#aber ich kann im moment auch nicht weggucken
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Das aktuelle Verhalten der CDU verheißt halt auch einfach schon das Beste für potentielle Koalitionsverhandlungen nach der Wahl (nicht). Sie schreien zwar die ganze Zeit, die Vertrauensfrage soll so schnell wie möglich gestellt werden, aber sich mit der SPD an einen Tisch setzen um einen passenden, günstigen Termin zu finden, wollen sie auch nicht.
#offenbar kein interesse an einer tatsächlichen lösung und diskussion#die wollen bloß plärren und mit dem finger auf scholz zeigen#i wanna scream#german politics#german stuff#kaj rambles#don't ask me when i turned into a politics blog i don't know either#aber ich kann im moment auch nicht weggucken#source dann in den replies
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Deep End
Vor zwei Jahren war ich mit Freund*innen im Kaifu-Bad (Freibad in Hamburg übrigens ein sehr teurer Spaß, aber das ist ein anderes Thema) und da war dieser kleine Junge, der vom 3er springen wollte. Er kletterte die Leiter hoch, stellte sich brav in die Schlange an, aber als er dann dran war, ging gar nichts mehr.
Ich war viel zu weit weg, um sein Gesicht zu sehen, aber seine Angst war klar erkennbar. Die Körperhaltung ähnelte der eines Höhlenmenschen, Schultern gesenkt, Blick nach unten gerichtet auf das tiefe Schwimmbecken. Immer wieder lief er auf das Brett und wieder zurück, nervöses Zappeln, Kopfschütteln. Von hinten all die anderen Kinder, teils viel kleiner als er, die ihn zu ermutigen versuchten.
Auch von unten hörte man seinen Vater aufmunternde Worte rufen. Inzwischen hatten viele Menschen, die um den Sprungturm herum auf ihren Handtüchern saßen, von der Nummer mitbekommen. Es lag Spannung in der Luft, ein kollektives Daumendrücken für diesen fremden Jungen, voll freudiger Erwartung an den Moment, in dem er springt und merkt, dass das gar nicht so schlimm ist wie gedacht, ja, sogar Spaß macht.
Der kleine Junge ging bedröppelt auf die Plattform zurück. Sein Vater kam die Leiter hoch und alle, die auf diesen kleinen Sprungturm passten, schienen ihm gut zuzureden. Ein anderes Kind schlenderte aufs Brett wie im Spaziergang und bot ihm die Hand an. Gemeinsam springen wollte er aber auch nicht. Als wüsste er schon: Es gibt Dinge im Leben, da muss man allein durch.
Irgendwann ging er wieder aufs Brett. Das Publikum fieberte mit, hielt den Atem an. Wird er es diesmal machen? Der Moment zog sich. Ich musste wegsehen, ich ertrug diese Spannung nicht. Und dann hörte ich es platschen; er war einfach gesprungen. Das halbe Freibad am klatschen. Augenblicke später tauchte er auf und man sah den Stolz in seinem gesamten Körper. Er hatte die Ängste bezwungen.
Vor einigen Wochen hab ich diese Postkarte gefunden und mich an die Geschichte erinnert. Und ich kann sie noch heute so gut nachfühlen. Denn ich bin dieser kleine Junge, der nicht springen kann, der Angst hat und sich Sorgen macht, ob ich will oder nicht. Viel zu lang steh ich schon auf diesem verdammten Brett, es ist heiß, ich muss Pipi und ich will doch nur runterspringen können, im Wasser planschen mit all den anderen, hinterher Freibadpommes schnabulieren und dabei Skip-Bo spielen.
Stattdessen steh ich da wie angewurzelt, hab Angst vor Dingen, die ich schon tausendmal gemacht hab. „Alter, ich bin schon vom 5er gesprungen“, denke ich. „Na klar, war das scary as hell, aber wie nice isses hinterher, dieses Gefühl, etwas geschafft zu haben. Und jetzt scheitere ich. Am f***ing 3er des Lebens.“ Je länger ich da stehe und je mehr Menschen erwartungsvoll auf mich gucken, desto mehr Druck mach ich mir. Recherchiere beeindruckende Wege, wie ich da jetzt runterkomme. Köpper, Schraube, Rückwärtssalto.
