#das spiel dauert 90 minuten
Explore tagged Tumblr posts
Text
Streiflicht
Die neuen Gesetze des Fußballs: Die Wahrheit liegt überall, nur nicht auf dem Platz, und ein Spiel dauert 103 Minuten.
(SZ) Borussia Mönchengladbach war einst, kurz nach dem Aussterben des Brachiosaurus, ein ruhmreicher Verein, der viele Titel gewann. Heute stolpert die Truppe dem Absturz entgegen, und das kam so: Die Kicker vom Niederrhein gehen regelmäßig nach 20 oder 30 Minuten in Führung und glauben, damit sei die Arbeit getan, die sie dann auch konsequent einstellen. Irgendwann haben die Gegner das natürlich mitbekommen und schießen seither im weiteren Spielverlauf unverdrossen ins Tor der Borussia, die ihnen ratlos zusieht und somit dabei ist, einen Weltrekord an verspielten Punkten aufzustellen. Aber wie ist so etwas möglich, wenn ein ehernes Gesetz des Fußballs doch lautet: Ein Spiel dauert 90 Minuten?
Hieße es: Ein Spiel dauert 24 Minuten, würde Mönchengladbach in die Champions League einziehen. Dort freilich, wie der noch ein Quäntchen ruhmreichere FC Bayern nun feststellen musste, dauert ein Spiel 103 Minuten, und auch ein zweites Gesetz, demzufolge die Wahrheit auf dem Platz liege, gilt nichts mehr. Auf dem Platz schossen die Münchner in der 103. Minute ein astreines Ausgleichstor, das der Schiedsrichter aber aberkannte, weil er einer alternativen Wahrheit den Vorzug gab. Somit war auch endgültig das dritte große Gesetz außer Kraft gesetzt, das lautete: Fußball ist ein Spiel, bei dem 22 Männer dem Ball nachjagen und am Ende gewinnen die Bayern (bei den Frauen herrscht übrigens noch die herkömmliche Rechtslage). Ungültig ist heute natürlich auch Paragraf 3 Absatz 2: Vizekusen hat kein Anrecht auf Platz eins.
Aber zurück nach Mönchengladbach. Viele, vor allem weibliche Fans halten es für eine unverrückbare Wahrheit, dass Florian Neuhaus der schönste Mann auf dem Platz, ja der gesamten Bundesliga ist. Im sportlichen Ranking steht er nicht ganz so hoch, ist aber dennoch ein sehr guter Fußballer, was sich zuletzt in Bremen zeigte. Dort ging das Spiel nach der üblichen 1:0-Führung seiner Borussia zu deren Überraschung weiter, und die Bremer hatten gemeinerweise zwei Tore geschossen, bis Neuhaus eingewechselt wurde. Als es in der Nachspielzeit Elfmeter für die Seinen gab, schnappte er sich den Ball von den verzagten Mitspielern, die sein Trainer als Schützen vorgesehen hatte, und hämmerte ihn zum Ausgleich ins Netz. Dieses Tor dürfte seinen Verein vor dem Abstieg bewahren. Neuhaus soll aber jetzt wohl gefeuert werden, weil er sich den Anweisungen eines Misserfolgstrainers widersetzte, dessen Job er wahrscheinlich gerettet hat und der seinen Spielern nicht beizubringen vermag, wie lange ein Match dauert. So sieht Fußball aus, wenn Gesetzlosigkeit herrscht. Vielleicht wäre Florian Neuhaus in München besser aufgehoben. Aber Vorsicht. Gerade befindet sich ein neues Gesetz in Vorbereitung, das lautet: Fußball ist et cetera ..., und am Ende verliert immer der FC Bayern.
0 notes
Link
0 notes
Photo
Football Color Palette Challenge | Day 4: Share your wisdom » Favorite football quotes
#footballcolorpalettechallenge#footballedit#football edit#footballblogsdirectory#i have more but most of them are in german so....#ob mailand oder madrid hauptsache italien#das spiel dauert 90 minuten#der ball ist rund#was erlauben strunz#spieler waren schwach wie eine flasche leer#es gibt echt zu viele davon#das von matthäus ist auch der hammer....#haternichgesagt#mine*
87 notes
·
View notes
Text
TSV Reichartshausen – Fußball
Ansprechpartner: Abteilungsleiter Thorsten Koder
Tel.: 0163/4194407
Email: [email protected]
Herren
Ergebnisse
TSV 1 – SV Babstadt 1 / 4 : 2 (Kerwespiel)
(Torschütze: 3x Daniel Mayer, 1x Soner Güray)
Zur Halbzeit lagen wir 0:2 zurück und wussten eigentlich nicht warum. Nachdem wir wieder einmal ein paar Minuten kollektiv verschlafen hatten, lagen wir nach 10 Minuten schon mit 2 Toren zurück. Innerhalb von 3 Minuten gelang den Gästen aus dem Nichts 2 Tore (8. + 10.). Danach waren wir die klar spiel bestimmende Mannschaft und hatten eine Vielzahl bester Chancen, aber wie so oft vergaben wir diese zu leichtfertig. Aber trotz des Halbzeitrückstandes war allen klar, dass wir das Kerwespiel noch gewinnen können. Und nach der Pause überrumpelten wir die Gäste. Bereits in der 49 Minute gelang Soner Gülay nach schönen Pass von Lukas Heiß der wichtige Anschlusstreffer und nur 5. Minuten später nutzte Daniel Mayer einen schöne Hereingabe von Floris Ditzinger zum vielumjubelten Ausgleich. Danach ließen wir es etwas ruhiger angehen und die Gäste kamen wieder besser ins Spiel. Mitte der 2. Halbzeit zog unsere Mannschaft das Tempo wieder an, aber es dauerte aber bis zur 82. Minute, bis wir in Führung gehen könnten. Daniel Mayer brachte mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck unsere Farben in Führung. Danach verpassten wir es einige Male den Sack endgültig zuzumachen. So dauerte es bis zur 90. Minute ehe erneut Daniel Mayer mit seinem 3. Treffer (und somit einem lupenreinen Hattrick) nach schöner Vorarbeit von Nils Stumpf und Daniel Huber für die endgültige Entscheidung sorgte. Danach konnte die Kerweparty beginnen. Endlich mal wieder ein Sieg im Kerwespiel. Jetzt heißt es in Tiefenbach nachlegen und unsere gute Serie mit 4 Siegen in Folge fortsetzen.
Das Spiel der 2. Mannschaft wurde auf Mittwoch, 16.11.22 19:30 Uhr verlegt.
Vorschau:
Sonntag, 30.10.22
12:00 Uhr SV Ehrstädt 2 – TSV 2
14:30 Uhr SV Tiefenbach 1 –TSV 1
Jugend / Damen
Ergebnisse:
A-Junioren(Landesliga)
JSG Rohrbach – TSV / 1 : 2 (Kreispokal)
B-Junioren(Kreisliga)
TSV – JSG Sulzfeld / 0 : 0
C-Junioren(Kreisliga Sinsheim + Kreisstaffel Sinsheim)
SV Rohrbach/S – TSV / 0 : 8
D-Junioren (Kreisliga Mosbach + Kreisstaffel Sinsheim)
TSV 1 – TSV Neckarbischofsheim / 4 : 4
JSV Limbach 1 – TSV 2 / 3 : 2
TSV Steinsfurt 2 – TSV 1 / 1 : 4
E-Junioren (2 Mannschaften)
Spieltag in Reichartshausen
TSV 1 – VFB Bad Rappenau 1 / 4 : 2
TSV 1 – SV Sinsheim 1 / 1 : 2
TSV 1 – SV Ehrstädt / 6 : 3
TSV 2 – VFB Bad Rappenau 2 / 5 : 1
TSV 2 – SV Sinsheim 2 / 0 : 2
TSV 2 – TSV Helmstadt / 2 : 1
Die Jugendabteilung bedankt sich noch sehr herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, besonders aber den vielen Helferinnen und Helfern, ohne die die Ausrichtung des E-Juniorenspieltags nicht funktioniert hätte. Besonders das kurzfristige Verlegen auf den Kunstrasenplatz war mit viel Arbeit für alle verbunden. Noch einmal vielen Dank an alle.
Damen(Landesliga)(SpG Reichartshausen/Helmstadt)
1899 Hoffenheim 3 – TSV / 6 : 0
TSV – FC Wertheim-Eichel / 1 : 3
Vorschau
A-Junioren(Landesliga)
JSG Helmstadt/Neckarbischofsheim/ Reichartshausen
Samstag, 29.10.22, 11:00 Uhr
TSV – VFB Eppingen (in Helmstadt)
B-Junioren(Kreisliga)
JSG Neckarbischofsheim/Helmstadt/ Reichartshausen
Samstag, 22.10.22, 14:00 Uhr
(in Neckarbischofsheim)
C-Junioren(Kreisliga Sinsheim + Kreisstaffel Sinsheim)
JSG Reichartshausen/Neckarbischofsheim/Helmstadt
Donnerstag, 27.10.22, 18:00 Uhr
TSV 2 – SV Rohrbach/S 2
Samstag, 29.10.22, 11:00 Uhr
TSV 1 – JSG Kürnbach (in Neckarbischofsheim)
D-Junioren (Kreisliga Mosbach + Kreisstaffel Sinsheim)
Donnerstag, 27.10.22, 18:00 Uhr
TSV – JSG Billigheim 1
Samstag, 29.10.22, 14:00 Uhr
TSV 1 – JSG Elsenz 1
F-Junioren
Samstag, 29.10.22, ab 11:00 Uhr
Spielort noch offen
0 notes
Text
E-Commerce
Bis zu 90% Rabatt mit Hilfe von Groupe Shopping? Aber wie ist das möglich? Dieses Konzept heisst Social Commerce und ist die neue Generation vom E-Commerce (Onlineshopping).
Bei allen bekannten Plattformen wie Shopify, Amazon, Alibaba, Aliexpress etc. fliessen mehrere Millionen Dollar pro Jahr ins Marketing. Doch was ist, wenn diese Kosten wegfallen würden? Richtig! Die Kunden können die Produkte wesentlich günstiger einkaufen. Lass mich euch erklären wie Social Commerce funktioniert und warum dieser Markt in den nächsten Jahren alle Rekorde brechen wird.
Das Geheimnis heisst Social Media. Es dauert keine 10 Minuten bis ein Video oder Foto Millionen von Menschen über die sozialen Medien erreicht und genau da kommt Social Commerce ins Spiel. Nehmen wir mal als Kunde den Max. Max sieht ein Produkt, was 30% günstiger ist als bei Amazon. Max ist begeistert und kanns es kaum glauben, wie das möglich sein kann und kauft das Produkt ein. Max sieht, dass er als Premium Kunde aber bis zu 90% sparen kann. Wie funktioniert das? Indem Max die Plattform ganz einfach über einen personalisierten Link auf Social Media teilt. Max tut also nichts anderes als anderen Menschen von der Plattform zu erzählen.
Er erzählt von seinem Erlebnis, dass er 30% sparen konnte. Angenommen Max schafft es nur 10 Kunden zu begeistern, die einfach nur Produkte günstiger einkaufen können als bei anderen Onlineshops, dann erhält Max den Premium Kunden Status, was ihm ermöglicht Produkte bis zu 90% günstiger einzukaufen. Und so funktioniert Social Commerce. Durch dieses Konzept gelang es der chinesischen Firma Pin Duo Duo innerhalb von nur 5 Jahren über 200 Milliarden Umsatz zu erzielen und haben über 800 Millionen Kunden gewonnen. Das ist einfach nur der Wahnsinn!
