#Feind in der Fremde Kapitel 26
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Feind in der Fremde
Kapitel 26
Kapitel 1
Epilog „Quid tempus!... Oh nein! Wach auf, wach auf, Harry, es ist schon fast neun!“ Unsanft wurde an Harrys Arm gerüttelt. Er öffnete langsam die Augen. Die Lichter eines Zeitansagezaubers verblassten gerade in der Luft vor dem großen Schlafzimmerschrank. Harry beobachtete, wie Draco hektisch die Schubladen aus seiner Kommode zog und nach passender Unterwäsche suchte. „Was?“ „Wir sind zu spät, wir haben verschlafen“, antworte Draco fast atemlos und sprach einen Sauberkeitszauber auf seinen Körper, bevor er ein wenig steif in eine schwarze Unterhose schlüpfte. „Warum hast du den Wecker nicht gestellt?“ „Das habe ich.“ Harry richtete sich etwas auf, noch benommen von der kurzen Nacht. Er schaute in Richtung Nachtschränkchen und konnte trotz der verschwommenen Sicht erkennen, dass sich darauf kein Wecker befand. Seine Brille lag auch nicht an ihrem Platz. Also beugte er sich über den Rand des Bettes und suchte den Boden ab. Er erwischte die Brille sofort, aber der Wecker war bis ans Fußende gerollt. „Runtergefallen“, murmelte er mit dem Kopf unterm Bett. „Hm? Beeil dich, es ist spät.“ „Accio Wecker“, befahl Harry und fing die Uhr geschickt auf. „Der Wecker ist runtergefallen.“ Harry betrachtete die Zeit. „Es ist ja schon neun!“ „Sag ich doch.“ Harry dachte an die letzte Nacht und musste grinsen. „Ich weiß, wann der Wecker runtergefallen ist.“ „Das war dann wohl das klappernde Geräusch, das ich gehört habe“, meinte Draco abwesend. “Komm schon, steh auf!“ „Du hast ein Klappern gehört, während du … na, du weißt schon?“ Normalerweise war ihr Sex etwas gemächlicher. Das brachte das Alter mit sich, auch wenn sie sich beide fit hielten. Gestern jedoch hatte Draco das Bett in Schwingungen versetzt und den Nachtisch wohl gleich mit. Draco lachte. „Nein? Du meinst, so alt sind deine Knochen auch noch nicht, dass ich kein Klappern gehört haben kann?“, zog er Harry auf. „Ich dachte eher daran, dass du doch wohl nichts anderes wahrnimmst als mich, wenn du mit mir Liebe machst“, scherzte Harry und verschwand im Bad. „Nein, wie könnte ich“, rief ihm Draco durch die geöffnete Tür hinterher. „Da habe ich natürlich nur dich wahrgenommen und dein Grunzen.“ „Grunzen, aha“, kam es aus dem Bad zurück. „Jede Romantik dahin. Erst sich ablenken lassen, dann mein genussvolles Stöhnen als Grunzen bezeichnen.“
Harry betätigte die Toilettenspülung. „Es hat mich trotzdem angetörnt.“ „Was? Ich habe dich nicht gehört“, fragte Harry zurück. „Es hat mich trotzdem scharf gemacht.“ „Bitte?“, fragte Harry und stellte die Dusche an. „Dein Grunzen macht mich an!“, rief Draco. „Was macht dich an?“ Draco riss die Tür zur Duschkabine auf. „Dein Grunzen! Dein Grunzen!“ Sein Blick glitt über Harrys Gestalt. „Ah, da bist du ja endlich. Man muss schon zu Tricks greifen, um dich morgens mit unter die Dusche zu bekommen.“ Er rückte einladend zur Seite. „Es ist zu spät zum Duschen, also warum duschst du?“ „Ich stinke nach Sex – und du auch.“ „Ich rieche frisch wie der Morgen selbst. Meine Hygienezauber sind 1 A", behauptete Draco nicht ganz zu Unrecht. Harry ließ trotzdem nicht locker. „Du willst nur nicht duschen, weil du es nicht unter 20 Minuten schaffst.“ „Mit dir zusammen eher vierzig.“ „Wir könnten einen Rekord aufstellen. Sieh, du bist eh schon ganz nass.“ Mehrere Spritzer hatten Dracos Brust getroffen. „Das erledigt ein Zauber. Beeil dich.“ Draco schloss allerdings nicht die Tür zur Duschkabine, sondern blieb im Eingang stehen und betrachtete Harry noch einmal genüsslich. „Ich war zu lange weg.“ „Allerdings. Zwei Wochen, und das direkt vor der Hochzeit deiner Tochter.“ Harry drückte seine Lippen auf Dracos Mund. „Guten Morgen, mein Schatz.