Tumgik
#fr was schreibe ich da hin?
littledragonkana · 1 month
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Joa, Thyssenkrupp bei 2,14 Mrd € Gehalt sehe ich mich doch knapp. Ist ja auch realistisch für einen Praktikanten
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nurcarlo · 6 years
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29. Unterschiedliche Meinung
Carlo
„Carls aufwachen!“, weckt mich Luccas Stimme. Ich liege auf der Rückbank von Johannes Golf und vermisse mein warmes und weiches Bett gerade mega doll. Nachdem Konzert gestern Abend und der harten Partynacht, haben Lucca, Jo und ich uns in sein Auto geschmissen und sind in Richtung Heimat aufgebrochen. Da Jo heute noch eine Studiosession hat, konnte er eh nichts trinken und hat sich erbarmt, Lucca und ich nach Hause zu fahren. Gestern war einfach nur richtig sick, so viele Menschen, so viele Konzerte und so geile Laune und alles innerhalb von zwölf Stunden. Irgendwie hab ich die ganze Sache noch gar nicht richtig realisiert. Und mein Album steht auch schon auf eins. Krass Alter. Trotzdem freue ich mich jetzt tierisch auf zu Hause und mein Bett und Kathis kleinen, warmen Körper neben mir. Mein Schädel dröhnt tierisch. Gestern Abend nach der letzten Show sind wir im Backstage einfach mal richtig eskaliert. Es waren aber auch einfach alle da. Bis auf Kathi und meinen Bruder. Vielleicht hätten auch drei Cuba weniger ausgereicht, aber Wayne man lebt nur einmal. Als Jo jetzt um eine Kurve fährt, donnert mein Kopf gegen die Autotür. „Alter kannst du mal ein bisschen vorsichtiger fahren!“, stöhne ich genervt und reibe mir den Kopf. Von vorne höre ich Lucca und Jo nur lachen, die nächste Kurve nimmt Jo extra eng. „Stell dich mal nicht so an Carlo!“, gibt Jo zurück. „Ist unsere kleine Popprinzessin etwa aus Zucker?“, schmeißt Lucca noch hinterher und fängt sich einen Nackenklatscher von mir ein. „Fresse!“, murmle ich und setze mich auf. Mit einem Blick aus dem Fenster erkenne ich, dass wir nur noch ein paar Kilometer von zu Hause entfernt sind. Draußen ist es noch immer dunkel, obwohl es schon fast sieben Uhr ist. „Treffen wir uns Dienstag im Studio?“, fragt Jo und schaut mich durch den Rückspiegel an. Ich zucke nur mit den Schultern. Alter, wieso will der jetzt mit mir Termine machen? Es ist sieben Uhr morgens und ich kann mich noch nicht so richtig entscheiden, ob ich noch betrunken bin oder schon einen Kater habe. „Schreib mir am besten bei Whatsapp!“, schlage ich vor und lasse mich zurück auf den Sitz fallen. Jo nickt nur und biegt dann in die Einfahrt meines Elternhauses ein. Alles ist noch dunkel. Und mir fällt jetzt erst ein, dass ich gar nicht weiß, ob ich meinen Schlüssel dabei habe. Auch wenn ich schon vor über fünf Jahren ausgezogen bin, habe ich noch immer meinen Schlüssel. Mama will einfach nicht, dass wir irgendwann mal nicht zu Hause rein kommen. „Hast du deinen Schlüssel?“, fragt Lucca, als wenn er meine Gedanken lesen könnte. Endlich finde ich das Ding in der Vordertasche meines Rucksacks. „Ja Mami!“, sage ich sarkastisch und halte ihm den Schüssel vors Gesicht. Luccas Gesicht verzieht sich zu einem Grinsen und wir geben uns eine Faust zum Abschied. Gerade fühle ich mich, als wenn wir drei gerade erst achtzehn sind und wieder mal eine Nacht in Stuttgart durch gemacht haben. Irgendwie vermisse ich diese Zeit manchmal. Früher war alles so viel einfacher. Aber irgendwie auch wieder nicht so geil wie jetzt. Vielleicht ist jede Zeit geil und man muss sie einfach genießen. Oh man, bin ich noch betrunken. „Danke fürs Fahren, Jo!“, verabschiede ich mich von meinen beiden besten Freunden und steige aus dem Wagen. Jo fährt wieder vom Hof und hupt noch einmal zum Abschied. Ich zeige ihm meinen Mittelfinger, wenn Emil oder Toni jetzt wach sind, bringe ich ihn um. Der Hausflur ist komplett dunkel und natürlich stolpere ich sofort über irgendwas drüber. Als ich endlich den Lichtschalter finde und das Licht an mache, erkenne ich, dass Wolle vor der Tür liegt. Ich knie mich hin und wuschele ihm durchs Fell. „ Na Dicker? Passt du auf, dass niemand rein kommt?“, frage ich ihn und kraule seinen Kopf. Ich will nur noch duschen und pennen. Ich fühle mich so ekelhaft. Ich habe seit gestern Morgen nicht mehr geduscht und rieche wahrscheinlich nach einer ganzen Bar. Oder einer ziemlich geilen Feiernacht, die es ja auch war. Leise ziehe ich mir meine Schuhe und den Parka aus und mache mich dann in Richtung Treppe. Kurz werfe ich noch einen Blick in die Küche, auf dem Küchentisch liegen haufenweise Blätter und auf einige erkenne ich das VioVio Logo. Aber ich bin zu müde, mich damit jetzt zu beschäftigen. Auf dem Weg nach oben, nehme ich immer zwei Stufen auf einmal. Schon im Flur ziehe ich mich aus und schmeiße meine kompletten Sachen in den Wäschekorb. Nach einer langen und warmen Dusche fühle ich mich wie ein neuer Mensch. Mittlerweile ist es schon viertel vor acht und wie ich meine Familie kenne, stehen die gleich alle auf. Prompt treffe ich auf dem Flur meinen total verschlafenden Dad in seinem ultrahässlichen grünen Schlafanzug, manchmal frage ich mich, wie meine Eltern so modeaffine Kinder bekommen konnten. Naja oder wenigstens mein Dad, seine Klamotten sind manchmal echt zum Schreien. „Carlo!