Wir werden alle aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, wenn wir sehen wie viel Umsatz Social Commerce in den nächsten 10 Jahren machen wird. Verlasse also den lahmen Gaul und setze dich auf das schnellste Pferd am Markt, denn schliesslich gewinnt man ein Rennen immer nur mit dem schnellsten Pferd.
#socialcommerce#marketing#socialmedia#onlineshopping#amazon#shopify
0 notes
Text
Diaby vergibt dickste Chancen Bayer verlängert deutschen Euro-League-Frust 17.03.2022, 20:42 Uhr Nach dem 2:3 bei Atalanta setzt Bayer Leverkusen im Rückspiel der Europa League auf die Offensive. Durch Moussa Diaby kommen sie sogar zu einer Top-Chance. Auch nach der Pause vergibt er kläglich. Atalanta trifft spät, Bayer ist raus, die Bundesliga enttäuscht weiter. Vier Tage nach dem bitteren Saison-Aus von Florian Wirtz hat sich für Bayer Leverkusen das Thema Europa League vorzeitig erledigt. Das Team von Trainer Gerardo Seoane schied am Donnerstag durch ein 0:1 (0:0) im Achtelfinal-Rückspiel gegen Atalanta Bergamo aus. Ohne Jungstar Wirtz, der nach einem Kreuzbandriss monatelang ausfallen wird, fehlte dem Bundesliga-Dritten vor 19.871 Zuschauern die Offensivpower, um das 2:3 aus dem Hinspiel zu drehen. Der eingewechselte Jérémie Boga (90.+1) traf in der Nachspielzeit für Bergamo. "Wir haben es besser als im Hinspiel gemacht", sagte Jonathan Tah nach der Partie. "Wir sind sehr enttäuscht, es war mehr möglich." Für das auch in der Liga unter Druck geratene Bayer-Team war es das vierte sieglose Pflichtspiel in Serie. Auch im DFB-Pokal waren die ambitionierten Rheinländer vorzeitig gescheitert. Bayer begann die Aufholjagd zunächst offensiv. Seoane hatte mit fünf Wechsel im Vergleich zum 0:1 gegen den 1. FC Köln auf die schweren Verletzungen von Wirtz und auch von Jeremie Frimpong (Syndesmoseriss) reagiert. In der Offensive blieb nur Moussa Diaby in der Startelf - und der 22-Jährige war zu Beginn der auffälligste Akteur. In der 8. Minute scheiterte der Franzose aber mit einem zu unplatzierten Schuss an Atalantas Torwart Juan Musso (8.). Ohne Wirtz kein Spielwitz Die Gäste, die bereits nach gut zehn Minuten auf den verletzten Rafael Tolói verzichten mussten, lauerten auf Konter. Nach einer halben Stunde hatte der Tabellensechste der Serie A das Leverkusener Spiel phasenweise sogar im Griff. Ruslan Malinovskyi prüfte Bayer-Torwart Lukas Hradecky mit einem allerdings zu schwachen Schuss (32.), Luis Muriel war schon näher dran an der Führung (35.). Auf die beiden Hinspiel-Torschützen musste die Leverkusener Defensive enorm aufpassen. Bayer fehlte in der gegnerischen Hälfte in dieser Phase das Tempo - und wohl auch der Spielwitz von Wirtz, der die Partie im Stadion verfolgte. Aufgewärmt hatten sich die Bayer-Profis in Shirts mit den Rückennummern der beiden Verletzten. Im Spiel taten sich die Vertreter um Amine Adli und Mitchel Bakker schwer, weitere Chancen zu kreieren. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit scheiterte wieder Diaby am stark mit dem Fuß parierenden Musso (48.). Leverkusen kam besser aus der Kabine, die Druckphase dauerte aber nicht allzu lange. In der 61. Minute reagierte Seoane und tauschte gleich dreimal. Die Partie wurde zum Nervenspiel. In der Schlussphase versuchte Bayer, gegen die starke Bergamo-Defensive anzurennen. Boga machte alle Hoffnungen zunichte.
0 notes
Text
«I konn de Tia mit dem Bauch auftreten»
Wien ist zeit meines Lebens eine Art Wallfahrtsort. Ein Ort, wo man sich sofort zuhause fühlt, vielleicht gerade weil die Menschen nicht immer so übertrieben freundlich sind wie in anderen Städten. Der Bericht über das prä-lockdownesque Wien-Wochenende.
Es ist Ende Oktober 2020, die Regionalfussballsaison ist bald fertig. Auf einen Abbruch folgt ein vorzeitiger Unterbruch. Im einen oder anderen schwachen Moment denke ich, jemand habe irgendwas gegen meine Pläne, mich im Regionalsport «auszutoben», Dreivierteljahre nachdem ich das Ressort bei der Zeitung übernommen habe. Schon wieder dreht sich alles um Corona. Es ist ermüdend. Wer die Hobbys Fussball und Reisen hat, am liebsten kombiniert, hat ein Problem. Ein Luxusproblem zwar, ans Existenzielle geht’s mir ja nicht. Spass macht’s aber wirklich auch nicht.
Unter normalen Umständen wäre Dornbirn Juniors gegen Hörbranz auf dem Kunstrasennebenplatz des Stadions Birkenwiese uninteressant. An diesem Freitag ist es anders. Ich treffe Tobi aus Liechtenstein, um mit ihm dieses Vorarlberger Landesligaspiel zu schauen. Es ist nicht schlecht; die Gastgeber überrumpeln den Leader und gewinnen verdient 3:0. Das war aber nicht mehr als eine Vorspeise.
Tullnerfeld heisst: Es ist nicht mehr weit bis Wien
Der Kondukteur, er sieht aus wie Bushido, will viele Euro von mir. Dies für eine Fahrt in einem Einzelzimmer des ÖBB-Nightjet statt im Sitzwagen, für den ich ein Sparbillett gekauft hatte. Dafür bietet die ÖBB jede Menge: Nicht nur ein Fläschchen Sekt zur Begrüssung und Frühstück ans Bett, sondern auch Finken, ein Nachthemd und ein WC im Zimmer. Dieses muss ich bis an den Wiener Hauptbahnhof nicht einmal verlassen. Aber es ist so bequem und kurzweilig, dass es fast zu schade ist, die Zeit zu verschlafen.
Tullnerfeld reiht sich in eine Serie Aufwachorte nach Nachtzugfahrten ein. Celle war es, wo ich kurz vor Hamburg auf dem Weg zum Europa-League-Spiel Atalantas in Kopenhagen aufgewacht war, voller Träume über die nächsten Europacupgegner. Ich sah die Agrumen im warmen Sonnenlicht Kalabriens, die mir bedeuteten, bald am Ziel Cosenza angekommen zu sein. Bei Moab, Utah, weckte mich die Sonne, die den kleinen Spalt zwischen den beiden Vorhängen des Zugfensters erhellte. Nach Wien ist’s noch eine gute Stunde, wobei der Zug mit «zirka 59 Minuten Verspätung unterwegs» ist, wie Bushido sagt.
Die Favoritenstrasse ist ein reines Zweckgebilde
Schön war der Südtiroler Platz ja noch nie und er ist es auch jetzt nicht, mit dem immer noch neu wirkenden Hauptbahnhof. Die Favoritenstrasse ist ein reines Zweckgebilde, den Bahnhof und den Karlsplatz verbindend. Wieden gehört nicht zu Wiens spannenden Bezirken. An einer Ecke liegt eine leere Wodkaflasche neben einem Glas in einem Blumenbeet, ein Gasthaus wirbt mit «Beer to go» für zwei Euro 50. Das «Südtirolerplatzl» sieht so aus, wie es hier aussehen muss, der Laden nebenan bietet einen Coupe an, der Spaghetti heisst und widerlich aussieht. Ein kühler Wind streicht um die Fassaden, er passt zu meinem angeschlafenen Zustand.
Um diese Uhrzeit wirkt auch der sonst so lebendige Erste Bezirk wie ausgestorben. Ein paar Leute hat’s im Spar, zu viele. Nur eine Kassa ist offen, dahinter hat sich eine Schlange gebildet. Per Lautsprecher wird um die Öffnung von Kassa 2 ersucht, Kunden stehen nun dort an. Weil nichts geschieht, meint ein Herr im Mantel, wann dann nun endlich die zweite Kassa geöffnet würde. «Heans, i konn leider net telepathisch kommunizieren», raunzt Kassa 1 zurück.
Hitzefrei, Grant, Analsex, Covidioten und Elysium
Der räudigste Ort der Inneren Stadt heisst Schwedenplatz. Die Spuren von letzter Nacht sind in Form von vielen leeren Flaschen deutlich erkennbar. Den Schwedenplatz besingen die Innsbrucker in einem Sufflied; er hat einen schlechten Ruf, ist aber unterhaltsam. Dazu tragen die Kleber bei. An einer Ecke klebt «Hitzefrei für die Fiakerpferde», daneben «Befreie die Wiener von ihrem Grant», gefolgt von «Reden wir über Analsex». Ein buntes Durcheinander, das auch den Arbeitern gefällt, die vor der Dönerbude ein Bier ums andere geniessen.
Wiens schönste U-Bahn-Station heisst Kettenbrückengasse. Bevor die Wiener Linien die Durchsagestimme der U-Bahn änderten, quälte sich jeweils ein Mann in mehr schlechtem als rechtem Schriftdeutsch durch diesen liebenswürdigen Namen. Dort liegt der Naschmarkt, inzwischen völlig vom Ursprung entrückt, am Samstag findet ein Flohmarkt statt. Die Treppe daneben heisst Falcostiege.
Zum Museumsquartier ist es nicht weit. Dort soll eine Demo von Corona-Gegnern stattfinden. Spannend, finde ich erst, dann nicht mehr. Eine halbe Stunde vor Anpfiff sind fast keine Covidioten da. Sie verweisen darauf, irgendwo festgehalten zu werden. Eine Frau in meiner Nähe bezeichnet das Polizeiaufgebot als «beschämend». Es hat mehr Polizisten, Kutschen und beiderseits pfutternde Gäule und mir geht bei dieser Kulisse der Nürnberger Flashmob von «Freude schöner Götterfunken» nicht aus dem Ohr. Den Ohrwurm schleppe ich seit zwei Tagen mit mir herum, jetzt habe ich endlich die Gelegenheit, das Wort «Elysium» zu googeln. Das zeigt, wie sinnlos es hier ist, mir dessen bewusst ziehe ich ab.
Amateurhafte Amateure und viel Gesprächsstoff
Um 14 Uhr soll der Anpfiff zu Hellas Kagran gegen Columbia Floridsdorf erfolgen. In den Norden dauert es mit U-Bahn und Velo nur kurz und vor Ort gibt’s ein Clublokal, das auf Tafeln «Sturm» (in der Schweiz als Suuser bekannt) und Arnautovic-Gin-Tonic anbietet. Die Holztäfelung im Inneren wirkt einladend, der Bierpreis auch. So lässt sich eine Viertelstunde bis Anpfiff gut vertreiben. «Weil wir die Linien zeichnen müssen, verzögert sich der Anpfiff um eine Viertelstunde», heisst es dann. Bis diese amateurhaften Amateure dies erledigt haben, vergehen 38 Minuten. Doch das erste Highlight folgt rasch.
