#Attentat erinnern
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#Say their Names #Hanau #19. Februar
Gökhan Gültekin Sedat Gürbüz Said Nesar Hashemi Mercedes Kierpacz Hamza Kurtović Vili Viorel Păun Fatih Saraçoğlu Ferhat Unvar Kaloyan Velkov
Link zur Initiative: Initiative 19. Februar
#Hanau#19. Februar 2019#Say their Names#Terroranschlag von Hanau#Rechtsterrorismus#Nazi Terror#FCK NZS#FCK FSCSM#FCK AFD
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20. Juli 1944. Die Verschwörung der Militärs gegen Hitler
katholisches.info: Von Roberto de Mattei* Das gescheiterte Attentat auf Donald Trump am 14. Juli reiht sich ein in eine Serie von politischen Gewalttaten, die nichts mit Episoden legitimen Widerstands gegen Willkürherrschaft zu tun haben, wie etwa dem vom 20. Juli 1944 gegen Hitler, an dessen 80. Jahrestag es sich heute zu erinnern lohnt. Dieser Putschversuch mit ... http://dlvr.it/T9rDyF
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Frieden - wie Künstler ihre Stimme erhoben
Frieden ist nicht nur ein lange gehegter Wunschtraum vieler Menschen. Er ist auch akut bedroht. Doch heute schweigen viele Künstler. Künstler für Frieden und Freiheit Obwohl der Frieden in diesem Jahr 2024 so bedroht ist wie jahrzehntelang nicht und Krieg und Terrorismus an vielen Stellen unseres Planeten aufflackern, gibt es aktuell gefühlt viel weniger Engagement von Künstlern für Frieden, Freiheit und Demokratie. Deshalb meine Bitte: Nehmen wir uns jede Woche wenigstens einen Moment Zeit, um die kraftvolle Verbindung von Musik und Botschaften des Friedens und der Freiheit zu feiern. 🎵💖 Dies ist mehr als nur Musik - es ist eine Reise durch die Zeit, um uns an die grundlegenden Werte zu erinnern, die uns alle verbinden. 🤝 In dieser Woche tauchen wir ein in die Klänge und Geschichten, die die Welt bewegt haben. 🌐 Lasst uns gemeinsam in die inspirierende Welt der Musik eintauchen und die Geschichten hören, die uns daran erinnern, dass wir alle Teil dieses großen Harmoniekonzerts namens Leben sind. 🌈✨ "Imagine" von John Lennon Dieser Klassiker ist eine Hymne für den Weltfrieden. John Lennon (1940 - 1980) war Mitgründer, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband The Beatles. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Yoko Ono setzte er sich ab Ende der 1960er Jahre verstärkt für den Weltfrieden ein. John Lennon wurde im Dezember 1980 in New York bei einem Attentat von Mark David Chapman erschossen, der sich angeblich durch die Ballade "Magine" in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlte. "Stell dir vor, es gäbe kein Himmelreich. Komm – es ist gar nicht so schwer. Es gäbe keine Hölle unter uns und über uns wäre einfach nur - der Himmel. Stell dir all die Menschen vor, die nur im Hier und Jetzt leben. Stell dir vor, es gäbe keine Landesgrenzen. Komm – es ist gar nicht so schwer. Es gäbe nichts, wofür jemand töten oder sterben muss und auch keine Religionen. Stell dir all die Völker vor, die in Frieden miteinander leben würden. Vielleicht nennst du mich einen Träumer, aber - ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst und die Welt eins sein wird. Stell dir vor, es gäbe keine Besitztümer. Ich bin gespannt ob du das kannst? Es gäbe keine Habgier und keinen Hunger und alle Menschen wären wie Brüder. Stell dir all die Völker vor, die sich diese Welt TEILEN. Vielleicht nennst du mich einen Träumer, aber - ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst und die Welt eins sein wird." Quelle der Übersetzung: swr3 Wie hat Ihnen der Artikel gefallen? Lesen Sie den ganzen Artikel
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[Podcast] Rezension: Der Präsident – Sam Bourne, gelesen von Dana Geissler
In dieser Folge besprechen wir das Buch "Der Präsident" von Sam Bourne, gelesen von Dana Geissler. Der Klappentext verspricht eine fesselnde Geschichte, in der die USA einen unberechenbaren Demagogen als Präsidenten wählen und die Welt den Atem anhält. Schon bald plant der Präsident einen nuklearen Angriff und ein Attentat wird als einziger Ausweg betrachtet, um den drohenden dritten Weltkrieg zu verhindern. Das Buch ist ein rasanter Thriller, der aktuelle politische Entwicklungen in Amerika aufgreift. Die Rezension beginnt mit dem Hinweis, dass es viele weitere tolle Hörbücher gibt, doch dieses Buch sticht heraus. Der Name des Autors, der an "Die Bourne Identität" erinnert, weckt bereits Assoziationen von Verschwörung und Machtmissbrauch. Die Geschichte hat den Rezensenten von Anfang an gefesselt, vor allem durch die Frage, wann die Ereignisse tatsächlich eintreten werden. Es wird sogar ein Vergleich mit Orson Welles' Hörspiel "Krieg der Welten" gezogen, das 1938 einige Hörer glauben ließ, dass der Präsident der USA auf eine Beleidigung aus Nordkorea mit atomaren Angriffen reagieren würde. Der Thriller hat deutliche Realitätsbezüge und kombiniert diese mit trockenem schwarzen Humor. Es gibt Elemente, die stark an die letzten US-Wahlkämpfe erinnern, und dies kommt sicher nicht von ungefähr. Der Rezensent findet dies jedoch charakteristisch für einen guten Thriller, der die Frage aufwirft, ob dies tatsächlich passieren könnte. Als Hauptkritikpunkt wird angemerkt, dass die Geschichte stellenweise vorhersehbar ist. Zudem verstärkt sie die Abneigung gegen zu viel Kontrolle durch Apps und technologische Entwicklungen, die auch gegen den Menschen verwendet werden können. Interessanterweise greift das Buch auf eine altmodische Methode, das Selbstattentat, zurück. Der psychische Kampf der Hauptfigur Maggie ist das zentrale Element der Geschichte. Sie stellt sich die Frage, wie weit sie gehen würde, um Schlimmeres zu verhindern, und ob sie zusehen könnte, wie ein Mensch getötet wird, wenn sie glaubt, dass er die Welt ins Verderben stürzen wird. Diese Fragen sorgen für Spannung beim Zuhören, auch wenn man zwischenzeitlich denkt, man habe alles durchschaut. Die letzte CD hält noch einige Überraschungen bereit. Insgesamt ist es eine gute und spannende Geschichte, nur das Ende wirkt etwas unbefriedigend, da zu viele Fragen offen bleiben, insbesondere bezüglich der Hauptfigur Maggie. Es bleibt die Frage, ob sie nur eine Schachfigur in einem großen Spiel ist. Das Hörbuch wurde 2017 veröffentlicht und hat eine Spielzeit von 464 Minuten. Es kann noch für 8,99 Euro in jeder handelsüblichen Buchhandlung bestellt werden. Lesen Sie den ganzen Artikel
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Stay strong Salman Rushdie!
