#DeutscherBuchpreis
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Mehr als ein gutes Buch
Im #TrilogieDezember habe ich drei- und vereinzelt auch mehrbändigen Reihen vorgestellt, die Literaturfans mehr als nur ein gutes Buch bieten. Mit dabei waren Literaturpreisträger:innen wie Toni Morrison oder Jon Fosse, Genre-Autoren wie Jeff Vandermeer oder Cixin Liu und viele deutschsprachige, preisgekrönte Autor:innen wie Anke Stelling, Ralf Rothmann oder Natascha Wodin. Read the full article
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Glückwunsch an Kim de l'Horizon zum Deutschen Buchpreis 2022. Ein aussergewwöhnliches Buch! #deutscherbuchpreis #kimdelhorizon #blutbuch #shoppeninbruchsal #bruchsal #buchpreis #deutscherbuchpreis2022 https://www.instagram.com/p/Cj2LuLTDTSV/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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Yael Inokai - Ein simpler Eingriff
Marianne ist die neue Patientin, die die Krankenschwester Meret vor der innovativen Behandlung betreut. Es ist ein simpler, aber wirkungsvoller Eingriff, der Mariannes Wut, die sie schon ihr Leben lang begleitet, endlich für immer eindämmen soll, so dass Marianne ein normales Leben führen kann. Unzählige Mal schon hat der Arzt die Operation erfolgreich durchgeführt, auch wenn die Nebenwirkungen bisweilen erheblich sind, aber das Leiden, das die Frauen zu ihm führten, konnte behoben werden. Meret mag ihre Arbeit und vertraut dem Arzt, doch dieses Mal geht etwas schief und die Zweifel, die sie bis dato in ihrem Inneren versteckt hatte, kriechen jetzt langsam hervor. Sie fühlt sich mitschuldig daran, das Verfahren lange Zeit unterstützt zu haben, und muss sich nun in ihrem Leben neu justieren.
Yael Inokai hat mich vor einigen Jahren mit ihrem Roman „Mahlstrom“, für den sie mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, bereits beeindrucken können. Auch „Ein simpler Eingriff“ spielt wieder in einem sehr kleinen und engen Setting, das die Handlung auf das Wesentliche konzentriert und doch die großen Fragen aufreißt. Vieles bleibt schleierhaft und vage, man weiß weder genau wann, noch wo die Geschichte spielt, aber die Protagonistin, die man als Leser begleitet, durchlebt stellvertretend große Emotionswogen, die einem gleichermaßen mitreißen.
Der Roman bietet ein großes Spektrum an Sinnfragen an, denen man nachhängen kann. Zentral natürlich die ethisch-moralische Frage danach, was Medizin darf und was die Mehrheitsgesellschaft als „normal“ oder „akzeptabel“ definiert. Die psychische Erkrankung der meist jungen Frauen scheint hierbei etwas aus der Zeit gefallen, verbindet man dies doch eher mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, als die typisch weibliche Hysterie die Mediziner faszinierte.
Auch Meretes erste Erfahrungen der Liebe, so natürlich und unschuldig sie entstehen, erscheinen bald für die anderen Figuren als fragwürdig. Gleichermaßen angerissen das Verhältnis zur Schwester, die ausbrach aus dem starren vorgefertigten Rahmen und nach eigenen Maßstäben lebt. Machtverhältnisse von Männern als Chef und Frauen als Untergebenen, aber genauso von älteren Frauen, die qua Erfahrung den Freibrief zur Tyrannei glauben erhalten zu haben – viele Facetten des Lebens werden von Inokai als Angebot zum Nachdenken gemacht. Sie beantwortet diese nicht, gibt keine Lösungen vor oder wertet. Die Sprache, die ich oft nüchtern und sachlich empfand, unterstützt die Distanz, die durch den Erzähler geschaffen wird und so Raum für den Leser und seine Gedanken eröffnet.
