#schubkarre
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Schubkarrenfotografie
afrikanische Schubkarre im Abendlicht oder Morgenlicht Teaser: demnächst vllt ein neues Baggerbild!
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pünktlich um sieben nach sieben sieben sieben sieber feinen siebesand in eine schubkarre und schieben ihn dann weg
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Ich wünsche mich an einen Ort, der im Unbekannten liegt.
Wo es keine Menschenmenge gibt, die sich durch die Straßen schiebt;
Wo es keine Macht gibt, die einen in bestimmte Denk- und Handlungsmuster schiebt;
Wo es keine Intelligenz gibt, die einen in eine Schublade schiebt;
Sondern vielleicht nur eine Schubkarre, die ich schiebe.
Ein Garten, so groß, wie das Auge reicht. Die Sonne streichelt meinen Rücken und wärmt mich ganz sanft. Der Tau auf den Blättern, es riecht so frisch und vielleicht wird es noch regnen......Ein Regenbogen erstrahlt, wie ein verheißungsvolles Zeichen.
Behutsam setze ich ein Pflänzchen in die Erde während ich mich nach diesem Ort des Friedens sehne.
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Südafrika 2022/23 - Tag 21 Teil 2
Herrschaften und Oukies!
Wir fahren von Lydenburg über die R 36 bis zum Robbers Pass.
Letzter Stopp soll die Ortschaft Pilgrims Rest sein. Wir erhoffen uns durch unsere recht späte Ankunft, dass die ganzen Nepper, Schlepper und Touristenfänger, die dort lauern, so nicht mehr ganz so zahlreich unterwegs sind.
Wir folgen der Straße R 533 über den sogenannten Robbers Pass bis zur Spitze des Passes (12 km von Pilgrim's entfernt). Diese Straße folgt im Prinzip der gleichen Route, auf der die Postkutschen und Transportwagen von und nach Pilgrim's Rest fuhren. Die Straße über den Robbers Pass bietet nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern ist auch geschichtsträchtig.
Insgesamt hat der Pass eine Länge von 20,6 km, die Gipfelhöhe liegt bei 1789 m über dem Meeresspiegel und führt in die Ausläufer der Berge. Die ersten 5 km folgen einer Reihe von Haarnadelkurven, die am besten langsam gefahren werden, insbesondere da auch große LKWs den Pass benutzen.
Es gelten die üblichen Warnhinweise, darunter starker Bergnebel, starke Regenfälle, Holzfäller- und Bergbaulastwagen, Schlaglöcher und ungeduldige Fahrer, die die Verkehrsregeln missachten.
Benannt wurde die Strecke nach den Überfällen, die an dieser prägnanten Stelle auf die Postkutschen verübt wurden. Die beiden spektakulärsten Ereignisse fanden einmal 1899 statt:
Da überfielen zwei maskierte und bewaffnete Wegelagerer die Postkutsche und raubten Gold im Wert von 10.000 Pfund. Damals eine sagenhafte Summe. Die Täter entkamen unerkannt.
Der zweite Raub (an genau derselben Stelle) geschah 1912, 13 Jahre später. Der Räuber, Tommy Dennison, muss ein Pechvogel gewesen sein, denn nicht nur sein Pferd wurde erkannt, er beglich mit dem erbeuteten Silber auch seine Schulden in der Stadt.
Tommy wurde festgenommen und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Er kehrte als lokale Berühmtheit nach Pilgrim's Rest zurück, um die Highwayman's Garage zu eröffnen.
Wer den Robbers Pass hinauffährt, soll auf der linken Seite der Straße Ausschau nach einem grünen Schild mit dem simplen Wort “Gedenkplaat” halten.
Von einem Parkplatz aus führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt. Dort wurde an einem markanten Stein eine Plakette zu Ehren des berühmten Hundes “Jock of the Bushveld” eingelassen.
Jock - ein Bullterrier - wurde in der Nähe des Pretorius-Kop-Camp im Krüger Nationalpark geboren. Er war der Schwächste in seinem Wurf. Ein Junge namens James Percy Fitzpatrick rettete ihn vor dem sicheren Tod, indem er ihn als Welpen adoptieren. Percy Fitzpatrick wurde Transportfahrer, der Vorräte für die Goldfelder bei Pilgrim's Rest und Barberton von Delagoa Bay (jetzt Maputo) in Lourenco Marques (jetzt Mosambik) karrte.
Jock wuchs zu seinem treuen und gehorsamen Begleiter heran, wurde ein unerschrockener Kämpfer und mutiger Jäger. 1907 schrieb Fitzpatrick die gemeinsamen Abenteuer von Hund und Herrchen nieder.
Ein Stückchen weiter lohnt es sich nach einer Herde Wildpferde Ausschau zu halten. Diese Pferde stammen aus Zuchtgestüten in der Nähe von Dullstroom, wo Pferde für die Postkutschen gezüchtet wurden, die Pilgrim's Rest und Natal von Pretoria aus bedienten.
Joubert’s Bridge
Auf dem Weg Pilgrim´s Rest fährt man am östlichen Ortsrand über die Joubert’s Bridge, welche im 1896 erbaut wurde. Diese Brücke führt über den Blyde River und besteht aus fünf Steinbögen.
Pilgrim's Rest ist ein historisches Goldgräberstädtchen, das seinen Namen der ersten Gruppe Goldsuchern, die sich Pilgrims nannten, verdankte.
1873 streifte der Digger Allec Patterson - sein gesamtes Hab und Gut auf seiner Schubkarre mit sich führend - durch die dicht bewaldete, hügelige Landschaft. Am "Pilgrim's Creek" (Creek = Bach) wurde er schließlich fündig.
Dicke Goldklumpen glänzten im klaren Wasser. "The pilgrim can rest!" (Der Pilger kann sich ausruhen!), rief er freudig. Der Gold Rush ließ nicht lange auf sich warten.
Schnell ging die Nachricht von den Funden um die Welt und die Digger kamen aus Australien, Nordamerika, Europa und Russland nach Pilgrim's Rest.
Die Goldfunde von Pilgrim's Rest erwiesen sich als die ergiebigsten alluvialen Goldvorkommen (Oberflächengold) im südlichen Afrika. Der kleine Ort wuchs explosionsartig und die Digger ließen sich auch entlang der Creek nieder.
