#das stundenbuch
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Gott Spricht zu jedem nur, eh er ihn macht, dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht. Aber die Worte, eh jeder beginnt, diese wolkigen Worte, sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt, geh bis deiner Sehnsucht Rand; gieb mir Gewand. Hinter den Dingen wachse als Brand, daß ihre Schatten, ausgespannt, immer mich ganz bedecken.
Laß dir Alles geschehn: Schönheit und Schrecken. Man muß nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste. Laß dich von mir nicht trennen. Nah ist das Land, das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
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MAN FÜHLT DEN GLANZ VON EINER NEUEN SEITE
Man fühlt den Glanz von einer neuen Seite,
auf der noch alles werden kann.
(Rainer Maria Rilke, aus: Das Stundenbuch)
Foto: by Paula Morytko on Instagram
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aus: Das Stundenbuch von Rainer Maria Rilke
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jetzt reifen schon die roten berberitzen,
alternde astern atmen schwach im beet.
wer jetzt nicht reich ist, da der sommer geht,
wird immer warten und sich nie besitzen.
wer jetzt nicht seine augen schliessen kann,
gewiss, dass eine fülle von gesichten
in ihm nur wartet bis die nacht begann,
um sich in seinem dunkel aufzurichten: -
...
dem kommt nichts mehr, dem stösst kein tag mehr zu
und alles lügt ihn an, was ihm geschieht;
...
Rainer Maria Rilke; aus dem Stundenbuch

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LOOK i'm no professional translator and by no means am i completely fluent in german but a while ago i got a bilingual eng/ger copy of das stundenbuch and some of these english translations are making me bonkers. WHY would you translate "wie ein Schiff / das mich trug / durch den tödlichsten Sturm" as "like a ship / that carried me / when the waters raged" INSTEAD of "like a ship / that carried me / through the deadliest storm" which is the literal translation?? which is comprehensible?? these translators are taking a lot of vibes-based liberties but it's like rilke is famously good at expressing himself!! that's the thing he is known for!! let him cook!!
#today in very low-stakes drama.#e#not really even drama im just old man yelling at cloud#im going to the amazon reviews and sorting by 1-star#joanna macy and anita barrows you will answer for your crimes
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I find you in all the things by Rainer Maria Rilke
Transl. Charles L. Cingolani
I find You in all these things,
which I delight in and am like a brother to;
as a seed You bask in the lowly
and in the great You give of Yourself lavishly.
That is the wondrous play of powers,
that they pass through things serving them:
Swelling in roots, shrinking in shafts
and in the treetops, like a resurrection.
#Rainer Maria Rilke#poetry#Gedicht#the book of hours#das Stundenbuch#<3#like a resurrection#I’m screaming#Rilke you genius#ahhhhhhhhhhgh#God
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Ich habe viele Brüder in Soutanen
im Süden, wo in Klöstern Lorbeer steht.
Ich weiß, wie menschlich sie Madonnen planen,
und träume oft von jungen Tizianen,
durch die der Gott in Gluten geht.
Doch wie ich mich auch in mich selber neige:
mein Gott ist dunkel und wie ein Gewebe
von hundert Wurzeln, welche schweigsam trinken.
Nur, daß ich mich aus seiner Wärme hebe,
mehr weiß ich nicht, weil alle meine Zweige
tief unten ruhn und nur im Winde winken.
I have many brothers in cassocks
in the souther, where laurel stands in cloisters.
I know, how humanely they devise Madonnas,
and dream often of young Titians —
there, through them, goes God, glowing.
Yet how I bend myself in toward myself:
my God is dark and as a weave
of a hundred roots, which silently drink.
Only that I raise myself out of his warmth,
more I do not know, because all my limbs
rest deep below and only wave in the winds.
— Rainer Maria Rilke, Das Stundenbuch [The Book of Hours]
#rilke#das stundenbuch#i didn`t really try to maintain his poetic structure#most of dem stundenbuch is plainly structured#with unconventional word choice and conceptual juxtaposition taking center stage#so i stuck with trying to translate that as directly as i could#deutsch
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,,Der Sommer war so wie dein Haus,
drin weisst du alles stehn –
jetzt musst du in dein Herz hinaus
wie in die Ebene gehn.
