#die bleich-straße
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Zwei Jahre
Make Schrumpf intense again. Raum vergrößert sich nicht nur in die Weite, nicht nur Richtung Feuerland oder Sibirien. Der Bing Bang fand überall und nirgends statt, das Universum expandiert an der kleinsten Stelle, lässt auch sie aufquillen, das sogar 'nach innen'. Also vergrößert sich der Raum auch in der Nachbarschaft, auch in unmittelbarer Umgebung, sogar auch zum Kleinsten hin und ins Kleinste hinein, man könnte auch sagen, dass sich seine Kleinheit streckt und er sich in dem Sinne verkleinert, sich ins Kleine vermehrt.
Den Sinn dafür kann man schärfen, in dem man sich bewegt, als ob man auf Expedition sei. Das Fahrrad, die Füße, der Fotoapparat, der Stift und der Block helfen, sich mitzudehnen oder aber, was allerdings das selbe in andere Richtung wäre, seinen Schrumpf zu intensivieren.
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「 Open starter 」 for mutuals.
Es war ein herrlicher Tag in NYC, wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein überm geschäftigen Big Apple. Die großen Bildschirme an den Hochhäuserfronten spielten zwischen der üblichen Werbung einen Warnhinweis über eine lokale Hitzewelle ein. "Trinkt Liquid Death flavored sparkling water.", The Deeps überlebensgroße Visage beglückte sogleich die Passanten im Umfeld. Butcher kam gerade aus einem kleinen Shop als der Clip lief, er blieb sogar stehen und tat sich das Elend an. "Dummer Fischficker", knurrte er in seinen Bart. "Jemand sollte mal bei PETA anrufen." Sein Wagen, ein alter klobiger Caddy aus den 80er Jahren, in mattem grau, parkte ein paar Schritte weiter die Straße runter. Er hatte sich aus dem Laden alles besorgt was man als aufrichtiger Bürger so brauchte: Bleiche, Gummihandschuhe, ein paar dünne Schläuche, Batterien, eine Gartenschere und ein paar andere Dinge. Dazu einen großen Coffee to-go, er hatte einen langen Tag vor sich. Zur selben Zeit gab es ganz in der Nähe einen kleinen Tumult zu beobachten. Jemand lief in leichter Panik oder zumindest in großer Eile den Gehweg entlang und rempelte dabei Leute an. "Hey, hast du keine Augen im Kopf?!", pöbelte jemand. Die Person probierte unterdessen nacheinander die Türen der parkenden Autos aus. Endlich! Dieser graue Caddy war nicht abgeschlossen. Er oder sie sah sich nervös nach hinten um und stieg einfach in das fremde Fahrzeug ein, das wäre tausendmal besser als auf offener Straße zu bleiben. Kurz darauf kam Butcher zu seinem Wagen zurück, öffnete die Beifahrertür, mit der Absicht seinen Kram auf den Sitz zu werfen aber der Platz war besetzt. "Oi…!?" Ihre Blicke trafen sich, offensichtlich beide irritiert. Allerdings verlor er wegen sowas nicht so schnell die Nerven, seelenruhig schlug er die Tür wieder zu und verfrachtete seine Tüten auf der Rückbank, bevor er hintenrum zur Fahrerseite ging und einstieg. Dann wandte er sich seinem unverhofften Fahrgast oder was auch immer zu. "Wer bist du und was zum Teufel machst du auf meinem Beifahrersitz?"
#hello there#i'm new to open starters and threads please bear with me#come talk to me in my dms if you're interested in writing but don't want to do threads#. ⸻ ⁰² 「writing.」 ⊣⊢ the name of the game.#°starter.#writingsfakevz#fakevz#vzstarter
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Systemfehler - Reise durchs Klassensystem der Medizin
Mir ging es nicht so gut letztes Jahr. Ich war müde. Immer müde und immer mehr müde. Details erspare ich Euch. Erstens ist das zu persönlich und zweitens wird man nicht gesünder, indem man über Krankheiten spricht. Doch obwohl sich das eigentlich von selbst versteht, scheint auf diesem Gebiet eine mariannengraben-tiefe Mind-Bahavior-Gap zu bestehen - ein freundliches Wort für gescheit dahersabbeln und nix auf die Reihe kriegen.
40 ist das neue 20 – ha! Zumindest in meinem Freundeskreis habe ich seit einiger Zeit das Gefühl, 40 ist das neue 80: Wie in einem schlechten Horrorfilm, in dem nach und nach alle Menschen zu Zombies werden, übernahmen Begriffe wie „Darmflora“, „Leaky Gut“ und „Mastzellenaktivierungssyndrom“ die Macht über unsere Kommunikation. Achtsam, wie wir alle aus lauter Angst, frühzeitig einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erliegen oder – noch schlimmer- unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt einzubüßen, geworden sind, fiel uns das dann zum Glück irgendwann auf. Seither wird zu Beginn eines Treffens der Timer gestellt und jeder bekommt exakt 5 Minuten, um über Gesundheit, beziehungsweise Krankheiten zu sprechen. Es wird sehr schnell und manchmal unter Zuhilfenahme von Notizen gesprochen, aber es funktioniert ganz gut.
Leider wird man vom nicht darüber sprechen auch nicht automatisch gesund. Ich war nach einer mehrjährigen Odyssee von Spezialist zu Spezialist ziemlich zermürbt. Überall wurde ein bisschen was gefunden, nirgendwo der Zusammenhang. Jeder Autoschlosser sieht sich bei einer defekten Lichtmaschine auch den Keilriemen an. Menschen sind komplexer als Autos, da müsste es doch selbstverständlich sein, dass... Aber lassen wir das! Sich über ärztliche Inkompetenz zu beschweren, gehört ebenso in die Kategorie Frühvergreisung. Jedenfalls beschloss ich, mir zur (wenn alles gut geht) Lebensmitte einen TÜV zu schenken und besorgte mir nach langer Recherche einen Termin in einer Charlottenburger Privatpraxis. Ganzheitlich, aber schwurbelfrei, das waren meine Hauptkriterien bei der Auswahl.
Nach mehrwöchiger Wartezeit betrete ich die Praxis. Schon im Treppenhaus des imposanten Altbaus habe ich mir überlegt, meine schmuddligen Winterstiefel auszuziehen. Jetzt versuche ich den teuren Teppich, der zum Anmeldetresen führt, unauffällig nur auf Zehenspitzen zu betreten. Hinter dem Tresen sitzt ein ätherisches Wesen, Typ beliebtestes Mädchen im Eliteinternat. Makellose Zähne, makellose Haut, makelloses Lächeln. Ich fühle mich wie der Verfall auf zwei Beinen, wie eine Hochstaplerin, die eigentlich nicht in diese Welt gehört und wahrscheinlich gleich von diskretem Sicherheitspersonal mit Sixpacks und maßgeschneiderten Anzügen zurück auf die zugige Straße befördert wird. Aber nichts dergleichen geschieht. Das Wesen nimmt mit einer professionellen Herzlichkeit, neben der jede Rezeptionistin eines 5-Sterne-Hotels wie ein ungehobelter Dorftrampel erscheinen würde, meine Anmeldung entgegen und geleitet mich in das große, helle Wartezimmer. Auch hier fühle ich mich eher wie in der Lobby eines exklusiven Boutique-Hotels. Nix da mit an der Wand fixierten Plastikschalen, sterbender Zimmerpalme und klebrigen Apotheken-Rundschauen von 2017. Und vor allem nix da bleiche, hustende, unglücklich auf ihre Smartphones starrende Menschen: In der Mitte des Raums steht ein langer Massivholztisch, der allein schon mehr gekostet haben muss, als ich in den nächsten 2 bis 3 Jahren verdienen werde. Auf dem Tisch ein Blumengesteck, das nach viel Arbeit und Feng Shui aussieht. Daneben dicke Bildbände, die man wohl „Coffee Table Books“ nennt und hübsch arrangierte Zeitschriften, äääh, Magazine („Vouge“, „Natur und heilen“, „Brand eins“, „Falstaff“, „Art“). Aus einem nicht sichtbaren Lautsprecher tönt leise irgendjemandes wohltemperiertes Klavier, an den Wänden hängt sparsam großformatige Kunst. Obwohl ich allein bin, schiele ich verschämt auf meine Fingernägel und stelle erleichtert fest, dass sie einigermassen sauber sind. Um irgendwas anderes zu tun, als mich auf eine der skandinavischen Design-Sitzgelegenheiten niederzulassen, gieße ich mir aus einem WMF-Wasserkrug ein Gurken-Rosmarin-Wasser in ein bereitstehendes Glas.
Etwa 15 Minuten später holt mich Frau Doktor ab. Eine Frau in meinem Alter in hochpreisigen Naturfasern. Das Anamnese-Gespräch dauert 2,5 Stunden und ich fühle mich danach schon deswegen gut, weil mir jemand einfach mal zugehört hat. Direkt danach geht es zur Blutabnahme, die sich im bequemen Sessel und einem fast zärtlichen Nadelstich eher wie eine Wellness-Behandlung im Spa anfühlt.
