Tumgik
#winterparka
deutsche-bahn · 8 months
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Wo wir beim Thema sind: eine kleine Prager Anekdote aus 2022. Es war Winter, ich war stolze 19 und absolut desorientiert in Osteuropa unterwegs. Ich hatte mich mit ein paar Leuten zum Frühstück in Bistro xy verabredet. Hatte bei google maps dann natürlich das falsche Bistro eingegeben und bin in den vollkommen falschen Stadtteil marschiert. Ich platzte in dieses arme kleine Café irgendwo in Prag als wäre ich ein Römer auf der Suche nach der Judäischen Volksfront, lief ein paar mal endlos verwirrt zwischen den Tischen auf und ab und stellte fest, dass einfach keiner da war. Öffnete Google Maps, sah meinen Fehler, war wahrscheinlich auch nicht unbedingt überrascht.
Leider hatte mich zu diesem Zeitpunkt bereits die Bedienung bemerkt. Ein junger, schmaler Typ mit pastelfarbenem Tshirt, Latzhose und bunter Fliege. Er sah aus wie ein schwuler youtuber aus 2016. Good for him honestly.
Er kam in meine Richtung geflattert und fragte, ob er mir helfen könnte.
Ganz kurz: ich sollte vielleicht erwähnen wie ich zu dem Zeitpunkt aussah. Das verschlimmbessert die Story irgendwie. Ich war in einen Winterparka gehüllt, den ich von meinem Exfreund langzeitgeliehen hatte. Der war leider so viel zu groß dass ich aussah wie ein einsamer Kaiserpinguin. Ich hatte die Nacht im Flixbus verbracht (what's new), war übermüdet, zerzaust, mit Augenringen und Wanderstiefeln. Gleichzeitig litt ich wie immer unter der Tatsache, die Statur des durchschnittlichen Zwölfjährigen zu haben. Ich sah also aus wie jemand, den man als Gavroche casten könnte.
Der Kellner fragte mich auf tschechisch, ja, irgendwas halt. Ich kann kein tschechisch. Ich antwortete geistesgegenwärtig "What?? Sorry", er sagte "Hi, can I help you?". Ich sagte das einzige, was mich in der Situation wohl noch hilfloser und verlorener wirken lassen konnte: "No, I'm just looking for my friends!" Toll, super, du halbstarker Vollidiot. Sag doch gleich, dass du jetzt aus dem Småland abgeholt werden möchtest. Der Kellner war bereits voll im verlorenes-Kind-Notfallmodus und bot mir an, dass ich doch hier jemanden anrufen könnte, wenn ich das müsste. Ah fuck. "I can make you some tea!" fügte er noch hinzu. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass er nur noch ungefähr fünf Minuten davon entfernt war mir das Jugendamt auf den Hals zu hetzen und meinte, ein bisschen zu hektisch, dass alles gut sei und ich jetzt wieder gehen würde. Unser lieber Fliegenträger fragte mich, was ich denn in Prag machen würde. In seinen Augen stand hier irgendein Kind, das die Landessprache nicht beherrschte und verwirrt nach seinen Freunden suchte. Goddamn you, google maps. Ich war zu diesem Zeitpunkt für ein Larp in Tschechien, und wäre lieber gestorben als einem random schwulen Kellner das Konzept von nordic larps zu erklären. "Oh, it's really complicated" sagte ich stattdessen. Alter, was ist falsch bei dir, kannst du dich ein bisschen weniger wie ein potenzielles Human Trafficking Victim erster Klasse aufführen? Danke vielmals, du Oliver Twist-Verschnitt.
Der Kellner wirkte jetzt erst recht concerned. Ich bedankte mich höflich, mehrmals (ich muss so unfassbar cool und gefasst gewirkt haben) und ergriff die Flucht. Normaler Mittwoch, idk.
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trauma-report · 2 years
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Jetzt kann es sich nur noch um Stunden handeln, bis sie erfroren sind.
Der Blick des Agenten war kalt, als er seinen Blick ins Tal warf, in welchem die beiden Amerikaner verzweifelt versuchten, um ihr Überleben zu kämpfen. Und am anderen Ende der Welt, mitten in der Arktis war das alles andere als ein leichtes Unterfangen. Doch es waren ihre eigenen Taten, die sie hierher geführt hatten. Die Bedrohung, die von ihnen ausgegangen war, war zur Gefahr für alle geworden. Ganz Russland hätte durch die Machenschaften dieser beiden Terroristen ein jähes Ende finden können, denn sie hatten nicht nur eine enge, einschmeichlerische und gefährliche Verbindung zum weißen Haus, sondern waren nun auch in den Besitz von Codes zum Abschuss von Atomraketen gekommen.  Ivan Radov hatte bei diesem Einsatz nicht nur einen Job zu erledigen, er musste die ganze Welt beschützen und dafür würde er alles geben. 
“Jetzt kann es sich nur noch um Stunden handeln, bis sie erfroren sind.” sprach Svetlana hinter ihm, die selbst in dem gefütterten Winterparka eine gute Figur machte. Agent Radov musste zugeben, dass er von Anfang an ein Auge auf sie geworfen hatte, doch das durfte ihn jetzt nicht ablenken. Sie hatte überraschend gute Arbeit geleistet, war ihm zur Seite gestanden… und noch so viel mehr. “Oder um Minuten, bis wir sie erledigt haben.” entgegnete er und schritt voran, während die dramatische Musik im Hintergrund anschwoll, verdeutlichte, wie wichtig und entscheidend die folgenden Minuten des Films sein würden, der durch Jascha’s klapprigen Video-Recorder lief.  Das Bild hätte besser sein können, doch mehr als ein alter Röhrenfernseher, den irgendjemand mal zum Mitnehmen vor seiner Tür hatte stehen lassen, war eben nicht drinnen gewesen. Als er ihn vor etwa einem Jahr in den Straßen Moskaus vor dem Wohnblock, in dem er mit seinen Eltern lebte, gefunden hatte, war ihm das schon wie ein unwahrscheinlicher Jackpot vorgekommen. Denn mit seinen 16 Jahren war es ihm noch nicht möglich, sonderlich große Ausgaben zu machen. Zwar arbeitete er neben der Schule an drei Tagen die Woche in einem Getränkemarkt, um sich etwas dazu zu verdienen, doch das sparte er für eine Spielekonsole, die er sich jetzt definitiv noch nicht leisten konnte.  Ihnen ging es besser, seitdem sie Kasachstan verlassen hatten. Damals war er 8 Jahre alt gewesen. Jung, traumatisiert, verschüchtert. Obwohl er zweisprachig aufgewachsen war, hatte er im ersten Jahr mit niemandem Russisch gesprochen. So, als hätte jemand sein Hirn in dem fremden Land umgekrempelt und auf kasachisch gestellt. Er schien niemanden so recht zu verstehen und umgekehrt hatten auch die anderen Kinder nicht wirklich etwas mit ihm anfangen können. Zumindest das hatte sich im Jugendalter zunehmend gelegt. Vom Außenseiter war er zum Klassenclown mutiert, auch wenn ihm seine üblichen flotten Sprüche in gerade diesem Moment im Hals stecken blieben.  Wenn man es genau nahm, dann war er vermutlich wesentlich aufgeregter als Agent Radov in der Röhre vor ihm, der bald beinahe sein Sidechick verlieren würde, das in der folgenden Szene zielgerichtet hinter ihm durch den Schnee stapfte, während ein inszenierter Schneesturm immer weiter anschwoll.  Jascha hatte den Film “bez greja - Agenten ohne Sünde” bestimmt schon an die hundert Mal gesehen, für die Gleichaltrige neben ihm war es allerdings das erste Mal, sodass sie recht fasziniert am Bildschirm klebte. 
Sita und er gingen in die gleiche Klasse. Die Brünette mit der perfekten Stupsnase, die bereits jetzt so aussah, als könnte man sie auf die Laufstege der Welt loslassen, war wohl irrsinnigerweise keines der beliebteren Mädchen in ihrer Jahrgangsstufe. Das lag wohl daran, dass sie nicht ständig und mit allen Mitteln versuchte im Vordergrund zu stehen. Mal abgesehen davon, schien sie wenig davon zu halten, sich ihr Gesicht schon in so jungen Jahren mit Makeup zu zukleistern. Sie wirkte natürlich, aufgeschlossen, freundlich, wenn auch ein wenig zurückhaltend, fast schon schüchtern. Der Grund, warum sie von den anderen Mädchen in der Klasse wie eine Aussätzige behandelt wurde, lag wohl darin, dass sie es nicht nötig hatte, sich an sämtliche Kerle rauszuschmeißen, die zwei Stufen über ihnen waren. Die Angebote kamen von ganz alleine, auch wenn Sita davon eher überfordert wirkte, als sie wirklich anzunehmen. Und Jascha? Der war in diesem Alter, in dem die Hormone übersprudelten und einen dazu brachten, sich teilweise recht dusselig zu benehmen, um die Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts zu erhaschen und er war ziemlich berühmt-berüchtigt, dumme Aktionen zu starten, die ihn schon fast von der Schule hatten fliegen lassen.  Umso mehr hatte es ihn überrascht, dass sie tatsächlich zugestimmt hatte, mit ihm einen Filmmarathon zu machen. Alle vier Teile Agenten ohne Sünde. Mittlerweile waren sie bei Teil 2 angekommen und das eigens errichtete Lager aus Kissen und Decken vor seinem Bett, um dem Fernseher näher zu sein, wurde zunehmend bequemer.  Ihr näher zu kommen war nicht sonderlich leicht gewesen. Erst waren es nur Gruppenarbeiten in einigen Fächern gewesen, durch die er wirklich aufmerksam auf sie geworden war und wie gut sie in fast wie jedem Schulfach zu sein schien. Hübsch und klug, die Mischung fand man mit 16 Jahren nicht häufig. Seine miserablen Noten in Englisch hatten ihn schließlich zu wesentlich drastischeren Maßnahmen gezwungen, die ihm gleichzeitig neue Chancen eröffnet hatten. Sita hatte ihm Nachhilfe gegeben, war mit ihm Vokabeln und Grammatik erst in den Pausen durchgegangen, bis sie sich auch außerschulisch mal bei ihr, mal bei ihm getroffen und sich etwas besser kennengelernt hatten. 
