Tumgik
#Großgrundbesitzer
hurryupmerlin · 8 months
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Today my mum received a letter from my grand aunt's notary.
It was a draft contract for the donation of a plot of land with fruit trees. The exact plot of land that my great-aunt wanted to give ME and that was now addressed to my mother.
So we pondered for a good while what I had done now again to fall out of favor hard enough for my mother to receive the gift instead of me.
The content of the contract was also a disaster. Contradictions and missing data without end. There were friggin hashtags everywhere for some reasons?? And sentences such as "the property is currently not leased" and one paragraph later: "the property is currently leased to the recipient" (which it definitely isn't).
Well. Turns out the notary made a mistake and put my mother in the contract instead of me. How the hell can this even happen?
And then my aunt told me we need to find a date at the notary's for all three of us (she also gifts a piece of land to an aquaintance she doesn't even like...) - because the notary told her she's only gonna read it out loud once.
Um... dude... there will be two contracts, so you HAVE to read out both. How would this even be legal
I cannot do this anymore
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Militärputsch in Chile vor 50 Jahren
No pasaran!
"Sie dürfen damit durchkommen" - das war über Jahre die Parole der Menschen in Chile, die sehr wohl merkten, dass die multinationalen Konzerne, die Großgrundbesitzer und die rechten Paramilitärs unterstützt von den USA versuchten, die sozialistische Regierung zu stürzen.
9/11
Heute vor 50 Jahren, am  11. Sptember 1973 geschah es dann wirklich. Die Armee putschte unter der Führung von Genral Pinotchet. Die Luftwaffe bombardierte den Präsidentenpalast La Moneda. Die Militärdiktatur unter der Führung von Augusto Pinochet blieb in Chile bis zum 11. März 1990 an der Macht.
Zehntausende Menschen wurden willkürlich verhaftet, viele im zentralen Stadion in Santiago de Chile eingesperrt und gefoltert. Mehr als 40.000 durchliefen die Haft im Stadion, etwa 3197 (gesicherte Anzahl der Opfer) bis 4000 Menschen während der Diktatur ermordet, der Großteil davon in den Wochen nach dem Putsch.
Wikipedia.de schreibt zu den Opferzahlen: Die Schätzung von Amnesty International mit bis zu 30.000 Toten alleine im ersten Jahr der Diktatur ist wohl aus heutiger Sicht als zu hoch anzusehen. Interessant ist, dass die US-Botschaft von 5.000 Ermordeten ausgeht.
Nach dem Putsch schuf die neu gegründete DINA, die Dirección de Inteligencia Nacional  Geheimgefängnisse, wie das "Londres 38" folterte dort insbesondere im Zeitraum nach dem Putsch von 1974 bis 1977. Etwa 20.000 Menschen flohen noch 1973 ins Ausland. Die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A) im Ministerium für Staatssicherheit der DDR half im Herbst 1973 bei der Ausschleusung führender chilenischer Politiker der gestürzten Regierung, u.a. von Carlos Altamiranos. Viele Geflüchtete fanden in der DDR eine neue Heimat.
Über lange Zeit vorbereitet
Der von den USA unterstütze Putsch am 11.9.73 war die letzte Etappe einer Reihe von Geheimoperationen, die bereits ab 1963 in Chile von der CIA durchgeführt wurde mit dem Ziel, die Wahl des sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Salvador Allende zum Staatspräsidenten zu verhindern. Das mißlang und auch 1969 wurde die Unidad Popular (UP) wieder gewählt. Trotz aller Destablisierungsversuche gewann die UP bei einer hohen Wahlbeteiligung von mehr als 81 % sogar Anfang 1973 noch einmal auf 44 % dazu und erreichte damit 67 von 150 Sitzen im Abgeordnetenhaus, das beste Ergebnis ihrer Geschichte.
Wikipedia.de listet die CIA Aktionen in Chile im Detail auf. Ein Detail zum BND hat uns dabei erschüttert: Aus der Veröffentlichung von Unterlagen durch Präsident Clinton 1999 geht hervor, dass die CIA den Bundesnachrichtendienst in Deutschland bereits einige Tage vor dem Umsturz vom geplanten Putsch unterrichtete. Der BND soll unterlassen haben, den damaligen Bundeskanzler Willy Brandt davon zu unterrichten. Über Alfred Spuhler, einen Stasi-Spion im BND, gelangte die Information in die DDR. Eine Warnung an Allende aus Ost-Berlin kam jedoch zu spät.
Gedenken und Mahnung
In vielen Veranstaltungen wird heute und morgen den Opfern dieses faschistischen Putsches gedacht.
50 Jahre Militärputsch in Chile, 10.9.23 11-15h, Frankfurt/M, DGB Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner Str. 69-77
KUNDGEBUNG BERLIN VOR US- BOTSCHAFT, 11.9.23 16:30-20h, Brandenburger Tor, Pariser Platz, 10117 Berlin
...
Mehr dazu bei https://de.wikipedia.org/wiki/US-Intervention_in_Chile und https://de.wikipedia.org/wiki/Putsch_in_Chile_1973
Kategorie[27]: Polizei&Geheimdienste Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3w9 Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8519-20230911-militaerputsch-in-chile-vor-50-jahren.htm
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logi1974 · 9 months
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Namibia 2023/24 - Tag 18
Herrschaften und Oukies!
Nach dem Frühstück, bei dem wie heute die einzigen Gäste waren, verließen wir die At Kronenhof Lodge.
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Nachdem gefühlt 20 Farmtore zu öffnen und wieder zu schließen waren, fuhren wir erst einmal das kurze Stückchen bis nach Betta.
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Das ist auch so ein verlorenes Wüstenkaff, in dem es aber alles gibt was man so braucht, einschließlich Unterkunft.
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Das Betta Camp liegt 10 km nördlich von der Kronenhof Lodge entfernt. Eine Pause zum Auftanken im Camp Betta, an der C 27, ist auf dieser Strecke zu empfehlen.
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Das Areal des kleinen, günstigen Campingplatzes ist liebevoll gestaltet und pieksauber. Zusätzlich gibt es 6 rustikale Chalets aus Naturstein.
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Gepflegt und unterhalten wird das Camp Betta von Nama-Frauen. Die bereiten auf Wunsch ausgezeichneten Kaffee zu und versorgen den Reisenden mit frisch zubereiteten Sandwiches und anderen Mahlzeiten.
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Die wichtigste Einrichtung ist jedoch die 24/7 Tankstelle mit angeschlossenem Tyre-Repair.
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In dem kleinen, angeschlossenen Farmladen gibt es alles für den täglichen Bedarf an Lebensmitteln zu kaufen - vom selbstgebackenen Brot über selbstgemachte Marmeladen bis zum Straußenei.