Weil ich gerade dabei bin, mich um meine Gesundheit zu kümmern, beschließe ich ein paar Tage später auch noch den anstehenden „Check 35“ bei meinem Hausarzt in Anspruch zu nehmen. Immerhin kostet der mich nichts. Blutabnahme nüchtern um 8.00. Gegen 10.00 (ich habe alle Apotheken-Rundschauen inklusive Kreuzworträtsel durchgearbeitet, alle verfügbaren Viren meiner hustenden Mitwartenden eingeatmet und sehne mich nach einem Gläschen Gurken-Rosmarin-Wasser) darf ich zur Blutabnahme in den abstellkammerähnlichen Raum neben dem Wartezimmer.
„Ach, sie nu wieder mit ihre Rollvenen...“
Wie jedes Mal braucht Frau Radüdke mehrere Anläufe, bis sie mich angezapft bekommt und wie jedes Mal bedauere ich es ein wenig, dass ich im Anschluß an den Arztbesuch keinen Dreh als Junkie habe – Perlen vor die Säue.
„Ach Jottchen! Jutta, komm mal kiecken, dit gloobste nich!“
Ebenfalls wie jedes Mal die Reaktion auf meinen praktisch nicht vorhandenen Blutdruck. Nachdem ich meine Urinprobe im Plastikbecher einmal quer durchs gut gefüllte Wartezimmer ins Labor getragen habe, darf ich gehen.
Zwei Wochen später, Auswertungsgespräch beim Hausarzt. Ein patenter Mann um die 60, der eigentlich Zigarre rauchen müsste. Ich weiß nicht, ob er es privat tut, im Sprechzimmer darf er es auf jeden Fall nicht. 10 Minuten hat er pro Patient. Man merkt ihm aber an, dass er das selbst nicht so gut findet und das macht ihn sehr sympathisch. Er hat mir bei einem früheren Besuch empfohlen, mir wegen meiner Erschöpfung mal eine Auszeit und alles nicht so schwer zu nehmen, hat aber auch verstanden, dass das nicht so einfach ist. „Meine Nichte ist ja freischaffende Posaunistin, ich weiß, wie das bei euch Künstlern ist.“ Jetzt sitzt er mir mit dem Ausdruck meiner Laborergebnisse gegenüber und sieht mich an, als würde er mir gleich mein Diplom als Jahrgangsbeste in Quantenphysik überreichen.
„Da kann ich gar nicht viel sagen als: Weiter so! Für ihr Alter sind Sie fast schon erschreckend gesund.“
Die Schilddrüsenwerte sollten wir im Blick behalten, aber sonst... Von meiner immer noch vorhandenen Dauermüdigkeit erzähle ich nichts. Ich will nicht, dass er mich für eine Hypochonderin hält. Ich verlasse die Praxis einerseits erleichtert, andererseits tut mir die Arztrechnung aus Charlottenburg jetzt noch ein bisschen mehr weh: Offenbar geben meine Körpersäfte ja kein Siechtum preis.
Einige Tage danach, Auswertungsgespräch in Charlottenburg. Ich ziehe an, was in meinem Kleiderschrank am wenigsten nach Kreuzberger Hinterhof aussieht, reinige meine Fingernägel besonders sorgfältig und sitze gestärkt mit einem Chilli-Basilikum-Wasser im feudalen Sprechzimmer. Auch dieses Gespräch dauert über zwei Stunden und beginnt erstmal positiv: Großes Blutbild sieht gut aus, Leber fein (womit habe ich das verdient?), Niere macht was sie soll... Doch dann geht es in die Feinheiten und das Gesicht der Ärztin nimmt einen besorgten Ausdruck an: Diverse Nährstoffmängel, Schadstoffbelastung hoch, Immunsystem dreht am Rad. Hier und heute merke ich davon noch nichts außer der bleiernen Erschöpfung, die mich ja auch hierher gebracht hat, aber in ein paar Jahren ist Osteoporose noch das Niedlichste, was mir blühen könnte. Sie sagt das nicht so plump, aber es ist klar, dass es mir so, wie es jetzt ist, gar nicht gutgehen kann. Neben einer histaminarmen Diät (alles außer stilles Wasser und Pflanzenölen ist histaminhaltig – Bon appétit!) hat meine Göttin in Mauve noch viele andere Empfehlungen: Intermittierende Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (Höhentraining), Neuraltherapie, Infusionstherapie … Klingt alles spannend, klingt alles teuer. Ich komme mir plötzlich sehr dumm vor. Wie jemand, der sich von seinem letzten Ersparten einen Porsche gekauft hat und ihn dann nicht fahren kann, weil er kein Geld mehr fürs Benzin hat. Ich einige mich mit der Ärztin auf einige der wichtigsten Nahrungsergänzungsmittel und dass ich es versuchen werde mit dem Histamin und verlasse die Praxis: Dumm, arm und sehr krank.
Weil die Ärztin auch zwei Immundefekte festgestellt hat, soll ich mich bei meinem Hausarzt gegen Pneumokokken impfen lassen. Da demnächst der Winter und eine lange Theatertournee beginnen, will ich das möglichst schnell erledigen. Unglücklicherweise ist meine Hausarztpraxis zwei Wochen urlaubsbedingt geschlossen, aber so eine Impfung müsste ich ja auch woanders kriegen. In Pankow allerdings nicht, das wird schnell klar. Dafür im benachbarten Wedding. Schon am nächsten Tag betrete ich die Praxis in einer Erdgeschosswohnung. Es ist schon dunkel, als ich ankomme. Das Licht im Flur hat einen Wackelkontakt. Draußen sind es um die null Grad, drinnen gefühlt noch kälter. Meine Schuhe kleben an irgendwas, das sich auf dem Linoleum befindet und die Frau hinter dem Empfangstresen trägt einen Wintermantel. Das Wartezimmer ist, wie der Rest der Praxis im 70er Jahre Stil mit Holz vertäfelt, besser gesagt seit den 70er Jahren mit Holz vertäfelt und in ein Neonlicht getaucht, das einen an irgendeinen Provinzbahnhof in Niedersachsen (oder Rumänien) denken lässt. Die Plastikklappstühle, die der Wand entlang aufgestellt sind, machen alle keinen vertrauenserweckenden Eindruck, aber da sie alle besetzt sind, habe ich auch gar keine Wahl: Ich bleibe stehen. Keine Coffee Table Books und auch keine Apotheken-Rundschau – nur ein paar Flyer über Hepatitis B. Ich lese mir das mehrfach durch, versuche beim Geschrei des Babys neben mir und dem in einer mir unverständlichen Sprache streitenden Paars am Fenster an den Rat meines Hausarztes „alles nicht so schwer“ zu nehmen zu denken und irgendwann werde ich ins Sprechzimmer gerufen. Vor mir steht ein Mann um die 40. Weisser Arztkittel, Gesundheitsschuhe, Stethoskop um den Hals. Fehlt nur noch dieses Dings am Kopf, dieses runde, spiegelnde, dann sähe er aus wie die Playmobil-Figur „Doktor“. Das Sprechzimmer ist winzig klein, ebenso kalt wie der Rest der Praxis und die eine Neonröhre, die noch funktioniert, summt nervös. Wenn es nicht so schummerig wäre, könnte man die Titel der diversen Diplome und sonstigen Auszeichnungen lesen, die eingerahmt die Wände tapezieren. Hinter dem Schreibtisch, an den sich der Playmobil-Arzt jetzt gesetzt hat, ein Regal und darauf - neben „Meyers Universallexikon“ oder so, wirklich und tatsächlich: Ein Totenschädel!
Ich versuche, pragmatisch zu sein. Ich brauche ja nur diese Impfung, um nicht auf der Tournee an einer Lungenentzündung zu verenden. Pragmatisch und vorurteilslos, denn schnell stelle ich fest, dass der Mann neben dem Totenschädel kaum Deutsch spricht und noch weniger Englisch. Irgendwie bringe ich mein Anliegen zum Ausdruck. Zum Glück habe ich ja auch den Arztbrief aus Charlottenburg mit dem Befund aus der Immunologie. Der Mann neben dem Totenschädel würdigt den Befund kaum eines Blickes. Dafür gibt er mir zu verstehen, ich solle mit meinem Stuhl etwas nach links rücken, da sei mehr Licht. Er mustert mich und fragt dann: „Geschwüre?“ Verständnislos blicke ich ihn an. Na, ob ich irgendwo Geschwüre habe, an Stellen, die von Kleidung bedeckt seien, will er wissen.
„Ääähm, nein, also ich habe da unter der Achsel so ein Muttermal, das...“
„Ich sehe keine Geschwüre. Gesicht, Hals, alles gut. Wenn mit Immunsystem was nicht stimmt, Geschwüre. Schauen Sie Obdachlose vorne unter der Brücke. Die haben kaputtes Immunsystem, die haben Geschwüre. Sie, nein!“
Ich frage nicht mehr nach der Impfung. Auch weil in diesem Moment die Arzthelferin ohne anzuklopfen mit zwei Sanitätern den Raum betritt. Die Frau auf der Bahre der Sanitäter hat definitiv Geschwüre. Das sehe ich trotz der mangelnden Beleuchtung. Kein Krankenhaus hat Platz für sie und die Sanitäter wissen nicht wohin mit ihr. Ich nutze die entstandene Unruhe und verlasse ziemlich beschämt die Praxis.