Die Goldgräber bauten ihre ursprünglichen Hütten provisorisch aus Holz und Wellblech, da sie ja eigentlich nur für kurze Zeit gedacht waren.
Obwohl das Gold dann dennoch nahezu 100 Jahre (was ja keiner vorher wusste) ausgebeutet werden konnte, wurden die Häuser während des Betriebes der Mine ständig nur notdürftig instand gehalten. Dieser Tatsache verdanken wir aber auch, dass der Ort heuter ein lebendiges Stück Geschichte ist.
Zunächst gab es wie überall viele kleinere Claims (meist nur 50 Quadratmeter groß), die aber nach und nach von Unternehmen aufgekauft wurden. 1895 wurde die Transvaal Gold Mining Estate Ltd. gegründet, die nun den ganzen Ort übernommen hatte. Das Unternehmen arbeitete rentabel bis Mitte des 20ten Jahrhunderts. Erst 1971 waren die Vorkommen erschöpft, und der Betrieb wurde eingestellt.
1972 wurde Pilgrim's Rest von der Regierung übernommen und zum nationalen Kulturdenkmal erklärt. Die alten Gebäude im Ort wurden sorgsam renoviert, wobei der ursprüngliche Wellblechhütten-Charakter erhalten blieb.
Besucher können verschiedene Häuser besichtigen:
Dredzen & Company
Der alte Laden Drezden & Company General Store, früher ein Gemischtwarenladen, ist heute ebenfalls ein Museum, wie es ihn zur Zeit der Goldgräber gegeben hat und es sieht hier noch aus wie vor 100 Jahren. Lebensmittel, Schubkarren, Schaufeln, Whisky, Haushaltswaren und weitere Waren, die die Goldgräber brauchten, waren hier zu bekommen. Viele dieser Handelswaren sind noch heute im Geschäft zu sehen. Es sieht aus als könnte man direkt einkaufen gehen.
Der Friedhof
Auf dem alten, mystischen Friedhof liegen die Goldgräber, Händler und die späteren Bergwerksangestellten von Pilgrim's Rest. Der Friedhof liegt auf einem südlichem Hügel über Pilgrims Rest und ist äußerst interessant, da man von hier nicht nur einen imposanten Blick auf das Tal hat!
Alle Gräber, von denen nur etwa die Hälfte einen Grabstein besitzt, liegen in Ost-West Richtung. Ein Grab ist aber in der Nord-Süd Richtung angelegt und auf dem Grabstein steht der Name Robber’s Grave.
Es soll gerüchteweise ein Räuber gewesen sein, der ein Zelt stehlen wollte. Bei dieser Tat wurde er erwischt, sofort erschossen und deswegen wurde senkrecht zu den anderen Gräbern bestattet.
Auf vielen Grabsteinen finden sich auch deutsche Familiennamen. Dies ist zwar ein Zeugnis von einem großen Einfluss der Deutschen in der Goldgräberstadt, aber noch viel mehr ein Zeichen für den Wohlstand der Deutschen Einwanderer.
Denn viele der deutschen Einwandere suchten nicht nach dem Gold in der Erde, sondern betrieben lieber Handel, kauften das Gold auf oder verliehen Kredite an die letztendlich armen Goldgräber.
Goldaufbereitungsanlage
Das Transvaal Gold Mining Estate errichtete, etwas außerhalb des Ortes, eine Goldaufbereitungsanlage, die zu Demonstrationszwecken immer noch in Betrieb ist. Die Besucher können aber auch eine Goldmine, eine Schmiede und eine Zimmerei auf dem Gelände besichtigen. Tickets gibt es bei der Touristeninformation im Ort.
Miner's House
Das Miner's House ist das typische Haus eines Goldgräbers, die hier in der Zeit des Goldrausche zu hunderten gestanden haben müssen. Die Inneneinrichtung ist sehr spartanisch und selbst für die damalige Zeit primitiv.
Old Print House
Das Gebäude waren früher das Büro der Pilgrim’s Rest News und der Sabie News, der örtlichen Zeitungen. Zu einer wo es noch kein Radio und keinen Fernseher gab, war die Zeitung die einzige Verbindung zur Außenwelt.
Die Druckauflagen waren beachtlich und dies zeigt, dass die Digger die Zeitung gern gelesen haben. Neben den historischen Druckmaschinen sind auch die Titelseiten einiger Zeitungen besonders interessant.
Pilgrim's & Sabie News
Das alte Zeitungsgebäude der "Pilgrim's & Sabie News" ist aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Im Januar 1874 erschien hier die erste Zeitung, die treffender Weise "Gold News" hieß. Ab 1910 wurde daraus dann die „Pilgrim's and Sabie News". Heute befindet sich in dem Gebäude ein Museum der Zeitung
Royal Hotel
Das größte Gebäude der Stadt ist das Royal Hotel. Hierbei handelt es sich nicht etwa um ein Museum, sondern um ein reguläres Hotel mit 42 Zimmern - wenn auch etwas angestaubt.
Den linken Teil des Gebäudes soll eine ehemalige Kirche sein, die der Eigentümer auf Ochsenkarren aus Maputo mitgebracht haben will.
Wichtiger Hinweis:
Im Ort lauern selbsternannte “Dienstleister”, die als Parkeinweiser, Autoaufpasser, Auskunftserteiler, Affenverscheucher und Autowäscher versuchen mit Phantasiepreisen die Touristen abzuzocken.
Als wir gerade in den Ort einfuhren wollte man uns schon einen Parkplatz zuweisen. Wir fuhren erst einmal eine Runde durch beide Ortsteile und stellten dann das Auto an einer Stelle ab, die wir einigermaßen gut im Auge hatten.
Der Carguide kam gleich auf uns zu und ich sah sofort den alten Dreckslappen in seiner Hand. Als wir ausstiegen ließ ich ihn gar nicht erst zu Wort kommen, sondern zischte ihn sofort mit einem “Don´t you even dare to wash or touch our car” an.
Er wollte dann für nur 20 Rand dafür sorgen, dass niemand unser Auto wäscht und darauf aufpassen. Nee, ist klar, wenn Du selber der Autowäscher bist ...