“, sagt mein Dad überrascht und mustert mich aus müden Augen. „Hey Dad!“, begrüße ich ihn. „Seit wann bist du denn hier?“, will er wissen und ich rubbele mir über die Arme, nur im Handtuch ist es hier im Flur doch schon ziemlich kalt. „Ich bin gerade erst gekommen!“, antworte ich, „Und wollte jetzt nochmal was pennen gehen!“ Mein Dad nickt nur und schlurft zur Treppe rüber. „Mach das, ich hol jetzt Brötchen!“, lässt er mich wissen und verschwindet nach unten. Ich gucke ihm noch einen kurzen Moment nach und öffne dann leise die Tür zu Jules altem Zimmer. Egal wie mega müde ich bin, ich will trotzdem erst noch nach Toni und Emil schauen. Die beide liegen friedlich schlafend in ihren Betten. Toni liegt auf der Seite und hält ihre Kuschelkuh Bella fest umschlungen, während Emil auf den Rücken liegt und alle Viere von sich gestreckt hat. Ihm läuft ein bisschen Sabber vom Kinn und ich muss grinsen. Die beiden sind einfach so verdammt süß und alles nur wegen meiner guten Gene. Hoffentlich schlafen die beiden noch ein bisschen. Aber wie ich meine Ma kenne, weckt sie die beiden gleich auf und lässt mich und Kathi noch ein bisschen schlafen, nur damit sie die beiden für sich hat. Ich finde es richtig cool, was für eine geile Oma meine Ma ist. Meine Oma Irma ist zwar auch ziemlich nice, aber so eine coole Oma wie meine Ma war sie dann doch nicht. Mit einem Knarren geht die Tür zu meinem alten Zimmer auf und mein Blick fällt sofort auf Kathi. Sie liegt mit den Rücken zu mir in meinem alten Bett. Im Zimmer ist es mega kalt und nur ihr Kopf ist noch unter der Decke zu erkennen. Leise gehe ich zum Schrank rüber und ziehe mir eine Boxershorts heraus. Ich lasse das Handtuch einfach vor dem Schrank fallen und schlüpfe in die Shorts. Leise raschelnd schlage ich die Decke drücke und schlüpfe neben Kathi ins Bett. Als ich sie vorsichtig zu mir ran ziehe, dreht sie sich um und schaut mich überrascht an. „Carlo?“, fragt sie mit belegter Stimme und schaut mich verschlafen an. „Hey!“, flüstere ich und drücke ihr einen Kuss auf die Lippen. „Wieso bist du hier?“, nuschelt sie an meine Brust. Ich lege meinen Arm um sie und breite die Decke über uns beide aus. Ihr Körper ist so schön warm. „Ich bin mit Jo und Lucca heute Nacht nach Hause gekommen!“, erkläre ich ihr, aber Kathi ist schon wieder fast eingeschlafen. „Schön!“, murmelt sie mit geschlossenen Augen, „Ich liebe dich!“ Auf meinen Lippen bildet sich ein Lächeln, alleine dafür hat es sich schon gelohnt, die Party schon um drei Uhr zu verlassen und mit den Jungs nach Hause zu fahren. Ich drücke ihr einen Kuss auf den Haaransatz. „Ich dich auch, Baby!“ Als ich zum nächsten Mal meine Augen aufschlage ist es schon hell im Zimmer. Kathi liegt nicht mehr neben mir, dafür spüre ich aber einen anderen kleinen Körper neben mir. Emil liegt in seinem Schlafsack neben mir und atmet ruhig ein und aus. Wie kommt der Zwerg den hier hin? Seine Augen sind geschossen und seine kleine Hand hat sich im Schlaf fest um meinen Zeigefinger geschlossen. Als ich mich zur Nachtisch umdrehe, erkenne ich, dass es schon halb zwei ist. Wahrscheinlich hat Kathi ihn zum Mittagsschlaf hier hingelegt. Ich lächele und ziehe ihn ganz nach an mich ran. Wie krass es einfach ist. Wieder mal habe ich einen dieser Moment, in denen ich nicht auf mein eigenes Leben klar komme, gestern um diese Zeit haben mir zwanzigtausend Fans zu gejubelt und jetzt liege ich hier in meinem Kinderzimmer und beobachte meinen kleinen Sohn beim Mittagsschlaf und wenn ich ehrlich bin, will ich es nicht anders haben. Die geile Zeit ist einfach jetzt. Mit meinen Finger streiche ich Emil ein paar Haare aus der Stirn. Er wird irgendwann mal genau die gleichen Probleme mit seinen Haaren haben, wie ich mit meinen. Hoffentlich sind Snapbacks dann immer noch angesagt, sonst hat er ein Problem. Ich grinse bei der Vorstellung, Emil irgendwann mal als großen Typen zu sehen. Hoffentlich findet er mich dann nicht peinlich oder so, das wäre mega schlimm für mich. Ich will einfach für immer sein bester Freund sein. Vielleicht gehen wir irgendwann mal zusammen mit Psaiko, Lucca, Jo und dem ganzen Rest der Gang einen Saufen und ich bringe ihm alles bei was ich weiß. „Das werden geile Abende in der Schräglage!“, sage ich zum schlafenden Emil. Wenn Emil sechszehn ist, bin ich zweiundvierzig. Ach du Kacke. Krass. „Aber Toni bleibt dann schön zu Hause bei Mama, nachher lernt sie da noch einen Trottel kennen. Wir müssen immer auf deine Schwester aufpassen!