Tumgik
#US-Besatzung
taunuswolf · 7 months
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Das Personal der Krankenhausküche und Messhalle im US-Hospital war so bunt wie die Puddingwürfel und Farbstoffkuchen, die auf den Patienten-Tellern landeten. Neben den zahlreichen rangniedrigen US-Soldaten, die unter Aufsicht eines Majors oder Captain, First Lieutenant, Master-Sergeant und Staff-Sergeant (Schichtführer) an einer Art Fließband die Gerichte zusammenstellten, tummelten sich in den ständig feuchten, blitzblanken langen Gängen und Arbeitshallen Gastarbeiter aus Griechenland, Italien, Portugal, Spanien und der Türkei, ältere deutsche Frauen, ältere Männer, die wohl das das Arbeitsamt vermittelt hatte, gestrandete Wehrmachtssoldaten und mindestens acht Studenten.
Schon diese Aufzählung verrät: Der Laden war ziemlich personalintensiv. Wer seinen Job schnell erledigte, hatte viel freie Zeit. Und so wurde die Küche, besser gesagt die angrenzenden Räume, schnell zu einem großen Abenteuerspielplatz. Hier passierten Dinge, die Stoff für so manchen Hollywoodfilm abgegeben hätten. Sex, Drugs, Rock& Roll and Crime inbegriffen.   
UNTERIRDISCHE ESSENSWAGENRENNEN
Der begehrteste Job war das Bewegen der großen Essenswagen, die durch einen tief in die Erde führenden Tunnel – das Hospital stammte noch aus der Wehrmachtzeit – zu dem Nachbargebäude und den einzelnen Stationen gebracht wurden. Bei diesem Essenstransport hängten sich die Studenten johlend an die zwei bis drei Meter langen schwer beladenen Blechungetüme und rauschten mit einem Affenzahn die unterirdische Straße hinab. Wie jeder weiß, haben Essenswagen keine Steuerung. Die Räder schwingen oftmals unkoordiniert nach allen Seiten. Eine weitere Gefahrenquelle: Die unterirdische Straße besaß an den Seiten richtige Bordsteine und machte eine Kurve. Irgendwann verlor einer der Studenten die Kontrolle über sein „Fahrzeug“ und raste ungebremst gegen die Bordsteinkante. Es gab einen heftigen Schlag und der Wagen kippte um. Sämtliche Tabletts mit Suppen, Hauptgerichte, Nachtisch, Pudding, Getränke fielen mit lautem Geschepper aus den Regalschienen. Aus den Ritzen der Türen, floss die Brühe…
Der Unglücksfahrer wurde zu mehr Sorgfalt ermahnt. Außerdem häuften sich Beschwerden schwer traumatisierter Patienten, die den unterirdischen Gang benutzten, um zur Messhalle zu gelangen. Das Gejohle der Studenten klang wie Kriegsgeschrei. Manche der Patienten kamen gerade aus Vietnam. Die grölenden Geisterfahrer gelobten Besserung
PUDDINGSCHLACHTEN UND SCHAUMSCHLAGEN
Das zweite große Spielgerät war der Band-Geschirrspüler. Fachmännischer Ausdruck: „Klipper“. Hier wurden die Essenswagen mit dem benutzten Geschirr ausgeladen und die Teller, Tassen und Tabletts in den drei bis vier Meter langen Wasser-Verschwender gesteckt. Das Gerät wurde von zwei Leuten bedient.  Der Vordermann hatte einen ziemlichen Ekel-Job. Viele Patienten hatten ihre Portionen nicht einmal zur Hälfte aufgegessen und so mussten die Teller erst mal über einen sogenannten Restetrog geleert werden, ehe man sie aufs Band legen konnte. Oft wurde auch der viereckige, farbige, handliche Wackelpudding verschmäht. Ein ideales Wurfgeschoss, eine im wahrsten Sinne des Wortes exzellente Farbbombe. Ehe man sich versah flog sie dem Hintermann, der gerade das saubere Geschirr vom Band räumte, an den Kopf. Der revangierte sich sofort mit einem blitzblanken frischgespülten US-Air-Force-Teller, der kurz darauf an der gegenüberliegenden Wand zerplatzte, um sich anschließend aus dem Essenwagen seinerseits mit Pudding-Munition zu versorgen. In null Komma nix war die schönste Puddingschlacht im Gang. Die weiße Arbeitskleidung inklusive der gekachelten Wände färbten sich wie beim Action-Painting.            
Am Ende des Happenings erschien ein älterer Portugiese – ein Typ wie aus einem Fellini-Film - mit einem langen Schlauch und sagte bedächtig: „Carajo morto!“. Anschließend spritzte er Minutenlang bedächtig die Wände ab.  „Carajo morto!“ war auch ständig aus dem Mund der italienischen oder spanischen Gastarbeiter zu hören. Ich fragte mich ziemlich naiv, warum sich die jungen Leute bei diesem Wort immer ganz aufgeregt und lachend in den Schritt griffen und dabei mit ihrer enormen Potenz prahlten. Sie trugen im Sommer unter der Arbeitskleidung nicht einmal Unterwäsche. Studenten, die mit romanischen Sprachen vertraut waren, erklärten mir irgendwann die Bedeutung der Wortformel. Auch von einem alten deutschen festangestellten Küchenmitarbeiter, der seit Kriegsende quasi zum Inventar der Hospitalküche gehörte, bekamen wir Studenten einiges zu hören. Er erzählte uns bei jeder Gelegenheit, dass er früher bei der SS – Wachmann in einem Kriegsgefangenenlager - war und wir früher alle erschossen worden wären. Wir lachten ihn aus und einer fragte ihn, ob er Probleme mit der Prostata habe.
Eine echt filmreife Szene war die Zweckentfremdung des Klippers als „Schaum-Maschine“. Im gegenüberliegenden Raum wurden unter dem Stichwort POT&PANS unter Hochdruck von Hand sämtliche Töpfe und Pfannen gereinigt. Hierfür wurde ein stark schäumendes Seifenpulver benutzt. Irgendwann kam einer auf die Idee, dieses Zeug in den Verteilerkasten des Klippers zu schütten. Das Ergebnis war überschäumend. Die Maschine dröhnte, stampfte und röchelte wie ein Dampflok. Der Schaum quoll an beiden Enden heraus und verteilte sich teilweise ein Meter hoch am Boden. An diesem Tag hatte ausgerechnet die „Majorin“ die Oberaufsicht über das Küchenpersonal. Ein Frauentyp wie Margaret Thatcher. Mit energischen Schritten, strenger Gouvernanten-Mine, eilte sie in ihren blauen Air-Force-Strümpfen und Knielangem Uniformrock „klack-Klack-Klack“ herbei, stemmte die Fäuste in die schmalen Hüften und sagte spitz: „No, no! This is wrong!“ Anschließend hielt sie uns eine lange Belehrungspredigt, von der ich höchstens die Hälfte verstand. Meine Kollegen grinsten. Zur „Strafe“ mussten wir Fenster putzen.            
TRAGISCHE VORFÄLLE: CLORGASUNFALL UND POLIZEIGEWALT
Weniger lustig waren die lebensgefährlichen Reinigungsarbeiten, denen im Keller ein spanischer Gastarbeiter fast zum Opfer gefallen wäre. Für die Böden benutzen die Amerikaner zwei Mittel, die man eigentlich nie vermischen sollte. Ein Mittel auf Chlor-Basis und eine Art Allzweckreiniger mit Tensiden. Der ältere Spanier mischte beides, spritzte zu allem Überdruss noch heißes Wasser drauf und verlor daraufhin in einer Chlorgaswolke das Bewusstsein. Zu unser großen Verwunderung wurde er nicht im US-Hospital behandelt, sondern in eines der umliegenden deutschen Krankenhäuser eingeliefert.