Inzwischen geht es mir viel besser. Die Luxusärztin hat mir neben ihrem Mikronährstoffdoping vor allem mit Zuhören geholfen, das nötig war, um auf Zusammenhänge zu kommen, die nicht so offensichtlich waren (kleiner Servicehinweis: Lasst Eure wurzelbehandelten Zähne checken!). Es ist ein gutes Gefühl, nicht erst etwas für sich tun zu können, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. In einer Zeit, in der wir immer älter, aber nicht unbedingt gesünder werden, wäre eine ganzheitliche Behandlung und Präventivmedizin für alle vielleicht sogar kostengünstiger als die jahrelange Pflege von Menschen mit vermeidbaren Krankheiten.
In die Charlottenburger Praxis kann ich erstmal nicht mehr gehen. Gesundheit muß man sich leisten können. Krankheit erst recht!
Umso dankbarer bin ich, dass es immerhin den Hausarzt gibt. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist auch er ein Luxus. Wenn ich dem Land wo Sauerstoff und hochdosierte Vitamininfusionen fließen doch zu sehr nachtrauere, denke ich an den Playmobil-Doktor und freue mich über meine anhaltende Geschwürlosigkeit. Ist ja auch schon was...
Zuerst erschienen im Oktober 2024, CulturMag
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Tyrannenmord
Der Tod des Caesar von Vincenzo Camuccini (1798) (Quelle)
Die Bürgschaft, Friedrich Schiller:
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Möros, den Dolch im Gewande; Ihn schlugen die Häscher in Bande. »Was wolltest du mit dem Dolche, sprich!« Entgegnet ihm finster der Wütherich. - »Die Stadt vom Tyrannen befreien!« - »Das sollst du am Kreuze bereuen.« -
»Ich bin,« spricht Jener, »zu sterben bereit Und bitte nicht um mein Leben; Doch, willst du Gnade mir geben - Ich flehe dich um drei Tage Zeit, Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit - Ich lasse den Freund dir als Bürgen, Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.«
Da lächelt der König mit arger List Und spricht nach kurzem Bedenken: »Drei Tage will ich dir schenken; Doch, wisse! wenn sie verstrichen, die Frist, Eh' du zurück mir gegeben bist, So muß er statt deiner erblassen, Doch dir ist die Strafe erlassen.«
Und er kommt zum Freunde: »Der König gebeut, Daß ich am Kreuz mit dem Leben Bezahle das frevelnde Streben; Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit, Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit: So bleib' du dem König zum Pfande, Bis ich komme, zu lösen die Bande.«
Und schweigend umarmt ihn der treue Freund Und, liefert sich aus dem Tyrannen; Der andere ziehet von dannen. Und, ehe das dritte Morgenroth scheint, Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint, Eilt heim mit sorgender Seele, Damit er die Frist nicht verfehle.
Da gießt unendlicher Regen herab, Von den Bergen stürzen die Quellen, Und die Bäche, die Ströme schwellen. Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab - Da reißet die Brücke der Strudel hinab, Und donnernd sprengen die Wogen Des Gewölbes krachenden Bogen.
Und trostlos irrt er an Ufers Rand: Wie weit er auch spähet und blicket Und die Stimme, die rufende, schicket, Da stößet kein Nachen vom sichern Strand, Der ihn setze an das gewünschte Land, Kein Schiffer lenket die Fähre, Und der wilde Strom wird zum Meere.
Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht, Die Hände zum Zeus erhoben: »O, hemme des Stromes Toben! Es eilen die Stunden, im Mittag steht Die Sonne, und wenn sie niedergeht, Und ich kann die Stadt nicht erreichen, So muß der Freund mir erbleichen.«
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wuth, Und Welle auf Welle zerrinet, Und Stunde an Stunde entrinnet, Da [treibt ihn die Angst], da faßt er sich Muth Und wirft sich hinein in die brausende Flut Und theilt mit gewaltigen Armen Den Strom - und ein Gott hat Erbarmen -
Und gewinnt das Ufer und eilet fort Und danket dem rettenden Gotte; Da stürzet die raubende Rotte Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort, Den Pfad ihm sperrend, und schnaubet Mord Und hemmet des Wanderers Eile Mit drohend geschwungener Keule.
»Was wollt ihr?« ruft er, [vor] Schrecken bleich, »Ich habe nichts, als mein Leben, Das muß ich dem Könige geben!« Und entreißt die Keule dem Nächsten gleich: »Um des Freundes willen, erbarmet euch!« Und Drei, mit gewaltigen Streichen, Erlegt er, die Andern entweichen.
Und die Sonne versendet glühenden Brand, Und, von der unendlichen Mühe Ermattet, sinken die [Knie] - »O, hast du mich gnädig aus Räubershand, Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land, Und soll hier verschmachtend verderben, Und der Freund mir, der liebende, sterben!«
Und, horch'! da sprudelt es silberhell, Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen, Und stille hält er, zu lauschen, Und, sieh', aus dem Felsen, geschwätzig, schnell, Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell, Und freudig bückt er sich nieder Und erfrischet die brennenden Glieder.
Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün Und malt auf den glänzenden Matten Der Bäume gigantische Schatten; Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn, Will eilenden Laufes vorüber fliehn, Da hört er die Worte sie sagen: »Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.«
Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß, Ihn jagen der Sorge Qualen, Da schimmern in Abendroths Strahlen Von ferne die Zinnen von Syrakus, Und entgegen kommt ihm Philostratus, Des Hauses redlicher Hüter, Der erkennet entsetzt den Gebieter:
»Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, So rette das eigene Leben! Den Tod erleidet er eben. Von Stunde zu Stunde gewartet' er Mit hoffender Seele der Wiederkehr, Ihm konnte den muthigen Glauben Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.« -
»Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht Ein Retter willkommen erscheinen, So soll mich der Tod ihm vereinen. Deß rühme der blut'ge Tyrann sich nicht, Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht, Er schlachte der Opfer zweie Und glaube an Liebe und Treue!«
Und die Sonne geht unter - da steht er am Thor Und sieht das Kreuz schon erhöhet, Das die Menge gaffend umstehet; An dem Seile schon zieht man den Freund empor, Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor: »Mich, Henker«, ruft er, »erwürget! Da bin ich, für den er gebürget!«
Und Erstaunen [ergreift]5 das Volk umher, In den Armen liegen sich Beide Und weinen [vor]3 Schmerzen und Freude. Da sieht man kein Augen thränenleer, Und zum Könige bringt man die Wundermähr'; Der fühlt ein menschliches Rühren, Läßt schnell vor den Thron sie führen -
Und blicket sie lange verwundert an. Drauf spricht er: »Es ist euch gelungen, Ihr habt das Herz mir bezwungen, Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn, So nehmet auch mich zum Genossen an: Ich sey, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der Dritte!« (Quelle)
Schubert: Die Bürgschaft, D. 246
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East London, 21.02.23
Als unser nächstes Ziel ist Mthatha im Landesinneren geplant, wo wir das Nelson Mandela Museum besuchen wollen. Mandela ist in der Nähe von Mthatha geboren. Als unser Wirt beim Frühstück von unseren Plänen erfährt, erzählt er uns, dass Mthatha zu den gefährlichsten Städten Südafrikas gehört und dass man in der Stadt nicht sicher sei. Meine Liebste wird beim Zuhören ganz bleich. Da ich zudem in einem neuen Reiseführer gelesen habe, dass das Museum zZ geschlossen ist, buche ich spontan nach dem Frühstück eine alternative Unterkunft in Port St Johns. Allerdings müssen wir Mthatha passieren.
Zuerst fahren wir in die Innenstadt von East London, wo wir uns die Cityhall anschauen.
Unsere Tagesstrecke beträgt heute knapp 300 km und führt uns auf kurvenreichen Straßen durch das frühere Homeland Transkei. Es ist eine hügelige bis bergige Landschaft, die teilweise bewaldet ist, aber größtenteils begrast. Wegen der ausgiebigen Regenfälle vor Tagen und Wochen ist es überall wunderbar grün. Wir begegnen an der Straße immer wieder Ziegen, Kühe, Esel und Schafe sowie vielen Schulkindern in ihren Uniformen, die von der Schule kommen und kilometerweit nach Hause gehen. In Mthatha kommen wir in ein Gewimmel von hupenden Autos und vielen Menschen, die auf die Autos gar nicht zu achten scheinen, nur Schwarze. Wir haben kein mulmiges Gefühl, als wir durch die Stadt fahren, aber wir merken, dass es keine Stadt zum Besichtigen ist. Um 15:30 sind wir endlich in Port St Johns, das relativ klein und auch sehr afrikanisch ist. Wir finden nicht gleich unsere Unterkunft und fahren zuerst in eine Straße voller Schlaglöcher. Ich habe eine Unterkunft direkt am Golfplatz gebucht. Es stellt sich allerdings hinterher heraus, dass es sich um einen öffentlichen Golfplatz handelt, auf dem die Dorfjugend Fußball spielt. Die Unterkunft ist groß, sauber, sicher und in einem guten Zustand. Wir sind froh, hier gelandet zu sein.
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„Die drei ??? und die Rache des Cupacabras“
Kapitel 11 (das letzte bisher geschriebene)
Am nächsten Morgen in aller Frühe standen die drei Fragezeichen vor dem Haus in dem Justus Sam das erste mal gesehen hatte, nachdem er Clara gefolgt war. Er erinnerte sich noch genau an die Situation die ihm gleich komisch vorgekommen war. Und der erste Detektiv hatte mal wieder Recht gehabt. Sofort waren sie einem neuen Fall verfallen. Und als sie dann das zweite mal hier gewesen waren hatten sie auch wichtige Details zum fall herausbekommen. Zwar hatte Sam auch einige unlautere Anschuldigungen gemacht, doch vielleicht hatte er sich ja inzwischen besonnen!