“ „Guten Morgen, mein Geliebter.“ Als Draco sich schließlich abwandte, meinte er: „‘Meine‘ Tochter? Hast du es ihr noch immer nicht verziehen, dass sie Peter gewählt hat und nicht Hugo.“ „Sie waren so süß, die beiden. So verliebt.“ Draco sprach einen Zauber, um wieder trocken zu werden. Dann griff er nach der Zahnpasta und begann, sich die Zähne zu putzen. Er hielt nur kurz inne, um zu sagen: „Für zwei Wochen. Eine Ferienliebe, die eigentlich nur gezeigt hat, dass sie Freunde sind.“ „Aus Freunden können Liebende werden. Ich kenne da ein berühmtes Beispiel.“ „Schogar ausch Pfeinden können Liebende werdschen“, erwiderte Draco mit einem Mund voller Zahnpasta-Schaum. „Das ist wahr.“ Draco schrubbte noch etwas weiter. Dann spülte er seinen Mund aus. „Du wolltest sie nur mit Hugo verkuppeln, damit die Weasleys ‚echte‘ Verwandte werden, wenn sie ihn heiratet.“ „Warum auch nicht! Peter ist so ein Nerd! Ohne Beziehungen wäre er nie in deine Forschungsgruppe aufgenommen worden. Sie hätten sich nie kennengelernt, wenn du nicht seine Doktorarbeit betreut und ihn ständig zu uns eingeladen hättest.“ „Ich habe ihn eingeladen, weil ich ihn gerne mag. Er hat ein gutes Herz und ist brillant. Ich war am Anfang auch skeptisch, aber ich konnte seinem Vater ja wohl nicht sagen, dass ich ihn nicht betreuen würde. Peter ist schließlich ein sehr alter und guter Freund.“ Harry kam aus der Dusche und trocknete sich mit dem Handtuch ab. „In der Familie wird jeder männliche Erstgeborene Peter genannt!“, echauffierte er sich, auch wenn er eigentlich gar nichts gegen Peter einzuwenden hatte, wie Draco sehr wohl wusste. „Und jeder Black wird nach einem Stern benannt.“ „Das hat wenigstens … Esprit.“ „Oh, danke. Wichtig ist nur, dass Alex glücklich mit ihm wird, dass sie sich lieben.“ „Schon, aber er wird nach New York zurückkehren und sie mitnehmen. Damit verliere ich meine beste Mitarbeiterin. Außerdem hatte ich schon mal eine Fernbeziehung nach New York. Ich brauche das kein zweites Mal“, wandte Harry ein. Draco drehte sich zu ihm um und sprach einen Trocknungszauber auf Harrys Haare. Mit seinen Händen versuchte er, Harrys wuscheligen Schopf glatt zu streichen. Dann glitt er mit seinen Fingern über Harrys Hals und Schultern und ließ sie dort liegen. „Ich finde, wir haben das damals gut hingekriegt.“ „Zweieinhalb Jahre, Draco, und wenn ich dich besucht habe, musstest du trotzdem ständig arbeiten oder warst in deinen Kursen. Und dann dieses grässliche Studentenzimmer. Hinterher hattest du nicht mal mehr ein Zimmer für dich alleine. Es war schlimm. Ich weiß nicht, wie ich das durchgehalten habe.“ Harry legte seine Arme um Dracos Taille. „Hauptsache, du weißt, warum du durchgehalten hast. Ich weiß es nämlich ganz genau.“ Draco knabberte an Harrys Hals. „Für mich war es auch schlimm. Ich habe die ganze Zeit befürchtet, dass du es dir doch noch anders überlegst. Ich wollte damals einfach so schnell wie möglich fertig werden, um zu dir nach London zurückkehren zu können.“ „Hättest du Geld von mir angenommen, hättest du nicht arbeiten müssen. Ich hätte uns eine kleine Wohnung in New York besorgt, in der wir die Wochenenden verbracht hätten - allein. In den Semesterferien wären wir in Urlaub gefahren…“ „Aber ich lass mich doch nicht aushalten.“ Harry bog den Kopf zur Seite, um Draco mehr Zugang zu seiner empfindlichen Haut am Hals zu geben. Draco hauchte kleine Küsse in Harrys Halsbeuge. „Hättest du mit nur einem Wort gesagt, dass du es nicht mehr willst, ich hätte das Studium abgebrochen.“ „Ist das so?“, fragte Harry atemlos. Ein erregendes Kribbeln breitete sich von Kopf bis Fuß in seinem Körper aus, aber vor allem in dem Bereich genau dazwischen. „Absolut. Ich würde noch immer alles andere für dich sausen lassen.