Ein gleichfalls tragischer Vorfall ereignete sich in der Messhalle, die nach zwei Jahren Klipper-Raum zu meinem bevorzugtem Arbeitsplatz gehörte. Meine Arbeit bestand im Abräumen der Tische und Abtransport des Geschirrs in den Küchenbereich. Eines Nachmittags, als ich gerade meinen Dienst angetreten hatte nahm mich ein festangestellter Deutscher Mitarbeiter zur Seite und erklärte mir aufgeregt wie unter Schock, dass die US-Militärpolizei am Vormittag einen Master-Sergeanten – einen beliebten Schichtführer aus der Küche - verhaftet hätten. Ihm wurde versuchte Vergewaltigung vorgeworfen. Es ging um die Tochter eines Colonels, die zu ihm ins Auto gestiegen sein.  Dann habe es wohl ein Handgemenge gegeben. Von einem gebrochenen Finger war die Rede. Als die Polizei den Master- Sergeant abholte, habe er ganz ruhig irgendwas zu ihnen gesagt. Daraufhin hätte die Polizei ihn vor aller Augen zu Boden geknüppelt und ihn dann wie einen Sack aus der Messhalle geschleift.             
EPILOG:
Alle Geschichten zu erzählen, würde den Rahmen dieser Abhandlung sprengen. Zu den guten Erinnerungen gehört sicher jener liebenswürdige Bär – seine Brustbehaarung ging nahtlos in den fast bis zu den Augen reichenden Bartwuchs über – der am Essensfließband mit einer tiefen Bassstimme ständig Jonny-Cash-Lieder brummte. Abends sang er in einer Country-Band. Einer der Studenten hatte einen guten Draht zu einem Sergeanten, der ihn kostengünstig Galonen weise mit zollfreien Bourbon-Whisky versorgte. Auch Gelegenheitskiffer kamen im Küchentrakt auf ihre Kosten. Ganz zu schweigen von der stillschweigenden Duldung, dass wir Küchenhelfer uns kostenlos im Kühlraum mit US-Amerikanischer Milch versorgen durften. Restlos alle Lebensmittel wurden übrigens – natürlich auf Kosten des deutschen Steuerzahlers - eingeflogen. Auch so mancher blauumrandete Teller verschwand und tauchte dann in irgendeiner Studentenbude oder Wohngemeinschaft wieder auf.
Ein echter Kulturschock waren für mich die amerikanischen Essgewohnheiten. Als Nachkriegskind und Student mit kleinem Budget war für mich Lebensmittelvernichtung ein absolutes Tabu. In der Messhalle aber gab es das „All-you-can-eat-System“. Dass sah in der Praxis so aus: Die Leute füllten die Tabletts bis zum Bersten, nahmen sich zwei Glas Milch, ein Glas Kakao, ein Glas Kola, drei Pudding, zwei Kuchen usw. An jedem der Gläser wurde ein wenig genippt, ein Glas bliebt oft ganz unberührt oder landete beim ungeschickten Absetzen auf der Tischdecke. Die Teller wurden oft nur halb leer gegessen, der Nachtisch blieb liegen oder wurde angeknabbert. Bei jeder Rückfahrt des Geschirrwagens war der Abfalltrog randvoll. Bei jedem vierten Tisch musste nach kurzer Zeit die Tischdecke ausgewechselt werden.                
Da habe ich mich so manches mal gefragt: Kann ein Land mit solchen Essgewohnheiten Vorbild für die Welt sein? So, ich hoffe, mein „Whisleblower-Bericht“ war eine spannende Zeitreise. Hoffentlich werde ich jetzt nicht an die USA ausgeliefert und wegen Geheimnisverrat für 120 Jahre eingebuchtet.   
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abfindunginfo · 1 month
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channeledhistory · 1 month
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Der genaue Zeitpunkt des weithin erwarteten Angriffs auf Israel ist weiter unklar, laut Medienberichten könnte er aber unmittelbar bevorstehen. Das Wall Street Journal zitierte Beamte der US-Regierung, sie hätten seit dem Wochenende beobachtet, dass der Iran Raketenwerfer bewege und militärische Übungen abhalte. Dies könne darauf hindeuten, dass sich Teheran auf einen Angriff in den kommenden Tagen vorbereitet.
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Die USA verlegen dem Pentagon zufolge zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Region. [...]
Der israelische Verteidigungsminister Gallant sagte laut örtlichen Medien bei einem Besuch der unterirdischen Kommandozentrale der Luftwaffe in Tel Aviv, das Militär müsse sich auf alle Möglichkeiten vorbereiten, auch auf einen "schnellen Übergang zur Offensive".
Russland hat einem Medienbericht zufolge mit der Lieferung von modernen Radaranlagen und Ausrüstung zur Luftraumverteidigung an den Iran begonnen. Der Iran habe zuvor in Vorbereitung eines möglichen Krieges mit Israel moderne Luftabwehrsysteme von Russland angefordert [...]
Die Lieferung sei angelaufen, hieß es nach Gesprächen des Sekretärs des russischen Nationalen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, mit ranghohen Vertretern des Irans in Teheran.
Moskau pflegt enge Kontakte zu Teheran, hat aber auch Kontakte zu Israel. Die russische Regierung rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf. 
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Der Iran will derweil mit anderen islamischen Ländern über die Tötung des Hamas-Auslandschefs Hanija beraten. Dafür ist am Mittwoch auf Ebene der Außenminister eine Dringlichkeitssitzung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Saudi-Arabien geplant, wo die OIC ihren Sitz hat.
Bei dem Treffen in Dschidda solle es um die "Verbrechen der israelischen Besatzung" gehen, darunter die "Ermordung" Hanijas, teilte die OIC mit, der 57 islamische Länder angehören.
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kristinhelberg · 5 months
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Gegen den Strich: Nahostkonflikt
In keinem Konflikt der Welt wird der Kampf der Narrative so erbittert geführt wie in dem zwischen Israelis, Palästinensern und den anderen direkt oder indirekt beteiligten Mächten. Und so herrscht auch hier an vermeintlichen Gewissheiten und offenkundigen Irrtümern kein Mangel. Ein Versuch, Klarheit zu schaffen, ohne zu vereinfachen.
Analyse Zeitschrift Internationale Politik 29.4.2024
„Israel ist die einzige Demokratie in Nahost“
Das stimmt (noch) für Israel in den Grenzen von 1949. Aber weil fünf Millionen Palästinenserinnen und Palästinenser unter Besatzung keine politischen Rechte haben, gilt das israelische Herrschaftsgebiet als „defekte“ oder „ethnische“ Demokratie.
In Israel wird die Regierung frei gewählt, die Bürger dürfen ihre Meinung äußern und demonstrieren, es gibt eine kritische Presse und eine unabhängige Justiz. Dieses Mindestmaß an demokratischen Rechten gewährt kein anderer Staat der Region. Von Ägypten bis zum Iran werden die Menschen autokratisch regiert und unterdrückt. Nur als Bürger Israels haben arabische Menschen in Nahost umfassende Freiheits- und Bürgerrechte.
Allerdings schützt Demokratie nicht vor Völkerrechtsverbrechen – siehe die US-Kriege in Vietnam und im Irak. UN-Gremien, Völkerrechtler und Nichtregierungsorganisationen werfen der israelischen Regierung seit Jahren Menschenrechtsverletzungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor – bei militärischen Operationen, im Rahmen der Besatzung palästinensischer Gebiete, neuerdings auch im Umgang mit Gefangenen.
Neben diesen Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht gefährdet der politische Rechtsruck die israelische Demokratie. Der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gehören Rechtextremisten, Nationalisten und messianische Siedler an; sie wollen Israel zu einem autoritären Staat umbauen. Ihre Justiz­reform soll dem Parlament uneingeschränkte Macht einräumen; das wäre das Ende der Unabhängigkeit der Justiz. Netanjahu will damit einer Strafverfolgung wegen Korruption entgehen.