„Also ich weiß zwar immer noch nicht was du dir hier versprichst, Justus, aber wenn du meinst, dass ein Spinner uns helfen kann, dann nur zu.“, Bob hatte sich als letzter vor der Haustüre eingefunden. Er hatte zwar versucht Justus zu überreden aber ohne jeglichen Erfolg. Der erste Detektiv meinte doch wirklich, dass Sam etwas mehr wissen würde, was zur Lösung des Falles beitragen könnte. Doch nach Bobs Meinung, war dieser Mann zu gar nichts mehr in der Lage, schon gar nicht für glasklare Aussagen.
„Bob, jetzt sei doch nicht so! Ich wette mit dir, dass wir noch etwas erfahren werden. Jetzt warte doch erstmal ab. Wie oft habe ich euch schon gesagt, ihr sollt nicht immer gleich davon ausgehen, dass es uns zu nichts führen wird. Man muss in der heutigen Zeit immer positiv denken!“, erinnerte Justus seine beiden Kollegen, vor allem Bob, an seine Worte.
„Wie du meinst, aber komm mir nachher nicht mit: Ich kann es nicht glauben wie dumm die Menschen manchmal sein können!“ Du neigst nämlich gerne dazu.“, Justus drückte auf die Klingel ohne Bob anzusehen oder etwas zu dessen Aussage zu sagen. Peter hatte die ganze Zeit nur still dem Wortspiel seiner Kollegen gelauscht, doch innerlich kochte er und war genauso wenig wie Bob erpicht darauf sich noch einmal mit Sam zu unterhalten. Sobald dieser wieder eine seiner idiotischen Andeutungen machen würde, würde Peter ihm definitiv mal ordentlich die Meinung sagen! Kurz darauf wurde die Türe langsam von innen geöffnet und Sam erschien.
„Wie bitte? Was wollt ihr denn noch hier?“, fragte der ältere Mann verwirrt. „Wir haben noch ein paar Fragen an sie!“ antwortete Peter eisig auf die Frage des Mannes. „Können wir reinkommen? Ich denke nicht, dass wir hier draußen über diese Dinge sprechen wollen.“ versucht Justus in einem etwas netterem Tonfall und bedachte Peter mit einem ermahnenden Blick, doch dieser schnaubte nur. Sam nickte und lies die drei Detektive ins Haus. Sie hatten sich kurz darauf im Wohnzimmer versammelt und saßen auf roten Sofas.
“Und? Was gibt es denn noch zu besprechen?“, fragte Sam und sah die drei Fragezeichen etwas zurückhaltend an, als würde er ihnen nicht mehr ganz über den Weg trauen.
„Nun es gibt noch eine Dinge die wir gerne mit ihnen besprechen würden, sowie haben wir einige Dinge herausgefunden, die ihnen helfen könnten.“, fing Justus an um den bereits verschreckten Mann nicht noch mehr zu beunruhigen.
„Aha, ja da bin ich ja mal gespannt!“, „Das kann ich mir gut vorstellen!“ flüsterte Peter so leise, dass es nur Bob hören konnte. Sam schniefte kurz, dann griff er zu seiner Bierflasche und nahm einen großen Schluck.
„Als erstes hätte ich da einen allgemeine Frage an sie. Kennen sie Mrs. King?“, fragte Justus und Sam lief bleich an als Justus den Namen ausgesprochen hatte.
„Diese Betrügerin. Die hat sie nicht mehr alle!“, rief Sam und formte seine Hand zu einer Faust.
„Sie hat mich um eine Menge Geld betrogen, nur weil ich etwas über meine verstorbene Frau wissen wollte. Nicht mal angesehen hat sie mich. War nur scharf auf das Geld, ohne mir eine Antwort zu geben!“, fluchte Sam.
„Nun, können sie sich vorstellen, dass es hier einen Schatz geben soll? Mrs. King sucht danach.“, fragte Justus wieder und Sam schüttelte seinen Kopf.
„Einen Schatz gibt es hier nicht. Das einzigste was es hier noch geben kann sind Papiere aus der Zeit der Minenarbeiter und Soldaten. Doch diese Papiere wären höchstens noch was fürs Museum!“, erzählte Sam während er wieder einen Schluck aus seiner Bierflasche nahm und Bob ihn immer mehr mit einem kopfschütteln betrachtete. Peter schaute sich derweil im Raum um und verzog verächtlich das Gesicht. Seit ihrem letzten Besuch hatte sich nicht besonders viel verändert, wenn man mal von den ganzen neuen leeren Bierflaschen absah.
„Papiere? Sie meinen doch etwa nicht Papiere aus den Zeiten des Krieges?“, wiederholte Justus neugierig die Frage und Sam nickte.
„Hier lebten nicht nur die Minenarbeiter, sondern es gab auch sehr viele Soldaten die hier ihre Lager und Bunker hatten. Zwar ist davon nichts mehr zu sehen, aber es kam immer wieder mal vor, dass Papiere aus dieser Zeit aufgetaucht sind!“, erzählte Sam und stand auf. Er lief zu einem kleinen Regal und kramte ein Buch heraus, dann kam er wieder zurück und setzte sich.
„Schaut euch mal diesen Artikel hier an. Der stammt noch aus dieser Zeit!“, In dem Buch war ein Foto abgebildet, auf dem ein ziemlich alter Bogen Papier zu sehen war, der fast auseinander fiel. Justus sah sich den Artikel ganz genau an.
„Wirklich erstaunlich, dass es solche Papiere dort noch geben könnte!“, murmelte der erste Detektiv nachdenkend, während Sam das Buch auf die Seite legte.
„Aber einen Schatz gibt es hier nicht mehr. Da muss sich Mrs. King irren. Die Minen wurden damals abgebaut bis auf den letzten Diamanten. Da wird keiner mehr etwas finden können!“, Sam stand auf und räumte das Buch wieder zurück ins Regal.
„Aber ich glaube kaum, dass ihr nur wegen diese paar Fragen zu mir gekommen seid. So wie ich euch kenne, wollt ihr bestimmt noch viel mehr!“, Sam zog eine Augenbraue nach oben und sah die drei Fragezeichen an. Justus nickte.
„Es gibt tatsächlich noch ein paar Sachverhalte, die wir gerne mit ihnen besprechen würden!“, Justus räusperte sich und Bob wollte ihn schon davon abbringen mit dem älteren Mann über solche Dinge zu sprechen, die ihn noch mehr verängstigen könnten. Doch auf der anderen Seite war es dem dritten Detektiv nur recht, wenn er so schnell wie möglich dieses Haus verlassen konnte. Er blickte kurz zu Peter rüber und zuckte zusammen. Peter schien den Mann nahezu mit seinen Blicken erdolchen zu wollen.
„Zum einen haben wir eine seltsame Beobachtung gemacht in den Minen. Dort wird nämlich doch noch gearbeitet, allerdings von zwei verschiedenen Menschen, an zwei verschiedenen Stellen. Bei den einen handelt es sich um Mrs. King und ihrem Sohn John King, und bei den anderen handelt es sich um die Diamentendiebe, die vor einigen Tagen Diamanten in Los Angeles geklaut haben, die bisher nicht gefunden worden sind!“, erzählte Justus und die Augen von Sam wurden immer größer mit jedem weiteren Wort.
„Aber es ist verboten die Minen zu betreten, allein weil sie jederzeit einstürzen können, da die Balken in den Gängen zu sehr ausgelastet sind!“, rief Sam und wollte schon aufspringen, sich seine Jacke schnappen und zur Mine eilen, doch Justus hielt ihn zurück.
„Ich glaube nicht, das wir uns sorgen machen müssen. Mrs. King ist alt genug um sich zu informieren und die Diebe, die haben dort nur ihre Beute versteckt und halten sich dort nur auf, damit Mrs. King die Beute nicht findet!“, erklärte Justus und Sam beruhigte sich ein kleines bisschen wieder .
„Nun gut wenn du meinst, aber müsste man das nicht eigentlich der Polizei melden?“, fragte Sam und Justus nickte wieder.
„Eigentlich schon, aber zum ersten sind wir keine 48 Stunden mehr in Hidden Valley, und zum zweiten haben wir einen Fall zu lösen, und da würde die Polizei nur stören oder dafür sorgen, dass wir den Fall nicht mehr lösen können!“, Sam nickte nach einiger Zeit, als sich plötzlich etwas im Türschloss drehte und kurz darauf eine Frauenstimme ertönte.
„Sam? Bist du noch hier?, rief die Stimme, die Justus an Clara erinnerte.
„Am besten ihr geht jetzt. Wenn Clara euch hier sieht, dann gibt es nur wieder Ärger. Sie will nämlich nicht, dass ich mich hier noch mit neuen Leuten spreche. Sie meint die ganze Geschichte nimmt mich schon zu sehr mit, und sie will auch meinen Umzug planen!“, Sam scheuchte die drei Fragezeichen auf und deutete zur Balkontüre.
„Geht lieber da nach draußen, da kann sie euch nicht sehen!“, Die drei Fragezeichen eilten los und waren kurz danach in einem kleinen Hinterhof angekommen.
„Äußerst interessant!“, rief Justus.