Dabei muss ich doch nur irgendwie springen, man. Freestyle? Vivistyle? Scheißegal, weil: Mein Publikum will doch einfach nur, dass ich unten ankomme… Und wenn ich drum bitten würde, würde es dabei weggucken, jede Wette... Nur...
Vielleicht bin ich grad noch nicht so weit. Brauch noch nen Moment auf dem Brett. Und ich weiß, bei dem letzten Schritt.. da kann mir keine*r helfen, da muss ich allein durch.
Also bitte nicht hinsehen. Irgendwann hört ihr mich schon platschen. Selbst wenn mein Bauchklatscher dann der einzige Applaus sein sollte.
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Rotes Pflaster
..] „Judy!“ „Ja, Spatz?“, fragt sie und schiebt ihren Arm noch ein wenig unter Livias Hintern, um sie höher auf ihren Arm heben zu können, sodass es dem Mädchen möglich war, nicht nur ihre Beine, sondern auch ihre Arme um Judith‘ Körper zu schlingen. Genau genommen war dies nur ein Versuch, ihre Arme konnte sie gerade so um ihren Hals schlingen, dafür waren sie lang genug. Ihre Beine dagegen hingen eher an ihren Seiten hinab. „Aua“, murrt sie leise und bringt das junge Mädchen dazu, ihre Schritte etwas zu beschleunigen. „Ich weiß, Livy, wir machen da gleich ein Pflaster drauf und dann gibt es auch eine ganz, ganz geheime Heilkunst von mir, die ich dir gerne zeige. Bist du damit einverstanden? Die darfst du aber niemandem verraten!“, sagt sie und zieht ihren eigenen Kopf etwas zurück, um Livia ins Gesicht blicken zu können. Die runden, geröteten Augen blickten ihr fragend entgegen, dass die Neugier des Kindes jedoch geweckt war konnte man an diesen deutlich sehen. Schnell fing sie an zu nicken. Judith schnappte jedoch spielerisch nach Luft und setzte einen gespielt, erschrockenen Ausdruck auf ihre Züge, als sie eine Kopfdeutung in Georges Richtung machte. „Oh nein.. was meinst du? Müssen wir George danach ganz doll in den Bauch zwicken, damit er das Geheimnis auch nicht ausplaudert?“, fragt sie und greift mit ihren Fingerspitzen dabei in die Seite des Mädchens, um sie kurz durchkitzeln zu können. Ein Lachen ertönte, versiegte nun auch die letzten Tränen aus den Kindsaugen, was Judith zufrieden Lächeln lässt. Auch auf Georges Lippen sah sie ein Lächeln aufkommen, auch wenn er kurz darauf protestierend seine Hände in die Höhe hob, als sie das untere Geschoss erreicht und nun, wenige Augenblicke später in der Küche standen. „Ich würde doch nieeeemals etwas ausplaudern! Ihr seid ja total übergeschnappt!“, spottet er in die Richtung der Mädchen, entlockte dem Kind somit ein weiteres Lachen, um sie weiterhin erfolgreich von den Schmerzen an ihrer Stirn ablenken zu können. Zwar hatte Judith nie gewusst, wie sie teilweise in den unterschiedlichen Situationen mit Livia umzugehen hatte. Eine Anleitung besaß sie nicht und auch Christos war nicht immer zur Seite, um sein väterliches Wissen an sie weitergeben zu können. Alles was ihr blieb war ihr Instinkt, von dem sie hoffte, dass er sie stets richtig handeln ließ. Jetzt wo sie das Lachen hören konnte, griff sie grinsend nach den Knöcheln des Mädchens, als sie es auf der Anrichte absetzt und ihr mit großen Augen entgegen blickt. „So! Du bleibst hier ganz still sitzen, ja? Dass du mir da herunterpurzelst wollen wir gar nicht haben, okay?