Hunderttausende Israelis sind 2023 gegen diese Pläne auf die Straße gegangen, die Gesellschaft ist gespalten. Der Terror­anschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023 hat die Menschen nur vorübergehend in ihrem Schmerz geeint, inzwischen vertieft er die Gräben. Denn er hat den Siedlern Auftrieb gegeben und die rechtsradikalen Kräfte gestärkt, deren rassistische Positionen sich jetzt in Teilen der Öffentlichkeit wiederfinden.
Diese Entwicklung zeigt sich auch im repressiven Umgang mit Menschen, die gegen den Krieg und für einen Waffenstillstand demonstrieren, ein Ende der Besatzung fordern und die Siedlergewalt im Westjordanland kritisieren.1
Schon seit Jahren werden Nichtregierungsorganisationen diskreditiert und an ihrer Arbeit gehindert, wenn sie Menschenrechtsverletzungen israelischer Behörden dokumentieren. Inzwischen werde Solidarität mit Palästinensern pauschal zur Unterstützung der Hamas umgedeutet, beklagen Aktivistinnen.2
Israel ringt mit seiner Identität als jüdischer und zugleich demokratischer Staat. Die einen wollen einen jüdischen Staat, der die kollektiven Rechte seiner jüdischen Bewohner über die individuellen Rechte seiner nichtjüdischen Bürger stellt. Die anderen fordern einen demokratischen Staat, der allen Bürgern die gleichen Rechte garantiert – unabhängig von religiöser und ethnischer Zugehörigkeit.
Formal hat sich das Land bereits entschieden. Das Nationalstaatsgesetz von 2018 erklärt Israel zu einem jüdischen Staat, ohne das Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz zu erwähnen.3
Es definiert Israel als historische Heimat des jüdischen Volkes und spricht diesem allein das Recht auf nationale Selbstbestimmung zu. Dadurch gibt es keine israelische Nationalität, die alle Bürger vereint, sondern eine Differenzierung zwischen jüdischen und arabischen Staatsbürgern.
Jüdische Ansiedlungen werden rechtlich bevorzugt, damit in Zukunft keine Region in Israel eine arabische Mehrheit hat, Arabisch ist keine offizielle Staatssprache mehr. Wer stattdessen einen „Staat für alle ­Bürger“ ­fordert und den jüdischen Charakter Israels zugunsten individueller Rechte und Freiheiten infragestellt, gilt den Verfechtern des Nationalstaatsgesetzes als Verräter, der Israels Identität verleugnet. Jüdische und arabische Oppositionspolitiker, zivilgesellschaftliche Gruppen sowie progressive und säkulare Israelis kritisieren das Gesetz deshalb als diskriminierend.
„Israel ist ein Apartheidstaat“
Nein, aber es unterhält in den besetzten Gebieten ein System der Apartheid.
Das Wort Apartheid erinnert an Südafrika und mag für Israel unpassend klingen, ist jedoch ein Begriff des Völkerrechts. Ein Apartheidsystem ist ein auf Dauer und mit Absicht angelegtes institutionelles Regime der systematischen Unterdrückung und Herrschaft einer Gruppe über eine andere, das mit unmenschlichen Handlungen einhergeht.
Dass Israel in den seit 1967 besetzten Gebieten ein System der Ungleichbehandlung aufrechterhält, ist unter Menschenrechtsorganisationen unstrittig. Der Internationale Gerichtshof (IGH) erstellt dazu gerade ein Gutachten, das die UN-Generalversammlung im Dezember 2022 in Auftrag gegeben hat. Im besetzten Westjordanland und im annektierten Ostjerusalem verstößt Israel mit dem Bau von Sperranlagen und Siedlungen sowie der Vertreibung ­palästinensischer Bewohner und Bauern seit Jahrzehnten gegen das Völkerrecht.
Israelische Behörden behindern den Zugang der Palästinenser zu Land, natürlichen Ressourcen, Bildung und Gesundheitsversorgung. Sie beschränken ihre Bewegungsfreiheit, verwehren Baugenehmigungen und Möglichkeiten des Landerwerbs. In Ostjerusalem werden palästinensische Bewohner ausgebürgert, wenn sie als Sicherheitsrisiko gelten. Im Gegensatz zu Muslimen und Christen können Juden, deren Familien bis 1948 in Ostjerusalem gewohnt haben, Ansprüche auf dortige Häuser geltend machen; dadurch kommt es immer wieder zu Zwangsräumungen.
Laut Amnesty International sind Palästinenser in den besetzten Gebieten „exzessiver Gewaltanwendung, rechtswidrigen Tötungen, willkürlichen Verhaftungen, Verwaltungshaft, Zwangsumsiedlungen, der Zerstörung von Häusern, der Konfiszierung von Land sowie der Verweigerung von Grundrechten und -freiheiten“ ausgesetzt.4
Da diese Ungleichbehandlung nach 57 Jahren nicht als vorübergehend gelten könne, so Amnesty, erfülle sie den Straftatbestand der Apartheid, der im Römischen Statut des Internationalen Strafgerichtshofs aus dem Jahr 1998 als Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufgeführt ist.
Die Politik der aktuellen Regierung erhärtet den Apartheidvorwurf, denn sie verfolgt das Ziel, das Westjordan­land zu annektieren, ohne der dort lebenden palästinensischen Bevölkerung gleiche Rechte zuzugestehen.
„Wer „From the river to the sea“ ruft, will Israel zerstören“
Nicht unbedingt. Es kommt darauf an, wer die Parole in welchem Kontext benutzt.
Im November 2023 wurde der Halbsatz „From the river to the sea“ in Deutschland als Hamas-Kennzeichen definiert und verboten. Wer einen Anspruch auf das gesamte Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer erhebe, stelle automatisch das Existenzrecht Israels infrage und argumentiere so antisemitisch, lautet die Begründung.
In Wirklichkeit stammt der Satz „From the river to the sea, Palestine will be free“ aus den 1960er Jahren und ist somit älter als die Hamas. Erst seitdem einige Demonstranten nach dem 7. Oktober mit dem Spruch deren Gräueltaten feierten, wird er pauschal als Hetzparole gegen Juden verstanden. Das greift jedoch zu kurz, da die große Mehrheit der Menschen, die ihn benutzen, ein Palästina frei von Besatzung und Unterdrückung fordert und damit ein legitimes Anliegen formuliert.5
Die entscheidende Frage ist also, wer die Formel in welcher Absicht verwendet und welche Vorstellungen von Palästina sich damit verbinden.
Neben der gewaltverherrlichenden Hamas-Variante einer kleinen Minderheit gibt es zwei weitere Interpretationen. Entweder es geht um ein Ende der Besatzung in den 1967 besetzten Gebieten und die Errichtung eines palästinensischen Staates neben Israel.
Oder das Ziel ist eine Ein-Staat-Lösung, die alle Bewohner rechtlich gleichstellt, was Israel von einem jüdischen Staat zu einem Staat für alle Bürger machen würde. Verfechter dieses Szenarios wollen anderweitig garantieren, dass angesichts von sieben Millionen Juden und sieben Millionen Nicht-Juden in dem Gebiet die kollektiven Rechte der jüdischen Bewohner dauerhaft gesichert würden. In keinem der beiden Fälle spricht sich die Person für eine Vertreibung oder Vernichtung von Juden aus.
Um dies zu verdeutlichen, haben Aktivisten den zweiten Teil des Slogans angepasst. Statt „Palestine will be free“ formulieren sie „we demand equality“ („wir fordern Gleichberechtigung“) oder „everyone must be free“ („alle müssen frei sein“). Doch auch solche Plakate wurden von der Polizei entfernt. Ob der Ruf nach Gleichberechtigung und Freiheit aller als antisemitisch einzustufen ist, müssen nun deutsche Gerichte klären.
