#das dritte reich
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doubtspirit · 2 years ago
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Before The Fall, 2004, written and directed by Dennis Gansel (German: Napola - Elite für den Führer, literally "Napola – The Führer's Elite). Napola colloquially for Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (National political educational institution)
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siryyeet · 2 months ago
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Ganz rechts zu singen
Stoßt auf mit hellem hohem Klang! Nun kommt das dritte Reich! Ein Prosit unserm Stimmenfang! Das war der erste Streich!
Der Wind schlug um. Nun pfeift ein Wind Von griechisch-nordischer Prägung. Bei Wotans Donner, jetzt beginnt Die Dummheit als Volksbewegung.
Wir haben das Herz auf dem rechten Fleck, weil sie uns sonst nichts ließen. Die Köpfe haben ja doch keinen Zweck. Damit kann der Deutsche nicht schießen.
Kein schönrer Tod ist auf der Welt, als gleich millionenweise. Die Industrie gibt uns neues Geld Und Waffen zum Selbstkostenpreise.
Wir brauchen kein Brot, und nur eins ist not: Die nationale Ehre! Wir brauchen mal wieder den Heldentod Und die großen Maschinengewehre.
Und deshalb müssen die Juden raus! Sie müssen hinaus in die Ferne. Wir wollen nicht sterben fürs Ullsteinhaus Aber für Kirdorf sehr gerne.
Die Deutsche Welle, die wächst heran, als wie ein Eichenbaum. Und Hitler ist der richtige Mann, der schlägt auf der Welle den Schaum.
Der Reichstag ist ein Schweinestall, wo sich kein Schwein auskennt. Es braust ein Ruf wie Donnerhall: Kreuzhimmelparlament!
Wir brauchen eine Diktatur Viel eher als einen Staat. Die deutschen Männer kapieren nur, wenn überhaupt, nach Diktat.
Ihr Mannen, wie man es auch dreht, wir brauchen zunächst einen Putsch! Und falls Deutschland daran zugrunde geht, juvivallera, juvivallera, dann ist es eben futsch. -Erich Kästner
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official-german-puns · 1 year ago
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Schwarzer Humor, so vllt nicht angebracht, aber trotzdem: Vielleicht hat das Dritte Reich nicht funktioniert, weil Hitler keinen Führerschein hatte.
Wenn man immer nur rechts abbiegt, dann kommt man eben nicht weit.
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x-weisselilie · 2 days ago
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Ich würde gerne mit dir über deine Faszination für das „Dritte Reich“ sprechen. Hättest du Zeit und Lust mit mir ein solches Gespräch-vorurteilsfrei- zu führen?
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soaringonblackwings · 23 days ago
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Wind unter deinen Flügeln
Zusammenfassung: Es ist Zeit für das WRGP, und leider hat Crow einen Unfall, der ihn auf die Ersatzbank zwingt. Mit einer gebrochenen Schulter verbringt er seine Freizeit damit, eine Mädchenmannschaft im örtlichen Gemeindezentrum zu trainieren.
Kapitel: 2/6 (Auf einen neuen Weg stolpern)
Crow hat früh angefangen, sich für seinen Tag im Gemeindezentrum vorzubereiten. Laut der Anschlagtafel findet heute die zweite Hälfte der ersten Runde des Little League Grand Prix statt. Es wird ein anstrengender Tag heute. Er meldete sich an und wurde von Ryoko im Büro begrüßt.
„Hallo Crow. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich so schnell wiedersehen würde.“ Sagte sie. „Gestern schienst du noch unsicher zu sein.“
„Ich bin mir meiner Entscheidung vollkommen sicher“, sch��ttelte Crow entschieden den Kopf. „Also, wen soll ich betreuen?“
„Du wirst jedem helfen, der es braucht.“ Ryoko reichte ihm ein Schild mit der Aufschrift 'Coach'. „Noch weiß niemand von dir, außer meinen Schwestern. Das wird sich hoffentlich in Zukunft ändern. Im Moment kannst du die Dinge einfach im Auge behalten und das Turnier genießen.“
Crow war sich selbst überlassen, da Ryoko sich um die Dinge kümmern musste. Crow ging in den Raum für Verschiedenes, um dort aufzuräumen. Er erledigte für den Tag nur Gelegenheitsarbeiten. In der Zwischenzeit lernte er Ryokos Schwestern kennen, die anderen Manager des Gemeindezentrums: Jade und Muckraker. Bald strömten die Teilnehmer des Turniers in das Gebäude.
Crow schaute sich die Duelle an, wenn er seine Freizeit hatte.
„Ich kann nicht glauben, dass sie Kriminelle auf das Gelände lassen.“ sagte ein Junge neben Crow. Er war nicht älter als acht oder neun Jahre und sprach die Worte mit solcher Abscheu aus. „Meine Eltern werden davon erfahren. Wenn ein Krimineller in der Nähe ist, fühlen sich die Leute nur noch unsicherer.“
Der Junge hatte eine große Klappe. Ein weißes Hemd mit Knöpfen und Hosenträgern zu einer schwarzen Anzughose. Egal, wie man es betrachtet, der Junge kam aus gutem Hause.
„Ha ha ha! Er leistet freiwillige Stunden, um nicht ins Gefängnis zu müssen!“ Das Großmaul, das als nächstes an der Reihe war, lachte. Er trug ein weißes, geknöpftes Hemd mit Rüschen an den Handgelenken und am Kragen. Er hatte eine schwarze Jeans an.
Der dritte Freund war an allem und jedem um ihn herum desinteressiert. Er hatte eine Pufferjacke und eine schwarze Jogginghose an.
„Xitto, Phovi und Taxus! Lasst mich in Ruhe!“ Auf Crow's anderer Seite meldete sich ein Mädchen zu Wort. Sie hatte blasse Haut und rote Haare, die von einem bunten Stirnband zurückgehalten wurden. Sie trug ein kurzes cremefarbenes T-Shirt mit einem gestreiften rosa-roten Rock, lange schwarze Strumpfhosen und braune Schuhe und hatte ein blaues Armband am linken Arm. „Er ist der neue Trainer. Er passt auf die Beschreibung von Frau Ryoko. Er hat nichts falsch gemacht, also lass ihn den Wettbewerb genießen.“
„Humph. Macht nichts, meine Eltern werden ihn bis morgen früh gefeuert haben.“ Der Junge namens Xitto steckte seine Nase in die Luft und ging mit seinen beiden Freunden davon.
Crow hatte noch nie mit so frechen Kindern zu tun gehabt.
„Kümmere dich nicht um ihn. Er ist das typische rotzfreche reiche Kind.“ Sagte das nächste Mädchen. Sie hatte hellbraune Haut, blaue Augen und geschwollenes weinrotes Haar, das in zwei Büscheln auf beiden Seiten ihres Kopfes angeordnet war. Sie trug ein weißes Hemd unter einem dunkelrosa Westenkleid. „Mein Name ist Amanda.“
„Ich bin Allie.“ Das rothaarige Mädchen stellt sich vor. Sie dreht sich um und zeigt auf ein anderes Mädchen hinter Amanda. „Sie ist Guu. Sie ist nicht sehr gesprächig.“
Guu nickte. Sie hatte tiefdunkle Haut und sturmgraue Augen. Ihr wolkig-rosa Haar war zu einer einzigen Quaste hochgesteckt. Sie trug ein Kleid mit verschiedenen Sternenmustern darauf. Crow bemerkte, dass alle drei Mädchen eine Duellscheibe am Arm trugen.
„Wir haben eine Frage um….“ sagt Allie.
„Crow. Nennt mich Crow.“ Sagte er.
„Ich habe eine Frage zu einer Karte. Lass uns in den Raum für Verschiedenes gehen.“ Sagte Allie.
Die drei Mädchen rannten alle los, bevor Crow sie fragen konnte, ob sie ein Streichholz hatten. Er wollte nicht, dass sie ihre Runde verpassen. Oder sie hatten schon gekämpft und es gab keinen Grund zur Sorge.
