#das teebuch

[philosophenstreik]

welch simple und doch so wirkungsvolle einbandgestaltung dk dem teebuch (rezension im vorigen beitrag) doch verliehen hat. man kann dem verlag nur dazu gratulieren das design nicola powling zu überlassen. absolut einprägsam und sehr attraktiv. allerdings sollte der verlag überlegen, ob “das teebuch” zusammengeschrieben wird, wie auf dem buchrücken oder wie auf dem deckel auseinandergenommen wird “das tee buch” - was vielleicht dem englischen originaltitel geschuldet ist: “the tea book”. oder dem design, wenn ein kleines b unter dem riesigen t möglicherweise unproportional wirken würde... wie auch immer: super cover!

[philosophenstreik]

das teebuch

sorten, anbaugebiete, rituale und rezepte aus aller welt

sachbuch von linda gaylard

erschienen 2021

im dorling kindersley verlag

isbn: 978-3-8310-4292-0

(von tobias bruns)

der name könnte es nicht besser sagen: “das teebuch”. ein buch, das sich ganz einfach einem der beliebtesten getränke weltweit widmet. begonnen hat der tee seinen siegeszug in china, inzwischen hat er sich in die entferntesten winkel auf dem planeten verbreitet - zum glück will ich sagen. seine vielfalt ist ganz einfach ein hochgenuss.

das teebuch stellt die verschiedenen regionen vor, in denen tee angebaut wird, welche tees es gibt, was tee überhaupt ist. es stellt seine eigenschaften vor, seine geschichte, die verschiedensten teezeremonien, die auf der welt vorzufinden sind - manche mit genauer anleitung zum nachahmen. wir sehen in diesem buch, dass ein guter tee ebenso wie ein großer wein mit allen sinnen bewertet werden muss und welche rolle hier wie dort auch das terroir spielt. und was ist eigentlich der unterschied zwischen schwarzem, grünem oder weißem tee?

neben dem “klassischen” tee, also dem, der aus dem teestrauch gewonnen wird,�� beschäftigt sich das buch auch mit der großen vielfalt des kräutertees und welche wirkung sie auf den körper haben, welche leiden sie heilen können. wer hat nicht schon als kind den bekannten kamillentee bei verschiedensten übeln bekommen...

doch auch rezepte zur herstellung eigener mischungen sind teil des buches, sowie - für manchen leser überraschend - cocktails, die mit tee bereitet werden.

mit vielen karten der teeregionen, statistiken, grafiken und fotos ist “das teebuch” hochansprechend aufgemacht. es macht schon beim durchblättern spaß. an manchen seiten bleibt man einfach hängen, will sie aufsaugen, möchte am liebsten direkt jeden tee, jede zeremonie ausprobieren, die so wunderbar beschrieben sind. eine kleine kritik könnte man beim beitrag zur ostfriesischen teezeremonie äußern - ostfriesland,... eine der regionen, wo der höchste jahres-pro-kopf-verbrauch an tee weltweit zu verzeichnen ist. im buch ist davon die rede, das hier der tee in “üppig verzierten porzellantassen” serviert wird... porzellan ganz sicher, aber nicht ganz so üppig, das entspräche auch nicht dem wesen des bescheidenen friesen... es sind eher schlicht aber effektvoll verzierte tassen in blau und weiß oder ein einfaches blumenmuster. nichtsdestotrotz ist diese kleine minimalkritik kein grund ein tolles buch herabzuwürdigen. mit viel sachverstand und liebe führt linda gaylard durch das universum des tees. es ist ein wunderbares geschenk für teeliebhaber und solche, die gerade dabei sind, den tee für sich zu entdecken - und wenn einem dieses buch keiner schenkt, dann sollte man sich auf den weg zum nächsten buchhändler begeben.