Problematisch wird der Umgang mit dem Halbsatz, wenn man ihn einseitig kriminalisiert. Die aktuelle israelische Regierung beansprucht das gesamte Gebiet westlich des Jordans – from the river to the sea – für „Eretz Israel“, Groß-Israel. Einzelne Minister sprechen den Palästinensern nicht nur das Recht auf Selbstbestimmung und staatliche Souveränität ab, sondern ihre Existenz als Volk insgesamt.6
Netanjahu arbeitet seit Jahrzehnten ganz offen an der Verhinderung eines palästinensischen Staates; seine Likud-Partei bekräftigte schon 1977 (zehn Jahre vor Gründung der Hamas) in ihrem Programm, dass „zwischen dem Meer und dem Jordan“ nur israelische Souveränität ­herrschen werde.7
Extremisten auf beiden Seiten verbinden also mit dem Halbsatz Ansprüche, die die Rechte der anderen Seite missachten – die Bundesregierung sieht die Radikalen jedoch nur auf der propalästinensischen Seite. Kritische Juden in Deutschland für die Forderung nach Freiheit für alle Menschen zwischen Jordan und Mittelmeer zu bestrafen und gleichzeitig eine rassistische israelische Regierung mit unverhohlenen Annexionsplänen zu unterstützen – mit Worten, Geld und Waffen – ist ein Beispiel für Deutschlands doppelte Standards im Nahost-Konflikt.
„Die Vernichtung der Hamas ist die Voraus­setzung für Frieden“
Falsch. Seit dem 7. Oktober 2023 gilt die Hamas als Inkarnation des Bösen, was nachvollziehbar ist. Diese Dämonisierung unterschätzt jedoch die Bedeutung der Organisation jenseits des Terrors. Und sie erschwert ein Verständnis der innerpalästinensischen Wahrnehmungen und Dynamiken.
Im Westjordanland ist die Hamas heute populärer als vor dem 7. Oktober.8
Viele Palästinenserinnen und Palästinenser teilen zwar nicht ihre islamistische Ideologie, respektieren sie aber als „nationalen Widerstand“. Obwohl sie Verbrechen wie die des 7. Oktober ablehnen, feiern sie die Hamas als einzigen Akteur, der etwas für die palästinensische Sache bewirkt hat. Bislang sind 240 Gefangene – darunter viele Jugendliche und Frauen – im Austausch mit den Geiseln aus israelischer Administrativhaft freigekommen. Und die Welt spricht wieder über Palästina. Die Gräuel des 7. Oktober werden kleingeredet oder als Fake News abgetan.
Sechs Monate Krieg haben gezeigt, dass sich die Hamas mit militärischen Mitteln nicht vernichten lässt, nicht mal als Miliz im Gazastreifen. Selbst wenn man Israels Angaben von 12 000 getöteten Kombattanten zugrunde legt, wäre das nur etwas mehr als ein Drittel der vor dem Krieg auf 30 000 Mitglieder geschätzten Qassam-Brigaden.9
Mit dem Argument, die Hamas in Gaza auslöschen zu wollen, lässt sich der Krieg – ganz im Sinne Netanjahus, der die anhaltende Bedrohung zum eigenen Machterhalt braucht – unbegrenzt weiterführen. Denn verbleibende Kämpfer werden sich neu formieren, Nachwuchs finden und Israel weiter angreifen. Sie können jede Nachkriegsordnung torpedieren. Ihre Entwaffnung wird deshalb nur im Rahmen palästinensischer Souveränität gelingen.
Auch als politische Partei, soziale Bewegung und Ideologie wird die Hamas fortbestehen. Die Welt muss deshalb einen Umgang mit ihr finden wie einst mit der Fatah und Yassir Arafat – dieser wurde vom Terroristen zum Verhandlungspartner. Die Geschichte lehrt: Im Kampf um Selbstbestimmung und gegen Fremdherrschaft enden bewaffneter Widerstand und Terrorismus erst dann, wenn friedliche Wege mehr Erfolg versprechen.
Dass es innerhalb der Hamas strategisch denkende Politiker für einen solchen Prozess gibt, zeigen Dokumente aus jüngster Zeit. Im Unterschied zur Gründungscharta von 1988 finden sich im Grundsatzpapier von 2017 keine antijüdischen Bezüge mehr. Hamas-Gründer Sheikh Ahmad Yassin betonte schon Ende der 1990er Jahre, man führe keinen Krieg gegen Juden, sondern bekämpfe die Besatzung.10
Die Behauptung, die Hamas wolle alle Juden weltweit umbringen, erscheint vor diesem Hintergrund falsch. Zwar erklärt sie Israel als „zionistisches Gebilde“ zum Feind und begeht mit Terroranschlägen gegen Zivilisten Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Aber sie wendet sich ihrer eigenen Ideologie zufolge nicht gegen Juden als Religionsgruppe oder Volk.  Seit einigen Jahren signalisiert die Hamas außerdem Bereitschaft, einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 zu akzeptieren; sie schließt eine ­Koexistenz mit Israel folglich nicht grundsätzlich aus.
Selbst wenn man diese Äußerungen und Erklärungen als Täuschung oder Propaganda betrachtet, muss man sie zur Kenntnis nehmen. Die 16-seitige Stellungnahme, die die Hamas im Januar veröffentlichte, war auch eine Botschaft an die internationale Gemeinschaft.11
Das Dokument geht auf völkerrechtliche Bestimmungen ein, erwähnt Stellungnahmen internationaler Gerichte. Damit spricht die Hamas die Sprache des Westens. An die antikoloniale Linke und den Globalen Süden gerichtet schreibt sie, sie kämpfe nicht gegen Juden, weil sie Juden sind, sondern gegen die Zionisten, die Palästina besetzen. Es seien jedoch „die Zionisten, die das Judentum und die Juden ständig mit ihrem eigenen kolonialen Projekt und illegalen Gebilde identifizieren“.
Die Führung der Hamas wird versuchen, die derzeitige Popularität in politischen Einfluss umzuwandeln – kein Weg zu einer Lösung der Palästina-Frage soll an ihr vorbeiführen. Verhandlungen zwischen Fatah und Hamas laufen bereits, mittelfristig könnte die Hamas der PLO beitreten. Einer übergangsweisen palästinensischen Technokratenregierung sollen die Islamisten nicht angehören, aber ihr zustimmen. Gegen sie zu regieren, wird nicht funktionieren, die Hamas auszuschließen, macht sie nur stärker.
Terror lebt von Ungerechtigkeit. Deshalb werden Hamas und andere Terrorgruppen erst dann aufhören zu existieren, wenn ein souveräner palästinensischer Staat ihnen die Daseinsberechtigung als „nationaler Widerstand“ entzieht. Voraussetzung für Frieden ist deshalb nicht ihre Vernichtung, sondern das Ende der Besatzung.
„Hisbollah, Hamas, Huthis und Co. sind vom Iran gesteuerte Terrorgruppen“
Nicht ganz. Die auf der sogenannten „Achse des Widerstands“ versammelten Milizen und Parteien als iranische ­Proxys zu betrachten, die im Auftrag Teherans mit Terrorangriffen die Region destabilisieren, greift zu kurz. Zwar stehen sie sich ideologisch nahe, haben die gleichen Feinde und wären ohne die militärische und finanzielle Unterstützung aus dem Iran kaum handlungsfähig. Aber sie sind im Kern hybride Akteure mit eigenen Interessen.
Die Hisbollah im Libanon, die Hamas in den palästinensischen Gebieten, die Huthis im Jemen, das syrische Regime, der Islamische Widerstand im Irak und vom Iran gesteuerte Milizen in Syrien teilen mit ihrem Sponsor Iran die Feindschaft zu Israel und den USA. Damit rechtfertigen sie jedoch nicht nur den bewaffneten Kampf, sondern gewinnen in den jeweiligen Ländern auch an politischer Macht und gesellschaftlichem Einfluss. Sie beschießen Israel mit Raketen, greifen US-Truppen in Syrien und im Irak an und feuern auf Handelsschiffe im Roten Meer – einerseits. Gleichzeitig gewinnen manche von ihnen Wahlen und sind an Regierungen beteiligt, andere betreiben Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, stützen sich auf soziale Netzwerke und kontrollieren zum Teil große Gebiete innerhalb der Staaten, in denen sie operieren.