In dem anderen Raum zeigten die Mädchen ihm die Karte, auf der sie eine Frage hatten. Sie wollten wissen, ob sie während des Zuges des Gegners aktiviert werden konnte. Crow las den Text und es hieß tatsächlich 'einmal pro Zug'. Es folgte eine ganze Reihe von Erklärungen zu Effekten und Karten, die in den Zügen beider Spieler aktiviert werden können, und solchen, die nur in den Zügen des Spielers aktiviert werden können.
„Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass es im Zug des Gegners hätte aktiviert werden können.“ Allie sieht Guu an, der in sich zusammengeschrumpft ist. Guu hat nur zustimmend genickt.
„Hey, wir sollten es jetzt nicht übertreiben.“ sagte Crow und versuchte, die Feindseligkeit in der Gruppe zu zerstreuen, bevor sie außer Kontrolle geriet.
„Aber sie hätte uns fast das Spiel gekostet.“ sagte Allie.
„Ich weiß, dass ihr gewinnen wollt, aber was macht das schon, wenn ihr dabei eure Freunde verletzt. Ihr seid alle unerfahren und ihr solltet diese Unerfahrenheit nutzen, um euch gegenseitig zu helfen, zu wachsen.“ Crow ging zu Guu hinüber, um ihr die Karte zurückzugeben. „Guu, war es das? Jetzt, wo du mehr über die Karte weißt, stehen dir mehr Strategien offen.“
Guu nickte und legte die Karte zurück in ihr Deck.
„Du wusstest auch mal nicht, wie deine Karten funktionieren.“ sagte Amanda. „Also sei nicht zu hart zu Guu.“
Allie denkt über ihre Taten und Worte nach. „Du hast Recht. Es tut mir leid, Guu.“
Guu nickt und beide Mädchen umarmen sich.
„I-Ich werde mich in der nächsten Runde besser machen….“ sagt Guu.
„Das werde ich auch.“ mischt sich Amanda ein.
Allie schlingt ihre Arme um ihre Freundinnen. „Das werde ich auch! Ich werde dann auch eine bessere Einstellung haben.“
Crow lächelte und verabschiedete sich von ihnen. Mit diesen dreien würde er definitiv alle Hände voll zu tun haben.
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unfug-bilder · 3 months ago
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Ich "kenne" Holger seit mehr als 8 Jahren und schätze seine Meinung meist. Aber hier muß ich widersprechen:
Direkter und beabsichtigter Nachfolger des STÜRMER ist die BILD-Zeitung. Springer hat den Stürmer bestens analysiert und all das für sein Projekt genutzt, was dieses voranbringen konnte. Wie wir heute wissen, war das eine Menge und die deutschen Käufer haben für ein Milliardenvermögen gesorgt.
Und damit niemand auch nur auf die Idee kommt, dass er bei Julius Streicher abgekupfert hat, nahm er den Antisemitismus (der ja maßgebliches Merkmal des Stürmer war, wenn nicht sogar das einzige) ausdrücklich aus und bekannte sich zu Israel.
Da DAMALS™ niemand über die Nazis und das dritte Reich nachdachte oder auch nur nachdenken wollte (mit Ausnahme jener, die ihm nachtrauerten), konnte das auch niemandem auffallen. So war es geplant und auch das hat geklappt.
Der heutige Chefredakteur von NIUS war vorher Chefredakteur der BILD-Zeitung und kennt die geschichtlichen Zusammenhänge durchaus. Aber er entwickelt längst die dritte Generation des Haßmediums. Und seine Leser SIND längst Faschisten, das müssen sie nicht erst werden.
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ulrichgebert · 7 months ago
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Irgendwas stimmt nicht mit seinem imaginärem Freund Adolf und seinem Weltbild, muß der kleine fanatische Hitlerjunge Jojo Rabbit allmählich einsehen, als er entdeckt, daß seine Mutter eine schöne Jüdin auf dem Dachboden versteckt. Taiki Waititis versponnene, aber herzensgute Drittes-Reich-Tragikomödie mit anachronistischem Score aus deutsch gesungenen Popklassikern steht in schönster To-Be-Or-Not-To-Be-und-Great-Dictator-Darf-man-das?-Tradition, weshalb sie in den höchsten Tönen zu loben ist.
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confessiononadancefloor · 1 year ago
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einfach 2023 ist das jahr in dem ich deutschalnd entdecke.... was ist in dieser stadt hier los ja warum hat hier jeder dritte ein mattes auto warum sind hier alle solche bonsen ich komm nicht klar ich vergess jedes mal das hier ist ein reiches land dann geh ich ein tag in den westen und jemand haut mir einfach auf den kopf
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Zettel von 1896
1.
Das Jahr 1896 fängt für Aby Warburg in Amerika an. Im Frühjahr zeichnet er dort, m.E. in San Francisco, einen Zettel, der zu dem berühmtesten und meistkommentierten Zettel von Warburg wird. Das ist der Zettel, den ich den Zettel von 1896 nenne, obwohl es mehrere aus dem Jahr gibt. Aber er ist eben nicht irgendein Zettel von 1896, sondern der Zettel von 1896, der Oberschlumpf unter Warburgs Zetteln aus diesem Jahr.
Man könnte ihn auch den Zettel von S oder (im Hinblick auf die Geschichte und Theorie von O) den Zettel von O nennen (einen Verwandten der Madonna von O ("Madonna del Parto"), dann wäre er auch ein Verwandter der Marquise von O). Didi-Huberman deutet das, was sich dort auf dem Zettel abspielt, als Begehren, explizit auch als Geschlechtsakt.
2.
Warburg legt den Zettel in Spalten und Zeilen, also tabellarisch an, diese Anlage ist eine kleine oder mindere Tafel, ein Täfelchen. In einer Spalte taucht O auf. O wird eine Zeichnung zugeordnet, die wie das chinesische Zeichen für China, für das Reich der Mitte, wie die Skizze einer glossatorischen Kommentarseite oder aber, das drängt sich mir auf, selbst wie eine kleine Tafel aussieht, durch die in der Mitte und über ihre Ränder hinaus eine Linie geht, als solle diese Linie die Tafel teilen, spalten, verdoppeln, durchziehen oder durchschneiden. Ich spreche im folgenden Verlauf von einer geteilten Tafel.
S wird ebenfalls ein Zeichnung zugeordnet, die diesmal wie ein Wirbel, ein Strudel oder eine nach unten hin spitz zulaufende, leicht trichterförmige Spirale aussieht. Ich spreche im Folgenden von einem Wirbel. Das sind die ersten beiden Zeilen des Zettels, aufgeteilt in Spalten. Ich beginne nun die Zählung noch einmal neu.
Danach folgen drei weitere Zeilen, deren linke Spalte diesmal für die Zeichnungen genutzt wird, genauer: um die beiden Zeichen für S und O unterschiedlich ineinander und zueinander zu setzen. Die rechten Spalten werden diesmal für kurze Formulierungen, vermutlich Beschreibungen oder Erläuterungen der zusammengesetzten Zeichnungen verwendet. Warburg bezieht die Zeichnungen dort auf ein mehrfach auftauchendes warburgeskes Begriffzusammenhanges, Der Zusammenhang wird aus Tragen, Getragen werden, Trachten, Tragik (einem Scheiterhaufen aus Aktion und Passion?) einerseits und aus dem Pendeln (hier ist es ein "Perpendikel") gebildet. Mit ihm versucht Warburg zu fassen, was er an anderer Stelle auch mit Begriffen zur Polarität zu fassen versucht.
In der ersten Zeile von diesen dreien sind S und O wie der Atlas und der Globus zusammengesetzt. Warburg hat die geteilte Tafel auf den Wirbel gesetzt, wie auf seine Schultern. Dafür hat Warburg die rechteckige Tafel um neunzig Grad gedreht, quasi hingelegt. Er legt die Tafel sogar perspektivisch an. Warburg wendet und kippt die Zeichnung aus einer vertikalen in eine horizontale Stellung. Aus dem Rechteck wird ein Parallelogramm, das lese ich als Einführung einer Perspektive, mit der Warburg aus der Fläche des Zeichens ein Zeichen macht, das einen Körper hat. Geometrisch ist das Parallelogramm zwar ein zweidimensionales Zeichen, aber in dem Unterschied, den Warburg zwischen Rechteck und Parallelogramm mach,t und indem er das Zeichen um 90 Grad kippt, deutet er doch eine Räumlichkeit, also eine dritte Dimension an.