In Minute drei bekommt Kagran einen Penalty. Er ist umstritten; die Gäste monieren, das Foul sei ausserhalb des Strafraums passiert. Der Platzzeichner lässt sich zu «Hobt’s gsehn, wer hot die Linien zogn?» von seinen Kumpanen auf die Schulter klopfen. Der Penalty geht an den Pfosten. Der Rest ist Regionalfussball. Da ein Captain, der ruft «gemma Jungs, jetzt samma auf Betriebstemperatur!», dort ein entnervter Schiri. «Heats, ihr spüüts, i pfääf, gö?». Die Gäste gewinnen 6:3, was ich wegen der Velofahrt zum SV Donau nicht mehr mitbekomme. Danke, Platzzeichner.
Donau spielt wenige Meter von meiner Unterkunft entfernt und nennt sich «Der Verein in Kaisermühlen». Bekannt ist der SV vor allem für seine Kantine ausserhalb des Stadions. Der Platz ist gut zu sehen, das Krügerl darf aber nicht rein. Dennoch stimmt die Atmosphäre, obwohl weder Donau noch der Schwechater SV in den kommenden 90 Minuten ein Tor erzielen werden.
Zur zweiten Halbzeit merke ich, dass es doch möglich ist, das Spiel mit Bier zu schauen. Neben der Kantine gibt’s eine Art Terrasse mit Kiosk. Eintritt kostet’s keinen, die Sicht ist tiptop, es hat fast mehr Leute als auf der Tribüne. Einer dieser Leute heisst Florian. Ich komme per Zufall mit ihm ins Gespräch; er ist Fan des Wiener Sportclub, wohnt seit einiger Zeit in Kaisermühlen, hat es aber erst zum zweiten Mal zum SV Donau geschafft. Dank und mit ihm vergeht die Zeit schnell. Hätten daheim nicht Frau und Kind auf ihn gewartet, würden wir jetzt noch dastehen und uns fragen, ob ein Wieselburger mehr oder weniger denn nun eine schlaue Entscheidung sei.
Willkommen bei Ostbahn XI und am Schwedenplatz
Zehn Kilometer trennen mich vom Sportplatz von Ostbahn XI in Simmering. Beschwingt und die Sucht nach Fussball stillen wollend, schwing ich mich nach dem Trunk mit Florian auf das Radl. Erst geht’s über eine Brücke, dann über die stockdunkle Donauinsel. Es folgen eine weitere Brücke und ein fieser Weg (war’s überhaupt einer? Google Maps meint Ja) unter Österreichs bekanntester Strasse Südosttangente vom Handelskai bis zum Knoten Prater. Begriffe, die Radio ö3 täglich wälzt.
Nachdem ich mangels Zaun fast im Oberen Heustadlwasser gelandet bin und mich durch das Viertel Erberg gekämpft habe, heisst mich Ostbahn XI willkommen.
Auf dem Nebenplatz duellieren Wacker Wien und Yozgatspor Wien sich in einer der tiefsten Ligen. Ali, Musti, Emre, Ümit und so weiter geben sich und haben Mühe, die meisten Zuschauer feuern sie aber nicht an, sondern lachen sie aus. Spass hat’s gemacht und viele Tore gab es bei Wackers 6:1-Sieg auch zu bestaunen.
Kurz später heisst die Station Schwedenplatz. Nicht, um mir sinnlos den Rest zu geben, sondern für einen Würstelstandbesuch. Der Würstelstand ist ein Wiener Kulturgut, am Schwedenplatz gibt’s ein Prachtsexemplar. Doch da stehe ich nun und frage mich, ob ich eine «Eitrige» bestellen soll oder nicht: So werden hier Käsekrainer genannt, die besten Würste der Welt. Nur war auch schon zu lesen, dass sich jeder, der eine «Eitrige» bestellt, als sich anbiedernder Tourist outet. Die grosse Würstelstand-Verunsicherung hätte ich mit der Bestellung eines anderen gefüllten Darms lösen können, es wurde aber doch ein «Käskrainer» und eine «Hüüsn». Und dann das Bett.
Davon, die Tür mit dem Bauch öffnen zu können
Die Donaucity erinnert morgens nicht an den lebensfrohen Ort, die sie zu Zeiten von CopaKagrana ist. Es ist Herbst, fast Winter, farbige Laubblätter überziehen den Boden. Menschen sind keine unterwegs. Es dauert nicht lang, bis der U-Bahnhof Karlsplatz erreicht ist. Er ist kaum wieder zu erkennen. Seine Geschichte als Sandlertreffpunkt ist weggewischt, auch der kleine Numismatikladen an der Ecke, in den neben dem Verkäufer maximal ein Kunde gepasst hat. Die Badnerbahn gibt’s noch, zuverlässig fährt sie nach Meidling und dann weiter südwärts.
Meidling ist für eine unverkennbare Aussprache des Buchstabens «L» bekannt. Die Atmosphäre ist rau, wie es sich für einen Arbeiterbezirk gehört. Die Kellnerin im «Golden Harp» hat sich an ihre Gäste gewöhnt; obwohl sie Osteuropäerin ist, grantelt sie ganz schön rum. Auch als Harald kommt, später stösst Alex dazu. Die beiden nehmen an der Bar Platz und vollführen ein Schauspiel, das der schlechteste Wien-Klischee-Komödiant nicht besser hätte schreiben können. Erst heisst es, Kollege XY sei «eh immer oogsoffn». Dann machen sie sich über die Kellnerin lustig und ihre Schwierigkeiten damit, die Tür mit dem Tablett in der Hand öffnen zu müssen. Natürlich halten sie galant die Türe auf, dann folgt: «Waast, bei mir geht sie noch innen auf, i konn de Tia mit dem Bauch auftreten.» Die Frage «Kommst a no mit an Würstelstand?» komplettiert die Aufführung perfekt.
Über Oaschkinda und Oaschlecha
Vorbei an Wiens Bau- und Gartenmarktzeile fährt die Badnerbahn gemütlich südwärts, bis ich in Maria Enzersdorf Südstadt aussteige. Dort spielt heute Admira Mödling gegen den Wolfsberger AC, ein Superclasico der Sinnlosigkeit, aber auch «das letzte Spiel in diesem Jahr mit Zuschauern», wie der übermotivierte Speaker brüllt. 750 sind in diesem geilen alten Stadion, und sie sind motiviert.
Als der Schiedsrichter den Gästen den ersten Penalty zuspricht, bezeichnen sie ihn als «Huankind» und «Oaschkind». Als der WAC in der 22. Minute den zweiten Penalty bekommt, wiederholt sich dies – erst recht, als der Schiri den erst verschossenen Penalty wiederholen lässt und Liendl das 0:2 erzielt.
Nun heisst es bei jeder Berührung «Ööfa!», egal wo sie stattfand. Am Ende des Spiels, in dessen Pause es die «brandneuen Admira-Badeschlapfen» zu gewinnen gibt, steht es 3:1 für die Gäste aus Kärnten und ich habe Feierabend, der Rest des Tages ist Sofa und Lesen.
Der Montag ist nur Heimreise. Am Hauptbahnhof bei Leberkas-Pepi treffe ich Matthias, den ich schon einmal am gleichen Ort getroffen hatte. Da war die Welt noch in Ordnung, er brachte mir eine schöne Flasche Wiener Weisswein und wenige Tage danach trafen wir uns in einer Bar in Kharkiv vor einem Champions-League-Auswärtsspiel Atalantas. Ich habe schon fast vergessen, wie sich so etwas anfühlt.
Die Wiener haben an diesem Montag aber andere Sorgen: Neun Stunden nach meiner Abreise wird es im Ersten Bezirk zu einem Terroranschlag kommen, der vier Menschen das Leben kostet. Es ist einer der dunkelsten Tage in der Geschichte dieser wundervollen Stadt, die Terror in dieser Form noch nie erlebt hat. Einer, der den Anschlag beobachtete, rief nur: «Schleich di, du Oaschloch». In einer Gelassenheit, die der Situation so gar nicht gerecht wird – das Wesen der Wiener aber perfekt veranschaulicht.
0 notes
Text
Zum Jahresabschluss nach Hartberg
Neuer Beitrag auf https://www.salzburg12.at/red-bull-salzburg/2019/12/zum-jahresabschluss-nach-hartberg/
Zum Jahresabschluss nach Hartberg
Kontrastprogramm. Vom Duell mit dem großen Liverpool FC zum TSV Hartberg in die Steiermark. Es ist wieder Zeit für die Bundesliga, das letzte Duell im Jahr 2019 steht an.
Über dem Strich
Beim TSV Hartberg läuft es besser, als manche Kritiker gedacht haben. Die Steirer stehen vor dem 18. Spieltag auf Platz 6, also mit eineinhalb Füßen in der Meistergruppe. Die Wiener Austria – aktuell „unter dem Strich“ hat schon 7 Punkte Rückstand. Und noch sind 5 Partien im Grunddurchgang zu spielen. Von den letzten 15 Bundesligaspielen gewann Hartberg 7, 3 Spiele endeten Unentschieden. Gegen Salzburg, den WAC, LASK, Sturm und die Wiener Austria zog man allerdings den Kürzeren.
Im direkten Duell gegen die Salzburger konnte man allerdings – weder im Cup, noch in der Liga – noch nie gewinnen. Beim ersten Saisonduell im September gingen die Steirer in der Red Bull Arena mit 7:2 unter. Dennoch darf man die Hartberger nicht unterschätzen. Markus Schopp ist ein guter Trainer, der seine Elf einzustellen weiß. Und wenn man sich an die Spiele gegen die Admira oder St. Pölten erinnert, wird klar, dass man auch als „Underdog“ Punkte gegen den Serienmeister holen kann. Im eigenen Stadion sind die Hartberger nun seit 3 Spielen ungeschlagen.
Laut Medien muss Schopp auf Stefan Rakowitz (Mittelfußbruch), Peter Tschernegg (Kreuzbandriss) und Andreas Lienhart (Oberschenkelverletzung) verzichten.
Kurzinfo
TSV Hartberg
Name: Turn- und Sportverein Hartberg Sitz: Otto-Gerlitz-Platz 2, 8230 Hartberg Gründung: 29. April 1946 Farben: Blau und Weiß Stadion: Profertil Arena Hartberg (4.500 Plätze)
Erfolge
5 × Regionalliga Mitte
Kontakt
Webseite des Vereins: http://www.tsv-hartberg-fussball.at/ Telefon: +43 3332 64320 E-mail: [email protected]
Anfahrtsplan
Einmal geht’s noch!
Das Spiel gegen Liverpool war wohl eines der intensivsten, das der FC Red Bull Salzburg je absolvieren musste. Leider reichte dem Champions League Sieger des Vorjahres ein Zeitraum von 100 Sekunden, um die Partie für sich zu entscheiden. Doch die Enttäuschung sollte verflogen sein, die Salzburger zeigten besonders in der 1. Hälfte ein dermaßen tolles Spiel, wie man es in Österreich wohl noch nie sehen durfte. Nun wird man in der Europa League zeigen, was man leisten kann.
