#Verächtlichkeit
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Verdrängte Enttäuschung.
Ich befürworte es, alle staatlichen Maßnahmen kritisch zu hinterfragen, nicht nur die Maßnahmen mit und an der aktuellen Pandemie. Was ich strikt ablehne, ist die maßlose Sprache, die vulgären Formulierungen und förmlich spürbare Schnapp-Atmung der kritischen Geister, das Verächtlichmachen des derzeitigen Mainstreams. Vielen, eher dem linken Spektrum zugerechneten, kritischen Geistern folgte ich über viele Jahre, manchen über Jahrzehnte. Doch so viele der mir liebgewonnenen kritischen Linken haben die Sachlichkeit eingetauscht gegen Häme und Hetze. Und ich dachte bei mir, dass jetzt all der Frust herauskommt, der sich seit dem Ende der Kanzlerschaft Willy Brandts aufgestaut hat, der Frust, dass es über viele Jahre eine Mehrheit links von der Union gegeben hat und man, sprich die SPD, diese Mehrheit buchstäblich links liegengelassen hat und dass linkes Reden nur fürs Papier gut war.
Joseph Kuhn beschreibt meinen Eindruck auch in seinem letzten Absatz.
» [...] Zwischen der berechtigten und notwendigen Kritik an gesellschaftlichen Missständen und obskuren Verschwörungstheorien scheint es nur einen schmalen Grat des Niemandslands zu geben, mit einem hohen Risiko für Grenzgänger, in den Abgrund des Abgründigen zu stürzen. ... | ... Man kennt es aus der Medizinkritik, die mitunter gläubige Homöopathen hervorbringt, unerreichbar für jedes Argument. Man kennt es von politischen Radikalisierungsprozessen, die im Terror enden, besonders irritierend, wenn der Ausgangspunkt eine humanistische Sicht auf die Welt war, an den Machtverhältnissen verzweifelnd, aber nicht von guten Mächten wunderbar geborgen.
Und man kann es jetzt in der Coronakrise beobachten. Wolfgang Wodarg ist so ein Fall. Seine in langen politischen Auseinandersetzungen mit einer lobbyverstrickten Gesundheitspolitik erworbene Glaubwürdigkeit, für eine am Menschen orientierte Medizin einzutreten, hat sich in der Coronakrise für mich und viele andere aufgelöst. Er ist zum dogmatischen Kämpfer gegen einen von ihm vermuteten „großen Plan“ geworden. Selbst hinter einer Laborpanne sieht Wodarg inzwischen eine Einflussnahme der Regierung.
Klaus-Jürgen Bruder ist ein anderer Fall. Er ist einer der ganz Großen der kritischen Psychologie. [...] Sein Lebensthema waren die Freiheit und eine Psychologie, die den Menschen dabei zur Seite steht, statt zu ihrer „Normalisierung“ und systemfunktionalen Anpassung beizutragen. Seit einiger Zeit raunt er nun aber in höchst anrüchigen Foren wie KenFM oder Rubikon verschwörungstheoretisch über verborgene Absichten hinter der Coronakrise. Es sei eine Inszenierung, um Menschen unter die Macht der Herrschenden zu beugen.
Man verstehe mich nicht falsch. Dass in Gesellschaft und Politik immer wieder Kräfte am Werk sind, die es nicht gut mit uns meinen, und dass auch die Coronakrise manchem Autokraten und solchen, die es gerne wären, dazu dient, demokratische Rechte abzubauen, will ich ebenso wenig bestreiten wie die Tatsache, dass sich die Coronapolitik auch hier in Deutschland nicht gerade durch demokratische Vorbildlichkeit auszeichnet. Die wiederholte, gerade wieder lauter werdende Forderung nach einer Parlamentarisierung der Coronapolitik ist ein Reflex dieser unguten Situation.
So wenig wir deswegen in einer „Merkeldiktatur“ leben, wie es die Rechten formulieren, so wenig folgt daraus, dass die Politik einen großen Plan zur Unterdrückung der Menschen in Szene setzt. ... | ... Es ist, als ob das lebenslang mit guten Gründen trainierte Misstrauen gegen die Mächtigen seinen Gegenstand aus den Augen verloren hätte und sich jetzt im Nebel einfach ein anderes Ziel sucht. ... | ... Mag sein, dass die [...] Menschen, die sich scheinbar alles gefallen lassen (was sie ja gar nicht tun), manchmal zu naiv sind, oder zu duldsam gegenüber den Zumutungen der Politik, oder in manchen Ländern auch zu ängstlich, um sich gegen echte Autokraten zu wehren, oder zu verblendet, aber das ändert nichts daran, dass man im Nebel nichts sieht. Die Verächtlichkeit gegenüber den vermeintlichen „Schlafschafen“ teilst du mit den Rechten. Kann es sein, dass das deine verdrängte Enttäuschung darüber ist, dass sie in all den Jahren nicht mit dir in die Revolution für eine bessere Gesellschaft gezogen sind? Dass sie lieber das „bisschen Fussball“ (Wolf Biermann) vorgezogen haben und lieber auf die Werbung als auf dich gehört haben? [...] «
Joseph Kuhn :: ScienceBlogs :: 01.11.2020 :: Klaus-Jürgen Bruder: Enemies in the fog? :: https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2020/11/01/klaus-juergen-bruder-enemies-in-the-fog/?all=1
#Kritik#Missstände#Verschwörungstheorien#Radikalisierungsprozesse#Machtverhältnisse#Dogmatismus#Freiheit#Merkeldiktatur#Misstrauen#Autokraten#Verächtlichkeit#Schlafschafe#Revolution#Fussball#Werbung#Klaus-Jürgen Bruder#Joseph Kuhn#ScinceBlogs#rsoplink
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Wenn man solche Menschen mit einer gewissen leichtfertigen Verächtlichkeit Frauenjäger nennt, so geschieht es, ohne zu wissen, wieviel beobachtende Wahrheit in dem Worte versteinert ist, denn tatsächlich, alle leidenschaftlichen Instinkte der Jagd, das Aufspüren, die Erregtheit und die seelische Grausamkeit flackern in dem rastlosen Wachsein solcher Menschen. Sie sind beständig auf dem Anstand, immer bereit und entschlossen, die Spur eines Abenteuers bis hart an den Abgrund zu verfolgen. Sie sind immer geladen mit Leidenschaft, aber nicht der des Liebenden, sondern der des Spielers, der kalten, berechnenden und gefährlichen. Es gibt unter ihnen Beharrliche, denen weit über die Jugend hinaus das ganze Leben durch diese Erwartung zum ewigen Abenteuer wird, denen sich der einzelne Tag in hundert kleine, sinnliche Erlebnisse auflöst – ein Blick im Vorübergehen, ein weghuschendes Lächeln, ein im Gegenübersitzen gestreiftes Knie – und das Jahr wieder in hundert solcher Tage, für die das sinnliche Erlebnis ewig fließende, nährende und anfeuernde Quelle des Lebens ist.
Stefan Zweig - Brennendes Geheimnis
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Marokkanische Sahara: Algerien sollte sich nach der spanischen Position richten (libanesischer Schriftsteller und Journalist)
Kairo–Der libanesische Schriftsteller und Journalist, Khairallah Khairallah, hat die Erklärung aufgestellt, dass Algerien die gute Richtung der neuen spanischen Position einschlagen und sich nach der Madrider Position die marokkanische Sahara betreffend richten sollte.
Der libanesische Schriftsteller und Journalist hat in einem Artikel unterstrichen, welcher am Mittwoch in der Londoner Zeitung ’’Al-Arab’’ betitelt „die Welt hat sich verändert. Wird sich das algerische Regime verändern?“ veröffentlicht wurde, dass „es angebrachter gewesen wäre, dass sich der algerische Präsident eingesteht, dass sein Land selbst die Illusionen aufzugeben hat, worunter es lange gelitten hat und worunter „die Saharawis gelitten haben, welche vonseiten der algerischen Behörden in den verkommenen Lagern in Tinduf unter Verschluss gehalten wurden und werden“.
Er hat festgestellt, dass „es den Sinn eines würdevollen Lebens für diese Personen verfechten sollte, welches dem Leben der Saharawis ähnelt, welche in der Würde wie alle marokkanischen Bürger in den südlichen Provinzen des Königreichs Marokko leben“.
Khairallah Khairallah hat in Erinnerung gerufen, dass die Bürger der südlichen Provinzen Marokkos „zur Gänze den Respekt genießen, wovon der marokkanische Bürger in dessen Land genießt, mit Abstand der Ausbeutung, der Verächtlichkeit, der Verkommenheit und der Anheuerung der Kinder, zwecks dessen Waffen zu tragen und sie einzusetzen, wie es in den Lagern Tinduf vor sich geht“.
Er schrieb, dass die jüngste Position des Chefs der spanischen Regierung, Pedro Sanchez, die Frage der Sahara betreffend Alles geändert hat, hinzufügend, dass Algerien seine Position zu revidieren hat, anstatt sich darin zu verbohren, sich zu verweigern, anzuerkennen, dass es die Hauptpartei im Konflikt der Sahara ist und dass es Etwas gäbe, was sich die Front Polisario benennen lässt. Er merkte überdies an, dass Algerien seit 1975, nämlich seit dem Marokko seine südlichen Provinzen zurückerlangt hat, einen Zermürbungskrieg Marokko entgegen ausgetragen hat.
Der libanesische Journalist hat betont, dass Algerien, als es die Gaspassage in Richtung Spanien via die Gasfernleitung ausgesetzt hat, welche das marokkanische Territorium durchquert, sich verspekuliert hat, in dem es Marokko ahnden wollte, welches es sein Geschäft gut bestellen weiß, hat er festgestellt.
Er schrieb in dieser Hinsicht, dass „die Behörden vor Ort zutage gebracht haben, dass „Algerien den Ländern angehört, worauf man nicht in einer Welt bauen kann und darf, wo das Gesetz den Sieg davon trägt und dass das Gesetz nicht herangezogen werden sollte, zwecks dessen Zielsetzungen besonderer Natur zu erreichen“, erläuternd, dass das Problem nicht bei Algerien selbst liege, sondern bei einem System, welches nicht den Sinn der Manipulation der Versorgung mit Gas in einer Welt nachvollzieht, wo Europa eine Übergangsphase durchquert.
Der Autor des Artikels hat gefolgert, dass Spanien, in dem es eine korrekte und logische Position die Frage der Sahara betreffend angenommen hat, einen Anlass für das algerische Regime angeboten hat, sich mit der Logik auszusöhnen und zuletzt erkennen zu lassen, dass die Politik der Slogans nichts mit sich bringt und dass es besser für Algerien wäre, sich zuerst mit dem algerischen Volk auszusöhnen, anstatt eine Politik der Flucht jenseits der algerischen Grenzen durchzusetzen, zwecks dessen einer solchen Aussöhnung mit den Algeriern aus dem Weg gehen zu haben.
Quellen:
http://www.corcas.com
http://www.sahara-online.net
http://www.sahara-culture.com
http://www.sahara-villes.com
http://www.sahara-developpement.com
http://www.sahara-social.com
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Liebe Armenier, wo bleiben eure schwarz-rot-grünen Retter?
Warum ich heute den Konflikt in Bergkarabach mit anderen Augen sehe
Am 12. 3. 2011 organisierte ich zusammen mit einem Aramäer die bis dato größte Demo gegen Christenverfolgung in Frankfurt. Es kamen fast 2000 Aramäer, Kopten und deutsche Unterstützer, um gegen die bereits damals schon spürbare islamistische Expansionspolitik zu demonstrieren. Eigeladen waren auch die Armenier. Sie hatten erst begeistert zugesagt, dann aber aufgewiegelt durch den rotgrünen Mainstream buchstäblich in letzter Minute abgesagt. Ihr geistiger Vertreter – ein Bischofsvikar – sollte sogar den Schlusssegen erteilen.
Traurig und enttäuscht schrieb ich an den damaligen Vorsitzenden des Zentralrates Azat Ordukhanyan, der maßgeblich für die Absage verantwortlich zeichnete, nachfolgenden offenen Brief. Heute erscheint mir das Schreiben wie eine Vorausschau. Armenien ist weitgehend isoliert. Während die gesamte islamische Welt die Eroberung Bergkarabachs durch islamistische Söldner bejubelt, hüllen sich die schwarz-rot-grünen Eliten in Schweigen. Niemand geht für die bedrängten Armenier auf die Straße. Keine Antifa marschiert vor dem türkischen Konsulat auf. So wie damals 2011 auch kein einziger Armenier für die unter islamistischen Terror leidenden Kopten und Aramäer auf die Straße ging. Das Leben ist ein Bumerang – man bekommt alles zurück.