“, erkläre ich Emil und grinse über mich selbst. Wenn Toni auch nur ein bisschen von Kathi mitbekommen hat und den Rest von mir, werden wir in ein paar Jahren echt viel Freude mit ihr haben. Endlose Diskussionen olé! „Toni du musst den Teller gerade halten!“, höre ich Kathis Stimme aus dem Flur. Gerade als ich mich zur Tür umdrehe, springt diese auch schon auf und Toni kommt mir entgegen. „Hallo Papa!“, strahlt sie mich an, ich setze mich ein Stückchen im Bett auf und nehme den Teller mit Waffeln in meine Hand, den sie mir entgegen streckt. Hinter Toni betritt Kathi mit einem Tablett das Zimmer. Ich will sie gerade ermahnen, dass sie nicht schwer tragen soll, aber auf dem Tablett stehen nur drei Tassen. „Hey!“, lächelt Kathi mich an und beugt sich zu mir runter um mich zu küssen. Sie trägt nur eins meiner T-Shirts und eine Leggins. Sie stellt das Tablett aufs Nachtisch und Toni springt fröhlich auf dem Bett rum. „Kröte, pass ein bisschen mit Emil auf!“, ermahne ich sie und Toni hüpft sofort ans Fußende des Betts. „Hat Oma gemacht!“, lässt Toni mich wissen und deutet auf die Waffeln. Ich werfe einen Blick auf den Teller und grinse Toni an. „Das ist aber lieb von Oma!“ Kathi streift sich die Socken von den Füßen und kuschelt sich zu mir ins Bett. Ich ziehe sie zu mir ran und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. „Das ist aber ein schönes Aufwachen!“, grinse ich und beiße ein Stück von meiner Waffel ab, ich halte Kathi die Waffel hin und sie beißt auch einmal hinein. „Das Konzert gestern Abend war toll!“, lobt Kathi mich und legt ihren Kopf auf meine Schulter. Ich lächele sie an und schiebe mir noch ein Stück Waffel in den Mund. Emil ist mittlerweile auch aufgewacht und beobachtet seine große Schwester dabei, wie sie fröhlich auf dem Bett rum hüpft. „Hat alles gut geklappt mit der Fahrt gestern? Tut mir leid, dass ich mich den ganzen Tag nicht gemeldet habe!“, entschuldige ich mich bei Kathi. Gestern war einfach so ein krasser Tag, die vier Shows und dazwischen immer noch hin und her fahren und Interviews geben. Ich hab es erst geschafft ihr um elf nach der letzten Show eine Whatsapp zu schreiben. „Ja, alles gut!“, beruhigt Kathi mich, „Aber als du geschrieben hast war mein Handy leer und Ben und ich saßen noch unten!“ Ich schaue sie überrascht an. Mein Bruder hat extra für die Shows abgesagt, weil er so viel zu tun hat mit Vio. „Ben war hier?“ Kathi nickt und zieht Emil über mich drüber auf ihren Schoß. „Ja, er und Isa sind mit Max vorbei gekommen, damit wir zusammen dein Konzert gucken können!“, erzählt sie und spielt mit Emil. Sie pustet Emils Haare aus seinem Gesicht und der Kleine fängt an zu kichern. „Willst du Kaffee?“, fragt Kathi mich und hält mir eine Tasse voll dampfendem Kaffee entgegen. Dankbar greife ich nach der Tasse und nehme einen großen Schluck. Es gibt nichts Besseres als einen Kaffee am Morgen oder naja eher am Nachmittag. „Wie geht es denn deiner Wunde?“, will ich wissen und werfe unvermittelt einen Blick auf Kathis Brust. Schade, dass sie etwas an hat. Naja auf der anderen Seite sind die Kinder mit im Bett, da ging jetzt eh nichts. Auch wenn ich sagen muss, dass ich so gegen ein kleines Schäferstündchen jetzt nichts ein zu wänden hätte. „Gut, Isa hat es gestern Abend nochmal verbunden!“, antwortet Kathi und streicht Emil verträumt durch die Haare. Meine Schwägerin ist Krankenschwester und wenn das einer gut kann dann wohl sie, außerdem ist sie ne Frau und ich hab nichts dagegen, wenn sie an Kathis Brüsten rumspielt. Das ist tausendmal besser als dieser komische Paul. Ich werfe Kathi einen Blick zu, irgendwas stimmt mit ihr nicht. Sie versucht irgendwas zu überspielen, aber ich merke, dass sie mir irgendwas verheimlicht. „Was ist los Babe?“, frage ich sie also einfach und schaue sie aufmerksam an. Kathi schaut ertappt zu mir auf und fährt sich durch die Haare. „Was soll sein?“, stellt sie mir eine Gegenfrage und spielt an Emils Schlafanzug rum. Ich stelle den leeren Teller aufs Bett und lasse meinen Blick über Kathis Körper gleiten. Hat sie vielleicht Schmerzen und will mir nichts davon sagen? In mir steigt Sorge auf, wieso sollte sie sowas von mir verheimlichen? Toni lässt sich auf meinen Schoß fallen und kuschelt sich an meine Brust. Ich streiche ihr durch die Locken und schenke ihr ein kurzes Lächeln, bevor ich wieder ihre Mama mit meinem Blick fixiere. „Hast du Schmerzen?“, frage ich sie besorgt. Schnell schüttelt Kathi den Kopf und schaut mir direkt ins Gesicht. „Nein! Mir geht es gut!“ Sie streicht mir über die Wange und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „Was ist es denn dann?“, frage ich ein bisschen frustriert und löse meinen Blick nicht von mir.