Auf dieses günstige Angebot ließen wir uns aber auch nicht ein. Das unfreiwillige “Autowaschen” kostet übrigens nur unverschämte 80 Rand - ein Schnäppchen!
Als wir später beim Royal Hotel auf der Terrasse saßen und die Straße beobachteten, konnten wir sehen, dass die “Dienstleister” bandenmäßig organisiert sind.
Jeder der Jungs hat seinen Bereich und dann und wann fährt ein dicker Luxusschlitten vor und kassiert die Einnahmen ab.
Das Gleiche gilt übrigens auch für die Verkäuferinnen, die die Straße rauf und runter schlendern und dabei ihre Waren anpreisen.
Am Nachmittag erreichten wir, ziemlich geschafft, wieder unser Chalet. Leider wollte das Wetter einfach nicht besser werden und so gab es wieder keinen Grillabend.
Zum Glück haben wir einen prima Gasherd, der jedem Loadshedding trotzt.
Lekker Slaap!
Angie, Micha und der Hasenbär
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Kontrolle
Abends, wenn ich schon im Bett liege, höre ich das Rauschen. Das Wasser fliesst, vielleicht fünf Minuten lang, vielleicht zehn, es fühlt sich an wie eine Stunde. Unsere Nachbarin lässt sich ein Bad einlaufen. Jeden Abend lässt sie sich ein Bad einlaufen.
"Das ist nicht in Ordnung", denke ich dann, im Bett liegend, jetzt sollte man doch nicht baden, und schon gar nicht jeden Tag. Wir alle müssen doch Storm und Gas und überhaupt: Sparen! Ich selbst bade ja kaum mehr, obwohl ich es aus gesundheitlichen Gründen tun sollte, und überhaupt: Wieso nehme ich immer Rücksicht und die anderen nicht, aber ich habe noch Schmerzen dabei?
Neben meiner Grossmutter wohnte eine Familie, die immer über den Zaun sah, wenn es denn einen Zaun gehabt hätte. Eigentlich waren es Brombeerbüsche, die zwischen dem Haus meiner Grossmutter und dem der Familie standen, einige gehörten ihr, einige gehörten der Familie. Und wehe, wenn wir als Kinder aus Versehen von den Brombeeren der Familie nahmen! Schlimm war für diese Familie auch, wenn im Garten meine Grossmutter irgendeine Unordnung herrschte. Wenn zum Beispiel ein paar vom Baum geschnittene Zweige nicht sofort weggeräumt wurden und, sagen wir mal, eine Nacht im Garten liegen blieben. Schlimm! Mein Vater schlug einmal vor, dass sämtliche Menschen, die sich in der Schweiz einbürgern lassen wollten, einfach eine Stunde bei dem Vater der Familie verbringen müssten, und sogleich würden sie alle Eigenheiten der Schweizer:innen kennen, und wenn sie das aushielten, dann sollte man ihnen sofort und ohne weitere Prüfung einen Schweizer Pass ausstellen.
Ich fand das eine gute Idee.
Vor ein paar Jahren begegnete ich der Tochter dieser Familie. Sie ist jetzt Physiotherapeutin, und als mein Physiotherapeut einmal krank war, sprang sie für ihn ein. Ich erkannte sie sofort an ihrem Nachnamen, sie erkannte mich an meinem Gesicht, wofür ich mich schämte - denn ich wusste nicht mehr, wie sie aussah. Ich schämte mich auch, weil ich mich nicht daran erinnern konnte, dass wir zusammen gespielt hatten, "mit einer Schubkarre voll Wasser". Ich schämte mich auch, weil sie sich ernsthaft freute, mich zu sehen, ich aber zusammenzuckte, als ich ihren Namen las. Sie erzählte mir dann in der Behandlung, nachdem wir ein wenig ins Gespräch gekommen waren, dass sie immer unter der Verstocktheit ihrer Eltern gelitten habe, sie sich eigentlich immer noch unwohl fühlte "zu Hause", weil sie nie wirklich darüber sprechen könne, wie es ihr gehe.
Ich schämte mich. Ich schäme mich auch, Abend für Abend, wenn ich meine Nachbarin kontrolliere, ob sie jetzt tatsächlich wieder ein Bad einlaufen lässt. Aber es passiert trotzdem.
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Nach dem Richtfest
1.
Sie ist gerichtet. Sie ist gerettet. Quatsch, gerettet ist sie, die K.B.W., noch lange nicht. Das war nur der erste Streich doch der zweite folgt sogleich.
Jetzt geht es es erst richtig los, immer neue Streiche. Je fester und fertiger ein Bau steht, desto schärfer stellt sich die Frage, wie man es mit ihm hält. Was will man mit dem Bau machen, wie macht man das? Das Warburg'sche Fotoalbum aus dem Sommer 1926 ist eine Akte. In ihm sind die Tafeln, die Bildtafeln, Akte, Bildakte. Bredekamp entwirft in seiner Theorie des Bildaktes eine weiter Typologie der Bildakte. Dieses Fotoalbum, ein Übergabeprotokoll, führt vor, was bürokratische Bildakte sind, nämlich Protokolle und algorithmische Zeichen.
Das heißt, dass die Bilder, weil sie doppelte (oder eben gefaltete) sind, nicht nur doppelte sind, sondern auch verdoppeln, also Reproduktion antreiben, auch Falten treiben sie an, das heißt: Sie involvieren. Kommt her Personal, kommt, Nutzer, hier könnt ihr alt werden, hier gibt es was zu tun, hier gilt und gibt es was zu bewegen.
Ein Protokoll zeichnet auf, es choreographiert aber auch, es bewegt Körper oder Körperteile über Flächen, durch Räume und Zeiten, an anderen Körpern vorbei, zu Körpern. Ein Protokoll informiert und es stellt und bewegt in Formationen. Das macht dieses Album, es zeichnet die Baugeschichte chronologisch auf, zeigt aber schließlich den Bau als chronische Einrichtung. Dort zeichnet das Album keine Geschichte mehr auf, dort ist es eine Ordnung, so etwas wie eine Richtlinie, eine Kanzlei- oder eine Büroordnung, die Abläufen und Vorgängen gerade keine Geschichte gibt, denn kein Ereignis soll die Routinen stören. Wenn man aus einer Aufzeichnung eine Ordnung oder Routine machen will, muss etwas abziehen, nämlich das Ereignis.
