Tumgik
#deutscheschriftsteller
wortgemaelde · 3 years
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wie die liebe auf die Welt kam
"ich sage hier so laut ich kann:  "Ich liebe dich, ich liebe dich" doch manche da draußen die hören das nicht. dann schreib ich es auf in spiegelschrift: ich liebe dich, ich liebe dich. und weil alles hier aus liebe ist, kommt zurück "ich liebe dich, ich liebe dich - still wiegt die botschaft die längst in eurem herzen liegt."
ich will euch von einem märchen berichten, ein märchen so wunderbar und zart, welches sich beiden meiner augen bat. ein märchen so lieblich und ernst zugleich wie es  nur in kalter winternacht heißt. nur in einer nacht von stille beseelt, getragen von einem atem der stockt in der luft, begleitet von einer wohligen kälte die an deinen augen zupft. eine nacht deren puls in nichts außer  klang gehalten werden will, zugleich jeder laut, jeder ton zu schrill, ja  gerade zu zerreißend wirkt. 
vorsicht sei geboten in dem was sie birgt, die auf deinem haupte thront als zitternde vase aus glas, psst denkt leise! gold soll zieren deine gedanken auf reise, absichtslos gekleidet sind farbe und duft, behütet richte dein augenlicht. schaut um euch und löschet den zauber nicht - in einer solchen nacht: 
psst, behutsam und leise in allem das ihr begeht, seid bereit zu ergreifen wenn der winterwind die botschaft anweht.
so ward der raume auf erden geschaffen, das chaos der sterne ruhte sogleich, und ein raunen tönte durchs himmelreich: 
"hey mars und merkur, pssst, kehret ein, es ist soweit zu stoppen die uhr! schaut nur mal nieder!  frau sonne, herr mond! holt  venus! die engel! alle die ihr hier wohnt!"
der himmel formierte zu einer  brücke der geborgenheit, vor der nacht in die knie gesunken war das all für sie nun bereit, vom rande stumm-ja eingefroren zuschauend - nur die zeit. entzückt waren sie von ihrer staksigkeit, schien sie sich geschickt zu winden, einknickend, stolpernd, der pfad unter den füßen doch nicht schwindend, spannte ihre flügel aus, am ende  bedacht ein lachen und abschiedskuss an die demut der planeten wendend: "dank an euch, ich flieg nach haus"
aus dem himmelszelt da flog die liebe, trat ein in stille erdenwelt. sank vom himmel übers meer, Vom Meer den dunklen Weg ins Land, zog durch felder, bis es die kleine hütte fand, umgeben von leise raunenden wäldern in eisiger nacht.  stillstand der zeit, momentum gekappt, fenster vereist, einzigartig gleichsam auch warm, schönheit mehr als perlengleich. 
jeden spalt im hauses wand beging sie zugleich, trat durch raum, hinein in mutters arm, in welchen sie  das  kindlein fand. die liebe umschloss das wesen wie nie etwas zuvor,  trat ganz dicht heran und sprach in sein ohr:
"kind welches du schläfst so warm und so zart, du bist das größte rätsel welches uns gegeben ward. in dir ruht alles: der schlaf - und das wache. in dir ist die zeit. in dir ist die fähigkeit zeitlos zu sein. die zukunft soll dir blüten tragen, hellste farben, schönheit der ungreifbarkeit,  ein lächeln getragen von deinem leben, sonne die dir freude malt, sollst auf ewig in wonne beben. in dir ist die fülle und der rollende lärm, in dir ist das schweigen und des rätsels kern. in dir kind ist alles, das wort wie das schwebende lied, das taumeln, der frieden, der schritt fest gerichtet zum sieg, die freiheit für mann wie für weib, in deinem leib wohnt  ein kämpfer, ein zeitloses werk, du bist die antwort, unter deinem herz liegt ein schwert. wenn sich die uhr bald weiterdreht, web ich mich in dein herz hinein, zwischen fleisch und blut alt werden, im leib finde mich, erinner dich, behüte mich, vergiss dies nicht, vergiss dies nicht." - - - - - - - - - - - - - - - - - -
"kind du bist selig,  doch im weiten feld der macht, zuweilen auf erdenzeit, wird nicht alles ewig rein sein, schaurig kriechen sie empor, bringen gier, angst und hass. aus der hölle schon hervor -entstiegen wird weiter entfacht : der kummer der menschen, die herzen verwesen, eine macht vom wahnsinn geküsst schreit: "das seis gewesen!" in einst himmlischer nacht. ungerechtigkeit wird spielen mit deinen augen, grausames wird elend gewähren, hand in hand den marsch summend schreitend, ein wall ausweitend bis das letzte lächeln bedeckt, bis ihr flüstern:  "verreck, oh verreck, dreck bist du, dreck" unsere freiheit auf ewigen schlafe zudeckt. meister sind lügen und zweifel, zum täuschen erzogen, still finden sie ihren weg, verlockend für den der den pfad der gier geht. manche herzen hab ich verlassen, fielen in ein tückisches loch das massen anzieht, eine trance sitzt im menschen, ein trauriges lied."