Die grosse Einsamkeit beginnt.''
— Rainer Maria Rilke, Das Stundenbuch (1905).
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Polobjekte
1.
Dieses erste Bild aus einem Stundenbuch ist nicht unbedingt ein Gegenbeispiel, aber ein anderes Beispiel als dasjenige, das Pierre Legendre (Beispiel 2) aus dem Psalter des Bonne des Luxembourg für Dieu au miroir gewählt hat. Diesem ersten Bild geht die Zeit durch.
Dieser Mensch ist polarisiert, denn er macht von Anfang an bestimmte Drehungen und Wendungen mit, er geht sogar aus Drehungen und Wendungen hervor. Er ist ein meteorologisches, kalendarisches und chronographisches Wesen, das nicht ohne Bewegung und nicht ohne bewegt zu sein vorkommt, dessen Seele insofern eine Art Bewegungsverarbeitungsinstanz ist.
Für die dogmatische Anthropologie nach Legendre hat Subjektivierung mit Bildgebung und mit einem Vorgang zu tun, denn er division/partage nennt, mit einer Trennung, mit einer 'Scheidekunst' die das Subjekt ausmachen oder kennzeichnen, freisetzen soll. Dabei betont Legendre, dass der Vorgang, der den Menschen (aus-)macht auf eine Leere, einen Abgrund gestellt sei. Das Bild aus dem Stundenbuch des Duc de Berry legt noch andere Vorstellungen nahe, unter anderem die, dass der elementare Vorgang, mit dem Differenz operationalisiert wird (um auch den Menschen zu unterscheiden, zu konturieren, zu definieren) nicht auf eine Leere oder einen Abgrund gestellt ist, sondern auf etwas, was schon graphisch, mehr noch: choreographisch besetzt ist und dass der Vorgang, den Legendre als Trennung beschreibt, auch etwas mit Drehungen, Wendungen, mit Kehren zu tun hat. Das eine Bild, Legendres, soll in der Mitte wohl leer oder abgründig sein, dafür vermutlich das schwarz. Das Stundenbuch ist auch in der Mitte nicht leer, da steht ein gewendetes Wesen, in zwei Ansichten (quasi bifrons), die Kosmologie, Konstellationen durchziehen dieses Subjekt. Einmal ist das Bild auf ein Opfer bezogen, mit dem eine große Distinktion, eine große Trennung auf dem Spiel steht (die sich u.a. auf sie Trennung von Leben und Tod stützt). Beim ersten Beispiel ist so etwas nicht sichtbar, da ist statt schwarzer Instanz, Nacht der Vernunft oder großem Opfer Verkehr sichtbar: wandernde, pendelnde und (wieder-)kehrende Konstellationen
2.
In einem mittleren Teil seines Buches über den Gott im Spiegel kommt Legendre auf die Astrologie/ Astronomie zu sprechen und schildert dort das Dogma so, dass auch Warburgs Staatstafeln, insbesondere die Initiale von Tafel 79 (also die cathedra petri mit ihrem astrologischen Bildprogramm eines polaren Subjektes (Herkules) wie eine große Überraschung oder aber ein irritierender Fremdkörper aussieht, was dieser Sitz bestimmt nicht ist, nicht für römische Konstellationen und das Nachleben einer polaren Antike. Legendre stellt in seinem Buch nämlich einen Bezug zwischen der Leere (und dem Abgrund, auf die beide der Mensch gestellt sei) einerseits und dessen Freiheit andererseits her. Der Mensch habe durch die Sprache, die Legendre als Trennungsmacht beschreibt, sich von Abhängigkeiten abgetrennt, er sei keine Marionette mehr. Keine Signale machen zur Marionette denjenigen, der spricht, der ein sprechendes Tier sei und einen Bezug zum logos, also zur Vernunft habe. Entsprechend, so Legendre, falle die Verurteilung der Astrologie aus: Als vernünftige oder logische Tiere dürften sich die Menschen nicht wie dumme oder lächerliche Marionetten verhalten, sie unterstünden nicht dem Gesetz der Sterne. Legendre schildert das freilich als Dogma, in gewisser Hinsicht als 'Gerücht' - aber Tafel 79 zeigt mit der cathedra petri etwas von römischer Multiplizität und damit von einem Menschen, der nicht aus dem Kosmos ausgestiegen und sich nicht erfolgreich von den Sternen abgetrennt hat, der immer noch von Konstellationen durchzogen und unbeständig ist. Fama wäre in diesem Kontext nicht der Begriff für ein großes Schicksal, eher für etwas, was auch wie ein Gerücht ist, eher wäre es so etwas wie ein Kippsal.
