie ���Alias“ wurde Jessica Jones in „The Pulse“ von der Privatdetektivin und Leibwächterin zur Reporterin für den guten alten Jonah Jameson. Jessica ist nach wie vor eine ungewöhnliche Heldin, die genau das eben nicht sein will, eine Heldin, und dieses Mal hinterfragt sie das Universum, in dem sie lebt, auch deutlicher als zuvor. Von der journalistischen Seite aufgerollt, wenn man will, zeigt uns „The Pulse“ das Marvel-Universum von einer anderen Seite als die meisten anderen Serien damals. Eigentlich hätte Paul Jenkins die Serie mit seiner Reporterin Sally Floyd (siehe weiter unten) übernehmen und weiterführen sollen, doch leider wurde daraus nie etwas, was Schade ist, weil wir „The Pulse“ bis heute vermissen.
8. Cable & Deadpool Vol. 1 (2004-2008) (Fabian Nicieza, Mark Brooks, Patrick Zircher, Staz Johnson, Reilly Brown)
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Ähnlich legendär wie „Green Lantern/Green Arrow“ von diesem Konkurrenzverlag, kam „Cable & Deadpool“ aus ähnlichen Gründen wie der sozialkritischere Vorgänger zu Stande: Weder „Cable“ noch „Deadpool“ verkauften sich alleine gut genug, also steckte man sie in eine gemeinsame Serie. Und es war ein Paar, das im Himmel gemacht worden war: Der ernste Messias aus der apokalyptischen Zukunft und der Söldner mit der Großen Klappe, die eigentlich nicht einmal im gleichen Raum miteinander sein sollten, geschweigedenn in der selben Serie, das konnte nur ein großes Desaster oder ein großer Hit werden. Es wurde ein Hit. Zu schade, dass die Macher der Deadpool-Filme nicht wirklich begriffen haben warum, und die beiden zusammen als Team auf der Großen Leinwand eher ein leeres als ein erfülltes Versprechen waren. Lesenswert ist ihre gemeinsame Serie auf jeden Fall, nicht nur wegen dem Kulturclash, sondern auch wegen wirklich guten Stories am laufenden Band. (Was mehr ist als man über spätere Versuche Deadpool neu zu „verkuppeln“ sagen kann).
9. Paul Jenkins Front Line: Civil War: Front Line (2006-2007) + World War Hulk: Front Line (2007) (Paul Jenkins, Ramon Bachs, Steve Lieber u.a.)
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Die ersten beiden „Front Line“-Serien waren noch wahre Events. Es handelte sich um Tie-In-Serien zu Civil War bzw. World War Hulk und zeige Jenkins Reporterin Sally Floyd und Marvel Reporter der Sonderklasse Ben Urich an den Frontlinie der jeweiligen Kriege zwischen den Superhelden, die dabei Kollateralschäden so wie die Verrücktheit dieser Bürgerkriege live mitbekamen. Aber das waren nur die Hauptstories, es gab auch immer von Jenkins geschriebene Nebenstories, die die Auswirkungen der Geschehnisse auf andere Charaktere zeigten und dabei neue Facetten eröffenten und die Crossover Events besser machten als sie es eigentlich waren. Es gab noch eine dritte Front Line-Serie zu „Secret Invasion“, die aber nicht mehr von Jenkins geschrieben war und auch nur noch eine Hauptstory besaß.
10. Generation M  (2006) (Paul Jenkins, Ramon Bachs)
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M-Day war das eine X-Bücher-Event, das alles veränderte. Mit dem Ende des verlagsweiten Crossovers „House oft he M“ sprach Scarlet Witch die drei Worte: „Keine Mutanten mehr“,und danach war für erstaunlich lange Zeit nichts mehr so wie es zuvor gewesen war. Die regulären X-Men-Serien beschäftigten sich danach natürlich vor allem mit den Auswirkungen des Verschwindens des X-Gens auf die Mutanten, aber auch diverse Mini-Serien erschienen, die sich diesem Ereignis widmeten. „Generation M“ war die erste, wichtigste und beste von diesen Mini-Serien. In ihr lässt Autor Paul Jenkins die Reporterin Sally Floyd die Folgen des M-Days auf politischer, sozialer und persönlicher Ebene untersuchen. Selten wurden Tragödien im Marvel Universum so persönlich beleuchtet und haben dabei so stark getroffen wie hier.
11. The Irredeemable Ant-Man Vol. 1 (2006-2007) (Robert Kirkman, Phil Hester, Cory Walker)
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Kirkmans Serie um den dritten Ant-Man ist, gleich vorweg, das genaue Gegenteil von seinen größten Hits (sprich „The Walking Dead“ und „Invincible“). Anstatt düstere Realität ist „Irredeamable Ant-Man“ eine Satire, in der es zwar wirklich brutal zugeht, deren Hauptfigur ihre Kräfte aber vor allem dazu benutzt um Frauen unter der Dusche zu bespannen und sich vor Gefahren in Sicherheit zu bringen anstatt diese zu bekämpfen. Eric O’Grady war Shield-Agent, der eine Ant-Man Anzug findet, worauf das Unglück seinen Lauf nimmt. Das hört sich jetzt vor allem witzig an, trifft aber trotzdem oft genug erstaunlich hart ins Herz.
12. Nova Vol. 4 (2007-2010) (Dan Abnett, Andy Lanning, Sean Chen, Brian Denham, Wellington Alves u.a.)
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Dan Abnett und Andy Lanning übernahmen Mitte der Naughties die nach „Annihilation“ eigentlich zum Untergang verdammten Weltraum-Serien von Marvel und erschufen zwei sehr große Fan-Lieblinge. Einer davon war „Guardians of the Galaxy“, zum ersten Mal in der moderenen Zusammenstellung rund um Star Lord in ihrer eigenen Serie, und der zweite war „Nova“. Und hier ist meine unpopular Opinion zu diesem Thema: „Nova“ war die bessere Serie (auch weil die Zeichnungen konstant gut waren, anders als im Fall von „Guardians“). Richard Ryder ist nicht mehr der Teenager-Held, den wir aus dem 20. Jahrhundert kennen, er ist ein traumatisierter Soldat und der einzige Überlebende des Nova Corps und die Heimat der World Mind von Xandar (und damit die Zukunft des Nova Corps). Richard ist nicht der Nova Prime, den die World Mind ausgewählt hätte, hat andere Prioritäten als ihr recht ist, und sieht immer wieder mal auf der Erde vorbei, obwohl er doch besseres zu tun hätte. Die vierte „Nova“-Serie ist ein unterschätztes Juwel unter den Marvel-Serien der Naughties, der es immer wieder gelingt zu überraschen und zu berühren und unangenehme Wahrheiten auszusprechen.
13. Dark Avengers Vol. 1 (2009-2010) (Brian Michael Bendis, Matt Fraction, Mike Deodato Jr., Luke Ross, Greg Horn) + Dark Avengers/Uncanny X-Men: Utopia + Uncanny X-Men Vol. 513+514 + Dark Avengers/Uncanny X-Men: Exodus
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Gerade Mal eineinhalb Jahre gab es diese Bendis-Serie, und gefühlt jeder Autor bei Marvel war von der Grundidee so begeistert, dass er das neue Team bei sich vorkommen lassen wollte. Von dem etwas anstrengenden X-Men Crossover von X-Autor Matt Fraction einmal abgesehen, ist diese Serie auch ein vollständiger Hit. Von der Grundidee her eine Weiterentwicklung der Idee hinter den „Thunderbolts“ sind die „Dark Avengers“ das offizielle Avengers-Team unter Shield (nun Hammer genannt) unter der Leitung von Norman Osborn, der die Erde vor den Skrulls gerettet hat, weswegen er rehabilitiert wurde. Was ihn nicht davon abhält alte Rechnungen zu begleichen und seine Avengers vor allem mit den Thunderbolts und anderen Schurken zu bestücken. Offiziell sind es aber bekannte Gesichter: Wolverine, Spider-Man, Ms. Marvel, Hawkeye, zusammen mit Ares und dem größten Helden von allen, dem Sentry. Keiner weiß, dass dieses Team vor allem aus Psychopathen und ein paar naiven Idioten besteht. Oh, und das Iron Patriot und Chef Norman immer irrer wird statt gesünder. Während „Thunderbolts“ beschreibt wie Schurken besser werden, indem sie Helden spielen, dreht sich „Dark Avengers“ um Schurken, die Helden spielen, aber trotzdem Schurken bleiben, und das nicht zu knapp. Großartig in Szene gesetzt von Mike Deodato ist „Dark Avengers“ neben „Ultimate Spider-Man“ die vielleicht beste Bendis-Serie, die sich jemals zu Marvel verirrt hat.
14. Unbeatable Squirrel Girl Vol. 1 (2015) (Ryan North, Erica Henderson) + Unbeatable Squirrel Girl Vol. 2 (2015- 2020) (Ryan North, Erica Henderson, Derek Charm)
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Hand aufs Herz, ich habe diese Serie nie gelesen. Aber ich empfehle sie trotzdem, weil sie mit der ersten Mini-Serie 58 Ausgaben lang lief, durchgehend vom selben Autor geschrieben wurde, und ein wahrer Fan-Liebling war, dem viele bis heute nachtrauern. „Unbeatable Squirrel Girl“ ist eine Parodie-Serie, die aber trotzdem mehr oder weniger Canon ist, und Doreen zu einem Superstar in Geek-Kreisen gemacht hat. Wer den Marvel Kosmos also einmal von einer ganz anderen – humorvolleren- Seite erforschen will, dem sei zu dieser Serie geraten. Ihr werdet es mit Sicherheit nicht bereuen.