“, fragt sie und als sich die kleinen Daumen in die Höhe recken, nickt Judith zufrieden und beginnt nun, sich einem der Hängeschränke zu begeben, wo sie ihre ganzen Vorräte, aber auch ihre medizinischen Sachen aufbewahrten. Viel war nicht mehr übrig, vor allem Medizin, weshalb sie hoffte dass Christos und Rachel ein paar Erfolge mit nach Hause bringen würden. Doch Verbandsmaterialien waren noch zu finden und irgendwo in einer kleinen Schachtel, vergraben unter all den Verbandsmaterialien konnte sie tatsächlich eine Packung mit Pflastern finden. George hatte es sich mittlerweile zur Aufgabe gemacht neckend an den Schnürsenkeln von Livias Schuhen zu ziehen, was sie mit erschrockenen Lauten bemerkt und beginnt, sich lautstark bei dem jungen Mann zu beschweren. Dass er damit jedoch nur sichergehen wollte, dass er da war, sollte der kleine Wirbelwind auf die Idee kommen doch hinabzuspringen oder womöglich zu stürzen, kam Judith erst in den Sinn als sie seinen Blick auffangen konnte. Ein kurzes Lächeln war für ihn auf ihren Lippen erschienen, als sie nun auch schon wieder ihre Aufmerksamkeit auf Livia lenkt. Eine Packung Taschentücher konnte sie auch ergattern, weshalb sie mit der Schachtel Pflaster und Taschentücher bewaffnet vor ihr ihre Position einnahm und Livia dazu brachte, erst einmal die Pflaster zu halten. „Magst du dir davon eins aussuchen? Die haben unterschiedliche Farben“, schlägt Judith vor und fährt der jungen Blondine kurz durchs Haar, als sie ihr auch schon die Schachtel öffnet, damit Livia abgelenkt war, während Judith begann vorsichtig mit einem Taschentuch das Blut von ihrer Kopfwunde zu tupfen. So kleine Wunden hatten es an sich, dass sie besonders stark am bluten waren. Doch Livia zeigte auf sie keine Anzeichen von Übelkeit, oder Schwindel, was sie eine Gehirnerschütterung vorerst ausschließen lässt. Sie würden sie die nächsten Tage beobachten müssen, was sich jedoch nicht als allzu schwierig anstellen würde. Kurz verzogen sich Judith‘ Gesichtszüge, als sie sich vorstellte, wie Christos reagieren würde, wenn er sehen würde dass sein kleiner Stolz verletzt war. Judith hatte nur einen Moment nicht aufgepasst, sich zu sehr auf das Gespräch mit George konzentriert und somit ihre Aufsichtspflicht verletzt. „Hast du dir eins ausgesucht?“, fragt sie, blinzelt einige Male schnell, um dann auch schon wieder auf das Mädchen zu blicken, die ihr ein knallrotes Pflaster entgegen streckt. „Hm, soll wohl allen direkt ins Auge springen, ja?“, fragt sie und verdreht ein wenig die Augen, woraufhin jedoch auch gleich ein Grinsen folgt. Er würde es ja sowieso merken. Und so wie sich Livia momentan an ihrer Sprachentwicklung erfreute, würde sie es ihm gleich zu beginn erzählen. Da war sich Judith sogar ziemlich sicher. „Also schön!“, stimmt sie an, legt das blutige Taschentuch auf die Seite und nimmt ihr das Pflaster aus der Hand, ehe sie kurz, grinsend vor Livias Gesicht Grimassen schneidet und die Papiere von den Klebeseiten zieht, um das Pflaster auch schon auf die Wunde zu kleben. „So, mein Schatz, bist du bereit?“, fragt sie und sieht sie abwartend an, ehe diese mit dem Kopf schüttelt und Judith kurz stutzig machte. „George muss weggucken!“, protestiert das Kind, woraufhin George zu lachen anfängt, sich aber keine Mühe macht der Anweisung zu trotzten und stattdessen seinen Körper von den Mädchen abwendet um stattdessen mit verschränkten Armen darauf zu warten, dass sie fertig waren. Nachdem Livia ihr nun abwartend entgegen blickt, fängt Judith an sanft gegen ihre Nasenspitze mit dem Zeigefinger zu tippen, dann auf ihren Brustkorb, in welchem das kleine Herz schlägt und anschließend ihre Lippen sanft auf das Pflaster senkt. „Jetzt kann es gar nicht mehr wehtun“, flüstert Judith mit einem kurzen Zwinkern in ihre Richtung, als sie auch schon das Strahlen des Kindes willkommen heißt. „Ich glaube die anderen sind wieder da“, wirft George ein, der sich noch immer weggedreht hat und das aufgeregte Quietschen von Livia verdeutlicht, dass sie ihren Vater unbedingt in Empfang nehmen wollte. „Dann los“, sagt Judith noch, als sie sie wieder von der Anrichte gehoben und auf ihren Füßen abgesetzt hat. Draußen im Vorgarten waren die anderen am trainieren, hörten jedoch auf, als der Wagen vor dem Haus zum stillstand kam und Livia über den Rasen in Richtung des Autos rannte. [..