„Was ist denn nun schon wieder interessant?“, äffte Peter ihm nach, “Der hat sie doch eindeutig nicht mehr alle. Was für eine Frechheit uns einfach so raus zu bugsieren!“
„Nun, Clara will das Sam umzieht. Zuvor wollte sie es doch um jeden Preis verhindern, dass Sam von hier wegzieht!“, erinnerte Justus seine beiden Kollegen an ihren ersten Tag in Hidden Valley.
„Stimmt!“, rief Peter der sich noch an Justus wage Erzählung erinnerte, als sie in Hidden Valley angekommen waren.
„Genau, und als wäre das nicht ein komischer Zeitpunkt, gerade jetzt, wo so viel passiert!“, meinte Justus während sie über den Hinterhof zur Straße liefen. Da Hidden Valley nur aus einer Straße bestand, die sich durch die wenigen Häuser schlängelte, waren sie sehr schnell wieder am Hotel angekommen.
„Vielleicht war sie es ja doch.“, rief Peter mit einem mal.
„Wie meinst du das zweiter?“, fragte Justus.
„Ja die Sache mit Bob und dem Raub der Ausrüstung. Da wurde doch ein rotes Haar gefunden, und du hast noch meinen Vater verdächtigt!“, erinnerte Peter Justus an den Vorfall, den sie bis heute noch nicht geklärt hatten. Peter war auch immer noch ein kleines bisschen sauer auf Justus, aber noch mehr Wut verspürte er Sam gegenüber.
„Aber wir hatten das doch schon besprochen gehabt, dass wir sie nicht mehr verdächtigen!“, warf Justus ein.
„Nein, wir haben noch gar nichts besprochen, wenn schon hast du alleine mal wieder eine Entscheidung ohne uns getroffen! Außerdem hast du doch behauptet, dass alle mit roten Haaren als verdächtig gelten, so lange es keinen anderen Beweis gibt!“, fügte Peter hinzu bis Justus schließlich nickte und damit einverstanden war, dass man das Haar noch untersuchen lies, bevor man weiter darüber spekulierte.
„Gut, dann fahren wir jetzt am besten in ein Labor und lassen das Haar untersuchen. Vielleicht finden wir ja so heraus wem es gehört!“, meinte Justus und wollte schon ein Taxi rufen, als Bob ihn an der Schulter antippte.
„Ich glaube du hast da etwas vergessen erster.“, Er sah Justus für einen Moment an und hoffte, dass dieser selber darauf kommen würde, doch dem war nicht so.
„Und was?“, fragte Justus .
„Erstens gibt es hier wahrscheinlich weder ein Labor, noch ein Taxi in diser Pampa und zweitens können wir natürlich in irgendein Labor fahren und das Haar untersuchen lassen, doch wenn wir wissen wollen wem es gehört, dann brauchen wir erst noch Haarproben von allen Leuten mit roten Haaren!“, Justus schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn.
„Wie konnte ich so einen wichtigen Schritt nur vergessen? Dieser Fall macht mich echt fertig!“, murmelte Justus während sie das Hotel betraten.
„Aber ich denke nicht, dass wir hier ein Labor finden werden, außer vielleicht bei Dr. Price in der Praxis. Der dürfte solche Gerätschaften haben wenn ich mich nicht geirrt habe!“, fügte Justus hinzu.
„Doch dafür müssen wir ihn erst mal finden. Und das kann dauern!“,
So das war jetzt das letzte bisher existierende Kapitel. Danach ist der Kontakt einfach irgendwie abgebrochen und Lust auch etwas verpufft 🤷🏼♀️
Wir werden wohl nie erfahren wie die Story ausgehen wird, das wird wohl einer der Fälle sein den die drei Fragezeichen wohl nicht lösen können!
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"Dass sich Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten trotz allem Existenzialismus äußerst unterhaltsam liest, ist ein Glücksfall." (Dominic Schmiedl)
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#14 Zehlendorf Eiche
Auf einer Bank in Zehlendorf im Schatten einer großen Eiche und mit der Straße gut im Blick da sitzt die Schöne und der Bleiche, der sitzt zwei Ellen nebendran, heißt: mindestens eine zuviel, und spricht, das Smartphone fest im Griff, von irgendeinem Online-Spiel. Das tut er, da die Dame fragt - sie fragt sogar erstaunlich häufig - und er erzählt, haut alles raus - die Fakten sind ihm gut geläufig - und ist dabei leicht angespannt, sagt irgendwie sehr oft das Gleiche - dort auf der Bank in Zehlendorf im Schatten einer großen Eiche. Und wie die zwei so bei sich sitzen und drumherum manch Andrer rennt und alle Menschen fleißig schwitzen, weil überall die Sonne brennt, und an der Bank zwei Tüten lehnen mit Badesachen reingepresst und Mancher aus der Clique fern vielleicht schon Haustürn fallen lässt und unser Held sich wacker schlägt, er alles fleißig wiedergibt und merkt, wie sich ein Körper an ihn, ein Kopf auf seine Schulter schiebt, da zeigt der Sommer, was er kann, da kriegt er Farbe jener Bleiche auf seiner Bank in Zehlendorf im Schatten einer großen Eiche. Und schließlich? Tja, nach kurzer Weile kommt plangemäß dann noch ein Bus und hält und öffnet seine Türen für jeden, der ihn kriegen muss, und steht da, laut und hoch und kräftig, ganz unmöglich zu übersehn und fähig viele weitre Leute in seinem Innren aufzunehm. Und auf der Bank zwei Augenpaare, sie schaun, doch auch wenn keiner spricht, herrscht Einigkeit: DEN Bus erreichen muss sicher wer, nur sie grad nicht! So fährt er an und fährt er ab, verlässt er wieder seinen Raum - ohne die Schöne, ohne den Bleichen - und sowieso ohne den Baum …
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29.01. Obligatorische Sandburg und Nahtoderfahrung
Insgesamt konnten wir sehr gut schlafen und uns konnten auch nicht die halb feiernden Mitbenutzer des Camping Platzes aufwecken. So wie es aussah hatten die den Fluss genutzt um früh morgens gleich mal nackt schwimmen zu gehen. Warum auch nicht… Wir machten uns dann jedenfalls fast gleich nach dem Aufstehen aus dem Staub – wortwörtlich, denn der Boden war so ausgetrocknet, dass der ganze Innenraum unseres Autos jetzt eine nette, hellgelbe Staubschicht hat.
Unser Ziel war erstmal wieder die Bücherei, denn Lukas wollte noch einmal sein Handy aufladen und da Paula und Sandra ihn endlich überredet hatten, den Strand entlang zu einer richtig schönen Bucht vierzig Minuten weg zu fahren, war die eine Stunde warten erträglich. Unser nächstes Ziel hieß Whariki Beach und befand sich so ziemlich am obersten Zipfel der Bucht. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass man zu Fuß noch zwanzig Minuten hinlaufen musste und so wurde beschlossen Proviant mit einzupacken. Paula machte sich auch gleich an die Arbeit und fing an unser mitnehmbares Essen zusammen zu packen bis sie zehn Minuten später den Proviant, den sie eigentlich zum mitnehmen vorbereitet hatte, selber gegessen hatte. Daraufhin beschlossen wir doch noch vor dem Strandbesuch zu essen. Lukas warf schnell ein paar asiatische Nudeln in den Topf und Paula jagte alles noch sofot essbares. Wir haben jetzt quasi nur noch Pfannkuchenpulver übrig und ich denke, es wird mal wieder Zeit für einen Einkauf.
Mit einigermaßen vollen Mägen machten wir uns dann auf zum Strand bis uns dann nach ein paar Metern auffiel, dass wir die Sonnencreme vergessen hatten. Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, aber natürlich hatte Paula, die ja bis jetzt noch nie ihre Anfälligkeit für Sonnenbrand gezeigt hatte, nein :P, vergessen sich einzucremen. Sandra meldete sich freiwillig fürs Zurückgehen und folgte den Beiden dann nach. Der Weg führte über kleine Bergrücken mit einer atemberaubenden Aussicht und Sanddünen, bis man an einem riesigen Strandstreifen ankam, von dem man einen etwas vernebelten Blick auf mehrere kleine Inseln hatte. Malerisch schön!
Mit Paula bereits im Wasser, überredete Sandra Lukas mit ihr die obligatorische Sandburg zu errichten. Gesagt, getan. Mit zwei Ästen wurde Gräben gehoben und es war keiner scheu sich in den Sand zu hocken, um die Ecktürme hochzubauen. Lukas musste natürlich seine angestauten Aggressionen durch Sand werfen loskriegen und konnte aber von schlimmeren Einsturz Würfen auf die Türme abgehalten werden.
Paula tauchte plötzlich auch wieder auf und zwar völlig bleich und in halber Panik. Anscheinend war sie zu weit rausgeschwommen und eine Strömung hatte sie erwischt und nicht mehr loslassen wollen. Ihre Hilfeschreie hatten wir auch nicht gehört, da jegliche Geräusche vom Wind davongetragen wurden. Gott sei Dank wurde sie aber nicht gegen die nächsten Felsen geschleudert, sondern konnte sich wieder auf das feste Land retten, also keine Panik, liebe Leser! Es lief alles nochmal gut! Somit hat auch Paula ihre erste Nahtoderfahrung überwunden. Wir sind so stolz auf dich! (Nächstes Mal sollte man aber die Schilder mit „Swimming not recommended“ beachten…) Insgesamt hätten wir damit die 4. Nahtoderfahrung geschafft!
