#alles in allem war das ein sehr interessanter moment
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i-turned-the-frogs-gay · 4 months ago
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Warum wurde er eigentlich rot?
(eine Überanalyse von einem kleinen Nebensatz)
Ich habe mal vor Monaten eine Art review/Kommentar/was weiß ich zu "Im Bann des Bösen" geschrieben. In diesem Buch gab es eine Stelle die ich damals nicht wirklich ausgeführt habe, aber die mich jetzt irgendwie zu sehr beschäftigt und zwar, die Szene in welcher der schwarze Abt Zanrelots Amulett entdeckt. Der schwarze Abt ist nicht sehr amused darüber, er erklärt Z dass Liebende das Siegel nicht empfangen können und Z zeigt daraufhin eine sehr interessante Reaktion; er scheint irgendwie Angst zu haben und vor allem ist ihm dieser Vorfall ziemlich unangenehm, so unangenehm, dass er rot wird. Moment, er wird rot?Ja, denn auch wenn dem Leser wenig später erklärt wird, dass der Mann eigentlich grünes Blut hat, läuft er trotzdem rot an. Warum passiert das ? Warum läuft er überhaupt an? Tja, so genau kann ich das jetzt natürlich auch nicht sagen, ABER ich kann diese Sache auch nicht ignorieren also stelle ich jetzt einfach ein paar Theorien dazu auf.
-Was es mit der Farbe auf sich hat-
Man hat nicht weiter drüber nachgedacht:
Durch unzählige Redewendungen und Ausrufe ist rot werden irgendwo im alltäglichen Sprachgebrauch gelandet. Vielleicht hat man es also wie gewohnt übernommen und ohne es zu hinterfragen einfach nicht abgeändert
Emotionen und Menschlichkeit zeigen
Alles was sich im Holstentor abspielt ist wahnsinnig von Emotionen und Gefühlen geprägt, es deckt ein ganzes Spektrum ab; Freude, Scham, Wut, Verzweiflung, Trauer, Entsetzen, Enttäuschung. Das hat man bei jedem Charakter; den Wächtern, Matreus, auch beim Schwarzen Abt und eben auch Zanrelot. Bei letzterem ist es irgendwie besonders; der Mann stellt sich die ganze Reihe über als maximal kalt dar (klar stimmt das nicht aber er versucht es trotzdem irgendwie aufrechtzuerhalten) und dann fühlt er trotzdem Scham und wird rot. Ich finde, dass ihn das irgendwie menschlicher wirken lässt vielleicht läuft er darum trotz seines grünen Blutes auch rot an, einfach um zu zeigen:"Ja, der Mann ist ein mächtiger Magier, aber er fühlt menschlich und hat irgendwie auch einen menschlichen "Hintergrund", er hat unter/mit Menschen gelebt (und vielleicht war eines seiner Elternteile ein Mensch*)"
-Warum er überhaupt anläuft-
Es zeigt seine Emotionen auf einfache Weise:
Man hat keinen seitenlangen deep-dive In seine Gefühlswelt sondern nur einen Satz. Klar wäre so ein deep-dive vielleicht auch spannend gewesen allerdings besteht die zielgruppe aus Acht Jährigen und für die wäre das absolut langweilig geworden, weil die sind hier für die Spannung und die Action, also war so ein kleiner Nebensatz einfach die beste Option 🧍‍♂️
Machtlosigkeit und Gefühle demonstrieren
Zanrelot wird als einer der mächtigsten Typen dargestellt und er selbst macht auch immer auf gefühllos und kalt und trotzdem fühlt er Scham und läuft rot an. Das kann er sich nicht aussuchen, er kann es nicht kontrollieren oder irgendwie wegmachen. Vielleicht geht es hier darum zu zeigen, dass es Dinge gibt die außerhalb seiner Macht stehen und dass er deswegen nicht dieser komplett unbesiegbare Kerl ist. Vielleicht soll das aber auch zeigen, dass er seine Emotionen nicht wirklich "kontrollieren" kann, ja er kann sie leugnen und versuchen sich irgendwie rauszureden (einen Moment später macht er das dann ja auch indem er sich das Amulett vom Hals reißt und es wegwirft), aber kann sie nicht verschwinden lassen und hier bröckelt einmal mehr dieses "Image vom Typen der maximal Wut und Hass spürt und sonst rein gar nichts" 🧍‍♂️
*Genaues wissen wir über Magie und seine Eltern ja nicht
Ja, das waren meine Beobachtungen, Theorien, whatever 💀, ich glaube das letzte Mal, dass ich mich so intensiv mit grünem Blut und Emotionen beschäftigt hab, war als ich mit 13 meine Star Trek Phase hatte 💀. Na ja, ist das alles reine Überinterpretation? Natürlich, aber mit "Man hat nicht nachgedacht und es ist ja nur ein Kinderbuch" will ich mich nicht zufrieden geben l, also präsentiere ich meine Gedanken dazu. Falls die keinen Sinn machen, ich habe diesen Text um 2:00 Uhr nachts, komplett übermüdet, überhitzt und mit Bauchschmerzen auf meinem Handy geschrieben 💀
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renemartens · 2 years ago
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Hitler, Heidemann, Billy Idol, Madness
Ich finde die Dokuserie „Der Hitler-Fake: Geschichte einer Jahrhundertfälschung“ unbefriedigend. In dieser Rezension, die in epd Medien 18/23 erschienen ist, hebe ich vor allem auf die filmischen Schwächen ab. Weitere inhaltliche Kritik findet man bei Thomas Schuler (Übermedien).
Die Doku-Serie „Der Hitler-Fake“ ist der dritte ausführliche Beitrag der ARD anlässlich des 40. Jahrestages der Veröffentlichung von Teilen der „Hitler-Tagebücher“ in der Zeitschrift „Stern“. Im Februar hatten bereits die vom NDR fürs Erste produzierte Sendung „Reschke Fernsehen“ und die ebenfalls vom NDR verantwortete Online-Reihe „Strg_F“ das Thema wieder in den Blickpunkt gerückt. 
Der NDR ist auch an „Der Hitler-Fake“ beteiligt, und insofern fällt es auf, dass sich die Serie nur auf seltsam verdruckste Weise auf die „Reschke Fernsehen“-Folge zu den „Hitler-Tagebüchern“ bezieht. Anja Reschkes Team hatte im Rahmen der Ausstrahlung damals im Netz sämtliche 60 Bände der gefälschten Tagebücher zugänglich gemacht, die der Verlag Gruner + Jahr bis dato weggesperrt hatte. In „Der Hitler-Fake“ heißt es nun nur, das Material sei „gegen den Willen“ des Verlags Gruner + Jahr „online veröffentlicht“ worden. Wem der Scoop gelang, wird nicht erwähnt.
Die drei Teile der Doku-Serie sind zwischen 30 bis 33 Minuten lang; am Starttag der Serie lief in der Reihe „ARD History“ auch eine 90-minütige Fassung, die in der Mediathek allerdings nur schwer auffindbar war und inzwischen schon nicht mehr online steht. Der Protagonist ist der frühere „Stern“-Reporter Gerd Heidemann, der die Tagebücher beschafft hat. 
In seinem riesig wirkenden Kellerarchiv in Hamburg gibt sich Heidemann redselig. Autor Christian Bock hält ihn für eine nicht sonderlich glaubwürdige Person. Der Filmemacher wirft zum Beispiel die Frage auf, ob Heidemann bei alten Nazis antichambrierte, „um sich in braunen Netzwerken beliebt zu machen“ und Türöffner für seine Artikel zu finden, „oder ob er selbst dazu gehörte“. Heidemann beteuert, dass Ersteres zutreffe. Dass der frühere Waffen-SS-General Karl Wolff sein Trauzeuge war, spricht zumindest nicht gegen die zweite Option.
Dennoch delektiert sich Bock an der Schrulligkeit Heidemanns, die auch darin zum Ausdruck kommt, dass er in seinem Mega-Archiv Material zu seiner Ex-Freundin Edda Göring aufbewahrt. Die Tochter des NS-Verbrechers Hermann Göring sei ihm „auf die Nerven gegangen“, klagt der 91-Jährige. Er habe ihr „immer Komplimente machen“ sollen.
Angesichts dessen, dass die Tagebücher an einigen Stellen Hitler als relativ judenfreundlich darstellen („Wir müssen unbedingt einen Platz im Osten finden, wo sich diese Juden selbst ernähren können“) stellt die Serie auch die Frage in den Raum, ob es bei der Fälschung um „den Versuch“ gegangen sei, „Hitler rein zu waschen?“ Der britische Historiker Richard Overy sagt dazu, es sei „schwer herauszufinden“, ob Konrad Kujau Teil eines Nazi-Netzwerks war, das „ein Dokument erschaffen wollten, das Hitler in einem besseren Licht zeigt“. Das wirke zwar „in sich plausibel, aber wir werden sehr viel mehr Beweise brauchen, als wir sie tatsächlich im Moment haben.“ Das ist aber vielleicht gar nicht entscheidend, interessanter ist die Frage, wie die Führungskräfte des „Stern“ und im Verlag Gruner + Jahr seinerzeit auf das durch das Tagebuch vermittelte Hitler-Bild reagierten. 
Ein tragendes Element der Doku-Serie sind Telefonate zwischen Heidemann und dem Tagebuch-Fälscher Konrad Kujau. Der einst renommierte Journalist hat sie alle aufgenommen und Serienautor Bock zur Verfügung gestellt. Diese Aufnahmen können überhaupt nicht richtig ihre Wirkung entfalten. Der Zuschauer wird ständig abgelenkt: Die Spielszenen, in denen nachgestellt wird, wie Heidemann telefonierte, sind im Prinzip noch hinnehmbar, nehmen aber zu viel Raum ein. Völlig verzichtbar sind die Animationen, in denen die Ausreden, die Kujau am anderen Ende der Leitung dafür erfindet, dass die Bücher noch nicht in Hamburg angekommen sind. Heidemann glaubte zu dem Zeitpunkt ja noch, dass es die Tagebücher wirklich gibt und es nur eine Frage der Zeit ist, bis Kujaus Kontaktleute liefern. Als einen der Gründe für die Verzögerung nannte der Fälscher zum Beispiel, dass in Polen die Gewerkschaft Solidarnosc mit ihren Protesten das Land lahm gelegt habe. In der Animation dazu sind dann hopsende Demonstrierende zu sehen.
Nicht nur bei den Animationen verliert sich die Serie in Abschweifungen, sondern auch in einer exzeptionell langweiligen Passage über Menschen, die NS-Artefakte sammeln (auch gefälschte) und danach in den Wäldern des Berchtesgadener Lands graben. Bock hat hier jedenfalls zu viel Zeit. Ein kompakter 45-Minüter, der das Wesentliche zusammenfasst und ein paar neue Einschätzungen einfließen lässt - das wäre bei diesem Stoff die bessere Option gewesen.
Ein Ärgernis ist auch die Musik in „Der Hitler-Fake“. Hits von Madness, OMD, Visage, Billy Idol, Blondie und noch vielen mehr werden hier eingestreut, als ob es sich um ein Jahrzehnt-Rückblicks-Format handelte. Einen Bezug zu den beschriebenen Ereignissen oder den dargestellten und interviewten Personen haben die kurz angespielten Songs allerdings nicht. Die Musik soll bloß nostalgische Affekte erzeugen, und das für eine politisch-historische Dokuserie dann doch ein bisschen billig.
Der Ton, den die Sprecherin Marion von Stengel anschlägt, erinnert ebenfalls eher an ein Jahrzehnt-Rückblicks-Format. Ihre Stimme strahlt eine tendenzielle Gutgelauntheit aus, die überhaupt nicht zu Passagen passt wie „der gute Hitler - von allen Fakes und Fälschungen die übelste“. So gibt es an mehreren Stellen eine Kluft zwischen dem Gesagten und der Art, wie es gesagt wird. 
Nicht zuletzt fragt man sich, warum bei einer Produktion, in der mehrere Monat Arbeit stecken, nicht einmal ein paar Minuten darauf verwendet werden, spätestens bei der Endabnahme die gröbsten sprachlichen Plattheiten heraus zu redigieren. Zu der Zeit, als Gerd Heidemann beim „Stern“ anfing, heißt es in der ersten Folge zum Beispiel: „Der ‚Stern‘ macht heiße Storys und große Geschichten.“
Die zahlreichen Makel dieser Doku-Serie irritieren auch insofern, als hier mit Thomas Michel beim federführenden SWR sowie Rolf Bergmann (RBB) und Marc Brasse (NDR) drei Redakteure beteiligt waren, die oft genug bewiesen haben, dass sie wissen, wie man hochwertiges dokumentarisches Fernsehen produziert. Hier scheinen sie aber von vielen guten Geistern verlassen gewesen zu sein.
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afaimsblog · 1 month ago
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Wahre Monster und was sie tun - Was treibt eigentlich das Alt-Right-Netzwerk gerade?
Halloween naht, doch nach Allerseelen wird der wahre Horror nicht einfach wieder für ein Jahr zurück in seine Kiste verschwinden, so sehr wir uns das auch wünschen würden. Theoretisch sollten die üblichen Verdächtigen im Moment befeuerter als jemals zuvor sein, doch die nicht allzulange zurückliegende Zerschlagung des größten Alt-Right-Online-Netzwerks hat sie ein wenig straucheln und orientierungslos werden lassen. Langsam erholen sie sich wieder, aber wir hatten ein paar Wochen vergleichsweise entspannende Ruhe von all den Hatern, da diese größere Probleme hatten als alles und jeden als woke zu beschimpfen als ob das was Böses wäre.
Das hat interessanter Weise dazu geführt, dass die neueste MCU-Serie "Agatha all Along" mit seinem vornehlmlich weiblichen diversen Hauptcast den üblichen Hasstriaden großteils entgangen ist. Verspätet wollten die Hater dann doch mit dem Reviewbombing beginnen, nur um festzustellen, dass sie damit keinen Erfolg haben, da die Serie zu viele Fans und Bewunderer hat, gegen die sie dieses eine Mal nicht ankommen - vor allem weil sie auf einmal vergleichsweise unorganisiert sind. So konnte Folge 7 der Serie den zweitbesten IMDB-Score aller MCU-Serien-Folgen jemals einfahren. Und da nächste Woche schon die letzten beiden Folgen online kommen, haben die Hater ihre Chance verpasst diese Serie in üblicher Manier fertig zu machen und zum Flop zu erklären. Klar, versuchen das immer noch genug, aber ihre Hauptbehauptung ist, dass sich die Serie in Wahrheit niemand ansehen würde, was einfach nicht wahr ist, und daher nicht einmal wert zu widerlegen.
Während das MCU momentan also irgendwie am Anti-Woke-Crowd vorbeihuscht, sind diese aber nicht vollkommen untätig geblieben, sie haben sich stattdessen auf die neue animierte Tomb Raider-Serie eingeschossen und versuchen diese zu zerstören und schieben dazu Frauen vor, die sich dafür bezahlen lassen andere Frauen als Männer zu beschimpfen, auch wenn es sich dieses Mal um animierte fiktive Frauen handelt, was das alles mehr als nur ein wenig seltsam macht. Außerdem war die ganze Kampagne vollkommen erfolglos. Zwar behaupten sie wie im Fall von "Agatha all along", dass die Serie keiner anschauen würde, aber da Netflix bereits eine zweite Staffel bestellt hat und sich in den letzten paar Wochen zuvor nicht gerade besonders großzügig gezeigt hat, wenn es um Verlängerungen geht, ist eindeutig klar, dass diese Behauptung in diesem Fall sogar noch absurder ist als im Fall von "Agatha all along". Und während Leute wie Critical Drinker ihr übliches nonesene-Gewäsch über angbeliche inhaltiche Mängel von sich geben, ist die Kampange an sich sowieso irgendwie witzig, weil nicht nur die letzten zehn bis fünfzehn Jahre Diskurs über die Figur von Lara Croft ausgeblendet wurde, sondern sogar an die zwanzig Jahre. Wir wissen inzwischen, dass Lara Crofts überpropertionale Brüste ein Programmierfehler waren und so lächerlich sieht sie schon lange nicht mehr aus. Und der Reboot mit der endlich wirklich natürlich aussehenden Lara Croft ist schon 2013 - also vor mehr als zehn Jahren - erschienen, und wenn man die Anlaufzeit vor einem Game Release miteinrechnet, dann sieht Lara Croft seit satten 15 Jahren schon so aus wie in der Netflix-Adaption von genau diesem Reboot-Charakter.