die liebe begann sich ein zu weben, zeit rückte wieder tickend hervor, das kind fing an zu leben, die sterne stiegen wieder empor. tick tack, die jahre ziehen ins land, die frage ist wo man das kind später dann fand.
ich habe euch von einem märchen berichtet, ein märchen das ich mit meinen eigenen zwei augen sah, das kind das wird seit beginn des himmelsreich von jedem gesichtet, bis jetzt ganze 108 milliarden mal. an welcher hand wandelt das kind ? die freude? die gier? siehst du es lachend? siehst du es liebend? oder grinst es empor, findet  im hasse sich siegend? psst, behutsam und leise in allem das ihr begeht, seid bereit zu ergreifen wenn der winterwind die botschaft anweht
" ich sage hier so laut ich kann:  "Ich liebe dich, ich liebe dich" doch manche da draußen die hören das nicht. dann schreib ich es auf in spiegelschrift: ich liebe dich, ich liebe dich. und weil alles hier aus liebe ist, kommt zurück "ich liebe dich, ich liebe dich - still wiegt die botschaft die längst in eurem herzen liegt."
                                                                                      - elli
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wortgemaelde · 3 years
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hommage ans wort
und am anfang stand das wort
ja wag ich es zu sagen
noch vor der niederschrift der 10 gebot durch hand
sprach man in gottes namen
weit bevor die bibel durch schrift entstand
und selbst vor lauten die die lippen lecken,
die buchstaben kreuzten und worte zum leben erwecken
ja selbst vor der sprache – da stand das wort
denn das wort ist weder ein laut, kein gemurmel, 
kein wortwechsel, keine linguistik die sich erbaut
das wort ist davor, hat mehr was von nem leeren, 
einem stehenden, geradezu nicht existentem Ort
das wort ist die leere, der moment vor dem kuss, 
das wort ist das dumpfe, nach des herzens schluss
das wort bebt, das wort ist das leben, 
das wort ist fantasie, ein synonym für garten eden
das wort ist das reine, eine reise zum spiel, 
ungewissheit, alleine, vertrauen ohne ziel
                                                                      - elli
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wortgemaelde · 3 years
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am tag des jüngsten Gerichts
Offenbarung 20:11-15 / LUT
„Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der daraufsaß; vor dessen Angesicht floh die Erde und der Himmel und ihnen ward keine Stätte gefunden. Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken.“
Wenn einem schlecht ist vor angst, dann ist das kaum zu lokalisieren, stülpt sich doch dein ganzer körper von innen nach außen, der umgedrehte magen dabei nur der start einer sich ausdehnenden spannung, die sich im hals verknotet, auf deine blase drückt, beine zittrig fern vom boden  lässt - und wasser rinnsal, formähnlich blitzen zur erde, sich deine stirn und deinen nacken entlang und um die aufgestellten haare auf deinem rücken einen weg bahnt.. -stimmen dann dumpfe echos über der wasserdecke auf der anderen seite deines kopfes.  Ja und kalt ists dann auch, eisekalt wenn die angst an dir nagt. Erinnerung fern, dass ich sie das letzte mal zu mir bat,  sie schien mir nie wie sinniger rat, mehr so eine kugel aus blei an meinem bein,  früh im feuer zurück gelassen, meine schritte alsbald wieder frei-tragend im leben voran und voran, - bis zu diesem tag an dem ich mich hier heute auf hölzern weißem stuhle inmitten eines gerichts wiederfand. Nach all diesen jahren, vermag sies nun zu wagen, wieder in meinen magen zu kriechen, saure luft, zu schnell im herz, angst ich vernehm deinen duft, klopfst an, kurz entzündet, altbekannter zuckender schmerz. 