Paula half uns dann noch bei der immer stattlicher werdenden Burg und wir machten noch ein Foto von unserem Meisterwerk. Da Lukas schon angefangen hatte zu frieren, begaben wir uns auf den Rückweg über die Sanddünen zurück. Beim Auto angekommen war erstmal die Frage, wo unser nächster Camping Platz überhaupt sei. Er war auf keiner Karte oder App von uns eingezeichnet und wir wussten nur, dass es einen freien Platz gibt, weil uns das Informationscenter in der Stadt darüber informiert hatte. Da es aber in der Gegend hier eigentlich nur eine Straße gab, folgten wir dieser einfach und kamen ein paar Schilder weiter auch bei einem kleinen Parkplatz direkt am Meer an.
Lukas bereitete direkt ein paar Pfannkuchen vor und wir spielten noch das Kartenspiel Boss und Arsch, bis es dunkel wurde. Was ein schöner Tag!
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Die Bürgschaft
Johann Christoph Friedrich von Schiller (* 10. November 1759 in Marbach am Neckar, Württemberg; † 9. Mai 1805 in Weimar, Sachsen-Weimar)
Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Damon, den Dolch im Gewande: Ihn schlugen die Häscher in Bande, »Was wolltest du mit dem Dolche? sprich!« Entgegnet ihm finster der Wüterich. »Die Stadt vom Tyrannen befreien!« »Das sollst du am Kreuze bereuen.«
»Ich bin«, spricht jener, »zu sterben bereit Und bitte nicht um mein Leben: Doch willst du Gnade mir geben, Ich flehe dich um drei Tage Zeit, Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit; Ich lasse den Freund dir als Bürgen, Ihn magst du, entrinn' ich, erwürgen.«
Da lächelt der König mit arger List Und spricht nach kurzem Bedenken: »Drei Tage will ich dir schenken; Doch wisse, wenn sie verstrichen, die Frist, Eh' du zurück mir gegeben bist, So muß er statt deiner erblassen, Doch dir ist die Strafe erlassen.«
Und er kommt zum Freunde: »Der König gebeut, Daß ich am Kreuz mit dem Leben Bezahle das frevelnde Streben. Doch will er mir gönnen drei Tage Zeit, Bis ich die Schwester dem Gatten gefreit; So bleib du dem König zum Pfande, Bis ich komme zu lösen die Bande.«
Und schweigend umarmt ihn der treue Freund Und liefert sich aus dem Tyrannen; Der andere ziehet von dannen. Und ehe das dritte Morgenrot scheint, Hat er schnell mit dem Gatten die Schwester vereint, Eilt heim mit sorgender Seele, Damit er die Frist nicht verfehle.
Da gießt unendlicher Regen herab, Von den Bergen stürzen die Quellen, Und die Bäche, die Ströme schwellen. Und er kommt ans Ufer mit wanderndem Stab, Da reißet die Brücke der Strudel herab, Und donnernd sprengen die Wogen Dem Gewölbes krachenden Bogen.
Und trostlos irrt er an Ufers Rand: Wie weit er auch spähet und blicket Und die Stimme, die rufende, schicket. Da stößet kein Nachen vom sichern Strand, Der ihn setze an das gewünschte Land, Kein Schiffer lenket die Fähre, Und der wilde Strom wird zum Meere.
Da sinkt er ans Ufer und weint und fleht, Die Hände zum Zeus erhoben: »O hemme des Stromes Toben! Es eilen die Stunden, im Mittag steht Die Sonne, und wenn sie niedergeht Und ich kann die Stadt nicht erreichen, So muß der Freund mir erbleichen.«
Doch wachsend erneut sich des Stromes Wut, Und Welle auf Welle zerrinnet, Und Stunde an Stunde ertrinnet. Da treibt ihn die Angst, da faßt er sich Mut Und wirft sich hinein in die brausende Flut Und teilt mit gewaltigen Armen Den Strom, und ein Gott hat Erbarmen.
Und gewinnt das Ufer und eilet fort Und danket dem rettenden Gotte; Da stürzet die raubende Rotte Hervor aus des Waldes nächtlichem Ort, Den Pfad ihm sperrend, und schnaubert Mord Und hemmet des Wanderers Eile Mit drohend geschwungener Keule.
»Was wollt ihr?« ruft er vor Schrecken bleich, »Ich habe nichts als mein Leben, Das muß ich dem Könige geben!« Und entreißt die Keule dem nächsten gleich: »Um des Freundes willen erbarmet euch!« Und drei mit gewaltigen Streichen Erlegt er, die andern entweichen.
Und die Sonne versendet glühenden Brand, Und von der unendlichen Mühe Ermattet sinken die Kniee. »O hast du mich gnädig aus Räubershand, Aus dem Strom mich gerettet ans heilige Land, Und soll hier verschmachtend verderben, Und der Freund mir, der liebende, sterben!«
Und horch! da sprudelt es silberhell, Ganz nahe, wie rieselndes Rauschen, Und stille hält er, zu lauschen; Und sieh, aus dem Felsen, geschwätzig, schnell, Springt murmelnd hervor ein lebendiger Quell, Und freudig bückt er sich nieder Und erfrischet die brennenden Glieder.
Und die Sonne blickt durch der Zweige Grün Und malt auf den glänzenden Matten Der Bäume gigantische Schatten; Und zwei Wanderer sieht er die Straße ziehn, Will eilenden Laufes vorüber fliehn, Da hört er die Worte sie sagen: »Jetzt wird er ans Kreuz geschlagen.«
Und die Angst beflügelt den eilenden Fuß; Ihn jagen der Sorge Qualen; Da schimmern in Abendrots Strahlen Von ferne die Zinnen von Syrakus, Und entgegen kommt ihm Philostratus, Des Hauses redlicher Hüter, Der erkennet entsetzt den Gebieter:
»Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, So rette das eigene Leben! Den Tod erleidet er eben. Von Stunde zu Stunde gewartet' er Mit hoffender Seele der Wiederkehr, Ihm konnte den mutigen Glauben Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.«
»Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht, Ein Retter, willkommen erscheinen, So soll mich der Tod ihm vereinen. Des rühme der blut'ge Tyrann sich nicht, Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht, Er schlachte der Opfer zweie Und glaube an Liebe und Treue!«
Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor, Und sieht das Kreuz schon erhöhet, Das die Menge gaffend umstehet; An dem Seile schon zieht man den Freund empor, Da zertrennt er gewaltig den dichter Chor: »Mich, Henker«, ruft er, »erwürget! Da bin ich, für den er gebürget!«
Und Erstaunen ergreifet das Volk umher, In den Armen liegen sich beide Und weinen vor Schmerzen und Freude. Da sieht man kein Augen tränenleer, Und zum Könige bringt man die Wundermär'; Der fühlt ein menschliches Rühren, Läßt schnell vor den Thron sie führen,
Und blicket sie lange verwundert an. Drauf spricht er: »Es ist euch gelungen, Ihr habt das Herz mir bezwungen; Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn – So nehmet auch mich zum Genossen an: Ich sei, gewährt mir die Bitte, In eurem Bunde der dritte!«
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Späte Schritte auf nasser Straße. Bäume wie bleiche Gespenster im Sturme tanzend, dann und wann, wenn der volle Mond durch die dichten Wolken zu scheinen vermag. Hafenlicht bricht sich in den Tropfen auf Fenstern. Die Nacht ist laut und tief und viele Gedanken lang.
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In der Zwischenpause saßen Lyse und ich in der Bibliothek beisammen, müde, gähnend, träge, das Wetter war Schuld daran und das bleiche Wolkentuch spannte sich wie ein tauber Dunst über die gesamte Region als wolle sie nicht allein die Straße sondern alles Schlafen legen.
Mein Kopf lag auf ihrem Schoß, ich war in Gedanken und träumte ein wenig, dann werde ich in solch Situationen immer ganz sentimental.
Lyse: Nimmst du immer noch alle Gespräche mit dem Handy auf?
Ich: Ich kann nicht anders. Ich denke, ich versuche die Menschen immer noch zu verstehen.
Lyse: Ist das der Grund wieso du auch unser Gespräch jetzt aufnimmst? Versucht du etwa mich zu verstehen?
Ich: Ich weiß nicht, vielleicht, mir geht eine Menge durch den Kopf und am Wochenende habe ich getrunken, das hat mir den Kopf schwer gemacht.
Lyse: Du hättest mich anrufen können, meine Eltern lassen mir auch ein wenig Freizeit, weißt du.
Ich: Das sagt sich so leicht, das Risiko will ich nicht eingehen, daß sie dich fragen, wer da angerufen hat.
Lyse: Meine Eltern sind zwar streng, aber ein wenig darf ich auch durchatmen.
Ich: Wirklich? Das sieht aber nicht danach aus.
Lyse: Weil du mich nicht besuchen darfst?
Ich: Deine Eltern erlauben dir doch gar nichts, Lyse, du lebst ja wie in einem Gefängnis.
Lyse: Kann schon sein. Dann lebst du aber auch in einem Gefängnis.
Ich: Ein „Betreutes Wohnheim“ ist kein Gefängnis, es ist mehr sowas wie ein „Offener Strafvollzug“
Lyse: Also doch Gefängnis.
Ich: Möglich. Ich komme mir an allen Ecken und Enden belauscht vor, die Betreuer legen überall ein Ohr an die Wand.