“ Harrys Beine wurden auf einmal ganz schwach. Trotz der leidenschaftlichen Nacht regte sich sein Glied. Er drückte sich gegen Draco und fühlte, dass sein Mann das Gleiche empfand. „Draco“, hauchte Harry und verfing dessen Lippen in einen tiefen Kuss. „Hm, Zahnpasta“, schmunzelte er wenige Augenblicke später, hinderte Draco aber daran sich zurückzuziehen, und küsste ihn erneut. „Wir müssen los“, flüsterte Draco etwas später. Seine Stimme war rau. Sie hatte nie ihre Wirkung auf Harry verfehlt. „Ich weiß“, murmelte er frustriert. Widerwillig lösten sie sich voneinander. Harry griff nach seiner Zahnbürste, während Draco sich sein Hemd schnappte und vor dem Spiegel zuknöpfte. „In Bezug auf Peter kann ich dich übrigens beruhigen. Das Mungo hat ihn einen unbefristeten Vertrag angeboten. Er hat ihn angenommen. Er bleibt sogar in meinem Team und wird an einem Trank speziell gegen die Spätfolgen des Cruciatus-Fluches arbeiten.“ „Woher weißt du das?“ „Er hat mich letzte Woche auf dem Kongress angerufen, um mit mir den Vertrag durchzusprechen. Mein Handy hat übrigens wieder Ärger gemacht. Du musst die Zauber noch mal überprüfen.“ Harry wirkte nachdenklich. „Hermine hatte auch Probleme mit ihrem Smartphone. Hat das Display Wellen geworfen und nach Fisch gestunken?“ „Ja, ziemlich ekelig.“ „Ok, ich weiß, was das war. Ich werde es morgen mit in die Werkstatt nehmen.“ Harry hatte in dem Schuppen neben ihrem Haus eine Werkstatt eingerichtet, wo er an Zaubern arbeitete, die es ermöglichen sollten, Muggelgeräte in einer magischen Umgebung zu benutzen. Aus diesem Grund hatten sie sich auch für ein Haus in Little Willow entschieden, einem Magierdorf südlich von London. „Sollte Alex doch irgendwann nach New York gehen, heißt das nicht, dass du deine Mitarbeiterin verlierst, sondern dass du das Geschäft nach Übersee expandieren kannst“, riss Draco Harry aus seinen Überlegungen. „Na, das ist ja mal ein Trost!“ Harry nahm sich ebenfalls ein Hemd aus dem Schrank und schlüpfte in eine elegante Hose. „Du erinnerst dich, dass ich das Beans an Jill und Eric abgegeben habe, weil die Arbeit zu viel wurde? Ich werde sicher kein Riesenunternehmen aufbauen, um dann wieder mehr arbeiten zu müssen. Stell dir nur vor, ich hätte dann gar keine Zeit mehr für dich.“ „Das wäre natürlich unerträglich“, stimmte Draco zu, und auch wenn sein Ton sarkastisch klang, wusste Harry, dass sein Mann davon tatsächlich nicht begeistert wäre. Durch Dracos Wochenenddienste und Notfälle wurde ihre gemeinsame Zeit schon oft genug beschnitten. Draco leitete nicht nur eine Forschungsgruppe im Sankt Mungo, sondern arbeitete dort auch als Spezialist für Heiltränke und Gegengifte. Aus den Augenwinkeln heraus sah Harry, wie Draco seinen Piepser in eine Tasche seines Gehrocks steckte. „Du hast doch heute wohl keine Bereitschaft!“, stieß er vorwurfsvoll aus. „Was? Oh, nein, das war reiner Automatismus.“ Draco legte den Piepser zurück auf die Kommode. Dann lehnte er sich an dieselbe und wartete auf Harry. „Du hast im Oktober 20-jähriges Firmenjubiläum. Weißt du schon, wie du es feiern wirst?“, fragte er. Harrys Firma ‚Magic Muggle Electronics‘ war 2007 aus seinem Hobby heraus entstanden, Zauber für Alltagsprobleme zu entwickeln. Alexandra war nach einem abgebrochenen Studium und einer Ausbildung bei ‚Weasleys Zauberhafte Zauberscherze‘ in sein Geschäft mit eingestiegen. „Ein Herbstfest hier im Garten? Ich werde ein Zelt und den Messestand aufbauen und einen Caterer engagieren. Abends soll es eine große Party geben mit Freunden, Verwandten und Kunden.“ „Das wird groß. Klingt aber gut.“ „Ich schicke auch Pansy, Jo und Julien eine Einladung.“ „Gut. Julien will übrigens nächstes Jahr am Long Island Halbmarathon teilnehmen und ich soll mitlaufen.“ „Klar, warum nicht? Den Marathon vor zwei Jahren hast du doch auch mit 4 1/2 Stunden geschafft.