Dieser Post von Waleed Al-Husseini hat tausende von Likes und hunderte von bewundernden Kommentaren für den großen Schriftsteller Rushdie bekommen, darunter auch solche von Menschen mit offensichtlicher Herkunft aus islamischen Ländern. Und er ist natürlich der Held aller ernsthaften iranischen Gegnerinnen und Gegner des Regimes in Teheran.
Zur Erinnerung: auf den von Khomeini mit Todesfatwa belegten Rushdie wurde letztes Jahr kurz vor dem Beginn des Aufstands gegen die Islamische Republik ein Attentat von einem Anhänger dieser Islamischen Republik begangen - in den USA, die einst als das letzte sichere Refugium der Flüchtlinge vor dem Islamismus galten.
Al-Husseini, der von Palästina nach Frankreich floh (nicht aus Gaza, sondern aus der Westbank von Olaf Scholz’ Gast Abbas) ist dort immerhin Teil einer großen säkularen intellektuellen Szene. Seine Pendants in Deutschland sind geduldete Debattenteilnehmer, die immer auf der Hut sein müssen, nicht als Rassisten und Rechtsextreme beschimpft zu werden.
Hier käme man nie auf die Idee, einen Abdel-Samad zum Teil einer ethnoreligiös-völkisch definierten Diversity zu zählen. In einem Land, in dem die intellektuelle und Künstlerszene damit beschäftigt ist, mit Antisemiten über die Bekämpfung des Antisemitismus zu diskutieren, sind die legitimen Produkte der Gesellschaft ganz Andere.
Zum Beispiel tausende von Hardcore-Islamisten, die kürzlich durch Hamburg marschierten. Mobilisiert wurden sie von ‚Muslim Interaktiv‘ nach der Koranverbrennungsaktion in Schweden, die in ihrer spektakulären Lächerlichkeit fast wie ein abgekartetes Spiel zwischen Putin, Erdogan, Khamenei und ihren islamistischen Hilfstruppen wirkt.
Die Bilder erinnern an die Aufmärsche vor über dreißig Jahren gegen Rushdie, nur dass das politische Setting sich verändert hat. Damals waren es häufig bürgerliche Rechte in Großbritannien, die sich über die Scherereien mit dem Islam und der Islamischen Republik beschwerten, die ihnen ein Zugereister brachte, der auch sonst der Subversion gegen Tradition und Religion verdächtig sei.
Die zeitweise bereits uniformiert auftretenden Islam-Schwarzhundertschaften sind heute dagegen die Fische im Wasser des 'Kampfs gegen Islamophobie‘ und gegen alle möglichen anderen Vergehen gegen den sogenannten Intersektionalismus, der von Leuten getragen wird, die sich progressiv und antirassistisch wähnen. Und natürlich sind solche Szenen auch das mittelbare Ergebnis einer Iranpolitik, die bis heute nichts Substantielles zur Unterstützung der Frau-Leben-Freiheit-Bewegung gegen ihre islamistischen Unterdrücker getan hat.
Abdel-Samad: "Wenn ich zu Vorträgen in Dubai, Beirut, Tunis oder in Casablanca eingeladen bin, dann werde ich von den Linksintellektuellen als Aufklärer zelebriert. Die Zeitungen schreiben positiv über meine Auftritte. Junge Menschen grüssen mich auf der Strasse, machen Selfies mit mir und bedanken sich für meine Arbeit. Aber wenn ich in Berlin oder Paris auf der Strasse laufe, werde ich trotz Polizeischutz bespuckt und angegriffen. Da ist etwas schiefgelaufen in Europa, und da schulden uns die Politiker die Antwort, warum es so ist.“
"'At least,' he told himself when the storm broke over his head, 'I'm going into the battle bearing the right name.' From beyond the grave his father had given him the flag under which he was ready to fight, the flag of Ibn Rushd, which stood for intellect, argument, analysis and progress, for the freedom of philosophy and learning from the shackles of theology, for human reason and against blind faith, submission, acceptance and stagnation.“Salman Rushdie: Joseph Anton - A Memoir
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Neuer Beitrag auf Anwältin Jana Krzewsky
Neuer Beitrag auf Anwältin Jana Krzewsky
Unwirksame Beitragslöschung nach „Hassrede“ bei Facebook von Jana Der Bundesgerichtshof entschied am 29. Juli 2021, dass die Nutzungsbedingungen von Facebook in Bezug auf die Löschung von Beiträgen und Kontensperrung bei Verstößen gegen die eigenen Kommunikationsstandards unwirksam seien. Dies gelte jedenfalls dann, wenn Facebook den Nutzer nicht mindestens nachträglich über die Beitragslöschung…
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#(BGH)#19. April 2018#29. Juli 2021#andere Ansicht#Anwältin#Attentat erinnern#beabsichtigter Kontensperrung#Beitragslöschung#Beiträgen#bezug#Bundesgerichtshof#Deutsche Menschen#Facebook#Freischaltung#fremden Beitrag#gegenüber Frauen#Gegensatz#geltenden Fassung#Gemeinschaftsstandards#Hassrede#Heimatland haben#islamischen Einwanderern#Jana Krzewsky#kein Respekt#keine Achtung#keine Berechtigung#Kläger#Kommentaren#Kommnikationsstandards#Kontensperrung
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04.01.2022 - une petite marche
Meine Güte. Ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal fast 10h am Stück geschlafen habe. Es wäre wohl noch mehr geworden, hätte ich mir keinen Wecker gestellt. Den brauchte ich aber heute, da ich mich für eine Free Tour angemeldet hatte, die um 11 in der Nähe von Notre Damé starten sollte. Dazu später mehr. Erstmal stand Körperwäsche an.
Ich schlurfe also mit dem nötigsten Zeug ins zweite Stockwerk zur nächsten Dusche, mit meinen Jetons in der Hand, die jeweils 2,50€ kosten und für wahnsinnig lange 5min Wasser spenden sollen. War zum Glück frei, sah sehr sauber aus. An der Wand eine Anleitung. Jeton rein stecken, Dusche öffnen, Duschen. Klingt easy! Also Jeton rein gesteckt, Wasser auf... Nichts. Na super. Hätte ich mir ja denken können. Hatte jetzt aber auch keine Lust, mich anzuziehen und das zu melden. Vielleicht hab ich ja auch was falsch gemacht? Vielleicht ist der Jeton ja stecken geblieben? Also an der Metallbox gerüttelt. Nichts. Letzte Chance, vielleicht den zweiten nachschieben um wenigstens 5min zu bekommen? Kann natürlich auch nach hinten losgehen und der ist auch noch weg. Nunja, long Story short: Katzenwäsche am Waschbecken im Zimmer tuts auch 🙄😅.
