#weils sonst zu auffällig wäre
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estomia · 1 year ago
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taking part of deyassifying my bookshelf
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techniktagebuch · 2 months ago
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8. und 9. September 2024
Expedition mit dem modernen Automobil
Ich bin erst wenige Male in einem E-Auto mitgefahren, das erste Mal 2015 in der Schweiz, im Tesla von Reto Biederborst, und danach vielleicht noch fünf Mal in fast zehn Jahren. Heute fahre ich zum ersten Mal eine lange Strecke durchs Ausland, als Passagierin im achtsitzigen E-Kleinbus meines Bruders.
Für den Bruder ist es auch erst das zweite Mal. Er hat zwar schon seit 2020 einen elektrischen Renault Zoe, aber der Bus wurde erst vor wenigen Monaten angeschafft und bisher erst einmal für eine längere Strecke benutzt, die überwiegend durch Deutschland führte. Die Hinfahrt hat der Bruder deshalb ganz vorsichtig geplant. Auf der Rückfahrt ist er schon zuversichtlicher, dass das alles klappen wird.
Für mich ist alles ganz neu. Ich wusste, dass E-Autos von außen leiser sind. Aber innen ist der Unterschied noch auffälliger: Man kann sich einigermaßen normal zwischen den Sitzreihen unterhalten. Das war bei Autos mit Verbrennungsmotoren wegen der Lautstärke immer schwierig. (Vielleicht ging es bei sehr teuren Autos, darüber weiß ich nichts.)
Auch beim Laden eines E-Autos war ich bisher noch nicht dabei. Ungefähr alle zwei Stunden machen wir eine Ladepause, die Batterie des Autos hat dann noch ungefähr 40% und es wird bis 80% geladen. Nur bis 80%, weil man nur so weit die maximale Geschwindigkeit der Ladesäule bekommt. Danach geht das Laden langsamer. Von 40% auf 80% dauert es ungefähr zwanzig Minuten. Damit es so schnell geht, muss der Bruder aber in einer seiner vier Apps nach den schnellen Ladesäulen suchen. Die schnellen Ladesäulen können 150 bis 300 Kilowatt, wobei sich das Auto des Bruders nur mit maximal 100 Kilowatt laden lässt. Ob eine schnelle Ladesäule diese 100 kW auch wirklich abgibt, muss man ausprobieren, manchmal sind sie grundlos langsamer, dann braucht man eine andere. Sie werden auch langsamer (so habe ich das jedenfalls verstanden), wenn mehrere Autos gleichzeitig laden wollen.
Vor Ort müssen wir die in der App gefundenen Ladesäulen dann noch mal suchen. Sie sind nämlich nicht ausgeschildert, auch an Autobahnraststätten nicht, an denen sonst alles einen eigenen Wegweiser hat. In den Apps kann man sehen, ob die Ladesäulen gerade frei sind, man muss sie halt nur finden. "So fühlt es sich an, seiner Zeit ein bisschen voraus zu sein", sage ich nach einer besonders mühsamen Suche und erzähle von der Zeit, als ich mal zu früh ein Handy mit USB-C hatte.
Außerdem sind die Ladesäulen nicht überdacht. "Warum eigentlich nicht?" – "Weil ... das hier ist was für die komischen Spinner, und das andere ist normal", meint der Bruder. "Dabei steht man beim Elektroladen viel länger im Regen."
Wenn der Ladevorgang beginnt, sind beeindruckende Geräusche aus der Ladesäule und aus den Kästen zu hören, die hinter den Ladesäulen stehen. Es klackt laut und irgendwas startet mit einem ansteigenden Summgeräusch.
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Eine von vielen verschiedenen Ladeanzeigen verschiedener Ladesäulen.
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Der leuchtende Streifen an der Seite dieser praktischen Ladesäule zeigt an, wie voll das Auto schon ist. Das wäre noch praktischer, wenn diese Ladesäulen nicht immer in einer absolut unnützen toten Ecke stehen würden, sondern zum Beispiel neben einer Raststätte, so dass man einen Kaffee trinken und aus dem Fenster den Ladefortschritt verfolgen könnte.
Das langsame Laden zu Hause kostet pro Kilowattstunde momentan 30 bis 40 Cent. Genauer weiß es der Bruder nicht, weil er vor allem mit seinem Solar-Garagenvordach lädt, und da kostet es gar nichts. Unterwegs, an den schnellen Ladesäulen, kostet es auf der heutigen Strecke zwischen 59 und 69 Cent pro kWh. Wenn wir geduldiger wären und an langsamen Ladesäulen tanken würden, wären es "vielleicht 39 Cent, aber das müsste man testen". Die Apps versprechen immer irgendwelche Preise, wie viel es wirklich kostet, hängt aber von irgendwelchen Faktoren ab und man weiß es immer erst nach dem Ende des Ladevorgangs. "Es ist wirklich ein grausiger Markt."
In einer Ladepause lasse ich mir zeigen, was das Auto vorne unter seiner Motorhaube hat. Das sind vor allem Kabel und Schläuche und viel leerer Platz, überraschenderweise auch eine 12-Volt-Autobatterie. Es sei wohl einfacher, vermutet der Bruder, damit die vielen Dinge im Auto zu betreiben, die traditionell eben 12 Volt haben: Türschlösser, Klimaanlage, Fensterheber und so.
"Und was ist das da hinten, ein Tankdeckel?"
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Diese Tankklappe ist zwar sichtbar, aber inaktiv und an nichts angeschlossen.
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Hier kommt der Treibstoff in Wirklichkeit ins Auto rein (durch eine ganz andere Tankklappe)
Der Bruder zeigt mir begeistert noch ein paar andere Absonderlichkeiten, zum Beispiel den inaktiven Einfüllstutzen für AdBlue.
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Einfüllstutzen für AdBlue an einem Auto, das wirklich keinen braucht.
Es sei einfach ein schamlos halbherziger Umbau eines Verbrenners zu einem Elektroauto. Noch dazu gebe es das identische Modell auch noch von Peugeot und von Citroën mit nur ganz leicht unterschiedlichen Details.
Ein Zusatzproblem der Ladesäulensuche ergibt sich, als wir fürs Abendessen gern ein Restaurant in der Nähe einer schnellen Ladesäule hätten. Ich lasse hier die Details weg und sage nur, dass uns das mit den vier Lade-Apps, Google Maps und der Openstreetmap-App nicht gelungen ist. Am Ende nehmen wir irgendein Restaurant und laden dann eben nicht während des Abendessens. Obwohl das praktisch gewesen wäre.
Weil Langstreckenfahrten mit dem E-Auto auch für die Verwandtschaft noch neu sind, wird auf dieser Fahrt viel über die technischen Details geredet und ich erfahre mehr, als ich wahrscheinlich von einer routinierteren Familie gehört hätte. Die Neuheit der Technik und ihrer dazugehörigen Praktiken liegt hier noch ganz an der Oberfläche.
Normal sei es, je nach Beladung mit diesem Bus zwischen 26 und 28 kWh auf 100 Kilometer zu verbrauchen. Auf dem Rückweg haben wir auf Teilen der Strecke bei starkem Regen und Gegenwind 40 kWh verbraucht, wodurch eine zusätzliche Ladepause nötig wurde. Die Bruderfamilie ist diese Strecke schon oft gefahren und weiß, wie lange es mit dem nicht-elektrischen Vorgängerbus gedauert hat: Mit dem sei man schneller gefahren, nämlich eher 130. Jetzt, wo Verbrauch wichtig geworden ist, fahren sie aus Stromspargründen nur noch 110. Dazu kommen auf einer Strecke von 600 km vier Tankpausen von je etwa 25 Minuten, es dauert also schon spürbar länger als früher.
Ich finde es angenehm, beim Fahren viele Pausen zu machen, weil ich jetzt daran gewöhnt bin, mit einem Hund zu reisen. Dabei halten wir alle anderthalb bis zwei Stunden an und gehen eine Runde, nicht weil es dringend nötig wäre, sondern weil das Reisen sonst sehr langweilig für den Hund ist. Ich finde es auch unproblematisch, langsam voranzukommen, seit ich mit Bahn und Fähre nach Schottland reise. Das Reisen ist dann so was wie Existieren, kein möglichst schnell zu überwindender Wartezustand mehr. Die Batterie- und die Ladetechnik entwickelt sich schnell, und wahrscheinlich wird man bald wieder so reisen und tanken können wie früher mit einem Verbrenner. Aber meinetwegen könnte es auch gern so bleiben, wie es jetzt ist.
(Kathrin Passig)
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der-literarische-wolf · 2 years ago
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Die Wurzelbehandlung Teil2
Was bisher geschah….
Nach ein paar Minuten stieg sie von mir herunter und leckte meinen erschlafften Schwanz wieder sauber. Genüsslich leckte sie sich danach die Lippen. Wir zogen uns an und sie gab mir einen Kuss. Ihre Augen strahlten vor lauter Liebe und Dankbarkeit. Ein neuer Termin wurde auch noch vereinbart, für in vier Monaten. Natürlich bekam ich den letztmöglichen am Tag, damit Heidi sich die Zeit nehmen konnte, die sie für die Wurzelbehandlung danach brauchte.
Die nächsten Sitzungen bei Heidi verliefen unspektakulär. Zwar kommunizierten wir beide wie gewohnt sehr zweideutig, aber es ergab sich nichts. Nur ab und zu ein heimlicher Kuss oder ein versteckter Griff an ihren Po….
Die Praxis war auch in der Zwischenzeit in ein anderes Gebäude gezogen. Neue schöne Räumlichkeiten und auch die Ausstattung an Stuhl und Gerätschaften, alles neu. So ergab es sich das ich im Winter wieder einen Termin hatte. Keine PZR, es lag eine Beratung an weil zwei Kronen erneuert werden mussten. Es war ein Winter ohne Schnee, bis zu dem Morgen als mein Termin anstand.
Als ich losfuhr lagen ca.4cm Neuschnee und einige Autofahrer mussten das fahren im Schnee turnusgemäß erst mal wieder neu lernen. Jedes Jahr das gleiche….
Ein Parkplatz war schnell gefunden und ich lief zur Praxis, zog mir kurz vorher noch den Mund-Nasen-Schutz auf die Schnüss.. An der Anmeldung saß eine neue Mitarbeiterin und begrüßte sie mit meiner offenen und charmanten Art. Ich nannte meinen Namen und das ich einen Termin hatte.
Ich hatte das noch nicht richtig gesagt, da kam Heidi schon strahlend an, umarmte mich aber nicht. Das wäre zu auffällig gewesen, aber ihre Hand berührte meinen Arm und mir wurde auf einmal doch recht warm.
„Du kannst direkt mitkommen mein guter, auf!“
„Grüß dich Heidi, darf ich vielleicht erst mal ablegen bevor ich komme, äh...mitkomme?“ erwiderte ich grinsend.
Die neue Mitarbeiterin sah kurz auf und zog einen Mundwinkel nach oben.
„Natürlich, ich war wiedermal viel zu stürmisch…. Das kennst Du ja….“ sagte Heidi.
Also hing ich mich, bzw. meine Jacke schnell an den Haken und ging ihr hinterher. Ich hatte den Eindruck das sie extra mit ihrem Knackarsch wackelte, denn sie schaute kurz über ihre Schulter und grinste schelmig.
„So, Zimmer 3, einmal setzten bitte.“
Ich nahm Platz und legte meine Brille und die Maske ab. „Sag mal, schneit das immer noch so heftig? Ich wollte eigentlich in meiner Mittagspause schnell nach Hause fahren. Aber im Moment denke ich nicht ob ich überhaupt heute noch nach Hause komme.“
In der Tat hatte sich die Schneedecke verdoppelt seit ich angekommen war.
„Soll ich Dich heute Abend nachhause fahren? Ganz ohne Hintergedanken, Du brauchst nur anrufen.“
„Würdest Du das machen? Ach nein, es wird schon irgendwie gehen….“          
Heidi legte mir den Papierlatz um und schaute sich erst nochmal die Kronen an um die es ging. Sie überlegte kurz und sagte „Holger, die Chefin will bestimmt ein Röntgenbild haben. Komm bitte mit in den Nebenraum.“
Ich wollte mir gerade die Maske überziehen als Heidi sagte „Lass das, hier hinten brauchst Du das nicht. Es reicht wenn ich eine trage, denn Du ziehst sie eh direkt wieder ab.“
Also nahm ich meine Brille und Heidi sagte „Die brauchst Du auch nicht, oder siehst Du sonst nichts?“
„Ich habe Angst das ich mich hier in den neuen Räumlichkeiten verlaufe“ antwortete ich lachend und ging hinter ihr her „aber ich habe ohne Brille auch einen ganz hervorragenden Tastsinn…“
Abrupt blieb Heidi stehen und drehte sich herum. „Was?“ fragte sie mit großen Augen und fügte direkt hinzu „Ich habe dich glaube ich schon verstanden….“
Ich schaute sie schelmisch an. Gespielt zornig setzte sich mich auf den Stuhl vom Röntgengerät und gab mir eine Schutzplatte damit meine kostbaren Spermien nicht geschädigt wurden. Da sie wusste das ich diese Gestelle zum Röntgen, wo der Film eingesteckt wurde, nicht mochte legte sie mir den Film in den Mund und meinen Zeigefinger darauf. Sie machte zwei Aufnahmen und entwickelte sie im Computer.
„Oha, das war nichts. Bleib sitzen, das machen wir nochmal.“
Zwei weitere Aufnahmen später das gleiche. „Oh nein Holger, noch mal bitte. Ich weiß das ich dich gerade damit ärgere. Aber dafür darfst Du mich danach auch schlagen….“
Ich antworte nichts, erst mal. Schaute sie nur etwas strenger als üblich an. Sie wich meinem Blick schnell aus, konnte meiner Art wie ich sie anschaute nicht standhalten. Sie holte zwei neue Filme und kam wieder zu mir.
Ganz leise flüsterte ich „Heidi…... biete mir niemals wieder an das ich Dich schlagen darf…. Nicht das ich da noch gefallen dran finde!“ und schaute tief in ihre Augen. Sie schaute auf und sagte leise „Was?“
Es war als hätte ein Auto mit Fernlicht Bambi geblendet. „Und ich weiß das Du mich ganz genau verstanden hast……. Heidi!“
„Ja…. ich habe dich verstanden…. deutlich sogar…“ und sie drehte sich von mir weg. Ging quer durch den Raum, planlos, ratlos. „Oh mein Gott….“ sagte sie leise „der macht mich hier ganz wuschig. Holger, Du machst mich ganz wuschig…“ und schnell ging sie raus auf den Flur. Kam wieder zurück, schaute mich nervös und ging wieder raus und rief „Daniela? Komm mal bitte. Helfe mir mal bitte mit den Röntgenbildern. Ich bin total durch den Wind und mache nur Mist.“
Die neue Mitarbeiterin stand in der Tür, das war also Daniela. Sie schaute Heidi und mich fragend an. „Was ist los? Wo brennt es?“
Heidi wirkte sehr irritiert und sagte „Der macht mich hier ganz wuschig… ich bekomme keine gescheite Aufnahme dahin….“ und deute in meine Richtung. Ich versucht ganz unschuldig zu schauen und zuckte mit den Schultern. Daniela schnappte sich das Gestell, einfach schrecklich das Ding, steckte den Film ein und schnell waren zwei gute Aufnahmen gemacht. Ich war froh das es mir nicht gehoben hatte mit dem Teil im Rachen. Heidi stammelte immer wieder „Wuschig…. der mach macht hier wuschig…..“
Daniela grinste mich an und ich konnte mir mein grinsen auch nicht mehr verkneifen.
Sie zwinkerte mir zu und verschwand so schnell wie sie aufgetaucht war aus dem Zimmer.
Heidi nahm mich wieder mit in Raum 3 und deutete auf den Stuhl, sagte „Die Chefin kommt gleich zu Dir“.
Die Besprechung war schnell abgewickelt, zwei neue Kronen mit Keramikverblendung sollten es werden. Die Chefin hielt mit mir noch etwas smaltalk und ich konnte dann auch gehen. Am Flur kam mir Heidi entgegen und schüttelte nur mit dem Kopf, schaute mich aber intensiv an. Leise sagte ich ihr „Bis zum nächsten mal“ und ich verließ die Praxis. Heidi kam kurz mit raus in die Kälte.
„Holger… was Du eben sagtest… mit dem schlagen… ich würde es gerne mal erleben… ich möchte das kennenlernen… ob das was für mich ist… erst mal nur ein bisschen…“ und sie sah mich dabei flehend an. Ich küsste sie auf ihre Wangen und drückte sie feste. „Ab rein mit Dir, nicht das Du dich noch erkältest bei dem Schneegestöber.“
In der Tat lagen schon über 10cm Schnee und der Räumdienst hatte seine Probleme die Straße frei zu schieben. Zu hause angekommen machte ich es mir vor dem Kaminofen gemütlich und überflog kurz meinen Instagram Account. Ich wurde immer wieder im Chat gefragt wann ich nochmal eine meiner Kurzgeschichten veröffentliche.
Die eine oder andere Dame äußerte auch den Wunsch eine Rolle in der Geschichte zu bekommen. Ein paar Anfragen waren auch eingetrudelt. Eine nahm ich an, zwei wurden gelöscht. Wenn ich da kein gutes Gefühl habe, verzichte ich lieber darauf. Und wenn nötig werden sie auch blockiert. Meine Augen klappten dann irgendwann zu und ich schlief eine Runde.
Am späten Nachmittag klingelte mein Festnetztelefon und ich sah am Display das es die Zahnarztpraxis war. Ich ging ran und sagte fröhlich „Elefantenjagdverein Tötet was trötet, was kann ich für sie tun?“
Das lachen am anderen Ende verriet mir das es Heidi war die anrief.
„Du Blödmann“ sagte sie lachend „steht dein Angebot noch das Du mich nachhause fährst? Ich trau mich nicht, weil meine Winterreifen nicht mehr die besten sind.“
„Natürlich meine liebe Zahnfee! Soll ich mich jetzt direkt auf den Weg machen?“
„Das wäre schön. Du bist ein Engel…. mit kleinen Hörnern auf der Stirn…. Und einem großen Horn im Schritt…!“ Das letzte säuselte sie verführerisch ins Telefon.
„Ok, bis gleich“ lachte ich und legte auf. Ich ging schnell in mein Spielzimmer und holte einen Flogger mit einem Dildo ähnlichen Griff, eine Gerte und zwei Seidenschals, verstaute das in einem Rucksack.
Irgendwie ahnte ich was heute noch passieren würde und wollte vorbereitet sein.
Als ich bei der Praxis vorfuhr kam Heidi schon die Tür heraus und stieg schnell ein.