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Territorium- und Stammesbewusstsein
Kennst du das? Du siehst, wie jemand von anderen bedrängt wird und der Impuls ist da: Ich will helfen. Aber du tust es nicht? Du zögerst, beobachtest die Situation und es drängt sich immer mehr dieser Impuls auf, helfen zu wollen, aber du tust es immer noch nicht. Es ist für ausstehende jetzt leicht, so eine Situation zu bewerten und wahrscheinlich über die Dinge zu reden, die sie wohl gemacht hätten. Aber wahrscheinlich hätten sie dasselbe getan, wie du: weiter beobachten, sich schlecht fühlen, den Impuls innerlich aufschreien lassen und weiter beobachten. Es ist menschlich und erklärbar. Dieser Artikel soll hier wertfrei versuchen Licht ins Dunkle zu bringen. Territoriumbewusstsein Menschen sind eher bereit ihr Haus oder Wohnung zu verteidigen als draußen auf der Straße gegen jemanden zu kämpfen. Schüler intervenieren leichter in eskalativen Streitereien auf dem Schulhof, als auf dem Nachhauseweg. Das liegt an einem sehr alten Denken, dass in Urzeiten dazu beitragen hat, das Überleben der Gruppe zu sichern. Es ist das, was wir als „meins“ bezeichnen und das wir zu verteidigen bereit sind. Das eigene Haus ist daher wichtiger als irgendeine Situation auf der Straße. Der Schulhof wichtiger als der Nachhauseweg. Menschen fühlen sich nicht zuständig für Situationen, die außerhalb ihres Gebietes sind. Wenn diese Gebiete dann auch noch heruntergekommen sind, sinkt die Bereitschaft, sich zu kümmern um weitere Punkte. Übrigens eines der Gründe, warum Bahnhöfe öfter zu Tatorten werden als schöne, gepflegte Parks. Täter und Tätergruppen nutzen dieses Denken, um ihre Dominanz zu festigen. Sie übernehmen Räume wie z.B. Straßen, Parks, Zugabteile oder auch Teile davon, um sie zu „ihrem“ zu machen. Alle anderen Anwesenden, sind dann auf einmal nicht mehr im „öffentlichen Raum“, sondern im Raum der Gruppe XY. Zwar nicht rechtlich, aber das ist in diesem Moment irrelevant. Wir sind gefühlt Fremde in einem gewaltsam besetzen Raum. Dieses Besetzen eines Raumes kann man sogar noch weiterführen. Nehmen wir einmal an eine Gruppe von drei Männern hat sich ein Wagenabteil durch ihr lautes, dominantes und aggressives Auftreten zu eigen gemacht. Jetzt suchen sie weiter nach ihrem Opfer, um ihre Macht weiter zu festigen.. Wenn sie sich eine Person ausgeguckt haben, dringen sie weiter in dessen Raum ein, um wiederum diese Person dominieren und „besetzen“ zu können. Das Ziel sind in der Regel z.B. Konsumgüter wie Handys oder auch Geld. Das Opfer wird so sehr unter Druck gesetzt und auch herabgesetzt, dass es zum Schluss entweder schwer verletzt ist, weil es sich verweigert hat oder es ist sein Handy einfach los. Oder beides. Territoriumbewusstsein wird von den Tätern nicht im wissenschaftlichen Sinne bewusst genutzt, sondern ist ein uraltes Mittel, um ein Vakuum wie einen „öffentlichen Raum“ zu füllen, indem man es einfach als „,meins“ deklariert (z.B. wie der "Wilde Westen" in den USA) Die Anwesenden merken zwar, dass es falsch ist, zögern aber in der Regel, sich dagegen aufzulehnen, weil die Angst zu groß wird, einem bereits dominanten „Oberhaupt“ die Stirn zu bieten. Es wird dann eher der eigene Raum geschützt, um möglichst heil aus dieser Situation herauszukommen. Der eigene Raum ist