Na gut. Gegen 10 verlasse ich bei leichtem Nieselregen das Hotel Richtung Treffpunkt. Ich kann euch sagen, dieses feuchte Wetter in Verbindung mit Maske und Brille kann einen wahnsinnig machen. Hatte leider keine Kontaktlinsen dabei, also bin ich etwas "schludrig" bei der Umsetzung der Maskenpflicht, wenn niemand guckt 😅.
Um 11 sammelten sich dann einige Grüppchen auf dem für den Start der Tour festgelegten Platz, in der Mitte Daniel, unser Führer mit dem roten Schirm. Er ist eigentlich Ire, wohnt aber seit 6 Jahren in Paris und ist ein witziger Kerl. Um mich herum noch ca. 25 Leute. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde (wo wer herkommt) setzte sich der Tross in Bewegung. Wir bekommen in einer schmalen Seitengasse einen kurzen Überblick über die Zustände vor dem Umbau Parises 1853. Keine Kanalisation, menschliche Auswürfe werden einfach nachts aus dem Fenster geschüttet (was den einen oder anderen Trunkenbold treffen konnte) und entsprechend oft gingen unangenehme Krankheiten durch ganze Stadtviertel. Ein gewisser Haussmann hat dann das Zepter in die Hand genommen und Paris das jetzt bekannte Stadtbild verpasst. Vorher wäre es wohl schwierig geworden, mit seiner Partnerin einen romantischen Spaziergang durch die Gässchen zu machen 💩🙊😅.
Weiter gings zur Notre Damé, die übrigens eigentlich Notre Damé de Paris heißt, weil notre damé mehr oder weniger ein normaler Begriff für Kirchen in Frankreich ist. Krassester Fakt bei Daniels Erzählungen über dieses Wahrzeichen: er hatte gerade eine private Führung im Innenraum, als das Feuer 2019 ausbrach 😳. Muss für einen Fremdenführer, der die Kathedrale als "sein Büro" bezeichnet, hart gewesen sein, ihr dabei zu zu schauen, wie sie abbrennt.
Danach ging die Runde vorbei am Gericht, wo gerade die Verhandlungen zum Attentat im Bataclan stattfinden, Saint Chapelles, hier und da ein Anekdötchen auf dem Weg, über die Saine und irgendwann in den Innenhof eines riesigen Gebäudes. Und er sagt: willkommen im Louvre! Alle schauen ihn komisch an: wo ist denn die Pyramide? Bevor jemand fragt, lacht er und sagt: Wir sind wirklich im Louvre! Er zeigt hinter sich auf einen Durchgang und da konnte man dann auch die Pyramide sehen. Ist der Witzbold mit uns durch den Hintereingang geschlichen! Eigentlich müsste man hier jedes Museum mitnehmen, was geht. Es ist Winter und dazu noch Pandemie. So wenig wie jetzt ist hier nie los. Leider hab ich nicht so viel Zeit.
Am Place de la Concorde neben einem Obelisken, den irgendwann mal einer in Ägypten hat mitgehen lassen, entlässt uns Daniel nach 2,5h nach einer wirklich tollen Tour wieder uns selbst.
Danach dachte ich mir, schaust dir noch bisschen die "Umgebung" an. Also bin ich über die Champs Elysees zum Arch de Triomphe gelaufen. Ich bilde mir ein, vor 15 Jahren konnte man noch einfach so drunter durch laufen, jetzt kostet schon das Eintritt. Also dann, weiter durch die Seitengassen zum Eiffelturm. Auf dem Weg dahin hab ich es mir an einer beschaulichen Ecke gemütlich gemacht und ließ mir mit Blick auf das Wahrzeichen Paris' ein Glas von Muddis Apfelmus schmecken 😋.
So konnte ich frisch gestärkt den Eiffelturm umrunden, um mich bei Einbruch der Dämmerung langsam zurück Richtung Hotel zu machen. Vorbei am Hôtel des Invalides und dem Montparnasse Tower beendete ich meinen "kleinen Fußmarsch" von ca 22km mit heißen Sohlen in meinem kleinen Zimmer. Ich hatte vorher noch überlegt, zum Moulin Rouge auf die rote Meile zu fahren, aber ehrlich gesagt hatte ich genug für diesen Tag. Also hab ich mich um ein neues Zimmer in der nächsten Stadt (Bilbao) und die grobe Planung für die nächsten Tage gekümmert. Morgen habe ich ja auch noch bisschen Zeit.
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Zum bewaffneten Kampf der RAF
Karl-Heinz Dellwo - Zum bewaffneten Kampf der RAF, Vortrag in Leipzig.Ost-Passagen-Kino, 01. Juni 2019, gehalten auf Einladung der SJD - Die Falken Weser Ems.
Nächstes Jahr, am 14. Mai, jährt sich zum 50. Mal die Befreiung von Andreas Baader, ein Ereignis, das in der Geschichtsschreibung als offizielle Gründung der RAF gilt. Können wir heute davon sprechen, dass die RAF Geschichte ist, es also auch eine Geschichtsschreibung gibt, in der sie im Allgemeinen der Zeit betrachtet – und auch bewertet wird?
Wenn ich mir die kleinen Wellen anschaue, die diese Veranstaltung hier vor Ort schlägt, also meine Einladung von einer Gruppe der Falken, die dazu etwas wissen und diskutieren will, dann auf ein erregtes Distanzieren stößt, sage ich mir: Nein, die RAF ist immer noch kein geschichtliches Ereignis, sie scheint aktuell zu bleiben. Das bedarf dann noch einer besonderen Reflexion.
50 Jahre seit Gründung der RAF – ihre Auflösung war 1998, also 28 Jahre später, immerhin auch schon 22 Jahre her – scheint uns selber kein so großer Zeitraum zu sein. Als ich kürzlich ein anderes RAF-Mitglied aus dieser Zeit auf diesen Zeitraum eines halben Jahrhunderts hinwies, war er ebenfalls überrascht. Da wir uns von unserer eigenen Geschichte nicht abtrennen, also auch immer in ihr leben, in ihr denken, erinnern oder reflektieren, erscheint sie uns selber weniger als Geschichte und mehr als Ereignis und damit auch als Raum, der noch nicht wirklich durchmessen ist.
1970, im Gründungsjahr der RAF, wurde ich 18 Jahre alt. 50 Jahre zurück, so wie heute eben die RAF-Gründung 50 Jahre zurück liegt, lag die November-Revolution. Ein Ereignis, unendlich weit weg. Dazwischen lag die Weimarer Zeit, die Nazi-Zeit, der Weltkrieg II, die Restaurationsperiode der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, die Kommunistenverfolgung und der Kalte Krieg, die Entpolitisierung der inneren Klassenkämpfe auf den Zustand ökonomischer Verteilungsfragen, die Revolution in Kuba, die Kolonialverbrechen in Afrika und der antikoloniale Kampf dagegen, der Vietnamkrieg, und endlich der Aufbruch in jener Zeit, die wir mit der Chiffre »68« bezeichnen und den wir als unseren betrachten.