„Ich danke Dir und habe als kleine Entschädigung beim Bäcker leckere Teilchen geholt. Die genießen wir gleich bei mir zuhause vor dem Ofen.“
Ich schaute sie so seitlich an und sagte „So so, Teilchen genießen…. Und dann?“
Heidi errötete und schaute mich an.
„Keine Angst… ich beiße Dich nicht. Und schlagen… das werden wir sehen…“
Heidi wollte was sagen, brachte aber erst kein Wort heraus….
„Holger…“ sagte sie „erkläre mich für verrückt, aber das ist eine Fantasie von mir… geschlagen zu werden… nicht feste… ich möchte das mal gerne kennenlernen… das habe ich Dir ja heute Vormittag schon gebeichtet...“
Schweigend saßen wir im Auto während ich mich durch den Schnee kämpfte.
Nach einer halben Stunde waren wir an Heidis Wohnung angekommen und ich stellte das Auto unter ihr Carport, ihres stand ja noch bei der Praxis.
Wir gingen ins Haus und legten unsere Wintermäntel ab. Die Schuhe stellte ich mit meinem Rucksack in den Flur und wir gingen in die Küche. Heidi kochte eine Kanne Kaffee und wir gingen dann ins Wohnzimmer wo der Pelletofen schon eine wohlige Wärme erzeugt hatte. Auf den Weg dorthin schnappte ich mir meinen Rucksack. Ihr Haus war etwas älter und durch einen Umbau war im Wohnzimmer ein tragendes Balkenwerk offengelegt worden. Das sah richtig gut aus und sollte mir noch zugute kommen.
Der heiße Kaffee tat echt gut und die Teilchen war auch lecker. Wir unterhielten uns noch etwas und dann stand ich auf, sagte „Heidi, ich muss jetzt mal weiter…“
Enttäuscht schaute sie mich an und stand auch auf, wollte was sagen aber ich legte ihr meine Finger auf die Lippen. Sie schwieg und ich sprach weiter „….weiter machen und mich um deine Fantasie und dein Bedürfnis kümmern…. vertraust Du mir?“
Sie nickte und hauchte ein leises „Jaaaaaa.“
Die Ausschüttung ihrer Pheromone war deutlich spürbar. Meine Nüstern nahmen ihre Erregung deutlich wahr. Sie wollte sich wieder setzten aber ich unterband dieses. Und obwohl ich wusste wie sie aussah, bat ich sie sich mir zu präsentieren. Ich wollte herausfinden in wieweit sie eine devote Ader hatte. Langsam drehte sie sich, erst etwas unsicher, aber dann mit mehr Selbstbewusstsein.
„Nun ziehe Dich aus, langsam und aufreizend“ flüsterte ich immer noch vor ihr stehend. Langsam zog sie ihren warmen Hoodie über ihren Kopf, im Wohnzimmer war es mittlerweile warm genug. In den Sekunden wo sie nichts sah holte ich die Seidenschals aus meinem Rucksack und steckte diese in meine hintere Hosentasche. Sie trug einen schönen roten BH der perfekt zu ihren leicht dunklen Hautton passte. Lasziv streifte sie ihre Jeans ab und ich sah ein rotes Panty mit dezenter Spitze, sehr sexy…. und dem kalten Wetter angemessen.
Als Heidi mir gerade den Rücken zugewandt hatte, zog ich sie an mich. Sie war ganz entspannt und vertraute mir völlig. Ich küsste ihren Hals und sie schmiegte sich an mich, sie konnte bestimmt schon die Erregung bei mir spüren. Ich zog einen Seidenschal aus der Hosentasche und fragte sie nochmals „Vertraust Du mir?“
Sie nickte und ich legte ihr den Schal über ihre Augen und knotete diesen am Hinterkopf zusammen. „Wenn Du aufhören möchtest, weil es Dir zuviel wird, dann sagst Du bitte laut und deutlich das Safeword ROT! In Ordnung?“
Wieder nickte sie und ich führte sie zu dem Balkenwerk in der Zimmermitte. Ich stellte sie vor einer senkrechten Stütze und fesselte sie mit dem zweiten Schal an der Holzbalken.
Ihre Erregung war nun auch deutlich sichtbar, ihre Brustwarzen stachen fast durch den BH. Ich zog leicht an den Nippeln und ein stöhnen kam aus ihrem Mund. Da war in der Tat ein devotes Wesen in ihr versteckt.
Ich nahm den Flogger und die Gerte aus meinem Rucksack. Heidi stand in Erwartung an dem Balken und atmete tief ein und aus. Plötzlich traf sie der Flogger auf ihren Bauch, nicht zu feste aber völlig unerwartet. Ihre Reaktion zeigte mir das es für sie auszuhalten war. Ich ließ die Lederriemen über ihre zarte Haut wandern und schlug immer wieder mal zu. Ihre Oberschenkel, ihre Brust, ihre Vulva, alles kam in den Genuss des Floggers. Ich streifte ihr den BH von den Schultern und zog ihn ihr aus. Ihre Brustwarzen waren extrem hart und heiß. Ich nahm sie in meinen Mund und saugte daran, biss leicht hinein. Heidis Atem wurde immer schneller. Eine Hand legte ich auf ihr Panty und stellte fest das dieses durchnässt war. „Ich stelle fest das dich das heiß macht….!“
„Ja…..“ kam von ihr, „mach bitte weiter!“
Ich schob ihr Panty zur Seite und fing an ihre feuchte Frucht mit dem Griff von Flogger, der einem Dildo ähnelte, zu penetrieren. Sie war so was von feucht das der Griff so in sie hinein flutschte. Es dauerte nicht lange und sie kam das erste mal. Ich hielt sie fest, bevor sie zu Boden ging und löste ihre Hände von dem Schal, nahm sie in meine Arme und gab ihr die Geborgenheit die sie nun brauchte. Ihre Augen blieben aber noch verbunden.
„Das war wunderschön…. So habe ich mir das vorgestellt….“
Sie fing an, ohne mich sehen zu können, auszuziehen. Als sie an meinem Gürtel ankam und diesen geöffnet hatte ging sie mit meiner Hose in die Knie und befreite meinen Schwanz aus seinem Gefängnis. Und stülpte sofort ihre weichen Lippen darüber. Mit vollem Mund stammelte sie „Was habe ich das vermisst“ und blies mir einen das ich dachte sie zieht meine Hoden durch die Harnröhre. Gekonnt nahm sie meinen Schwanz ganz in ihren Mund auf und saugte, leckte, lutschte wie eine Göttin. Sie fickte mich regelrecht mit ihrem gierigen Schlund.
Bevor ich kam drückt ich sie von mir weg, zog sie hoch und legte sie leicht grob über die Lehne von der großen Couch. Sie wollte wissen wie es ist und sollte von allen etwas bekommen. Ich spreizte ihre Beine und stellte mich hinter sie. Nun kam die Gerte dran und ich ließ die verbreiterte Spitze über ihren Arsch gleiten. Links und rechts schlug ich auf ihre Arschbacken, immer fester. Heidi ertrug es mit Stolz, stöhnte dabei und sagte ohne Aufforderung „Danke mein Herr.“ Die letzten Schläge gingen auf ihre offen stehende Pussy und sie schrie etwas auf, gefolgt von einem langgezogenem „Jaaaaaa…“ als der süße Lustschmerz in ihre Scham zog. Ich kniete mich nun hinter ihrem prächtigen Hinterteil und betrachtete mein Werk. Ein wunderschöner, leicht geröteter Arsch lachte mich an und ich legte meine Hände auf ihre Backen. Ich massierte diese, zog sie auseinander und fing an ihre verborgene Frucht ausgiebig zu lecken. Auch ihr kleines Arschloch ließ ich nicht aus und kurz bevor sie zum zweiten mal kam stellte ich mich wieder hinter sie. Drückte meine Eichel ohne Umweg direkt in ihre Möse, fing an zu Stoßen. Ich wollte das wir zusammen kommen. Dabei spankte ich ihre geile Arschbacken mit der flachen Hand und erfreute mich an den Handabdrücken auf ihren Arsch. Ich merkte das ich nicht mehr lange brauchte und Heidi wohl auch nicht und so gingen wir in den Endspurt. Fast zeitgleich wurden wir von unserem Höhepunkt überrollt und ich ergoss mich in ihrer Frucht während diese bei ihrem Orgasmus krampfte und pulsierte, meinen Schwanz regelrecht molk.
Ich sackte auf ihrem Rücken zusammen und wir mussten uns erst erholen. Die Augenbinde nahm ich ihr nun ab und richtete sie auf. Mein Samen lief aus ihren Möse und mit einem Tuch wischte sie es schnell auf um Flecken auf der Couch zu vermeiden. Dann führte ich sie vor den Ofen und wir kuschelten und gemeinsam auf den Zweisitzer. Aftercare….. ganz wichtig.
Heidi legte ihren Kopf an meine Brust, schloss ihre Augen und sagte „Das war eine mega schöne Erfahrung und ich danke Dir dafür mein lieber….“
„Wenn es Dir zugesagt hat, können wir das gerne noch vertiefen…. denn das Safeword hast Du nicht gebraucht und das ist ein gutes Zeichen…. und Du hast ohne Aufforderung Mein Herr zu mir gesagt…. in Dir steckt definitiv devotes Potential….“
Heidi antwortete nicht denn sie war eingeschlafen. Eine Session, dazu noch die erste, kann schon ermüdend sein.
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galli-halli · 3 years ago
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Ich bin es noch mal, der "ich-mag-keine-FFs-über-reale-Personen-FFs".
Erst mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort, hat mich gefreut, dass du dich gefreut hast! Aber mir ist es immer wichtig, guten Autor:innen ein Feedback zu geben, gerade wenn jemand so unfassbar viel Mühe und Liebe reinsteckt wie du, deswegen nimm das ruhig gerne so an. Und schau, selbst mich hast du damit gekriegt, obwohl es eigentlich echt nicht mein Terrain ist (und tatsächlich lese ich mich gerade durch deine Favoritenliste, und ja, es sind wirklich noch einige gute bis sehr gute dabei. Deine hebt sich aber trotzdem extrem von der Masse ab.) By the way, das letzte Kapitel hat mich gekillt! Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich...unfassbar. Wieder so stark geschrieben. Warte dringend auf Teil zwei!
Aaaaaber....das nur am Rande, weil ich gerade deine "imaginäre Liste" gesehen habe: wenn wir über J/K/Böhmi sprechen (was wir zweifellos tun sollten), können wir dann vielleicht auch noch mal kurz auf J/K/Paul Ripke eingehen? Ich weiß, K verhält sich auch gegenüber Jeannine und Matthias territorial, aber bei Paul fällt es mir irgendwie ganz oft ganz extrem auf. Er feuert da Sätze raus, als ob er die betrogene Ehefrau wäre und nicht der Freund, Kollege, Bruder oder was auch immer er sonst daher schwurbelt, wenn er sein Verhältnis zu J definieren soll. I mean, sowas wie "Paul kann mich am A**** lecken, ich bin ja wohl eher dein Freund als er" oder "Passt dir mein Englisch nicht? Ich lebe nun mal nicht in Amerika" (und Js beschwichtigendes "Du musst dich nicht immer mit Paul vergleichen, ich bin gerne mit dir hier" oder auch dieses bissige "Ich hab' mir doch nicht 15 Jahre den Hintern aufgerissen, damit man mich mit dem Ripke verwechselt?" Hallo, Herr Heufer-Umlauf, ist sonst alles okay?
Oder hatten wir das Thema schon mal? Dann ignoriere meine Anfrage gerne!
Grüße! Sobald ich Zeit habe, melde ich mich auch mal bei FF.de bei dir, diese Woche komme ich allerdings gefühlt zu nix. Vielleicht schaffe ich es aber am Wochenende...
:-)
Ich finde das toll, dass du so ausführliches Feedback gibst. Das ist alles andere als selbstverständlich und es regt einen immer wieder zum Weitschreiben an, wenn man so tolle Rückmeldung bekommt. Wie schön, dass du noch andere FFs ausprobiert hast und sie dir gefallen haben. Und nochmal ein großes Danke für ein Kompliment, grade zum letzten Kapitel, mit dem ich auch emotional zu kämpfen hatte. 🖤
Zum Thema Paul: Da habe ich hier und hier schonmal kurz drüber gesprochen, aber ja. Ich sehe da auch einen Unterschied. Keine Ahnung, ob das nur so rüberkommt oder wirklich so ist, aber ich persönlich finde das schon auffällig, wie schnell Klaas dabei vergleichend und territorial werden kann. Wie du schon beschrieben hast, gab es mehrmals Situationen, in denen Klaas sich ganz deutlich von Paul abgegrenzt hat und da immer ein ernsterer vibe mitschwang als eigentlich notwendig. Interessant ist für mich dabei auch, dass es eines der ganz wenigen Male zu sein scheint, in denen Joko zumindest im Ansatz begriffen hat, dass Klaas eifersüchtig ist - Stichwort "Du musst dich nicht mit Paul vergleichen". Dieser Klaas/Joko/Paul Moment bei LNB ist faszinierend und unangenehm zugleich. Klaas stellt da ganz klare Besitzansprüche und es kommt so rüber, als würde er Joko die Freundschaft zu Paul persönlich übel nehmen xD Jokos Überforderung mit der ganzen Situation, mit Klaas' Aggressivität und Pauls Fragen danach, amüsiert mich bis heute sehr.
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auxiliarydetective · 3 years ago
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Affen gegen Hölle
Jelena rollte in ihrem brandneuen 1949 Mercury Custom auf den Parkplatz der Schule. Der Lack war pechschwarz mit unglaublich echt aussehenden Flammen und glänzte in der Sonne. Jelena hatte ihm einen anständigen neuen Anstrich verpasst - natürlich mit etwas magischer Nachhilfe. Sie sah auf die Taschenuhr, die sie in einer Schublade in der Charkov-Villa gefunden hatte und womöglich einmal einem ihrer Vorfahren gehört hatte. Justus hatte sie angewiesen, unbedingt mindestens zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn da zu sein, damit sie alles Nötige besprechen konnten. Aber jetzt war der Herr Meisterdetektiv selbst nicht da. Peters MG entdeckte Jelena allerdings, einige Meter weiter. Dann musste zumindest einer von den drei Weicheiern schon da sein. Weil sie keine Lust hatte, komplett sinnlos auf dem Parkplatz herumzustehen - und weil sie schon angestarrt wurde - ging sie also alleine zum Schulgebäude. An ihr sollte nichts zu Auffälliges sein - sie hatte sich vollkommen in ihre Menschenform verwandelt. Dafür lag der süße Duft der Lust in der Luft. Ihre liebste Sünde.
Die Tür wurde ihr von einem der Schüler geöffnet. Sie brauchte keinen Finger zu krümmen. Dieser Junge, entschied sie, sollte ihr noch etwas mehr helfen.
“Hey, du!”
“W- Ich?”, stammelte der Junge und wurde rot.
Er war vielleicht fünfzehn Jahre alt, klein und schlank.
“Ja, du, wer sonst?”, meinte Jelena leicht genervt. “Ich suche einen Typen namens Justus Jonas. Hast du den hier irgendwo gesehen?”
“Äh… A-also… Ich glaube, er war bei den Naturwissenschaftsräumen.”
“Und wo sind die? Ich bin neu hier.”
Der Junge beschrieb ihr den Weg und verhaspelte sich dabei mehrmals. Jelena schenkte ihm das freundlichste Lächeln, das sie auf Lager hatte. Sobald sie sich von ihm abgewandt hatte, rollte sie mit den Augen. Naturwissenschaftsräume. Das Feindelager. Ihrer Meinung nach sollten alle heutigen “Naturwissenschaften” verboten werden und durch Sachen wie Alchemie oder Kräuterkunde ersetzt werden. Das Leben wäre so viel einfacher für alle Beteiligten, wenn alle wüssten, dass Engel und Dämonen - und andere magische Wesen - wirklich existierten.
Jelena folgte dem Weg, den ihr der kleine Junge beschrieben hatte. Da sammelten ihre Ohren plötzlich Beleidigungen auf. Zorn waberte durch die Gänge, sie konnte ihn spüren. Interessanterweise schien die Quelle dieses Sündenflimmerns bei den Naturwissenschaftsräumen zu liegen. Jelenas Schritte wurden schneller. Doch was sie sah, als sie um die Ecke bog, war nicht das, was sie erwartet hatte. Tatsächlich war sie etwas enttäuscht. Sie hätte sich über einen Amoklauf gefreut, aber dazu war das Flimmern nun doch zu schwach gewesen. Stattdessen stand dort eine Gruppe von Seniors - manche hatten bestimmt ein Jahr wiederholen müssen - in Jacken des Sportteams und Tanktops gekleidet mit richtigen Affenfrisuren. Sie hatten einen Halbkreis gebildet vor einer der Spindreihen. Einer der Affen hatte einen anderen Schüler beim Kragen gepackt. Dieser Schüler war Justus. Jelena schüttelte seufzend den Kopf. Da wurden die Affen auf sie aufmerksam.
“Hey!”, sagte einer von ihnen und sah sie sich von Kopf bis Fuß an. Er biss sich auf die Lippe. Wieder diese Wollust. Jelena verzog das Gesicht. “Hast du dich verirrt, Süße? Du bist neu hier, oder?”
“Neu, aber nicht taub und blind.”
Der Affe sah jetzt noch mehr aus wie einer, so blöd wie er dreinblickte. Jelena steckte sich die Hände in die Hosentaschen und sah zu dem dummen Kerl herauf, dann zu den anderen. Sie pickte sich den aus, der Justus umklammert hielt. Dieser hatte sie jetzt auch entdeckt.
“Hey, du haarloser Orang-Utan, lass ihn gehen”, forderte Jelena.
Der Kerl gehorchte wirklich und ließ Justus los. Stattdessen wandte er sich jetzt ihr zu.
“Hey, Mädchen, willst du Stress?”
“Versuch’s doch.”
“Ich schlag keine Mädchen. Aber ich kann dein Leben zur Hölle machen, klar?”
“Danke, da komme ich gerade her. Dieser Affenzirkus hier ist da kein Vergleich zu.”
“Pass auf, ich klatsch dir gleich eine.”
“Hast du nicht eben gesagt, dass du sowas nicht machst? Geht das nicht gegen das bisschen Ehre, das du noch hast? Aber mach ruhig, kleine Jungs verprügeln ist mein Hobby.”
Jetzt wurde der Affe wütend und regte sich auf. Dabei klang er auch noch wie einer. Jelena sah Justus kurz an. Der warf ihr einen warnenden Blick zu. Genervt rollte Jelena mit den Augen. Während der Affe sich noch aufregte, fiel sie ihm ins Wort:
“Du hast da was zwischen den Zähnen kleben.”