Kathi
Carlo hat mich mit einem durchbohrenden Blick fixiert. Ich atme tief durch, eigentlich will ich ihm ja nichts Schlimmes sagen. Trotzdem habe ich ein bisschen Bammel vor seiner Reaktion. Ben und ich haben gestern Nacht noch bis zwei Uhr zusammen über den Geschäftsplänen für das nächste Jahr gehangen. Und so länger ich mich mit Vio beschäftigt habe, umso mehr habe ich gemerkt wie sehr mir das Arbeiten fehlt. Der Umgang mit Zahlen und wirklich etwas zu machen fehlen mit. Natürlich liebe ich die Zeit mit den Kindern zu Hause auch und ich könnte mir gut vorstellen, noch ein paar Jahre mit den beiden zu Hause zu bleiben. Aber wenn Ben jetzt meine Hilfe braucht, könnte ich mir gut vorstellen, auch schon früher als geplant wieder arbeiten zu gehen. „Wir müssen mal reden!“, sage ich ernst und schaue Carlo in die Augen. Sofort sehe ich den leicht verwirrten Blick in seinen Augen, wahrscheinlich überlegt er gerade wo drüber ich mit ihm reden könnte, aber da war ja eigentlich nichts. Außer vielleicht die schöne Zeit. „Nichts Schlimmes!“, beruhige ich ihn, „Naja also eigentlich nichts Schlimmes!“ Carlo legt seinen Kopf schief und schaut mich noch verwirrter an, „Worum geht es denn?“ Ich komme mir ein bisschen bescheuert vor, mit ihm Geschäftliches im Bett zu besprechen, während Emil und Toni auf uns rum turnen, aber wo sollten wir es sonst machen. „Ben hat mir gestern von Vio erzählt!“, beginne ich, „Er ist da echt im Moment ziemlich am Schwimmen, er schafft das Arbeitspensum wohl einfach nicht mehr so wirklich und jetzt hat der Finanzer auch noch gekündigt. Ich glaube wir sollten uns nächste Woche vielleicht mal mit allen zusammensetzen und mal über alles sprechen, also wie es weiter gehen soll. Weil Jules kommt ja auch nächste Woche nach Hause!“ Carlo bleibt für einen Moment ruhig und scheint diese ganzen neuen Informationen erst einmal zu verarbeiten. „Wieso sagt er mir denn nicht, dass es Probleme gibt?“, fragt Carlo und klingt ein wenig enttäuscht. Ich schenke ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Es sind ja keine wirklichen Probleme oder naja auf jeden Fall nichts Negatives. Wir müssen uns halt nur mal Gedanken machen wie es weiter geht.“, sage ich zu ihm, „Vielleicht können wir uns ja nächste Woche einfach mal abends bei uns treffen, ich mach Pizza, Jules bringt ein bisschen Wein mit und dann bequatschen wir das alles mal!“ Carlo zieht die Augenbrauen hoch. „Hört sich ja so an, als wenn Ben und du euch schon Gedanken gemacht hättet!“ Kurz schaue ich Carlo überrascht an. Irgendwie hört er sich gerade nicht so begeistert an. Ich zucke mit den Schultern und streiche Emil durch die Haare. „Wir haben nur so ein paar Szenarien schon mal durch gesprochen. Ben geht es im Moment echt nicht gut!“, schiebe ich hinterher und schaue zu Carlo auf. „Wirklich?“, fragt er und auf seinem Gesicht bilden sich besorgte Falten. Ich nicke und greife nach Carlos Hand. „Ja, es ist wohl echt ein bisschen viel, aber er wollte dich damit nicht auch noch belasten, wegen dem Album und so.“ Carlo streicht mir über die Hand und schaut mich fragend an. „Und was habt ihr euch da schon überlegt. Ich mein, wenn Ben wirklich so überarbeitet ist, müssen wir da eine Lösung finden!“ Ich lächele und beginne Carlo von den Ideen zu erzählen, die Ben und ich gestern durch den Raum geworfen haben. Das Jule vielleicht wieder ganz nach Deutschland kommen soll, wir die Abläufe im Unternehmen ein bisschen verändern und den Onlineshop weiter ausbauen. Ich weiß, dass Carlo sich für diesen Kram eigentlich gar nicht wirklich interessiert, trotzdem bedeute es mir viel, dass er mir zu hört und sogar zwischen durch ein paar Fragen stellt. „Und wegen dem Finanzer haben wir auch schon eine Lösung!“, sage ich stolz und lächele Carlo an. Carlo erwidert mein Grinsen. Ich weiß ganz genau, dass er sich gerade ein bisschen über mich lustig macht, weil ich von ein paar Zahlen so aufgeregt werde. Aber ich finde Mathe nun mal einfach cool. „Und welche?“, fragt Carlo neugierig. Ich atme tief durch und setze mich ein bisschen weiter auf. „Also, wir haben uns gedacht, dass ich den Job machen könnte. So halbtags, Emil könnte ich mitnehmen und ob ich jetzt zu Hause bin oder im Büro ist ja eigentlich egal. Dann könnte ich wieder arbeiten gehen!“, strahle ich ihn an. Aber als ich Carlos ausdrucksloses Gesicht sehe, verschwindet mein Lächeln. Auch wenn sein Blick nicht wirklich begeistert aussieht, frage ich ihn trotzdem, „Was hältst du von der Idee?“ Carlo rutscht ein Stück von mir weg und verschränkt die Arme vor der Brust. „Richtig scheiße! Wer soll sich denn dann um die Kinder kümmern?“, mault er mich an und steht einfach auf. Na toll…
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ennamiaublog · 5 years
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IKEA Individualisten (Blog)
Ihr kennt das sicher auch? Zimmer - ach was schreibe ich - Wohnungen, die 1:1 wie im IKEA Katalog aussehen? Mein erster Gedanke dazu: Bäh! Geht gar nicht! Sieht aus wie Puppenstube und ist sowas von unkreativ. Und heute belehrt mich das Leben: Meine kleine Familie und ich waren - wohlgemerkt am 30.12. - na wo? Genau dort! Es war natürlich die Hölle los. Circa 30 Leute standen vor dem Automaten an, an dem sie Gutscheine, die sie sicher zu Weihnachten bekommen haben, auslesen lassen können. Die Drehtür ächzte und wir mittendrin: Mit festen Einkaufs-Zielen! Und entgegen vieler Berichte, in denen es immer heißt: "Hinterher kommen die Leute mit doppelt so viel und 100er Kerzenpack wieder raus.", haben wir es geschafft nur zwei Dinge mehr zu kaufen. Tschakka. Zugegebenermaßen hat uns die riesige Schlange am (Fr)Ess-Stand von Fischgläsern und Hotdogs neben dem Ausgang zusätzlich vor letzten spontanen Schlemm-Aktionen bewahrt.