15. Unbelievable Gwenpool Vol 1 (2016-2018) (Christopher Hastings, Gurihiru u.a.)
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Auch diese Serie habe ich nicht gelesen, aber ich weiß auch sicherer Quelle, dass sie gut ist. Und selbst wenn sie es nicht wäre, würde sie alleine wegen dem Ausgangspunkt auf diese Liste gehören, denn egal was ihr denkt, Gwenpool ist keine Variante von Deadpool und auch keine Deadpool-Version von Spider-Gwen, nein sie ist eine Mary Sue im ursprünglichen Sinne des Wortes im Marvel Universum. Richtig gelesen, Gwen Poole, eine Teemagerin von unserer Welt, wird in die Marvel Comics gesogen und landet im 616 Universum, wo sie von nun an überleben muss, was einerseits leicht ist, weil sie ein großer Nerd ist und alles über Marvel weiß, andererseits sehr schwer ist, weil sie keine Superkrärfte im eigentlichen Sinn besitzt und weiß was mit Normalos in Comics passiert, also muss sie zur Superheldin werden um relevant und am Leben zu bleiben und erlebt ein Abenteuer nach dem anderen. „Unbelievable Gwenpool“ ist der Meta-Comic unter dem Meta-Comics von Marvel, und alleine deswegen eine Empfehlung wert. Spätere Serien und Auftritte gab es natürlich auch, doch sie konnten nur selten den Zauber der Usprungsserie wieder einfangen (wie auch im Fall von so manchen anderen Einträgen auf dieser Liste eben). Vielleicht auch weil die Idee später einfach nicht mehr so frisch und neu war wie zuvor.
Und genau hierum ging es auf dieser Liste: Um frische neue Ideen, aus denen grandiose Serien erwachsen sind, die deswegen oft kopiert wurden, aber eben genau deswegen wohl auch nie verfilmt werden werden.
Allerdings gab es eine Serie, die nicht auf dieser Liste steht, die sehr wohl im MCU verfilmt wurde, obwohl sie all das war:  Marvel’s Alias (2001-2004) von Brian Michael Bendis und Michael Gaydos wurde von Netflix als Jessica Jones 2015 bis 2019 als Teil ihrer Defenders-Reihe adaptiert. „Alias“ war die Vorgänger –Serie von „The Pulse“ und eine Hard Boiled Detective der weiblichen Variante-Serie im Marvel Universum. Und trotzdem hat Melissa Rosenberg sie für Netflix adaptiert. Aber na ja, damals waren die Zeiten eben noch anders. Da war der Erfolgsdruck von egal was noch nicht so pervers hoch wie heute, also, nope, nur weil „Alias“ verfilmt wurde und die „WandaVision“-Serie gemacht wurde und sogar einen Spin-Off bekommen hat, heißt das leider nicht, dass wir Chancen darauf haben auch nur irgendwas von diesen Serien hier als der Vorlage entsprechenden Film oder als treue Disney+-Serie zu sehen. Leider. Wert wären sie es alle allemal.
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afaimsblog · 1 month ago
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Wenn ein Grund zum Feiern mies gemacht wird - Wiccan ist da, aber er ist nicht sexy genug?!
In der neuesten Folge von "Agatha All Along" wird endlich bestätigt, was alle immer wussten, nämlich welche Rolle Joe Locke in der Serie bzw. im MCU eigentlich spielt, und es hätte so schön sein sollen, aber irgendwie ... kann es in der heutigen Zeit offenbar immer nur Hass im Netz geben, egal worum es geht. Spoiler Alert: Der scheinbar so unbedarfte Teen, der Agatha und ihren Ad-Hoc Zirkel erst auf die Straße der Hexen eingeladen hat, ist in Wahrheit niemand anderer als Wiccan alias Billy Kaplan alias Billy Maximoff, einer von Wandas beiden magisch erschaffenen Zwillingsöhnen, wiedergeboren in einem neuen Körper. Und er ist gar nicht so unbedarft mit der Magie wie es den Anschein hatte. Spoiler Ende irgendwie zumindest.
Ungefähr seit bekannt wurde, dass Joe Locke im "WandaVision"-Spin Off mitspielt, wussten die meisten Leute wen er wohl spielen wird. Zwar hieß es voller langer Zeit einmal, dass er als Agathas Sohn Nicolas gecastet wurde, aber das war nie mehr als ein Red Herring in der ersten H��lfte der Serie. Comic-Kenner waren sich spätestens nach der esten Charakterbeschreibung darüber im Klaren, dass er in Wahrheit Wiccan spielen wird. Tatsächlich ist Joe Locke so nahe am einem Perfect Casting für diese Rolle wie man es im MCU nur sein kann. Der "Heartstopper"-Star musste zwei Jahre darüber schweigen, dass er sich diese ikonische Rolle unter den Nagel gerissen hatte, und kaum, dass das endlich offenbart wurde ...
... geht die Jammerei los. Die ungefähr so blöd ist wie damals als der breiteren Masse verspäter klar wurde, dass Ruby Rose Kate Kane spielt und sie auf einmal nicht lesbisch genug für die Rolle war (obwohl sie seit sie ein Teenager war geoutet ist). Joe Locke heißt es jetzt ernsthaft kann nicht Billy Kaplan spielen, weil er nicht gut aussehend genug dafür ist.
Ehm, da man ja ab einem gewissen Altersunterschied nichts über die Attraktivität Jüngerer sagen soll, sollte ich vermutlich gar nichts zu der Frage sagen ob das stimmt oder nicht, stattdessen sage ich: Billy Kaplan soll kein besonders gut aussehender Teenager-Held sein. Billy soll ein etwas unbeholfener aber sehr enthusiastischer Geek sein, der Beschützerinstinkte weckt, und eben nicht zu feuchten Träumen einlädt. Im Duo mit seinem Ehemann Teddy ist er eindeutig im Nachteil, immerhin ist eine bessere Hälfte der Formwandler von ihnen beiden, aber das ist nicht einmal der Punkt: Die Grundidee hinter den Young Avengers war, dass sie augenscheinlich die Teenager von nebenan sind, Billys Magie funktioniert über seinen Willen, und seine Neurosen und Schwächen werden ihm regelmäßig zum Verhängnis. Lange bevor Kamala Khan als das ultimative Superhelden Fan-Girl die Bühne der Marvel Comics betrat, war Billy Kaplan der ultimative Superhelden Fan-Boy. Das inzwischen schon ältere Unsinnsargument über seine jüdische Herkunft und der ja so gar nicht problematischen Behauptung, dass man jüdischen Glauben Menschen ansehen könnte, und man deswegen einen zu weißen Darsteller gecastet hätte, beachte ich hier mal aus Prinzip heraus schon gar nicht, und wie gesagt das andere: Ja, Jim Cheung ist vermutlich nicht fähig dazu nicht-gutaussehende Charaktere zu zeichnen, aber das heißt noch lange nicht, dass Billy deswegen ein schwulder Adonis zu sein hat, besonders zu Beginn seiner Superhelden-Reise. Wie gesagt eigentlich sollte er das eben nicht sein, nicht hässlich, nein, aber auch kein Make Over-Kandidat, den nur ein Touch von Make Up fehlt um zum feuchten Traum zu werden, weil da unter seinem Pullover ja eh schon das Sixpack lauert. Der Punkt des Charakters war ursprünglich immer, dass man ihm umarmen will, nicht dass man ihm seine Jungfräulichkeit rauben will.
Und dann ist da das zweite Gegenargument, das sie bringen, obwohl das im Vorfeld versucht wurde abzuwürgen. Wir erinnern uns leider an die Umbesetzung von Cassie Lang für die Post-"Endgame" MCU-Projekte. Hatte man für "Endgame" einfach nur eine ältere Darstellerin engagiert um zu zeigen, dass Jahre verangen sind, seit Scott im Mikroversum verschollen war, wollte man für danach eine Superheldin casten, sprich jemanden, bei dem man weiß, dass Stunts genauso wie Emotionen drinnen sind, und wo am Besten schon eine Fan-Base besteht, die mitgebracht werden kann. Kathryn Newton war dafür die perfekte Kandidatin, trotzdem wurde im Vorfeld von "Ant Man and the Wasp: Quantumania" aktiv Anti-Werbung für den Film im Bezug auf das neue Casting von Cassie gemacht, im Namen bzw. zusammem mit der ach so armen betrogenen Darstellerin. Um genau diesem Problem zu entgehen hat "WandaVision"-Billy Julian Hilliard am Tag der entsprechenden "Agatha All Along"-Folge einen unterstützenden Post gemacht, in dem er klar zu verstehen gibt, dass er ein großer Fan von Joe Locke ist und kein Problem damit hat dass sie sich sozusagen eine Rolle teilen. Wir haben es hier mit einer Cassie ähnlichen Situation zu tun: Darsteller Nummer 2 wurde gerecastet, war aber sowieso immer nur Darsteller Nummer 2, trotzdem tun alle so als wäre diese Person der wichtigste Darsteller gewesen. Für Billy kommt aber erschwerend hinzu, dass anders als im Fall von Cassie Billy nicht mehr derselbe Billy ist wie zuvor. Billy Maximoffs Körper wurde zerstört, Joe Locke spielt Billy Kaplan, nur die Seele ist gleich, der Körper ein anderer, es war niemals vorgesehen, dass die beiden Rollen vom selben Darsteller gespielt werden. Und wie gesagt Julian Hilliard hat sich als fairer Mitspieler erwiesen, der mit dem neuen Casting dezitiert einverstanden ist. Und trotz all dem bringen Leute das Argument, sie hätten Billy 2 beibehalten sollen.
Dabei muss man sagen, dass sich mit Kathryn Newton, Hailee Steinfeld und Joe Locke langsam aber sicher ein wirklich ansprechender "Young Avengers"- Cast zusammen sammelt. Zwar planen sie offenbar Kamala hineinzuquetschen, und es ist unklar, ob sie auf den eigentlich bereits gecasteten Eli vergessen haben und wie die Pläne mit Tommy aussehen, und ob America und Kid Loki ebenfalls als Mitglieder der Young Avengers vorgesehen sind, aber wenn das Team endlich kommt, dann könnte es schaffen was zuletzt nur "Deadpool and Wolverine" geschafft hat: Einen MCU-Film bzw. einer Comic-Verfilmung wieder zu ganz großem Erfolg zu verhelfen und dieses Mal aber nicht aus Nostalgie heraus, sondern indem neue jüngere Zuseher angesprochen werden. Und ja, der Hintergedanke ist eben genau der: Dass bekannte junge Darsteller, die bereits ein etabliertes Fan-Following haben, diese Rollen bekommen. Was die Frage was sie mit Iron Lad machen, falls sie überhaupt irgend etwas mit ihm machen, besonders brand heiß macht.
Nur kann das nur gelingen und nur allen Spaß machen, wenn die LGBT-Community endlich aufhört ihr eigener größter Feind zu sein und den Argumenten der ewigen Jammerlappen kein Platz mehr eingeräumt wird.