Trotzdem ist das Wort "Man-Raider" plötzlich in aller Munde, warum auch immer. Offenbar bin ich blind, wenn ich finde, dass diese Version von Lara Croft eben nicht aussieht wie ein Mann, und ich keine Ahnung habe worauf sich die Haupt-Kritik in diesen Hassvideos bezieht. Klar, sie gehören zu der Kategorie der Alt-Right gekauften bzw. vertretenden Frauen, die behaupten, jede Frau, die nicht weiblich genug aussieht, würde vermännlicht und daher ausgelöscht werden, sprich die sich also als moderene Feministinnen ausgeben, obwohl sie in Wahrheit Anti-Feministinnen sind und sagen, dass nur wunderschöne Frauen mit perfekten Proportionen echte Frauen sind (also das typische Mastubations-Material von Männern), aber es ist einfach auch befremdlich bald zwei Jahrzehnte alte Argumente zu hören, die im Grunde nur darauf abzielen, dass Lara Croft mehr Busen als Charakter haben soll, als wären sie neu erfunden und würden zum ersten Mal gegen seine spezielle Version von Lara Croft vorgetragen werden und dabei so zu tun als wäre das etwas, das Frauen und Feministinnen so sehen würden, wenn es doch eindeutig ein reines Penis-Argument ist und in Wahrheit nur um Körbchengröße geht.
Inzwischen sollte den meisten ja bekannt sein, dass das Alt-Right-Online-Netzwerk genau so funktioniert: Leute, die nichts von der Materie verstehen, sich vorher nie öffentlich damit auseinander gesetzt haben, und auf die eine oder andere Weise Geld aus Russland für ihren Einsatz bekommen, posten plötzlich Hatetuber-Videos zu einem "woken" Kulturgut, in welchen sie sich als Experten ausgeben, die vorgeben für das ganze Fandom zu sprechen. Dabei lügen sie über Inhalte, Fakten, und die Welt im Allgemeinen von Sekunde 1 an und stören sich nicht daran, weil ihnen diverse Bots und Trump-Anhänger recht geben.
Aber bisher waren in diesen Inhalten keine so offensichtlich veralten und im Diskurs schon lange hinter sich gelassenen Argumente zu hören. Der Hass auf die "vermännlichte" Version von Lara Croft in der Netflix-"Tomb Raider"-Serie ist deswegen so seltsam, weil er einen daran zweifeln lässt, dass man im Jahr 2024 lebt, und sich wundern lässt ob es in Wahrheit nicht 2013 ist. Und so sehr wir uns alle wünschen, dass wir 2013 anstatt 2024 leben würden - als die Welt noch in Ordnung war und sich niemand eine geschweigedenn möglicherweise gleich zwei Präsidentschaften von Donald Trump, eine weltweite Pandemie, den weltweiten Aufschwung der Rechten, einen neuen Drehbuchautorenstreik gekoppelten mit einem Darstellerstreik in Hollywood, den Tod vom Kino und des linearen Fernsehens und das gleichzeitige Platzen der Streamingblase oder die wahren Ausmaße der Klimakatastrophe so wie die Nicht-Reaktion der Politik und der Gesellschaft überall darauf auch nur vorstellen konnte - so sehr leben wir eben nicht mehr im Jahr 2013. Nur, dass das die Hater scheinbar nicht wissen.
Aber andererseits, was ist mit der Generation, die vor zehn bis fünfzehn Jahren nicht beim Diskurs dabei war und diese Argumente nicht wiederkennt und daher besonders seltsam findet? Die kann auf diesen Scheiß natürlich trotzdem hereinfallen. Und denken diese hübsch geschminkten scheinbaren Feministinnen würden wissen wovon sie sprechen und würden Lara Croft als Charakter verteidigen anstatt sie schwächen zu wollen? Kann man die irgendwie vor den Hate-Tubern retten?
Nein, und hier liegt das Problem begraben: das Alt-Right-Netzwerk wurde zwar geschwächt und zerschlagen, ist aber schon wieder dabei sich zu erholen. Was "The Marvels" vor einem Jahr passiert ist, kann in einem Jahr den nächstbesten Film mit weiblichen Figuren im Mittelpunkt passieren und wird vermutlich auch wieder passieren. Da die Mainstream-Medien inzwischen ebenfalls vom Alt-Right-Netzwerk durchsetzt sind und von Leuten betrieben werden, die nicht nachdenken was sie tun, wenn sie irgendjemanden oder etwas vernichten wollen, weil sie das große Ganze nicht sehen. Der Hass lebt also immer noch. In Wahrheit stärker und zerstörerischer als jemals zuvor. Er ist momentan nur unorganisierter, aber schon wieder dabei sich neu zu vernetzen.
Agatha, Teen und der Rest von ihrem Zirkel hatten einfach Glück und gutes Timing auf ihrer Seite. Was eine Schande ist, weil es zu schön gewesen wäre, wenn sie eine neue Ära der Internet-Kultur eingeläutet hätten. (Oder überhaupt Kultur ins Internet gebracht hätten, aber diesen Haufen schreinede Ich-Menschen zu zivilisieren ist nun mal einfach nicht möglich, so viel ist sicher).
Aber vielleicht sehen wir wenigstens ein paar von den üblichen Verdächtigen ins Gefängnis oder ins Armenhaus gehen. Immer voraugesetzt Trump wird nicht wieder gewählt, versteht sich, denn ansonsten kriegen wir nicht einmal diese Befriedigung als Gegenleistung für Jahre des von Russland bezahlten Psychoterrors. Was verdammt unfair wäre.
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dreamygirl77 · 7 months ago
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Catfish! Oder doch nicht?
Kapitel 1
Wir lernten uns im Internet kennen.. ich hatte keine großen Erwartungen. Dachte, es würde eh nur wieder ein Catfish sein. Denn wenn er wirklich echt wäre, wäre das unglaublich.
Als Frau habe ich zwar sehr viele Matches auf all den Dating Plattformen, jedoch wollen alle nur einen wegstecken und versuchen es nichtmal auf die höfliche Tour. Er stach irgendwie.. heraus. Ich traute mich kaum ihn nach Rechts zu swipen, da er so traumhaft aussah: 1,95 groß, breit und muskulös gebaut, dunkel braune Haare und einen drei Tagebart. Dazu hatte er wundervoll strahlende grüne Augen. Er sah wirklich aus, wie diese ganzen heißen Typen, die man so im Fernsehen sieht, von denen man aber nicht denken würde, dass sie wirklich existieren.
Ich dachte mir dann aber ‚was solls‘, und habe ihn nach Rechts geswiped. Sofort hatten wir ein Match. Einen Moment lang starrte ich auf mein Handy und war irritiert. Dann war ich mir sicher: Das ist ein Catfish. Bevor ich etwas anderes tun konnte, schrieb er mich bereits an. Er schrieb mich auf eine so interessante Art und Weise an, dass ich ihm antwortete. Und so ging es hin und her, über mehrer Tage. Er machte mir Komplimente, aber nicht auf die schmierige Art. Er war höflich und nett, hatte aber auch die perfekte Menge an Frechheit und Humor. Durch seine Art zu schreiben, wurde es mir schon fast egal, dass er ein Catfish war. Ich wollte mich trotzdem mit ihm treffen.
Und nun stehe ich hier, vor dem Kino, total aufgeregt. Aufgeregt weswegen?? Er ist der Catfish, nicht ich.. Obwohl ich mich manchmal so fühle. Ich bin eine kleine Frau, die wohl einige als kurvig, andere als fett bezeichnen würden. Das liegt wohl im Auge des Betrachters. Ich selbst war nie zufrieden mit meiner Figur gewesen, hatte aber auch schon immer Probleme damit, sie zu verändern. Abgesehen davon, gefiel ich mir ganz gut.. ich habe große Brüste, einen großen Hintern, lange rotbraune haare, volle Lippen und eine kleine Stupsnase. Durch meine Figur jedoch war ich lange Zeit unsicher, weshalb ich mit meinen 22 Jahren noch keine große Dating Erfahrung habe. Dadurch fiel mir auch die Klamotten wahl nicht sehr leicht.. Ich entschied mich für Overknee Strümpfe, einen kurzen Skater Rock, meine Dr. Martens und ein Shirt dass nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zeigte. Ich fand dass das Outfit meine Taille schön umschmeichelte.
Ich war so dermaßen nervös, dass ich überlegte, einfach wieder nach Hause zu gehen. Doch dann kam ein wirklich großer Mann um die Ecke gebogen. Er sah wirklich gut aus, trug eine Jeans und ein Hemd. Als ich ihn sah fiel meine Kinnlade auf den Boden: Er war es wirklich. Es war kein Catfish. Er war KEIN CATFISH!! Nun bekam ich es mit der Angst zutun, er sah in Wirklichkeit noch besser aus, als auf all seinen Fotos, ich bekam einen Fluchtreflex. Doch er lächelte mich an, erkannte mich sofort. Er kam auf mich zu und zauberte einen kleinen Strauß Rosen hinter seinem Rücken hervor. Er umarmte mich, und stellte sich noch einmal bei mir vor: „Hey, ich bin Carter, aber das weißt du ja bereits.“ Er hatte ein so wundervolles Lächeln, dass mich total aus der Bahn geworfen hat. Ich versuchte mich zu sammeln und stammelte nur etwas von mir „Heyy.. ja hi.. und ich bin Allie.. aber.. das weißt du ja auch schon..“ Ich dachte nur Shit. Der wird sofort die biege machen wenn der mich in echt sieht. Doch, er lächelte mich weiter an.
„Wollen wir reingehen? Ich habe mich schon den ganzen Tag auch die Nachos gefreut“ sagte er.
„Ja gerne, ich bin jedoch eher der Popcorn Mensch“ erwiederte ich.
„Du kannst alles haben was du möchtest“. Als er das sagte, schaute er mich so warm und liebevoll an, wie es noch kein Mann in meinem Leben getan hat.
Wir gingen in das Kino und ich war sehr nervös, er sprach sehr liebevoll und interessiert mit mir. Trotz meiner Wiederrede bezahlte er das Essen und die Karten. Als wir im Saal waren, komnte ich mich wieder etwas entspannen. Bei allem, was er mich fragte, schaute er mir mit seinen strahlend grünen Augen in meine. Und jedes Mal bekam ich Gänsehaut.
„Ich hab mich sehr gefreut, dass es mit unserem ersten Date heute geklappt hat“ sagte er mit einem großen Grinsen auf dem Gesicht.
„Mich freut das auch sehr. Ich muss nur zugeben, dass ich doch nervöser bin, als ich es selbst erwartet hatte.“
„Puh, jetzt bin ich erleichtert. Ich hatte schon totale Schweißausbrüche den ganzen Tag lang, weil ich so nervös vor dem Date war. Du bist auf deinen Fotos so wunderschön und in echt bist du es noch viel mehr“ sagte er, und ich wurde wahrscheinlich so rot, wie noch nie in meinem Leben. Innerlich fragte ich mich, ob er mich vielleicht reinlegen will, und irgendeine Wette verloren hat. Weil, wie konnte das hier Realität sein?
„Oh das ist.. das ist echt süß von dir. Du siehst auch wirklich sehr gut aus“ brachte ich nur heraus.
Als der Film Anfing, bereute ich die Film Auswahl sehr. Wir entschieden uns für einen Horrorfilm, da wir beide gerne welche schauen. Nur leider war dieser mit vielen Jumpscares, die wirklich gruselig waren. Ich versuchte wirklich nicht wie diese kleinen Pick me Mädchen rüberzukommen, aber mein zusammenzucken bei jedem Jumpscare blieb nicht unentdeckt. Er schaute mich besorgt an und fragte „Ist alles gut? Sollen wir lieber rausgehen?“
„Nein nein, alles gut.. ich erschrecke mich einfach super schnell bei Jumpscares.“
„Oh okay, dann komm her.“ Er streckte seinen wirklich großen und breiten Arm aus, um ihn um mich zu legen. Er nahm mich in den Arm und gab mir Sicherheit. Dieses Gefühl in mir war unbeschreiblich.. obwohl wir bereits viel geschrieben hatten, fühlt es sich so unreal an, ihn wirklich zu berühren, in seinem Arm zu liegen. Mein ganzer Körper kribbelte und ich war so glücklich. Mein Körper drehte bei dieser Berührung bereits so durch, dass ich nicht wissen möchte, wie mein Körper sich verhält, wenn er mich anders Berührt.
*** Hey Leute!! Das hier ist der Anfang einer Kurzgeschichte denke ich? Also eigentlich sollte diese Geschichte nur sexy werden, aber irgendwie konnte ich mich doch nicht kurz fassen :D Ich weiß nicht, ob sie überhaupt jemand lesen wird, aber es würde mich sehr freuen!! Wenn ihr eine Weiterführung wollt, dann liket das erste Kapitel doch gerne. Bei Ideen und Wünschen schreibt mir gerne :D ***
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kunstplaza · 2 years ago
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auslandsjahrseattle22-23 · 2 years ago
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3.2. - 5.2. (Florida Anreise, DeLand):
Freitag: Wie gesagt mein Flug war am 3.2. um 8 Uhr morgens. Aufgestanden bin ich dann um 3:50 nach viel zu wenig Schlaf. Ich war um 6 Am Flughafen und nach 20 Minuten durch die Security also hatte reichlich Reserve. Ich hab dann noch was gegessen und Etwas für den Flug geholt und dann gings auch schon los. Der Flug war problemlos und hatte keine Verspätung. Ich war dann um 16:30 Ortszeit in Orlando wegen der Zeitverschiebung. Fynn hat mich dann vom Flughafen abgeholt. Die Fahrt nach DeLand war dann ca. 1h. Übers Wochenende war dann noch ein anderer Freund von Fynn da, der studiert hier normalerweise auch aber macht im Moment ein Auslandsjahr in Innsbruck. Wir waren dann erstmal in Downtown DeLand Burger essen, mit Fynn, dem Freund in noch einer Freundin. Die Preise sind ziemlich ähnlich zu Seattle, also sehr hoch :) Danach sind wir noch zu einer WG hier gegangen, da waren einige Leute von denen ich alle Namen vergessen habe. Waren aber alle sehr cool. Nach kurzer Zeit ging es dann auch schon los zu einer Frat Party hier. Die Party war genau wie die Partys bei uns, sehr viele Leute und gute Stimmung. Ich war aber zu müde und komplett nüchtern deshalb waren wir dann nicht lange da, außerdem hat Fynn morgen früh einen Lauf. Trotzdem ne interessante Erfahrung, gut zu wissen das es überall gleich ist hier von den Partys her.
Samstag: Das Wetter hier ist echt super für Januar. Es hat jeden Tag mindestens 20° und es regnet nicht. Der Campus gefällt mir echt gut, es ist wie bei uns nur ein bisschen kleiner. Dafür aber auch ruhiger und entspannter alles. Nach Fynns Lauf waren wir dann Frühstücken in Downtown, aber es so zu nennen ist echt ein Witz. Die Stadt hat 50.000 Einwohner also ist noch deutlich kleiner als Saarbrücken. Das hat aber auch was. Nach dem Frühstück mussten wir beide noch was für die Uni machen, Fynn hat da ziemlich Stress im Moment. Um 2 war ein Basketball Spiel von der Uni. Das Stadion war natürlich deutlich kleiner als bei uns das und das Niveau hat auch zu wünschen übrig gelassen aber es war ganz cool. Danach sind wir noch Volleyball spielen gegangen. Ich hatte Angst Sonnenbrand zu bekommen weil meine Haut im Winter natürlich gar nichts mehr gewöhnt ist. War zum Glück ok. Es war echt eine angenehme Temperatur zum draussen sein, nicht zu warm und nicht zu kalt. Anschließend sind wir zu einem Surf Festival gegangen. Das war nicht so wie man es sich im ersten Moment vorstellt, sondern ein Filmfestival bei dem Surffilme gezeigt werden. War sehr interessant und man hat einige Leute getroffen. Das Ganze ging dann bis so 10 Uhr und wir haben sogar einen Film ausgelassen weil Fynn morgen um 6 Uhr laufen gehen muss. 20 Kilometer und das als Steigerungslauf um die Uhrzeit ist echt keine schöne Sache.