Als politische und zugleich bewaffnete Akteure profitieren sie von einem weit verbreiteten Gefühl der Ungerechtigkeit, von staatlichem Versagen und von lokalen Konflikten, die sie zur Mobilisierung ihrer Anhänger nutzen. Der Krieg in Gaza steigert deshalb ihre Popularität – im Inneren und in der Region.
Der direkte Einfluss des Iran auf die Achse des Widerstands sollte nicht überschätzt, ihr geostrategischer Mehrwert für den Iran jedoch nicht unterschätzt werden. Operationelle Eigenständigkeit bei gleichzeitiger strategischer Koordination durch die iranischen Revolutionsgarden – diese Formel ermöglicht es den Machthabern in Teheran, den Druck auf Israel und die USA zu erhöhen, ohne dafür Verantwortung zu übernehmen.
„Israel begeht in Gaza einen Genozid“
Das wird der Internationale Gerichtshof entscheiden. Vorerst geht es darum, einen Völkermord zu verhindern.
Ende Dezember 2023 erhob Südafrika beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag Klage gegen Israel wegen Völkermords an den Palästinensern in Gaza. Israel und seine Unterstützer weisen den Genozid-Vorwurf vor dem Hintergrund des Holocausts empört zurück und sprechen von einer „Täter-Opfer-Umkehr“. Das Land kämpfe um das eigene Überleben, da die Hamas Israel vernichten wolle, argumentiert die Regierung.
Die Handlungen und Absichten der Hamas berechtigen Israel jedoch nicht dazu, seinerseits Völkerstraftaten zu begehen, also Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder eben Genozid. Denn bei der Verabschiedung der Völkermord-Konvention ging es 1948 nicht nur darum, das jüdische Volk zu schützen, sondern darum, Völkermord generell zu verhindern – immer und überall und unabhängig davon, wer ­Opfer und wer Täter ist.
Die Genozid-Konvention ist das „Nie wieder für alle!“ des Völkerrechts. Sie verbietet Handlungen, die in der Absicht begangen werden, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören und fordert alle Vertragsstaaten auf, drohende Völkermorde zu verhindern.
Genau darum geht es in Gaza. Südafrika hat Israel beim IGH angeklagt, um den Krieg in Gaza zu beenden oder zumindest die israelische Kriegsführung zu verändern. Es hat dafür die ­Genozid-Konvention gewählt, weil Israel diese 1950 ratifiziert hat und somit zur Einhaltung verpflichtet ist. Da Israel andere Völkerrechtsverträge wie den Internationalen Strafgerichtshof nicht anerkennt, ist die Genozid-Konvention der einzige juristische Weg, um das Vorgehen Israels zu beeinflussen.
Der IGH hat die Klage angenommen. Die Richter sehen einen plausiblen Anfangsverdacht und die berechtigte Sorge, dass in Gaza ein Völkermord stattfinden könnte. Per Eilantrag haben sie Israel deshalb aufgefordert, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Palästinenser in Gaza zu schützen, sie ausreichend humanitär zu versorgen und die öffentliche Aufstachelung zum Völkermord zu verhindern.
Die Regierung Netanjahu betont, Zivilisten vor Luftangriffen zu warnen und Schutzzonen auszuweisen, allerdings sind auch diese bombardiert worden.12
Die hohen Opferzahlen, die Vertreibung, die dramatische Verschlechterung der humanitären Lage und die Äußerungen israelischer Regierungsmitglieder deuten darauf hin, dass die israelische Regierung zu wenig unternommen hat, um einem ­Genozid entgegenzuwirken.
Bis Anfang April waren mehr als 33 000 Menschen gestorben, darunter mindestens 13 800 Kinder – 76 pro Tag.13
Nach Recherchen internationaler Menschenrechtsorganisationen, israelischer ­Medien und UN-Gremien verstößt die Kriegsführung in Gaza zum Teil gegen das humanitäre Völkerrecht. Die Bombardierung von Wohngebieten sei unverhältnismäßig, Hamas-Kämpfer würden leichtfertig mit Hilfe von KI identifiziert, zivile Ziele willkürlich und gezielt angegriffen, Gebäude, Infrastruktur und Lebensgrundlagen von 2,3 Millionen Bewohnern nachhaltig zerstört.14
Außerdem setze Israel durch das Verzögern und Blockieren von Hilfslieferungen Hunger als Kriegswaffe ein.15
In den Wochen nach dem Urteil des IGH sind die humanitären Hilfslieferungen um fast ein Drittel zurückgegangen, seit Anfang März sterben Kinder in Gaza an Unterernährung, Dehydrierung und mangelnder medizinischer Versorgung.16
Ob die israelische Regierung in Gaza einen Völkermord begeht oder „nur“ Kriegsverbrechen, müssen die Richter am IGH bewerten. Dass der Krieg in Gaza vom obersten Gericht der Welt untersucht wird, ist in jedem Fall zu begrüßen und sollte von Deutschland als Verfechter einer wertebasierten internationalen Ordnung unterstützt und respektiert werden.
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miyclarheffbid1973 · 6 months
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Videospiele sind seit vielen Jahren eine beliebte Form der Unterhaltung. Mit dem Aufstieg des Internets haben sich jedoch neue Möglichkeiten eröffnet, um Spiele zu genießen, insbesondere im Bereich der kostenlosen Spiele. Heutzutage gibt es zahlreiche Online-Plattformen, die eine Vielzahl von Spielen ohne Kosten anbieten. In diesem Artikel werden wir uns mit einigen dieser Spiele ohne Kosten beschäftigen und warum sie so attraktiv für Spieler sind.
Eines der beliebtesten Spiele ohne Kosten ist "Fortnite". Es ist ein kostenloses Battle Royale-Spiel, bei dem Spieler auf einer Insel landen und ums Überleben kämpfen. Es bietet sowohl Einzel- als auch Mehrspielermodi und ermöglicht den Spielern, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen wie Schießen, Bauen und Taktik zu verbessern. Fortnite hat Millionen von Spielern auf der ganzen Welt angezogen und ist bekannt für seine bunten Charaktere, aufregenden Gameplay-Momente und regelmäßige Aktualisierungen mit neuen Inhalten.
Ein weiteres Spiel ohne Kosten, das es wert ist, erwähnt zu werden, ist "League of Legends". Es ist ein Multiplayer Online Battle Arena (MOBA)-Spiel, bei dem zwei Teams gegeneinander antreten, um die Basis des Gegners zu zerstören. League of Legends bietet eine große Auswahl an Champions mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Rollen, was für eine abwechslungsreiche Spielerfahrung sorgt. Das Spiel hat eine große und engagierte Community, Turniere und professionelle Ligen, die es zu einem der erfolgreichsten E-Sport-Titel gemacht haben.
Ein weiteres beliebtes kostenloses Spiel ist "Among Us". Hier geht es darum, ein Raumschiff zu reparieren, während man gleichzeitig einen Verräter oder eine Verräterin entlarven muss, der oder die die restliche Besatzung töten möchte. Among Us ist ein lustiges und leicht zu erlernendes Party-Spiel, das mit Freunden gespielt werden kann. Es bietet eine Mischung aus Strategie, Lügenspieldynamik und sozialer Interaktion.
Die Attraktivität von Spielen ohne Kosten liegt vor allem darin, dass sie kostenfrei zugänglich sind. Spieler können sie einfach herunterladen und spielen, ohne Geld ausgeben zu müssen. Zusätzlich bieten viele dieser Spiele In-App-Käufe an, mit denen Spieler ihre Erfahrung durch den Kauf von Skins, kosmetischen Upgrades oder anderen virtuellen Gegenständen verbessern können. Diese Käufe sind jedoch optional und nicht erforderlich, um das Spiel in vollem Umfang genießen zu können.