Jetzt war Jascha heiß. Er hatte Mühe, dem Geschehen auf dem Röhrenbildschirm zu folgen und wandte der Brünetten neben sich immer mal wieder einen Blick zu, der hoffentlich unbemerkt bleiben würde. Denn er fand sie echt gut. So richtig gut. Und wenn ihm bewusst wurde, wie nahe sie sich gerade waren, kribbelte alles in ihm. Es verunsicherte ihn, was ihre Anwesenheit in ihm auslöste, weil er sich gleichsam so unfassbar unwissend fühlte. Er hatte noch nie einen Abend auf so eine Weise mit einem Mädchen verbracht, geschweige denn mal eins geküsst oder überhaupt je so für eines empfunden. Bislang waren sie ihm alle so unglaublich hohl und stumpfsinnig vorgekommen. So, als würden sie sich im Leben nur auf ihr Aussehen konzentrieren und wie andere über sie dachten.  Doch Sita war nicht so. Sie wirkte nicht so oberflächlich. Im Gegenteil, sie schien eher interessiert daran zu sein, etwas über die anderen Leute zu erfahren, auch wenn es ihr schwer zu fallen schien, aus eigener Kraft auf sie zuzugehen. Doch den Part hatte er ihr in diesem Fall abgenommen. Er war gerne in ihrer Nähe, auch wenn er nicht wusste, ob das auf Gegenseitigkeit beruhte. Er räusperte sich, als der Kloß in seiner trockenen Kehle sich immer weiter auszubreiten und ihm die Kehle zu zuschnüren drohte. Als er sie eingeladen hatte, um Zeit mit ihr zu verbringen, hatte da schon ein gewisser Hintergedanke in seine Planung mit rein gespielt. Er hatte sogar, bevor sie gekommen war, die alte bescheuerte Weihnachtsbeleuchtung, bei der schon so einige Lämpchen ihren Lebenswillen verloren hatten, aus dem Keller gekramt und umständlich um die Pfosten seines Bettes herum gewickelt, um zumindest einigermaßen für eine gemütliche Atmosphäre in seinem Jugendzimmer zu sorgen. Jetzt, wo die Sonne im winterhaften Moskau untergegangen war, wirkte sie tatsächlich besonders gut und er war fast schon ein bisschen stolz auf sein kleines Kunstwerk. Doch selbst die Lichterkette half ihm kein Stück dabei weiter, ihm die Aufregung zu nehmen. Vielmehr spitzte sie sich mit jeder weiteren Minute, die verging immer weiter zu. Er fürchtete, etwas zu tun und dann abgewiesen zu werden. Gleichzeitig wollte er jedoch auch nicht, dass sie diese Filme sahen und Sita einfach wieder ging, ohne dass etwas passiert war. Für eine Weile hoffte er sogar darauf, dass sie tun würde, was er sich bislang noch nicht getraut hatte, doch auch sie rührte sich keinen Zentimeter. 
“Alles gut?” fragte sie ihn mit ihrer sanften, ruhigen Stimme, nachdem er sich geräuspert hatte und sah kurz zu ihm auf, was sein Herz kurzzeitig zum Stillstand brachte, ehe es nur umso schneller anfing zu schlagen. Was, wenn sie das bemerkte? Was, wenn sie hörte, wie sehr es in seiner Brust schlug?  “Jop. Alles cool.” antwortete er nur und befand, dass es nun an der Zeit war, sich zusammen zu reißen und einfach den ersten Schritt zu tun. “Ist aber ganz schön kalt geworden. Heizung funktioniert mal wieder nicht richtig.” Eigentlich funktionierte seine Heizung ziemlich gut. Ganz anders als damals in Atyrau, wo seine Mutter ihn regelmäßig in Decken eingemummelt aufs Sofa gesetzt und ihm einen heißen Tee nach dem anderen gebracht hatte, um ihn warm zu halten. Doch bei dem Wohnblock hier in Moskau wäre es wohl auch nicht unrealistisch gewesen, wenn irgendetwas in der Wohnung nicht richtig funktionierte. Er griff über sie nach einer Decke, spürte, wie ihm Hitze in den Kopf stieg, als sie sich dabei ganz kurz sehr viel näher waren, ehe er sich wieder zurücklehnte und die Decke über sie beide ausbreitete.  Sita zögerte einen kurzen Moment, dann rückte sie plötzlich etwas näher an ihn heran, sodass sich zumindest ihre Beine berührten. Erneut tat sein Herz einen Satz, er atmete so flach wie es nur ging tief durch, dann streckte er sich noch auffällig unauffälliger und legte seinen linken Arm schließlich hinter ihr auf der Kante seines Bettes ab. Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, brauchte erneut einen kurzen Moment, dann lehnte sie sich zurück und schließlich gegen seine Schulter, sodass er seinen Arm gänzlich um sie legen konnte. 
Innerlich jubelte er. Die vorherige unsichere Aufregung verwandelte sich zunehmend in eine sichere Vorfreude. Da lag ein verdammt hübsches Mädchen in seinem Arm und das machte ihn so glücklich, dass er für einen Moment lang fast schon diese Emotionen aus sich brechen ließ. Doch es gelang ihm mit Mühe, Not und sehr viel Selbstbeherrschung, cool zu bleiben. Jetzt wie ein kleines Mädchen auszurasten, hätte den Moment definitiv ruiniert und seinen hart erarbeiteten Ruf als lässiger Unruhestifter an der Schule noch dazu.  Sie wandte den Kopf, sah schüchtern zu ihm auf, ehe er den Blick erwiderte. Vielleicht ein wenig zu lang, denn sie musste automatisch lächeln. Ertappt biss sie sich auf die Unterlippe und blickte wieder zum Fernseher, doch ihr Lächeln hatte sich eindeutig in seinen Kopf gebrannt. Es hatte ihm gegolten. Das musste doch das Zeichen sein, dass sie ihn auch mochte, oder? “Blyaat…”, kam es ihm langgezogen in den Sinn, während seine Nervosität einen neuen Höhepunkt erreichte, sodass er einfach wollte, dass er diesen Berg überwand. Er wollte nicht mehr länger abwarten und ihr zeigen, dass er sie ein bisschen mehr mochte, als eine bloße Freundin, die ihm dabei half, sein miserables Englisch zu verbessern oder der er seine Lieblingsfilmreihe etwas näher bringen wollte. Er wünschte sich, dass sie sah, dass sie etwas Besonderes war. Anders als die anderen Mädchen in ihrem Alter.  Und so riss er sich nach einigen Minuten des simplen Kuschelns schließlich am Riemen, legte vorsichtig - so als sei sie eine Porzellanpuppe, deren Gesicht bei der kleinsten falschen Berührung zerspringen könnte - seine Hand an ihre Wange, drehte ihren Kopf in seine Richtung und legte seine Lippen auf ihre. 
Im ersten Moment fürchtete er schon, er hätte etwas falsch gemacht. Immerhin hatte er keine Ahnung davon, was er da eigentlich trieb. Es war das erste Mal für ihn, dass er jemandem überhaupt so nah war. Doch als er spürte, wie sich ihr Körper neben seinem entspannte und sie den Kuss erwiderte, fühlte es sich verdammt gut an. Er roch ihr unaufdringliches Parfum, schmeckte einen leichten Hauch von Minze während des Kusses und spürte ihre weichen, vollen Lippen an seinen. Gefühle von Glück durchströmten ihn und er wünschte sich, dass er diesen Moment für immer festhalten könnte.  Dennoch lösten sie sich nach einem Moment voneinander, blieben sich aber dennoch nah. Nun konnte er sein glückliches Grinsen nicht verstecken, als ihn Erleichterung durchfuhr wie ein warmes, wohliges Gefühl.  “Das hätte ich nicht von dir erwartet.” sagte sie leise. Auch ihre Lippen zierten nun ein Lächeln, als sie ihm in die Augen sah, die er wiederum nicht von ihr abwenden konnte. Spitzbübisch grinsend zuckte er mit den Schultern.  “Echt nicht? Vielleicht hätte ich dir vorhin noch ein paar mal öfter sagen sollen, dass du heute echt hübsch aussiehst… Also… auch sonst immer. Sowieso. Aber heute bist du irgendwie noch-...” Er konnte seinen Satz nicht beenden, da war es mit einem Mal sie, die wieder Lippenkontakt suchte, was er instinktiv intensivierte, indem sich seine rechte Hand in ihrem Haar vergrub. Das Kribbeln, das ihn vorhin noch bei jeder kleinsten Berührung heimgesucht hatte, war nun wieder allzu präsent und schien jede Zelle seines Körpers zu beeinflussen. Selbst seine Atmung beschleunigte sich, ohne dass er diese wirklich kontrollieren konnte. Er verlor sich in diesen Gefühlen, die er mit Sita teilte. So sehr, dass die Agenten ohne Sünde irrelevant geworden waren und lediglich als schwammiges Rauschen im Hintergrund nützlich waren. Für ihn hätte es wohl ewig so weitergehen können, doch als plötzlich die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und gleißendes Licht aus dem Flu den Raum durchflutete, stellte sich vorerst ein jähes Ende ein, das die beiden Jugendlichen augenblicklich voneinander Abstand nehmen ließ.  “Jascha, mein Lieber. Ich hab euch ein paar Kekse ge-... Oh!” hörte er nur die Stimme seiner Mutter, die er nur Bruchteile von Sekunden später ertappt und erschrocken ansah. Ebenso wie sie, die relativ schnell zu merken schien, was hier los war. “Mama!” kam auch gleich der etwas unwirsche Ausruf ihres Sohnes, der sich in seiner Privatsphäre gleich enorm gestört fühlte. “Kannst du nicht anklopfen?!” “Izvinitje, bin schon weg. Bin schon weg!” kam von ihr die prompte Antwort, doch sie verließ den Raum nicht, ohne den Grund, weswegen sie überhaupt erst so reingeplatzt war, in Form von frischen, noch dampfenden Keksen auf seinem Schreibtisch abstellte.  Noch während sie das Zimmer wieder verließ, hörte Jascha seinen Vater aus dem Wohnzimmer lachen und so etwas wie “Hab dir doch gesagt, du solltest die beiden in Ruhe lassen. Jascha ist kein Kind mehr.” sagen, bevor sich die Tür wieder schloss und das Licht erneut einen angenehmeren, wärmeren Ton annahm. 
Er wollte im Boden versinken. Es war alles so perfekt für ihn gelaufen, einen besseren ersten Kuss hätte man sich nicht wünschen können. Und dann war da etwas, das sich Eltern schimpfte.  Von Peinlichkeit überrumpelt schlug Jascha die Hände über dem Kopf zusammen und fluchte. Sita neben ihm schlug die Decke zur Seite und erhob sich, sodass er sich sofort ziemlich sicher war, dass er es hiermit offiziell verkackt hatte.  “Man, tut mir voll leid…” entschuldigte er sich sofort zerknirscht und kleinlaut, wünschte sich, er könnte die Zeit zurückspulen, um seinen ersten Kuss um ein paar Minuten nach hinten zu verschieben, damit seine Mutter nicht einfach zwischendrin reinplatzte. Doch jetzt war es schon geschehen und er konnte nichts mehr daran ändern.  Doch die brünette Schönheit überraschte ihn erneut, indem sie - statt einfach zu gehen - mit der Plätzchendose wiederkam und sich erneut neben ihn unter die Decke kuschelte. Sie kicherte. 