Da wurde er plötzlich ganz ruhig und nahm die Farbe eines Orang-Utans an.
“Schleich dich, du Primat. Und nimm deine Affensippe gleich mit.”
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shape · 3 years ago
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Ich muss von einem grotesken Abend berichten. Die AG Antifa in Halle hatte heute (17.09.21) zu einem Vortrag "Austreibung der Natur. Zur Queer- und Transideologie"mit Vojin Saša Vukadinović und Hannah Kassimi eingeladen. Bereits im Vorfeld und mit medialer Unterstützung durch Radio Corax wurde von queerfeministischer und transaktivistischer Seite zum Protest gegen die Veranstaltung aufgerufen, weil Referenten und die AG Antifa transphob, queerfeindlich und rassistisch seien. Belege für diese Behauptungen gab es nicht. Während der Vortrag im Garten der Szenekneipe "VL" begann, hatten sich ca. 50 Gegendemonstranten vor dem VL-Gelände versammelt. Mit Beginn des Vortrags fingen sie an, lautstark umgedichtete Demosprüche, die man sonst von antifaschistischen Protesten kennt, herumzubrüllen, um die Veranstaltung zu stören. So solle man doch "Banden bilden", um "Macker" und "Terfs" "platt zu machen". Man hörte auffällig viele Männer brüllen, die auch auffällig lauter wurden und "Halt die Fresse" skandierten, als die Referentin ihren Teil des Vortrags begann. Während des Diskussionsteils verließ ich kurz die Veranstaltung, um mir vor dem VL den Gegenprotest anzuschauen. Die Stimmung war sehr aggressiv und es wurden die ganze Zeit Parolen gebrüllt, welche Gewaltphantasien zum Inhalt hatten. Auffällig war, dass es neben vielen jungen Frauen einen Kern von Typen gab, welche die ganze Dynamik zu bestimmen schienen. Das Ganze beobachtend ließ ich mich kurz dazu hinreißen und rief "Wie wäre es mit Argumenten?". Sofort drehte sich der ganze Mob, und anders kann man diese Leute und ihr Verhalten nicht beschreiben, mir zu. Die mir am nächsten stehende Frau begann mich sofort mit "Fick dich" und "Halt die Fresse Macker" zu beschimpfen und sofort stimmte die ganze Menge ein, indem man mir kollektiv androhte, dass ich "gleich eine auf's Maul kriege". Da der Mob und besonders die linken Kloppi-Typen keine 10m von mir entfernt standen, wurde die Situation umgehend bedrohlich. Leute, die sonst ständig von der Gewaltförmigkeit der Sprache reden, überall Safe Spaces fordern, öffentliche Einrichtungen wie etwa Universitäten zu privaten Wohlfühlzonen für ihre narzisstisch-fragilen Gemütsverfassungen verwandeln wollen, über Mikroaggressionen lamentieren und weinerlich jedes Alltagsproblemchen zur anerkennungssüchtigen Selbstviktimisierung nutzen, reagieren sofort mit Aggression und Gewalt, wo ihnen widersprochen wird. Auch im Publikum saßen einige dieser Leute, die mit lautstarken Selbstgesprächen, Gelächter und Buh-Rufen versuchten zu stören. Als zum Beispiel die Referentin über die Bedeutung psychotherapeutischer Begleitung im Zuge der radikalen Eingriffe einer operativen Transition, besonders bei Leuten die z. B. in Adoleszenzkrisen stecken, sprach, meinte eine dauerempörte Person hinter mir mehrfach, dass sie doch auch keinen Psychotherapeuten bräuchte, wenn sie sich tätowieren lassen würde. What the fuck? Im Diskussionsteil meldeten sich einige der Empörten zu Wort, bezeugten in ihren Wortmeldungen und Fragen, dass sie die Referentin und den Referenten nicht verstanden hatten und auch von Beginn an nicht verstehen wollten. Versuche der Referentin, darzulegen, warum sich die Thematik der Transsexualität nicht darauf verkürzen lässt, dass allein Entscheidung und Gefühlslage der Transperson bestimmend für die hormonellen und operativen Schritte der Transition sind, sondern durchaus psychische, psychosoziale und situative Aspekte die 'Störungen' in (Geschlechts-)Identität und Körperbild/Körperwahrnehmung bedingen können, entsprechend also Transsexualität das identitäre und verfügbare Deckbild ganz anderer psychischer Problematiken sein kann, wurden der Referentin immer wieder nur als diskriminierende Ablehnung von Transsexualität ausgelegt. Der Hinweis auf die Wichtigkeit, für die Transition klare Diagnosekategorien zu schaffen und psychotherapeutische Hilfe zu gewährleisten, um etwa die Problematik von Fehlentscheidungen abzumildern, wurde durchgehend als bösartige Pathologisierung interpretiert. Höhepunkt der Absurdität war die Unterstellung einer "Aktivisti", beide Referenten würden doch, indem sie angeblich Transpersonen (und nicht mal dem Transaktivismus) eine große gegenwärtige Wirkmächtigkeit zuschreiben, antisemitische Stereotype reproduzieren. Again: What the fuck? Einmal mehr zeigt sich also, dass man mit diesen Linken nicht zu diskutieren braucht, einerseits, weil sie von der Sache, um die sie sich so abmühen, keine Ahnung haben und einfach nur begriffslos sind, andererseits, weil sie sich in der Sache nur ihren Affekten und Ressentiments hingeben, gegebenenfalls auch vor Gewalt nicht zurückschrecken. Es nötigt aber zum Widerstand gegen ihre versuchte Deutungshoheit in der Sache.
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dramafanforever · 4 years ago
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Feind in der Fremde
Kapitel 24
Kapitel 1
Zurück in London
„Okay, in Ordnung. Ich kann dich aber auch vom Flughafen abholen, wie gesagt. … Na gut. Meldest du dich, wenn du in Heathrow in den Zug steigst? Dann weiß ich ungefähr, wann du ankommst. … Ja. Okay. Ich wünsch dir einen schönen Flug! Freu mich auf dich! Bis dann!“
Rascheln gefolgt von dem Zuschlagen einer Spindes. Durch die halb offenstehenden Türen sah Harry, wie Jill den Personalraum verließ und den Flur entlang nach vorne ins Café ging. Leicht erstarrt saß er hinter seinem Schreibtisch im Büro. Es war durchaus kein Geheimnis, dass Draco zu Rons und Hermines Hochzeit kommen würde. Harry wusste, dass er schon Anfang August zugesagt hatte, zwei Wochen nachdem die Einladungen herausgegangen waren.
In den letzten viereinhalb Monaten hatte Harry sich bemüht, nicht an Draco zu denken. Ein unmögliches Unterfangen angesichts der Tatsache, dass alle um Harry herum mit ihm in Kontakt standen. Es ließ sich gar nicht vermeiden, Informationen über Draco aufzuschnappen. Harry hatte kein Problem damit, schließlich war seit Dracos Abreise viel Zeit vergangen. Ihr letztes Telefonat war lange her, 101 Tage, um genau zu sein. Nicht, dass Harry bewusst mitgezählt hätte. Es war ihm einfach aufgefallen, morgens beim Aufwachen, wenn er dachte: „Ein weiterer Tag geschafft.“ Oder auch mal: „Ab heute wird alles besser.“ Und es wurde auch besser.
Gestern zum Beispiel, am Hundertsten, da war er in einem fremden Bett aufgewacht. Harry wusste zwar nicht mehr, wie er dorthin gekommen war, aber das war ja egal. Er hatte Sex gehabt, und zwar nicht mit sich selbst, und es war bestimmt gut gewesen.
Man stelle sich vor, Draco würde morgen auf der Hochzeit von seinen Eroberungen in New York erzählen (Verbrachte er nicht auffällig viel Zeit mit diesem Julien?) und Harry müsste zugeben, dass er wie ein Mönch lebte. Auf den mitleidsvollen Blick konnte er gerne verzichten. Er war ja auch völlig unangebracht. Es ging ihm gut. Manchmal.
Der klare Schnitt war die richtige Entscheidung gewesen. Wenn er Draco nun wiedersehen würde, konnte er ihm die Freundschaft anbieten, die er wollte – gewollt hatte. Harry wusste nicht, ob Draco noch immer Interesse an seiner Freundschaft hatte. Nicht ein einziges Mal hatte er sich seit Mai gemeldet, abgesehen von einer nichtssagenden Geburtstagskarte. Es war ihm wohl leichtgefallen, Harrys Entscheidung zu akzeptieren, den Kontakt abzubrechen. Weder Jill noch Mary und auch nicht Hermine hatten je durchblicken lassen, dass Draco nach ihm gefragt hätte. Vielleicht war er im Nachhinein sogar froh, nichts mehr mit Harry zu tun zu haben. Schließlich hatte er es immer gehasst, mit dem Retter der Zaubererwelt in Verbindung gebracht zu werden.
Aber nein, ermahnte sich Harry. Draco mochte ihn. Es gab keinen Grund, vom Gegenteil auszugehen.
Energisch schlug er das Buch mit den Bestellungen zu. Dann erhob er sich von seinem Schreibtischstuhl und folgte Jill ins Café. Sie bediente gerade zwei Teenager. Als diese mit ihren Kaffee Frappés decaf von dannen zogen, fragte er: „Wollen wir heute Abend ins Kino gehen? Ich habe die ‚Bourne Identity“ noch nicht gesehen. Du stehst doch auf Matt Damon.“
Jill sah ihn gar nicht an, als sie antwortete: „Geht leider nicht. Ich bekomme Besuch.“
„Na … vielleicht hat dein Besuch auch Lust auf den Film?“
Jetzt warf sie Harry einen schnellen, genervten Blick zu: „Wir reden von Draco, wie du sehr wohl mitgekriegt hast.“ Harry hatte ihr noch nie etwas vormachen können.
„Ich wusste nicht, dass er heute schon ankommt. Übernachtet er bei dir?“
„Ja“, lautete die kurze Antwort.
Harry sortierte ein paar Bagels in der Auslage um. Der Gedanke, dass Draco in ein paar Stunden in London sein würde, nur wenige Kilometer von ihm entfernt, machte seltsame Dinge mit seinem Bauch.
Plötzlich schlug Jill vor: „Möchtest du heute Abend vorbeikommen? Vielleicht solltet ihr euch mal aussprechen?“
„Wenn Draco das für nötig hielte, hätte er sich wohl bei mir gemeldet.“
„Vielleicht hat er das nicht getan, weil du ihm gesagt hast, dass du keinen Kontakt mehr möchtest und dass du dich melden würdest, wenn sich das ändert.“
„Hat er das gesagt?“
„Nein, aber ich muss kein Psychologe sein, um mir denken zu können, was in euren zwei idiotischen Köpfen vorgeht. Ich glaube, es wäre wirklich gut, wenn ihr vor der Hochzeit noch einmal ein paar Dinge klären würdet.“
„Wir machen schon keine Szene", wehrte Harry ab. Wieso dachte jeder immer, er hätte Probleme mit Draco?
„Trotzdem.“
„Ich überleg’s mir.“
***
Es war schon halb zehn, als Harry sich dazu durchrang, zu Jills Wohnung zu apparieren. Trotzdem stand er noch eine Weile unschlüssig vor dem Hauseingang herum, bevor er den Mut fand, die Klingel zu drücken. Er wusste nicht, ob er ‚cool‘ bleiben konnte und hatte Angst, dass Draco merken würde, wie schwierig die letzten Monate für ihn gewesen waren.
Als der Türöffner summte, trat Harry in den kühlen Hausflur und stieg mit klopfendem Herzen die Treppe zum zweiten Stock hoch. Jill erwartete ihn in der Wohnungstür.
„Hi. Doch noch getraut?“ Sie kannte ihn einfach viel zu gut.
„Hi“, krächzte Harry. „Ist er da?“
Sie nickte. „Wir sind im Wohnzimmer.“
„Weiß er, dass ich komme?“
„Nein, ich wollte ja nicht, dass er völlig nervös wird und du dann doch nicht auftauchst.“
Jill ging ins Wohnzimmer voran, wo Draco auf der Couch saß. Er hielt ein halbvolles Glas mit Rotwein in der Hand. Als sie eintraten, sah er hoch. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und er stand so schnell auf, dass der Wein beinahe übergeschwappt wäre.
„Harry“, hauchte er.
„Hi“, grüßte Harry zurück. Er versuchte, sein Lächeln so selbstbewusst wie möglich erscheinen zu lassen, und war froh, dass seine Stimme gefestigter klang als er sich fühlte. Sein Blick glitt über Dracos Erscheinung. Groß, schlank, helles T-Shirt, dunkle Jeans. Kurze Haare an den Seiten, oben länger.
Er hatte sich gar nicht verändert.
Eine Flut an Emotionen wallte durch Harrys Körper und seine Augen wurden feucht. Schnell blickte er zu Boden und presste die Lippen aufeinander. Er brauchte Zeit, sich zu sammeln. „Oh, ich … habe ja noch meine Schuhe an. Warte, ich ziehe sie schnell aus.“
Fast fluchtartig verließ er das Wohnzimmer.  Er spürte Dracos und Jills Augen in seinem Rücken und wusste, dass er sich gerade zum Idioten machte, aber…
Er hatte Draco so lange nicht mehr gesehen.
An der Garderobe kniete sich Harry auf den Boden und fummelte mit zittrigen Fingern an seinen Schuhbändern herum. Er atmete tief durch und versuchte, seine Magie und seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen.
Nichts hatte sich geändert.
Ein Schatten im Türrahmen ließ Harry hochschauen. Draco war ihm in den Flur gefolgt und kam auf ihn zu. Schnell erhob er sich vom Boden, was dazu führte, dass Draco nun direkt vor ihm stand.
„Hallo“, meinte er und schenkte Harry dieses Lächeln, das in seinem Herz eingebrannt war.
„Hallo.“
„Kann ich dich drücken?“
„Ähm, ja klar, gerne.“ Oh. Mein. Gott.
Harry öffnete die Arme und ließ sich von Draco umfangen. Dracos Körper an seinem. Es war vertraut und doch irgendwie fremd, verkrampft und kühl. Aber da war auch Dracos Geruch, den Harry so liebte und ihn direkt in Versuchung fühlte, sich ganz in die Umarmung fallen zu lassen. Schnell trat Harry einen Schritt zurück und klopfte Draco kumpelhaft auf die Schulter. Die ungewohnte Geste war ungeschickt und offenbarte nur, wie befangen er sich fühlte. Draco sah ihn so prüfend an, dass Harry wegschauen musste.
Jills Stimme riss ihn aus seiner Verlegenheit: „Jungs, ich geh‘ ins Bett. Ihr kennt euch hier ja aus. Nehmt euch, was ihr braucht. Draco, du musst morgen früh alleine frühstücken. Ich muss ins Beans, wie besprochen. Wir sehen uns dann Sonntag wieder.“ Sie hielt Draco einen Wohnungsschlüssel hin. „Das ist mein Zweitschlüssel.“
Draco bedankte sich und umarmte Jill zur Verabschiedung.
„Schönen Abend noch, ihr Zwei“, rief sie, bevor sie im Bad verschwand.
„Schlaf gut“, antworten Harry und Draco unisono.
Draco räusperte sich. „Wollen wir?“ Er deutete in Richtung Wohnzimmer und setzte sich in Bewegung. Harry folgte ihm.
„Möchtest du auch ein Glas Wein?“, fragte ihn Draco.
„Ja, gerne.“
Harry ließ sich an einem Ende der Couch nieder. Draco holte ein Weinglas aus einer Glasvitrine, schenkte Harry ein und setzte sich ans andere Ende. Sie prosteten sich zu und tranken. Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Er nahm mehrere kleine Schlucke aus seinem Glas, um Zeit zu schinden. Ein Blick auf Draco zeigte ihm, dass dieser das Gleiche tat. Ihre Augen trafen sich. Dann begann Draco zu grinsen. Harry grinste zurück. Sie begannen zu lachen und plötzlich schien die ganze unangenehme Spannung wie weggeblasen zu sein.
„Schön, dich wiederzusehen“, bemerkte Draco, als er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. „Ich habe dich vermisst.“
„Ich dich auch!“
„Wie geht es dir, wie läuft’s im Beans und was hast du in den letzten Monaten so getrieben?“, fragte Draco und er klang so unbefangen wie ein guter Freund, der aus einem längeren Urlaub zurückgekommen war und sich jetzt mal eben auf den neusten Stand setzen wollte. Damit war auch klar, wie er ihre Beziehung definierte. Es schmerzte mehr, als Harry sich eingestehen wollte.
„Es war viel los hier“, begann er, die Frage nach seinem Befinden bewusst ignorierend. „Jasmine, Hermines Studienfreundin – Du erinnerst dich an sie? –, und ich sind Trauzeugen und mussten bei der Hochzeitsplanung helfen. Nicht wegen Ron und Hermine, sondern wegen Molly. Die hat total aufgedreht. Alles muss perfekt sein, und weil sie nicht weiß, wie eine Muggelhochzeit gefeiert wird, hat sie uns zu allen Terminen dazu geholt.“
„Weil du so viel Ahnung von Muggelhochzeiten hast?“, spottete Draco.
„Mehr als Molly jedenfalls. Es war aber auch sonst stressig. Eric hat gekündigt. Er arbeitet jetzt auf den Malediven in einer Strandbar. Da ich erst zum September jemand Neues gefunden habe, musste ich die ganze Zeit in der Küche arbeiten.“
"Und was ist mit seinem Studium?"
"Keine Ahnung. Liegt auf Eis, nehme ich an."
Draco lehnte sich entspannt auf dem Sofa zurück, während Harry noch weiter von Eric erzählte. Auch Harry machte es sich bequem. Das Reden half ihm, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er musste sich allerdings ständig zusammenreißen, nicht in Dracos Augen zu versinken, die unverwandt auf ihm lagen.
„Deine Wohnung wurde übrigens neu vermietet, an ein Meredith. Sie ist auch im Eingliederungsprogramm des Ministeriums.“
Harry sah, wie Draco missbilligend den Mund verzog. Für einen Moment blieb sein Blick an Dracos Lippen hängen. Sein eigener Mund fühlte sich plötzlich ganz trocken an.
„Ich kenne Meredith. Eine unangenehme Hexe“, drang Dracos Stimme an sein Ohr.
Harry konzentriere sich wieder auf seine Erzählung: „Sie ist auch nur bis Juli geblieben und dann wegen wiederholter Ausübung von Magie zurück nach Azkaban gebracht worden. Ihr Abgang war recht dramatisch.“
Dracos Augenbrauen fuhren fragend hoch. Auf seiner Stirn erschienen zwei Linien. Harry hatte nicht vergessen, wie expressiv Dracos Mimik war. Er hatte nichts vergessen. Besonders nicht, wie sich Dracos Hände auf seiner Haut anfühlten. Wie es war, wenn seine Finger Harrys Oberkörper hinunterwanderten und Harrys Penis umschlossen oder in ihn eindrangen. Er erinnerte sich an Dracos Lippen. An seine Zunge in seinem Mund und an anderen Körperstellen.