Beides, die Veränderung der geometrischen Form und ihr Kippen, assoziiere ich auch mit den Schreiben von Thomas Hensel, der sich besonders mit Warburgs Tischen befasst hat und der immer wieder betont, wie wichtig für Warburgs Schreiben und seine Graphien Tafeln sind, die man horizontal legen und vertikal aufstellen kann. Das alles lässt mich dieses Zeichen nicht nur als abstraktes Zeichen für ein/ das Objekt lese, sondern als Zeichen einer Tafel und immer auch als Zeichen für ein Zeichen, eine Zeichnung und ein Zeichnen.
In der zweiten Zeile macht er es genau so, kehrt aber das Verhältnis noch einmal um: diesmal ist die gekippte Tafel unten und der Wirbel oben. In der dritten Zeile richtet er die Tafel wieder aus der Horizontalen in der Vertikale, zeichnet sie wieder flach (ohne perspektivische Andeutung, das Parallelogramm ist wieder ein Rechteck) und durchzieht die Tafel (um die teilende Linie herum) mit dem Wirbel.
3.
Warburg durchdenkt das Verhältnis zwischen S und O auf diesem Zettel meteorologisch. Das ist ein vager Zettel und/oder ein Zettel zu dem Vagen im Sinne des Verkehrenden, Verzehrenden, Begehrenden, Bekehrenden, also im Sinne des lateinsichen vagire oder im Sinne des veralteten eingedeutschten Wortes fagieren.
An Warburgs Denken lässt sich das Vage anders bestimmen, als es im umgangssprachlichen und sorglosen Gebrauch verstanden wird. Das Vage ist in diesem Sinne entweder nicht das Unbestimmte oder die Freiheit von einer Bestimmung resultiert in diesem Fall nicht aus einer Leere und nicht nur aus einer Negation.
Das Vage ist nicht das Unpräzise. Die Schnitte (Szissionen), die das Vage macht, sind nur doppelt bewegt, also bewegt, weil Schneiden (dieser Weise einer Operationalisierung von Differenz) hier eine durchgehende Bewegung ist und weil die Schnitte bei aller Schärfe sich in der Reproduktion nicht vollständig decken, nicht perfekt aufeinander aufsitzen. Präzision ist die Qualität einer Reproduktion, zwischen dem Vorschnitt und dem Nachschnitt bleibt im Falle des Vagen Differenz bemerkbar, auch wenn die zwei Schnitte scharf durchgehen.
Das Vage ist in diesem Sinne nicht das Ungefähre und Ungenaue. Das Vage ist in diesem Sinne, einem Sinne, den wir durch die Auseinandersetzung mit Warburg aus seinem Denken, Schreiben und Skribbeln extrahieren, etwas, das Bestand hat und doch unbeständig ist. Seine Unbeständigkeit resultiert als auch nicht aus einer Leere und aus einer reinen Negation, ist nicht utopisch und uchronisch, sondern heterotopisch und heterochronisch. Dieses Vage erscheint bewegt und bewegend. Seine Form geht mit Linien einher, die verschlungen sind und die verschlingen. Die Differenz des Vagen, also dasjenige, was in der Aneignung und Bestimmung von Differenz einen Unterschied ausmachen soll, bleibt ungelöst oder unvollendet. Wie bei einem Händel, in dem man dasjenige, was man abgibt, nicht los wird und dasjenige, das einem gegeben wird nicht erhält (also letztlich wie bei jenem Deal, der als Mythos der Gründung der KBW von Max Warburg erzählt wurde und seitdem herumgeistert, bis hin zu Texten, die lebenslänglich aufgehängt gehören) ist das Vage unruhig, weil seine Unbeständigkeit nicht damit einhergeht, dass etwas an ihm weg kommt. Es kommt nicht weg, nicht einmal im Vergehen. Es insofern Effekt eines Distanzschaffens, das die Entfernung, die es schafft, nicht zurücklegt.
Was dann? Die Entfernung, die dieses Distanzschaffen schafft, pendelt. Seine Maße sind skalierbar, stehen noch bei der größten Präzisionnicht fest, sie bewegen sich mit der Form, sie schwanken, schwillen an und schwillen ab. Das Distanzschaffen kann also eine große Distanz schaffen, es kann die Ferne verschwinden machen, also machen, was Heidegger die "Ent-Fernung" nennt und als Verschwindenmachen der Ferne definiert. Das Distanzschaffen schafft kleine Entfernungen, winzige Entfernungen und symbolische Nähe, schafft noch einen Abstand der auftaucht, als ob er keiner sei. Das Distanzschaffen kann auch transgressiv sein, den Abstand lässt das Distanzschaffen immer symbolisch, nur und immerhin symbolisch auftauchen.
Das Vage ist sprachlich dem Lateinischen und dem Griechischen verwandt, dort den Wörtern, die eine schwache Bewegung bezeichnen, schwach nur in dem Sinne, weil an ihr deutlich noch etwas anderes als Bewegung stattfindet. Das Vage ist bewegt, verstellt auch was, führt auch von Stelle zu Stelle, führt aber auch nicht von hier nach da, nicht fort, zielt nicht (führt irgendwie nicht zum Ziel). Der Vagabund streut so herum, das die Zielführenden und Beständigen sagen würden, er könnte es auch lassen. Der Pendel wiederholt sich und lässt doch die Frage offen, ob und inwieweit seine Schwünge nicht jedes mal andere sind, wo sie doch mit der Zeit gehen. Die Verwandtschaft zum Lateinischen setzt sich in den Sprachen fort, die durch die Latinität gegangen sind, die das Latein korrumpiert haben oder vom Latein korrumpiert wurde. Vagor ist dem deutschen Wort vage nahe verwandt, es ist dem französische vague und Vogue verwandt, es ist dem Englischen vague verwandt. Es ist sogar dem englischen wage verwandt, wage wie in Wages Of Fear (das sage ich, weil beide Versionen dieses Films dieser oft verkannten Verwandtschaft ein monumentales Denkmal errichtet haben, inklusive Zittern, Wackeln, Pendeln, Verschlingen und Explosion).
Es ist den deutschen Wörtern Vage und Waage, Wagen (Fahrzeug wie in Bilderfahrzeug) und wagen und damit auch dem Wiegen, Wogen, Wägen, es ist der 'Wegung' verwandt, wie sie in den Wörtchen Bewegung und verwegen auftaucht. Es ist der Abwägung verwandt. Das Vage ist dem griechischen phagein verwandt, das ist fressen, verschlingen, verzehren. Auch das ist in dem Sinne eine schwache Bewegung, weil an dem Vorgang noch etwas anderes als Bewegung deutlich wird (mehr noch: dessen Deutlichkeit bedrängt). Das soll ein Essen sein, das noch etwas anderes als ein Essen sein soll. Didi-Huberman hat eine Typologie des Essens entworfen, in dem es mehrere Typen gibt, in denen man nicht isst, um satt zu werden, das wären alles Weisen, zu Fressen oder zu Verschlingen, also unersättliches Essen, unersättlich schon darum, weil es noch etwas anderes als Essen ist. Vom Essen, das stattfindet, um dem Anderen ähnlich zu werden ( wie manche Bullen fressen, um stark zu werden) über das Essen, das stattfindet, um aufzuerstehen und dann auf ewig im Himmel zu leben bis hin zum Essen, das zum Kotzen ist, sind alle diese Vorgänge immer auch schwache Bewegungen, nicht weil sie nicht intensiv wären oder nicht intensiv vorkämen, sondern weil ihre Deutlichkeit dadurch bedrängt wird, noch etwas anderes als Bewegung zu sein. Die bedrängte Deutlichkeit ist nicht undeutlich, sie ist deutbar, gibt der Deutung Raum, Zeit, Schub und Aufenthalt.