Eine Einladung zum Dialog mit sich selbst. Eine Geschichte, die mir erst durch die Nominierung auf der Longlist des Deutschen Buchpreis aufgefallen ist, wo sie ihren Platz mehr als verdient hat.
https://missmesmerized.wordpress.com/2022/09/03/yael-inokai-ein-simpler-eingriff/
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Herkunft ist ein Roman über das Leben eines Mannes dessen Geburtsland es gar nicht mehr gibt. Über einen Mann der dem Dorf seines Großvaters viel näher scheint als seinem Višegrad. Einen Autor der beim Erzählen seiner Vergangenheit immer wieder ins Erfinden f��llt. So wie es uns wohl auch gehen würde. . Geprägt durch eine lebendige Sprachgewandheit mit der Stanišić seine Vergangenheit spielen lässt und Erdachtes ergründet ist dies ein sehr kurzweiliges Buch. Auch die Verbindung zur slawischen Mystik, besonders auf dem Berg Vijarac, band mich an das Buch. Interessant ist sein Ankommen in dem uns bekannten Deutschland, für ihn die Fremde. Der Hauptfaden jedoch gehört seiner Großmutter, der Frau mit den einst violetten Haaren und den mafiaartigen Unternehmungen, die langsam aber sicher in die Demenz abrutscht. . Ohne gestellt zu werden zerlegt sich die Frage, was macht unsere Herkunft aus uns? Und wie wirkt sie auf andere, wenn ich zum Beispiel in der Verkehrskontrolle beweisen muss, dass ich nicht Kroate bin, wie mein Nummernschild es vorttäuscht, um einer sinnlosen Bestrafung zu entgehen? Ist eine Geschichte gut, interessiert es mich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr ob sie wahr oder erfunden ist, "Herkunft" hat das erreicht. Womit das Buch meine Leseerfahrung zusätzlich unglaublich bereichert hat, ist dass es ohne jegliche Klischees, Kitsch, Aphorismen und Nachgeschwatztem daherkommt, überhaupt ist es ein freies Buch das ich sehr gerne empfehle. Danke für das Leseexemplar, @luchterhand_verlag. . #herkunft #sašastanišić #sasastanisic #višegrad #oskoruša #literature #bookstagram #igreads #instabook #guyswhoread #gayswhoread #instagood #beautiful #photooftheday #visualsoflife #leseempfehlung #jugoslawienkrieg #luchterhandverlag #deutscherbuchpreis #christianeberli #кни́га #литерату́ра #букстаграм #сашастанишич #станишич #прихо́д https://www.instagram.com/p/B47l_3jAnjC/?igshid=16ae6tdwzvvf9
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„Gilbert betrat den Bahnsteig mit der heimlichen Lust, sich von allem abzuwenden, er betrat ihn mit der Furcht, dass diese Abwendung tatsächlich gelingen könnte, er betrat ihn mit dem Wunsch, in dieser Abgerücktheit etwas zu finden, das ihm ein für allemal die Augen öffnen würde über die Natur der Dinge. Dabei dachte er vorrangig an Kiefern, fast ausschließlich dachte er an Kiefern. Die japanischen Kiefern auf ihren malerischen Inseln - waren sie tatsächlich imstande, ihn etwas sehen zu lehren? Und falls ja, warum sollte eine ganz gewöhnliche Kiefer, beispielsweise in einem Brandenburger Forst, dazu nicht in der Lage sein?“ Naturerfahrung, Reiseroman und die Frage nach Wirklichkeit und/oder Traum. Ein vergnügliches und tiefsinniges Leseerlebnis, 2017 nominiert für den Deutschen Buchpreis. . . . . . . #frauenlesen #frauenschreiben #readwomen #diversityreads #bookstagram #igreads #instabook #sundayreading #eineigeneszimmer #autorin #weshouldallbefeminists #literatur #buchtipp #shelfie #deutscherbuchpreis @suhrkampverlag
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Jenseits aller Unschuld
Wie viel Verantwortung trägt der Einzelne, wenn alle Menschlichkeit verloren geht? Der Schweizer Dramatiker Lukas Bärfuss rechnete in seinem Romandebüt »Hundert Tage« mit der Schweizer Entwicklungshilfe ab und hielt dem selbstgerechten Westen den Spiegel seines Versagens vor. Im Gegensatz zu Gil Courtemanches Ereignisroman »Ein Sonntag am Pool in Kigali« ist Bärfuss Roman ein Tatsachenbericht, der das postkoloniale Gebären des Westens demaskiert. Read the full article