Billy Kaplan ist endlich im MCU angekommen. Wer nicht in den 2000ern dabei war, als die erste "Young Avengers"-Serie erschienen ist und die berüchtigte Interview-Szene darin zu lesen war, der kann vielleicht nicht nachvollziehen was das für diejenigen, die dabei waren, bedeutet und warum wir mehr als nur ein wenig begeistert darüber sind, dass ausgerechnet Joe Locke diese Rolle spielen darf. Doch diejenigen sollten zumindest endlich lernen sich selbst und allen anderen einen Gefallen zu tun, indem sie nicht immer alles gleich schlecht reden, was ihnen nicht in den Kram passt. Besonders wenn ihre Mäkeleien in die Richtung von ... nennen wir es mal unangebrachte sexuelle Gelüste gegenüber Minderjährigen ... gehen. Letzteres nur so als zusätzliche Anregung vielleicht.
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rbchild · 7 months ago
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WIP Game
The Rules: If you're tagged, make a new post and share one or two sentences (or lines for artists) from your most recent unposted WIP with zero context.
Getaggt von @carmentalis
Nach der vierten Ladung aus dem Backofen wurde es langsam kritisch mit dem Platz, und Adam fing an, zu stapeln. Eine Zeit lang ging das gut. Ein Blech konnte man problemlos auf einer Schüssel abstellen, und auch aus Tellern ließ sich mit etwas Fantasie ein mehrstöckiges Konstrukt bauen. Es war alles eine Frage der Organisation, und wenn Adams Plätzchenkommando eins war, dann das - organisiert. Er hatte das mit den Plätzchen im Griff und die Küche war sein Reich, in dem alles auf sein Kommando hörte. Die Plätzchen waren das Orchester, er war der Dirigent, und sie führten hier eine verdammte Sinfonie auf.
Okay, das war vielleicht ein bisschen zu hoch gegriffen, aber die Grundidee stimmte schon mal.
Ich interagiere hier ja viel zu wenig 😔, deshalb tagge ich mal völlig ohne Druck oder Erwartung @theoniprince und @greenleaves-never, falls sie nicht schon längst getaggt wurden und etwas teilen möchten.
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techniktagebuch · 51 years ago
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1970 bis 1973
Drosophila auf dem Fernschreiber
Kathrin Passig: Du hast doch irgendwann im späten Paläozoikum Programmierdinge im Zusammenhang, glaube ich, mit Biologie gemacht, wann war das? Irgendwann in den Siebzigern?
Heidi Hecht: Ja, ich habe 73 Examen gemacht, 73 war schon das zweite Examen, 71 habe ich das erste gemacht.
Kathrin: Das war irgendwas mit Drosophila, oder?
Heidi: Genau, da habe ich das erste Programm geschrieben. DROS1. Da ging es darum, aus gegebenen Phänotypen, die man miteinander kreuzt, herauszufinden, welchen Genotyp die haben. Und das wurde mit einem Computerprogramm gemacht, damals noch mit einem Fernschreiber, so hieß das.
Kathrin: Aber meinst du jetzt mit Fernschreiber wirklich Fernschreiber, oder meinst du so ein Terminal, was an einem Großrechner dranhängt?
Heidi: Na ja, aber wir nannten das Fernschreiber*. Das war der offizielle Ausdruck. Wir hatten einen Raum, wo vielleicht sieben, acht solche Dinger standen, und da hat jeder so einem Gerät sitzen und arbeiten können.
* “Fernschreiber stellen prinzipiell seriell arbeitende, digitale Ein- und Ausgabegeräte dar. Folgerichtig wurden sie in großem Umfang als Computer-Peripheriegeräte eingesetzt – zum einen mit ihrem Druckteil als reines Ausgabegerät, zum anderen zusätzlich mit der Tastatur als Terminal zur direkten Steuerung eines Computers. Spuren dieser Verwendung finden sich bis heute, etwa in den Steuerzeichen Carriage Return (CR) und Line Feed (LF). An manchen Universitäten waren noch bis in die 1970er Jahre Fernschreiber zum Erstellen von Programmlochstreifen und Ausdrucken der auf einem Streifenlocher produzierten Ergebnisse im Einsatz.” (Wikipedia)
Kathrin: Wo war das?
Heidi: An der Uni in Freiburg. Und das war das erste Programm, Drosophila, genau, der GEKO [Schreibweise ist noch abzuklären] war das zweite.
Kathrin: Ist da irgendwas davon erhalten?
Heidi: Ich glaube, ich habe meine Arbeit noch von damals. Das war ja sogar so, dass damals dieser Prof da war, der aus USA kam und dieses System am Rechenzentrum installiert hatte, damit man eben solche Programme schreiben konnte. Und da hatten wir eben diese Fernschreiber, und über die Fernschreiber hab ich das programmiert, und dann lief das dann auch auf den Fernschreibern ab. Sodass praktisch die Leute dann auf dem Papier Fragen gestellt bekamen und sie darauf antworten konnten.
Kathrin: Wie jetzt, Fragen gestellt bekamen?
Heidi: Ja, na ja, das Programm lief so ab, dass da halt eine Frage gestellt wurde, so wie am Computer auch. Und dann wartete das Programm, bis du deine Eingabe gemacht hast, dann musstest du was sagen. Das war eigentlich ein Programm, mit dem man lernen konnte, wie sich die Gene verteilen.
Kathrin: Ach, das war Lernsoftware.
Heidi: Ja, genau. Eigentlich war die Aufgabe die, herauszufinden, wie sahen die Eltern aus? Welche genetische Konstellation hatten die Eltern? Du kriegst also den Phänotyp beschrieben, und dann musst du aus den verschiedenen Phänotypen, die du da hast, ne Kreuzung machen, und dann hast du gesagt, ich kreuze die Drosophila mit der Drosophila, und dann kam ein Ergebnis raus, und dann musstest du aus diesem Ergebnis schließen, wie die Eltern aussahen. Das war die Grundidee von dem Programm, und das lief alles mit nem Fernschreiber.
Kathrin: Weißt du noch, in was für einer Programmiersprache?
Heidi: Die hieß PLANIT*. Das war eine Programmiersprache, die speziell für Lernsoftware gemacht wurde. Sehr einfach. Aus USA kam die. Und der Prof, mit dem ich das gemacht habe, der war vorher in Houston oder so irgendwo gewesen, in irgendeinem amerikanischen Staat, wo er eben dieses Programm auch kennengelernt hat und das dann nach Freiburg holen konnte. Das war noch in Freiburg.
* “PLANIT (= Programming Language for Interactive Teaching), eine Entwicklung des Kalifornischen Computerherstellers System Development Corporation (SDC), basiert auf Fortran und ist ähnlich wie Coursewriter framestrukturiert. Diese Programmsprache ist aber äußerst komplex. Sie erlaubt sowohl die Analyse von freien Antworten des Lerners als auch die Protokollierung von spezifischen Lernerdaten (Ripota 1974, S. 296 f.). Diese vielseitige Autorensprache kann seit 1968 auf unterschiedlichen Computersystemen eingesetzt werden, was sie besonders attraktiv macht (Kaier 1977, S. 162).” (Quelle: www.econstor.eu/bitstream/10419/105485/1/810615169.pdf)
Kathrin: Also, während man diese Lernsoftware benutzt hat, hat man sich da so schreibenderweise mit der Software verständigt. Aber wie hat das ausgesehen, während du da dran programmiert hast? Du hattest ja auch kein direktes Feedback, wie das jetzt läuft, oder?
Heidi: Na, ich hab halt da in dieser Programmiersprache, in PLANIT geschrieben, und das ging auch über das Terminal.
Kathrin: Ach so also, du hast schon direkt gesehen, ob das funktioniert oder nicht. Also ich frage deshalb, weil noch ein paar Jahre vorher war es offenbar so, dass man seinen Code zu Hause auf kariertem Papier entworfen hat, und dann musste man ihn erst mal in Karten übersetzen lassen, und dann irgendwann kriegte man dann das Ergebnis zurück. Aber das war da schon Vergangenheit.
Heidi: Nee, nee, das war nicht Vergangenheit. Für die normale Programmierung, also, sagen wir mal, wissenschaftliche Rechenzentren haben so gearbeitet zu der Zeit, und ich ja auch dann. Ich habe ja auch noch mit Lochkarten gearbeitet, in den Siebzigern, Anfang 70, und als ich nach Berlin kam, sowieso, da hatten sie ja eh noch nichts. Das mit den Lochkarten war aber nur, um FORTRAN zu machen. Also, ich hab mit den Lochkarten FORTRAN gemacht und FORTRAN war ... was hab ich in FORTRAN gemacht ... Ich hab immer solche Stapel von Karten eingelesen. Das waren irgendwelche Wissenschaftler, die irgendwas ausgewertet haben, ihre Ergebnisse eingegeben haben, und die musste ich übertragen auf Lochkarten. Du musst ja, wenn du zum Beispiel Daten hast von irgendwelchen Reihen, also wo du Messreihen hattest, dann müssen die Messreihen ja irgendwo gespeichert werden, und du konntest damals das nicht einfach so speichern. Da gab es keine, keine Maschinen.
Kathrin: Und du hast dann die Lochkarten aus den Daten hergestellt?
Heidi: Richtig. Das war FORTRAN.
Kathrin: Könntest du das noch?
Heidi: Glaub nicht.
Kathrin: Wie muss man sich das überhaupt technisch vorstellen? Also wie kriegt man die Daten auf die Lochkarte?
Heidi: Da hast du einen Lochkartenschreiber. Und wenn du da sagst, also ich will jetzt 168 zum Beispiel als Ergebnis eines Rechenvorgangs damit eingeben für eine Reihe, dann kannst du das normal tippen, und dann gibt es eine Karte aus, die dann halt dort an der Stelle Löcher hat.
Kathrin: Du tippst das quasi blind? Weil Monitor ist da ja wahrscheinlich keiner an der Stelle.
Heidi: Schreibmaschine. So was wie eine Schreibmaschine hast du da gehabt, Also das hast du da unten deinen Schreibkasten gehabt, und dann hat es diese Karte eingezogen, dann hast du geschrieben, dann hat es die Karte ausgegeben.