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Wir decken uns mit Marmelade und Sirup aus dem Saft der Kaktusfeige ein, denn diese Produkte gibt es bei uns nicht zu kaufen. Der junge Mann an der Kasse staunte nicht schlecht, als ich ihm die ganze Theke mit Säften und Marmelade vollstellte.
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Darüber hinaus gibt es für den Reisenden noch etwas Bekleidung, Sonnencreme, Straßenkarten usw. usw. Die Auswahl an Artikeln in dem kleinen Laden ist erstaunlich vielfältig.
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Wir folgen der D 826 auf den nächsten 21 km, östlich, bis zum Schloss Duwisib. Ein deutsches Schloss in Namibia? Eine Fata Morgana?
Am Rande der Wüste Namib steht tatsächlich ein Schloss im Stile romantischer Rheinburgen – mit Zinnen und Brunnen im Innenhof.
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An diesem Ort wirkt das grundsolide Bauwerk doch etwas skurril. 1908 hat Baron Hans-Heinrich von Wolff, der mit der Schutztruppe nach Namibia gekommen war, dieses Anwesen bauen lassen.
Der Berliner Architekt Wilhelm Sander, dem u.a. Windhoek seine drei Burgen verdankt, wurde mit dem Entwurf des hochherrschaftlichen Hauses auf Duwisib beauftragt.
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Und so wuchs aus massivem roten Sandstein fernab aller Wege ein kleines Prachtexemplar wilhelminischer Neo-Romantik mit Stilelementen der Gotik und Renaissance. Der Grundriss ist ein einfaches Rechteck.
Handwerker aus verschiedenen europäischen Ländern wurden angeheuert. Fast alles wurde importiert, selbst der rote Sandstein, und aus dem 600 km entfernten Lüderitz auf kaum vorhandenen, holprigen Pfaden herbeigeschafft.
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Die gesamte prunkvolle Inneneinrichtung für insgesamt 22 Zimmer, kostbare Möbel und Teppiche, Gemälde und andere Kunstgegenstände wurde in ganz Europa zusammen getragen. 1909 war Duwisib bereits bezugsfertig.
Besagter Hans-Heinrich von Wolf, 1873 in Dresden geboren, diente in der Königlich-Sächsischen Artillerie in Königsbruck. Nach Ausbruch des Herero-Aufstandes 1904 meldete er sich zur Kaiserlichen Schutztruppe und kam im Dezember des selben Jahres ins Land.
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Gut ein Jahr später war von Wolf zurück in Deutschland und heiratete im April 1907 die millionenschwere Jayta Humphries, Stieftochter des in Dresden amtierenden amerikanischen Konsuls. Bald darauf reiste das junge Paar mit großen Plänen gemeinsam in die Kolonie.
In Deutsch-Südwestafrika wollte sich von Wolf als Großgrundbesitzer etablieren und Pferde züchten. Im August 1907 beantragte er beim Bezirksamt Maltahöhe den Kauf von sieben Farmen, insgesamt 140.000 Hektar Land. Der Antrag wurde allerdings nur teilweise genehmigt: von Wolf musste sich mit 55.000 Hektar begnügen.
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Lange konnte er sich jedoch nicht an seinem Besitz erfreuen. 1914 trat das Ehepaar eine Reise nach Großbritannien an, um einen Vollbluthengst zu kaufen. Unterwegs brach der Weltkrieg aus, und über abenteuerliche Umwege mit Zwischenstation in Südamerika gelangte der kaiserliche Hauptmann in einen neutralen Hafen.
Zurück in Deutschland, meldete er sich sofort zum Dienst und fiel zwei Wochen später, im September 1916, in der Schlacht an der Somme. Seine Frau Jayta kehrte nie wieder nach Duwisib zurück.
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Duwisib wurde nach der deutschen Kolonialzeit an eine schwedische Familie verkauft, die den Besitz ihrerseits an die Duwisib-Farmgesellschaft veräußerte.
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Bis Ende der 70er Jahre, als die damalige Abteilung Naturschutz (NWR) das Anwesen übernahm, wohnte dort der Farmverwalter. Die Inneneinrichtung war größtenteils eingelagert worden.
1991 wurde Duwisib renoviert und konnte als Museum besichtigt werden. Ein Teil der Möbel, Gemälde und von Wolfs Waffensammlung wurden ausgestellt.
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In dem vom NWR verwalteten Gebäude fanden Gäste seit Ende 2014 für wenige Jahre Unterkunft. Leider, wie immer bei den staatlichen Einrichtungen, vergammelten die gemachten Investitionen wieder innerhalb kürzester Zeit (s. Bild vom Carport ohne Dach).
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Seit geraumer Zeit ist Schloss Duwisib nun bereits für Besucher mehr geschlossen als geöffnet. Doch heute hatten wir wirklich Glück und der staatliche Gate Keeper war tatsächlich anwesend und wir konnten das Anwesen besichtigen.
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Anschließend fuhren bis zum Ende der D 826 und dort bogen wir auf die D 831 ab, welche später auf die D 850 mündet. Nach insgesamt 155 Kilometern erreichten wir das Weingut Neuras.
Wir waren neugierig auf das Weingut, denn hier waren wir bislang noch nie. Das von Naankuse betriebene Anwesen ist sehr gepflegt. Ein junger Angestellter hieß uns willkommen.
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Wahre Widerstandskraft beweist die großartige Flora und Fauna, die auch hier bei dem Neuras Estate beobachtet werden kann. In der einheimischen Koikoi Sprache bedeutet Neuras "Ort des verlassenen Wassers".
Neuras ist ein kleines Weinbaugebiet und besitzt auf dem Gelände 5 natürliche Quellen. Es werden Führungen und Weinverkostungen mit Käseplatte angeboten.
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Hier werden die bekannten Neuras-Weine in einem der trockensten Weinberge der Welt produziert. In der einzigartigen, namibischen Weinkellerei werden ca. 3.000 Weinflaschen pro Jahr abgefüllt mit zwei Weinarten: den angesehenen Neuras Shiraz und den Namib Red, ein Rotwein aus Shiraz und Merlot. Die nur zirka 3000 pro Jahr abgefüllten Flaschen werden fast ausschliesslich im Weingut selbst verkauft. 
Die Geschichte von Neuras beginnt tatsächlich schon 1896. Damals kaufte der deutsche Gartenbauer Ernst Hermann auf dem Gebiet des heutigen Weinguts 14.400 Hektar Land von der Regierung und bekam wegen der angeblich armseligen Qualität des Bodens einen ordentlichen Preisnachlass für sein mutiges Vorhaben, dort eine Farm aufzubauen.
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Doch Herman hatte das Potential des Areals erkannt, baute Obst - darunter die ersten Tafeltrauben -, Gemüse und Getreide an und richtete einen Rastplatz für die deutschen Kolonialtruppen ein.