„Sehr geehrter Herr Azat Ordukhanyan,
Sie liegt immer noch auf meinem Schreibtisch, die wunderschön gestaltete Einladungskarte der „Gruppe24“ zum 96. Gedenktag für die Opfer des Genozids an den Armenien im Jahre 1915. Daneben die immer noch nicht ausgefüllte Teilnehmerkarte für die Veranstaltung in der Paulskirche, die heute um 19 Uhr beginnt. Zum ersten Mal mit einer Ansprache von Frau Erika Steinbach, jener Politikerin, die sich seit ewigen Zeiten für ihre Belange einsetzt und genauso lange dafür auf den Gedenkveranstaltungen mit Missachtung gestraft wird, in dem man sie als Bundestagsabgeordnete der Stadt Frankfurt und führendes CDU-Mitglied nicht einmal namentlich begrüßte. Das erste Mal ist mir dieser unschöne, aber wohlbedachte Fauxpas 2005 aufgefallen – spätestens seit diesem Jahr gehöre ich zu den wenigen Deutschen, die fast regelmäßig am 24. April in der Paulskirche ihre Solidarität mit dem Armenischen Volk bekunden. Seit 2004 setzte ich mich öffentlich, vor allem in Leserbriefen, Foren, und auf Demonstrationen für ihre Belange ein…
Sieben Jahre. Eine wahrhaft symbolische Zahl.„Sieben Jahre diente Jakob um Rachel“, steht in der Bibel geschrieben. Am Ende konnte er seine geliebte Braut erst nach vierzehn Jahren in die Arme schließen. Zwischen mir und den Armeniern dagegen wird es kein happy End geben. Mein Platz in der Paulskirche wird leer bleiben. Für immer.Genauso wie am 12. März 2011 der Platz auf der Tribüne an der Hauptwache leer blieb an dem der Bischofsvikar Archimandrit Serovpe Isakhanyan – auf eine verbindliche Zusage hin – (die Mail liegt noch in meinem Ortner) seinen Schlusssegen zur Großdemonstration gegen Christenverfolgung geben sollte. Diese Aufgabe übernahm „spontan“ der koptische Bischof Amba Damian.
„Spontan“ heißt, dass wir alle, vor allem ich als Hauptinitiator, sowie mein aramäischer Kollege Lukas Saliba zunächst einmal etwas rat- und hilflos waren und nicht wussten, wie das Programm jetzt weitergehen sollte. Der armenische Bischofsvikar aus Hanau (Nachbarstadt von Frankfurt) hatte es noch nicht einmal für nötig empfunden sich abzumelden oder zu entschuldigen. Eine solche „Missachtung“ und besser noch „Verächtlichkeit“, die den Grundregeln der Höflichkeit zu wieder läuft, wiegt im Falle eines christlichen Würdenträgers doppelt schwer. Scheinbar haben die Armenier andere Höflichkeitsregeln, denen wir „nützliche deutsche Idioten“ uns bei Bedarf nach Lust und Laune zu unterwerfen haben.Doch nicht nur der Bischofsvikar, auch die anderen Armenier aus dem Rhein-Main Gebiet glänzten an diesem Tag – der ihnen zusammen mit Aramäer und Kopten Gelegenheit bot für ihre Belange zu demonstrieren – durch Abwesenheit.
Später erfuhr ich mehr oder weniger durch die Hintertür, dass Sie, Herr Ordukhanyan, die Großdemonstration zuerst unterstützten, dann aber wegen ein paar vermeintlicher „Schönheitsfehler“, die leider immer passieren, wenn man ein Bündnis aus über 16 verschiedenen Organisationen, Volksgruppen, Vereinen usw. zusammenstellt, sich distanzierten und sogar zum Boykott aufriefen.Andererseits gehört nun Frau Erika Steinbach, die sich klar hinter die Demonstration am 12. März und vor allem hinter deren Botschaft und Forderung stellte, zu ihren Hauptrednern.
Ich weiß nicht, wie Sie als Armenier einen solchen merkwürdigen, berechnenden politischen Schlingerkurs nennen. Wahrscheinlich „Diplomatie“? Für mich ist es nur politische Schizophrenie, verbunden mit einer großen Portion Hinterlistigkeit. Ein Spagat, der ihren Verband irgendwann einmal ins politische Abseits katapultieren wird. Sein Fähnlein nach dem Wind hängen, um für sich das vermeintlich Beste herauszuholen. Politik nach Krämerart, die spätestens an der Ladentür endet. Zu dieser Krämerpolitik passt auch, dass Sie die anderen Opfer des Genozides z. B. die Aramäer bis dato stets als „Konkurrenten“ nicht aber als „politische Verbündete“ gesehen haben, geschweige denn dass sie gemeinsam mit ihnen den 24. April als „Tag der Trauer und Anklage“ begehen.
So gesehen hat ihre Trauerkultur, die kaum von der deutschen Öffentlichkeit wahrgenommen wird, beinah etwas chauvinistisches, egozentrisches, ebenso wie die unschönen Versuche nach jüdischem Vorbild den Deutschen im Fall des Genozids eine Art „Kollektivschuld“ aufzubürden. Mag sein, dass solche Aussagen, die schon des Öfteren in der Paulskirche fielen – vor allem von einer Rednerin aus Bergkarabach bei ihren Landsleuten Beifallstürme auslösen. „Freunde“, vor allem in Deutschland finden Sie dadurch nicht. Aber die haben Sie ja auch gar nicht nötig. Armenier haben keine „Freunde“: Sie haben Gönner, Mäzene, Schirm und Schutzherren, Lobbyisten. Auf den kleinen dummen Klaus Lelek und andere nützliche Idioten können sie getrost verzichten.
Fakt ist, dass sich, nicht zuletzt auf Grund ihrer arroganten Lobbypolitik, außer ein paar handverlesenen Eliten kaum jemand in Deutschland für ihr Volk interessiert. Dass diese Lobbypolitik nicht einmal in Amerika Früchte trägt, beweist die Haltung der USA im Bergkarabach-Konflikt. Auch in ihrem Heimatland stehen die Dinge nicht zum Besten. Wie immer sind diese Probleme auch in Armenien zum größten Teil hausgemacht. Nicht nur mit den feindlichen muslimischen Nachbarn auch mit den christlichen Georgiern ist das Verhältnis nicht gerade herzlich.
Sie können also an diesem Ostersonntag mit Ihrem kleinen armenischen Häuflein durch die menschenleere Innenstadt von Frankfurt ziehen, sich als auserwähltes, edles Elitevolk fühlen und wieder einmal in der für teures Geld angemieteten Paulskirche ihre Klagereden anstimmen. Außerhalb der Mauern wird man sie kaum wahrnehmen. Schon jetzt kann ich Ihnen prophezeien, dass der Hassprediger Vogel mehr Aufmerksamkeit in den Medien erregt hat, wie Sie heute am 24. April erregen werden. Zukünftige Trauertage inbegriffen… Die unbequeme Wahrheit ist, dass Sie an dieser Entwicklung nicht unbeteiligt sind.
Sieben Jahre diente Jacob um Rachel. Mein Großvater diente als einfacher Soldat im ersten Weltkrieg. Sollte wider Erwarten eine Art „Kollektivschuld“ auf mir, dem Enkel lasten, so habe ich diese längst abgearbeitet. Ich bin Ihrem Volk nichts mehr schuldig. Und ich bin jemand, der selten jemand etwas schuldig bleibt. Briefe, die eine Trennung einleiten, fallen schwer, besonders wenn man den Adressaten stets bewundert und sich eng verbunden mit ihm gefühlt hat, – aber wenn man sie geschrieben hat, hat man das Gefühl eine große Last los zu sein. Für immer…Leben Sie wohl
Hochachtungsvoll
Klaus Lelek
Frankfurt April 2011″
“
Hier schließt sich der Kreis: Kaum jemand nimmt nennenswert Notiz von der langsamen Auslöschung einer christlichen Enklave in der Kaukasusregion. Immerhin haben wohl die Jesiden und auch die Aramäer begriffen , dass sie mit den Armeniern im gleichen Boot sitzen und sich kritisch über das Schweigen geäußert. Angesichts der gestärkten Waffenstarrenden Türkei viel zu spät. Sie Weichen hätten schon vor mehr als 10 jahren umgestellt werden müssen.
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Frankreich...
“Was aus den Gelbwesten werden wird, ist zur Stunde unklar. An den Vorurteilen gegen sie zeigen sich die soziale Gewalt und die Verächtlichkeit von Frankreichs Bürgertum.” Von Édouard Louis
https://www.zeit.de/kultur/2018-12/gelbwesten-frankreich-gesellschaft-sozialitaet-klassen-gewalt-edouard-louis
DER FRANZÖSISCHE AUFSTAND By Toni Negri
https://non.copyriot.com/der-franzoesische-aufstand/
"Seit Mitte November halten die «Gelbwesten» Frankreich in Atem, am Wochenende kam es in Paris erneut zu schweren Ausschreitungen. Der französische Philosoph und Soziologe Geoffroy de Lagasnerie warnt davor, der Bewegung von oben herab zu begegnen."
https://www.woz.ch/1849/proteste-in-frankreich/wir-sollten-die-gilets-jaunes-umarmen
Die ablehnende Reaktion von Teilen der deutschen Linken auf die Sozialproteste der »gilets jaunes« ist nicht nur falsch – sie ist gefährlich.
"Es wäre beinahe witzig, wenn es nicht so traurig wäre: Die deutsche Rechte, die mit bizarren Shows versucht, die »gilets jaunes« zu kopieren und die staatstreue Reformlinke sind sich im Grunde in der Einschätzung der französischen Bewegung einig....Eine solche Linke, die von immer mehr Menschen als Teil der »Elite«, als loyale Opposition der Regierenden wahrgenommen wird (und es tatsächlich auch zunehmend ist), kann sich zwar bei Diskussionsveranstaltungen in Uni-Hörsälen gegenseitig auf die Schultern klopfen oder im Parlament illustre Reden schwingen, die so manchem bürgerlichen Journalisten Respekt abringen – eine Gesellschaft zum Positiven verändern, kann sie nicht. Wo diese Politik aber in einigen Jahren oder Jahrzehnten hinführt, davor sollten sich die heute schon Ängstlichen allerdings tatsächlich fürchten.“
http://lowerclassmag.com/2018/12/gelbwesten-gilets-jaunes/
Die französische Protestbewegung der „gelben Jacken“: Wutbürger oder Revolution? Über die Widersprüche sozialer Bewegungen in den kommenden Krisenjahren
https://kritischeperspektive.com/kp/2018-36-die-franzosische-protestbewegung-der-gelben-jacken-wutburger-oder-revolution-uber-die-widerspruche-sozialer-bewegungen-in-den-kommenden-krisenjahren/
Update gelbe Westen/gillets jaunes Frankreich, Woche 2: Blockaden, Diskussionen, Organisationsversuche
https://kritischeperspektive.com/kp/2018-37-update-gelbe-westengillets-jaunes-frankreich-woche-2-blockaden-diskussionen-organisationsversuche/
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RASSISMUS, SEXISMUS AM SCHAUSPIELHAUS ZÜRICH - Ärger im Paradies
Teil 2 eines Selbstgesprächs
von Samuel Peter Schwarz
(in Teil 1 erfahren sie, was dieses Selbstgesprächs begründete und was Selbstgespräch mit Max Frisch zu tun hat) Hier: LINK zu Teil 1.
ganzer Artikel, LINK SPIEGEL ONLINE
Peter Happig. Dieser 46jährige Schauspieler und Regisseur bist also du?
Samuel
Genau, das bin ich.
Peter
Und der erwähnte Regisseur da?
Samuel
Das ist Stephan Müller. Diese Sprüche fielen in den Vorbereitungen zu dem Projekt „Max Frisch -Ärger im Paradies“ (Premiere 7.April 2018) zu der ich eine Inszenierung beitragen sollte. Wir waren auf Locationscouting auf der Kasernenwiese. Das war aber nur einer dieser Sprüche: Stephan Müller sprache auch von vier N****, die im April 2018 das Zürcher Publikum durch Zürichs lotsen würden. Er benutze diese Begriff wohl absichtlich, um mich oder das Team zu provozieren.
Und auf dem Weg fragte er mich eben die Frage nach den Geschlechtsteilen dunkelhäutiger Frauen und erzählte er mir noch Witze, die, so meinte er, vor allem Frauen lustig fänden. Männer würde da immer schockiert reagieren.
Peter Wie du?
