Tumgik
#auch ich habe keine Schuppen
steffen-dilfrael · 8 months
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Wer ist der Typ aus der Head and Shoulders Werbung, warum ist es wichtig das genau ER keine Schuppen hat und warum zur hölle benutz ich seit 4 Monaten Head and Shoulders
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Letzten Freitag wegen mehrerer Staus mit Mama Landstraße von Dessau bis heim gefahren. In Halle hat sie ab Neustadt kein Navi mehr gebraucht weil sie da während ihres Studiums gewohnt und Neustadt sich kaum verändert hat. Dadurch konnten wir uns an Ampeln amüsieren, wie die vom Navi angezeigten Kneipen heißen.
Offenbar gibt es eine mit dem wohlklingenden Namen "Bruchbude" ganz in der Nähe von nem Gartenlokal namens "Zur Gemütlichkeit" und das lebt jetzt mietfrei in meinem Hinterkopf weil es so auch in nem DnD Spiel als Tavernen vorkommen könnte xD
Die Sache ist, ich konnte mir so zero vorstellen, was "Bruchbude" für ein Laden sein würde - fleeker Hipster-Schuppen? Stamm-Suff-Dorfkaschemme? Punker Hang-Out? - dass ich es mal gegoogelt habe und ich finde es lustig dass es von außen offenbar so äh aussieht:
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aber innen!!!!
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Ich meine...das hat sogar Tavernen Vibes und scheint mir irgendwie echt cool?
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theoniprince · 1 year
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Liebesbisse
Little M rated Merman story + Bild (bunt &s/w) ->
Leo seufzte tief und ließ den Kopf hängen. Er war gerade erst aufgestanden und hatte feststellen müssen, dass sein ganzer Körper, vom Kopf bis zur Schwanzflossenspitze, schmerzte. Noch etwas schlaftrunken war er an die Muschelkommode geschwommen. Ein Blick in den Spiegel brachte Antworten. Da waren sie. Bisswunden - Liebesbisse. Und nicht nur einer. Leo stieg unvermeidlich die Röte ins Gesicht, als ihn die Erinnerungen an letzte Nacht einholten. Leo ließ die sie zu, schloss die Augen und strich über jede einzelne rote Stelle.
Es war unglaublich. Leo konnte sein Glück kaum fassen. Es prasselten so viele Gefühle und Gedanken auf ihn nieder. Er wusste nicht wohin mit sich. Bisher hatte er immer nur davon geträumt und über 15 Jahre voll Ungewissheit gewartet und die Möglichkeit herbeigesehnt Adam wieder bei sich zu haben. Leo lief Gefahr abzuschweifen, aber da biss Adam auch schon das erst Mal zu. Der Blonde hatte Leo von hinten fest im Griff und drückte sich enger an ihn. Irgendwie hatte Leo es sich schlimmer vorgestellt und ließ die Schulten etwas sinken, da biss Adam erneut zu. Leo schrie erschrocken auf. Nein, er stöhnte kurz auf. Damit hatte er nicht gerechnet. Dieses Gefühl. „Alles okay? Soll ich aufhören…?“, Adam klang nicht wirklich besorgt, sprach Leos Stöhnen doch eine eigene Sprache, und hielt dennoch inne. Langsam drehte sich Leo in Adams Griff nach vorne, um ihn anzusehen. Leos Wangen waren rot und es kam kaum mehr als ein Flüstern über seine Lippen. „Nein, mach… mach weiter. Es ist nur… also… du bist… ich weiß ja, dass das bei euch Haien so ist“, er lächelte verlegen und lehnte seine Stirn an Adams. Dieser grinste diebisch, „Gut.“ Keine Sekunde später biss Adam sich wieder fest. Dabei war er so unverschämt sanft und fordernd zugleich, es trieb Leo zu Verzweiflung. Sein Stöhnen klang erstickt, weil ihn die pure Erregung immer wieder mit solcher Wucht traf, dass er sich sammeln musste. Die Schmerzen empfand er mittlerweile als berauschend.  Leos Herz hämmerte wie wild gegen seinen Brustkorb. Ihre Unterleiber rieben sich aneinander und Adams Schwanzflosse umschlang Leos, festigte den Griff. Von außen betrachtet drehten sie sich dabei mehrmals, aber Adam behielt die Kontrolle. Irgendwann spürte Leo dann doch die Matratze aus Seegras unter sich und wie etwas in seinem Unterleib gegen die Schuppen drückt und ebenfalls nach mehr Aufmerksamkeit verlangte.
Leo riss die Augen auf. Nein, jetzt war keine Zeit dafür. Ein Wunder, dass er nicht erregt war, dabei spürte er die Hitze ganz deutlich.
Adam hatte ganze Arbeit geleistet. Ein Schauer lief über Leos Rücken. Er schämte sich nicht. Ganz im Gegenteil. Der ganz Ozean sollte wissen, wie froh er über Adams Rückkehr war und dass sie zusammengehörten und es funktionieren konnte. Doch hatte Adam es so übertreiben müssen? Darüber mussten sie auf jeden Fall noch einmal sprechen. Er sah Esther schon vor sich, wie sie mit den Augen rollte und diesen mahnenden Blick auflegte. Gerade versuchte er seinen Rücken zu inspizieren, da fiel sein Blick zur Tür und auf Adam, der ihn mit einem breiten Grinsen begutachtete. Die blauen Augen seines Freundes waren sehr viel dunkler geworden. Adams Jagdtrieb meldete sich. Leo wollte wütend sein, konnte die erneute Schamesröte aber auch nicht verhindern. „Guck‘ Dir an, was du gemacht hast? Ich finde es leider weniger amüsant, wenn mir alle ansehen können, was ich die…“, dann fehlten ihm die Worte, weil Adams Lippen auf seinen lagen. Genießend schloss er die Augen, seufzte in den Kuss hinein. „Adam… das ist unfair“, und sah den Blondschopf vorwurfsvoll an. „Jaja, ich habe dich verstanden. Das nächste Mal halte ich mich zurück“, dieses Versprechen klang allerdings schrecklich in Leos Ohren. Er würde dann sicher auf einiges verzichten müssen. „NEIN!“, er ärgerte sich über diesen Ausbruch, weil Adam ihn schon wieder so verschlagen entgegengrinste, “Pass einfach auf, wo du mich beißt.“ Adam legte seine Arme um Leo und zog ihn an sich. Die leichte Strömung brachte sie fast automatisch zusammen. „Verstanden und weißt du, wenn du heute nicht unbedingt irgendwo sein musst, dann wüsste ich schon etwas, was wir mit unserer Zeit anfangen könnten“, Adam war nun an der Reihe seine Stirn an Leos zu lehnen. „Was denn?“, flüsterte der Brünette. „Ich hatte noch gar keine Gelegenheit die Liebesbisse zu prüfen. Vielleicht habe ich etwas falsch gemacht. Außerdem habe ich gehört, dass Küsse“, was Adam dann auch demonstrierte und liebkoste den Liebesbiss an Leos Hals, „beruhigend wirken.“ Leos Augenlider flatterten und er legte den Kopf zurück, als Adam noch einen Kuss in seiner Halsbeuge platzierte. Seine Schwanzflosse umschloss Adams.
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Vielleicht schaffe ich noch ein nicht chibiesques Bild
( Ich bin innerlich eskaliert, als mir wieder einfiel, dass Haie sich festbeißen während der Paarung. Zumindesz weiß man das von enigigen Arten. Adam gehört definitiv zu der Familie der Makrelenhaie [hier gehört auch der Weiße Hai, der Riesenhai, Makohai etc. dazu] und ich sage nun einfach, dass er das auch macht *__*)
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Da ist dieses schwarze Loch, es zieht mich immer weiter rein.
Ich bin bereits tief in diesem Loch gefangen. Ich bin tief gefallen ohne dass es jemand bemerkt. Nicht einmal ich selbst habe es bemerkt. Erst jetzt wo es zu spät ist fällt es mir von Schuppen von den Augen.
Ich sitze auf der Arbeit, habe keine Motivation zu irgendwas, bin die ganze Zeit Müde, bin genervt sobald ich etwas erledigen soll.
Wann bin ich so tief gesunken? Wann bin ich so kaputt gegangen?
Ich würde gerne mit jemandem sprechen. Doch ich habe keinen Nerv dafür belehrt zu werden. Belehrt darüber das es okay ist sich Hilfe zu suchen. Ich weiß das es okay ist. Aber ich kann keine Hilfe annehmen. Ich würde gerne doch ich kann nicht. Ich kann nicht dort anrufen und sagen „Ey ich brauche Hilfe“ und wenn ich nicht mal das hinbekomme bin ich es dann überhaupt Wert Hilfe zu erhalten? Oder sollte man einfach warten bis ich ertrinke?
Mir ist einfach alles zu viel. Ich bin psychisch am Ende. Ich bin auf dem besten Wege noch dazu in eine Essstörung zu rutschen. In der Depression steck ich schon wieder Kinntief drinnen.
Ich habe das Gefühl zu ertrinken. Doch ich bin auf mich gestellt. Ich will mich dort selber wieder hinaus kämpfen. Ob ich es schaffe? Ich weiß es nicht. Wir werden sehen. Und wenn nicht dann stört mich das auch nicht wirklich.
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dynamischreisen · 10 months
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Max, Panama, Tag 16
Es ist zu heiß für den Klassenkampf
Heute morgen wollten wir recht früh los, um in den Nordosten der Insel zu fahren und dort den Dschungel und die Strände zu erkunden. Deswegen setzten wir uns an den Sammelpunkt des Collectivos und warteten. Und warteten. Etwa 1,5 Stunden vergingen und wir packten unsere Sachen, um den Weg zu Fuß zu gehen. Was, wären wir direkt losgelaufen, vielleicht noch möglich gewesen wäre, war es zur Mittagszeit aber so ganz und gar nicht. So stoppten wir nach wenigen Kilometern an einem Café, um eine kleine Pause einzulegen. Dort erfuhren wir, dass diese Strecke „wahrscheinlich“ bestreikt wird. Bei gefühlten 42 Grad (das ist keine meiner typischen Übertreibungen, auch der Wetterdienst sah das so), haben wir also entscheiden, dass es besser ist, wieder umzukehren und den Tag einfach mal Tag sein zu lassen.
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Wir nahmen ein Taxi und dachten uns etwas wie „wenn man schon nichts schafft, soll man wenigstens gut essen“ - es gab Hummer und unser Plan ging damit offensichtlich voll auf.
Ansonsten war die Speisekarte recht ausgedünnt. Die Dame, die den kleinen Schuppen in Eigenregie betreibt, erinnerte uns an die Blockaden. Nicht nur bei ihr, sondern auch bei bisher ausnahmslos allen fällt mir dabei eine Sache positiv auf: es scheint, als wären die Menschen in Panama entweder a) deutlich besser darin als Deutsche, mit Situationen umzugehen, die nicht in ihrer Hand liegen und deswegen nicht völlig auszuflippen oder b) in der Lage, tatsächlich politische Zusammenhänge zu verstehen und keine „Täter-Opfer Umkehr“ zu betreiben. Wie viele Bilder habe ich gesehen von irgendwelchen Durchgeknallten, die mit ihren SUVs die „Klimakleber“ anfuhren oder online mit Gewaltfantasien um sich schmissen. Versteht mich nicht falsch, ich finde die „letzte Generation“ ziemlich beschissen. Aber Klimaschutz finde ich erstmal gut. Auch Druck auf die Politik, die in der Thematik völlig versagt und während Leute wie Neymar oder andere Abertausende alleine im Privatjet von Brasilien nach Saudi-Arabien pendeln um dort das Blutgeld zu verdienen lieber an „Verpflichtungen des Einzelnen“ appelliert und der Arbeiterklasse den Sommerurlaub madig redet… ach wisst ihr was, das regt mich alles zu sehr auf.
Daher vielleicht noch ein anderes aktuelles Beispiel: Streiks der GDL. Auch hier nicht falsch verstehen - ich wollte schon einer Menge Schaffnern oder Lokführern ordentlich eine reinhauen. Ganz sicher aber nicht dann, wenn sie für ihre Rechte einstehen und die Bahnen eben mal ein paar Tage nicht fahren. Die Leidtragenden sind aber sie, wenn der deutsche Mob es mal nicht pünktlich zur Arbeit schafft. Statt sich mit den Streikenden zu solidarisieren und den Forderungen an die DB öffentlich Nachdruck zu verleihen, werden die Ausgebeuteten zu Schuldigen verklärt. Nicht so hier, wo trotz allem Kundgebungen in Solidarität zum Streik stattfinden. Stellt euch mal vor, alle Autobahnen wären seit drei Wochen von „Klimaklebern“ blockiert. Ich mag mir nicht ausmalen, wie die Diskussionen und auch die Gewalt eskalieren würden.
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Hier nochmal ein Screenshot aus einem heimlich gefilmten Video einer der Blockaden. Nicht im Bild: verbrannter Boden und fette Stahlseile in 1,5 Metern Höhe gespannt. Hinten im Bild: Spruchbänder, die Korruption und soziale Ungleichheit kritisieren.
Naja, nach dem Hummer jedenfalls haben wir uns getreu unseres für den Tag ausgerufenen Mottos einen Frappé am Meer genehmigt und die Zeit verplempert, bis wir eine „Bioluminiszenz-Tour“ gemacht haben. Dabei wurde Plankton in einer Bucht kurz angeleuchtet, das daraufhin blau leuchtete, was zum Teil wirklich atemberaubend schön aussah und das ganze Boot umringte, viele viele Meter weit. Dadurch, dass es angeleuchtet werden muss um in der Folge zu reagieren meint Nico, es würde sich vermutlich eher um Photoluminiszenz handeln, der chemische Zusammenhang ist aber noch nicht ganz geklärt. Bei Rückfragen wendet euch bitte nicht an mich. Meine Gedanken dazu waren nämlich „Blau. Höhö.“
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Morgen versuchen wir es nochmal mit der anderen Seite der Insel. Wenn das nichts wird, halt wieder zum Playa Estrellas. Ich kann mir Schlimmeres vorstellen.
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Wenn dein Körper spricht: Die überraschende Wirkung von Missverständnissen
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Kennst du das Gefühl, wenn plötzlich alles in deinem Körper verrücktspielt und du keinen Plan hast, warum? So ging es mir kürzlich: Eines Tages wachte ich auf und hatte Herzrasen, mein ganzer Körper war von kaltem Schweiß bedeckt. Ich war völlig aufgewühlt, wusste aber nicht, woher das kam. Die Aufregung war real, und ich fühlte mich, als ob mein gesamtes System aus den Fugen geraten wäre. Das Seltsame war, dass alles andere in meinem Leben in Ordnung war. Mit meinen Arbeitskollegen lief es gut, ich war im Urlaub, und es gab auch keinen Streit oder Ärger mit irgendjemandem. Dieses beunruhigende Gefühl hielt etwa eine Stunde an, dann verschwand es so plötzlich, wie es gekommen war. Ein paar Tage später bekam ich dann eine WhatsApp-Nachricht von meinem Vater: "Was haben wir dir getan, dass du unser Päckchen zurückgeschickt hast?" Da dämmerte es mir plötzlich: Vor ein paar Tagen hatte ich einen Zettel im Briefkasten gefunden, dass ein Päckchen für mich auf dem Postamt lag. Aber da kein Name darauf stand und ich nichts bestellt hatte, dachte ich, das muss ein Irrtum sein, und holte es nicht ab. Nach etwa einer Woche wurde das Päckchen dann zurückgeschickt. Und was stellte sich heraus? Das Päckchen war ein Weihnachtsgeschenk von meinen Eltern! Mein Vater war verständlicherweise enttäuscht, dass sein Geschenk wieder bei ihnen landete, ohne dass ich es je gesehen hatte. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Dieses heftige Herzrasen und der kalte Schweiß waren eine körperliche Reaktion auf das, was ich als Ablehnung empfunden habe, auch wenn es in Wirklichkeit ein harmloses Missverständnis war. Es zeigt einmal mehr, wie stark unser Körper auf emotionale Signale reagiert, selbst wenn unser Verstand die Situation noch gar nicht vollständig erfasst hat. Unser Körper kann uns regelrecht alarmieren, wenn etwas emotional schiefläuft – wie in meinem Fall, als ich unbewusst das Geschenk meiner Eltern abgelehnt habe. Wenn du ähnliche Erfahrungen gemacht hast oder mehr über solche Zusammenhänge erfahren möchtest, schau doch mal auf meinem YouTube-Kanal vorbei: Biokinese in der Familie. Mehr dazu findest du auch auf meiner Website: https://biokinese-albrecht.de. Bleib gesund und hör auf deinen Körper! 💡 #Achtsamkeit #KörperSignale #Biokinese Read the full article
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Malon erklärt - Einfallsreichtum ist wichtig
Sascha war nett und wir hatten uns vor dem Rollenspiel noch ein wenig unterhalten.
So fragte er: „Sag mal, was macht so ein nettes Girl wie du auf der Line?"
Nun, begann ich ihm zu erzählen: „Ich wollte ja nicht, aber ich war immer so schüchtern. Selbst in der Videothek, in dem Bereich ab 18 Jahren ich bin immer tiefrot geworden."
„Du?" fragte er nach. „Du hast gesagt du bist rothaarig?"
„Ja und? Darf man als Rothaarige nicht schüchtern sein?"
„Nun, es ist zumindest ungewöhnlich, meinte er dann."
„Ohhh," spottete ich... „Du meinst also, je nach Haarfarbe bestimmen zu können, wie eine Frau beschaffen ist? Zu einfach...so viele Frauen färben."
„Da hast du auch wieder recht gab er zu."
Aber das erklärt immer noch nicht, wie du denn auf die Line kommst."
„Ich, ichhhhhhhhhhhhh heulte ich los, bin das Bauernopfer meiner Freundinnen geworden."
„Wie denn das?" fragte er nach.
„Na ja," schniefte ich weiter, „Frauenstammtisch. Läuft so ähnlich ab wie Männerstammtisch. Nur das Frauen selbstbewusst genug sind, ihr Lieblingsgetränk zu trinken und nicht der Allgemeinheit des Leitwolfes folgen und sich dieser Gruppierung unterzuordnen."
„Und," fragte er...
Na was ich soll ich sagen. Anja erzählte da so ganz lässig, dass sie vor kurzem in einer Bar war und nicht genug Geld dabei hatte und dann hat sie den Männern an der Theke angeboten, sie würde deren Schwänze blasen, wenn sie dafür ihre Getränkerechnung übernehmen. Mir war das so peinlich, tiefrot saß ich da am Tisch.