Allerdings wird Namibia aufgrund seines Klimas wohl nie zu den großen Weinbaugebieten Afrikas zählen, doch ändert dies nichts an der Tatsache, dass die Weine, die hierzulande gekeltert werden, mit genauso viel Liebe hergestellt werden, wie irgendwo anders auf der Welt.
Es gibt auch ein paar Chalets, und man sieht, dass alles rustikal aber dennoch geschmackvoll angelegt wurde.
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Anschließend setzten wir uns in den Garten und ließen uns von dem Kellner das Wine Tasting mit Käseplatte erklären. Für den Fahrer gab es ein kleines "Water Tasting" von hauseigenem Quellwasser und dazu einen Sosatie mit Kartoffelchips.
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Man kann gemütlich auf der schönen Terrasse sitzen und auch die Angestellten waren sehr aufmerksam. Leider trafen die drei kredenzten Rotweine so gar nicht unseren Geschmack. Für mich wären die Geschmacksnoten irgendwo zwischen Schmunzelbrause und Getriebeöl anzusiedeln.
Gern wären wir noch geblieben, doch es nutzt nix, wir müssen uns loseisen. Unsere nächste Unterkunft, das Desert Camp, wartet auf uns.
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Durch den Namib Rand Nature Reserve Park fuhren wir mit etlichen Foto Stopps weiter bis nach Sesriem. Heute war es eine Strecke von insgesamt 225 Kilometern, die aber, bedingt durch die Stopps und Pausen, dennoch fast 7 Stunden dauerten.
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Am Abend warf Micha den Grill vor unserem Chalet an und wir braaiten das bereits per Email vorbestellte Grillpaket, das Schlag 18.15 Uhr ins Haus bzw. die Terrasse geliefert wurde.
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Super Service! Abgerechnet wird bei der Abreise an der Rezeption bei Schlüsselabgabe.
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Später am Abend sahen wir irgend etwas in Richtung Wasserloch schleichen.
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Die grünlichtige (schont die Augen der Tiere) Taschenlampe brachte Aufklärung: eine Herde Oryxantilopen nutze den Schutz der Dunkelheit.
Lekker Slaap!
Angie, Micha, Mama und der Hasenbär
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Che Guevara
Als Vertreter Kubas hält Che Guevara im Dezember 1964 eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. In Militäruniform tritt er ans Mikrofon:
„Als Marxisten vertreten wir die Meinung, dass die friedliche Koexistenz zwischen Staaten nicht die Koexistenz zwischen Ausbeutern und Ausgebeuteten, zwischen Unterdrückern und Unterdrückten umfasst. Es gibt ein auch durch diese Organisation erklärtes Recht auf völlige Unabhängigkeit von allen Formen kolonialer Unterdrückung.“
...
1928 wird Ernesto »Che« Guevara als Sohn eines Plantagenbesitzers in Argentinien geboren. 200 Familien aus Großgrundbesitz, Handel, Industrie und Politik besitzen dort praktisch alles, während die Mehrheit der Menschen in Argentinien in Armut lebt. Unter den indigen Wanderarbeitern wütet die Tuberkulose. In den Kohlegruben sterben die Arbeiter gewöhnlich mit 30 Jahren, die Lungen von Kohlestaub zerfressen.
Che Guevara politisiert sich
Che wächst in einem kritischen Elternhaus auf. In einem Liebesbrief an eine Tochter aus reichem Hause schreibt er mit 17 Jahren: »Die Summe des Elends ist zu groß, die Schuld dieser Klasse in die du hineingeboren bist, ist zu groß, als das ich sein könnte, sein möchte wie sie: Ich verspüre diese Schuld manchmal nachts als einen Alpdruck. Der Duft Deines Körpers kann nicht aus meiner Phantasie die Anklage verdrängen, die von dem Elendsgestank ausgeht, der aus den Slums herausdampft: Reichtum; nein, ich will keinen Teil daran haben. Ich will keinen Teil daran haben, dass diese Ungerechtigkeit fortbesteht.«
Als Medizinstudent reist er mit einem Freund auf einem Motorrad durch fast alle Länder Mittel– und Südamerikas. Das Tagebuch, das er auf dieser Reise geführt hat, ist 2004 von Walter Salles verfilmt worden. Che erlebt auf seiner Reise, wie US-Konzerne riesige Mengen an Rohstoffen und Profiten aus dem Kontinent ziehen und Regierungen ein- oder absetzen, wie es ihnen gefällt. Die Länder bleiben unterentwickelt und abhängig. Die einheimischen Herrscher verprassen ihren Reichtum oder schaffen ihn ins Ausland. Überall rebellieren Menschen, doch meistens ersetzt am Ende nur eine Clique die andere.
Che Guevara trifft Fidel Castro
1955 trifft Guevara in Mexiko den kubanischen Rechtsanwalt Fidel Castro (marx21 Nachruf auf Fidel Castro), der seine Heimat von dieser Knechtschaft befreien will. Che ist begeistert: »…in diesem Kampf gab es nur Sieg. Ich teilte seinen Optimismus. Es war unausweichlich, mit dem Jammern aufzuhören und mit dem Kampf zu beginnen.« Im Dezember 1956 stechen Castro und Guevara mit 80 weiteren Kämpfern in Richtung Kuba in See. Die Wirtschaft der Insel gehört praktisch den USA: Die US-Beteiligung an der Telefon- und Elektrizitätsversorgung übersteigt 90 Prozent, bei den Eisenbahnbetrieben macht sie die Hälfte aus, in der Rohrzuckerproduktion 40 Prozent.
Zucker macht 80 Prozent aller kubanischen Exporte aus. Das Pro-Kopf Einkommen war seit 50 Jahren nicht gestiegen. Zwei Jahre Kampf genügen, um das Regime des Diktators Batista zu besiegen. Am Ende besteht die Streitmacht der Revolutionäre aus 800 Guerilleros und zivilen Einheiten von etwa 2200.
Batistas Regime in Kuba fällt
Die Bauern unterstützen die Revolutionäre passiv, auch die Arbeiter bleiben weitgehend ruhig. Die Leitung des Kampfes liegt in den Händen der Guerilla-Führung, deren Kern aus Intellektuellen besteht. Batistas Regime ist so wenig verwurzel, korrupt und so schwach, dass der Widerstand gleich null ist, als Castro und Guevara in Havanna einmarschieren. Selbst die Regierung der USA glauben nicht mehr an Batista. Als wichtiger militärischer Führer übernimmt Che leitende Funktionen. Er wird Präsident der Nationalbank, Leiter des Instituts für Agrarreform und wichtiger Vordenker der »neuen Gesellschaft«.
