#afrika und die entstehung der modernen welt
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philosophenstreik · 9 months ago
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da liegt es, das buch, welches die geschichte erneuert auf einer alten schulkarte, die entdecker und stationen der kolonialmächte zeigt und die wirtschaftsgüter, die aus diesen regionen kommen - hier sklaven... was heute absurd ist (trotz weiterhin existierender moderner sklaverei), war bis ins 19. jahrhundert lauf der dinge. rothfos & gabler nutzen für ihre gestaltung des einbandes eine alte karte des kontinents auf der der wohl reichste jemals gelebte mensch mansa musa abgebildet ist - die person, die die gier nach gold ob seines reichtums in europa hervorrief und so expeditinen und beutezüge richtung afrika starteten mit dem vorwand einen schnelleren weg nach indien zu finden.... eine passende gestaltung für ein bahnbrechendes buch!
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kunstplaza · 2 years ago
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philosophenstreik · 9 months ago
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afrika und die entstehung der modernen welt
eine globalgeschichte
sachbuch von howard w. french
erschienen 2023
bei klett-cotta
isbn: 978-3-608-98667-9
(von tobias bruns)
wie hängt der afrikanische kontinent zusammen mit der entstehung der modernen welt? wie hängt der wohlstand der westlichen gesellschaft zusammen mit afrika? und überhaupt, welchen einfluss hatte afrika auf das nationbuilding der "alten welt" und amerikas? was wäre die welt heute ohne die menschen aus afrika - gäbe sie es in dieser form überhaupt? die antworten der ersten fragen wären kurz gesagt "sehr viel" und die letzte frage lässt sich ganz kurz mit "nichts" beantworten. sehr heruntergebrochen, aber so ist es...
howard w. french schreibt geschichte in diesem buch nicht neu - er hebt nur den teppich, um all das, was jahrhunderte unter ebendiesen gekehrt wurde wieder hervorzuholen und zu entstauben, damit ganz klar, deutlich und sauber das geschrieben steht, was fehlt und an sich so logisch ist. french betont oder nutzt diesen satz etwas inflationär, doch hat er natürlich recht damit, dass vieles "einfach nicht erwähnt" wird in der geschichtsschreibung... großbritannien brüstet sich damit, der sklaverei den garaus gemacht zu haben, verschweigt jedoch allzu gern ihre große geschichte des sklavenhandels, der das kleine land zum empire machte und da ist es nicht allein, denn viele große nationen verschweigen gerne wieweit ihr bis heute andauernder reichtum auf menschen aus afrika, auf sklaverei und ausbeutung beruht - portugal, spanien, niederlande, usa, oder auch belgien und deutschland... kaum eines dieser länder hätte es wohl geschafft ihre heutige bedeutung zu erlangen. manche eindeutig weniger als andere. doch allen gemein ist der geschichtliche diskurs, den sie aufrecht erhielten, der nichts anderes im sinn hatte, als die bedeutung afrikas klein bis unbedeutend für den lauf der geschichte zu halten - damit räumt french nun ganz klar auf. wunderbar und fesselnd erzählt, wenn auch das eine oder andere mal ein wenig zu persönlich führt er ganz deutlich vor augen, wie afrika maßgeblich die moderne gestaltete und wie historiker, politiker, hinz und kunz aus eigeninteresse, "nationalinteresse" und überlegenheitswahn die dinge so drehten und wendeten wie sie es für richtig hielten, damit es einfach ins eigene bild passte. es gibt wenige bücher über geschichte, die so die augen öffnen - eigentlich unnötig zu sagen, aber aufgrund der vielen falschen darstellungen in der geschichte (man darf nicht vergessen geschichte wird von den siegern geschrieben und das waren mit sicherheit nicht die sklaven aus afrika oder von sonst irgendwo) muss man es hier einfach betonen, dass geschichte belegt wird und nicht einfach erzählt. gerade in unserer welt der immer wieder nötigen faktenchecks wird deutlich, dass wir auch für die vergangenheit einige faktenchecks durchführen müssen... ein buch, dass weltweit in die schulgeschichtsschreibung einfließen müsste - vor allem (aber nicht nur) in den nationen, die ihre große kolonialgeschichte hochhalten oder ihren "glorreichen" kampf der unabhängigkeit...
geschichte neu denken ist nicht richtig - geschichte richtig denken ist aber neu - das wird mit diesem buch absolut klar! ein wunderbares buch, ein gewinn für die geschichtsschreibung und die geschichtsschreiber, wobei ich vermute, dass die meisten dieser sich vor den karren gefahren fühlen. ich will mich an dieser stelle wirklich bedanken bei howard w. french für ein buch, dass das zeug hat zäsur zu sein.
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