#utopien
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nacht-durst · 1 year ago
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Der Tropf in den Ozean, der einmal ganz gross war und nun schrumpft. Bedeckt von Gabeln aus Plastik, Flaschen ohne Post, verdreckt, durch das System, dass ja auch zu funktionieren schien. Zumindest fĂŒr jene, die den Dreck nicht sehen mĂŒssen. Es tauchten mal die Fische der tiefsten Meere an bunten Korallen hindurch und nun?
Wie wollen wir handeln? Wer schreibt noch Utopien?
— geschrieben Lilie Zahn Oktober 2023
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venustapolis · 4 days ago
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Utopien 04 (Efthymios Warlamis, 2010)
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oculiauris · 5 months ago
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Dystopie - dĂŒstere ZukunftsrealitĂ€ten
#nordhessenseniorin #oculiauris #cwg64d #cwghighsensitive
In der heutigen Welt sind Begriffe wie Dystopie und utopische Welten keine Fremdwörter mehr. Doch was bedeutet Dystopie genau und wie manifestiert sie sich in Literatur und populÀrer Kultur?
Dystopie wird als das GegenstĂŒck zur Utopie betrachtet - wĂ€hrend Utopien idealisierte Gesellschaften darstellen, zeigen Dystopien dĂŒstere, pessimistische Visionen von zukĂŒnftigen RealitĂ€ten.
Diese literarische Gattung zeichnet oft eine Welt voller UnterdrĂŒckung, Kontrolle, Armut, Umweltzerstörung und anderen negativen Elementen.
Im Kontext von Filmen und BĂŒchern wie "1984" von George Orwell, "Die Tribute von Panem" von Suzanne Collins und "Brave New World" von Aldous Huxley wird die Dystopie genutzt, um soziale oder politische MissstĂ€nde zu kritisieren.
Durch das Eintauchen in diese dĂŒsteren Welten können Leser und Zuschauer ĂŒber aktuelle Probleme reflektieren und dystopische Szenarien als Warnung fĂŒr die Zukunft betrachten.
Beispiele:
Als #nordhessenseniorin kann ich durch die Auseinandersetzung mit dystopischer Literatur und Filmwerken tiefer in komplexe Welten eintauchen und neue Perspektiven auch gesellschaftspolitisch gewinnen.
FĂŒr mich als #oculiauris könnte dies eine faszinierende Reise in die Tiefen der menschlichen und physischen Vorstellungskraft sein.
In der Welt von mir als #cwg64d wĂŒrde ich mit der Definition und Bild/Video nur generell ein Archiv weiter anlegen und als #cwghighsensitive kann ich die emotionalen Aspekte dieser dĂŒsteren Szenarien erkunden und mir bewusst machen, wie solche Darstellungen Empfindungen und Gedanken beeinflussen.
Durch die BeschĂ€ftigung mit Dystopien kann ich als Individuum meine psychologische Resilienz stĂ€rken, kritisch ĂŒber die Gesellschaft nachdenken und mein Bewusstsein fĂŒr mögliche echte oder manipulierte Zukunftsszenarien schĂ€rfen.
Lass uns besser gemeinsam đŸ‘» in die tiefgrĂŒndigen AbgrĂŒnde dystopischer Welten eintauchen und gemeinsam reflektieren, welche Lehren wir aus ihnen ziehen können. ☀
#dystopie #literatur #gesellschaftskritik #reflexion
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konstruktivenachrichten · 4 months ago
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Utopien sind mehr als unrealistische TrĂ€umerei oder GrĂ¶ĂŸenwahnsinn. Werden sie richtig eingesetzt, können sie uns helfen, eine bessere Zukunft zu gestalten.