Castro wird zum »Marxisten-Leninisten«
Die neue Regierung will Kuba aus seiner Abhängigkeit befreien, modernisieren und industrialisieren. Aber selbst wenig radikale Maßnahmen der Regierung wie eine milde Landreform gehen den USA zu weit. Amerikanisches und kubanisches Kapital wird von der Insel abgezogen. Dann verhängt die US-Regierung eine komplette Wirtschaftsblockade, um das Regime in die Knie zu zwingen. Eine eigenständige nationale Entwicklung gegen den Druck der USA und in deren unmittelbarer Nachbarschaft ist unmöglich. Die kubanische Führung sieht keinen anderen Weg als die Annäherung an die Sowjetunion. Castro erklärt sich 1961 plötzlich zum »Marxisten-Leninisten«. Die Führung der UdSSR sieht die revolutionäre Insel vor der Haustür der USA als Trumpf im Kampf der Supermächte. Sie nutzt die kubanische Wirtschaft zum eigenen Vorteil. Guevara ist entsetzt.
Das neue Kuba in der Sackgasse
Die Sowjetunion fordert Lebensmittel und Rohstoffe, fördert aber die industrielle Entwicklung auf Kuba nicht. Für Zucker zahlen die Sowjets nur Weltmarktpreise. 1963/64 muss sich die Regierung eingestehen, dass die Abhängigkeit vom Zucker so groß ist wie eh und je. Noch unter Ches Regierung versucht man, durch Rationierung von Lebensmitteln und Textilien Geld für die Industrie vom Lebensstandard der Arbeiter abzuknapsen. Mit Appellen an die soziale Verantwortung und die sozialistische Moral versucht Guevara, die Opferbereitschaft der Arbeiter zu erhöhen. Schließlich greift das Regime mehr und mehr auf Zwang und Autorität zurück. Kuba steckt in einer Sackgasse. Jetzt treten Ches Stärken und Schwächen klar hervor.
Che Guevara: Seine Stärken und Schwächen
Seine Stärke liegt in seiner revolutionären Überzeugung, seinem Internationalismus und in seinem Tatendrang. Während Castro versucht, den Spielraum des Landes zu erweitern, indem er Spannungen zwischen der Sowjetunion und China ausnutzt, will Che die Revolution ausbreiten. Che kritisiert die politische Führung der UdSSR, weil sie bereit ist, auf Aufstände zu verzichten, um das Gleichgewicht mit den USA zu halten. 1965 klagt Guevara die »sozialistischen Staaten« an, »Komplizen der Ausbeuter« zu sein. Obwohl die UdSSR keine von ihnen unabhängige Befreiungsbewegung tolerieren will, beharrt Che: »Wir können nicht aufhören, unser Beispiel zu exportieren.« Sein Motto: »Schafft zwei, drei, viele Vietnams« wird von der Studierendenbewegung aufgegriffen, die sich im Westen während des Kriegs der USA gegen die vietnamesische Befreiungsbewegung entwickelt.
Guerillakampf in Kuba als Vorbild?
Guevara versucht, aus seinen Erfahrungen in Kuba ein Drehbuch für andere Revolutionen zu machen. In Bolivien zeigen sich die Schwächen dieser Idee. Dort will Che das Fanal für den Aufstand der Unterdrückten in ganz Südamerika setzen. Er scheitert kläglich. 1966/67 fängt Guevara mit einigen kubanischen Mitstreitern an, ein Guerilla-Lager in Bolivien aufzubauen und Kämpfer um sich zu sammeln. Auf Bolivien fällt die Wahl eher zufällig. Der Ort spielt in Ches Theorie keine große Rolle. Guevara meint, dass Revolutionäre nicht auf die Bedingungen für eine Revolution warten müssen, sondern diese selbst durch ihre Taten schaffen könnten. Die Guerillas sollten einfach in einem begrenzten Gebiet mit ihrem »heldenhaften Kleinkrieg« beginnen.
In diesem Kleinkrieg würden dann Bastionen der Partisanen entstehen. Der Kampf würde die Diktatur zwingen, sich ohne Maske und in ihrer ganzen Brutalität zu zeigen und so die Gesellschaft offen in Herrscher und Beherrschte polarisieren. Die Reihen der Partisanen könnten dann durch Bäuerinnen und Bauern aufgefüllt werden. Immer weitere Gebiete würden unter die Kontrolle der Aufständischen geraten – bis zum endgültigen Sieg.
Doch die bolivianischen Bauern haben kein Interesse an Ches Kampf. Die bolivianische Regierung ist lange nicht so wurzellos und schwach wie es das kubanische Regime unter Batista gewesen war. Die Partisanen bleiben völlig isoliert. Regierungstruppen mit Unterstützung aus den USA können immer mehr Guerilleros umbringen. Nach einem Jahr ist der Kampf endgültig verloren: Am 9. Oktober gerät Che mit seinen Mitstreitern in einen Hinterhalt. Er wird gefangen und später erschossen. Hätte die Geschichte anders ausgehen können?
Die Schwächen der Strategie von Che Guevara
Während Ches bolivianischen Abenteuers streikten die dortigen Minenarbeiter – unabhängig von Guevaras Guerillakampf. Sie waren schon 1952 die Vorkämpfer einer Revolution gewesen. In seinen bolivianischen Reisebüchern bezieht sich Guevara zwar ein paar Mal auf die Bergarbeiter, aber er hält die Verbindung zur bolivianischen Arbeiterklasse nicht für zentral oder überhaupt auf irgendeine Art und Weise für wichtig. Und das ist eine große Tragödie, denn Che hätte sein Ziel der nationalen Befreiung mit den Klassenkämpfen der Arbeiterinnen und Arbeiter verbinden können, die immer wieder auf dem Kontinent aufflammten. 1969 regierten Beschäftigte für eine kurze Zeit die argentinischen Städte Cordoba und Rosaria. Ende der 1960er Jahre wehrten sich auch in Chile immer mehr Arbeiter. Das war 1970 die Grundlage für einen gefeierten Wahlsieg einer Koalition von Sozialdemokraten, Sozialisten und anderen unter Führung von Salvador Allende.
Guerillakampf statt Selbstbefreiung
Doch für Che lag das Zentrum des Kampfes auf dem Land. Das bedeutete zwangsläufig, dass der Träger des Kampfes nicht die städtische Arbeiterklasse, sondern die Bauern – die allerdings von städtischen Intellektuellen geführt werden sollten – sein würden. Guevara hatte seit den 1950er-Jahren immer wieder Texte von Karl Marx studiert. Er teilte mit Marx eine grundsätzliche Feindschaft gegenüber Ausbeutung und Unterdrückung. In seiner Politik wich Che aber von Marx Grundüberzeugung ab, das die Befreiung vom Kapitalismus nur das Werk der Arbeiter selbst sein könne. Guevara meinte, das revolutionäre Potenzial erwachse aus der absoluten Armut und der Schärfe der Unterdrückung. Es brauche nur die Entschlossenheit der Tat, genügend Mut und die richtigen Ideen der Partisanen, um die Bauern mit zu reißen, zu erziehen und auf den richtigen Weg zu führen. Anders als auf Kuba konnten Ches Elan und seine Opferbereitschaft in Bolivien die Selbstaktivität der Arbeiterklasse nicht mehr ersetzen.
