Tumgik
#is ja praktisch schon angekommen
skyetenshi · 7 months
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Schrottplatzkids, ich warne vor, der folgende Post und eventuele rebloggs meinerseits können seltsam werden.
Ich habe vor mir "Das Erbe das Drachen" anzusehen, ich hab bereits einen halben Mojito intus und der wirkt fantastisch weil ich seit 9 Stunden praktisch nichts mehr gegessen habe. Meine Wangen sind heiß, meine Augen tränen aus mir unerfindlichen Gründen und ich bin bereit wegen dem Film komplett auszurasten (sowohl im positiven als auch im negativen, das wird sich zeigen, hauptsache keine halben Sachen.).
Let's go.
Okay.... ich fühle das intro!
Und Blacky <3
Ah, und Familie Jonas. Ich mag den Vibe, aber mein mojito und ich sind hesitant.
Großartig, ich habe 5 Sekunden Peter gesehen und fühle mich jetzt schon mit ihm, weil man ihm das sehr typische Daddy-kommt-nicht-zu-deinem-Sportevent-Trope verpasst hat. Und für den Hörspiel-Peter fühle ich dieses Trope gar nicht. Bei dem fühlt es sich eher an als zöge er seine Bestätigung rein aus dem Sport, aber dann wieder rum sind die Jungs hier noch etwas jünger und das könnte sich natürlich noch entwickeln, gerade daraus, dass Vaddi immer wieder mal nicht auftaucht.
Awww Bob ist süß, charming und langhaarig. Ich adoptiere ihn jetzt.
*quietsch* Speedy Pete! Natürlich muss auch der Film in auf die Masse an seltsamen Spitznamen, die Peter bekommt drauflegen. Fantastisch.
Und ich bin noch keine 5 Minuten im Film, aber die Background Musik und Farbgebung/Beleuchtung erinnert mich an Life is Strange, was ich nicht erwartet hätte aber nicht unwillkommen ist.
Und Rocky Beach ist sehr hübsch.
Die Zentrale ist deutlich zu aufgeräumt für unsere Chaoten, aber lassen wir das.
Übrigends ein fantastischen Detail, den Totenkopf auf der Truhe zu zeigen. Das sorgt für eine gewisse zeitliche Einordnung.
Okay, ich muss Peter auch adoptieren. Mr Shaw bekommt noch mehr Minuspunkte in der Dadnote. Peter sieht halt in einem Facecall eine verstörte Frau, die rumkreischt und fragt seinen Vater was da los ist und der wirft ihm vor im Detektivmodus zu sein. ALTER! Als wäre es nicht normal zu fragen, was los ist wenn man eine offensichtlich panische Frau sieht. Das nennt sich Menschlichkeit, du Arsch.
Nebenbei absolutes Kompliment an den Schauspieler von Peter. Seltsen konnte man jemanden so sehr ansehen, wie abgefuckt und enttäuscht man von den eigenen Eltern ist.
Entschuldigt mal, ich glaube Peters Vater hat ihm gerade auf den Arsch gehauen. ....ich check das kurz. Ja Mr Shaw haut seinem eigenen Sohn mit einem Technik-Koffer auf den Hintern. Weil er möchte dass die Jungen ins Auto einsteigen. ...willkommen zu den Drei ??? und das misshandelte Kind. (Ach so heißt der Film nicht...? Sind wir sicher?)
Ich muss gestehen, ich finds ein wenig schade, dass wir nach 10 Minuten schon in Rumänien angekommen sind. Ich hätte gerne noch mehr Rocky Beach gesehen.
Oh in Rumänien wird Bob erst mal vom Hausmeister auf rumänisch angemotzt und angepackt. Was sind das für Menschen die einfach Random Kinder angrabbeln?
Die Drei ??? melden sich bei Hank zum Dienst als Kunstblutexperten beim Filmdreh und Peter ist verhalten glücklich, weil das Schloss natürlich angeblich bespukt wird. Dann taucht aber sein Vaddern auf und er sieht instant viel gestresster aus und blickt zu seinen Freunden, wie um Hilfe zu bitten.
Ich weiß, dass der Film für Kinder ist, aber in meinem Erwachsenengehirn eskalieren alle Alarmglocken, für misshandelte Kinder.
(Und... wirklich? Kunstblutexperten? Blut ist nun wirklich kein Novum in Hollywood. Da gibt es Experten für, ohne dass man den eigenen Sohn und dessen Freunde mitschlept. Das kann man auch schon fertig kaufen.)
Natürlich ist Mr Shaw schon wieder ein Arsch. Peter erwähnt nur kurz Spuk und schon steht er da mit "Ich dachte, wir hätten eine Abmachung?" Like what? In einem alten Schloss in Transilvanien zu stehen einen Film über das Vorbild von Dracula zu machen und dabei niemals das Wort Spuk zu erwähnen? WTF.
Und direkt wird Peter wieder von seinem Vaddern angepfiffen, für etwas, was er nicht wissen konnte. Na vielen Dank auch. In den Szenen mit seinem Vater hat Peter praktisch auch gar keinen Text. Das alles spricht wirklich nicht für eine gesunde Vater-Sohn-Beziehung.
Die Jungs finden die Gräfin in einem Schaukelstuhl sitzend und um zu testen, ob sie noch lebt wollte Justus ihr ins Gesicht patschen. That could work, i guess.
(Der Post wird für tumblr zu lang, machen wir in einem reblogg weiter)
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frau-heuferscheidt · 8 months
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Schreiben und schreiben lassen – oder: Wo fange ich an, wo höre ich auf und was passiert dazwischen? Und warum zum Teufel redet eigentlich niemand über Fanfictions?
Ein kleiner, unvollständiger, unsortierter und rein subjektiver Exkurs – und eine Liebeserklärung an das vielleicht schönste Hobby der Welt.
Beginnen wir mit einer Tatsache: Es herrscht Fachkräftemangel. Auch hier, bei uns. Nicht nur in diesem Fandom, sondern auch in vielen anderen. Lösen kann ich dieses Problem nicht – schade. Aber ich kann versuchen, zu ermutigen. Zu motivieren. Und möchte mir deshalb gerne mal von euch virtuell über die Schulter schauen lassen. Wie gesagt, meine Schulter. Nicht eure. Nicht die aller Autoren dieser Welt. Ganz allein meine. Also: alles subjektiv.
Ist schreiben wirklich das schönste Hobby der Welt?
Ja. Nun. Zugegeben: nicht immer. Im Gegenteil: Es ist zeitaufwendig, frustrierend und mit unnötig vielen Stunden am Rechner verbunden. Es lässt einen nicht in Ruhe, nicht mal nachts. Besonders nicht nachts. Mich lässt es manchmal nachts so wenig in Ruhe, dass ich aufstehe und mich mit einem Kaffee an den Laptop setze. Wie bescheuert kann man sein?
Und gleichzeitig ist es jedoch ein Bestandteil meiner Persönlichkeit. Ich schreibe, seitdem ich es kann. Also schon eine Weile. Mittlerweile werde ich – in einem anderen Bereich meines Lebens – sogar dafür bezahlt.
Zusammengefasst: Ich werde es nicht los.
Es ist nicht mein einziges Hobby. Aber mein wichtigstes.
Warum?
Weil es den Kopf frei macht. Mich zur Ruhe kommen und Sachen verarbeiten lässt. Mich in andere Welten entführt, wenn mir die reale gerade mal wieder zu viel ist.
Also, ebenso zweifelsfrei: Es ist auch das schönste Hobby der Welt.
Und noch ein Tipp für diejenigen unter euch, die diesen Effekt einfach mal erleben und schauen möchten, wie es sich anfühlt: schreibt Tagebuch. Nach spätestens zwei Wochen wisst ihr, was ich meine.
Warum Fanfictions?
Tja. Gute Frage. Eine richtig eindeutige Antwort habe ich darauf ehrlich gesagt selbst nicht.
Das Ding mit den Fanfictions und mir fing schon an, als ich den Begriff noch nie gehört hatte. Mit kleinen Geschichten hinten in meinen Schulheften, kurze Episoden zu den Pferdebüchern, die ich als Kind so gerne gelesen habe.
Der Trend setzte sich fort, über Vorabendserien, Seifenopern, Harry Potter – und nun bin ich hier angekommen, obwohl man meinen sollte, dass ich deutlich zu alt bin. Wegdenken kann ich mir diesen Teil meines Lebens trotzdem nicht mehr, und langsam lerne ich, ihn als Teil meiner Persönlichkeit anzunehmen. Jeder braucht einen roten Faden, meiner sind dann halt die Fanfictions. Lassen wir das an dieser Stelle einfach mal so stehen.
Nichtsdestotrotz – und damit meine ich uns alle, mich eingeschlossen: Lasst uns mehr darüber reden. Nicht unbedingt im Büro. Auch nicht Sonntags am Esstisch unserer Eltern.
Hier jedoch wird niemand milde belächelt oder als Freak abgestempelt für das, was er in seiner Freizeit macht. Wenn wir hier also nicht miteinander reden können, wo sollten wir uns dann können?
Also, meine lieben Autoren: Unterstützt euch, helft euch, baut euch auf. Lest gegen, redigiert, bietet euch an. Motiviert. Seid füreinander da – Schreibblockaden kennen wir alle. Aber sie sind deutlich besser zu ertragen, wenn man weiß, wo man Zuspruch findet.
Für alle, die noch überlegen, ob sie einfach mal was schreiben sollen: Macht es. Nirgends kann man sich besser ausprobieren als hier. Das Grundgerüst steht praktisch, den Rest baut ihr selbst drum rum.
Und, ein weiterer, unschätzbarer Vorteil an Fanfictions: Die unmittelbare Rückmeldung der Leser. Absolut wertvoll und bereichernd.
Wo fange ich an? Wo höre ich auf? - Oder: Der Plot und ich. Eine Liebesgeschichte voller Missverständnisse
Eine pauschale Antwort gibt es auch hier wieder nicht. Meist ist es aber tatsächlich der eine, blöde Satz, den ich nicht mehr aus meinem Kopf kriege. Und um den ich dann eine Handlung in Romanlänge baue. Bei „Leerer Raum“ war es der formschöne Satz: „Ein Wort von dir, nur eins, und ich bleibe, selbst wenn in München dann alles in Flammen aufgeht“ – den ich in Kapitel zwei dann auch schon verbraucht hatte.
Manche – seltenen – Ausnahmen entstehen auch aus Prompts. Oder, anders ausgedrückt: Alles was war. Aber auch hier gab es von Anfang an Sätze, die feststanden – die ich euch aber aus Gründen jetzt noch nicht verraten kann. Doch, einen kriegt ihr: „Klaas war bis zu diesem Moment nicht bewusst gewesen, dass er sowas wie einen Typ hatte.“
Ist die Inspiration also da, entwerfe ich ein – sehr grobes – Storyboard. Inklusive Settings, eventuellen Zeitsprüngen, Nebenhandlung und eigenen Charakteren. Und der ungefähren Kapitelanzahl, natürlich.
Und dann geht’s los: Die ersten paar Kapitel schreibe ich meist erst mal vor, um zu schauen, ob ich wirklich in die Handlung reinkomme und wie sich das so anfühlt. Und, weil ich die Ungeduld in Person bin, lade ich dann auch recht schnell hoch – auch, um zu schauen, wie es von euch angenommen wird. Entscheidend sind dabei für mich weniger die Reviews – dazu kommen wir noch – sondern Favoriten, Empfehlungen und Klickzahlen. Weil am Ende auch Schwarzleser Leser sind. So nämlich. Aber was will ich bekennende Schwarzleserin an der Stelle auch anders sagen?
Jedenfalls versuche ich dann, mich an meinen eigenen Plot zu halten. Bis ich, meist spätestens bei Kapitel 10, merke, dass ich irgendwas vergessen habe. Oder noch vertiefen möchte. Oder ich an euren Rückfragen merke, dass es schlauer wäre, den Faden noch mal aufzunehmen.
Und werfe das Storyboard kurz drauf in den Müll, um es neu zu schreiben. Oder es direkt zu lassen.