“Was denn? Die sehen doch voll gut aus.” sagte sie und zog einen Keks aus der Dose, den sie ihm unter die Nase hielt. Vertrauter, weihnachtlicher Duft erfüllte sofort die Stelle, an der sie saßen und sein Schreck verblasste allmählich, als er merkte, dass ihm das Ganze offensichtlich peinlicher war als ihr. Es schien ihr sogar gar nichts auszumachen. Es kam keine unangenehme, peinliche Stille auf. Es war alles gut.  Jetzt war er es, der erleichtert auflachte, ehe er das Plätzchen entgegen nahm und seinen Blick wieder zum Bildschirm richtete.  “Jetzt haben wir die wichtigste Stelle im Film verpasst.” sagte er. “Können ja zurückspulen.”  Grinsend sah er zu ihr hinab, legte erneut seinen Arm um sie, da er von dem Gefühl, sie so nah bei sich zu wissen, einfach nicht genug kriegen konnte. “Mal schauen, wie oft wir das heute noch tun müssen…” 
Jascha war glücklich. 
Zumindest für zwei Monate, in der er als der Typ mit Freundin durch die Schule stolzieren konnte und mehrere Abende die Woche mit Sita verbrachte. Doch dann verschwand dieses anfängliche Hochgefühl allmählich. Immer öfter kamen Gespräche auf, die ihn zurück in seine Kindheit führten. Zurück zu Erinnerungen, über die er nicht sprechen wollte. Und je öfter er versuchte, von diesen Themen abzulenken, desto stiller wurde es um sie beide. Bereits jetzt hegte er einen Berufswunsch, den sie nicht nachvollziehen konnte. Ein Streitpunkt, der immer öfter aufkam. 
Wenn ich 18 bin, geh ich zur Armee. Ich werde mal Soldat. 
Sie verstand nicht, warum er das so unbedingt wollte. Sie konnte nicht nachvollziehen, warum man sich freiwillig Gewalt und Krieg aussetzen wollte. Immer wieder sprach sie davon, dass die Realität anders war, als es in Filmen dargestellt wurde und dass er sich doch lieber auf die Schule konzentrieren sollte, um einen guten Abschluss zu bekommen. Sie klang schon wie seine Mutter… Das ging ihm auf die Nerven. Das hielt er nicht aus. Denn er wusste bereits, wie die Realität aussah und wollte genau deswegen etwas tun. Nur sagen konnte er Sita das nicht.
Er machte Schluss mit der offiziellen Begründung, dass er eine andere besser fand. Insgeheim jedoch wollte er nicht, dass jemand in seinem Leben herum wühlte oder hinterfragte, was er erreichen wollte. Das war ihm zu intim, zu persönlich, zu tief. Es sollte wohl einfach nicht sein mit Sita und ihm. Es sollte wohl allgemein nicht so sein mit langfristigen Beziehungen und das würde sich sein restliches Leben genau so hinziehen. 
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bdsmsub67 · 2 years
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hunting-songs · 4 months
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outerwear: What's your OC's outerwear situation? Jacket, sweater, cloak? What sort of weather do they deal with most and how do they protect themselves?
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oc asks: character design edition! Considering Senritsu is a adventuerer, she has several jackets fitting for the occaison. However, usually she only has in her baggage a rainponcho and a corduroy-working-jacket for windy weather. As Senritsu since Yorkshin usually only works in cities and barely ever goes out into wilderness anymore as she did before, she usually keeps her winterparka in the rented storageroom where she also had stored her hiking-rucksack and an old sleepingbag.
When Senritsu is in heavy rain she usually puts on a rainhat and long rainponcho that looks in combination a little like a Kindergarden-uniform. Which it actually is, because most of the time, considering her height Senritsu has to shop in the children department for clothes and it is a very, very frustrating endevour for her.
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holsteinshops · 2 years
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Frauen Knöpfe in soliden Horn Cardigan gepolsterte Kapuzen-Jacke Damen Mantel Mit Fellkragen Blauer Mantel Damen Wolle
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Preis: (ab – siehe Details) winterjacke damen jacke winterjacken für damen mit teddyfell winterjacken für damen leder schöne damen winterjacken winterjacke damen leder winterjacken damen pink ultralight daunenjacke damen damen parka sommer jacke damen leicht black crevice damen winterparka damen warm damen winter mantel parka winter camel winterjacke damen elvine jacke damen mäntel damen damen…
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luxotimofei · 3 years
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Зимняя парка, хб плащевка с пропиткой. Отделка камуфляжной лентой. Двойные карманы и карман на спине. #зимняяпарка #мужскаяпарка #winterparka #mensparka #зимняякуртка #winterjacket #italiancotton #wintercoat #streetstyle #foreststyle #winterwear #winteroutfit https://www.instagram.com/p/CZCz6NvLb_8/?utm_medium=tumblr
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#Repost @lea_jell_working_equitation with @get_repost ・・・ Anzeige . Heute war ein schöner aktiver Tag! Wir sind morgens schon an den Stall. Wir haben uns über wunderschönes Winterwetter gefreut. Sonne und viele klitzekleine Flocken ❄️! Erst waren wir draußen und dann noch in der Halle. Impi war voll bei der Sache und wir konnten wunderbar den Sidepass üben (Story und Bild 2). Meine Winterjacken habe ich von @outdoor_functional_wear bald wird der Shop auf Euro umgestellt, und alles wird sortiert, dann wird für alle das Shoppen leichter😅. Im Moment könnt ihr rechts einfach zwischen verschiedenen Währungen wählen... es ist eine absolut seriöse Firma, mit einer sehr hilfsbereiten Chefin, sie beantwortet alle Fragen, wenn jemand was braucht. Mit meinem Code: Lea_Jell10 bekommt ihr 10% auf alles. Im Moment ist sowieso schon vieles reduziert. Bald gibt es eine Verlosung so einer tollen Jacke😁👍! . Danach waren wir noch auf dem Berg, aber seht selbst, ich stelle es euch auf alle Fälle heute noch in die Story! . Was habt ihr gemacht? Wart ihr zu Hause, oder habt ihr euch raus gewagt? . . . . . . . . #leajell #pferdemädchen #pferdeleben #pferdeliebe #purarazaespañola #winterparka #reitmantel #reitjacke #spanier #spanischespferd #sommersattel #ponyliebe #pony #andalusier #equestrianstyle #equestrianlife #uhipparka #wintercoat #wintermantel #winterjas #outdoor_functional_wear https://www.instagram.com/p/CJ1w_A3n9-Z/?igshid=1i0k7gg3xhma6
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lyskevych · 8 years
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А ми попереджали, що зима мінлива і якщо сьогодні +5, то це не означає, що завтра не може бути -10С. Але не страшно, ви ще встигаєте вхопити собі нашу теплу парку. Нагадуємо, що вони унісекс: і для хлопців, і для дівчат! Оливкові, як на фото, шукайте ексклюзивно в @oneonelviv. До -15С Ціна: 3399 грн. #kievfashion #ukrainianbrand #ukrainiandesigner #kievgram #kievblog #kievtoday #madeinukraine #vscokiev #igerskiev #igersukraine #ootd #fashionista #fashionblog #зробленовукраїні #купуйукраїнське #vscominimal #avantgardefashion #darkfashion #streetstylewear #dreadgirl #unisexclothes #winterparka (Kyiv, Ukraine)
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mensfurstyles · 3 years
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https://twitter.com/bobbi_parka/status/831848509016010752
Our Khaki Parka with grey oversized hood   https://bobbiparka.com/collections/parkas/products/raccoon-fur-collar-parka-jacket-with-black-fur-1… #bobbiparka #celebrityparka #parka #winterparka
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deutsche-bahn · 8 months
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Ziehe mich aktuell an wie der schlecht gelaunteste Pinguin der Bundesrepublik. Mit weniger als drei Jacken verlasse ich das Haus schon mal nicht. Das heißt aber auch, dass ich ungefähr den Durchmesser von so einem viktorianischen Ballkleid mit Reifrock habe. Das stellt sich spätestens zwischen Supermarktregalen als ungünstig heraus, wenn man von irgendeiner Großmutter brutalst mit einem Einkaufswagen in den Dosenmais geschoben wird, weil man eben nicht ausreichend Platz machen kann. Im Zug wird es auch immer schön. Man tritt vom Bahnsteig mit arktischem Ambiente in einen überheizten, überfüllten RE und muss sich neben irgendeinen gut gekleideten, im Zug noch auf den Laptop hämmernden Angestellten setzen. Der wirkt dann sofort pauschal beleidigt, dass man ihn in seinem Workflow gestört hat. Zurecht, denn dank meines Winterparkas mit extra Futter sitze ich (oder zumindest meine Jacke) ihm halb auf dem Schoß. Ich wünschte währenddessen, ich wäre wirklich irgendwo im Packeis um einen auf Lawrence Oates zu machen.
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frauenvomfcb · 2 years
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Bis 2.30 Uhr! Nagelsmann wurde zum Feierbiest
Um 20.24 Uhr pfiff Schiri Siebert das Spitzenduell zwischen Bayern und Dortmund ab – 3:1, die Bayern sind zum zehnten Mal in Folge Meister! Der Startschuss für Bayerns Meister-Party! BILD sagt, was nach Abpfiff noch alles passierte, wer besonders ausgelassen feierte.
20.25 Uhr: Trainer Julian Nagelsmann (34) jubelt an der Bank, umarmt jeden einzelnen auf der Bayern-Bank ausgiebig. Es ist sein erster Meistertitel als Trainer!
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20.26 Uhr: Alle ziehen sich das neue schwarze Meister-Shirt an. Darauf zu sehen eine große 1 und eine Meisterschale, die für die „null“ stehen soll. Für die Münchner ist es die zehnte Meisterschaft in Folge – Rekord! Nur ein Star hat keine Lust auf das neue Shirt: Leroy Sané. Als einziger Spieler behält er sein Trikot weiter an.
20.28 Uhr: Nagelsmann geht auf den Platz, feiert mit seinen Spielern. Seine Weste hat er sicherheitshalber schon mal ausgezogen...
20.30 Uhr: Benjamin Pavard (26) wird zum Bier-König: Heimlich schnappt er sich als Erster eines der Riesen-Biergläser vom Sponsor, schleicht sich an den Trainer ran. Der Franzose nimmt einen Schluck - und übergießt dann das Glas auf Nagelsmann. Die erste Meister-Bierdusche! Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) bekommt die erste Bierdusche von Pavard. Müller duscht TV-Experte Bastian Schweinsteiger.
Am schlimmsten erwischt es Teammanagerin Kathleen Krüger (36). Ersatzkeeper Sven Ulreich (33) übergießt Krüger, die in einem langen, olivgrünen Winterparka auf dem Platz steht, komplett mit Bier. Sie hatte sich zuvor vehement gegen die Bierduschen gewehrt. Anschließend nimmt er die nasse und klebrige Krüger in den Arm, beide lachen. Später kassiert sie sogar noch eine zweite Bierdusche.
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20.38 Uhr: Die Bayern feiern vor der Südkurve – allen voran Müller, Pavard, Kimmich, Goretzka und Hernández. Auch Lewandowski ist in Party-Laune, spielt mit der Papp-Meisterschale Frisbee.
Auch Thomas Wilhelmi ist mit auf dem Platz. Der Reha-Trainer fehlt aus gesundheitlichen Gründen seit einigen Monaten, bei der Meisterfeier durfte er aber nicht fehlen!