Sonntag: Fynn war dann um 6 Uhr weg, ich hab aber bis 9:30 geschlafen. Die Zeitverschiebung und der wenige Schlaf hatte mich echt fertig gemacht. Wir waren dann nochmal Frühstücken in Downtown. Fynn musste danach erstmal einen Mittagsschlaf machen, ich hab die Zeit genutzt um zu recherchieren was ich noch so machen will die Tage. Ich denke ich leihe mir ein Auto und fahre rüber nach Tampa und schaue mir mal die Seite von Florida an. Vor allem Saint Petersburg soll sehr schön sein. Da könnte ich dann eine Nacht im Hostel schlafen. Aber den genauen Plan hab ich noch nicht fertig. Danach waren wir dann nochmal lernen mit ein paar Freunden von Fynn. Ich muss noch was für Drama fertig machen, also habe die Zeit dann auch gut genutzt. Abends waren wir dann noch mit einem anderen Freund von Fynn essen. Der kam auch aus Deutschland und studiert in Freiburg. Laut ihm eine sehr schöne Stadt also mein Plan da den Master zu machen wird immer besser. Um halb 8 waren wir dann wieder am lernen weil Fynn noch einige Aufgaben für morgen fertig machen muss. Echt krass wie stramm das bei ihm ist. Ist halt echt viel wenn man laufen muss, mehr als normal studiert und dann noch 3 Mal die Woche arbeitet...
Bilder: https://drive.google.com/drive/folders/1xsGB_eRiTxsys-NgnJ43Aq9rcc70wGAu?usp=sharing
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galli-halli · 2 years ago
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Können wir noch mal (bzw mal wieder) über dieses Pest oder Cholera Spiel bei JKP7 sprechen? Ich komm halt einfach gar nicht klar auf Klaas‘ super ernsten Gesichtsausdruck, als Joko das mit dem Liebesbeweis sagt. Und wie er Steven anschnauzt, weil der Joko nochmal unterbricht. Und wie groß seine Augen werfen, als Joko da wild entschlossen auf die erste Sprosse steigt. Ich glaub das hat wirklich keine 10 Sekunden gedauert, noch bevor Joko dann wirklich gekämpft hat, dass Klaas am liebsten doch gerobbt wäre. Find das einfach endlos faszinierend wie sehr man an seiner ganzen Haltung und seinem Gesicht erkennen, wie sehr er das bereut Joko auf die Leiter geschickt zu haben. Und dass er längst nicht mehr (so viel) Freude an Jokos Höhenangst hat wie. Er ist auch die ganze Zeit ruhig, macht keine Witze und guckt nur. Einfach wau. Diese beiden ey, die bringen mich noch ins Grab. (Und werd auch niemals darüber hinwegkommen, dass die sonst bei jedem scheiss nen Helm aufsetzen müssen, aber Hauptsache Joko „ich verletz mich auch beim Mandarine schälen“ Winterscheidt über ne 10 Meter Leiter ohne Sicherung schicken.)
Hi Anon!
Ich habe zwar hier schon einmal darüber gesprochen, allerdings nur grob, also nehme ich den Gedanken gerne nochmal auf.
Wie du schon sagst, kann man Klaas das Unbehagen und die Nervosität sehr deutlich ansehen, sobald Joko die Leiter tatsächlich betritt und ihm klar wird, dass er es nicht mehr rückgängig machen kann.
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Auf mich wirkt es in der Auslegung des Spiels schon so, dass es gewollt/erwartet wurde, Joko diese Leiter hochzujagen, aber niemand hat so ganz damit gerechnet, dass er die Leiter tatsächlich hochklettert. Und dass Klaas dabei so angespannt reagiert (und diese Anspannung so offen zeigt), kommt sehr ungefiltert beim Zuschauenden an und überträgt sich beim Schauen auf uns. Anfangs steht er ja noch direkt unter der Leiter und starrt nach oben.
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Dabei krallt er sich mit den Händen am Stuhl fest und beißt sich auf die Lippe. Das würde fast als Schauspielerei durchgehen, einfach, weil man es von Klaas nicht erwartet. Aber er ist wirklich so nervös. Eines der deutlichsten Anzeichen dafür ist, dass er nicht redet. Er wirkt fast wie erstarrt und konzentriert sich völlig darauf, Joko zu beobachten. Es kommt kein einziger Kommentar dazu, dass Joko sich beeilen soll. Er gibt ihm keine Tipps wie Steven oder versucht, auf ihn einzureden. Man bekommt fast ein wenig das Gefühl, er ist überfordert und fühlt sich fehl am Platz.
Das wird für mich zusätzlich dadurch verstärkt, dass er ab einem gewissen Punkt nicht mehr zusehen kann. Und das ist genau der Moment, der am spannensten - bzw. für Joko am unsichersten - ist, als Joko versucht auf die andere Seite der Leiter zu steigen.
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Durch die Ansicht von oben kann man Klaas' Körpersprache sehr gut erkennen. Seine Hände wirken weiterhin sehr verkrampft, so wie er sie beim Weggehen zusammenballt. Die Schultern hat er so weit hochgezogen, dass sie fast auf der Höhe seiner Ohren liegen. Und überhaupt, seit wann dreht sich Klaas in solchen Situationen bewusst weg, weil er nicht mehr hingucken kann?
Er tut sonst zumindest sonst so, als würde es ihn entweder amüsieren oder nerven. Normalerweise greift er auf lustige Sprüche oder das tough love Prinzip zurück, aber hier bleibt er völlig still und zieht sich komplett zurück. Kein Einmischen, viel Distanz und offensichtlich auch viel Stress mit der Situation. Bevor Joko so weit oben war, haben sie zumindest noch ein paar Mal stumm durch Blicke kommuniziert, aber spätestens sobald Joko außerhalb seiner Reichweite ist, scheint Klaas das Ganze alles andere als geheuer zu sein.
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Hierzu muss ich gar nicht viel sagen. Die Anspannung kann man Klaas so eindeutig vom Gesicht ablesen, da wird jegliches analysieren unnötig. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, woher diese Nervosität kommt. Wie du schon sagtest, Anon, war Joko keinesfalls ausreichend gesichert. Vielleicht war wie bereits erwähnt niemand davon ausgegangen, dass er es so weit hoch schafft und wirklich versucht, auf die andere Seite zu klettern. Aber sicher sah das nicht aus, so wie er zittert und mit den Füßen abrutscht.
Was ich auch sehr aufschlussreich fand, war wie zurückhaltend Klaas reagiert hat, als Joko schon längst wieder unten war und die Aufgabe geschafft hat. Er war weder euphorisch beglückwünschend wie Steven, noch hat er sich über ihn lustig gemacht. Stattdessen lobt er ihn leise und setzt sich dann neben ihn - natürlich auf die Seite der Bank, auf der so wenig Platz ist, dass er ganz nah bei Joko sein muss.
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Ein bisschen schuldbewusst und kleinlaut kam er mir da vor. Und das passiert bei Klaas extrem selten. Aber auch das lösen die beiden stumm, durch Körpersprache und eine Form der Nähe. Und wenn es nur das Nebeneinandersitzen ist, es ist eine Form der Kommunikation, die sie in diesem Moment verbindet und von der ich nie genug bekommen werde. Einfach, weil es typisch JK ist.
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🖤
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schoethe · 4 years ago
Note
Stimmt es, dass Anton Graff seinem Portrait-Schiller rote Haare malte, nachdem der echte nicht pünktlich hatte zahlen können? Falls das stimmt, habt ihr Quellen dazu parat? Ich finde gerade keine und bekomme das Gefühl, ich hatte einen Fiebertraum X)
Also, damit wir einmal alle sehen, worum es geht—das hier ist das Bild, das Graff von Schiller gemalt hat:
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Also zuerstmal möchte ich sagen, dass das jetzt nicht die röteste Darstellung von roten Haaren ist, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Auf diesem Bild kann man zwar tatsächlich, mit etwas Fantasie, einen leichten Rotstich erkennen, aber auf anderen Fotos sieht es auch wieder anders aus, in echt habe ich das Bild noch nicht gesehen. Aber für eine hinterlistige Racheaktion scheint es mir doch sehr dezent.
Und auch sonst klingt es, ehrlich gesagt, ein bisschen nach urban legend. Andererseits wäre es dem Zeitgeist ja schon zuzutrauen, man denke an Tischbein und Goethes linke Füße...
Allerdings habe ich dazu nichts gefunden, auch nicht in meiner Schillerbibel (Schillers Gespräche, Hrsg. Biedermann). Im Gegenteil scheinen sich Graff und Schiller ganz gut verstanden zu haben, auch nach Fertigstellung des Porträts, er hat z.B. Krankenbesuche bei Schiller gemacht (was there any other kind). Und außerdem war es auch eher umgekehrt, Graff hat nämlich ganze 5 Jahre (!) gebraucht um das Bild fertigzustellen und Schiller hat sogar mal bei ihm angefragt, ob er das Bild nicht vielleicht schon vorläufig "leihen" könnte um es Lolo (also seiner Frau Charlotte) zu Weihnachten zu schenken, weil die anscheinend sehr heiß darauf war. (Hat Graff aber nicht gemacht, ein Jahr später war es dann aber fertig.) —Okay, ich schreibe das jetzt nicht nochmal um, aber tatsächlich hat Schiller dieses Porträt wohl nie bekommen. Er hat erst 1794 eine Kopie davon erhalten, die Dora Stock, eine befreundete Künsterlin aus Dresden (Körners Schwägerin) für ihn angefertigt hat. Und das war übrigens auch dann, als Schiller auch Goethe eine Kopie davon geschickt hat!
Die Sache mit den Haaren erst mal ignorierend (ich komme da nochmal drauf zurück, ich wollte da schon immer mal etwas klarstellen), gibt es sogar einen recht herzigen Bericht über die Porträtsitzung, die ich hier niemandem vorenthalten will:
"Die größte Not, zuletzt aber auch die größte Freude hat mir aber doch das Porträt Schillers gemacht; das war ein unruhiger Geist, der hatte, wie wir sagen, kein Sitzfleisch. Nun liebe ich es zwar sehr, wenn die Personen mir gegenüber nicht wie Ölgötzen regungslos dasitzen, oder wohl gar interessante Gesichter schneiden, aber Freund Schiller trieb mir die Unruhe doch zu weit; ich war genötigt, den schon auf die Leinwand gezeichneten Umriss mehrmals wieder auszuwischen, da er mir nicht still hielt. Endlich gelang es mir, ihn in eine Stellung festzuhalten, in welcher er, wie er versicherte, sein Lebtag nicht gesessen, die aber von den Körnerschen Damen für sehr angemessen und ausdrucksvoll erklärt wurde. Er sitzt bequem und nachdenklich, den zur linken Seite geneigten Kopf auf den Arm stützend; ich meine, den Dichter des Don Karlos, aus welchem er mir während der Sitzung vordeklamierte, in einem glücklichen Moment aufgefasst zu haben" — Anton Graff 1786, nach F. Förster
Und dann zurück zu den Haaren: Weil da manchmal wohl noch Unklarheit herrscht... Schiller hatte rote Haare. Punkt. Jede Quelle beschreibt ihn so. Mit allem, was dazu gehört: Sommersprossen, blasse Haut, ... Eine Auswahl:
"...das rötlichgelbe Haar, das seine Stirne ummalte...", "die rötlichen Haare...", "Die Augenbrauen waren rot...", "...die Wangen blass, eher eingefallen als voll und ziemlich mit Sommerflecken besät; die Augenlider waren meistens inflammiert, das buschige Haupthaar war rot, von der dunklen Art...", "Rotes Haar, das ihm, weil er noch im Negligé war, wild um den Kopf flog...", "Sein großes, mageres Gesicht mit Sommersprossen bedeckt und von dem struppigen rötlichen Haare beleuchtet..."
Der Grund, warum Schiller auf keinen seiner zeitgenössischen Porträts (deutlich erkennbar) so dargestellt ist, ist, ich nenne es mal: Rote-Haare-Erasure. Rote Haare zu haben war einfach ein Makel, und das gute an Porträtmalerei ist, dass man gar kein Photoshop und keine Beautyfilter braucht, um jemanden ein ganz klein wenig ans gängige Schönheitsideal anzupassen.
Und wem das noch nicht reicht, dem möchte ich diese Schillerlocken (nein, nichts zu essen diesmal) zur Betrachtung und zur eigenen Evaluation ans Herz legen:
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yesnaja · 4 years ago
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Stress
Langsam, beinahe wie in Zeitlupe, sah ich den Stift fallen. Doch noch bevor er den Tisch erreichte, wurde mir schwarz vor Augen.