Für „Leerer Raum“ hatte ich nur einen sehr groben Plan. Keine detaillierte Planung im Hintergrund, nichts. Völlige Anarchie. Wie ich da ans Ziel gekommen bin, kann ich euch heute noch nicht genau sagen.
Für „Solange“ stand das Storyboard nach ungefähr dreißig Minuten, steht immer noch und wird auch so bleiben. Alternativlos.
Wie viele Storyboards ich für „Aww“ bereits verworfen habe, wollt ihr lieber nicht wissen. Gerade letzte Woche habe ich noch mal final neu geplant, und glaubt mir, niemand ist gespannter als ich, ob es dieses Mal dabei bleibt.
Soll euch sagen: Es kommt nicht drauf an, wie ihr die Sache angeht. Ohne Plan und Ziel drauf los zu schreiben, würde ich zwar nicht empfehlen, obwohl auch das funktionieren kann. Solltet ihr jedoch ein Storyboard haben: Schaut, wie ihr damit zurechtkommt. Schränkt euch nicht selbst zu sehr ein.
Ich persönlich bin darüber weg, ich ärgere mich nicht mehr über mich selbst. Wenn sich unterwegs Dinge für mich nicht mehr richtig anfühlen, keinen Sinn ergeben oder überflüssig erscheinen, streiche ich sie. Dann halt das drölfzigste Storyboard, auch okay.
Fun Fact: Zu „Aww“ hatte ich sehr, sehr lange zwei mögliche Enden. Zeitweise sogar noch mehr. Normalerweise weiß ich immer, worauf ich hinschreibe, aber den Punkt habe ich hier schon viel eher gesetzt, und der ist jetzt auch schon überschritten. Mittlerweile kenne ich aber das Ziel, und jetzt wird es auch leichter, drauf hin zu arbeiten. Aber auch hier gilt: Es gibt kein richtig und kein falsch. Und manchmal ändern sich Dinge aus heiterem Himmel. Passiert.
Lasst euch davon nicht frustrieren. Kreative Prozesse verlaufen nicht linear. Nehmt es an, diskutiert mit euren Charakteren, bis ihr eine Lösung habt, die euch alle zufrieden stellt.
Und die Moral von der Geschicht‘?
Was ich hiermit bezwecken will? – Euch motivieren, schätze ich.
Ihr habt eine Idee? Schreibt sie auf. Fangt einfach mal an, probiert es aus. Und wenn es auch erst mal nur für die Schublade sein mag.
Noch mehr freuen wir uns natürlich, wenn ihr es mit uns teilt.
Ihr sucht eine Beta? – Schreibt mir.
Schreiben ist das schönste Hobby der Welt.
Und das hier – das ist das schönste Fandom der Welt.
Versprochen.
33 notes · View notes
aimaileafy · 7 months
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Der Fußkettenwalzer
Wie zelebrieren die Charaktere aus No Kiss for the Dauphin weihnachten....? Come in and find out~!
„Nocturn. Du nervst.“
Mit den unschuldigsten, größten Augen hob Nocturn den Blick, als wüsste er nicht genau, dass seine Fußschellen den oh so hart arbeitenden Kronprinzen tierisch auf die Nerven ging. Der Kronprinz der Dunkelheit und eigentliche Erbe des dämonischen Throns saß in weiß gekleidet an seinem Schreibtisch, mit einer schicken Feder mit goldener Spitze, weit weg von seinem eigentlichen Thronsaal im Tempel und tippte mit seiner Schreibfeder auf das feine Papier. Seine schwarzen Augen durchbohrten den Schuldigen, aber dieser freute sich einfach über die Aufmerksamkeit und klapperte, wie zum Dank für diesen herrlichen Blick noch einmal mit den Fußschellen – welche ganz neu waren. Die schwarzen Ketten funkelten fast; immerhin hatte noch nie jemand sie vor Nocturn angehabt. Ein Geschenk von Hizashi! Hoch magisch, schwer, hässlich und unmöglich zu brechen; wie gemacht für einen Dämon von Nocturns Kaliber. Nocturn hatte natürlich verstanden sie als Kompliment zu nehmen.
„Ich nerve? Aber mit was denn?“ Nocturn konnte das spitzbübische Grinsen gar nicht zurückhalten als er die Kette zwischen seinen Füßen zum Klirren brachte; ein lautes, unangenehmes Geräusch, dass schon bestens dafür geeignet war, um sich in jedermanns Ohren zu schneiden. Praktisch waren sie aber natürlich dennoch: die schwarze Kette zwischen seinen Füßen verlängerte sich nach Bedarf, um ihn nicht allzu sehr einzuschränken… außer die werden Elementarwächter fanden, dass er eine Gefahr war natürlich. Dann zogen sich auch diese neuen Fußschellen zusammen und hinderten ihn am Gehen.
„Ich bewege doch nur meine Füße!“
„Könntest du das ein wenig leiser machen?“
„Jegliche Beschwerden richtet der Herr Yami bitte an Hizashi-samaaa.“ Nur beim Erwähnen von Hizashis Namen verzog Youma das Gesicht. Der Herr Doktor war wirklich wie eine bittere Medizin, für jeden, der ihn traf. Man musste nur von ihm reden und schon hatte jeder schlechte Laune, fühlte sich bedroh und angeklagt. Youma ließ sich davon aber natürlich nicht beirren; Nocturn wusste, dass er schon mehr als einen Kampf mit Hizashi aufgenommen hatte, im Rat und außerhalb, meistens für und wegen Nocturn. Aber gegen die Fußschellen war jedes Argument abgeprallt… es war ja so oder so einer der Auflagen dafür, dass Nocturn überhaupt im Tempel leben durfte; jetzt waren sie nur einfach sichtbar und für jeden offensichtlich; ja, jeder der Nocturn sah, wusste, dass er es hier mit einem überaus gefährlichen Dämon zu tun hatte… der dennoch mit einem Lächeln durch den Tempel spazieren ging und jeden mit der Kette zwischen seinen Füßen nervte. Der Spaziergang heute Morgen war wunderbar gewesen, oh ja.
„Aber jetzt wo ich die Aufmerksamkeit meines Prinzen schon mal habe…“ Nocturn tänzelte durch Youmas Arbeitszimmer, dessen skeptische Augen seine Tanzschritte verfolgten bis Nocturn vor dem Schreibtisch angekommen war.
„Du hast hier doch sicherlich irgendwo ein Datum hingeschrieben, oh fleißiger Prinz, huh?“
„Natürlich habe ich da-“
„Ohja da.“ Nocturn zeigte mit seinem langen spitzen Finger auf das Datum in der obersten Ecke eines vollgeschriebenen Dokuments.
„Es ist der 24.12.“
„…“
„Weiß mein Prinz denn was das für ein Datum ist?“ Wenn er es nicht wusste, dann wäre Nocturn zutiefst beleidigt – und unzufrieden mit sich selbst. Dann hatte er nämlich darin versagt Youma diese schönste aller menschlichen Traditionen auf die liebenswerteste Art nahe zu legen… mit dem Schenken eines Schlittens zum Beispiel.
Aber nein, Youma wurde rot. Und er sah auch zur Seite. Sehr gut.
„Ich bin mir bewusst, dass die Menschen heute Weihnachten feiern“, antwortete Youma, strich sich beiläufig einer seiner langen Haarsträhnen hinters Ohr – sie wurden endlich wieder lang! – und sah dabei so ernst aus, als spräche er vor den Hikari im Rat. Aber seine Wangen waren immer noch etwas rot.
„Ich habe auch versucht einen kleinen Tannenbaum zu organisieren…“ Mit mäßigem Erfolg offensichtlich, denn hier war nirgends ein Baum zu sehen. Doch alleine die Tatsache, dass er es versucht hatte… brachte Nocturn innerlich ein wenig zum Lachen. Dabei hatte Youma genau diese Tradition doch immer am schlimmsten gefunden! Die arme Umwelt! Die armen Bäume! Und dann hing man auch noch etwas daran! Was für ein Unding! Menschen!
„Was für Mühe sich mein Prinz gemacht hat… und das nur für mich. Ich bin geehrt.“ Nocturn wusste nicht genau, warum Youma da noch einmal etwas röter geworden war. War es sein Tonfall gewesen?
„Aber nein, ich brauch keinen Baum. Wenn ich heute Abend vor Mitternacht zwei Stunden mit dir alleine bekomme, als Geschenk, dann ist das für mich gut genug.“ Nocturn war sich bewusst, dass er dabei eigentlich schon ein wenig zu viel forderte, denn da war heute irgend so ein wichtiges Meeting im Jenseits, für dessen Inhalt er sich überhaupt nicht interessiert hatte. Das einzige, woran er sich festgebissen hatte, als Youma ihm davon berichtete war das Datum. Der 24igste Dezember. Wer legte denn bitte wichtige Termine auf den Abend des heiligsten Abend überhaupt… das konnten nur die ach so heiligen Hikari, die sich überhaupt nicht für die Traditionen anderer interessierten.
Deswegen zögerte Youma wohl auch. Er wollte ja der beste Wächter der Dunkelheit sein, den es jemals gegeben hatte und dazu gehörten auch alle Termine einhalten.
„Ich weiß, dass du beschäftigt bist. Aber wer weiß…~“ Taktisch und absolut treffsicher nestete Nocturn ein wenig an seiner roten Schleife, zog ein wenig am Band…
„… vielleicht habe ich ja auch etwas, was du auspacken darfst…~“ Youma wurde auf der Stelle rot. Kerzengerade saß er plötzlich im Stuhl und vergaß sogar kurzzeitig das Atmen. Nocturn zupfte noch ein wenig an seiner Schleife, aber innerlich verdrehte er die Augen: Wesen, die sich sexuell erregen ließen waren so leicht zu manipulieren. Es war schon fast bemitleidenswert.
„Ich… werde sehen was sich machen lässt.“ Ahja, ganz plötzlich. Nocturn hatte plötzlich keine Lust mehr und die gute Laune war auch verschwunden. Na, vielleicht hatte er Youma jetzt auch schon etwas zu lange nichts mehr… auspacken lassen. Bäh.
„Tu das“, antwortete Nocturn dennoch und ließ seine Schleife gehen, um sich kurzerhand auf den Schreibtisch zu setzen – wobei er allerdings nett und höflich genug war nichts umzuwerfen oder etwas zu zerknittern. Er schwang das eine Bein über das andere und löste damit wieder einen ekeligen Ton aus, den er dieses Mal sogar ein wenig nervig fand. Aber er ließ sich davon nicht abbringen:
„Fille ist ja heute auch nicht da.“
„Ist sie nicht?“
„Non. Sie ist mit ihrem gesamten Gefolge – womit ich natürlich Blue, Silver und Firey meine – nach Hok… Hok… aid…“ Nocturn hatte das Gefühl, dass seine Zunge sich verknotete, als er versuchte Hokkaido auszusprechen.
„Bah, das kann ich nicht über meine französische Lippen bringen. Irgendwo in den Norden Japans. Fille und Silver haben da vor Wochen schon eine Hütte gemietet. Im Schnee. Weihnachten im Schnee. Wie romantisch! Ich werde fast eifersüchtig. Natürlich ist der Schnee nichts für unsere Hikari, aber sie wird sicherlich ordentlich gewärmt von ihren lieben Freunden und natürlich von Blue. Er war dagegen, natürlich, unvernünftig und was sendet denn das für ein Signal… aber Fille hat ihren Willen bekommen. Sie sind schon aufgebrochen und sind zwei Tage weg.“
„Woher weißt du das?“ Die Frage war doch eher warum wusste Youma das nicht?
„Du hast viel zu tun und ich habe nicht mehr viele Hobbies, vergessen?“ Nein, das hatte er natürlich nicht vergessen und Nocturn war sich klar, dass er das eigentlich nicht hätte sagen sollen – aber es war nun einmal die Wahrheit.