“ Harry strich seinen dunkelgrünen Gehrock glatt und richtete sich auf. „Wie sehe ich aus?“ Lange Zauberer-Roben waren aus der Mode gekommen. Inzwischen trug man zu formellen Anlässen einen eleganten, bestickten Gehrock mit Hose, Weste und Hemd, der an das viktorianische Zeitalter erinnerte. Harry und Draco hatten sich das gleiche Model in unterschiedlichen Farben ausgesucht. Dracos war dunkelgrau und er sah fantastisch darin aus. Nun setzte er sich einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Keiner trug mehr spitze Zauberhüte. „Sehr gut!“, lobte er Harrys Aussehen. In seinem Blick lag Stolz und Begehren. Sie verließen das Schlafzimmer und gingen die Treppe ins Erdgeschoss hinunter. Das Cottage war alt und verwinkelt, die meisten Räume klein und die Durchgänge eng. Dafür waren die Küche und der Garten ein Traum. „Noch Zeit für einen Kaffee?“, fragte Harry, obwohl er die Antwort bereits kannte. Draco war gar nicht in der Lage, das Haus ohne seinen geliebten Cappuccino zu verlassen. „Höchsten fünf Minuten.“ Harry stellte den Vollautomaten an und nahm sich ein Schoko-Croissant aus einer Tüte. „Kommen Teddy und Andy zusammen?“, erkundigte sich Draco. „Ja.“ „Dann müssen wir ihnen auf jeden Fall vorne einen Platz reservieren, denn der kommt immer zu spät.“ „Wie du bei Ron und Hermines Hochzeit“, stichelte Harry. „Das war Deans Schuld. Hat Teddy eigentlich eine Zusage für die Stelle in Hogwarts bekommen, während ich weg war?“ Harry reichte Draco seinen Kaffee. „Nein, das Bewerbungsverfahren läuft noch. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er die Stelle nicht bekommt. Er hat tolle Noten und super Referenzen.“ „Charlie war wirklich begeistert von seiner Arbeit im Reservat. Außerdem kann er gut mit Kindern. Andy wird viel allein sein, wenn er nach Hogsmeade zieht“, gab Draco zu bedenken. „Dann wird sie dich wohl noch häufiger anflohen und fragen, ob du mit in die Oper kommst.“ „Das ist doch gut! Du weigerst dich ja standhaft.“ Dracos und Andromedas Beziehung war über die Jahre sehr eng geworden. Auch mit Teddy verstand er sich hervorragend. Er nannte Teddy gerne „mein kleiner Lord Fauntleroy“ oder auch einfach „Faunty“. Teddy erwiderte das automatisch mit „Earl of Dorincourt“, beziehungsweise „Dori“. „Es wird Zeit“, ermahnte Draco mit einem weiteren Blick auf seine Uhr. Schnell leerten sie ihre Tassen und stellten sie in die Spülmaschine. Dank Harry funktionierten alle Muggel-Geräte im Haus einwandfrei. Harrys Blick fiel auf einen Zettel auf dem Küchentisch. „Ist das deine Rede?“ „Nein, die habe ich hier.“ Zur Sicherheit griff Draco noch einmal in seine Westentasche. „Das war mein erster Entwurf. Er war nicht gut. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass er mehr von mir als von dem Brautpaar handelt und auch nicht gerade witzig ist.“ „Von dir? Kann ich ihn lesen?“ „Später.“ Draco nahm seinen Zauberstab in die Hand. Harry ging zu Draco und legte seine Arme um ihn. „Nervös?“ Draco lächelte schief. „Etwas, aber vor allem glücklich und ein wenig melancholisch.“ „Unser kleines Mädchen heiratet. Das bringt viele Erinnerungen hoch“, bestätigte Harry. „Sie war so klein, als wir sie bekommen haben.“ „Und hat so laut geschrien“, fügte Draco hinzu, was Harry ein belustigtes Schnaufen entlockte. „Es sind schöne Erinnerungen, sehr viele schöne Erinnerungen, auch an unsere eigene Hochzeit“, murmelte er und gab Draco einen schnellen, aber zärtlichen Kuss. „Ich liebe dich und ich bin froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Ich möchte keinen Tag missen.“ „Außer die Zeit in New York.“ „Außer die!“, stimmte Harry zu. „Ich liebe dich auch, Harry.“ Dann schwang Draco seinen Zauberstab und die beiden Zauberer verschwanden mit einem lauten Knacken. Der Zettel auf dem Küchentisch wurde aufgewirbelt und flatterte zu Boden.