Kapitel 1 Ich wache in einem etwas zu hartem Bett, dass in einem etwas zu weißen Raum steht auf. Die Intensivstation, wie immer. Routiniert drücke ich auf den Rufknopf, woraufhin kurz später eine Schwester durch die Tür kommt. „So früh habt ihr mich hier nicht wieder erwartet, nicht wahr?“, meinen zynischen Kommentar quittiert sie mit einem tadelnden Blick. „Bist du dir sicher, dass du Witze darüber machen willst, Theresa? Wir sehen dich mittlerweile immer häufiger hier und die Zeit, die du bewusstlos bist, wird auch immer länger. „Wie lange war es diesmal?“, frage ich mit einem seufzen. „Fünf Tage“ „Fünf...“, murmle ich leicht schockiert. Fünf Tage, das ist ein ganzer Tag länger als beim letzten Mal. „Ich vermute mal, du hast in der Schule nichts davon erzählt, du hast nämlich eine regelrechte Massenpanik ausgelöst.“ „Seid ihr der Lösung nähergekommen?“, frage ich, anstatt zu antworten. Verwirrt darüber, dass ich nicht auf ihre Aussage reagiere, schweigt sie einen Moment. Ob sie über die Antwort nachdenkt oder nur unnötig versucht mich davor zu verschonen, kann ich nicht sagen. „Nun ja, wir vermuten, dass deine Symptome stressbedingt sind. Das würde erklären, warum du immer häufiger Anfälle hast. Als Kind dreht sich das Leben eher um Spiel, Spaß und was Mama zum Mittagessen macht, aber je älter man wird, desto mehr Stressfaktoren kommen dazu. Wie zum Beispiel Deutschklausuren im Abitur.“ „Das bringt euch weder der Ursache noch der Lösung näher, da es alles Dinge sind, die wir schon wussten.“, erwidere ich darauf. Ich weiß ja, dass es egoistisch und eingebildet klingt, aber ich bin es langsam satt, immer wieder bewusstlos im Krankenhaus zu liegen, allerdings komme ich mir ziemlich mies vor, als ich sehe, wie unwohl sich die Schwester fühlt. Sie es nicht verdient so behandelt zu werden. „Wann kann ich wieder raus?“, mein Versuch das Thema zu wechseln, wird sofort von ihr aufgenommen. „Wir können dich noch nicht entlassen.“, sagt sie mit einer fröhlichen Fassade. Genau wie ich auch weiß sie, dass wir mal wieder nichts finden werden, was uns der Ursache dieser merkwürdigen Krankheit näherbringt. Egal wie viele Tests auch gemacht werden. „Es sind noch ein paar Tests für die nächsten Tage angesetzt.“ Ich seufze innerlich. Wie immer werde ich diese Tests über mich ergehen lassen. Für die Ärzte und Schwestern, die mir so gerne helfen würden, für meine Familie, die auch keine Lust auf ständige Krankenhausbesuche hat und für die leise Stimme in meinem Kopf, die die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. „Könnt ihr mich wenigstens auf eine offene Station verlegen? Ich hab das Gefühl, dass ich einer Menge Leuten einiges erklären muss.“ „Ich werde gucken, was sich machen lässt.“
Kapitel 2 Ein paar Stunden lang liege ich noch auf der Intensivstation, aber da ich leider mein Handy habe, muss ich der halben Schule über Social Media erklären, dass ich wieder wach bin, das alles okay sei und ich nur einen Schwächeanfall hatte und noch ein paar Tage zwecks Nachuntersuchung im Krankenhaus bleiben müsse. Das stimmt zwar nur zum Teil, aber das müssen meine Mitschüler ja nicht wissen. Als ich am frühen Abend auf mein Zimmer darf, kommen meine Eltern und ein paar meiner engeren Freunde aus der Schule zu Besuch. Mein Bruder hat mal wieder besseres zu tun, aber mir solls recht sein, er wäre sowieso nur ein Miesepeter. Sobald meine Eltern sich zum Ende der Besuchszeit von mir verabschiedet haben, schlafe ich auch schon ein. Wie immer ist mein Krankenhausleben sehr spannend. Ich arbeite die Schulaufgaben nach, die ich verpasst habe und ansonsten spiele ich irgendwelche kurzweiligen Handyspiele. Täglich wird mir Blut abgenommen, um es durch irgendwelche Hightech Geräte zu jagen, die keine neuen Erkenntnisse liefern werden. Mein ganzes Leben lang, machen sie schon dieselben Tests und haben immer noch keine Ergebnisse. Doch zwei Tage nachdem ich aufgewacht bin, wird mein Alltag tatsächlich interessanter. Ich will nicht lügen, als es am Nachmittag an der Tür klopft, bin ich bereits überrascht, da meine Eltern noch bei der Arbeit sind und mein Bruder niemals freiwillig zum Krankenhaus kommen würde. Doch als auf mein herein, das so ziemlich coolste Mädchen der Schule das Zimmer betritt, bin ich noch überraschter, denn ich kann mir nicht vorstellen, was sie bei jemandem wie mir will. Als sie jedoch hereinkommt setzt sie sich auf die Bettkannte, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt. „Ich hab gehört, was du allen erzählt hast.“, es ist nicht zu überhören, dass sie auf irgendetwas hinaus will, allerdings weiß ich nicht worauf, außerdem bin ich mir sowieso nicht sicher, ob ich in der Lage wäre etwas zu sagen, da ich immer noch irritiert bin, dass sie hier sitzt als mache sie das Täglich. „Was hast du wirklich?“, spezifiziert sie ihre Worte, nach ein paar Sekunden unangenehmen Schweigens. „Du hast gegenüber allen behauptet, dass alles in Ordnung sei und du seist gesund und hättest nur einen Schwächeanfall gehabt. Aber Menschen, die gesund sind kippen, nicht mitten in der Arbeit um und vor allem bleiben sie keine fünf Tage bewusstlos. Du fehlst ziemlich oft, lange in der Schule. Das passiert öfter, hab ich recht?“ Sie scheint sich wirklich nicht so leicht abfinden zu lassen, wie meine anderen Mitschüler, also zerbreche ich mir den Kopf wie ich sie möglichst einfach abwickeln kann. Bis sie aufsteht. „Na gut“, sagt sie. Ich habe wohl zu lange zum Überlegen gebraucht. „Wenn du es mir nicht sagen willst.“ Ich sehe ihren Augen an, dass es sie etwas verletzt. Doch als ich immer noch nichts sage, dreht sie sich um und geht zur Tür. Ihre Hand berührt bereits die Klinke, als ich endlich etwas über die Lippen brachte. „Warte“, sage ich deutlich vernehmlich. Bevor sie sich wieder zu mir umdreht, sehe ich sie grinsen und spüre ein stechen in der Brust. War das alles etwa nur ein Trick? Spielt sie nur mit mir? Ich wische den Gedanken bei Seite, als sie sich mit ernstem Blick zu mir umdreht „Sie wissen es nicht.“ Ihr ernster Blick weicht einem verwirrten „Die Ärzte, meine ich. Ich hab das schon immer, sie vermuten, dass es am Stress liegt, damit ließe sich auch erklären, warum es während der Klausur passiert ist und warum es häufiger wird, je älter ich werde. Aber eigentlich haben sie nichts. Sie machen seit Jahren immer wieder Tests mit mir und um ehrlich zu sein bin ich froh, nicht genau zu wissen, was sie tun, wenn ich bewusstlos bin, aber bisher, sind sie weder einer Lösung noch einer wirklichen Ursache, auch nur nahegekommen. Manchmal sag ich ziemlich gemeine Dinge, wenn ich wieder aufwache deswegen, aber das tut mir auch im selben Moment wieder unglaublich leid, da ich weiß, dass sie ihr bestes für mich geben und ich so undankbar bin…“, ich rede noch ein paar Minuten vor mich hin, einiges was ich sage hat in etwa so
viel Inhalt wie eine leere Mandarinenschale und doch hört sie mir weiter ruhig zu, bis ich fertig erzählt habe. Sie kommt wieder auf mich zu und setzt sich auf die Bettkante und sieht mich mit einem nachdenklichen Blick an, bevor sie anfängt zu sprechen: „Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll. Ich könnte jetzt natürlich Floskeln bringen, wie ‚alles wird wieder gut‘ oder andere bescheuerte leere aussagen, aber genauso gut könnte ich auch aus Solidarität meinen Kopf so lange gegen eine Backsteinmauer schlagen, bis ich ohnmächtig werde, davon hättest du nichts und ich nur eine Fette Beule, die ich wahrscheinlich auch bei einer dieser Floskeln zu erwarten hätte, da du mir wahrscheinlich eine verpassen würdest…“, ihre trockene Stimme, beim letzten Teil ihres Monologes bringt mich zum Lachen. Ich habe nicht mehr wirklich gelacht, seit ich kein Kind mehr bin und es fühlt sich einfach großartig an, als würde ich von innen gewärmt werden. Ihr Blick wird erst fröhlich, doch nach ein paar Sekunden weicht der fröhliche Blick wieder einem ernsten. Ich höre auf zu lachen, da ich mich frage, was los sei, was sie mir allerdings schon beantwortet, bevor ich es überhaupt fragen kann. „Ich hab sich noch nie lachen sehen.“ Das war es mit der Wärme, denn diese weicht wieder der vertrauten inneren Kälte. „Ich hatte auch nicht viel zu lachen in den letzten Jahren.“ „Aber grade, wenn du Probleme mit Stress hast, solltest du viel lachen und das Leben genießen!“ „Das kann ich nun mal nicht ein…“ „Lass mich dir helfen!“ Da ist wieder dieses Stechen von eben „Woher soll ich wissen, ob ich dir vertrauen kann? Wer sagt mir, dass das alles kein Trick ist?“, jetzt spüre ich nicht nur eine innere Kälte, sondern wie meine innere Titanic auf meinen inneren Eisberg zu brettert. „Wer sagt mir, dass du es nicht machst wie die Mobberin in der sechsten Klasse, die vertrauen zu ihren Opfern aufbaut, nur um das dann auszunutzen“, ich sehe die Trauer in ihren Augen und weiß, dass ich unbedingt aufhören muss zu reden, und doch flüstere ich noch „wer sagt mir…“ „Ich kann dir nicht beweisen, dass ich dir helfen werde.“ und sie steht auf. Nein! „Es tut mir wirklich leid, dass du so denkst“ Stopp, nein! Sie wendet sich Richtung Tür. „Na dann, wir sehen und Ja bald in der Schule.“ Nein, bitte geh nicht, lass mich nicht allein. Sie geht los, ihre Schritte sind schneller und entschlossener als beim letzten Mal. Ich wollte das nicht sagen! Es tut mir leid! „Bitte geh nicht!“, flüstere ich noch, doch die Tür ist bereits hinter ihr ins Schloss gefallen. „Ich brauch deine Hilfe doch“, sage ich noch, doch dann wird mir schwarz vor Augen.
Kapitel 3 Es gibt Sachen, die einfach nicht passieren sollten. 5 ½ Tage bewusstlos zu sein, und dass nur zwei Tage nachdem man schon einmal 5 Tage bewusstlos war, gehört definitiv dazu. „Können wir jetzt endlich darüber reden?“, fragt die Krankenschwester.Ich reiße mich aus meinen Gedanken los: „Worüber denn?“ „Über das, was mit diesem Mädchen passiert ist.“ „Wer hat denn behauptet, dass Irgendwas passiert ist?“ „Weiß nicht, vielleicht die Tatsache, dass du zusammengebrochen bist, als sie gegangen ist? Wem willstdu eigentlich was vormachen, Theresa?“ „Ist das nicht offensichtlich?“, die Gereiztheit ist meiner Stimme anzuhören, „Mir selbst natürlich.“ Ich mache eine kurze Pause, die Krankenschwester schien auf etwa zu warten. „Sie hat mir ihre Hilfe angeboten.“ „Und weiter?“ „Was weiter?“ „Na ja, ich weiß allein von meinen Kollegen, wie viele dir bereits ihre Hilfe angeboten haben. Denen hast du immer nur gesagt, dass sie sich mit ihrem eigenen Leben beschäftigen sollen … was nicht unbedingt logisch ist, da es zu unserem Leben gehört anderen zu helfen, aber ich schweife vom Thema ab. Du hast sie abgewiesen und dich anderweitig beschäftigt und warst immer weit davon entfernt ohnmächtig zu werden.“ Ich seufze: „Ich wollte ihr Angebot eigentlich annehmen, aber ich hab sie stattdessen mit einer Mobberin verglichen.“ Ich ziehe die Knie an, klemme mein Kissen zwischen Beine und Brust und vergrabe mein Gesicht darin. Gerne hätte ich angefangen über meine Dummheit zu heulen. „Du magst sie wirklich gerne, oder?“, fragt die Krankenschwester. „Wie meinst du das?“, frage ich über den Rand meines Kissens hinweg lugend. „Ich meine mehr als nur Freundschaftlich.“ „Nein …“, ich lege das Kissen wieder weg. „Vielleicht. Keine Ahnung. Ich hab mir nie Gedanken über so etwas Gemacht.“ „Was meinst du mit 'so etwas'?“ „Ich meine damit Romantik, Liebe, Beziehung, Sexualität, den ganzen Kram.“ „Du bist jetzt achtzehn Jahre alt, da kann man sich über solche Sachen Gedanken machen.“ „Könnte man schon, aber ich möchte niemandem die Last aufbinden, mit einer tickenden Zeitbombe zusammen zu sein.“ „Du bist doch keine tickende Zeitbombe!“, die Empörung ist ihrer Stimme anzuhören, es scheint sie zu schockieren, wie ich über mich selbst rede, obwohl sie es eigentlich mittlerweile gewohnt sein sollte. „Was soll ich denn sonst sein?“, frage ich resigniert. Ich habe mich schon lange damit abgefunden. „Niemand kann sagen, wann und wo es wieder passieren wird. Niemand kann sagen wie lange es beim nächsten Mal dauert, bis ich wieder aufwache. Es kann nicht mal jemand sagen, ob ich beim nächsten Mal wieder aufwachen werde. Erklär mir bitte, warum ich keine Zeitbombe bin!“ Ich grabe meine Fingernägel in meine Knie. So zu reden gefällt mir nicht. Auch den Blick in den Augen der Krankenschwester mag ich nicht, die von meinem Monolog ziemlich mitgenommen wirkt. „Wir geben ja schon unser bestes“, flüstert sie mehr zu sich selbst als zu mir. „Ich weiß“, antworte ich dennoch.Die nächsten Minuten sitzen wir schweigend nebeneinander, jeder in seine eigene Gedankenwelt vertieft.
Kapitel 4 Es klopft an der Tür. „Maxine!“, stoße ich überrascht hervor, als sie die Tür öffnet. „Max reicht vollkommen.“, erwidert sie. Die Krankenschwester legt mir eine Hand auf die Schulter und sagt, dass sie uns allein lassen würde. Max sieht ihr irritiert nach, als sie den Raum verlässt. „Darf sie das?“„Was?“ „Dich einfach mit mir allein lassen, nachdem … na ja, du weißt schon.“ „Nachdem ich das letzte Mal ohnmächtig geworden bin? Du musst mich wirklich nicht schonen. Jedenfalls würde es auch nicht viel helfen, wenn sie hierbleibt. Sollte es so schlimm werden, dass ich ohnmächtig werde, würde ihre Anwesenheit auch nicht viel bringen.“ „Darf ich Fragen wie sich das anfühlt?“ „Klar darfst du. Also stell dir vor du hättest enormen Stress. Und jetzt stell dir vor, alles vor deinen Augen verschwimmt auf einmal und dann ist alles weg. Wenn du mehr wissen willst, stell dir vor du hättest das Gefühl im nächsten Moment wieder wach zu werden, aber in Wirklichkeit liegst du in einem Krankenhausbett und man erzählt dir, dass du fünf Tage weg warst.“ „Oh man, das muss frustrierend sein.“ „Frustrierend ist, dass mich jetzt wahrscheinlich die ganze Schule für einen Freak hält.“ „Oh ja, sie haben überall in der Schule ‚Freak gesucht!‘ Poster aufgehangen, auf denen dein Gesicht ist.“ Ihre Bemerkung bringt mich wieder zum Lachen, sie jedoch wird nachdenklich. „Schieß los, worüber denkst du nach.“ „Ich will nicht, dass du wieder ohnmächtig wirst.“ „Ich würde eher wieder ohnmächtig werden, wenn du es mir nicht sagst, da ich mich dann stressen würde, weil ich nicht weiß was dich bedrückt, und ob ich nicht irgendwie helfen könnte.“, schnell senke ich meinen Kopf und lasse meine Haare in mein Gesicht fallen. Ich will nicht, dass sie sieht, dass ich rot geworden bin. „Ich finde wirklich du solltest versuchen das Leben leichter zu nehmen.“, ich hebe den Kopf, meine Wangen sind immer noch rot, doch mittlerweile nicht mehr aus Verlegenheit, sondern aus Wut. Doch noch bevor ich zu einer gereizten Antwort ansetzen kann, redet Max schon weiter: „Ich verstehe, dass das bescheuert klingt, in etwa wie ‚Du bist depressiv? Sei doch einfach glücklicher!‘, aber ich habe drüber nachgedacht, und auf die Gefahr hin, dass das jetzt merkwürdig klingt, ich hab dich über die letzten Jahre … nun ja, nicht direkt beobachtet, sagen wir du bist mir aufgefallen…“, ich werde wieder rot, „… und ich habe in den letzten Tagen die Leute gefragt, mit denen du für gewöhnlich Zeit verbringst. Alle haben gesagt, dass du nie was mit ihnen außerhalb der Schule gemacht. Ich verstehe, dass der Gedanke gruselig ist, aber woher willst du wirklich wissen, ob deine Anfälle nicht weniger, oder zumindest kürzer, werden, wenn du versuchst mehr Spaß zu haben.“ Meine Wut war verflogen, und unser vorheriges Gespräch kommt mir wieder in den Sinn. Ich hätte am liebsten Geweint, da ich an diesem Punkt meine eigenen Gefühle nicht mehr verstehe. Was sollte es heißen, dass ich ihr aufgefallen bin? Konnten meine Anfälle wirklich weniger werden, wenn ich mich wie ein normaler Teenager verhalte? Max sieht mich mit großen Augen an. Sie wartet auf meine Antwort, doch ich weiß noch nicht wie ich antworten soll. Schweren Herzens drehe ich meinen Kopf und schaue aus dem Fenster, ich kann mich nicht konzentrieren, solange ich in ihre Augen gucke. Was ich vorher gesagt hatte, tut mir unglaublich leid. Ich weiß nicht mal warum ich das gesagt habe. Ich hab mich so sehr gestresst, dass ich sie vertrieben habe, dass ich in Ohnmacht gefallen bin. Heißt das nicht auch, dass ich nicht in Ohnmacht falle, solange sie bei mir ist? Nein, das ist Unsinn, seit wann denke ich so unlogisch? Max räuspert sich und fragt: „Darf ich …“, sie wird rot, „darf ich mich neben dich setzen.“ Diese Frage wirft mich aus dem Konzept. Als sie meinen fragenden Blick sieht, rudert sie zurück: „Es tut mir leid, ich … ich hätte das nicht fragen sollen, es war nur ein Gedanke von mir.“ Ich reiße mich zusammen und rücke ein Stück zur Seite und klopfe neben mir aufs Bett. Max Augen leuchten auf, und ich spüre ein Flattern in der
Magengegend. Konnte es tatsächlich sein, dass ich mich in sie verliebt habe? Sie streift ihre Schuhe ab und setzt sich neben mich. „Weißt du“, setze ich an, „Ich muss mich entschuldigen“, ich sehe ihr in die Augen, die sofort Widerwillen ausstrahlen, als sie das hört. Sie öffnet bereits den Mund, doch ich bin schneller als sie. „Versuch nicht es mir auszureden, was ich gesagt habe war nicht okay. Ich weiß nicht mal, warum ich das gesagt habe. Das ist nicht, was ich wirklich empfinde. Ich denke, ich habe einfach Angst. Die ganzen letzten Jahre, habe ich diese Mauer um mich herum aufgebaut, doch dann kommst du mit einem Metaphorischen Vorschlaghammer und setzt ihr einen gezielten schlag zu. Ich habe das Licht, durch die Risse reinkommensehen und mich erstmal davor versteckt. Doch ich habe mittlerweile gemerkt, dass das Licht warm und schön ist, nicht kalt und gruselig, verstehst du was ich meine?“, diesmal bin ich es, die auf eine Antwort warten muss. Nach ein paar gespannten Augenblicken blickt sie auf den Bereich zwischen uns, wo meine rechte und ihre linke Hand nebeneinander liegen. Sie atmet einmal tief ein und schließt die Augen, als würde sie den Mut sammeln, das nächste auszusprechen.Zu meiner Überraschung greift Max nach meiner Hand und verschränkt ihre Finger mit meinen. Sie sagt ein wenig zu schnell und ein wenig zu laut, um alltäglich zu klingen: „Lass uns gemeinsam den Vorschlaghammer nehmen. Lass uns die Mauer zusammen einreißen, Tera.“ Mein Herz macht einen Salto rückwärts. Sie hat mir einen Spitznamen gegeben, dass hat schon lange niemand mehr getan. Ich bringe kein Wort heraus, also nicke ich nur, woraufhin Max erleichtern aufatmet. Wir verbringen den Rest des Tages, Seite an Seite und unterhalten uns über alles Mögliche, bis ich mit meinem Kopf an ihre Schulter gelehnt einschlafe.