Wörter sind verwandt, so wie die Menschen verwandt sind. Die meisten Morde finden innerhalb der Verwandtschaft statt, diese Verwandtschaft heißt also ziemlich viel und ziemlich wenig. Eins ist sicher: immer, wenn diese Verwandtschaft etwas heißt, kann man und soll man der Präzision darin nachgehen.
Alles Vage, das bei Warburg auftaucht, taucht in der Nähe der Polarität auf. Der Zettel von 1896 ist auch ein Zettel zur Polarität: Die Linie, die die Tafel teilt, ist eine Achse, der Wirbel läuft an auf einer Achse spitzt zu; wenn S ein Subjekt ist, ist es ein polares Subjekt wenn O ein Objekt ist, dann ist es ein Polobjekt.
4.
Zum Vagen, zur Polarität: nicht über das Vage und nicht über die Polarität. Ich behaupte nicht, das Warburg expliziert, was ich gerade expliziert habe. Warburg kommt in der Erläuterung, die ich gerade gemacht habe, S näher und rückt von S ab, kommt O näher und rückt von O ab, ist stellenweise eher das Subjekt der Erläuterung, stellenweise eher das Objekt der Erläuterung. Stellenweise, ich spekuliere, könnte er begreifen, was ich aus dem Zettel extrahiere, stellenweise könnte es sein, dass er es nicht begreift.
5.
Nach seiner Seereise mit Melchior beschliesst er, aus den Zetteln einManuskript zu machen. Oben habe ich also fotografiert, alles abgezeichnet und abgeschrieben im Manuskript der grundlgenden Bruchstücke auftaucht. Das Scöne im Archiv sind unter anderem die Listen, die man selbser ausfüllen muss um an Material zu kommen und die auch wieder im Archiv landen. Im Kriegsarchiv in Wien etwa habe ich mich eine Liste eingetragenum um Fritz Saxls Personalakten aus der Armee zu bekommen, in der Liste stand sonst nur Dorothea McEwan, die Vorgängerin von Claudia Wedepohl. Man sieht also, wer vor einem der Material gesehen hat. In großen Zeitabständen schauen die Leute beim Zettel von 1896 vorbei. Wie am Mond sich die Blicke der Verliebten treffen, auch wenn sie an unterschiedlichen Ufern des Mittelmeeres stehen, so treffen sich am Archivmaterial und seine Listen die Blicke der Verliebten, auch wenn sie durch lange Zeiträume getrennt sind. Mitten im Archiv beginnt der Zettel von 1896 mich zu verzetteln und ich mit ihm mich.
6.
Der Zettel von 1896 ist für das Verständnis der Gespräche zwischen dem Juristen Sally Georg(e) Melchior und dem mit frischer anthropologischer (Warburg spricht freilich von Ethnographie, nicht von Anthropologie) Lehre ausgestatteten Kunsthistoriker Aby Warburg wichtig, weil es dort um ein Symbol geht, das eine Formel ist und ein Protokoll hat, in dem etwas gegriffen und der Griff gezeigt und gesehen werden muss, in dem Differenz über Nähe und Ferne operationalisiert wird, um etwas zu übertragen. Dieses Symbol heißt mancipatio, Warburg deutet es in kurzen Bemerkungen als ein Problem des Distanzschaffens. Für das Verständnis der Staatstafeln ist der Zettel wichtig, schon weil sie auch eine Summe dessen darstellen, was Warburg vom Recht wissen will und vom Recht zu wissen schafft, das ist die Summe einer warburgesken Rechtswissenschaft. Es kann sein, dass Warburg Tafel 78 als O anlegt, denn das ist eine Tafel, deren Form und Ordnung dem Subjekt Warburg, dem Individuum, eher fern liegt. Die nahezu aristotelische Einheit der Tafel, die eindeutig ausgerichtete chronologische Ordnung der Tafel, der Umstand, dass alle Linien dort entweder horizontal oder vertikal, nicht aber kurviert sind, das spricht dafür. Tafel 79 wäre dann S, da sind sie, die Kurvierungen, Warburg legt Bilder elliptisch um die Messe von Bolsena herum an, die Ellipsen kommen zwar zur tabellarischen Ordnung hinzu, auch finden sich vertikale und horizontale Spalten und Zeilen, dazu eine Achse in der Mitte, um die herum Gesten spiegelverkehrt werden. die Polarität bedrängt hier aber die Deutlichkeit und die Deutbarkeit der Tafel auf eine Weise, dass man gleich sagen möchte: Das ist Warburg, typisch Warburg. Man könnte einwenden, dass O doch selber eine unendliche Kurvierung ist, aber deswegen zeichnet Warburg ja O als geteilte Tafel, als Rechteck und Parallelogramm, durch das eine Linie zieht (und dank derer eine Linie Zug hat). Eine geteilte Tafel ist bei Warburg nicht nur Ding oder Unding, das ist ein skalierbares Operationsfeld. Weil die Tafel nicht nur flach ist, sondern auch einen Körper hat, kann man auch von einem skalierbar operablen Objekt sprechen. Nicht nur das Objekt, auch das Operable daran ist skalierbar.
7.
Einer der Texte von Aby Warburg, die für die Verständniss dieses Zettels wiederum wichtig sind, wird viel später geschrieben, nämlich im März 1923, in der Schlussphase seines Aufenthaltes in Kreuzlingen. In diese Zeit fällt nicht nur der Vortrag zum Schlangenritual und die Beschäftigung mit Sternglauben und Bilddeutung (mit Fortuna, Dorens und Wilamowitz Vorträgen in der KBW). In dieser Zeit taucht auch wieder der Gegenstand der Gespräche mit Melchior auf. Warburg macht Vorschläge für die Vorträge (von deren Planung er zuerst ausgeschlossen war). Und genau in diesem Zeitpunkt schlägt er vor, Conrad Borchling solle doch in der KBW einen Vortrag zur Rechtsymbolen halten. Wie in den Notizen zu den grundlegenden Bruckstücken die Passagen zu den Rechtssymbolen in großer Nähe oder kleiner Entfernung zum Zettel von 1896 und zu den Eindrücken aus Oraibi auftaucht, so taucht nun, 1923, das Thema der Rechtsymbole wieder in Nähe zum Schlangenritual auf. Es ist, als sei die Wende dieser Zeit (nämlich die Wendung zur Entlassung, die Restitution Warburgs) auch eine jener Kehren, von denen man sagt, da kehre etwas wieder. Der Text, den ich meine, stammt aber nicht aus der Korresponenz mit Borchling, sondern aus der mit Doren, ich meine den inzwischen edierten und kommentierten Brief an Doren vom 31. März 1923.
Die Suche nach der Causa: Der Text istfür das Verständnis des Zettels (und damit auch für das Verständnis der Staatstafeln) wichtig. In den Brief beschreibt Warburg, mal wieder, warum Polarität ihm Fragen stellt, warum Polarität nicht einfach privatisierbar (also letzlich nur in Psyche aufzuheben und gleichzeitig zu pathologisieren ist). Warburg beschreibt Polarität dort als meteorologisches Problem (wie immer in einem Sinne, der vom heutigen Gebrauch über Descartes bis hin zu Hobbes' Leviathan reicht), also als ein Problem von Körpern, deren Vorübergehen und deren Bewegung notorisch schwer kalkulierbar bis unberechenbar ist. Warburg spricht von Wind und geblähten oder geschwellten Segeln. Das Distanzschaffen, das was ich als elementare juridische Kulturtechnik zu verstehen versuche, soweit es Differenz operationalisieren soll, das beschreibt Warburg in diesem Brief als Suche nach der Causa, als Frage nach dem Grund und das wiederum als Umfangs- und Richtungsbestimmung. Das Verhältnis zwischen S und O zeichnet Warburg als Suche nach der Causa und als Umfangs- und Richtungsbestimmungen, also in zwei Fragen aufteilbar: (1.) Bestimmt S O oder O S, ist man Subjekt einer Geschichte oder Objekt, ist man dem Schick- und Kippsalen gegenüber aktiv oder passiv? Hamletsche Fragen, zaudernde und fabianistische Fragen sind das, aber eben auch warburgeske Fragen. (2.) Wieweit bestimmt S O, wo verläuft jeweils die Trennung zwischen S und O, vor allem dann, wenn die Grenze von S ohnehin wirbelt und die Grenze von O auch mitten durch O geht?