20.55 Uhr: Gegen Ende der Meister-Party in der Arena tragen Kimmich und Goretzka Bier-Gläser zu den Fans in der Kurve.
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21.02 Uhr: Upamecano wird von einer schwarzen Mercedes-Limousine am Stadion angeholt und braust mit drei Koffern zum Flughafen. Aus privaten Gründen musste der Verteidiger vorzeitig weg. Nach und nach kommen die Spieler aus den Katakomben. Die meisten fahren in ihren Autos vom Stadion weg.
21.21 Uhr: Nagelsmann kommt etwas frierend von den Bierduschen auf die Pressekonferenz. Er gibt den Party-Befehl: "Ich feiere schon mal gerne! Es ist mein erster großer Titel und deshalb sehr besonders! Es war nicht das leichteste Jahr, es waren einige Nackenschläge dabei, die für mich Ehrgeizling nicht immer einfach zu verkraften waren." Auf BILD-Nachfrage, was für ein Partytyp er sei, sagt Nagelsmann: "Ich bin eher Typ Tanzfläche als in der Ecke zu stehen. Auch wenn ich kein mega-begnadeter Tänzer bin." Und grinsend zum Getränk der Wahl: "Ich trinke immer Gin Tonic, weil das aussieht wie Wasser. Natürlich nehme ich vorher die Gurke raus. Denn wer trinkt schon Wasser mit Gurke..?“
21.30 Uhr: Neuer sitzt alleine im Mannschaftsbus, wartet auf die Abfahrt zur Säbener Straße. Dort machten sich die Bayern noch einmal frisch bevor es weiter zur Party-Location "Rocca Riviera" im Zentrum von München ging.
21.40 Uhr: Nagelsmann steht vor dem Mannschaftsbus, gibt noch ein paar Autogramme und telefoniert dabei. Er ruft zum Busfahrer: „Wir müssen noch auf Benji warten.“ Damit ist sein Kumpel und Videoanalyst Benjamin Glück gemeint. Der kommt wenige Minuten darauf mit einer Sushi-Box und zwei Drinks aus der Kabine - könnte Wasser sein, oder Gin Tonic...
21.50 Uhr: Bus-Abfahrt. Team-Psychologe Pelka trinkt aus dem XXL-Glas Bier, Nagelsmann seinen Drink (mit Rosmarin-Garnitur!). Dabei isst er Breze und Sushi – ein ungewöhnlicher Mix.
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21.53 Uhr: Kimmich und Lewandowski geben noch Autogramme an wartende Fans an der Arena, düsen dann weg.
22.40 Uhr: Boss Oliver Kahn war früh aus der Arena abgefahren, sitzt bereits in der Party-Location "Rocca Riviera“ am Wittelsbacherplatz im Zentrum Münchens. Mit seiner Familie lässt er sich das Essen im Erdgeschoss schmecken. Im ersten Stock hängen Luftballons in den Fenstern – und eine Papp-Meisterschale!
23.10 Uhr: Kimmich kommt im Karo-Anzug mit Lebensgefährtin Lina Meyer zum "Rocca Riviera“.
23.23 Uhr: Präsident Herbert Hainer (67) kommt zu Fuß zu dem Lokal. Gut gelaunt plaudert er mit BILD über die Meisterschaft, freute sich besonders über die super Stimmung in der Arena. Als er sieht, dass die Reporter auch ein Bier trinken, nimmt er gerne auch eine Flasche, stößt auf den Titel an. Zwei Minuten später kommt Trainer Julian Nagelsmann im schicken schwarzen Hemd mit Schulterschnalle (von "Alexander McQueen") zum "Rocca". Er hat beste Laune, flachst mit BILD und Hainer. Und nimmt sogar einen Schluck vom Präsidenten-Bier, sagt lachend: "Da müssen wir aber aufpassen, das ist nicht die Marke vom Sponsor…
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23.37 Uhr: Torwart-Coach Toni Tapalović kommt mit seiner Frau.
23.55 Uhr: Boss Kahn steht von seinem Platz im Erdgeschoss auf, geht nun auch in den ersten Stock, wo die Spieler-Party steigt.
23.59 Uhr: Superstürmer Robert Lewandowski kommt mit Käppi an.
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0.00 Uhr: Um Punkt Mitternacht kommt Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit ein paar Freunden an.
0.11 Uhr: Niklas Süle (26) kommt mit Partnerin Melissa und Jamal Musiala, geht wie viele andere Spieler in den Hintereingang zur Party.
0.14 Uhr: Leroy Sané (26) kommt mit Eric Maxim Choupo-Moting (32) und seiner Frau Nevin, nimmt die Meisterglückwünsche von BILD gut gelaunt entgegen.
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0.29 Uhr: Präsident Herbert Hainer geht als Erster nach Hause - er hat am Sonntagmorgen noch einen TV-Termin.
0.35 Uhr: Serge Gnabry ist modisch mal wieder ein Highlight: Er kommt in einer Art weißem (Bade-)Mantel mit gruseligem Gesicht auf der Front, huscht alleine ins Lokal.
0.45 Uhr: Thomas Müller und Ehefrau Lisa grüßen vom Fenster aus die Reporter, sind in Feierlaune. Auch Julian Nagelsmann prostet vom Fenster aus runter, mit Drink (mit Zitrone!) in der Hand. Der Trainer unterhält sich auf der Feier mit vielen Leuten, wird wie angekündigt zum "Feierbiest", wie sich einst Louis van Gaal nannte, hat beste Laune bei seiner ersten Meisterschaft.
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1.01 Uhr: Nach nur 62 Minuten verlässt Lewandowski die Feier schon wieder mit seinen Kumpels. Eine kurze Meister-Party für den Superstar!
1.30 Uhr: Aus den Boxen im ersten Stock wummert Party-Musik: U.a. "All the single ladies", "Marmor, Stein und Eisen bricht". Und alle tanzten zum lauten Sirtaki...
2.30 Uhr: Nagelsmann hat genug gefeiert, verlässt die Party mit guter Laune. Er will seinen Spielern auch noch etwas Zeit geben, ohne Trainer Party zu machen. Die Stars feiern noch bis tief in die Nacht weiter...
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nikooktaetab · 4 years
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UD:1
Langsam kroch der Bus in eine weitere Kurve auf seinem Weg um den Blackwood Mountain herum; die Sonne stand bereits tief und die goldenen Strahlen brachen sich hier und da in den kalten Schwaden der Winterluft. 
Yunhee hatte den Kopf in der senftgelben Carhatt Mütze gegen die Scheibe gelehnt und genoss die leichte Vibration. Es hielt sie davon ab, mehr als notwendig nachzudenken und das Video, dass Jeongguk ihnen allen geschickt hatte, nochmal zu schauen. Inzwischen kannte sie die Message in- und auswendig. Er hatte sie eingeladen, auch diesen Winter zur Winterresidenz seines Vaters auf den Blackwood Mountain zu kommen, damit sie ausgelassen feiern konnten. Und das ein Jahr, nachdem seine beiden Schwestern bei eben diesem Zusammenkommen verschwunden waren…
Die Freunde waren nicht ganz unschuldig daran: Mina war damals ganz schön verknallt in Seokjin gewesen und sie hatten sie reingelegt, indem sie ihr eine angebliche Nachricht von ihrem Schwarm hinterlassen hatten. Daraufhin war sie zu Seokjin ins Zimmer gekommen und hatte tatsächlich angefangen, ihr verdammtes T-Shirt auszuziehen, während Taehyung und Jimin unter dem Bett lagen, Namjoon im Schrank stand und Eunsook hinter einer Kommode nicht an sich halten und lauthals gekichert hatte. Woraufhin Mina natürlich gekränkt und verzweifelt die Beine in die Hand genommen und das Anwesen verlassen hatte, um draußen in der Eiseskälte herum zu stolpern. Yunhee hatte sie warnen wollen, kam aber leider zu spät und dann war Momo ihr stinksauer nachgelaufen.
Das war das Letzte, was sie von Jeongguk’s Schwestern gesehen hatten. Wochenlange Sucharbeiten, Polizeiarbeit und Eigeninitiative hatten nichts genutzt - die beiden Mädchen waren wie vom Erdboden verschluckt… 
Jeongguk war daraufhin in ein Loch gefallen, der Freundeskreis war auseinander getrieben. Dass sie inzwischen unterschiedliche Colleges besuchten, half auch nicht gerade. Mit gerunzelter Stirn blickte Yunhee erneut auf ihren Screen, wischte mit einem Daumen geistesabwesend über das Standbild eines lächelnden Jeongguk’s. Er sah so unbeschwert aus, mehr noch, er sah gut aus. Etwas reifer vielleicht, aber nicht dünn und müde so wie damals. Als der Bus langsamer wurde, blickte sie sich um und kramte dann ihre Taschen zusammen, um bei der letzten Haltestelle auf dem Berg auszusteigen.
+
Jimin wartete schon seit einer Weile, aber die Kälte machte ihm nichts aus. Er hatte eine graue Mütze mit nordischen Mustern auf dem dunklen Schopf, die auf beiden Seiten über die Ohren ging und die kleinen Finger, die er aus den Ärmeln der Bomberjacke geschoben hatte, spielten mit den langen Bändeln. Als er knirschende Fußstapfen hörte, grinste er und versteckte sich rasch um der Ecke. 
Yunhee kam mit großen Schritten um die Ecke und trat unter den Unterschlupf der Seilbahn, die dicken Sohlen ihre Doc Martens bollerten laut auf der Holzveranda. Sie schüttelte bibbernd die weißen Ärmel ihres flauschigen, weißen Winterpullover’s, sodass ihre Hände darin verschwanden, und sah sich um: es wurde zunehmend dunkler, lediglich die Außenbeleuchtung ließ die Schatten des dichten Waldes ringsherum etwas weniger bedrohlich erscheinen. Es hatte leise zu schneien begonnen und ein langsamer, aber emsiger Wind heulte durch die Felsschluchten und wisperte im Geäst. Schaudernd wandte Yunhee sich zur Seite - und zuckte erschrocken zusammen, als zwei Hände sie fest an den Schultern packten.
Mit einem Japsen sah sich gegenüber von Park Jimin, dessen schmale Augen glitzernde Halbmonde bildeten; sein listiges Grinsen verwandelte sich gerade in helles Gelächter und Yunhee verdrehte die Augen und schlug ihm halbherzig vor die Brust.
“Hey Scherzkeks,lass den Scheiß!”
“Voll erwischt~ Lange nicht geseh’n, Yunhee”, grinste er und zwinkerte ihr zu, sie erwiderte das Lächeln ungezwungen und schüttelte leicht den Kopf.