Harry wurde es langsam heiß. Seine Hose begann zu drücken. Unauffällig setzte er sich um und nahm einen langen Zug aus seinem Weinglas. Dann fuhr er fort, von Merediths magischen Ausbrüchen zu berichten. Draco lachte mehrmals auf.
Dieses Lachen. Auch das hatte Harry nicht vergessen. Es konnte diesen tiefen, verführerischen Klang annehmen, was meistens damit geendet hatte, dass Harry vor Erregung zitternd unter Draco lag und um Erlösung bettelte. Wenn Draco derjenige gewesen war, der vor Erregung bebte, hatte sein Lachen atemlos und rau geklungen.
„Fünf Auroren sind ins Beans gestürmt“, beendete Harry seine Erzählung, „und haben Meredith abgeführt. Alle Zeugen wurden obliviert. Ich habe sie seither nicht wiedergesehen. Ihre Sachen wurden von ihrer Betreuerin abgeholt.“
„Davon hat Jill mir gar nichts geschrieben.“
„Sie gehörte auch zu den Oblivierten.“
„Was?“, fuhr Draco empört auf.
„Die Auroren haben keinen Unterschied zwischen Mitarbeitern und Kunden gemacht. Ich glaube, auch mich hätte der Zauber getroffen, wenn ich nicht gerade oben in meiner Wohnung gewesen wäre. Ich weiß davon nur, weil ich Ron gefragt habe, wo Meredith ist.“
„Und wer wohnt jetzt in meiner Wohnung?“
„Lizzy Singasong. Ich weiß nicht, ob du sie kennst. Sie saß wegen Diebstahl und macht jetzt Sozialstunden in der Kantine des Ministeriums.
„Ich dachte, da arbeiten nur Elfen.“
„Nicht in der Essensausgabe.“
„Auf der Insel gibt es keine Hauselfen“, erklärte Draco. „Alle Angestellten werden bezahlt. Das ist so ein amerikanisches Ding von Gleichheit und Brüderlichkeit. Das heißt aber nicht, dass es keine sozialen Schichten oder Vorurteile gegen andere magische Wesen gäbe.“
„Du hast mal von deinem reichen Mitbewohner erzählt. Ich hörte, sein Vater hat Ärger gemacht? Was war denn da los?“
Draco begann, von den Minuits zu erzählen, und Harry staunte, wie wenig Verbitterung in seiner Stimme zu hören war.
„Ich mache Peter keinen Vorwurf. Im Grunde war ihm das Verhalten seines Vaters peinlich. Er mag eingebildet und oberflächlich sein, aber er ist nicht bösartig. Ich sehe ihn regelmäßig, wir spielen zusammen Poker.“
„Poker, hm? Du verdienst wohl sehr gut in diesem Restaurant auf Staten Island.“
Über Dracos Gesicht huschte Verwunderung. Offenbar fragte er sich, warum Harry so gut über sein Leben Bescheid wusste.
„Die anderen unterhalten sich über dich“, erklärte Harry. „Immer, wenn wir uns treffen, fragt irgendwann einer, was es Neues von dir gibt.“ Harry musste ihm ja nicht erzählen, wie begierig er jede Information über ihn aufgesogen hatte, auch wenn er selbst nie nach Draco fragte.
Draco nickte und fuhr fort: „Wir pokern nur um Minibeträge. Ich verdiene okay im Choyer – besser als bei dir! Aber das Geld geht für andere Dinge drauf: Bücher, Kino und wenn wir am Wochenende rausgehen. Außerdem musste ich für die Flugtickets sparen. Was schenkst du eigentlich Ron und Hermine?“
Harry beantwortete Dracos Frage. Die Unterhaltung floss locker dahin fast wie in alten Zeiten. Da war dieses bohrende Bedürfnis, Draco zu berühren. Doch keine Sehnsucht, so quälend sie auch war, konnte die Freude übertreffen Draco wiederzusehen. „Ich kann das“, dachte sich Harry, „diese Freundschaft mit Draco.“ Er würde nehmen, was er kriegen konnte. Er brauchte Draco. Seine Nähe gab ihm die Luft zum Atmen zurück. Dass diese Luft brannte, war Harry egal. Er wusste, er würde den Kontakt zu Draco nicht noch einmal aufgeben.
„Hast du inzwischen eigentlich ein Handy, auf dem man dich erreichen kann?“, unterbrach er ihn daher unvermittelt. Er hatte Dracos letzte Sätze gar nicht mitbekommen.
„Äh, ja. Natürlich nicht auf der Insel, aber ich bin ja oft in New-Maj unterwegs.“
„New-Maj?“
„Muggle-New York. No-Majs heißen doch die Muggel bei uns.“
Bei uns? Hatten fünf Monate gereicht, dass Draco sich mit den Amerikanern identifizierte?
„Dann gib mir mal bitte deine Nummer.“
Harry tippte die Zahlen in sein Handy ein und schaute auf die Uhr. Es war spät. Er hatte einen anstrengenden Tag hinter sich und musste ein Gähnen unterdrücken. Draco sah ihn mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. „Du bist müde, Harry. Geh nach Hause. Als Trauzeuge musst du morgen fit sein. Stell dir vor, du gähnst während der Bindungszeremonie.“
„Du meinst, während der ‚amtlichen Trauung‘?“ Die magische Bindungsfeier war bereits vor zwei Wochen in sehr kleinem Kreise gefeiert worden. „Die ist doch erst um 14 Uhr und ich muss erst um halb zwölf bei Ron und Hermine sein.“
Harry hatte nicht vor, nach Hause zu gehen. Er wollte die knappe Zeit mit Draco auf keinen Fall verschwenden. Ein bisschen Bewegung und frische Luft würden ihm allerdings guttun. Es war anstrengend, seine Magie die ganze Zeit unter Kontrolle zu halten. Etwas Abstand konnte da nur helfen. Diese intime Zweisamkeit auf dem Sofa war gefährlich.
„Lass uns doch rausgehen, einen Spaziergang machen wie früher“, schlug er daher vor.
Draco stimmte sofort zu. Sie zogen ihre Jacken an, dann apparierte Harry sie nach Camden. Sie mussten nicht darüber reden, dass sie eine ihrer alten Routen durchs Viertel nehmen würden.
***
Als Harrys Wecker am nächsten Morgen klingelte, fühlte er sich wie gerädert. Er hatte Draco erst um halb vier zurück zu Jills Wohnung gebracht. Durch die Zeitverschiebung war Draco zu dem Zeitpunkt noch relativ fit gewesen. Die Verabschiedung war Harry wie der Abschluss eines ersten Dates vorgekommen. Er hatte sich euphorisch gefühlt und zögerlich zu gehen. Auch wusste er nicht, wie er ‚Gute Nacht‘ sagen sollte. Einen Kuss hatte es natürlich nicht gegeben und Harry wäre ein Narr gewesen, wenn er darauf gehofft hätte. Draco hinter der Haustür verschwinden zu sehen, war schwierig gewesen.
Zum Glück sah er ihn schon bald auf der Hochzeit wieder. Voller Vorfreude sprang Harry aus dem Bett. Die Trauung würde in der entweihten Kapelle auf Gut Holmhurst stattfinden, einem staatlichen Hotel, das im Norden Londons inmitten einer kleinen Parkanlage und weiten Waldflächen lag. Harry wusste, dass auch Draco dort ein Zimmer gebucht hatte.
Ihr Spaziergang am Vorabend hatte sie zur Hampstead Heath geführt. Draco hatte von seinem Leben auf der Insel erzählt, von den neuen Freunden, der Arbeit im Restaurant und der Marathon-Gruppe, die auf 17 ehrgeizige Läufer geschrumpft war. Wie schon so viele Male zuvor setzten sie sich oben auf dem Hügel auf ‚ihre‘ Bank und betrachteten die Lichter der Stadt, die nie zu erlöschen schienen.
Harry hörte aus Dracos Erzählungen heraus, wie gut es ihm in New York ergangen war. Er sprach mit einer Ruhe und einem Selbstbewusstsein, das Harry bei ihm selten erlebt hatte. Harry freute sich für Draco und doch machte es ihn auch melancholisch. Nicht, weil Draco ohne ihn zurechtkam, sondern weil es bedeutete, dass Draco nicht zurückkehren und sich immer weiter von Harry entfernen würde.
Natürlich hatte Draco auch Rückschläge erlebt und wurde von ein paar Professoren und Kommilitonen abgelehnt. Fast hätte er auch seine Arbeit in dem Muggel-Restaurant verloren, weil die Besitzerin herausgefunden hatte, dass er über seinen Studiengang gelogen hatte und sie keine Lügner in ihrem Team duldete.
„Ich hatte eine ziemlich hitzige Diskussion mit Gabrielle, meiner Chefin. Ich meinte, dass sie mein Privatleben nichts anginge und solange ich gute Arbeit leiste, hätte sie kein Grund, mich zu feuern. Sie sagte, ich hätte ihr sagen können, dass ich nicht über Privates sprechen möchte, anstatt sie anzulügen.“
Am Ende hatten sie sich auf eine zweite Chance geeinigt.
„Als ich nach dem Gespräch auf die Insel kam, bin ich Peter über den Weg gelaufen. Er fragte, was los sei.  Als ich es ihm erzählte, bot er an, ‚Mit einem Zauber alles wieder geradezubiegen.‘ Er wollte Gabrielle für mich oblivieren oder so. Ich habe ihm erst einmal vorgebetet, wie arschig so etwas gegenüber No-Majs ist. Als ich fertig war, meinte er nur: ‚Du bist in Ordnung, Draco. Ich weiß wirklich nicht, was mein Vater gegen dich hat.‘“
Draco musste bei der Erinnerung lächeln.
„Manchmal verstehe ich die Amerikaner nicht. Später habe ich Jo von dem Vorfall auf der Arbeit und Peters Reaktion erzählt. Jo ist in meinem Tränke-Brauen-Kurs. Ich hatte dir von ihr erzählt, bevor … ähm … jedenfalls unternehmen wir oft etwas zusammen. Sie meinte, in Amerika käme es letztendlich immer darauf an, was man tut und nicht, wer man war.“
„Ist das nicht der amerikanische Traum schlechthin?“, fragte Harry. „Die Vergangenheit hinter sich lassen und es durch Fleiß und Willenskraft zu etwas bringen? Vom Tellerwäscher zum Millionär?“
„Vom Tellerwäscher? Na, das passt ja mal auf mich, wenn ich an meine Arbeit im Beans zurückdenke.“
„Was soll denn das heißen? Du warst Küchenchef!“
„Ah ja, abwechselnd mit Eric, nehme ich an. Andere Angestellte gab es ja nicht.“ „Bei mir haben die Küchenchefs eben ein breites Aufgabenfeld.“
Sie hatten gelacht und waren dann wieder ernst geworden. Harry hatte Draco gefragt, ob er mit Pansy und Blaise Kontakt aufgenommen hatte.
„Das habe ich. Danke für die Adressen. Es hat sich wirklich gelohnt, ihnen zu schreiben. Mit Blaise habe ich mehrere E-Mails ausgetauscht. Er hat sich gefreut, von mir zu hören. Gregs Selbstmord hat ihn sehr erschüttert. Er ist nur selten in London und das meistens geschäftlich. Überraschend war, dass er dachte, ich würde nichts mit ihm zu tun haben wollen, weil er mich nie in Azkaban besucht hätte. Und als er von unserer … äh … Verbindung gehört hat, dachte er, dass ich auf Freunde wie ihn eh gut verzichten könne. Dass ich mich ihm gegenüber schuldig fühle, konnte er nicht nachvollziehen. Wenn überhaupt, hätte er mich ausgenutzt, indem er mich dazu angestiftet hat, das Tränkelabor aufzubauen. Außerdem hätte ich ja auch die ganze Ausrüstung bezahlt. In seine Drogensucht hätte er sich selbst hineinmanövriert.“
„Und wie geht’s ihm heute?“
„Gut. Er meinte, Zigaretten und Kaffee wären das Einzige, auf das er nicht verzichten könne.“
„Und Pansy?“
„Die ist sogar nach New York gekommen, um sich mit mir auszusprechen. Es war … sagen wir mal … tränenreich. Sie meinte, sie würde sich dafür schämen, dass sie mir damals im 6. Schuljahr nicht geholfen hätte. Alle hätten gesehen, wie dreckig es mir ging, aber keiner hätte etwas unternommen. Sie sagte es so: ‚Wir waren alle kleine Schmarotzer, Draco, die in irgendeiner Weise von dir profitieren wollten. Ich habe mich in deinem Status als Prinz von Slytherin gesonnt. Greg und Goyle wären in Hogwarts untergegangen, wenn du ihnen nicht ständig geholfen hättest, und Blaise hat von deinem Wissen und deinem Geld profitiert. Als es dir schlecht ging, haben wir weggesehen, aus Angst, Ärger mit Voldemort zu bekommen.‘“
„Ich habe auch weggesehen, Draco. Beziehungsweise hingesehen, aber nichts getan. Hätte ich mich anders verhalten, wäre alles vielleicht nie so schlimm gekommen. Das ist etwas, das ich mir nie verziehen habe“, sagte Harry.
Draco schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an. „Wir haben darüber schon gesprochen, Harry. Ich hätte mir nicht von dir helfen lassen. Wir waren verfeindet und es ging um das Leben meiner Eltern. Ich habe wirklich geglaubt, dass Voldemort sie umbringen würde, wenn ich seinen Plan verrate. Du warst nicht schuld an meinem Unglück. Sich immerfort mit dem Was-wäre-wenn zu befassen, macht keinen Sinn. In New York habe ich endlich verstanden, was es heißt, das Vergangene ruhen zu lassen. Ich habe gelernt, mir zu vergeben, glaube ich.“
Harry merkte, wie sich Dracos Gedanken nach innen kehrten.
„Ich hatte da so einen Traum. Ich habe jemanden das Leben gerettet und bin selber dabei umgekommen. Am anderen Tag schrieb der Tagesprophet, dass ich meine Schuld bezahlt hätte. Indem ich mein Leben gegeben habe, wurde meine Schuld gesühnt.“
Harry schüttelte missbilligend den Kopf. Draco sah es und verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln.„Das Ding ist, als ich aufgewacht bin, war ich nicht traurig oder enttäuscht und auch nicht erleichtert. Ich war wütend, einfach total sauer. Ich habe gedacht: ‚Das habe ich nicht verdient!‘ und ‚Die können mich mal!‘“
Draco warf Harry einen schnellen Blick zu und fuhr mit belegter Stimme fort: „Ich habe meine Strafe schon abgesessen und meine Schuld gesühnt. Außerdem habe ich hart daran gearbeitet, mich zu verändern, arbeite immer noch daran, ein besserer Mensch zu werden. Ich muss nicht sterben, um zu beweisen, dass ich Vergebung und Anerkennung verdient habe.“
Tränen traten in Dracos Augen. „Ich muss auch nicht beweisen, dass ich mutig genug bin, mein Leben für andere zu geben. Ich hätte mein Leben für meine Eltern gegeben. Ich würde mein Leben für meine Freunde geben, für dich und Hermine und Mary. Für euch alle, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich brauche keine Rita Kimmkorn, die mir sagt, dass ich etwas wert bin. Ich bin nicht perfekt, das weiß ich, aber ich bin genug wert, um Vergebung zu verdienen.“
Hastig wischte er sich über die Augen.
„Ich bin sogar ein bisschen stolz darauf, wie viel ich gelernt habe und wie gut ich in New York zurechtkomme.“
Harry hatte einen Kloß im Hals. Ihm lagen seine ganzen Gefühle auf der Zunge, doch er sagte nur: „Das kannst du auch sein, Draco.“
Und weil er befürchtete, Draco nie mehr loslassen zu können, wenn er ihn jetzt umarmte, legte er nur seine Hand auf Dracos Unterarm und meinte: „Ich bin jedenfalls sehr stolz auf dich. Auch schon vor New York.“
Draco hatte geschnieft und sich an einem spöttischen Lächeln versucht. „Na, wenn ich sogar die Anerkennung eines großen Helden habe, dann kann ich wohl wirklich stolz auf mich sein.“
Harry hatte zustimmend gelächelt und gedacht: Du hast nicht nur meine Anerkennung, Draco. Du hast mein ganzes Herz. Noch immer. Für immer.                            
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techniktagebuch · 3 years ago
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Juli 2021
Wie man die Schiebehilfe einschaltet – Band 1
Beim Planen einer Fahrradunternehmung mit diversen E-Bike-Fahrenden über 70 denke ich darüber nach, allen vorher zu schreiben: “Bitte findet raus, wie die Schiebehilfe an euren Rädern funktioniert, es kommt ein kurzes Stück, auf dem ihr sie brauchen werdet.” Aber weil ich fürchte, dass sie dann antworten "dann fahren wir lieber woanders hin", tue ich es doch nicht. Niemand weiß, wie die Schiebehilfe am eigenen E-Bike funktioniert. Und wenn man es doch mal herausgefunden hat, kann man es sich nicht merken.
Anmerkungen für Lesende ohne E-Bike-Erfahrung: E-Bikes sind viel schwerer als unelektrische Fahrräder und werden derzeit außerdem oft von älteren Menschen mit nachlassenden Kräften geschoben. Da man mit einem E-Bike die meisten Steigungen gut hinauffahren kann, braucht man die Schiebehilfe nur, wenn es wirklich sehr steil wird, und das ist dann ohne Unterstützung harte Arbeit. Außerdem haben E-Bikes Steuerungsgeräte aus der Frühzeit der Usability, voller SET- und MODE-Tasten, und wenn man irgendwas einstellen möchte, muss man im Zweifelsfall den Knopf SET 41x drücken. Das ist in der Praxis egal, weil es nichts Interessantes einzustellen gibt, außer eben: die Schiebehilfe.
Angelas neues Rad habe ich deshalb gleich beschriftet:
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Beim alten und neuen E-Bike meiner Mutter möchte ich das heute auch endlich nachholen, nachdem ich kürzlich wieder selbst nicht wusste, wie es geht. Man ist in dem Moment, in dem man die Information bräuchte, sowieso schon die letzte in einer Gruppe, da ist wenig Zeit, um stehenzubleiben und geduldig alle Möglichkeiten durchzuprobieren.