„Ganz großes Drama, denn natürlich kommt Saiyon nicht mit, obwohl er ja der Getreue von unserer Hikari ist, weshalb Blue auch dagegen war. Wieder, falsches Signal. Aber Grey und White haben Fille den Rücken gestärkt und gemeint, es sei gut für ihre mentale Gesundheit und für das Strahlen ihres Lichts… Wenn sie sich heute Mal keine Gedanken darüber machen muss, so schnell wie möglich schwanger zu werden.“ Schon wieder etwas, was Nocturn eigentlich nicht hatte sagen wollen, aber er redete wie immer zu schnell und schon war dieses Thema auch zwischen ihnen im Raum. Der nicht vorhandene Erbe des Elements der Dunkelheit… und der Tatsache, dass Nocturn Youma mit dieser Angelegenheit nicht helfen konnte. Er hatte es eigentlich nicht ansprechen wollen, obwohl er wusste, dass Silence ihn erst vor wenigen Tagen an seine Pflicht als letzter Lebender Yami erinnert hatte – und Youma war pflichtbewusster als Green.
Egal, darüber wollte Nocturn jetzt verdammt nochmal nicht nachdenken. Es war Weihnachten; das einzige Kind, an das er heute denken wolle, war ein nicht existierendes, heiliges Gotteskind, das einfach nur als Ausrede genommen wurde für gute Musik und Festessen. Oh gute Musik! Ein Gottesdienst in der Notre Dame, oh das wäre so wunderbar… Nein, nein, nicht daran denken, daran erst recht nicht. Wenn er an Paris dachte, fing er gleich an zu weinen.
Und das wäre nicht gut, denn genau da klopfte es an der Tür. Youma horchte auf und wollte den Besucher schon herein bitten, aber da öffnete dieser schon von sich aus die Tür, als wäre dies sein Arbeitszimmer – und herein kam wahrlich ein Gotteskind… nämlich Hizashi, mit Reitzel im Schlepptau, der einen entschuldigenden Eindruck machte.
„Ah, Reitzel hatte recht! Hier ist ja unser Dämon.“ Nocturn hatte viele Dämonen getroffen, dumme, gefährliche, mächtige. Fürsten von hohen Kaliber; Ri-Il unter anderem, dessen Lächeln einem auch nicht gerade Freude verspüren ließ. Aber Hizashis Lächeln… Es gab keines, mit dem man es vergleichen konnte. Sein Lächeln war wie das einer alten Engelsstatue, in dessen Körper der Teufel gefahren war; genauso gefährlich und genauso ewiglich. Hizashi war einer der wenigen Wesen, mit denen auch Nocturn am liebsten so wenig wie möglich zu tun hatte – leider musste er ihn aber jeden zweiten Tag sehen.
„Das Hündchen ist bei seinem Besitzer, wie niedlich“, sagte Hizashi und legte lächelnd die Hände zusammen. Er verbeugte sich natürlich nicht – verbeugte er sich vor überhaupt jemanden? Vor seinen Göttern vielleicht? – aber Reitzel grüßte höflich. Youma richtete sich sofort auf, alarmiert und verärgert.
„Nocturn ist nicht beim Besitz“, antwortete Youma mit ernster, resoluter Miene. Nocturn spürte wie eine komische Wärme sich auf seinen Wangen ausbreitete. Also eigentlich mochte er es ja, wenn Youma sagte, dass er „sein war“, aber das war wohl nicht der richtige Moment um das anzumerken.
„Wie Sie meinen, Yami-san.“ Hizashi drehte sich zu Reitzel herum und sein Lächeln war sofort weg.
„Du kannst jetzt gehen, Reitzel“, sprach er mit der Strenge eines Lehrers, der seinen Schüler wegschickte, nachdem dieser seinen Zweck erfüllt hatte. Doch Reitzel blieb stehen, wofür Nocturn ihm Respekt zollte.
„Geh“, sagte er nun mit etwas mehr Nachdruck und tatsächlich auch mit einer abweisenden Handbewegung.
„Du hast deinen Zweck erfüllt.“
„Aber Hizashi. Ich sagte dir doch, dass ich etwas mit Youma-san zu besprechen hätte.“ Nocturn lachte beinahe in sich hinein; da hatte das kleine Lamm von einem Hikari aber gut gekontert! Hizashi hatte Tonfall eines Lehrers benutzt, aber Reitzel den eines Psychiaters, der mit seinem Patienten sprach. Etwas was dem kalten Hikari nicht unbemerkt geblieben war, denn er verzog kurz angewidert das Gesicht.
„Gut“, zischte Hizashi und legte plötzlich seinen Zeigefinger auf Reitzels Brust, der ein wenig Abstand nahm, aber Hizashi bohrte seinen Finger noch tiefer hinein. Doch irgendwie fand Nocturn nicht, dass Reitzel danach aussah als würde es ihm missfallen…?
„Aber der kleine Reitzel sollte auf sein Taten und Schritte ein wenig besser achten…“ Er pikste ihn nun förmlich:
„… und auf seinen Tonfall.“ … jeder andere hätte wohl das Gesicht verzogen, aber Reitzel… Nocturn legte den Kopf schief. Sah er hier etwa die einzige Person für die Hizashi keine bittere Medizin war?
Dann wandte sich eben bittere Medizin allerdings Nocturn zu:
„Komm, Dämon, ich will nicht mehr als nötig meine Zeit mit dir verschwenden. Es ist ohnehin ein Unding, dass ich dich finden muss.“ Youma warf Nocturn einen besorgten Blick zu, den Nocturn nicht ganz verstand. Es war doch nicht das erste Mal, dass er alleine war mit Hizashi. Oder glaubte er, dass er seine schlechte Laune an ihm auslassen würde? Hm, gut, das würde er sicherlich. Aber nach dem ganzen Drama mit Fille würde Hizashi ihn wohl kaum töten.
„Verzeiht meine Unhöflichkeit, Hikari-Hizashi-sama“, antwortete Nocturn und verneigte sich elegant, nachdem er vom Schreibtisch herunter gerutscht war.
„Dann lasst uns zur Tat schreiten, damit ich Euch nicht länger behellige.“ Er warf Youma sein Zwinkern zu, dass er selber sehr kokett fand und von dem er hoffte, dass Youma das „bis nachher“ verstanden hatte.
Und dann war Nocturn alleine mit Hizashi – und Youma mit Reitzel, der die Tür schloss, während Youma ein Seufzen über die Lippen rollte.
„Entschuldigt bitte die Umstände, Reitzel-san“, sagte der Yami und massierte sich die Schläfen.
„Ich habe nicht auf die Uhrzeit geachtet, ansonsten hätte ich Nocturn zu Hizashi gebracht. Ich hoffe sie hatten keine allzu große Unannehmlichkeiten deswegen.“
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Youma-san. Ich habe keinerlei Unannehmlichkeiten erlebt.“ Youma runzelte die Stirn, denn genau wie Nocturn hatte er natürlich auch eben gesehen, wie Hizashi Reitzel nicht nur mit den Finger durchbohrt hatte, sondern auch mit seinem Blick – als wären sie bei einem Kreuzverhör gewesen. Warum wirkte Reitzel dann so, als hätte er… gute Laune? Seine Wangen waren rot und seine Locken schienen zu tanzen, als er sich ihm mit einem Lächeln zuwandte.
„Ich habe das bekommen, worum Sie mich gebeten haben.“ Umgehend holte er ein kleines, in rotem Papier eingepacktes Geschenk aus seiner braunen Tasche, die zu seiner menschlichen Kleidung passte, in die er seinen Eciencé-Körper gehüllt hatte: einen warmen, gestrickten Pullover in hellen Farben, mit passendem Schal und hellbraunen Mantel, der von feiner Qualität war. Die Tatsache, dass Reitzel sich ab und zu in menschliche Kleidung begab, sorgte bei den anderen Hikari für Unmut und auch Youma hatte schon einige Lästereien über ihn gehört, aber er fand, dass Reitzel sich immer sehr vornehm kleidete. Ohnehin… seitdem Reitzel Youma bei der Rettung Nocturns geholfen hatte, war Reitzel… beinahe so etwas wie Youmas Freund geworden, wenn Hikari und Yami denn befreundet sein konnten. Aber er mochte ihn, das konnte er sich wohl eingestehen – und das nicht nur, weil er hübsch anzusehen war, mit seinem sanften Lächeln und den weichen Locken, von denen Green mal gesagt hatte, dass sie sie zu gerne anfassen wollte. Er war freundlich und unvoreingenommen… und einer der wenigen, der von Youmas und Nocturns geheimer Beziehung wusste und ihm dafür niemals auch nur einen schiefen Blick zugeworfen hatte.
„Ich habe mir die Freiheit herausgenommen es einpacken zu lassen. Hier oben auf unseren Inseln wäre es schwer geworden passendes Einpackpapier zu finden.“ Er reichte Youma die kleine Schachtel.
„Ich danke Ihnen, Reitzel-san. Das war überaus freundlich von Ihnen.“ Trotz allem blieben sie aber beim Sie.
„Ich weiß, dass meine Bitte, sie auf den Eiffelturm zu schicken, etwas frech war. Ich hoffe, dass ich mich in Zukunft erkenntlich zeigen kann.“ Reitzel winkte mit der Hand ab.
„Ah, ich habe den Ausflug genossen. Das letzte Mal, dass ich auf dem Eiffelturm war, war 1900, kurz nach seiner Eröffnung. Es hat mir Spaß gemacht in Erinnerungen zu schwelgen und nun zur Weihnachtszeit…“
„Ein Graus nicht wahr? Paris ist furchtbar schrill im Dezember und viel voller als sonst. So viele Menschen!“ Die Worte Youmas brachten Reitzel zum Lachen:
„Oh, ich wollte eigentlich sagen, dass ich es sehr schön fand.“ Schön? Hatte Youma sich da gerade verhört? Schön?! Es gab doch kaum eine Jahreszeit zu der Paris schlimmer war als im Dezember! Nun gut, Hochsommer war auch grauenhaft gewesen, mit den vielen Extra Menschen… manchmal verstand Youma wirklich nicht, warum Nocturn sich so sehr nach der Stadt sehnte, aber gut, es war sein Zuhause, dachte Youma und betrachtete das rote Geschenk gedankenverloren, bis Reitzel ihn aus diesen herausholte:
„Doch darf ich mir eine Anmerkung erlauben, Youma-san?“
„Oh ja, natürlich.“ Youma sah auf, etwas verwirrt – doch auf das, was Reitzel da sagte, wäre er nicht gekommen:
„Das Geschenk ist sehr schlecht gewählt.“
… was?
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fabiansteinhauer · 1 year
Text
Tumblr media
Surveillance
1.
John Taggs Aufsatz A Means of Surveillance ist teilweise übersetzt worden. Dieser Teil heißt deutsch Eine Rechtsrealität. Die Fotografie als Eigentum vor dem Gesetz.
Herta Wolf die Fantastische hat den Text in Paradigma Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters aufgenommen. Der Text ist bei suhrkamp angekommen, in einer kanonischen akademischen Literatur. Besucht man ein Seminar oder eine Vorlesung zum Urheberrecht und taucht der Text dort nicht auf, kann die Veranstaltung praktisch sein. Sie wird oberflächlich sein, das gilt vor allem dann, wenn ein Rechtswissenschaftler die Auswahl der Texte damit begründet, nur die rechtliche Seite des Themas und nicht die unrechtliche oder die fotografische Seite des Themas behandeln zu wollen. Dann wird die Veranstaltung wahrscheinlich blöd und man klickt sich besser durch youtube durch, ununiversitärer wird es bestimmt nicht werden. Diesen Text wollen wir überwachen.
2.
Mit folgenden Thesen steigt John Tagg ein:
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert hätte es eine grundlegende ökonomische und soziale Transormation gegeben. Was ist eine Transformation, wann ist sie grundlegend, was genau ist passsiert?
In diesem Zuge seien kapitalistische Gesellschaften Westeuropas entstanden. Kamen sie aus dem Nichts? Gab es vorher keinen Kapitalismus? War er vorher nicht gesellschaftsfähig? Was war in Nordeuropa, Südeuropa Osteuropa und was im Rest der Welt? Ist Deutschland damals Osteuropa oder Westeuropa gewesen?
Damit sei auch die Ausübung von Macht radikal restrukturiert worden. Welche Macht hat die Macht, Macht radikal abzuschaffen und an ihre Stelle eine neue Macht zu setzen? Ist Restrukturierung revolutionär?