Mit einem dumpfen knall zieht hölzerner hammer meine aufmerksamkeit zurück zu menschlichen stimmenschall, der sich über meinem kopfe ausweitet um versammelter menge folgendes mitzuteilen: 
,,Werte Zuschauer, ein dank sei ihnen ausgesprochen, ein edles volk, das hier und heute eingekehrt um zu bezeugen, wo das recht dem menschen gerechtigkeit lehrt, der sich auf verkehrtem wege eingefunden, -handle es sich nach tagen des sinnlos zeit fressendem prozess nun nur noch um wenige stunden, bis dem schund die hände gebunden, er nicht auf stuhle hier im saal, sondern auf elektrischem mobiliar seine letzte mahlzeit verzehrt, selbstverständlich meine damen und herren, in möglichst nur kurzer, humaner, in einer angenehmen qual. Nun schauen sie doch nicht so! Es war des menschen eigene wahl, denn wir reden hier von weit mehr als nur einem kleinen faux pas, - das sich hier abspielende drama ist das schwerste, das unmenschlichste verbrechen, ja ich wag es kaum die worte auszusprechen, ihr menschen haltet nun ein, - - -dieser mensch wagt tatsächlich zu behaupten uns alle zu retten, sei unser befreier,  unser könig und dann noch das größte: er sei des vaters direktes erbe. Drum steht auf, stimmt mit ein, zeigt euren missmut,  möget ihr dem urteil frönen! dies ist gotteslästerung auf höchster position, ist hochverrat von äußerster not – auf mit ihm in was er verdiene,  den tod nämlich den tod nämlich den tod, tod, tod ! “
- Grüße an die frau, die geliebte und das nackensteak, der herr staatsanwalt.
Mein kopf gesenkt, augen ziehen wiederholt linien weißer fliesen nach, Unter meiner decke wellenschlag, wie nadeln im gesicht, draußen  trampeln füße wasserberge los,  schnellen um den kopf, das echo wilder menschenmenge tropft von meinen ohren, wiederhall, gröhlen der meute nun in sich aufsplitternde gesänge, bis dann, erlösend - wieder drei mal  dumpfer hölzern hammerschlag die fortsetzung des spektakels einleiten mag. da öffnen sich die flügeltüren, ein langer schriller ton, zieht zittrig schweren schauer nach sich, den alle im raum spüren. Stille nun, die blicke fest auf denen, die mit seichtem schritte vorsichtig auf dem langen zentnerschweren weg sich bewegen, zum platze in der mitte. 
Es treten ein, von nah und fern, ja aus dem ganzen lande, die auserwählt geschworenen, 12 an ganzer zahle. Wie viele male der morgen meinen namen noch nenne, allein in ihren händen. Schwarzer umhang hüllt sie in schweigend blechern schutz, gesichter im namen der justiz verschleiert gehalten, wagt ein jeder zögernd wie ein hauch vom winde nur, dass man ihn auf seinen platz geleite. 
Mein blick derweilen immer noch gehaftet auf des boden immer gleichen quadrat, doch gewiß ists mir, hinter meinem rücken sitzt töricht geplanter verrat. Schleier die verdecken zwar, die form deines gesichts, sie verhindern gar, dass jemand über dich spricht, doch eins das können sie nicht. Sie können nicht das wissen nehmen, dass du von mir bist, dass ich dich in mir drinnen spür, so wie du auch mich.  So weiß ich, dass auf dem ersten stuhl der über den boden rückt, die tugend sich hinsetzt, links von ihr auf zweitem stuhl - zunächst beschämt - die gerechtigkeit. Es folgt der reihe nach nun der glaube, verschwitzt und schier nervös, die demut dann die den ganzen morgen schon magensäure aufstößt, sie wirft verstohlen kurz einen blick zur barmherzigkeit, doch die wehrt ab und klammert sich an des respekts seit. Die tat angespannt, starr auf ihrem sitz, fühlt wie die hoffnung möglichst weit weg von ihr sitzt, grenzt an die moral die unterm tisch nervös die fingernägel spitzt. Stuhl 10 trägt die gedanken, ruhiger atem der sie stützt, stuhl 11 das recht, dem ein gefühl hier gar nichts nützt. Und dann auf platz 12 sitzt mucksmäuschen still und klein als wäre sie niemand, - die liebe, - dort, - ganz links, - - - am rand. 