Sonja meinte dann: „Malon so geht das nicht weiter, Du bist eine erwachsene Frau und deshalb haben wir uns für eine Radikalkur für dich entschieden."
„Radikalkur?"
Ich saß kerzengerade auf dem Stuhl...„was meinst du?
„Nun, wir haben dich auf einer Telefonsex- Hotline angemeldet. Mit deiner Telefonnr. und Steuernummer."
„Wir," sie schaute in die Runde, „ haben beschlossen, dass du das ein halbes Jahr machst, danach treffen wir uns wieder und hoffen, dass du dann endlich bei solchen Gesprächen und Erlebnissen von Anja nicht mehr rot wirst.
„Ja, Malon, wir wissen, „das du seit Jahren kein Eis mehr in der Waffel schleckst, weil du Angst hast, es könnte jemand etwas "Schlimmes" denken. Und deshalb meine Liebe, in einem halben Jahr gehen wir Eis essen in der Waffel mit Dir. Und... wir haben zusammengelegt, du bekommst eine Wochenendreise nach Paris von uns geschenkt."
„Aber nur," fügte Anja noch dazu, „wenn du nach diesem halben Jahr mit uns in einen Erotikshop gehst und dir dort ohne rot zu werden was kaufst. Für den Anfang, weil du es gelegentlich brauchen wirst haben wir dir einen Vibrator mitgebracht, und dann legte sie das Teil auf den Tisch.
Am liebsten wäre ich unter den Tisch gekrochen, so geschämt habe ich mich.
„Echt?" der Typ war begeistert - „Geil deine Freundinnen."
Nadine meinte dann, Montag geht es los. Die Bestätigung ist da.
„Ich habe nichts unterschrieben," protestierte ich.
„Doch," sagte Anja, erinnerst du dich, als ich dich bat, das Einschreiben zu unterzeichnen?"
Wie Schuppen fiel es mir von den Augen... die hatten mich sauber ausgetrickst.
„Ja und seitdem telefoniere ich hier um meine Wochenendreise nach Paris antreten zu können."
„Wie lange musst du noch?" fragte der Typ.
„Vier Monate," sagte ich.
„Die kriegst du auch noch rum, du hast eine nette Stimme und jetzt lass dir mal etwas Geiles als Rollenspiel einfallen."
Ja und das ist dann diese Geschichte hier geworden:
"Der clevere Cabrioverkäufer"
Ich war seit einer Woche mit Benny zusammen. Auf ihn stand ich schon längere Zeit, er ist einfach cool. Sein Vater besitzt ein großes Autohaus in Berlin. Seinen nichtsnutzigen Sohn, der immer mit der Clique rumhängt, hat, nach seiner dritten abgebrochenen Lehrstelle immer noch keine berufliche Perspektive. Deswegen jobbt er gelegentlich in der Firma des Seniors als Autoverkäufer. Er ist groß, braungebrannt, schlank, sportlich und hat kleine blaue Augen - ein echter Frauentyp. Und Frauen kaufen gerne bei Benny, denn meist entscheiden sie, was gekauft wird. Sie wissen immer, wie sie den Mann an ihrer Seite "weichklopfen" Natürlich muss Benny manchmal auch etwas "härter" mit den Damen verhandeln aber danach fressen Sie ihm buchstäblich aus der Hand.
Natürlich liegt Benny lieber mit uns, seiner Clique und einer Kiste Bier am Baggersee. Doch jetzt hat ihn sein Vater mächtig unter Druck gesetzt. "Du hast drei Monate Zeit, mindestens zwölf von diesen neuen Edel-Cabrios zu verkaufen, dann bin ich auch bereit, Dir und Deinen Sauffreunden zwei Wochen Mauritius zu spendieren."
Das Angebot war fair, aber selbst für Benny eine Herausforderung. Doch er war sicher, es zu schaffen. Ihm fehlte nur noch die passende Idee dazu...
Benny berät sich mit der Clique.
„Wir müssen in erster Linie die Kerle auf unseren Hof bekommen. Sind die erstmal da, wickle ich deren Weiber schnell um den Finger. Jede Woche eine Karre, das bekomme ich spielend hin." Als er das sagte, hatte er sein breitestes Grinsen im Gesicht und in seinen Augen, konnte man ihn schon von weißen, einsamen Sandstränden träumen sehen...
„Wir müssen nur pfiffige Werbung machen - mit klasse Fotos - so wie in den Autokalendern, die in der Werkstatt der Mechaniker hängen.
Malon, strahlte er mich an: „was hältst du davon, wenn du in deinen heißen Mini schlüpfst und eines deiner entzückenden, supersexy Korsetts dazu trägst? „Du weißt schon, die Deine besten Argumente am aller heißesten zur Geltung bringen."
Er war selbst ganz aufgeregt bei dem Gedanken daran und die Erregung konnte man nicht nur an der Art seiner Schilderung ablesen.
Wie konnte ich diesem süßen Kerl auch nur einen Wunsch abschlagen? Also tat ich alles für ihn, was er wollte.
Mehr verrate ich nicht....hier
Sonja Berner
TABU- ZONE TELEFONSEX
ISBN: 9783746713717
Format: Taschenbuch
Seiten: 280
12,00 €
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ansonsten aber über jede Buchhandlung innerhalb von 2 Tagen mit ISBN Angabe bestellbar.
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etffox · 2 years
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mrskillingjoke · 2 years
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Ein oneshots, den ich geschrieben habe. Ehemals auf Wattpad gepostet. 🤲
Fandom: die drei fragezeichen
Pairing: Hugenay/Justus
Language: German
Handelt nach den Ereignissen in 'Das Erbe des Meisterdiebs'
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Nächtliche Gespräche
Rocky Beach lag im dunkeln, nur der Sichelmond und ein paar Sterne funkelten am Himmel und ein paar vereinzelte Laternen flackerten ein stumpfes Licht über die Straßen.
Justus Jonas saß auf dem Dach, vor seinem Zimmerfenster. Hinter ihm lag sein Zimmer im dunkeln. Das Bett zerwühlt, von seinem zu vorigen unruhigen Versuchen einzuschlafen. Unter ihm lag der Schrottplatz. Dieser war ebenfalls gar nicht, bestenfalls kaum, beleuchtet. Früher wäre er nur auf dieses Dach geklettert, um über den kleinen Schuppen zu springen und sich heimlich mit Peter und Bob zu treffen.
Justus seufzte. Er hatte Peter und Bob heute wieder viel zu früh weggeschickt. Er hatte das in letzter Zeit viel zu oft getan. Er wusste, dass seine Freunde sich um ihn sorgen. Vor allem, als er gesagt hatte, dass er müde sei. Was für eine Ironie, dass er jetzt nicht schlafen konnte. Obwohl es keine Überraschung war. Er hatte jetzt seid Tagen nicht mehr richtig schlafen können. Ihr letzter Fall ging ihm einfach nicht aus den Kopf. Die Sache mit Brittany und Hugenay. Wie war er nur auf sie hereingefallen?
Justus seufzte wieder lautlos und sah kurz hoch in die wenigen Wolken die den Himmel bedeckten, kaum mehr als graue Flecken über dem schummrigen Licht der Sterne.
Plötzlich hörte er auf dem Schrottplatz ein leises rascheln und sah ruckartig nach unten. Da war aber nichts, obwohl Justus sich sicher war, dass selbst wenn da etwas wäre, er es nicht wirklich sehen könnte. Er wandte den Blick ab und schaute zur Straße, beobachtete das flackernde Licht, was auf die Straße und den Bürgersteig geworfen wurde.
Schuld und Schmerz zerfraßen ihn. Immerhin war er es, der auf Brittany hereingefallen war. Wäre er doch nicht so dumm und naiv gewesen. Er hätte es besser wissen müssen. Hätte schon vom ersten Moment an stutzig werden müssen. Aber nein, er war zu blind für ihre Machenschaften. Hugenay hatte recht. Das war das schlimmste, Justus hatte es nicht vorgespielt oder gar eine Ahnung gehabt und einfach mitgemacht. Er fühlte sich so dumm. Er hätte Brittany diese verdammten Gemälde tatsächlich gegeben. Es war egal, ob er damit gegen seine Prinzipien gehen würde. Er hätte es getan. Denn warum auch nicht? Brittany war süß und nett gewesen und hatte Probleme. Probleme die Justus lösen wollte. Er war egoistisch gewesen. Wollte nicht, dass sie ging. Wollte, dass sie ihn mochte und dafür wäre er weiter gegangen, als ihm normalerweise lieb gewesen wäre. Er wollte sie aber beeindrucken und wollte ihr gefallen.
Justus wurde wütend. Es zog ihn immer weiter in diesem Strudel von Selbsthass, Scham, Trauer und Wut herunter. Hugenay hatte versucht ihm etwas zu beweisen und so dumm und naiv wie Justus war, hatte er das Spiel mitgespielt genau so, wie der Puppenspieler es haben wollte. Wäre Graham nicht gewesen, dann wäre er in ihre Falle gegangen. Er war einfach zu langsam gewesen um alles zusammen zufügen. Zu einfältig. Wäre er nur-
Ein Rumpeln am Schuppen holte ihn urplötzlich aus seinen Gedanken. Das war laut, Justus runzelte die Stirn, lauter als wenn ein Tier etwas umgestoßen hätte. Aber wer würde denn mitten in der Nacht auf den Schrottplatz herumwühlen? Justus Gedanken gingen erst zu Peter und Bob, aber die würde nicht mitten in der Nacht auftauchen, zumindest nicht, ohne das sie sich alle abgesprochen hatten. Vielleicht hatte Skinny Norris einen weiteren Streich geplant und wusste nicht, dass Justus hier oben war. Justus wollte gerade aufstehen und nachschauen, als er eine Silhouette sah, die auf das Dach des Schuppens kletterte. Das war nicht zufällig. Justus Augen flackerten kurz zu den Eingangstoren und dann wieder zu dem Schatten. Wenn jemand den Schrottplatz betrat, dann würde man ihn hier oben sehen. Zumindest wenn man hoch schaut. Die Person wollte also definitiv zu ihm. Er beobachtete die dunkle Gestalt weiter, wie sie vom Schuppen elegant auf das Dach schwang und auf ihn zu ging.
Justus runzelte wieder die Stirn. Die Art wie die Person sich bewegte kam ihm ungemein vertraut vor. Und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, kurz bevor die Person in das bisschen Licht trat. Das war Victor Hugenay! Dies bestätigte sich auch keinen Augenblick später.
Justus sah den Kunstdieb an, wie dieser etwas näher kam und sich dann elegant und gelassen zu ihm setzte. Es sollte wahrscheinlich lächerlich aussehen, aber unglücklicherweise, schaffte es Hugenay es so wirken zu lassen, als wäre er in seinen eigenen Haus und nicht auf dem Dach von Justus'.
„Guten Abend, Justus. Eine herrliche Nacht nicht wahr?" Hugenay beobachtete Justus aus dem Halbdunkeln. Justus seinerseits, sah Hugenay aus den Augenwinkeln an. Der Ältere hatte sich seid ihrem letzten richtigen Treffen nicht verändert. Seine Augen musterten den Detektiven aufmerksam und ein leichtes Lächeln zog an seinen Mundwinkeln.
Justus wusste ehrlich gesagt nicht wirklich wie er darauf reagieren sollte. Ein kleiner Teil von ihm, wollte Hugenay schlagen und einfach weggehen. Den Mann hinter sich lassen. Doch irgendwas hielt ihn davon ab.
Schließlich seufzte er nur resigniert. „Was wollen Sie, Monsieur Hugenay?" Da Hugenay nicht antwortete, sah Justus diesmal richtig zu ihm.
Der Blick, den der Kunstdieb ihm zuwarf, ging ihm unter die Haut. Das schwache Licht, ließ seine normalerweise grau-grünen Augen dunkel und verschwommen erscheinen und sie funkelten ihn direkt an, als würde Hugenay versuchen durch ihn hindurch zu schauen. Für einen Moment verlor Justus sich einfach in der Tiefe des Farbenspiel, bevor er beinahe körperlich davor zurückschreckte.
„Wie geht es dir, Justus?" Die Frage klang nicht wie das übliche Geplänkel, mit dem sich Hugenay üblicherweise etwas Zeit verschaffen wollte.
Justus musterte ihn noch einmal um sicherzugehen, dass er die Frage nicht falsch verstanden hatte. Aber Hugenay schien das ernst zu meinen, also sah Justus wieder gerade aus, um zu überlegen. Denn ja? Wie genau ging es ihm eigentlich?
Er zuckte mit den Schultern und seufzte. „Ich kann es nicht genau sagen." Eigentlich hätte er was sagen können. Er hätte sagen können, dass er wütend und traurig war. Das er sich gedemütigt fühlte. Das er sich anders fühlte. In sich selbst anders. Er betrachtete sich anders und irgendwie fühlte er das alles und doch auch nicht. Als würde eine Resignation seinen Geist verzehren. Er könnte erzählen, wie er die letzten Tagen, Wochen nicht richtig schlafen konnte, weil er die ganze Zeit daran denken musste. Wie er sich immer mehr von den anderen zurückzog, die immer versuchten ihn aufzumuntern, wobei er sie nicht lässt. Justus hatte kurz den Drang, alles zu sagen, es Hugenay ins Gesicht zu werfen. Aber er hielt sich zurück.
Hugenay sah ihn nochmal prüfend an, bevor er schließlich wegschaut und scheinbar von der Frage absah. Obwohl Justus spürte dass der Kunstdieb ihm nicht glaubte.
Dann bemerkte Justus, dass Hugenay auf seine vorherige Frage gar nicht geantwortet hatte. Er sah den Mann neben sich wieder an. „Warum sind Sie hier, Hugenay?" Diesmal beobachtete Justus den Mann, solange bis dieser ihm antwortete.
„Das wiederum ist etwas, was ich nicht genau erklären kann, mon cher. Es war ein Impuls.-" Hugenay drehte seinen Kopf wieder zu ihm um. „-Ich wollte schauen, wie es dir nach all dem geht."
Justus spürte das dumpfe brennen seiner Wut, als sie wieder anfing zu brodeln. Er ballte unauffällig eine Hand zu einer Faust und versuchte sich ein wenig beruhigen. Hugenay hatte das alles hier verursacht, warum tat er dann so, als würde es ihn interessieren, wie es Justus danach ging?
„Und warum sollte es sie interessieren?" Sagte Justus scharf hinter zusammengebissenen Zähnen.
Hugenay sah ihn prüfend an. „Also bist du wütend. Nicht das ich es dir verdenken könnte." Justus hätte beinahe geschnaubt. Aber irgendwie merkte er wie die Wut wieder runter kochte. „Im Nachhinein, war das mit Brittany unglaublich unbegründet."
Justus war wieder ruhiger. Die Wut war der Resignation gewichen. „Warum haben Sie es dann gemacht?" seufzte der erste Detektiv.
Victor Hugenay war in all der Zeit die Justus ihn jetzt kennengelernt hatte nie besonders ruhig gewesen. Er hatte immer etwas zu erzählen gehabt. Wusste immer was er sagen sollte und irgendwie bemerkte Justus erst jetzt richtig, wie wenig dieses Bild von dem Kunstdieb gerade auf den Mann neben ihm zutraf. Wie ruhig sie beide gerade eigentlich waren. Es schien, als wäre Justus nicht der einzige, der hauptsächlich in Gedanken war. Er wusste nicht genau, was er von dieser Atmosphäre halten sollte. Ob er diese Ruhe beruhigend finden sollte oder die Stille hasste. Er blinzelte sich aus seinen Überlegungen und sah Hugenay wieder an.
„Ja, das ‚Warum' ist wohl die große Frage. Ich weiß es nicht genau. Justus, du bist schlauer, als viele Erwachsene und reifer als die meisten deines Alters. Auf eine gewisse Art warst du immer eine Herausforderung für mich. Jemand, der mir ebenbürtig ist und meine Pläne vereitelt. Der Gedanke, dass du eigentlich noch ein Kind, ein Jugendlicher, bist kam mir erst nach all dem. Es war etwas... impulsives. Wenn du dabei bist, handele ich oft impulsiv. Öfter als mir vielleicht lieb ist."
Er sah Justus wieder direkt an. Dieser wusste nicht genau, wie er darauf reagieren sollte. Was er sagen könnte. Hugenay schien das ernst zu meinen und ehrlicherweise musste Justus sagen, dass Hugenay ihm trotz allem nie direkt ins Gesicht gelogen hatte. Also nickte er einfach nur. Beide sahen wieder weg. Eine seltsame aber nicht direkt unangenehme Stille begleitete sie einige Momente lang, bis Justus sich räusperte und eine Frage stellte, die ihm eben in den Sinn kam.
„Sie sagten eben, dass sie mich nicht als... Kind sahen. Als Sie Brittany schickten.-" Hugenay nickte. „-Was genau hätte es geändert. Wenn ich erwachsen gewesen wäre, meine ich? Wäre es nicht genau dasselbe?"
Der Kunstexperte zögerte eine Sekunde, bevor er seufzte und den Kopf schüttelte. "Wenn man Erwachsen ist, kann man solche... Sachen meist besser verarbeiten. Mir fiel damals nicht auf, dass es dich beeinflussen könnte. Mehr als es eigentlich sollte.-" Wieder ein Seufzen. „-Die ersten Erfahrungen, in welche Richtung auch immer, sollten ehrlich sein. Ich hätte dir das nicht nehmen dürfen. Selbst wenn ich dir etwas... beweisen wollte, hätte ich das nicht so machen sollen. Es tut mir Leid."
Justus sah Hugenay ein wenig überrascht an. Er hatte das Gefühl, dass der ältere sich nicht oft entschuldigt. Zumindest nicht so ehrlich. Justus war tatsächlich etwas Sprachlos darüber. Er hatte das nicht erwartet und er hatte das Gefühl, von Hugenays Gesichtsausdruck, dass dieser es auch nicht erwartet hatte. Sein Mund war trocken und er wusste, dass wenn er jetzt sprechen würde, dass es nur in einem Krächzen herauskommen würde. Justus nickte vorsichtig und räusperte sich. Er öffnete seinen Mund zum sprechen, aber er wusste eigentlich gar nicht, was er sagen sollte, also schloss er ihn direkt danach wieder.
Hugenay sah ihn von der Seite an und stand schließlich auf. „Ich denke, ich sollte jetzt gehen.-" Er drehte sich kurz zu Justus um. „-Gute Nacht, Justus."