Es habe einen absoluten Monarchen gegeben und seine Macht sei total, dramatisch und offensichtlich gewesen. Also gab es sie nur auf dem Theater, oder gab es die Totalität und das Offensichtliche auch jenseits des Dramas?
Diese Macht sei ersetzt worden. Ist sie damit verschwunden, ist sie vorbei?
Der Ersatz seine eine diffuse, alles durchdringende Mikrophysik der Macht, die unbemerkt in den kleinsten Pflichten und Gesten des Alltagslebens operierte. Nur da? Waren die Leute alle doof, blind, taub, oder warum hat niemand etwas bemerkt oder hat doch jemand was bemerkt, zumal es ja offensichtlich gewesen sein soll (s.o.).
Ihren Sitz hätte diese feinverästelte Macht in einer neuen Technologie gehabt, einer Konstellation von Institutionen - u.a. dem Krankenhaus, der Schule, dem Gefängnis, der Polizei, deren Disziplinierungsmethoden und genormten Überwachtungstechniken eine Hierarchie dienstfertiger Subjekte in genau der Form hervorbrachtem, ausbildeten und aufstellten, wie sie die kapitalistische Arbeitsteilung für das ordnungsgemäße Funktionieren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens benötigte. Kommt mir das irgendwie bekannt vor? Hat sich das der Tagg ausgedacht, hat er es entdeckt oder ein anderer? Ist alles klar an diesem Satz oder wäre es hilfreich, in den Texten nachzulesen, in denen weiter beschrieben wird, wie so ein Krankenhaus sterbende, siechende, überlebende, verdienende und unverdienende Subjekte diszipliniert?
Fazit: Warum stehen da keine Fußnoten? Ist das, was da steht, ist alles an der Passage selbstverständlich und eigentümlich, ist es so formuliert, wie es sich gehört, scheint und gemeint ist, ist es schon so proper und musterhaft formuliert, dass nichts mehr von diesem Satz absteht und nicht abstehen muss? Steht etwas ab, wie Fußnoten das tun und so den Satz darum zu einem Satz von Leuten machen, nach denen man, wie der Laokoon es tut, schauen muss, weil an ihnen immer etwas absteht? Ist die Passage sogar keine Passage mehr, sondern nur eine Stelle?
2.
Man kann Texte befragen, um jedes Problem, dem sie gewidmet sind, wegzureden. Dekonstruktion kann ein Abführmittel oder eine Entsorgung sein, muss sie aber nicht sein. Man kann die Aussagen auch befragen, um sie ernst zu nehmen. Man soll zurückhaltend dabei sein, einem Autor Unklarheit vorzuwerfen. Wenn die Schönheit schon im Auge des Betrachters liegt, dann liegt die Unklarheit eventuell im Auge des Lesers. Man soll äußerst zurückhaltend dabei sein, einem Text dasjenige vorzuwerfen, was nicht drin steht, denn der Text endet, damit andere zum Zuge kommen und schreiben können, was dort nicht geschrieben steht. Man soll zurückhaltend sein, einem Autor vorzuwerfen, auf der Strecke geblieben zu sein, die er zurückgelegt hätte. Warum soll das so sein? Das sind bei allen denns letztlich Gebote, Gebote werden nicht begründet, die habe ja nichtmal Präambeln.
Taggs Passage ist eine Einleitung. Er verdichtet dort Thesen von Michel Foucault, als Redakteur hätte ich eventuell empfohlen, doch die Quellen zu nennen, damit Leser, falls Fragen offen bleiben, weiterlesen zu können. Tagg verdichtet Motive und, wo wir schon bei der Macht und bei dem Drama sind, schreibt eine Passage, die selbst mächtig und dramatisch daher kommt. Er will ja in die kleinsten Verästelungen seiner Leser hinein, da kann man so vorgehen. Aber dennoch ist das eine Passage, die Foucaultrezeption auf den Punkt bringt und darum ein Objekt für die Frage danach ist, wie man Foucault rezipieren kann. Macht nennen manche Leute Püsenz, ehrlich gesagt sind es nicht viele, genauer gesagt ist es einer, aber vielleicht vermehrt er sich noch.
3.
Püsenz ist ein biegsamer Verwandter des pouvoir und der puissance, lebte eine zeitlang dort, wo alles Sinn machte (also in Alsenz), wo aber irgendwann die Steinhauer streikten und dann fast alle pleite gingen, weil die Stadt vom Sandstein lebte. Heute gibt es in Alsenz noch ein Steinhauermuseum, da geht aber eigentlich niemand hin. Google it, ich erfinde grundsätzlich nichts.
Püsenz ist seit dem das, was es immer ist: ein Effekt, der effektiv ist, weil er folgsam ist. Püsenz ist sekundär, dienlich, hilfreich, solange und soweit Püsenz hilft. Für Püsenz gilt eine der wichtigsten Daumenregeln: Was hilft hilft und was nicht hilft, hilft nicht. Püsenz ist ein Mittel, heiligt also die Zwecke, während die Zwecke entgegen der h.M. (die nicht Püsenzmeinung, sondern herrschende Meinung ist) niemals die Mittel heiligen.
4.
Wenn ein Text etwas verdichtet und dann noch kanonisch wird, wenn er Teil eines Corpus ist, den man, gerade weil man ihn nicht vollständig wahrnehmen und wahrhaben kann, auch nicht ignorieren kann, dann bekommt er die Form jener Norm, die die Leute Gesetz nennen. Wenn durch eine Norm Effekte reproduziert werden und wenn sie effektiv ist, dann ist sie wendig, auch so, dass ihre Überwachung der Kanal ist, in dem mitläuft, was man mit einem Wort von Niklas Luhmann Unterwachung nennen kann. Große Männer sind gefährlich, weil kleine Männer ihre Gefolgschaft bilden (Bazon Brock, Die Kinder fressen ihre Revolution) oder weil in ihnen auch kleine Männer stecken.
Macht wird mitgemacht (wie man den Besuch von Verwandten mitmacht), die Teilung und Übertragung verdient es, deswegen rezipiere ich Foucault und halte ihn für einen lesenswerten und hilfreichen Autor, sogar ohne die Lesarten, die ihn zu einem Neoliberalen machen, der sich (natürlich erst in Amerika, unweit vom Silicon Valley) vom Saulus zum Paulus verwandelt hätte. Taggs Text beginnt dort, wo Foucaults Texte enden, wo die Einleitung endet.
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warumichradfahre · 14 days
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Grenzen Die letzten Tage mit Radfahren in und um Solingen haben mir Grenzen aufgezeigt, die ich zwar theoretisch kannte, aber nicht wirklich konkret bei diesen Fahrten erwartet hatte. Denn obwohl ich meine Dreiräder als Non-plus-ultra in Sachen Sicherheit und auch Fahrverhalten (mit keinem anderen Rad kann man so langsam fahren und auch nicht rückwärts) ansehe, konnte ich mir Situationen vorstellen, die auch die Trikes in Schwierigkeiten bringen könnten. Damit meine ich nicht die Unzulänglichkeit der Radinfrastruktur in Solingen, die ich ja gestern hier schon thematisiert habe. Horrorfahrten Nein, schon auf der Hinfahrt führte mich Komoot von der Straße ab auf einen Waldweg, der sich dann als steile Abfahrt auf unbefestigtem Schotter mit tiefen Rillen und manchmal steilen Neigungen zur Seite entpuppte. Das war herausfordernd. Die Trommelbremsen waren praktisch in Dauerbetrieb, aber ich hatte schon manchmal Schiss, dass das Rad mir auf dem Schotter einfach wegrutscht. Oder aufgrund der Neigungen umkippt. Ich nahm sogar die Füße von den Pedalen, um zusätzlich zu bremsen und das Kippen zu verhindern (obwohl das eher tatsächlich nicht geschehen wäre). Am Ende war ich froh, dass ich gut unten angekommen war. Weder mir noch dem Rad war etwas geschehen. Der Weg hat jetzt noch ein paar Rillen, verursacht durch meine Füße, mehr.  Auch umgekehrt war das so. Ich hielt mich ja an der Müngstener Brücke auf. Dort gibt es eine witzige Fähre über die Wupper. Witzig deswegen, weil man selber, wie auf einer Draisine, die Bewegung der Fähre erzeugen muss. Der Fährmann sagte mit dann aber, dass er mich zwar vielleicht noch über die Wupper bringen könnte, aber möglicherweise nicht zurück, weil die Fähre bei Regen nicht fahren kann und der just drohte. Er sagte mir aber auch, dass auf der anderen Seite ein Weg sei, den ich zurücknehmen könne, dass da aber eine steile Auffahrt sei. Ich beschloss, den Versuch andersherum zu machen und fuhr an das andere Ende dieses Weges. Und erfuhr, dass ich den Weg hinauf nicht nehmen konnte. Zwar hätten meine Oberschenkel und der Elektroantrieb das geschafft, jedoch drehte das Hinterrad auf dem losen Schotter ständig durch und ich kam nicht voran. Die Situationen sind auf dem Titelbild dieses Beitrages dargestellt. Und ich kannte das schon von einer Abenteuerfahrt in meinem Urlaub in der Eifel im Jahr 2021. Abenteuerfahrt Teil 2 Damals kam ich an einigen Stellen auch nur mit Schieben voran, das wollte ich mir jetzt nicht antun.  Es gab noch eine Grenze, na ja, fast, und auch die hatte mit der merkwürdigen Tourenplanung mit Komoot zu tun. Komoot führte mich auf einer meiner Fahrten wiederum von der Straße weg auf einen Feldweg, den ich fast nicht sah, so eng und zugewachsen war er. Und er führte dann auf etwa einem halben Kilometer über einen fast unbefahrbaren Weg mit Rillen, rutschigem Untergrund und Unebenheiten auf einen asphaltierten Weg, der auch nicht viel besser war. Ehrlich, dieser Weg und auch die oben beschriebene Abfahrt wäre auch mit einem normalen Trekkingrad nicht zu bewerkstelligen gewesen. Es hätte wohl eines Mountainbikes bedurft. Den Modus hatte ich aber bei der Planung der Fahrten auf Komoot nicht eingestellt, sondern den „normalen“ Fahrradmodus. Lehre daraus: bei weiten und schnellen Fahrten immer im Rennradmodus planen auf Komoot, dann geht es nur über Asphalt. Ist zwar manchmal länger, aber einfacher zu fahren und wahrscheinlich schneller. Und zweite Lehre: Strecken vielleicht doch noch mal checken bei der Planung. Komoot zeigt ja Steigungen und Gefälle und auch die Wegebeschaffenheit auf der Strecke ziemlich gut an, da kann man erkennen, wenn es kritisch wird. 