Daten sollen fließen und sich ergeben, nicht bocken. Also hat dieses Album zwei Seiten, die legt Warburg sogar gegliedert an, soweit das geht. Ihm gelingt es natürlich fast perfekt. Erst kommt die Chronologie, dann das Chronische, erst kommt die Aufzeichnung, dann die Büro- oder Kanzleiordnung, hier natürlich als Bibliotheksordnung. Also hat der erste Teil Geschichte, der zweite hat System.
Die Fotos des ersten, historischen Teils sind mit großem zeitlichem Abstand aufgenommen, zu ungleichen Zeitpunkten, an unterschiedlichen Tagen, Wochen, Monaten und sogar Jahreszeiten. Mal liegt Schnee, zur anderen Zeit blüht etwas, dann liegt Laub rum, dann stehen die Bäume in vollem Laub. Das ist Geschichte mit ihrem Wandel, ihrem Mond- und Sonnenkalender, ihrer Meteorologie und Astronomie. In diesem Teil sieht man Dinge, die im Weg liegen, da liegt mal ein Balken rum, wo er nicht hingehört, da steht Material rum, wo es nicht rumstehen soll. Das ist etwas unvollständig verputzt. Das sind Ereignisse, etwas stört, etwas knistert, Geschichte macht sich bemerkbar. Schließlich, wie ein Gipfel des ganzen, das Richtfest, ein gleich sogar feierliches Ereignis, wo man sogar Personen sieht, die etwas sägen. Eine Person hebt Balken auf eine Schubkarre, zwei Personen schauen zu: eine kleine, niederländische Szene, nicht gleich große Historie, aber immerhin Genre, immerhin ein Schuss Pieter Brueghel der Ältere vielleicht. Auf jeden Fall: Geschichten, die aufgezeichnet wurden, weil sich etwas ereignete.
2.
Im zweiten Teil fehlt alles das, es wird ersetzt durch die Reinheit der Ordnung. Diese Fotos sind mit kleinen, winzigen zeitlichen Abständen aufgenommen, ohne dass in der Zeit auch nur eine winzige Ungleichheit erkennbar wäre. Keine Jahreszeiten. Nichts steht ab, wie das die Haare am Morgen, am Abend oder in der Nacht tun. Keine Störung, die Rückschlüsse auf Zeitpunkte zuliesse, weil hier plötzlich etwas ist, was normalerweise nicht ist. Keine Ungleichheit erkennbar, diese Fotos sind in ihrer Zeit unbegrenzt. Zeitlos sind sie nicht, die sind an einem der Tage der Übergabe aufgenommen worden.
Aber hier liegt nichts rum, was stört. Das sind ereignislose und insofern geschichtslose Bilder. Die zeichnen nichts auf, die schreiben vor. Sie sind System und Ordnung, vor allem treiben sie die Chronologie ins Chronische aus. Keine Personen tauchen auf. Kein Aby, keine Gertrud, kein Fritz, kein Carl-Georg. Hier ist nichts von dem zu sehen, was natürlich Person sein soll. Hier finden keine Handlungen statt. Aber dafür zeigt dieses Protokoll, dass und wie gehandelt werden soll. Hier ist die Chronik ein Manual, eine stumme und graphische Anleitung. Vielleicht für den einen oder anderen schwer zu lesen, aber das sind Gebrauchsanweisungen für den Aufbau von Billy-Regalen oder für die Benutzung japanischer Wecker auch.
3.
Den Begriff des algorithmischen Zeichens, den habe ich von Dirk Baecker in Wien aufgeschnappt, der ihn wohl wiederum von Frieder Nake aus Bremen hat. Dirk Baecker behauptete in Wien, das, was Warburg mit den Staatstafeln und aus der notitia dignitatum mache, das könne, nachdem, was ich da erzählt habe, er mit dem Kalkül der Formen von George Spencer-Brown formalisiert ausdrücken. Erstens verstehe ich das als großes Kompliment an meinen Vortrag. Es muss etwas rüber gekommen sein, so perfekt, dass der Zuhörer jetzt mit anderen, ihm eigenen Mitteln genau das Gleiche nochmal anders sagen kann, sogar so, dass ich selbst das von mir Gesagte dann nicht mehr verstehe, aber wiederum seine Übersetzung verstehe. Zweitens glaube ich das Dirk Baecker sofort, wenn auch nicht, weil ich Komplimente auch genießen kann. Baecker übt das Kalkül, alleine und in Gruppen, seit Jahren. Baeckers Verschachtelungen, Baeckers geistreicher und darum witzvoller Umgang damit, dass dasjenige, was etwas ist und was es nicht ist, in der Form nach identisch ist, oder auch sein Umgang damit, dass die Grenzen der Dinge mitten durch die Dinge, die Grenzen der Personen mitten durch die Personen und die Grenzen einer Handlung mitten durch eine Handlung gehen, das hat micht schon in den Neunzigern stark befeuert, dem Baecker traue ich seit dem alles zu. Von dem höre ich sogar gerne etwas über Selbstreferenz, weil der immer gleich die Fremdreferenz mitschleppt, statt dann in den Modus einer um große Referenzen herum monopolisierte Epistemologie umzuschalten und, wie das bei juristischen Systemtheoretikern und dem dort angesetzten Monopol Rechtswissenschaft der Fall sein kann, von der Möglichkeit der Selbstreferenz auf die Unmöglichkeit der Fremdreferenz zu schließen. Der sagt nicht, wie das Autoren in der Zeitschrift Der Staat tun, dass Kultur einer der schlimmsten Begriff sei. Der verschiebt kein Beweislasten. Dem Baecker sind alle Begriffe schlimm und er weiß: hilft nur leider nichts, begreifen muss man trotzdem.
4.