Am Papier stehen die Chancen für Salzburg in Hartberg exzellent. Hartberg gewann noch nie gegen Salzburg und schaffte auch noch kein Unentschieden. Doch Papier ist geduldig, der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten. Im Fußball ist tatsächlich alles möglich.
Einmal muss sich die Mannschaft noch aufbäumen und im letzten Spiel des Jahres alles für den Sieg und die wichtigen Punkte geben. Verfolger LASK hat am Sonntag Sturm Graz zu Gast, bei der derzeitigen Verfassung der Steirer darf man mit einem Heimsieg der Linzer spekulieren.
Laut Medien sind bei Salzburg Antoine Bernede (Schienbeinbruch), Patrick Farkas (Kreislaufprobleme) und Sekou Koita (Verletzung der Bauchmuskulatur) nicht mit von der Partie.
Kurzinfo
FC Red Bull Salzburg
Name: Fußballclub Red Bull Salzburg Sitz: Wals-Siezenheim Gründung: 13. September 1933 Farben: Rot und Weiß Stadion: Red Bull Arena (30.188 Plätze)
Erfolge
13 × Österreichischer Meister 6 × Österreichischer Cupsieger 3 × Intertotocup-Sieger 3 × Österreichischer Supercupsieger
Kontakt
Webseite des Vereins: http://www.redbullsalzburg.at/de Telefon: +43 662 43 33 32 E-mail: [email protected]
Anfahrtsplan
Der S12-Tipp
TSV Hartberg
FC Red Bull Salzburg
Spielinfo
TSV Hartberg
FC Red Bull Salzburg
Tipico Bundesliga 18. Spieltag Anpfiff Samstag, 14. Dezember 2019, 17.00 Uhr Austragungsort Profertil Arena Liveticker Wenn ihr am PC oder Tablet mitlesen möchtet, empfehlen wir die Desktopansicht unseres Livetickers, Smartphone-Benutzer können sich auf der Liveticker-Seite diese auch als Progressive Web App installieren. Infos zum Spiel wie Aufstellung und Tore erfahrt ihr auch direkt auf unserer Facebookseite oder via Twitter. Für dieses Spiel nutzen wir den Hashtag: #TSVRBS
0 notes
Text
Die Folie knistert in seinen Händen und meine Beine finden keinen Halt. Drehe mich einmal um meine eigene Achse und als seine Finger meine Haut berühren, zieht sich ein Schauer von Kinn bis Knie. “Frierst du immer noch so schnell? 5 Jahre und es hat sich nichts geändert.” lacht er leise. 5 Jahre. Und es hat sich nichts geändert. Mein in Alufolie eingewickelter, frisch tätowierter Arm steht seltsam vom Rest meines Körpers ab, als wir einander mit dieser Ruhe in den Blicken betrachten, die man nur hegen kann, wenn man sich oft ausmalt, was hätte sein können.
Wenige Minuten später stehe ich in einem betonkahlen Treppenhaus .
Sehe auf die Uhr. 3 verpasste Anrufe, ich war kaum länger als 90 Minuten bei ihm.
Jeder kennt diese Personen, von denen man weiss, dass sie nur im äußersten Notfall anrufen, wenn sich wirklich ein Unglück ereignet hat.
Setze mich hin und halte mir das Handy ans Ohr.
„Bitte geh ran bitte geh ..“ schiesst es mir noch durch den Kopf, als eine leise Stimme am anderen Ende wahrzunehmen ist.
„Heeeey na?“
Wir reden über meine neuen Tätowierungen, schmieden Pläne, was wir alles anstellen, wenn wir uns wiedersehen und lachen. „Du glaubst nicht in welchem Treppenhaus ich gerade sitze!“ huste ich. Schweigen.
„Bist du noch dran?“ Unsicherheit keimt in mir auf. Irgendwas an dieser Situation fühlt sich falsch an. Versuche, mich auf meine Atmung zu konzentrieren während ich aufstehe, um zu bemerken, dass mein Kreislauf den Anschluss verpasst hat. Bleibe weiterhin sitzen und sehe aus dem Fenster.
Der Fensterrahmen teilt den Himmel in 12 Quadrate. Ein großer Baum, dessen Art ich nicht benennen kann, da ich meiner Großmutter als Kind selten zuhörte, beansprucht die Hälfte der Quadrate für sich. Den Rest teilt sich der Himmel, mit dem Stück Dach des Vorbaus, im Hintergrund ein Gerüst. Irgendwo hört man Kinderschritte auf Asphalt und der Geruch von Essen liegt schwer in der Luft.
„Er ist tot.“ tönt es irgendwie mechanisch und wenig menschlich am anderen Ende.
„Ich..es..wie..“
„Ich glaube, mir ist schlecht.“
„scheisse“
„ja. scheisse. scheisse scheisse scheisse. Mama heult und schreit den ganzen Tag. Gestern hat sie erst die Antidepressiva abgesetzt. Mein Onkel war heute 3 Stunden auf Leichenschau, Todesursache ungenau. Papa fährt jetzt da hin.“
„Aber..Leute sterben doch nicht einfach über Nacht“ sage ich mehr zu mir selbst und stehe entschlossen auf. Als wäre ich jeden Moment dazu bereit, loszurennen und nicht mehr stehen zu bleiben. Dem nächst Besten der um die Ecke kommt das Handy in die Hand zu drücken, hier bitte schön, nehmen sie mein Leben, halten sie es gut fest, ein Rückgaberecht gibt es leider nicht & ich muss jetzt auch weiter.
Überschlage im Kopf schnell die Tage, die es dauert, bis ich da sein kann.
„In 5 Tagen bin ich..“
„Ich weiss“.
„Es reicht nicht, oder?“ frage ich leise.
„Nein“
Mittlerweile das Treppenhaus verlassend, den Hinterhof ansteuernd, fröstelt es mich.
Der Tod ist ein Konstrukt, eine schwammige Vorstellung, eine leise Ahnung, mit der ich mich gerne beschäftige. Jedoch immer auf Distanz, immer selbst gewählt und nie aufgezwungen oder gar so nah.
Mein Blick wandert durch das Fenster im 1. Stock, an dem ich eben noch stand, während ich mir die Frage stelle, was er getan hätte.
Kurz spiele ich mit dem Gedanken, zurück zu gehen, erneut an der Tür zu klingeln, die letzten 5 Jahre unter den Tisch zu kehren und mich seiner anzubieten, bloß um 5 Minuten in vertrauten Armen ruhen zu dürfen.
„Legen wir auf.“
„Ja. Am Sonntag bin ich da.“
„Du gehst ja wieder“ summt mir die Stimme meiner besten Freundin entgegen, mit diesem Unterton, den sie immer hat, wenn sie auf ganz fröhliche Weise zu verstehen geben möchte, dass gerade irgendetwas ihr Herz zerschmettert. Eigentlich will ich noch was sagen. Eigentlich war es nicht geplant so lange in diesem Hinterhof zu verharren, nachdem am anderen Ende der Leitung längst niemand mehr zu hören war. Eigentlich sterben Menschen nicht einfach über Nacht.
4 notes
·
View notes
Photo
NGL - Pro Club Liga Spieltag 17 am 13.01.2019 Ravens ProClub gegen HSV Hajduk Unser 2. Spiel am heutigen Abend, war in der Liga gegen Ravens FPC. Mit etwas enttäuschter Stimmung nach dem bitteren Pokalausscheiden gingen wir in die Partie. So entwickelte sich in der Anfangsphase ein Spiel wo rein im Mittelfeld stattfand. Kein Team konnte so wirklich Akzente setzen. So dauerte es bis zur 30. Minute, bis das zu dem Zeitpunkt doch etwas glückliche 1:0 für die Hajduker fiel. Nach einem super Pressing der gegnerischen Verteidigung, konnte Avxiro77- dem gegnerischen Verteidiger den Ball klauen, und blieb beim Abschluss dann wie gewohnt ganz cool und verwandelte souverän. In der Folge wachten die Hajduker mehr und mehr auf, und konnten den Gegner weit hinten rein drängen. Wir erarbeiteten uns noch ein paar Chancen, die aber verpufften. Mit einem verdienten 1:0 Vorsprung ging es dann zum Pausentee. Dort fanden die Trainer die richtigen Worte, und konnten die Jungs nochmal pushen. Die 2. Halbzeit waren die Hajduker dann hellwach, erarbeiteten sich einige Chancen und konnten ihre Führung in der 53. Minute dann auch schon auf 2:0 ausbauen. Eine schöne Kombination, dann spielte Avxiro77- im richtigen Moment auf Kapitän Bratan Maschinovic Pro, der den Ball reinzimmerte. In der 61. Minute dann das 3:0. Fast ein Spiegelbild des 1:0. Wieder gutes Pressing, wieder der Ballgewinn von Avxiro77-, wieder der Treffer von ihm! Im weiteren Spielverlauf kamen wir noch vereinzelt zu Chancen, ließen hinten nichts anbrennen, und schaukelten den Sieg dann über die Zeit. 3:0 nach 90. Minuten. Charakter gezeigt nach dem 1. Spiel, klasse Jungs! Wir bedanken uns bei unserem Gegner von Ravens FPC für das gute und faire Spiel, wünschen für den weiteren Saisonverlauf alles Gute. Spielbericht: Matthias Birkholz Unser Craft Beer Partner: Facebook Schröder & Söhne Craft Beer https://www.facebook.com/Schroeder.Soehne Instagram: https://www.instagram.com/schroeder_soehne_craft_beer/?hl=de Alle Spiele Live auf Twitch HSV Hajduk I https://www.twitch.tv/hsvhajduk HSV Hajduk II https://www.twitch.tv/profix8 HSV Hajduk III https://www.twitch.tv/realizeviiperz Weitere Infos zum Club: Homepage: https:/ https://www.instagram.com/p/BsphMhMgtAz/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=36mmwnuna1yc
0 notes
Text
AS Rom : ZSKA Moskau 3:0
Italien/Olympiastadion Rom/Champions League/Gruppenphase
46005 Zuschauer
Dienstag, 23.10.18, 21 Uhr
Rom – Die ewige Stadt. Jahrelang fragte ich mich, woher diese Bezeichnung stammt. Jetzt weiß ich es! Zum einen braucht man in Rom nämlich ewig um von A nach B zu kommen, schon allein weil es nur 2(!) U-Bahn Linien gibt; zum anderen dauert es auch ewig um eine Kneipe zu finden, in der das Bier unter 7€ ist. Aber dafür war man wenigstens etwas unterwegs und sah etwas von dieser tollen Stadt. Ausnahmsweise war man mal nicht nur wegen Fussball und zum Saufen in der Stadt, sondern diesmal war Kultur angesagt. Ernsthaft. Schließlich hatte man ja letzte Woche schon in Amsterdam das „Fandasein“ zu genüge zelebriert. Außerdem war man in weiblicher Begleitung unterwegs und da muss es eben etwas adäquater und nicht ganz so assi zugehen.
In Rom angekommen begrüßten uns angenehme 25°C und ein strahlend blauer Himmel. Nachdem man eingecheckt hatte ging es mit der Metro erst mal zum Kolosseum. Im Kolosseum kämpften einst Gladiatoren gegen alles was das römische Reich zu bieten hatte: Menschen, Tiger, Löwen und Streitwägen. Organische Maschinen. Deswegen war es auch nicht abwegig, dass auch ich mal hier stehen sollte. Man verweilte einige Zeit vor diesem erstaunlichen Bauwerk bevor man sich zu Fuß aufmachte, um den Rest der Stadt zu erkunden.