Justus wusste nicht genau, was ihn dazu bewegte, aber-
„Warten Sie!"
Hugenay drehte sich wieder um, er war nur wenige Schritte gegangen. „Ja, Justus?"
Justus sah zu dem älteren Mann auf. Er trug wie immer einen Anzug, seine Haare zurück gegellt, obwohl sich wenige Strähnen leicht gelöst hatten und sein Gesicht dezent einrahmten. Die grauen Augen funkelten in einer Mischung aus Spott und Bewunderung, so wie Hugenay Justus immer anzusehen scheint und Justus merkte wieder, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Aber er... er wollte nicht, dass Hugenay ging. Es erschreckte ihn ein wenig, dass er sich weiter mit Hugenay unterhalten wollte. Aber er wüsste nicht einmal, was er sagen könnte, um den Kunstdieb zum bleiben zu bringen. Dieser schien seine Misere zu bemerken und grinste ihn leicht an. Justus drehte sich leicht, sodass er Hugenay direkt ansehen konnte, wie dieser wieder näher kam und sich vor ihm hin kniete. Sie waren wieder ungefähr auf Augenhöhe. Hugenay lächelte ihn neckend an.
„Nun, sag mir nicht nicht, Justus Jonas,-" Sein neckender Ton vermischte sich mit einem gewissen freundlichen Unterton, den Justus nicht genau bestimmen konnte. „-dass du anfängst meine Gesellschaft zu genießen.-" Hugenay grinste verschlagen und seine Augen funkelten vor Humor. Justus war ehrlich gesagt fasziniert davon, wie spielerisch die ernste Atmosphäre plötzlich war, nur durch das Lächeln des Kunstexperten. „-Das wäre wahrlich ein Skandal: ‚Amateur Detektiv befreundet sich mit berüchtigten Kunstdieb!' Was für eine Schlagzeile."
Justus lachte leicht bei der Vorstellung von dem Chaos, was entstehen würde. Oh, Cotta wäre so sauer. Hugenay lächelte leicht und gluckste etwas, wodurch Justus vermutete, dass der Kunstexperte etwas ähnliches oder gar gänzlich anderes dachte. Es musste ihn zumindest amüsieren.
„Es wäre ein Chaos." bestätigte Justus schließlich mit einem leichten Grinsen.
Das war angenehmer. Diese Stille von vorhin, sie war unangenehm gewesen. Voll von einer Spannung, voll von ungesagten Worten. Es gab immer noch Sachen, die sie nicht sagten. Aber es gab keine Notwendigkeit dazu, alles offenzulegen. Justus hatte vorher nicht einmal bemerkt, wie angespannt er war. Wie angespannt er schon seid Tagen war. Wie unwohl er sich in dieser vorherigen Stille gefühlt hatte. Wie locker er plötzlich war, als wäre etwas großes von seinen Schultern gefallen. Durch eine bloße Einfachheit, eine Vertrautheit, die ihm etwas heimeliges gab. Ein kleiner Witz, ein kleines Lächeln, ein vertrautes Necken. Ließ ihn entspannen. Justus wusste nicht, warum etwas so leichtes eine solche Wirkung auf ihn hatte, aber er genoss es irgendwie. Diese plötzliche Leichtigkeit. Er fühlte sich beinahe von einer Last befreit. Vielleicht hatte er nur diese Melancholie wegbekommen müssen, die ihm seid Brittany gefolgt war. Vielleicht hatte er mal wieder Lachen müssen.
Justus merkte erst, dass er die ganze gelächelt hatte, als Hugenay wieder anfing zu sprechen. „Tja Justus, trotz allem muss ich jetzt wohl leider gehen.-" Trotz seiner Beschwingtheit, wollte Justus immer noch nicht wirklich, dass Hugenay ging. Aber er konnte den Drang, den Kunstexperten aufzuhalten diesmal abschütteln. „-Ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen, wo ich schon einmal wieder in Kalifornien bin. Außerdem solltest du wahrscheinlich ein wenig schlafen."
Normalerweise hasste Justus es, wenn jemand, ob es Tante Mathilda oder sogar Peter und Bob waren, versuchte ihn zum schlafen zu bringen. Jetzt aber konnte er es nicht einmal über sich bringen, beleidigt zu sein. Victor Hugenay war nichts, wenn nicht aufmerksam. Justus wusste, dass er nichts sagte das er nicht ernst meinte, zumindest wenn er einen nicht austricksen wollte und Justus hatte das Gefühl, dass dies heute Abend nicht der Fall war.
Hugenay unterdessen, hatte sich etwas vor gelehnt und hielt sanft Justus' Kinn in seinen Händen. Er legte Justus' Kopf ein wenig höher und etwas schräg. Mit seinen Augen musterte er Justus genau. Justus runzelte die Stirn, er war ehrlich verwirrt, was Hugenay gerade machte, aber bevor er fragen konnte wurden seine Gedanken abgeschnitten.
Hugenay küsste ihn. Es war unerwartet sanft und vorsichtig. Nur eine langsame Bewegung auf Justus' Lippen und Justus erwischte sich dabei, wie er den Kuss erwiderte. Zweifellos weniger geschickt, aber es schien zu reichen, denn er spürte das leichte Zucken von Hugenays Mundwinkeln.
Es fühlte sich so anders an, als wenn er Brittany oder Lys geküsst hatte. Lys hatte er seid Jahren nicht mehr wirklich gesehen, aber er wusste noch, wie wenig er weiter gehen wollte. Dasselbe war mit Brittany. Er hatte ihnen seine Zuneigung gezeigt, als er sie geküsst hatte, aber selbst das hatte sich irgendwie befremdlich angefühlt. Er schob das immer darauf, dass er noch nie wirklich jemanden geküsst hatte. Hugenay zu küssen fühlte sich anders an. Weniger befremdlich. Obwohl es sich wahrscheinlich falsch anfühlen sollte, fühlte es sich besser an, als es sich mit Lys und Brittany je angefühlt hatte. Er hatte Lys und das Mädchen für das sich Brittany ausgab wirklich gemocht. Aber er mochte es nie wirklich sie zu küssen. Er hatte immer die Initiative ergriffen und zum Großteil die Bewegung animiert, auch wenn sie wahrscheinlich furchtbar ungeschickt waren. Diesmal war es Hugenay der den Kuss führte. Es war gänzlich anders so viel sanfter und voller Erfahrung. Die Bewegungen waren ein Versprechen. Die Zungenspitze, die gegen seine Lippen stieß war ein sanftes Necken. Der Kuss war etwas, bei dem Justus wahrscheinlich die Knie schwach geworden wären, wenn er gestanden hätte.
Justus rechte Hand stützte sich an Hugenays Knie ab. Seine linke war mit der Handfläche fest auf das Dach gepresst und hielt sein Gewicht aufrecht. Erst jetzt merkte der erste Detektiv, dass sich seine Augen irgendwann automatisch geschlossen hatten und er öffnete sie auch erst, als der Kuss vorbei war. Er blinzelte zu Hugenay hoch und spürte wie warm seine Wangen wurden, und wie seine Lippen leicht geöffnet waren, um besser Luft zu holen. Hugenay hielt immer noch sein Gesicht und strich hauchzart mit seinem Daumen über Justus' Wange.
Nach einem weiteren stillen Moment, wo beide sich einfach gegenseitig ansahen, sah Hugenay Justus wieder in die Augen. Seine Augen sahen so sanft aus. Schließlich zog Hugenay sich vorsichtig zurück und stand auf.
„Wir sehen uns, Justus Jonas."
Sein Gesicht lag wieder halb im Schatten, aber Justus sah das kleine Grinsen, dass sich auf die Lippen den Kunstexperten geschlichen hatte. Justus nickte und Hugenay drehte sich um und ging. Diesmal ohne das Justus ihn aufhielt.
„Wir sehen uns."
Wiederholte der erste Detektive gedankenverloren in die Stille, berührte vorsichtig mit seinen Fingerspitzen seine Lippen und sah der Gestalt von Victor Hugenay zu, wie er im schwachen Licht der Laternen vom Schrottplatz auf die Straße schlüpfte.
Justus seufzte und lehnte sich nach hinten, um in die Sterne zu sehen. Was genau ist gerade passiert? Warum hatte Hugenay ihn gerade geküsst? Justus verspürte das Bedürfnis Ihr Gespräch noch einmal durchzugehen und zu analysieren, doch eigentlich wusste er, dass er dadurch nicht wirklich darauf kommt, was dieser Kuss zu bedeuten hatte. Er kann nicht wissen, was Hugenay durch den Kopf ging und im Raten war Justus schon immer schlecht gewesen. Das einzige, was er wissen kann, ist dass was Hugenay ihm gesagt hatte und um das alles tatsächlich nochmal durchzugehen, war er zu müde. Hugenay hatte recht. Er sollte wirklich etwas schlafen. Justus kletterte wieder in sein Zimmer und sah sich im dunklen Raum kurz um, bevor er sich aufs Bett fallen ließ und einfach die Augen schloss. Er ließ das Fenster offen und fiel ohne einen weiteren Gedanken an den Fall, Brittany oder seine Schuldgefühle in einem tiefen Schlaf.
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auxiliarydetective · 4 years
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Der Anruf (Post-Canon)
Jelena saß in ihrem Wohnzimmer auf ihrem Lieblingssessel, die Beine über eine Armlehne geschlagen. Sie scrollte durch ihren Instagram-Feed. Nicht viel Interessantes, zumindest nicht bis sie auf einen Post von Peter stieß. Peter war einer von den Leuten, an deren Instagram-Profilen man erkennen konnte, dass sie erwachsen wurden. Frühere Bilder von süßen Hunden, Katzen und anderen Tieren waren Bildern aus dem Training, von Spielen oder Skylines gewichen. Aber das Bild, das er vor nur vier Stunden gepostet hatte, zeigte einen Strand, der Jelena ungewöhnlich bekannt vorkam. Irgendwie war da etwas, das sie daran störte. Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Es war der Strand von Rocky Beach! Das da links war der Felsen, auf dem Justus früher immer gesessen war, wenn er nicht ins Wasser wollte - und daneben war die große Palme, an die Peter immer sein Surfboard gelehnt hatte. Der Horizont sah noch immer genauso traumhaft aus wie an dem Tag, als sie zum ersten Mal mit Justus, Peter und Bob an den Strand gegangen war. Es war ein ungewöhnlich warmer Frühlingstag gewesen, mit einem strahlend blauen Himmel. Die Wellen waren perfekt gewesen und Peter war im Wasser gewesen bevor Jelena überhaupt ihr Hemd ausgezogen hatte. Sie wusste noch genau, wie sie zuerst staunend am Strand stehen geblieben war und erst eine ganze Weile später auf den Boden ihrer Unsicherheiten zurückgekehrt war. Fast wäre sie in Bikini-Oberteil und Jeans am Strand sitzen geblieben, aber da war es ausgerechnet Justus gewesen, der sie überzeugt hatte, mit ins Wasser zu gehen. Sie wusste, dass er zu der Zeit absolut nicht zufrieden mit seinem Körper gewesen war. Da hatte sie sich furchtbar schlecht gefühlt, dass sie sich so geziert hatte, obwohl es viele Mädchen in ihrem Alter gab, die neidisch auf ihren Körper waren. Sich dann wegen sowas wie Dehnungsstreifen zu schämen… Letzten Endes war es einer der besten Tage ihres Lebens geworden.
Da klingelte das Telefon auf dem Beistelltisch neben ihrem Sessel. Es war ein Schnurtelefon, eine Antiquität, die Justus ihr nach ihrem ersten großen Erfolg geschenkt hatte. Er hatte es im Gebrauchtwarencenter seines Onkels gefunden, restauriert und für den alltäglichen Gebrauch wieder tauglich gemacht. Jetzt stand es in ihrer Villa in Los Angeles, einem ebenfalls eher alten Haus, direkt neben dem Sessel, in dem sie ihre meiste Zeit verbrachte. Das Klingeln erinnerte sie an das Telefon in der Zentrale. Jelena griff über ihren Kopf und hob ab. “Ja?”, meldete sie sich und schwenkte dabei ihr Glas Orangensaft. “Jelena, da ist ein Reporter, der mit dir reden will”, meldete sich ihre Assistentin am anderen Ende. Sie fing alle Anrufe für sie ab, damit niemand durchkam, der nicht durchkommen sollte. “Was du nicht sagst. Welche Website ist es denn?” “Keine Website, eine Zeitung: Die Los Angeles Post.” Unbeeindruckt nippte sie an ihrem Getränk. “Auch nichts Neues.” Da fiel ihr plötzlich etwas auf. Die Los Angeles Post. Das konnte doch nicht… “Wie heißt er denn.” “Andrews. Robert, Andrews.” Jelena saß plötzlich kerzengerade in ihrem Sessel und ihre Augen leuchteten. Es war fast schon schwierig, ruhig zu bleiben, als sie weiter mit ihrer Assistentin sprach. “Alles klar, stell ihn durch.” “Einfach so?” “Einfach so. Er ist ein alter Bekannter von mir.” Angespannt wartete Jelena nun die Stille ab. Es war nervenzerreißend. Doch als sie endlich die vertraute Stimme ihres Freundes am anderen Ende hörte, machte ihr Herz förmlich einen Sprung. Sie hatten schon so ewig nicht mehr telefoniert. “Hallo? Jelena?” Sie grinste hämisch, so wie früher immer, und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. “Hallo. Seit wann bist du Reporter, Andrews? Hast du die Musikagentur etwa abgegeben?” Daraufhin lachte er und es wärmte ihren Körper bis in die letzte Zelle wie ein Lagerfeuer auf. “Na, irgendwie musste ich ja an deiner Assistentin vorbeikommen. ‘Ich bin ein guter Freund von ihr.’ Da kann ja jeder kommen!” “Wenn du wüsstest, wie sehr du da Recht hast”, seufzte Jelena und erinnerte sich dabei an so einige Anrufe aus der Zeit, bevor sie ihre Assistentin gehabt hatte. Tatsächlich war es nämlich nicht gerade günstig, dass so viele Mädchen aus Rocky Beach ihre neue Nummer hatten, denn sie hatten sie einfach weitergegeben. "Tja und dann habe ich mir gedacht, dass es wohl etwas auffällig ist, wenn ein Musikagent bei einer Schauspielerin anruft, also habe ich mir das mit dem Reporter ausgedacht.” “Hättest du das nicht gemacht, wärst du glatt nicht durchgekommen”, meinte Jelena lachend. “Erst als Nika was von der Los Angeles Post gesagt hat, da habe ich mir gedacht, dass da was dran sein könnte.” “Nur gut dass du dich noch daran erinnert hast.” “Wie könnte ich das vergessen?! Ich meine-” “So berühmt wie du jetzt bist kriegst du bestimmt ständig Anrufe von der Los Angeles Post und von anderen Zeitungen noch dazu.” “Das nicht, die werden alle abgefangen, zusammengetragen und nach Wichtigkeit geordnet und dann entscheide ich, welche mir gefallen und welche nicht.” “Jetzt hast du endlich die Kontrolle, was?” “Ja, aber ich vermisse es schon manchmal, mich von Justus rumkommandieren zu lassen.” “Echt jetzt?” “Ja! Ganz ehrlich: Was soll ich jetzt mit meinem Leben anfangen? Filmszene schön und gut, aber wenn ich niemanden habe, der mich in echte Gefahren reinzieht, wird das auf Dauer echt langweilig. Ich glaube, ich bin adrenalinsüchtig.” “Kann ich mir denken.” “Was, dass mir langweilig ist oder dass ich süchtig bin?” “Beides. Ich kenne dich, Jelena. Du warst von uns allen wahrscheinlich diejenige, die sich am meisten in Gefahr gebracht hat - sogar noch mehr als Peter.” “Apropos Peter: Hast du auch mit ihm geredet?” “Klar. Er hat mir gesagt, ich soll dir liebe Grüße sagen.” “Bob, du bist ein Engel.” “Ach nicht, der Rede wert.” Für eine Weile waren beide ruhig. Jelena saß einfach nur lächelnd da und schwebte im siebten Himmel. Sie vergaß, wo sie war und was sie eigentlich heute noch tun wollte. Das war ihr gerade alles egal. “Sag mal, Jelena…”, meldete sich Bob kurz
darauf zu Wort. “Was hältst du eigentlich davon, wenn wir uns demnächst alle mal wieder treffen?” Jelena war kurz davor, schon wieder kerzengerade aufzusitzen. Ihre Augen leuchteten förmlich. “Es ist ja bald Weihnachten. Da sollte eigentlich keiner von uns arbeiten. Es sei denn bei dir ist irgendeine Gala-” “Scheiß auf die Gala!”, schoss es aus Jelena heraus. “Ich komme, koste es, was es wolle!” Bob lachte. “Das hatte ich mir schon fast gedacht.” Warum nur fast?” “Naja, ich dachte du wärst vielleicht vernünftig geworden.” “Ach, komm mir nicht so an, du weißt, dass das nie passieren wird. Was ist eigentlich mit unserer Vernunft in Person?” “Du meinst Justus?” “Klar.” “Der kommt auch.” “Super, dann kann ich ihn ja endlich wieder auf die Palme treiben.” “Und er dich.” “Das allerdings, ja.” “Also sehen wir uns zu Weihnachten in Rocky Beach?” “Worauf du deine Plattensammlung verwetten kannst.”
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Schmale Häuser (3): Die Inwertsetzung des Luftraums
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Rungestraße 10, Berlin-Mitte, 2019
Der zweistöckige Bau Rungestraße 10 steht in Mitte, unweit vom Köllnischen Park. Früher, als rechts noch ein Nachbarhaus bündig anschloss, dürfte weniger aufgefallen sein, wie sehr schmal das Haus ist – 3,50 Meter an der Straße (hinten etwas breiter). Dann aber wurde der Nachbar abgerissen und der Nachfolger – vermutlich dem Sicherheitsbedürfnis der dort arbeitenden türkischen Botschaftsangehörigen entsprechend – von der Straße zurückgesetzt.
Wie und wann aber kam es zu diesem schmalen Bauwerk? Hier eine Herleitung auf Basis der historischen Stadtpläne und Adressbücher (samt Angaben zu den Eigentümern) und der Befunde vor Ort.