Wir fanden uns ohne tradierte Geschichte wieder. Die Geschichtsschreibung der revolutionären Linken war zerstört, fragmentiert, in das Vergessen-Sein abgedrückt worden. Ich bin mit 19 Jahren einmal ein paar Monate zur See gefahren und traf auf dem Schiff einen älteren Mann, der mir, als wir alleine waren, erzählte, dass er KPD-Mitglied war und dafür später eine Zeit lang im Gefängnis saß – wohlgemerkt: in der BRD, nicht in der Nazi-Periode. Als ich ihn später in einem größeren Kreis darauf ansprach, zuckte er zusammen und erklärte mir hinterher, ich solle ihn bloß nicht in der Öffentlichkeit auf diese Vergangenheit ansprechen. Die Vergangenheit war für ihn verloren und tabuisiert.
Mit dem Sieg der Nazis begann die letzte Zerschlagung systemoppositioneller Positionen in der Gesellschaft, etwas, das durch das Bündnis kaisertreuer und rechtsnationaler Militärs und der sich durch Kriegsbeteiligung am WK I korrumpierten Sozialdemokratie mit ihren Noskes und Eberts damals schon in Gang gesetzt war.
Der restaurierte Kapitalismus nach 45 mit seiner von außen erzwungenen neuen Bürgerlichkeit – es ist kein Verdienst der deutschen Eliten, es wurde ihnen durch die Alliierten diktiert - und den darin bruchlos integrierten Nazis, hat an dieser Vernichtung, an diesem alten Klassenhass der Nazis und der mit ihnen verbündeten Bourgeoisie angesetzt, sie beibehalten und vollendet: Dafür steht das KPD-Verbot 1956. Man bekommt heute noch Atemnot wenn man sieht, wie die in die BRD übergewechselten Verbrecher aus der Nazi-Zeit in der bundesdeutschen Justiz und Polizei, im BND und Verfassungsschutz oder in den Medien weiterhin die Kommunisten verfolgen und sanktionieren konnten. Es sagt alles über diese Zeit und Wagenbach hatte Recht, als er 1996 auf dem Ulrike-Meinhof-Kongress an der TU in Berlin darauf hinwies, dass die bestimmenden Figuren in der Nachkriegs-BRD und ein Großteil ihrer Gesellschaftsmitglieder »unbelehrbare Nazis waren, mit denen man nicht diskutieren konnte und nicht diskutieren wollte«.
Wir, die wir in dieser Zeit aufgewachsen sind, waren also in gewisser Weise geschichtslos. Nicht, dass man uns keine Geschichte anhing. Das wurde dauernd versucht, den Kommunismus und Sozialismus als das Schlimmste auf der Welt zu vermitteln. Aber wir hatten von unserer Seite her keine Klassenkampfgeschichte mehr. Wir hatten nur noch die Geschichte der sich restaurierenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft und die war einfach nur verlogen.
Ich erwähne das deswegen, weil, wenn man über die Zeit nachdenkt und den Aufbruch darin, dann muss man dazu wissen, dass wir gezwungen waren, alles neu zu beginnen. Wir wussten wenig. Aber das lag nicht an uns. Wir mussten die Wahrheit über die Verhältnisse selber suchen. Von denen, die das System verteidigten, wurde alles verschleiert. Wir wussten zuerst intuitiv, dann aber als Begriff, dass die alten Klassenkampfformen, die Arbeiterbewegung und die mit ihr verbundenen Kampfformen offenkundig geschichtlich verloren hatten, mit der verheerenden Folge, dass 12 Jahre lang das reine Verbrechen in Europa wüten konnte. Wir wussten, dass der Real-Sozialismus ein erstarrter Klassenkampf war, dass der emanzipatorische Impetus, der mit jeder Revolution verbunden ist, natürlich auch mit der Oktoberrevolution in Russland, geopfert worden war im Aufbau einer Staatlichkeit, die nachholend war (der Zarismus hatte in Russland eine in Europa völlig veraltete Staats- und Gesellschaftsstruktur hinterlassen), sowie in der Verteidigung gegen eine von außen angreifende internationale Konterrevolution. Wir mussten also den Klassenkampf neu erfinden. Aus der Vergangenheit war kein Mut zu ziehen.
Und irgendwie ahnten wir, dass die Zeit da war für einen Bruch mit den bisherigen Verhältnissen. In der Reife der Zeit lag damals, dass einem schlagartig klar wurde, wo man hingehörte und wohin nicht. Man gehörte zu denen, die alles verändern wollten und nicht zu denen, die, wenn vielleicht auch reformiert, die Welt der Vergangenheit fortsetzen wollten. Plötzlich war die Vorstellung einer anderen Welt konkret, sie war da und sie war befreiend, ein neues Atmen, ein Zerfetzen des Nebels der Gewohnheiten und es brachte die notwendigen Tugenden für den Aufbruch mit sich: Unerschrockenheit, Mut und Übermut, völliger Verlust der Angst vor Autoritäten und Traditionen, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen gegenüber einer Welt, die nicht die unsere war.
Neu erfinden heißt aber auch, in allem neue Erfahrungen zu sammeln, einschließlich möglicher Fehler, die im Kontext eines sich fortsetzenden Klassenkampfes gewiss weniger auftreten. Aber das hatten wir uns nicht ausgesucht. Wir mussten es tun und es gab keinen alten Klassenkampf mehr, den wir fortsetzen konnten.
Und wir haben uns natürlich nach den Gründen der Niederlage des alten Klassenkampfes gefragt. Ich bin 1973 in Hamburg für ein Jahr ins Gefängnis gekommen als Hausbesetzer. Wir hatten ein Haus besetzt mit der expliziten Absicht, etwas Grundsätzliches gegen den Kapitalismus zu machen. Grundsätzlich bedeutete für uns, dass wir einen Raum kämpfend erobern, in dem jedes kapitalistische Prinzip gebrochen ist, das der Verwertung, das der Objektstellung des Menschen, das mit der bürgerlichen Gesellschaft verbundene System aus Schuld und Sühne, Fehler und Bestrafung, Anpassung und Unterwerfung. Der Staat in Gestalt der von der SPD geführten Stadt Hamburg hat das auch so gesehen und einen militärischen Einsatz gegen uns befohlen: Die Räumung war der erste Einsatz eines der neugegründeten SEKs bzw. in Hamburg hieß es MEK, die während der Räumung auch scharf geschossen haben. Ich war ein Jahr lang im Gefängnis, vollständig isoliert und habe viel durchgemacht, aber auch viel gelesen, darunter auch das Buch von Max Hölz: »Vom weißen Kreuz zur roten Fahne«. Vor dem Hintergrund unserer unmittelbaren eigenen Erfahrung, dass auf unsere Hausbesetzung reagiert wurde als hätten wir einen bewaffneten Angriff auf den Staat durchgeführt, mit Gefängnis, Totalisolation, der Gewalt im Vollzug mit seinen ganzen Zurichtungsversuchen, fand ich die Prozessrede von Max Hölz Ende der 20er Jahre, in der er selbstkritisch bemerkte, dass die Linke immer zu harmlos ist, dass sie Mühe mit den revolutionären Kampfformen hat, treffend für unsere eigene Situation. Wir wussten längst vorher, auf was wir stoßen werden und haben es dennoch verdrängt und anders gehandelt. Wir, die wir nach der Hausbesetzung ins Gefängnis kamen, waren wegen Banalitäten hart verurteilt worden und ich zählte zu denen, die daraus den Schluss zogen, dass unser Kampf ein wirklicher sein muss und sich diese Unverhältnismäßigkeit nicht wiederholen darf.