Aber wieso waren wir da? Und wieso schreibe ich das alles? Was ist da passiert?
Also: Morgen feiern wir mit zwei befreundeten Familien Silvester. In unserer Wohnung befindet sich ein Kinderzimmer, welches den Namen eigentlich nicht verdient hat. Alle Spielsachen befinden sich irgendwie im Wohnzimmer und das wollten wir ändern, um die Party für Groß und Klein schön zu gestalten. Außerdem konnten wir damit den "Kinderzimmereinrichten-Vorsatz" für das neue Jahr schon abhaken. YEAH!
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Nach erfolgreicher Jagd landeten wir Zuhause und bauten Regale und Verstauschränke. Beim Aufbau halfen alle mit Feuereifer mit. Mein Sohn hat mit gerade mal 1,5 Jahren begeistert Schrauben und Verbindungsteile gesteckt und seine große Schwester die Anleitung nach Buchstaben ausgecheckt, die sie schon kennt und die Schrauben verteidigt. So eine glückliche Familie, dachte ich. Und dann der SCHOCK! In meiner schönen, heilen, kunterbunten, total individuellen Welt... schaue ich mich im Kinderzimmer um und stelle fest: hier findet sich quasi fast kein einziges Möbelstück aus einem anderen Möbelhaus! WTF!!! Ich musste mich kurz setzen. Mein Hirn echot: "Bäh! Geht gar nicht." Noooo! Ich sehe mich um und suche nach einem Anker. Daaa! - die Büchersammlung und die Spielsachen, die Bilder an der Wand und hier.... Puh - Glück gehabt. Moment, was soll das eigentlich?
Ich brüte kurz vor mich hin und überdenke das Vorurteil nochmal. Herausgekommen ist dabei eine kleine Versöhnung: Wir, und sicher irgendwie alle, sind doch eigentlich IKEA Individualisten. Und wenn ich ehrlich, dann sehen die meisten Wohnungen nicht mal halb so schön aus, wie in den IKEA-Möbelabteilungen. HAHA! Die Mischung macht es. Die Dosis macht das Gift. Die goldene Mitte, ….  Ach ja - so laien-weise, fast wie auf den Glückskekszettelchen, schaukele ich mich wieder in die Wohlfühlzone. Zuletzt tauschen wir noch die Glühbirne gegen eine selbstdrehende bunte Partyleuchte aus.
Okay - jetzt kann die Party doch nur gut werden.
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Guten Rutsch euch allen! :) 
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astra-and-lilith · 6 years
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Ich habe hier vor einigen Jahren viele Beiträge veröffentlicht über das Netzwerk GLADIO. Die Übernahme rechtsextremer Netzwerke, SS-Angehöriger, war ein Teil dieser Strategie, es galt, den Feind in der Sowjetunion abzuhalten vom Einmarsch. Das tat man lieber selber. Ganz so offensichtlich lässt sich natürlich nicht übere längere Zeit hinweg arbeiten, also muss man auch andere Wege wählen. Die Übernahme der Rosenholz-Dateien aus alten DDR-Strukturen war hier schon mehrfach erwähnt worden, ich gehe von LeserInnen aus, die bitte selber googeln und solide Quellen suchen. Ganze Esoterik-Landschaften wanderten geschlossen zum Großen Bruder, da helfen die alten Feindbilder ganz gut, und neue Zielgruppen lassen sich ebenfalls mit den entsprechenden Mitteln und Methoden an der langen Leine führen für die Eroberung auf fremdem Boden. Natürlich wurde das Netzwerk der Scientologen von der CIA übernommen, daraufhin spaltete sich diese Gruppe, aber auch in der CIA gibt es solche. Und solche. Ich habe früher in meinem Seminaren, sei es bei der Bundeswehr, sei es bei Oberstufen-Schülern, bei Sekretärinnen oder welcher Gruppe auch immer, großen Wert darauf gelegt, dass der Name letztendlich keine Rolle spielt. Es kommt auf die Methoden an, die in einer Gruppe verwendet werden. Ja. Jeder kann Teil einer autoritären Psychogruppe werden, das Wort Sekte benutze ich schon seit vielen Jahren nicht mehr, der niedrigschwellige Einstieg findet sich immer. Den Bereich der Psychologie und Therapie haben Scharen von esoterischen Gruppen mit indirekter Anwerbe-Zielsetzung unterlaufen, der Pseudo-Feminismus treibt merkwürdige Blüten, das böse Feindbild Judentum feiert fröhlich Wiederkehr, und wer nicht angeworben werden kann, den versucht man zu vernichten mit den Mitteln und Methoden moderner Kriegsführung. Die Nachkommen der Überlebenden, teilweise traumatisiert durch diverse Umstände, wurden und werden natürlich ebenfalls angeworben. Die böse Feind im Osten eben! Siehe dazu die einleitenden Sätze! Das betrifft insbesondere die Kinder von uniformierten Berufen. Teilweise haben die Mitglieder dieser Berufe undercover in rechtsextreme Netzwerke eingeheiratet. Das hat den Kindern nicht immer gut getan. Den Damen und Herren in diesen gemischten Beziehungen, die versucht haben, die Kinder aus diesen gemischten Beziehungen nicht zusammen spielen zu lassen, sondern sie unter das Dach ihrer faschistischen Ideologie zu ziehen, wünsche ich noch ein paar schöne einsame Jahre im Altenheim. Na, noch mal versuchen, die Lover