“Allerdings. Schade, dass es zu so einem Anlass ist… Aber wir sollten das Beste daraus machen”, sinnierte sie beinahe in Gedanken, Jimin brummte zustimmend und sie gingen zur Tür und betraten den Raum, in dem sie die Gondel leicht schwankend erwartete. Jimin, ganz der Gentleman, lud Yunhee’s Gepäck für sie ein bevor er den Start Knopf drückte und zu ihr in die Gondel sprang. Die leicht schwankte, Yunhee schnalzte genervt mit der Zunge doch Jimin wackelte nur verspielt mit den Augenbrauen und rückte so nahe, dass er mit der Schulter gegen sie stieß. Eine Weile weideten sie sich an dem Ausblick den Berg hinunter, der sich ihnen im schwachen Licht der untergehenden Sonne zeigte. Dann wandte Yunhee sich wieder dem Jüngeren zu und musterte ihn von der Seite:
“Hast du Kontakt zu Guk? Also, regelmäßig?”, fragte sie vorsichtig, Jimin blickte weiterhin nach draußen und sein unbeschwertes Gesicht wurde etwas ernster; er kratzte sich am Kinn und stieß Luft aus der Nase aus.
“Mh, nicht wirklich. Er sagt immer, es geht ihm gut, ‘s ist ziemlich schwer, an ihn ranzukommen, weißte? Wir sind keine Nachbarn mehr, wie früher…”
Yunhee blinzelte, als die Gondel in einer Brise leicht schwankte, und sah hinauf auf die Bergspitze, hinunter auf die eingeschneiten Baumkronen.
“Das stimmt wohl. In dem Video wirkte er so… happy. Merkwürdig, irgendwie.”, murmelte sie, Jimin winkte ab. 
“So sind wir Männer nunmal, wir erzählen euch halt nicht immer direkt, wie’s uns geht”, meinte Jimin gespielt heroisch und tat so, als würde er sich eine unsichtbare Träne aus dem Augenwinkel, Yunhee stieß ihn kichernd mit der Schulter an.
“Du hast dich wirklich nicht verändert, oder, Jiminie?”
“Ich bin gewachsen!”, protestierte Jimin und sprang auf, die Gondel, die gerade auf der Spitze des Berges in der Ankunftshalle zum Stehen kam, sorgte für einen raschen Sturz auf die gegenüberliegende Bank und Yunhee musste laut heraus lachen, bevor sie ihm eine helfende Hand entgegen streckte.
“Das ist auch bitter nötig! Noch ein Jahr und ich bin größer als du”, kicherte sie und ließ zu, dass Jimin auch dieses Mal ihre Reisetasche trug. Er schnaufte nur missmutig und ließ dann beinahe alles fallen, als auf der anderen Seite der Türe eine dunkle Gestalt aus den Büschen auf die Veranda sprang.
“WUAAAH?!”
“Alter!”, keuchte Jimin und stolperte über die Reisetasche, die er prompt hatte fallen lassen, und fast in Seokjin’s Arme. Der quietschend lachte und einmal in die Hände klatschte; er war mit seiner grellen, weißen Fila Winterjacke eigentlich gut zu sehen - und auf der anderen Seite ging er in dem dichten Schneegestöber, das hier oben auf dem Berg tobte, unter.
“Jiminie, so schreckhaft wie eh und je! Und Yunhee, die nicht mit der Wimper zuckt - na, wie geht’s?”, grinste der Älteste und strich sich das dunkle Haar aus der Stirn. Hinter ihm kämpfte sich eine giggelnde Eunsook aus dem Geäst, auch sie trug einen hellen Winterparka und dunkle, eng anliegende Lederhosen und Schneestiefel im Inuit-Look. 
“Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!”, prustete sie und zog Yunhee unfreiwillig in eine halsbrecherische Umarmung.
“Hiii~”, zwitscherte sie und Yunhee blinzelte über die Schulter der Größeren Jimin irritiert zu.
“Uhm, hey!”, antwortete sie dann luftleer und grinste verkniffen, winkte auch Seokjin zu.
“Alles gut bei mir. Bei euch so?” Das Alles kam ihr zunehmend erzwungener vor und sie freute sich jetzt schon über ein heißes Bad. 
Eunsook grinste und biss sich auf die Unterlippe und stieß Seokjin mit der Schulter an, der mit einem gewinnenden Lächeln nach ihrer Hand griff und ihre verschlungenen Finger in die Luft hielt.
“Bei uns ist alles sowas von klar”, meinte er und Eunsook kicherte ziemlich verliebt. Und albern. Yunhee’s Grinsen fühlte sich nun tatsächlich an wie ein mittelschwerer Wangenkrampf.
“Jin und Sookie, na sowas! Dann wird das nichts mit mir, dir und der Hütte im Wald, liebste Yunhee…”, seufzte Jimin gespielt traurig und presste sich theatralisch eine Hand vor die Brust. Yunhee stöhnte und massierte sich die Stirn, Eunsook musste lachen und schlug Jimin auf die Schulter. “Hast du’s immer noch nicht aufgegeben! Einige Dinge ändern sich wohl nie…”, mutmaßte sie augenrollend und sorgte dafür, dass Jimin’s Ohren rot wurden. Yunhee schulterte rasch ihren Rucksack und deutete mit dem Kinn zu dem gusseisernen Tor, dass sie sacht im Wind quietschend erwartete. 
“Vielleicht sollten wir die Wiedersehensfreude auf drinnen verschieben - es wird nämlich nicht wärmer…”
Die anderen stapften ihr zustimmend hinterher.
+
Beim Winterhaus der Washington’s angekommen erwartete man die vier bereits: Taehyung saß, eine ähnliche Mütze wie Jimin, einen Wintermantel, der im Schnee schleifte und einen gigantischen Schal bis ins Gesicht gezogen auf der untersten Treppenstufe. Jeongguk kam gerade breit grinsend die Stufen herunter und winkte ihnen mit seinen Muskelbepackten Armen, in Flannel und Daunenjacke, entgegen.
“Das neue Traumpaar, mein Bester und Yunhee - was geht ab?”, rief er enthusiastisch; er schien von innen heraus zu strahlen. Er hatte das lange Deckhaar zu einem kleinen Knoten zurück gebunden, sein Gesicht war etwas kantiger und er schien nicht erst seit Kurzem Kraftsport zu treiben. Taehyung war zwar ein Stück größer, sah aber beinahe schmächtig neben dem wie ausgewechselten Jeongguk aus.
Man könnte meinen, dass er seine Schwestern nie auf unerklärliche aber schreckliche Art und Weise verloren und sich selbst nie aufgegeben hatte; sein äußeres Erscheinungsbild und sein Verhalten ließen eher auf das Gegenteil schließen. 
Eunsook und Seokjin warfen sich einen Blick zu, bevor Seokjin den Jüngeren in eine halsbrecherische Umarmung zerrte. “Jo, JK, wie geht’s dir, Kleiner? Gut siehst du aus!”, rief er und zog dann Eunsook an seine Brust, die sich kichern festklammerte: “Und das hast du wunderbar in Worte gefasst… Das neue, das einzig wahre, das bezaubernde Traumpaar! Keiner von euch wird vor der Süße unserer Liebe sicher sein-”
“-EURGH!”, machte Taehyung lautstark und simulierte täuschend echt einen Kotzanfall, Jimin stieß ihn prustend mit dem Fuß an und die beiden gaben sich kichernd einen Highfive, Yunhee verdrehte grinsend die Augen und ließ sich dann von Jeongguk in eine liebevolle Umarmung ziehen.
Er fühlte sich an wie vor einem Jahr, vielleicht etwas größer und breiter. Doch seine Arme fanden ihre kleine Gestalt sicher und warm, er drückte leicht und seine breiten Hände streichelten sanft den Rücken, während er leise summte und die Vibration in seiner Kehle in ihren Ohren klingelte. Seine Hände glitten an ihren Armen herunter und hielten ihre Hände ein wenig länger fest, als notwendig, während sie sich anlächelten. 
Er war immer noch Jeon Jeongguk, der warmherzige, sanftmütige und sensible Jüngste der Gruppe.
Und doch irgendwie ein vollig Anderer…
“Hey Bro, alles fit?”, unterbrach Jimin den kostbaren Moment und schob sich vor Yunhee, um Jeongguk zu umarmen und ihn ein wenig wegzudrängen. Verlegen strich sich Yunhee die Fischzöpfe wieder ordentlich über die Schultern und gesellte sich zu den anderen dreien, während Jimin und Jeongguk ein paar private Worte wechselten. So ganz unter Bro’s, nahm sie an.
“Hallo Yunhee, wie geht es dir?”, fragte Taehyung von seinem Platz auf der Treppenstufe und bekam es wie immer hin, sich durch merkwürdige Betonung und einen intensiven Blick als besonderer Vertreter seiner Art darzustellen. Sie wusste, dass seine Frage ernst gemeint war und sie ihm hier und jetzt von ihrem ganzen, letzten Jahr Bericht erstatten könnte und er ihr tatsächlich zuhören würde - allerdings beließ sie es nur allzu gern bei einem “Danke, ganz gut! Und dir?”
Taehyung legte den Kopf leicht schief und die großen, dunklen Augen unter den dichten Locken sahen sich verstohlen um.
“Ach, eigentlich auch ganz gut. Es ist ein wenig seltsam, wieder hier zu sein, findet ihr nicht? Unheimlich”, schloss er mit hohler Stimme und die anderen drei sahen sich ebenfalls um. Seokjin schnaubte belustigt, als Eunsook sich etwas enger an ihn presste, und verpasste ihr einen sanften Stirnstüber.
“Mach uns keine Angst, Taehyungie! Wir sind hier, weil Jeongguk sich ein chilliges Wochenende wünscht - nicht, um die Vergangenheit auszugraben…”
Yunhee presste die Lippen zusammen und würde ihm nur zu gerne zustimmen. Doch auch sie kam nicht ohnehin, die ganze Situation als etwas merkwürdig zu empfinden. Vor Allem merkwürdig erzwungen und gestellt…
“Du bist der Beste, Jiminie! Komm, ich helf dir rein”, sagte Jeongguk gerade laut, die beiden liefen auf die Seite des Hauses. Yunhee runzelte die Stirn und wandte sich Taehyung zu: “Was haben die beiden vor?”
“Goo hat den Schlüssel wohl verlegt”, antwortete Taehyung dumpf aus seinem Schal heraus und rieb die Hände fröstelnd aneinander. Yunhee warf Seokjin einen Blick zu, der ihn mit einer gehobenen Braue erwiderte. Eine stumme Zustimmung: Ja, das war schon ein wenig seltsam.
Inzwischen war aus dem sanften Schneefall ein kleiner Schneesturm geworden; der Mond kämpfte sich immer mal wieder durch die Wolken und warf sein bläuliches Licht in die Dunkelheit der Tannen und Felsen um sie herum. Die goldene Außenbeleuchtung des Hauses wirkte dagegen trostspendend und sie konnten es kaum erwarten, die Wärme endlich zu betreten. 
Plötzlich polterte es und ein hohles Heulen war zu hören; verstört sprang Taehyung auf und Eunsook zuckte mit einem Quietschen zusammen. Seokjin zeigte lachend auf das kleine Fenster in der Eingangstüre, Jimin hatte von innen sein Gesicht dagegen gepresst und schnitt eine hanebüchene Grimasse mit nach oben gezogenen Augenbrauen, aufgerissenen Augen und einem weit geöffneten, verzogenen Mund. 