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Die Ordnung ist ein Arschloch
Miki: Wie viel Ironie kann Literatur eigentlich vertragen? Mini: Ja! Barbi Markovic hat mit »Minihorror« den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen. In ihrem fünften Buch begibt sie sich mit einem skurrilen Pärchen in die Abgründe des Alltags und vermisst diese mit genauem Blick. Die Ordnung ist ein Arschloch und die Existenz nichts für Weicheier. Aber das wussten schon jene, die ihren Roman »Die verschissene Zeit« gelesen haben. Read the full article
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Dissidentisches Kopfkino
Stephanie Bart begibt sich für ihren bedrückenden Roman »Erzählung zur Sache« in die Gedankenwelt von Gudrun Ensslin. Dabei macht sie die Radikalisierung der RAF aus dem Inneren heraus verständlich, ohne die Taten zu rechtfertigen. In dem Versuch, dem dissidentischen Weltgeist eine Stimme zu geben, lassen sich Parallelen sowohl zu Klassikern wie Peter Weiss »Ästhetik des Widerstands« als auch zu Gegenwartsromanen wie Frank Witzels »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« oder Antoine Volodines »Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher« ziehen. Read the full article
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Stories 2023
Das Jahr 2023 hatte einiges zu bieten. Dirk Oschmann sorgte für Zündstoff, eine Anthologie für einen Skandal und das Ende des Jahres liegt im Schatten der Verbiesterung. Gegen die hilft nur Literatur, die Augen und Herzen öffnet. Ein Rückblick auf das Literaturjahr 2023 mit den besten Romanen des Jahres. Read the full article
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Das fragile Flackern der Welt
Die Berliner Schriftstellerin Marion Poschmann lauscht in ihrem neuen Roman »Chor der Erinnyen« dem Flüstern dreier moderner griechischer Rachegöttinnen und beobachtet das Zerbrechen der Natur. In einem Gespräch über ihren letzten Roman »Die Kieferninsel« gestand Marion Poschmann, dass sie gern eine Fortsetzung des Romans geschrieben hätte. »Chor der Erinnyen« enthält keinerlei Anspielungen auf Gilbert Silvesters Irrfahrt durch das Japan von Matsuo Bashō, wird aber als Parallelgeschichte des Vorgängers angekündigt. Die Parallelität verbirgt sich in Motiven und Figurenkonstellationen, die man erkennen kann, aber nicht muss, um sich in diesem neuen, magisch-realistischen Text der im Ruhrpott aufgewachsenen Wahlberlinerin angenehm zu verirren. https://www.intellectures.de/2017/11/20/fail-better-oder-zum-schreiben-berufen/ Poschmann erzählt in ihrem neuen Roman aus allwissender Perspektive die Geschichte von der Studienrätin Mathilda, die eines morgens völlig überraschend ohne Mann dasteht. Möglicherweise handelt es sich bei diesem dauerhaft Abwesenden, über dessen Beweggründe die Mathe- und Musiklehrerin immer wieder sinniert, um den tragikomischen Helden aus den »Kieferninseln«. Der hat sich ohne das Wissen seiner Frau auf den Weg nach Japan gemacht, schreibt ihr von dort aber wehmütige Briefe. Sollte es so sein, kommen diese Botschaften in diesem Roman aber noch nicht an. Dafür erreichen Mathilda ganz andere, geradezu sphärische Nachrichten. »Meine Mutter fürchtet diese Fähigkeit, denn sie sieht die Verstorbenen. Bei mir ist es milder. Mir erscheinen lebende Personen. Sie flackern kurz auf, und ich weiß alles über sie. Wenn auch nur für den einen Moment, in dem wir verbunden sind.« Dieses Flackern zieht sich von der ersten bis zur letzten Seite durch Poschmanns schillernden Text, der ebenso schwer greifbar wie erklärend nacherzählbar ist. Nicht, weil es an Handlung fehlt, sondern weil er eher eine Erfahrung, als ein Leseereignis ist.