Samuel Ja, Ich empfand es als übergriffig, zumal ich (noch) keinen Vertrag hatte, ich aber doch schon von in einem Arbeitsprozess stand, der durchaus ganz kreativ anfing. Von so einem Vertrag wurde zwar die ganze Zeit gesprochen, im Sinne, dass so einer er bald auf uns zu käme und nur so eine Formalität sei. Müller lachte beim Essen: Wir hätten uns aber auf wenig Geld vorzubereiten, aber schliesslich ginge es ja um was “Grosses”. Das ging dann wochenlang so weiter. Ich lieferten Ideen, Konzepte, Szenen, und immer war die Rede von einem Vertrag, der dann bald komme, wenn alles “technische” geklärt sei. Als wären wir irgendwie in einem halbseidenen Milieu-Geschäftsbeziehung und nicht an einem Projekt über “Max Frisch”. Wenn ich beim Betriebsbüro nachfragte, hiess es immer von dem Produktionsleiter Jörg Schwahlen: Der Vertrag kommt dann gleich. Man müsse noch etwas rechnen - als wären die Personalkosten weniger wichtig als irgendwelche Lampen. Nun ja. Das ganze hat ein Muster, das an solchen Betrieben durchaus bekannt ist: Wenn man auf Proben - in so ungewissen Arbeitsverhältnissen - so “intim” angegangen wird, wird von diesen “Meistern” durchaus gezielt die Integrität verletzt, nicht nur aus Spass. Matthias Hartmann beispielsweise piekste mir immer den Rücken in der Kantine - durch diese permanenten Angriffe auf Körper oder Seele wird die Loyalität gegenüber dem “Meister” geprüft - letztlich wird versucht, eine Art psychische Abhängigkeit zum “Meister” herzustellen. Ich kenne das schon aus Bochum, solche Spielchen - ich arbeitete da ja unter Matthias Hartmann. Und wollte das nie mehr erleben. Man kommt ganz rasch in mentale Sklavenhaltung, wie auf dem Schulhof, wenn man gequält wird, aber mitgrinst, weil man nur so meint, die Würde behalten zu können. Das kennen die Frauen natürlich nur Genüge in Beziehungen zu mächtigen Männern, aber es geschieht auch unter Männern. Ja, und so war das auch mit Stephan Müller und mir bei diesen Zoten. Und wie das Schauspielhaus nun beweist - in dem es mir für die sechsmonatige Arbeit nichts zahlen will - war ich in diesen sechs Monaten tatsächlich nur Müllers fleischliche Manövriermasse mit dem er so ein bisschen spielen darf - die die im Idealfall auch noch Content generiert, den man klauen kann, eine Manovriermässe, die noch nicht unter dem Schutz einer Anstellung steht. Leute, muss man da ihnen zurufen. Habt ihr einen Knall? Wir hatten längst eine Abmachung, die juristisch gültig ist, schon nur, weil auf eurer doodes Locationscouting mitbekommen bin und wir uns die Hände geschüttelt haben. Ich bin seit zwanzig Jahren Produzent. Ich weiss haargenau, wann eine Anstellung beginnt, dazu braucht es nicht zwingend schriftliche Verträge. Ihr habt es hier nicht mit irgendeinem Regieanfänger zu tun (und auch den sollte man nicht so behandeln!), sondern mit einem mehrfachen Preisträger nationaler, kantonal und städtischer Theaterpreise zu tun (inklusiv dem Zinema Zombie Award in Bogota. Kolumbien),
POLDER gewann nebst dem Méliés d’argent für den besten europäischen Science Fiction Film auch den ZINEMA ZOMBIE AWARD in Bogota.
Peter Das heisst ...
Samuel (dezidiert) Ja, das heisst, dass ich von euren schäbigen Stadttheater-Flohzirkus-Ritualen nicht abhängig ist, sondern sonst mit Google, Occulus, Samsung und anderen Bösewichten erfolgreich verhandle für meine transmedialen Horror-Sci-Fi-Fantasy-Grossprojekte, in den Menschen gefressen, Körper geschändet werden, aber das nicht aus dem Geiste des Max Frisch Sexismus, sondern mit dem hohen Bewusstein von Gender, Zärtlichkeit und Equalität. Wir lachen nur nur eure lächerlichen Provokationen und sexistischen Witzchen auf euren piefigen Stadttheaterbühnen. Ja, ich bin einer mit einer grossen Klappe. Und ich werde euch nun mit meinen Juristen grillen - ihr habt es nicht anders verdient. (winkt müde ab) Natürlich denkt man nicht gerne so martialisch, das ist auch zu ungesund.
Peter Was für Witze waren das denn?
Samuel
Ich erinnere mich an einen Witz über eine Frau namens „Uschi“ oder „Otze“ und so.. (winkt gelangweilt ab) Ach, man kann sich vorstellen um was es in dem Witz geht. Nicht wirklich lustig. Naja, nicht lustig ist verharmlosend: pubertär, primitiv ist das. Peinlich für einen Mann seines Alters. Und ja. Übergriffig. Ich meine, der Mann ist in dem Moment der Chef. Über ihn läuft alles. Und man will ja in so einer Situation ja nicht gleich als humorloses „Güetzi“ outen - auch wenn das natürlich nix mit Humor zu tun hat, sondern mit Verächtlichkeit. Es sind Witze im Geiste von „Pan“, ja, dem Balg von Hermes, der nur Blödsinn im Sinn hat, dieser Faun.
Samuel Ich verstehe ja auch, dass das eine wichtige Basis-Energie ist im Theater. Inhaltlich, nicht strukturell. Der Teufel, Dionysos, Pan. Letzterer ist der, der in den Büschen wartet und Mädchen packt - und von der Esoterik verharmlost wird, resp als Rechtfertigung für “Übergriffe” benutzt wird. Diese Energie ist da dauernd um Müller herum. Für mich gehört diese Energie - wenn schon denn schon - dann aber auf die Bühne. Vorausgesetzt sie sie ist dann auch lustig. Das war es aber da nicht. Später zeigte Stephan Müller dann noch so total unlustige Videos mit Sprüchen von Mike Müller in irgendeinem Swimming-Pool und „Girls“. Ich fand das total unlustig. Die ganze Zeit herrschte so eine witzelnde Atmosphäre.Und ich dachte mir: Oh, mein Gott, was sind denn das für Leute hier?
Peter Und wie bist du in den Schlamassel reingekommen?
Samuel
Ou, lange Geschichte. Darauf möchte ich dann bei Teil 3 reden
Peter Ich meine, wusstest du denn nicht, dass dieser Müller so drauf ist?
Samuel (denkt lange nach)
Doch, eigentlich schon, aber wie das eben so geschieht: plötzlich steckt man drin. Dumm, aber wahr. Ich muss auch zugeben, dass Stephan Müller manchmal eben auch was suggestives, ja verführerisches hat. Ich mag ihn übrigens auch. Er ist einnehmend und “witzig” - auf den ersten Blick. Man verfällt ihm rasch. Wir hatten damals an der Schauspielschule junge Schauspielerschülerinnen, die konnten nicht schlafen vor dem Unterricht mit ihm. Ich kannte auch einen Schauspielschüler, der hat ihm Liebesbriefe geschrieben. Legionen von Dramaturgen und Dramaturginnen von Pforzheim bis Wien waren oder sind Stephan Müller verfallen. Wieso? Der Trick ist einfach, aber effektiv: Er lässt alle -Männer und Frauen- sofort an seiner „Macht“ teilhaben durch solche Sprüche. Das hat starke suggestive Kraft - vor allem auf unvorbereitete Seelen. Müller kann - so scheint mir - Beziehungen zudem auch fast nur denken in Meister und Schüler Beziehungen. Er ist da “asiatisch” gesprägt - resp so eine europäische autoritäre Interpretation von „asiatisch“ - waldorf-asiatisch - vielleicht wie bei Jean Jaques Annaud, diesem Alt’ 68 er Regisseur, der Tibet und die “Natur” vergöttert - und „das Weib“. Vereinfacht gesagt. Und doch genau so ist es. Stephan Müller ist ja kulturpolitisch konservativ, das weiss man, Heidegger-Leser, Anthroposoph. Und ich war ja mal - in den 90ern sein - nun ja - sein „Schüler“. Dass er versucht mich in diese Schüler-Position zu rücken, ist für mich natürlich nicht mehr tragbar. Aus so einer Obi-Wan-Kenobi-Luke-Skywalker, besser noch Senator Palpatine Annakin Beziehung von Meister und Schüler kommt man nur mit kräftiger Abstossung los. Und die sei somit geschehen. Etwas spät, nun aber definitiv. Aber: (er lacht und winkt etwas müde ab) Naja, mal sehen. Das sagte ich nun im meinem Leben schon ein paarmal. Und immer wieder kam so ein Gebüsch mit einem Müller dahinter. Er ist eine wichtige Figur in meinem Leben. Womit ich solches Verhalten natürlich auf gefährliche Weise wieder zu legitimieren scheine. Das möchte ich nicht. Seine zweifellos positiven Eigenschaften bleiben aber durch diese Kritik ohnehin unangetastet.
Peter
Und: wie hast du reagiert?
Samuel Also ich bin bereits im Dezember aus dem Projekt „Ärger im Paradies“ 2017 ausgestiegen.
Peter
Das meine ich nicht. Wie hast du vor Ort reagiert als er diese Sprüche und Witze brachte? Im Moment.
Samuel
Ich war beschämt. An was ich mich noch erinnere: Ich hab dann noch diesen Aufsatz von Max Frisch ins Gespräch eingebracht, bei der Frisch 1952 durch Harlem spaziert und (auch für 1952) bedenklich dummes Zeugs über den Geist des N**** schwafelt. Ein Text, den übrigens Stephan Müller zu dem Zeitpunkt - wie mir schien - noch gar nicht kannte (Frisch in Harlem: Interessanter LINK) Diesen Aufsatz von Frisch hat Müller dann später als Erklärung gebracht, nachdem ich ihn kritisiert habe. Er habe ja nur auf diesen Aufsatz als Referenz genommen mit seinen Sprüchen und Witzen. Ich habe ihm aber von diesem Aufsatz erzählt, erst nachdem er diese rassistischen Witze und Sprüche gebracht hatte. Er kannte diesen Text damals noch nicht.
Peter Und sonst, hast du was gesagt, gleich im Anschluss?
Samuel Ich wollte zu dem Zeitpunkt den Job. Und man macht da instinktiv - leider - nicht grad sofort auf Querulant - an so einer Ortsbegehung. Man ist überrumpelt und tut so, als würde man einen solchen Übergriff gar nicht merken. Hey: Kasernenareal für ein Outdoor-Projekt am Schauspielhaus Zürich. Das ist was! Am “Theater der Humanität” arbeiten. Das will man! Man ist motiviert. Inhaltlich. Da erwartet man nicht solche Sprüche. Man will die Sache fokussieren: Max Frisch. Bertolt Brecht.
Peter
Brecht? Ich meine es ging um Max Frisch.
Samuel
Für mich ging es, als ich einstieg - um die Beziehung von Max Frisch zu Brecht. Das war der Grund, weshalb ich mich überhaupt mich auf das Schauspielhaus-Projekt einliess, weil ich wusste, hey, das Projekt am Schauspielhaus wird Premiere haben am 7. April 2018 das ist inhaltlich die die perfekte Verbindung zu unserer Präsenz in der Buchhandlung am Helvetiaplatz. Wir planen ja seit zwei Jahren dieses Reenactment am 23. April 2018, siehe folgende Einladunngskarte von 1948:
23. April 2018 - Reenactment 1948 - mit Hagar Admoni Schipper als Helene Weigel, mit Ted Gaier als Max Frisch, Wanda Wylowa als Therese Giehse, Gina d’Orio als Ruth Berlau, Meret Hottinger als Bertolt Brecht, Samuel Schwarz als Nina “Querfront” Hagen und Philippe Graber als wahnsinnige Monade Samuel Wir wollen alles identisch, akribisch wiederaufstehen lassen und dann die Jahre 1948 und 2018 vergleichen. Diese inhaltiche Qauerverbindungen der Anlässe war auch der Grund, weswegen auch meine Mitarbeiterinnen damals meinten, ich solle unbedingt im Schauspielhaus-Projekt drinbleiben. Es gab zwar auch Stimmen bei 400asa/Digitalbühne, die meinten: Das muss sofort an die Presse etc. Stell den an den Pranger! Das wollte aber ich zu dem Zeitpunkt nicht. Das heisst: Ich habe das Problem rationalisiert, weil ich mir zu alt vorkomme für eine solche Schluck-den-Dreck-Nummer und noch am gleichen Tag mit meinen Leuten gesprochen und die Frage in den Raum geworfen: Soll ich aus diesem Schauspielhaus-Projekt aussteigen? Aber wir entschieden im Kollektiv, ich soll drinbleiben. Als dann der Spiegel im Umfeld von #METOO und Harvey Weinstein im Oktober Stories aus der hiesigen Branche suchte, habe ich diese Erfahrung schon mal anonym eingeschickt.
Peter
Wieso?