1870 ist hier noch nichts. Die Rungestraße heißt noch Wassergasse und das Grundstück ist leer. Eine Hausnummer – und vor allem einen Eigentümer – gibt es trotzdem bereits, den Zimmermeister Gustav Adolf Ludwig Schultz. Schultz gehört auch das ebenso leere benachbarte Grundstück Wassergasse 9. Seine Zimmerei ist gleich links um die Ecke ansässig, im Haus Brückenstraße 13a. In der Brückenstraße gehören Schultz, damals „Brücken-Schultz“ genannt, auch die Nachbarhäuser, mit den Nummern 13 und 14. Und Brückenstraße 13 zeigt mit der Rückseite zu Schultzens leerem Grundstück an der Wassergasse. In den folgenden Jahren – es ist die Hochphase der Gründerzeit – legt seine Firma scheinbar einen raschen Aufstieg hin: 1877 firmiert er im „Adreßbuch der Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbsleute von Brandenburg und Berlin“ mit repräsentativer Anzeige als Eigentümer einer Baubedarfsfabrik in Schöneweide, die Materialien zum Bau ganzer Häuser herstellt und anbietet, die Bauten auch gleich selbst auszuführen.
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Nur 3,50 Meter breit, aber immerhin 15 Meter tief.
Bereits 1874 hat Schultz jedoch eines seiner drei Häuser an der Brückenstraße verkauft – das mit der Nummer 13. Der neue Eigentümer ist ein Kaufmann namens Salomon Löwenthal. Zu dessen neuerworbenem Haus und Grundstück gehört auch ein Hinterhof. Doch Löwenthal hat ein Problem: Es führt keine Durchfahrt durch sein neuerworbenes Haus nach hinten. Aber Berlin läuft damals heiß, Grundstücke, Häuser, Werkstattgebäude so nah an der Innenstadt sind heiß begehrt, buchstäblich jede Fläche will bespielt und genutzt, und vor allem profitabel gemacht werden. Ohne Zufahrt ist aber mit dem Hinterhof wenig anzufangen, er wirft nicht ab, was er abwerfen könnte. So kommt Löwenthal etwa 3 Jahre nach dem Erwerb des Hauses, also etwa 1877, noch einmal auf Schultz zu – und erneut mit ihm ins Geschäft. Löwenthal kauft Schultz nun auch noch einen schmalen, unbebauten Streifen von der Wassergasse nach hinten ab, das Grundstück Wassergasse 10. Nun hat er ein Gelände, das gerade einmal breit genug ist, um als Zufahrt zu seinem Hinterhof zu dienen, nur eben über Eck, von der Querstraße aus. Das Grundstück links neben der schmalen Zufahrt, Wassergasse 9, behält Baunternehmer Schultz hingegen. Er bebaut es etwa 1884 mit einem Mietshaus, das sich bis heute links vom schmalen Haus erhebt. So wird das Areal nach und nach immer weiter in Wert gesetzt. Kaum noch ein Fleckchen Boden ist geblieben, das für seinen Eigentümer keinen Profit absetzen würde.
Nur die Zufahrt, die ist eben bloß das, eine Zufahrt, wird sich Löwenthal gedacht haben. Und so macht er sich 1889 daran, diesen in sich unprofitablen Zustand zu ändern. Er erobert den Luftraum über der Einfahrt und setzt ihn in Wert, indem er den nur 3,50 Meter schmalen, aber 15 Meter langen Weg zu seinem Hinterhof mit einem nur 3,50 Meter schmalen, aber 15 Meter langen Haus überbaut – selbstverständlich unter Beibehaltung der Zufahrt zum Hinterhof. Zur Straße hin lässt er den Zimmern über der Durchfahrt sicherlich eine stuckierte Frontseite vorblenden. Jedes Haus bekam damals eine Stuckfassade, und sei es noch so klein und schmal. Vermutlich nach 1945 wurde der Dekor entfernt, die Fassade also entdekoriert und mit Glattputz versehen. Auf der breiteren Rückseite zum Hof findet man noch heute eine überraschend prachtvolle Klinkerfassade. Räume ließen sich nun in diesem Neubau nur wenige schaffen: Im Obergeschoss liegen vier kleine Kammern, die man über eine außerordentlich steile Treppe hinter einer Tür rechts in der Durchfahrt erreicht.
Wie gut aber ließ sich der in Wert gesetzte Luftraum nun tatsächlich vermarkten? Wie wurde er genutzt? Offenbar in erster Linie zu Wohnzwecken: 1890 erscheint im Berliner Adressbuch der erste Bewohner des Hauses, es ist ein Getreide- und Fouragehändler namens Max S. Weile (Getreide und Fourage heißt, auch den Getreidehalm komplett zu verwerten: das Korn fürs Brot, der Halm als Fourage, das heißt Pferdefutter). Es folgen ihm nacheinander die Friseurin H. Fischer und der Apotheker Rudolf Schrader, dann die Näherin Johanna Markword, später der Hausdiener A. Buchholz und dann der Goldschmied F. Eisolt. Als 1918 der Erste Weltkrieg endet, gehört das Haus immer noch der Familie des Erbauers Löwenthal, und oben wohnt gerade ein Kaufmann P. Pietro, ein damals für Berlin sicher noch ungewöhnlicher Nachname.     
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Die verklinkerte Hoffassade mit Spuren eines einst hier angesetzten Schuppens, 2020
Wie es mit dem Haus weiterging, weiß ein taz-Artikel aus dem Jahr 2000: „‚Bis zum Fall der Mauer hat ein Malerbetrieb die Räume genutzt,‘ sagt Waika Reusche, die seit 12 Jahren im Hinterhaus der Nummer 10 wohnt. ‚Danach baute eine Kinderbande sich eine Räuberhöhle darin, bis 1993 die Wohnungsbaugesellschaft Mitte das Haus fest verrammelt hat. 1994 ging der zu DDR-Zeiten zwangsenteignete schmale Besitz wieder zurück an den früheren Eigentümer Hans-Otto Weigel, der im Taunus wohnt. Sein Vater, der damals Geschäftsführer einer Schuhfirma war, hatte das Haus 1925 gekauft und bis 1948 an einen Handwerksbetrieb vermietet. Doch heute findet Weigel keine Verwendung mehr für sein zurückgewonnenes Eigentum: ‚Kein Mensch hat Interesse, in diesen alten Schuppen zu ziehen. Der hat ja nicht mal eine Heizung. Sobald ich das Geld daür übrig habe, lasse ich das Haus abreißen‘, sagt er. […] Das Baujahr des Hauses kann selbst der Besitzer nur grob schätzen: so um 1890.“  
Nicht schlecht geschätzt. 
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Ein Schild, das in aller Kürze die Geschichte des Hauses erzählt.
Literatur
Berliner Adressbücher (https://digital.zlb.de/viewer/cms/141/)
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Charlie im Schwarzwald - Teil 3: Grüezi
Wie sich herausstellt, ist es keine gute Idee, in der prallen Sonne spazierenzugehen ohne sich einzucremen. Vor allem, wenn man so ist wie ich und weißer ist als ein Stück Toastbrot. Weil ich gestern vergessen habe, mich einzucremen, habe ich jetzt an gleich drei Stellen Sonnenbrand.
Oh und habe ich gestern geschrieben, es gibt Tafelspitz mit Rosmarinsauce? Den gab es nicht, weil sie uns die falsche Karte gegeben haben. Sie haben davor extra nochmal angerufen, um zu fragen, was wir zu essen wollen, obwohl wir das extra angekreuzt hatten. Stattdessen gab es das hier:
Irgendwas mit Gurken
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Saibling mit Spinat und irgendeinem Gemüse, das aussieht wie Rhabarber. Ich schätze mal, das war Mangold.
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Creme Brûlée mit Johannisbeeren
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Heute Morgen musste meine Mutter dann schon wieder runtergehen, weil sie schon wieder vergessen haben, uns das Frühstück zu bringen. Zitat irgendeine Angestellte: “Mir hat niemand was gesagt.” Wir haben direkt am Anfang als wir hier eingecheckt sind, gesagt, dass wir jeden Tag Frühstück und Abendessen aufs Zimmer haben wollen (weil wir keinen Bock haben, in Corona-Zeiten unten im Speisesaal zu sitzen). Wie meine alte Klassenlehrerin sagen würde: “Das ist echt ein abgefuckter Schuppen hier.” Angeblich wurde es jetzt vermerkt, dass wir jeden Tag Frühstück aufs Zimmer haben wollen. Hoffentlich funktioniert das jetzt auch.
Danach sind wir zum Rheinfall gefahren. Wir sind durch irgendwelche kleinen Käffer gefahren, in denen man kein Netz hatte (Telekom - Erleben was verbindet), aber immerhin konnte man die Schweizer Alpen sehen.
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Außerdem dieses Feld, über das sehr viele Mäusebussarde kreisen.
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Und hier ist er: Der Rheinfall, einer der größten Wasserfälle in Europa. Sehr schön, es lohnt sich, hinzufahren.
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Auch Heidi trägt jetzt Mundschutz. In der Schweiz gilt die Mundschutzpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und das auch erst seit Anfang dieser Woche.
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Weil meine Mutter nicht mitkommen wollte, sind mein Vater und ich alleine mit dem Zug nach Schaffhausen gefahren. Der war nicht nur pünktlich, sondern hat auch diese nette Anschlussanzeige, die ich noch nie bei der Deutschen Bahn gesehen habe.
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In Schaffhausen musste mein Vater nämlich unbedingt ein Bild von einer Straße machen. Mein Ur-Opa hat während seiner Gesellenjahre Anfang des 20. Jahrhunderts Postkarten nach Hause geschickt und mein Vater und meine Tante wollen jetzt an alle Orte fahren, an denen er war und ein Bild machen, wie es dort heute aussieht.
Auch sonst hat Schaffhausen eine sehr schöne Altstadt.
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Ich weiß nicht, ob die Mundschutzpflicht auch für Skelette gilt, aber dieser nette Kerl befolgt sie trotzdem.
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Ich bin übrigens zum ersten Mal in der Schweiz. Wir waren zwar mal im Zollausschlussgebiet Samnaun, aber nur kurz. Dinge, die mir hier aufgefallen sind:
Diesel ist hier am teuersten. Das liegt daran, dass die Schweiz mehr Steuern auf Diesel erhebt als auf Benzin. Das hält die Schweizer aber trotzdem nicht davon ab, Dieselautos zu kaufen. 2018 waren 30% der PKWs in der Schweiz Dieselautos, fast so viel wie in Deutschland.
In der S-Bahn gibt es eine 1. Klasse und sie ähnelt mehr einem deutschen Regionalexpress als einer deutschen S-Bahn.
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dramafanforever · 4 years
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Feind in der Fremde
Kapitel 26
Kapitel 1
Epilog „Quid tempus!... Oh nein! Wach auf, wach auf, Harry, es ist schon fast neun!“ Unsanft wurde an Harrys Arm gerüttelt. Er öffnete langsam die Augen. Die Lichter eines Zeitansagezaubers verblassten gerade in der Luft vor dem großen Schlafzimmerschrank. Harry beobachtete, wie Draco hektisch die Schubladen aus seiner Kommode zog und nach passender Unterwäsche suchte. „Was?“ „Wir sind zu spät, wir haben verschlafen“, antworte Draco fast atemlos und sprach einen Sauberkeitszauber auf seinen Körper, bevor er ein wenig steif in eine schwarze Unterhose schlüpfte. „Warum hast du den Wecker nicht gestellt?“ „Das habe ich.“ Harry richtete sich etwas auf, noch benommen von der kurzen Nacht. Er schaute in Richtung Nachtschränkchen und konnte trotz der verschwommenen Sicht erkennen, dass sich darauf kein Wecker befand. Seine Brille lag auch nicht an ihrem Platz. Also beugte er sich über den Rand des Bettes und suchte den Boden ab. Er erwischte die Brille sofort, aber der Wecker war bis ans Fußende gerollt. „Runtergefallen“, murmelte er mit dem Kopf unterm Bett. „Hm? Beeil dich, es ist spät.“ „Accio Wecker“, befahl Harry und fing die Uhr geschickt auf. „Der Wecker ist runtergefallen.“ Harry betrachtete die Zeit. „Es ist ja schon neun!“ „Sag ich doch.“ Harry dachte an die letzte Nacht und musste grinsen. „Ich weiß, wann der Wecker runtergefallen ist.“ „Das war dann wohl das klappernde Geräusch, das ich gehört habe“, meinte Draco abwesend. “Komm schon, steh auf!“ „Du hast ein Klappern gehört, während du … na, du weißt schon?“ Normalerweise war ihr Sex etwas gemächlicher. Das brachte das Alter mit sich, auch wenn sie sich beide fit hielten. Gestern jedoch hatte Draco das Bett in Schwingungen versetzt und den Nachtisch wohl gleich mit. Draco lachte. „Nein? Du meinst, so alt sind deine Knochen auch noch nicht, dass ich kein Klappern gehört haben kann?“, zog er Harry auf. „Ich dachte eher daran, dass du doch wohl nichts anderes wahrnimmst als mich, wenn du mit mir Liebe machst“, scherzte Harry und verschwand im Bad. „Nein, wie könnte ich“, rief ihm Draco durch die geöffnete Tür hinterher. „Da habe ich natürlich nur dich wahrgenommen und dein Grunzen.“ „Grunzen, aha“, kam es aus dem Bad zurück. „Jede Romantik dahin. Erst sich ablenken lassen, dann mein genussvolles Stöhnen als Grunzen bezeichnen.“
Harry betätigte die Toilettenspülung. „Es hat mich trotzdem angetörnt.“ „Was? Ich habe dich nicht gehört“, fragte Harry zurück. „Es hat mich trotzdem scharf gemacht.“ „Bitte?“, fragte Harry und stellte die Dusche an. „Dein Grunzen macht mich an!“, rief Draco. „Was macht dich an?“ Draco riss die Tür zur Duschkabine auf. „Dein Grunzen! Dein Grunzen!“ Sein Blick glitt über Harrys Gestalt. „Ah, da bist du ja endlich. Man muss schon zu Tricks greifen, um dich morgens mit unter die Dusche zu bekommen.“ Er rückte einladend zur Seite. „Es ist zu spät zum Duschen, also warum duschst du?“ „Ich stinke nach Sex – und du auch.“ „Ich rieche frisch wie der Morgen selbst. Meine Hygienezauber sind 1 A", behauptete Draco nicht ganz zu Unrecht. Harry ließ trotzdem nicht locker. „Du willst nur nicht duschen, weil du es nicht unter 20 Minuten schaffst.“ „Mit dir zusammen eher vierzig.“ „Wir könnten einen Rekord aufstellen. Sieh, du bist eh schon ganz nass.“ Mehrere Spritzer hatten Dracos Brust getroffen. „Das erledigt ein Zauber. Beeil dich.“ Draco schloss allerdings nicht die Tür zur Duschkabine, sondern blieb im Eingang stehen und betrachtete Harry noch einmal genüsslich. „Ich war zu lange weg.“ „Allerdings. Zwei Wochen, und das direkt vor der Hochzeit deiner Tochter.“ Harry drückte seine Lippen auf Dracos Mund. „Guten Morgen, mein Schatz.“ „Guten Morgen, mein Geliebter.“ Als Draco sich schließlich abwandte, meinte er: „‘Meine‘ Tochter? Hast du es ihr noch immer nicht verziehen, dass sie Peter gewählt hat und nicht Hugo.“ „Sie waren so süß, die beiden. So verliebt.“ Draco sprach einen Zauber, um wieder trocken zu werden. Dann griff er nach der Zahnpasta und begann, sich die Zähne zu putzen. Er hielt nur kurz inne, um zu sagen: „Für zwei Wochen. Eine Ferienliebe, die eigentlich nur gezeigt hat, dass sie Freunde sind.“ „Aus Freunden können Liebende werden. Ich kenne da ein berühmtes Beispiel.“ „Schogar ausch Pfeinden können Liebende werdschen“, erwiderte Draco mit einem Mund voller Zahnpasta-Schaum. „Das ist wahr.“ Draco schrubbte noch etwas weiter. Dann spülte er seinen Mund aus. „Du wolltest sie nur mit Hugo verkuppeln, damit die Weasleys ‚echte‘ Verwandte werden, wenn sie ihn heiratet.“ „Warum auch nicht! Peter ist so ein Nerd! Ohne Beziehungen wäre er nie in deine Forschungsgruppe aufgenommen worden. Sie hätten sich nie kennengelernt, wenn du nicht seine Doktorarbeit betreut und ihn ständig zu uns eingeladen hättest.“ „Ich habe ihn eingeladen, weil ich ihn gerne mag. Er hat ein gutes Herz und ist brillant. Ich war am Anfang auch skeptisch, aber ich konnte seinem Vater ja wohl nicht sagen, dass ich ihn nicht betreuen würde. Peter ist schließlich ein sehr alter und guter Freund.“ Harry kam aus der Dusche und trocknete sich mit dem Handtuch ab. „In der Familie wird jeder männliche Erstgeborene Peter genannt!“, echauffierte er sich, auch wenn er eigentlich gar nichts gegen Peter einzuwenden hatte, wie Draco sehr wohl wusste. „Und jeder Black wird nach einem Stern benannt.“ „Das hat wenigstens … Esprit.“ „Oh, danke. Wichtig ist nur, dass Alex glücklich mit ihm wird, dass sie sich lieben.“ „Schon, aber er wird nach New York zurückkehren und sie mitnehmen. Damit verliere ich meine beste Mitarbeiterin. Außerdem hatte ich schon mal eine Fernbeziehung nach New York. Ich brauche das kein zweites Mal“, wandte Harry ein. Draco drehte sich zu ihm um und sprach einen Trocknungszauber auf Harrys Haare. Mit seinen Händen versuchte er, Harrys wuscheligen Schopf glatt zu streichen. Dann glitt er mit seinen Fingern über Harrys Hals und Schultern und ließ sie dort liegen. „Ich finde, wir haben das damals gut hingekriegt.“ „Zweieinhalb Jahre, Draco, und wenn ich dich besucht habe, musstest du trotzdem ständig arbeiten oder warst in deinen Kursen. Und dann dieses grässliche Studentenzimmer. Hinterher hattest du nicht mal mehr ein Zimmer für dich alleine. Es war schlimm. Ich weiß nicht, wie ich das durchgehalten habe.“ Harry legte seine Arme um Dracos Taille. „Hauptsache, du weißt, warum du durchgehalten hast. Ich weiß es nämlich ganz genau.