Der Zettel von 1896 ist aus vielen Gründen für das Verständnis der Staatstafeln wichtig, nicht nur weil die beiden Tafeln etwas von S und O haben oder sogar selbst S und O seien können. Warburg beschäftigt sich dort doch mit etwas, was mehr als Suche nach einer Causa, mehr als Frage nach dem Grund ist. Er zeigt doch eine Gründerszene, also neben der Suche nach dem Grund noch dessen Stellung. Die Vertragsparteien, der Heilige Stuhl und das Königreich Italien, stellen ja schließlich einen Grund, stellen ihn durch den feierlichen Abschluß der Lateranverträge her und dar. Sie geben einen Grund. Die römische Frage scheint beantwortet, sie wird mindestens normativ bis höchstens dogmatisch beantwortet. Warburg zeigt: Die Szene ist in Rom, und Rom ist ein alter und in dieser Szene neu gegründeter Staat. Was manche das Paradox des Grundes nennen, das bildet einen Pol und Pole noch dazu, einen Pol, der aus Polen besteht, wie Wellen aus Wellen bestehen können. Warburg, der die Staatstafeln in ein Protokoll und einen Kommentar unterteilt, zeigt Szenen, in denen mit der Gründung ein Grund eingerichtet wird. Dieser Grund, so könnte man sagen, wird konstituiert. Warburg würde vermutlich eher von Restitution sprechen, also sagen, dass dieser Grund restituiert wird. Den Begriff der Restitution verwendet Warburg an einer Stelle seiner Schreiben aus Kreuzlingen synonym mit dem Begriff des Nachlebens. Der Grund lebt nach, ist polar d.h. hier: polarisiert und polarisierend; dieser Grund ist vage in einem warburgesken Sinne. Der Begriff des Nachlebens bezieht die Unbeständigkeit und das Meteorologische des Grundes auf die Assoziation und die Referenzialität.
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schall-und-wahn · 1 year ago
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Heinrich Vogeler: Das Dritte Reich, 1934
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korrektheiten · 6 days ago
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Von wegen 1933!
Manova: »Eine Prognose kann man heute schon wagen: In etwa einem Jahr, in den Tagen nach der Bundestagswahl 2025, wird vermutlich vor allem ein Thema die Öffentlichkeit beschäftigen: dass man wieder mal ganz knapp einem Szenario wie 1933 entronnen sei. Und die Parteien werden betonen, wie wichtig es jetzt sei, eine solche Entwicklung aufzuhalten — denn Nazis an der Regierung, das gab es schon mal in Deutschland. Ganz sicher: die Vergleiche zwischen AfD und NSDAP werden auch im Herbst 2025 nicht zimperlich ausfallen. Dabei wird das Dritte Reich immer auch ein Stück weit relativiert werden. Genauso wie von jenen Stimmen, die im Hinblick auf ein mehr oder weniger konspiratives Treffen in Potsdam im Januar 2024 von „Wannsee 2.0“ sprachen. Weil es dort auch um Migrationsfragen ging, griff man sofort zur rhetorischen Streumunition und bemühte den Genozid. Ja, ein Gespenst geht um in Deutschland — das Gespenst der AfD. Alle Mächte der alten Bundesrepublik haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen dieses Gespenst verbündet. Und jedes Mittel ist ihnen recht, diese Partei zu verteufeln. http://dlvr.it/TFt6B5 «
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borispfeiffer · 22 days ago
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Meine Tante
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// von Boris Pfeiffer // bekommt von ihrer Firma, wo sie vor 30 Jahren den letzten Tag gearbeitet hat, Briefe. In den Briefen sind Schreibfehler. Sie geht in die Firma, an ihren alten Arbeitsplatz, und sagt der Frau da: "Seht ihr die Briefe nicht durch? Da sind Schreibfehler drin." Leider versteht die Frau weder was meine Tante will, noch was sie meint. Jeder kann sich jetzt fragen, geht die Welt an Schreibfehlern unter? Und allen, denen einleuchtet, genauso stellt sich der Anfang des nächsten Untergangs dar, darf nun mit meiner Tante schaudern. Im Übrigen hat meine Tante mit viel Glück das dritte Reich überlebt. ©Boris Pfeiffer // Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet. Hier fanden zunächst Kinderbücher ein neues Zuhause, die sonst aus dem Buchhandel verschwunden wären. Dies ermöglicht den Autorinnen und Autoren ihre Bücher auch weiterhin bei Lesungen vorzustellen und ihre Backlist zu pflegen. Schritt für Schritt kamen dann Neuveröffentlichungen hinzu. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen –  zweimal hochgelobt von Elke Heidenreich. Alle Bücher des Verlags lassen sich finden im Überblick. Boris Pfeiffer ist einer der meistgelesenen Kinderbuchautoren Deutschlands. Er schrieb zum Beispiel die von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen als einzigartig gelobte historisch-fantastische Zeitreisensaga ‚Akademie der Abenteuer‘, wie auch über 100 Bände für die beliebte Kinderbuchreihe ‚Drei ??? Kids‘. Von ihm stammen ‚Celfie und die Unvollkommenen‘, ‚Die Unsichtbar-Affen oder ‚Das wilde Pack‘. Er ist der Gründer des Verlags Akademie der Abenteuer. Zuletzt erschienen dort von ihm zusammen mit der in Australien lebenden Malerin Michèle Meister die Gedicht- und Bildbände für Erwachsene „Nicht aus Adams Rippe“ und „Mitten im Leben“. Ausstellungen mit den Bildern und Gedichten finden zur Zeit in der Egon-Erwin-Kisch Bibliothek in Berlin und ab Februar 2025 in der Bibliothek Zeuthen statt. Von Kindern mit großer Aufmerksamkeit gelesen wird seine neue vierbändige Ozean-Geschichte SURVIVORS, die von einem Schwarm bunt zusammengewürfelter Fische erzählt, deren gemeinsames Ziel es ist, den Klimawandel zu überleben. Sein Roman „Feuer, Erde, Wasser, Sturm – Zum Überleben brauchst du alle Sinne“ wurde in der Süddeutschen Zeitung als eines der zehn besten Jugendbücher des Jahres 2023 gewählt. // Lesen Sie den ganzen Artikel
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humanistisch · 29 days ago
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Yuval Noah Harari | Nexus
Nach „Sapiens – Eine kurze Geschichte der Menschheit“ und „Homo Deus“ legt der israelische Historiker Yuval Noah Harari mit „NEXUS“ ein weiteres großvolumiges Buch vor, das, wie die vorgenannten, Potential für einen Weltbestseller besitzt. Ausgehend von der Prämisse, dass sich die Menschheit in einer existenziellen Krise befindet und die Welt am Rande des ökologischen Zusammenbruchs steht, beschreibt es in einem weit gefassten Bogen - von der Steinzeit bis zur Jetztzeit - wie Information die Welt formt und welche Herausforderungen es diesbezüglich in neuerer Zeit im Hinblick auf neue Medien, Populismus und neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), zu bewältigen gilt. Die zentrale These dieses Buches ist, dass die Menschheit gewaltige Macht erwirbt, indem sie kooperative Netzwerke aufbaut, dass jedoch die Konstruktionsweise dieser Netze dem unklugen Gebrauch dieser Macht Vorschub leistet. „Information ist das Garn, das Netzwerke zusammenhält“. Informationssysteme sind überlebenswichtig, Mythologie und Bürokratie bilden ihre Säulen; Erzählungen stehen am Anfang aller Informationstechnologien, sie ermöglichten den Aufbau großer menschlicher Netzwerke (auch mit intersubjektiven Wirklichkeiten, wie z.B. in Religionen). Das Bedürfnis nach Information rechtfertigt die Entwicklung immer leistungsfähigerer Technologien; die Menschheit befindet sich aktuell inmitten einer beispiellosen Informationsrevolution: Internet, Smartphone, Soziale