Für das neuere Rad geht das schnell: Ich finde die Gebrauchsanweisung und destilliere eine Seite voller Abbildungen in ein kleines Zettelchen – für die Sehkraft meiner Mutter vielleicht zu klein, aber sie kann es sich ja bei Bedarf vorlesen lassen, hoffe ich. Mehr Platz ist eben nicht an der einzigen Stelle, die so auffällig und nah am Einsatzort der Schiebehilfe liegt, dass man sie auch sehen wird, wenn man sie braucht.
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Version 2 des Aufklebers. Version 1 erwies sich als falsch, bevor ich sie fotografieren konnte.
Beim etwa zehn Jahre alten Zweitrad ist es schwieriger. Gebrauchsanweisung ist keine zu finden, und auf der Steuerungseinheit des Fahrrads steht keine Modellbezeichnung oder auch nur ein Herstellername. Ich betrachte so lange die Bildergoogle-Ergebnisse für “Schiebehilfe einschalten” (das “how to exit vim” für den Rest der Welt), bis ich das Gerät und kurze Zeit später auch eine Anleitung finde. Ergebnis: Das alte Fahrrad hat überhaupt keine Schiebehilfe. Sie wäre damals Sonderzubehör gewesen – dann aber wirklich in Form eines komfortablen großen Knopfs, der nichts anderes tut als die Schiebehilfe einschalten.
Update: Der Aufkleber am Lenker ist ein Fortschritt, aber die Schiebehilfe schiebt entweder so stark, dass man kaum hinterherlaufen kann oder überhaupt nicht (obwohl im Display behauptet wird, dass sie aktiv ist). Die Gebrauchsanweisung ist keine Hilfe, denn sie redet nicht nur von Schaltern, die dieses Rad gar nicht hat, sondern behauptet auch sonst Irreführendes und Falsches:
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Diese Abbildung ist sehr unscharf. Aber ich habe die Gebrauchsanweisung jetzt schon an die zehn Mal aus dem Schrank geholt und werde sie kein elftes Mal rausholen, nur um ein schärferes Foto anzufertigen.
“Der Antriebsgrad und die Geschwindigkeit hängen von der Gangstufe ab”, steht da, und diese Information ist nutzlos, weil man die Gangstufe bei eingeschalteter Automatikschaltung im Schiebemodus gar nicht ändern kann. Ich sehe nach, wie man die Automatikschaltung ausschaltet. 
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Die hier beschriebene Taste A gibt es am Fahrrad nicht. Ich google und finde die Information in der Tiefe einer Diskussion in einem E-Bike-Forum. Man muss zwei ganz andere Tasten drücken. Ich fertige einen weiteren Aufkleber an und befestige ihn rechts am Lenker.
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Im selben Fahrradforum finden sich viele Diskussionen über das Einschalten der Schiebehilfe. Die meisten sagen, es sei nur eine Frage des rechtzeitig richtig gewählten Ganges. Manche sind der Meinung, man müsse entgegen der Schieberichtung kräftig am Fahrrad ziehen, damit es geht. Andere sagen: Auf keinen Fall selbst schieben! Wenn man selbst schiebt, schaltet sich die Schiebehilfe ab.
Mit diesen neuen Ideen ausgerüstet hole ich das Fahrrad wieder aus der Garage und fahre zur nächsten steilen Straße, um die Schiebehilfe unter realistischen Bedingungen zu testen. Vielleicht verhält sie sich ja in der Ebene ganz anders, wahrscheinlich sogar.
Ergebnis der Experimente: Man kann den Gang beim Schieben überhaupt nicht selbst wählen, weder im Automatik-, noch im manuellen Schaltmodus. Auch nicht, wenn man vor dem Absteigen noch schnell in einen hohen Gang schaltet oder während des Schiebens am Pedal dreht. Mit eselsgleicher Sturheit wählt das Rad seinen Schiebegang selbst, in meinen Experimenten war das immer der zweite.
Worin die Forumsmitglieder aber recht haben: Man darf (vermutlich nur in dieser spezifischen Fahrrad-Schalter-Steuerungseinheit-Kombination) auf keinen Fall selbst schieben. Sobald man selbst schiebt, schaltet sich die Schiebehilfe ganz ab, während das Display weiterhin behauptet, sie sei aktiv. Man darf nur ganz vorsichtig nebenher gehen und das Fahrrad am Umkippen hindern. Wenn man das einmal falsch gemacht hat, schiebt man natürlich umso heftiger und fluchender, weil man ja jetzt keine Schiebehilfe mehr hat, und genau deshalb kommt sie auch nie wieder zurück. Die Gebrauchsanweisung ist wieder keine Hilfe:
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Ich fertige einen neuen Zettel an und klebe ihn links an den Lenker:
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Version 3 des Aufklebers
Den Satz mit der Gangschaltung habe ich gelöscht, weil er falsch war. Den Hinweis, dass man zwischen dem Aktivieren und dem Gedrückthalten die Taste einmal loslassen muss, habe ich neu aufgenommen, weil es im E-Bike-Forum einen Fall gab, in dem jemand daran gescheitert ist. Neu ist auch der entscheidende Satz “Nicht selber schieben, nur mitgehen!” und außerdem “Zum Ausschalten links die obere Taste drücken”, denn wenn man nach dem Schieben einfach aufsteigt und weiterfahren will, kann man nicht schalten, so lange die Schiebehilfe weiter aktiv ist.
Update: Am nächsten Tag wird mir an einem weiteren steilen Straßenstück klar, dass man jedenfalls nicht beim Absteigen im ersten Gang sein darf, denn dann bleibt auch während des Schiebens der erste Gang eingelegt, und das führt dazu, dass man die Schiebehilfe fast nicht spürt. Das wiederum führt dazu, dass man eben doch selbst schiebt, woraufhin sich die Schiebehilfe ausschaltet. Man muss also beim Absteigen im zweiten Gang sein und dann hoffen, dass dieser Gang auch eingelegt bleibt.
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Version 4 des Aufklebers, korrigiert und aus Platzgründen leicht gekürzt.
Update: Die Mutter benutzt die Schiebehilfe weiterhin nicht, weil sie den Aufkleber ohne Brille nicht lesen kann. Wenn man ihr den Aufkleber vorliest, benutzt sie die Schiebehilfe auch nicht, weil sie beim Absteigen im ersten Gang war wie jeder normale Mensch, und weil sie den Knopf, für den man einen einzigen, ansonsten kaum benötigten Daumenmuskel braucht, nicht so lange gedrückt halten kann. Für die jüngere Leserschaft, insbesondere diejenigen, die Fahrradtechnik entwickeln: Im Alter lässt die Kraft in den Händen nach. Ich bin 27 Jahre jünger als meine Mutter und finde das Drücken dieses Knopfs auch anstrengend. Ich glaube, E-Bike-Technik wird von Menschen entwickelt, die im Flachland leben und die Schiebehilfe allenfalls mal für eine Bahnhofsunterführung brauchen.
(Kathrin Passig)
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ash-etherwood · 4 years ago
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Gib mir das Charakterding für... Oma Charlotte.
So you think you can just come onto my blog and ask me about an OC I haven’t touched in at least three years … essentially forcing me to casually redesign her in the process … ok I guess … :-/
My OTP for them: Ganz ehrlich? Niemand sollte mit dieser Frau zusammen sein müssen. :-D Sie ist possessive as fuck und verflucht canonically deine gesamte Blutlinie, wenn du mit ihr Schluss machst, UND zerlöchert dich mit einem selbstgeschmiedeten Schwert, was nicht wirklich die idealen Voraussetzungen für eine gesunde Beziehung sind tbh. Aber ich denke, das most iconic Ship ist dennoch mit dem namenlosen Mittelalter-Hellway, der sie geghosted hat, indem er in den nächstbesten Krieg gezogen ist, weil er zu awkward war, um nach ihrem seltsamen Hookup noch mal mit ihr zu reden. :^B
My BROTP for them: Dir ist schon bewusst, dass Charlotte kaum Beziehungen hat, weil sie voll der halbherzig ausgereifte Charakter war, oder? 8D Ich meine, ich würde sagen Cole oder so? Der ist ihr Sohn?! :-D Aber sie hatte bestimmt mega Spaß daran, ihm als Kind von ihren Immortal Hijinks™ zu erzählen … und ich kann mir auch vorstellen, dass ihr Mann ein ziemlich cooler Typ gewesen ist, wenn er freiwillig in diese abgefuckte Friendzoned-Halbgötter-Familie eingeheiratet hat. Der wird das wahrscheinlich auch gewusst haben, wäre ja sonst schon etwas auffällig gewesen, ne? 8D
Any other ships: Definitiv NICHT Dain, denn der ist irgendwie zwölf oder so. Manchmal möchte ich uns boxen. 8DDD Keine Ahnung tbh, aber definitiv kein Hellway. Die soll die Leute einfach in Ruhe lassen und erst mal selber klarkommen. :-/
Their best friend: Jessie, ich bitte dich! Mein Gehirn tut schon weh! D: Keine Ahnung, vielleicht die Todesgöttin mit den goldenen Augen, deren Namen ich gerade conveniently vergessen hab? Obwohl die wahrscheinlich auch eher genervt wäre … in einer AU, wo Charlotte actually im Pantheon als richtige Göttin lebt, vielleicht wären sie dann so mischievous Gal Pals, die ständig irgendwelche Sterblichen nerven, wenn ihnen langweilig ist? ›Oh, ein Hellway! Lass mal seine Farm anzünden und seine Ernte zerstören lol.‹
My favourite nickname for them: You already said it. Omma Schalodde.
My favourite AU of them: Das, was ich da vorhin gerade spontan erschaffen habe. 8DD Und ich weiß nicht, zählt die Vampir-AU? Ist das überhaupt eine AU oder haben wir das canon gemacht? Ich blick bei atroCITY nicht mehr durch. :-D Schon seit Jahren. Rip.
My favourite outfit they wear: Ähm … ich hab sie nur einmal gemalt … aber da hatte sie ein sehr cooles Korsett mit so Messern an der Seite an … ansonsten ein Clownskostüm. Ist ja ihre Familientracht.
Defining colour: Hmm, so ein cream-beige vielleicht? Allgemein war ihr colour scheme immer sehr hell und lowkey, glaube ich. Kontrastiert ihre mörderische Bitch-Persönlichkeit. :-D
Would I date them: Abso-fucking-lutely not. Ich meine, sie ist schon ein Schnittchen und ebenfalls eine semi-immortal demi-goddess-witch, was relativ heiß ist, aber von der Persönlichkeit her … nah. :-/
First impression: ›Ähhh, ich will mehr Frauen in der Tracey-Blutlinie!‹ oder so was in der Art, keine Ahnung, ich war neunzehn oder so und probably besoffen mit Eistee zu dem Zeitpunkt.
Current impression: ›Wieso hat diese tausend Jahre alte Frau mit dem Supervillain-Twink rumgemacht.‹
Hogwarts House: Slytherin ganz klar. Liegt auch in der Familie.
Which Pokemon starter they’d be: Öhhh, Endivie, weil Pflanzen-Pokémon sind irgendwie witchy und sie ist auch so’n Dinosaurier, I guess … 8D
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wortgeschmack · 5 years ago
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Das wird wieder eine dieser vielen Partynächte. Warum sind meine Freundinnen nicht in der Lage, einfach im Internet Jagd auf potentielle Orgasmusspender zu machen? Ich darf dann wieder mit dem hässlichen Freund des Orgamusspenders an der Bar sitzen und beschissene Unterhaltungen führen. Ob ich öfter hier bin. Wo ich wohne. Welches Sternzeichen meine Großmutter väterlicherseits hat. All dieser Scheiss eben. Während die Orgamusspender mich ständig anstarren und die unentspannt verzweifelten Flirtversuche meiner Freundinnen ignorieren. Ich weiß, wenn ich jetzt zur Toilette gehe, steht er gleich vor mir und quatscht irgendwas davon, dass es ihm peinlich ist und er meine Freundin „nicht verletzen“ will. Er versteht gar nicht, dass das hier ohnehin ein selbstzerstörerischer Akt ist. Triebgesteuert. Wie Männer doch die Frauen unterschätzen. Im Internet wäre das alles einfacher.
All das denke ich, als Claudia mir schreibt, ob wir ausgehen können. Sie würde noch ein, zwei Mädels mitbringen. Würde mir schließlich auch nicht schaden. Verdammt. Repariert man jemandem die Flügel, will er plötzlich mit einem fliegen. Da lässt es sich schlecht nein sagen. Ich fange sie auch gerne wieder auf. Ich stimme ihr zu. Frage sie, wonach ihr ist. Ich werde uns fahren. Ich brauche keinen Alkohol und ihre Schrottkarre will ich mir nicht antun. Außerdem weiß ich genau, wie sehr sie darauf steht, wenn ich ihr die Beifahrertür öffne, damit sie ihren Auftritt hat.
Alles geregelt also. Ich sammle sie ein. Motivationsgrad mittelmäßig. Kleines Schwarzes passt schon. Nicht auffällig sein, damit ihre Chancen steigen. Und ich mir peinliche Begegnungen vor dem Frauenklo ersparen kann.
Ich nenne sie einfach mal Mara, weil das ihr Name ist. Claudia ist begeistert von Mara. Das bedeutet nicht viel, denn Claudia hat kein Gespür für Menschen. Sonst wären ihre Flügel nicht ständig kaputt und sie müsste diese Art von Abendgestaltung erzwingen. Bemitleidend mieses Bauchgefühl. Aber ich freue mich dennoch über ihre Begeisterung. Ich lasse das mal auf mich zukommen. Fälle mir mein eigenes Urteil.
In einem hübschen, goldenen Käfig wohnt Mara. Mara ist diese Art von Automobil gewohnt, ist dennoch überrascht, dass eine kleine Frau dieses Gefährt steuert. Sie stellt sich so höflich vor, als wäre das hier ein job interview. Ich muss schmunzeln. Sie ist sehr hübsch. Das hat Claudia kein einziges Mal erwähnt, in diesen tausend Worten, die sie heute schon aussprach.
Mara bedankt sich dafür, dass ich sie heute mitnehme. Und Claudia hat ihr erzählt, ich würde immer sehr gut auf sie aufpassen. Das würde mich sympathisch machen und sie würde sich so auch gut aufgehoben fühlen. Ihre riesigen Augen nehmen meinen Rückspiegel ein. Rückwärtsfahren. Sie sei heute nicht motiviert sagt Mara. Nicht so die Stimmung und sie weiß gar nicht, warum sie sich hat überreden lassen. Ich sage ihr, dass ich ihr gerne einen Platz an der Theke neben mir frei halte. Sie lächelt. Sie hat so schmale Lippen, dass sie in ihrem Lächeln fast verschwinden. Klug, dass sie mit dem Make-Up auch den Blick auf ihre Augen richtet, die ohnehin ihr Gesicht einnehmen.  
Ich sage Mara, sie soll noch sitzen bleiben. Claudia bekommt ihren Auftritt. Irres Parkplatzglück. Wir stehen unmittelbar von der Resi. Ich sehe, wie das Selbstbewusstsein von Claudia explodiert. Sie ist absurd schön und ich kann einfach nie verstehen, warum alle es wissen und alle es sehen - nur sie nicht. Ich erfreue mich an diesem Augenblick und ihrem Aufblühen.
Ich öffne Mara die Tür. Sie schaut mich von unten herab mit ihren großen Augen an. Sie lächelt. Ich würde sie gerne rüberschieben und wortlos meine Finger in sie vergraben. Nicht jetzt. Nicht hier. Ich lasse sie aussteigen, sie bedankt sich sehr höflich.
Das Praktische, wenn man so zwischen den Welten lebt. Man steht nicht in Schlangen rum, man geht an ihnen vorbei. Abweichender Cashflow. Mara ist eingeschüchtert und beeindruckt. Sie war ja schon so oft hier und sie hat hier schon so oft gestanden. Sie hatte sogar manchmal Angst, sie würde nicht reinkommen. Ich lächle sie an. Mit einer Spur von Mitleid, Verwunderung und Hohn. Ich sage ihr, dass sich das schnell wieder ändern kann. Die Tür ist nie konstant. Manchmal hat man eben Glück und war mit den richtigen Leuten an der Pollmann Schleife.
Marxloh, oder? Fragt sie mich entsetzt. Ja, war nur ein Scherz. Kleiner Vogel im Goldkäfig. Claudia hat sofort einen Drink in der Hand, den sie nicht bezahlt hat. Noch einen Punkt fürs Selbstbewusstsein. Gut so. Ich sitze mit Mara an der Theke. Sie redet unentwegt von ihrem Freund und von Cosplay und Meerjungfrauen. Claudia. Man. Dein  Ernst? Claudia fegt über die Tanzfläche. Egal, wie voll der Schuppen ist, Claudia sieht man. Ihr höre Mara weiterhin zu. Und in mir breitet sich ein warmes Grinsen aus. Ich scheiss aufs Warmwerden und Smalltalk. Lebenszeitverschwendung. Ich frage sie, welche Sehnsüchte die Meerjungfrau so umtreiben. Welche Zukunft sie sich ausmalt und nach vergessenen Träumen. Kluge Frauen mit wenig Selbstbewusstsein haben meist einen traurig kleinen Horizont. Wir unterhalten uns eine Weile, sie verwendet wunderbare Analogien und mehr und mehr schimmert ihre Cleverness hervor. Und auf einmal ist sie ungemein attraktiv. Nicht mehr auf die Art, wie sie es auf meinem Rücksitz war. Wir rücken näher zusammen. Wir tanzen mit Claudia. I follow rivers. Wie passend. Oh I beg you. Can I follow? Mara ist abgeturnt auf der Tanzfläche, weil von fremden Männern angetanzt und angelächelt werden ja irgendwie fremdgehen ist. Sie rückt näher an mich heran. Sie flüstert in mein Ohr: 
M: Kannst du auf mich aufpassen?
Ich breche innerlich vor lachen zusammen. Greife ihre Hüfte. Ziehe sie an mich. 
S: Klar. Wenn Männer den Eindruck haben, dass Frauen wirklich lesbisch sind, lassen sie einen in Ruhe.
Mara grinst mich an. 
M: Ich bin eine schlechte Schauspielerin.
S: Ist ein Cosplay. Du kannst sein, wer Du willst.
Claudia grinst mich an und schüttelt den Kopf. Kann nicht genau hören, was sie sagt aber ihre Lippen sehen irgendwie so aus wie: bitte nicht.
Ich ziehe Mara noch ein Stück näher an mich heran und singe in ihr Ohr: Run deep, run wild. Sie lehnt ihren Kopf kurz gegen meinen. Macht eine Bewegung in Richtung Bar. Claudia tanzt weiter. Wie viele Blicke sie dabei tatsächlich auf sich zieht, merkt sie nicht. Was sicher auch exakt einer der Gründe dafür ist.