3.
Ohne den Dritten, so Legendre, ohne den durch die Kultur erzeugten Spiegel, hätte die Normativität keinerlei Einfluss auf ein Subjekt, sie wäre reine Konditionierung des Fleiches. Die Gesellschaft wäre ein Haufen Tiere, die der Herrschaft der Signale und der Zahlen unterstünde. Der Spiegel (das Bild des monumentalen Subjektes) sei für das Subjekt die Inszenierung der Leere, der reinen Alterität, die durch den Diskurs bewohnbar würde.
Reine Alterität, Leere und ein Mensch, der kein Haufen, eine Menschheit, die nicht ein Haufen Tiere wäre: Warburgs Atlas rechnet mit anderen Möglichkeiten, als das Legendre tut.
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(Rilke Das Stundenbuch, I, 59)
Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht, dann geht er schweigend mit ihm aus der Nacht. Aber die Worte, eh jeder beginnt, diese wolkigen Worte sind:
Von deinen Sinnen hinausgesandt, geh bis an deiner Sehnsucht Rand; gib mir Gewand.
Hinter den Dingen wachse als Brand, daß ihre Schatten ausgespannt immer mich ganz bedecken.
Laß dir alles geschehn: Schönheit und Schrecken. Man muß nur gehn: Kein Gefühl ist das fernste. Laß dich von mir nicht trennen. Nah ist das Land, das sie das Leben nennen.
Du wirst es erkennen an seinem Ernste.
Gib mir die Hand.
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Das Leben der Menschen
Dort, wo ich aufgewachsen bin, erzählten und sagten sie immer dieselben Dinge. “Muss ja”, “schlimm”, “schreien stärkt die Lungen”, “was uns nicht umbringt, macht uns härter”, “.... kommt ganz nach...”, “.... bettelt um Schläge, “die da oben”, “Steckst nicht drin”....
Es gab viele, es gibt sie noch heute. Und in meiner Wahrnehmung dienten sie immer dazu, die wichtigen Fragen und Antworten zu vermeiden. Aber ich höre sie nicht mehr. Ich habe irgendwann angefangen, wegzufahren. In dem Dorf gibt es einen alten Bahnhof. Früher haben Menschen dort gesessen und gearbeitet, haben Schalter und Hebel betätigt, Fahrkarten verkauft, Zeitungen. Aber heute ist da nur noch das verfallene Haus und ein Stück weiter ein neuer Bahnsteig für den Zug. In dem alten Bahnhofshaus will niemand wohnen. Zu nah an den Schienen. Selbst wenn man taub wäre, würde der Boden vibrieren, wenn die Güterwaggons vorbeirattern. Es gab eine Zeit, da fuhr ich fast täglich mit dem Zug. Da gab es die neue Haltestelle noch nicht, nur die alte neben dem verfallenden Haus. Ich studierte und war noch ein Kind zwischen den Orten. Zumindest kommt es mir heute so vor wenn ich an mich selbst zurückdenke. Noch früher, als ich wirklich noch ein Kind war, fuhr ich mit dem Bus. Jeden Tag in die Lehranstalt, die vor der Uni kommt. Und wie um mich jeden Tag zu fragen, ob das wirklich mein Ernst sei, dieses Sache mit der Bildung, hat der Bus bedrohlich geschaukelt und beißend gestunken, war immer überfüllt, weshalb ich oft weite Wege auf mich nahm, um eine Haltestellen früher einzusteigen und so dem Gedränge um die vordersten Plätze zum Einsteigen zu entgehen. Denn ich mochte Wettbewerbe und Konkurrenz nie. Andere spornte es an, ich verlor sofort die Lust. Das änderte sich auch an der Uni nicht. Mein Ehrgeiz konnte nicht geweckt werden.