“ Draco knabberte an Harrys Hals. „Für mich war es auch schlimm. Ich habe die ganze Zeit befürchtet, dass du es dir doch noch anders überlegst. Ich wollte damals einfach so schnell wie möglich fertig werden, um zu dir nach London zurückkehren zu können.“ „Hättest du Geld von mir angenommen, hättest du nicht arbeiten müssen. Ich hätte uns eine kleine Wohnung in New York besorgt, in der wir die Wochenenden verbracht hätten - allein. In den Semesterferien wären wir in Urlaub gefahren…“ „Aber ich lass mich doch nicht aushalten.“ Harry bog den Kopf zur Seite, um Draco mehr Zugang zu seiner empfindlichen Haut am Hals zu geben. Draco hauchte kleine Küsse in Harrys Halsbeuge. „Hättest du mit nur einem Wort gesagt, dass du es nicht mehr willst, ich hätte das Studium abgebrochen.“ „Ist das so?“, fragte Harry atemlos. Ein erregendes Kribbeln breitete sich von Kopf bis Fuß in seinem Körper aus, aber vor allem in dem Bereich genau dazwischen. „Absolut. Ich würde noch immer alles andere für dich sausen lassen.“ Harrys Beine wurden auf einmal ganz schwach. Trotz der leidenschaftlichen Nacht regte sich sein Glied. Er drückte sich gegen Draco und fühlte, dass sein Mann das Gleiche empfand. „Draco“, hauchte Harry und verfing dessen Lippen in einen tiefen Kuss. „Hm, Zahnpasta“, schmunzelte er wenige Augenblicke später, hinderte Draco aber daran sich zurückzuziehen, und küsste ihn erneut. „Wir müssen los“, flüsterte Draco etwas später. Seine Stimme war rau. Sie hatte nie ihre Wirkung auf Harry verfehlt. „Ich weiß“, murmelte er frustriert. Widerwillig lösten sie sich voneinander. Harry griff nach seiner Zahnbürste, während Draco sich sein Hemd schnappte und vor dem Spiegel zuknöpfte. „In Bezug auf Peter kann ich dich übrigens beruhigen. Das Mungo hat ihn einen unbefristeten Vertrag angeboten. Er hat ihn angenommen. Er bleibt sogar in meinem Team und wird an einem Trank speziell gegen die Spätfolgen des Cruciatus-Fluches arbeiten.“ „Woher weißt du das?“ „Er hat mich letzte Woche auf dem Kongress angerufen, um mit mir den Vertrag durchzusprechen. Mein Handy hat übrigens wieder Ärger gemacht. Du musst die Zauber noch mal überprüfen.“ Harry wirkte nachdenklich. „Hermine hatte auch Probleme mit ihrem Smartphone. Hat das Display Wellen geworfen und nach Fisch gestunken?“ „Ja, ziemlich ekelig.“ „Ok, ich weiß, was das war. Ich werde es morgen mit in die Werkstatt nehmen.“ Harry hatte in dem Schuppen neben ihrem Haus eine Werkstatt eingerichtet, wo er an Zaubern arbeitete, die es ermöglichen sollten, Muggelgeräte in einer magischen Umgebung zu benutzen. Aus diesem Grund hatten sie sich auch für ein Haus in Little Willow entschieden, einem Magierdorf südlich von London. „Sollte Alex doch irgendwann nach New York gehen, heißt das nicht, dass du deine Mitarbeiterin verlierst, sondern dass du das Geschäft nach Übersee expandieren kannst“, riss Draco Harry aus seinen Überlegungen. „Na, das ist ja mal ein Trost!“ Harry nahm sich ebenfalls ein Hemd aus dem Schrank und schlüpfte in eine elegante Hose. „Du erinnerst dich, dass ich das Beans an Jill und Eric abgegeben habe, weil die Arbeit zu viel wurde? Ich werde sicher kein Riesenunternehmen aufbauen, um dann wieder mehr arbeiten zu müssen. Stell dir nur vor, ich hätte dann gar keine Zeit mehr für dich.“ „Das wäre natürlich unerträglich“, stimmte Draco zu, und auch wenn sein Ton sarkastisch klang, wusste Harry, dass sein Mann davon tatsächlich nicht begeistert wäre. Durch Dracos Wochenenddienste und Notfälle wurde ihre gemeinsame Zeit schon oft genug beschnitten. Draco leitete nicht nur eine Forschungsgruppe im Sankt Mungo, sondern arbeitete dort auch als Spezialist für Heiltränke und Gegengifte. Aus den Augenwinkeln heraus sah Harry, wie Draco seinen Piepser in eine Tasche seines Gehrocks steckte. „Du hast doch heute wohl keine Bereitschaft!“, stieß er vorwurfsvoll aus. „Was? Oh, nein, das war reiner Automatismus.“ Draco legte den Piepser zurück auf die Kommode. Dann lehnte er sich an dieselbe und wartete auf Harry. „Du hast im Oktober 20-jähriges Firmenjubiläum. Weißt du schon, wie du es feiern wirst?“, fragte er. Harrys Firma ‚Magic Muggle Electronics‘ war 2007 aus seinem Hobby heraus entstanden, Zauber für Alltagsprobleme zu entwickeln. Alexandra war nach einem abgebrochenen Studium und einer Ausbildung bei ‚Weasleys Zauberhafte Zauberscherze‘ in sein Geschäft mit eingestiegen. „Ein Herbstfest hier im Garten? Ich werde ein Zelt und den Messestand aufbauen und einen Caterer engagieren. Abends soll es eine große Party geben mit Freunden, Verwandten und Kunden.“ „Das wird groß. Klingt aber gut.“ „Ich schicke auch Pansy, Jo und Julien eine Einladung.“ „Gut. Julien will übrigens nächstes Jahr am Long Island Halbmarathon teilnehmen und ich soll mitlaufen.“ „Klar, warum nicht? Den Marathon vor zwei Jahren hast du doch auch mit 4 1/2 Stunden geschafft.“ Harry strich seinen dunkelgrünen Gehrock glatt und richtete sich auf. „Wie sehe ich aus?“ Lange Zauberer-Roben waren aus der Mode gekommen. Inzwischen trug man zu formellen Anlässen einen eleganten, bestickten Gehrock mit Hose, Weste und Hemd, der an das viktorianische Zeitalter erinnerte. Harry und Draco hatten sich das gleiche Model in unterschiedlichen Farben ausgesucht. Dracos war dunkelgrau und er sah fantastisch darin aus. Nun setzte er sich einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Keiner trug mehr spitze Zauberhüte. „Sehr gut!“, lobte er Harrys Aussehen. In seinem Blick lag Stolz und Begehren. Sie verließen das Schlafzimmer und gingen die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Das Cottage war alt und verwinkelt, die meisten Räume klein und die Durchgänge eng. Dafür waren die Küche und der Garten ein Traum. „Noch Zeit für einen Kaffee?“, fragte Harry, obwohl er die Antwort bereits kannte. Draco war gar nicht in der Lage, das Haus ohne seinen geliebten Cappuccino zu verlassen. „Höchsten fünf Minuten.“ Harry stellte den Vollautomaten an und nahm sich ein Schoko-Croissant aus einer Tüte. „Kommen Teddy und Andy zusammen?“, erkundigte sich Draco. „Ja.“ „Dann müssen wir ihnen auf jeden Fall vorne einen Platz reservieren, denn der kommt immer zu spät.“ „Wie du bei Ron und Hermines Hochzeit“, stichelte Harry. „Das war Deans Schuld. Hat Teddy eigentlich eine Zusage für die Stelle in Hogwarts bekommen, während ich weg war?“ Harry reichte Draco seinen Kaffee. „Nein, das Bewerbungsverfahren läuft noch. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er die Stelle nicht bekommt. Er hat tolle Noten und super Referenzen.“ „Charlie war wirklich begeistert von seiner Arbeit im Reservat. Außerdem kann er gut mit Kindern. Andy wird viel allein sein, wenn er nach Hogsmeade zieht“, gab Draco zu bedenken. „Dann wird sie dich wohl noch häufiger anflohen und fragen, ob du mit in die Oper kommst.“ „Das ist doch gut! Du weigerst dich ja standhaft.“ Dracos und Andromedas Beziehung war über die Jahre sehr eng geworden. Auch mit Teddy verstand er sich hervorragend.  Er nannte Teddy gerne „mein kleiner Lord Fauntleroy“ oder auch einfach „Faunty“. Teddy erwiderte das automatisch mit „Earl of Dorincourt“, beziehungsweise „Dori“. „Es wird Zeit“, ermahnte Draco mit einem weiteren Blick auf seine Uhr. Schnell leerten sie ihre Tassen und stellten sie in die Spülmaschine. Dank Harry funktionierten alle Muggel-Geräte im Haus einwandfrei. Harrys Blick fiel auf einen Zettel auf dem Küchentisch. „Ist das deine Rede?“ „Nein, die habe ich hier.“ Zur Sicherheit griff Draco noch einmal in seine Westentasche. „Das war mein erster Entwurf. Er war nicht gut. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass er mehr von mir als von dem Brautpaar handelt und auch nicht gerade witzig ist.“ „Von dir? Kann ich ihn lesen?“ „Später.“ Draco nahm seinen Zauberstab in die Hand. Harry ging zu Draco und legte seine Arme um ihn. „Nervös?“ Draco lächelte schief. „Etwas, aber vor allem glücklich und ein wenig melancholisch.“ „Unser kleines Mädchen heiratet. Das bringt viele Erinnerungen hoch“, bestätigte Harry. „Sie war so klein, als wir sie bekommen haben.“ „Und hat so laut geschrien“, fügte Draco hinzu, was Harry ein belustigtes Schnaufen entlockte. „Es sind schöne Erinnerungen, sehr viele schöne Erinnerungen, auch an unsere eigene Hochzeit“, murmelte er und gab Draco einen schnellen, aber zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich und ich bin froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Ich möchte keinen Tag missen.“ „Außer die Zeit in New York.“ „Außer die!“, stimmte Harry zu. „Ich liebe dich auch, Harry.“ Dann schwang Draco seinen Zauberstab und die beiden Zauberer verschwanden mit einem lauten Knacken. Der Zettel auf dem Küchentisch wurde aufgewirbelt und flatterte zu Boden.
Liebe Alex, lieber Peter, lieber Verwandte und Freunde, ich freue mich, an diesem besonderen Tag eine Rede halten zu dürfen, und doch könnte es passieren, dass mir dabei vor Bewegung die Stimme stockt, denn neben der Freude gibt es auch etwas Melancholie, oder eher eine nostalgische Anwandlung. Unsere Tochter hat ihren Partner fürs Leben gefunden, ihren Seelenverwandten. Ich kenne dieses Gefühl und weiß daher genau, was für ein großes Glück es ist, so eine Person gefunden zu haben. In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder in meinen alten Tagebüchern geblättert, um zu schauen, wie es denn war, in den Anfängen einer großen Liebe zu stecken. Auf den Seiten konnte ich alles wiederfinden – und ich gestehe, es ist manchmal recht peinlich, so alte Einträge von einem selbst zu lesen. Das stand also, wie ich mich in Harry verliebt habe. Erst erkennt man es nur zwischen den Zeilen, aber dann steht es da sehr deutlich, schwarz auf weiß, mit geradezu erschreckender Inbrunst. Es war in einer Zeit, die ich als meinen persönlichen Tiefpunkt bezeichnen würde. Ihr alle wisst von meiner Vergangenheit, ich muss euch nicht erklären, in welcher Verfassung ich war, als mich das Ministerium aus Azkaban entlassen und in die Muggelwelt geworfen hat. Ich landete auf Harrys Türschwelle und blieb dort liegen, traumatisiert, verbittert und ängstlich. Harry hat seine Hand ausgestreckt und mich hochgezogen, ans Licht. Harry war das Licht. Und es war nicht einmal das erste Mal, dass er mich gerettet hat, aber das ist eine andere Geschichte. Wer damals dabei war, weiß, dass ich zunächst zu unsicher war, um anzunehmen, was Harry mir da entgegenbrachte, seine Liebe. Ich konnte nicht erkennen, was für ein Geschenk es ist, wenn man seine zweite Hälfte gefunden hat, wenn die Magie einem sogar noch zeigt, dass da jemand ist, der zu einem gehört. Aber die Magie und die Liebe lassen sich nicht verleugnen, und schon gar nicht verdrängen. Als ich endlich soweit war, Harrys Liebe anzunehmen, wurde mir ein Glück zuteil, das bis heute anhält. Natürlich gab es Probleme und Streit. Aber bereut habe ich es nie. Es ist wirklich wunderschön, mit dem Menschen, den man liebt, sein Leben zu teilen. Diese Liebe hat uns dich geschenkt, Alex. Auch wenn wir dich nicht zeugen konnten, so warst du nie etwas anderes als ein Teil von uns. Du bist mit acht Monaten in unsere Hände gelegt worden und hast unser Leben vervollständigt, uns zu einer Familie gemacht. Nun gründest du mit Peter eine weitere Familie, aber ich sehe es nicht als ein Verlassen, sondern als eine Erweiterung. Wir heißen dich mit offenen Armen willkommen, Peter. Du bist Alexanders zweite Hälfte und wir hoffen, nein wir sind uns sicher, dass ihr das selbe Glück in eurer Verbindung erfahren werdet, wie Harry und ich. Lasst uns also das Glas erheben und auf die Liebe anstoßen. Auf Alexandra und Peter. Möge ihr Bund nie erschüttert werden und ihre Liebe ewig währen.                                          -≈o≈-   Ende   -≈o≈-
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miyukikusonoki · 4 years
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Zelda BOTW Prinz Sidon x OC (Leafa) Chapter 2 (Die Zorarüstung)
Sidon
Amol hat Leafa mit sich verschleppt,damit sie sich in Ruhe umziehen kann. Währenddessen warten ich und Muzu gespannt. Ich kann mir nur vorstellen wie neugierig die Anderen wären, wie ihr Körper aussieht... Das nebensächlich.... Ich frage mich eher.... Ob sie hineinpasst? Mipha hat diese Rüstung zusammen mit den Schmieden und Schneidern unseres Dorfes auf meine Bitte hin angefertigt. Wie lange ich quengeln musste, da ich es damals unfair fand, dass sie eine Rüstung für Link anfertigt und für Leafa nicht. Damals verstand ich noch nicht ganz warum sie das tat, aber sie muss irgendwas an mir bemerkt haben, dass ich unbedingt diese Rüstung für Leafa haben wollte. Kein Wunder, so oft ich meiner Schwester gesagt habe, was ich für dieses Hylianermädchen empfand... Heute weiß ich natürlich wofür die Rüstung steht...
Und um ehrlich zu sein, ist es mir gerade richtig unangenehm ihr die Rüstung ausgehändigt zu haben, ohne das sie weiß worum es bei dieser Tradition geht. Ugh, jetzt ist es schon zu spät... Es ist gerade alles ein wenig überwältigend für mich... Das sie nun endlich wieder hier ist... Mein Herz ist fast stehen geblieben, als ich realisiert habe, dass sie Leafa ist... die Leafa, welche ein ganzes Jahrhundert einfach verschwunden war und ich sie so sehr vermisst habe....und dann.... dann begann mein Herz wie wild zupochen, als die Realität mich packte... Was empfinde ich also nun noch für sie? Ich kann es noch nicht ganz fassen, dass sie wieder zurück ist... Träume ich auch einfach nur? Nein, das ist viel zu Real, als das es nicht echt sein könnte.... >>Zwar ist es schon sehr ungewöhnlich, dass ein Prinz seiner Gemahlin eine Rüstung anfertigen lässt, aber warum nicht?<< merkt Muzu plötzlich an. Ich laufe ein wenig rot an und verdecke meinen Scham mit meiner Hand. Was will er so plötzlich mit dieser Aussage?! Doch sollte ich mir nicht anmerken lassen, dass es mir unangenehm ist... Also beruhige ich mich wieder... >>Damals habe ich nicht verstanden,dass dahinter eine Tradition steht.<< erkläre ich ihm ruhig.>>Und nun da du es weißt, warum hast du ihr die Rüstung gegeben?<< fragt er mich. Ich weiß zwar nicht ganz, ob er mich damit gerade necken will, aber ich lasse mich bestimmt nicht daraufein. >>Leafa wird sie brauchen können... Sie liegt schon viel zu lange auf meinem Zimmer... unberührt... Diese Rüstung ist für sie angefertigt worden, somit soll sie auch von ihr getragen werden.<< versuche ich ruhig herüber zu bringen. >>Und dabei bestehen keine Hintergedanken, mein Prinz?<< fragt Muzu mich. Tsk! Um ehrlich zu mir zu sein... Ich hab Leafa nicht nur wie eine Schwester geliebt.... aber nun?... nun sind wir Beide erwachsen und sie wieder zu sehen ist unglaublich, nachdem ich damals mit soviel Schmerz lernen musste, dass ich nun auf mich allein gestellt bin. Unser Wiedersehen muss irgendwie Schicksal sein... Was heißt das also für uns Beide? Wie wird unsere Beziehung zueinander weitergehen? Und wie Bazz sie vorhin angesehen hat, hat mir gar nicht gefallen.... Er sah Leafa auch immer schon als seine kleine Schwester... Aber dieser Blick beherbergte mehr, als nur das.... Er braucht erst gar nicht zu glauben, dass er sich an Leafa ran machen kann, jetzt wo sie zurück ist... Leafa, gehörte bereits damals schon mir... Das wollte ich ihr immer schon weiß machen, aber sie sah mich nur als diesen kleinen Guppy... Wäre all das nicht passiert... dann wäre sie bereits Mein.... aber wer weiß ob sie dann noch lange zu leben hätte... Sie ist immerhin eine Hylianerin... Plötzlich hören wir Schritte auf uns zukommen und ich drehe mich in dessen Richtung. Als ich Leafa auf uns zukommen sehe,laufe ich erneut knallrot an. >>Hehe, die Rüstung passt wie angegossen! Hat deswegen Mipha damals meine Maße genommen?<<fragt sie etwas zu sehr aufgeregt. Sie... ist wunderschön in dieser Rüstung... Ich schlucke nervös und bekomme kein Wort heraus, als hätte ich einen Frosch verschluckt. Sie mustert mich neugierig und ich halte mir erneut die Hand vors Gesicht. Ich wende den Blick ab.>>Bei deinem Anblick hat der Prinz wohl seine Zunge abgebissen und verschluckt!<< meint Muzu amüsiert neben mir. Ugh, dieser alte Greis kann sich aber auch nicht zurückhalten! Leafa kichert amüsiert über mein Verhalten. Ich sollte mich zusammenreißen und mir nicht anmerken lassen, dass sie attraktiv aussieht. Als Prinz sollte mir so etwas nicht angemerkt werden.... Auch wenn mein Herz wie wild pocht...