Aber in dem Zusammenhang hat er auch erläutert, was ein algorithmisches Zeichen ist, den Begriff kannte ich bisher nicht. Dieses Zeichen hat eine Oberfläche, surface, und eine Unterfläche, subface. Da werde ich hellhörig, weil Warburg angepinnte Tafeln händelt, also mit einem Objekt umgeht, das zwar Bild heißt, aber immer mindestens zweischichtig ist, immer auf der Oberfläche etwas mitführt, was man entweder pictura oder imago oder Bild nennen kann und weil es auf der Unterfläche immer mitführt, was sorgfältig auch im römischem Recht davon abgrenzt wird und dann tabula (Tafel), charta, sogar mensa oder murus heißen kann, aber auf keinen Fall pictura oder imago. Warburgs Polobjekte sind schon darum Bild und Nichtbild.
Warburgs Bilder sind als surface Sichtbarkeit oder Visualität, als subface ein operables Objekt oder ein Operationsfeld. Das algorithmische Zeichen im Sinne von Frieder Nake ist ein doppeltes Zeichen, es nimmt an Interpretation teil, ist Interpretation. Aber es ist auch Signal, nimmt an Determination teil und ist Determination. Der Nutzer, der Interpretant, der faltet sich auf, der entfaltet sich als intentionaler und kausaler Interpretant. Das ist Effektivität: Ein Kreuzung aus Kausalität und Zurechnung. Die Anteile können, so würde ich schon im Hinblick auf Warburg kommentieren, unterschiedlich, vage (d.h. auch auf präzise Weise verschlungen) sein, das Verhältnis kann polar sein. Weitere Differenzierungen, so sagt Nake, blieben vorbehalten. Sprich: weitere Falten bleiben vorbehalten, weitere Rekursionen und weiter Involutionen bleiben vorbehalten.
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Ich möchte nicht sagen, dass es etwas windig ist, aber die Schubkarre steht sonst unter dem Fenster mit der Klappe.
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Pool selber bauen: Schritt-für-Schritt Anleitung für Heimwerker
Ein eigener Pool im Garten – das ist für viele Hausbesitzer der ultimative Luxus. Doch statt auf teure Poolbauunternehmen zu setzen, entscheiden sich immer mehr Heimwerker dafür, ihren Pool selbst zu bauen. Mit der richtigen Planung, den passenden Materialien und ein wenig handwerklichem Geschick können Sie sich den Traum eines eigenen Pools erfüllen. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfahren Sie, wie Sie Ihren Pool selber bauen und worauf Sie dabei achten sollten.
1. Planung und Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Bau Ihres Pools beginnen, ist eine gründliche Planung entscheidend. Der Erfolg Ihres Projekts hängt stark von der Vorarbeit ab.
Standortwahl
Der erste Schritt bei der Poolplanung ist die Wahl des richtigen Standorts. Ihr Pool sollte in einer möglichst sonnigen Lage im Garten sein, um das Wasser auf natürliche Weise warm zu halten. Achten Sie darauf, dass der Standort eben ist und nicht in der Nähe von Bäumen liegt, um das Eindringen von Blättern und Schmutz zu vermeiden.
Poolgröße und Form
Überlegen Sie, welche Größe und Form Ihr Pool haben soll. Ein rechteckiger Pool ist in der Regel einfacher zu bauen als ein runder oder ovaler Pool. Messen Sie den verfügbaren Platz in Ihrem Garten aus und wählen Sie eine Poolgröße, die zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Budget passt.
Genehmigungen
In einigen Regionen benötigen Sie möglicherweise eine Baugenehmigung für Ihren Pool. Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde, ob Sie eine Genehmigung einholen müssen, bevor Sie mit dem Bau beginnen.
2. Materialien und Werkzeuge
Um den Pool selbst zu bauen, benötigen Sie die richtigen Materialien und Werkzeuge. Die Wahl der Materialien hängt davon ab, ob Sie einen Aufstellpool oder einen fest verbauten Pool planen.
Materialien
Stahlwand oder Beton für die Poolwände
Poolfolie zur Abdichtung
Kies oder Sand als Untergrund
Zement für die Bodenplatte (bei fest verbauten Pools)
Filteranlage und Pumpe
Poolleiter
Wasseranschluss
Werkzeuge
Schaufel und Spaten
Wasserwaage
Betonmischer (bei Betonpools)
Maßband
Schubkarre
Kelle und Glättbrett
3. Schritt 1: Aushub vorbereiten
Der erste Schritt beim Bau eines Pools ist das Ausheben der Grube. Markieren Sie die Abmessungen Ihres Pools mit Holzpflöcken und einer Schnur. Heben Sie die Grube in der gewünschten Tiefe aus. Bei einem Aufstellpool müssen Sie lediglich den Boden begradigen, während bei einem fest verbauten Pool eine tiefere Grube erforderlich ist.
Aushubtiefe
Die Tiefe des Pools hängt von Ihrem gewünschten Schwimmniveau ab. Für einen Aufstellpool reicht eine Tiefe von 1,20 bis 1,50 Meter. Bei einem fest verbauten Pool können Sie tiefer gehen, aber bedenken Sie, dass der Aushub aufwändiger wird.
Bodenvorbereitung
Nachdem die Grube ausgehoben ist, glätten Sie den Boden und bedecken ihn mit einer Schicht Kies oder Sand, um eine stabile Basis für den Pool zu schaffen. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass die Oberfläche eben ist.
4. Schritt 2: Wände errichten
Je nach Pooltyp gibt es verschiedene Methoden, um die Wände zu errichten.
Stahlwandpools
Bei einem Stahlwandpool stellen Sie die vorgefertigten Stahlwände entlang der Grube auf und sichern diese mit Halterungen. Achten Sie darauf, dass die Wände gleichmäßig stehen und keine Lücken entstehen.
Betonpools
Bei einem Betonpool müssen Sie eine Schalung errichten, um den Beton für die Poolwände zu gießen. Mischen Sie den Beton und füllen Sie die Schalung gleichmäßig aus. Nach dem Trocknen des Betons können Sie die Schalung entfernen und die Wände glätten.
5. Schritt 3: Poolboden vorbereiten
Für einen stabilen Poolboden ist es wichtig, eine Bodenplatte aus Zement oder eine verdichtete Sandschicht zu verwenden. Glätten Sie den Untergrund sorgfältig, um eine gleichmäßige Oberfläche zu schaffen. Bei einem Betonpool gießen Sie eine Zementplatte und lassen diese aushärten. Check my blog pool selber bauen
Poolfolie anbringen
Bei einem Aufstellpool wird die Poolfolie direkt auf den Boden gelegt und an den Wänden befestigt. Die Folie dient als Abdichtung und verhindert, dass Wasser aus dem Pool austritt. Achten Sie darauf, die Folie faltenfrei zu verlegen, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.