Samuel Einfach als emotionale Entlastung. So Sachen stressen einen extrem. Ich wollte mir auch bewusst machen, dass ich grad feige bin, aufgrund eines höher gesteckten Ziels. Und das dass wohl vielen so geht, auch all den Frauen, die sich betatschen lassen müssen von einem Harvey Weinstein oder Horst Grüntzel an irgendeinem Landestheater. Und ich wollte durchaus diesen Max Frisch-Komplex entlarven und dafür hätte ich in Kauf genommen, kurzfristig im Kontext sexistischer und rassistischer Sprüche und unlustigen Komikern zu arbeiten. (er lacht bitter) Ich meine, das Leben ist kein Ponyhof, man muss durchaus auch mal unter ruppigen Bedingungen seine Feldrecherchen betreiben.
Peter Wieso bist du dann doch ausgestiegen?
Samuel
Weil es mir dann doch einfach zu blöd wurde. Es gab dann noch einen weiteren triftigen Grund, hat auch mit dem Thema zu tun, aber über den Reden wir dann in Teil 4. Einer der Gründe war auch: ich hatte knappe drei Monate vor Probeginn immer noch keinen Vertrag. Und das am Schauspielhaus Zürich. Ich sagte mir lange: Das wird teuer für das Schauspielhaus. Wenn ich denen - unter den lauwarmen intellektuellen Bedingungen von Mike Stephan Müller Witzen - sozusagen der intellektuelle Stachel im Fleisch der geistigen Bequemlichkeit sein soll, dann müssen sie mir SEHR VIEL zahlen. Ich stellte mir die Endproben vor. Nö du. Als ich dann aber keine Zahl zu hören kriegte im Dezember, also nicht wusste wie hoch meine Gage sein würde und ich eh schon genug vorhatte im Frühjahr 2018 (und ich auf meine Kubareise verzichten müsste wegen Mike Stephan Müller), dachte ich: FUCK YOU. Ich sagte ab, buchte die Kuba-Reise und nahm noch einen spannenden Auftrag des Schauspiel Dortmund zur Eröffnung der Digital-Akademie an. Und holte mir einen Anwalt, schliesslich hatte ich doch ein halbes Jahr gearbeitet für diese Damen und Herren. (er lacht) Und den halben Max Frisch lesen müssen.
Peter
Also, kehren wir zum Thema zurück. Was interessiert dich an der Konfrontation von Brecht und Frisch.
Samuel Max Frisch hielt ja 1948 eine - nun ja - durchaus etwas “schleicherische” Einleitungsrede zu dieser Lesung, dem einzigen öffentlichen Auftritt von Brecht. Wir machen am 23. April ein Reebactment. Das machen wir sowieso. Das Thema ist aber so stark und kräftig, dass es durchaus bei dem Schauspielhausprojekt auch Bezüge gegeben hätte. Max Frisch ohne Brecht zu machen ist wie bei einer ernstzunehmenden Auseinandersetzung mit Hannah Arendt Heidegger nicht zu erwähnen. Das gehört zusammen.
Eine echte Trouvaille. Text von Max Frisch, Einleitung zu dem Anlass zu Brechts 50. Geburtstagtag am 23. April 1948 in der Buchhandlung am Helvetiaplatz
Samuel Und mich interessierte diese Gegenüberstellung von Max Frisch und Brecht/Weigel/Giehse. Dass Brecht von Max Frisch nicht wahnsinnig viel hielt, kann man ja an seinen doch sehr despektierlichen Bemerkungen über die Schweizer Architektur nachlesen, und zwar bei Brecht selber - aber auch bei bei Frisch.
Aus Frischs Tagesbuch 1966-1971. Erinnerungen an Bert Brecht
Peter Diese Frisch/Brecht Begegnung. Das wäre doch perfekt gewesen um diese Begegnung in dem Schauspielhaus-Kontext zu erweitern. Gerade von der Konfrontation von Frischs pubertären und dümmlichen Gedanken zu SchauspielerInnen von 1948 erwartete ich mir natürlich sehr viel. Gerade im Schauspielhaus-Kontext wäre das spannend gewesen- Was schrieb Frisch 1948 über die Schauspielerin?
(er liest vor)
“Das Widermännliche: das scheinbar Uneigene des Weibes, das sich formen lässt von jedem, der da kommt, das Widerstandslose, Uferlose, Weiche und Willige, das die Formen, die der Mann ihm gibt, im Grunde niemals ernst nimmt und immer fähig ist, sich anders formen zu lassen: das ist, was der Mann als das Hurenhafte bezeichnet, ein Grundzug weiblichen Wesens, das Weiblich-Eigene, dem er niemals beikommt. Man könnte es auch das Schauspielerische nennen. Das Spiel der Verwandlung, das Spiel der Verkleidung. Der Mann, der sich in Kostüme hüllt, hat er nicht immer einen Stich ins Verkehrte, ins Weibische, ins Widermännliche.” (Aus “Über die Schauspieler”, Max Frisch)
Samuel Ach, so ein Schwachsinn versetzt mich grad wieder nach Kuba.
Rihanna und Sämi at the same place, Havanna 2018. Wer formt wen?
Peter Lass uns bitte wieder ernsthaft werden.
Samuel Gerne. Ich hatte mich gerade zu dem Zeitpunkt mit Brecht in der Schweiz 1947 und 1948 intensiv auseinandergesetzt, u.a. mit der Beziehung von Brecht zu Frisch. Mich hat vor allem diese Unterwerfung von Frisch interessiert. Frisch war ja in den Dreissigern noch ziemlich strammer Nationalist gewesen, forderte Schweizer Quoten, polemisierte gegen Ferdinand Rieser in nationalischer Studentenzeiten, publizierte in Naziverlagen Romane, die mit ihren altmodischen Frauenbildern und rassistischen Beschreibungen „slawischer“ Menschen offen sexistisch und rassistisch waren. Sein Roman “Jürg Reinhardt” erinnert auch stark an den Euthanasie Nazifilm “Ich klage an” (die schöne sterbende Frau, die Giftspritze kriegt, unglaublicher Schwachsinn, den ich alles lesen musste für das Schauspielprojekt!!) Dann 1945 - mit den Siegen der Allierten - wurde Mäxchen plötzlich - von einem Tag auf den anderen - Demokrat, und 1948 ging er schon vor dem „grossen“ Brecht auf die Knie. Aber eben auch mehr, weil dieser ihm „Gross“ erschien, im Sinne von erfolgreich, weniger, weil er ihn wirklich politisch verstand Eigentlich verachtete Frisch den Brecht politisch. Wie Brecht übrigens glaube ich auch Frisch verachtete. Natürlich, ich übertreibe. Aber eben nicht nur.
Hier kann man das übrigens nachhören. Vor allem Minute 8.20 zeigt es, wie Frisch opportunistisch funktionierte.
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Minute 8.20
Samuel Genau so passte er sich dann später dem westeuropäischen “Diskurs” an. Aber im Kern blieben diese Charaktereigenschaften bei Frisch. Das macht ihn für mich fast unlesbar. Weil: wenn mir Frisch-Texte anfangen zu “gefallen”, dann befällt mich Selbstscham. Die geistige Bequemlichkeit von Max Frisch - diese Prosa der Angst- die durchaus sehr süffig ist und unterhaltsam, dieser Flow von Selbstreflexion, in die der bürgerliche Mann - trotz aller scheinbarer Selbstkritik dann eben doch wieder wohlig schlüpfen kann - vielleicht wie der bürgerliche Regisseur in seine gemütliche Pantoffeln, die ihm von der Assistentin bereitgelegt werden - die machen Max Frisch für mich toxisch. Max Frisch tut mir nicht gut. Da bin ich nicht der einzige, der das so sieht. “Biedermann und der Brandstifter” beispielsweise ist mittlerweile eine Art AfD-Kultstück geworden (Link auf einen Artikel zum Thema), aber auch sein scheinbar so aufklärerisches Stück “Andorra” - das übrigens schon 1963(!) unter Antisemitismus-Verdacht stand - ist bedenklich in seiner inneren Logik. Das ganze Stück “funktioniert” ja nur, weil Andri kein Jude ist. Was, wenn er einer wäre? Hätten es dann die biederen Andorraner weniger verdient von Frisch angeklagt zu werden? Das Stück ist doch- was seinen logischen-moralischen und ethischen Aufbau angeht - leider ziemlicher Quark, auch weil wenn man seinem “Flow” gerne folgt. Das war ja auch Fokus meiner Andorra-Beschäftigung am Theater Basel, für die ich angefeindet wurde als “Jude” (Video der Generalprobe von ANDORRA).
Peter
Sehr spannend.
Samuel Ja, finde ich auch. Interessant auch, dass Max Frisch mittlerweile der Lieblingsautor der “Weltwoche” geworden ist und dort immer wieder benutzt wird für den “Gender”-Diskurs. Wobei natürlich Frisch das Genie ist und Ingeborg Bachmann die neidische Feministin. All diese Dinge zu verarbeiten in einer Schauspiel-Inszenierung. Wau. Das wäre schon interessant gewesen. Zumal man davon ausgehen muss, das 40% des NZZ lesenden Schauspielhaus-Publikums sich von einer Max Frisch Demontage natürlich erst recht hätten provozieren lassen, denn diese grün und friedensaktivistisch angehauchte mittelständisch klein-bis grossbürgerliche Schauspielhaus- Klientel findet ja im Moment Gefallen an dieser Art neo-chauvinistischem Gedankengut - die sehen ja auch Daniele Ganser und Ken Jebsen als “Aufklärer”. Aber an einem solchen Ansatz war man am Schauspielhaus gar nicht interessiert. Auch an den diese provokativen und brisanten Recherchen von Charles Linsmayer (Link auf einen Auszug aus seinem Text) , die den ganzen Max Frisch-Komplex sehr genau beieuchten, schien das Schauspielhaus nicht wirklich interessiert. Sie kannten diese Recherchen auch nicht. Das ist ja dann auch, was einen dann sauer macht. Man beliefert diese Leute naiverweise sogar noch mit IDEEN. Also würde es wenn es mich nicht wundern, wenn das Schauspielhaus dieser Charles Linsmeyer nun doch einen (abgeschwächte) Version seiner Recherchen im Programmheft abdrucken lassen wird. Interessanterweise findet man diesen brisanten Text übrigens auf linsmayer.ch nicht mehr. Bin gespannt ob Charles Linsmayer vom Schauspielhaus angefragt wurde für einen dieser Programmheft-Texte.
Peter Eines interessiert mich nun aber schon noch. Darf ich dich noch was fragen?
Samuel Los, nur zu.
Peter
Wieso reagierst du so heikel, um nicht zu sagen, „empfindlich“ auf diese Blackfacing-Thematik, auf diese Nennung von N**** Wörtern. Um den russischen Verteidigungsminister Sergei Wiktorowitsch Lawrow zu bemühen: Bist du eine P***y?
Samuel
Ja, und wenn auch. Aber das Schauspielhaus muss sich schon unangenehme Fragen gefallen lassen. Als man mich einlud, bei diesem Projekt mitzuwirken, wussten alle am Schauspielhaus, dass ich eine klare Haltung vertreten habe, beispielsweise zu „Blackfacing“ und N-Wörtern. Ich kritisierte die Inszenierung von K.U.R.S.K und die “Heilige Johanna” am Schauspielhaus - ich hatte aber auch schon vor zwei Jahren (zusammen mit Raphael Urweider) in Leitmedien publiziert gegen die Blackfacing-SRF-Comedy (u.a. von Mike Müller), Leitartikel im Tagesanzeiger (kann man HIER nachlesen). Auch wenn diese Jungs meinen, sie seinen auf der “wild side”, sie sind es nicht. Es ist schäbigster Bünzli-Humor. Aber eben. Ich stand im Ring, ich habe mich exponiert.