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fundgruber · 7 months ago
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"Im Starfleet Museum in dem eine beeindruckende Sammlung von Star Trek-Raumschiffen beherbergt ist, findet sich noch die alte USS Enterprise – ein im Grunde genommen vorsintflutlicher, autonomer Weltraumdampfer, aber fast vollstĂ€ndig restauriert und einsatzfĂ€hig. Das Raumschiff, das technologisch noch aus einer Zeit stammt, bevor alles kompatibel miteinander vernetzt wurde, verspricht die letzte Hoffnung auf eine Zukunft aus der Geschichte." Nora Sternfeld
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die-linke-hannover-suedost · 8 months ago
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NUR MIT LINKS: GEGEN SPALTUNG, KRISE & FASCHISMUS
Gemeinsam aktiv. FĂŒr eine soziale Politik. In Europa und ĂŒberall. Wahlkampfauftakt zur Europawahl
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Dienstag, 2. April 2024 18:00 bis 20:00 Uhr Klecks-Theater, KinderTheaterHaus Hannover im Alten Magazin, Kestnerstraße 18, 30159 Hannover
In Europa stehen Wahlen an. Die soziale Ungleichheit nimmt zu - durch hohe Mieten und Lebensmittelpreise können sich viele ihren Alltag nicht mehr finanzieren. BeschĂ€ftigte im Einzelhandel, bei der Bahn und im Flugverkehr streiken fĂŒr bessere Arbeitsbedingungen.  Gleichzeitig diskutiert die Politik ĂŒber EinschrĂ€nkungen des Streikrechts. WĂ€hrend die Ausgaben fĂŒr Bildung oder Soziales immer weiter sinken, sollen die Ausgaben fĂŒr neue Waffen und AufrĂŒstung weiter steigen. Nazis sitzen in Parlamenten. Die VerschĂ€rfungen an den EU-Außengrenzen nehmen zu.
Wir haben Ines Schwerdtner, ehem. Chefredakteurin des Jacobin-Magazins und Kandidatin fĂŒr das Europaparlament, Alexander Kaps, Betriebsratsmitglied bei edeka und Aktiver in der Streikbewegung im Groß- und Einzelhandel, Tobias Kunze, Autor und Slam-Poet und Aktive der SeebrĂŒcke Hannover eingeladen, um gemeinsam zu diskutieren, unsere KĂ€mpfe zu verbinden und aktiv zu  werden.
Was lĂ€uft politisch schief? Wie stoppen wir gemeinsam den Rechtsruck? Was sind linke Perspektiven, Utopien und Forderungen fĂŒr ein Europa fĂŒr alle?
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zhalfirin-binds · 2 years ago
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WIP Der Traum aller TrÀume; Utopien von Platon bis Morris (The dream of all dreams; Utopian dreams from Plato to Morris
Part I survey or ‘all things wrong (and the few things right) with this book’
Now this one I started over two years ago and didn’t finish because of time and, to be honest, because the quality of the leather and overall sorry execution of the french binding had made me too sad to keep looking at it. It started out nice. The colour is wonderful, sadly the leather is a coated split leather (which was not clear from the description, I didn’t ask either and thus made a hasty decision because it was cheap). To work with it it was soaked with paste glue which caused the coating to detach and rub off in different areas. Most of the very prominent on the cover. I’m still thinking about how I could cover those up and at the moment I’m considering to hot stamp them. I considered dying the area, but I’m not sure I’ll like the look any better than what I have at the moment. The book as some other issues. For example was my hinge gap too small and now the cover doesn’t open to a 180° angle to the inner book but stands up. Also, when you look at it from the outside the covers are clearly not level with the spine. The pinched and tense look of the spine area in the inner book is quite normal for a French binding (it’s also the reason why it is not my favourite binding style), what is not normal, is how the signatures look kind of crumpled though. I was not careful enough when wacking it with a hammer for backing so this is what I got in return.
However the corners turned out fine, I guess mostly because I used way less paste glue there. Since the start of this bind was years ago I naturally forgot most of what I had planned. Apparently I was going for hidden/ covered leather corners. The telltale detail for those is how the edges of the leather come together on the outside of the case. A paper or other material will cover it up so only the very tip is peeking out. A larger part than usual will be visible on the inside so it makes sense to put the ‘nice’ side of the leather there. Another small detail, is the cardboard covering the standing edges of the case, which tells me I had prepared for gilding them too. What turned out really nice too is levelling the covers. Where the leather is applied there is a small step that can be made leve with the cover by adding another piece of card board the thickness of the leather. In this binding I managed to get that completly even, no ridge to find.
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So this is where I am now with this book. I had some cover decoration for gold tooling prepared, but it includes tools I don’t have access to anymore. So I’ll see if I can adapt with or come up with something else.