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seelenvogel · 3 months
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Urlaub am FKK Strand – freiwillig willig Semesterferien, das hieß für Dr. Henry Bergant, Chemiker seines Zeichens noch nicht Urlaub. Nein, vielmehr wollte er mit Kollegen von anderen Universitäten an dieser einen Sache weiterarbeiten, zu der ihm seine Dozentenstelle kaum Zeit ließ, eine Sache, die ihm jedoch unter den Nägeln brannte. Dank dem Internet konnte man sich zwar schon ganz anders austauschen, dennoch – praktisch an der Sache gemeinsam arbeiten war dann noch einmal etwas anderes. Henry war nach dem Studium, das er größtenteils im Ausland absolviert hatte, in Frankreich geblieben und hatte dort auch gleich das Glück gehabt, diese Dozentenstelle zu bekommen. Also die Sicherheit auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Möglichkeiten, seinen Forschungen nachzugehen. Leben wie Gott in Frankreich? Nicht ganz, denn in vielerlei Hinsicht war es teurer als in Deutschland; und doch, tauschen wollte er derzeit nicht. Der Austausch mit den deutschen Kollegen in Deutschland während der Semesterferien war interessant und brachte auch gegenseitig neue Impulse. Aber dann zog es ihn doch wieder in seine neue Heimat. Urlaub, er brauchte jetzt einfach nur Urlaub; immer nur lehren, korrigieren, selber lernen und entwickeln war wie in einem Hamsterlaufrad stecken. Er musste raus, einfach mal abschalten, bevor er sich wieder auf die Vorbereitungen fürs nächste Semester stürzte. Wenigstens für drei Wochen wollte er aussteigen aus seinem gewohnten Leben. Drei Wochen Sonne, Wind und Meeresstrand in Südfrankreich. Er buchte da, wo es noch frei war, und fuhr los. Mit jedem Kilometer, den er zwischen seine Wohnung und den Strand legte, fühlte er sich freier. Er atmete tief ein und aus. Ein schönes kleines Hotel. Gepflegte Zimmer. Ankommen, auspacken, duschen, essen gehen. Danach mal zum Meer, den Strand aufsuchen. Henry trug kurze Hosen, Sandalen, ein leichtes Poloshirt sowie seine Sonnenbrille, als er unten am Strand ankam. Das Meer sehen, das Lecken der Wellen am Strand … Die salzige Luft tief einatmend, stand er da; dann glitt sein Blick nach rechts … Er erstarrte zur Salzsäule… Was war das? Nackte Leiber beiderlei Geschlechts tummelten sich am Strand liegend herum. Und nicht nur das, sie taten es miteinander. Henry spürte, wie die Röte sein Gesicht eroberte, verlegen zog er sich zurück. Wo war er hier gelandet? Lachen, unbändige Lebenslust lag in den Worten, die sich die Nackten hier zuwarfen. „Monsieur“, erklang da eine Stimme neben ihm, „…décoller (ausziehen) c'est une plage nudiste (dies ist ein FKK Strand)!“ Und als er nicht gleich reagierte: „Etes vous la pour la première fois? (Sie sind zum ersten Mal hier?)“ „Oui“, antwortete Henry. Ein fröhliches Lachen ihrerseits und sie rief zu ihren Freunden rüber: „il est la pour première fois! (er ist zum ersten Mal hier.)“ „Emmene le! (bring ihn mit)“, riefen die Freunde und winkten. „Je comprends (ich habe es verstanden)“, sagte Henry langsam… „Aber ich gehe jetzt wohl besser.“ (Je ferais mieux d'y aller maintenant) „Schade!" sagte die junge Frau. Die Frau an seiner Seite war hübsch, das hatte er schon registriert, und da ihre Augen jetzt wirklich traurig blickten, entschuldigte er sich mit den Worten: „Ich bin heute erst angekommen, es war eine lange Fahrt und ich bin ein wenig müde. Ich wollte nur vorm Schlafen mir mal den Strand ansehen.“ „Schon gut“, lächelte sie jetzt wieder, „dann sehen wir uns sicher morgen hier. Gute Nacht und schöne Träume . Sie wissen ja: Was man die erste Nacht in einem fremden Bett träumt, geht in Erfüllung.“ Auch Henry wünschte jetzt eine gute Nacht.
Ein FKK Strand? Um Himmelswillen, hatte er bei der Buchung nicht richtig zugehört? Kopfschüttelnd ging er den Weg zurück ins Hotel. Er schlief gut und traumlos, jedenfalls konnte er sich nicht erinnern, dass er etwas geträumt hatte, als er aufwachte. Duschen, frühstücken dann die Sachen für den Strand zusammengepackt. Verdammt, er war erwachsen, und nahtlos braun ist ja auch etwas Feines. Also, „Augen zu und durch… Außerdem“, so redete er leise vor sich hin, „mich kennt hier niemand. es ist völlig anonym.“ Das Badetuch an einer schönen Stelle ausgelegt, sich ausziehen, eincremen und hinlegen. Einfach nur die Seele baumeln lassen, die Sonne genießen, der Melodie des Wassers lauschend. Zwischendurch mal zur Abkühlung ins Wasser, eine Runde schwimmen und wieder zur Liegestelle. Er vermied es nach links und rechts zu schauen, wusste, er würde erröten. Ein paar Tage ging das jetzt so. Sein Körper hatte eine angenehme Bräune erhalten. Da tauchten in seiner Nähe zwei bildhübsche Frauen auf, die eine etwas kleiner und heller noch, denn die Stellen wo normalerweise BH und Slip saßen, waren noch gut zu erkennen. Die größere nahtlos braun. Beide, rasiert, langes dunkles Haar, kamen auf ihn zu. „So allein?“ sprachen sie ihn an. „Ja“, antwortete Henry, neugierig, was jetzt kommen würde. Sie strahlten ihn an. „Es ist nicht gut, immer allein zu sein und du bist ein hübscher Mann. Ich hätte Lust“, sagte die größere von beiden, „dir einen zu blasen hier am Strand.“ Henry glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. „Komm“, sagte sie“, mehr Richtung Strand und knie dich dann hin.“
Henry folgte wie betäubt, ging etwa ein Meter fünfzig vom Wasser weg auf die Knie. Beide Frauen lächelten… Die größere begab sich vor Henry auf die Knie, ihre Zehen spielten im Wasser, ihre schönen Brüste standen stramm, ihren wohlgeformten Po zur Sonne gestreckt, hatte sie sich, bevor er richtig reagieren konnte, sich seines Schwanzes bemächtigt und verwöhnte ihn nach Strich und Faden. Henry lockerte sich von Minute zu Minute. Seine Hände lagen locker auf seinen Schenkeln, sein Kopf leicht gesenkt, so als wollte er sich von dem gekonnten Zungenspiel nichts entgehen lassen. Die kleinere machte Fotos zur Erinnerung. Henry lächelte in sich hinein.. das war ja mal ein ganz besonderes Urlaubssouvenir, andere träumten von solch einer Situation und er erlebte sie.
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Anja Holm
Die amourösen Erlebnisse des Dr. Henry Bergant
ISBN: 9783745092523
Format: Taschenbuch
Seiten: 132
8,99€
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ansonsten aber über jede Buchhandlung innerhalb von 2 Tagen mit ISBN Angabe bestellbar.
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casper-und-aine · 8 months
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Dass die Vampire fürs Erste verbannt waren und er es hier nur mit einer Hexe zu tun hatte, beruhigte Casper. Am liebsten hätte er laut durchgeatmet, aber das Gewicht des Sarkophagdeckels ließ das nicht zu. Mit Hexen hatte er zuletzt schon so einige Berührungspunkte in seinem Leben sammeln dürfen. Unter anderem durch die Besitzerin des kleinen Ladens, in dem er ab und zu aushalf, um sich noch etwas zu dem mickrigen Studentenleben hinzuverdienen zu können.
Die Hexe ließ ihm keine andere Wahl, als hinter ihr herzustolpern. Einerseits war er froh drum, weil er ohne Licht hier niemals so schnell herausgefunden hätte, andererseits rechnete er jeden Moment damit, hinzufallen oder gegen ein Hindernis zu laufen. Doch sie schafften es nach draußen. Nur, dass Casper ziemlich schnell bemerkte, dass sie wieder an dem Eingang herauskamen, durch den er gekommen war. Er verstand nicht, wieso sie den offensichtlichsten Ausgang wählten. Genau dort, wo doch der Jäger praktisch schon warten könnte. Als sie meinte, sie hätte eine Idee, wie sie es lebend nach draußen schafften, hatte er eher an einen versteckten Hintereingang gedacht oder eine andere Lücke im Gemäuer. Casper war gar nicht wohl dabei.
Draußen angekommen, erkannte Casper endlich wieder dunkle Umrisse. Licht wäre ihm zwar immer noch lieber gewesen, aber nun konnte er wenigstens gut genug sehen, um selbst zu laufen und Hindernissen auszuweichen. Außerdem konnte er auch endlich wieder die Frau bei sich ausmachen und halbwegs genau sehen, wo sie sich aufhielt. Er versuchte in der Dunkelheit auszumachen, in welche Richtung sie spähte. Er konnte nichts hören, aber sah den Schein einer Taschenlampe, um zu wissen, worauf sie sich konzentrierte. Also nahm er den Lichtkegel ebenfalls ins Visier, bis er mit einem Mal erlosch. Caspers Herz machte einen Satz. Sie mussten hier weg! Zur Flucht bereit, spannte er bereits die Beine an und wollte ihr gerade bedeuten, dass sie jetzt losrennen sollten, als ihre plötzliche Annäherung ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
„Au!“, beschwerte er sich bei ihr, als er den kalten Stein in seinem Rücken spürte. Außerdem verstand er nicht, was sie vorhatte. Warum rannten sie nicht weg? Wenn sie hierblieben, würde er sie erwischen. Am liebsten wollte er sie fragen, was das alles sollte, aber da erstarrte er auch schon unter der Berührung ihrer Lippen. Er hob die Hände, als wollte er sie gleich von sich wegdrücken, als ihm dämmerte, was ihr Plan war. Das Gezerre an seinen Locken war absolut unangenehm. Er hatte das Gefühl, dass sich ihre Finger darin verfingen und ihm eher noch ein paar Haare herausrissen. Casper musste wirklich dem Drang widerstehen, sie abermals darauf hinzuweisen, dass es wehtat. Aber die Chance hätte er ohnehin nicht mehr bekommen, denn mit einem Mal war alles gleißend hell. Casper kniff die Augen zusammen und war einen Moment völlig orientierungslos. Er schirmte die Augen gegen das Licht ab, um zu dem Jäger zu sehen, von dem er nur verschwommen einen Umriss sah. Dann lenkte ihn die Show von der Hexe ab. Er zog die Augenbrauen zusammen und sah dabei zu, wie sie sich an ihn klammerte und wie völlig ausgewechselt wirkte. Ihre Show war wirklich ausgezeichnet. Und irgendwie war es auch gruselig, dass sie so gut darin war.
„Geht es Ihnen gut, Miss? Belästigt er sie?“
Casper fiel aus allen Wolken und blinzelte den Mann an.
„Bitte, was?“
„Ich habe mit dem Mädchen geredet, nicht mit Ihnen.“
„Ich belästige sie nicht, kommen Sie runter, man.“ Casper presste die Zähne zusammen. Klar. Sie küsste ihn, riss ihm Haare aus und schubste ihn herum, aber er sollte sie belästigen?
„Natürlich, klingt nach einem tollen Date. Das Mädchen in eine abgelegene Ecke auf dem Friedhof locken, wo ihr keiner helfen kann.“
„Ich stehe halt auf Horrorfilme und sie wollte mir einen Gefallen tun, um die Beziehung anzuheizen.“ Was Besseres fiel ihm nicht dazu ein, aber vielleicht glaubte er es ja. Auch wenn es Casper selbst unheimlich war. Niemals würde er freiwillig hier ausgehen. Das war abartig und mindestens so romantisch wie dieser Überfall von ihr auf ihn.
Der Mann kam näher, sodass Casper endlich sein Gesicht sehen konnte. Außerdem blendete ihn nicht länger die Taschenlampe. Er sah angewidert aus.
Casper atmete tief durch und brachte die Worte kaum über seine Lippen, sodass er sie nur zwischen den Zähnen nuschelte.
„Ich bin halt pervers.“ Am liebsten wäre er vor Wut explodiert und im Boden versunken zur gleichen Zeit. Das hier war definitiv demütigend.
„Was du nicht sagst.“ Der Jäger sah immer noch angewidert aus und Casper verstand es sogar. Trotzdem versuchte er sich an einem schiefen Grinsen, das wahrscheinlich etwas halbherzig ausfiel. Der Jäger sah die Hexe an, als würde er nach ihrer Bestätigung suchen, dass Casper sie nicht wirklich übergriffig behandelte. Casper rollte mit den Augen. Das war das letzte Mal, dass er einen Friedhof betrat. Ein für alle Mal. Er war durch damit.
„Na schön. Habt ihr vielleicht was ungewöhnliches beobachtet?“
„Nein, wir waren ziemlich beschäftigt.“ Casper gab sich einen Ruck und legte den Arm um die Hexe.
Der Jäger sah sie beide an und hatte wieder diese gewisse Abscheu im Blick. Natürlich nur, wenn er Casper ansah. Die Hexe betrachtete er wohl eher mitleidig.
„Bekommen wir jetzt Ärger?“, griff Casper die Frage der Hexe wieder auf. Der Jäger schüttelte mit dem Kopf.