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Sinnloses Schattenboxen mit Andreas Thiel zum Thema Rassismus? Wer wissen will, um was es geht, soll den Sketch Minute 3:30 zuerst gucken
Samuel Dieser Widerstand gegen diese rassistische Bünzlitum ist Teil meiner “Künstlerbiographie”. Ich sage in Anführungszeichen, weil mir solche Begriffe natürlich suspekt sind. Als ich aber diesen Sketch sah auf SRF dachte ich mir: Sogar für einen Fox-News CEO wäre das ein Todesurteil. Bei uns läuft das zur bei SRF zur Prime-Time und niemand sagt wirklich was. Also: Wer zofft sich schon mit Andreas Thiel auf Tele Züri über Blackfacing? Ich. Wieso eigentlich ich? Gäbe es nicht bessere, die sich da äussern könnten? Doch, aber die lässt man nicht an den Screen. Natürlich gibt es sehr viele wertvolle Arbeit im Hintergrund auf die wir - also Urweider und ich, die das SRF anzeigten- uns damals stützen konnten. Aber die Schweizer Theaterszene hielt sich da fein raus. Nur weil man Kolleginnnen nicht beleidigen will (wie evtl Isabel Menke mit ihrem auch fragwürdigen Blackfacing bei Sebastian Baumgarten), halten alle die Klappe zu diesen rassistischen Kulturtechniken. Urweider und ich habe natürlich Support bekommen, von Institut neue Schweiz, von Franziska Schutzbach, und natürlich von Leuten aus dem Bühnen-Watch-Kontext (Link zu buehnenwatch) . Aber von Theater-Leuten hier. Nein. “Wir dürfen das”. “Blackfacing ist doch harmlos”. Man scheint da gar zu denken: “Mit Blackfacing schafft man es zum Theatertreffen, deshalb kritisieren wir es lieber nicht”. Nur: Wer mich also engagiert und mich hineinlockt eine Raum in dem ich inszenieren soll - und mich dann bei einer der ersten Proben mit solchen Witzen konfrontiert, der sollte sich nicht wundern, wenn das dann Ärger gibt. Ich bin kampflustig. Juristisch und auch sonst. Und ich wünsche mir, dass nicht nur ich - der wohl zu Recht auch unter dem Verdacht der Rechthaberei steht und sich immer in diesem männlich konnotierten Öffentlichkeitskampf bewegt - das Maus aufreisse, sondern dass auch andere sich gegen solche Herabsetzungen erheben. “People of colour”, aber eben nicht nur “People of colour”. Herabsetzungen erfahren in diesem Kontext ja auch andere. Natürlich - weil sie als niederrangiger gelten - besonders die Frauen. Da tut sich aber was und das ist gut. Es gibt ein neues Netzwerk der Frauen im Theaterbetrieb, Es gab ja dieses Treffen der Theaterfrauen in Bonn. (LINK auf einen Artikel der Süddeutschen Zeitung).
(Zitat aus dem Artikel der Süddeutschen Zeitung)
"Das bleibt einfach schwierig", sagt die Schauspielerin Veronika Nickl. "Wenn ich anfange zu erzählen, was mir wo passiert ist und mit wem, werde ich als hysterisch, zickig und systemschädigend hingestellt." Die Machtfülle von Intendanten sei gewaltig. "Als Schauspieler bist du jederzeit auf der Abschussliste, da gibt es keinen ausreichenden Schutz. Ich kann es mir nicht erlauben, meinen Job für eine Wahrheit zu riskieren."
Die Schauspielerin Jele Brückner kann ihr da nur beipflichten: "Die aktuellen Debatten haben das System noch nicht so verändert, dass man offen reden kann, ohne seine Existenz zu gefährden. Das dauert länger. Wir sind noch nicht an dem Punkt."
Jele Brückner kenne ich gut. Eine tolle Schauspielerin. Und ich möchte ihr zurufen: Doch, nenne Namen, es ist Zeit! Das wäre eben nun auch schon wieder paternalistisch. Sie nennen eben aus gutem Grund keine Namen. Sie hat natürlich total Recht mit ihrer Vorsicht. Diese Typen und mächtigen Frauen sind wirklich unerbittlich. Ich kann das sagen nun beispielsweise auf die wirklich tollen Schauspielerinnen Meret Hottinger und Wanda Wylowa, die in meinem Team mitarbeiten. Nur weil sie mit mir arbeiten - und ich mich auch ein/zwei mal kulturkritisch gegen die Stadttheater geäussert habe - wurden sie in den letzten 15 Jahren nicht ein einziges Mal eingeladen an irgendeines dieser Zürcher Stadttheater. An kein einziges Vorsprechen! Meine Kritik richtete sich ja nie gegen das Stadttheater an und für sich, sondern nur gegen die veralteten Hierarchien. Das reicht für die Ächtung. Zudem haben wir mehrmals bewiesen, wie man Stadttheater macht, das wirklich Debatten auslöst. Das mit Geldern der öffentlichen Hand finanzierte Stadttheater ist eine Errungenschaft der Zivilisation, aber nicht, wenn es stehenbleibt im 20.Jahrhundert. Meine Kritik an dem Stadttheatersystem führt zwar zu gewisser Relevanz - beispielsweise in Debatten auf “Nachtkritik” - vor Ort an den Häusern aber ganz konkret zu Sippen-Ächtung. Fakt ist: An den Stadttheater arbeiten leider also nicht die besten, sondern jene, die am besten hinknien können vor der Macht der Intendanz.
Peter Und wie sieht es mit der Mitschuld der Dramaturgie aus?
Samuel Die ist gross. Beispielsweise diese Dramaturgin Gwendolyne Melchinger, die Stephan Müller, aber auch diesen Alvis Hermanis betreut? Was geht der Frau durch den Kopf? Ist sie nun einer dieser Frauen, die lachen, wenn Stephan Müller so Witze über „Uschis“ erzählen? Was legimiert solche Personen eigentlich dann noch über andere zu richten? Wieso kriegt so eine wie Melchinger eigentlich immer wieder einen Job (die zieht tatsächlich weiter nach Stuttgart - was zeichnet diese Frau aus? Ist es ihr Mut? Ihre wahnwitzigen Ideen? Ihre Gründlichkeit? Davon habe ich wenig gespürt, ich muss es zugeben) Warum kann so eine Frau über Körper von SchauspielerInnen richten? Wieso lässt diese Dramaturgin den Alvis Hermanis - über den wir dann bei Teil 3 reden - nationalistische Parolen im Umfeld der Trump-Wahl ins Programmheft drucken? Die hält einfach den Mund - so meine Vermutung und bewundert und verachtet wohl diese Männer für die arbeiten muss gleichermassen. Wieso fordert sie nicht eine andere Dramaturgie ein? Die ist doch sicher intelligent. Hoffe ich zumindest. Ja: Ich wünschte mir in den Tat sowohl andere Regisseure, andere Dramaturginnen an diesen Häusern. Und eine andere Struktur. Eine Stuktur, in der Schauspielerinnen, die endlich mal das Maul aufreissen dürfen. Ich wünschte mir Leute mit scharfen Verstand, die auch schon nur aus Fragen des Geschmacks auf solche Müller-Witze verzichten würden, oder im Minimum von diesen Herren bessere Witze einfordern (die sie ja sicher auch drauf hätten).
Peter Ist es nicht auch eine Generationenfrage?
Samuel Vielleicht. Das meinte dein Namensvetter Peter vom aktuellen Neumarkt-Theater zuletzt auch auf “deutschlandfunk”. Da ändert sich was. Was früher möglich war, kommt nun unter verschärfte Kritik. Volker Hesse, bei dem ich 2000 und 2001 am Maxim Gorki arbeitete, sprach im Unterricht mit StudentInnen und an Castings oft auch von „F****n“, um die Schauspielerinnen „einzuwärmen“ - und als eine Schauspielerin - , beklagte sich beim Maxim Gorki Vorsprechen über diese “Behandlung”, meinte Volker Hesse nur süffisant zu den kichernden Dramaturginnen: „Etwas bieder das Mädchen“. Es würde mich beispielsweise interessieren, ob sich Beate Heine, heute Dramaturgin am Schauspiel Köln, auch an diesen Fall erinnert. Sie sass auch im Saal. Beate Heine soll mir ruhig widersprechen, wenn sie diesen Fall nicht mehr erinnert oder ihn anders in Erinnerung hat. Für mich war das damals ein Schock und es scheint mir heute noch: Die „White Supremacy“ dieser Machtmenschen (meistens Männer, aber nicht nur) ist angewiesen auf weisse AufseherInnen und folgsame systemgekränkte Schauspielerinnen beider Geschlechter. “White Supremacy” sage ich nun natürlich auch nicht grundlos. Denn die Kultur der Verachtung zeigt sich natürlich auch in den nach wie vor identitären Besetzungspolitik an den Schauspielhäusern. Die SchauspielerInnen sind in den Käfigen ihrer Identität gefangen, als sexy SchauspielerInnen, als junge SchauspielerInnen, als alte SchauspielerInnen, als weisshäutige und dunkelhäutige SchauspielerInnen - und das führt dann eben - weil diese identitäre Besetzungspolitik immer noch Usus ist - auch zu fast rein “weissen Ensembles”. Das ist ganz einfach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die SchauspielerInnen werden grundsätzlich verächtlich behandelt, obschon natürlich dunkelhäutige, durch Ausschluss - oder kitschig konzipierte Inklusion bei denen sie ihre Identität als ExotInnen bestätigen müssen - besonders schlecht behandelt werden. Der Geist von “Max Frisch” (siehe Zitat oben) ist nach wie vor der Geist vieler dieser Schauspielhäuser. Maxim Gorki Theater und Kammerspiele München sicher schon mal (teilweise) ausgeschlossen.
Peter Interessant. Nur: wer nimmt denn diese Verachtung auf sich?
Samuel Ja, das ist eine gute Frage. Die Schauspieler, die solchen Sexismus in der „goldenen Epoche“ des Theater Neumarkts unter Hesse/Müller über sich ergehen liessen, duldeten (oder ihm heftig widersprachen?) spielen heute fast alle am Schauspielhaus Zürich. Wieso hört man von denen (beispielsweise) von Susanne Maria Wrage nichts, wenn man laut und öffentlich über “Alvis Hermanis” streitet? Wieso sagt Michael Neuenschwander (Link: MEIENBERG UND DIE NZZ) nie etwas zu solch brisanten Themen? Von mir sollen sie auch flammende Bekenntnisse zu Alvis Hermanis von sich geben. NUR SAGT MAL ENDLICH WAS! Nur: Das scheint nicht dem Berufsbild dieser Schauspielerinnen zu entsprechen, dass man sich zu politischen Dingen äussert. Man ist ganz Marionette des Ingenieurs der Regie. Letzteres ist übrigens ein Denkbild von Gordon Craig. Sehr spannendes Thema. Darüber dann in Teil 3. Aber eben: Wieso immer diese SchauspielerInnen?
Peter Ja, Wieso eigentlich grad die? Also nichts gegen die, die sind natürlich toll, aber trotzdem....
Samuel Ja, wieso spielen eigentlich nicht andere Schauspielerinnen da? Ich würde noch manch andere Schauspielerin kennen, die da theoretisch spielen könnten. Freche, coole, grossmaulige Schauspielerinnen. Ist die Unterwerfung unter den dreckigen „Pan“ immer noch Bedingung für so eine Festanstellung? Vielleicht ja. Vielleicht auch nicht. Von Barbara Frey beispielsweise, die ganz sicher sehr viel mitbekommen hat von Matthias Hartmann Kultur der Verachtung, habe ich bis jetzt noch kein Statement gehört gegen diese Kultur der Verachtung. Bei der Laudatio zum Theaterpreis 2016 (an dem sie wie 400asa auch Preisträgerin war), hat sie zwar “ihre” Schauspielerinnen hochgehalten - aber: auf eine paternalistische Weise. Die BurgschauspielerInnen haben vor kurzem einen offenen Brief veröffentlicht, bei dem sie sich beklagten über den Sexismus und Rassismus an der Burg unter Hartmanns Leitung. Ich hätte mir in den letzten Wochen durchaus ein Statement von Barbara Frey zu Matthias Hartmann vorstellen können - gerade auf diesen Brief (Link: offener Brief der EnsemblemitgliederInnen.) Schliesslich arbeitete Frey regelmässig an diesem Burgtheater des Grauens - und ganz sicher hat sie auch von ihren MitarbeiterInnen gehört, was für eine Kultur am Schauspielhaus Zürich unter Hartmann vorherrschte. Eines weiss ich.
Ich bin geschwächt von solchen Mechanismen. Vielleicht bin auch ich krank geworden von diesem Apparat. Es scheint mir aber eindeutig, dass diese Strukturen, an denen wir alle scheinbar so süchtig hängen wie Junkies, anderes Theater, besseres Theater, klareres, hellsichtigeres Theater verhindern. Durch Donald Trump, die AfD Performanz und die damit verschobenen Ansprüche an die “crazy “Performanz” der Stadttheater verrückt sich grad einiges. Die Theater haben anderes zu tun als diese CRAZYNESS zu doppeln. Deshalb rücke ich nun mit dieser konkreten #METOO Geschichte raus. Und ich stelle, wieder mal die Frage: Wann streiken denn endlich die Pferde? Dieses unten verlinkte Hörspiel produzierten wir 2005 von 400asa, als die Schauspielhaus-Techniker streikten, weil Matthias Hartmann sie damals systematisch zu schikanieren versuchte. Am Schauspielhaus war - unter dem zum Teil immer noch gleich besetzten Verwaltungsrat - dieser Sexismus von Hartmann auch geduldet, ja, er war Kavaliersdelikt. Da hatte Hartmann damals nicht mit den Technikern gerettet. Bei den stolzen und coolen Zürcher TechnikerInnen reichte es nicht - wie in Bochum - eine Kiste Bier zum Dank hinzustellen. Die Zürcher TechnikerInnen haben dieses “Porschloch” zurecht in den Senkel gestellt. Ich wünschte solche Courage an den Stadttheatern? NENNT NAMEN! In der ganzen deutschsprachigen Theaterrepublik. .