Medien, Blockchain, Algorithmen, KI. Zahlreiche Konzerne und Regierungen stehen in hartem Wettlauf um deren Entwicklung; dabei besonders von KI, als mächtigster aller bisherigen Informationstechnologien. Yuval Harari beschreibt ihre immer bedeutsamer werdende Rolle, die neben großen Chancen nicht zuletzt das Potenzial besitzt, sich menschlicher Kontrolle zu entziehen und die Menschheit zu versklaven, oder gar zu vernichten. Auf den folgenden Seiten widme ich dem positiven Potenzial algorithmischer Bürokratien relativ wenig Aufmerksamkeit mein Ziel ist es, ein Gegengewicht zu diesen utopischen Visionen zu schaffen und mich auf das eher unheilvolle Potenzial der algorithmischen Mustererkennung zu konzentrieren. NEXUS gliedert sich in drei große Teile mit 11 Unterkapiteln und zahlreichen Zwischenüberschriften. Der erste Teil – „Menschliche Netzwerke“ - gibt einen Überblick über die historische Entwicklung von menschlichen Informationsnetzwerken; über zehntausende von Jahren knüpften Menschen ihre großen Netze mit Hilfe von Beobachtungen, Erzählungen, Fiktionen, Fantasien und auch Trugbildern - den Höhepunkt der Informationsrevolution in der Menschheitsgeschichte bildet die KI. Der zweite Teil des Buches – „Das anorganische Netzwerk“ – untersucht deren Aufstieg und Auswirkungen, wobei auch gezeigt werden soll, dass mit informierten Entscheidungen und gesetzlichen Maßnahmen das Schlimmste an möglichen negativen Entwicklungen verhindert werden kann. Der dritte Teil – „Computerpolitik“ – geht der Frage nach, wie unterschiedliche Gesellschaften mit den Gefahren und Chancen des anorganischen Informationsnetzwerks KI umgehen sollen. Information gilt vielen Philosophen, Biologen und Physikern als Grundbaustein der Wirklichkeit, noch grundlegender als Materie und Energie. Sie wird als Versuch verstanden, die Wirklichkeit darzustellen, oder auch neue Wirklichkeiten zu schaffen, indem sie Dinge zusammenführt. Neue Informationstechnologien sind bestimmende Katalysatoren für Umwälzungen; sie beinhalten stets auch Revolutionen des Informationsflusses, wobei KI bedeutsamer als die Erfindung des Telegrafen, des Buchdrucks, oder sogar der Schrift sei, da sie in der Lage ist, selbständig Entscheidungen zu treffen und Ideen zu entwickeln. KI könnte nicht nur die menschliche Herrschaft auf der Erde auslöschen, sondern auch das Licht des Bewusstseins selbst und damit das Universum in ein Reich völliger Dunkelheit verwandeln. Yuval Harari warnt eindringlich vor den Gefahren durch KI, deren Algorithmen in der Lage sind, von sich aus Dinge zu lernen, die kein menschlicher Ingenieur programmiert hat. „Ganze politische, wirtschaftliche und soziale Systeme könnten zusammenbrechen, und neue werden an ihre Stelle treten“. Schon heute manipulieren unzählige Bots die Algorithmen von Google, Facebook, Amazon, X und YouTube. Die Manipulationsmöglichkeiten durch KI mit negativen Auswirkungen auf einzelne Menschen, z.B. durch den Verlust von Privatsphäre, sowie auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf das globale Machtgleichgewicht zwischen demokratischen und autokratischen Staaten sind kaum zu überschätzen; der seit Jahren stattfindende, eskalierende Cyberkrieg zwischen Iran, Israel, Russland und den USA belegt diese Annahme. Abgesehen von möglichen diktatorischen KI Anwendungen, die einen Atomkrieg anzetteln und nicht auszuschließenden terroristischen KI Anschlägen, die z.B. eine Pandemie auslösen können, stellt KI die Menschheit vor zwei weitere zentrale Herausforderungen: erstens könnten sich mit ihrer Hilfe globale Imperien entwickeln, die die gesamte Welt fest im Griff haben und zweitens wäre es denkbar, dass sich die Menschheit entlang eines neuen Silicon Curtain zwischen rivalisierenden digitalen Imperien so spaltet, dass ein gegenseitiges Verstehen, geschweige ein friedliches Nebeneinander, immer schwieriger bis unmöglich wird. Was tun? Yuval Hararis Empfehlungen richten sich auf gesetzliche Beschränkung der Übermacht großer Technologie-Konzerne sowie auf Mechanismen zur Dezentralisierung, Selbstkorrektur und Selbstbeschränkung, wobei er auch Protagonisten der KI-Entwicklung, wie z.B. Sam Altmann (Gründer von ChatGPT), warnend zu Wort kommen lässt. Erste positive Ansätze der Regulierung bilden EU-Vorschriften wie der „AI Act“ und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO); inwieweit andere Länder solchen Regularien folgen werden, kann derzeit noch nicht abgesehen, muss im Hinblick auf Autokratien auch bezweifelt werden. Zusätzlich fordert Harari die Offenlegung von in den KI-Algorithmen enthaltenen Vorurteilen und empfiehlt, diesbezüglich „Wahrheitspfleger“ einzurichten - Fälschungen im Netz seien genauso zu bestrafen wie Banknotenfälschungen im Zahlungsverkehr. Generell gesprochen müsse der Mensch auf Tempo, Form und Richtung der KI Entwicklung Einfluss nehmen, wobei die Frage offenbleibt, ob Menschen das hierfür notwendige Maß an Vertrauen und Selbstbeschränkung aufbringen können. Mit den Weichenstellungen, die wir alle in den kommenden Jahren vornehmen, entscheiden wir darüber, ob sich die Entwicklung dieser andersartigen Intelligenz als fataler Fehler erweist, oder als Beginn eines hoffnungsvollen neuen Kapitels in der Evolution des Lebens. Yuval Hararis NEXUS (lat. für „Verbindung, Verkettung, Zusammenhang“) spannt auf 555 Seiten einen sehr weiten, in Teilen mit langem Atem zu lesenden Bogen über die Entwicklung und historischen Perspektiven von Informationsnetzwerken von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Bei der Erörterung möglicher negativer Auswirkungen durch KI wird der Autor zum Apokalyptiker, der nicht nur die Erde, sondern das ganze Universum in Gefahr sieht, seine Vorschläge, diesen Gefahren zu begegnen, bleiben allerdings vage. Für einschlägig Interessierte mit Lese-Ausdauer bietet das Buch sehr viel Wissens- und Nachdenkenswertes. Read the full article
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nordseehexe · 1 month ago
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Nestis und ihre Ahnherrinnen: Ran und die Wellenmädchen
Ran war die Frau des germanischen Meeresgottes oder Meeresriesen Ägir. In der Fritiofs-Saga taucht sie auch unter dem Namen "Rana" auf.
Sie verkörperte vermutlich eher sie etwas dunkleren, unheimlichen und gefährlichen Aspekte des Meeres, während ihr Mann Ägir eher die freundlliche Seite des Meeres repräsentierte. Passend dazu wird Ägir im eddischen Lied von "Ägirs Gelage" gezeigt als großzügiger und freigebiger Gastgeber, der die Götter reich bewirtet. In seinem Festsaal unter dem Meer trägt das Bier sich selbst auf, flüssiges Gold (Meerleuchten) dient als Beleuchtung.
Die Seelen der Ertrunkenen gehören Ran
Ran ist dunkler. Ihr gehören die im Meer ertrunkenen Menschen, die sie mit einem Schleppnetz vom Meeresgrund fischt. Während die im Kampf Gefallenen als Einherier nach Walhall gelangen und sich dort auf die Endzeitschlacht Ragnarök vorbereiten oder der Göttin Freya zufallen, die nach einem Pakt mit Odin die Hälte der Einherier erlangt, und während die unkriegerisch auf dem Festland gestorbenen Menschen ins unterirdische Reich der Hel fahren, ist dies also die dritte Art Totenreich beziehungsweise Totenschicksal in der germanischen Welt. Ran wäre demnach außer einer Meeres- auch wie Odin und Hel eine Totengottheit.