Leafa
Amol ist einfach ein Schatz! Sie hat mir ein bisschen geholfen beim umziehen. Immerhin kennt sie bereits meinen Körper, auch wenn er nun ein wenig gewachsen ist. Mich störtes also kein bisschen, wenn sie mich nackt sieht. So ist es mir auch mit Mipha gegangen. Auch wenn sie neugierig sind... Was ich nicht ganz verstehe, aber es ist okay... Aber wie aufdringlich sie jedoch dabei immer ist! Ich nehms ihr nicht übel.... Wie sie aber auch geschwärmt hat... D-das ich super hübsch aussehe... Dabei konnte ich mich nicht mal selbst ansehen... Hach... ich kann spüren mit wie viel Liebe sie gemacht worden ist... Mipha hat damals meine Masse genommen, als ich bereits ein halbes Jahr lang Leibwächterin der Prinzessin war... Jetzt weiß ich endlich warum, da sie es mir nicht erklären wollte und nur meinte, ich soll abwarten... und sie passt mir wie angegossen... Sie fühlt sich so gut an meinem Körper an....Sie schmiegt sich genau an... Einfach der Wahnsinn... >>Ja, als ich noch klein war bat ich Mipha für dich ebenso eine Rüstung anfertigen zu lassen.<< erklärt Sidon mir. Ich ziehe neugierig die Augenbrauen hoch. Kommt da noch mehr? Doch wirkt er nicht gerade danach, als würde er noch mehr ausspucken. Schade, ich hätte gerne mehr gehört. Was er wohl denkt? >>Die Rüstung steht dir hervorragend.<< hören wir plötzlich. Wir sehen alle erstaunt zurück. Der König hat seinen Thronsaal verlassen und kommt zu uns herunter. Hinter ihm folgen Amol und Bazz. >>Ich danke Euch für dieses Kompliment.<< bedanke ich mich etwas verbeugend. Als ich mich wieder erhebe, sehe ich seinen Blick... Der Blick eines Vaters... Voller Stolz und Freude... >>Da sieht man Miphas Handwerk wieder einmal. Sie hatte ein so großes Talent.<<meint König Dorephan und steht dann mit seiner voller Größe neben seinem Sohn. Als mir der Größenunterschied zwischen den Beiden auffällt bin ich einfach überwältigt.... König Dorephan ist doppelt so groß wie er..... Bin ich nur froh, dass Sidon nicht so groß wie sein Vater ist. Ich wüsste nicht wie ich damit umgehen sollte, da er ja jetzt bereits schon doppelt so groß als ich ist...>>Diese kleinen Schuppen welche gerade mal deine Oberschenkel etwas bedecken... Nur zu gut, dass mein Sohn dich damals so sehr geliebt hat, sodass er seine eigenen Schuppen hernahm. Damit hat Mipha für dich diese Rüstung angefertigt wegen ihm.<< merkt der König an. Alle sehen ihn erstaunt an, genauso wird auch Sidon angestarrt.... Mir sacken bloß die Ohren herunter.... Was wird das nun? Das heißt noch lange nicht, dass er mich als Frau sieht,sondern als seine Schwester... Vor allem nicht jetzt... jetzt wo ich 100 Jahre weg war, kann ich mir kaum vorstellen, dass Sidon so etwas wie Liebe noch für mich empfindet... Das... sind also seine feinen kleinen Schuppen, die er als Kind hatte? Ich kann es einfach nicht fassen... das er mir seine Schuppen abgibt.... er hatte doch mit seinem kleinen Körper damals noch so Wenige.... Warum hat er sie dafür hergenommen? Er ist der Prinz und muss nicht wie eine Prinzessin eine Rüstung anfertigen... Hat er mich wirklich auf diese Art und Weise geliebt? Ich und Sidon starren uns an... Nein, so schön das Ganze vielleicht auch wäre... und so sehr mich auch diese goldenen Augen anziehen... und dabei mein Herz pocht... Ich wende dann endlich den Blick ab, als ich realisiere, dass ich zu lange gestarrt habe. Doch scheint er ebenso nachgedacht zu haben.... Kein Wunder, wenn sein Vater hier Sachen bedenkenlos ausspuckt... Ich sehe zum Donnerhorn auf. Wir sollten kein weiteres Wort mehr über unsere Beziehung verlieren... Immerhin ist er der Zora Prinz... Und ich bloß die Leibwächterin der Prinzessin... eine gewöhnliche Hylianerin...Also sollte ich nicht weiter nachdenken... >>Ich werde mich auf den Weg machen...<< gebe ich von mir, um vom Thema abzulenken und blicke zu König Dorephan auf. Er sieht mich erstaunt an und sein Lächeln schwindet. Was hat er erwartet? Das ich mich an seinen Sohn ranwerfe, oder was? Ich habe besseres zu tun... Er nickt mir dann auch schon verständlich zu. >>Pass auf dich auf.<< meint der König. Ich nicke ihm ernst zu und wende wieder meinen Blick Sidon zu. >>Ich warte auf dich beim Östlichen Stausee.<<gibt er von sich. Ich nicke ihm zu, wende mich ab und gehe dann auch schon ohne ein weiteres Wort los. Mir fällt nur im Blickwinkel auf,wie erstaunt alle sind, dass ich so abweisend plötzlich bin.... Ich springe einfach einen der Wasserfälle hinunter und lande dann im Wasser. Das ist so erfrischend, aber trotzdem lässt mir die Szene von eben keine Ruhe... Ich war ganze 100 Jahre weg... er war damals noch ein Guppy... er wird mich doch nicht wirklich.... Nein, ich denk erst gar nicht weiter dran... Immerhin habe ich auch wieder die Augen von Bazz auf mir gesehen... und der Blick sagte mir auch, dass ihm das gerade gehörte nicht gerade gefallen hat... Hmm... wäre ich nicht gegangen... vielleicht wäre ich ja mit ihm zusammen? Hmm...aber wenn mich der Prinz wirklich lieben sollte, hätte er mir dabei zugesehen, wie ich mit Bazz rumm mache? Auch wenn er noch klein war.... hätte er mir gesagt, dass ich auf ihn warten soll?... Agh!Dummkopf! Hör auf nachzudenken! Ich tauche ein Stück weiter und tauche dann zurück an die Wasseroberfläche. Ich bemerke wie schnell ich mit dieser Rüstung schwimmen kann. Großartig! Ich schwimme weiter und meine erste Bürde ist ein Wasserfall... Ich nehme meinen Mut zusammen und vertraue darauf was mir Sidon versprochen hat... Ich stürze mich den Wasserfall hinauf wie ich es auch in meiner Zoraform gewohnt bin. Ich springe vom Wasserfall hoch in die Lüfte und lande dann mit einem Salto auf dem Land. Ich stehe von meiner knienden Position auf und sehe mich um. Das ist einfach der Wahnsinn! Somit kann ich selbst als Hylianerin ein Zora sein! Zumindest kann ich schwimmen wie einer! Ein Zora bin ich immer noch mit meiner Verwandlung... Nun ein weiterer Wasserfall steht mir bevor, somit stürze ich mich voller Elan gleich hinein. Als ich dann endlich am Donnerhorn ankomme, bleibe ich vorsichtig im Hintergrund, denn wie ich sehe treibt sich hier ein Leune herum. Dieses Monster müssen sie wohl gemeint haben.... Um das ganze Feld herum stecken Elektropfeile fest, welches das Monster wohl abgefeuert haben muss. Was dieses Monster ihnen wohl schon angetan hat? Diese Elektropfeile sind so fatal gefährlich für die Zoras, dadurch wird Sidon auch nicht gegen ihn antreten können... Genauso wenig den Titan zu bezwingen.... Sie können die Elektropfeile ja kaum anfassen, also ist selbst der noch so starke Zoraprinz machtlos... Aber ich werde diesem Spuck endlich ein Ende setzen... Ich ziehe scharf die Luft ein und stürze mich dann auch schon in den Kampf.  
So hier nur ein kurzer Chapter, da ich gerade noch eine Sichtweise von Sidon einfüge. Nächster Part kommt dann auch gleich mal :)
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nikooktaetab · 4 years
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UD:2
(First of all let’s forget that Yunhee ever took care of the Boiler. Never happened! )
Mit knirschenden Schritten ging Eunsook vor Seokjin die Treppe an der Seite hinunter, die zum Weg hinter dem Haus entlang tiefer ins Tal führte.
“Oh my god, Namjoon ist ja sowas von unerträglich! Ich kann mich nicht erinnern, dass wir mal, naja, FREUNDE waren, weißt du?”
Seokjin verkniff sich ein Grinsen und schürzte die Lippen, schob die Hände in die Taschen des großen Parkas und folgte ihr durch den tiefer werdenden Schnee.
“Wir waren und sind alle noch Freunde, Eunsookie, aber Namjoon ist halt mächtig eifersüchtig…”, meinte Seokjin mit hochgezogenen Brauen spöttisch und sah zum Mond hoch, der sich immer mal wieder durch die Wolken schob und den Schnee glitzern ließ.
“Eifersüchtig? Auf wen denn bitte. Unsere guten Looks?”, kicherte Eunsook arrogant und hob die Arme, um mit vorsichtigen Schritten einen leichten Abhang hinunter zu joggen. Zum  Ende hin japste sie und rutschte beinahe aus, hätte Seokjin nicht nach ihrer Elle gegriffen und sie zu sich gezogen. Grinsend brachte er sein Gesicht ihrem näher, ihre Augen weiteten sich und ihre Wangen waren nicht nur wegen der niedrigen Temperaturen so rot.
“Würdest du diese hübschen Augen benutzen, dann hättest du schon längst kapiert, dass Namjoon schon seit einer Weile was von dir will. Allerdings hat er sich ziemlich viel Zeit gelassen - und letztendlich war ich schneller~”, schnurrte Seokjin und stupste mit einem behandschuhten Finger gegen ihre Nase, sodass sie irritiert blinzelte.
“W-Was? Niemals, du spinnst doch?!”
“Glaub’s mir oder nicht, aber das ist der Grund, warum Joonie so hässlich zu dir ist... “, meinte Seokjin in einem merkwürdigem Tonfall und zog Eunsook sanft aber bestimmt an der Hand hinter sich her. Eunsook ließ das auf sich wirken und jonglierte mit den neu gewonnenen Informationen in ihrem Kopf herum, während sie in Schlangenlinien den Berg weiter hinunter stiegen.
“Aber wenn du Recht hast, brichst du dann nicht eine entscheidende Regel des Bro-Kodex?”, fragte sie ihn über das Heulen des Windes und das Rascheln der Tannennadeln um sie herum feixend, sah ihn allerdings scharf von der Seite an. Seokjin wandte sich im Gehen zu ihr um, grinste schelmisch und zuckte die Schultern, bevor er sich wieder umwandte - und zu einem umzäunten Vorsprung deutete.
“Oh wow, sieh mal!”
Dort war ein Fernrohr, Eunsook hüpfte darauf zu und sah aufgeregt hinein, schwenkte es herum. “Wooow, wie gespenstisch und schön- oh, ich kann von hier aus die Hütte sehen!” “Du meinst wohl eher das Liebesnest”, korrigierte Seokjin sie mit tiefer Stimme und einem schiefen Grinsen und bettete das Kinn auf ihrer Schulter, schlang die Arme von hinten um ihre Mitte; sie zerrte kichernd an seinen Händen. “Chill out, Cowboy, und spar dir den Atem für später!”, giggelte sie, bevor sie in seinen Armen erstarrte und ihr Gesicht näher an das Fernrohr presste…
...bevor sie zurück zuckte und die beiden leicht nach hinten stolperten, sie vergrub die Hände im Kragen seiner Jacke. “Woah, was ist los?”, fragte Seokjin besorgt, sie deutete auf das Fernglas.
“D-Da ist jemand bei der Hütte… Ich hab eine Gestalt gesehen”, wisperte sie, Seokjin runzelte die Stirn und warf selbst einen Blick hinein. Dort war der Generator, den sie noch betätigen mussten, da ein verlassener Schuppen, und über einem Bach die Hütte. Doch da war niemand…
Plötzlich schob sich ein merkwürdiger Schatten vor sein Sichtfeld und er lehnte sich blinzelnd zurück, kniff die Augen zusammen und sah über das Fernglas ins Tal hinunter.
“Sicher, dass du dir das nicht nur eingebildet hast? Hier ist eine Menge Wild unterwegs…”
“...hoffen wir’s. Ich will die Nacht nicht wegen eines gruseligen Voyeurs in Erinnerung behalten”, scherzte Eunsook leicht beunruhigt, schaffte es aber dennoch, Seokjin über die Schulter keck anzulächeln und zu zwinkern. Er grinste und nickte wieder in Richtung Abstieg.
“Dafür werd’ ich schon sorgen, Baby! Come on, way to go.”, rief er über den Wind und sie gingen an einem Schild vorbei, dass Wildtiere ausgeschildert hatte. Er runzelte leicht die Stirn und wandte sich dann wieder Eunsook zu, griff nach ihrer Hand.
“Hey, ich will dich nicht erschrecken, aber bleib in meiner Nähe. Es kommen nicht nur Hirsche, sondern auch Wölfe und Braunbären ins Tal.” “Was lässt dich glauben, dass ich nicht gern mit dir schmuse, Hottie?”, kicherte Eunsook und stieß ihn mit der Schulter an, er schüttelte lachend den Kopf. “Daran zweifel ich nicht - aber an deiner Zurechnungsfähigkeit schon manchmal!”
Eunsook riss den Mund auf und sich von Seokjin los, um mit erhobenem Haupt an ihm vorbei zu marschieren. Er grinste und blieb an einem Stromkasten stehen, nahm den kleinen Schlüssen, den Jeongguk ihm gegeben hatte und öffnete ihn, um den Generator für die Hütte einzuschalten. Eunsook bog währenddessen in den Vorsprung einer Höhle ab, von dem Seokjin wusste, dass man von dort früher in die Mine gelangt war. Ihre Stimme hallte dumpf heraus:
“Ich bitte dich! Willst du damit sagen, dass ich zu doof bin, um auf mich selbst aufzupa-ARGH?!”
Ihre Stimme brach sich in einem schrillen Schrei, Seokjin hörte Holz bersten und dann ein dumpfes Geräusch. Rasch schnallte er den Stromkasten zu und rannte um die Ecke, rutschte dabei beinahe aus und blieb mit strauchelnden Armen vor der zerborstenen Absperrung stehen.
“SOOK! EUNSOOK!”, rief er, in einer kleinen Wolke aus Staub stand das Mädchen auf und klopfte sich den Dreck von der weißen Jacke, schüttelte den Kopf so heftig, dass die Flechtzöpfe flogen. Seokjin stieß erleichtert die Luft aus und stemmte die Hände auf die Knie.
“Genau DAS meine ich! Alles gut bei dir?” “Ehm, ja! Ich denke schon?” “Holy Shit, erschreck’ mich doch nicht so!” “Was meinst du, wie’s mir geht?”, schnaubte Eunsook und sah zu Seokjin hoch, der sein Handy heraus geholt hatte und seine Taschenlampe heraus geholt hatte, um hinunter zu leuchten.
“Hast du dir den Kopf gestoßen, oder so?” “Nein, soweit ich zählen kann hab ich noch alle sieben Gliedmaßen!”, scherzte Eunsook verspielt und machte grabby hands in seine Richtung, er schüttelte ungläubig den Kopf und stieß einen atemlosen Lacher aus.
“Das mit dem Zählen üben wir auch nochmal! Warte, ich komm zu dir runter”, rief er und als Eunsook einen Schritt zurück tat und Seokjin in die Hocke ging, um den Vorsprung herunter zu hüpfen, sahen sie beide nicht den Schatten, der am Eingang der Höhle aufgetaucht war… und ihnen langsam folgte.
Seokjin richtete sich gerade auf und strahlte mit seinem Handy in alle Ecken; sie waren kurz vor den Schienen am Anfang eines Minenschachtes.
“Ich war hier schonmal mit Jeongguk, als wir noch kleiner waren… Lass uns den Wagon aus dem Weg schieben, dann können wir einmal durchgehen und am anderen Ende wieder raus.”
Eunsook nickte und sie stemmten sich gegen den kleinen Eisenwagen, der sich mit quietschenden Reifen in Bewegung setzte, sodass sie durch den schmalen Durchgang kamen. “Wenn ich darüber nachgedacht habe, dass wir zusammen stöhnen, hatte ich nicht sowas im Kopf”, keuchte Seokjin, Eunsook presste die Schulter mit einem Kichern noch fester gegen das alte, kalte Eisen, dann hatten sie es geschafft. Mit einem angespannten Grinsen gaben sie sich einen Highfive und gingen vorsichtig weiter, Erde und Geröll knirschten unter ihren Stiefeln, es tropfte hier und da und alle Geräusche schienen doppelt so laut wider zu hallen in dem niedrigen, feuchten Gang. Es war mehr als dunkel, ihr Atem stand in der Luft und raubte ihnen ab und zu die Sicht, die sie hatten.
Plötzlich quietschte es und das Geräusch wurde erschreckend schnell lauter - und aus der Dunkelheit kam ein weiterer Wagen direkt auf sie zugerollt. Mit einem Japsen sprang Eunsook zur Seite, Seokjin stemmte sich dagegen und bremste den Wagen mit einem Schnaufen und Keuchen langsam aber sicher aus.
“Was zur Hölle?! Wo kommt DER denn her?”, fragte Eunsook wispernd und starrte in die Dunkelheit, sie holte nun ebenfalls ihr Handy heraus und leuchtete in die Dunkelheit. Ein feuriger Schimmer spiegelte sich nun an den nassen Wänden, vorsichtig gingen sie um die Ecke. Am Ende des Ganges, an dem es entweder runter oder wieder raus ging, standen in einer Ecke ein paar rostige Tonnen. Darauf flackerten Kerzen, und zwischen den Kerzen lag der Stummel einer Zigarre. Seokjin hob ihn auf und drehte ihn in den Fingern.
“Der ist relativ frisch…”, murmelte er mit gerunzelter Stirn, Eunsook riss die Augen auf. “Was, echt jetzt? Wer hängt denn bitte hier ab? Ich kenn über tausend schönere Locations…”, scherzte sie flach, Seokjin zog die Brauen hoch und nickte zustimmend. Dann musterte er die Wand und hob das Licht ein wenig.
“Shit, was ist DAS denn?”