Jahre zuvor hat es den polizeilichen Schuss auf Benno Ohnesorg gegeben, eine von der Justiz dann gedeckte staatliche Exekution, ein Jahr später das Attentat auf Rudi Dutschke, ideologisch vorbereitet und mitinitiiert von den Medien des Springer-Konzerns und der Deutschen National-Zeitung, aber auch von der rechten Berliner SPD-Fraktion unter regierenden Bürgermeister Klaus Schütz.
Um uns herum war eine herrschende Klasse, die wie selbstverständlich zur Gewalt griff und dabei die Unterstützung einer altnazistisch geprägten Mehrheitsgesellschaft hatte, die gewalterprobt war, die jahrelang im Krieg, Mord und Terror gegen andere Völker, gegen Juden, Kommunisten, Roma und Sinti, religiös oder sexuell Verfolgte geübt war und von dieser Sozialisation auch nicht mehr weg kam. Die gesamte Gesellschaft war gewalttätig aufgeladen. Ich erinnere immer wieder daran, dass 1970 in Konstanz der Facharbeiter Hans Obser einen 17jährigen Jugendlichen in Ausbildung auf der Parkbank mit einem Bolzenschussgerät tötete, weil er ihn für einen Gammler hielt und dafür von einer verständigen Justiz zu tatsächlich 3 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, gewiss nicht, weil man die Tat billigen wollte, offensichtlich aber, weil man sie verstehen konnte.
Die Erzählung von der »Demokratie in der BRD« ist eine Lüge, wenn man diese Tatsachen wegdrückt. Von der Form her mag es stimmen, vom Inhalt her nicht und deswegen konnte der »Wirtschaftswunderminister« und spätere Bundeskanzler Ludwig Erhardt auch die Ständeordnung einer »formierten Gesellschaft« propagieren.
Mit dieser Gesellschaft wollte man keine Gemeinschaft sein und nichts gemein haben. Von ihr wollte man getrennt sein und eigene Wege gehen. Diese Trennung war nur möglich als Bruch, als eine Haltung, die sich gegen das Ganze stellte. Denn es war nicht nur die Mentalität der Mehrheitsgesellschaft für uns falsch. Das ganze Konstrukt einer kapitalistisch verfassten Gesellschaft war für uns falsch und bedrohend.
Wenn wir an die Zeit damals denken, dann haben wir nicht nur die Haltung der altnazistisch geprägten Mehrheitsgesellschaft vor uns. Wir haben es auch mit einer Zeit zu tun, in der das Kapital in einer Verwertungskrise war und zu einem Modernisierungsschub ansetzte. Die Verwertungskrise war offenkundig. Das ganze Geschwafel von der »sozialen Marktwirtschaft« war ökonomisch an eine Grenze gekommen. Das »Wirtschaftswunder«, von dem die bürgerliche Ideologie immer erzählt, müsste man eigentlich in den Bereich der Satire übertragen. Nachdem die Deutschen so fanatisiert waren, dass sie ihrem Führer bis zum letzten Tag folgten und mit aller Gewalt niedergeschlagen werden mussten, war auch das Land zerstört und in der Tat brauchte man zur Aufhebung dieser Zerstörung Massen an Arbeitskräften. Wenn man heute auch wieder alles zerstören würde, käme man morgen dann auch für eine längere Zeit wieder zur Vollbeschäftigung zurück. Aber dieser Wiederaufbau, international auch aus politischen Gründen gegen den Realsozialismus mitfinanziert, war Mitte der sechziger Jahre abgeschlossen und damit trat auch in der BRD die Normalität der kapitalistischen Produktion und ihrer Krisenzyklen wieder in den Vordergrund, der Zwang zur Senkung der Produktionskosten und damit zur Abschaffung von Arbeitskraft.
Auf diese Mitte der sechziger Jahre aufbrechende Krise reagierte das Kapital mit Ausweitung der Ausbeutungsbereiche. Damals begann das, was heute allumfassende Realität im Kapitalismus ist: Auch das private Leben wurde der Verwertung unterworfen. Heute sind alle Lebensbereiche dem Prinzip der Produktion und des Konsums unterworfen. Heute scheint es keine Welt mehr zu geben, in der das Prinzip der Verwertung von Natur und Leben nicht dominierend ist.
Diese Kombination aus reaktionärer Gesellschaftlichkeit und Übergreifen der Verwertung auf die bisher vom Kapital noch nicht der Verwertung unterworfenen Lebensbereiche, machte die Besonderheit der BRD in der westlichen Welt in den sechziger Jahren aus und ist, neben den internationalen Geschehnissen, für die der Vietnamkrieg pars pro toto steht, der Hintergrund, auf dem sich hier die Revolte vollzog, die als Massenhafte 1968 ihren Höhepunkt erreichte.