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morbidhomebody · 4 years ago
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6 alternative True Crime Podcasts
Wenn ich mich entspannen will, kostet das andere Menschen ihr Leben. Denn ich liebe True Crime Podcasts, in denen Mordfälle nacherzählt werden oder es um Menschen geht, die verschwunden sind. Damit geht es mir wie vielen weißen Frauen zwischen Mitte 20 und Mitte 40, die den größten Anteil der Hörer*innen dieser Podcasts ausmachen. (Über die damit einhergehende gesellschaftspolitische Implikation werde ich vielleicht in einem anderen Beitrag schreiben.)
Wenn ich mit anderen über meine Leidenschaft für True Crime rede, ernte ich manchmal etwas Unverständnis, aber in den meisten Fällen ruft mein (weibliches, weißes Gegenüber zwischen Mitte 20 und Mitte 40): “Solche Podcasts mag ich auch total gern!” In den meisten Fällen werden dann drei Lieblingspodcasts genannt: “Mordlust”, “Zeit Verbrechen” und “My Favorite Murder”. Mit “Mordlust” und “My Favorite Murder” kann ich persönlich nichts anfangen, bei “Zeit Verbrechen” war ich von ein paar aktuellen Folgen inhaltlich ziemlich irritiert, und Sabine Rückert erscheint mir stellenweise einfach uninformiert - um es freundlich auszudrücken.
Deshalb möchte ich hier mal ein paar andere - durchgängig englischsprachige - True Crime Podcasts vorstellen, die möglicherweise unter deutschsprachigen Hörer*innen noch nicht allzu bekannt sind.
#1 Crime Junkie
Jeden Montag widmen sich Ashley Flowers und Brit Prawat einem Mord- oder Vermisstenfall, einer Mordserie oder einem Serienkiller. In den meisten Folgen erzählt Ashley den Fall, während Brit eher den Sidekick gibt, der Fragen stellt und Ashleys Erzählung damit auflockert. Es gelingt den beiden hervorragend, Spannung aufzubauen, eine nachvollziehbare, kohärente Geschichte zu erzählen und alle Seiten der Story zu beleuchten. Wer einen “No Bullshit” Podcast sucht, in dem die Hosts gleich in die Story einsteigen und konsequent dabei bleiben, der*dem lege ich “Crime Junkie” ans Herz.
#2 Morbid: A True Crime Podcast
Wer ein wenig “banter” mag, die ehrliche Meinung der Hosts schätzt und nichts gegen ein bisschen Witz hat, wenn es ums Morden geht, die*dem sei “Morbid: A True Crime Podcast” wärmstens empfohlen. Alaina (Pathologin) und Ash (Friseurin) sind ein liebenswertes, authentisches und humorvolles Stiefschwestern-Duo, das man gern persönlich kennen würde. Beide verbindet ihre Liebe zu True Crime und allem Morbiden und ihre Geschichten sind der perfekte Begleiter für einen düsteren Tag im Spätherbst. Thematisch geht es dabei über Mord- und Vermisstenfälle und die Vorstellung diverser Serienkiller hinaus: Ash und Alaina sprechen über urbane Legenden, verlassene Vergnügungsparks, stellen “spooky roads” vor, erklären Schlafparalyse oder den Verwesungsprozess einer Leiche und fragen sich: Hat Kurt Cobain wirklich Selbstmord begangen oder hatte Courtney Love etwas mit seinem Tod zu tun? Thematisch bleiben für “weirdos” wirklich keine Wünsche offen.
#3 Casefile
Was an “Casefile” direkt auffällt und mich sofort in die Stories hineingezogen hat, ist die markante Stimme des “Anonymous Host” und sein australischer Akzent. Wenn man sonst vor allem amerikanisches Englisch gewöhnt ist, kann das “Einhören” einen Moment dauern. Aber die Geduld und Konzentration auf die Aussprache zahlt sich aus: Die inhaltliche Bandbreite der Fälle ähnelt der bei “Crime Junkie”, aber während sich Ashley und Brit vor allem mit amerikanischen Fällen und vereinzelt mit Fällen aus anderen englischsprachigen Ländern befassen, geht es bei “Casefile” auch mal um Fälle aus Japan oder Deutschland und natürlich um australische und auch neuseeländische Fälle. Die Stories sind extrem gut recherchiert, spannend und emotional erzählt. True Crime in Reinform!   
#4 RedHanded the Podcast
Die Freundinnen Hannah und Suruthi sind das britische Gegenstück zu “Morbid”: Die Kriminalfälle stehen im Mittelpunkt, aber ein bisschen Trash Talk, persönliche Stories und viel Witz lockern das Ganze auf. Wie Alaina und Ash beziehen auch Hannah und Suruthi klar Stellung zu den Fällen, die sie nacherzählen. Und während bei Ashley und Brit jedes “fuck” ausgepiept wird, überbieten sich die Britinnen (ähnlich wie die “Morbid”-Damen) gern mit Beschimpfungen. Aber ihre Fälle nehmen die beiden sehr ernst: Gute Recherche geht jedem Fall voraus und nicht selten haben ihre Fälle auch eine politische Dimension. Seit neuestem findet auch die “Black Lives Matter”-Bewegung Niederschlag: Hannah und Suruthi widmen sich häufiger Fällen mit schwarzen Opfern, denen leider vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit zuteil wird und die unter anderem auch deshalb weniger häufig gelöst werden.
#5 Park Predators
“Park Predators” wird wie “Crime Junkie” von Ashley Flowers produziert, erzählt werden die Stories aber von Delia D’Ambra. Auch sie hat - ähnlich wie Ashley - ein großes Erzähltalent, aber es war vor allem das Thema des Podcasts, das mich von Anfang an fasziniert hat: Es geht um Verbrechen in amerikanischen Nationalparks. Das sind mehr, als man gemeinhin so annehmen würde. Tatsächlich so viele, dass es in amerikanischen Nationalparks ein Gegenstück zum FBI gibt, das sich ausschließlich mit Kriminalfällen beschäftigt, die in den Parks verübt wurden: der Investigative Services Branch (ISB). Schon bevor ich Park Predators gehört habe, hatte ich von davon gehört, dass Nationalpark wahre True Crime Hotspots sind: Ein sehr interessanter Bericht in “Outside” hat von einem Fall berichtet, den auch “Park Predators” aufgreift. Trotz ähnlicher Settings sind die Fälle sehr unterschiedlich und wer - wie ich - eine gleichermaßen große Liebe zu True Crime und amerikanischen Nationalparks hegt, der*dem wird hier völlig unangemessen warm ums Herz werden.
#6 Counter Clock
Auch “Counter Clock” ist eine Produktion von Ashley Flowers und Delia D’Ambra und auch dieser Podcast wird von Delia erzählt. Das Besondere? Pro Staffel wird ein einziger Fall in mehreren Folgen aufgerollt und die Cliffhanger am Episodenende haben ihren Namen wirklich verdient. Delia schaut sich den Tatort, die Beweise, die Verdächtigen und ihre Alibis ganz genau an und versucht, bei bisher ungelösten oder nur scheinbar gelösten Fällen Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei interviewt sie Ermittler*innen, Zeug*innen, Angehörige, Verdächtige und Verurteilte. Wer schon mal in den ziemlich bekannten Podcast “The Vanished” reingehört hat, wird wissen, dass zu viele Interviews und Zeugenberichte im Originalton dazu angetan sind, von der Story abzulenken, weil Redundanzen verstärkt werden. Ein weiteres Manko: Insbesondere als deutschsprachige*r Hörer*in versteht man Interviews, die in etwas schlechterer Audio-Qualität aufgenommen sind als der Podcast selbst und in denen die Interviewten häufiger starke Dialekte sprechen, manchmal nicht so gut. Deshalb finde ich sparsam und gezielt eingesetzte Originaltöne von Ermittler*innen, Zeug*innen etc. - wie das bei “Counter Clock” der Fall ist - bereichernder für die Story.
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frobiworld · 5 years ago
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Neuseeland Teil II - Es ist sooo viel passiert
Zurück in der „Zivilisation“ – zurück im Internet. Aber bevor es weitergeht erstmal ein Sprung 10 Tage zurück, denn siehe oben…
Nachdem es in Te Anau und unserem Ausflug zum Doubtful Sound wettertechnisch nicht besser zu werden schien, beschlossen wir schon früh aufzubrechen um gen Sonne (oder zumindest weniger Regen) zu fahren. Am Vorabend unserer Abreise trafen wir auf unserem Campingplatz bereits eine Gruppe, welche aus dem nahegelegenen Milford Sound (zum Glück hatten wir uns gegen einen Besuch dort und für den weniger touristischen Doubtful Sound entschieden) aufgrund der Regenmassen, Erdrutsche und überfluteten Straßen per Helikopter aus ihren Bussen evakuiert werden musste.
Unser Plan war also recht einfach – früh los und schnell raus aus dem Unwetter in Richtung Queenstown. Leider interessiert sich die Natur nicht für unsere Reisepläne und schon an der Tankstelle wurde uns der freundliche Tipp gegeben auf Grund des Wetters lieber „schön entspannt“ zu fahren.  Bereits nach wenigen Kilometern war uns klar warum - die Straßen standen zum Teil schon massiv unter Wasser, sodass kleinere Autos schon nicht mehr weiterkamen – UWE kam durch – zumindest soweit bis die Straßen dann ganz gesperrt waren. Auf unserer Suche nach einem Weg raus aus dem inzwischen großräumig überschwemmten Gebiet fuhren wir vorbei an reißenden Flüssen (welche eigentlich keine Bäche waren), kamen an Seen vorbei (welche eigentlich Weideland waren), sahen Schafe – welche sich leider für die falsche Seite der Weide entschieden und wahrscheinlich die nächsten Stunden nicht überstanden hatten und führten einen intensiven Schriftverkehr per E-Mail mit unserer Autovermietung, da UWE sich in den letzten Tagen in den Kopf gesetzt hatte noch weniger zu funktionieren als eh schon und sich inzwischen von alleine auf- und zuschließen konnte. Sagen wir mal so – der Tag hätte besser laufen können.
Irgendwann mussten wir dann feststellen, dass es keinen Weg mehr für uns nach Queenstown geben wird (wir waren inzwischen schon den ganzen Weg bis an die Ostküste zurückgefahren – insgesamt legten wir an diesem Tag einen Umweg von über 300km zurück) und entschieden uns also direkt zu unserem nächsten Stop – Wanaka - zu fahren. Hier sollte es zwar auch noch leicht regnen aber für die nächsten Tage war die Prognose doch recht vielversprechend. Kurz vor Wanaka faden wir einen toll gelegenen, kostenfreien Campingplatz direkt an einem See – das Schlechte daran, es regnete in Strömen und war bitterkalt.
Jessi hatte durch die vergangenen Regennächte im kalten und vor allem mittlerweile völlig nassen Camper ordentlich Husten als Plus dazubekommen und auch Luca wurde einfach nicht mehr richtig warm und trocken. Anstatt also kostenfrei zu übernachten entschieden wir uns in unserer „Not“ dazu uns für eine Nacht in der Gegend ein Zimmer zu buchen. Nicht weit von Wanaka entfernt übernachteten wir also in Albert Town bei dem freundlichen Neuseeländer Vaughn. Als normale Unterkunft über Booking gebucht, stellten wir schnell fest – wir waren in unserem ersten AirB&B gelandet. Wie wir beim gemeinsamen Abendessen mit Vaughn und seinen zwei weiteren Gästen (zwei Jungs aus Frankreich) feststellten, waren wir seine ersten Gäste und er hatte seine drei Zimmer erst seit um 06:00 Uhr morgens (desselben Tages) in der Vermietung.
Es war super spannend, gesellig und lustig und vor allem aber warm und trocken – also doch noch ein erfolgreicher Tag.
Am nächsten Morgen gleich das süße i-Tüpfelchen unserer Übernachtung – Vaughn war extra in seiner Frühstückspause zurückgekommen, um sich bei seinen ersten Gästen persönlich zu verabschieden. Danach ging es los nach Wanaka um uns an dem dort gelegenen See (bei schönstem Wetter) die Beine zu vertreten und uns etwas über die Gegend zu informieren. Am See ließen wir dann auch noch etwas die Seele baumeln, gönnten uns ein wirklich verdientes und super leckeres Eis und machten anschließend noch eine kleine Wanderung auf den Mount Iron. Es wurde also zusehends wieder besser und auch unser 300 km Umweg mit Werkstattzwischenstopp hatte sich gelohnt, denn inzwischen kam man aus Te Anau bzw. dem gesamten Süden des Landes gar nicht mehr weg.
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Da uns Wanaka und die Umgebung wirklich gut gefallen haben (ein aktiver Ort mit großem Angebot für Unternehmungen, malerischer und mit traumhafter Kulisse) blieben wir noch eine weitere Nacht (dieses Mal wieder mit UWE) und erklommen am nächsten Tag bei einer 6-stündigen Wanderung den Roys Peak – was für ein Erlebnis und was für eine Aussicht - Atemberaubend schön!
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Nachdem uns die Wanderung wieder etwas vitalisiert hatte, beschlossen wir den Nachmittag/Abend zu nutzen und noch am selben Tag bis zum Fox Gletscher zu fahren, um unsere Tour entlang der Westküste zu beginnen. Die Strecke war mit 4 Stunden angegeben und sollte somit eine unserer längeren durchgängigen Fahrten sein. Wir wussten zwar, dass die Strecke sehr schön sein soll aber wurden von der Natur und der Landschaft trotzdem umgehauen! Es ist atemberaubend schön und vielfältig. Seen, Berge, diverse Wälder/Regenwälder quer durch das „Haast World Heritage“ (Weltnaturerbe) und alles in einer Unberührtheit und Weitläufigkeit welche seines Gleichen sucht.
Den nächsten Tag begonnen wir wieder früh und wollten uns eigentlich auf zum Fox Glacier machen – eigentlich… Der Wanderweg war leider durch Überschwemmungen nicht passierbar. Also schauten wir uns den nahegelegenen Lake Matheson (mit Blick auf den Mount Tasman und Mount Cook) an und fuhren anschließend weiter zum Franz-Josef-Gletscher, welcher von den Wetterverhältnissen der Vortage nicht so beansprucht wurde und dessen öffentlicher Pfad zugänglich war. Der Tag war allerdings danach immer noch recht jung und wir fuhren weiter über Ross (wo wir uns eine alte Goldgräberstätte anschauten) nach Hokitika wo wir uns einen Moment am Meer gönnten (hier haben wir unser erstes Hokey Pokey Eis probiert – sagenhaft lecker) und dann einen Abstecher weiter ins Land hinein zum Hokitika Gorge machten. Dieser Flussabschnitt ist bekannt für sein kristallblaues Wasser. Bei uns war es leider etwas bewölkt, aber dadurch hatte das Wasser ein ganz spannendes Grau, welches wir so bei Gewässern auch noch nicht gesehen hatten. Gerne hätten wir hier noch etwas länger verweilt, allerdings hatten es die etlichen kleinen Sandflys mächtig auf uns abgesehen und wir waren nach kürzester Zeit zerstochen. An diesem Abend fanden wir auf dem Rückweg nach Hokitika einen süßen kostenfreien Campingplatz zwischen einer Alpacca-Weide, einer Wiese mit einem großen Schwein und Hühnern – einfach toll 😊
Am nächsten Morgen stellten wir dann fest, dass auf der anderen Straßenseite ein Reittournier stattfand und sämtliche junge Mädchen aus der Gegend auf ihren Ponys und Pferden angeritten kamen. Ein guter Start in den Tag. Nach einem weiteren Besuch in Hokitika (und einem Geburtstagsanruf über eine Free-Wifi-Telefonzelle bei Abele) führte unser Weg uns über Lake Brunner (an welchen wir leider nicht richtig rankamen, da dort ein Radrennen stattfand) und über eine weitere, sehr interessante alte Goldmiene nach Greymouth. Da einer von Lucas FlipFlops reiß-ausgenommen hatte und irgendwo zwischen Wanaka und Fox Gletscher unautorisiert das Auto verlassen hatte, nutzten wir einen kurzen Regenschauer in Greymouth um für Luca neue FlipFlops zu besorgen und unsere Kühlbox mal wieder mit Essen zu füllen. Timing ist halt alles – mit einem wieder gut ausgestattetem Camper und Sonnenschein genossen wir die Wellen am Strand und liefen danach noch den Point Elisabeth Walk – welcher der bisher spektakulärste und einsamste war – und genossen am Ziel den exklusiven Blick (wir waren vollkommen alleine) auf das stürmische Meer und eine Seehund-Familie, welche sich auf den raunen Felsen sonnte.