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Was ist vague und vogue?
Statt abstrakt von Vagheit zu sprechen, wie das Ladeur in seinem Buch zu Recht und Kultur macht, schlage ich vor, konkret und am Detail orientiert vom Vaguen und vom Voguen zu sprechen, also von vaguen und voguen Assoziationen, von wegenden und regenden Kulturtechniken, vom letzten Schrei vom letzten Samstag zum Beispiel.
Das Vague und Vogue, das nicht abstrakt aufgestellt ist, das ist laufende Regung, die nicht leer und unbestimmt, nicht spurenlos daherkommt und nicht aus dem Nichts kommt. Die schöpft aus der FĂŒlle eines Alltages, der wie der Igel immer schon vor dem Juristen, dessen Phobien und Melancholien, dessen Utopien und Hoffnungen da ist und insofern kein weißes Blatt Papier, keine unbeschriebene Tafel, keine bisher ignorierte und unberĂŒhrte Zone ist, sondern der auch schon mit Rissen, Schichten und Mustern, nicht flach sondern plastisch daher kommt.
Man kann diesen letztlich schon verkehrten und faltigen Alltag gerade auch dann mitmachen, wenn alle normativen Versuche, ihn in den Griff zu bekommen, schon einmal gescheitert sind.
Begriffe sind nicht vaguer/ voguer als Bilder und auch nicht weniger vague/ vogue als Bilder. Dass sie es sind, liegt nicht an Abstraktion oder EinfĂŒhlung, nicht an ihrer Form, nicht an einer mangelhaften FĂŒllung mit Inhalten. Sie sind vague und vogue, weil sie durch ihre Form in Regung sind. Ohne Form wĂ€ren sie nicht in Regung, aber die Form ist nicht die Regung, so, wie die Phobie nicht der Affekt, sondern das Treiben der Affektionen ist.
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anotherobsessedsomething · 2 years ago
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5, 10 and 17?
(if you aren’t reading a book at the moment, what’s a book you’d really like to read at some point?)
Thank you so much for asking I love these :)
5. how many houseplants do you have?
Oh god let me count real quick. My partner turned out to be a plant dad (or more like plants are his newest hyperfixation) so it slightly escalated and they are getting more and more :D It's 26 currently :D
10. your hopes/wishes for the coming week
Oh that's a cool questions. My birthday is next week on saturday so I definitely hope I'll have a nice birthday. Then I also have theatre rehersal next week and I hope that will go well and I will also be teaching a sex ed class and it has been a while since I did sex ed for 4th graders so I am a little nervous especially because it will be the first time I am doing it all alone. But hey I will even get paid for once which is very cool! I just hope everything will go smoothly.
17. a book you’re currently reading
ErzĂ€hlende Affen - Mythen, LĂŒgen, Utopien - wie Geschichten unser Leben bestimmen by Samira El Ouassil & Friedemann Karig and by reading I mean I have started it a while ago and it has been lying in my living room for weeks untouched now because I've been reading too much fanfictions (because I am obsessed with Hörk) :D
A chill weekend ask game
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inkognito-philosophin · 17 days ago
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Ende gut, alles gut? Eine (ganz) kurze Geschichte des Longterminismus
Eine neue Utopie macht die Runde: Longterminismus. Sie funktioniert in den Köpfen ihrer Verfechter so: Wir werden Dank des technologischen Fortschritts in der Lage sein, fremde Planeten zu besiedeln und/oder als Avatare eine andere Existenzform annehmen – jenseits von Kriegen, Krisen und Klimawandel. Also: Vergessen wir die Gegenwart, gehen wir in die Zukunft!
Was steckt dahinter?
Longterminismus ist eine konzeptionelle Symbiose aus realem technologischem Fortschritt (KĂŒnstliche Intelligenz, KI), phantasievollen Projektionen („wir“ besiedeln fremde Planeten), noch mehr Zukunftsoptimismus (KI wird’s schon richten) und einem streng utilitaristischen Verantwortungsbegriff (maximaler Nutzen fĂŒr alle Menschen aller noch kommenden Zeiten). Daraus ergibt sich dann ein Bild des Menschen, das zukunftsorientiert und technologieaffin ist.