Mara bestellt sich ihren 2. Wodka Red Bull. Der Hauptschulabschluss unter den Drinks. Ekelhaft. Sie sagte, sie verträgt nicht viel. Ich ordere ihr ein Wasser hinter her.
M: Du passt ja wirklich auf einen auf!
S: „Noch“. 
Sie grinst irritiert und verängstigt. Hat etwas von einer Babykatze.
M: Claudia hat gesagt, du bist wild. Ich wäre eigentlich manchmal auch gern wild.
S: Aha. Ja. Claudias Mund ist flüssiger, als ihre Geldbörse. Was auch immer wild bedeutet, für dich oder für Claudia.
M: Na, wild eben.
Sagt sie, während sie auch erst einmal überlegen muss, was das wirklich bedeuten könnte.
M: Ich bin erst neunzehn und schon vier Jahre mit meinem Freund zusammen. 
Das stellt sie recht entsetzt fest, während sie dann den Strohhalm nicht mehr loslassen will. Kein Trosttropfen mehr im Glas. Ich schiebe ihr das Wasser rüber. Sie ordert dasselbe nochmal.
S: Ist doch schön, so eine feste Bindung, die Jugend mit jemandem zusammen vergeuden.
Sage ich ihr, ohne zu wissen, woher das kommt.
M: Claudia sagt, du bist so gar kein Beziehungsmensch. Halt eher wild.
Ich sage ihr, dass das nicht stimmt. Wir stehen ja auch in Beziehung zueinander. Nur anders. Gar nicht wild. Diese Nacht hier ist es jedenfalls auch nicht.
Nachdem sie ihren dritten, unzumutbaren Drink inhaliert hat, ziehe ich sie auf die Tanzfläche. Ich will sehen, wie sie sich bewegt. Jetzt, nachdem ihr der Alkohol die ersten Hemmungen entrissen hat.
Ein Remix. We found love, plärrt Rihanna los. Alle Frauen flippen aus. Mara auch. Singt ungehemmt mit. Sucht immer wieder meine Nähe. „Aufpassen“.
Sie singt mir zu. Feel the heartbeat in my mind. Mittlerweile gebe ich mir nur noch wenig Mühe. Meine Hände sind längst nicht mehr an ihrer Hüfte. Mein Bein befindet sich zwischen ihren. Claudia hüpft zu uns herüber. Sie sieht mich wieder kopfschüttelnd und böse an. Mara muss aufs Klo. Das will sie als Mädchen natürlich nicht alleine tun. Ich gehe mit. „Aufpassen“. Die Toilette ist hell. Ich sehe Scham auf ihren Wangen. Ich sage ihr, dass sie jetzt auf Wasser umsteigt. Sie bestätigt es lächelnd. Ich frage sie, ob sie das hier noch alleine schafft oder ob ich aufpassen muss. Sie schweigt mich mit aufgerissenen Augen an. Wow. Das hat sie verstanden. Hätte ich nicht erwartet. Sie schüttelt den Kopf. Erkämpft sich ein gestandenes „geht schon“. Die Kabine öffnet sich wieder und sie schleicht sich an mir vorbei an das Waschbecken. Ich stelle mich hinter sie. Sie schaut in den Spiegel. „Ohje“ sagt sie. Ich schaue ihr über den Spiegel in die Augen. Drücke sie mit meinem Körper gegen das Waschbecken. Fasse mit meiner Hand ihr Haar und richte ihren Blick wieder auf den Spiegel.
Sie ist eingeschüchtert. Ich sollte vorsichtig bleiben.
S: Du bist sehr hübsch. Mehr ohja als ohje.
Ich streichle mit meinen Händen über ihre Arme. Eine Besoffene stolpert herein und verschwindet in einer Kabine. Wir lachen. Ich drehe sie um und schaue sie an.
S: Romantisch, oder?
M: Mal was anderes. 
Ich berühre ihre Nasenspitze und hole aus. Die besoffene Freundin der Besoffenen stolpert rein. Schreien sich kurz durch die Kabinen an. Dann verschwinden sie beide. Ich ziehe Mara noch näher an mich und küsse sie. Schmale, weiche und vor allem schüchterne Lippen. Sie zieht sich zurück und entschuldigt sich.
M: Das ist nichts für mich. Ich wollte Dir keine falschen Hoffnungen machen. 
Innerlich breche ich lachend zusammen.
S: Aber ich will dir falsche Hoffnungen machen, haufenweise. Und falsche Versprechungen noch dazu.
Riesige, schweigende Augen. Romantisch, sagt sie. Und erstreitet sich einen neuen Kuss. Ich bin ja eine sehr verzeihliche Natur. Wie schnell Alkohol das Konzept der Heterosexualität doch bröckeln lässt.
Ich ziehe sie in eine der Kabinen. Perfektes Timing, schon stolpert die nächste Frau herein. Die Kabine bietet genug Platz, damit wir wenig Platz haben. Sie versucht mich gerade aufzufressen. Ich muss lächeln. Wie schön. Ich streife mit meinen Händen sehr vorsichtig über ihren Körper. Über ihr seltsames Kleid. Ihre goldene Clutch legt sie auf die Plastikabdeckung des Klopapiers. Sie sucht meine Nähe. Sagt mir, dass ich sehr gut rieche. Das ich gut küsse. Mich gut anfühle. Sieh mal an. Auf einmal ist da soviel Mut. Meine Hände schieben sich vorsichtig unter ihr Kleid. Nur wenig Ausschnitt, ich muss vorsichtig sein. Ihr Atmen beschleunigt sich.
M: Das ist keine gute Idee.
S: Was ist keine gute Idee?
M: Das hier.
S: Achja?
Ob sie sich das selbst abkauft. Ich jedenfalls nicht.
S: Fühlt sich doch ganz gut an. Fühlt sich richtig an.
Ich küsse sie und meine Hände greifen ihren Hintern. Ich liebe Kleider!
M: Ja.
Ich bin nicht überrascht. Eine der wenigen konservativen Frauen, die keine Strumpfhose trägt. Sehr gut. Das macht es viel leichter. Ich schiebe meine Hände über die untere Hälfte ihres Körpers. Die kleine Mara beißt mir in die Lippe. Oh. Diese Frauen. Frauen machen mich verrückt. Guter Zeitpunkt. Zwischendurch stolpern andere Frauen rein und raus. Das macht Mara nicht mehr so nervös, wie vorhin. Ich drücke meinen Oberschenkel zwischen ihre Beine.
S: Darf ruhig nass werden.
Ob Mara wahrnimmt, wie laut ihre Seufzer sind? Ich glaube nicht. Sie reibt sich an mir. Das ist nicht richtig, sagt sie. Achja? Ich ziehe meinen Schenkel zurück und siehe da, wer mich enttäuscht anschaut. Claudia schreit da gerade herum. Ob es uns gut geht. Ob jemand kotzen würde. Sie braucht mal frische Luft. Ist gleich wieder da, an der Bar. Alles klar. Ich dachte, Mara wäre froh über diese Unterbrechung. Ist sie nicht. Fragend blickt sie mich an: also...? Ich drücke sie gegen die Kabinenwand, ihre Clutch fliegt, ich lege sie wieder hoch. Endlich. Meine Finger vergraben sich in ihr. Fuck. Wem wollte sie denn da was vor machen? Ich küsse sie. Beschleunige das Tempo.
S: Wie kommst Du am besten?
M: Ich weiß nicht.
Was für eine verfickt traurige Antwort. Oder klug, denn es motiviert mich.
S: Möchtest Du überhaupt für mich kommen?
M: Ja, auf jeden Fall.
Das kam wie aus der Pistole geschossen. Fine. Dann mal eben herausfinden, worauf sie wie reagiert in dieser Klokabine. Ich fühle diesen Punkt in ihr. Der Winkel ist anstrengend für meine Hand. Sie fühlt den Punkt ebenfalls. Es läuft über meine Hand ihre Beine hinab. Ohja. Ich blicke in ein knallrotes Gesicht. Ob Mara wahrnimmt, wie laut sie gerade ist? Zu ihrem Schutz bedecke ich ihre Lippen mit meinen und sauge ihre Töne auf. Schalldämpfer. Ihre Beine zittern und ich dachte kurz, sie fällt mir um. Nach der Entladung fängt sie sich jedoch schnell. Zumindest körperlich. Sie ist beschämt. Wie traurig. Sie bittet mich, sie für diesen Moment allein zu lassen. Ich wasche meine Hände und entscheide mich dafür, sie weiterhin auf meinem Oberschenkel mit mir zu tragen.
Die Kabine öffnet sich. Sie versucht sehr verzweifelt, dem Spiegel und meinen Blicken auszuweichen. Ich sage ihr, das alles gut ist. Das sie entscheiden kann, ob sie Heim will. Ob ich gehen soll. Sie holt tief Luft. Braucht einen Augenblick. 
M: Ist nie passiert.
Klingt fast so mutig, wie sich ihr Biss in meine Lippe angefühlt hat.
S: Ich weiß nicht, was Du meinst. 
Wir lassen das Damenklo lächelnd hinter uns und stoßen zu Claudia an die Bar.
Claudia wirft einen kurzen Blick auf Mara. Sie wirft mir einen vorwurfsvollen Blick entgegen. 
C: Du bist so scheisse.
Mara versucht sich währenddessen mit dem Wasser zu betrinken und bekommt davon nichts mit.
Ab auf die Tanzfläche. Auf Rihanna ist verlass. Cause I may be bad but I'm perfectly good at it.
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athenasmaze · 5 years ago
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“Are you afraid?” Kapitel 2 : Die Initiation beginnt
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Prolog findet ihr hier: https://athenasmaze.tumblr.com/post/190246129369/are-you-afraid-prolog-der-tag-der-bestimmung
 Mein Blick, eben noch auf die heißen Kohlen gerichtet, wanderte hinter mich. Meine Mutter, die Eiskönigin schlechthin, war dafür bekannt immer die Fassung zu wahren und nie eine Emotion zu zeigen. Niemandem gegenüber. Niemals.
Dieses eine Mal, hatte sie es nicht geschafft.
Ihre Augen waren vor Schock weit aufgerissen, ihr Mund einen spaltbreit offen und ihr Kehlkopf zuckte gefährlich. Blieb ihr die Luft oder die Spucke weg? Oder wollte sie einfach nur schreien? Die noch eben akkurat, in den Schoss gefalteten Hände, gruben sich fest in die Stuhllehnen. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen, das hatte sie niemals geahnt; ich war für sie die perfekte Ken. Bis heute. Bis jetzt.  
Ich war zufrieden. Jedoch demütigte ich sie nicht damit, indem ich ihr dies zeigte.
Meinen Stolz hatte ich definitiv von ihr. Den wollte ich ihr also nicht nehmen und sie mit einem triumphierenden Grinsen beleidigen. Das wäre nicht richtig gewesen. Ich nickte ihr mit ernster Miene, aber doch anerkennend, zu und brachte sie damit wohl zurück in die Realität. Sie rutschte mit ihrem Gesäß auf dem Stuhl hin und her, bis sie wieder einen geraden Rücken und ein erhobenes Haupt hatte. Ihre Augen wurden hart und kühl, wie einst zuvor. Doch keines Wegs herablassend. Auch sie nickte mir anerkennend zu. ~ Ganz die stolze Ken. Lebwohl, Jeanine. ~
Kaum mit dem letzten Gedanken bei meiner Mutter, konnte ich mir mein Grinsen auch schon nicht mehr verkneifen. Schnell drehte ich mich Richtung Tribünen um und rannte jubelnd los. Ohne nachzudenken, ohne Zwang und ohne Beachtung der schockierenden Blicke der anderen vier Fraktionen, sprang ich in die schwarz-rote Masse und ließ mich begrüßen und feiern. ~ Ich bin frei. Ich bin endlich frei. ~  Von allen Seiten hörte ich Willkommensgrüße, Glückwünsche, Bewunderungszusprüche und ich weiß nicht wie viele Male mir auf die Schultern geklopft wurde. ~ Ich bin eine Dauntless. ~  
Marcus, mittlerweile wieder besonnen und bei der Sache, hatte wieder angefangen und las weiter seine Namen von Initianten vor. Noch völlig vom Rausch des gerade Geschehenen benebelt, bekam ich gar nicht mehr mit, wer in welche Fraktion ging. Ich war nur noch damit beschäftigt, keine Ken mehr zu sein. ~ Ich bin eine Dauntless. Ich bin endlich eine Dauntless. ~ Immer und immer wieder kreiste dieser Gedanke in meinem Kopf herum. Und dieses Gefühl der Freiheit sollte noch eine ganze Weile an diesem Tag anhalten...
Nachdem alle Initianten aufgerufen und entschieden hatten, hatte Marcus noch einige Worte an uns und den Rest der Gemeinschaft gerichtet. Wirklich was davon mitbekommen hatte ich allerdings nicht, da die Dauntless unruhig wurden und ehe man sich versah, waren diese auch schon in Richtung Zug gerannt. Zu klettern um zum Zug zu gelangen, war für mich weniger das Problem. Ich war körperlich recht fit, da ich mich auf diesen Tag seit meinem 12. Lebensjahr vorbereitet hatte. Das Mädchen mit der weißen Bluse, den saphierblauen Blazer, den dunkelblauen Rock, der falschen Brille und den hochgesteckten Haaren würde man wohl kaum einen durchtrainierten Körper zutrauen. Wie auch? Sie sah schließlich aus, wie die Personifikation eines Ken. Fakt aber war, dass unter dieser Masquarade ein durchtrainierter Körper mit der Seele einer Kriegerin versteckt wurde. Und beides war verdammt hart erarbeitet gewesen.  
Jeden Tag, mit abgesehen ein paar weniger Ausnahmen im Jahr, war ich trainieren und habe mich auf diesen Tag vorbereitet. 6 Jahre lang. Kilometer langes Joggen, Hochklettern an alten Gebäuden, Messerwerfen, Kampftechniken, Selbstverteidigung, Waffenbau und Kriegsstrategien entwickeln. Ein Gutes hatte es immer eine Ken und dazu noch Jeanine Matthews Tochter zu sein: Ich kam an so manch' schöne Sachen heran. Ich kam an Dateien längst vergangener Tage, die mir Kriegsstrategien zeigten, an Baupläne für normale Schusswaffen, bis hin zu den ganz großen Spielzeugen. Ich studierte sie, verinnerlichte jedes einzelne Detail und verschaffte mir, mit der ein oder anderen Ken-Masche, Zugang zu kleineren bis mittelgroßen Waffen. Ich übte nie das Schießen, das wäre zu auffällig gewesen. Stattdessen baute ich sie immer wieder auseinander und wieder zusammen. Ich lernte ihre Eigenschaften, die Technik dahinter und wie sie am besten zu pflegen waren.
Meine Mutter, wie jeder andere Mensch in unserer Stadt auch, wusste nichts von meinem „Hobby". Für sie war ich eine wissbegierige Ken, die die anderen Fraktionen studierte um ein besseres, effektiveres und harmonischeres Miteinander zu ermöglichen. So erklärte sie sich jedenfalls meine gehäuften Aufenthalte bei den anderen Fraktionen. Und mit „gehäuft“ meinte ich „fast jeden zweiten Tag“.
Ich war eine Ken, klar dass ich dort willkommen war. Doch auch bei den Amite gab es immer einen Platz an ihrem Lagerfeuer für mich, obwohl sie wussten, dass ich in ihrer Runde nur schwer zur Ruhe kam. Die Altruan ließen mich oft beim Verteilen der Güter an die Fraktionslosen helfen und obwohl ich eine Ken war, war ich bei den meisten Familien dieser Fraktion recht gerne gesehen. Sie bezeichneten mich sogar als „freundlich“. Die Candor mochten meine ehrliche und direkte Art, sowie meine Anschauung zum Thema Gerechtigkeit. Seit ich klein bin, half ich oft Jack Kang, dem Anführer der Candor, aus. Sei es kleine Botengänge oder das Sortieren von Akten. Auch wenn ich aus einer anderen Fraktion war, sie vertrauten mir. Und das ehrte mich besonders. Denn die Candor misstrauten Fremden deutlichst mehr, als die anderen Fraktionen.
Johanna meinte einmal zu mir, das würde an meiner offenen und herzlichen Art liegen. „Du hast diese Art an dir, Menschen zu inspirieren und aufzubauen. Du trägst die Seele einer Anführerin in dir, mein Kind.", hatte sie damals gesagt. Na ja, sie musste es wissen. So als eine Amite, oder?
Bei den Dauntless war ich seltener „offiziell". Meist nur dann, wenn meine Mutter dort zu tun hatte. Anfangs bot ich mich ihr an, Aufgaben für sie zu erledigen, sofern es kein wichtiges Anliegen oder Geschäft war. Hinterher gab sie mir die Dinge wie selbstverständlich.
Inoffiziell sah die Sache etwas anders aus. Ich verbrachte auf dem alten Rummelplatz viel Zeit um zu trainieren. Nie war dort einer, also war es ziemlich leicht für mich, mich in diesem Gebiet auszutoben. Manchmal jedoch kamen ein paar der Dauntless vorbei, um "Capture the flag" zu spielen. Diese beachteten mich aber kaum. Warum auch? Sie alle waren Dauntless, bis auf meiner Wenigkeit. Ich war eine dämliche Ken, die für sie nur die "Gegend studierte". Daran erinnerten sie mich natürlich auch jedes Mal gerne wieder. 
Bis jetzt zumindest.
Ein weiteres Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Im Zug stehend und an einer Lederlasche festhaltend, schaute ich der an mir vorbeiziehenden Landschaft zu. ~ Gleich sind wir da. ~
„Ich habe noch nie erlebt, dass sich jemand so schnell entschieden hat."
„Ja, und das von unserem Vorzeige-Ken. Das kann doch nichts werden."
„Sie hält die Initiation niemals durch."
Zwei Jungen und ein Mädchen, ein paar Meter seitlich entfernt von mir, flüsterten sich, verstohlen in meine Richtung schauend, zu. Peter, Molly und Drew. Wer auch sonst? Kein Rückgrat, aber ein Maul wie ein Riesenkraken.
„Kennt ihr sie überhaupt? Sie hat wahrscheinlich mehr drauf als ihr langer Faltenrock zeigen will."