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Ganz am Ende des Hörspiels kommt die berechtigte Frage: Wann streiken die Pferde? Peter Letzte Frage: Bist du nicht wahnsinnig selbstgerecht? Warst du denn nicht selber auch ein Arschloch in solchen Stadttheater-Zusammenhängen? Samuel Oh, doch. Ich erinnere mich, dass ich eine Ensemble- Schauspielerin sehr schlecht behandelt habe - und dabei von der Leitung gedeckt wurde. Das war am Schauspielhaus Hamburg. Es hatte mit “Schlümpfen” zu tun. Ich war ein kleiner tyrannischer Schwarzschlumpf. Es war zwar nur ein kurzer Vorfall, ist mir aber heute noch peinlich.
Als Zombies noch ein Nischenphänomen waren. ZOMBIES - Herbst der Untoten von Urweider/Schwarzam Schauspielhaus Hamburg 2002
Peter Ruft denn du denn nun nicht zu einer “Hexenjagd” auf, wenn du den SchauspielerInnen sagst: Nennt Namen!
Samuel Nein, die Männer und Frauen, die da böses taten und “verächtlich” handelten, Leute herabsetzten, machten dies in einem Umfeld - in dem sie für diese verächtliche Handlungen belohnt wurden. Diese Täterinnen sind weder bösere noch bessere Menschen als die Opfer. Aber die systemimmanente Gewalt, diese starre Struktur, die verdirbt auf lange Sicht den Charakter - sowohl der TäterInnen als auch der Opfer. Deshalb ist die Systemdebatte zu führen. Und die Strukturen sind zu reformieren. Es ist einfach eine Lüge, dass diese fixe Hierarchie “dem Theater” eingeschrieben sein soll. Wenn man so argumentiert hätte - in anderen gesellschaftlichen Bereichen - hätten wir heute alle noch keine Schulpflicht und keine obligatorische Krankenversicherung. Klar wird es nach wie vor seelische Verletzungen geben an Theatern, denn wo gehobelt wird, fallen Späne blabla. Das ist aber keine Rechtfertigung für diesen systematischen Übergriff auf Körper und Seelen. Kurz: man muss sich zoffen dürfen, ohne dass einseitig die Entlassung droht. Das täte zudem auch der Qualität des Theaters auf der Bühne gut. Wenn nun also über gewisse Übergriffe, die fünf, zehn, fünfzehn Jahre zurückliegen, endlich mal gesprochen würde - dafür braucht es wohl punktuell auch die Nennung von Namen - dann würde das - nebst einigen nötigen Zerwürfnissen - in vielen Fällen auch zu viel seelischer Entlastung führen. Und auch die Möglichkeit von “Entschuldigungen” wäre dann gegeben. Zudem ist das System stark genug, für dass die Helden von gestern nicht gleich entzaubert werden durch eine solche Diskussion. Hesse&Müller bleiben nach wie vor die Helden des Neumarkt-Theaters, auch wenn ich hier etwas aus dem Nähkästchen plaudere. Und diese Helden bleiben sie wohl auch zu Recht.
Peter Harvey Weinstein ist aber kein Held mehr - ausser für die “Weltwoche”.
Samuel Stimmt. Seine Filme aber bleiben gross. Vielleicht hat der im Moment auch eine gute Zeit in seiner Kur. Der hat ja sicher auch gelitten unter seiner Macht-Sucht. Und wenn er jetzt trotzdem leiden würde, dann wäre auch das nur gerecht.
Fortsetzung folgt
(über das spannende Thema Schauspielhaus2019)
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Zur Lage der Nation: feiges Volk von Krämerseelen und kaputten Gutmenschen !
Die jämmerliche Regierung dekadenter, morbider Schwachmaten lässt zu, dass ihre Bürger als Geiseln von einem islamischen Staats-Terror-Regime gekidnappt und in einem Schauprozess wie zur Stalin und Hitlerzeit abgeurteilt werden und suhlt sich gleichzeitig stolz in Schadenfreude, wenn ein Islamgegner – Kandidat der drittstärksten Fraktion - als Vizepräsident des Bundestages durchfällt. Die gleiche Regierung korrupter Krämerseelen und schizoider Berufs-Gutmenschen wird nicht verhindern können, dass Steudner und die anderen Geiseln 15 Jahre Haft bekommen oder im Knast verrecken. Dabei gäbe es genügend Druckmittel: Baustopp für Erdogans DITIP-Moscheen, Verhaftung von Spionage-Imame. Ausweisung von Diplomaten. Ende der doppelten Staatsbürgerschaft. Nato-Rauswurf. Einstellung von Wirtschaftshilfen…
Die Türkei betrachtet daher Deutschland nicht ohne Grund als räudigen schwachen Hund auf den man wahllos eindreschen kann, weil er eh keine Zähne mehr hat und nur noch röchelt und aufheult. Die Verachtung der Türkei, und der hier lebenden Erdogan-Anhänger, ist nachvollziehbar.
Die Verachtung Deutschlands ist nicht neu. Sie hat zurecht eine lange Tradition: Sie zieht sich wie ein roter Faden durch das 17. 18. Und 19. Jahrhundert. Der dumme deutsche Michel mit der Zipfelmütze, wie er vor allem in französischen und englischen Karikaturen vorkommt, ist kein Klischee, sondern entsprach der Realität. Besonders englische Reiseschriftsteller wie Boswell, Lord Byron und Mary Shelley (Frankenstein) lassen an den Deutschen „Biedermännern“ kein gutes Haar. Aber auch Russen wie Dostojewski (der Spieler) haben Mühe ihre Verächtlichkeit zu verbergen.
Alle genannten Autoren – inklusive des jüdischen Exilschriftstellers Heinrich Heine - geißeln als negative deutsche Haupteigenschaft DIE FEIGHEIT. Im Altgermanischen ist die Feigheit mit der klassischen Trägheit verwandt. Eine Eigenschaft oder Sünde, die zum Tode führt. Tatsächlich lässt sich die Feigheit spielend von einer anderen Todsünde ableiten – der GIER. Die Angst durch zu forsches Auftreten finanzielle Einbußen zu erleiden. Das klassische deutsche Duckmäusertum. Das Ergebnis: Schwaches Bürgertum, regierende Fürsten bis ins 20. Jahrhundert. Weltpolitisch und Außenpolitisch stets ein Zwerg, der erst in der späten Abendröte der Industralisierung seinen „Platz an der Sonne“ fand um kurz drauf in tumben nationalen teutonischen Getöse unterzugehen. Verachtet von selbstbewussten Nationen, die wie England, Frankreich, Amerika und Russland in geglückten Revolutionen, die Basis für wehrhafte Demokratien mit weltweiten Einfluss schufen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Erdogan für seine Geiselnahme den tumben schwächlichen Michel ausgesucht hat. Denn von den anderen würde ihm Vernichtung drohen. So wie seinerzeit dem obersten Gartenzwerg Adolf Hitler….
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Der Zusammenhang zwischen Gottes Auslieferung von Hiob an Satan und dem Ziel von Gottes Werk
Obwohl die meisten Menschen nun erkennen, dass Hiob vollkommen und aufrichtig war und dass er Gott fürchtete und das Böse mied, gibt ihnen diese Erkenntnis kein besseres Verständnis von Gottes Absicht. Gleichzeitig damit Hiobs Menschlichkeit und Bestreben zu beneiden, stellen sie Gott die folgende Frage: Hiob war so vollkommen und aufrichtig, die Leute lieben ihn so sehr, warum hat Gott ihn dann Satan übergeben und ihn so viel Qual unterworfen? Solche Fragen muss es in den Herzen vieler Menschen geben – oder vielmehr ist dieser Zweifel die Frage in den Herzen vieler Menschen. Da sie so viele Leute verwirrt hat, müssen wir diese Frage auf den Tisch legen und sie richtig erklären.
Alles, was Gott tut, ist notwendig und von außerordentlicher Bedeutung, denn alles, was Er im Menschen tut, betrifft Seine Führung und die Errettung der Menschheit. Natürlich ist das Werk, das Gott in Hiob verrichtete, nicht anders, obwohl Hiob vollkommen und aufrichtig in Gottes Augen war. Mit anderen Worten, unabhängig davon, was Gott tut oder mit welchen Mitteln Er es tut, unabhängig von den Kosten oder Seinem Ziel, ändert sich die Absicht Seines Handelns nicht. Es ist Sein Ziel, den Menschen mit Gottes Worten, Gottes Anforderungen und Gottes Willen für den Menschen zu durchdringen; mit anderen Worten, ist es, den Menschen mit all dem zu durchdringen, wovon Gott glaubt, dass es im Einklang mit Seinen Schritten positiv ist. Es ist den Menschen zu befähigen Gottes Herz zu verstehen, Gottes Wesenheit zu begreifen und ihm zu erlauben, Gottes Souveränität und Anordnungen zu befolgen und dadurch dem Menschen zu ermöglichen, die Gottesfurcht und die Meidung des Bösen zu erlangen – das alles ist ein Aspekt von Gottes Absicht in allem, was Er tut. Der andere Aspekt ist, dass der Mensch Satan oftmals gegeben wird, weil Satan die Kontrastfigur und dienender Gegenstand in Gottes Werk ist, das ist das Mittel, das Gott einsetzt, um es den Menschen zu ermöglichen die Bosheit, Hässlichkeit und Verächtlichkeit Satans inmitten der Versuchungen und Angriffe Satans zu erkennen und dadurch die Menschen Satan hassen und das Negative erkennen zu lassen. Dieser Vorgang ermöglicht es ihnen sich allmählich von Satans Kontrolle und von den Vorwürfen, dem Eingreifen und den Angriffen Satans zu befreien – bis sie, dank Gottes Worten, ihrer Gotteskenntnis und ihres Gehorsams gegenüber Gott und ihres Glaubens an Gott und ihrer Ehrfurcht vor Ihm, über die Angriffe Satans triumphieren und über die Bezichtigungen Satans triumphieren; erst dann werden sie vollständig aus Satans Domäne befreit worden sein. Die Befreiung der Menschen bedeutet, dass Satan besiegt worden ist, es bedeutet, dass sie nicht mehr das Essen in Satans Maul sind – dass Satan, anstatt sie herunterzuschlucken, sie losgelassen hat. Das ist so, weil solche Menschen aufrichtig sind, weil sie Glauben, Gehorsam und Ehrfurcht Gott gegenüber haben und weil sie sich vollständig von Satan lossagen. Sie bringen Schande über Satan, sie machen einen Feigling aus Satan, sie besiegen Satan gänzlich. Ihre Überzeugung, Gott zu folgen, und ihr Gehorsam Gott gegenüber und ihre Gottesfurcht, besiegen Satan und bringen Satan dazu, sie komplett aufzugeben. Nur solche Menschen sind wirklich von Gott gewonnen worden, und dies ist Gottes ultimatives Ziel dessen, den Menschen zu retten. Wenn sie gerettet werden wollen und vollständig von Gott gewonnen werden wollen, dann müssen alle, die Gott folgen, sowohl große als auch kleine Versuchungen und Angriffe Satans konfrontieren. Diejenigen, die aus diesen Versuchungen und Angriffen hervorgehen und in der Lage sind, Satan gänzlich zu besiegen, sind diejenigen, die von Gott errettet worden sind. Das heißt, diejenigen, die zu Gott hin gerettet worden sind, sind diejenigen, die Gottes Prüfungen ausgesetzt waren und die von Satan unzählige Male versucht und angegriffen worden sind. Diejenigen, die zu Gott gerettet worden sind, verstehen den Willen und die Forderungen Gottes und sind in der Lage, sich der Souveränität und den Anordnungen Gottes zu fügen, und sie verlassen inmitten der Versuchungen Satans nicht den Weg der Gottesfurcht und der Meidung des Bösen. Diejenigen, die zu Gott gerettet sind, besitzen Ehrlichkeit, sie sind gutherzig, sie unterscheiden zwischen Liebe und Hass, sie haben einen Sinn für Gerechtigkeit und sind vernünftig, und sie sind in der Lage, sich um Gott zu sorgen und alles, was von Gott ist, zu schätzen. Solche Menschen werden nicht von Satan gefesselt, bespitzelt, beschuldigt oder misshandelt, sie sind völlig frei, sie sind vollständig befreit und freigelassen worden. Hiob war eben ein solcher Mensch der Freiheit, und genau das war die Bedeutung dessen, weshalb Gott ihn Satan übergab.