Was bleibt von Che Guevara?
Viele Menschen sehen heute in Che Guevara ein Symbol des Widerstandes. Bis heute inspiriert er Menschen undbringt ihr Verlangen nach einer besseren Welt zum Ausdruck. Che steht, trotz seiner Schwächen, für die Überzeugung, dass die Welt verändert werden kann und vor allem durch die Bewegung selbst verändert werden kann. Das Leben von Che Guevara ist eine historische Lehrstunde für uns, die mit der Annahme beginnt, dass Revolution machbar ist, dass sie gemacht werden sollte, und dass die Welt verändert werden muss. Ist man einmal soweit, stellt sich die Frage nach dem »wie?«. Die Antwort steht nicht in irgendwelchen Anleitungen oder Handbüchern, sondern sie liegt in der Geschichte, in der Erfahrung. Und das Leben dieses großen und engagierten Kämpfers für soziale Veränderung sollte Teil der politischen Bildung für eine neue Generation von Revolutionärinnen und Revolutionären sein. Wir können aus seinen Fehlern lernen.
Zwei, drei, viele Vietnam
Am 16. April 1967 erschien in Havanna die erste Ausgabe der Zeitschrift "Tricontinental" als dünnes Sonderheft. Die von der knapp ein Jahr zuvor gegründeten Organisation für Solidarität mit den Völkern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas (OSPAAAL) herausgegebene Publikation enthielt nichts weiter als einen Brief an ihr Exekutivkomitee. In diesem als "Botschaft an die Trikontinentale" bekannt gewordenen Schreiben richtete sich Ernesto "Che" Guevara, das wohl prominenteste Gründungsmitglied der OSPAAAL, an die Welt��ffentlichkeit.
Der ehemalige Kommandant der Kubanischen Revolution forderte in seiner Botschaft die "Völker der Welt" dazu auf, die ihnen von den "imperialistischen Mächten" auferlegte Starre abzuschütteln und die Waffen zu ergreifen, um mit ihm für die endgültige "Befreiung der Menschheit" zu kämpfen. Er selbst befand sich, wie später bekannt werden sollte, zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits seit mehreren Monaten in Bolivien und hatte den Text noch im Jahr 1966 vor seinem Aufbruch verfasst. Er hoffte, mit Unterstützung der dortigen Landbevölkerung eine Guerillaarmee aufbauen zu können, um aus dem Andenland ein leuchtendes Beispiel und die Speerspitze einer kontinentalen Revolution zu machen. Doch die in erbärmlichen Verhältnissen lebenden Bauern, die Guevara zu den Subjekten seiner revolutionären Umwälzungen erhoben hatte, konnten seinen Ruf kaum vernehmen: Die überwiegende Mehrzahl von ihnen war des Lesens und Schreibens nicht mächtig. Breite und umgehende Resonanz fand die "Botschaft" hingegen von lateinamerikanischen Metropolen über nordamerikanische Universitäten bis in die europäischen Großstädte. Die von Guevara formulierte Parole "Schaffen wir zwei, drei … viele Vietnam" stieg umgehend zu einer der ikonischen Losungen der Neuen Linken auf.
Begünstigt wurde die weitreichende Rezeption der Botschaft Guevaras durch den historischen Kontext ihrer Veröffentlichung: Wenige Monate nach der Publikation sollten die Tet-Offensive in Vietnam, das Massaker auf der mexikanischen Plaza de Tlatelolco, der Aufzug sowjetischer Panzer in Prag und die Ermordung Martin Luther Kings bis dahin geografisch voneinander getrennt politisierte Milieus in eine scheinbar globalisierte Protestbewegung verwandeln. Doch ebenso bedeutsam für den Widerhall der "Botschaft an die Trikontinentale" war Guevaras zeitgleicher Kampf und dessen von vielen Zeitgenossen als tragisch aufgefasstes Ende in Bolivien. Sein Tod im Oktober 1967, den er in der "Botschaft" scheinbar prophetisch antizipiert hatte, unterstrich auf unumstößliche Weise das von Guevara personifizierte, christlich grundierte Ideal der Synthese von Wort und Tat. Die Hinrichtung Guevaras erhob diesen letzten zu Lebzeiten des Guerillakommandanten veröffentlichten Text gleichsam zu seinem politischen Vermächtnis. Die darin formulierte Programmatik und die dezidiert religiöse Metaphorik haben, neben dem praktischen Wirken Guevaras, dessen Verklärung zu einer "christomorphen Figur" maßgeblich beeinflusst.
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kunstplaza · 8 months
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jonussbaumer · 8 months
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Untergang einer Hochkultur
Am Höhepunkt ihrer Macht haben die Inkas (das Wort wird fälschlicherweise für das Volk verwendet, ist aber die Bezeichnung für den König) über ein Gebiet geherrscht, das ungefähr dem heutigen Peru entspricht. Die Quechua (das Volk der Inkas; auch ihre Sprache wird so genannt und heute noch von Teilen der indigenen Bevölkerung gesprochen) hatten eine hochentwickelte Kultur, deren mathematisches, astronomisches und agrarkulturelles Wissen zum damaligen Zeitpunkt anderen Hochkulturen in Europa, China und Mesopotamien zumindest ebenbürtig war.
Dennoch haben es ein paar Dutzend bewaffnete spanische Eroberer geschafft, dieser Kultur den Todesstoß zu versetzen: Als im Jahr 1532 Francisco Pizarro den Inka Atahualpa bei einem Verhandlungstreffen trotz zahlenmäßiger Überlegenheit tausender, allerdings unbewaffneter Quechua gefangen nimmt, monatelang erpresst und schließlich trotzdem umbringt, wendet sich das Blatt zugunsten der Invasoren. Der Lauf der Geschichte ist bekannt. Christliche Missionare und geldhungrige Großgrundbesitzer haben den Rest der Unterwerfung erledigt.
Die Ähnlichkeiten zu heutigen Machtwechseln sind frappant. Eine kleine, aber hochmotivierte Gruppe von Agitatoren nutzt strategisch geschickt und skrupellos bestehende Strukturen, um an die Macht zu kommen. Und kaum an den Schalthebeln, wird das politische System umgebaut, um die Macht auszuweiten und möglichst abzusichern. Hitler, Putin, Trump, Orban, Erdogan, Bolsonaro und Konsorten haben demokratische Wahlen als Instrument genutzt, um schließlich demokratische Grundpfeiler Stück für Stück für den eigenen Machterhalt zu eliminieren: durch Einfluss- und Übernahme bei Medien, Justiz und Exekutive. Durch Repression auf politische Gegner und Opposition.