Rom hat unzählige Sehenswürdigkeiten, die meisten davon haben wir besucht. Unter anderem: Trevi-Brunnen, Engelsburg, Pantheon, Spanische Treppe, Santa Maria Maggiore, Piazza del Popolo, Petersplatz, Vatikan und, und, und, …
Natürlich ging man auch auf den Friedhof um Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, einen Besuch abzustatten. Der Friedhof verfügt über einen eigenen Shuttleservice, der an insgesamt 10 Haltestellen an-, und abfährt. Braucht man auch, bei über 80 Hektar Fläche.
Insgesamt war man 4 Tage in Rom und der krönende Abschluss sollte das CL Spiel der Roma gegen Moskau werden. Mit Metro und Bus ging es am Dienstagabend dann zum ehrwürdigen Olympiastadion; dort wo Lothar Matthäus 1990 den Weltmeisterpokal in den römischen Nachthimmel streckte. Aufgrund der beiden verfeindeten Lager sollte man gespannt sein, was heute auf und neben dem Platz so passiert. Am Stadion angekommen lief man zuerst hinter der Südkurve entlang, dem Heimblock der AS Ultras. Die ersten erlebnisorientierten Jungs standen dort auch schon parat; in Begleitung von 3 Wasserwerfern und unzähligen Beamten denen man die Anspannung und Nervosität ansehen konnte. Unser Ziel war jedoch die Nordkurve, besser gesagt der Block neben dem Gästesektor. Nach unzähligen Sicherheits-, und Identitätskontrollen kam man dann endlich ins Stadion. Ein schönes Teil, wobei ich sagen muss, dass das San Siro natürlich um Welten besser ist. Egal, man war ja in Rom und nicht in Mailand. Durch diverse soziale Netzwerke kam dann die Info, dass eine mit Moskau-Anhängern besetzte Rolltreppe nach unten raste. Die Gründe sind spekulativ. Ein Russe verlor einen Fuß und 7 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Im Stadion selbst stellten die Russen für Dienstagabend und die Entfernung auch einen stabilen Mob auf die Beine. Die Stimmung selbst war gut, aber für ein CL Spiel zu wenig. Von der Curva Sud kam nur ab und zu etwas bei uns an. Die Russen machten auch gut Stimmung, aber eben zu wenig. Moskau hatte leider keine Schwenkfahnen am Start, dafür aber umso mehr Blockfahnen. Unter anderem ein großes ��ROMA MERDA“ Banner welches 90 Minuten zu sehen war. Zum Abschluss zündeten die Gäste noch 5-6 Bengalos die dann standardgemäß im Innenraum entsorgt wurden. Safety first! Man sah ein tolles Spiel und insgesamt 4 Tore (eins wurde wegen Abseits aberkannt). Was will man also mehr?! Grazie Roma!
Später in der Nacht trafen dann noch die Antagonisten beider Vereine in der Stadt aufeinander und taten das, für was sie eben bekannt sind. Wir für unseren Teil ließen den Abend ausklingen und verzogen uns ins Bett, denn in ein paar Stunden ging es zurück nach Nürnberg… S.F.
0 notes
Text
Ich musste mit dem Taxi von Dänemark nach Schalke
Ebbe Sand. Er war Torschützenkönig und vier Minuten Meister mit dem FC Schalke 04. Die WM 1998 in Frankreich spielte er trotz Krebserkrankung. Ebbe Sand im Karriere-Interview.
Ebbe Sand, schwimmen Sie im Schwimmbad nur am Rand? (Lacht.) Nein.
Wir könnten nun auch fragen: Fahren Sie die Lok nach Lummerland? Haben Sie im Knie ein Gummiband? Und vor allem: Essen Sie Ihr Eis meist mit Krokant? Weder noch. Sie spielen auf das Lied an, das die Fans für mich singen. Das ehrt mich sehr. Noch heute rufen sie diese Verse, wenn sie mich am Stadion sehen.
Es mag wohl an die 200 verschiedene, meist schräge Strophen geben. Welche ist Ihre liebste? Ich würde sagen: »Wer köpft den Nagel in die Wand?«
Sie werden auf Schalke auch zehn Jahre nach Ihrem Karriereende immer noch besungen. Dabei verdanken Sie Ihre Karriere einem Zufall. Das stimmt, ich hatte nie das Ziel, Fußballprofi zu werden. In meiner Jugend habe ich nur unterklassig gespielt, nie bei einem großen Verein. Alles hing eigentlich davon ab, dass mein Zwillingsbruder Peter zum Studieren nach Kopenhagen gegangen ist. Ich wollte eigentlich in einer anderen Stadt Bauingenieurwesen studieren, habe ihn aber schließlich begleitet. Das war mein Glück: Wir kickten nebenher bei einem Amateurteam in der Nähe, wo uns der Boss von Bröndby entdeckte.
Wie alt waren Sie da? 23. Sehr spät berufen für einen Fußballer. Und selbst bei diesem Vertrag hatte ich immer noch meine Zweifel, ob ich es als Profi schaffe. Ich ging also weiter zur Universität. Das Studium war hart, in jedem Semester mussten wir fünf sehr schwere Prüfungen bestehen. Der Aufwand für meinen Beruf als Ingenieur war so groß, dass ich noch weiter arbeitete, als ich das Studium schon abgeschlossen und den Profivertrag unterschrieben hatte.
Wie ging das? Ich war in einem Ingenieurbüro angestellt, wir kümmerten uns um die Verlegung von Gasleitungen. Ich hetzte von der Arbeit zum Training und dann zurück zur Baustelle oder ins Büro. Bröndbys Manager sagte: »Wir bezahlen dich fürs Spielen. Den Rest der Zeit sollst du auf der Couch liegen.« Aber das konnte ich nicht. Also hat mir Bröndby nur die Hälfte meines Gehalts bezahlt, ich verzichtete auf Geld, um zu arbeiten. Ein Wahnsinn, wenn ich heute darüber nachdenke. Nach einem Jahr gab ich dann die Stelle als Ingenieur auf.
Wie ging es für Ihren Bruder weiter? Er ist zu einem Verein in der zweiten Liga gewechselt, später spielte er in Norwegen und England. Er hat eine super Karriere hingelegt, doch er selbst und andere haben das natürlich immer in Verhältnis zu meiner Laufbahn gesetzt. Für Peter war es nicht leicht, weil er immer auf mich angesprochen wurde. Wir sind eineiige Zwillinge, da kommt es oft zu Verwechslungen. Einmal war er abends in einer Diskothek, bis jemand zu ihm kam und schrie: »Ebbe, hast du sie noch alle? Ihr habt morgen ein Spiel und du feierst hier!« Eine gewisse Zeit lang war das schon für uns beide eine enorme Belastung.
Sie hätten in Ihrer Karriere auch feiern gehen und sich als Ihr Bruder ausgeben können. (Lacht.) Ja, das hätte ich schon machen können. Doch gerade in der Zeit bei Bröndby war ich so fokussiert, dass an Feiern nicht zu denken war. Ich konnte selbst das Training kaum erwarten. In den ersten acht Spielen schoss ich 17 Tore. Alles ging schnell, nur ein Jahr später lief ich bereits für die dänische Nationalmannschaft auf und fuhr zur WM 1998 in Frankreich. Zwei Jahre vorher hatte ich noch studiert, nun spielte ich mit Leuten wie Peter Schmeichel und den Laudrup-Brüdern zusammen.
Zu dieser Zeit sollen Sie schon schwer erkrankt gewesen sein. Kurz vor dem Beginn des Turniers erreichte mich die Nachricht, dass ein guter Freund von mir an Hodenkrebs erkrankt war. Ich dachte: Oh Gott, das kommt ja immer näher. Denn zu dieser Zeit verspürte ich bereits starke Schmerzen im Unterleib. Ich wischte diese Gedanken aber weg und sprach mit niemandem über meine Vorahnung. Als ich aus Frankreich zurückkehrte, saß ich mit meiner Frau daheim in der Küche. Sie machte eine allgemeine, eher harmlose Bemerkung über unseren Freund und das Thema Hodenkrebs. Plötzlich brach ich in Tränen aus.
Warum sind Sie nicht zum Arzt gegangen? Ich hatte Angst. Bei der WM in Frankreich schoss ich im Achtelfinale ein wichtiges Tor gegen Nigeria, bis dahin der Höhepunkt meiner Karriere. Ich wollte diesen Moment so lange wie möglich auskosten und schwieg vor lauter Furcht, dass alles vorbei sein könnte. Als ich dann beim Arzt war und einen Termin für den Ultraschall bekam, verschob ich auch diesen um einen Tag. Ich wollte noch unbedingt die Qualifikation zur Champions League mit Bröndby spielen.
Was passierte am folgenden Tag? Wir feierten nach dem Spiel ohne Ende, am nächsten Morgen musste mich meine Frau zum Termin fahren. Ich war noch halb besoffen. Dann kam die Diagnose Hodenkrebs – und ich war schlagartig nüchtern. Doch komischerweise habe ich in diesem Moment total ruhig reagiert. Ich war weder aufgelöst noch habe ich geweint. Ich habe einfach direkt für den folgenden Tag einen Termin für die Operation beantragt.
Hatten Sie keine Angst um Ihr Leben? Hodenkrebs ist ein Krebs mit hoher Überlebenschance von 95 Prozent. Ich habe mir eingeredet, dass ich es schaffe. Aber wenn du abends im Bett liegst, denkst du auch mal an die fünf verbleibenden Prozent. Es dauerte 14 Tage, bis ich die erlösende Nachricht bekam, dass die Operation gut verlaufen war. Ich war geheilt. 17 Tage nach meiner Operation spielte ich mit Bröndby gegen Bayern, wir gewannen sensationell mit 2:1.
Das hört sich an, als hätten Sie so eine Erkrankung schnell weggesteckt. Ich stand zwar auf dem Platz, aber mental beschäftigte mich die Krankheit noch eine ganze Weile. Der Kopf macht dann einfach, was er will. Bei jeder Prellung und jeder kleinen Verletzung verbindest du das mit dem Krebs. Außerdem war ich ein halbes Jahr lang vollkommen motivationslos. Der Sport ist nicht das Wichtigste im Leben, dachte ich. Das sollte dir klar sein – außerhalb des Platzes. Aber wenn du auf den Rasen gehst, muss es für dich in den 90 Minuten eben das Wichtigste sein.
Wie kamen Sie aus diesem Loch heraus? Rudi Assauer war der Schlüssel. Er wollte mich unbedingt zu Schalke holen. Wenn ein Manager eines so großen Vereins dich trotz dieser schweren Krankheit haben will, ist das ein unglaubliches Zeichen. Ich werde nie vergessen, wie ich am Tag der Transferverhandlungen in das Büro in Kopenhagen kam. Dort saßen fünf Funktionäre von Bröndby an einem langen Tisch. Auf der anderen Seite erkannte ich durch die Rauchschwaden einen einzigen Mann von Schalke. Typisch Assauer, Verhandlungen in Dänemark, eins gegen fünf. So gefiel ihm das.