“Mach schon auf, Scherzkeks!”, lachte Jeongguk und Jimin lachte ebenfalls und das Schloss klackte, als er die Tür öffnete und sie endlich ins Trockene ließ.
+
Jeongguk hatte gerade den Kamin angefeuert, Yunhee im Keller den Boiler und Seokjin und Eunsook hatten sich auf der Couch tatsächlich noch nicht bei lebendigem Leibe gefressen, als es erneut an der Tür klopfte und Hoseok in einem khakifarbenen Parka herein hüpfte. Er schob die Kapuze mit Fell vom hellbraunen, vom Schnee leicht gewellten Schopf und strahlte mit ausgebreiteten Armen in die Runde:
“Hellooo friends~”, röhrte er und wackelte mit den Hüften, dann mit dem Oberkörper und sprang schließlich lachend Jeongguk in die Arme, hob das Muskelpaket leicht an und schwenkte ihn einmal herum. Der Jüngste musste atemlos lachen.
“Jo Hobi!” 
“Oh WOW, da is’ aber jemand am LIFTEN, holy shit!”, rief Hobi aus und ließ Jeongguk herunter, presste die Hände auf den Bauch des Anderen und riss überrascht den Mund auf, blickte in die Runde.
“Unser Baby wird erwachsen!” 
Die Anderen mussten lachen und Hoseok schälte sich aus seiner Jacke und begrüßte lautstark die Anderen, während ein Weiterer das Haus betrat und die Tür hinter sich schloss und verriegelte. 
Namjoon schob sich etwas atemlos ebenfalls die Kapuze der Daunenjacke vom Schopf, zerrte seine Fischermütze direkt ab und fuhr sich durch das blond gefärbte Deckhaar. Er lächelte Jeongguk an und als dieser ihm eine Fistbump geben wollte, zog der Ältere ihn in eine unbeholfene aber erntgemeinte Umarmung. Dann drehte er sich um - und sah Eunsook, die langen Beine seitlich über Seokjin’s, auf der Couch neben Taehyung sitzend. Er verzog den Mund und die Brauen nach oben.
“Look who it is!”, murmelte er und stieg langsam die Treppenstufen herunter. Dann sagte er, etwas lauter: “He Jin, neuerdings mit dem Betthüpfer unterwegs?”
Eunsook wandte das grinsende Gesicht von Hoseok ab und warf Namjoon einen blasierten, überheblichen Blick zu und zog langsam ihre Beine zurück, stand auf und verlagerte das Gewicht auf ein Bein, verschränkte die Arme.
“Deine Beleidigungen kannst du dir sonst wohin stecken, Misogyn. Ich date nicht mehr oder weniger als du oder andere Kerle, also spar dir den Atem in der Hinsicht!”, zischte sie und warf sich einen dunklen Flechtzopf über die Schulter. Namjoon zog die Brauen noch höher und reckte die Nase, schob die Hände in die Taschen und hob die Schultern in einer gespielt abwehrenden Geste, während er in einem Halbkreis um sie herum schlenderte.
“Hey, ich mein ja nur! Jin ist zu kostbar, um als Fußabtreter zu enden - und das tut bei dir ja früher oder später jeder…”, schloss er abwertend, Eunsook drehte sich um, um Namjoon anfunkeln zu können und wies mit dem Kinn auf ihren Freund, der die beiden leicht amüsiert beobachtete.
“Willst du damit sagen, dass dein ach so guter Freund zu dumm ist, um mich durchschauen zu können, sollte ich sowas vorhaben? Du hältst ja viel von deinen Freunden, Streber…”
“Ich halte mehr von Ratten in der Gosse als von dir und mein 1.0 Schnitt bringt mir mehr als jede Menge an Eyeliner, die du dir um die Augen schmieren musst, Puppe”, knurrte Namjoon nun offensichtlich in Fahrt. Eunsook’s Augen blitzten auf und sie stieß ein schrilles, falsches Lachen aus und stemmte die Hände in die Hüften.
“Es gibt halt Leute, die haben Looks und ein Brain - aber zu denen gehörst du bestimmt nicht, Quasimodo!”
“LEUTE”, rief Jeongguk da vom Kamin aus, sodass sie alle zusammenzuckten, außer Namjoon und Eunsook, die sich nach wie vor taxierten wie zwei Wölfe vor dem Kampf, “hört auf mit dem Scheiß! Wir sind nicht hier, damit ihr euch den Kopf abreißen könnt, okay?”
Nun lenkte Namjoon ein, er wandte sich mit einem genervten Schnauben um und nickte Jeongguk beschwichtigend zu, dessen Nackenmuskulatur sich sichtlich entspannte. 
“Wir sind hier, damit wir einfach nur Spaß haben können - so wie jedes verdammte Jahr! Einfach mal ohne Eltern, ohne Regeln… Ich will, dass es genauso ist wie immer”, schloss Jeongguk und in den dunklen Augen lag beinahe etwas Drohendes. Yunhee, die an einem Holzpfeiler ein Stück weiter lehnte, betrachtete sein Profil und die dunklen Augen. Wie groß seine Iris war, obwohl er direkt neben dem Feuer stand und es hell war… Ihr Bauch rumorte vorsichtig. Sie ignorierte es. 
“Okay, okay - JK hat Recht! Deswegen pennen meine Kampfschnecke und ich auch in der Hütte. Bis morgen dann, wehe es steht kein Frühstück bereit~”, kicherte Seokjin und ließ sich von Eunsook hochziehen, die Namjoon ein letztes Mal die Zunge rausstreckte, als sie an ihm vorbei stolzierte. Missmutig ignorierte er es, während Seokjin nur augenverdrehend grinste und seinem Kumpel im Vorbeigehen eine Faust auf den Oberarm schlug. 
Ein kurzer Schwall kalte Luft, ein fauchender Wind und ein paar Schneeflocken später waren die beiden aus der Tür getreten und verschwunden. Namjoon’s Schultern entspannten sich, er griff nach seiner Jacke, seinem Rucksack - und sah sich dann zerstreut um. Bevor er herzhaft fluchte und sich zu Hoseok umdrehte.
Der saß bereits bequem mit dem Handy in der Hand neben Taehyung auf dem Sofa und schüttelte langsam mit verzweifeltem Gesichtsausdruck den Kopf. 
“Oh nein, Joonie, bitte sag’s nicht!”
“Dann sag ich’s halt nicht. Kommste trotzdem mit?”
Taehyung blickte von einem zum anderen: “Was… ist denn los?”
“Namjoon hat mit Sicherheit seine Tasche vergessen, das ist los”, mutmaßte Jimin mit einem breiten Grinsen vom Kühlschrank, aus dem er gerade ein Bier fischte. Namjoon’s Blick verdüsterte sich ein wenig und er kratzte sich im Nacken, bevor er seine Fischermütze wieder aufsetzte. 
“Das hört sich nach ihm an. Dann bis gleich, beeilt euch, der Schnee wird nicht weniger”, kicherte Jeongguk und nahm Jimin sein Bier weg, um es in einem Zug halb auszutrinken. 
“Hast du Angst im Dunkeln, oder warum muss ich mitkommen?”, protestierte Hoseok lautstark, zog sich aber bereits seinen Parka wieder an.
“DU hast Angst im Dunkeln, aber ICH lieg schneller auf der Fresse, als du schreien kannst!”, knurrte Namjoon und winkte seinen Kumpel hinter sich her. 
Erneut wurde kalte Winterluft hinein gepustet, bevor die Tür sich wieder schloss und die beiden meckernd und zankend die hölzerne Treppe heruntersteigen. 
Jimin ließ sich mit einem neuen Bier kichernd neben Taehyung fallen und reichte auch ihm eine Flasche, Jeongguk warf ihnen die Fernbedienung zu dem großen Surround System zu. 
“Hier, Taetae, spiel mal DJ - das kannst du doch am Besten!”
Yunhee stieß sich mit einem Seufzen von der Holzsäule ab und griff nach ihrer Tasche.
“Alles klar, guys, viel Spaß erstmal - ich blockier das Bad im ersten Stock!”
“Oh nein, nicht das mit dem Whirpool!”, rief Jimin ihr verspielt hinterher und kicherte, Jeongguk und Taehyung verdrehten stöhnend die Augen. Yunhee schüttelte nur grinsend den Kopf und schloss die schwere Tür hinter sich.