Sie musterten den Schädel, der an der Wand hing. Der weiße Knochen stach krass auf dem dunklen Untergrund hervor, an dem ausladenden Geweih hingen Lederschnüre mit Federn daran. Um den Schädel war in roter Farbe - zumindest hofften sie, dass es Farbe war - Symbole geschmiert. Eunsook zuckte die Schultern und ließ die Hände mit einem lauten Geräusch wieder gegen ihre Schenkel fallen.
“Keine Ahnung, Mann. Vielleicht ‘n Kult? Mir würde als Teenie im nahen Dorf auch langweilig werden. Hier passiert mal so gaaar nichts!”, meinte sie, Seokjin nickte langsam. Keiner von beiden sagte, dass das ein recht schwaches Argument war. Als sie sich umwandten, sah Seokjin auf einem der Fässer eine alte Karte liegen. Sie war von der Feuchtigkeit schon hier und da zerfressen und vergilbt.
“Das sind die Minen… Ziemlich viel rot gekennzeichnet. Da sollte man wohl nicht mehr runter…”, murmelte Seokjin und Eunsook hob die Brauen und nickte zustimmend.
Rasch verließen sie die Mine und atmeten sichtlich auf, als sie durch einen weiten Höhleneingang wieder auf dem Weg den Abhang hinunter waren.
+
Mit einem Seufzen hielt Yunhee nach einer halben Minute die nun fast blauen Fingerspitzen immer noch unter den eiskalten Strahl des Badewassers. Sie drehte den Hahn wieder zu und wandte sich um, auf dem Treppenabsatz hörte sie bereits das Gekappel der drei Jungen:
“Ein Oujia Board? Ihr glaubt doch nicht an sowas, oder?”, spottete Jimin, er saß auf dem Teppich mit den Beinen von sich gestreckt wie ein Kind. Taehyung zuckte die Schultern, Jeongguk presste die Handflächen wie im Gebet zusammen. “Ach kommt schon, seit keine Spaßbremsen! Ich hab das immer zusammen mit… mit… wir haben das immer zusammen gemacht, das war cool!” “Wenn Koo Bock drauf hat, können wir’s doch mal versuchen”, lenkte Taehyung ein, der sensibel genug war, auf Jeongguk’s Wünsche einzugehen. Dieser reckte eine Faust in die Luft in einer triumphierenden Geste während Jimin sich mit einem Stöhnen rittlings auf den Flauscheteppich sinken ließ. “Okay okay, ihr habt gewonnen! Penner.”
“Heck yeah!” “Heck yeah wär’s auch, wenn ich Badewasser hätte - und zwar warmes”, rief Yunhee von der letzten Treppenstufe und warf Jeongguk einen tadelnden Blick zu, ging in die Küche, um sich einen Saft einzuschenken. Jeongguk warf ihr finger guns zu.
“Der Boiler im Keller, beinahe vergessen! I’m on it, Missy, kommste mit? Ihr könnt währenddessen das Oujia Board suchen, vielleicht ist es in… in ihren Zimmern, naja, ihr findet’s schon!”, rief Jeongguk zuversichtlich und winkte dann Yunhee zu sich heran. Sie ließ sich ein wenig Zeit mit ihrem Saft, kicherte, als er genervt die Lippen schürzte, sodass sich kleine Grübchen in seine Wangen bohrten und folgte ihm dann in den Keller.
Auf der Treppe zog er an dem Zopfgummi und öffnete sein langes Deckhaar, fuhr sich ein paar Mal hindurch und drehte sich dann im Gehen zu Yunhee um, sah sie an. Sein Gesichtsausdruck war blank, ausdruckslos, und die großen, dunklen Augen merkwürdig stumpf. Yunhee wurde ein wenig mulmig und sie lächelte verunsichert. Plötzlich blinzelte er und es schien wieder Leben in ihn zu fahren; er erwiderte das Grinsen und seine großen Augen funkelten. Er stieß sie ihm Gehen mit der Schulter an.
“Hey, ich- ich wollte nur sagen, dass es schön ist. Dass ihr alle hier seid, das würde die beiden freuen”, fing er plötzlich mit seiner sanften Stimme an und warf einen Blick auf Yunhee herunter. Sie erinnerte sich schwach daran, dass sie mal größer gewesen war als er. Nun war er groß, und breit, und warm. Und ein wenig neben der Spur, aber vielleicht bildete Yunhee sich das auch nur ein…
Sie erwiderte sein Lächeln und griff nach seiner Hand, um sie leicht zu drücken.
“Wir sind gern hier, Gukkie, das weißt du doch.”
Jeongguk nickte langsam und als sie ihm ihre Hand wieder entziehen wollte, blieb er stehen und hielt ihre Hand fest. Vielleicht etwas zu fest. Da er nichts sagte, sprach wie weiter: “Nach allem, was passiert ist… wir sind immer noch für dich da, Jeongguk, okay?”, sagte sie eindringlich, betrachtete sein unbewegtes Gesicht.
“Ich… will einfach nur, dass wir wieder ‘ne gute Zeit haben”, fing er mit rauer Stimme an, dann erwiderte er ihren Blick: “Danke, Yunhee, ich bin dir wirklich dankbar. Dir besonders���, sagte er leise, ihr Lächeln verrutschte bei seinem Tonfall etwas.
Der Keller des Hauses war ein Wirrwarr aus Gängen, in denen in einigem Abstand immer wieder Lampen an der Decke hingen. Sie befanden sich genau zwischen zweien und dank Jeongguk’s langem Haar, das sein Gesicht auf beiden Seiten einrahmte, waren seine Augen riesig und weiß in dem schattigen Gesicht. Sie konnte nicht ausmachen, wo seine Iris aufhörte und seine Pupille anfing; aber dass er nicht blinzelte und immer noch leicht lächelte, machte diesen Moment nicht gerade angenehmer.
Vorsichtig zog sie ihre Hand aus seinem Klammergriff, legte dann die Hände auf seine breiten Schultern und drückte leicht, bevor sie die Hände wieder sinken ließ und hinter dem Rücken verschränkte.
“Gerne doch”, murmelte sie mit einem verkniffenen Lächeln. Jeongguk sagte nichts, sondern lächelte nur unbeirrt dieses tote Grinsen, bei denen sich in seinen Augen nichts bewegte. Plötzlich streckte er die Hand nach ihr aus und sie zuckte heftig zusammen - bevor sie merkte, dass er lediglich eine Metallklappe hinter ihr öffnete.
“Was bist’n so schreckhaft heute, das bist du doch sonst nicht?”, kicherte er feixend und hielt ihr eine Taschenlampe hin, bedeutete ihr, ihm Licht zu machen. Sie stieß einen atemlosen Lacher hervor und deutete unbeholfen um sich: “Naja, der Keller ist ziemlich groß und verwinkelt - schon ein bisschen unheimlich…”
“Du solltest auf jeden Fall nicht alleine hier unten sein”, sagte Jeongguk und wieder war es dieser beinahe belanglose, aber ernsthafte Tonfall, der Yunhee Gänsehaut bereitete. Sie runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf, machte ihm gerade Licht als sie ein rhythmisches, stählernes Pochen hörte.
“Was...?” “Mh?”, hakte Jeongguk geistesabwesend nach, er hatte sich den Knöpfen und Hebeln zugewandt. Yunhee warf einen Blick über die Schulter, sah den Gang zu beiden Seiten rauf und runter. Woher kam bloß das Geräusch? “Hörst du das Pochen nicht? Es ist so… regelmäßig?” “Nein, ich- hey, kannst du dich konzentrieren? Ich brauch hier Licht”, wies Jeongguk sie ungeduldig an, sie blinzelte und drehte sich wieder zu ihm um. Doch da war immer noch dieses Pochen, inzwischen wurde es etwas unsteter. Stirnrunzelnd drehte sie sich erneut um, doch da war nichts und sie konnte weiß Gott nicht sagen, aus welcher Richtung es kam.
“Okay, komm mal hier rüber”, befahl Jeongguk und zog sie am Arm zu einem weiteren Stromkasten, “du legst diesen Hebel um und wenn diese Lampe blinkt, dann musst du den Knopf drücken. Der geht schwer, hau am Besten drauf”, wies Jeongguk sie an und hockte sich wieder vor den anderen Stromkasten.
Yunhee tat wie befohlen, wartete nach dem Klacken, bis das Grollen der Maschine seinen Höhepunkt erreicht hatte und als das Lämpchen aufflammte, schlug sie zu. Ein gleichmäßiges Grollen ertönte und Jeongguk klatschte sich einmal in die Hände und lachte freudig.
“Hell yeah! Ausgezeichnet”, rief er und stand auf, hielt Yunhee eine Hand hin. Allerdings übersah sie die Einladung zum Highfive, da sie sich bereits geistesabwesend lächelnd wieder umgewandt hatte, in Gedanken immer noch das merkwürdige Geräusch…
Jeongguk’s strahlendes Lächeln verschwand und er starrte Yunhee’s Hinterkopf einige Sekunden einfach nur an, sein Gesicht eine blanke Maske. Dann hörten sie plötzlich ein hohles Jammern und um die entfernte Ecke taumelte eine vermummte Gestalt - mit ausgebreiteten Armen genau auf sie zu.
“LAUF!”, rief Yunhee und drängte Jeongguk am Arm vor sich her, der irritiert blinzelte und die Beine in die Hand nahm. Yunhee schob ihn weiter, wandte sich um und zerrte an ein paar Brettern, die an der Wand lehnten. Sie fielen ihrem Verfolger in den Weg, der japste und stolperte. Rasch sprinteten sie die Treppe hinauf und Jeongguk griff nach dem Türgriff - und rüttelte ihn verzweifelt, jedoch ohne Erfolg.
“Mach schon?! Warum geht die Tür nicht auf?”, zischte Yunhee verzweifelt und stemmte sich mit dagegen, was natürlich nichts nützte. “Damit uneingeladener Besuch nicht reinkommt?”, mutmaßte Jeongguk luftleer, da taumelte die dunkle Gestalt um die Ecke. Sie heulte hohl und wankte die Treppenstufen auf, Yunhee schrie auf und presste sich an Jeongguk - der loskicherte.
“Steht dir, Minnie”, kicherte er und die Gestalt brach ebenfalls in Gelächter aus, Park Jimin schob sich die weiße Maske vom Gesicht und die Kapuze des Mönch Gewandes herunter. Yunhee riss empört den Mund auf und schlug mit einer flachen Hand auf Jimin’s Oberarm. “Park Jimin?! Wie kannst du nur?” “Oh Mann, ihr hättet eure Visagen seh’n sollen! Hollywood reifer Schrei, Yunhee, wirklich erste Klasse”, kicherte er und klatschte langsam, Taehyung öffnete ihnen gerade mit verwundertem Gesicht die Tür. “Geht’s euch gut?”, fragte er unschuldig, Yunhee schob sich mit einem Augenrollen an ihm vorbei. “Bis auf den Schreck, den ich mir jetzt mit einem heißen Bad aus den Knochen wasche? Hervorragend, Taetae, danke der Nachfrage!”, schnaufte das Mädchen und griff nach einem der Kissen vom Sofa, warf es nach Jimin. Der fing es auf und warf es Taehyung an den Kopf, der seine Mütze probt verlor. Verwundert sah er an Jimin rauf und runter. “Mensch, gehst du jetzt unter die Schutzheiligen?” Jimin legte die Hände wie zum Gebet zusammen und sah Taehyung mit einem Ausdruck ehrfürchtiger Verzweiflung an: “Nur Beten kann uns nun noch von dem Fluch befreien, der auf uns liegt...  nur Beten, oder der TOD?!” Theatralisch sank er auf die Knie und streckte eine Hand gen Himmel - beziehungseise gen Yunhee, die vom oberen Stockwerk auf ihn herunter sehen konnte, da alles offen war. Sie klatschte langsam und schüttelte mit zuckenden Mundwinkeln den Kopf: “Du solltest unter die Schauspieler gehen… oder einfach direkt mehr trinken!”, schloss sie und winkte über die Schulter, schloss die Badezimmertüre wieder hinter sich. Jimin wandte sich kichernd Jeongguk zu: “Mann, da ist ja haufenweise billiges Filmequipment im Keller…gehört das deinem Vater?”
Jeongguk verdrehte die Augen: “Als ob der für sowas Zeit hat! Nein, das ist meins… Ich hab doch mal so ‘nen Kurzfilm gedreht, wisst ihr noch? Diesen wirklich billigen Horrorstreifen, der ‘ne Auszeichnung bekommen hat? Der Scheiß ist noch übrig…”, erklärte Jeongguk und wandte sich dann Taehyung zu: “Also, hat einer von euch das Board gefunden?”
Jimin zog aus der braunen Kutte ein hölzernes Brett.
“Tadaaa~”, rief er triumphierend, die anderen beiden grölten und sie griffen sich ihre Getränke und liefen in den Salon neben der Bibliothek, um dort im schwachen Kerzenlicht die Geister zu rufen.
+ Ein schriller Schrei, nicht menschlich aber auch nicht der Ruf eines Tieres, durchbrach spitz die Nacht. Eunsook blieb wie angewurzelt stehen und wandte sich mit großen Augen zu Seokjin um, der ihren Blick mit hochgezogenen Brauen erwiderte.
“Okay, what the fuck? Hast du das gehört?”, fragte Eunsook, die sich langsam im Kreis drehte und in die dunklen Bäume um sie herum spähte.
“Ich hab… etwas… gehört, ja… Vielleicht ein Eichhörnchen”, murmelte Seokjin und holte zu Eunsook auf, drückte sanft eine Hand in ihr Kreuz und ging weiter.
“Eichhörnchen…”, murmelte Eunsook ungläubig, folgte ihm aber artig. Bis sie ein weiteres Geräusch im Dickicht um sie herum hörten, Geäst knackte, Schnee knirschte. Eunsook blieb wie angewurzelt stehen und presste den Rücken gegen Seokjin’s breite Figur, er hatte ihre Schultern umklammert. Dann löste er sich langsam, bückte sich und griff nach einem Schneeball. Warf ihn in die ungefähre Richtung des Geräusches und warf. Einige Sekunden passierte nichts. Dann stieß Eunsook ein lautloses Lachen aus und drehte sich zu ihm um.
“Oh mein Gott, ich dachte schon-”
Plötzlich brach ein riesiger, dunkler Hirsch aus dem Geäst und landete mit einem Aufprall, der dumpf im Boden vibrierte, zwischen ihnen um mit einem röhrenden Ruf und der Kraft eines Kleinwagens mit einem Satz wieder zwischen den Bäumen auf der anderen Seite des Weges zu verschwinden. Sie sahen noch kurz die riesigen, dunklen Augen, die sie schreckensgeweitet anstarrten, dann war das große Tier auch schon wieder verschwunden.
“Woah, das war knapp! Bleib lieber neben mir”, rief Seokjin aus und machte einen Ausfallschritt, zog Eunsook an sich heran und sie gingen rasch weiter, sie stieß ein zustimmendes Geräusch hervor.
Um die nächste Kurve hörten sie bereits den Bach plätschern und vor der kleinen Brücke stand ein alter Schuppen. Das Dach war bereits eingeknickt und es gab keine Türe mehr. Eunsook ging zum Bach und kniete sich ans Wasser, sie hatte ihr Handy gezückt und machte ein paar Fotos von dieser Seite, da der Mond die Szenerie so schön beleuchtete. Seokjin schon sich neugierig in den Schuppen, anscheinend ein altes Jagdversteck. Es gab nicht viel zu sehen, da waren Haken zum Aufhängen des Fanges - und merkwürdigerweise eine Art Atemschutzmaske? Seokjin griff danach und schlich sich langsam von hinten an Eunsook heran, die unschuldig im Schnee hockte und sich nichts Böses dachte.
“Uaaargh!”,  grollte er, hielt sich die Maske vor und streckte einen Arm nach ihr aus - sie fuhr mit einem spitzen Schrei herum, rutschte am Ufer aus und fiel rittlings in den Bach. Jammernd und schimpfend kam sie mit Ach und Krach wieder auf die Beine, sie war klitschnass und der fallende Schnee machte es auch nicht besser. Seokjin klatschte mit einem bellenden Lachen in die Hände.
“JIN?! Hör auf zu lachen, ich bin klitschenass - und arschkalt?!”, quengelte sie mit Tränen in den Augen und schubste ihn, er stolperte kichernd zurück und streckte beschwichtigend die Arme nach ihr aus.
“Oh keine Sorge, Darling, ich weiß genau, wie wir dich wieder aufheizen können…” “Halt die Klappe! Die Stimmung ist sowas von MIES!”, fauchte sie, als sie plötzlich den Schrei wieder hörten - den von dem angeblichen Eichhörnchen. Das dunkle, hohle Röhren eines Hirsches folgte.
Mit großen Augen wirbelte Eunsook herum und Seokjin packte sie an der Hand, zog sie über die Brücke. “Okay, wir sollten gehen - es tut mir Leid, dass du nass bist, das wollte ich nicht”, sagte er mit leiser, beschwichtigender Stimme und rieb ihre Oberarme, sie stapfte missmutig neben ihm her.
“Gibt’s etwas Schlimmeres, als nass UND kalt zu sein?”, zischte sie.
Just in dem Moment, als sie den Pfad wieder betreten hatten, brach erneut ein Hirsch durch das Dickicht und stolperte auf der anderen Seite über ein auf dem Boden liegenden Stamm. Im Schnee leuchteten rote Sprenkel, sie breiteten sich aus wie die Knospen von Blüten und als das am Boden liegende Tier keuchte, spuckte es einen Schwall heißen Blutes über den kalten, weißen Schnee.
“DAS ist Schlimmer”, stellte Seokjin trocken fest und sie näherten sich vorsichtig dem Tier. Der Hals des Hirsches war beinahe vollständig von Fell, Haut und teils auch Fleisch befreit; in die Flanke waren riesige Striemen gerissen und sie konnten sich nur vorstellen, was für gigantische Krallen ein Tier haben musste, um solch einen Schaden bei einem ausgewachsenen Hirsch anzurichten. Das Tier war beinahe zwei Meter groß - und lag offensichtlich im Sterben.
“Oh Gott, wir müssen doch irgendwas tun?!”,keuchte Eunsook mit tränenerstickter Stimme. Seokjin näherte sich langsam dem in Todesqualen keuchenden Wesen, das verzweifelt die Hufe in den Schnee grub und vergebens versuchte, sich wieder aufzurichten. Seokjin’s Hand fand den Kiefer des Tieres und er strich beruhigend über das klebrige Fell und sah in die dunklen, schockgeweiteten Augen und verlor sich einige Sekunden darin…
...bevor der Hirsch mit einem gewaltigen Ruck in die Finsternis der Bäume gezerrt wurde. Eunsook schrie auf und sprintete los: “KOMM SCHON! LAUF?!”