Und hier können wir dann über den bewaffneten Kampf sprechen. Das Kompendium »1968« war, nach der Oktoberrevolution und den Befreiungskriegen der kolonisierten Menschen der dritte, weltweit relevante politische Einbruch von links in die Welt des Kapitals und hatte als Kern die Vorstellung, das gesamte Leben zu ändern. Das macht jenes »’68« so radikal. Wir erkannten die Welt um uns herum als eine, die wir nicht mehr wollten und plötzlich tauchte eine andere auf, nicht als Traum oder Utopie, sondern als konkrete Möglichkeit. Einem solchen geschichtlichen Moment, in dem das durch das alte System versperrte Fenster zu einer anderen Vorstellung von Leben in gewisser Weise als schmaler Spalt aufging, musste man folgen. Man musste versuchen, das Fenster völlig aufzustoßen. Das war eine wesentliche soziale Triebkraft in 68. Insoweit ist 68 eine wirkliche Revolte gewesen. Ihre später hervortretende Schwäche war, dass die hergestellte und ersehnte Gegengesellschaftlichkeit über die Änderungen im Überbau des Systems nicht heraus kam. Die französische Revolution war möglich, als das Bürgertum mit seinen Manufakturen die gesellschaftliche Produktion und damit deren Versorgung in der Hand hatte und daraus den unnütz gewordenen Adel politisch entmachten konnte. Die 68er-Bewegung kam an die gesellschaftliche Produktionssphäre nicht heran. Dazu fehlte eine politisch bewusste Arbeiterklasse. Deswegen wurde die 68er-Bewegung nicht wirkliche Gegengesellschaft sondern stellte Gegengesellschaftlichkeit nur im Bereich des Überbaus her. Damit war sie mittelfristig integrierbar. Denn im Überbau lässt sich zwar die Vermittlung des Kapitalismus verändern, aber nicht sein Prinzip. An dieser Schwäche ist die radikale Haltung aus 68 nach und nach verblasst, als Hoffnung aber ist sie noch lange geblieben. Nur wusste diese Hoffnung keinen realen Ausdruck mehr in der eigenen alltäglichen Praxis zu finden. Die frontale Erschütterung des Kulturellen, die aus 68 kam und sich auf den Straßen dann irgendwann tot lief, suchte ihre Neben- und Fluchtwege. So entstanden die Ideen des »Marsches durch die Institutionen«, so entstanden die K-Gruppen, so entstanden kulturelle Basis-Initiativen mit antiautoritären Kinder- und Jugendgruppen, die im Bereich der Erziehung und Bildung den Ansatz für eine völlig andere zukünftige Gesellschaft sahen. Die Frauenbewegung entstand. Und es entstanden auch die Bewaffneten Gruppen.
Sie unterschieden sich aber von allen anderen im Realen. Sie verweigerten jede Zusammenarbeit und jede Integration und sie negierten alle Versuche der Käuflichkeit. Sie bestanden darauf, dass der Kapitalismus ein vernichtendes System ist und gestürzt werden musste. Ihre Praxis war nicht auf später ausgerichtet sondern auf den Aufbau von Gegenmacht jetzt. Es ist in Wirklichkeit nicht die Bewaffnung, die den bewaffneten Gruppen vorgeworfen wird und die bis heute dazu führt, dass sie im öffentlichen Raum tabuisiert werden. Das System selber hat überhaupt kein Problem mit Bewaffnung und Gewalt. Auch im extralegalen Surplusbereich des Systems, gemeinhin Kriminalität genannt, ist Bewaffnung ein gewöhnliches Phänomen und führt zu keiner besonderen politischen Erregung.
Was den bewaffneten Gruppen vorgeworfen wird, ist ihre soziale und politische Intransigenz, ihr bedingungsloser Einsatz für den Sturz des kapitalistischen Systems, an dem jeder Integrationsversuch aussichtslos war und scheitern musste. Es ist der Versuch dieser Gruppen, ein »Außen« herzustellen, ein »Anderes«, das die Gesetze und Regeln der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft nicht anerkennt, sondern etwas Neues schaffen will , das auf Seiten des System dazu führt, eine andere Art von Krieg auszulösen, der die Unmöglichkeit des »Außen« und des »Anderen« als unantastbar zu setzen versucht. Denn das »Außen« und das »Andere« ist untrennbar verbunden mit der Frage nach dem Sinn der bestehenden »Normalität« und der Möglichkeit von Gegenmacht und Gegensouveränität, um eine andere, kapitalismusfreie Welt zu schaffen.
Man kann 1968 auch lesen als einen revolutionären Aufbruch, der abgebrochen wurde. Wenn man es so liest, muss man feststellen, dass diese konkret aufgeworfene Frage in ihrer Antwort vakant blieb. Aber damit verschwindet die Frage nicht. Und sie verschwindet schon gar nicht, wo sie im unmittelbaren Leben konkret aufgetreten war. Dieser Abbruch war für viele, für die 68 mit der Hoffnung auf das Ende des Kapitalismus verbunden war, etwas Unerträgliches.
Hier liegt der Grund, warum die bewaffneten Gruppen noch über lange Jahre hinweg als Teil der eigenen linken Geschichte begriffen wurden. Sie sind zur politischen Avantgarde mutiert und haben stellvertretend für eine oder zwei Generationen die Möglichkeit der Revolution oder eben ihre Unmöglichkeit in dieser Zeit praktisch erfahrbar gemacht.
Was waren die bewaffneten Gruppen, was war die RAF, die Bewegung 2. Juni, die RZ oder in Italien z.B. die Roten Brigaden? Ich kann, aus einer historisierenden Sichtweise, keinen Sinn darin erkennen, sie über ihre Aktionsgeschichte zu definieren. Manche Aktionen waren gut, manche politisch oder sozial sinnvoll, manche sozial und politisch falsch. Wie überall im Leben reiht sich auch hier das Richtige am Falschen oder umgekehrt. Und, zurückkehrend auf das Eingangs erwähnte: Es gab keine praktische Erfahrung. Die Erfahrung musste erst gemacht werden. Es musste und muss eine neue Form – und ein neuer Inhalt – des revolutionären Widerstands und Kampfes her.
Ich glaube, wenn man die Besonderheit der bewaffneten Gruppen begreifen will, muss man sich mit der grundlegenden Frage beschäftigen, was historisch mit ihnen aufkam und auftrat.
Der Kapitalismus lehrt und zwingt uns durch einen alternativlos vergesellschafteten Produktionsprozess zur Selbsteintrichterung einer falschen Existenzform durch ständig sich wiederholendes Handeln in seinem Produktions-und Konsumprozess , dass seine Höhle, in der das Leben des Menschen eingefangen ist, unsere ausschließlich mögliche Existenzweise ist.
Der Kommunismus – und der Sozialismus auf dem Weg dahin – sprach in seiner alten Form davon, dass die Höhle ein Ort der bleibenden Unkenntnis, Unfreiheit und Ausweglosigkeit ist. Er wollte durch den Klassenkampf die Menschheit aus dieser Höhle herausführen. Sein Klassenkampf war aber auch verbunden mit der linearen Entwicklung des Technologieprozesses der Menschheit als Bedingung, ihn von den Unbilden des Reiches der Not zu befreien. In der Sicht auf diesen fortschreitenden Technologieprozesses wies er Verwandtschaft mit seinem Feind Kapitalismus auf. Heute wissen wir, dass die lineare Fortschreibung technisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse und in Folge ihre Umsetzung das Reich der Not möglicherweise eher vergrößern als verkleinern.
Slavoj Žižek sprach in einem Vortrag mit dem Titel »Mut zur Hoffnungslosigkeit« vor etwa 1 ½ Jahren im Schauspielhaus in Hamburg das Höhlenbeispiel von Platon an meinte, dass bewaffnete Gruppen wie die RAF vielleicht die historische Aufgabe angenommen haben, die Menschen aus der Höhle zu vertreiben, zur Freiheit zu zwingen.