wieder kündigt  drei mal hammerschlag den fortsetzenden prozess an, eine schlinge die sich mit jeder minute mehr und mehr fest um meinen hals setzt, der richter zieht daran, ruft den ersten zeugen in den zeugenstand. 
Hinein da tritt ein lamm, ja recht hört ihr, - ein tier - das da als zeuge kam. Es hat wohl zu berichten, was keiner hier bisher vernahm: ,,euer ehren, dieser mensch dem sie überlegen das leben zu verwehren, sie sollen wissen, ist der feinste hirte den unser volk je sah, - hat uns begleitet - jahr um jahr, hat uns genährt mit dem grünsten mahl, war unsere hoffnung und schutz vor jedem wolf, gefolgt sind wir ihm ins finsterste tal. Mit verlaub euer ehren,- doch ist uns noch nie ein mensch begegnet, der nicht kam um unsere haut vom fleisch zu trennen und zu verspeisen, sondern der uns respektierte und führte auf die wundersamsten reisen. Ich spreche hiermit für alle tiere, dieser mensch ist unser könig auf immer, so dass ich für sein  leben plädiere! Habt dank“ - und das lamm ging in die knie. 
Die lippen des richters verengen sich je, als er das hört . ,,nun geh lamm, du, geh!“ - und das lamm verlässt den raum. 
Mit einem knall reißen die türen wieder auf, der nächste zeuge, nicht zu sehen, nur anwesend da er mir wie dem richter die haare rauft und jedem im saal kalt über den nacken haucht, - ists der wind - der sich um den stuhl schmiegt. ,,herr richter, wie ihnen wohl bekannt, war ich überall auf der welt, im norden, im osten, im süden, im westen, ach in jedem einzelnen land! -doch wissen sie, eines hat mich dabei fast zerrissen: so viele köpfe, so viele geister, die hab ich durchquert, wollte sie reinigen, ihnen traumwelten zeigen, helfen um unbeschwert sich im leben zu wiegen, doch wissen sie wie viele nie mit mir fliegen? Verwehrt bleiben die räume, die über den wolken auf jeden dort warten, nur weil so viele menschen  nicht zu träumen sich wagen, die köpfe mit dröhnenden worten besetzt, die sicht von tiefer trauer benetzt. Doch ein jedes mal wenn ich dem begegnete, der hier sitzt, - auf den tode angeklagt -, war er bereits im wolkenbad, ein freier geist, dem nie ein böses wort iim kopfe lag, so glauben sie mir, wenn ich von jemandem als rein zu sprechen vermag, dann ist diese person wohl auf erden gesandt um frei zu sein - und um zu befreien, - ja hört ihr mich, sie sperren hier den erlöser ihrer eingesperrten gedanken ein!“, 
wütend pfeift der wind an den menschen vorbei, lässt im raum nur eine fröstelnde kälte zurück, – eins, bäm, zwei, bäm, drei, bäm – hölzerne schläge, der prozess wieder auf eisernen wegen, die tür geht auf und der letzte sich hineinbewegende zeuge schreitet voraus. Zur kälte gesellt sich nun eine dunkelheit die weit mehr als nur die menge entzweit, ein eiserner vorhang begleitet sie hinein, doch welche seite soll die geschützte sein? 