„Das ist nicht mein Aufgabengebiet. Aber vielleicht solltet ihr trotzdem zusehen, von hier zu verschwinden. Ich will euch hier nicht nochmal sehen, sonst sage ich dem Friedhofswächter Bescheid. Ist das klar?“ Er bedachte sie nochmal mit seinen Blicken und wandte sich ab, um in eine andere Richtung davonzugehen.
Casper wartete, bis er außer Hörweite war und zog seinen Arm zurück.
„Denkst du, er glaubt uns?“
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serenityspielt · 9 months
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Alles muss raus
In den letzten Wochen war es mal wieder soweit: Serenity packt der Wunsch, ihren ganzen Kram auszusortieren und alles zu verkaufen, was noch irgendwie von Momox oder Rebuy angekauft wird.
Das ganze hat natürlich einen weit weniger simplem Hintergrund als "noch irgendwie Geld machen" - in erster Linie geht es darum, Platz zu schaffen. Bei nur einem Zimmer, in das mein gesamtes Leben passen muss, ist Platz ein rares Gut, das wohlüberlegt eingeteilt werden muss.
Und nachdem ich ohnehin nur noch Schmerzen von meinem bisherigen Bett hatte, hat mich die Verzweiflung und der Frust gepackt und ich habe einen radikalen "Kahlschlag" betrieben:
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Ich hatte entschieden, dass mein Bett samt Matratze entsorgt werden müssen - aus Platzgründen und weil es ohnehin ausgedient hatte. Der Lattenrost hat nicht wirklich hineingepasst und wurde von mir mehr oder weniger mit Gewalt in die Konstruktion gedrückt - was zur Folge hatte, dass das Bett eine leicht bauchige Form angenommen hat und das Holz unter massiver Spannung stand. Auch die Schubladen, die sich darunter befanden und eigentlich praktisch waren, hatten schon immer das Problem, dass sie nicht richtig passten und der billige Boden ständig herausgebrochen ist - zum Schluss sind bei beiden Schubladen dann auch noch die Räder abgebrochen, weshalb ich sie ohnehin nicht mehr öffnen konnte.
Also: weg damit!
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Das Bett abzubauen war tatsächlich sehr simpel. Alles war verschraubt und nichts vernagelt, weshalb unser Akkuschrauber die Arbeit vollständig allein erledigen konnte, ohne sich zu überarbeiten.
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Wie man sieht, befand sich unter meinem Bett jede Menge an Kram, der einfach nur aus Platzmangel dort gelagert wurde - in erster Linie zig Mangas und Bettdecken, sowie Bücher.
Momox und Rebuy hatten sich in der Vergangenheit bereits als dankbare Abnehmer für meine nicht länger konsumierten Medien erwiesen, weshalb ich mein Glück versuchte. Tatsächlich bin ich gute 80% losgeworden - zu einem moderaten Preis. (Ich war erstaunt darüber, dass meine ganzen Uralt-Mangas noch bis zu 2 Euro eingebracht hatten)
Insgesamt sind 6 prallgefüllte Kartons zustande gekommen, die hoffentlich demnächst von DHL abgeholt werden, da sie so schwer sind, dass ich sie nicht zur Post tragen kann.
Nachdem ich Bett, Matratze und Medien letztlich ausrangiert hatte, musste ich dann noch mein Sofa, welches seit Wochen formschön mitten im Esszimmer stand und als Bett diente, wieder in mein Zimmer transferieren.
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Das Sofa ist im ausgeklappten Zustand etwas kleiner als mein Bett zuvor, weshalb der Matratzentopper etwas überhängt, was mich persönlich aber nicht stört. Durch den geringeren Platzverlust wirkt auch nicht mehr alles so furchtbar gedrungen und ich fühle mich auch nicht mehr so beengt.
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In die andere Hälfte des Zimmers durfte jedoch bis dato niemand schauen: alles, was in den Schubladen lagerte, musste ja irgendwo hin und wurde alles hochprofessionell gestapelt.
Und die Kommode sollte auch noch umgestellt werden, da sie zugunsten eines Schrankes weichen muss. Also musste ich am nächsten Tag wieder alles aus meiner "Gerümpel-Ecke" hervorzerren, die Kommode komplett ausräumen, irgendwie aus dem Eck hinausmanövrieren und in die Lücke hieven, in der zuvor das Sofa stand. Ein Kraftakt, der mich mehrere Stunden kostete.
Das Ergebnis ist jedoch lohnenswert:
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Hinter den Vogelkäfig darf jedoch immer noch niemand sehen - dort kommt dereinst der neu georderte Schrank hin, der allerdings 4-5 Wochen Lieferzeit hat. So lange muss alles noch irgendwie dort stehen bleiben.
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Audrey II ist im Übrigen auch auf dem Weg - bzw. bereits bei meinem Bruder angekommen und wird mir pünktlich am 06.10. übergeben werden. So lange ist Audrey I noch im Einsatz für den Druck von Versandlabeln und der (hoffentlich eindeutigen und offensichtlichen) Bitte an DHL, meine Pakete mitzunehmen.
Das war - mal wieder - meine übliche Textwall. Wer auch immer bis zum Ende durchgehalten hat: Danke!
Wir hören uns wieder, wenn Audrey II in Betrieb genommen wurde~
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kunstplaza · 10 months
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xdaiji · 10 months
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Der Berg Fuji (Teil 2)
Okay, der Sonnenaufgang! Davon hab ich noch weitere 63 Bilder, also nicht übertrieben viele 😂
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Der Großteil des Weges war geschafft und man stand wortwörtlich über den Wolken. In der Ferne sah der Horizont aus wie eine Wolkenstadt und mit jeder Minute veränderte sich die Aussicht. Fotos können das echt nicht festhalten.
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Voller Euphorie und neuer Energie dieses Erlebnisses ging es dann an die letzten 300 Höhenmeter des Berges. Die Schlange, die sich dort zum Sonnenaufgang gebildet hatte, weil die meisten ihn dort oben anschauen wollten, hatte sich wieder gelegt, also konnte es ungehindert los- bzw. weitergehen.
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Also theoretisch. Praktisch waren wir wirklich langsam. Besonders die letzten 200m Weg waren echt anstrengend. Die Luft wurde natürlich auch zunehmend dünner, also war definitiv berechtigt für diese 200m auf den Wegweisern 30 Minuten Zeit eingetragen. Aber man konnte den Gipfel schon sehen, das hat doch gut angestachelt, schließlich waren wir ja schon so nah dran!
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Ich glaube, ich hatte auch selten ein solches Erfolgserlebnis wie da oben anzukommen. Aber sobald da eine Dame vom Personal stand und uns gratulierte - das war mit dem Aufhalten aller, die den gleichen Weg zurück gehen wollten ihr einziger Job da oben, die Arme - trennte uns nur noch eine Treppe vom Gipfeltempel und dann hatten wir es geschafft! Insgesamt haben wir da von der 7. Station knapp fünfeinhalb Stunden hin gebraucht, von der 5. Station sind wir glaube ich so siebeneinhalb gewandert. Und man konnte immer noch echt gut sehen. Wir hatten wirklich unglaubliches Glück mit dem Wetter, es hat nicht geregnet und man konnte in jede Richtung auf die Wolken herunterblicken.
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Es besteht die Möglichkeit, da oben noch einen 60-minütigen Rundwanderweg zu gehen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir schon seit dann sechs Stunden unterwegs waren und noch den gesamten Abstieg vor uns hatten, ließen wir das vorsichtshalber bleiben. Was rückblickend auch glaub ich ganz gut war, denn der Rückweg war wirklich wirklich unschön.
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Also ungelogen, der Weg auf den Berg rauf waren die anstrengendsten 6km, die ich je gelaufen bin, aber der Weg wieder runter nimmt sehr leicht den zweiten Platz ein. Und rein zeittechnisch fühlte er sich für mich auch länger an als das Klettern. Es geht wirklich fast nur immer im Zickzack Schotterweg runter und das für vier Stunden. Mittlerweile war es auch gut heiß geworden und man musste mit jedem Schritt aufpassen, dass man nicht ausrutscht und hinfällt. Plus, man hatte nicht mal wirklich das Endziel vor Augen.
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Damit sich meine Erzählung aber nicht so lang zieht wie der Weg für mich, werde ich nur sagen, dass wir alle heile aber ziemlich fertig unten angekommen sind und ganz froh waren, nach der Busfahrt zurück, einer Runde duschen und einem kurzen Abendessen ins Bett zu fallen.
Von nun an darf sich aber wahrscheinlich jeder, der mit mir auf irgendeinen Berg klettert sowas wie “Joa, das ist ja schon anstrengend, aber warst du schon mal auf dem Fuji?” anhören
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betamax65 · 11 months
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So nun kann ich noch bis Ende des Monats über das #Deutschlandticket nachdenken.
Warum ich es für den Weg von/zur #Arbeit nicht nutzen möchte habe ich ja bereits genügend berichtet. In der #Freizeit ist es scheinbar auch nicht wirklich praktisch.
Am #Wochenende also mit der #RE1 (verkehrt zwischen #Rostock und #Hamburg) gefahren.
Auf der Hinfahrt am #Samstag war der Zug bereits in #Rostock überfüllt und man stand dann mehr oder weniger dicht gepresst aneinander. Je dichter man sich Hamburg angenähert hatte, desto mehr strömten in den Zug. In #Schwerin wurde dann durch die #DeutscheBahn die #Bundespolizei beauftragt, den Zug so weit zu räumen, das eine Weiterfahrt möglich ist. Mich hat es zum Glück nicht getroffen. Hätte ich aussteigen müssen, dann hätte ich gleich wieder umkehren können. Zum Spiel des #FCStPauli #fcsp hätte ich es dann nicht mehr geschafft, da der Zug eine Stunde später dann bedeutet hätte das ich nicht nur eine Stunde in Schwerin gewartet hätte sondern dann wahrscheinlich erst Mitte der 2. Halbzeit im Stadion gewesen wäre (wir hatten zu dem Zeitpunkt auch bereits schon deutlich Verspätung, ich war 5 Minuten vor Anpfiff im Stadion, anstelle von 1 Stunde). Um zu verdeutlichen wie eng es war: Meine #Apple #Watch, die ja in der Lage ist zu registrieren ob ich sitze oder stehe, hat mich aufgefordert aufzustehen und zu bewegen (obwohl ich ja stand).
Die Rückfahrt habe ich dann kurzfristig auf den #Sonntag (geplant war Samstag) verlegt, da ich den Rückreiseverkehr vom #CSDHamburg entgehen wollte. Aber auch hier hat sich erwiesen, das diese Taktik nur so semi war. Als ich auf den Bahnsteig im #Hauptbahnhof angekommen war (15 Minuten vor Abfahrt) stand der Zug bereits da, und war auch schon so weit gefüllt, das kein #Sitzplatz mehr zur Verfügung stand. Ich habe mich dann auf einer kleinen #Kofferablage gesetzt (zum Glück hatte ich das #Arschkissen für das Stadion ja dabei) und habe dort eingezwängt (geschätzt so eine Breite von 50 cm hatte diese Lücke) auf bessere Zeiten gewartet. In Schwerin hat sich das dann verbessert da dort viele Leute ausgestiegen sind und man dann endlich ein #Sitzplatz erobern konnte.
Im Gespräch mit anderen Reisenden stellte sich raus (ich gebe das mal ungefiltert weiter, beurteilen kann ich es nicht), das diese Züge am Sonntag immer so voll sind. Also praktisch der IST-Zustand und nicht ein unglücklicher Zufall.
Die Frage ist ja nun, warum reagiert die #DeutscheBahn nicht auf besondere Situationen wie z.B. #CSD in Hamburg und setzt vielleicht ein Zug mehr ein, bzw. hängt mehr #Waggons an? Wenn die Züge am Sonntag so voll sind, müsste man das bei der #DB ja längst auch erkannt haben und Maßnahmen ergreifen (wenn man denn will). Ich habe ja Verständnis dafür wenn es aus personeller Sicht und Problemen in der Infrastruktur nicht zu mehr Fahrten reicht, aber die vorhandenen mit zusätzlichen Waggons bei besonderen Anlässen aufzustocken ist da keine Frage des personal oder Infrastruktur, sondern rein eine Frage des Willens!