Alle, die ihrem Gezeter und Geschrei, ihren populistischen Parolen, ihren ach so einfachen Lösungen auf den Leim gegangen sind, erwachen früher oder später in einem System der Unfreiheit. Bist du nicht für sie, bist du gegen sie. Bist du gegen sie, wirst du geächtet und verfolgt. Wir sind zu Recht stolz auf unsere Demokratie, sie ist kein Allheilmittel und hat auch ihre Schwächen, aber sie ist das beste System, das wir haben. Die Macht geht vom Volke aus. Doch wir müssen verdammt gut aufpassen auf unsere Demokratie, dass es uns nicht eines Tages genauso geht wie den Quechua.
Wehret den Anfängen, seid wachsam, lasst euch von den Schreihälsen mit den einfachen Lösungen nicht blenden! Wir sind die Mehrheit, aber wir müssen auch den Mund aufmachen und unsere demokratische Freiheit verteidigen. Qui tacet, consentire videtur. Wer schweigt, scheint zuzustimmen.
Abb.: Das Begräbnis Atahualpas, 1867, Luis Montero, Museo de Arte de Lima
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apebook · 8 months
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nordseehexe · 10 months
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Der Pishtaku
Pishtaku, Pishtakuq oder Pishtaq (auf Ancash-Quechua), hispanisiert Pishtaco, in Südperu Nak'aq (auf Qusqu-Qullaw-Quechua) oder Nakaq (auf Chanka-Quechua), in Puno und Bolivien Kharisiri, Lik'ichiri oder Llik'ichiri (auf Aymara), ist in der andinen Tradition der Quechua und Aymara in Peru und Bolivien ein monströser, meist weißer Mörder, der den ermordeten Indigenen das Fett aussaugt.
Die Legende vom fettsaugenden Mörder Pishtaku oder Nak'aq ist in den peruanischen Anden insbesondere in den Regionen Ancash, Huánuco, Junín, Huancavelica, Cuzco, Ayacucho, Apurímac, Pasco und im Bergland von Lima lebendig. Die traumatischen Erfahrungen der Indigenen mit den spanischen Eroberern – ähnlich wie auch mit Vertretern der Macht bis in die Gegenwart – wurden in der Kolonialzeit bereits früh in Mythen verarbeitet. Der Pishtaku macht sich über Männer und Frauen her, die allein sind, und schneidet ihnen die Kehle durch, um ihr Fleisch in Form von Chicharrones zu essen und das Fett zu verkaufen. In anderen Erzählungen begräbt er seine Opfer, mitunter lebendigen Leibes, um die Erde zu düngen und den Gebäuden Festigkeit zu geben.
Der Pishtaku ist in der Regel ein Weißer oder auch Mestize, ein Mann mit Hut und Lederjacke, hoch zu Ross oder im Auto, vom Staat privilegiert und hochgebildet.
Mitunter kann er zu einer benachbarten indigenen Ethnie gehören.
Ricardo Palma beschreibt 1896 in der siebten Serie seiner Tradiciones Peruanas, wie Quechuas von Cusco in der Zeit um 1700 die dortigen Mönche vom Orden Padres Belethmitas oder Barbones (gegründet 1667) als Nacas (Quechua: nak'aqkuna) bezeichneten, die Indigene entführten und töteten, um ihnen Menschenfett zur Herstellung von Salben zu entnehmen.
In der andinen Tradition ist viel Körperfett ein Zeichen von Gesundheit, während Krankheiten mit Abmagerung und Fettmangel erklärt werden. Die Praxis der Conquistadores, Wunden mit dem Fett erschlagener Feinde zu behandeln, entsetzte die Indigenen.
In heutigen Erzählungen wird das Menschenfett für die Funktionsfähigkeit von Maschinen wie etwa Getreidemühlen oder Flugzeugmotoren, in anderen Fällen für pharmazeutische Produkte benötigt. Ebenso werden in Entwicklungshelfern, dem US-amerikanischen Peace Corps oder den Missionaren von SIL International Pishtaku gesehen. Hierzu gehört auch die Vorstellung, dass Kinder zunächst gemästet werden, damit ihnen später das Fett ausgesaugt werden kann.
Als Handlanger katholischer Geistlicher tritt der Nak'aq (hier: ñak’aq), ehemaliger Jünger Jesu, noch in den Jahren 2005 und 2007 in der Erzählung San Bartolomé ñak’aqman tukupun („Wie Sankt Bartholomäus ein Nak'aq wurde“) aus der Gegend von Chinchero bei Cusco auf. Für abgeliefertes Menschenfett – benötigt für Menthol und Medizin – erhält er von den Priestern des Konvents Santo Domingo Silber (oder Geld). Während durch die Landreform unter Juan Velasco Alvarado ab 1969 der vormalige kirchliche Großgrundbesitz den Indigenen gehört und die Tribute – Naturalien und Arbeit – für „Christus, die Seelen und den Priester“ abgeschafft sind, treiben die Nak'aqkuna weiter ihr Unwesen. Wem das Schicksal bestimmt ist, durch einen Nak'aq zu sterben, kann dem nicht entrinnen.
Die Angst vor dem Pishtaku wird von Eltern gegenüber ihren Kindern auch als Erziehungsmittel eingesetzt und so direkt an die nächste Generation weitergegeben.
Nach Einschätzung von Anthony Oliver-Smith, der in den 1960er Jahren in Ancash forschte, hat die Legende vom Pishtaku und das damit verbundene tiefe Misstrauen in die Fremden eine überlebenswichtige Funktion, um die indigene Gemeinde einig und auf Distanz von der realen Bedrohung durch die Weißen und Mestizen zu halten.
Der Pishtaco war auch die Vorlage für eine 2009 bekannt gewordene, aber schnell als Erfindung einiger Polizisten entlarvte moderne Legende, nach der eine als Pishtacos bezeichnete Bande von Serienmördern im Zeitraum seit den 1970er Jahren 60 Menschen ermordet haben soll, um ihr Fett an Kosmetikfirmen zu verkaufen.
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aktionfsa-blog-blog · 9 months
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"Bauernsterben"
Die Wachstumsideologie in den Bauernverbänden
Ob die Bauern mit ihren Treckern durch die Stadt fahren, berührt unser Themspektrum eigentlich nicht. Da wir jedoch gerade über einen Bericht über das Buch "Bauernsterben" des Journalisten und Bauernsohn Bartholomäus Grill gestolpert sind, hier ein paar Thesen.
Subventionen gefährden stets die "Kräfte des Markts".
Bauer und Biobauer unterscheiden sich gravierend.
Der agrarindustrielle Komplex hat großen Einfluss auf die Politik.