Haben Sie sich nicht mit Ihrem Berater abgesprochen? Nein, ich hatte in meiner ganzen Karriere keinen Berater. Selbst wenn später andere Vereine angefragt haben sollten, ich habe davon nichts mitbekommen. Ich spielte für Bröndby und Schalke – was sollte ich woanders? Die Vereine haben den Transfer in Kopenhagen unter sich ausgemacht. Danach gingen alle runter in eine Kneipe, aßen Hering, bestellten Schnaps und Bier. Sie drehten sich zu mir und fragten: »Ebbe, was willst du trinken?« Ich war etwas verschüchtert, weil dort schließlich auch mein neuer Chef mit am Tisch saß. Ich verzichtete auf den Schnaps, aber bestellte ein Bier. Wissen Sie, ich mag einfach gern ein kühles, frisch gezapftes Pils.
Damit passten Sie sehr gut ins Ruhrgebiet. Wir haben das als Mannschaft auf Schalke auch gepflegt. Jeden Dienstag trafen wir uns zum Teamabend im „Zutz“, einer alten Lokalität in Gelsenkirchen-Buer. Vorne hockten die Rentner am Tresen vor ihrem Korn, hinten versammelten wir uns mit der Mannschaft, jede Woche an die zwanzig Spieler. Wenn du mal in deinen privaten Klamotten zusammensitzt, ist das Ganze viel ungezwungener als in der Kabine.
Haben Sie auch mit Emile Mpenza viel unternommen? Ihr Zusammenspiel ist legendär. Nein, fast gar nicht. Wir waren so unterschiedlich außerhalb des Platzes, wie man nur sein kann. Er war 21 und hatte eine ganz andere Lebenswelt. Doch wenn wir den Rasen betraten, waren wir wie eins. Ich habe ein solches Verständnis mit einem Sturmpartner weder vorher noch nachher erlebt. Wir haben uns gegenseitig besser gemacht. Ich habe mit Emile 2001 meine beste Saison gespielt.
Sie kamen auf 22 Tore und zehn Vorlagen. Trotzdem endete die Saison in Tränen mit der »Meisterschaft der Herzen«. Wie erlebten Sie das letzte Spiel? Ich darf eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Dieser Mann von Premiere hatte die Nachricht verbreitet, wir wären Meister. Andreas Müller gab bereits ein Interview, in dem er dem Hamburger SV für die Schützenhilfe dankte. Wir liefen jubelnd in die Kabine und sahen dort im Trainerbüro die Fernsehbilder. Da realisierten wir, dass das Spiel der Bayern in Hamburg noch lief.
Dann pfiff Markus Merk einen indirekten Freistoß … … der ja auch keiner war. So etwas wird in zehn Fällen maximal einmal gepfiffen. Das Tor für die Bayern war ein Schlag in den Magen. Du willst nicht mehr in deinem eigenen Körper bleiben. Einige fingen an, die Kabine auseinanderzunehmen. Andere weinten. Der Trainer schickte uns raus auf die Tribüne zu den Fans. Sie standen in Zehntausenden unten auf dem Rasen und sangen weiter. Ich blickte so durch dieses weite Rund, in die Gesichter der Fans und dachte: »Jetzt weißt du, was Schalke ist.« Ich hätte es diesen Leuten so sehr gegönnt.
Wie ging der Abend weiter? Du kannst an so einem Tag nicht alleine nach Hause gehen. Also lud Frode Grodas, unser Ersatztorwart, alle zu einer Frustparty ein. Es begann schleppend, doch mit der Zeit eskalierte es. Irgendwann morgens, als es schon hell war, fand jemand eine silberne Obstschale. Wir reichten sie umher wie die Meistertrophäe und veranstalteten Polonaisen. Von da an wurde es richtig wild.
Manche erzählen, Frode Grodas musste dann renovieren. Quatsch. Er musste nur sehr viele Wände streichen …
Eine Woche später stand das Pokalfinale an. Konnten Sie so schnell umschalten? Bis dahin ging es uns körperlich wieder gut. Und bei unserem Abschlusstraining kamen 15 000 Fans zum Gelände, um uns Mut zuzusprechen. Wir waren zwar anfangs etwas nervös, aber Jörg Böhme hat uns mit zwei phantastischen Toren gerettet. Mit dem Pokalsieg haben wir eine großartige Saison gekrönt.
Wenig später erlebte Schalke einen Umbruch und auch Sie Ihre erste Krise als Stürmer. Das kann man so sagen. 2003 blieb ich ein halbes Jahr ohne ein einziges Tor. So etwas war mir in meiner gesamten Karriere noch nie passiert. Zum Auftakt der Rückrunde spielten wir dann in Dortmund und Trainer Jupp Heynckes ließ mich ausgerechnet in diesem Spiel auf der Bank. Doch nicht nur das, er wechselte auch noch den 18-jährigen Mike Hanke vor mir ein. In diesem Moment spürte ich: »Jetzt machst du es. Es reicht.« Ich kam rein und traf in der letzten Minute zum 1:0-Sieg. In Dortmund! Das war eine Erlösung und mit Sicherheit einer der emotionalsten Momente meiner Karriere.
Sie haben im Jahr 2006 aufgehört. Was machen Sie seitdem? Ich habe viele Jahre als Stürmertrainer der dänischen Nationalmannschaft gearbeitet. Außerdem habe ich eine Fußballakademie in Shanghai eröffnet und will nun eine Sportakademie in Dubai aufbauen. Wir leben seit einiger Zeit dort, weil mein Sohn eine Schimmelpilzallergie hat, er kommt mit der Luft in Dänemark nicht zurecht. Und ich bin seit einer Weile im Sportlichen Beirat auf Schalke, zusammen mit Huub Stevens und Mike Büskens. So reise ich einmal im Monat zu meinem zweiten Zuhause, auf Schalke.
Sagen Sie, stimmt eigentlich die Geschichte, dass Sie einmal mit dem Taxi von Dänemark nach Schalke gefahren sind? (Lacht.) Ja, das war kurz vor der Geburt unseres Sohnes. Ich war gerade wegen eines Länderspiels in Dänemark, als mich meine Frau anrief. Sie war hochschwanger und machte mir klar, dass es nicht mehr lange dauern würde. Also stürmte ich zum Taxistand und sagte, dass ich schnell nach Deutschland müsse, ins Ruhrgebiet. Wir standen da gerade in Aarhus, das war knapp 700 Kilometer entfernt.
Wie reagierte der Taxifahrer? Er war total begeistert. Aber ich bin ja nicht blöd und habe einen Festpreis ausgemacht. Wir fuhren die ganze Nacht durch, bei scheußlichem Wetter, es regnete und schneite. Für mich hat alles geklappt: Ich schaffte es rechtzeitig zur Geburt meines Sohnes. Für den Fahrer hatte es nicht nur Vorteile. Er musste bei diesem Sauwetter den ganzen Weg zurück. Und es gab wohl nicht allzu viele Fahrgäste, die gerade vom Ruhrgebiet aus nach Dänemark mit dem Taxi fahren wollten.
1 note
·
View note
Text
TSV Reichartshausen – Fußball
Ansprechpartner: Abteilungsleiter Thorsten Koder
Tel.: 0163/4194407
Email: [email protected]
Ergebnisse:
SV Neidenstein 1 – TSV 1 / 0 : 6
(Torschütze: 2x Lennard Schilling, 1x Daniel Mayer, 1x Martin Fast, 1x Nelson Agho, 1x Daniel Huber)
Im Derby zeigte unserer Mannschaft eine sehr starke Leistung und ließ die Heimmannschaft überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Trotz der unangenehm hohen Temperaturen hat unsere Mannschaft von Anfang an attackiert und Neidenstein immer wieder zu Fehler gezwungen. Es dauert aber bis zur 25. Minute bis wir uns belohnten. Torjäger Lennard Schilling verwertete einen Abpraller zum 0:1. Und nur 2 Minuten später nutzte Daniel Mayer einen Abwehrfehler eiskalt zum 0:2 aus. Kurz vor der Halbzeit war es erneut Lennard Schilling, der einen schöne Ablage von Nelson Agho aus 12 Metern in die Maschen drosch (43.). In der 2. Halbzeit ließ es unsere Mannschaft bedingt durch die heißen Temperaturen etwas ruhiger angehen, hatte das Spiel jedoch weiterhin im Griff. In der 75. Minute kam dann der große Auftritt von Martin Fast, als er einen Großteil der gegnerischen Abwehr stehen ließ und überlegt aus 16 Metern einschoss. Nelson Agho gelang per sehenswertem Freistoß in den Winkel das 5:0 (82.) und den Schlusspunkt setze Daniel Huber als er eine Flanke von Daniel Mayer überlegt einschoss (90.). Man merkte, dass wir seit Wochen zum ersten Mal wieder fast mit dem kompletten Kader spielen konnte. Mit der gezeigten Leistung kann man jeden Gegner schlagen. Dies muss jedoch auch nächste Woche abgerufen werden, wenn es zum Showdown gegen den TSV Dühren kommt. Durch unsere Schwächephase in der Rückrunde sind wir leider immer noch unter Zugzwang und müssen auf jeden Fall gewinnen. Ein Unentschieden wird wohl nicht reichen. Jetzt heißt es, die gleiche Leistung wie gegen Neidenstein abrufen, dann ist dies mit Sicherheit möglich. Aber dazu brauchen wir auch die Unterstützung unserer Fans. Also auf zum Sportplatz.
SV Neidenstein 2 – TSV 2 / 0 : 3
Die Heimmannschaft konnten aus Spielermangel leider nicht antreten.
Vorschau:
Sonntag, 22.05.2022
13:15 Uhr TSV 2 – TSV 2 Dühren
15:30 Uhr TSV 1 – TSV 1 Dühren
Am Wochenenden kommt es zum großen Showdown für die 1. und 2. Mannschaft. Nicht nur die 1. Mannschaft muss gewinnen auch unsere 2. Mannschaft. Sie hat am Sonntag die Chance, die Meisterschaft der Reserverunde zu erringen. Hierzu ist aber ein Sieg mit mindestens 4 Toren Differenz notwendig. Das wird sehr schwierig. Sie wird aber alles unternehmen, um dies zu schaffen. Aber auch sie braucht die Unterstützung unserer Fans.
Jugend
Ergebnisse:
A-Junioren (Landesliga Rhein-Neckar)
TSV – TSG Weinheim / 1 : 11
C-Junioren (Kreisliga Sinsheim + Kreisliga Mosbach)
JSV Limbach/Fahrenbach 2 – TSV 2 / 1 : 4
D-Junioren (Kreisstaffel Sinsheim + Kreisliga Mosbach)
TSV 2 – JSG Haßmersheim/Hüffenhardt / 2 : 2
JSG Waldangelloch/Hilsbach – TSV 1 /1 : 2
TSV 2 – JSG Elztal / 4 : 2
F-Junioren (Kreisstaffel)
Spieltag in Spechbach
TSV – SG Waibstadt 3 / 5 : 3
TSV – SV Reihen 1 / 0 : 3
TSV – SV Sinsheim 2 / 1 : 1
Vorschau:
A-Junioren (Landesliga Rhein-Neckar)
Donnerstag, 19.05.22, 19:30 Uhr
JSG Schatthausen/Baiertal/Wiesloch – TSV (in Wiesloch)
Donnerstag, 26.05.22, 16:30 Uhr
Kreispokalfinale der A-Junioren in Neckarbischofsheim
Unsere A-Junioren spielen am Vatertag das Pokalendspiel gegen die JSG Elsenz/Sulzfeld. Die A-Junioren würden sich sehr freuen, wenn sie bei diesem sehr wichtigen Spiel sehr zahlreich und lautstark unterstützt werden würden.