Ich glaube inzwischen nicht mehr das es eine #Verkehrswende geben wird. Wenn man bedenkt das die Einführung eines #Deutschlandtaktes auf das Jahr 2070 verschoben wurde, wird wahrscheinlich die Generation, die heute geboren wird, auch im #ÖPNV kaum eine Alternative finden bis diese in #Rente geht!
Man sollte evtl. darüber nachdenken, den #Schienenverkehr komplett aufzulösen und das eingesparte #Geld in die #Forschung für autonome, vernetzte #Autos zu verwenden um der #Bevölkerung dadurch #mobil zu halten. #49euroticket
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maka-in-daenemark · 1 year
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Tag 17 Gråsten (Jütland) - Svendborg (Fünen) - Ristinge (Langeland)
Heute war entsprechend der Vorgaben des N8 Ostseeküstenradweges Inselhopping angesagt. Dafür verließen wir Jütland, um als erstes mit der Fähre nach Fünen überzusetzen. Die Überfahrt dauerte 50 min und wir konnten sie noch bei schönstem Wetter genießen.
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Hinter uns braute sich aber schon eine dicke Gewitterfront zusammen, so dass wir schon Wetten abschlossen, ob wir in Svendborg noch trocken ankommen. In Svendborg waren wir schon am Anfang unserer Tour und das ist kein Wunder, vielmehr so geplant. Der Ostseeküsten-Radweg legt sich wie eine 8 über Normalerweise 820km über die Süddänische Inselwelt (wenn man denn komplett mit dem Fahrrad fährt) und in Svendborg kreuzt sich sozusagen die 8 in der Mitte. Da es unterwegs nach der Fährüberfahrt immer schwülwärmer wurde und die Sonne immer drückender, machten wir einen kurzen Stopp an einer Stoffmühle, „Luft“ schnappen und ich rutschte in die 2. Reihe, damit mir die Sonne nicht so auf den Bauch brezelte.
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In Svendborg angekommen, erreichten wir gerade noch einen Parkplatz, bevor es so doll gewittere und regnete, dass man die Hand vor Augen nicht sah und sofort alles sintflutartig überschwemmt wurde.
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So hatten wir erstmal genug Zeit, aus dem Kühlschrank Joghurt und Erdbeeren zu essen, ein bisschen zu lesen und somit das Unwetter „auszusitzen“. Beim ersten Stopp hatte uns die gemütliche Altstadt schon überzeugt, nicht nur wegen der schönen Architektur, sondern auch der vielen kleinen Läden, die zum Shoppen einluden. Nach dem Regen war die Stadt heute wie leergefegt und so konnten wir ganz entspannt die dänische Wirtschaft unterstützen 🤣
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(Man beachte den vollen Einkaufsbeutel 😜)
Schöne Häuser (und Türen 😅) haben wir ganz nebenbei auch noch entdeckt:
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Nach dem Stadtbummel verließen wir nun auch die Insel Fünen und fuhren über einen Damm und Brücke auf die Insel Langeland, wie der Name schon verrät, einer langgestreckten Insel. Bevor wir uns Gedanken um unser heutiges Nachtlager machten, guckten wir uns Rudkøbing an, Langelands grösste Stadt. Sie ist eine ge­mütliche alte Handelsstadt mit Kaufmanns- höfen, kleinen Stadthäuschen und verwinkelten, gepflas­terten Strassen, auch der Yachthafen darf wieder nicht fehlen. Von diesem hat man einen prima Blick auf die Brücke nach Fünen. Rudkøbing hat nur etwas mehr als 4000 Einwohner und trotzdem gibt es auch hier in der Altstadt eine lange Einkaufsmeile. Dies ist uns ja bisher in den vielen kleinen Städten und Orten aufgefallen: sehr gut erhaltene Altstädte mit florierenden Geschäften, Cafés, Restaurants. Man kann gemütlich bummeln und einfach hier oder dort verweilen. Kein Vergleich mit vielen deutschen Kleinstädten…
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Hippo - Ballerina und Matthias:
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Jetzt wurde es so langsam Zeit, sich zu überlegen, ob wir noch mit der Fähre nach Lolland übersetzen oder uns auf diesem „langen Land“ einen Stellplatz suchen. Die Temperaturen waren inzwischen um knapp 10 Grad auf angenehme 22 gesunken, der Sturm ist geblieben, störte uns aber nicht-den kennen wir ja von zu Hause 😅 Die Entscheidung fiel für Langeland. An der Südwestspitze haben wir einen schönen Campingplatz entdeckt, 500m bis zum Strand und noch fast leer (schon erstaunlich, da die Dänen seit dieser Woche Ferien haben). Also eingecheckt und ab zum Meer. Durch die Wellen war das Wasser total warm und der praktische Wäschetrockner war auch gleich da 🤣
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Übernachtung: Holiday Park Langeland Ristinge (3 Tage)
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seelenvogel · 3 months
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Urlaub am FKK Strand – freiwillig willig Semesterferien, das hieß für Dr. Henry Bergant, Chemiker seines Zeichens noch nicht Urlaub. Nein, vielmehr wollte er mit Kollegen von anderen Universitäten an dieser einen Sache weiterarbeiten, zu der ihm seine Dozentenstelle kaum Zeit ließ, eine Sache, die ihm jedoch unter den Nägeln brannte. Dank dem Internet konnte man sich zwar schon ganz anders austauschen, dennoch – praktisch an der Sache gemeinsam arbeiten war dann noch einmal etwas anderes. Henry war nach dem Studium, das er größtenteils im Ausland absolviert hatte, in Frankreich geblieben und hatte dort auch gleich das Glück gehabt, diese Dozentenstelle zu bekommen. Also die Sicherheit auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Möglichkeiten, seinen Forschungen nachzugehen. Leben wie Gott in Frankreich? Nicht ganz, denn in vielerlei Hinsicht war es teurer als in Deutschland; und doch, tauschen wollte er derzeit nicht. Der Austausch mit den deutschen Kollegen in Deutschland während der Semesterferien war interessant und brachte auch gegenseitig neue Impulse. Aber dann zog es ihn doch wieder in seine neue Heimat. Urlaub, er brauchte jetzt einfach nur Urlaub; immer nur lehren, korrigieren, selber lernen und entwickeln war wie in einem Hamsterlaufrad stecken. Er musste raus, einfach mal abschalten, bevor er sich wieder auf die Vorbereitungen fürs nächste Semester stürzte. Wenigstens für drei Wochen wollte er aussteigen aus seinem gewohnten Leben. Drei Wochen Sonne, Wind und Meeresstrand in Südfrankreich. Er buchte da, wo es noch frei war, und fuhr los. Mit jedem Kilometer, den er zwischen seine Wohnung und den Strand legte, fühlte er sich freier. Er atmete tief ein und aus. Ein schönes kleines Hotel. Gepflegte Zimmer. Ankommen, auspacken, duschen, essen gehen. Danach mal zum Meer, den Strand aufsuchen. Henry trug kurze Hosen, Sandalen, ein leichtes Poloshirt sowie seine Sonnenbrille, als er unten am Strand ankam. Das Meer sehen, das Lecken der Wellen am Strand … Die salzige Luft tief einatmend, stand er da; dann glitt sein Blick nach rechts … Er erstarrte zur Salzsäule… Was war das? Nackte Leiber beiderlei Geschlechts tummelten sich am Strand liegend herum. Und nicht nur das, sie taten es miteinander. Henry spürte, wie die Röte sein Gesicht eroberte, verlegen zog er sich zurück. Wo war er hier gelandet? Lachen, unbändige Lebenslust lag in den Worten, die sich die Nackten hier zuwarfen. „Monsieur“, erklang da eine Stimme neben ihm, „…décoller (ausziehen) c'est une plage nudiste (dies ist ein FKK Strand)!“ Und als er nicht gleich reagierte: „Etes vous la pour la première fois? (Sie sind zum ersten Mal hier?)“ „Oui“, antwortete Henry. Ein fröhliches Lachen ihrerseits und sie rief zu ihren Freunden rüber: „il est la pour première fois! (er ist zum ersten Mal hier.)“ „Emmene le! (bring ihn mit)“, riefen die Freunde und winkten. „Je comprends (ich habe es verstanden)“, sagte Henry langsam… „Aber ich gehe jetzt wohl besser.“ (Je ferais mieux d'y aller maintenant) „Schade!" sagte die junge Frau. Die Frau an seiner Seite war hübsch, das hatte er schon registriert, und da ihre Augen jetzt wirklich traurig blickten, entschuldigte er sich mit den Worten: „Ich bin heute erst angekommen, es war eine lange Fahrt und ich bin ein wenig müde. Ich wollte nur vorm Schlafen mir mal den Strand ansehen.“ „Schon gut“, lächelte sie jetzt wieder, „dann sehen wir uns sicher morgen hier. Gute Nacht und schöne Träume . Sie wissen ja: Was man die erste Nacht in einem fremden Bett träumt, geht in Erfüllung.“ Auch Henry wünschte jetzt eine gute Nacht.
Ein FKK Strand? Um Himmelswillen, hatte er bei der Buchung nicht richtig zugehört? Kopfschüttelnd ging er den Weg zurück ins Hotel. Er schlief gut und traumlos, jedenfalls konnte er sich nicht erinnern, dass er etwas geträumt hatte, als er aufwachte. Duschen, frühstücken dann die Sachen für den Strand zusammengepackt. Verdammt, er war erwachsen, und nahtlos braun ist ja auch etwas Feines. Also, „Augen zu und durch… Außerdem“, so redete er leise vor sich hin, „mich kennt hier niemand. es ist völlig anonym.“ Das Badetuch an einer schönen Stelle ausgelegt, sich ausziehen, eincremen und hinlegen. Einfach nur die Seele baumeln lassen, die Sonne genießen, der Melodie des Wassers lauschend. Zwischendurch mal zur Abkühlung ins Wasser, eine Runde schwimmen und wieder zur Liegestelle. Er vermied es nach links und rechts zu schauen, wusste, er würde erröten. Ein paar Tage ging das jetzt so. Sein Körper hatte eine angenehme Bräune erhalten. Da tauchten in seiner Nähe zwei bildhübsche Frauen auf, die eine etwas kleiner und heller noch, denn die Stellen wo normalerweise BH und Slip saßen, waren noch gut zu erkennen. Die größere nahtlos braun. Beide, rasiert, langes dunkles Haar, kamen auf ihn zu. „So allein?“ sprachen sie ihn an. „Ja“, antwortete Henry, neugierig, was jetzt kommen würde. Sie strahlten ihn an. „Es ist nicht gut, immer allein zu sein und du bist ein hübscher Mann. Ich hätte Lust“, sagte die größere von beiden, „dir einen zu blasen hier am Strand.“ Henry glaubte im ersten Moment, sich verhört zu haben. „Komm“, sagte sie“, mehr Richtung Strand und knie dich dann hin.“
Henry folgte wie betäubt, ging etwa ein Meter fünfzig vom Wasser weg auf die Knie. Beide Frauen lächelten… Die größere begab sich vor Henry auf die Knie, ihre Zehen spielten im Wasser, ihre schönen Brüste standen stramm, ihren wohlgeformten Po zur Sonne gestreckt, hatte sie sich, bevor er richtig reagieren konnte, sich seines Schwanzes bemächtigt und verwöhnte ihn nach Strich und Faden. Henry lockerte sich von Minute zu Minute. Seine Hände lagen locker auf seinen Schenkeln, sein Kopf leicht gesenkt, so als wollte er sich von dem gekonnten Zungenspiel nichts entgehen lassen. Die kleinere machte Fotos zur Erinnerung. Henry lächelte in sich hinein.. das war ja mal ein ganz besonderes Urlaubssouvenir, andere träumten von solch einer Situation und er erlebte sie.
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Anja Holm
Die amourösen Erlebnisse des Dr. Henry Bergant
ISBN: 9783745092523
Format: Taschenbuch
Seiten: 132
8,99€
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ansonsten aber über jede Buchhandlung innerhalb von 2 Tagen mit ISBN Angabe bestellbar.