Der agrarindustriellen Komplex führt einen Krieg gegen die Natur.
Wenn wir die Energiewende ernst nehmen, hat Wachstumsideologie kein Existenzrecht mehr.
...
Bauern gegen die Natur?
Der Autor berichtet über die sogenannte grüne Revolution in der Nachkriegszeit und ganz intensiv in den 60er-Jahren. Es war eine Revolution in der landwirtschaftlichen Produktion aus der sich dann mit zunehmenden Subventionen ein mafiöser Filz bis in die EU Spitze entwickelt hat – Politiker, Pestizidhersteller, Lobbyisten, Saatgutmonopolisten, Banken, Landmaschinenhersteller, Großgrundbesitzer, ...
Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen den "Großbauern" und den Bio-Landwirtschaften und es ist bezeichnend, dass die Subventionen gerade bei den Großbauern landen. Der Autor kann darüber auch aus eigener Erfahrung aus verschiedenen Ländern der Erde berichten. Sein erschreckendster Bericht kommt aber aus Äthiopien:
"Die Regierung des von Hungersnöten heimgesuchten Äthiopien verweigerte ihm 2011 eine Akkreditierung für das Landesinnere, wo er über die vom damaligen Präsidenten eingefädelten Leasing-Verträge über 600.000 Hektar Ackerland zugunsten von Investoren aus Saudi-Arabien, Indien und China berichten wollte. ... Das ist zum Teil verheerend und auch obszön. Da fuhren auf der einen Straßenseite die Nahrungsmitteltransporte der Vereinten Nationen, die Speiseöl und Reis und Weizen zu den Hungernden brachten, und auf der anderen Seite fuhren Schwertransporter zum Hafen von Dschibuti, um eben die Erzeugnisse von gepachteten Agrarflächen zu exportieren. Dieses sogenannte Land-Grabbing hat mittlerweile gewaltige Dimensionen angenommen. ..."
Zukunft planen
Sicher haben die Bauernverbände recht mit der Forderung, dass sie verlangen im Vorfeld von Entscheidungen angehört zu werden. Und die Politik hat über mehr als 30 Jahre versäumt, sich mit der Zukunft der Landwirtschaft auseinderzusetzen. Und sicher nützt es der Lebensmittelerzeugung und dem Umgang mit der Natur wenig, wenn aus von außen auferlegten Sparzwängen Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen müssen jedoch dringend getroffen werden - aber unter Einschluss aller Menschen.
Mehr dazu bei https://www.deutschlandfunk.de/rezension-bauernsterben-grill-agrarindustrie-100.html
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3yo Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8649-20240113-bauernsterben.html
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Ich weiß, du hattest schonmal über Prora gepostet. Hab aber diese tollen Fotos gefunden und muss es teilen =) Sieht das nicht idyllisch aus. Und irgendwie auch militärisch.. Da geht doch glatt Hitlers Traum in Erfüllung; ein Feriendomizil für Tausende. Unfassbar, dass das nicht abgerissen oder wenigstens anderweitig genutzt wurde.
Das Gelände wurde zu DDR-Zeiten auch tatsächlich militärisch genutzt, zuerst von der Sowjetunion, die dort u.a. Großgrundbesitzer interniert hat und später von der NVA als Kasernengelände, u.a. worden dort die Menschen, die den Dienst an der Waffe verweigert hatten, als Bausoldaten eingesetzt. Mittlerweile gibt es zwar ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung, aber der Großteil wurde zu Wohn- und Hotelanlagen umgebaut.
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Sorry dass du diese Nachrichten von dem angesprochenen du aus “Schrei nach Liebe” bekommst... was für ein Ars*hl*ch. (@ Anon bitte verzieh dich und lass op in Ruhe!)
Das ist lieb <3
Mir tut das nix, ich lach mehr darüber, weil dieser Ablauf immer so vorhersehbar ist:
- Irgendeine Frage über "Die Deutschen"(TM)
- Wenn man darauf differenziert antwortet: "Kein, ich meinte die teutsche Rasse!!"
- Wenn man ihm sagt die gibt es nicht: "Die Weiber sind verrückt und auch ihr Lesben solltet für das teutsche Volk mit Männern schlafen und Kinder kriegen, ich hasse euch alle!!!!"
- Wenn ich ihn dann ignoriere: *irgendetwas von wegen ich soll mit Sellner schlafen und ob ich den sexy finde, mehr lesbophoben Kram aus irgendeinem Grund?* Scheint ein ganz besonderer Komplex zu sein.
Der merkt sich auch Posts und zitiert Sachen, die ich schon lange vergessen habe, weil sie Jahre her sind und beschwert sich über die oder erwähnt private Posts die 2 Notes bekommen haben. Der folgt mir seit Jahren, liest alle meine Posts über X-Men, Videospiele, meinen Hund und was ich gerade lese, nur damit er sich ab und an über meine politischen Posts aufregen kann.
Ich find das genial. Ich wohne nicht nur mietfrei in seinem Kopf, ich hab da schon Großgrundbesitz. Mein größter Fan.
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janottafail · 5 years
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Episode 3 ¾: Adrian und die Luxusimmobilie
Adrian, bekannt aus Film und Fernsehen. Seines Zeichens erfolgreicher Unternehmer, Retter, Luxusliebhaber, Immobilien- und Großgrundbesitzer. Unseres Zeichens ehemalige Knastschwester und Betrüger in geschäftlichen sowie privaten Belangen. Ist laut eigener, sehr rührseliger, Darstellung durch ein Erbe zum Hausbesitzer in Burkardroth geworden.
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Im Schweiße der eigenen Arbeitskraft und in Zusammenarbeit mit Freunden wurde die, doch sehr heruntergekommene, Immobilie zu einem Luxusdomizil saniert. Für einen Mann von Welt mit einem Nettoeinkommen von 16k monatlich kein Problem.
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Das Beste sollte gerade gut genug sein. Tauchen sie also mit uns ein in Luxus, Pomp und Protz. Träumen sie zusammen mit Adrian und uns den Traum vom exklusiven Eigenheim. 
„Zitat: Wir leben in einem Land, in dem es jeder mit Fleiß schaffen kann.“
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Nun aber genug der Worte. Lassen wir die Bilder sprechen:
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Welcome back to reality!
Wir wollen dennoch nicht nachtragend sein und begeben uns, ob des nicht gefundenen Luxus, auf Spurensuche. Wer ein Kaminzimmer, Klavierzimmer, Wohnzimmer sowie eine Küche ausstatten muss, muss evtl. an der ein oder anderen Ecke sparen.