Das Kritisierbare hieran ist, dass niemand zur Freiheit gezwungen werden kann. Vielleicht aber auch, das Avantgarde notwendig ist und gleichzeitig scheitern muss, denn sie trägt den Widerspruch in sich, dass, wenn sie Masse wird oder sich verallgemeinert, sie sich selber aufhebt und darin zu ihrer eigenen Negation wird. Sie existiert nur als Antrieb, nicht als Betrieb des Ganzen.
Das Produktive am Höhlenbeispiel ist, auf eine Welt hinzuweisen, die außerhalb der Höhle liegt. Wir erinnern uns alle an Francis Fukuyama, der nach dem Zusammenbruch des Realsozialismus vom »Ende der Geschichte« sprach. Dieses »Ende der Geschichte« meint genau, dass es nichts anderes als die Höhle gibt, dass eine andere Welt nicht existieren kann.
Ich möchte im Kontext der bewaffneten Gruppen noch einen anderen Gedanken aufgreifen. Den des »Deus ex machina«, der Gott aus der Maschine im griechischen Theater, wo die Götter in einer Art von Flugmaschine auf die Bühne hinabschwebten und nach ihren eigenen Gesetzen alles änderten. Inhaltlich ist es die unerwartete Lösung, das Ändern aller Regeln, das Setzen eines Prozesses auf null und damit auf einen Neuanfang. Es ist das Durchbrechen von Spielregeln, die den Fortlauf der Dinge beherrschen und damit unvermeidlich machen. Der »Gott aus der Maschine« taucht hier auf und entscheidet, den Dingen und Prozessen einen ganz anderen Verlauf zu geben. Fast willkürlich, aber vom Subjekt aus bestimmt und Souverän.
Dieser »Deus ex Machina« sollte eine Menschheit sein, die die Prozesse in der Welt, die sie in gang gesetzt hat, unterbrechen und neu bestimmen kann. Der Selbstlauf der Dinge ist das, was am Ende tödlich wird. Den sich ständig beschleunigenden Selbstlauf der Dinge erleben wir derzeit tagtäglich und darin erkennen wir das Abdanken der Politik als Politik in dem Sinne, das Politik die Organisierung eines guten Lebens wäre, während sie heute nichts anderes ist als die Anpassung der Gesellschaften an den falschen Souverän, den globalisierten Markt.
Beides, das Heraustreiben aus der Höhle und das Ändern der Spielregeln und damit die Herrschaft der Menschheit über den Ort und die Zeit – denn das Ändern der Spielregeln ist auch die Änderung einer bisher gültigen Zeit – sind Attribute einer wirklichen Revolution, die sich mit allem was der Mensch hat, gegen jene falsche Welt stellt, in der er nichts anderes ist als das Objekt niederträchtiger Verhältnisse.
Mir ist es inzwischen völlig egal, ob man einzelne Aktionen der bewaffneten Gruppen herausgreift, um sich an ihnen moralisch zu bereichern. Ich finde es auch witzig, wenn der Leipziger Kreisverband der Falken – oder war es Annegret Kramp-Karrenbauer? - erklärt: »Der bewaffnete Kampf der RAF ist für uns kein Weg zum Sozialismus«. Darauf möchte ich antworten: »Da Ihr nicht mal wisst, was Sozialismus ist oder wenigstens sein könnte, könnt Ihr über den Weg doch gar nichts sagen«. Mag sein, ich sprach schon davon, das manches falsch und manche Niederlage auch verdient war. Aber das Zentrale an den bewaffneten Gruppen war, dass sie von einer anderen Welt wussten, dass sie sinnlich von deren Existenz erfasst waren und dass sie wussten, dass der Kampf um das ganze Leben geht. Nur das alleine gab die Kraft, alles durchzustehen und bei allen Sanktionen und aller Gewalt des Systems nichts im Leben zu vermissen. Der Kampf um Interessen ist im Grunde immer reaktionär. Das sieht man nicht nur an den Bewusstseinzuständen einer Arbeiterklasse, die den historischen Begriff von sich selbst verloren hat und der Teilhabe an der Kuchenverteilung hinterherjagt. Jeder Kampf, der nicht das Leben aller berührt, wird emanzipatorisch unfruchtbar bleiben.
Agamben sprach vor einigen Jahren von einem Zustand der Geschäftslosigkeit, zu dem wir uns hinbewegen, den wir herstellen müssen. Geschäftslosigkeit meint nicht die Untätigkeit, sondern Geschäftslosigkeit meint die Verweigerung, Handlungen auszuüben, die im Rahmen des Systems sind. Andrew Culp spricht in seiner Arbeit über Deleuze davon, dass wir erst dann revolutionär Handeln, wenn wir in unseren Handlungen nichts mehr reproduzieren, was zu dem System gehört, dass wir stürzen wollen. Beides spricht vom herzustellenden Stillstand gegenüber einer rasend rotierenden kapitalistischen Megamaschine.
Beides spricht davon, dass es ein »Außen« gibt, ein »Anderes«. Was immer sie auch falsch gemacht haben, so ist dieses »Außen« und dieses »Andere« das, was die bewaffneten Gruppen aufgeworfen haben, der Bruch mit dem Bestehenden, die Entscheidung, nicht innerhalb der herrschenden Logik eine Lösung zu suchen, sondern außerhalb und gegen sie. Es war das notwendige Aufwerfen der Souveränitätsfrage. Ich halte das für einen Verdienst. Und weil dieses Problem für alle, die grundsätzlich am falschen Leben etwas ändern wollen, die dieses demütigende Leben zwischen Produktions- und Konsummonade nicht hinnehmen wollen, heute weiter existiert, kann heute offensichtlich immer noch nicht über die RAF oder die bewaffneten Gruppe aus ihren Intentionen heraus diskutiert werden, sondern hier soll das Tabu stehen und die dumme Distanzierung. Es ist das Tabu der Höhle als unausweichlichem Ort und das der Unveränderbarkeit der Regeln, die heute das Leben unterworfen haben.