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mrsmoerlii · 2 years
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VAMOS A PERÚ!
05.09/06.09
Endlich ist es wieder soweit - Merle & Merle are back on track! 
Nach Asien und Afrika geht's auf zum nächsten Kontinent: Südamerika! 
Wir haben uns für Peru entschieden, um eines der neuen sieben Weltwunder von unserer Bucket-List zu streichen: Machu Picchu, die berühmte Inkaruine in den Anden.
Die Reise war schon für 2020 geplant, jetzt holen wir sie endlich nach! 
Vamos!
Als wir endlich an unserem ersten Ziel Cusco angekommen waren, hatten wir ca. 36 h Reisezeit hinter uns, in denen wir nur auf dem Langstreckenflug ein bisschen mittelmäßigen Schlaf erhalten hatten. Hinzu kommt, dass Cusco auf 3400 m Höhe liegt und der Körper sich erstmal an den Sauerstoffmangel gewöhnen muss. Dementsprechend matschig fühlten wir uns nach der Ankunft. Es drehte sich dauerhaft alles ganz latent, als ob man betrunken abends im Bett liegt 😅. Gehirnleistung war gefühlt bei 50%.
Leider war es bei unserer Ankunft 11 Uhr morgens, so dass wir noch bis abends durchhalten mussten, damit der Jetlag nicht ganz so kickt… Kleiner Spoiler: tat er trotzdem :D
Unser erster Stop in Cusco war Greenpoint, ein veganes Restaurant. Definitiv ein Backpacker Paradies. Eher weniger authentische Küche, aber richtig lecker und echt schön. Da haben wir dann fast den Rest des Tages verbracht und unsere weiteren Tage geplant. Noch schnell zwei Touren gebucht und im Orion eingekauft - so heißt hier der lokale Supermarkt. Ich liebe es, am Anfang einer Reise erstmal die heimischen Supermärkte zu erkunden. Da wir beide ja mittlerweile essenstechnisch etwas ausgewählter geworden sind und ein Land nicht mehr komplett durch die Küche kennenlernen können/wollen, sind wir dafür völlig ausgerastet an der Obsttheke! Habt ihr schon von Tumbo, Granadilla, Chirimoya, Pepinillo und Tuna Norteña gehört? Nee, wir auch nicht - aber wagemutig wird alles durchgetestet!
Am Ende des Tages haben wir uns mit Tee und Wärmflasche (beste Idee überhaupt die mitzunehmen!) ins Bett gekuschelt ✌️😀
Hier in Peru ist nämlich gerade Winter, also Trockenzeit. Optimale Reisezeit, dennoch waren wir im Vorfeld noch nie so gestresst bei der Planung, was wir alles mitnehmen müssen.
Hier in Cusco kann das Thermometer nachts an die Null Grad anzeigen und tagsüber knallt die Sonne dann wieder so stark, dass man im T-Shirt herumlaufen kann. Ein ständiges An- und Ausziehen der Zwiebelschichten also.
Außerdem geht's nach Cusco als Nächstes in den Regenwald, wo dann kuschelige 30 Grad auf uns warten - eine Reise durch alle Jahreszeiten quasi... Ein Hoch auf Funktionskleidung! Auch wenn wir Merle leider niemals in einer Zipperhose sehen werden, muss ich gestehen, dass ich auf dem Jakobsweg durchaus auf den Geschmack gekommen bin. Nicht ganz so fashionable, aber eben praktisch;)
Ob wir richtig gepackt haben und ob unsere Zwiebelschichten auch für die 5000 m bei unserer 4-tägigen Wanderung ausreichen, werden wir dann sehen…es bleibt spannend!;)
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und @Erik Shuranov und Lukas Schleimer: WEITER SOOOOOOOO!
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manahiel · 3 years
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Cotta headcanon / backstory
character asks -> do they have any scars? 
Neben zahlreichen kleineren Narben (eine unter anderem auf dem Knie - danke an Caroline, die ihn damals als sie klein waren etwas zu enthusiastisch auf der Schaukel angestoßen und ins steinige Sandbett geschleudert hat), hat Cotta eine sehr große und verästelte Narbe auf dem oberen Rücken, die sich bis über das linke Schulterblatt zieht.
Cotta hat sie sich in den ersten Wochen im Polizeidienst zugezogen und ist bis heute nicht sonderlich stolz darauf. Dennoch hat er daraus eine Lehre fürs Leben mitgenommen, die vielleicht auch erklärt, warum er es nicht so gerne sieht, wenn die drei Fragezeichen vollkommen alleine losziehen, ohne einem Erwachsenen (gerade ihm) vorher etwas zu sagen. And the story goes something like this (don’t ask me why, when and how the boys saw Cotta’s naked back, i just wanted to have him have to tell the story):
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“Ich komm wohl nicht darum herum das zu erzählen, was?”
Die drei neugierigen Blicke, die ihm entgegen sahen, waren Antwort genug. Cotta seufzte tief und überlegte einen Moment, wo er anfangen sollte, dann begann er zu reden. 
“Es war mein erster, größerer Fall beim LAPD. Ich war sozusagen gerade erst aus dem Training raus und erst seit wenigen Wochen wirklich als Polizist unterwegs. Durch Zufall wurde ich in die Ermittlungen rund um eine Angriffsserie in Los Angeles gezogen, bei der ein uns damals noch unbekannter Mann scheinbar zufällig Personen angriff und sie mit einem Messer schwer verletzte. Bisher war zwar keiner der Menschen gestorben, aber die Art und Weise der Angriffe legte nahe, dass der Täter keinerlei Skrupel zeigte und ein Todesopfer durchaus in Kauf nehmen würde.”
“Ich erinnere mich an den Fall”, unterbrach ihn Justus, der dem ganzen nachdenklich gelauscht hatte und Cotta überraschte es irgendwie überhaupt nicht, dass der erste Detektiv sich an einen Fall zu einer Zeit erinnerte, zu der er noch ein kleines Kind gewesen sein musste. “Die Opfer waren mitnichten zufällig gewählt, sondern waren alle an einem anderen Fall beteiligt gewesen, bei dem eine Frau und ihre Kinder wochenlang von einem Unbekannten bedroht wurden. Schließlich hat er sie von der Straße gedrängt und der Wagen ist einen Abhang heruntergestürzt… Der Mann mit dem Messer wollte sich rächen, weil er das Gefühl hatte, die Polizei und die Rettungskräfte hätten damals nicht genug getan, um die Frau und ihre Kinder zu retten.”
“Danke, Justus, dass du das Ende jetzt schon vorweggenommen hast”, murmelte Peter mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme.
“Aber Justus hat Recht.” Dass er das einmal freiwillig sagen würde, hätte Cotta auch nicht geahnt. Er schüttelte leicht den Kopf und erzählte dann weiter. “Alle Opfer der Messerattacken waren entweder Rettungskräfte oder Ersthelfer, die an der Bergung des Autowracks beteiligt gewesen waren - oder Polizisten, die das Stalking zuvor nicht ernst genug genommen hatten. Die Verbindung ist uns leider erst viel zu spät aufgefallen. - Ich habe jedenfalls eines der Opfer entdeckt und danach hat mich der Fall nicht mehr losgelassen. Und ich war jung und übermäßig von meinen Fähigkeiten überzeugt, also dachte ich, dass ich daran mitarbeiten sollte.”
Er machte eine kleine Pause, doch die drei Fragezeichen schienen die Parallelen zu ihrem Verhalten entweder nicht zu ziehen oder gewissenhaft zu überhören. “Wir haben dann irgendwann doch die richtigen Schlüsse gezogen und den Mann identifiziert. Die Fahndung ging raus, aber er entzog sich vollkommen unseren Blicken und attackierte sogar noch zwei weitere Personen in der Zeit. Tja, und dann…”
Cotta konnte nicht abstreiten, dass er die gespannten Blicke genoss, während er eine bedeutungsvolle Pause einlegte und einen Schluck Wasser nahm. 
“Dann habe ich einen großen Fehler begangen.”
Wie erwartet zuckte Bestürzung über die Gesichter der Jungs. Die Geschichte entwickelte sich scheinbar nicht so, wie sie erwartet hatten - aber eine Narbe diesen Ausmaßes kam eben auch nicht von einer mutigen Heldentat.
“Was für einen Fehler, Inspektor?”, fragte Bob schließlich und spielte Cotta damit direkt in die Karten. 
“Meine Kollegin und ich waren auf Streife. - Sie war schon seit mehr als zwanzig Jahren im Dienst und ich war - naja, unerfahren und sollte von ihr ein bisschen was lernen. Es war nachts und es war spät und es war furchtbar langweilig, wenn ich ehrlich bin. Meine Kollegin war kurz in einem Fast Food Restaurant, um uns einen Kaffee zu holen, als ich den gesuchten Mann entdeckte. Er stand genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite! Und anstatt auf meine Kollegin zu warten, habe ich sie lediglich kurz angefunkt und danach gleich die Verfolgung aufgenommen, obwohl ich keinerlei Erfahrung damit hatte.”
Jetzt mussten sie aber langsam die Parallelen erkennen. 
“Und ich bin auch prompt in eine Fall gelaufen, habe die Umgebung nicht richtig gesichert und hatte keinerlei Überblick über die Situation, die ich vollkommen unterschätzt hatte.” 
Er ließ die Worte einige Sekunden lang sinken. Auf Justus Gesicht flackerte schließlich das Verständnis auf. 
“Und dann hat der Mann sie angegriffen.”
“Ja”, bestätigte Cotta und bei der aufkommenden Erinnerung rollte er unbewusst die linke Schulter nach hinten. “Auf einmal war er genau hinter mir, hat mich zu Boden geworfen und mit das Messer in den Rücken gerammt.”
Peter sog scharf die Luft ein. 
“Und was haben SIe gemacht?”, fragte Bob leise. 
“Was sollte ich schon machen? Ich habe natürlich versucht mich zu wehren, aber in der Position war es praktisch unmöglich.” 
Er gab ihnen einen Moment, um sich das Ganze bildlich vorstellen zu können. 
“Meine Kollegin hat mich schließlich gerettet. - Sie hat mir das Leben gerettet. Hätte mich das Messer in die Wirbelsäule getroffen, dann wäre ich heute vielleicht nicht einmal hier. Ich lag ein paar Tage im Krankenhaus und war mehrere Wochen nicht einsatzfähig. Mal ganz abgesehen davon, dass ich eh zur Schreibtischarbeit für die nächste Zeit degradiert wurde.”
“Aber… Sie hatten mitgeholfen einen Serientäter zu fassen!”
“Nein, ich habe mich von einem Serientäter überwältigen lassen und jegliche Protokolle ignoriert wie ein Anfänger. Das war verdammt dumm und genauso wurde ich damals auch behandelt.”
Das war ganz offensichtlich nicht das Ende, das sich die drei Fragezeichen erhofft hatten und Cotta nahm einen weiteren Schluck Wasser, um das siegreiche Lächeln zu kaschieren, das sich in seine Mundwinkel schlich. Hoffentlich war die Lektion angekommen - und würde dieses Mal auch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber vielleicht brauchten die Jungs noch einen Schubs in die richtige Richtung. Nur zur Sicherheit. 
“Versteht ihr jetzt, warum ich euch andauernd sage, dass ihr euch raushalten oder zumindest besonnen vorgehen sollt? Ich hatte damals ein Polizeitraining hinter mir und glücklicherweise eine sehr erfahrene Kollegin, auf die ich mich verlassen konnte - ihr seid noch nicht einmal erwachsen! Und wenn ihr euch ohne Bescheid zu geben in irgendeinen Fall stürzt, habt ihr niemanden, der euch im Notfall den Rücken stärken könnte!” 
Für einen Moment sahen die drei bedrückt aus und jeder von ihnen stierte in eine andere Richtung. Peter rührte gedankenverloren in seiner Cola die Eiswürfel herum. Dann sah er jedoch plötzlich auf. 
“Aber… wir haben doch Sie.” 
Justus’ und Bobs Blicke zuckten ebenfalls zu ihm. Sie nickten.
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