6. Schritt 4: Installation der Filteranlage
Eine gute Wasserqualität ist essenziell für einen Pool. Installieren Sie die Filteranlage und die Pumpe an einem Ort, der leicht zugänglich ist. Die Pumpe sollte in der Lage sein, das gesamte Poolvolumen regelmäßig zu filtern. Verlegen Sie die Rohrleitungen und stellen Sie sicher, dass die Filteranlage ordnungsgemäß angeschlossen ist.
7. Schritt 5: Pool befüllen
Sobald alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, können Sie den Pool mit Wasser befüllen. Achten Sie darauf, die Wasserzufuhr langsam zu starten, um zu überprüfen, ob alles dicht ist. Kontrollieren Sie die Funktion der Filteranlage und lassen Sie das Wasser einige Stunden zirkulieren, um es zu reinigen.
8. Schritt 6: Poolzubehör installieren
Zum Abschluss des Poolbaus können Sie das notwendige Zubehör installieren. Dazu gehören eine Poolleiter, um den Einstieg zu erleichtern, sowie Abdeckplanen, um den Pool vor Schmutz zu schützen, wenn er nicht benutzt wird. Auch eine Poolheizung kann eine lohnende Investition sein, um die Badesaison zu verlängern.
9. Pflege und Wartung des Pools
Ein selbst gebauter Pool erfordert regelmäßige Pflege und Wartung, um eine optimale Wasserqualität zu gewährleisten. Kontrollieren Sie regelmäßig den pH-Wert und den Chlorgehalt des Wassers. Reinigen Sie den Poolboden und die Wände, um Ablagerungen zu vermeiden, und tauschen Sie die Filter regelmäßig aus.
Fazit
Einen Pool selbst zu bauen, ist ein anspruchsvolles, aber lohnendes Projekt für Heimwerker. Mit der richtigen Planung und sorgfältigen Ausführung können Sie sich den Traum eines eigenen Pools im Garten erfüllen. Ein selbst gebauter Pool bietet Ihnen nicht nur erfrischende Abkühlung im Sommer, sondern auch das stolze Gefühl, ein solches Bauprojekt erfolgreich gemeistert zu haben.
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Pfingstochse - Brauch am Pfingstsonntag
Pfingstochse · Brauch am Pfingstsonntag · Redewendung
Ein Pfingstochse ist ein Brauch, der früher zum Pfingstsonntag gepflegt wurde. Dabei wurde das kräftigste Rind der Herde mit Blumen, Stroh und Bändern geschmückt und führte die Herde an, wenn das Vieh nach dem Winter zum ersten Mal auf die Weide getrieben wurde. Der Begriff »Pfingstochse« leitet sich von diesem Brauch ab und wird heute scherzhaft für jemanden verwendet, der am Pfingstsonntag am längsten schläft. In manchen Orten wurde der »Pfingstochse«, also der »Langschläfer«, sogar auf einer Schubkarre durch den Ort gefahren, um ihn zur Schau zu stellen. Obwohl dieser Brauch heutzutage nur noch selten gepflegt wird, hat er sich in der Redewendung »geschmückt wie ein Pfingstochse« erhalten, die man für jemanden benutzt, der sich besonders herausgeputzt hat. Pfingstochse · Brauch am Pfingstsonntag · Redewendung · Pfingsten Read the full article
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(Supermarkt des geringsten Misstrauens. Eine Gruppe Jugendlicher trifft aufeinander, Grüße und Sprache in starkem Kontrast zu ihrem wütenden Äußeren. Man kauft die üblichen Getränke und Gummibärchen, weil ohne geht es wohl nicht. Der Nachmittag blieb und ist grau, nebenan wird auf der Baustelle der Bagger verschlossen, die Schubkarre hochgezogen. Autos verschwinden in alle Richtungen, dann bewegen sich nur noch die Löwenzahnblüten hinter dem Gitterzaun. Wechsel des Betriebsmodus. Und sei es vorübergehend.)
#outerworld #later that day #concrete city #sdgm
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Old Vienna
Eine meiner geliebten Sagen aus Wien!!
Wo die Kärntner Straße mit dem Graben zusammentrifft, steht in der Nische eines vornehmen Hauses ein merkwürdiger, mit vielen alten Nägeln beschlagener Baum.
Um diesen Baum spannt sich ein breiter eiserner Ring mit einem Vorhängeschloss.
Wie es dazu kommt, dass da ein Baum voll mit Nägeln mitten in der Stadt steht, erzählt folgende Geschichte:
Vor langer Zeit lebte in Wien der Schlosserlehrling Martin Mux. Er erhielt eines Tages den Auftrag von seinem Meister Erhard Marbacher, eine Schubkarre Lehm zu holen. Die Lehmgrube lag außerhalb der Stadt Wien. Martin musste also das Stadttor passieren und über die Wiesen zur Lehmgrube gehen. Unterwegs beobachtete er andere Kinder beim Fangen spielen. Sie riefen ihm zu, er möge doch mitspielen. Lange zögerte Martin nicht. Er dachte sich, den Lehm könne er später auch noch holen. Und so spielten sie ausgelassen und der Bub vergaß die Zeit. Plötzlich mussten alle Kinder schnell nach Hause und liefen zum Stadttor, bevor dieses zusperrte. Martin musste aber noch zur Lehmgrube. Der lange Weg zum großen Tor mit der vollen Schubkarre war sehr beschwerlich für ihn. Und tatsächlich, als er bei der Stadtmauer ankam, war das Stadttor schon verschlossen.