Vortrag »Der bewaffnete Kampf der RAF«
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Diskussion nach dem Vortrag »Der bewaffnete Kampf der RAF«
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Die Macht des Gewissens
Manova: »Wolfgang Benz lenkt den Fokus in seinem Buch „Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser“ auf einen Menschen, „dem die persönliche Freiheit über alles ging“ und der aus diesem Freiheitsgefühl heraus als Einzelner beschloss, gegen Hitler vorzugehen. Das Attentat scheiterte um wenige Minuten. Benz schildert das Geschehen minutiös und unsentimental. Das Buch trägt geschichtliches Bewusstsein zurück in eine Zeit, die dieses Bewusstsein zu verdunkeln trachtet, und öffnet das Spannungsfeld von Freiheit und Widerstand. Dass dies hochaktuelle Themen sind, braucht nicht betont zu werden. Das Heute weiß nur noch wenig vom Gestern, und wer das aktuelle Zeitgeschehen betrachtet, der könnte meinen, dass die Mächtigen genau das erreichen möchten. Der Historiker Wolfgang Benz hat mit seiner Biografie über den Hitler-Attentäter Johann Georg Elser ein Werk geschrieben, das erinnern soll. Andreas Engl hat das empfehlenswerte Buch gelesen. http://dlvr.it/SnsthN «
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Update Mindestens 30 Tote Bombenanschlag auf Moschee in Pakistan 04.03.2022, 10:29 Uhr Zwei Selbstmordattentäter sprengen sich beim Freitagsgebet in einer Moschee in Pakistan in die Luft, Dutzende von Menschen kommen dabei ums Leben. Seit die Taliban im Nachbarland Afghanistan die Macht übernommen haben, häufen sich solche Anschläge in der Grenzregion. Bei einem Bombenanschlag auf eine Moschee in Pakistan sind mindestens 30 Menschen getötet worden. Rund 60 weitere Verletzte seien in ein Krankenhaus in der nordwestlichen Stadt Peshawar gebracht worden, erklärte ein Sprecher des Lady-Reading-Krankenhauses. Die Detonation ereignete sich laut Augenzeugen kurz vor dem Freitagsgebet in dem schiitischen Gotteshaus der Provinzhauptstadt. In den Krankenhäusern sei der Notstand ausgerufen worden, teilte der Sprecher weiter mit. "Ich habe einen Mann gesehen, der auf zwei Polizisten schoss, bevor er die Moschee betrat. Sekunden später hörte ich einen lauten Knall", berichtete der Augenzeuge Zahid Khan. Nach Angaben eines örtlichen Polizeichefs sollen sich zwei bewaffnete Selbstmordattentäter den Weg in die Moschee freigekämpft haben, wo sie ihre Bomben zündeten. Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban im Nachbarland Afghanistan haben Anschläge in der Grenzregion jüngst zugenommen. Insbesondere die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und die pakistanischen Taliban reklamieren Anschläge für sich. Die Grenzprovinz Khyber Pakhtunkhwa galt lange als Unruheregion Pakistans, war jedoch nach einer Militäroffensive gegen islamistische Terrorgruppen im Jahr 2014 lange Zeit ruhig. Bereits im Herbst 2020 waren in Peshawar bei einem ähnlichen Attentat in einer Koranschule viele Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden. Damals wurde der IS verdächtigt. Bewohner in Peshawar erinnern die Attacken an den brutalen Anschlag pakistanischer Taliban, die 2014 in einer Schule in Peshawar mehr als 150 Menschen getötet hatten, vor allem Kinder.
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Frieden - wie Künstler ihre Stimme erhoben
Frieden ist nicht nur eine lange gehegter Wunschtraum vieler Menschen. Er ist auch akut bedroht. Doch heute schweigen viele Künstler. Künstler für Frieden und Freiheit Obwohl der Frieden in diesem Jahr 2024 so bedroht ist wie jahrzehntelang nicht und Krieg und Terrorismus an vielen Stellen unseres Planeten aufflackern, gibt es aktuell gefühlt viel weniger Engagement von Künstlern für Frieden, Freiheit und Demokratie. Deshalb meine Bitte: Nehmen wir uns jede Woche wenigstens einen Moment Zeit, um die kraftvolle Verbindung von Musik und Botschaften des Friedens und der Freiheit zu feiern. 🎵💖 Dies ist mehr als nur Musik - es ist eine Reise durch die Zeit, um uns an die grundlegenden Werte zu erinnern, die uns alle verbinden. 🤝 In dieser Woche tauchen wir ein in die Klänge und Geschichten, die die Welt bewegt haben. 🌐 Lasst uns gemeinsam in die inspirierende Welt der Musik eintauchen und die Geschichten hören, die uns daran erinnern, dass wir alle Teil dieses großen Harmoniekonzerts namens Leben sind. 🌈✨ "Imagine" von John Lennon Dieser Klassiker ist eine Hymne für den Weltfrieden. John Lennon (1940 - 1980) war Mitgründer, Sänger und Gitarrist der britischen Rockband The Beatles. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Yoko Ono setzte er sich ab Ende der 1960er Jahre verstärkt für den Weltfrieden ein. John Lennon wurde im Dezember 1980 in New York bei einem Attentat von Mark David Chapman erschossen, der sich angeblich durch die Ballade "Magine" in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlte. "Stell dir vor, es gäbe kein Himmelreich. Komm – es ist gar nicht so schwer. Es gäbe keine Hölle unter uns und über uns wäre einfach nur - der Himmel. Stell dir all die Menschen vor, die nur im Hier und Jetzt leben. Stell dir vor, es gäbe keine Landesgrenzen. Komm – es ist gar nicht so schwer. Es gäbe nichts, wofür jemand töten oder sterben muss und auch keine Religionen. Stell dir all die Völker vor, die in Frieden miteinander leben würden. Vielleicht nennst du mich einen Träumer, aber - ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst und die Welt eins sein wird. Stell dir vor, es gäbe keine Besitztümer. Ich bin gespannt ob du das kannst? Es gäbe keine Habgier und keinen Hunger und alle Menschen wären wie Brüder. Stell dir all die Völker vor, die sich diese Welt TEILEN. Vielleicht nennst du mich einen Träumer, aber - ich bin nicht der Einzige. Ich hoffe, dass du eines Tages dazugehören wirst und die Welt eins sein wird." Quelle der Übersetzung: swr3 Wie hat Ihnen der Artikel gefallen? Lesen Sie den ganzen Artikel
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Zum Jahrestag der rassistischen Morde von Hanau am 19. Februar haben Überlebende des Anschlags und Angehörige der neun Todesopfer ein rund einstündiges Video aufgenommen. Es macht den Schrecken und die Trauer der Betroffenen deutlich, vor allem aber den Wunsch nach einer weiteren Aufarbeitung des Falls, nach Eingeständnissen von Fehlern - und nach einer Entschuldigung.
Veröffentlicht hat das Video die Initiative 19. Februar Hanau, die gegründet wurde, um den Betroffenen zu helfen, um zu erinnern und um aufzuklären. Ihre Mitglieder haben zu dem Attentat recherchiert, zwölf Menschen tragen die Ergebnisse der Recherchen in dem Video vor, darunter die Mutter und ein Cousin des ermordeten Ferhat Unvar, Serpil und Abdullah Unvar, die Mutter des ermordeten Sedat Gürbüz, Emiş Gürbüz, der Sohn der getöteten Mercedes Kierpacz, Valentino Juliano Kierpacz, und Piter Minnemann, ein Überlebender des Anschlags.
Eingeteilt in "vor", "während" und "nach der Tat" sprechen sie aus persönlicher Sicht sowie auf Basis von Protokollen, Akten und Zeugenberichten über Versäumnisse seitens der Behörden und den Umgang mit den Angehörigen der Opfer.
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