noch „meins“. Schutz wird durch "Unterwerfung", z.B. weiterhin Still sein und weggucken, erreicht. Stammesbewusstsein Hinzu kommt meistens noch das Stammesbewusstsein. Wir sind bereit, die Menschen zu schützen, die uns wichtig sind. Im Allgemeinen sind das bei Erwachsenen ca. 150 Menschen, de wir zu unserem „Stamm“ zählen. In extremen Fällen springen wir für diese Menschen helfend zur Seite. Kinder sind da übrigens weitaus selektiver. Sie beziehen sich nur auf den wirklich engen Kreis ihrer Familie (Mutter, Vater, Geschwister, Großeltern). Anderen Menschen zu helfen, steht nicht in unserem Protokoll. Stell dir mal vor, in diesem Zugabteil würden auf einmal alle 10-20 Menschen aufstehen und sich gegen die Tätergruppe von 3 Männer stellen. Der Raum wäre sofort zurückerobert und die drei Männer hätten ihre Macht sofort verloren. Aber es gibt kein „wir“, wenn die Territoriumeroberung schon zu weit gegangen ist. Die Territoriums“eroberung“ bei dem Opfer ist uns in diesem Fall dann, evolutionär gesprochen, auch egal. Er gehört nicht zu „uns“. Warum also einschreiten? Auch wenn wir wissen (!), dass hier Unrecht geschieht. Unsere Angst zu überwinden ist viel zu schwer und wenn wir gar Todesangst haben unmöglich. Heute Beides, das Territorium- und Stammesbewusstsein ist heutzutage nicht mehr so sehr ausgeprägt, wie zu Urzeiten. Wir haben mittlerweile verstanden, dass wir Gesetzte haben und Regeln im Umgang mit anderen Menschen pflegen sollten. Trotzdem fallen wir auf dieses archaische Denken schnell wieder herein, wenn es zur Anwendung kommt. Dass wir hier im Zwiespalt sind, helfen zu wollen und es dann doch lassen, zeugt von unserer Entwicklung. Aber über Jahrhunderte antrainiertes und weitergegebenes Denken und Verhalten lässt sich nicht so einfach abstreifen. Es braucht schon eine bestimmte innere Haltung, äußere und innere Wahrnehmung und Angstbeherrschung, um in solchen Situationen, wie die im imaginären Zugabteil, einzuschreiten. Aber auch hier muss man weiterhin auch taktisch denken. Allein gegen eine Gruppe von Menschen zu bestehen, ist sehr schwierig bis unmöglich. Man sollte sich immer Hilfe holen, bevor man sich in Gefahr begibt. Das Einschreiten in hitzigen Situationen muß immer konstruktiv sein, um eine Eskalation zu verhindern bzw. sie schnell einzudämmen. Wir nehmen heute immer mehr wahr, wo überall Gewalt herrscht: an Schulen, in Ländern, Haushalten, gegen ethnische Gruppen, Völker, Religionen, Geschlechter etc. Und wir haben eine Meinung zu Gewalt. Die alten Prinzipien des Schützens der eigenen Leute im eigenen Raum ist aber tief in unserem Bewusstsein verankert. Und sie werden immer noch angewandt und wir reagieren darauf. Read the full article
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…indem Du ihnen zeigst, dass es auch anders gehen kann…
Vorab: Es wird kein politischer Beitrag – investigativen Journalismus überlasse ich anderen. Meine persönliche Meinung zu G20 findet sich nicht in diesem Beitrag wider, schildert lediglich die Fassungslosigkeit einer Hamburger Familie.
Rückblick: Weit vor dem G20 Gipfel begegneten uns immer mehr polizeiliche Einsatzkräfte. Die Stimmung auf das was folgt, noch unnahbar – sicher fühlte man sich. So viele Einsatzfahrzeuge zu sehen, freute vor allem meine Söhne. “Tatütütatata!”, so der 2jährige.