Lyse: Ich hab mich schon gewundert, wieso du meistens immer schreibst. Nein, schon gut, ich hab Verständnis für dich und deine Situation.
Ich: Da bist du eine der Wenigen, Lyse. Ich frage mich nur wie es in Zukunft weitergehen soll? Ich könnte die gesamte Zeit nur Seufzen.
Lyse: Denkst du noch immer über die Liebe nach, wann du dich verliebst oder an der Reihe bist? Das kannst du nicht beeinflussen.
Ich: In der Schule sehe ich die Pärchen und weiß ganz genau, ich könnte nie mit einem Jungen Sex haben, das ist für mich einfach ekelhaft.
Lyse: Hm! Also findest du, daß ich eklige Gedanken habe oder mich auch ekelhaft verhalte?
Ich: Nein, versteh mich richtig, ich kann es mir nicht vorstellen, auch wenn ich will. Da überkommt mich ein Schauder und mir zieht es alles zusammen. Schon beim Gedanken daran, es ist keine Angst, ich finde es nur widerlich, das ist alles. Jungs sind eben Jungs, verstehst du.
Lyse: Es ist nicht so schlimm wie du meinst. Ich hab es auch hinter mich gebracht, schon vor zwei Jahren, das habe ich dir erzählt.
Ich: Trotzdem, Lyse! Es ist anders mit einem Jungen zu schlafen als mit einem Mädchen. Mädchen sind zärtlicher, viel romantischer.
Lyse: Davon kannst du mir Geschichten erzählen wie es ist mit einem Mädchen intim zu werden, da kann ich nicht mitreden.
Ich: Wir sind doch auch ganz lieb zueinander gewesen, wenn du bei mir übernachtet hast.
Lyse: Die wenigen Male, meinst du, das war schön – ja! Aber…ich muß dich das fragen.
Ich: Was denn?
Lyse: Hast du dich vor mir geekelt, ich meine, weil ich schon vorher mit Jungs…ich meine wie war das für dich? Wir haben uns ja auch geküßt und berührt.
Ich: Lyse! Ich hab dich gern, das brauche ich dir nicht zu sagen und darum war es wunderschön für mich, auch wenn…
Lyse: Auch wenn…ich weiß…ich werde für dich nie so sein wie ein Mädchen zu dir sein sollte, weil ich mich in Jungs verliebe.
Ich: Du bist ein großartiger Mensch, Lyse, es war schön mit dir zärtlich zu sein, dich zu berühren, schmecken und riechen – du duftest immer so gut.
Lyse: Das tust du doch auch. Bei dir glaube ich immer, ich liege in einer Blumenwiese. Sag mal badest du ständig in Zuckerwasser, oder was?
Ich: Ich bin die Zuckerfee, weißt du doch. Ich kann Liebestränke brauen und nachts tanze ich unter dem Mondschein.
Lyse: Das kann ich dir sogar glauben. Ernsthaft! War es dir unangenehm mich zu berühren, weil du weißt…daß ich…mit Jungs…?
Ich: Lyse…ich habe zu großen Respekt vor dir, um dir einen Vorwurf zu machen. Das steht mir auch nicht zu. Ich hab dich lieb, so wie du bist. Ich kann dir nicht vorschreiben in wen du dich zu verlieben hast, das will ich auch gar nicht, die Natur geht ihre eigenen Wege – wie bei mir.
Lyse: Schön gesagt. Das Leben ist schon kompliziert, was?
Ich: Ist es das nicht immer? Ich schlafe mit einem Mädchen und meine es ist die große wahre Liebe und dabei ist es nur für eine einzige Nacht.
Lyse: Die Zeit wird kommen, auch für dich. Wir sind noch jung, uns steht das Leben offen. Leben und die Liebe.
Ich: Es ist schön geliebt zu werden. Zu kuscheln, Wärme zu spüren. Ein Herzschlag an meinem spüren.
Lyse: So wie meinen jetzt gerade.
Ich: Genau! So wie deinen. Ich denke, ich darf noch ganz viele Erfahrungen sammeln, obwohl ich ohne Eltern aufwachse.
Lyse: Dafür kannst du doch nichts. Deswegen darfst du dich aber nicht gering schätzen.
Ich: Damit meine ich nur, weil ich nie von einer Mutter geküßt oder von einem Vater umarmt worden bin.
Lyse: Meine Eltern tun das auch nicht. Sie umarmen mich schon, aber das ist irgendwie seltsam. Es kommt mir vor als wäre ich ein Plüschtier.
Ich: Muß aber nicht heißen, daß sie dich nicht lieben. Sie behandeln dich eher wie ein Glaspüppchen in der Vitrine.
Lyse: Sie lieben die Vorstellung von mir. Wenn sie wüßten, ich hab schon mit Jungs geschlafen, sie würden mich sterilisieren lassen.
Ich: Jetzt übertreibst du aber, obwohl…deine Eltern sind schon recht, wie heißt noch das Wort „konservativ“ und „prüde.“
Lyse: Wenn sie wüßten, daß ich eine Freundin habe, die ihr Herz an Mädchen verliert, untersagen sie mir bestimmt den Umgang mit dir.
Ich: Ziemlich kompliziert, nicht wahr? Schon komisch, daß wir überhaupt Freundinnen geworden sind, was?
Lyse: Der Toilettenvorfall hat damals alles sprichwörtlich ins Rollen gebracht.
Ich: Haha, stimmt. Deine Menstruationstasse ist in meine Kabine rübergekullert.
Lyse: Das nennt man ein Blutiges Kennenlernen.
Ich: Oder: Blutsschwestern!
Lyse: Da kriege ich gleich wieder Meine Tage.
Ich: Hab sie erst gehabt, da krieg ich immer die Krise!
Lyse: Hehe, ich mag die Bauschmerzen nicht. Ich winde mich da immer wie ein Wurm wie du weißt und jammer nur blöd rum.
Ich: Geht es nach mir darfst du gerne und sooft rumjammern wie du magst. Ich kümmere mich gern um dich. Dann trinken wir wieder Tee aus Thermoskanne. Und ich werde bei meinem Eisprung immer ganz eigenartig. Ist seltsam, meine Brüste variieren vor und nach der Periode an Größe.
Lyse: Meine auch. Liegt an den Wassereinlagerungen. Der Ausfluß ist anders, anfangs klebriger beim Eisprung.
Ich: Das nennt man Zerwixschleim. In der zweiten Hälfte wird er ja flüssiger und klarer, weil du dann leichter schwanger werden kannst.
Lyse: Wenn ich in meinem Alter schwanger werde bringen mich meine Eltern um. Von der PILLE bekomme ich wenigstens schöne Haut.
Ich: Und deine Brüste werden größer.
Lyse: Ja, und meine Brüste werden größer, hehe. Du nimmst ja nicht die PILLE, stimmt’s!
Ich: Ja! Ist einerseits unnötig weil ich nicht vorhabe mit einem Jungen zu schlafen. Dazu hab ich zuviel Angst vor einer Thrombose und einer möglichen Embolie, die daraus resultieren kann. Ich bin eben ein Angstkätzchen.
Lyse: Würde auch deinen Zyklus regulieren.
Ich: Kann schon sein, aber ich will mich mit den Nebenwirkungen nicht anfreunden. Meine Menstruation ist soweit ganz normal.
Lyse: Thrombose? Ja, da gebe ich dir recht. Du hast mir ja auch zum Mens-Cup geraten wegen der TSS-Gefahr.
Ich: Für mich ist der Cup am Besten, muß eben jeder für sich herausfinden. Tampons, da fühle ich mich immer so ausgetrocknet.
Lyse: Hab ich nur in Streßsituation, daß ich mich trockener fühle, aber der Cup ist auf jeden Fall kostengünstiger und niedlicher.
Ich: Niedlichkeitsfaktor plus Bonus!
Lyse: Und umweltschonender!
Ich: Das auch. Wir sind moderne Frauen mit den typischen von der Natur aus gegebenen alten Problemen.
Lyse: Und erleben im Sommer beim Eisprung die Hölle!
Ich: Beim Eisprung glaub ich manchmal ich schmelz dahin, weil meine Körpertemperatur ansteigt.
Lyse: Überhaupt, wenn du zwischendurch auch noch verliebt bist. Heute fühlst du dich normal an. Ich prüf das mal.
Ich: Und?
Lyse: Ganz normal. Und…deine Brüste fühlen sich auch NORMAL an.
Ich: War ja klar, daß du das gleich kontrollieren mußt. Deine Brüste sind größer.
Lyse: Weil ich die PILLE nehme.
Ich: Bäh!
Lyse: Dann faß ich dich eben nicht mehr an.
Ich: So war das nicht gemeint, du darfst mich anfassen, Lyse. Sei bitte nicht eingeschnappt.
Lyse: Bin ich doch nie. Bekommst dafür ein Küßchen oder auch zwei oder drei!
Ich: Ohhh jaaa!!!