Der richter entspannt, der eiserne mann sich im raume platzierend, durch reines erscheinen jeden blick fokussierend und doch auch erstarrt, grau wird die menge, während man den zeugen den der name ,, krieg“ sittet, zu sprechen bittet: ,,nun mein herr, die tat im kreuze dieses mannes liegt wahrlich schwer, er wagt es tatsächlich noch hierher, in dieses land, nachdem feige die ehre im sand gelassen! wo massen sich rächten, nach unseren köpfen gar lächzten, da gab ich einem jenem von uns den auf dem wege ich fand,  ein schwert in die hand, um zu kämpfen und zu siegen, niemals um dem feinde zu füßen zu liegen! Ein mann muss man sein um für sein land zu töten, doch paah! Dem ist seine manneskraft schon lang vergangen, sag wie – wie konntest du es wagen – so sehr zu verzagen, bevor du das schwert je in die lüfte erhobst, kamst nicht zu einem einzigen stoß, nein auf den boden gelegt, waffe entladen, die geste so obsolet, dann einfach zu gehen, einfach zu schwinden, durchs schlachtfeld dich windend, die faust niemals empor, ja sag du gleichst einem blinden, also streck deinen kopf nun hervor, ehrfurcht soll man dir lehren, jemand der es wagt sich von seinem land abzukehren, dem gehört gerechte strafe gebührt!“ 
mundwinkel des richters zittern und beben, das gröhlen  des volkes laut sich erhebend, sie stampfen und wüten und schreien wie hyänen, werfen meinem stuhl zerschneidene blicke entgegen, die weiße farbe beginnt zu zerreißen - mein schweiß ihre lust, meine angst betörender geruch - sie sehen den tod mein fleisch schon verspeisen. 
Eins, bäm, zwei, bäm, drei, bäm – hölzerne erinnerung der raume ist hungrig, die verurteilung bereit, die geschworenen gebeten ihre stimmen zu erheben, zeit klebt seit stunden auf null, und ich fliesen nachziehend - auf weißem stuhl. Unter meiner wasserdecke hör ich um das votum drum, gedanken zwölf entscheidender, denn bedenkzeit ist nun um. menschenleben das in stimmklangfarbe liegt. 
In der stimme der tugend, der gerechtigkeit, des glaubens, der demut, der barmherzigkeit, des respekts, der tat, der hoffnung, der moral, der gedanken, des rechts und der liebe. 
Mit jeder ihrer stimmen, kommt ein wellenschlag mehr, aus dunkler see ein wellenberg, den sonst niemand hier bemerkt. Wasser zerschnellt an köpfen von welt, atem gedrungen, japsende wesen die bald schon versunken, werden getränkt von salzigem meer,   hebe den kopf, öffne die augen - der raum um mich ist leer.   
aus der offenbarung: ,,Und ich sah einen großen, weißen Stuhl und den, der daraufsaß; vor dessen Angesicht floh die Erde und der Himmel und ihnen ward keine Stätte gefunden. Und ich sah die Toten, beide, groß und klein, stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach der Schrift in den Büchern, nach ihren Werken. Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und die Hölle gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeglicher nach seinen Werken. “
                                                     - elli
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wortgemaelde · 3 years
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schwesternwelt
auch mal in der schule ,,die Schwalbe” von Theodor Fontane auswendig lernen müssen? was ich damals wohl nicht wusste: die Ballade ist auf ein wirkliches Schiffsunglück geschrieben 
09. August 1841, ,,die Schwalbe” fährt über den Eriesee als das Schiff Feuer fängt. Der Kapitän fährt das brennende Schiff bis in den Hafen von Buffalo, die meisten Passagiere starben dabei. 
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19. Juni 2017, ,,ein Schlauchboot” fährt über das Mittelmeer, von Libyen nach Italien als das Boot untergeht - später: das Boot war seeuntüchtig. 
126 Menschen ertrinken im Mittelmeer. 4 überleben. 
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- von einem Mädchen an Bord -
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Es umhüllt eine sommerlaue Nacht das Kind,   wohl schlafend und doch auch wach,   seelig liegts in seinem Traume,   zugleich - auf jeden Mucks bedacht. Acht Jahre schon ist sanft, des Friedens Hand an seiner Seit,   jedes mal wenn sich zur Erd' die Sonne neigt,   ists sicher gehüllt in des Mondes weißen Kleid.   Nur diese Nacht ist's alles anders,   wo sonst ein Federbett den Körper unsres Mädchens, warm hat zugedeckt, - ist's heut ein sanftes Schaukeln, welch massiv von rechts nach links,   den Rhytmus schwerer Wellen in ihr Bettlein bringt. 