Erst jetzt heben sich die Ansprüche an mich selbst. Vielleicht weil die Zeit wertvoller geworden ist mit den Jahren. Vielleicht weil der Tod nicht mehr abstrakt und weit entfernt ist, sondern durch eine chronische Erkrankung und Falten greifbarer. Jetzt gebe ich mir Mühe mit den eigenen Kindern und mit denen, die ich unterrichte, versorge alle, so gut es mir möglich ist, mit Geschichten und Zuspruch, stelle Fragen, gebe Antworten, bringe sie zum Lachen und zum Staunen, ernähre mich gesund, schlafe genug, nehme Vitamine, mache Sport und je mehr Mühe ich mir gebe, desto trauriger macht mich der Gedanke, dass am Ende die Grube wartet und all die Erfahrung und das Wissen und die Erinnerungen mit mir einfahren.
Neulich las ich den Kindern ein wunderschön illustriertes Buch vom Leben einer humpelnden Maus vor (Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough). Von dieser Maus wurde das ganze Leben erzählt von der Geburt bis zum Tod. Am Ende war eine Liste von Dingen, die das Leben der Maus ausmachten. Vielleicht ist es unsere Aufgabe in diesem kleinen Menschenleben, unsere Liste möglichst voll und interessant zu machen. Bei der humpelnden Maus sah es etwa so aus:
293 Familienpicknicks
3 Lieblingslieder
1 Begegnung, die wichtiger war, als jede andere
3 oder 4 traurige Abschiede
1 Gefühl der Ohnmacht
1394 Einsichten
19 Geburten, 25 Beerdigungen
3124094780 Erinnerungen
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Du Dunkelheit, aus der ich stamme, ich liebe dich mehr als die Flamme, welche die Welt begrenzt, indem sie glänzt für irgend einen Kreis, aus dem heraus kein Wesen von ihr weiß. Aber die Dunkelheit hält alles an sich: Gestalten und Flammen, Tiere und mich, wie sie's errafft, Menschen und Mächte – Und es kann sein : eine große Kraft rührt sich in meiner Nachbarschaft. Ich glaube an Nächte.
Rainer Maria Rilke / Das Stundenbuch
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MAN FÜHLT DEN GLANZ VON EINER NEUEN SEITE
Man fühlt den Glanz von einer neuen Seite,
auf der noch alles werden kann.
(Rainer Maria Rilke aus: Das Stundenbuch)
Foto: by micke vmix on flickr - Strangers
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Lass dir Alles geschehen: Schönheit und Schrecken. Man muss nur gehen: Kein Gefühl ist das fernste.
Reiner Maria Rilke, Das Stundenbuch
[Deixe que tudo lhe aconteça: beleza e terror. Apenas vá em frente: sentimento nenhum é final.]
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Poems From the Book of Hours (”Das Stundenbuch”) by Rainer Maria Rilke, translated by Babette Deutsch

You, neighbor God, if sometimes in the night I rouse you with loud knocking, I do so only because I seldom hear you breathe; I know: you are alone. And should you need a drink, no one is there to reach it to you, groping in the dark. Always I hearken. Give but a small sign. I am quite near.
Between us there is but a narrow wall, and by sheer chance; for it would take merely a call from your lips or from mine to break it down, and that without a sound.
The wall is builded of your images.
They stand before you hiding you like names, And when the light within me blazes high that in my inmost soul I know you by, the radiance is squandered on their frames.
And then my senses, which too soon grow lame, exiled from you, must go their homeless ways.
***
If I had grown up in a land where days were free from care and hours were delicate, then I would have contrived a splendid fête for you, and not have held you in the way I sometimes do, tightly in fearful hands.
There I would have been bold to squander you, you boundless Presence. Like a ball I would have flung you among all tossing joys, so one might catch you, and if you seemed to fall, with both hands high would spring toward you, you thing of things.
I would have let you flash forth like a sword. From the most golden of all rings I would have taken your fire and reset it in a mounting that would hold it over the whitest hand.