für die Kinder zu wählen? Was wirklich immer weniger auffällt. Ja. Es kamen allerlei Lover, Bekannte und Freunde und Menschen mit verschleierten Absichten. Unsere komplette Nachbarschaft war gemischt, und ich würde mich freuen, wenn wir uns alle eines Tages wiedersehen. Zum Beispiel an neu aufgebauten und wohltuenden Orten wie dem Marktplatz und der Kraeuterey. Ich versuche die Mittel und Methoden so schonend, aber auch so klar wie möglich zu beschreiben nicht nur anhand eigener Erfahrungen. Das Hin- und Hergeworfen werden ist eine übliche Methode, die sogenannten Double Binds können Menschen in die Psychose treiben und ernsthafte Krankheiten auslösen. Diverse Krebsfälle in meiner Klasse waren Kinder aus gemischten Beziehungen, manche Eltern-Teile starben frühzeitig. Die erste Tote in meiner Schulklasse war Susanne Nobis. Die neu ankommenden Schüler und Schülerinnen in Klasse 11 der Oberstufe waren teilweise gut geschult und eingeschleust worden für diverse Aufgaben nicht nur in meiner Nähe. Noch einmal: Danke! Für alles! Es ist 12 : 05 Uhr, da drüben am ausgelagerten Gymnasium vor meinem Fenster wird wieder fröhlich die große Trommel und der Knüppel geschwungen, die Kollegen verzeichnen im Protokoll einmal Check Herz, und nun ein Zungenbrennen. Das Brennen auf der Zungen-Spitze ist eine Symbolik, die in den letzten Monaten mehrfach verwendet wurde. Nun bemerke ich ein leichtes Brennen an der Augenbraue, dem Bogen rechts. Und nun dem Bogen links. Die Kinder sind fröhlich und toben ein wenig. Ja. Auch unter diesem Schuldach sorgt ein ganz gemischtes Technik-Team nun für grünes und gesundes Wohl, der Versuch der Fernsteuerung mittels (Medizin-) wird aufmerksam registriert. Und bearbeitet. Was mich zu einem weiteren Punkt führt. Um 12.16 Uhr registriert die Technikkontrolle die nächsten Gäste auf dem Rechner, das Bild wurde schon mehrfach verwendet, und auch die grüne Gesundheits-Karte wandert gleich wieder zur Bearbeitung.  Genau wie das um 12 : 18 Uhr auftauchende Gefühl der etwas tauben Hand und des verstärkten taub werdenden Beines rechts, sowie einem Brennen auf der Zungenspitze. Hier findet also gerade ein hobbytechnischer kleiner Angriff statt, das Ziehen in meinem Unterleib macht sich soeben bemerkbar mit dem Geräusch der offenen grünen Haustür. Und gleich kommen die grünen Profi-Einheiten wieder zur Bearbeitung des nächsten Vorfalles. Nichts neues. Über dem Bild mit der mir entgegen gehaltenen grünen Gesundheitskarte bei Tumblr sehe ich nun das Bild eines kleinen roten Fuchses und einer kleinen, etwas windzerzausten Eule, und nun schreibe ich den Beitrag im Tumblr-Blog weiter, nachdem die Weiß-Wäsche am Bildschirm eben die Zugangs-Buttons verdeckte, und das technische Protokoll nun unsere Gäste registriert hat.  Das Knacken des Fensters meldet die Anwesenheit der Haustechnik-Kontrolle, und auch der mir angelieferte und vernetzte Wasserkocher Philipp, ju t jemacht, steht nun unter der Aufsicht der Haustechnik-Kontrolle hier in diesem ehemaligen HOTel-Betrieb. Rechts unten im Rechner kommt rein die Meldung mit 10 toten und 20 verwundeten Soldaten, in der Dreamer-Kultur meldet sich ein Hmmh-Teilchen, was mich jetzt daran erinnert, dass ich noch einen neuen Weihrauch-Strauch kaufen muss, der auch hilft gegen M ot ten und Stechmücken. Der alte war genau wie andere Pflanzen auch hier sehr selektiv eingegangen. Das technische Protokoll verzeichnet noch mehr Arbeit, und nun mache ich noch eine kurze Anmerkung zum Abendessen. Dass auch die Küche natürlich nicht verschont blieb von Befindlichkeiten und Wünschen aller Art, dürfte niemanden mehr verwundern. Mancher Soldat fand auf dem Fest dann im Glas dank der charmanten Begleitung des Ministers die spritzige Zugabe zum Cocktail, die Braut war wohl wieder mal ferngesteuert. Das Kind des Soldaten zeichnet derweil fette grünen Pflanzen, und die Kollegen des Mannes freuen sich dank der ebenfalls anwesenden Technik, die doch einiges gelernt hat, nun auf den nächsten Salat. Diesmal allerdings gefüllt mit Speckwürfeln, Kartoffeln und frischen gespaltenen Pilzen. Dazu ein Glas Orangen-Saft. Zum genussvollen Ausschlürfen. Und danach dann ein aromatischer und lustiger Nachtisch. Das Dessert. So. Das nächste Brautkleid kann bestellt werden. Wer möchte nun Fischfang betreiben in meinem Rücken unter falscher Flagge?
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melbynews-blog · 6 years
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Von der einfachen Idee zum Spiel in der Schachtel
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Von der einfachen Idee zum Spiel in der Schachtel
Synes Ernst. Der Spieler / 12. Mai 2018 – «Mutabo» zeigt, wie sich nicht kommerzielle Spiele zum Publikumsspiel verwandeln können. Ein anderes sind «Die Werwölfe».