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Unsere Tage beginnen immer sehr früh und die Sonne geht erst spät unter und somit nutzten wir unsere Zeit und fuhren noch am selben Abend die ersten Kilometer auf der Great Coast Roat bis zu den Pancake Rocks. Die Namen beider Sehenswürdigkeiten sind Programm. Die Great Coast Road verläuft direkt an den Klippen, fast auf dem Meer (zurecht als einer der schönsten Highways der Welt bekannt) und schlängelt sich über etliche Kilometer an der Westküste entlang – die Pancake Rocks sehen tatsächlich aus wie große Berge aufeinander gestapelter Pfannkuchen und sind besonders am Abend, bei langsam untergehender Sonne und rauer werdendem Meer ein echtes Spektakel, wenn die Wellen in die Buchten spülen und an den Felsen brechen. Nach den Pancake Rocks war dann aber auch dieser Tag einmal zu Ende.
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Bei wieder schönstem Wetter und nach einem warmen Frühstück mit anschließendem Strandspaziergang führte unser Weg uns wieder auf die Great Coast Road und zum Fox River.
Beim Fox River wanderten wir los um einen Track zu laufen, welcher durch mehrere kleine Höhlen führen sollte – auch hier hatte der Regen jedoch seine Spuren hinterlassen und der Weg zu den Höhlen war leider durch einen Erdrutsch versperrt. Also liefen wir wieder zurück zum Parkplatz (wo auch zufällig der jeden Sonntag stattfindende Fox River Market war) und genossen weiter die Strecke bis nach Westport wo wir uns eine Seehundkolonie in freier Wildbahn anschauten und die letzte Gelegenheit zum Tanken vor unserer Weiterfahrt gen Norden nutzten. Das Tagesziel für heute – Motueka am Rande des Abel Tasman National Park, welches wir über eine wieder spannende Landschaft, geprägt von Weinbergen und Hofpen-Anbau erreichten.
In Motueka besuchten wir am nächsten Morgen direkt die I-Site um uns für den Folgetag einen Kajakausflug im Nationalpark zu buchen (UWE hat durch seinen schlechten Zustand einiges an Geld wieder in die Reisekasse gespült, sodass wir uns dieses Highlight einmal ganz bedenkenlos gönnen konnten). Für diesen Tag war allerdings nach den ereignisreichen Vortagen erst einmal Entspannung angesagt und somit bekamen wir in Kaiteriteri am Strand schon einmal einen Vorgeschmack von der beeindruckenden Landschaft im Nationalpark.
Voller Vorfreude und mit einigen Ladungen an Sonnencreme im Gesicht machten wir uns dann einen Tag später in Marahau auf zu unserem Kajak-Verleih. Wir hatten uns am Vortag bereits über die ganzen Trecker gewundert, welche entlang des Wassers geparkt standen – heute sollten wir die Antwort erhalten. Wir hatten uns für einen Ausflug entschieden, welcher uns per Wassertaxi zur Torrent Bay bringen sollte, von welcher aus wir dann 9 km zum Observation Beach wanderten um dort unseren Guide zu treffen und mit dem Kajak auf dem Meer zurück nach Marahau zu fahren. Es hat auch alles wunderbar geklappt und es war eine sagenhafte Erfahrung in mal wieder spektakulärer, umwerfender Natur. Und wir wissen jetzt auch, was es mit den Treckern auf sich hat: diese ziehen einen Anhänger mit dem Wassertaxi (Boot) und Passagieren beladen. Das heißt, man steigt bei dem Taxiunternehmen auf das Boot, wird dann auf dem Anhänger von dem Trecker bis hinein ins Meer gezogen und dann bei einem Rückwärtsmanöver mit Vollbremsung vom Anhänger abgeladen – muss man mal erlebt haben – kann man sich nur schwer vorstellen – wäre in Deutschland sicherlich verboten.
Mit dem Wassertaxi ging es dann also nach Torrent Bay (einer kleinen Bucht mit lediglich ein paar kleinen Gästehäusern für Wanderer, welche eine mehrtägige Wanderung unternehmen), dort starteten wir unsere Wanderung welche uns auf einem kleinen, gewundenen Pfad über „Cleopatras Pool“ die Küste entlang führte.
Dank unseres ordentlichen Lauftempos waren wir gut 45 Minuten vor erwarteter Zeit am Ausgangspunkt für unsere Kajak-Tour und konnten am Strand noch eine ausgiebige Mittagspause genießen bevor es dann endlich aufs Wasser ging. Neben unserem Guide Corbin waren nur noch zwei junge Britinnen mit uns unterwegs, welche sich als sportlich und koordinatorisch als mäßig talentiert rausstellten – sie sind die ganze Zeit im Zickzack oder im Kreis gefahren und haben Corbin und uns regelmäßig gerammt.
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Da wir nach einem erneut ereignisreichen Tag keine große Lust auf eine längere Weiterfahrt hatten, beschlossen wir im Anschluss nochmals eine Nacht auf dem kostenfreien Parkplatz in Motueka zu verbringen. Am nächsten Morgen ging es dann in aller Frühe (der Parkplatz muss leider bis 7:00 Uhr geräumt sein) weiter Richtung Nelson. Mit den Städten in Neuseeland ist es jedoch bis Weilen etwas schwierig. Diese gleichen in der Regel nämlich mehr dem was wir ein Dorf nennen und konnten die in Prospekten recht hochgeschraubten Erwartungen bisher nur in ein paar Fällen erfüllen. So auch Nelson, eigentlich ein ganz netter Ort, aber um einen ganzen Tag zu füllen hat es dann doch nicht gereicht. Also nach einem weiteren Werkstattbesuch (wir versuchen noch immer den Steinschlag aus Woche 1 zu beheben, doch auch dieses Mal ohne Erfolg) weiter Richtung Picton, denn wir hatten für Donnerstag, also heute, eine Fähre zur Nordinsel gebucht. Da wir die Reiseplanung für den Norden noch etwas vorantreiben wollten haben wir uns auf halber Strecke auf einem kleinen, süßen und  kostenfreien Campingplatz (ausgelegt für 6 Fahrzeuge – wir waren eines der ersten – am Ende haben sich jedoch über 20 Autos reingequetscht) eingerichtet um noch etwas zu entspannen und zu planen.
Der nächsten Morgen sollte eigentlich entspannt starten fand aber durch eine Armada an Sandflies ein jähes Ende und so wurde das Frühstück an einen weiteren kleinen Platz entlang der Strecke durch Neuseelands größte Weinregion verlegt. In Picton angekommen erkundeten wir noch ein wenig den Ort um anschließend für unsere Fähre einzuchecken. Die Fährstrecke gilt als eine der mit Abstand schönsten der Welt und sie hat unsere Erwartungen um Längen übertroffen. Die Fahrt auf der Cook-Straße ist wirklich absolut spektakulär und führt direkt durch die Fjorde der Marlborough Sunds (ganz im Norden der Südinsel) bis nach Wellington. Da es mit Camper ohne Fähre nun mal nicht geht, definitiv ein mehr als lohnenswertes „Übel“ 😉. Kurz vor Fahrtantritt haben wir noch schnell den Kilometerstand gecheckt und waren dann doch etwas erschrocken wie viel wir im Süden tatsächlich abgespult hatten…Nun also die Nordinsel.  Wir sind gespannt und voller Vorfreude!
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afaimsblog · 4 years ago
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Wenn Helden zu den Bösen werden - Warum die finale Staffel von “The 100″ versagt
Manche von euch erinnern sich vielleicht noch, aber damals als “The Walking Dead” gerade seinen qualitativen Höhepunkt erreicht hatte, sprich in Season 5, gab es da diesen Subplot zu Beginn des Alexandria-Handlungsstrang, der nicht nur die Frage gestellt hat, ob unsere Helden vielleicht einfach zu beschädigt sind um wieder normal zu leben, sondern auch impliziert hat, dass sie in Wahrheit gar nicht unsere Helden sind, sondern sich zu den Antagonisten der Serie entwickeln könnten. Von den Bewohnern von Alexandria aufgenommen - die nichts verbrochen hatten außer vielleicht etwas zu nett und zu naiv für die Post-Apokalypse zu sein - war Ricks Gruppe bald klar, dass sie um jeden Preis in Alexandria bleiben wollten, weil sie endlich einen sicheren Hafen gefunden hatten, zugleich waren aber nicht alle (sprich vor allem Rick) dazu bereit sich den Regeln von Alexandria zu unterwerfen, und um trotzdem bleiben zu dürfen waren sie bereit die Herrschaft über Alexandria sogar mit Gewalt an sich zu reißen. Unvergessen, der Moment als Carol Rick gebeten hat Pete Anderson zu töten, weil der seine Familie schlägt.
Rick, Carol, und die anderen argumentierten zu diesem Zeitpunkt so, dass die größte Gefahr für Alexandria von deren Bewohnern ausging, da diese zu blauäugig für die Apokalypse wären. Für den Zuseher wurde aber schnell offensichtlich, dass in Wahrheit die größte Gefahr für Alexandria von Ricks Gruppe ausging, weil diese zu beschädigt sein könnte um weiterhin zu normaler sozialer Interaktion fähig zu sein.
Das war ein großer Moment, ein sehr interessanter Moment, aber auch einer, von dem ich nicht wirklich wusste, was ich davon halten sollte. Und vermutlich ging es nicht nur mir so, so interessant das auch war, so unangenehm war es zugleich - wir hatten Rick, Carol, Daryl, Glenn, Maggie, Michonne und all den anderen nun beinahe fünf Staffeln lang dabei zugesehen wie sie in einer von Untoten heimgesuchten Welt ums Überleben und ihre Menschlichkeit gekämpft haben, und nun waren aufeinmal sie die Bösen in der Geschichte? Das konnte doch nicht sein!
Der Hauptgrund warum “The Walking Dead” mit diesen Subplot davon kam, war dass die Dinge sich schnell anders entwickelt haben als befürchtet - durch eine gemeinsame Gefahr von Außen wurden die Bewohner von Alexandria und ihre Gäste zusammengeschweißt, und Rick und die Anderen lernten auch diejenigen, die nicht zu ihrer ursrpünglichen Gruppe gehört haben, als ihre Leute anzusehen; sie nahmen sich Alexandrias an anstatt es zu übernehmen, und genau deswegen können wir heute auf diese Zeit zurückblicken, sie als die beste Zeit der Serie bezeichnen, und die Fragen, die zu diesem Zeitpunkt gestellt werden, genießen ohne uns dabei unwohl zu fühlen, weil am Ende keiner unserer Helden wirklich etwas falsch gemacht hat, zumindest nicht in so großen Ausmaß, dass es unverzeihlich wäre. Wir können Morgan dabei zusehen wie er Ricks Seele rettet, und unseren Helden dabei wie sie heilen anstatt ihren dunklen Impulsen nachzugeben. Der Alexandria-Handlungsstrang zeigt uns Leute, die so sehr am Boden sind, dass sie Gefahr laufen zu dem zu werden, was sie immer bekämpft haben, aber es trotzdem schaffen nicht dazu zu werden. Das ist Teil der Heldenreise: Der Moment, in dem man am Boden ist, strauchelt und beinahe fällt, aber dann eben doch nicht fällt.
Aber was wenn man doch fällt? Was wenn unsere Helden mit einem Mal die Bösen sind? Was wenn Rick und die Anderen Alexandria mit Waffengewalt übernommen hätten - nicht einmal aus böser Absicht heraus, sondern aus ihrer Sicht heraus, weil sie nur so alle retten könnten? So nett eine Fanfiction wäre, in der das passiert, so sehr wäre die Serie in dem Moment gescheitert.
Und das bringt uns zu “The 100″. Sechs Jahre lang hat die Serie einen wirklich guten Job gemacht moralische Fragen zu stellen und sie nicht wirklich zu beantworten, uns aber immer deutlich vor Augen zu führen, wie man eben nicht leben sollte. Tatsächlich war “The 100″ im Grunde die bessere Version von “The Walking Dead” - es gab keine Zombies als Ausrede, die Menschen haben sich hier gegenseitig die Dinge einfach angetan, weil sie dachten es tun zu müssen, obwohl sie das eigentlich nicht hätten tun müssen. Ja, in einer post-apokalyptischen Welt, aber in einer, in der die einzigen Monster eben alles Menschen waren. Ironischerweise scheinen die Autoren von “The Walking Dead” “The 100″ zwischenzeitlich (nach dem Saviror-War, zu Beginn der 9. Staffel um genau zu sein) sogar versucht zu haben nachzuahmen, allerdings ohne großen Erfolg. Auf jeden Fall war “The 100″ eindeutig die beste Post-Apokalyptische Serie mit moralischen Fragestellungen, die sich sonst keiner traut so deutlich in Szene zu setzen - aber dann kam die 7. Staffel. Als finale Staffel sollte sie dienen, aber ... nun die Fans waren mehr als ein wenig überrascht und irritiert über das, was ihnen da vorgesetzt wurde.
Trotzdem schien zuerst noch alles okay zu sein, doch je weiter die finale Staffel fortschritt, desto mehr begannen sich Zweifel zu regen, denn ... irgendwie wurde alle Charakterentwicklung der letzten sechs Staffeln bei vielen der Charaktere über den Haufen geworfen, gelernte Lektionen wurden vergessen, und dann irgendwann war auf einmal Murphy (!) das moralische Zenturm der Serie, während sogar Raven sich auf eher fragwürdige Weise schmutzig gemacht hat, und es immer mehr begann danach auszusehen, als ob die Antagonisten in Wahrheit nicht einmal halb so böse sind wie unsere Helden, die einfach so mal aus Rache Genozid begehen wollten, Leute in Massen umbringen, nur weil diese ihre Freunde entführen, und dann, ja dann kamen die Folgen die zuletzt von sixx gesendet wurden, besonders Folge 7.13 aka die Episode, die das Erbe der Serie gekillt hat - im wahrsten Sinne des Wortes.
SPOILER Clarke tötet Bellamy vollkommen unnötiger Weise, weil er eine Information weiter geben will, die möglicherweise eine Gefahr für Madi darstellen könnte. Nachdem die ganze Staffel bisher darum ging Bellamy zu retten, und die ganze sechste Staffel darum ging, dass Clarke sich für all die Dinge, die sie getan hat um ihre Tochter zu beschützen, und die andere in ernsthafte Gefahr getötet zu werden gebracht haben, bei allen anderen entschuldigt. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber Bellamy hat zu diesem Zeitpunkt nichts getan was diese Tat rechtfertigt, abgesehen von der Tatsache, dass er offenbar von einem Kult gehirngewaschen und schwer traumatisiert wurde, und diverse andere Charaktere zuvor vorgegeben haben sich diesen Kult anzuschließen, und nicht sicher war, dass er das in Wahrheit nicht auch noch vorgibt, und abgesehen davon, dass er und der Kult immer wieder betonen, dass es ihnen darum geht die gesamte Menschheit zu retten, könnte Clarke ihn einfach kidnappen, nur anschießen anstatt zu töten, oder einfach weiterhin mit ihm reden. Aber nein, sie dreht volllkomen grundlos durch (zu diesem Zeitpunkt ist Bellamy derjenige, der Monate des Traumas hinter sich hat, während Clarke eigenltich nur ein paar Stunden lang auf einem fremden Planeten herumgekrebst ist und “Stargate” nachgespielt hat, und ja, einmal gehirngescannt wurde, was Folter gleich kommt, aber Blood Reigna Octavia wurde monate lang gehirngescannt und gequält und hat in dieser Staffel bisher niemanden, den sie eigentlich lieben und beschützen sollte, grunglos ermordet und hat in der Vergangenheit aka Staffel 5 viel schlimmere unverzeihliche Dinge getan, aber ihr wurde vergeben).