Hiob wurde von Satan misshandelt, aber er gewann auch die ewige Freiheit und Befreiung und gewann das Recht, niemals wieder Satans Verderbtheit, Misshandlung und Bezichtigungen unterworfen zu werden, um stattdessen im Licht von Gottes Antlitz frei und ungehindert zu leben, um inmitten seiner Segnungen Gottes zu leben. Niemand könnte dieses Recht wegnehmen, zerstören oder beschaffen. Es wurde Hiob als Gegenleistung für seinen Glauben, seine Entschlossenheit, seinen Gehorsam und seine Gottesfurcht gegeben; Hiob bezahlte den Preis seines Lebens, um Freude und Glück auf Erden zu erlangen, um das Recht und die Berechtigung zu erlangen, die vom Himmel bestimmt und von der Erde bestätigt wurden, um den Schöpfer ohne Beeinträchtigung, als ein wahres Geschöpf Gottes auf Erden anzubeten. Das war auch das größte Ergebnis der Versuchungen, die Hiob erlitten hatte.
Wenn Menschen noch gerettet werden müssen, wird ihr Leben oft von Satan beeinträchtigt und sogar kontrolliert. Mit anderen Worten: Menschen, die nicht gerettet wurden, sind Gefangene Satans, sie haben keine Freiheit, sie sind von Satan nicht aufgegeben worden, sie sind weder qualifiziert noch berechtigt, Gott anzubeten, und sie werden von Satan dichtauf verfolgt und böswillig angegriffen. Solche Menschen haben kein nennenswertes Glück, sie haben kein nennenswertes Recht auf eine normale Existenz und darüber hinaus haben sie keine nennenswerte Würde. Nur wenn du aufstehst und mit Satan kämpfst, indem du deinen Glauben an Gott und den Gehorsam und die Gottesfurcht, als Waffen einsetzt, mit denen du eine Schlacht um Leben und Tod mit Satan kämpfst, damit du Satan gänzlich besiegst und ihn dazu bringst den Schwanz einzuziehen und feige zu werden, wann immer er dich sieht, sodass er seine Angriffe und Bezichtigungen gegen dich völlig aufgibt – nur dann wirst du gerettet sein und frei werden. Wenn du entschlossen bist, dich von Satan völlig loszusagen, aber nicht mit den Waffen ausgestattet bist, die dir helfen werden, Satan zu besiegen, dann wirst du immer noch in Gefahr sein; so, wie die Zeit weitergeht, wenn du derart von Satan gequält worden bist, dass kein bisschen Kraft mehr in dir übrig ist, du aber immer noch unfähig gewesen bist Zeugnis abzulegen, dich immer noch nicht völlig von Satans Bezichtigungen und Angriffen gegen dich befreit hast, dann wirst du wenig Hoffnung auf Errettung haben. Am Ende, wenn der Abschluss von Gottes Werk verkündet wird, wirst du immer noch in Satans Gewalt sein, unfähig, dich zu befreien, und so wirst du niemals eine Chance oder Hoffnung haben. Dann ist die Folge, dass sich solche Menschen völlig in Satans Gefangenschaft befinden werden.
Akzeptiere Gottes Tests, überwinde die Versuchungen Satans und erlaube Gott, dein ganzes Wesen zu erlangen
Während des Werkes Seiner beständigen Versorgung und Unterstützung des Menschen verrät Gott die Gesamtheit Seines Willens und Seiner Forderungen an den Menschen und zeigt Seine Taten, Disposition und das, was Er für den Menschen hat und ist. Das Ziel ist, den Menschen mit Statur auszustatten und dem Menschen zu erlauben, verschiedene Wahrheiten von Gott zu erlangen, während er Ihm folgt – Wahrheiten, die die Waffen sind, die dem Menschen von Gott gegeben werden, mit welchen er Satan bekämpfen soll. So ausgestattet, muss der Mensch Gottes Tests entgegentreten. Gott hat viele Mittel und Wege, um den Menschen zu prüfen, aber jeder davon erfordert die „Zusammenarbeit“ von Gottes Feind: Satan. Das bedeutet, Gott übergibt den Menschen Satan und erlaubt Satan die Statur des Menschen zu „testen“, nachdem Er dem Menschen die Waffen gegeben hat, mit denen er mit Satan kämpfen kann. Wenn der Mensch aus Satans Kampfformationen ausbrechen kann, wenn er der Umzingelung Satans entrinnen und noch leben kann, dann wird der Mensch den Test bestanden haben. Aber wenn der Mensch darin scheitert Satans Kampfformationen zu verlassen und sich Satan unterwirft, dann wird er den Test nicht bestanden haben. Welchen Aspekt des Menschen Gott auch immer prüft, sind die Kriterien für Seine Prüfung, ob der Mensch in seinem Zeugnis standhaft ist oder nicht, wenn er von Satan angegriffen wird und ob er Gott entsagt hat und sich Satan unterworfen hat, während er von Satan versucht wird oder nicht. Man kann sagen, ob der Mensch gerettet werden kann oder nicht, hängt davon ab, ob er Satan überwinden und besiegen kann, und ob er die Freiheit gewinnen kann oder nicht, hängt davon ab, ob er in der Lage ist, die von Gott gegebenen Waffen aufzunehmen, um Satans Knechtschaft zu überwinden, damit Satan die Hoffnung völlig aufgibt und ihn in Ruhe lässt. Wenn Satan die Hoffnung aufgibt und jemanden loslässt, bedeutet dies, dass Satan niemals wieder versuchen wird, diesen Menschen von Gott zu nehmen, niemals wieder diesen Menschen bezichtigen und stören, nie wieder willkürlich foltern oder angreifen wird; nur so jemand wird wirklich von Gott gewonnen worden sein. Dies ist der gesamte Vorgang, durch den Gott Menschen gewinnt.
aus: DIE BIBEL STUDIEREN
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Text
Satan versucht Hiob einmal mehr (Wundgeschwüre brechen am ganzen Körper Hiobs aus)
a. Die von Gott gesprochenen Worte
Hiob 2,3: Jehova sprach zu dem Satan: Hast du nicht acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen im Lande nicht, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, daß ich ihn ohne Ursache verderbt habe.
Hiob 2,6: Jehova sprach zu dem Satan: Siehe da, er ist in deiner Hand; doch schone seines Lebens!
b. Die von Satan gesprochenen Worte
Hiob 2,4-5: Der Satan antwortete Jehova und sprach: Haut für Haut; und alles was ein Mann hat, läßt er für sein Leben. Aber recke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen?
c. Wie Hiob mit der Prüfung umgeht
Hiob 2,9-10: Und sein Weib sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Ja, sage Gott ab und stirb! Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die närrischen Weiber reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.
Hiob 3,3: Der Tag müsse verloren sein, darin ich geboren bin, und die Nacht, welche sprach: Es ist ein Männlein empfangen!
Hiobs Liebe zum Weg Gottes übertrifft alles andere
Die Schrift dokumentiert die Worte zwischen Gott und Satan wie folgt: „Jehova sprach zu dem Satan: Hast du nicht acht auf meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen im Lande nicht, schlecht und recht, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, daß ich ihn ohne Ursache verderbt habe“ (Hiob 2,3). In diesem Austausch wiederholt Gott Satan die gleiche Frage. Es ist eine Frage, die uns Gott Jehovas bestätigte Beurteilung dessen zeigt, was von Hiob während der ersten Prüfung demonstriert und ausgelebt wurde, und eine, die sich von Gottes Einschätzung Hiobs, bevor er Satans Versuchung unterlag, nicht unterscheidet. Das heißt, bevor die Versuchung über ihn kam, war Hiob in Gottes Augen vollkommen und so schützte Gott ihn und seine Familie und segnete ihn; er war in Gottes Augen würdig, gesegnet zu werden. Nach der Versuchung sündigte Hiob nicht mit seinen Lippen, weil er seinen Besitz und seine Kinder verloren hatte, sondern pries weiterhin den Namen von Gott Jehova. Sein eigentliches Verhalten ließ Gott ihm applaudieren und Gott gab ihm Bestnoten. Denn in den Augen Hiobs reichten seine Nachkommen oder sein Besitz nicht für ihn aus, um Gott zu entsagen. Mit anderen Worten, konnte Gottes Platz in seinem Herzen nicht durch seine Kinder oder ein Stück Eigentum ersetzt werden. Während Hiobs erster Versuchung zeigte er Gott, dass seine Liebe zu Ihm und seine Liebe für den Weg der Gottesfurcht und Meidung des Bösen alles übertraf. Es ist einfach so, dass diese Prüfung Hiob die Erfahrung des Empfangens einer Belohnung von Jehova Gott gab und die Erfahrung dessen, wie ihm sein Eigentum und seine Kinder von Ihm weggenommen wurden.
Für Hiob war dies eine wahre Erfahrung, die seine Seele reinwusch, es war eine Taufe des Lebens, die seine Existenz erfüllte und außerdem war es ein prächtiges Fest, das seinen Gehorsam zu Gott und seine Gottesfurcht testete. Diese Versuchung verwandelte Hiobs Stellung von der eines reichen Mannes zu jemandem, der nichts hatte, und erlaubte ihm auch, Satans Misshandlung der Menschheit zu erfahren. Sein Elend veranlasste ihn nicht, Satan zu verabscheuen; vielmehr sah er in Satans niederträchtigen Taten, Satans Hässlichkeit und Verächtlichkeit, ebenso wie Satans Feindschaft und Aufsässigkeit gegenüber Gott und dies ermutigte ihn mehr, sich für immer an den Weg der Gottesfurcht und Meidung des Bösen zu halten. Er schwor, dass er Gott niemals entsagen und dem Weg Gottes aufgrund von äußeren Faktoren wie Eigentum, Kinder oder Verwandte, den Rücken kehren würde, noch würde er jemals ein Sklave Satans, eines Eigentums oder irgendeiner Person sein; abgesehen von Gott Jehova, konnte niemand sein Herr oder sein Gott sein. Das waren die Bestrebungen Hiobs. Andererseits hatte Hiob aus der Versuchung auch etwas erlangt: Er hatte großen Reichtum inmitten der Prüfungen gewonnen, der ihm von Gott gegeben wurde.
Während seines Lebens hatte Hiob in den vergangenen Jahrzehnten die Taten von Gott Jehova erblickt und die Segnungen von Gott Jehova für sich erlangt. Es waren Segnungen, die ihm ein enormes Unbehagen und Schuldgefühl bereiteten, denn er glaubte, er habe nichts für Gott getan und sei dennoch mit so großen Segnungen und so viel Gnade beschenkt worden. Aus diesem Grund betete er oft in seinem Herzen, in der Hoffnung, dass er in der Lage sein würde, Gott etwas zu vergelten, in der Hoffnung, dass er die Gelegenheit haben würde, Zeugnis für die Taten und die Größe Gottes abzulegen, und hoffte, dass Gott seinen Gehorsam auf die Probe stellen würde und darüber hinaus, dass sein Glaube gereinigt werden könnte, bis sein Gehorsam und sein Glaube die Zustimmung Gottes erlangten. Und als die Prüfung über Hiob kam, glaubte er, dass Gott seine Gebete erhört hatte. Hiob schätzte diese Gelegenheit mehr als alles andere und so wagte er es nicht, sie auf die leichte Schulter zu nehmen, denn sein größter lebenslanger Wunsch konnte verwirklicht werden. Das Eintreffen dieser Gelegenheit bedeutete, dass sein Gehorsam und seine Gottesfurcht auf die Probe gestellt und rein gemacht werden konnten. Darüber hinaus bedeutete es, dass Hiob eine Chance hatte, Gottes Zustimmung zu erlangen und ihn so Gott näher zu bringen. Während der Prüfung ließen ein solcher Glaube und solches Streben zu, dass er mehr vervollkommnet wurde, und ein größeres Verständnis von Gottes Willen gewann. Hiob wurde auch dankbarer für Gottes Segen und Gnaden, in seinem Herzen überschüttete er Gottes Taten noch mehr mit Lob und er hatte mehr Ehrerbietung und Ehrfurcht vor Gott und sehnte sich mehr nach Gottes Lieblichkeit, Größe und Heiligkeit. Dennoch war Hiob zu dieser Zeit immer noch jemand, der Gott fürchtete und das Böse in Gottes Augen mied, Hiobs Glaube und Erkenntnis hatten im Hinblick auf seine Erfahrungen erstaunlich schnell Fortschritte gemacht: Sein Glaube hatte zugenommen, sein Gehorsam hatte Fuß gefasst und seine Gottesfurcht war tiefgreifender geworden. Obwohl diese Prüfung Hiobs Geist und Leben verwandelte, befriedigte eine solche Verwandlung Hiob nicht, und sie bremste auch nicht weiter seinen Fortschritt. Zur gleichen Zeit, als er berechnete, was er aus dieser Prüfung gewonnen hatte, und unter Berücksichtigung seiner eigenen Mängel, betete er leise und wartete auf die nächste Prüfung, die über ihn kommen sollte, weil er sich danach sehnte, dass sich sein Glaube, sein Gehorsam und seine Gottesfurcht während der nächsten Prüfung von Gott weiter erhoben.