„Es gibt Dinge, die will ich gar nicht sehen." Das Dumpfbacken-Trio bricht auf Peters Aussage in Gelächter aus. Christina, von der die schützende Antwort kam, verdrehte nur die Augen und wandte sich wieder einem Mädchen zu, mit dem sie sich die ganze Zeit schon unterhalten hatte. „Unmöglich diese Idioten." Ich derweil schaute weiterhin, mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, aus dem Zug und beobachtete wie die Landschaft an uns vorbeirauschte. Mein Schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen, als ich die Insassen der ersten Waggons auf das Dach eines alten Fabrikgebäudes springen sah. ~Es geht los. ~
Manche waren fassungslos darüber, was sie gleich tun sollten, andere lachten nur. „Was habt ihr erwartet? Ihr seid bei den Dauntless.", schaltete sich Uriah, an Christina und dem anderen Mädchen gewandt, ein und lachte. Ich hingegen drehte mich endlich zu dem Trio um, blickte Peter, dem Kopf des Gespanns, an und zwinkerte. Dann war ich auch schon aus dem Waggon gesprungen, rollte mich ab und stand fest auf dem Dach der alten Fabrik. Es ist schon ein wenig schade, dass ich sein Gesicht nicht hatte sehen können. Ich hätte einiges dafür gegeben.
Als wir alle nach einigen Minuten auf dem Dach standen, versammelten wir uns um ein großes Loch im Boden. Ein sehr tiefes und sehr dunkles Loch. ~ Mir schwärmt Böses. ~
„Wie ich sehe habt ihr alle die ersten beiden kleinen Feuerproben heil überstanden. Sehr schön." Eine tiefe, männliche Stimme erstickte das Gemurmel der Masse und es wurde mucksmäuschenstill. Ein einziger trainierter und laufender, mit Tattoos bedeckter, Muskel lief am Rand des Abgrunds entlang und blieb mittig vor unserer Truppe stehen. Er lehnte sich an die etwa ein Meter hohe Mauer, welche uns von dem schwarzen Loch vor uns trennte und verschränkt die Arme vor der kolossalen Brust. „Meine Güte hat der Typ einen Bizeps. Was gibt man den Leuten hier zu futtern? Stierhoden auf Testosteron mit einer Prise Steroide?" Christiana und ihre blonde Freundin giggelten leise neben mir. Und auch mir huschte ein schiefes Lächeln über die Lippen.
Vor uns stand ein großer Mann, mit dunkelblonden Haaren, einem durchtrainierten Körper und eindeutig mit dem Hobby, Bodybuilding zu betreiben. Er hatte Tattoos an Armen, Hals und wahrscheinlich noch an einigen anderen Körperstellen, sowie einem Piercing in der rechten Augenbraue. Doch seine Muskelberge und die Tattoos waren gar nicht das, was mir am meisten an ihm auffiel. Es waren seine Augen. Ich sagte doch, meine Mutter sei die Eiskönigin, richtig? Nun ja, in diesem Typen hatte sie ihren Meister gefunden.
Ich hatte noch nie solch kalte Augen gesehen…
„Ich bin Eric Coulter und einer eurer Anführer. In den nächsten zwei Monaten wird sich entscheiden, ob ihr ein Dauntless seid..." Er blickte in die Runde und seine Augen blieben an mir haften. „...oder eben nicht." Das besagte Trio fing hinter mir an zu kichern. Ich verzog keine Miene, sondern hielt stattdessen seinem Blick stand. ~ Fordert er mich gerade heraus? ~ Innerlich hob ich fragend eine Augenbraue. Seine Augen waren blau, blau wie kristallklares Eis...und auch genauso kalt. Sie hatten etwas Grausames und duldeten keine Schwäche, keine Makel, keine Fehler und vor allem voran duldeten sie keine Angst.
Mir weiter in die Augen schauend, fuhr Mister Väterchen Frost fort „In der ersten Hälfte eurer Initiation trainieren wir eure physischen Fähigkeiten und sehen, ob ihr überhaupt fähig seid, eine Waffe richtig herum zu halten und einen Schlag einzustecken, wie auch auszuteilen. In der zweiten Hälfte trainieren wir eure psychischen Fähigkeiten. Wir werden herausfinden ob ihr eure Ängste kontrollieren könnt. Am Ende der Initiation müsst ihr in der Lage sein, zwei Runden im Ring zu überstehen, eure Ängste genau zu kennen und eben diesen gegenüberzutreten und im Keim zu ersticken. Seid ihr das nicht..." immer noch haftete sein Blick kalt und herausfordernd auf mir. „...seid ihr fraktionslos."
Er schaute endlich in die Runde und lächelte kalt und unheilvoll „Ach und es wird ein Ranking in jeder Phase geben. Seid ihr jeweils unter den letzten zehn Initianten heißt das ebenfalls, dass ihr fraktionslos seid. Die gebürtigen Dauntless und die Fraktionswechsler werden getrennt trainiert, aber zusammen bewertet. Am Ende der zwei Phasen erwartet euch der entscheidende Abschlusstest." Erstickte Laute und nervöses Gemurmel machte sich in der ganzen Truppe breit. Eric labte sich an den ängstlichen Gesichtern rundum und grinste genüsslich vor sich hin.  Nun hob ich skeptisch meine Augenbraue. „Und wer bewertet uns?", fragte ich, doch keiner hörte mich, so laut wurde das Gemurmel. Eric jedoch wandte sein Gesicht augenblicklich wieder zu mir und sein Grinsen verschwand, als sei es nie dagewesen. Er hatte mich gehört.
„Wer bewertet uns?", fragte ich nun mit kräftiger Stimme, welche sogleich über die Dächer der alten Fabrik hallte. Alle Augen richteten sich auf mich. ~ Diese eiskalten Augen… ~ Es war, als würde er sein Gesicht in meine Seele brennen wollen. Ausdruckslos, ja fast gelangweilt sah er mich an. Doch seine Augen erzählten eine ganz andere Geschichte. Er forderte mich heraus und ich hatte keine Ahnung warum.
„Bei dem Abschlusstest selbst bewerten euch alle Anführer der Dauntless. Beim Training bis dahin, bewerten euch Four und..." Er drückte sich von der Wand, löste seine verschränkten Arme vor der Brust und lief auf mich zu, weiterhin mit seinem Blick meine Seele durchbohrend. Nur ein paar Zentimeter von mir entfernt blieb er stehen und auf diesem ausdruckslosen Gesicht breitete sich wieder dieses kalte, sadistische Grinsen aus. „...ich." Weiterhin erwiderte ich seinen Blick standhaft. „Alles was ihr noch tun müsst ist..." Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch alle konnten ihn hören. Nicht einmal mehr der Wind wagte es sich über dieses Dach zu bewegen. „...in dieses Loch da zu springen." Er deute mit den Daumen über seine Schulter. Die Leute um uns herum tauschten erneut nervöse Blicke. „Und was ist da unten? Wasser? Ein Netz? Ein Luftkissen?" Christina hatte sich zu Wort gemeldet. Ihre Stimme war klar, aber man bemerkte deutlich ihre Nervosität. Eric hatte seinen Kopf zu ihr gewandt und wollte gerade etwas erwidern, dass sicherstellen würde, dass er weder Fragen, Nervosität oder gar Angst, dulden würde. Er würde die kleine, zierliche Christina in der Luft zerreißen. Doch ich war schneller.
„Ist doch egal.", sagte ich gleichgültig, ehe Eric den Mund aufmachen und Christina etwas entgegenschleudern konnte. Immer noch haftete mein Blick beharrlich auf ihm. Er ließ von Christina ab um mich zum wiederholten Male, doch diesmal tatsächlich leicht verdutzt, anzusehen. Ich zog meinen Blazer aus und drückte sie gegen seine Brust. Nun, jetzt offensichtlich erstaunt, fing er diesen mit der rechten Hand vor der Brust auf und sah an sich herunter, nur um mich danach wieder anzusehen. Er hatte seine Augenbraue gehoben. Ich beachtete die schockierten Blicke der anderen nicht weiter, krempelte mir die Ärmle meiner Bluse hoch, riss meinen knielangen Rock an den Seiten auf und löste den Knoten in meinen Haaren. Feuerrote Wellen liefen mir über die Schulter und fanden ihr Ende auf Höhe des Zwerchfells. Die Brille auf meiner Nase schmiss ich gedankenlos in die nächste Ecke.  ~ Endlich Bewegungsfreiheit. ~ Eric, immer noch meinen Blazer vor der Brust haltend, ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Ich hingegen sah an ihm vorbei und deutete mit dem Zeigefinger Richtung Abgrund. Er nickte und schien sich wohl gefangen zu haben. Denn sein Blick hatte sich verändert. Seine Augen waren nicht mehr kalt und herausfordernd. In seinem Gesicht war aber auch kein sadistisches, kaltes Grinsen mehr. Seine Züge waren hart und kantig geworden und sein Blick war...Nanu? Ich konnte seinen Blick nicht einmal mehr deuten? ~ Dieser Typ ist für mich ein Rätsel... ~
Straight ging ich an Eric vorbei und auf die kleine Mauer zu. An dieser angekommen, hievte ich mich hinauf und blieb auf den schmalen Grat zwischen Leben und Tod stehen. Ich drehte mich zu ihm um, ließ aber von dem Anführer ab und sah in die Truppe. Mein Blick traf auf Peter und meine Lippen zierte ein leicht schiefes Lächeln.
„Oh nein, mach das nicht. Sei nicht so dermaßen dumm.", murmelte Peter vor sich hin. Kreidebleich im Gesicht. Christina die vielleicht einen halben Meter von ihm entfernt stand, beugte sich nach vorne. „Was soll sie nicht machen?" Peter wiederum schüttelte nur ungläubig den Kopf. „Mach es nicht. Mach es nicht." Meine feuerrote Mähne wandte sich ein letztes Mal an Eric. „Sie macht es tatsächlich." Peter legte sich die Handfläche an die Stirn, ließ den Kopf hängen und schüttelte nur weiter mit dem selbigen. „Was denn!?" Christina wurde langsam ungeduldig. Peter hob leicht den Kopf und lächelte schief. Er deutete mit dem Zeigefinger in meine Richtung. „Sieh einfach hin."
Ich sah Eric immer noch mit einem herausfordernden Grinsen im Gesicht an. Ein Gefühl der Freiheit machte sich in mir breit, hüllte mich komplett ein. Ich schloss die Augen und genoss rückwärts den freien Fall ins Unbekannte. Aber natürlich erst, nachdem ich dem Dauntless Anführer mit den eiskalten Augen, keck zuzwinkerte.
Unten angekommen ertönte eine Stimme feierlich. „Erste Springerin am Boden!" Mich wickelte ein Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, aus dem Netz, dass mich aufgefangen hatte. „Ich bin Four, wie sollen wir dich nennen?"
~ Du bist also Four? Wow, das komplette Gegenteil von dem auf Testo gepushten Heiopei da oben. ~
„Du weißt, dass du dir deinen Namen am Tag der Bestimmung aussuchen darfst? Aber nur dieses eine Mal, also entscheide sorgfältig." Er lächelte mich freundlich an und ich sah zu Boden. Ich konnte also meinen Namen ändern? Ich mochte meinen Namen eigentlich, ich musste ihn nicht ändern. Aber alles an ihn erinnerte mich an die Ken. Und ich war keine Ken. Nicht mehr. Ne wieder.
~Aber Moment...fast alles daran erinnert mich an die Ken. ~
Ich blickte hoch zu Four und lächelte ihn strahlend an. „Mein Name ist Archi." Er grinste leicht und reichte mir die Hand „Willkommen bei den Dauntless, Archi!"
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thoughtsofrecovery · 2 years ago
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16 Hours left.
Der Gedanke nach Berlin zu fahren und zum Konzert zu gehen, fühlt sich so unrealistisch an. Ich freue mich drauf - und wie ich mich freue - aber so ein kleines Bauchgrummeln ist doch auch dabei. Warum?
Die Gedanken, die ich mir mache, fangen damit an, in welche Reihe ich mich setze. Am liebsten soweit wie möglich nach vor, nach ganz vorne, aber dann bin ich zu auffällig „da“ und das will ich nicht sein. Ich will präsent sein, aber nicht zu übertrieben.
Was erwarte ich denn eigentlich wie eine Interaktion aussehen könnte? Würde es eine geben? Ich will von ihr gesehen werden. Erkannt werden. Ich will, dass sie die Verbindung zieht von der Studentin, die von ihr ein Gutachten wollte, zu der, die sie nach Ende der Vorlesung nochmal angesprochen hat, sich bedankt hat für ihre Arbeit zu der, die ihr eine Email geschickt hat, dass sie die VL Folien gerne nachbearbeiten möchte und sie daher geschickt bekommen möchte zu der, die den letzten Beitrag der Band auf fb geliked hat zu der, die heute Abend im Konzert sitzt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es nach dem Konzert noch ein bisschen „lockerer“ zu geht, dass man ihre CDs und Vinyls kaufen kann, dass Gespräche aufkommen. Aber auch, dass viele die Band kennen, sie auch persönlich kennen, sich unterhalten und sie in der Hinsicht „eingespannt“ ist.
Ich möchte gerne eine Vinyl kaufen, auch wenn ich sie selbst nicht abspielen kann. Aber ich finde die Form, die Farbe, das Cover und einfach die Art des Tonträgers so toll. Sonst eine CD. Irgendwie muss ich dazu mit ihnen/mit ihr in Kommunikation treten. Ayda meinte, ich solle nicht von mir aus in Kontakt treten, nur, wenn sie mit mir interagiert. Vielleicht winken, vielleicht Hallo sagen. Und abwarten. Und sie meinte, dass es doch eigentlich ein Jackpot ist, wenn eine Studentin aus einer anderen Stadt bis nach Berlin zu einem Konzert von ihr kommt. Ja, ein Jackpot. Und dass es einfach schön ist, wenn sich Menschen für ihre Musik interessieren. That‘s why I‘m here. Okay, es ist ein Grund. Der zweite ist der Girl Crush, der in den letzten Tagen wieder stärker geworden ist. Ich wünschte, ich könnte wie bei Harry Potter mit dem Denkarium meine Gedanken und Erinnerungen wieder hervorholen und relativ objektiv wieder anschauen. Sodass nichts verloren geht. Ist ja letztendlich wie ein Video vom Ganzen. Aus der eigenen Perspektive. Ob ich mich traue ein Foto oder Video zu machen? Macht man ja häufig bei Konzerten. Hätte ich eigentlich schon gerne, vor allem auch, weil ich meinem Gedächtnis nicht vertraue mich an Situationen zu erinnern, wenn ich emotional ein wenig aroused bin. Mal schauen wie die Atmosphäre später ist.
Ich treffe vorher noch Antonia, die eigentlich mit nach Berlin gekommen wäre, wär ihr das genauso wichtig wie mir gewesen. Wir gehen einen Kaffee trinken. Ich hab überlegt ihr zu erzählen, warum mir das ganze Konzert so wichtig ist. Wo fange ich an, wo höre ich auf? Wie benenne ich das, was ich häufig nicht in Worte fassen kann? Letztendlich fängt es doch bei Jana an, aber will ich da auch anfangen?
Ich hatte ja mal erwähnt, dass ich Antidepressiva nehme. Der Grund dafür ist, dass ich nach meinem Abi vor drei Jahren in ein ziemliches Loch gefallen bin, unter anderem weil ich mich in die falsche Person verliebt habe. Eine Lehrerin. Sie war damals auch ein wenig meine Ansprechpartnerin, als es mir mental nicht gut ging und dieser Verlust sie als Ansprechpartnerin nach dem Abi zu verlieren und gleichzeitig so unglücklich verliebt zu sein, war unglaublich schmerzhaft. Letztendlich habe ich sie sehr stark idealisiert und Gefühle einer Person gegenüber entwickelt, die in der Hinsicht gar nicht existiert hat. Und da ich das Ganze nicht nach außen getragen habe, ihr nie mitgeteilt habe, hat es sich gewissermaßen nur verstärkt. Long Story Short: gewissermaßen hab ich das Gleiche jetzt mit Frau Z. Nach unserem Gespräch wegen des Stipendiums war ich in der Psychologievorlesung richtig niedergeschlagen und hab später dann gemerkt, dass es voll die Verlustgefühle Frau Z gegenseitig waren. Der Gedanke, nur noch eine VL bei ihr zu haben und sie danach eher nicht mehr zu sehen, war in dem Moment echt schlimm. Deswegen hab ich sie Zuhause dann gegoogelt und bin auf ihre Musik gestoßen. Das Wochenende darauf war ich richtig gefangen in der Musik, ihrem fb Account, einfach Content von ihr. Hab sie idealisiert und eine emotionale Verbindung aufgebaut, die es ja gar nicht zwischen uns gab. Letztendlich ein Muster aus der Schulzeit wiederholt. Vielleicht kann man das einen Crush nennen. Aber es geht noch so viel tiefer als das. Deswegen wollte ich nach der letzten VL mich nochmal bei ihr verabschieden, weil ich einerseits für mich einen Abschied finden musste (den ich mit meiner Lehrerin in der Schule nicht hatte) und andererseits eine Art Reality Check machen wollte. Die emotionale Beziehung, die ich aber aufgebaut hatte, bestand ja gar nicht und das musste ich selbst im Kontakt mit ihr merken. Danach ist es alles ein wenig zurückgefahren, aber es stand für mich von Anfang an fest, dass ich nach Berlin zum Konzert kommen möchte. And here we go again. (:
Mal schauen, in wie weit ich aushole und das so erzähle. Erstmal sollte ich wieder schlafen, die nächste Nacht wird kurz!
Und Nouki: DANKE. Danke, dass du immer für mich da bist und danke, dass du dieses kleine Abenteuer mit mir gemeinsam antrittst. Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet. Vermutlich wird das ein Abenteuer mit viel fysh content und viel Analyse- und Erzählbedürfnis von meiner Seite. We will see. Hab dich lieb und bis später! ❤️❤️❤️
- 27.08.2022, 04:50 Uhr
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worte-wie-staub · 3 years ago
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In der Fremde ganz allein
Wie der nebenstehenden, ganz und gar widerlichen und rassistischen Grafik zu entnehmen ist, stellen sich die Hersteller Statistischer Darstellungen unter einem Ausländer zwangsläufig einen grimmigen Anatolen mit pechschwarz wuchernder Gesichtsbehaarung vor. Darauf, daß diese durchaus falsch ist, will ich später zu sprechen kommen. Werfen wir erst einmal einen Blick auf die Unterschiede zwischen den Bundesländern. Auffällig finster und mordlustig ist ja der baden-württembergische Türke dargestellt, was auch glaubwürdig erscheint. Wer würde nicht, tagein tagaus umgeben von schwäbischen Spätzleschwätzern mit Computerfachzeitschriften unter dem Arm, auf Mordgedanken kommen? Der bremische Muselman hingegen sieht besonders feist und wohlgenährt aus, sicher eine Anspielung nach Ansicht des Grafikers seitens der Hansestadt Ausländern zu freigiebig gewährten Arbeitslosen- und Sozialgelder. Der Türke aus dem Saarland ähnelt da schon eher einem französischem Bonvivant, andererseits auch einem schelmisch-verschlagenen Schmuggler – sicher hat er in Metz eine gewiß schon etwas ältliche Freundin – eine üppige Kaufmannswitwe vermutlich – die ihn und seine Freunde mit reichlich Gauloises Disque Bleue versorgt. Resignierter der Gesichtsausdruck des schleswig-holsteinischen Kollegen, kein Wunder bei den dänischen Zigarettenpreisen, obwohl andererseits: die hemmungslosen Jütländerinnen, die gleich zur Sache kommen, sollten ihn doch fröhlicher stimmen, ober was schreibe ich denn da?! Sollte man nicht in einem Artikel, der den Rassismus geißelt, von solchen Formulierungen Abstand nehmen? Man sollte wirklich.