Kathrin: Und steht das dann auch nochmal in menschenlesbarer Form auf der Karte drauf? Oder wie stellst du fest, dass du dich vertippt hast?
Heidi: Beim Rechnen hinterher. (Lacht.) ... Ja, du hast ja dann die Karten, und diese Karten wurden dann in dem Rechenzentrum eingelesen.
Kathrin: Das hast dann aber nicht mehr du gemacht?
Heidi: Nein, das habe ich nicht mehr gemacht. Das konnten nur die, die am Rechenzentrum gearbeitet haben. Weißt du, kennst du das Rechenzentrum von der FU, wo das damals war? Arnimallee. Auf der rechten Seite war das Institut für Mathematik, und da war auch das Rechenzentrum. Das war mein erster Nebenjob an der Uni. Ich kam aus Gießen und hatte zwar dort auch schon Programmieren gelernt ...
Kathrin: In was?
Heidi: In PLANIT. Nein, das war nicht PLANIT. BASIC. Da hab ich mit den Leuten da auch schon ein kleines Programm geschrieben gehabt, das war zum Unterrichten für Mediziner mit Abfragung von irgendwelchen medizinischen Wissenssachen, und dann mussten die die Antworten eintippen, und ...
Kathrin: Das war aber zum Üben, oder? Das war nicht, damit sie damit irgendwie Prüfungen abhalten konnten. Oder?
Heidi: Nee, nee. Prüfungen, das war ja um die Zeit verpönt. Die hatten ja alle Angst, dass man unter Umständen mit dem Computer später dann diese Prüfungen abhalten könnte, was ja erst mal so ein bisschen ein Angstfaktor war.
Kathrin: Aber warum eigentlich?
Heidi: Weil sie gedacht haben, dass, wenn man sich mal verschreibt, dass vielleicht nicht richtig erkannt wird.
Kathrin: Ah, ach so, die Studierenden hatten Angst! Ich dachte jetzt, vielleicht das Unipersonal, weil die vielleicht irgendwie dachten, dass das bedeutet, dass gleich ihr ganzer Beruf ...
Heidi: Es ging wirklich nur darum, wie Studierende mit ihren Lehrenden klarkommen. Wir hatten damals in Gießen versucht, medizinische Themen ... damals waren das reine Abfragethemen, also ein Frage-Antwort-System, wo dann hinterher entschieden wurde, wie viel jemand richtig oder falsch beantwortet hat. Und das ist natürlich auch ein bisschen die Frage, wie genau hat der gezählt, und waren die Antworten immer richtig oder nicht? Ich weiß gar nicht mehr. Hatten wir da schon freie Antworten?
Kathrin: Wie siehst du das heute? Also, ich nehme an, du wirst damals gesagt haben, das ist eine gute Idee und die Zukunft der Lehre ...
Heidi: Nein, so war es nicht. Zumindest in unserer Gruppe. Wir waren ja ein paar ganz junge Wissenschaftler, sagen wir mal so, ein paar junge Leute, die viel zusammengearbeitet haben, und wir hatten immer die Idee, dass sowas nicht ohne die Lehrenden geht, das heißt, nicht ohne die Tatsache, dass ein Lehrender dahinterstand und auch wusste, was er programmiert hatte und was er dann hinterher auch überprüfen konnte. Dass es nie nur darum geht, etwas abzufragen, sondern eben auch, damit dann weiterzuarbeiten. Das war ja das Komplizierte daran. Die meisten wollten eigentlich nur diese Abfragetechnik.
Kathrin: Was heißt die meisten? Die Lehrenden oder wer?
Heidi: Die Lehrenden. Also zum Beispiel kann ich mich noch erinnern, in Freiburg, da gab es eine Gruppe von einer, die hat Pflanzenbestimmungen gemacht. Das musst du als Student ja am Anfang lernen, wie bestimmst du Pflanzen ... Die haben das dann versucht, in so eine Form zu fassen, dass es eben eine Abfrage ist und du dann vielleicht drei oder vier Antwortmöglichkeiten bekommst und dann wählen konntest.
Kathrin: Aber in Textform, also da waren keine Abbildungen, oder? Ich wüsste jedenfalls nicht, wie. Wenn du Pflanzen bestimmst, dann wäre das ja hilfreich, wenn du gezeigt kriegst, wozu du jetzt ja und nein sagst.
Heidi: Ich weiß nicht mehr, wie das war. Na ja, jedenfalls das waren so die ersten Programme, und mit ein paar anderen von unserer Gruppe haben wir uns ziemlich dagegen gewehrt, weil das ein reines Abfragesystem war. Aber du kannst sowas auch als eine Sache einsetzen, um zu lernen, also um Zusammenhänge darzustellen, und vielleicht eben auch aus einer Simulation heraus eine gewisse Erkenntnis zu bekommen. Das war so mehr unser Ding. Also deswegen bei Drosophila eben auch die Frage: Wenn du die und die Eltern zusammen tust, was kommt denn dann am Ende raus? Das musstest du dir vorher überlegen, und dann hast du eine Anzahl von Ergebnissen bekommen und musstest daraus schließen, wie die Zusammensetzung der Eltern war. Also das war schon eine richtige Simulation.
Kathrin: Das ist dann auch nichts, wo man sagen kann: "Ja, aber wozu? Da kann ich doch genauso gut zu Hause Karteikarten verwenden und muss nicht in ein Rechenzentrum."
Heidi: Genau. Und so war es ja auch mit meinem Chemieprogramm, was ich gemacht habe. Da hattest du Stoffe, und aus der Eigenschaft dieser Stoffe ... wie schwer sie waren, und wie sie mit anderen reagieren, konntest du daraus schließen, was das für ein Stoff gewesen ist. Und du konntest das Periodensystem der Elemente dadurch aufbauen. Also das war so die Grundidee gewesen, und das ist eben nicht etwas, wo du einfach nur schummeln oder raten kannst, sondern du musstest tatsächlich aus den Ergebnissen aufbauen, was am Ende der Grund dafür sein kann, warum die so reagieren. Also das war unsere Grundidee damals von diesen Programmen, und wir hatten uns schnell gegen die gewehrt, die eben nur Abfrageprogramme gemacht haben. Aber das war im Vordergrund, weil viele, viele Dozenten ihre Arbeitserleichterung darin gesehen haben.
Kathrin: Ist doch ganz schön, wenn mal was Neues eingeführt wird und die Leute, die es verwenden sollen, überhaupt irgendeinen Nutzen drin erkennen.
Heidi: Arbeitserleichterung war immer der erste Nutzen. Das waren noch die Sachen, die ich 72, 71 gemacht habe.
Kathrin: Ich nehme an,technisch ist davon nichts erhalten, von der Software oder so?
Heidi: Kann sein, dass ich das Programm irgendwo ...
Kathrin: In welcher Form? Also so als Listing?
Heidi: Möglicherweise.
Kathrin: Wenn du das noch hast, das würde mich interessieren. Wobei, das ist dann wahrscheinlich so ein Stapel ...
Heidi: Nee, das war gar nicht so viel. PLANIT war ja ein ganz tolles Programm, das war ganz easy. Also, das lag wahrscheinlich schon an dem PLANIT selber, dass das so easy war, das war wie BASIC so ein bisschen.
Kathrin: Okay, wenn du es mal findest, mach mal wenigstens ein Foto davon, dass man sich so ein bisschen vorstellen kann, wie der Code aussah.
Heidi: Ich glaube, ich hab von dem Code nichts mehr. Ich hab nur die Ausdrucke von den Studenten, wie die gearbeitet haben ...
Kathrin: Ist ja auch schon mal was.
Heidi: Und dann hatte ich ja damals, das muss man ja noch dazusagen, meine Arbeit gleich am Computer geschrieben. Da konntest du richtig eintippen ...
Kathrin: Weißt du noch, mit was?
Heidi: Ja, PLANIT!
Kathrin: Ach, auch mit PLANIT? Jetzt muss ich PLANIT googeln.
Heidi: BASIC oder PLANIT. Vielleicht habe ich es auch in BASIC gemacht, das weiß ich nicht mehr.
Kathrin: Ja, also, ich finde keinen Hinweis auf irgendeine Siebziger-Jahre-Software namens PLANIT. War PLANIT die Abkürzung für irgendwas?
Heidi: Ja. Programming Language in Interaction ... oder ... Teaching! in Teaching, genau. Findest du nichts? Such doch mal "Klaus Haefner".
Kathrin: Der Name sagt mir was ... aber vielleicht nur, weil du von dem manchmal erzählt hast.
Heidi: Das ist der Chef von dieser Einrichtung bei uns gewesen, der das nach Deutschland gebracht hatte, und der war sehr in dieser Sprache drin. Mit ae geschrieben.
Kathrin: Weiß ich, aus irgendeinem Grund weiß ich das. Der muss irgendwo mal vorgekommen sein ... vielleicht ... ich schaue gleich mal, ob das der ist. Ja, genau! In dem Spiegel-Interview mit Joseph Weizenbaum kommt er nämlich vor, das habe ich schon ab und zu in Vorträgen verwendet. Der ist das! Okay!
Heidi: Und der hat das eingeführt. Das Ganze scheiterte dann in Gießen, als der Haefner weg war, der hat einen Ruf nach Bremen bekommen. Dann hatten wir so irgendeinen Prof, der wollte das weitermachen, der war aber unmöglich, und wir hatten alle keine Lust, mit dem zu arbeiten. Dann sind alle auch wieder weggegangen, der Schramke ist weggegangen, ich bin dann mit Schramke zusammen nach Gießen hoch, weil sie dort ein neues Projekt gemacht haben. Und da lief das meines Erachtens auch sehr darauf hinaus, einfach nur Inhalte anzubieten und die Leute lernen zu lassen. Da war wenig mit Simulationen oder mit Ideen, wie man vielleicht doch schön unterrichten könnte.
Kathrin: Wie hieß dieser Bereich, in dem du da gearbeitet hast, offiziell? Also was hast du damals gesagt?
Heidi: Projekt CUU. Projekt computerunterstützter Unterricht. Das hieß damals so.
Kathrin: Wenn du gesagt hast, ich mache CUU, dann wussten die Leute, was gemeint war?