Und eines Menschen, der in ferner Zukunft in großer Zahl das Universum besiedelt, wie wir es sonst nur aus Science-Fiction-Serien wie „Raumschiff Enterprise“ kennen.
Der Kosmologe Carl Edward Sagan schÀtzte 1983, dass es in Zukunft 500 Billionen Menschen geben werde.
Nick Bostrom schrieb 2003 einen Artikel mit dem Titel „Astronomical Waste“, auf den sich die Longterministen gerne beziehen, und sprach darin von „10 hoch 23 biologischen Menschen“ – 10 hoch 23 sind hundert Trilliarden. Dazu kĂ€men dann noch „digitale Menschen“ in Computersimulationen.
Das Credo des Longterminismus
FĂŒr das Wohl all dieser kĂŒnftigen Kreaturen mĂŒssen wir bereits heute Sorge tragen. Nebeneffekt: Das Wohl der paar Milliarden, die heute leben, tritt dahinter zurĂŒck. Der heutige Homo sapiens kann gegen den Menschen der Zukunft nicht konkurrieren.
Der Tech-Journalist Sebastian Meineck hat auf netzpolitik.de eine explizite sozioökonomische EinschÀtzung solcher Ideen vorgenommen:
"Longtermismus ist die perfekte Ausrede fĂŒr reiche, weiße, elitĂ€re MĂ€nner, um mit gutem Gewissen ihre reichen, weißen, elitĂ€ren MĂ€nner-Projekte fortzufĂŒhren – und ihre Machtposition zu zementieren"
Eine Utopie
Longtermismus – ist das mehr als die Spinnerei einiger Tech-MilliardĂ€re?
Es ist als Programm fĂŒr eine ferne Zukunft zunĂ€chst eine Utopie (oder auch – je nach Perspektive – eine Dystopie, also „Anti-Utopie“). Seit Platons Politeia haben Utopien immer etwas TotalitĂ€res. Das ist schon Karl R. Popper aufgefallen. Seine Utopismuskritik Ă€ußerte er 1947 in einem Vortrag, der spĂ€ter unter dem Titel „Utopie und Gewalt“ publiziert wurde. Sie ist eindeutig und passt zum Longterminismus wie die Faust aufs Auge:
"Erlaube deinen TrĂ€umen von einer schönen Welt nicht, dich von den wirklichen Nöten der Menschen abzulenken, die heute in unserer Mitte leiden. Unsere Mitmenschen haben Anspruch auf unsere Hilfe; keine Generation darf zugunsten zukĂŒnftiger Generationen geopfert werden, zugunsten eines GlĂŒcksideals, das vielleicht nie erreicht wird."  -- K. Popper
Poppers grundsĂ€tzliche Utopie-Skepsis nach seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Totalitarismus lĂ€sst sich auf den Longterminismus mĂŒnzen: Es kann nicht sein, dass wir im Bewusstsein unserer Verantwortung fĂŒr zukĂŒnftige Generationen das Recht der jetzt lebenden Generation auf Entwicklung verletzen, weil wir auch eine Verantwortung fĂŒr diese und vor dieser tragen.
Der Philosoph Émile P. Torres schlĂ€gt in die gleiche Kerbe, allerdings mit deutlicheren Worten. In einem Interview mit netzpolitik.de sagt er:
"Die Geschichte ist voll von Beispielen utopischer Bewegungen, die alle möglichen schrecklichen Gewalttaten wie Terrorismus und Völkermord verĂŒbten, um ihre Utopie zu verwirklichen. Der Longtermismus hat alles, was es den utopischen Bewegungen in der Vergangenheit ermöglichte, grausame Maßnahmen zu rechtfertigen"
Effektiver Altruismus – Ethik mit Fragezeichen
Doch auch ohne den Verfechtern des Longterminismus das Schlimmste zu unterstellen, lĂ€sst sich Kritik aus ethischer Sicht ĂŒben, vor allem am utilitaristischen Ansatz, zumal dieser hier in einer Extremvariante daherkommt, als effektiver Altruismus.