Martin wurde blass. Er wusste, dass er keinen Sperrkreuzer besaß, aber er versuchte trotzdem den Stadtwächter davon zu überzeugen, dass er dringend in die Stadt musste. Dieser blieb aber bei seinen Vorschriften und ließ Martin ohne Geld nicht ein. Der Lehrling hatte Angst vor der kalten Nacht im Freien und vor den Ohrfeigen des Meisters, dass er nicht rechtzeitig heimgekommen war. So musste er weinen. Gerade als ihm die erste große Träne über die Backe lief, tauchte ein seltsames Männlein neben ihm auf. Es hatte eine blutrote Weste und einen blutroten Mantel an. Auf dem Kopf trug es einen spitzen Hut mit drei Hahnenfedern. Er erkundigte sich, warum Martin weinte. Dann lachte er schelmisch und bot Martin Hilfe an, wenn er bereit wäre, ein Tauschgeschäft mit ihm abzuschließen. Das Männlein bot an, mit einem Gulden auszuhelfen. Das erschien Martin etwas seltsam, denn ein Gulden hatte viel mehr Wert, als ein Kreuzer. Auch sonst wollte das Männlein ihm helfen, ein tüchtiger, reicher Schlosser zu werden. Im Gegenzug wollte der eigenartige Mann Martins Seele haben. Die sollte er aber erst dann bekommen, wenn Martin einmal sonntags nicht in die Kirche ging. Martin überlegte kurz, er dachte sich, dass er sowieso immer sonntags die Messe besuchte, also kann dieser Handel nicht so gefährlich sein. Er wusste aber auch, dass Geschäfte mit der Seele nur der Teufel machte. Trotzdem sagte er dem Handel zu. Martin konnte weder lesen noch schreiben, also besiegelte er den Vertrag mit drei Tropfen Blut.
Wieder klopfte Martin beim Stadtwächter an. Diesmal konnte er das Eintrittsgeld bezahlen. Er lief schnell zur Werkstatt und der Meister empfing ihn ungewöhnlich herzlich. Am nächsten Tag tauchte der Teufel in Gestalt des roten Männleins in der Schlosserei auf. Er gab ein besonderes Schloss in Auftrag. Es musst ein Schloss sein, dass für niemanden zu öffnen war. Er wollte es um den letzten Baum legen, der noch am Stephansplatz stand, als Erinnerung an den Wald, der früher den Dom umgab. Der Meister bat sich Bedenkzeit aus, denn er wusste nicht, ob er in der Lage war, ein unknackbares Schloss herzustellen. Das rote Männlein zwinkerte Martin zu und schlug dann dem Meister vor, dass doch sein Lehrling das Schloss anfertigen solle. Der Meister lachte, denn warum sollte ausgerechnet ein unerfahrener Lehrling das zusammenbringen, was für ihn schon zu schwer erschien. Aber er willigte dem Geschäft zu. Martin stellte sich sogleich vor die Esse und arbeitete wie ein Wilder. Es ging alles unglaublich leicht. Und tatsächlich: In kürzester Zeit war ein Schloss erzeugt, dass man in Wien noch nie gesehen hatte.
Am nächsten Tag kamen viele Leute auf den Stephansplatz. Sie wollten dabei sein, als das erste unaufsperrbare Schloss der Welt um den Baum gelegt wurde. Auch der Stadtrat, die Ältesten und der Vorstand der Schlosserzunft trafen zusammen, um bei dem Ereignis dabei zu sein. Martin Mux legte die Spange mit dem kunstvollen Schloss um den Stamm und schloss den Bügel. Das seltsame Männlein nahm ihm dann den Schlüssel ab, bezahlte ihn reichlich und verschwand. Martin wurde auf der Stelle zum Gesellen ernannt und alle überhäuften ihn mit Lob für seine außergewöhnliche Arbeit. Seit dem heißt der Platz vor dem Stephansdom auch „Stock im Eisen“.
Für Martin begann ein neuer Lebensabschnitt. Als Geselle musste er nicht mehr in Marbachers Schlosserei arbeiten, daher ging er auf Wanderschaft, um anderswo weiter zu lernen. Seine Reise führte ihn über Linz, Passau und Regensburg bis nach Nürnberg. Alle Meister waren angetan von Martin, denn er war fleißig und arbeitete schnell und genau. In Nürnberg bekam er den Auftrag, Fenstergitter zu schmieden. Er machte dies so schnell, dass dem Meister bald nichts mehr einfiel, womit er Martin beschäftigen konnte, denn er führte die Arbeit von einer Woche in einem Tag aus. Außerdem war ihm Martin ein bisschen unheimlich und er vermutete, dass Martin einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen hatte. Aus Angst, der Bund mit dem Bösen könnte seiner Werkstatt schaden, verabschiedete sich der Nürnberger Meister noch am selben Tag von Martin. Dieser beschloss nach langer Zeit wieder nach Wien zurückzukehren.
Am Stadttor von Wien wurde er diesmal freundlich empfangen. Für einen guten Schlosser gäbe es in Wien immer Arbeit, erzählte ihm der Stadtwächter. Und dann fügte er noch hinzu, dass der Ältestenrat einen fähigen Mann suchte, der in der Lage war einen Schlüssel für das unaufsperrbare Schloss zu erzeugen. Denn es ärgerte die Stadträte, dass sie keinen Schlüssel zu dem Baum besaßen, sondern nur ein unbekanntes Männlein konnte das Schloss öffnen. Die WienerInnen freuten sich, dass Martin wieder da war. Sie hatten die Geschichte am Stock im Eisen Platz noch nicht vergessen und wussten, dass er der einzige war, der diese Aufgabe bewältigen konnte. Unzählige andere Schlossergesellen hatten vor ihm versucht, einen Schlüssel herzustellen, aber niemandem war es gelungen. Also machte sich Martin wieder zu Marbachers Schlosserei auf und fragte an, ob er für einige Stunden seine Esse verwenden dürfte. Der Meister freute sich, dass Martin wieder da war und sagte zu. Aber Martin gelang es nicht auf Anhieb, einen Schlüssel zu erzeugen. Irgendwie war es wie verhext. Immer wenn er den Schlüsselbart aufsetzte und dann den Schlüssel ins Feuer hielt, drehte sich der Schlüsselbart in die falsche Richtung. Mehrmals versuchte er es, bis ihm der Gedanke kam, dass der Teufel im Feuer sitze und ihn behindern wollte. Martin hatte recht, der Teufel war da und außerdem hatte er schlechte Laune. Er musste zusehen, wie Martin immer erfolgreicher wurde, er aber von dem Handel immer noch nicht profitiert hatte. Aber Martin machte sich nichts daraus und vollendete seine Arbeit mit einem Trick. Er montierte absichtlich den Schlüsselbart auf der falschen Seite. Der Teufel bemerkte nichts von seiner Pfiffigkeit und schwupps - drehte er den Bart um. Was der Teufel aber nicht wusste, jetzt passte er garantiert ins Schloss, Martin hatte ihn reingelegt.