Heidi: Ja, also an der Freiburger Uni, ja. Später in Berlin habe ich dann mit Leuten zu tun gehabt, die ich schon vorher kennengelernt hatte über Tagungen, die dann auch so was machen wollten dort. Aber da hat die FU Berlin nicht mitgemacht. Du musst ja auch Gelder haben. Die ganzen Sachen scheiterten am Ende am Geld, weil die Computer einfach noch zu aufwändig waren, und du musstest ja viel, viel, viel Platz dafür vorsehen. In Form von Computern, die du da hinstellst.
(Heidi Hecht, befragt von Kathrin Passig im August 2022)
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Die Grundidee war, eine Polizeieinheit zu erfinden, die sich um übersinnliche Mächte und Wesen kümmert.
Jetzt stecke ich knietief in der Frage, was Wahnsinn überhaupt ist. Und was der Unterschied zwischen dämonischem und menschlichem Wahnsinn ist.
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apfelhalm · 2 years ago
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Kälte der Erde, ungefilterte Impressionen
viel zu wenig Gewalt, haha
die Lauterner "Hools" sahen zumindest auch nach Hools aus, die Saarbrücker wie von The Tribe
mochte Alinas Charakter von der Grundidee, das Acting war mir zu drüber und hat mir Aggro-Veganer Vibes gegeben
Pia/Esther wird meiner Meinung nach für die kommenden Folgen vorbereitet und ich find's sehr cute
uhm. so viel haben wir über die Mädels jetzt eigentlich nicht erfahren?!?!
die ganzen Lampshading-Kommentare zu Leo und Adam, lol. (Ist das dein Partner? Ihr seht gut zusammen aus. & ihr habt ne toxische Beziehung) Bestätigt mich in meinem Eindruck, dass sie zwar wissen, wie die Wahrnehmung zu den beiden ist, aber nullkommanull vorhaben, das in irgendeine Richtung Canon werden zu lassen
Leo = Tiger CONFIRMED #derkönigundseingeneral
ADAM DU LUSCHE DU BIST POLIZIST WARUM LÄSST DU DICH VON EINEM MÖCHTEGERNHOOL VERPRÜGELN
"Das is'n Gartengerät!" sadlfaksjldfj Beschde
"Königssohn". Tickles my brain.
Ich find's zwar geil, dass Adam immer noch seine Einsamer Wolf Nummer abzieht, aber rein plottechnisch gibt es dafür einfach keinen Grund mehr lol
Der erste kohärente Fall für dieses Team ever. Mochte die Folge, auch wenn die Auflösung seicht war.
außedem: das war doch kein Western, nur weil man nen Gelbfilter und ein bisschen westernangehauchte Musik drüberlegt
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justusjonas · 2 years ago
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Wenn diese Elizabeth Arthur auch nur ein bisschen Recherche betrieben hätte, dann hätte sie herausgefunden, dass ddf (zum Teil) so beliebt sind in Deutschland, seit Jahrzehnten, weil sich fast nichts ändert. Die breite Masse fand die Freundinnen nicht gut, also wurden sie wieder herausgeschrieben. Das ganze Konzept wird international und vorallem in den USA nicht so funktionieren wie in Deutschland, wenn sie so viele Dinge ändert. Auch dass die drei älter werden nimmt so viel von dem Charm weg
i am just not happy at all (das is btw mein main blog, mein ddf side blog ist @mittleres-schieferblau )
ich stimme dir da 100% zu!!! sie scheint ja schon fast absichtlich alles zu ignorieren, was in deutschland dazukam bzw entfernt wurde, obwohl das vllt einfach daran liegen könnte, dass sie einen rechtsstreit vermeiden will (trotzdem lustig dass sie die deutschen aushilfen weggeschickt hat hahaha). vielleicht hat sie so großes vertrauen in ihre fähigkeiten als autorin, dass sie überzeugt ist dass sie es besser machen kann mit den freundinnen? mal gucken… oder nochmal versuchen, falls die zeiten sich geändert haben? ich persönlich fände mehr weibliche charaktere nicht schlecht, da fehlts manchmal wirklich arg, aber von dem was man bei ihr liest ist mir mallory zb leider bisher unsympathisch (gun club???? alter!!!) 😩 sie macht den eindruck, als hätte sie die grundidee von crimebusters gut, aber die umsetzung schlecht gefunden und wills nochmal „richtig“ selber machen. bin skeptisch. bin auch versucht sie anzumailen und zu fragen ob ich einen auszug lesen darf hahah ich bin leider echt neugierig 🥲
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hazelmcnellis · 1 year ago
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Monatsrückblick(e): Mai, Juni, Juli
Der Monat Juli ist praktisch vorbei, also wird es wieder (höchste!) Zeit, Bilanz zu ziehen. Also, auf geht’s – es wird (ein bisschen) wild, lol.
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Anm.: Der Artikel enthält Titel und Namen von Plattformen, Büchern, Filmen, Serien und Autoren. All die diesbezüglichen Erwähnungen spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Daher handelt es sich um keine explizite/beauftragte Werbung.
Inhalt
Leseliste – was ich gelesen hab!
Schreibprozess – gibt’s was Neues?
Watchlist – was mich begeistert hat
Playlist – musikalische Highlights
Ausblick – was kommt als nächstes?
Leseliste – was ich gelesen hab!
Das Wichtigste vorweg: Ich habe gefühlt extrem viel gelesen!
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Ein paar Romane, einige Ratgeber, einzelne Mangas. Das meiste davon führte ich mir über das Kindle Unlimited (K.U.) Abo zu Gemüte. Das Abo ist für Lesende wirklich praktisch, da es eine große Vielzahl an E-Books zum vergleichsweise günstigen Preis bietet. Für Autoren – also auch für mich – ist solch ein Flatrate-Modell naturgemäß mit gewissen Nachteilen behaftet. Aber darum geht es in diesem Absatz nicht. Was habe ich also gelesen?
Status Challenge: Ich habe das Ziel von 70 auf 90 gelesene Bücher für dieses Jahr erhöht, da ich inzwischen die 70 längst überschritten habe, muahahaa. Den gesamten Challenge-Verlauf findet ihr übrigens super-übersichtlich bei >Goodreads<.
Ich habe außerdem (natürlich, lol) wieder einige Hunderatgeber verschlungen. Zugegeben, inzwischen sind es deutlich weniger Bücher als vor einem halben Jahr. Wir wachsen mit Mia in die Hundehaltung und haben so langsam den Dreh raus, wie die Erziehung funktioniert (oder funktionieren sollte, höhö). Empfehlen kann ich euch auf jeden Fall die folgenden Werke:
Vorsicht Giftig! Anti-Giftköder-Training für Hunde von Sandra Bruns
Abenteuer Hundebegegnungen: Andere Hunde treffen ohne Stress von Sarah Both
Hund im Stress? Entspannter Hund – entspannter Alltag von Sarah Both
Die zweite Chance: Hunde mit Vergangenheit von Katharina von der Leyen
Ich beendete außerdem den spannenden Horror-Webtoon „Sweet Home“, der auf Netflix als Serie mit Song Kang in der Hauptrolle verfilmt worden war. Daneben las ich ein paar Mangas, darunter die folgenden:
Pokémon, Band 1 und 2 (aktuell: Band 3), von Hidenori Kusaka – gefällt mir wirklich gut!
Deine teuflischen Küsse, Band 1 bis 4, von Kaoru (Reread) – eine Reihe, bei der ich durchwachsener Meinung bin: Der Anfang ist definitiv fragwürdig, aber es wird im weiteren Verlauf eindeutig (und zum Glück!) besser.
Can I kiss you every Day, Band 1 bis 3 ( via K.U.), von Hatsuharu – eine ziemlich sympathische Reihe, nur einzelne Aspekte fand ich etwas schräg bis kritikwürdig (Bsp.: der übertrieben besorgte Bruder)
Ich habe in der letzten Zeit immerhin 3 Hörbücher geschafft (darunter der erwähnte Ratgeber „Abenteuer Hundebegegnungen“):
Bleib bei mir, Sam von Dustin Thao – schöne Geschichte, die sich hauptsächlich mit dem Thema Tod/Verlust und Trauerbewältigung auseinandersetzt.
Die spürst du nicht von Daniel Glattauer – gefiel mir insgesamt gut; die Themen sind komplex und brandaktuell (Migration, Flucht, Freiheit, Gutmenschen, Soziale Medien …).
Bin ich schon depressiv oder ist das noch das Leben von Till Raether – gefällt mir sehr. Der Autor liest sein Buch angenehm gut, ich mag die Erzählstimme auf jeden Fall und empfand die Einblicke als ausgesprochen interessant/informativ/bewegend.
Andere Romane, die ich bisher las:
Alle Farben des Regens von Jessica Winter – definitiv ein Highlight im Mai gewesen: spannend und gefühlvoll zugleich, mir gefiel der Roman sehr.
Falling for Korea von Piper Jean – noch ein Highlight! Tolle Story und ebensolche Charaktere.
Our Souls at Midnight (Bd. 1) sowie Our Hearts at Dawn (Bd. 2) von Janine Ukena – überzeugten mich nicht völlig, was ich schade finde, denn die Grundidee ist echt super!
Stand by Me von Yule Tyren – die Story ist ebenfalls in der K-Pop bzw. K-Drama-Welt eingebettet und war insgesamt unterhaltsam, aber konnte mich ebenfalls nicht gänzlich überzeugen.
How to Love a Villain (Chicago Love, Bd. 1) von Leandra Seyfried – spannend, tolles Setting, interessante Charaktere; mir hat das Buch (via Tolino übrigens) sehr gut!
Davon abgesehen fanden Schreibratgeber ihren Weg in meine Lese-App:
Story-Turbo: Der Praxis-Ratgeber mit System von L. C. Frey – sehr motivierende Lektüre!
Deutsch für Junge Profis von Wolf Schneider – Highlight! Mir sagte der Stil sehr zu und die vielen Beispiele machten die Ratschläge enorm gut greifbar.
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Schreibprozess – gibt’s was Neues?