Insgesamt bieten Spiele ohne Kosten eine breite Palette an Unterhaltungsmöglichkeiten für Spieler jeden Alters und jeden Geschmacks. Ob klassisches Strategiespiel, teamorientiertes MOBA oder kurzweiliges Partyspiel - die Vielfalt der kostenlosen Spiele ist enorm. Also schnappen Sie sich Ihren Controller oder öffnen Sie Ihren PC, es gibt eine Welt voller kostenloser Spiele, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Es gibt heute viele kostenlose Spiele-Websites im Internet, die eine Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten bieten. In diesem Artikel werden wir uns auf drei solcher Websites konzentrieren, die Ihnen kostenlosen Zugang zu einer breiten Palette von Spielen bieten.
Die erste kostenlose Spiele-Website, über die wir sprechen möchten, ist "Spiele123.de". Diese Website bietet eine große Auswahl an verschiedenen Spielen, darunter Actionspiele, Rätselspiele und Kartenspiele. Egal, ob Sie alleine spielen oder gegen andere antreten möchten, bei Spiele123.de werden Sie sicher etwas Passendes finden.
Eine weitere empfehlenswerte kostenlose Spiele-Website ist "KostenloseSpiele.de". Diese Seite zeichnet sich durch ihre intuitive Benutzeroberfläche und ihre Vielfalt an Spielen aus. Von klassischen Spielen wie Solitaire und Sudoku bis hin zu MMORPGs und Strategiespielen – KostenloseSpiele.de hat für jeden etwas zu bieten.
Die dritte kostenlose Spiele-Website, die wir hervorheben möchten, ist "Spielaffe.de". Speziell für Kinder entwickelt, bietet Spielaffe.de eine sichere Umgebung, in der Kinder verschiedene Spiele entdecken können. Mit lustigen und lehrreichen Spielen, können Kinder ihre Fähigkeiten und ihr Wissen verbessern, während sie Spaß haben.
Egal für welche kostenlose Spiele-Website Sie sich entscheiden, bevor Sie ein Spiel spielen, sollten Sie sicherstellen, dass Sie die Altersbeschränkungen und Bewertungen überprüfen, um sicherzustellen, dass das Spiel geeignet ist. Es ist auch wichtig, verantwortungsbewusst zu spielen und sich bewusst zu sein, dass nicht alle Spiele kostenlos bleiben, da einige In-App-Käufe anbieten können.
Insgesamt sind kostenlose Spiele-Websites eine großartige Möglichkeit, um sich zu entspannen und Spaß zu haben, ohne dafür bezahlen zu müssen. Die vorgestellten Websites, Spiele123.de, KostenloseSpiele.de und Spielaffe.de, bieten eine breite Palette an Spielen für verschiedene Altersgruppen und Interessen. Egal ob Sie alleine spielen oder mit Freunden und Familie, diese Websites werden Ihnen stundenlangen Spielspaß bieten.
Wenn es um das Spielen geht, denken die meisten Menschen sofort an teure Spielekonsolen oder kostenpflichtige Onlinespiele. Doch das Gaming-Erlebnis muss nicht immer viel Geld kosten. Es gibt auch zahlreiche kostenlose Möglichkeiten, um in die Welt des Gamings einzutauchen.
Mobile Games: Fast jeder besitzt heutzutage ein Smartphone oder Tablet. Und diese Geräte bieten eine Vielzahl von kostenlosen Spielen. Egal, ob man unterwegs ist oder zu Hause auf dem Sofa sitzt, mobile Spiele bieten ein aufregendes Gaming-Erlebnis.
Free-to-Play-Spiele: Viele PC- und Konsolenspiele sind mittlerweile als Free-to-Play-Versionen verfügbar. Das bedeutet, dass man das Spiel kostenlos herunterladen und spielen kann. Natürlich gibt es meistens die Möglichkeit, In-Game-Käufe zu tätigen, um beispielsweise spezielle Gegenstände oder Erweiterungen freizuschalten. Dennoch kann man auch ohne Geld auszugeben stundenlangen Spielspaß haben.
Online-Browser-Spiele: Im Internet gibt es unzählige Online-Browser-Spiele, die kostenlos gespielt werden können. Egal, ob man lieber Actionspiele, Strategiespiele oder Rätselspiele mag, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Man benötigt lediglich einen Internetzugang und schon kann das Gaming-Erlebnis starten.
Indie-Spiele: Indie-Spiele sind von unabhängigen Entwicklern erstellte Spiele. Oft sind diese Spiele kreativ, einzigartig und bieten ein besonderes Gaming-Erlebnis. Viele Indie-Spiele sind kostenlos verfügbar und können auf verschiedenen Plattformen wie Steam heruntergeladen werden.
Man muss also nicht immer viel Geld ausgeben, um ein tolles Gaming-Erlebnis zu haben. Es gibt viele kostenlose Möglichkeiten, um Spaß am Spielen zu haben. Egal, ob man unterwegs auf dem Smartphone spielt oder lieber am PC zu Hause sitzt, das kostenlose Gaming-Erlebnis ist für jeden zugänglich. Also warum nicht einfach mal die kostenlosen Optionen ausprobieren und das Gaming-Abenteuer beginnen?
5 Gratis Spiele Twist
Twist ist eine beliebte Plattform für kostenlose Spiele, die von Millionen von Menschen weltweit genutzt wird. Mit einer breiten Auswahl an verschiedenen Genres und Spieltypen gibt es für jeden Geschmack etwas Passendes. In diesem Artikel stellen wir Ihnen 5 der besten Gratis Spiele auf Twist vor.
Book of Ra - Dieses beliebte Spielautomatenspiel entführt Sie in die Welt des alten Ägyptens. Mit spannenden Bonusrunden und aufregenden Gewinnmöglichkeiten sorgt Book of Ra für stundenlangen Spielspaß.
Sizzling Hot - Wenn Sie auf der Suche nach einem klassischen Früchteslot sind, dann ist Sizzling Hot die richtige Wahl. Einfache Spielmechanik und hohe Gewinnchancen machen dieses Spiel zu einem Favoriten vieler Spieler.
Golden Sevens - Bei Golden Sevens dreht sich alles um die Suche nach dem goldenen Jackpot. Sammeln Sie die Siebenen und lassen Sie sich für Ihre Mühe mit großzügigen Gewinnen belohnen.
Dolphin's Pearl - Tauchen Sie ab in die Unterwasserwelt und entdecken Sie mit Dolphin's Pearl den Reichtum des Meeres. Mit Freispiel- und Risikospielen bleibt dieses Spiel immer spannend.
Lucky Lady's Charm - Folgen Sie der charmanten Lady und hoffen Sie auf ihr Glück. Dieses Slotspiel bietet viele Freispiele und Bonusfunktionen, die Ihre Gewinnchancen erhöhen.
Twist bietet diese Spiele und viele weitere kostenlos an. Egal, ob Sie ein erfahrener Spieler oder ein Neuling sind, Sie werden sicherlich etwas finden, das Ihren Geschmack trifft. Die Möglichkeit, kostenlos zu spielen, ermöglicht es Ihnen, verschiedene Spiele auszuprobieren und Ihre bevorzugten Optionen zu finden.
Entdecken Sie die Welt der Gratis Spiele mit Twist und genießen Sie stundenlangen Spielspaß ohne finanzielles Risiko. Viel Glück und viel Spaß beim Spielen!
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zimmerberg · 7 months
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Deutsche Hessen ohne Munition
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rhoenblick · 7 months
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Fregatte "Hessen": Verhinderte Waffen-Panne den Abschuss einer US-Drohne im Roten Meer?
Die Reaktionen auf den Sicherheitsvorfall im Roten Meer reißen nicht ab. Medienberichten zufolge hätte die Besatzung der deutschen Fregatte “Hessen” am Mittwochabend beinahe eine US-Drohne abgeschosse… — Weiterlesen odysee.com/@RTDE:e/Fregatte–Hessen—Verhinderte-Waffen-Panne-den-Abschuss-einer-US-Drohne-im-Roten-Meer-:7
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aktionfsa-blog-blog · 10 months
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Widerstand im US Regierungsapparat
Mehrheit hätte gern weniger Tote
Selbst die an die Westernmentalität gewöhnten US Bürger hätten gern ein paar Tote weniger. Demnach geht nach einer Umfrage 56% der demokratischen Wähler die israelische Reaktion auf den Terroranschlag der Hamas zu weit. Dies hat nun auch zu Reaktionen im Regierungsapparat geführt.