Wieder waren viele Schaulustige gekommen, um dabei zu sein, wenn Martin das Schloss um den Baum aufsperrte. Er öffnete es, die Stadtältesten waren begeistert. Sie verliehen ihm sofort das Bürgerrecht und den Meisterbrief. Martin freute sich so sehr, dass er sofort einen Nagel in den Baum einschlug - zum ewigen Andenken an seinen großen Tag. Bald war Martins Namen überall bekannt. Er eröffnete eine eigene Werkstatt und erhielt laufend neue Aufträge und so wurde er mit der Zeit ein wohlhabender Mann. Niemals vergaß er sonn- oder feiertags in die Kirche zu gehen. Er dachte zwar noch an den Handel, den er mit dem Teufel abgeschlossen hatte, aber den konnte er sowieso nicht mehr rückgängig machen.
Eine schlechte Angewohnheit hatte Martin Mux aber doch. Am Sonntagmorgen besuchte er gerne den Weinkeller „Zum steinernen Kleeblatt“ in der Tuchlauben. Dort spielte er Karten und trank dazu ein bisschen Alkohol. An diesem Tag hatte er kein Glück beim Kartenspielen und so wollte er noch so lange bei seinen Kameraden bleiben, bis er wieder gewann. Da schlug die Turmuhr von St. Stefan 10 Uhr. Die erste Messe begann. Seine Kameraden überzeugten ihn aber, dass er noch bleiben solle, er könne ja auch in die spätere Messe gehen und dafür jetzt noch ein bisschen mit ihnen spielen. Er ließ sich überreden und bestellte noch eine Runde Getränke. Plötzlich läutete die Turmuhr zwölf. Martin wurde kreidebleich. Er sprang auf und rannte zum menschenleeren Stephansplatz. Nur ein altes Weiblein war zu sehen. Martin erkundigte sich bei ihr, ob denn die letzte Messe schon vorbei sei. „Letzte Messe? Es ist doch schon nach ein Uhr!“, antwortete die betrügerische alte Frau, obwohl es erst zwölf war. Noch blasser kehrte Martin in den Weinkeller zurück, verschenkte sein letztes Geld, denn er wusste, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte und der Teufel ihn noch heute holen würde.
Da tauchte plötzlich das seltsame rote Männlein im Weinkeller auf und sagte: „Du, geh in die Kirche, sonst versäumst du die letzte Messe!“ Verwundert blickte Martin auf und wusste in diesem Moment, dass ihm der Teufel in der Gestalt des alten Weibleins einen Streich gespielt hatte. Er rannte nochmals nach St. Stefan und hörte den Pfarrer dort nur noch sagen, dass die Messe aus sei. Das rote Männlein wurde immer größer, bekam schwarze Hörner und Klauen wie ein Adler. Damit packte der Teufel den armen Martin und flog mit ihm in die Hölle.
In Gedenken an den Schlosser Mux wurde es Brauch, dass alle Schlossergesellen den Stock im Eisen besuchten, einen Nagel für Martin einschlugen und ein Gebet für ihn sprachen.
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Dublin: Ist das Berühren der Bronze-Brüste „frauenfeindlich“?
PI schreibt: »Dublins Wahrzeichen ist eine junge Fischverkäuferin, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Karren durch die Stadt schob – Molly Malone. Eine Ballade ist ihr gewidmet, in der es heißt: „In Dublins Messestadt, wo die Mädchen so hübsch sind, fiel mein erster Blick auf die süße Molly Malone, wie sie ihre Schubkarre rollte und Herzmuscheln […] http://dlvr.it/T3kr1j «
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30.1.2024, Bienenhaus
Morgendliche Blütenpracht und Früchte an zwei Zitrusbäumchen.
Weil wir unsere untere Terrasse etwas umgestalten wollen und den Kiesschutzstreifen, den wir um das Haus gezogen hatten vor 10 Jahren, verschmälern wollen, brauchen wir natürlich Erde. Und die kam heute: aus Garafia, also dem Norden der Insel. Wunderbar feine Erde mit wenigen Steinen – denn von denen haben wir selbst genug…
Der LKW passte aber auch gerade so durch unsere Einfahrt. Unter dem Carport kam er dann aber nicht mehr durch, nun müssen wir die Erde mit der Schubkarre an den Zielort verfrachten.
Der Hund musste natürlich gleich mal fleißig mitbuddeln… 🤩😍
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William Carlos Williams
Irgendwo zwischen den Jahren. Wo man nicht weiß, was man mit dem übrigen Wirrwarr aus Tagen noch anfangen soll. Wie mit ein paar übrigen Buchstaben beim Scrabble-Spiel, aus denen sich keine ganzen Worte mehr formen lassen. Nur ein verstümmelter Kauderwelsch. Von dem, wie von einer roten Schubkarre, so vieles abhängt. Nur leider auch alles und nichts. Und egal wie sehr man diese rote Schubkarre, draußen bei den weißen Hühnern, mit Bedeutung füllt - wie die Weihnachtsgans vorm Fest - kommt man dort an, wo man angefangen hat. Und tut es dem Namen des Autors gleich.
Kerim Mallée
#WilliamCarlosWilliams#Poesie#Jahresende#Zeit#Reflexion#Scrabble#Kauderwelsch#roteSchubkarre#Bedeutung#Existenz#Nichts#Weihnachten#philosophisch#Alltag#KerimMallée
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Die Hubertusalm - Leseprobe2
Gelika freut sich, die Ordnung auf dem Gut zu sehen. Jeder Rohstoff hat seinen Platz. Das Streu aus dem Stall, fährt sie mit einer Schubkarre auf den Misthaufen. Slavo dachte zu erst, sie würde das nicht können. Der Hahn steht darauf. Er begrüßt Galika mit einem extra lauten, lang anhaltenden Kikiriki. Die Hühner laufen alle auf den Hof. „Mahlzeit“, ruft Slavo und streut die Körner…
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