Hier also ein Blick ins Kaminzimmer:
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Dort das Wohnzimmer:
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Und hier das Klavierzimmer in dem gerne sinniert wird:
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In gewisser Weiße ähneln sich die Zimmer sehr. Keine Sorge, ihre Augen trügen nicht. Es handelt sich bei allen dreien um ein und denselben Raum. Vollgestopft mit Klavier, Kaminofen und Sofagarnitur. Wir sind schon wieder enttäuscht, aber kennen unseren Adrian ja inzwischen sehr genau… Ein Blender und Lügner der seinesgleichen sucht. Lassen wir nach weiteren geplatzten Träumen von Luxus das häusliche Erscheinungsbild hinter uns und widmen uns den Außenanlagen. Immerhin ist Adrian stolzer Besitzer (merken, wird noch wichtig !) einer Immobilie mit 1200 qm großem Garten. Abhängig von Adrians Tagesform, gerne auch 2000 qm. Gegenwärtiger Marktwert ca. 500.000€. Immerhin! Unseres Erachtens einem Mann wie Adrain Janotta jedoch nicht würdig. Oder irren wir uns hier einfach alle?
Wir lassen es auf einen Versuch ankommen. Benutzen den neuesten Shit am Markt. Nutzen unsere beim Geheimdienst erworbenen Fähigkeiten. Tauchen ein in den Cyberspace und lassen die Datenkrake für uns arbeiten. Was wir hier finden überrascht uns doch sehr (na ja, eigentlich nicht ;-) ). 
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(https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/4-5-zimmer-wohnung-mit-grossem-garten-in-burkardroth/1217115637-203-6744 )
Das Ganze erinnert nicht nur sehr an Adrians geerbtes Haus, es IST Adrians “geerbtes” Haus. Jedoch stellen sich die Besitzverhältnisse "geringfügig” anders dar als von Adrian behauptet. Weder das Haus noch sonst etwas befindet sich in Adrians Besitz. 
Adrian ist also gewöhnlicher Mieter einer mittelmäßigen Wohnung.
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Wir schließen für heute mit folgender, immer wieder gültiger Einordung Adrians: Viel Schein, wenig Sein.
Ps.: Adrians Kalvier ist auch nur 50€ Trödel, gekauft bei ebay-kleinanzeigen.de
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fraternidadelapa · 5 years
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Assembleia Diocesana Pastoral do Meio Ambiente (Gabriele und Elisabeth)
Am 23. und 24. November nahmen wir an der Versammlung der Umweltpastoral (PMA) in Colônia do Famoso (Coribe – BA) teil, die in der Escola municipal entro agropecuário do Farmoso stattfand.
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Die Versammlung war schon von der Früh weg in Gange, als wir so gegen 16.00 Uhr dazu gestoßen sind. In Gruppen wurden die einzelnen Aktivitäten der PMA diskutiert und evaluiert. Dabei handelte es sich um die Teilnahme an diversen Kundgebungen, Seminaren (zur Umweltenzyklika Laudato Si´) Kongressen, Retreats und Versammlungen zu den Themen Wasser & Erde, Abwasserentsorgung, Agrotoxine, Ernährung und Stärkung der Frauenrechte.
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Der Abend wurde mit einem Oficio de Nossa Senhora (ein marianisch geprägtes Gebet) abgerundet. Der darauffolgende Ausklang fand am Vorplatz eines Fußballstadions mit viel Musik, Bier und ALEGRIA statt.
Nicht unbemerkt blieb an diesem Abend, dass der Fußballclub „Clube de Regatas do Flamengo“ aus Rio de Janeiro - kurz Flamengo genannt – die Meisterschaft von Brasilien gewonnen hat. Lautstark wurde dieser Sieg gefeiert. Immerhin hat Flamengo die größte Fangemeinschaft Brasiliens mit etwa 40 Mio. Anhängern (ca. 9 Mio. EinwohnerInnen hat Österreich | Anm. der Redaktion 😊).
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Den Sonntag eröffnete Gabriele mit einem Bericht über die Müllproblematik in Österreich. Sie berichtete über unser Mülltrenn-System und wie in Kindergärten und Schulen sowie Unternehmen auf die Müllproblematik und Müllvermeidung seit über 30 Jahren aufmerksam gemacht wird. Weiters informierten wir die Gruppe über die Problematik von Mikroplastik und über die Auswirkung von lediglich einem Zigaretten-Filter im Grundwasser.
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Danach wurde der 4-Jahresplan genehmigt und die gemeinsamen Aktionen für die nächsten Jahre festgelegt.
Dabei bleiben die Prioritäten dieselben wie in den letzten drei Jahren:
Wasser (Wasserverschmutzung durch Müll und Agrotoxine;     Abholzung durch Großgrundbesitzer, Klimawandel): die Menschen sollen     weiter über die Problematik informiert werden; wichtig ist auch die Info     nach außen an die Zivilgesellschaft und die Regierung
Das Miteinander im Ökosystem (Brandrodung, Abholzung, Absinken     der Flüsse, Vertreibung der ländlichen Gemeinschaften durch Gewalt):     Bewusstseinsbildung, Weiterbildung, Wiederaufforstung und Pflanzen     heimischer Vegetation
Abwasserentsorgung (Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung,     fehlende Kanalisation, fehlende Müllentsorgung, fehlendes Trinkwasser in     ländlichen Gebieten): zuständige Organisationen auf ihre Verantwortung  aufmerksam machen; Auftreten gegen die Privatisierung von natürlichen Gütern und Sensibilisierung für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Konsumverhalten
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black-mosquito · 5 years
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»Rund um die russische Revolution bildete sich in der Ukraine eine anarchistische Guerilla-Armee, die nach Nestor Machno benannten "Machnowzi". Deren Strategie und Wirken gegen die Armee der "Weißen" (Adel, Großgrundbesitzer...) war dermaßen erfolgreich, dass der "Freie Rayon" der Machnwotschina auf ein Gebiet mit mehreren Millionen Menschen anwuchs. Rückgrat ihrer anarcho-kommunistisch orientierten Selbstverwaltung war ein System von Räten, das die gesamte Produktion und Gesellschaft organisierte. Bei den sog. "Rayonkongressen" kamen bis zu 20.000 Räte-Delegierte zusammen, um aktuelle Probleme zu diskutieren und zu lösen. Obwohl die "Machnowzi" die bolschewistischen Truppen im Kampf gegen die "Weißen" unterstützten, wurden sie schließlich nach dem endgültigen Sieg gegen die alte Macht von den Bolschewiki angegriffen und aufgerieben - das freie Gemeindewesen wurde zerschlagen und unter die bolschewistische Herrschaft gezwungen.«*
In Erinnerung an Machno haben die Freund*innen von La Révolte ein Shirt hergestellt, das gibt es auch bei uns: https://black-mosquito.org/de/makhno-t-shirt.html
*weiterlesen auf anarchismus.at: https://www.anarchismus.at/geschichte-des-anarchismus/die-machnowtschina
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apebook · 8 months
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