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jalytu-blog · 6 years
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lyskevych · 8 years
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nurcarlo · 6 years
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31. Ausraster und Aussprache
Kathi
Ich beobachte Emil, wie er auf dem Teppich im Wohnzimmer sitzt und fröhlich einen Duplo über den anderen stapelt und sich immer tierisch freut, wenn er sie danach wieder umkippt. Dabei strahlt er über das ganze Gesicht und gluckst vergnügt auf. Wenn er mich so aus seinen braunen Augen strahlt, kann ich nicht anders als auch zu lächeln, auch wenn mir eigentlich im Moment gar nicht nach Lachen zu Mute ist. Der Streit mit Carlo liegt mir noch immer richtig schwer im Magen und ich bin einfach nur komplett enttäuscht von ihm. Wie kann er nur behaupten, dass ich die Kinder einfach irgendwo ab laden will, damit ich mich selbst verwirklichen kann? In den letzten Jahren habe ich nichts anderes getan, als ihn immer zu unterstützen und jetzt haut er mir sowas gegen den Kopf. Dazu kommt noch, dass ich ihm ja eigentlich sogar damit noch helfe, immerhin geht es nicht um irgendeinen Job, sondern um Vio. Den ganzen Morgen schon versuche ich nicht mehr daran zu denken, aber es klappt einfach nicht. Gestern alleine in unserem riesengroßen Bett zu liegen, während Carlo die Nacht auf der Couch verbracht hat, war schon schwer genug. Ich war mehr als einmal versucht, einfach zu ihm rüber zu gehen und mich neben ihn zu kuscheln, weil ich einfach ohne ihn nicht gut einschlafen kann. Er fehlt mir dann einfach neben mir. Ich habe mich so daran gewöhnt, dass er neben mir liegt. Wenn er auf Tour ist und lange nicht heim kommt, ist es besonders schlimm. Aber zu wissen, dass er im Raum neben an liegt und nicht bei mir ist, war schon fast unerträglich. Trotzdem hat es mein Stolz nicht erlaubt, ihn einfach wieder so ins Schlafzimmer zu lassen. Das hat er nun wirklich nicht verdient, nicht nach dieser beschissenen Aktion. Ich schnaufe laut und falte eins von Carlos Shirts zusammen. Wieso hat er eigentlich so viele Klamotten? Im nächsten Moment fällt mir erstmal auf was ich hier überhaupt mache, ich falte Carlos Wäsche zusammen, während ich mich maßlos über ihn ärgere. Ich bin echt das perfekte Frauchen. Frustriert pfeffere ich das Shirt auf die Couch und lehne mich aufs Bügelbrett. „Was mach ich hier eigentlich?“, fragend schaue ich Emil an, aber der Kleine antwortet mir natürlich nicht, sondern grinst mich nur an. So wie Carlo auch immer grinst, mit diesen vollen, geschwungenen Lippen und den strahlenden Schokoladenaugen. „Dein Papa ist ein Idiot!“, sage ich zu Emil und klappe das Bügelbrett zusammen. Heute bekomm ich eh nichts mehr hin. Ich räume das Bügelbrett und die Bügelwäsche in die kleine Waschnische im Flur und lasse mich neben Emil auf den weichen Teppich sinken. Heute ist einfach ein komplett verkorkster Tag, es ist bereits halb zwei und ich habe noch nicht wirklich irgendwas geschafft. Noch nicht mal Emils Mittagessen zu kochen oder ihn zum Mittagsschlaf hinlegen. Vielleicht lassen wir den heute einfach mal ausfallen. In einer halben Stunde muss ich Toni schon wieder vom Kindergarten abholen. „Komm Emi wir ziehen uns um und holen dann Toni ab!“ Trotz meiner OP-Narbe, die noch immer heilen muss, hebe ich Emil hoch und laufe mit ihm über den Flur in Carlos und mein Schlafzimmer. „Wusch!“, mache ich und lasse Emil auf Carlos und mein Bett fallen, er kichert fröhlich und spielt mit der Bettdecke rum, während ich mich zu der weißen Kommode umdrehe und ein paar Socken aus einer der Schublade ziehe. Über der Kommode hängen jede Menge Bilder in schwarzen und weißen Bilderrahmen. Alte Sprühereien von Carlo, Fotos von meiner Unizeit, Urlaubsschnappschüsse, gestellte Familienportraits, zu denen Anke uns einmal im Jahr zwingt, Bilder von Carlos Touren, Bilder von Abenden in der Schräglage oder irgendwelche Fotos, die Carlo auf seiner Kamera gefunden hat. Unser gesamtes, gemeinsames Leben in achtundsechzig kleinen Rahmen. Ein Leben, für das ich gerne Opfer gebracht habe und das ich jeden Tag genauso wieder leben würde, weil ich damit glücklich bin. Aber ist es so schlimm, dass ich vielleicht noch etwas anderes will? Mehr. Ich lasse mich zu Emil aufs Bett fallen und lehne mich zurück. Sofort krabbelt Emil auf meinen Bauch und ich schiebe ihn ein bisschen von meiner Brust weg, damit mir die Wunde nicht zu sehr wehtut. Ich streiche ihm über den Kopf. Emil kuschelt sich in den Stoff meines Pullovers und gibt ein paar undefinierte Laute von sich. „Kannst du ‚Mama‘ sagen, mein Schatz?“, frage ich ihn und schaue in seine Augen. Manchmal finde ich es unglaublich wie sehr ich dieses kleine Wesen liebe. Ich kenne ihn noch nicht mal ein Jahr, aber trotzdem liebe ich ihn mehr als mein eigenes Leben. Ich würde für Toni und Emil einfach alles geben. Als ich Carlo kennen gelernt habe, habe ich gedacht, dass ich niemanden je mehr lieben würde als ihn. Aber nachdem die Kinder geboren wurden, wurde ich eines Besseren belehrt. Vielleicht auch weil sie ein Teil von mir und Carlo sind. Etwas das uns auf ewig verbindet. Zusammen mit Emil stehe ich auf und gehe in den Flur. Ich ziehe dem Kleinen seinen Anorak und seine Nike Winterboots an. Danach setze ich ihn kurz auf den Boden und ziehe mir selbst meinen Wintermantel und Wildlederstiefel an. Schnell werfe ich mir meine Handtasche über die Schulter und hebe Emil hoch. Gerade als ich nach der Türklinke greifen will, geht die Tür auf und Carlo steht vor mir. In seinem grünen Winterparka, dunklen Tight-Jeans und mit Schnee in seiner Wuschelmähne steht er einfach nur da und starrt mich an. Wie angewurzelt verharre ich auf der Türschwelle, Carlo sagt auch nichts sondern schaut mich einfach nur an. Dann macht er einen Schritt auf mich zu und hebt Emil von meinem Arm. „Du sollst doch nichts heben!“, ermahnt er mich und nimmt den Kleinen auf seinen Arm. Ich weiß, dass er eigentlich nur besorgt ist und mir helfen will, aber irgendwie macht mich das gerade nur wütend. Er muss keine Entscheidungen für mich fällen, das kann ich sehr wohl alleine. Ich ziehe Emil wieder auf meinen Arm und drücke ihn ganz fest an mich. Als wenn ich Angst haben muss, dass Carlo ihn mir wegnimmt. „Das kann ich schon sehr gut alleine entscheiden!“, pampe ich ihn an und drücke mich an ihm vorbei aus der Wohnung. Super erwachsen. Carlo starrt mich fassungslos an. „Wo willst du hin?“, fragt er und ein bisschen Panik steckt in seiner Stimme. Was denkt der denn? Dass ich ihn jetzt verlasse? „Ich hole unsere Tochter von der Kita ab, falls das okay für dich ist, weil, du entscheidest ja hier seit Neustem alles alleine!“, antworte ich ihm kühl und drücke auf den Knopf für den Fahrstuhl. Wieso braucht das Ding denn solange? Sonst ist der auch immer sofort da. „Warte, ich komm mit!“, sagt Carlo und lässt die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen. Als er neben mir steht, deutet er auf Emil und streckt seine Arme aus. „Darf ich?“, fragt er vorsichtig. Nach kurzem Überlegen, gebe ich den Kleinen dann doch zu Carlo rüber. Emil ist echt ziemlich schwer. „Baby, wir müssen wirklich reden!“, beginnt Carlo erneut zu sprechen, genau in dem Moment kommt auch der Aufzug. Ohne ein Wort zu sagen, steige ich ein und drücke auf den Tiefgaragen Knopf. Im Aufzug stelle ich mich so hin, dass am meisten mögliche Distanz zwischen Carlo und mir ist. Er schaut mich traurig an und steckt die Nase in Emils Haare. „Papa hat echt Mist gebaut!“, flüstert er Emil zu und fixiert mich dabei mit seinem Blick. Ich verschränke die Arme vor der Brust und erwidere seinen Blick. „Meinst du Mama redet nochmal mit mir?“, fragt er den Kleinen und ich verdrehe die Augen. Wenn ich nicht so wütend auf Carlo wäre, würde ich spätestens jetzt lächeln, weil er und Emil einfach so verdammt knuffig zusammen aussehen. Aber im Moment hilft selbst Carlos Charme nicht, dazu hat er mich einfach viel zu sehr mit seinen Worten verletzt. Hoffnungsvoll schaut er in meine Augen. „Baby, können wir bitte nochmal in Ruhe reden, es tut mir so leid, wegen gestern Abend!“ Ich muss mir auf die Lippen beißen, denn ich weiß nicht ob ich gleich anfange zu heulen oder ihm vielleicht doch ein Paar knalle. Die Aufzugstür öffnet sich und ich stelle mich dazwischen. „Leg Emil bitte hin, ich hol Toni vom Kindergarten ab und bringe sie zu ihrer Verabredung mit Lisa und dann können wir reden!“, sage ich so abgeklärt wie möglich. Carlo schaut mich aus großen Augen an, aber bevor er irgendwas sagen kann, drücke ich auf den Türschließ-Knopf und eile zu meinem Wagen. Als ich höre wie der Aufzug wieder nach oben fährt, atme ich tief durch und fahre mir mit der flachen Hand übers Gesicht. Jetzt hab ich nochmal eine Stunde Zeit um mir zu überlegen was ich sagen will und wie ich es schaffe, nicht gleich wieder ein zu knicken, wenn Carlo mich mit seinem Hundeblick anschaut. Ich muss ihm klar machen, dass sein Verhalten einfach total daneben war. Nur weil er die Kohle nach Hause bringt, heißt das nicht, dass er besser ist als ich. Ich arbeite auch jeden Tag hart, nur dass mir nicht jedes Mal zwölftausend Menschen applaudieren, wenn ich eine Maschine Wäsche anstelle.