B-Junioren (Kreisliga Mosbach)
Samstag, 21.05.22, 16:00 Uhr
JSG Elztal –TSV (in Dallau)
Mittwoch, 25.05.22, 19:00 Uhr
TSV – JSG Hettingenbeueren/Walldürn/Hainstadt
C-Junioren (Kreisliga Sinsheim + Kreisliga Mosbach)
Donnerstag, 19.05.22, 18:30 Uhr
TSV 2 – JSG Mudau (in Neunkirchen)
Samstag, 21.05.22, 13:00 Uhr
TSV 2 – JSG Schefflenz/Großeicholzheim/Seckach (in Neunkirchen)
D-Junioren (Kreisstaffel Sinsheim + Kreisliga Mosbach)
Samstag, 21.05.22, 13:00 Uhr
TSV 1 – JSG Steinsberg 1
Dienstag, 25.05.22, 18:00 Uhr
JSG kleiner Odenwald – TSV 2 (in Michelbach)
E-Junioren (Kreisstaffel)
Freitag, 20.05.22
Spieltag in Ittlingen
Donnerstag, 26.05.22
Turnier in Daisbach
F-Junioren (Kreisstaffel)
Samstag 21.05.2022,
3 gegen 3 Spieltag in Ehrstädt
Donnerstag, 26.05.22
Spielfest in Daisbach
Bambinis
Donnerstag, 26.05.22
Spielfest in Daisbach
Damen (Landesliga)
Samstag, 21.05.22, 17:00 Uhr
TSV – SpG Dittwar/Tauberbischofsheim
Donnerstag, 26.05.22, 11:00 Uhr
TSV . SpG Heidelberger SC 2/ASV Eppelheim
0 notes
Text
Comeback nach Pausen-Rückstand Hungriger Lewandowski verhindert Bayern-Pleite 20.02.2022, 17:25 Uhr Gegen den Tabellenletzten Greuther Fürth muss Rekordmeister Bayern München lange kämpfen. Zur Halbzeit liegen sie sogar zurück. Star-Stürmer Lewandowski bringt die Bayern zurück ins Spiel. Am Ende wird es deutlich, auch weil die Gäste vorher mehrfach nur Aluminium treffen. Robert Lewandowski scherzte mit Eric Maxim Choupo-Moting und winkte auf der Ehrenrunde erleichtert ins Publikum. Die Lebensversicherung des FC Bayern hatte nach einer ganz schwachen ersten Hälfte beim 4:1 (0:1) gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth wieder gute Laune. "In der zweiten Halbzeit haben wir unseren Fußball gespielt. In diese Richtung müssen wir gehen", sagte der Doppel-Torschütze (46., 82.) bei DAZN. Der Tabellenführer zeigte lange Zeit einen indisponierten Auftritt, doch nach zwei Rückschlägen in der Liga und in der Champions League konnten die Münchner nach dem Abpfiff jubeln. "Jetzt haben wir zwei Wochen mit normalem Training. Da können wir unsere Form aufbauen", sagte Lewandowski. Das ist auch dringend nötig. Branimir Hrgota brachte die tapferen Fürther vor 25.000 Zuschauern in der 42. Minute sogar in Führung. Lewandowski glich nur Sekunden nach dem Seitenwechsel für den deutschen Rekordmeister aus. Bezeichnenderweise brachte ein Eigentor von Sebastian Griesbeck (62.) die Bayern auf Siegkurs. Lewandowski legte sein 28. Saisontor nach. Choupo-Moting (90.+1) sorgte für den Endstand. "Mit der ersten Halbzeit können wir gar nicht zufrieden sein. Wir haben viel zu langsam gespielt und die falsche Entscheidung getroffen", sagte Lewandowski. Bayern-Welle rollte in Halbzeit zwei Vier Tage nach dem mageren 1:1 in der Champions League bei RB Salzburg und eine Woche nach der 2:4-Pleite in Bochum kamen die Bayern überhaupt nicht ins Spiel. In dieser Form sind die großen Ziele gefährdet. Für die Fürther, die den Münchnern einen leidenschaftlichen Kampf lieferten, bleibt die Lage trotz des jüngsten Aufwärtstrends fast aussichtslos. "Es ist schwer, die Bayern über 90 Minuten in den Griff zu kriegen. Wir wussten, dass da noch einmal eine Welle rollt", sagte der Fürther Marco Meyerhöfer. Bayern-Coach Julian Nagelsmann musste neben Alphonso Davies, Leon Goretzka und Manuel Neuer kurzfristig auf Kingsley Coman (muskuläre Probleme) verzichten. Zudem gab er Niklas Süle und Serge Gnabry eine Pause. Dafür rückten Dayot Upamecano, Omar Richards und Marcel Sabitzer in die Startelf. Gnabry kam aber bereits in der 25. Minute ins Spiel, nachdem sich Corentin Tolisso am linken Oberschenkel verletzte. Wie erwartet agierten die Bayern zunächst überlegen. Fürth hatte kaum den Ball und wartete geschickt ab. Dem Gastgeber fehlten in seinen Aktionen aber Tempo, Ordnung, Entschlossenheit und Ideen, um den gut gestaffelten Aufsteiger annähernd in Gefahr zu bringen. Viele Pässe spielten die Münchner zudem viel zu schlampig. Die SpVgg lauerte immer wieder auf Konter und hatte so auch die erste Chance des Spiels. Doch Sven Ulreich hatte mit dem Schuss von Jamie Leweling (27.) keine Mühe. Beim von Sabitzer abgefälschten Freistoß vor der Pause hatte er allerdings keine Abwehrmöglichkeit. Die Bayern wurden mit einem gellendem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet. Nagelsmann reagierte und brachte für Verteidiger Richards in Choupo-Moting eine weitere Offensivkraft. Zudem stellte er auf Dreierkette um. Und es dauerte nur ein paar Sekunden bis zum Ausgleich. Nach Vorarbeit von Gnabry drückte Lewandowski den Ball über die Linie. Die Bayern schnürten die Gäste nun ein. Die Münchner benötigten aber die Mithilfe der Franken: Nach scharfer Hereingabe von Thomas Müller lenkte Griesbeck den Ball schließlich entscheidend ab. Der Verteidiger hatte schon im Hinspiel (1:3) ins eigene Tor getroffen. Die Bayern schalteten nun erneut einen Gang zurück, Fürth kam auf. Max Christiansen (67.) und Meyerhöfer (71.) trafen nur den Außenpfosten. Erst nach Lewandowskis Kopfballtor war alles klar.
0 notes
Text
Pringles verlost smarte Fußbälle und Trainings-Ausrüstung von Adidas
Neues Gewinnspiel: #Pringles verlost smarte Fußbälle und Trainings-Ausrüstung von Adidas - #Hamsterrausch
Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten – eigentlich. Auch wenn die Fußball-EM von 2020 auf 2021 geschoben wurde, dreht sich bei Pringles im Sommer alles rund ums runde Leder. Pringoooals 2020 ist Motto des neuen Gewinnspiels – nicht nur für Kickerfreunde. Alle 90 Minuten gibt es Fußballpreise zu gewinnen. Zum Beispiel einen intelligenten Fußball von InsideCoach oder…
View On WordPress
0 notes
Text
8 Tipps für die Corona-Krise: Rockfish-CEO Michael Schade im Interview
Wie die gesamte Wirtschaft wird auch die deutsche Entwicklerszene mit voller Wucht von der Corona-Krise getroffen. Geltende Ausgangsbeschränkungen müssen umgesetzt, Messeplanungen aufgrund zahlreicher Absagen und Verschiebungen angepasst werden.
Wir haben mit einigen Studiochefs über Auswirkungen und Strategien durch die Corona-Krise gesprochen. Den Anfang macht Michael Schade, Co-Gründer und CEO von Rockfish Games in Hamburg. Weitere Statements bringen wir auf makinggames.biz in den nächsten Tagen.
Making Games: Wie schwer trifft euch die „Corona-Krise“ als Unternehmen und persönlich? Michael Schade: Dank unserer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne für Everspace 2 im letzten Jahr sowie einem komfortablen Finanzpolster aus den Einnahmen des Vorgängers, haben wir ganz gut Wasser unterm Kiel. Zudem haben Christian und ich als Gründungsgesellschafter von Rockfish Games glücklicherweise sämtliche persönlichen Verbindlichkeiten aus unseren vorigen unternehmerischen Schiffsbrüchen mittlerweile vollständig abbezahlt, worüber wir jetzt natürlich umso erleichterter sind.
Welche Messen, die jetzt abgesagt oder verschoben wurden, wolltet ihr besuchen und welche Konsequenz hat die Absage/Verschiebung konkret für euch? In 2020 wollten wir natürlich richtig Gas geben. Angefangen von der GDC, über die EGX Rezzed, TwitchCon Europe, MomoCon (größte Comic & Games Convention im Südosten der USA), Reboot Blue, Nordic Game, bis hin zur develop sowie dem Big Festival in Brasilien – die Liste der Konferenzen sowie Conventions, die mindestens bis zum Sommer für uns als wichtiges BizDev, PR und Community Event flachfallen, ist leider lang.
Die PAX East haben wir noch als letztes großes Event mit eigenem Stand mitgenommen. Daher freuen wir uns jetzt umso mehr, dass wir vor Ort überraschend viele Pressetermine wahrnehmen konnten und alle acht Anspielstationen durchweg belegt waren, was sich in der Steam Wishlist für Everspace 2 mit mittlerweile mehr als 70,000 Einträgen auch erfreulich positiv niederschlug.
Fast alle wichtigen GDC Meetings konnten wir letzte Woche per Videokonferenz nachholen. Das Interesse potentieller Konsolen-Publisher und Betreibern diverser Streaming-Dienste an Everspace 2 ist nach den durchweg positiven Signalen seit der Ankündigung von Everspace 2 auf der gamescom 2019 nochmals deutlich gestiegen. Gerade wegen der Krise in Kombination mit der neuen Konsolengeneration sowie dem Wettbewerb im Bereich PC Games Stores und Streaming-Diensten ist die Nachfrage nach hochwertigen Titeln extrem hoch. Allerdings kann zurzeit niemand sagen, ab wann große Deals wieder abgeschlossen werden.
Insofern ist die Unsicherheit im Business Development, trotz all der positiven News zu unserem neuen Titel, gerade sehr hoch. Wir gehen jedenfalls davon aus, dass Titel in den kommenden sechs Monaten zwar weiterhin evaluiert, aber frühesten nach der gamescom gesignt werden. Mitunter auch erst Anfang 2021, wenn bis dahin hoffentlich ein Impfstoff gegen das Virus global zur Verfügung steht [und sich damit auch die Finanzmärkte allgemein beruhigt haben].
Derzeit bei Rockfish Games in Entwicklung: Der Open-World-Space-Shooter Everspace 2.