Hier halte ich es kurz: Neuigkeiten habe ich (schon wieder, T.T), außer, dass der Klappentext existiert (yay!) und ich mich immer noch an der Korrektur von Feinheiten festbeiße. Zudem fehlen mir oft einfach die nötige mentale Energie, Kraft oder Zeit, um mich ins Manuskript zu stürzen. Das frustriert mich inzwischen zunehmend. Ich hoffe ernsthaft, bald aus diesem … Tief? Krise? Orga-Problem? … herauszufinden! Drückt ihr mir die Daumen? d°.°b
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Watchlist – was mich begeistert hat
Tatsächlich waren die gesehenen Filme sehr überschaubar in den letzten Wochen. Ich habe seit langem mal wieder „Matrix“ mit Keanu Reeves geschaut. Außerdem gibt es in der Mediathek von Arte die aus 6 Teilen bestehende Jane-Austen-Verfilmung von "Stolz und Vorurteil" mit Colin Firth. Für solche Free-TV-Formate zahle ich tatsächlich gerne die Rundfunkgebühr, lol.
Anders sieht es dagegen bei den Serien aus, wobei ich die US-Produktionen hauptsächlich mit meinem Partner gemeinsam geschaut habe:
Friends (USA) ist ein Dauerbrenner, den ich immer anmache, wenn ich gerade Lust dazu habe
Teen Wolf (USA) gehört zu meinen Favs; im Juni haben wir die finale Episode gesehen.
It’s okay to be not okay (Südkorea, Rewatch) noch ein absoluter Fav meinerseits ^^
Black Knight (Südkorea; mit Kim Woo-Bin – einer meiner liebsten Schauspieler) ist eine spannende Geschichte, die mir sehr gefallen hat.
Wednesday (USA) gefiel mir ebenfalls ausgesprochen gut.
Love to hate you (Südkorea, lediglich 10 Episoden) – sehenswert, blieb mir persönlich allerdings weniger gut im Gedächtnis.
Alchemy of Souls (Südkorea) habe ich angefangen, scheint gut zu sein, habe aber noch nicht viel  davon geschaut.
The Bride of Habaek (Südkorea, Rewatch) auch eine gute, unterhaltsame Serie, die ich gerne empfehle.
Grimm (USA, Rewatch) schauen wir aktuell. Die Serie ist neben Teen-Wolf ebenfalls für mich eine sehr gern geschaute Produktion aus den USA.
Doom at your Service (Südkorea) – ich mag die Story sehr, habe aber wie bei Alchemy of Souls noch nicht alles geschaut.
Pokémon – Indigo League (Japan) ist jawohl der klassische Anime der 90er/00er Jahre – absolut unterhaltsam.
Romance is a Bonus Book (Südkorea; mit Lee Jong-Suk – neben Kim Woo-Bin und Song Kang noch ein gern gesehener Schauspieler; Rewatch): Eine supertolle, romantische Geschichte, die in einem kleinen Buchverlag spielt.
Playlist – musikalische Highlights
In den letzten Wochen gab es insgesamt drei Highlights für mich:
Solo-Album von Monsta X Member Joohoney: „Lights“
Single von BTS-Member Jungkook: „Seven“
EP von Jackson Wang: „Cheetah“
Ausblick – was kommt als nächstes?
Puh, das war jetzt aber ein langer Rückblick. o.O Nun ist es aber geschafft und ich danke euch von Herzen, falls ihr bis hierhin drangeblieben seid, höhö. Seid ihr nun auch gespannt, was die nächsten Wochen bringen werden? Der Sommer erreicht seinen – zugegeben: etwas wechselhaften – Höhepunkt und ich freue mich schon wieder sehr auf den Herbst, ihr auch? Bis dahin werde ich auf jeden Fall weiter versuchen, meinen Arbeitsalltag endlich wieder besser in den Griff zu bekommen. In diesem Sinne: Fighting!
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dreimalfuermich · 2 years ago
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Dienstag, 22.11.2022
ONE LOVE TWO GIRLS ONE CUP
Auf dem Heimweg, irgendwann zwischen Freitag und Sonntag, es regnete nass und kalt aus schwarzem Nachthimmel herab in glasklare, bunt leuchtende Pfützen, hörte ich, im Vorbeigehen, einen Mann zu einem anderen sagen, die Tür zur Kneipe schon halb geöffnet: “Kommt drauf an, was man verkauft!”
Hatte das Gefühl, diese Ausstellung, obwohl anders, größer angelegt, kam –vielleicht–deshalb gut, funktionierte als dieses Weniger gut, weil es viel gab, wovon ich wegnehmen konnte. Es war keine Schwundform von der Grundidee, der Idee, eine Ausstellung zu machen über die Strasse, über die Strasse als exemplarischer Ort, mehr oder weniger grade wegen seiner vermeintlichen Profanität/Anti-Profundität ausgewählt, also als Ort, der uns alle etwas angeht. Ich erinnere ein Essen mit Joachim, noch vor dem Sommer, und etwas sehr Konkretes, das er zu mir gesagt hatte an diesem Tisch, und vielleicht war es der letzte, aber doch sprachlich konkreteste Hinweis, den er mir gab, und dessen Inhalt ich schon geahnt, nun aber wirklich IN FORM auf einmal vor mir hatte, ein Satz, eine Aussage, wie eins dieser Cartoon-Wölkchen, die sich dann genauso schnell wieder auflösen, aber wahrgenommen hatte ich es. It’s funny how things work.
Gleich zu Beginn der Eröffnung eine Unterhaltung mit einer französischen Kuratorin, die ich nicht kannte, und sie mich nicht, was direkt so ein integres Szenario herstellt, und die direkt Sachen zu sagen wusste, die mir erstens richtig vorkamen, und zweitens von mir so noch gar nicht bedacht. Später ein Schweizer Gallerist, der noch genau den Zugang zu den Bildern offenbarte, der noch fehlte, wie ich ihn mir tatsächlich auch erhofft hatte: über die Art und Weise wie gemalt wurde. Tief empfundene Art von, wie soll ich sagen, Zufriedenheit, wenn es auch nur einen gibt, der es auf eine tiefere Art “versteht”. An diesem Abend also gleich zwei–und unter den Schweigenden gar auch?
José de Ribera Una mano que escribe 1635
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graphic-sailor-austria · 17 hours ago
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konsonantenstadl · 4 days ago
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Dativsubjekte mit lassen
Als regelmäßiger Hörer des Ehrenwort-Podcasts bin ich in der Folge zu Ronald Schill (Mit Schill & Schande) auf einen kuriosen Hörbeleg gestoßen. In einem dort eingespielten Interview, in dem Ole van Beust sich zur seinerzeitigen Entlassung von Schill äußert, kommentiert er seine Beweggründe folgenermaßen [00:48:05–06]: Ich lass mir nicht erpressen (…). Die Hintergründe sind linguistisch nicht relevant, können aber z.B. auf Wikipedia nachgelesen werden.
Kurios deshalb, weil mir Dative in der lassen-Konstruktion bisher nur aus bairischen Dialekten (bzw. älteren Sprachstufen des Deutschen) bekannt waren. Obwohl dem Bairischen, nachgerade in Österreich, jüngst ein ganzer Spezialforschungsbereich gewidmet war, scheint zu dieser Konstruktion schon länger nicht mehr gearbeitet worden zu sein; Hubert Haider hat (1990) ihre grundlegenden Eigenschaften beschrieben, und ich erlaube mir, sie hier zu referieren. Dativsubjekte treten in transitiven ECM-Konstruktionen („transitiv“ ~ mit eingebettetem transitivem Verb) in verschiedenen bairischen Dialekten auf, siehe (1). Haider führt Belege von Sprechern aus folgenden Dialektregionen an: Waldviertel, Seewinkel (Apetlon), Murtal, Oberpfalz. Soweit ich sehe, scheint das vor allem ein mittelbairisches Phänomen zu sein.
(1a) Loß ira-DAT eam heiradn „Lass sie ihn heiraten“ (1b) Loß dean weibl-DAT d’eadebfl schöön „Lass deine Frau die Kartoffeln schälen“
Diese Konstruktion ist von den romanischen Sprachen wohlbekannt, wo in vergleichbaren Kontexten – hier wohlgemerkt mit faire ,machen‘, nicht mit auch kausativ verwendbaren laisser ,lassen‘ – ein präpositional markierter Subjektausdruck auftritt, vgl. (2).
(2a) Il fera boire un peu de vin à son enfant. „Er wird sein Kind ein wenig Wein trinken lassen.“ (2b) *Il fera boire son enfant un peu de vin. (Französisch; Haider 1990: 175)
Haider (1990) argumentiert dafür, dass es sich bei diesen vermeintlichen Dativsubjekten nicht um „echte“ ECM-Subjekte handelt, da sie sich mit Blick auf verschiedene Testkriterien nicht als solche zu erkennen geben (Haider 1990: 178–183): So können, um zwei dieser Tests herauszugreifen, Dativsubkte im Gegensatz zu „echten“ ECM-Subjekten keine Reflexive binden, siehe (3)–(4). Anaphern benötigen ein Antezedens in ihrer lokalen Bindungsdomäne (3); Dativargumente sind aus unabhängigen Gründen keine potentiellen Binder, und dies gilt auch für vermeintliche Dativsubjekte (4).
(3a) Er-j ließ die Leute sich-*i/j Schnaps besorgen (3b) Er-i hat sich-i Schnaps besorgen lassen (4a) * Ea-i hod den leidn-j si-i/j an schnobs midbringa lossn (4b) Ea-i hod si-i an schnobs midbringa lossn.
Wie (5) demonstiert, kann in ECM-Konstruktionen ein Prädikativ entweder den Kasus des Matrixsubjekts oder den des eingebetteten Subjekts kopieren; bei Dativ-ECM-Subjekten ist dies nach dem Ausweis von (6a) vs. (6b) nicht möglich (Haider 1990: 182).