Wir befinden uns im Dörfchen Düsterwald. Es könnte ein Stück heile Welt verkörpern, wenn da nicht eine unheimliche Bedrohung die Bewohnerinnen und Bewohner von Düsterwald in Angst und Schrecken versetzen würde: Nacht für Nacht fallen zwei als Mitbewohner getarnte Werwölfe ins Dorf ein und töten eine Mitbürgerin oder einen Mitbürger – einen von uns! Denn wir spielen «Die Werwölfe vom Düsterwald», ein Rollenspiel, das sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem eigentlichen Kultspiel entwickelt hat. Darin verkörpern wir eine Gruppe von Bewohnern, die sich geschworen hat, die Bösewichte zu entlarven und ihrem üblen Treiben möglichst rasch ein Ende zu setzen. Die Werwölfe hingegen unternehmen alles, um nicht erwischt zu werden.
Ach, jemand hat nicht überlebt
Ein Spieler leitet das Spiel. Er schickt die Dorfbewohner, von denen alle nur ihre eigene Identität kennen, zur Ruhe, und teilt den Schlafenden mit, dass die beiden Werwölfe nun erwacht seien. Diese einigen sich auf die Person, die ihr nächstes Opfer sein soll. Es herrscht Totenstille, verräterische Spuren, Zeichen oder Geräusche müssen vermieden werden. Der Spielleiter kündigt den neuen Tag an, Bürgerinnen und Bürger wachen auf und müssen, ach, feststellen, dass einer der ihren die Nacht nicht überlebt hat. Sofort setzen Diskussionen ein, einige meinen, verdächtige Geräusche in ihrer Nachbarschaft gehört zu haben oder gar Schritte, die auf einen schwerfälligen Gang hinweisen würden. Schwerfällig? Die andern nehmen diesen Hinweis sofort auf. Und einer wagt gar die Behauptung: «Charly ist doch der schwerste hier in der Gruppe, also ist er einer der Werwölfe …» Doch Charly wehrt sich: «Nein, nein, ich habe die ganze Nacht geschlafen.» Glaubt man ihm? Plötzlich richtet sich der Verdacht gegen Fredy, da er die ganze Zeit schweigend hier sitzt und vor sich hin lächelt. «Ich bin unschuldig wie ein neugeborenes Kind,» verteidigt er sich. Doch das nützt nichts. In der Abstimmung, mit der die Diskussion beendet wird, bezeichnet ihn eine Mehrheit der Mitbürger als Hauptverdächtigen. Er muss jetzt seine Identität preisgeben: Pech für ihn, er war ein Werwolf.
So geht es gnadenlos weiter, bis entweder die beiden Werwölfe oder alle Bürger tot sind. Im Zentrum des Spiels steht immer die Diskussion unter den Dorfbewohnern. «Die Werwölfe vom Düsterwald» lebt ausschliesslich davon, wie sich die Mitspielenden in diese Diskussion einbringen. Sind sie bereit, ihre Rolle als Werwolf oder als Dorfbewohner (unter Umständen zusätzlich noch angereichert durch die Fähigkeiten eines Charakters wie etwa der Hexe, der Seherin, des Jägers oder des Liebesgottes Amor) voll auszuleben, ergibt sich ein tolles Spiel fast von selbst. Wenn ich als Spielleiter fungiere, stelle ich auch relativ schnell fest, wer in der Gruppe die Fähigkeit besitzt, andere zu beeinflussen oder so Lügen von sich zu geben, dass sie auf die andern glaubhaft wirken. Sprache, Körpersprache, verdeckte Kommunikation – alles trägt zu einem intensiven Spielerlebnis bei, wie man es sonst selten antrifft. Ein 80-jähriger Mann, der regelmässig an unserem Spielabend teilnahm, sagte einmal zu mir, nachdem er «Die Werwölfe vom Düsterwald» kennen gelernt hatte: «Spielen wir es nächstes Mal wieder? Denn es ist wie vier Spielabende zusammen.»
Spiel gegen Langeweile in der Schule
Als die «Werwölfe» 2003 auf den Markt kamen, hörte ich sehr oft die Bemerkung, das sei ein alter Hut: «Wir spielten das Mörderspiel doch früher an Kindergeburtstagen.» Das trifft zu. Als Konversationsspiel wird «Mord im Dunkeln» seit den 1950er-Jahren beschrieben. Die Autoren von «Die Werwölfe im Düsterwald» haben sich von einer Weiterentwicklung des «Mörderspiels» inspirieren lassen, dem 1986 erfundenen Diskussions- und Ratespiel «Mafia». Der Name des Spiels besagt schon alles: Bürgerinnen und Bürger müssen im Verlauf des Spiels herausfinden, wer die Mafiosi sind, die ihre Stadt terrorisieren. Persönlich ziehe ich die «Werwölfe» vor, weil durch das Thema das Spielgeschehen ausserhalb der Realität ansiedelt wird. Dies ist vor allem der Fall, wenn ich ein Diskussions- oder Rollenspiel verwende, um die Teambildung zu fördern.
Im Unterschied zu seinen Nachfolgern kam das «Mörderspiel» noch praktisch ohne Material aus. Bleistifte und ein wenig Papier genügten. Diese Sparsamkeit zeichnet auch das Spiel aus, das Generationen von Kindern und Jugendlichen langweilige Schulstunden verkürzte, das «Schiffchen versenken». Während die Schüler heute, aus gleichem Grund wie wir damals, eine App auf ihrem Smartphone aufrufen, kreuzten wir vor den Lehreraugen versteckt Häuschen um Häuschen auf karierten Papierbögen an. Und wenn es zur Pause läutete, war die Flotte des Banknachbarn versenkt …
Die einfache Papiervariante lebt heute noch. Sie hat aber Konkurrenz bekommen. Die auffälligste und gleichzeitig aufwändigste ist im vergangenen Jahr erschienen. In «Captain Sonar» sind die Mitspielenden Teil einer Besatzung, die mit ihrem hochmodernen U-Boot ein feindliches U-Boot jagt mit dem Auftrag, dieses zu zerstören. Die Mission kann nur erfüllt werden, wenn Kapitän, Funker, Erster Offizier und Maschinist als Team funktionieren. Das heisst, dass jeder sich darauf verlassen kann, dass die andern in der Mannschaft die ihnen zugeteilten Aufgaben hundertprozentig erfüllen. Wenn «Captain Sonar» in Echtzeit gespielt wird, ist die Herausforderung gewaltig, es bedeutet Stress und Arbeit, keine Spur mehr von kleinem Spielchen zur Ablenkung während langweiliger Schulstunden, wie es das gute alte «Schiffchen versenken» noch war.