Wie auch immer der Punkt ist, dass Clarke diejenige ist, die hier etwas Unverzeihliches tut. Und zwar ohne guten Grund. Sie mag vielleicht denken sie hätte einen, aber wir haben sie andere schlimme Dinge aus viel besseren Gründen tun sehen, die sie immer bereut hat, und die objektiv gesehen Kriegsverbrechen der schlimmsten Sorte waren, aber subjektiv gesehen durchaus gerechtfertig waren, während das hier einfach nur die Tat einer Verrückten war. Die das auch noch getan hat, nachdem Bellamy sie daran erinnert hat, dass er letzte Staffel alles getan hat um sie zu retten und sie niemals aufgegeben hat - als einziger noch lebender Charakter in der Serie  - egal was sie getan hat ,und egal wie falsch ihm ihre Taten vorgekommen sein mögen (und wir erinnern uns, dass sie öfter als einmal bereit war Octavias Leben zu riskieren um das zu bekommen, was sie wollte). Worauf ich hinauswill: Clarke ist in dieser Situation eindeutig die Böse.SPOILER ENDE
Tatsächlich wird es immer offensichtlicher, dass die scheinbaren Antagonisten der Staffel zwar fragwürdige Methoden einsetzen mögen, im Grunde aber diejenigen sind, die Recht mit ihren Ansichten haben, während unsere Helden eigentlich die Bösen in dieser Geschichte sind. Weil sie nur an sich selbst bzw. die ein oder zwei Personen, an denen ihnen etwas liegt, denken und nicht mehr an die gesamte Menschheit (von der im Moment sowieso nicht mehr besonders viel übrig ist).
Es ist also wie damals in Alexandria nur mit den Unterschied, dass Clarke nicht wie Rick rechtzeitig einsieht, dass sie vom Weg angkommen ist, sondern stattdessen etwas Unverzeihliches tut.
Warum sollten die Leute das sehen wollen? Ist irgendeine nebulöse moralische Lektion die Integrität der Hauptcharaktere einer Narration wert? Wenn es der Punkt ist vielleicht ja, aber wir haben es hier mit einer langlaufenden Serie kurz vor ihrem Serienende zu tun, nicht mit einem Buch. Erinnert ihr euch noch daran wie das Internet damals während der letzten Staffel von “Game of Thrones” durchgedreht ist, weil Dany durchgedreht ist und in der vorletzten Folgen beschlossen hat Massen an Leute umzubringen, nur weil sie dazu fähig ist? Nun, wir befinden uns noch nicht in der vorletzten Folge, es gibt noch drei weitere Folgen inklusive dem Serienfinale. Wenn man so was schon machen will, dann bitte wirklich entweder direkt vor oder während des Finales. Und bitte besser motiviert. Dass Dany irgendwann durchdrehen könnte war von Anfang an absehbar, und dass sie durchdrehen wird seit Staffel 7 klar, zumindest wenn man aufgepasst hat. Dass Clarke Griffin durchdreht kommt aus dem Nichts. Ja, man kann es auf gewisse Ereignisse zurückführen und durchkonstruieren, aber die wurden nicht genug betont - wir waren in den letzten drei Folgen in Bellamys POV nicht in Clarkes.
Worauf ich hinauswill? Wir finden es nicht gut, wenn unser Helden aufeinmal böse werden, selbst wenn das gut motiviert ist. Und wenn es schlampig motiviert und ausgeführt ist, dann finden wir es einfach nur scheiße. Die Fans von “The 100″ und die Clarke Griffin der vorhergehenden sechseinehalb Staffeln hätten besseres verdient gehabt. Diesen einen Handlungsstrang hat “The Walking Dead” eindeutig besser gemacht als “The 100″, und das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, weil es aus so vielen Gründen unmöglich sein sollte.
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evam1957 · 5 years ago
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Tag 13
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Um 6.40 Uhr waren wir wach. Die Nacht war nicht so berauschend, es war ziemlich warm. So um die 20 °, die wärmste Nacht bisher. Da wird aber früh mit der Motorrad los wollten, war das frühe Wachwerden ja nicht so schlimm.
Gestern Abend kamen gegen 22.00 Uhr noch Nachzügler, die sich, obwohl noch ziemlich viel Platz war, zwischen unseren Nachbarn und uns stellten. Das wäre ja noch nicht mal verwerflich gewesen, aber sie rödelten das ganze Equipment aus dem WoMo und machten sich auch noch etwas zu essen. Und wollten noch einen netten Abend verbringen. Überall sonst herrschte absolute Stille. Wenn man das vorhat, sollte man auf einem Stellplatz doch eine Ecke am Rand aufsuchen, wo man nicht stört.... Es gibt halt ungeschriebene Gesetze, auch auf einem einfachen Stellplatz. Erst nach Eva-M''s energischem “Hey“ gegen 23.40 Uhr kehrte Ruhe ein. Das ist doch schade und muss nicht sein...
Also, wir waren um 6.40 Uhr wach, tranken wie immer unseren Cappuccino im Bett, standen auf und machten uns fertig. Wir wollten früh los, das Wetter war bewölkt und sollte gegen Mittag aber aufklaren. Dann würde es auch ziemlich warm. Bis wir die Motorradkleidung an hatten, im WoMo alles zu gemacht und abgeschlossen hatten, verging einige Zeit, aber gegen 8.00 Uhr fuhren wir los. Navi wollte durch Arles, die Straßenbeschilderung war eine andere. Der folgten wir....leider. So fuhren wir nämlich ein Stück über Autobahn. Plötzlich wurde die Landschaft zu “Camargue“. Eva-M hatte tags zuvor noch “Briefe aus meiner Mühle“ von Daudet gelesen, unter anderen das Essay über die Camargue. Und sie konnte Daudet folgen in seinen Ansichten. Eine interessante Landschaft stellte sie sich anders vor.... Noch nicht einmal die in Aussicht gestellten Flamingos waren zu sehen, und von den gesichteten Pferden waren höchstens zwei Wildpferde, die anderen standen auf Koppeln. Wahrscheinlich müsste man in den Ornithologischen Park gehen, um die Tiere zu sehen, aber zunächst wollten wir ins Dorf und da auf die Kirche, auf deren Dach man herumlaufen kann.
Gesagt, getan, ein Parkplatz für das Motorrad war wieder fix gefunden, großartig umziehen mussten wir uns nicht, es war relativ kühl. Da das Örtchen ziemlich klein ist, es hat nur 2500 Einwohner, fanden wir die Kirche Notre-Dame-de-la-mer recht schnell. Auf dem Weg dorthin hatte Eva-M schon ein Geschäft gesehen, in welchem sie neue Pareos kaufen konnte. Das erste Geschäft seit Jahren. Die im Moment in Benutzung befindlichen Pareos sind ca 20 Jahre alt und stammen auch aus Frankreich, nämlich aus Portbail, könnten aber durchaus ersetzt werden. Nachher. Erst auf die Kirche. Nachdem wir einen kleinen Obolus entrichtet hatten, stiegen wir die engen Stufen empor. Eigentlich nix für Leute mit Platzangst, Eva-M verdrängte den Gedanken sofort, es war ja auch nicht weit. Nach wenigen Stufen schon waren wir oben, dann noch ein paar Schritte auf das steinerne Dach und wir hatten eine sehr schöne Fernsicht, trotz des relativ schlechten Wetters. Vorsichtig machten wir uns wieder an den Abstieg und zwängten uns durch das enge Treppenhaus. Von oben hatte Eva-M einen Platz mit Tamarisken entdeckt, den sie gerne fotografieren wollte. Wir schlenderten durch die Sträßchen und entschlossen uns, in einem Bistro ein Frühstück zu uns zu nehmen. Nur Sandwich war von Conrad abgelehnt worden. Wäre aber die bessere Wahl gewesen, denn das uns servierte Petit dejeuner war ziemlich lieblos. Lassen wir es mal so dahin gestellt. Anschließend suchten wir den Laden mit den Pareos auf und kauften Fleur de Sel. Ein Blick in unsere Wetterapp verriet uns, dass es in Fontvieille mit großer Wahrscheinlichkeit etwas regnen könnte, also gingen wir zur Uferpromenade und setzten uns auf eine Bank, um aufs Meer zu schauen und zu sinnieren. Allemal besser, als auf dem Weg jetzt nass zu werden. Eine Stunde später sollte der Himmel wieder klar sein.
Wir schlenderten zurück zum Motorrad, schlüpften in unsere Jacken, setzten die Helme auf und fuhren los. An der nächsten Tankstelle tanken und dann konnte nix passieren. Diesmal fuhren wir durch Arles, ein hübsches Städtchen, das wir uns bei einem nächsten Urlaub hier anschauen werden.
Bei unserem Stellplatz angekommen, waren die Wolken in der Tat verschwunden und wir konnten nicht viel anderes tun als im Schatten im Liegestuhl zu sitzen, etwas zu lesen und Eva-M hat skizziert. Es war plötzlich sehr heiß. Aber noch haben wir ja Urlaub und das Nichtstun ist auch mal sehr schön. Abends haben wir wieder gegrillt und bis zur Ankunft der Mücken draußen gesessen.
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stille-einsamkeit · 6 years ago
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Träume
Jeder von uns hat Träume und sie sind auch ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens. Denn sie sind der Antrieb für viele Dinge in unseren Leben. Sie sorgen für die Motivation und die Vorfreude sich an zu strengen etwas zu erreichen und dabei manchmal durch schwere Zeiten zu gehen. Aber wenn man morgens aufsteht und sich die Frage stellt, was sind meine Träume, so ist die Frage nicht so einfach beantwortet. Es wird immer Menschen geben, die dir sagen, du solltest an dies oder jenes glauben oder das sei der richtige Weg, um deine Träume zu verwirklichen. Sie versuchen dich dabei gewollt oder unabsichtlich auf einen Weg zu pressen, der nicht zu einem passt. Andere wiederrum sagen, dass der Weg, den du eingeschlagen hast, ist falsch und dass man den falschen Träumen hinterherrennt. Das man den falschen Zielen hinter her rennt, obwohl es genau die sind, die einem wichtig sind. Aber gibt es überhaupt ein richtig oder falsch. Ist es nicht viel wichtiger Träume zu haben und zu versuchen auf diesen Zielen fokussiert zu bleiben und zeitgleich sich die Frage zu stellen, ist es das richtige was ich tue? Woher soll man wissen, was der Richtige ist und was einen wirklich verwirklicht? Das kann man niemals vorweg wissen. Das Leben hat mir und dem Tantchen vier wichtige Lektionen beigebracht. Die erste Lektion ist, dass sich Ziele und Träume ändern. Wenn wir uns alle zurückerinnern, als wir mit der Schule angefangen haben. Dort wir oft gefragt, was willst du später mal werden. Es ist selten das man am ende der Schulischen Laufbahn noch immer dieselben Träume und Ziele hat. Denn das Leben zeigt uns jeden Tag neue Facetten und interessante neue Dinge. Das ist das schöne am Leben, es ist in ständiger Bewegung und Interessen ändern sich mit der Zeit, denn wir ändern uns auch mit der Zeit. Wir alle erleben jeden tag Ereignisse und diese prägen uns. Dies führt immer wieder zu neuen Erfahrungen. Darum ist es wichtig einfach zu Leben. Das Leben mit offenen Armen zu empfangen. Was heute vielleicht als der schlimmste Tag unseres Lebens darstellt, kann morgen ganz anderes aussehen. Es ist auch das spannende, dass wir heute nicht wissen was morgen sein wird. Nehmen wir das Tantchen, es hat das fast noch niemanden erzählt. Aber ich war am Anfang meiner schulischen Laufbahn richtig schlecht. Man sieht es heute noch, er hat eine Rechtschreibeschwäche und er war sehr zurück gezogen. In seiner Jugend war er deswegen bei einem Psychologen. Weil er einfach kein Selbstvertrauen hatte. Es war auch nicht vorstellbar, dass er jemals Studieren würde oder seinen Doktormachen würde. Und heute hat er genau das gemacht. Und das führt zur zweiten Lektion. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der seine Ziele und Träume allein erreicht hat. Wir alle brauchen jemanden, der uns dabei unterstützt. Wir alle haben eine Familie, insbesondere Eltern, die uns jeden Tag unterstützen. Aber es gibt auch Freunde, Lehrer und viele mehr, die uns jeden Tag helfen, dass wir auf unseren Zielen fokussiert bleiben, dass wir lernen und mit dem Wissen unsere Ziele näherkommen und dabei helfen, heraus zu finden, was sind die Ziele, die einem weiterentwickeln. Sie geben uns auch die Kraft nach einer Niederlage wieder aufzustehen und weiter zu machen. Schau dir unsere Gruppe an, sie ist in einer Zeit entstanden, die für keinen von uns schön war. Wir alle mussten auf harte Art erfahren, dass das Leben auch schmerzhafte Momente hat. Aber es gibt Menschen, die da sind und einen auf dem Weg begleiten, den man einschlägt. Die einen den Rückenstärken, egal wohin der Weg führt.  Irgendwo auf dieser Welt gibt es für jeden Menschen andere Menschen, die ähnliche Richtungen einschlagen. Es ist keine Schwäche nach Hilfe zu fragen, vielmehr ist es ein Zeichen von Stärke, denn man gesteht sich seine eignen Schwächen ein. Man ist sich bewusst, dass man nicht unfehlbar ist. Gute Freunde sind da, auch wenn die Zeit schwer ist und es nicht einfach für sie selbst ist. Manchmal müssen Freunde auch die Wahrheit sagen, auch wenn sie einem weh tut. Denn es ist genauso wichtig, dass Freunde einen auf diese Schwächen hinweisen und zusammen diese ausgleichen. Es heißt aber auch, dass wir anderen Menschen unsere Hand hinstrecken sollten und ihnen auf ihren Weg zu ihren Träumen helfen sollten. Das ist genau das Motto unserer Gruppe, wir passen aufeinander auf und sind für einander da. Niemand ist von uns allein mit seinen Problemen. Freunde und Familie sind die positive Seite, die uns unterstützen. Aber was ist mit den negativen Erfahrungen? Das führt uns zur dritten Lektion. Wie gehen wir mit den negativen Erfahrungen und Momenten um. Es ist wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen. Niemand wird seine Ziele auf einen einfachen und direkten Weg umsetzen können. Wir werden immer wieder Niederlagen erfahren, aber ist eine Niederlage unbedingt etwas Schlechtes? Es führt dazu, dass wir einige Dinge in unsrem Leben überdenken und neuen Wege finden oder uns klar werden, was uns wirklich wichtig ist. Wir erlangen auch aus Niederlagen Erfahrungen, denn wir brauchen diese. Wenn alles wirklich immer auf anhieb funktionieren würde, dann würden wir nichts lernen. Wenn wir nichts lernen, dann können wir auch keine neuen Erfahrungen sammeln. Aber eine Niederlage kann auch dazu führen, wenn uns das Ziel wichtig ist, dass wir mit noch mehr Kraft und Ausdauer an die Sache rangehen. Das wir mehr lernen oder mehr trainieren. Das Tantchen hätte nach der Trennung von dir, aufgeben können an dich zu glauben. Aber das hat er nicht. Er hat das alles weggesteckt, weil es ihm wichtiger ist, einen guten Menschen eben nicht aufzugeben. Sondern dafür weiter zu unterstützen. Dadurch ist es zu einer guten Gruppe geworden, aber was viel wichtiger ist. Nessi hätte ihn nie kennen gelernt und sie konnte auch einiges von ihm lernen. Es ist auch wichtig, neue Blickwinkel zu erlangen. Genauso hat Nessi von dir viel gelernt. Das man die Vergangenheit nicht immer mit in die Gegenwart mitschleppen kann, sondern man auch anfangen muss das Leben so zu nehmen wie es ist. Du hast ihr durch eine schwere Zeit geholfen. Das alles ist aus einer negativen Erfahrung entstanden. Man könnte jetzt zu dem glauben kommen, dass man irgendwann alles gesehen hat und alles erfahren hat. Aber das wird niemals jemand. Denn wir alle haben noch viel zu lernen und das Leben hat noch viel was es uns beibringen kann. Denn niemand ist perfekt. Das macht uns alle zu einzigartigen Menschen, wo es sich lohnt sie kennen zu lernen. Seine Augen offen zu halten. In der Welt gibt es so viele Menschen und Erfahrungen, die unser Leben bereichern. Für uns ist es, dass wir froh sind dir begegnet zu sein. Denn du hast uns immer wieder zum Lachen gebracht und unser Horizont mit deinen Blickwinkeln auf Dingen erweitert. Aber Vor allem haben wir mit dir einen Menschen gefunden, der uns dabei hilft, unsere Träume zu verwirklichen. Der aber auch uns seine Meinung sagt, wenn wir etwas falsch machen, uns darauf hinweist, dass man das nicht machen sollte. Damit wir unserer Meinung und unsere Blickwinkel kritisch hinterfragen, dabei drückst du uns deine Meinung nicht auf. Das sind die Menschen, die wirklich unser Leben bereichern und zu etwas besonderen machen. Denn mit dir an unserer Seite können wir uns selbst verwirklichen, genauso wie wir wollen, dass du es auch kannst. Niemand von uns gibt sich selbst den Vorzug. Wir alle behandeln uns auf eine gleiche Ebene. Das ist für uns wahre Freundschaft, danke Hopsi, dass du ein Teil von unserem Leben bist. Du bist und bleibst unser Boss. Denn wir beide mögen die Gruppe, so wie sie ist. Und Abschließen möchten wir diesen Text mit einer reisen und langen Umarmung, die wir als Gruppe machen.