Auch ihr Name scheint schon auf dieses Bedrohliche, Gewaltsame hinzudeuten. Im Isländischen heißt "ran" soviel wie "Raub", die Göttin ist also eine Räuberin, vor allem eine Seelenräuberin.
Rans Fischnetz als Leihgabe für Loki
In der Sagenwelt kommt sie kaum vor. Lediglich im "Anderen Lied von Sigurd dem Fafnirstöter" heißt es, dass Loki, als er den Zwerg Andvari in seiner Fischgestalt fangen will, Hilfe bei der Meergöttin suchte:
"Er kam zu Ran und erhielt ihr Netz und warf das Netz vor den Hecht und er lief in das Netz."
(Die Edda. Göttersagen, Heldensagen und Spruchweisheiten der Germanen. Nach der Handschrift des Brynjolfur Sveinson in der Übertragung von Karl Simrock. Berlin, 1987. S. 186)
Vor diesem Hintergrund ist es interessant, dass Loki ausgerechnet nach seiner Flucht aus Ägirs Saal ein Fischnetz konstruierte, dieses dann, als die ihn verfolgenden Asen näher kamen, schnell ins Feuer warf, es aber doch nicht vollständig vernichten konnte. Heimdall, immerhin Rans Enkel, erkannte, was Loki da gebastelt hatte. Es war Heimdall, der Lokis Netz rekonstruierte und damit ermöglichte, dass der in einen Lachs verwandelte verräterische Gott gefangen wurde. Hier scheinen sich also zwei Geschichten wechselseitig zu spiegeln. Loki gilt ja allgemein als Erfinder des Fischernetzes. Aber er hat hier wohl nur etwas nachgebaut, das im Reich der Meergöttin längst bekannt war - zu seinem eigenen Nachteil.
Zurück zu Ran. Außer in der erwähnten Geschichte tritt sie in den Liedern der Edda nicht weiter in Erscheinung. Wohl aber taucht ihr Name häufiger in der Skaldendichtung auf, in der Umschreibungen wie "der Ran in die Hände fallen" für Ertrinken oder "Die Straße der Ran" für das Meer verwandt werden.
Rans Töcher, die Wellenmädchen
Ran und Ägir hatten neun Töchter, die man die Wellenmädchen nannte. Die Namen werden je nach Verfasser und Dichtung unterschiedlich angegeben. Im Skaldskaparmal in der Prosa-Edda des Snorri Sturluson tauchen sie an zwei Stellen auf (wobei die Namenslisten nicht deckungsgleich sind, daher hier zehn Wellenmädchen):
Himingläva, Himingläfa - "die, durch die man den Himmel klar sehen kann"
Dufa oder Dusa - die Hohe oder die Taube
Blodughadda, Blödughadda oder auch nur kurz Hadda - die Bluthaarige (gedacht ist wohl an roten Schaum auf der Welle)
Hefring, Heffrig - die Steigende
Uðr, Udor, Udur oder Unn - die Schäumende
Hrönn, Raun - die Fließende
Bylgja, Bygleya, Bylzia - die Wogende
Dröfn, Dröbna - die Schaumbefleckte
Kolga - die Kühlende.
Bara - Wellenspitze, modern: Tsunami
In der Skaldendichtung gibt es auch andere Namen für Wellenmädchen: Angeyja - die Bedrängerin, Atla - die Furchtbare, Eistla - die rasch Dahinstürmende, Eyrgjafa - die Sandspenderin, Gjalp - die Brausende, Greip - die Umkrallende, Jarnsaxa - die schneidende Kälte, Imd - die Dunstige, Ulfrun - die Wölfische.
Ähnlich wie bei den Walküren, deren Namen je nach Autor variieren und einfach für verschiedene Aspekte des Kampfes stehen, sind auch die Namen der Wellenmädchen also nicht eindeutig in einem Kanon festgelegt. Die neun Wellenmädchen sind Naturgottheiten und verkörpern die Wellen in ihren jeweiligen Zuständen, manchmal auch einfach nur poetische Umschreibungen für bestimmte Formen von Wellen. Eine Kenning (mehrgliedrige poetische Umschreibung eines Begriffs) für "Wellen" lautet zum Beispiel "Kolgas Schwestern"
Die Geburt Heimdalls
Eine gynäkologische Besonderheit, die ich so noch in keiner anderen Mythologie gefunden habe, ist die Geburt des Gottes Heimdall. Odin zeugte ihn nämlich mit allen neun Wellenmädchen gemeinsam. Als die Zeit der Geburt herangekommen war, gebar die eine einen Kopf, die andere einen rechten Arm, die dritte ein linkes Bein und so weiter. Erst Odin setzte die Einzelteile zusammen und schuf so einen der wichtigsten Götter. Im Gylfaginning in der Prosa-Edda heißt es folgendermaßen:
"Heimdall heißt einer, er ist groß und hehr und von neun Mädchen, die Schwestern waren, geboren. [...]
Auch sagt er selbst in Heimdalls Gesang:
Ich bin neun Mütter Sohn und von neun Schwestern geboren."
(Die Edda. Germanische Göttersagen aus erster Hand. Nach der Übersetzung von Karl Simrock neu herausgegeben, bearbeitet und kommentiert von Walter Hansen. Wien, Heidelberg, 1981. Seite 38)
Im Hyndlalied wird die Geburt Heimdalls folgendermaßen beschrieben:
Geboren ward einer am Anfang der Tage,
Ein Wunder der Stärke, göttlichen Stamms.
Neune gebaren ihn, der Frieden verliehen hat,
der Riesentöchter am Erdenrand.
Gialp gebar ihn, Greip gebar ihn,
Ihn gebar Eistla und Angeyja,
Ulfrun gebar ihn und Eyrgiafa,
Imdr und Atla, und Jarnsaxa.
Dem Sohn mehrte die Erde die Macht,
Windkalte See und Sonnenstrahlen.
(Die Edda. Göttersagen, Heldensagen und Spruchweisheiten der Germanen. Übersetzung von Karl Simrock. A. a. O., S. 134)
Meerfrauen und Riesinnen
Ob die an Heimdalls Geburt beteiligte Jarnsaxa identisch ist mit der Riesin Jarnsaxa, die Thors zweite Frau (neben Sif) und die Mutter von dessen Söhnen Modi und Magni war, ist nicht belegt. Möglicherweise war sie auch nur eine Namensvetterin. Jarnsaxa jedenfalls gilt als "Riesinnenname". Thors Jarnsaxa war eine Riesin, und auch Ägir wird ja oft als Meeresriese bezeichnet. So sind die Wellenmädchen außer dem nasen Elemant auch dem Riesenvolk verwandt. Auch ihr Sohn Heimdall gilt als besonders groß und kräftig.
Großmütter der Menschen
Bedenkt man, dass Heimdall, wie im Lied von Rigr bericht wird, als Stammvater der Menschen gilt, so folgt daraus, dass die Wellenmädchen Großmütter des Menschengeschlechts sind, Ran wäre damit die Urgroßmutter. Vor diesem Hintergrund ist die eigentümliche Verkleinerungsform "Mädchen" im Namen dieser Wasserfrauen ausgesprochen befremdlich. Diese Frauen waren ganz sicher keine Mädchen mehr, sie waren Mütter eines erwachsenen Sohnes, der bereits in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte Söhne zeugte. Trotzdem bleiben sie die ewig jungen Mädchen der nördlichen Meere.
Zauberfrauen mit Hut und Schleier
Ganz sicher waren sie aber nicht derart zahme, romantisch-biedermeierliche Figürchen, wie sie ein "Damen-Conversationslexikon" aus dem Jahre 1838 beschreibt:
"Wellenmädchen (Mythologie), die n[e]un Töchter der Meeresgöttin Ran in der skandinavischen Mythe. Sie haben bleiche Hüte und weiße Schleier, und tauchen lieblich und hilfreich aus den Wogen der See, retten Ertrinkende, und leiten sie mit sanfter Hand zum Ufer, die Unrettbaren aber legen sie in ihrer Mutter Schoos. Ihre Namen sind: Himingläffa Dufa, Blödughadda, Heffring, Udar, Raun, Bylgia, Droina und Kölga."
(Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 415. Text auf Zeno.org)
Nestis' Schwester als Erbin der Wellenmädchen
Bei mir ist vor allem ein Wellenmädchen prägend gewesen: Kolga lautet der Name einer jüngeren Schwester von Nestis. Sie ist die Viert-Älteste, also die Mittlere der sieben Töchter des Nordseekönigs, hat ein Faible für schicke Frisuren und schwärmt für Katzenhai Cat Sharkey, den Sänger der Rockband "Ølpæst".
Auch in meiner Walküren-Serie "Falkenblut" tauchte ein Wellenmädchen namens Kolga auf. Zwischen der Walküre Valkrys und dem Wellenmädchen Kolga gibt es immer wieder Reibereien, schließlich waren sie eigentlich im Kampf um die Seelen "Konkurrentinnen". Darum beschimpft Valkrys Kolga auch manchmal als "Seelenräuberin".
Außerdem hat die Ägirstochter Himingläfa in meinem Werk Spuren hinterlassen: Deren Namen trägt die Segelyacht, die im Roman "Ulf", in meinem "Journal einer Reise, die nicht nach Gotland führte" und in meiner ersten Darthula-Geschichte eine Rolle spielt. Und dass sich hinter der mitleidlosen Meergöttin Reene in meinen Movenna-Büchern die germanische Ran verbirgt, wundert nun auch niemanden mehr, oder?
© Petra Hartmann
Weitere Nestis-Ahnherrinnen:
Andersens kleine Meerjungfrau
Die Göttin Nestis
Die Göttin Thetis
Melusine
Undine
Glaukos Pontios
Die Loreley
Die schöne Lau
Die Göttin Tethys
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seriesmagicx · 2 months ago
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Virgin River Staffel 3: Eine Reise voller Emotionen und Geheimnisse
Die dritte Staffel von *Virgin River* auf Netflix ist endlich da und bringt uns zurück in die charmante Kleinstadt, die wir lieben. Diese neue Staffel ist eine perfekte Mischung aus Herzschmerz, Freude und überraschenden Wendungen, die uns alle zum Mitfiebern bringen.
Charakterentwicklung und Beziehungen
Mel Monroe und Jack Sheridan stehen weiterhin im Zentrum der Geschichte. Ihre Beziehung wird auf eine harte Probe gestellt, aber ihre Liebe zueinander bleibt unerschütterlich. Mel zeigt eine beeindruckende Stärke und Unabhängigkeit, während Jack mit persönlichen und beruflichen Herausforderungen kämpft. Doc Mullins und Hope McCrea erleben ebenfalls tiefgreifende Veränderungen, die ihre komplizierte, aber liebevolle Beziehung prägen.
Neue Figuren und ihre Rolle
Neue Charaktere bereichern die Handlung und bringen frischen Wind nach Virgin River. Jacks Schwester Brie und Charmaines neuer Freund Todd sorgen für zusätzliche Spannungen und interessante Dynamiken innerhalb der bestehenden Charaktere.
Medizinische Herausforderungen
Doc Mullins steht vor gesundheitlichen Herausforderungen, die seine Rolle als Arzt in der Gemeinde und seine persönliche Beziehung zu Hope beeinflussen. Diese Themen werden einfühlsam und realistisch dargestellt und fügen der Serie eine weitere emotionale Ebene hinzu.
Geheimnisse und Wendungen
Die dritte Staffel ist reich an Geheimnissen und unerwarteten Wendungen. Diese Enthüllungen sorgen für Spannung und halten die Zuschauer in Atem, während sie die komplexen Beziehungen und Geschichten der Charaktere weiter entfalten.
Verlust und Trauer
Verlust und Trauer sind wiederkehrende Themen, die die Charaktere tiefgreifend beeinflussen. Mel und Jack müssen sich ihren persönlichen Dämonen stellen und einen Weg finden, trotz der Schmerzen weiterzumachen. Die Serie behandelt diese Themen mit großer Sensibilität und Tiefe.
Gemeinschaft und Zusammenhalt
Die Gemeinschaft von Virgin River spielt eine zentrale Rolle in der Serie. Freundschaften und Nachbarschaftshilfe sind von unschätzbarem Wert und zeigen, wie wichtig Zusammenhalt und Unterstützung sind, besonders in schwierigen Zeiten.
Landschaft und Setting
Die wunderschöne Landschaft und das malerische Setting von Virgin River tragen wesentlich zur Atmosphäre der Serie bei. Die Naturaufnahmen schaffen eine friedliche Kulisse, die im Kontrast zu den oft turbulenten Ereignissen steht und die emotionale Wirkung der Geschichten verstärkt.
Vorschau auf Staffel 4
Am Ende der dritten Staffel bleiben einige Handlungsstränge offen, die die Vorfreude auf die nächste Staffel steigern. Welche neuen Herausforderungen und Geheimnisse erwarten die Bewohner von Virgin River? Fans können gespannt auf die kommenden Entwicklungen warten.
Die dritte Staffel von "Virgin River" bietet eine emotionale und spannende Reise, die die Fans sicherlich begeistern wird. Die Serie ist weiterhin exklusiv auf Netflix verfügbar. Taucht ein und lasst euch von den Geschichten und der Schönheit von Virgin River verzaubern.
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Jetzt "Virgin River" auf Netflix streamen!
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goldinvest · 2 months ago
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Die 1899 gegründete Perth Mint in Westaustralien ist eine der bekanntesten Institutionen der weltweiten Edelmetallindustrie. Von ihren Anfängen während des australischen Goldrausches bis zu ihrer heutigen Position als führender Veredler und Vertreiber von Edelmetallbarren hat die Perth Mint eine beeindruckende Geschichte.
Hier sind 7 überraschende Fakten über ihre reiche Geschichte, die ihre Bedeutung unterstreichen:
Gegründet im Dienste des Britischen Empire: Die Perth Mint wurde 1899 ins Leben gerufen und war die dritte und letzte Niederlassung der britischen Royal Mint in Australien. Ihr Hauptzweck bestand darin, das Gold aus den boomenden Goldfeldern Westaustraliens zu raffinieren und in souveräne Münzen für das Britische Empire zu prägen. Zu dieser Zeit war Australien Teil des Britischen Empire, und die in Perth geprägten Goldmünzen wurden im gesamten Commonwealth verwendet.
Die älteste Münzprägeanstalt Australiens: Während die Münzprägeanstalten in Sydney und Melbourne ihren Betrieb längst eingestellt haben, ist die Perth Mint nach wie vor aktiv – und damit die am längsten in Betrieb befindliche Münzprägeanstalt des Landes.
Heimat der größten Goldmünze der Welt: Im Jahr 2011 erregte die Perth Mint weltweit Aufsehen, als sie die größte Goldmünze der Welt prägte. Die "Australian Kangaroo One Tonne Gold Coin" wiegt beeindruckende 1 Tonne (1.000 Kilogramm) und besteht zu 99,99 % aus reinem Gold.
Historisches Wahrzeichen: Das ursprüngliche Gebäude der Perth Mint, das in den späten 1800er Jahren erbaut wurde, steht noch heute und ist eine bedeutende Touristenattraktion.
Im Besitz der Regierung: Eine Besonderheit der Perth Mint ist, dass sie sich im Besitz der Regierung von Westaustralien befindet. Diese staatliche Eigentümerschaft stellt sicher, dass alle hergestellten Goldbarren und Münzen durch eine staatliche Garantie abgesichert sind.
Ein wichtiger Akteur auf dem globalen Goldbarrenmarkt: Obwohl sich die Perth Mint ursprünglich auf die Prägung staatlicher Münzen konzentrierte, hat sie sich zu einem bedeutenden Akteur auf dem internationalen Goldbarrenmarkt entwickelt. Jährlich veredelt sie fast 300 Tonnen Gold.
Innovator im Münzdesign: Die Perth Mint ist bekannt für ihre Kreativität und ihr handwerkliches Können bei der Gestaltung von Sammlermünzen. Einige der weltweit kompliziertesten und visuell beeindruckendsten Münzen stammen aus ihrer Produktion.
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