Das bedeutet, mit allem, was möglich ist, einer möglichst großen Zahl von Menschen zu helfen – unabhĂ€ngig von etwaigen vorhandenen persönlichen Bindung an diese Menschen und unabhĂ€ngig von der rĂ€umlichen Distanz. Dieser Ansatz, der auf den australischen Ethiker Peter Singer zurĂŒckgeht, klingt erst mal gut, ja, geradezu christlich. Hatte nicht Jesus etwas ganz Ähnliches gefordert, mit Blick auf Samariter und andere Außenstehende? Entgrenzte Liebe?
Was auf den ersten Blick ĂŒberzeugend klingen mag, birgt im Zuge der Longtermismus-Utopie, in der die zeitliche Distanz hinzutritt, das Problem, auch das fernste Menschlein in Milliarden von Jahren heute ins KalkĂŒl der utilitaristischen Ethik einzupreisen.
Und da es in ferner Zukunft viel, viel mehr Menschen geben wird als heute, wiegt diese ferne Zukunft bei der Nutzenoptimierung schwerer als die Gegenwart. Es geht nicht um das Hier und Jetzt (und genau darum geht es in der Liebesethik Jesu, auch, wenn die emotionale Verbundenheit mit dem Adressaten der Liebe wegfallen soll – agape statt philia oder eros), es geht um die Gesamtschau – ĂŒber alle RĂ€ume und Zeiten hinweg.
Kritik des Konsequentialismus
Das Grundproblem des Konsequentialismus – die Unmöglichkeit, alle Folgen des Handelns ĂŒber die ganze Welt und die Zukunft hinweg abzuschĂ€tzen – potenziert sich im Longtermismus ins Absurde. Doch schon das AbschĂ€tzen ĂŒber wenige Generationen ist schwierig, wie bedeutende Ethiker betonen, Robert Spaemann und Eberhard Schockenhoff.
Spaemann sieht in der folgenfixierten Verantwortungsethik einen Akt der Selbstvergötterung des Menschen: „Eine atheistische Zivilisation neigt schon deshalb zum totalen Konsequentialismus in der Moral, weil dort, wo Gott nicht als Herr der Geschichte verstanden wird, Menschen versucht sind, die Totalverantwortung fĂŒr das, was geschieht, zu ĂŒbernehmen und so die Differenz zwischen Moral und Geschichtsphilosophie aufzuheben“, schreibt er in „Grenzen. Zur ethischen Dimension des Handelns“ (2001).
Dabei sei sich die utilitaristische Ethik nicht der Beweislast bewusst, die sie ĂŒbernimmt, und ĂŒber das Ausmaß der Last, die sie dem Menschen aufbĂŒrdet, wenn sie die universal-teleologische Orientierung ihres Konzepts, die in der theologischen Tradition immer als göttliche PrĂ€rogative gedacht ist, unmittelbar auf den handelnden Menschen ĂŒbertrĂ€gt.
Spaemann sieht weiterhin einen Hauptkritikpunkt an der Verantwortungsethik im Übergang von der verbindlichen Einzel- zur unverbindlichen Gesamtverantwortung im ethischen KalkĂŒl des Utilitarismus: „Das konsequentialistische EthikverstĂ€ndnis, das sich selbst als verantwortungsethisch versteht, zerstört den Begriff der sittlichen Verantwortung durch Überdehnung. Die konkrete Verantwortung handelnder Menschen wird zu einer bloß instrumentellen Funktion im Rahmen einer stets fiktiv bleibenden Gesamtverantwortung“.
Schockenhoff sieht vor allem die Überforderungsproblematik konsequentialistischer Ethik. Aus der Position des Handelnden heraus kann man gar nicht wissen, ob man der Maxime der Nutzenmaximierung mit einem bestimmten Handeln gerecht geworden ist: „Konsequentialistische EthikansĂ€tze wie der Utilitarismus oder die teleologische Ethik schreiben dem Menschen die Verantwortung fĂŒr sĂ€mtliche vorhersehbaren Folgen seiner Handlungen zu. Wenn dem Menschen die grenzenlose Optimierung seiner Handlungsfolgen aufgetragen ist, stellt dies in vielen FĂ€llen eine rigoristische Überforderung der Handelnden dar“, so schreibt er in seiner „Grundlegung der Ethik“ (2007).