Es ist Donnerstagabend, ein Tag vor dem G20 Gipfel, der Fernseher läuft auf den Nachrichtensendungen, im Wechsel, damit wir nichts verpassen und schauen gebannt auf die Demonstration am Hafen. Mein großer Sohn, 9 Jahre, sitzt neben uns, der Kleine spielt währenddessen mit seinen Autos. Die Szenen, die sukzessive folgten, machten uns sprachlos. Der große Sohn stellte Fragen, wir versuchten Antworten zu finden. Fernsehen aus. Kinder ins Bett. Fernsehen wieder an. Fassungslosigkeit.
Der nächste Tag: Soweit Routine. Der Große zur Schule, der Kleine in die Kita. Was auffiel, war die ungewöhnliche Ruhe weit weg von der Szenerie in der Stadt. Die Kita – leer. Die Straßen in Hamburgs Norden ebenfalls.
Ein Blick auf das Handy, das stetig die neuesten Live-Blogs aus Altona aufzeigte. Mulmiges Gefühl im Büro. Viele Anrufe. Verunsicherung.
Ungewöhnliche Stille und dennoch Normalität zeigte sich in meinem Berufsalltag. Das Handy blinkte wieder. Diesmal ein Video. Das was ich sah, ließ das Blut meiner Venen rückwärts fließen.
DAS war nicht Hamburg. Unglaublich stellte ich die Frage “Wo?”. Ottensen, war die Antwort. Es folgten weitere gespenstische Videos, unter anderem aus Altona, Große Bergstraße.
Ein schwarzer Mob durchzog an diesem Freitag bis spät in die Nacht sein Unwesen in Hamburg und vermalte das ach so schöne Bild von Hamburg. Das waren keine Hamburger. Hamburger lieben ihre Stadt. Es wurde alles angezündet und demoliert, was ihnen in den Weg kam. Und jetzt wäre eine persönliche Meinung angebracht. Ich zügel mich.
Ein Anruf der Kollegen in die Innenstadt, lässt uns wissen, wie ernst die Lage auch dort ist.
Die Absurdität nimmt seinen Lauf, denn der Alltag läuft weiter. Schulfest. Gute Miene zum Bösen Spiel. Klingt dramatisch. Empfinde ich so. Während Hamburgs Stadt brennt, sind wir auf dem Schulfest. Die Kinder lachen, haben Spaß. Wie es wohl den Kindern in der Stadt geht?
Lange bleiben wir nicht bei dem Schulfest. Ungewöhnlich an diesem Freitag ist auch der Feierabend meines Mannes. 16 Uhr. So saßen wir am frühen Nachmittag im Garten, während wir die Bilder aus dem Fernsehen weiter verfolgten.
Ein Anruf eines Schulfreundes meines Sohnes brachte den Abend zu einem weiteren persönlichen Ereignis. Ich bat meinen Mann lediglich den Jungen zum Freund zu fahren. Und nicht die Treppe vom Tragen der vollgestopften Taschen herunterzufallen.
Da lag er nun mit dickem Fuß auf dem Sofa, während die Bilder aus der Schanze uns den Atem nahmen. Die emotionalen Schmerzen wurden größer und bei meinem Mann dazu noch die physischen.
Es war ein Ausnahmefreitag wie aus einem schlechten Film. Neben dem Szenario aus dem Fernsehen, redete ich auf meinen Mann ein, in die Notaufnahme zu fahren. Da saß ich nun mit dem Großen auf der Couch, verfolgten gebannt die Bilder aus dem Fernsehen, während mein Mann ins Krankenhaus fuhr.
Die Stunden verstrichen, mein Sohn schlief auf dem Sofa, die Bilder wurden im Fernsehen unglaublicher. Mein Mann saß in der Notaufnahme und verfolgte dort auf N24 die Szenerie in der City. Kurz nach Mitternacht humpelte er mit Bandage durch die Haustür. Da saß er nun, leidend wie es sich für einen Mann gehört.
Samstagmorgen am Frühstückstisch: Die Bilder der vergangenen Nacht waren unbegreiflich. Auf die vielen Fragen unseres Sohnes fanden wir die Antwort – wir fahren zur Demonstration. Es muss auch anders gehen! Unsicher, ob mein Mann mit seinem Humpelfuß einige Meter marschieren konnte, unsicher, ob sich der schwarze Mob erneut bilden würde. Wir diskutierten, immer mit Blick auf Twitter (dafür habe ich den Kurznachrichtendienst schon immer geliebt!).