Seokjin war ihr bereits dicht auf den Fersen, sie hörten dumpfe Geräusche in den Bäumen um sie herum und wollten es auf keinen Fall drauf ankommen lassen, Bekanntschaft mit einem Bären zu machen! Auf der Veranda der Hütte angekommen rutschte Eunsook dank ihrer nassen Schuhe prompt aus, Seokjin machte einen Satz zurück und zerrte sie hoch doch sie stieß ihn von sich: “Schlüssel, JETZT!”
Rasch kramte er den Schlüssel heraus, jagte ihn ins Loch und drehte ihn rum, schob Eunsook zuerst durch die Tür und hüpfte hinterher, rammte die Tür zu und verschloss von innen. Heftig atmend standen sie sich gegenüber und Seokjin stieß einen atemlosen Lacher aus, Eunsook stolperte zum Sofa und ließ sich darauf fallen.
“Holy… shit… Was zur Hölle war das?!”, keuchte sie, Seokjin zerrte sich die Jacke vom Leib.
“Bestimmt ein Bär… Glück gehabt, würd ich sagen!” “Glück gehabt? Was, wenn er herkommt!”, protestierte Eunsook fassungslos, Seokjin verdrehte hinter ihrem Kopf die Augen. “Bären öffnen keine Türen, Eunsookie…” “Ich hab mal gesehen, dass Bären Autotüren öffnen können!” “Wo das denn?”, fragte Seokjin stirnrunzelnd. “Im Internet?” “Das hier ist nicht das Internet, sondern Real Life…”, warf Seokjin beschwichtigend ein, lehnte sich über die Sofalehne und sah auf das Mädchen herunter. Eunsook verschränkte die Arme vor der Brust und schob trotzig die Unterlippe vor. “Mhpf! Die Stimmung ist trotzdem ziemlich im Eimer… Ich hätte gern ein Feuer und gute Musik…”
Sie kramte nach ihrem Handy - und ihr Gesicht entgleiste.
“Fuck… fuck, fuck, FUCK!” “Was- Eunsook, hey, was suchst du?” “Mein Handy! Oh verdammt, es ist bestimmt in den Fluss gefallen - meine Eltern bringen mich UM!” “Und kaufen dir doch sowieso ein Neues…” “Das ist mein VIERTES dieses Jahr”, jammerte Eunsook, inzwischen bereits auf allen Vieren um unter die Couch zu linsen. Seokjin begutachtete währenddessen eine Shotgun, die in einer Vitrine neben der Türe hing. “Ich glaub nicht, dass wir jetzt da raus sollten… nur so’n Gefühl”, meinte er mit einem ironischen Unterton, sie verdrehte die Augen und ließ sich wieder auf die Couch fallen.
“Jetzt musst du dir wirklich was GANZ Tolles einfallen lassen, damit ich wieder Lust bekomme!”, zischte sie beleidigt und sah mit trotziger Miene zu ihm auf. Seokjin verkniff sich ein Seufzen und machte sich auf die Suche nach Streichhölzern.
+
“Oh mein Gott, Jeongguk - es tut uns Leid, okay? Das war NICHT geplant, warum sollten wir damit scherzen?”, rief Jimin erneut und gestikulierte zum Oujia Brett, auf dem das dreieckige Tool mit dem Loch in der Mitte nach wie vor auf dem T stand… nachdem es das Wort V-E-R-R-A-T gebildet hatte.
Angeblich sprachen sie mit Mina, zumindest hatte die unsichtbare Kraft sie ihren Namen und das reizende Wort M-O-R-D buchstabieren lassen, was die Stimmung nicht unbedingt ausgelassen werden ließ. Jeongguk fuhr sich gerade durch’s Haar, seine Augen glitten fahrig durch den Raum und er tigerte von links nach rechts.
“Wenn ihr glaubt, dass mir das hilft, die ganze Scheiße besser zu verarbeiten… dann ist das wirklich KRANK, okay, einfach nur KRANK!”, rief er verzweifelt und trat vor den Tisch, bevor er aus dem Zimmer rauschte und die Tür hinter sich zuknallte. Taehyung saß nach wie vor mit großen Augen an dem Tisch und hatte abwehrend die Hände gehoben, als der Tisch mit schrabbenden Beinen auf ihn zukam. Dabei rutschte das Dreieck auf ihn zu und wäre ihm wohl in den Schoß gefallen, wenn er nicht wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen und einen Satz nach hinten gemacht hätte.
“Ohh Jiminie… Ich glaub’, wir haben Mist gebaut…” “Das hast du aber schön in Worte gefasst”, stöhnte Jimin und raufte sich die Haare, bevor er die Mütze wieder aufsetzte und sich die Nasenwurzel massierte. “Shit! Was machen wir denn jetzt?”
Taehyung sah an Jimin vorbei zu dem Schreibtisch und ging langsam näher, nahm geistesabwesend einen formellen Brief zur Hand und las ihn.
“Wir sollten Koo auf jeden Fall erstmal in Ruhe lassen, bis er sich abgekühlt hat… Hey, sieh mal”, murmelte er und hielt Jimin mit langen Fingern den Brief hin. Genervt stieß Jimin Luft aus der Nase aus und griff ruckartig nach dem Stück Papier, die schmalen Augen flogen über die Buchstaben:
“Tae, ich hab jetzt echt keine Zeit- warte Mal… Diesen Namen, Min Yoongi, den hab ich unten beim Skilift gesehen! Da war so ein Poster, der wird doch gesucht, weil er Jeongguk’s Familie ständig belästigt”, sagte er aufgeregt und stach mit einem kleinen Finger auf den Namen. Er studierte den ganzen Brief noch einmal.
“Mhh, sieht so aus, als ob er dem indianischen Stamm, der auf dem Berg gelebt hat, angehörig ist. Die halten wohl nicht so viel von dem Minenbau, den Jeongguk’s Großvater hier betrieben hat…”, sinnierte er und Taehyung wandte sich um, studierte mit großen Augen die Bücherregale und zog schließlich eines mit Indianischen Sagen und Mythen heraus.
“Zumindest scheint sich Guk’s Vater damit auseinandergesetzt zu haben… Aber einig wurden die sich wohl nie…”
Taehyung runzelte die Stirn und musterte Symbole zur Vertreibung böser Geister und aufgezeichnete Totems. “Was, wenn dieser Kerl nach all den Jahren Rache für seine Urväter will?”, fragte Taehyung und wandte sich zu Jimin um, seine Augen waren riesig. “Was, wenn dieser- dieser Kerl, der immer noch gesucht wird… Was, wenn er hier auf dem Berg ist? Was, wenn er es war, der Momo und Mina-” “-Taehyung! Halt die Klappe”, zischte Jimin und warf den Zettel wieder auf den Schreibtisch, riss dem anderen das Buch aus der Hand, es landete klatschend daneben.
“Selbst, wenn da was dran ist… Da wären die doch bestimmt selbst drauf gekommen. Und bei den Konditionen auf diesem Berg und den verlassenen Minen…”, fuhr Jimin fort und sah nach draußen in den Schneesturm, Taehyung folgte seinem Blick mit einem unwohlen Gefühl im Bauch, “...wer wird schon allein hier oben sein Unwesen treiben? Noch nicht mal ein Verrückter, oder?”
In der Stille, die nach Jimin’s Worten folgte, hörten sie ein lautes Rumpeln und Jeongguk’s erstickten Hilferuf. Mit riesigen Augen sahen sie sich an. Dann nahmen sie die Beine in die Hand, Taehyung war zuerst bei der Tür und brach hindurch, die Flügeltür knallte hinter ihm wieder zu. Fluchend rüttelte Jimin am Türknauf, als er endlich nachgab, stolperte er in die Küche.
Taehyung lag am Boden, Arme und Beine von sich gestreckt, von Jeongguk fehlte jede Spur. Und von der Seite sprang plötzlich ein großer, breiter Kerl in sein Sichtfeld, mit langem, zotteligen Haar und einer weißen Clownsmaske, die um die Mundpartie halb aufgerissen war - stattdessen klemmten dort nun aufgeklebte, gelbliche lange Zähne.
Ein dumpfer Schlag ertönte und Jimin spürte seine Nerven am Hinterkopf heiß kitzeln, bevor alles um ihn herum schwarz wurde und er zu Boden fiel.
+
Seokjin hatte Eunsook gerade ihr Longsleeve über den Kopf gezogen und sich wieder zu ihr herunter gebeugt, um die bereits wunden Lippen wieder auf ihre zu pressen, als es im Bad laut klirrte.
Eunsook quietschte atemlos und zog die lange Beine in der nach wie vor feuchten Jeans an die Brust; sie trug keine Socken mehr aber noch ein hautenges, gut ausgeschnittenes T-Shirt, aus dem Seokjin sie als nächstes schälen wollte. Er selbst trug noch Jeans und ein ebenfalls eng anliegendes Top und war ziemlich genervt, schon wieder unterbrochen zu werden - was den jetzt schon wieder?
“Was war das”, keuchte Eunsook mit heißen Wangen und deutete in den Flur. Seokjin musste alle mentale Kraft zusammennehmen, um nicht entnervt zu stöhnen und die Augen zu verdrehen, und erhob sich um in den Flur zu gehen. Das Badezimmerfenster war eingeschlagen, nein, es war etwas hineingeworfen worden.
Eunsook’s Handy.
Es spielte Musik und lag unschuldig auf den Holzdielen vor ihm.
“Ehm… Dein Handy ist wieder aufgetaucht…”, rief Seokjin und hob es auf, musterte es von allen Seiten und ging wieder zurück, reichte einer fassungslosen Eunsook das Gerät. Ihr Mund stand offen, dann flackerte Wut über ihr Gesicht und sie sprang auf.
“Diese Penner!”, zischte sie und polterte zur Eingangstüre, riss sie auf sodass ein Schwall kalte Winterluft hereinfegte und das Feuer im Kamin protestierend knisterte; Seokjin schnaubte fassungslos: “Was..?”
“HEY, IHR SPACKOS! Ja, genau ihr?!”, brüllte Eunsook und stemmte eine Hand in die Hüfte, hielt mit der anderen das Handy in die Höhe.
“Ich weiß genau, dass ihr da seid - ihr wartet doch nur auf ‘ne Peep Show und wisst ihr was? Wir geben euch gerne eine! Wir werden jetzt nämlich VÖGELN?!”, rief sie in die Nacht hinaus und lachte beinahe manisch, klatschte in die Hände und presste sie theatralisch vor die Brust.
“Und das wird SO! GUT! werden, und keiner von euch kann uns davon abhalten?! Hasta la vista!”, beendete sie ihre Kundtuung und mit einem erneuten Lacher kam sie wieder hinein und knallte die Tür hinter sich zu, warf ihr Handy auf den Tisch und grinste Seokjin mit heißen Wangen und funkelnden Augen an.
“So! Wo waren wir?”
Seokjin lachte und schüttelte den Kopf: “Du bist einmalig!”, kicherte er und machte einen Schritt auf sie zu - dann passierte alles ganz schnell.
Es klirrte laut als das Türfenster zerbarst und Eunsook’s gesamter Körper am Kopf nach hinten gerissen wurde als Jemand, oder Etwas, sie unter hysterischem Schreien und sich wehrenden Händen, die haltlos an den Holzplanken entlang fuhren, durch das zerbrochene Fenster zerrte.
Ein letzter, markerschütternder Schrei hallte durch die Nacht, dann war Stille.
“EUNSOOK?!”, brüllte Seokjin und Leben fuhr in ihn; rasch griff er sich die kleine Gaslampe vom Tisch und mit der anderen das Gewehr, trat die locker in den Angeln hängende Türe ein und sprang die Veranda runter, blieb nur stehen, um sich kurz zu orientieren.
Da waren Schleifspuren, vor ihm im Schnee, sie führten in Richtung der Minen.
“EUNSOOK, WO BIST DU?”, brüllte er, sie kreischte, die Stimme bereits weit entfernt, ein Echo durch Wind und Schnee getragen.
Rasch nahm Seokjin die Beine in die Hand und rannte los. Er spürte die Kälte nicht einmal, schlitternd und keuchend bahnte er sich seinen Weg durch das Unterholz. Statt des Weges wählte er den Abhang hinunter, da er dort Schleifspuren und etwas Dunkles sah - bitte kein Blut!
Japsend rutschte er noch tiefer, ließ gezwungenermaßen Gewehr und Lampe los, um seinen Fall nach unten abzufangen in dem er hier nach einem aus der Steinwand ragenden Rohr griff, da nach einem alten Zaun. Trotzdem fiel er tief und taumelte, als er zwar auf den Füßen landete, jedoch kurz in die Knie ging und sich abstützen musste.
Er war vor einem Eingang zu den Minen, ein goldener Schimmer drang aus dem Inneren. Rasch griff er nach der auf der Seite liegenden Lampe, die glücklicherweise immer noch funktionierte, und dem Gewehr, und joggte hinein. Kurz orientierte er sich und folgte schließlich Geräuschen von weiter unten, nahm eine Treppe die zum Fahrstuhl ausgeschrieben war und stolperte beinahe über seine Füße, so schnell hastete er die Stufen hinunter.
In der Dunkelheit hörte er ein Stöhnen, er hob die Lampe und sah sie - da lag Eunsook, auf dem Gitter, das den Boden des Fahrstuhls markierte. Ihre Gliedmaßen waren merkwürdig abgewinkelt, sie bewegte gerade den Kopf stöhnend auf die andere Seite. Tiefe Kratzer zierten ihr Dekoltee, sie hatte einen eingerissenen Mundwinkel und war überall dreckig und blutig. Als Seokjin auf sie zuhastete und sich neben sie fallen ließ, blinzelte sie mit schweren Augenlidern, der glasige Blick fokussierte sich nur mit Mühe.
“Seok...jin?” “Oh Gott, Eunsook! Eunsook, geht’s dir gut? Fuck, natürlich nicht, du siehst- nichts für ungut, du siehst echt beschissen- was zur Hölle passiert hier”, keuchte Seokjin atemlos und streckte vorsichtig die Hände nach ihr aus.
Es knirschte unheilverkündend und der Fahrstuhl verlor vor Seokjin’s Augen den Halt und mit einem gewaltigen Krachen jagte er in die Tiefe, wo er mit einem Donnern aufschlug.
“EUNSOOK, NEIN?!” Seokjin’s Augen brannten, er sah fassungslos in die Tiefe, sah jedoch außer tiefer Schwärze nichts. Da hörte er einen Schrei, aber nicht Eunsook’s - es war der Schrei, den sie vorher bereits im Wald gehört hatten. Er ging durch Mark und Bein und Seokjin konnte nicht anders; er presste sich schützend die Hände vor die Augen und sah sich panisch um - da sah er es.
Ein Wesen, ausgemergelt und mit dürren, langen Gliedmaßen, hing an der Decke. Im schwachen Schein seiner Lampe glänzten die Augen riesig, rund und weiß auf ihn herunter und Speichel tropfte von langen, spitzen Zähnen. Es hatte blutige Krallen in die Steine gerammt und es könnte humanoiden Ursprungs sein - wenn es sich nicht mit unglaublicher Geschwindigkeit, wendig wie eine Spinne, die Wand entlang bewegen und einen weiteren, grellen Schrei ausstoßen würde.
Seokjin griff schneller nach der Knarre, als er denken konnte, und als das Wesen zielsicher mit ausgestreckten Krallen und weit aufgerissenem Mund auf ihn zu sprang, schoss er und traf die linke Schulter. Mit einem weiteren Kreischen wurde es zurück geschleudert und fiel mit einem Krachen in ein paar Tonnen, die krachend zur Seite rollten.
Dann wurde die Mine erhellt von einem Schwall Feuer, der zielsicher das Wesen fand und Hitze die Wände hochtrieb. Es stieß einen letzten, grellen Schrei aus und ein dumpfes Echo schwang ihm nach, bevor es sich hinaus in die verschneite Nacht stürzte. Aus den Schatten trat ein kleiner Mann, der einen Flammenwerfer in der Hand hatte, den Tank hatte er sich auf den Rücken geschnallt. Er trug eine Maske, die der, die Seokjin im Schuppen gefunden hatte, nicht unähnlich sah.
Gerade schob er sie langsam nach oben und ein kleines Gesicht mit melancholischen Augen trat zum Vorschein, die Ringe in den Ohren klingelten. Seokjin sah die Narbe über einem Auge, als hätte ihn eine Kralle gut erwischt.
Am ganzen Leibe zitternd griff Seokjin nach dem Gewehr und erhob sich, deutete zitternd auf den Mann. Der sich nicht rührte, sein Gesicht blieb ausdruckslos. In der Dunkelheit knurrte es, diesmal kehlig und tief, und ein weißer Wolf schob sich langsam aus den Schatten und stellte sich vor dem kleinen Mann auf. Er taxierte Seokjin mit gelben Augen, das dichte Nackenfell stellte sich auf.
Seokjin stieß den angehaltenen Atem aus und ließ das Gewehr sinken, stemmte sich mit den Händen auf den Knien ab und blinzelte ein paar Mal gegen den Schwindel an, der ihn nach dem Überschuss Adrenalin zu übermannen drohte.
“O...kay. Okay, was zum Fick geht hier eigentlich ab?”
Der Wolf hatte sich wieder beruhigt, er wackelte mit einem Ohr und kam auf Seokjin zu, schnüffelte interessiert an dessen Schuhen bevor er in den dunklen Schlucht nach unten starrte. Der kleine Mann schob die Maske ganz vom Kopf und schob sie in den gigantischen Parka, zog eine Zigarre heraus und zündete sie an. Dann kam er näher, in den Schein der kleinen Lampe, und sah auf Seokjin herunter.
“Ihr Kinder… seid zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber das waren die Jeon’s ja schon immer.”, murmelte er mit rauer, tonloser Stimme und zog ein weiteres Mal an der Zigarre, der Rauch stand kurz zwischen ihm und Seokjin. Seokjin schüttelte müde den Kopf: “Was… zur Hölle war dieses Wesen?”
“Das…”, begann der kleine Mann beinahe andächtig und kraulte dem Wolf, der sich an sein Bein presste, das dichte Nackenfell, “...war der Fluch dieses Berges. Das war der Wendigo.”
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