(5) Loß den maon ois easchta-NOM | easchtn-AKK schpringa „Lass den Mann als ersten springen.“ (6a) Da vodda häd ia ois oanziga dochda des ned mocha lossn „Der Vater hätte sie [ihr] als einzige Tochter das nicht machen lassen.“ (6b) * Da vodda häd ia ois oanzigi dochda des ned mocha lossn
Die von Haider (1990: 183–184) formulierte Analyseskizze entspricht grosso modo dem, was er auch später zur ECM-Konstruktion ausgearbeitet hat (Haider 2010: 335–338); sie ist in ihrer Grundidee auch in einen HPSG-Ansatz integrierbar (siehe dazu z.B. Müller 1999: Kap. 17). Bei ECM-Konstruktionen kommt es demnach zu Argument-Identifikation, d.h. die Theta-Strukturen der betroffenen Verben werden unifiziert. Standardsprachliches lassen hat nur eine spezifizierte Argumentstelle, die syntaktisch als Subjekt realisiert wird; die Objektstelle ist unspezifiziert und „erbt“ die Argumente des eingebetteten Verbs. In den betreffenden Dialekten ist lassen ein potentieller Dativ-Zuweiser (im Gegensatz zur Standardsprache); die entsprechende Argumentstelle „erbt“ das externe Argument des eingebetteten Verbs, jedoch wird dieses immer permissiv (im Sinne von ,zulassen‘) interpretiert. Daher verhält es sich nicht wie ein „echtes“ ECM-Subjekt.
Bei Weiß (1998: 108–109) wird diese Konstruktion im Zusammenhang mit „clitic climbing“ erwähnt, d.h. Anhebung des pronominalen Dativsubjekts in die Wackernagelposition an der Mittelfeldspitze, wobei im Bairischen kein echtes „climbing“ vorliegt, da syntaktisch gesehen keine Satzgrenze überquert wird. Demske-Neumann (1994: 248–266) geht ebenfalls auf diese Konstruktion ein; ihrer Analyse zufolge haben wir es bei den lassen-Konstruktion mit einem „Satzerl“ (Small Clause; zur Eindeutschung siehe Staudinger 1995) zu tun, beim Dativ handelt es sich um ein Argumentadjunkt à la Grimshaw (1990), das durch das blockierte externe Argument eines Verbs lizenziert ist (siehe Demske-Neumann 1994: 250–251 zu den Details).
Noch ein paar Bemerkungen zu Diachronie (siehe Haider 1990: 177–178): Dativsubjekte bei lassen treten auch in älteren Sprachstufen des Deutschen auf, und zwar vom 17. bis zum 19. Jahrhundert; Paul (1919: 394) zufolge ist der Dativ im 18. Jahrhundert quasi obligatorisch, und erst im 19. Jahrhundert setzte sich die moderne Konstruktion mit Akkusativ durch. Ausführlich thematisiert werden entsprechende Muster auch bei den „üblichen Verdächtigen“, z.B. Paul (1919: 393–395), Behaghel (1923: 623–625); Dal und Eromos (2014: 39 [§ 31]), aus der letzteren Quelle ein paar „Lesefrüchte“:
(7a) er läßt mir aber nichts merken (Goethe, Briefe [1774]) (7b) Gegner haben mir wissen lassen, daß […] (Heine, Über den Denunzianten)
Im modernern Bairischen muss man jedenfalls nicht lange suchen, um einschlägige Belege zu finden. So sagt ein von Oliver Baier gespielter, etwas schmieriger Primarius in dem sehr sehenswerten Zweiteiler Aufschneider [2010]: lossns mir des anschaun (01:24:34). Das Drehbuch stammt von David Schalko und Josef Hader, der auch die Haupfigur spielt, einen griesgrämigen, aber liebenswürten Pathologen. Ob sich bei von Beustens Sager indes um einen (Kasus-)Lapsus oder echte regionalsprachliche Syntax (auf niederdeutschem Substrat) handelt, kann ich derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Es würde mich aber nicht überraschen, wenn dativische ECM-Subjekte, zumal sie im älteren Deutschen ja sehr häufig waren, auch in anderen regionalen Varietäten des Deutschen weiterexistieren. Für einschlägige Hinweise bin ich dankbar!
Literatur
Behaghel, Otto (1923): Deutsche Syntax. Eine geschichtliche Darstellung. Bd. 1. Heidelberg: Carl Winter Universitätsverlag.
Dal, Ingerid (2014) [1952]: Kurze deutsche Syntax auf historischer Grundlage. (Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte. B. Ergänzungsreihe; 7.) Berlin, New York: De Gruyter. 4. Aufl. Neu bearbeitet von Hans-Werner Eroms.
Demkse-Neumann, Ulrike (1994): Modales Passiv und Tough Movement: Zur Strukturellen Kausalität eines syntaktischen Wandels im Deutschen und Englischen. (Linguistische Arbeiten; 326.) Tübingen: Niemeyer.
Grimshaw, Jane (1990): Argument structure. (Linguistic Inquiry Monographs.) Cambridge (MA): MIT Press.
Haider, Hubert (1990): Datives in German „ECM“-constructions. In: Joan Mascaró und Marina Nespor (Hgg.): Grammar in Progress. Glow Essays for Henk van Riemsdijk: 175–185. (Studies in Generative Grammar; 36.) Dordrecht: Foris.
— (2010): The Syntax of German. (Cambridge Syntax Guides.) Cambridge: Cambridge University Press.
Müller, Stefan (1999): Deutsche Syntax deklarativ: Head-Driven Phrase Structure Grammar für das Deutsche. (Linguistische Arbeiten; 394.) Tübingen: Niemeyer.
Paul, Hermann (1919) [1968a]: Deutsche Grammatik. Bd. 3, Teil 4: Syntax (Erste Hälfte). Tübingen: Niemeyer. [Unveränderter Nachdruck der 1. Auflage von 1919].
Staudinger, Bernhard (1995): Sätzchen: Small Clauses im Deutschen. (Linguistische Arbeiten; 363.) Tübingen: Niemeyer.
Weiß, Helmut (1998): Syntax des Bairischen. Studien zur Grammatik einer natürlichen Sprache. (Linguistiche Arbeiten; 391.) Tübingen: Niemeyer.
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ironcollectorearthquake · 1 month ago
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Lüfter für das perfekte Mikroklima in Ihrem Indoor Garden
Einführung
In einem Indoor Garden ist das Mikroklima entscheidend für das Gedeihen Ihrer Pflanzen. Ein gut eingestelltes Klima fördert nicht nur das Wachstum, sondern schützt auch vor Schädlingen und Krankheiten. Hierbei spielen Lüfter eine wesentliche Rolle. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie mit den richtigen Lüftern ein perfektes Mikroklima schaffen können.
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Warum ist das Mikroklima wichtig?
Das Mikroklima in Ihrem Indoor Garden umfasst Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation. Diese Elemente beeinflussen maßgeblich die Gesundheit Ihrer Pflanzen. Ein stabiles Mikroklima sorgt dafür, dass Ihre Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen haben.
Was sind die Vorteile von Lüftern im Indoor Gardening?
Lüfter tragen dazu bei, ein gleichmäßiges Klima zu erzeugen. Sie helfen bei der Regulierung der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Zudem sorgen sie dafür, dass frische Luft zu den Pflanzen strömt und abgestandene Luft abgezogen wird.
Lüfter für das perfekte Mikroklima in Ihrem Indoor Garden Die verschiedenen Arten von Lüftern
Es gibt verschiedene Typen von Lüftern, die in einem premium Flexstar lights Indoor Garden eingesetzt werden können:
Standventilatoren: Diese sind flexibel positionierbar und bieten eine gute Luftzirkulation. Clip-Ventilatoren: Sie lassen sich einfach an Regalen oder Wänden befestigen und nehmen wenig Platz ein. Ventilatoren für Growboxen: Diese sind speziell für geschlossene Systeme konzipiert und sorgen für eine gezielte Belüftung. Luftzirkulation verstehen
Eine gute Luftzirkulation ist entscheidend für den Erfolg Ihres Indoor Gardens. Sie verhindert die Ansammlung von Wärme und erhöht die Sauerstoffzufuhr für Ihre Pflanzen.
Wie funktioniert die Luftzirkulation?
Die Grundidee der Luftzirkulation besteht darin, trockene und feuchte Luft sinnvoll auszutauschen. Dies geschieht durch einen strategisch platzierten Ventilator oder ein Belüftungssystem.
Belüftungssysteme auswählen
Beim Kauf eines Belüftungssystems sollten Sie einige Aspekte berücksichtigen:
Größe des Raumes: Der Ventilator muss zur Größe Ihres Indoor Gardens passen. Geräuschpegel: Achten Sie auf leise Modelle, um Störungen zu minimieren. Energieeffizienz: Wählen Sie energieeffiziente Geräte, um langfristige Betriebskosten zu senken. Growbox kaufen – Die richtige Wahl treffen
Wenn Sie eine Growbox kaufen möchten, achten Sie darauf, dass diese über integrierte Lüftungsmöglichkeiten verfügt. Eine gute Growbox sorgt nicht nur für ausreichend Licht durch eine LED Grow Lampe, sondern auch für eine ausgezeichnete Belüftung.
Die besten Growbox-Systeme im Vergleich
| Modell | Größe | Preis | Besonderheiten | |---------------|----------|---------|------------------------| | Growbox A | 120x120 | 150€ | Integriertes Ventilationssystem | | Growbox B | 60x60 | 80€ | Kompakt & mobil | | Growbox C | 240x120 | 250€ | Hohe Energieeffizienz |
Pflanzenbeleuchtung optimal nutzen
Eine angemessene Pflanzenbeleuchtung ist unerlässlich, um ein ideales Wachstum zu fördern. Mit einer geeigneten
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philipin10 · 1 month ago
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MOBILE APPS
Mobile Apps auf d4design.ch: Ihr Partner für innovative Lösungen
Die Entwicklung mobiler Apps ist ein entscheidender Schritt für Unternehmen, die ihre Reichweite erweitern und ihren Kunden einen besseren Service bieten möchten. Bei d4design.ch bieten wir maßgeschneiderte Lösungen, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Unser Ansatz beginnt mit einer gründlichen Analyse Ihrer Ideen und Ziele, um ein klares Verständnis für die Anforderungen Ihrer App zu gewinnen. Wir setzen uns intensiv mit Ihrer Zielgruppe auseinander, um herauszufinden, welche Funktionen und Designs am besten ankommen.
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Nach der Entwicklung durchläuft Ihre App umfassende Tests, um sicherzustellen, dass sie fehlerfrei funktioniert und die Benutzererwartungen erfüllt. Sobald alles bereit ist, unterstützen wir Sie bei der Veröffentlichung Ihrer App in den entsprechenden Stores und entwickeln eine Marketingstrategie, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Auch nach dem Launch lassen wir Sie nicht allein – wir bieten kontinuierliche Wartung und Updates an, um die Leistung Ihrer App zu optimieren und auf das Feedback Ihrer Nutzer zu reagieren.