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John Sinclair, Tonstudio Braun - Folge 35: Eine schaurige Warnung
John Sinclair, Tonstudio Braun – Folge 35: Eine schaurige Warnung
John Sinclair, Tonstudio Braun – Folge 35: Eine schaurige Warnung
Mit ungeheurer Wut schleuderte der Zwerg das Skelett auf die Straße. Ächzend zerbrach es. Danach…Totenstille. “So geht es allen, die mein Reich betreten…” gellte seine Stimme plötzlich aus dem nächtlichen Wald. Wieder flog ein Gegenstand krachend auf’s Pflaster. Mit schaurigem, hohlem Klang rollte er neben das bleiche Gerippe.…
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12.10. Havanna Tag 3
Verwirrend ist, das Havana mal Havana, dann Havanna und aber auch Habana heißt. La Habana. Ausgesprochen wird es aber immer gleich. Internet gibt es an den größeren Hotels, die entweder dem Staat gehören, oder aber auch spanischen Hotelketten. Eine Stunde kostet 2CUC im Hotel, es soll auch günstiger gehen, dafür muss man aber Schlange stehen. An einigen öffentlichen Plätzen gibt es ebenfalls ein verfügbares WiFi, dass erkennt man daran, dass viele Menschen da sind, und in ihre Endgeräte schauen.
Und zwar nur dort. Gar nicht so schlecht, das System. Plötzlich merkt man sehr deutlich, wie viel Lebenszeit man damit verplempert, in Bildschirme zu sehen, anstatt ins echte Leben. Für alle Freunde des alten Autos heut mal ein paar Bilder vom Malecon, der schönen Uferstraße, an der sich neben den Tagesgeschäften nachts offenbar alles abspielt. Die große Zahl herumliegender leerer Kondompackungen lässt erahnen, dass es sich nicht nur um informelle Treffen der örtlichen Jugend handelt. Die Oldtimer, so wurde mir erzählt, bestehen nur selten aus Originalteilen, 60 Jahre karibisches Seeklima fordern ihren Tribut, und so arbeiten unter der Haube alle möglichen Substitute, Skoda, Lada, Wartburg etc pp. Schön sieht’s außen trotzdem aus.
Was mir schon beim ersten Spaziergang aufgefallen ist, ist die große Zahl riesiger schwarzer Vögel, die die Wolkenkratzer aus den 30er und 40er Jahren umkreisen. Beeindruckendes Schauspiel, besonders wenn man im obersten Stockwerk eines der hohen Gebäude steht und die Viecher sehr sehr nah sind.
Das schlimmste an Kuba ist übrigens der Umstand, dass es bleiche Deutsche denken lässt, Salsa tanzen lernen zu müssen.
Die örtliche Jugend hier auf meiner Straße hört Punk und Metal und scheint mit dem Buena Vista Social Club wenig anfangen zu wollen. Passt ja auch nicht richtig zum Skateboard.
Die Geschäfte sind größtenteils leer, direkt vor den Läden wird man aber auch gleich gefragt, was man benötigt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Abends ist die Stadt relativ dunkel, das hat wohl unter anderem Stromspargründe. Man findet aber trotzdem heim.
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Traum
Die schönsten Träume sind die Schlimmsten. Denn irgendwann wacht man auf.
In meinem Träumen verpasse ich oft Z��ge, manchmal sogar gleich mehrmals hintereinander. Doch in meinem letzten Traum kam erst gar kein Zug. Also irrte ich durch die Nacht von Bahnhof zu Bahnhof. Und diese Nacht fühlte sich nicht sicher an. Der Himmel war voll von dunklen, aufgeplusterten Wolken und Nebelschwaden wanderten durch die Straßen. Ab und an tauchten bleiche, hysterische Menschenmengen auf, die ebenso ziellos wie ich zu sein schienen. Sie machten mir noch mehr Angst, deshalb versuchte ich in der Dunkelheit unsichtbar zu werden. Irgendwann, ich war schon vollkommen aufgelöst, kam plötzlich ein alter, klappriger Bus die Straße entlang, der wie alles in dieser Nacht mehr Gerüst als alles andere war. Ich stolperte hinein und ließ mich auf einen der Sitze fallen, nur um dort ein wenig zu weinen. Und als ich aufblickte, erkannte ich, dass neben mir jemand saß den ich kannte. Jemand mit meerblauen Auge und dem schwärzesten, braunen Haar der Stadt. Und dieser jemand nahm mich einfach nur ganz fest in den Arm und hielt mich bis ich aufwachte. Es fühlte sich so wundervoll an, dass sich das Gefühl bis in den Wachzustand zog. Ich liebe Umarmungen, also ehrliche. Sie schließen das ganze Universum ein und machen es ganz klein.
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Jonas, Tod und Finsterlinge
Die kleine, dicke Frau hüpfte ungelenk auf einem Bein über das Trottoir. Vergeblich versuchte sie ihren widerspenstigen Fuß in einen caramelfarbenen Wildlederstiefel zu zwängen.
Wie so oft, hatte sie Uhr- und Jahreszeit aus dem Blick verloren und deshalb ihr Schuhwerk nicht mehr rechtzeitig angelegt. Wenigstens war sie warm genug angezogen. Sie trug einen farbenfrohen Poncho aus Schafwolle mit einer langen, spitz zulaufenden Kapuze, dazu weite, schwere Röcke und blau geblümte Armstulpen.
Zack! Der Fuß rutschte mit einem Ruck in den Stiefel und – Flaps! - landete die kleine Frau mit ihrem breiten Hinterteil auf den von Eis überzogenen Pflastersteinen.
Sie kicherte. Ihr rundes, herzliches Gesicht war über und über bedeckt mit freundlichen Lachfältchen. Schnaufend hievte sie sich wieder in die Höhe und klopfte sich den Schnee von den Röcken. Die Kirchturmuhr schlug 14.45 Uhr. Ihr blieben nur noch wenige Minuten. Sie stellte sich neben die Beifahrertür des gelben Kleinwagens.
Auf der anderen Straßenseite lief ein Mann mit zwei Kindern und einem Hund vorbei.
Der Hund wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, als er die kleine, dicke Frau bemerkte. Tiere mochten sie. Sie wussten, dass sie den Tod nicht zu fürchten brauchten.
Ängste, Schmerzen und alle anderen Schattengefühle waren Geschäfte des Lebens, Geschäfte der Finsterlinge. Damit hatte sie nichts zu tun.
Wie erwartet nahmen der Vater und seine Kinder keine Notiz von der Fremden.
Jonas Penning ging achtsamen Schrittes zu seinem Wagen, unsicher ob er schon wieder Auto fahren durfte. Er öffnete den gelben Lupo und griff nach seinem Eiskratzer. Es war klirrend kalt. Seine Finger fühlten sich taub an, als er sich endlich in den Fahrersitz sinken ließ. Er klemmte sein Handy, das er als Navi nutzte, in die Halterung an der Windschutzscheibe. Auch auf Strecken, die er häufig fuhr, gab es ihm ein irrationales Gefühl von Sicherheit.
Der beißende Körpergeruch, den er ausdünstete, würde ihm in jeder Kontrolle zum Verhängnis werden, ganz davon abgesehen, dass die Kleidung, die ihm auf der Haut klebte, roch, als hätte er damit ausgiebig schmutzige Aschenbecher und Schnapsgläser ausgewischt. Er startete den Motor, ließ die Kupplung kommen und setzte sein Auto beinahe gegen den silbernen Kleinbus vor ihm, weil er vergessen hatte den Rückwärtsgang einzulegen.
„Auf Lessingstraße in Richtung Goethestraße starten. Die geschätzte Ankunftszeit ist 15.32 Uhr. Sie befinden sich auf der schnellsten Route trotz des üblichen Verkehrs“
Beim Rechtsabbiegen fiel ihm der herausgezogene Stift an der Beifahrertür auf. Hatte er sein Auto die ganze Nacht offen gelassen? Die Heizung wurde untypisch schnell heiß. Er manövrierte sich aus den engen, verwinkelten Gassen des Dichterviertels hinaus auf die Bundesstraße. Die Sonne schien. Langsam breitete sich Ruhe in ihm aus. Seine Finger tauten auf. Die Straße war frei.
Sanft strich sie über seinen Oberschenkel und sang ihm 'Jacobs Schlaflied' vor, so wie seine Mutter es an seiner Wiege getan hatte.
„Hab keine Angst vorm schwarzen Mann
Er fürchtet sich ja selber so
Träum von deiner Eisenbahn
Löwen gibt’s doch bloß im Zoo“
Sie sah zu, wie er sich entspannte. Seine Ellbogen fielen nach unten und seine Gesichtszüge wurden weich. Ob es nun ihr Gesang war, oder die Heizung, die sie erhitzt hatte war unwichtig. Sie lächelte ihr warmes, herzliches Lächeln. Als sie endlich den Finsterling bemerkte, war es bereits zu spät. Die ganze Zeit über hatte der bleiche, hagere Mann in seinem schwarzen Umhang regungslos auf dem Rücksitz gesessen. Im entscheidenden Moment schnellte die weiße, knochige Hand mit den schwarzen, langen Fingernägeln an ihrem Gesicht vorbei nach vorn.
Warme Heizungsluft blies Jonas ins Gesicht. Zwar registrierte er die rote Ampel, nicht aber ihre Bedeutung. Seine Lider wurden schwerer. Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seiner rechten Schulter, fast so als würde jemand lange Fingernägel durch seinen Mantel hindurch in seine Haut bohren. Er riss die Augen auf – Rote Ampel! - und ging voll in die Eisen. Quietschend kam der gelbe Lupo zum Stehen. Ein LKW brauste dicht von links nach rechts an ihm vorbei. Der hätte ihn ganz sicher erwischt, wenn ihn nicht…
Er griff nach seiner rechten Schulter und drehte sich abrupt um. Das Auto war leer. Er war allein. Seine Wangen glühten. Glück gehabt!
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