Der leitende Beamte für Waffenlieferungen an amerikanische Verbündete im State Department, Josh Paul, hat am 19.10. gekündigt und der Huffington Post dazu gesagt: "Die blinde Unterstützung für eine Seite ist langfristig destruktiv für die Interessen der Menschen auf beiden Seiten. ... Wir können nicht gleichzeitig für und gegen eine Besatzung sein. Wir können nicht gleichzeitig für und gegen Freiheit sein."
Die im Nahost-Büro tätige Silvia Yacoub sammelte Unterschriften im Aussenministerium für ein Protestschreiben. Gleichzeitig warf sie Präsident Joe Biden auf dem Kurznachrichtendienst X öffentlich vor, "mitschuldig an einem Genozid" zu sein, wie nzz.ch schreibt.
Andere Kritiker im Aussenministerium verlangen, dass das Weisse Haus israelische Verletzungen internationalen Rechts, wie etwa die illegale Landnahme israelischer Siedler im Westjordanland öffentlich und nicht wie bisher hinter verschlossenen Türen kritisiert.
Über tausend Mitarbeiter der Behörde für Entwicklungszusammenarbeit haben in einem offenen Brief an den Präsidenten einen "sofortigen Waffenstillstand" gefordert.
Einen weiteren Brief erhielt der Präsident von rund 500 Regierungsmitarbeitern in rund 40 Behörden, darunter waren viele aktive Wahlkampfunterstützer Bidens. https://www.nytimes.com/2023/11/14/us/politics/israel-biden-letter-gaza-cease-fire.html
Wir danken dem Leserbriefschreiber, der uns anlässlich unserer Forderung Ceasefire now! auf diese Vorgänge hingewiesen hat. Scheinbar wird es immer schwieriger relevante Informationen in den aktuellen Vernebelungen zu finden. Über die Friedensdemos gestern in Berlin, Düsseldorf und weiteren Städten wurde gestern in keiner Tagesschau- oder Heute-Ausgabe berichtet. Heute finden wir auf tagesschau.de immerhin die reduzierten Teilnehmerzahlen der Polizei (8500 und 17500) und auf Phoenix zu den Demos die Aussage "Es sind tatsächlich zu viele". Wenn damit die Toten im Nahen Osten gemeint sind, können wir dem zustimmen ...
Deshalb rufen wir zusammen mit vielen NGOs in Deutschland auf zur Friedensdemonstration "NEIN zu Kriegen" in Berlin am kommenden Sa. 25.11.23 ab 13h Berlin, Brandenburger Tor, Platz des 18. März
Mehr dazu bei https://www.nzz.ch/international/usa-israel-treibt-risse-durch-das-aussenministerium-ld.1765878
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3xo Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8591-20231119-widerstand-im-us-regierungsapparat.html
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willibald66 · 1 year
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Syemour Hersh: Olaf Scholz war über die US-Pläne zur Sprengung der Nord Streams informiert
Mittwoch, 27. September 2023 Facebook Telegram Twitter Youtube Rss Fundierte Medienkritik – Thomas Röper Newsticker Die Ausgaben des Pentagons für Kontrakte beliefen sich im Haushaltsjahr 2022 auf insgesamt 389,5 Milliarden Dollar.27. September 2023 In Polen glaubt man nicht, dass die Besatzung der Andromeda in die Nord-Stream-Explosionen verwickelt ist26. September 2023 Medien: Estland…
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korrektheiten · 1 year
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Syrische Flüchtlinge: Gefangen in den Netzen der Geopolitik
NachDenkSeiten: »Syrien wird seines Territoriums und seiner Rohstoffe beraubt, die Bevölkerung wird gespalten. Nach Krieg und Kriegsfolgen steht auch Landnahme – wie etwa die Besatzung der syrischen Ressourcen von Öl, Baumwolle und Weizen durch US-amerikanische Truppen – am Anfang der elenden Spirale von Flucht und Vertreibung. Über das Thema Flucht legt sich ein Netz von InteressenWeiterlesen http://dlvr.it/SwYrVW «
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taunuswolf · 6 months
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Teil II
„Ich bin aber zu schwach,“ stammelte er verlegen. „verdammt schwach, verstehst du?“ Manchmal habe ich das Gefühl, dass meine innere Uhr längst abgelaufen ist, dass ich bereits tot bin und nur noch als lebender Kadaver herumlaufe. Ich glaube, dass die meisten Selbstmörder durch ihre Tat nur noch das erfüllen und vollenden, was die ganze Zeit schon ein Istzustand darstellt. Durch den Suizid wird nur ihr seelischer Tod durch einen körperlichen vollendet.“
„Du hast einen echten Knall. Das bildest du dir doch nur ein,“ entgegnete Ute beinah amüsiert. Sie nestelte bedächtig an ihrem Bademantel herum, bis ihre Blöße vollständig bedeckt war und fuhr dann in belehremden Ton fort: „Niemand ist schwach. Es liegt nur an dir selbst dich schwach oder stark zu fühlen. Wenn du dich dauernd so bemitleidest, ist es kein Wunder, dass niemand bei dir bleiben will. Ich könnte auch nicht mit jemand Zusammenleben, der sich ständig bemitleidet, herumnörgelt und ständig sagt. Wie kaputt er ist. Das hält niemand aus.“
„ja, ja,“ sagte Lothar mit abgeklärter Gelassenheit zu den orchestralen Klängen von „Lucky man“. „Das kommt mir alles so bekannt vor. Als würden alle die gleichen Scheibe auflegen. Jeder sucht einen Halt und einen Menschen, der ihm in gewisser Weise überlegen ist, und das Fatale daran ist, dass es niemand zugeben will. Jeder ist darauf bedacht, sein Versteckspiel mit dem anderen zu treiben. Ich habe Typen gekannt, die haben abends am Tresen den großen Mann markiert, um sich die Chancen eine neue Freundin zu angeln nicht zu verderben. Und nach Mitternacht, wenn die Stühle hochgestellt wurden, sie immer noch allein rumhockten, der abgestandene Bier- und Zigarettengeruch durch die geöffneten Fenster in die Nacht entwich, haben sie auf dem Klo gehockt und wie die Kettenhunde gejault und ihren Hass mit Filzstiften an die Toilettenwand geschmiert.
„Bravo! Du könntest zum Theater gehen!“ rief Ute und klatschte in die Hände. „Bravo! Das war wirklich eine Glanzleistung. Nur mit jemand leben könntest du nicht. Und mir schein, du willst es auch nicht.“
„Dann kann ich mir ja endlich meinen Sarg zimmern lassen,“ entgegnete Lothar, so als habe er diesen Satz seit langem einstudiert. Die Antwort kam prompt und wie erwartet ohne Umschweife: „Deinen Sarg zimmern? Das kannst du schon die ganze Zeit. Ich wundere mich, warum du es noch nicht getan hast. Du bist doch angeblich handwerklich begabt. Das wäre doch mal eine Abwechslung.“  Sie stand abrupt auf, stemmte die Fäuste in die Hüften, wobei sie ihr Becken ein wenig aufreizend nach vorne schob und sagte dann in gewohnter Nassforschheit: „Aber weißt du was? Ich muss dich jetzt rausschmeißen. Peter ist soeben gekommen und wir wollen ins Bett gehen. Komm andermal vorbei. Aber dann etwas früher. Ich hoffe, dass du dich bis dahin geändert hast, sonst brauchst du doch überhaupt nicht mehr bei uns sehen lassen. Wir sind nämlich nicht scharf auf Leute, die nur rumjammern und uns die Laune vermiesen.“
Ihre letzten Worte verebbten im lauten Gezeter eines buntbemalten VW-Busses, der nach mehreren vergeblichen Einparkversuchen endlich zwischen einer Mercedes-Limousine und einem Ford-Mustang mit US-amerikanischen Besatzungs-Kennzeichen seinen Stellplatz gefunden hatte. Anschließend fiel die Haupteingangstür ins Schloss. „ich will noch etwas mit Peter besprechen“, sagte Lothar und seine Stimme bekam auf einmal eine ungewöhnliche Kälte. „Ich will ihm nur zwei Fragen stellen.“ „Aber nicht länger als fünf Minuten.“ sagte se gereizt. „Es dauert noch nicht einmal fünf Minuten.“ Beruhigte er sie.