Noch heut am frühen Morgen, konnt das Kind es ja kaum glauben; heut - geht's wirklich auf die See!   Das Leben zeigte ja schon unzähliges, doch ein solches Abenteuer   - nein, das gab es noch nie. Monströs schien die lange Treppe, die führte in die Höhe,   vom Land zig Meter steigend (war die stupsge Nase doch grad erst so über die Reling zeigend),   zuckte es im Leibe beim Geruch von salzig eisiger Windböhe.  
Ach, die ganze Fahrt hätts dem Zerbarsten schwarzer schwerer Wellen lauschen können, wie sie am eisern Bug zerschellen.   Doch ergriff die Physiognomie des Mensch sein   irgendwann auch ihre samtig  blauen Äugelein,   und man trug sie an einen Ort - Kajüte genannt. 
Warm ist sie - So eine Mutterhand.   Fürsorge - in jedem Streichen auf der Wange entlang.   Kitzlig, die proppen Lippen auf der Stirn.   Witzig - ihren Geschichten am Bette zuzuhören. Spannend, wie des Traumes Fäden, den Geiste fort von schlafend Körper,   hinaus und durch die ganze Welt bewegen.  
Sollte doch erst zur Morgenstund der Dampfer Land erreichen,   hat Vorfreud durch den Himmel schon das Kind geführt zu seinesgleichen.   Denn am andern Ende des Wellenwegs liegt das Schwesterherz,   und wartet, ganz genau so aufgeregt, auf Mary (unser schlafend Mädchen),   um feurig wild und ungestüm zusammen noch mehr Welt zu entdecken, - kanns kaum erwarten, dass in der früh der Vater komme um sie aufzuwecken.
  - So seis den Schwestern wohl vergönnt, sich im Schlaf schon zu begegnen! - 
Dort, sitzen sie unter blechern Wellendach, im Heu, geschützt vom Regen.   Kichern und sie kullern sich, haben so viel zu bereden.  
-Schwesternwelt. Ist's denn verständlich? Sie heißen uns willkommen.-  
,,Beug dich mal vor, du!" ,,Warum?" ,,Hast Heu im Haar, welch Mädchen will den das? Wart nur eine Sekund..." ,,Ich weiß nicht, ich... au! Ach! ... Mensch, das war viel zu fest!" -Ein zucken das just in beide gerat- ,,Tut mir leid... Ich mach dir doch nur nen Zopf. Schön schauts aus... Später, das versprech ich dir... also... irgendwie, ich hab jetzt ganz ganz anderes im Kopf!" ,,Wie meinst n das? ,,Ganz Anderes". Ist dir das lernen denn zu viel?" ,,Ach Schwester! Du -ähm- nee, ich mag nur nicht mehr das, was wir früher haben gespielt." ,,...Magst nicht mehr unser Pferdespiel? Oder Burgen bauen? Das Fangen mit dem Wind?" ,,Nein. Mein Herz. Ich glaub' langsam ... ich bin nicht mehr ein Kind. Nun schau doch nicht so traurig drein, schmückts nicht dein liebliches Gesicht...   pass auf, ich dacht grad an ein Spiel ... das mag ich dir doch ganz gerne zeigen,   aber psssst, komm etwas näher ran, es ist ja noch ganz heimlich." 
-Kinderhände halten hölzern Kastenform die nach Geheimnis schmeckt,   stolz ziehts aus seiner Tasche raus, was selbst grad erst entdeckt.- 
,,Das Spiel das hab ich selbst gemacht, gespielt jedoch noch nie.   Was bin ich nun gespannt also, wies mit dir funktioniert." 
-im Stalle brennts vor Euphorie-  
Kasten birgt ein Tuch, blau wie der große See,   ausgebreitet bildets Spielfeld, auf dem kurz darauf die Figuren stehn.   Am linken Arm eines Kreuzes, geformt aus abgebrochnen Ästen,   in sich glatt zwei Ellen lang,   da stehen kleine Wesen, zusamm'geklebte Knotenformen, einst Stoffreste gewesen.   Vier schwarz, vier rot, wie pumpende Armeen,   stehen sie in Reihe dort, bereit ins Spiel zu gehen.  