Carlo
„Fuck!“, ich lasse meinen Kopf gegen die kühle Rückwand des Aufzugs fallen und schaue Kathi nach. Das ist ja super gelaufen. Kathi scheint echt noch angepisster zu sein, als ich gedacht habe. Wie biege ich das nur wieder gerade? „Ich hab echt scheiße gebaut!“, lasse ich Emil wissen und schaue auf ihn runter. Er erwidert nichts, sondern spielt einfach nur mit den Kordeln meines Parkas rum. Mutlos schlurfe ich mit Emil zurück zur Wohnung und schließe die Tür auf. Ich muss Kathi irgendwie erklären worum es mir bei der ganzen Sache geht und noch dazu muss ich mich auf jeden Fall entschuldigen. Ich kann noch immer nicht richtig glauben, was ich ihr da wirklich an den Kopf geworfen habe. Sie steht wirklich immer zu einer Millionen Prozent hinter mir und dann lass ich so einen Mist vom Stapel. Verdammt ey. Zusammen mit Emil gehe ich in sein Zimmer und ziehe ihm seinen Schlafanzug an. „Hast du überhaupt Bock zu pennen?“, frage ich ihn und lasse mich zusammen mit ihm auf den Schaukelstuhl unter dem großen Fenster fallen. Wie zur Bestätigung gähnt Emil in dem Moment herzhaft und kuschelt sich an meine Schulter. Ich lehne mich in dem weichen Polster ein wenig zurück und streichele ihm über den Rücken. Krass wie groß er schon geworden ist. Als Kathi gerade mit ihm aus dem Krankenhaus gekommen ist, konnte ich ihn ohne Probleme auf meinen Bauch legen und dann in Ruhe eine Runde Playsi zocken, während er seinen Mittagsschlaf macht. Das geht jetzt nicht mehr. Emils Augen werden immer schwerer und ich ertappe mich dabei, wie ich ihm leise die Melodie von ‚Traum‘ vorsumme. Langsam wird Emils Atem immer flacher und irgendwann lässt er dann den Saum meines Hoodies los und schlummert friedlich vor sich hin. Eigentlich würde ich gerne aufstehen, damit Kathi mich gleich nicht suchen muss. Aber ich will auch nicht, dass Emil wieder aufwacht. Also bleibe ich einfach ruhig sitzen und schaukele hin und her. Mein Blick schweift durch Emils großes Zimmer. Eine Wand ist blau gestrichen und über Emils Bett haben Lucca und ich eine Unterwasserwelt gesprüht. Neben seinem Schrank hängen Ultraschallbilder und Bilder von Toni, wie sie Kathis dicken Bauch umarmt. Über der Wickelkommode hängt ein Gipsabdruck von Kathis Bauch und daneben hängt ein großes schwarzweiß Foto von uns vieren. Es ist diesen Sommer im Garten meiner Eltern entstanden, es war warm und wir waren alle zusammen schwimmen. Toni sitzt auf meinen Schultern und strahlt mit der Sonne um die Wette, Kathi steht vor mir und ich habe die Arme ganz fest um sie und Emil geschlossen, der friedlich auf ihrem Arm schlummert, während sein halber Körper von einer VioVio Cap verdeckt ist. Weil Kathi Angst hatte, dass er sich einen Sonnenstich wegholt. Allein wenn ich jetzt an diesen Tag zurück denke, bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Es war einer dieser komplett perfekten, nicht geplanten Tage. Wir haben nichts Besonderes gemacht, sondern einfach nur die Zeit gemeinsam genossen und genau das hat den Tag so verdammt perfekt gemacht. Mein Herz wird schwer, als ich jetzt an die gesamte verkorkste Situation denke. Ich muss das wirklich wieder gerade biegen mit Kathi. Nicht nur meinem Rücken zu liebe, unsere Couch ist zwar ziemlich bequem, aber ich bin einfach mal viel zu groß, um auf dem Ding zu schlafen. Ich will wieder in unserem Bett schlafen, neben Kathi. Niedergeschlagen atme ich aus und schaue auf Emil herab. Sein Minikörper hebt und senkt sich langsam mit jedem Atemzug und seine kleine Stupsnase streicht gegen den Stoff meines Oberteils. Vielleicht wäre es doch besser den Zwerg ins sein Bett zu legen, damit er nicht auf wacht, wenn Kathi nach Hause kommt. Vorsichtig stehe ich mit ihm auf und versuche ihn so wenig wie möglich zu bewegen. Als ich ihn behutsam in sein Bettchen lege, dreht er sich nur einmal kurz und schläft dann weiter. Tja ich habs halt doch drauf. Auf Zehenspitzen schleiche ich mich aus Emils Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Auf dem Weg nach draußen, greife ich noch schnell nach dem Babyfon auf der Kommode und gehe dann ins Wohnzimmer. Bis auf ein paar Duplos und Tonis Puppen ist das Wohnzimmer komplett aufgeräumt. Meine Bettwäsche von letzter Nacht ist verschwunden und auch die fünf Flaschen Bier, die ich mir nach Kathis Abgang gestern Abend noch reingezogen habe, sind weggeräumt. Gerade als ich mich in den Berg von Kissen auf der Couch falle, höre ich wie die Wohnungstür auf geht. Sofort stehe ich wieder auf und gehe mit schnellen Schritten in den Flur. Kathi zieht sich gerade die Jacke aus und hängt sie ordentlich an die Garderobe. „Hey!“, sage ich leise und vergrabe meine Hände in den Taschen meiner Tight-Jeans. „Hi!“, Kathi wirft mir einen kurzen Blick zu und zieht dann den Reisverschluss ihrer Stiefel auf. „Baby!“, setze ich an und mache einen Schritt auf Kathi zu, ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll und ihre abwehrend Haltung mir gegenüber, nimmt mir irgendwie den Mut. Sie steht mit vor der Brust verschränkten Armen vor mir und mustert mich. „Lass uns in die Küche gehen, damit Emil nicht wach wird!“, sagt Kathi kühl und drückt sich an mir vorbei den Flur entlang. Ich fahre mir durch die Haare und folge ihr in die Küche. Verdammt wie soll ich bloß anfangen? In der Küche hantiert Kathi mit dem Wasserkocher rum. „Willst du auch einen Tee?“, schaut sie mich fragend an. Ich nicke nur und lasse mich dann an den Küchentisch fallen. Auf dem Tisch steht ein kleiner Adventskranz, an dem schon die ersten zwei Kerzen runter gebrannt sind. Krass, dass in zwei Wochen schon Weihnachten ist. Ich beobachte Kathi, wie sie zwei große Tassen aus dem Schrank holt und uns beiden Tee einschenkt. Endlich setzt sie sich zu mir an den Tisch und schaut mich erwartungsvoll an. Ich atme tief durch und fange dann einfach an zu sprechen. „Baby, es tut mir mega leid, dass ich so ausgerastet bin. Wenn du wieder arbeiten gehen willst, dann finden wir da schon eine Lösung!“, sage ich und greife nach ihrer Hand, aber Kathi schiebt meine Hand nur ein Stück von sich weg. Irgendwie verletzt mich das total, wieso will sie nicht, dass ich sie anfasse? „Ich hab nur so überreagiert, weil du mich damit total überrumpelt hast und ich will einfach nur, dass es Emil und Toni an sich fehlt!“, versuche ich ihr meinen Standpunkt zu erklären, „Meine Ma musste früher immer arbeiten gehen und ich hab sie immer total vermisst. Und ich will einfach nicht, dass Emil und Toni das auch haben. Ich bin schon so wenig da, sie sollen nicht auf uns beide verzichten müssen!“ Kathi schaut mich aus traurigen Augen an. „Darum geht es gar nicht Carlo!“, sagt sie und schaut mir fest in die Augen. „Was ist es dann?“, frage ich sie ein wenig verzweifelt. Als ich sehe wie sich Tränen in Kathis Augen sammeln, sackt mir das Herz in die Hose. Sie hat in letzter Zeit sooft geweint und ich will nicht, dass sie schon wieder weint. Schon gar nicht wegen mir. „Weißt du eigentlich wie sehr mich deine Worte verletzt haben?“, fragt sie und beißt sich auf die Unterlippe, „Ich habe immer hinter dir gestanden und dich in allem unterstützt, was du gemacht hast. Und das habe ich gerne getan, weil ich stolz auf dich bin und weil wir ein Team sind. Oder das habe ich wenigstens gedacht. Mir war egal, ob mich meine Freundinnen belächelt haben, weil ich mit den Kindern zu Hause geblieben bin, während du Karriere gemacht hast oder mein Vater unseren Lebensstil für Verschwendung meiner Intelligenz hält. Weil es unser Leben ist und ich damit glücklich bin, weil wir bis jetzt immer alles zusammen gemacht haben und alles zusammen geschafft haben. Für mich ist es völlig selbst verständlich dir den Rücken zu stärken und hier zu Hause die Stellung zu halten!“, sagt sie mit erstickter Stimme, „Es ist doch egal, wer das Geld nach Hause bringt. Alles was für mich wichtig ist, dass es den Kindern und dir gut geht. Ich habe mich gerne dafür aufgegeben und ich würde es immer wieder tun!“ Mittlerweile rollen Kathi dicke Tränen über die Wangen und ich fühle mich noch viel mieser als vorher. Ich greife nach ihren Händen, die auf dem Tisch legen, aber sie entzieht sich wieder meinen Berührungen. „Aber gestern Abend, hast du so getan, als wenn mir das alles am Arsch vorbei gehen würde und ich nur an mich selbst denken würde und das ist nicht fair und nicht wahr und das weißt du auch!“ „Liebling, es tut mir so leid. Ich habe das wirklich nicht so gemeint. Bitte…!“ Kathi hebt ihre Hand hoch und sofort schweige ich. „Ich bin noch nicht fertig!“, sagt sie bestimmt und spricht weiter, „Ich stehe zu einhundert Prozent hinter dir, Carlo, und alle Entscheidungen, die ich treffe, treffe ich immer mit erstem Gedanken an unserer Familie, weil wir wichtig sind. Weil alles andere am Ende nicht mehr wichtig ist. Und das weißt du auch. Toni und Emil sind alles für mich. Und ich wollte deinem Bruder und deinem Label nur helfen und dann haust du mir sowas um die Ohren!“, sie wischt sich mit dem Handrücken ein paar Tränen von der Wange und ich halte es fast nicht mehr aus sie so zu sehen, weil ich weiß, dass ich ihr all diesen Kummer bereite. „Du bist für mich das Wichtigste auf der Welt und ich bin so stolz auf das Leben, dass wir uns zusammen aufgebaut haben und alles was wir beide erreicht haben. Aber nur weil du derjenige bist, der die goldenen Schallplatten nach Hause bringt und ausverkaufte Tourneen spielt, ist mein Part nicht weniger wichtig“ Ich stehe auf und knie mich vor Kathi hin. „Liebling, ohne dich hätte ich das nie geschafft. Ich habe gestern einfach geredet ohne nach zu denken!“, sage ich schnell und schaue ihr dabei fest in die Augen. Ich streiche ihr ein paar Tränen von der Wange. „Das hat echt wehgetan!“, sagt sie mit erstickter Stimme. Ich ziehe sie zu mir hoch, in meine Arme und drücke sie ganz fest an mich. „Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, Kathi, aber du musst mir glauben, dass ich so verdammt dankbar für dich bin und weiß, dass du es mit mir nicht immer leicht hast. Es tut mir so leid und ich kann mich dafür einfach nicht genug entschuldigen.“, versichere ich ihr und küsse ihren Haaransatz. „Du bist das Beste, das mir je passiert ist.“ Kathi schaut mich aus traurigen Augen an und ich drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich liebe dich!“, flüstere ich und drücke sie fest an mich. Ich fühle mich sowas von mega mies. Kathi stärkt mir immer den Rücken und verlangt dafür nie auch nur eine Gegenleistung und dann braucht sie einmal meine Unterstützung und ich benehme mich einfach wie ein kompletter Troll. „Wenn du wirklich bei Vio arbeiten willst, dann finden wir dafür auch eine Lösung!“, verspreche ich ihr, „Vielleicht kann Emil ja mit in die Kita oder du nimmst ihn mit ins Büro oder ich nehme mir dafür Zeit. Alles was du willst!“ Vielleicht wird es auch für mich langsam mal Zeit Peter Pan auf wiedersehen zu sagen. Immerhin bin ich jetzt Vater und Ehemann und Kathi kann nicht immer alles alleine machen, sie hat in den letzten Jahren so oft und so viel zurück gesteckt. Vielleicht ist jetzt mal meine Zeit zum Zurückstecken. Kathi schaut mich entschieden an. „Carlo um Vio geht es doch gar nicht, wenn das mit dem Arbeiten nicht klappt ist das auch okay. Ich will nur, dass du verstehst, dass wir ein Team sind und zusammen arbeiten müssen. So wie wir es eigentlich immer gemacht haben!“ Ich nicke und weiß genau was sie meint. Ohne sie hätte das mit Cro nie so hingehauen, denn sie hat mir immer den Rücken freigehalten und mich unterstützt. Egal ob es darum ging, dass ich meinen Job bei der Zeitung an den Nagel gehängt habe oder drei Monate nach Tonis Geburt auf Festivaltour gegangen bin, Kathi war immer da und hat mir nie Steine in den Weg gelegt. Sondern sie hat mich sogar noch in meinen Entscheidungen bestätigt, wenn ich mir mal wieder nicht sicher war, ob das Ganze auch wirklich das Richtige ist. „Kathi wir sind das beste Team der Welt und ich habe nie daran gezweifelt. Du bist für mich der beste Rückhalt, den ich mir wünschen kann!“, versichere ich ihr. Ich will gerade noch etwas sagen, aber da kommt Emils leises Weinen aus dem Babyfon. Kathi will sie gerade auf den Weg zu Emil machen, als ich sie zurück halte. „Ich mach das schon!“, lächele ich sie an und drücke ihre Hand. Ich will ihr zeigen, dass ich es ernst meine.
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