Mit d4design.ch haben Sie einen zuverlässigen Partner an Ihrer Seite, der Sie bei jedem Schritt der App-Entwicklung unterstützt und sicherstellt, dass Ihre mobile App sowohl funktional als auch ansprechend ist. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Vision verwirklichen und eine App entwickeln, die Ihre Marke stärkt und Ihre Kunden begeistert.
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inkognito-philosophin · 2 months ago
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Susans Sinn – Was eine analytische Philosophin zum Sinn des Lebens sagt
Wenn man jemandem erzählt, man sei Philosoph, wird man ziemlich bald gefragt, was das denn nun sei, der Sinn des Lebens. So als habe man hierzu eine besondere Kompetenz. Das ist sicher nicht so – vor der Sinnfrage stehen wir alle gleichermaßen. Doch gehört sie zum Kanon existenzialistischer Probleme, mit denen sich die Philosophie befasst. Gerade bei der Sinnfrage aber gibt es eine gewisse Hemmung, zumindest bei der akademischen Philosophie. In dem Maße wie seit Jahrzehnten pseudophilosophische „Ratgeberliteratur“, die uns Glück, Erfolg und Sinn verspricht, den Büchermarkt schwemmt, zieht sich die Philosophie, mit dem Anspruch auf Wissenschaftlichkeit, von derartigen Fragestellungen zurück.
Sinn im Leben, Sinn des Lebens
Es gibt jedoch eine beachtliche Ausnahme: die US-amerikanische Philosophin Susan Wolf, eine Schülerin Thomas Nagels. Wie ihr akademischer Lehrer unterscheidet sie dabei zwischen Sinn im Leben und Sinn des Lebens.
Vgl. Was ist der Sinn des Lebens? Sinnfrage & Lebenssinn heute
Das überzeugt. Wenn die große Frage nach dem Sinn des Lebens zu überfordern droht (etwa in einer Depression), kann eine Besinnung auf Sinnvolles im Hier und Jetzt des Alltags durchaus weiterhelfen, um überhaupt wieder ins Handeln zu kommen und dabei ein gutes Gefühl zu entwickeln. Nur für den Moment, doch das reicht dann schon. Die Differenzierung beinhaltet somit echte Lebenshilfe.
Der Sinn wird dabei zum Zweck funktionalisiert. Diese Reduktion ist therapeutisch sinnvoll, führt philosophisch jedoch am eigentlichen Thema vorbei. Gesucht ist ja gerade ein nicht zu instrumentalisierendes Prinzip, aus dem sich der Sinn ergibt.
Gesucht ist mit anderen Worten ein „Warum“, ein unhintergehbarer Grund, auf dem das sinnvolle Leben gebaut werden kann und mit dessen festem Halt sich das momentan so leidvoll erfahrene „Wie“ ertragen lässt, um die Grundidee der Logotherapie Viktor E. Frankl aufzugreifen. Die Suche nach diesem Grund kann (und wird) in einer religiösen bzw. weltanschaulichen Dimension münden. Erst aus dieser lassen sich jene Sinnressourcen zu Tage fördern, die ein (ziemlich) krisenfestes „Warum“ begründen.
Vgl. Der Sinn des Lebens in der Philosophie
Doch bleiben wir für den Moment beim Sinn im Leben. Susan Wolf sieht die Sinnfrage vor allem in drei Lebenssituationen auftreten:
• auf dem Sterbebett, wenn es darum geht, Bilanz zu ziehen,
• in so genannten „Epiphanie“-Erfahrungen, wenn einem schlagartig die Sinnlosigkeit des (bisherigen) Lebens bewusst wird und
• in Momenten von Verzweiflung.
Gerade die Sinnkrisen in Erfahrungen von „Epiphanie“ und Situationen von Verzweiflung kommen der Sinnkrise des depressiven Menschen nahe. Sinnkrisen können Depressionen auslösen oder aber Ausdruck von Depressionen sein. Unabhängig davon, ob sie Ursache oder Folge sind, hängt die Sinnfrage sehr eng mit der Depression zusammen. Eine eigene Therapieform ist entstanden, die diesen Konnex betrachtet, eben jene Logotherapie nach Viktor E. Frankl.
Sinn und Zeit
Und das Sterbebett bringt einen weiteren Konnex auf: Sinn und Zeit. Wir wissen um unsere Endlichkeit. Das führt in der persönlichen Sinnsuche potenziell zu dem, was Karl Jaspers als „Lebensgier“ bezeichnet hat – das unbedingte und ungezügelte Streben nach sinnerfülltem Leben hier und jetzt. Dann jagt ein „Event“ das nächste, ein „Erlebnis“ das andere. Und alles muss perfekt sein in diesem Aktionismus. Was sich nicht in 70, 80 Jahre pressen lässt, wird als schmerzlicher Verlust empfunden.
Auch die Moral ist davon betroffen: Sie wird von einer Ethik bestimmt, die zur Geschichtsphilosophie aufgebläht wurde, in der am Ende jeder für alles verantwortlich ist bzw. gemacht werden kann. So wird die Überforderung immer spürbarer. Und darum nimmt die „Ratgeberliteratur“ in den Buchhandlungen so viel Platz ein.
Wenn einem in aller Lebensgier – trotz oder wegen ihr – die Erfahrung von Sinnhaftigkeit versagt bleibt, dann stellen sich die Fragen mit Blick auf die Endlichkeit in radikaler Weise: Was soll das alles? Was soll das alles, wenn wir doch in absehbarer Zeit sterben? Was bleibt?
Die Verknüpfung von Sinn und Zeit führt einerseits zu Frustration, denn die Vergänglichkeit lässt alles Tun potenziell sinnlos erscheinen, andererseits ist Endlichkeit gerade die Bedingung dafür, dass unser Handeln überhaupt sinnvoll sein kann. Unendlichkeit würde all unser Tun von vorne herein sinnlos machen. Die stete Wiederholbarkeit führte ganz konkret zur „ewigen Wiederkehr des Gleichen“ (so sah Nietzsche die Geschichte) und damit zum Ende jeder Motivation, etwas in Angriff zu nehmen, dass über Existenzsicherung hinausgeht.
Die Kultur, die man schaffen könnte, würde ja – von einem selbst – unendlich oft reproduziert werden. Wer würde sich noch auf eine Prüfung vorbereiten, die er unendlich oft wiederholen könnte? Wer würde sich noch über ein spätes Tor im Weltmeisterschaftsfinale freuen, wenn er doch wüsste, ein solches noch unendlich oft sehen zu können?
Wir erkennen, dass einer der Haupteinwände gegen den Sinn des Lebens, nämlich dessen Endlichkeit, nicht verfängt, im Gegenteil: dass Endlichkeit regelrecht zu einer Triebfeder für den Sinn im Leben wird. Man will etwas hinterlassen – und dies bereits hier und jetzt wissen. Man bemüht sich, um einst retrospektiv erkennen zu können, dass man das Leben insgesamt mit Sinn erfüllen konnte.
Leben heißt Erinnerung schaffen. Das kann Sinn geben, Sinn im Leben. Hier und jetzt. Man blickt dazu auf und erweitert den Horizont. In Sichtweite kommt nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Anderen, die Familie, vielleicht die Partei, die Glaubensgemeinschaft, der Fußballverein, das Land, in dem man lebt, die Wissenschaft, kommende Generationen. „Selbsttranszendierung“ nannte Karl Jaspers eine solche Haltungsveränderung.
Sinnstiftendes Handeln – für sich und Andere
Zurück zu Susan Wolf. Was ist ihr Vorschlag für sinnstiftendes Handeln im Leben, das sich möglicherweise – unter der Bedingung echter Selbsttranszendierung, also einer Lebensführung mit religiösen bzw. weltanschaulichen Bezügen – zum Sinn des Lebens aufschwingen kann? Sinnstiftendes Handeln sollte nach Susan Wolf Erfüllung stiften, Engagement fördern, Aktivität zeigen, Wertorientierung beinhalten und (idealerweise) zum Erfolg führen.
Das ist gut nachvollziehbar: Was man „gerne“ tut, worin man „aufgeht“ (die Psychologen nennen das „Flow“-Erlebnis), was nicht nur man selbst, sondern auch andere „gut“ finden und was am Ende auch „gut“ wird, das empfindet man als sinnvoll.Entscheidend ist dabei, dass die rein persönliche Erlebensebene (man selbst findet etwas sinnvoll) um eine Außenperspektive ergänzt wird (etwas ist auch in den Augen Dritter sinnvoll). Das Leben eines reichen Müßiggängers, der nur tut, was ihm Spaß bereitet, qualifiziert Susan Wolf nicht als sinnvoll. Es fehlt der Wert des Tuns – für Andere. Ein solches Leben nennt sie „nutzlos“ – und damit sinnlos.
Diesen Aspekt finde ich interessant.
Denn das Argument: „Was suchst Du denn noch nach Sinn im Leben – Du hast doch alles im Überfluss! Genieße einfach Dein Leben! Dann empfindest Du auch Sinn!“ wird damit ausgehebelt. Ja, die meisten Menschen in Mitteleuropa haben alles, was sie brauchen, durchaus auch im Überfluss.
Zugleich aber ist das Gefühl von Sinnlosigkeit weit verbreitet. Es scheint geradezu in dem Maße zu wachsen, in dem die Optionen, Spaß zu haben, zunehmen. Das bringt uns wieder zu Karl Jaspers Selbsttranszendierung.
Oder zu Susan Wolfs „projects of worth“, der Werthaltigkeit des Handelns. Es geht also beileibe nicht nur um unsere Erfüllung beim Handeln, um das Flow-Erlebnis, sondern auch darum, wie wertvoll es für Andere ist.
Der Mensch ist ein Beziehungswesen. Dass er nur als solches Sinn im Leben erfährt, liegt auf der Hand. Also: „Denk nicht nur an Dich selbst!“ ist als Absage an den Egoismus nicht nur moralisch geboten, sondern auch Voraussetzung für echte Sinnerfahrung.
Und damit kommt eine altruistische Haltung beim eigenen Tun am Ende auch dem Handelnden zugute.
Egoisten werden hingegen im selbstsüchtigen Handeln vergeblich nach Sinn suchen.
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