Liebe Alex, lieber Peter, lieber Verwandte und Freunde, ich freue mich, an diesem besonderen Tag eine Rede halten zu dürfen, und doch könnte es passieren, dass mir dabei vor Bewegung die Stimme stockt, denn neben der Freude gibt es auch etwas Melancholie, oder eher eine nostalgische Anwandlung. Unsere Tochter hat ihren Partner fürs Leben gefunden, ihren Seelenverwandten. Ich kenne dieses Gefühl und weiß daher genau, was für ein großes Glück es ist, so eine Person gefunden zu haben. In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder in meinen alten Tagebüchern geblättert, um zu schauen, wie es denn war, in den Anfängen einer großen Liebe zu stecken. Auf den Seiten konnte ich alles wiederfinden – und ich gestehe, es ist manchmal recht peinlich, so alte Einträge von einem selbst zu lesen. Das stand also, wie ich mich in Harry verliebt habe. Erst erkennt man es nur zwischen den Zeilen, aber dann steht es da sehr deutlich, schwarz auf weiß, mit geradezu erschreckender Inbrunst. Es war in einer Zeit, die ich als meinen persönlichen Tiefpunkt bezeichnen würde. Ihr alle wisst von meiner Vergangenheit, ich muss euch nicht erklären, in welcher Verfassung ich war, als mich das Ministerium aus Azkaban entlassen und in die Muggelwelt geworfen hat. Ich landete auf Harrys Türschwelle und blieb dort liegen, traumatisiert, verbittert und ängstlich. Harry hat seine Hand ausgestreckt und mich hochgezogen, ans Licht. Harry war das Licht. Und es war nicht einmal das erste Mal, dass er mich gerettet hat, aber das ist eine andere Geschichte. Wer damals dabei war, weiß, dass ich zunächst zu unsicher war, um anzunehmen, was Harry mir da entgegenbrachte, seine Liebe. Ich konnte nicht erkennen, was für ein Geschenk es ist, wenn man seine zweite Hälfte gefunden hat, wenn die Magie einem sogar noch zeigt, dass da jemand ist, der zu einem gehört. Aber die Magie und die Liebe lassen sich nicht verleugnen, und schon gar nicht verdrängen. Als ich endlich soweit war, Harrys Liebe anzunehmen, wurde mir ein Glück zuteil, das bis heute anhält. Natürlich gab es Probleme und Streit. Aber bereut habe ich es nie. Es ist wirklich wunderschön, mit dem Menschen, den man liebt, sein Leben zu teilen. Diese Liebe hat uns dich geschenkt, Alex. Auch wenn wir dich nicht zeugen konnten, so warst du nie etwas anderes als ein Teil von uns. Du bist mit acht Monaten in unsere Hände gelegt worden und hast unser Leben vervollständigt, uns zu einer Familie gemacht. Nun gründest du mit Peter eine weitere Familie, aber ich sehe es nicht als ein Verlassen, sondern als eine Erweiterung. Wir heißen dich mit offenen Armen willkommen, Peter. Du bist Alexanders zweite Hälfte und wir hoffen, nein wir sind uns sicher, dass ihr das selbe Glück in eurer Verbindung erfahren werdet, wie Harry und ich. Lasst uns also das Glas erheben und auf die Liebe anstoßen. Auf Alexandra und Peter. Möge ihr Bund nie erschüttert werden und ihre Liebe ewig währen. -≈o≈- Ende -≈o≈-
#Feind in der Fremde Epilog#Feind in der Fremde Kapitel 26#Drarry#German Drarry#fanfiction#Harry Potter#Draco Malfoy
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