Gott beobachtet die innersten Gedanken des Menschen und alles, was der Mensch sagt und tut. Hiobs Gedanken erreichten die Ohren von Gott Jehova und Gott hörte auf seine Gebete, und auf diese Weise kam Gottes nächste Prüfung für Hiob wie erwartet.
Unter extremem Leiden erkennt Hiob Gottes Fürsorge für die Menschheit
Nach den Fragen von Gott Jehova an Satan, war Satan heimlich glücklich. Das lag daran, dass Satan wusste, dass es ihm abermals gestattet sein würde, den Menschen anzugreifen, der in Gottes Augen perfekt war – was für Satan eine seltene Gelegenheit bot. Satan wollte diese Gelegenheit nutzen, um Hiobs Überzeugung völlig zu untergraben, damit er seinen Glauben an Gott verliere und Gott nicht mehr fürchtete oder den Namen von Gott Jehova pries. Dies würde Satan eine Chance geben: Wie auch immer der Ort oder die Zeit, er wäre in der Lage, Hiob zu einem Spielzeug unter seinem Kommando zu machen. Satan verbarg seine bösen Pläne ohne Spur, aber er konnte seine böse Natur nicht in Schach halten. Diese Wahrheit wird in seiner Antwort auf die Worte von Gott Jehova angedeutet, wie es in den Schriften steht: „Der Satan antwortete Jehova und sprach: Haut für Haut; und alles was ein Mann hat, läßt er für sein Leben. Aber recke deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt’s, er wird dir ins Angesicht absagen?“ (Hiob 2,4-5) Es ist unmöglich, aus diesem Austausch zwischen Gott und Satan keine stichhaltige Kenntnis und keinen Sinn für die Boshaftigkeit Satans zu gewinnen. Nachdem sie diese Täuschungen Satans gehört haben, werden alle, die die Wahrheit lieben und das Böse verabscheuen, zweifellos einen größeren Hass auf Satans Niederträchtigkeit und Schamlosigkeit haben, von den Täuschungen Satans entsetzt und angewidert sein und gleichzeitig tiefe Gebete und aufrichtige Wünsche für Hiob darbringen, dafür beten, dass dieser Mensch von Aufrichtigkeit, die Vollkommenheit erreichen kann und wünschen, dass dieser Mensch, der Gott fürchtet und das Böse meidet, für immer die Versuchungen Satans überwinden und im Licht leben und unter Gottes Führung und Segen leben wird; so werden sie auch wünschen, dass Hiobs gerechte Taten ewig anspornen und all diejenigen ermutigen können, die den Weg der Gottesfurcht und Meidung des Bösen verfolgen. Obwohl Satans boshafte Absicht in dieser Verkündung gesehen werden kann, stimmte Gott Satans „Bitte“ beschwingt zu – aber Er hatte auch eine Bedingung: „Siehe da, er ist in deiner Hand; doch schone seines Lebens“ (Hiob 2,6). Weil Satan diesmal verlangte, seine Hand auszustrecken, um dem Fleisch und den Knochen Hiobs Schaden zuzufügen, sagte Gott, „doch schone seines Lebens“. Die Bedeutung dieser Worte ist, dass Er Satan sein Fleisch übergab, aber Er sein Leben bewahrte. Satan konnte Hiobs Leben nicht nehmen, aber abgesehen davon, konnte Satan jegliche Mittel und Methoden gegen Hiob anwenden.
Nachdem er Gottes Erlaubnis erhalten hatte, eilte Satan zu Hiob und streckte seine Hand aus, um seiner Haut zuzusetzen, was eitrige Geschwüre an seinem ganzen Körper verursachte, und Hiob fühlte Schmerzen auf seiner Haut. Hiob lobte das Wunderbare und die Heiligkeit von Gott Jehova, was Satan in seiner Kühnheit noch schamloser machte. Weil er die Freude am Verletzen des Menschen gefühlt hatte, streckte Satan seine Hand aus und schabte an Hiobs Fleisch, was seine Wunden schwärte. Hiob fühlte sofort Schmerzen und Qualen auf seinem Fleisch, die ohne Gleichen waren, und er kam nicht umhin, sich von Kopf bis Fuß mit den Händen zu kneten, als ob dies seinen Geist vom Schmerz des Fleisches befreien würde. Er erkannte, dass Gott an seiner Seite ihn beobachtete, und er versuchte sein Bestes, um sich zu stählen. Er kniete abermals zu Boden und sprach: Du schaust in das Herz des Menschen, Du beobachtest sein Elend; warum kümmert Dich seine Schwäche? Gelobt sei der Name von Gott Jehova. Satan sah den unerträglichen Schmerz Hiobs, aber er sah nicht, dass Hiob dem Namen von Gott Jehova entsagte. So streckte er eilig seine Hand aus, um den Knochen Hiobs zuzusetzen, versuchte verzweifelt ihn in Stücke zu reißen. Sofort fühlte Hiob eine noch nie dagewesene Qual. Es war, als wäre sein Fleisch von den Knochen gerissen worden, und als würden seine Knochen Stück für Stück zerschlagen. Diese qualvolle Folter ließ ihn denken, dass es besser wäre zu sterben. … Seine Belastbarkeit hatte ihre Grenze erreicht. … Er wollte schreien, er wollte an der Haut seines Körpers reißen, um die Schmerzen zu lindern – und doch hielt er seine Schreie zurück und zerrte nicht an der Haut seines Körpers, denn er wollte Satan seine Schwäche nicht erkennen lassen. Und so kniete er abermals nieder, aber zu diesem Zeitpunkt fühlte er die Gegenwart von Gott Jehova nicht. Er wusste, dass Er sich oft vor ihm und hinter ihm und auf seinen beiden Seiten befand. Doch während seiner Schmerzen hatte Gott niemals zugesehen; Er bedeckte Sein Gesicht und verbarg Sich, denn der Sinn Seiner Schöpfung des Menschen war es nicht, Leid über den Menschen zu bringen. Zu dieser Zeit weinte Hiob und tat sein Bestes, um diese körperliche Qual zu ertragen, doch konnte er sich nicht mehr davon abhalten Gott zu danken: Der Mensch fällt beim ersten Schlag, er ist schwach und machtlos, er ist jung und unwissend – Warum wünschtest Du ihm gegenüber so sorgsam und zärtlich zu sein? Du schlägst mich, aber es schmerzt Dich es zu tun. Was am Menschen ist Deiner Fürsorge würdig? Hiobs Gebete erreichten die Ohren Gottes, und Gott schwieg und sah lautlos zu. … Nachdem er es mit allen Tricks vergeblich versucht hatte, ging Satan leise davon, doch das bereitete Gottes Prüfungen für Hiob kein Ende. Weil die in Hiob offenbarte Kraft Gottes nicht bekanntgegeben worden war, endete die Geschichte Hiobs nicht mit dem Rückzug Satans. Als andere Charaktere hinzukamen, standen noch spektakulärere Szenen bevor.
Eine weitere Manifestation von Hiobs Gottesfurcht und Meidung des Bösen ist Gottes Namen in allem zu preisen
Hiob hatte die Verheerungen Satans erlitten, und doch entsagte er dem Namen Jehovas nicht. Seine Frau war die Erste die hervortrat und die Rolle des Satans spielte, was darin erkannt werden kann, dass sie Hiob angriff. Der Originaltext beschreibt es so: „Und sein Weib sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Ja, sage Gott ab und stirb!“ (Hiob 2,9) Dies waren die Worte, die Satan in der Gestalt des Menschen sprach. Sie waren ein Angriff, eine Anklage sowie eine Verlockung, eine Versuchung und Verleumdung. Da er beim Angriff auf Hiobs Fleisch scheiterte, griff Satan daraufhin direkt Hiobs Integrität an und wollte dies anwenden, damit Hiob seine Integrität aufgäbe, Gott entsagte und starb. So wollte Satan auch solche Worte einsetzen, um Hiob zu versuchen: Wenn Hiob dem Namen von Gott Jehova entsagte, so müsste er solch eine Qual nicht ertragen, konnte sich von der Qual des Fleisches befreien. Angesichts der Ratschläge seiner Frau, wies Hiob sie zurecht, indem er Folgendes sagte: „Du redest, wie die närrischen Weiber reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ (Hiob 2,10) Hiob hatte diese Worte längst gekannt, aber zu diesem Zeitpunkt wurde die Wahrhaftigkeit von Hiobs Wissen über sie bewiesen.
Als seine Frau ihm riet, Gott zu verfluchen und zu sterben, meinte sie: Dein Gott behandelt dich auf diese Weise, warum Ihn also nicht verfluchen? Was lebst du noch? Dein Gott ist so unfair zu dir, und doch sagst du, gesegnet sei der Name von Gott Jehova. Wie könnte Er dir Unglück bringen, wenn du Seinen Namen segnest? Beeil dich und entsage dem Namen Gottes und folge Ihm nicht mehr. Auf diese Weise werden deine Schwierigkeiten vorbei sein. In diesem Augenblick wurde das Zeugnis erbracht, das Gott in Hiob zu sehen wünschte. Kein gewöhnlicher Mensch konnte ein solches Zeugnis ablegen, noch lesen wir darüber in einer der Bibelgeschichten – aber Gott hatte es schon lange gesehen, als Hiob diese Worte sprach. Gott wollte nur diese Gelegenheit nutzen, um Hiob zu erlauben, allen zu beweisen, dass Gott Recht hatte. Angesichts der Ratschläge seiner Frau, gab Hiob nicht nur seine Integrität nicht auf oder entsagte Gott nicht, sondern sagte zudem zu seiner Frau: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“ Haben diese Worte große Bedeutung? Hier gibt es nur eine Tatsache, die die Bedeutsamkeit dieser Worte beweisen kann. Die Bedeutsamkeit dieser Worte ist, dass sie von Gott in Seinem Herzen bestätigt sind, sie sind das, was von Gott erwünscht war, sie sind das, was Gott hören wollte, und sie sind das Ergebnis, das Gott zu sehen ersehnte; diese Worte sind auch das Wesen von Hiobs Zeugnis. Damit wurden Hiobs Vollkommenheit, Aufrichtigkeit, Gottesfurcht und Meidung des Bösen bewiesen. Das Wertvolle an Hiob war, wie er solche Worte dennoch äußerte, als er versucht wurde. Selbst als sein ganzer Körper mit Schwären bedeckt war, als er die größte Qual erduldete, und als ihm seine Frau und seine Angehörigen abrieten, sprach er trotzdem solche Worte aus. Um es anders auszudrücken, er glaubte in seinem Herzen, dass ganz gleich, welche Versuchungen oder wie grauenvoll die Drangsal oder die Qual, selbst wenn der Tod über ihn käme, er Gott nicht entsagen oder den Weg der Gottesfurcht und Meidung des Bösen verschmähen würde. Ihr seht also, dass Gott den wichtigsten Platz in seinem Herzen einnahm und es nur Gott in seinem Herzen gab. Aus diesem Grund, lesen wir solche Beschreibungen von ihm in der Heiligen Schrift: In diesem allem versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen. Nicht nur sündigte er nicht mit seinen Lippen, sondern in seinem Herzen klagte er auch nicht über Gott. Er sagte keine schmerzlichen Worte über Gott, noch sündigte er gegen Gott. Nicht nur segnete sein Mund den Namen Gottes, sondern er segnete auch in seinem Herzen den Namen Gottes; sein Mund und sein Herz waren eins. Dies war der wahre Hiob, den Gott sah, und war der Grund, warum Gott Hiob schätzte.
aus: DIE BIBEL STUDIEREN
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"Es muss doch auch anders gehen - so geht das nicht weiter. Wo find ich Halt, wo find ich Schutz - der Himmel ist aus Blei hier." »Es ist so viel soviel zu viel Überall Reklame Zuviel Brot und zuviel Spiel Das Glück hat keinen Namen Alle Straßen sind befahren In den Herzen kalte Bilder Keiner kann Gedanken lesen Das Klima wird milder Ich bau ne Stadt für dich Aus Glas und Gold wird Stein Und jede Straße die hinausführt Führt auch wieder rein Ich bau eine Stadt für dich - und für mich Keiner weiß mehr wie er aussieht - oder wie er heißt Alle sind hier auf der Flucht - die Tränen sind aus Eis Ich geb keine Antwort mehr - auf die falschen Fragen Die Zeit ist rasend schnell verspielt - und das Glück muss man jagen - Ich bau ne Stadt für dich - führt auch wieder rein - und für mich Cassandra: Eine Stadt in der es keine Angst gibt nur Vertrauen Adel: Wo wir die Mauern aus Gier und Verächtlichkeit abbauen Cassandra: Wo das Licht nicht erlischt Adel: Das Wasser hellt Cassandra: Und jedes Morgen grauen Adel: Und der Traum sich lohnt Cassandra: Und wo jeder Blick durch Zeit und Raum in unsere Herzen fließt« Cassandra Steen, Adel Tawil - Stadt
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