I would have painted you: not on the wall, but upon very heaven from verge to verge, and would have shaped you, as a giant would: you, as a mountain, as a blazing fire, as the simoon, grown from the desert’s surge— or it may be, in very truth, I found you once . . . My friends are far away, I scarcely hear their laughter any more; and you: ah, you have fallen from the nest, a fledgling, yellow-clawed and with big eyes: I grieve for you. (In my broad hand your tininess is lost). And from the well I lift a drop upon my finger, intent if you’ll stretch a thirsty throat for it, and then I hear your heart and mine beating, and both with fear.
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Rébecca Dautremer – Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough

Inhalt:
Ein Stundenbuch, was mag das sein?
Nun ja, ein ganzes Leben …
Das von Jacominus Gainsborough.
Das stille Kaninchen mit dem komplizierten Namen hat in seinem Leben viel gesehen und davon wird in dieser Geschichte berichtet. Ein kleines Leben, in einer großen Welt. Wunder die sich im Alltäglichen verbergen, traurige wie glückliche Momente und vieles mehr erleben wir gemeinsam mit Jacominus. Ein unaufgeregtes und stilles Buch; manchmal philosophisch, oft auch rätselhaft.
Rébecca Dautremer ist mit ihrem Buch „Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ eine der Preisträgerinnen des deutsch-französischen Jugendliteraturpreises im Jahr 2019. Der Preis wird seit 2013 jährlich vergeben und soll zur Förderung der zeitgenössischen Jugendliteratur beider Länder beitragen. Ausgezeichnet wird immer ein deutscher und ein französischer Autor.

Meinung:
Das “Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ erschien 2018 und gehört zu einer Reihe von Kinderbüchern, die die Autorin Rébecca Dautremer bereits veröffentlicht hat.
Hält man das schöne Buch in den Händen, fällt sofort das ungewöhnlich große Format auf. Sobald sich der Leser die schönen, detailverliebten Illustrationen anschaut, erklärt sich dieses Format jedoch ganz von selbst. Der Stil der Bilder ist außergewöhnlich, jedes für sich ist schon ein kleines Kunstwerk. Viele der Illustrationen sind doppelseitig gedruckt und wirken aufgrund ihrer Fülle fast wie Wimmelbilder. Selbst nach mehrmaliger Betrachtung fallen immer wieder neue Details auf und es bereitet sicher nicht nur Kindern eine Freude, den kleinen Jacominus innerhalb der verschiedenen Szenerien zu suchen. Die Farbgebung ist durchweg gedeckt gehalten, besonders kleinere Portraits und Abbildungen kommen oft in Sepiafarben daher, was der Lebendigkeit der Bilder jedoch keinen Abbruch tut.
Der Schreibstil von Rébecca Dautremer ist genauso außergewöhnlich wie ihre Illustrationen. In nur wenigen Sätzen erzählt sie ein ganzes Leben. Obwohl es sich augenscheinlich um ein Kinderbuch handelt, sind ihre Botschaften manchmal nur schwer zu verstehen. Denn obwohl ihre Sprache unkompliziert wirkt und die Sätze oft kurz und prägnant sind, steckt viel zwischen den Zeilen, dass sich erst in Kombination mit den Bildern oder nach mehrmaligem Lesen erschließt. Nicht umsonst weist die Autorin selbst zu Beginn der Geschichte darauf hin, dass die kleinen Leser vielleicht nicht immer alles verstehen werden und sich von einem Erwachsenen alles erklären lassen sollen, was unverständlich erscheint.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Rébecca Dautremer mit dieser fast schon philosophischen Erzählung etwas Besonderes geschaffen hat. Vielleicht wird dieses Buch nicht jedem Kind und auch nicht jedem Erwachsenen gefallen aber trotzdem denke ich, dass Groß und Klein viel Freude mit dieser herzerwärmenden Geschichte haben werden. Die einen werden vielleicht mehr von der schönen Gestaltung verzaubert, die anderen wiederum von der wundersamen Sprache. „Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough“ zeigt dem Leser die Wunder des Lebens und erzählt von den Dingen, die das Dasein so kostbar machen – eine Botschaft, die für uns alle wichtig ist.
Die Autorin und Illustratorin Rébecca Dautremer wurde 1971 in den französischen Alpen geboren und lebt heute in Paris. Bereits 1996 veröffentlichte sie ihr erstes Kinderbuch.
Text: Aki
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