Kurz entschlossen, fuhren wir mit dem Auto zur S-Bahn und von da aus in die Stadt. Ausstieg Stadthausbrücke. Wir stiegen die Treppen empor und das erste, was wir sahen, waren unzähligen Polizisten, schwer uniformiert. So wie aus dem Fernsehen. Der Große staunte, der Kleine rief euphorisch “Tatütata!” Und wir? Wir fühlten die Richtigkeit unserer Aktion. Von der Seitenstraße aus sahen wir die demonstrierenden, bunten, musikalischen Menschen. Über uns kreisten lärmend die Hubschrauber. Wir reihten uns der marschierenden Menge ein.
Die Stimmung war ausgelassen, fröhlich und bunt. Ob Jung oder Alt – sie waren alle da.
Von der Willy-Brandt-Straße aus strahlte uns Hamburgs langjähriges Wahrzeichen mit seiner vollen Pracht entgegen – der Michel. Es roch nach Hamburg.
So marschierten wir aufwärts die Reeperbahn entlang. Vorbei an sitzenden, freundlichen Menschen, neben musikalischen Zügen mit tanzenden und lustigen Menschen. Auch vorbei an Häusern, zeigend mit dem Amüsement des Reeperbahn-Flairs.
Den Fehler, den alle Eltern wohl machen, um nicht in Erklärungsnot zu gelangen “Weggucken, Schatz! WEGGUCKEN!” Nun, dass das die falsche pädagogische Methode war, war uns dann just in dem Moment auch klar. Also neben Demonstration, Humpelfuss, nun auch kurzweilige Sexualkunde. Abgelenkt wurde die Aufklärung zwischen Vater und Sohn als wir an der Davidswache vorbeikamen. Riesige Wasserwerfer standen direkt neben der bekannten Polizeiwache. Davor ein friedliches Aufgebot von protestierenden, älteren Menschen (im Rainer Langhans-Stil).
Sichtlich erschöpft standen dort die stark uniformierten Polizisten und winkten dennoch freundlich unseren Kindern zu, luden sie ebenfalls zur Besichtigung in ihre Fahrzeuge ein.
Wir bedankten uns, und zeugten Respekt für ihre Leistung der vergangenen Tage.
Der demonstrieren Gruppe abgewendet, gingen wir entlang zum Hafen, zu der verletzten Hafenstraße von Donnerstagabend.
Die zum Glück einzigen Blessuren, die wir sahen, waren die eingeschlagenen Scheiben eines Nobel-Hotels. Ansonsten wirkte die Hafenstraße gespenstisch. Hier tobt normalerweise das Leben, unterstrichen vom Verkehrslärm. Das einzige, was Lärm machte, waren die Hubschrauber, die laut über uns kreisten. Keine Autos. Vereinzelt Menschen.
Wir stiegen in die Bahn.
Im Internet schloss sich die Gruppe “Hamburg räumt auf” zusammen. Ich sagte spontan zu.
Sonntagmorgen: Erneute Ausschreitungen. Pferdemarkt. Nicht so schlimm wie am Vortag, dennoch prägen die Bilder der Einwohner auf Twitter von Samstagabend. Sie sind müde und kaputt. Ergreifen teilweise Selbstjustiz. Mein Vorhaben Solidarität zu zeigen, verstärkte sich von Minute zu Minute.
Wir sitzen am Mittagstisch, die Sonne scheint, die Kinder schwitzen und der Große ruft “Freibad!” Meine Antwort: “Ihr Freibad, ich Schanze!”
Ich schnappe mir die Handtasche, die Autoschlüssel, stehe an der Tür und schaue in vier kleine traurige, blaue Augen. Ich lege die Handtasche samt Schlüssel ab, gehe ins Schlafzimmer und packe meine Badetasche.
Ein Blick auf die sozialen Medien, die bereits mehrere tausende Menschen zeigten. Die Schanze “braucht” mich nicht. Mich braucht meine Familie. Ich bin Mutter und trage heute die Verantwortung glückliche Kinder einen schönen Sonntag zu bescheren.