- Und so soll es geschehen: -  
,,Das Ziel ist's um das Kreuz zu gehen,   jeder Schritt aber nur drei Finger breit, stell dir vor es sei ein brennend Schiff auf großer See,   sind alle viere einmal rum - bist du von ihm befreit. Eine von uns an der Reih, die and're summt das Lied,   und ohne laut zu tönen dabei, denk an jede Zahl die zwischen eins und sechse liegt. Wenn du dann zu mir ,,Feuer!" schreist, sag ich die gerade stehende Zahl,   so dass du dich dann zu bewegen weißt,   eins, zwei, drei, vier, fünf, oder gar sechs mal." ,,Und was wenn an der Stelle, an die deine Figur geht,   bereits -schon sehr viel schneller- eine meiner darauf steht?" ,,Dann fällt sie, schwimmt zurück und beginnt von vorn,  -Mann über Bord!- sagen wir dann,  was schaust du denn? so läufts im Spiel, da ist kein Platz für Zorn." 
-Warm im Stall, es scheint, dass wie aus andern Welten,   eine Hitze sich dort ausbreitet. Kaum zu merken, doch in wiederholenden Regelmäßigkeiten,   scheint sie nun das Spiel der Mädchen zu begleiten. -  
-Grinsen-  
,,Spannend Spiel!- mein Schwesterlein, das Duell so nah,  es - es - es scheint mir fast schon wahr zu sein! Nun Sag nur noch, wie geht das Lied,   das zu Beginn von jedem Zug auf meinen Lippen liegt?" 
-Über ihnen Schritte, wären sie nicht so vertieft, hätten sie es vielleicht gar erkannt als Krach,   doch so ists nur panisch hämmernd Regen, der da trommelt auf ihr Wellendach.   Liebe Menschen, ein Versprechen,- nichts.   Nichts gibts in dieser Welt, das so sehr lebt,   wie ein Kinderlächeln, das erregt von eigenen Ideen,   in sich zerbarstet und mit der Erde bebt. - 
,,Das Lied auf deinen Lippen, das sing mit mir zusammen!   So wirst du ihn nicht vergessen, des Spieles immergleichen Klang." 
-Und die Mädchen singen- 
,,Ei o' ei, du Boot in Not,   die See glänzt feuerrot.   Ei o' ei, das Land scheint fern, nun fahr so schnell du kannst.   Denn morgen schon, ja in der Morgenstund,   spricht die Welt von der Nacht, in der du brannst. Ei o' ei, die Zeit ist eng, die Menschen spring' ins Meer,   wer wird genug am Leben hängen, und wer ist bald bei den Stern'.   Die Schritte zählt das Schicksal nun, der Wille schaut stumm zu,   Ei o' ei, - wie viele ich? und wie viele gehst wohl du? 
-still-  
einse, zweie, dreie, viere, fünfe oder gar sechse?" 
                                                            - elli
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wortgemaelde · 3 years
Text
von da wo’s manchmal weh tut, das mit der liebe
ein schwur fiel unter tränen,
sag endlich ich sei dein. 
kein wort in gottes schatten, lass mich nur dein heut sein
doch sobald du und ich dann tanzten, ekstatisch schwur und pein,
da fing der sog des abgrunds uns beide auch schon ein.
sag welcher pfeil armors war je dazu gemacht, 
dass mehr wie wilhelm tell nach deiner stirn er tracht.
trägst hunderte von namen, dass du weiterhin so fern , 
irgendwo da draußen schwimmst im menschenmeer
– nur narben werden härter, blass schwindet geschichte dahin, 
dass wir uns einmal finden, inzwischen belächelter traum von einem kind,
das zweisamkeit im geiste nur gekannt, 
das zerrissenheit als atembruch so niemals empfand.
kind was wünsch ich dir dein lächeln, was hoff ich um deine ruh,
wie soll deiner unberührtheit jemand was antun.
träum weiter du ich brauch deine kraft und deinen Mut,
denn erwachsen-ich und blutend herz wissen nicht mehr was zu tun.
Leuchte du und sei mein herz, ich fall in gnade denn -
– - - nur du, nur du - nur deinen namen will ich heut nacht hier nennen.
                                                                            - elli
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