Schauen wir jetzt auf unser Berlin. Die Frage ist: Wieviele der in Berlin gemeldeten Ausländer sind Türken mit Schnauzbart? Eine Broschüre des statistischen Landesamtes gibt Auskunft: Von den 257.916 Berliner Ausländern sind 114.814 türkische Staatsangehörige. Davon sind 61.911 männlichen Geschlechts. Davon sind 18.017 unter 15, also in nicht bartfähigem Alter. Bleiben ca. 42.000. Wieviele davon tatsächlich Schnurrbartträger sind, verschweigt die ansonsten geschwätzige Publikation leider, aber meiner Beobachtung nach ist es etwa jeder zweite. Das heißt also: Nicht mal 10% der Ausländer hier sind beschnauzbartete Türken. Genaueres kann ich nicht sagen, denn ich habe keinen Taschenrechner. Eigentlich habe ich schon einen. Den habe ich mal bei Atzet gekauft, er arbeitet mit Solarzellen, aber er ging von Anfang an nicht. Vielleicht muß man ihn täglich in die Sonne legen? Jedenfalls habe ich ihn weggepackt und jetzt weiß ich nicht mehr, wo er ist. Vielleicht in dem braunen Schränkchen? Da schau ich jetzt aber lieber nicht rein, denn da sind auch meine Tagebücher von 1971–74 und mich überfiele ein unwiderstehlicher Drang, die alle zu lesen. Das wäre mir dann aber sehr peinlich, weil ich da immer nur reingeschrieben habe, was es zu Mittag gab und daß Tante Hedwig aus der DDR mir häßliches Briefpapier geschickt hat. Die ist letztes Jahr gestorben. Wieviele ehemalige DDR-Bürger in Berlin leben, sagt das Heftchen übrigens nicht, das liegt am Grundgesetz. Aber sonst sagt es alles, z.B. daß 1.033 Ghanaer, aber nur 67 Guiner, 37 Gambier und 13 Gabuner „unter uns“ leben, was aber nicht so interessant ist, weil die ja vermutlich alle gleich aussehen. Interessanter ist sicher die Information, daß 105 Isländer in Berlin leben. Jeder zweitausendste lebende Isländer befindet sich demnach in unserer Stadt. Davon sind 48 Frauen, und davon eine aus der Spalte „über 65 Jahre“. Nun eine Frage an die Staubsauger-Leser: Kennt einer diese isländische Oma? Ich würde sie wahnsinnig gerne einmal einladen und mir von ihr alte Sagen erzählen und Spezialitäten der nordischen Küche auftischen lassen. Da gibt es nämlich eine ganz tolle Spezialität: Die Isländer verbuddeln im Herbst Eier neben einer heißen Quelle, graben sie im Frühjahr wieder aus und essen sie dann. Es soll geschmacklich an sehr herbe Blauschimmelkäse erinnern. (Verwesungs-Fans schauen sich bitte den neuen Peter-Greenaway-Film „Zoo“ an. Ich tats schon zweimal.) Merkwürdig finde ich auch die Existenz zweier vatikanischer Staatsangehöriger in Berlin. Beides Frauen obendrein. Die könnten sich mit den zwei Berliner Papua-Neuguinern zusammentun, das sind nämlich beides Männer. Ach, die müßte man verkuppeln. Das ergäbe eine schöne Doppelhochzeit: Zwei Nonnen und zwei Wilde, auf Papua-Neuguinea trägt man doch diese hübschen spitzen Penis-Schutzteile, nicht wahr? Immerhin sind die Vatikanerinnen und die Wilden zu zweit. Die Statistik weist aber auch erschreckend viele sonderbare Staatsangehörigkeiten aus, von denen nur je ein einziger Vertreter in Berlin lebt. Jawohl, es gibt nur einen Komoren, einen Sanmarinesen, einen Andorraner (eine ältere Dame übrigens), einen Vincenter, einen Bruneier, einen Katarer, einen Mongolen, einen Maledivier, einen Samoaner, einen Tonganer, einen Vanuatuer und einen Litauer in Berlin. Da sind also zwölf Menschen in unserer Stadt, die ganz allein sind und nichts haben außer einem bunten Paß mit einem merkwürdigen Wappen drauf, der von Mitreisenden in der Bahn bei der DDR-Kontrolle argwöhnisch begafft wird. Ich werde den Wilson-Eheleuten vorschlagen, diesen einsamen Menschen ein Gratis-Staubsauger Abo zu spendieren, damit sie sehen, daß es auch Zeitschriften gibt, die sich um die, die ganz am Reden leben müssen, sorgen.
Einsam wird man aber nicht nur durch obskure Staatsangehörigkeit, sondern z.B. auch durch Mundgeruch. Wenn man Mundgeruch hat, sollte man zum Zahnarzt gehen. Ich habe eine wahnsinnig nette Zahnärztin, deren Hände aber leider fürchterlich nach Zigaretten stinken. Das habe ich heute Gerd Pasemann erzählt, und der meinte, die Hände seiner Zahnärztin röchen auch nach Zigaretten. Es gibt schon irre Übereinstimmungen.
©1987 Ich und mein Staubsauger
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keepyourlife · 3 years ago
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Hey! Gif nonny hier! Ich habe gerade heraus gefunden das ich so ein Programm fürs screenshotting schon auf meinem PC habe. Sorry das ich nochmal so doof nachfrage aber ich bin echt paranoid wegen der Kripo 😂 und ich weiß sonst nicht wie ich das herausfinden soll, kann es ja schlecht googeln. Und trotzdem will ich gif-en mal so gerne ausprobieren 😬 Denkst du es wäre weniger...auffällig? illegal? Das auf Youtube zu benutzen und einfach Szenen aus scenepacks heraus zu schneiden? Ich muss eingestehen ich verstehe das ganze legale hin und her nicht so wirklich. Weil selbst wenn ich eine Vpn benutze um Szenen herunter zu laden und das unbemerkt bleibt würde ich es ja trotzdem noch auf dem PC haben und ist das nicht illegal genug? Oder benutzt du vllt einen USB Stick dafür? 🙈 Das ist ziemlich viel und etwas durcheinander —wäre cool wenn du mir weiter helfen könntest aber wenn nicht verstehe ich das total! Danke für die bisherige Hilfe!
hii. sorry fürs warten, hatte ein paar bisschen anstrengende tage.
klar, du kannst auch szenen aus scene packs nehmen. viele holen sich solche und nutzen die dann. ist durchaus einfacher, als zb selbst nach szenen zu suchen. besonders, wenn man halt extrem viel material von einer serie oder so hat. wie gut dann die qualität ist, sei mal dahingestellt.
ich hab eine externe festplatte, auf der ich die meisten filme/serien hab. allerdings ist das mehr aufgrund des speicherplatzes und weniger wegen "unauffällig". letztendlich bleibt ein restrisiko, aber mit vpn fühl ich mich relativ sicher. zumal die, wie gesagt, bei torrents eigentlich viel nötiger ist, als bei DDLs. am ende musst du es natürlich selbst wissen. wenn du scene packs nutzt, lad die dir von youtube runter. da kann ich dir 4k video downloader für empfehlen. funktioniert einwandfrei. jdownloader2 macht youtube nur mit so nem plugin oder so, aber der andere funktioniert für youtube perfekt.
falls du noch fragen hast, frag gerne.
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afaimsblog · 3 years ago
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Das neue Normal - Covid-Staffeln und Streaming-Probleme
“Stranger Things” wird also fünf Staffeln haben, und Staffel 4 wird in zwei Hälften aufgeteilt auf Netflix kommen, weil die Staffel angeblich doppelt so umfangreich sein wird wie üblich, obwohl es nur neun Folgen gibt, was irgendwie zusammen genommen keinen Sinn ergibt, außer alle Folgen sind doppelt so lang wie sonst ... Nun, auch egal, auf jeden Fall ist es gut zu wissen, dass im Mai endlich neue Folgen kommen. Nach zwei Jahren Drehzeit haben wir schon nicht mehr daran geglaubt. Jetzt wäre es noch nett, wenn uns Netflix auch endlich den Starttermin der 3. Staffel von “The Umbrella Academy” mitteilen würde. Dafür gab es nach Ewigkeiten ein Lebenszeichen von der 2. Staffel von “Russian Doll”, aber von einem dezitierten Termin sind wir da wohl auch noch Ewigkeiten entfernt.
In vielerlei Hinsicht verstehen wir auch, warum manche Serien länger brauchen. Special Effects brauchen ihre Zeit, und Covid hat das Drehen vielerorts nicht einfacher gemacht. Wer nur ein wenig von dem, was hinter den Kulissen bei dem Drehen von der 2. Staffel von “The Witcher” vorgegangen ist, mitbekommen hat, der wird einsehen was für ein Wunder es war, dass die Staffel überhaupt schon im Dezember online gehen konnte. Andererseits sind wir all zurecht verwundert warum wir auf die bereits fertig gedrehte 5. Staffel von “Cobra Kai” vermutlich noch bis zum Ende des Jahres waren müssen. Ja, Staffel 4 ist gerade erst gekommen, das ist wahr, aber bei dieser Serie kann für die Post-Production ja nicht so lange brauchen wie bei vielen anderen zuvor genannten Serien. Manches ist nicht durchschaubar, manches schon, aber auf jeden Fall können wir froh sein, dass es überhaupt eine fünfte Staffel von “Stranger Things” geben wird, andere Serien mit problematischer Produktionsgeschichte werden einfach eingestellt, egal was für ein Prestige-Projekt sie sind. Die Realverfilmung von “Cowboy Beepop” kann davon ein Lied singen, kaum online, schon eingestellt. Da helfen auch noch so viele Fan-Prosteste nichts, diese Serie war von Anfang an eine Todgeburt, das ist einfach zu viel hinter den Kulissen schief gegangen, auch bessere Klickzahlen hätte nichts an diesem Ausgang geändert.
Trotzdem, den meisten Netflix-Serien merkt man Covid nicht an, ja, sie haben für 8 Folgen mitunter zwei Jahre gebraucht, aber das Endergebnis kann sich nach wie vor sehen lassen, man merkt nicht wie oft alles auf der Kippe stand, wie viele Drehpausen eingelegt werden mussten, wie oft es hinter den Kulissen rund ging. Ähnliches gilt für die Disney+-Serien und die Prime-Originals, denen merkt man mitunter etwas mehr an, man nimmt wahr, dass etwas nicht so gelaufen ist wie es hätte laufen sollen - Figuren verschwinden aus der Story, manche Storylines kommen einen unfertig vor, oder es fehlen gar ganze Folgen, die man sich erwartet hätte - aber alles in allem genommen funktioniert das Endergebnis immer noch.
Und dann gibt es aber leider noch die Network-Serien oder auch manches von dem, was uns von Paramount+ oder HBOmax vorgesetzt wird. Ich nenne diese Staffeln die Covid-Seasons, abhängig von der jeweiligen Serie ist es mehr oder weniger auffällig, dass so eine Covid-Season vorliegt, je besser der Showrunner, desto weniger auffällig die Probleme, kann man vielleicht sagen. Das alles wäre ja noch erträglich gewesen, wenn es nur eine Staffel pro Serie betroffen hätte, doch trotz gewissen Verbesserungen zum Jahr davor hat etwa Staffel 8 von “The Flash” bereits bewiesen, dass die Hauptprobleme nicht gelöst wurden, sie wurden höchstens abgeschwächt.
Die Pandemie ist ja nicht weg, sie ist immer noch da, und oft werden uns jetzt erst Staffeln vorgesetzt, die produziert wurden, bevor des Impfungen gab. Wirklich schlimm wird as alles aber im Vergleich. Wie gesagt, da sieht man sich die zweite Staffel vom “Witcher an, weiß eine Menge von dem, was hinter den Kulissen vorgefallen ist, und fragt sich warum diese Staffel funktioniert und so viel, was uns die Networks vorsetzen, nicht. Schlimmer ist es, wenn einem klar wird, dass es tatsächlich die Showrunner zu sein scheinen die die Health and Saftey-Regeln für die Shows machen; in “Riverdale” wird rumgeknuscht bis zum geht nicht mehr und es gibt Massenszenen, Clark und Lois und ihre Freunde und Kinder dürfen ebenso Zuneigunsbezeugungen austauschen, aber Westallen darf sich nur einmal im Jahr bei der letzen Szene, die für die Staffel gedreht wird, küssen. Das sieht nicht gut aus, lieber The CW! Aber nicht nur Eric Wallace bedient sich einer strengen “No Liplock”-Politik, die sowieso schon Covid geschädigte vierte Staffel von “Star Trek: Discovery” dreht sich auf so vielen Ebenen um die epische Liebe zwischen Michael und Book, nur um die beiden niemals mehr küssend herzuzeigen, und die anderen etablierten Paare - Stammets und Culbert sowie Adira und Gray - dürfen sich nur noch auf die Wange küssen. Wir drüben beim “Flash” würden Wangenküsse übrigens liebend gerne als Kompromisslösung annehmen, das sei nur so nebenbei gesagt, aber für “Discovery” wirkt es einfach seltsam, dass Gray nach Jahren wieder einen eigenen neuen Körper bekommt und dann seine große Liebe nicht einmal nicht küsst.
Bei etabliersten Serien tut eben auch der Vergleich mit der eigenen Vergangheit schlecht. Wenn Barry und Iris in der Vergangenheit nicht so ein liebevolles Paar, das jede Chance nutzt kleine Zuneigungsbezeugungen auszutauschen, gewesen wäre, dann würden Staffel 7 und 8 nicht so seltsam auf uns wirken. Wenn die 3. Staffel von “Discovery” die Bridge-Crew nicht so groß ausgebaut und endlich wichtig gemacht hätte, dann würden wir nicht während der 4. Staffel dasitzen und uns über jede Folge in der keiner von der auch nur kurz mitspielt ärgern. Und so weiter. Plotttechnisch hätte viele dieser Serien ihre offensichtlichsten Probleme umgehen können, aber dass sie das nicht getan haben bzw. es auffällt, dass sie es getan haben, ist leider der Hauptgrund warum uns die Pandemie einfach nur noch nervt und wir lieber zu Streamern greifen, die etabliert sind und wissen was sie tun. Bei denen gibt es auch Einschränkungen, aber sie sehen ganz anders aus. Geralts Liebesleben dürfte ohne Covid in der 2. Staffel anders ausgesehen haben als es jetzt aussieht, aber die Staffel ist so geschrieben, dass diese Tatsache dem Zuseher nicht störend auffällt. Und ja, oft ist es einfach wirklich so einfach.
Schade nur, dass das nicht alle verstanden haben.
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korrektheiten · 3 years ago
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Eine Kabarettnummer, oder: Die Infisizierung Österreichs
LePenseur:"von LePenseur Wer vor wenigen Tagen vorhergesagt hätte, daß dieser Nähkoffer aus dem Bundesministerium für Irreres demnächst ÖVP-Führer und ReichsBundeskanzler wird — man hätte es bspw. am 11.11. um 11:11 Uhr bloß für einen absurden Faschingsscherz gehalten! Doch in dieser Alpenrepublik ist eben nichts unmöglich. Aber sehen Sie selbst: Ja, das waren noch Zeiten, als der aalglatte Mundwerker durch einen aristoiden Zügelzieher ersetzt wurde! Aus sonor klingendem Munde vernahmen wir Ankündigungen, den Gentherapieunwilligen das Weihnachtsfest »ungemütlich« zu machen, bzw. jüngst die Einführung ihrer Zwangsspritzung ab dem 1. Februar 2022. Übrigens ein irgendwie verfehltes Datum: der 30. Januar wäre als Beginn einer Diktatur historisch wohl passender gewesen — doch andererseits: Faschingdienstag findet 2022 erst am 1. März statt — für den Fall, daß die Ankündigung sich doch als Faschingsscherz herausstellen sollte. Aber der Zügelanzieher hat nunmehr die Zügel aus der Hand gegeben (oder wurden sie ihm gar entwunden? Wer weiß das schon!), und so folgt auf den kurzen Mundwerker und das noch kürzeere Intermezzo eines freimaurerischen Netzwerkers der echter Handwerker*): ein echter Hammer aus Niederösterreich, aus dem Umfeld des famosen Herrn Sobotka, der nicht nur durch Nibelungentreue zur NÖVP, sondern auch durch sein elastisches Verhältnis zur Wahrheitspflicht öffentlich auffällig wurde. Der Nähkoffer ist die Fleisch gewordene Bestätigung für das Kaus'sche Diktum, daß es nicht reicht, keine Gedanken zu haben — man müsse auch unfähig sein, sie auszudrücken. Und in der Tat: das kann er! Unfähigkeit ist sein Spezialgebiet — war er doch schon bei Coronaampeln überfordert: Wer das alles mit einem achselzuckenden »Aber das sind doch bloß Karabettnummern!« abtut, der soll sich die Auftritte des Original-Nähkoffers ansehen — gruselig, wenn es sowas an die Regierungsspitze Österreichs schafft!  Doch offensichtlich sind die Strippenzieher im Hintergrund der Meinung, daß nach einem Blender es nicht mit der Errichtung bloßer Drohkulissen durch ein auf kultiviert tuendes politisches Leichtgewicht getan ist, sondern härtere Bandagen angebracht sind. Was also lag näher als Polizeiminister Nehammer — dessen intellektuellen Defizite ihn außerdem viel problemloser steuerbar machen ... -----  *) Mein Bruder pflegte zu sagen: »Handwerker heißen Handwerker, weil sie nicht denken, sonst täten sie Kopfwerker heißen ...« ----- P.S.: heute ist auch ein weiteres Blümelein der türkisen Skandaltruppe, die im Auftrag der GroboNostra Österreich zur Übernahme sturmreif schießen sollte, verwelkt. Der Finanzminister zieht die Nähe zu Weib & Kind dem Job im Ministerium vor. Aber vielleicht möchte er auch bloß einem Laptop (den er eigentlich gar nicht hat) näher sein — sicher ist sicher ... http://dlvr.it/SDh0vv "
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