Marion Poschmann: Chor der Erinnyen. Suhrkamp Verlag 2023. 189 Seiten. 23 Euro. Hier bestellen. Die im Ruhrgebiet aufgewachsene Wahlberlinerin Marion Poschmann ist eine der wenigen Doppelbegabungen in der deutschsprachigen Literatur. Ihr gelingt es, die zarte Poesie ihrer Gedichte in ihre Prosa hinüberzuretten, während sich die Klugheit und Lakonie ihrer Erzählkunst subtil durch ihre Lyrik zieht. Erinnerungen und Träume spielen dabei immer wieder eine wichtige Rolle. Sie reißen Lücken in die Wirklichkeit, in denen das Geheimnisvolle in all seiner Intensität Platz hat. »Wer jemals versucht hat, einen Traum zu beschreiben, der wird festgestellt haben, dass sich die Brillanz, die Farbigkeit und die Intensität eines Traums absolut nicht in Sprache überführen lassen«, erklärte mir Poschmann im Gespräch über »Die Kieferninseln« ihr Interesse am Traum. »Was man auch immer niederschreibt ist nur ein blasser Abklatsch des Geträumten.« Dieser Abklatsch hat es hier aber in sich, er ähnelt eher den dunklen Träumen, die an die Schwarze Romantik erinnern. Da werden dunkle Visionen Wirklichkeit, Wälder brennen, Vögel stürzen sich seufzend vom Himmel herab und im Dunst der nebelverhangenen Landschaften scheinen sich die Ränder des Gegenständlichen aufzulösen. »Sie bekommt keinen Fuß auf den Boden, die Welt ist ihr Abgrund, nicht Halt«, wie es an einer Stelle heißt. https://www.intellectures.de/2023/02/28/wenn-die-welt-gefaehrlich-wird-darf-literatur-nicht-harmlos-sein/ Die Natur spielt in Poschmanns Texten eine besondere Rolle – ist weniger Kulisse als vielmehr Protagonist. Dabei geht es ihr weniger um Anschauung als vielmehr um geistige Durchdringung. »Ich will nicht mimetisch einen Baum beschreiben. Das gelingt schon allein wegen der vielen Blätter nicht. Ich muss ein literarisches Mittel finden, das abzukürzen. Ich will die sinnlichen Eindrücke in eine Sprache bringen, dass von dem, was man sieht, noch etwas rüberkommt, ich aber mehr beschreibe als das. Ich möchte in meinen Texten konkret wiederfinden, was dieses Baumartige ausmacht.«
Marion Poschmann: Laubwerk. Verbrecher Verlag 2022. 72 Seiten. 14 Euro. Hier bestellen. Poschmanns außergewöhnliches Vermögen, die Natur und ihren Niedergang in Sprache zu bringen, hat ihr vor Jahren den Deutschen Preis für Nature Writing eingebracht. Dieses Vermögen hat sie auch zuletzt in ihrem vibrierenden Essay »Laubwerk« nachgewiesen, in dem sie die Bedeutung der Berliner Laubbäume und ihr Leiden unter dem Klimawandel in Sprache bringt. »Ihre poetische Reflexion über unser intensives Zusammenleben mit Bäumen, unser Verhältnis zu Herbstlaub und Stadtbäumen macht einen Aspekt der Wirklichkeit sichtbar, der im Alltag kaum Beachtung findet. … Sie lässt uns dabei die gefährdete Natur unseres Habitats ebenso erfassen wie die widerständige Schönheit, die das Herbstlaub und dessen rotstrahlende Kraft seinem Vergehen scheinbar entgegensetzt«, hieß es in der Begründung für ihre Auszeichnung mit dem Wortmeldungen-Literaturpreis 2021. https://www.intellectures.de/2022/11/15/literatur-reagiert-auf-die-gegenwart/ Aus dem dunklen Abgrund der Träume und Visionen dringt das rätselhafte Flüstern der titelgebenden Rachegöttinnen, das von vergangenem Schmerz und gegenwärtiger Einsamkeit, aber auch von emanzipatorischer Kraft und feministischem Aufbegehren erzählt. Zu diesen griechischen Erinnyen, die vielen wohl eher unter ihrem römischen Namen Furien bekannt sind, zählen Mathildas Schulfreundinnen Birte und Olivia, aber auch ihre Mutter, die wie ihre mythischen Vorbilder die personifizierten Gewissensbisse von Mathilda nachdenken. Birte taucht nach Jahren plötzlich auf und drängt sich in Mathildas Leben, ohne dass die genau weiß, wie es dazu kommt und was da genau geschieht. Olivia hat ein Wochenendhaus in einem Wald, der in Brand gerät und dessen Schneise existenzielle Fragen zurücklässt. Und auch im Verhältnis zwischen Mathilda und ihrer Mutter tun sich plötzlich neue Fragen auf.