(Wir hätten zusammen in die Schanze fahren können, aber die emotionalen Bilder, sowohl im Fernsehen als auch live vor Ort- wenn auch friedlich – veranlassten uns nicht gemeinsam dorthin zu fahren und letztendlich gar nicht).
Wie erklärst du Deinem Kind die Bilder aus dem Fernsehen? G20 in Hamburg ...indem Du ihnen zeigst, dass es auch anders gehen kann... Vorab: Es wird kein politischer Beitrag - investigativen Journalismus überlasse ich anderen.
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Tag 733 / Ich kann das gar nicht alles aufschreiben, was ich denke
Aber ich will das alles festhalten. Jeden Gedanken. Das, was ich momentan als verändertes Denken wahrnehme. Das, was mögliche Ursachen für momentane Veränderungen im Denken, im Wahrnehmen, im Schreiben sein könnten. Ich denke so viel. So viel durcheinander. Viele Selbstabwertungen, viele Zweifel, auch Pessimismus, auch Perspektivlosigkeit, auch Verunsicherung. “Ich will nicht alt werden.” zum Beispiel. Oder “Die meisten Menschen sind blöd.” “Ich will ins Bett. Ich will nur noch schlafen. Noch nicht mal Lust zum Bloggen, Kuchenbacken, Rauchen.”
Ich stelle fest: “Ich bin müde vom Welt ändern wollen.” Und fürchte: “Vielleicht auch vom eigenen Kampf gegen den Stoff.”
Dennoch springe ich auf wie gestochen, als sich ein Mann mit einer Bierflasche neben mich setzt. Selbstvorwürfe: “Überreagiert? Sollte ich mich entschuldigen, erklären?” “Ich setzte mich nicht weg, weil ich Sie doof finde oder weil ich Sie verurteile mit Ihrem Bier. Ich stehe auf und sitze dann halt gar nicht, weil ich mich schützen muss.”
Der eine in der Nachsorgegruppe sagt: Ich habe mich ja für ein anderes Leben (oder so ähnlich) entschieden. Das rüttelt was in mir wach. Ja, genau! Dafür entschieden. Bewusst gewählt. Neues Leben! Leid rausnehmen, an die Entscheidung erinnern!
Der andere in der Nachsorgegruppe sagt über jemand nicht anwesenden, jahrelang clean Lebenden: “… hat sich eine positive Abstinenzlebenswelt geschaffen.” Das klingt echt gut, das klingt total erstrebenswert.
Der nächste in der Nachsorgegruppe sagt, dass man sich im ersten cleanen Jahr auf sich konzentrieren und selbst neu kennenlernen sollte (Wer bin ich? Was will ich? Was tut mir gut? Welche Arbeit passt zu mir?…). Und ich frage mich panisch: “Hab ich das denn gemacht? Weiß ich, was ich will? Lebe ich zu viel im HierundJetzt, mache ich mir zu wenig Gedanken über die Zukunft? Habe ich alles falsch gemacht im ersten Jahr?”
Es ist alles so anstrengend! Das Duschen, das aus dem Haus Gehen, das Zuhören, wenn andere über Depression reden, wenn andere den Begriff Co-Abhängigkeit in einem für mich absolut fremden Kontext verwenden, das Aushalten, das Weggucken, das Stehenlassen, das Weitermachen, das Zugeben wie anstrengend alles ist, das Denken, das alles festhalten Müssen - tippend oder wenn Tippen zu anstrengend wird, dann sprechend als Memo -, das empfindlich Sein, das Bewerten, das Urteilen, das selbst Erwischen beim Bewerten und Urteilen, die Enttäuschung über nur einen einzigen glücklichen Moment am Abstinenzgeburtstag, Geduld haben, Single sein, die unfreiwillige Sexabstinenz, das Einkaufen, das U- und S-Bahnfahren, die Leute und so viel mehr.
Beim Rausgehen am Ende der Nachsorgegruppe lese ich das Wort Zuversicht. “Oh, das ist ja ein schönes Wort!” Als hätte ich es noch nie gehört.
#Erschöpfung#Antriebslosigkeit#Depression#Antidepressivum#emotionalinstability#Gedankenkreisen#Gedankenchaos#zwanghaft#Selbstunsicherheit#Konsumverlangen#dissoziieren#unhappysober
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