Wer es weniger intensiv oder stressig haben will, weicht auf «Flottenmanöver» oder «Stratego» aus, zwei andere seit Jahrzehnten bekannte Weiterentwicklungen des Papier- und Zeichenspiels. «Stratego» gehört weltweit zu den beliebtesten Taktikspielen für zwei Personen.
Spannung und Bombenstimmung
Ein besonders interessantes Beispiel für die Kommerzialisierung eines ursprünglich nicht kommerziellen Spiels ist «Bluff». Als dieses Zock- und Wettspiel 1993 überraschend zum «Spiel des Jahres» gewählt wurde, musste sich die Jury gegen den Vorwurf wehren, sie habe ein Spiel ausgezeichnet, das man hierzulande unter dem Namen «Lügenmäxchen» oder «Meiern» als Kneipenspiel überall bekannt sei. Die Grundidee von «Bluff» erinnert tatsächlich an «Mäxchen». Das Schachtelspiel läuft jedoch anders ab und bietet viel mehr Möglichkeiten für höhere Gebote. Das ehemalige Jurymitglied Jochen Corts schreibt: «’Bluff‘ sorgt im Nu für prickelnde Spannung und eine Bombenstimmung. Mal zwingt das eigene Würfelergebnis zu verhaltenem Vorgehen, ein andermal erlaubt es forsche Sprünge, und stets besteht die Möglichkeit, nach Herzenslust zu zocken und dem Titel gemäss auch zu bluffen.»
Gleich zwei muntere Sprösslinge hat das Kinderspiel «Stille Post», bei dem ein Mitspieler einem anderen einen Begriff oder einen Satz ins Ohr flüstert, der dann zum nächsten weiter gegeben wird. Der letzte Spieler in der Reihe sagt dann laut, was er gehört hat. Meistens hat es nichts mehr oder nur noch sehr wenig mit den ersten Sätzen oder Begriffen zu tun. Spielend kann man auf diese Weise zeigen, wie Nachrichten durch die Weitergabe verändert oder gar verfälscht werden. Das Schachtelspiel «Stille Post Extrem» variiert die Grundidee, indem es Begriffe vorgibt, die zuerst in eine Zeichnung umgesetzt und dann an die Nachbarn weitergereicht werden müssen. Diese sehen sich nur das Bild an und schreiben einen passenden Begriff auf, den sie wiederum weiterreichen. Der nächste malt, was er gelesen hat, und so geht es einmal im Kreis herum. Hier wird Schluss gemacht, und jetzt wird geguckt, was aus dem ursprünglichen Begriff geworden ist. Für gute Unterhaltung ist in jedem Fall gesorgt.
Über hunderttausend skurrile Geschichten
«Schreiben… zeichnen… schieflachen!» versprechen auch die Macher von «Mutabo». Zum fünften Geburtstag ihres Verlages «Drei Hasen in der Abendsonne» haben sie die Idee von «Stille Post Extrem» als Ausgangspunkt für ein noch überdrehteres Schreib- und Zeichenspiel genommen. Man beginnt hier nicht mit einzelnen Begriffen, sondern mit Sätzen. Aber was für Sätze! Man kombiniert sie aus den 330 Satzanfängen und 330 Satzenden, die, gedruckt auf je 55 Karten, dem Spiel beiliegen. Das ergibt theoretisch insgesamt 108 900 skurrile Geschichten und ebensoviele skurrile Zeichnungen. So, nun zeichnen Sie mal «Eine Kuh mit Satteltaschen weint Krokodilstränen.» Aber zeichnen Sie so, dass Sie ihre Nachbarin nicht zur Verzweiflung treiben. Denn diese muss wiederum in einem Satz festhalten, was sie in Ihrer Zeichnung zu sehen glaubt … Wer einen Horror vor leeren Blättern und Bleistiften hat, wird klugerweise einen grossen Bogen um «Mutabo» machen. Wir andern haben jedoch unsern Spass.
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Werwölfe vom Düsterwald: Diskussionsspiel von Philippe de Phallières und Hervé Marly für 8 bis 18 Spielerinnen und Spieler ab 10 Jahren. Verlag Asmodée, Fr. 14.50
Captain Sonar: Kooperatives Strategiespiel in Echtzeit von Roberto Fraga und Yohan Lemonnier für 4 bis 8 Personen ab 12 Jahren. Pegasus Spiele, Fr. 56.-
Bluff: Zocker- und Wettspiel von Richard Borg für 2 bis 6 Spielerinnen und Spieler ab 10 Jahren. Verlag Ravensburger (Vertrieb Schweiz: Carlie + Ravensburger), Fr. 41.90
Stille Post Extrem: Papier- und Zeichenspiel für 4 bis 8 Spielerinnen und Spieler ab 8 Jahren. Verlag Goliath, ca. Fr. 35.-
Mutabo: Papier- und Zeichenspiel von Kathi Kappler und Johann Rüttinger für 3 bis 6 (und mehr) Spielerinnen und Spieler ab 10 Jahren. Verlag Drei Hasen in der Abendsonne (Vertrieb Schweiz: Ludit GmbH, Uster), Fr. 23.50.-
Spielekritiker für das Ausgehmagazin «Apéro» der «Neuen Luzerner Zeitung». War lange Zeit in der Jury «Spiel des Jahres», heute noch beratendes Mitglied, in dieser Funktion nicht mehr aktiv an der Juryarbeit beteiligt.
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