Zwei Romane, ein Paralleluniversum
Marion Poschmanns Romane »Die Kieferninsel« und »Chor der Erinnyen« funktionieren wie ein Spiegelkabinett, in dem sich Motive und Figuren aus diesem Paralleluniversum spiegeln Mit der Poesie der Lyrikerin schreibt Poschmann in »Chor der Erinnyen« über die Zerbrechlichkeit des Menschen. Dabei befördert sie Motive und Strukturen zutage, die unter den Alltags- und Hochkulturen verschüttet sind. Die mythischen Bezüge reichen dabei von der christlichen Dreieinigkeit über Brentanos Loreley-Gesänge bis hin zu Tschaikowskis Schwanensee, Sierpińskis Fraktallehre spielt ebenso eine Rolle wie die zweifelhaften Ansätze der Reformpädagogik. All diese Topoi führen zu den »Frauen in Drachenhaut«, Poschmanns Erinnyen, die wie eine Monsterkurve funktionierten. »Man knickte sie, knickte sie wider, und sofort vervielfachte sich ihre Monstrosität, raumfüllend, selbstausweichend.« Ihre Heldin selbst wird zur Widergängerin der geflügelten Frauen, die sich durch die Kulturgeschichte zogen und die Geisteskraft symbolisierten, die Weisheit, die Inspiration. Die mit Kreidekleid, Sturmfrisur und Drachenatem ausgestattet den Einschlägen trotzten, die auf sie niedergingen. Read the full article
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Georg-Büchner-Preis geht an Lutz Seiler
Der in Thüringen geborene Lyriker und Prosaist Lutz Seiler erhält Anfang November den wichtigsten Literaturpreis des Landes. Niemand macht aus dem Zerrinnen von Erfahrungen und Erinnerungen so klingende Literatur wie der in Deutschland und Schweden lebende Schriftsteller, der spätestens jetzt als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren gelten muss. Seine preisgekrönten Romane haben als veritable Bestseller viele Leser:innen gefunden, seine Erzählungen und Gedichte hätten wohl ebenso viele Leser:innen verdient. Read the full article
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Eindrucksvolle Auswahl für den Leipziger Übersetzerpreis
Die Jury für den Preis der Leipziger Buchmesse beweist, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht hat. Statt großer Namen und dicker Titel stellt sie in der Kategorie Übersetzung fünf Titel ins Schaufenster, die wohl die wenigsten auf dem Schirm hatten. Mit diesen Titeln lenkt die Jury um Insa Wilke den Blick auf die facettenreiche Kunst des Sprach- und Kulturtransfers. Was die nominierten Übersetzungen auszeichnet und worum es in den Büchern geht, habe ich hier zusammengefasst. Read the full article
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Kim de L’Horizon gewinnt Deutschen Buchpreis
Erstmals wird eine non-binäre Autor:in für den Roman des Jahres ausgezeichnet. Kim de L’Horizon aus der Schweiz erhält den Deutschen Buchpreis für den autofiktionalen Identitätsroman »Blutbuch«. Ein Roman von einem Ort, an dem ein Sprechen über Vielfalt, Ambivalenz und Fluidität, Offenheit, Neugier und Lebenslust möglich ist. Read the full article
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Der Deutsche Buchpreis. Die Leseprobe ist verfügbar und die Shortlist steht fest. Wieder ein großes Lesevergnügen! #DeutscherBuchpreis #leseprobe #shortlist #bruchsal #shoppeninbruchsal https://www.instagram.com/p/Ci1_Qupjvsc/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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Drei Schwestern im Trauerkreis
Miku Sophie Kühmel erzählt in ihrem neuen Roman »Triskele« von drei ungleichen Schwestern, die der Freitod ihrer Mutter zueinander führt. Dabei führt sie gekonnt die Ostperspektiven von drei Generationen zusammen. Read the full article
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