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auslandsjahrseattle22-23 · 2 years ago
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2.1. - 8.1.2023:
Der 2.1. war ein Montag, da war zum Glück noch keine Uni. Morgens haben wir Darts geschaut, ein Saarländer ist bei der WM bis ins Halbfinale gekommen. Ansonsten hab ich noch meine Vorlesungen genau geplant für dieses Quarter. Ich mache jetzt Drama 251, da geht es um die Grundlagen des Schauspiels. Fand ich interessant auch weil ich sonst wahrscheinlich nie mehr die Möglichkeit haben werde so etwas auszuprobieren. Mal schauen wie es wird. Dann mache ich noch Computational Biology und Machine Learning oder Autonomous Robotics, da muss ich noch schauen was besser und interessanter ist. Außerdem waren wir abends noch in Avatar 2 in einem IMAX 3D Kino hier in der Nähe. War sehr beeindruckend vor allem vom Aussehen her. Sehr zu empfehlen.
Dienstag ging es dann los, die Drama Vorlesung ist echt interessant. Es sind wirklich nur komplette Anfänger da also muss man sich nicht schlecht fühlen wenn man nicht gut im Schauspielern ist. Abends waren wir wieder bei den Hub Games und beim Schach.
Mittwoch ist dann Soichiro wieder aus Japan zurück gekommen. Er geht jetzt ab nächster Woche nach Berkeley für die 2. Hälfte des Auslandsjahres. Da wird man schon ein bisschen neidisch wenn man an das Wetter hier im Moment denkt. Aber vlt können wir ihn ja mal besuchen gehen. Auf jeden Fall bleibt er jetzt für die Woche bei Niklas und mir weil er seine Wohnung nicht mehr hat. Ist mal ne coole Abwechslung.
Donnerstag war nichts besonderes, abends waren wir bei Lauren und haben ein bisschen was getrunken. Das ganze ging etwas länger als geplant und wir hatten morgens alle früh Uni aber man ist ja nur einmal in Amerika :)
Freitag war dann echt anstrengend. Obwohl wir alle sehr müde waren haben wir uns abends nochmal getroffen, diesmal bei uns. Wir wollten eigentlich nur einen Film schauen mit ein paar Leuten aber im Endeffekt waren wir dann wieder zu zwölft. Wir haben davor noch ein schönes Steak gemacht weil wir uns dachten wenn mal wer bei uns ist für ne Woche kann man auch gutes Essen anbieten. Das ist auch echt gut gelungen. Das Ganze ging dann aber auch wieder bis 2 Uhr und wir haben einiges an Weil getrunken...
Samstag hatte ich deswegen natürlich einen leichten Kater aber es hat sich gelohnt. Wir sind dann nochmal in Avatar 2 gegangen, diesmal mit ein paar anderen Leuten. Ich war nicht in der Lage groß Party zu machen an dem Abend. Dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindest... Als wir dann um 23:45 aus dem Kino gekommen sind hat mich Emma angerufen und meinte wir sollen doch schnell zu einer Party kommen. Also sind wir dann so schnell wir möglich da hin. Hat sich auch auf jeden Fall gelohnt auch wenn wir viel zu spät da waren. Ich hab dann aber nichts mehr getrunken, war mir dann zu viel. Um halb 3 waren wir dann wieder zuhause.
Sonntag war auch volles Programm. Um 1 hatten wir Tickets für das Seahawks gegen Rams Spiel. Es hat natürlich geregnet wie aus Eimern und unsere Plätze waren nicht überdacht. Haben uns deshalb dann auf freie Plätze gesetzt die auch noch viel besser gelegen waren. Zum Glück ist keiner gekommen und hat sich beschwert. Es war eins von meinen Zielen hier das ich mal zu einem NFL Spiel komme und es hat sich echt gelohnt. Es ging um die Playoffs, also Seattle musste gewinnen. Die Rams haben letztes Jahr den Superbowl gewonnen aber diese Saison war nicht so viel drin. Also eigentlich ein leichter Gegner würde man denken. Das Spiel war dann extrem knapp, Seattle hätte in der Regulären Spielzeit gewinnen können aber der Kicker hat natürlich nicht getroffen. Gab dann Overtime und da konnten wir zum Glück gewinnen. Also echt ein gutes Spiel zum schauen. Danach war Laurens Geburtstagsparty. Ein Wein-Tasting mit edlen Klamotten und so. Echt ne coole Idee. Als der Wein dann leer war sind wir alle zusammen zu einer Bar gegangen. Es waren nur Lauren und ich über 21 aber wir sind trotzdem reingekommen und jeder konnte sich selber Alkohol bestellen, also hatten Glück. Abschließend sind wir noch mit den verbliebenen einen "Döner" essen gegangen. Um 2 war ich dann zuhause. Es gab außerdem noch Drama mit N und E.
Insgesamt eine sehr coole Woche, es gab wirklich alles was man sich vorstellen kann :) Aber jetzt bin ich echt müde und muss erstmal gut ausschlafen. Hab Montag zum Glück keine frühe Vorlesung.
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galli-halli · 3 years ago
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Ich weiss es ist jetzt schon einige Jahre her aber können wir bitte nochmals über "Stay with me" reden???
Bei dieser Aktion kommt es krass so rüber als ob das Ganze in der Planung viel "witziger" gedacht war. Man merkt so richtig wie der Humor bei Klaas langsam während des singens verschwindet und es immer ehrlicher wird. Ich wäre so gerne in der Regie gesessen als sie das gedreht haben.
Das interessante an der ganzen Geschichte finde ich aber Jokos Reaktion. Der hatte von moment eins an keine Ahnung wie ihm geschieht und war krass überfordert. Alleine wie er aus Verlegenheit seine Tasse nimmt und trinkt. Ich wünschte wir hätten eine "Joko Cam" für den ganzen Song.
Er rechnet halt schon nie mit so Sachen von Klaas Seite (siehe auch seine Reaktion nach dem Tanz und Kuss bei Beste Show der auch von Klaas initiiert war) und reagiert dann mit der Abweisung die man sonst eher von Klaas kennt.
So. Das sitzt jetzt seit Tagen in meiner Ask Box und ich habe versucht, es zu beantworten, ohne dass es ausartet. Und es klappt nicht. Ich wollte was dazu schreiben und hab stattdessen dieses Video zum 1000x gesehen und Gifs gemacht, und wenn ich so weit bin, dann kann ich auch ausführlich darüber sprechen. Einfach, weil dieser Moment für mich bis heute sehr stark heraussticht.
(Alles selbstverständlich nur meine Meinung bzw. Interpretation und keine Unterstellung! Ich maße mir nicht an, zu wissen, was wirklich in Joko oder Klaas vorgeht.)
"Bei dieser Aktion kommt es krass so rüber als ob das Ganze in der Planung viel "witziger" gedacht war." Ja. Besser hätte ich es wirklich nicht formulieren können. Klaas guckt ganz zu Anfang in die Kamera und singt seine erste Zeile. Dann sieht er Joko, sieht Jokos Reaktion, und von da an konzentriert er sich fast permanent auf ihn. Ich finde die Art und Weise, wie die Stimmung innerhalb von so wenig Sekunden so stark schwanken kann, faszinierend. Ich kann das nicht genau an etwas festmachen, weil es nur ein Gefühl ist, was sich beim Zugucken einschleicht, so als würde man plötzlich Teil von etwas sein, das so nicht geplant war. Klaas perfomt zwar und man sieht ihm an, dass das Ganze ihm Spaß macht, aber die Energie zwischen den Beiden ist eine völlig andere. Sie ist für das offensichtlich intendierte Szenario viel zu ernst und aufrichtig und das liegt vor allem an Joko.
"Der hatte von moment eins an keine Ahnung wie ihm geschieht und war krass überfordert." Das unterschreibe ich so. Für mich gibt es keinen Anhaltspunkt, dass Joko im Vorfeld darüber informiert wurde. Er wirkt komplett überfahren von der Situation, von dem Lied, von Klaas. Schon als die Musik einsetzt, dreht er sich mit einem "Oh nee" sofort weg, so als ob er gänzlich überrumpelt wird und das Folgende auf gar keinen Fall erleben möchte.
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Was Joko dann während den ersten paar Sekunden tut, ist quasi eine permanente Übersprungshandlung. Der Blick in die Kamera, als ihm bewusst wird, dass er gerade gefilmt wird. Das Kopfschütteln. Das Greifen nach der Tasse. Wie stark er Klaas' Blick ausweicht und stattdessen nach unten schaut. Wie er ihn dann doch anschaut und kurz danach wieder auf den Boden.
Ich kann mich nicht daran erinnern, Joko davor oder danach jemals wieder so gesehen zu haben. Alles an seiner Körpersprache schreit von Überforderung, irgendetwas zwischen peinlich berührt oder sogar eingeschüchtert sein, und so kennt man Joko nicht. Ich glaube ihm zwar, wenn er sagt, er hat vor der Kamera nie eine 'Rolle' gespielt, aber mit der Szene im Hinterkopf wirkt es so, als ob wir zumindest Teile seiner Persönlichkeit nicht zu sehen bekommen, weil sie ihm zu privat sind. Was natürlich völlig in Ordnung ist, ich kann mir vorstellen, dass man diesen Selbstschutz braucht, wenn man so in der Öffentlichkeit steht wie die Beiden. Da möchte man sich möglichst selten verletzlich zeigen und damit angreifbar machen. Aber es macht seine Reaktion auf Klaas' kleine Liebeserklärung umso authentischer.
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Diese Unsicherheit hinter jeder seiner Gesten, wie er sich über Haare und Gesicht streicht, das alles wirkt zerfahren und perplex, als könnte er selbst nicht glauben, was er da gerade sieht. Er schafft es auch nicht, sich aus dieser Stimmung zu ziehen, und Klaas passt sich automatisch daran an, indem er viel aufrichtiger und sanfter wirkt, als es für den 'witzigen' Text und die 'witzige' Intention dahinter nötig wäre. Im oberen Gif sieht man, wie er Joko beim Singen unaufhörlich ansieht, nicht die Kamera, nicht das Publikum, sondern Joko. Man sieht am Ende dieses angedeutete Lächeln, das keineswegs für die Show zu sein scheint, sondern für Joko.
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Und Joko, der steht auf und setzt sich wieder hin, schlägt die Hand vor den Mund, schluckt und schüttelt wieder den Kopf, als er in die Kamera blickt und kniet irgendwann vor dem Sofa, und das würde normalerweise theatralisch und übertrieben und alles andere als echt wirken. Aber in diesem Moment wirkt es fast schon zu echt. Ein bisschen so, als würde dieser private Joko aufgrund der Überforderung ungewollt in der Show sitzen.
Zwischen den Beiden findet eine stumme Kommunikation statt, die außer ihnen niemand versteht. Man guckt ihnen zwar dabei zu, wie sie sich mit ihren Blicken verständigen, aber gleichzeitig ist man außen vor. Vielleicht stellt sich dadurch das Gefühl ein, dass man ein Eindringling in einem Moment ist, der weder für die Show noch privat ist, sondern irgendwas dazwischen. Irgendwie irritierend ungreifbar und gleichzeitig ein wenig zu nah.
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Als Joko dann doch über Klaas, das Lied und den Text lachen muss, ist das fast wie eine Erleichterung. Und auch wenn ein Teil von mir wie du, lieber Anon, gerne eine permanente Joko Cam und keinen Zusammenschnitt aus vergangenen Showmomenten gehabt hätte, ist es gleichzeitig ein Moment, um den Humor in die Szenerie zurückzuholen. Nicht, dass das sonderlich lange anhalten würde, aber das liegt dann einzig und allein an Klaas und der Umarmung.
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In dieser Umarmung kulminiert diese Nähe, die man die ganze Zeit schon gespürt hat. Bei Joko & Klaas ist es ja immer ein bisschen so, als würden sie sich in allem, was sie tun, auf Messers Schneide bewegen. Bei den Gefahren, die sie sich und einander beim Duell um die Welt ausgesetzt haben, in der Art, wie sie mit ihrem Image von Wir sind Freunde/Wir sind keine Freunde spielen und eben auch damit, wie viel von ihrem Verhalten vor der Kamera für die Unterhaltung oder für einander ist.
Wie bereits erwähnt, ich kann niemandem in den Kopf gucken. Ich kann mir diese Umarmung nur angucken. Hören, dass Joko "Bring mich doch nicht in so 'ne Situation" sagt. Sehen, wie nah sie sich auch nach der Umarmung sind, wie verlegen das alles scheint, bevor Klaas sich wieder zurückzieht. Eigentlich geht das Ganze gar nicht lang, aber es wirkt wie eine halbe Ewigkeit. Diese Umarmung, die von Klaas ausgeht und Joko, der ihn so an sich zieht und die Hand danach in seinem Nacken liegen lässt. Das alles passiert, nachdem man Joko zwei Minuten lang stumm, überwältigt und fassungslos dabei zugesehen hat, wie Klaas ihm ein Ständchen singt. Und auch danach finden sie nicht unmittelbar und mühelos in ihre Moderation zurück, vor allem Klaas wirkt verlegen, als wäre ihm das alles im Nachhinein ein bisschen unangenehm und Joko ist weiterhin sehr geplättet und verblüfft, bevor er mit der Anmoderation für den nächsten Einspieler weitermacht.
Man passt sich stimmungstechnisch total an diesen Vibe zwischen JK an. Dieses ganze Video ist surreal und ich kann bis heute nicht ganz glauben, dass es passiert ist. Nicht, weil die Idee dahinter zu absurd ist, sondern weil beide in diesem Moment so tief blicken lassen, wie man es von ihnen nicht gewohnt ist. Ich hatte mal irgendwann eine Ask, bei der ich in der Antwort auf Situationen hingewiesen habe, in denen man sich beinahe unwohl fühlt. Einfach, weil man denkt, da gehören wir nicht mit rein. Da gehören die Kameras nicht hin. Das war für mich einer dieser Momente.
"Er rechnet halt schon nie mit so Sachen von Klaas Seite (siehe auch seine Reaktion nach dem Tanz und Kuss bei Beste Show der auch von Klaas initiiert war) und reagiert dann mit der Abweisung die man sonst eher von Klaas kennt."
Das ist nochmal ein ganz neuer Punkt, denn ja. Joko reagiert eigentlich nur dann abweisend, wenn er von Klaas überrumpelt wird. Das hat er vor allem beim Beste Show Tanz (primär davor und danach), aber ab und an auch immer mal wieder, wenn er fast so wirkt, als wäre er erschrocken von Klaas, der Nähe initiiert und sein Spiel mitspielt. Was das über ihn aussagen könnte, fasziniert mich zweifelslos, aber um das Aufzurollen, bräuchte ich vermutlich nochmal einen ganz neuen Post, also lasse ich das an dieser Stelle.
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Stay With Me ist und bleibt etwas, das sich mehr anfühlt wie eine Halluzination als wie ein echter Moment, der mal eben so zwischen Tür und Angel bei Halligalli passiert ist.
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