Nutzenmaximierung im Hinblick auf die Folgen als Richtschnur fĂŒr das Handeln, also „the greatest happiness of the greatest number“ (Jeremy Bentham), fĂŒhre, so Schockenhoff, zur „Überdehnung des Verantwortungsbegriffs“, woraus sich die Schlussfolgerung ziehen lasse: „Eine Moraltheorie, die den Verantwortungsspielraum, innerhalb dessen ein Mensch sein Handeln bedenken soll, nicht differenzierter umschreiben kann als es durch die Zuschreibung sĂ€mtlicher Handlungsfolgen geschieht, wird im Ergebnis hypertroph; sie scheitert an der Endlichkeit des Menschen, der nicht fĂŒr die Optimierung von WeltlĂ€ufen, sondern fĂŒr das verantwortlich ist, was er innerhalb seiner Grenzen vernĂŒnftigerweise tun oder unterlassen kann.“
UnvernĂŒnftige Ersatzreligion
Die ach-so-vernĂŒnftigen Technologiemagnaten entwickeln also derzeit eine Utopie, die auf einem unvernĂŒnftigen ethischen Fundament steht. Deutlicher sagte es Timnit Gebru, bis 2020 Co-Leiterin der Abteilung fĂŒr Ethik in der KI beim US-amerikanischen Technologieunternehmen Google: Longtermismus sei – „Bullshit“, zu deutsch: Schwachsinn. Auf Twitter schrieb die KI-Forscherin: „Billionaires convince eachother that they’re saving humanity. That’s why this longtermism and effective altruism bullshit is a religion in this valley to convince themselves that they’re saving the world“ *
*„MilliardĂ€re versichern einander, dass sie die Menschheit retten. Daher ist der Longterminismus- und Effektive Altruismus-Schwachsinn eine Religion in [Silicon] Valley, die der Überzeugung dient, man rette die Welt“.
Dem ist nichts hinzuzufĂŒgen.
Doch, etwas schon: UnterschĂ€tzen sollte man die „Bullshit“-Utopie nicht, denn es sind ihre AnhĂ€nger, die unsere Technologie, die wir tĂ€glich nutzen, maßgeblich mitgestalten.
In diesem Sinne ist Sebastian Meineck beizupflichten, der in seinem netzpolitik.de-Beitrag schreibt:
"Ich wĂŒrde gerne wissen, wie sich die Weltsicht des Longtermismus konkret auf unternehmerische Entscheidungen von OpenAI auswirkt, auf Dienste wie ChatGPT. Zumindest habe ich ein sehr schlechtes GefĂŒhl dabei, wenn eine derart wichtige Technologie von MĂ€nnern kommt, denen das Leid von Millionen Menschen im Zweifel ausdrĂŒcklich egal ist."
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ungeheuerliches · 29 days ago
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korrektheiten · 1 month ago
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Kostspielige linksgrĂŒne Utopien: Deutschland als Abraumhalde Europas?
Ansage: »Seit nun mehr bald 20 Jahren vollzieht sich in diesem Land eine unaufhaltsam voranschreitende desaströse Entwicklung, welche vor allem mit einem aus sechs Buchstaben bestehenden Namen verknĂŒpft ist, die da lauten „M-E-R-K-E-L“. Diese vollzog sich von Beginn an zwar mit moderatem Tempo, nahm allerdings zu Ende der Nullerjahre immer mehr an Fahrt auf. Und seit [
] The post Kostspielige linksgrĂŒne Utopien: Deutschland als Abraumhalde Europas? first appeared on Ansage. http://dlvr.it/TFWX1v «
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germancircle · 1 month ago
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bspoquemagazine · 2 months ago
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Neue Ausstellung im C / O: TrĂ€um Weiter — Berlin, die 90er 
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Aufbruchstimmung wie VerlustĂ€ngste liegen nah beieinander und bilden den Grundton dieser Zeit. Einzigartige MöglichkeitsrĂ€ume eröffnen sich und fĂŒhren zur BlĂŒte kreativer Zwischennutzungen. Berlin wird zur Metropole der Subkulturen – gleichzeitig beginnt jedoch auch ein Ringen um die Gestaltung der neuen Hauptstadt und ihres Zentrums. Die Potenziale und Utopien der 90er Jahre haben sich

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kunstplaza · 2 months ago
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goonme · 3 months ago
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