Wie schwierig ist die Umsetzung des Homeoffice? Welche Einschränkungen spürt ihr im Tagesgeschäft? Da unsere Mitarbeiter prinzipiell schon immer von zu Hause arbeiten konnten, wenn es erforderlich bzw. sinnvoll ist, ging zumindest die technische Umstellung auf Homeoffice für alle weitgehend reibungslos. Dank Perforce konnten unsere Programmierer im Prinzip sofort loslegen, während unsere Artists sich erst noch ihre umfangreichen Grafikdaten auf externe Festplatten ziehen und zum Teil auch die Grafik-PCs mit entsprechend viel Rechenpower und Arbeitsspeicher aus dem Studio mit nach Hause nehmen mussten. Lediglich einer unserer Entwickler kommt nach wie vor täglich ganz alleine ins Büro, da er Zugriff auf eine spezielle Hardware benötigt, die wir aus sicherheitstechnischen Gründen nicht remote verfügbar machen können.
Auch wenn unser gesamtes Team auf sämtliche Projektdaten von zu Hause aus per VPN Zugriff hat und Tools wie Slack, Discord, Confluence, Shotgun, Hack’n Plan usw. bei uns schon vorher täglich verwendet wurden, geht es mit der Entwicklung jetzt deutlich langsamer voran. Selbst mit schneller Internetanbindung im Studio sowie zuhause sind die Ladezeiten für einen grafisch ambitionierten Titel wie Everspace 2 ein echter Flaschenhals. So dauert das kontinuierliche Baken und die anschließende Online-Distribution von zig Gigabyte großen Light Maps sowie Test-Builds auf die Heimrechner mitunter Stunden anstatt nur ein paar Minuten wie zuvor.
Seht ihr auch etwas Positives in der Krise, zum Beispiel steigende Verkaufszahlen? Dass die Games-Branche von der Krise eigentlich profitieren müsste, war auch mein erster Gedanke. Und in der Tat vermeldete Valve ja erst kürzlich neue Rekorde von aktiven Spielern auf Steam. Das hat sich zumindest für uns jedoch weder auf die Anzahl täglicher Spieler, noch auf Verkäufe von Everspace messbar ausgewirkt. Meine Vermutung ist daher, dass momentan aufgrund von Social Distancing hauptsächlich Multiplayer-Spiele einen Zuwachs an Spielern und damit auch an Umsätzen verzeichnen können.
Außerdem gehe ich mittlerweile davon aus, dass Fans von single-player Spielen jetzt eher die Gelegenheit nutzen, um endlich ihre umfangreichen Spielesammlungen abzuarbeiten, anstatt Geld für neue Titel auszugeben, wenn gerade nicht klar ist, wie es um den eigenen Job steht. Insofern haben es Anbieter von Singleplayer-Spielen in der Krise jetzt vermutlich eher schwerer als zuvor.
Was jedoch definitiv positiv zu bewerten ist, wie schnell unsere Bundesregierung mit der Ankündigung von konkreten Sofortmaßnahmen reagiert hat, um auch kleine und mittlere Unternehmen in der Krise finanziell zu unterstützen. Angefangen von leichterem Zugang zu Kurzarbeitergeld, bis zu 15.000 Euro Soforthilfe für Einzelunternehmer (aka Freelancer), bis hin zu einer 90%igen Ausfallbürgschaft durch die KfW für Firmenkredite über die Hausbank. Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass diese auch schnell umgesetzt werden.
Wünschenswert und äußerst effektiv wären natürlich auch Steuererleichterungen in Form von gestundeten Vorauszahlungen oder gar Erstattungen aus Vorjahren, was gerade bei mittelgroßen Studios sofort und unkompliziert für zusätzliche Liquidität und damit Planungssicherheit sorgen würde. Wer weiß, vielleicht bekommt die deutsche Games-Branche aufgrund dieser Krise jetzt doch langersehnte Steuererleichterungen, wie sie in anderen Ländern zum Teil schon gegeben sind.
Gibt es etwas, dass du anderen Spieleentwicklern in dieser schwierigen Zeit mit auf den Weg geben willst? Wie in allen schweren Krisen gilt, die generell enorme Unsicherheiten mit sich bringen: Cash is king! Klingt sowas von abgedroschen, aber könnte gerade jetzt nicht wahrer sein. Christian und ich haben in 25 Jahren Erfahrungen als Unternehmer schon so Einiges erlebt und dabei ist immer wieder entscheidend gewesen: Nur wer über ausreichend Liquidität für mehrere Monate verfügt, hat echte Optionen, um schwere Zeiten zu überbrücken und hinterher umso besser dazustehen.
Daher steht auch bei uns zunächst jeder Kostenposition auf dem Prüfstand, inwieweit sich diese kurzfristig reduzieren lässt, ohne unser aktuelles Tagesgeschäft oder den Steam Early Access von Everspace 2 Ende 2020 zu gefährden. Unmittelbar danach gilt: Welche Möglichkeiten gibt es, kurzfristig an zusätzliches Kapital zu kommen, wie oben bereits erwähnt?
Konkret heißt das für alle Indies, die gerade nicht die Taschen voll haben (Runway unter drei Monate):
Egal wie dringend: keine Neueinstellungen und auch keine Soft- oder Hardwareanschaffungen! Potentielle Finanzierungs-, Publishing- oder Plattform-Partner erwarten insbesondere von kleinen Studios in dieser Situation keine signifikanten Fortschritte in der aktuellen Produktion. Wichtig ist, dass sie finanziell durchhalten, bis der nächste Deal in ein paar Monaten zustande kommt.
External Development sofort soweit reduzieren, ohne dass dabei wichtige Freelancer in existentielle Not geraten und das aktuelle Projekt als künftige Umsatzquelle nach der Krise ggf. gefährdet wäre; Publisher stehen gerade ebenfalls unter finanziellem Druck, während die Nachfrage nach hochwertigen Spielen nie höher war; d.h., das operative Risiko wird momentan deutlich höher bewertet als das Finanzielle; derzeit wird also gerade bei kleinen Teams noch genauer geprüft, ob sie wirklich liefern können, die Gewinnmaximierung ist gerade sekundär.
Daher muss das Kernteam auf jeden Fall gehalten werden. Natürlich machen sich alle Mitarbeiter gerade große Sorgen, wie es mit dem jeweiligen Studio weitergeht; daher ist maximale Transparenz seitens der Geschäftsleitung oberstes Gebot der Stunde – nichts ist schlimmer als finanzielle Ungewissheit in einer Krise, die die allzu verständlichen Sorgen der Mitarbeiter nur verschlimmert; Sagt eurem Team, für wie viele Monate noch Geld auf dem Konto ist, mit welchen Erträgen ihr rechnet und an welchen Deals ihr gerade dran seid! Es mag Mitarbeiter geben, die das nicht ertragen und sich in der Krise umorientieren, was vollkommen legitim ist. Diejenigen, die dennoch voll zum Unternehmen stehen, sind letztlich der entscheidende Grund, warum der nächste großen Deal überhaupt zustande kommen wird – no team, no deal!
Da also Fortschritt in der aktuellen Produktion weniger kritisch ist als Abwanderung des Entwicklungsteams, können wir jedem Studio nur eindringlich raten, auf jeden Fall Kurzarbeitergeld zu beantragen und, sofern es die Liquidität erlaubt, den netto Einkommens- sowie Rentenanspruchsverlust der Mitarbeiter in Form einer Halteprämie auszugleichen. Allein diese Maßnahme kann das finanzielle Überleben des Studios für mehrere Monate ermöglichen, bis der nächste Deal kommt; und die Kriterien für den Bezug von KuG dürften aktuell so niedrig sein wie nie zuvor.
Studios, die bereits einen Titel selbst oder über einen Publisher veröffentlicht haben, sollten der Versuchung widerstehen, ihr Portfolio durch massive Sales oder pay-what-you-want Bundles zu verramschen, weil das gefühlt gerade alle tun. Das führt nur zu extremen Wettbewerb um Sichtbarkeit in einem schwierigen Marktumfeld. In Zeiten finanzieller Unsicherheit beim Konsumenten (Stichwort Deflation) dürften Conversion Rates nämlich eher niedrig sein und jeder Sale, der keinen Plattform-Support in Form eines Frontpage Features erhält, dürfte weitgehend verpuffen und die Wertigkeit des Spiels für künftige Promotions nur verwässern.
Kann man als Studio zwei oder mehr Jahresbilanzen vorweisen, die keine Vollkatastrophe sind und hat ein aussichtsreiches Projekt bereits angefangen, lohnt es sich auf jeden Fall, auch einen Antrag auf KfW-Mittel zu stellen, bei dem allerdings auch die Hausbank mitspielen muss. Hier fängt der frühe Vogel den Wurm. Also die Hausbank umgehend kontaktieren, um den Prozess so früh wie möglich zu starten.
Auch wenn die Kriterien zur Insolvenzanmeldung gerade gelockert wurden, SOFORT Rechtsbeistand einholen, falls keine Aussicht auf ausreichende Liquidität besteht, um den Folgemonat zu überstehen! Der Tatbestand der Insolvenzverschleppung mit Privathaftung(!) kann aufgrund von Fehlentscheidungen sehr schnell äußerst unangenehme Folgen für Geschäftsführer nach sich ziehen, falls sich das Unternehmen schon länger in der Krise befand; unabhängig davon sollte man auch umgehend sämtliche Lieferanten anrufen und diese freundlichst um Stundung der Verbindlichkeiten bitten; dies ist häufig die schnellste und effektivste Möglichkeit, um eine drohende Insolvenz abzuwenden und gerade in der gegenwärtigen Situation dürften Gläubiger besonders kooperativ sein.
Letzter Gedanke: Wir befinden uns mitten in der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten und es wird bei allen drunter & drüber gehen. Sie wird das Schlechteste aber auch das Beste in unserer Gesellschaft hervorbringen. Ein jeder hat jetzt die Wahl, sich zu entscheiden, wo er oder sie steht. Nutzt ihr die finanzielle Not anderer aus und zockt sie schamlos ab oder ergreift ihr die Chance, um Geschäftspartner fürs Leben zu gewinnen und seid gemeinsam erfolgreicher als ihr es allein jemals könntet? Unsere Botschaft ist: Kooperiert, wo es nur geht! Tauscht Euch aus, teilt Eure Projekte, gebt Eure besten Marketing-Trick preis, stellt Euer Team zur Not zu Selbstkosten anderen Studios zur Verfügung! Jetzt ist die Zeit, Seilschaften mit Gleichgesinnten zu schmieden, die Euch auffangen werden, falls es irgendwann mal wieder nicht so gut laufen sollte. Das Gleiche gilt für Euer Team; jetzt ist die Zeit, einen besonderen Bund aus Vertrauen und Solidarität einzugehen, auf den sich jeder wird verlassen können, wenn es erneut darum geht, Herausforderung in der Zukunft gemeinsam zu meistern.
In dem Sinne: Lasst euch nicht unterkriegen, möge die Krise das Beste in uns allen hervorbringen und bleibt gesund!
The post 8 Tipps für die Corona-Krise: Rockfish-CEO Michael Schade im Interview appeared first on Making Games.
8 Tipps für die Corona-Krise: Rockfish-CEO Michael Schade im Interview published first on https://leolarsonblog.tumblr.com/
0 notes