Peter kam hereingeschneit. Breitschultrig, groß, sehnige ein wenig muskulöse Oberarme, die langen gewellten Haare wie Robert Plant in die Stirn gekämmt, stand er im Türrahmen und hob zwei Finger zum Gruß. Der lange bis zum Hals reichende Backenbart umrahmte ein edel geschnittenes Gesicht, das einerseits ausgeprägt männliche Züge aufwies, andererseits um Mund und Wangen auffallend androgyne wirkte, was nicht zuletzt daran lag, dass Peter diese Gesichtspartien stets sorgfältig ausrasierte. Vor allem Ute zuliebe, die Schnurrbärte und Kinnbärte verabscheute. Er roch nach Zigarettenrauch, ein wenig nach Gras und billigem Kneipen- Apfelwein. Ein Geruch, vor dem sich sogar der Sandelholzqualm der Buddhafigur zu fürchten schien und sich augenblicklich verflüchtigte. Der Heimkehrer war etwas überrascht Lothar so spät anzutreffen. Trotz Utes lautstarken Protestes lud er Lothar zu einer Tasse Tee und einem kleinen Joint ein. Nur ein bisschen Grüner. Nichts Aufregendes.  Lothar dankte für diese großzügige Geste und winkte ab: „Nein, ein andermal vielleicht. Du magst mich für verrückt halten, vielleicht bin ich es auch… ich will dir nur eine Frage stellen, für die ich die Antwort eigentlich schon parat habe. Halte mich nicht vor vorwitzig oder neugierig, aber es stimmt doch, dass du früher bei der Fußballmannschaft deiner Klasse der Kapitän warst? Habe ich recht. Du warst doch Kapitän und durftest die Mannschaft zusammenstellen?“
Peter starrte zuerst ungläubig ins Leere dann rief dann beinah fassungslos: „Mein Gott, Mann! Das stimmt! Ich war tatsächlich der Mannschaftskapitän, nicht nur in der Schule. ich habe sogar bei uns im Dorf in der Jugendmannschaft gespielt. Sag mal, kannst du Gedanken lesen?“ „Ich kann noch viel mehr,“ entgegnete Lothar, Dinge, die ich nicht erahnen und erträumen kann, erfahre ich durch Beobachtung und Kombination. Manchmal leide ich unter meinem Wissen wie unter einer schweren Last.“ Ute lachte belustig auf: „Jetzt sind wir aber neugierig!“ Statt ihr zu antworten, schaute Lotar dem Musikstudenten direkt in die Augen und sagte leise, als spräche er zu sich selbst: „Sie erwartet ein Kind von dir, nicht wahr?“
Für einen Moment sah es so aus, als wären beide überrascht. Mehr noch: geschockt, aber nicht so sehr über Lothars Worte, als über die plötzliche Offenlegung eines Geheimnisses, über das beide versprochen hatten, Stillschweigen zu wahren, so lange bis ihr exakter Zeitplan, den sie sich auferlegt hatten, beendet und in Form einer gemeinsamen Erklärung zunächst einem engeren Bekanntenkreis zugänglich gemacht werden sollte, also jenen, die Peter und Ute – allesamt Paare - zu ihrer Verlobungsfeier auf einem Rheingauer Schloss eingeladen hatten. Dass nun Lothar, den sie gar nicht eingeladen hatten, ihnen zuvorkam, rief Verärgerung hervor. Seine Sätze klangen einerseits wie Verrat, andererseits konnte sich Peter nicht vorstellen, dass Ute, die Lothar schon früher verachtet hatte, ausgerechnet ihm ihre bislang streng verheimlichte Schwangerschaft mitteilen würde. Er fand daher schnell zu seiner gewohnten legeren Abprall-Oberflächlichkeit zurück und fragte seine Partnerin ein wenig belustigt, beinah sarkastisch: „Hast du ihm das erzählt? 
„Nein“ sagte Lothar, ohne Utes Antwort abzuwarten. „Das habe ich mir zusammenreinem können. Ich bin ein Bücherwurm. Habt ihr schon einen Namen für das Kind, das „gewaltlos“ zur Welt kommen soll? Früher wurden die Inseln nach ihren Entdeckern genannt… Aber das wäre ja auch wirklich zu viel verlangt. Ein Kind nach einem Verlierer wie mich zu nennen. Das wäre beinah ein Todesurteil.  Es ist schon gut, so wie es ist. Machts gut ihr beiden.“ Bei diesen Worten ergriff Lothar die Klinke und drückte sie zögerlich herunter. Für einen Moment sah es so aus, als ob ihn die Türe festhielt, schließlich öffnete er die Hand, beinah so wie jemand der einem gefangenen Vogel die Freiheit schenkt. Lothar verschwand, ohne den Treppenlichtschalter zu betätigen in der Dunkelheit. Er hatte beim Verlassen der Wohnung keine Angst zu stolpern. Als Nachtwächter hatte er sich in der letzten Zeit angewöhnt Rundgänge ohne eingeschaltete Taschenlampe zu absolvieren. Ich bin doch ohnehin schon tot, was soll mir noch passieren. Lautete seine Losung. Die Nacht ist mein Freund. Unten in der Eingangshalle fiel die schwere wilhelminische Eichentür ins Schloss….
Sieben Monate nach Lothars Besuch gebar Ute ein Mädchen. Damit hatte sich die Frage der Namensgebung im Zusammenhang mit dem Schwangerschaftsentdeckers schlagartig erledigt. Dank ihrer guten körperlichen Konstitution gebar sie das Kind in nur wenigen Minuten zu Hause, in der Hocke ohne Arzt und Hebamme. Nur Peter, der inzwischen das bahnbrechende Fachbuch über sanfte Entbindungen gelesen hatte, war bei ihr. Wie eine Geburt ohne medizinisches Fachpersonal in der Praxis funktioniert, hatte das Paar auf einer Reise durch Afrika an der Elfenbeinküste mit eigenen Augen gesehen. In einer Hütte, vor der sie ihren mit Matratzen ausgelegten VW-Bus geparkt hatten, kam die vierte Frau eines Viehzüchters gerade mit ihrem fünften Kind nieder. „ICH will auch ein Kind“, hat sie daraufhin zu Peter gesagt, „Gleich jetzt. Heute Nacht. Wenn die Sonne rauskommt, ist es zu heiß.“ Sie fuchtelte hektisch mit einem Fieberthermometer herum, rollte sich auf den Rücken und schob ihre üppigen, fleischigen Schenkel auseinander. „Hier riech mal“ sagte sie und hielt Peter die feuchten von frischen Körpersäften verklebten Finger unter die Nase.  „ICH habe gerade meine fruchtbaren Tage.“ Wenig später wälzten sie sich in einem kurzen wortlos abgesprochenen Kampf, der für Außenstehende nicht nach einem Liebesvorspiel sondern nach einer vergewaltigung aussah auf den ausgebreiteten Schlafsäcken, und während Peter hitzig und erregt xxxxxxx und  Utes schweißnasser Kopf bei jedem Stoß unsanft gegen die Rückseite des harten Beifahrersitzes stieß – was beiden offenbar große Lust bereitete - flüsterte sie benommen und orakelhaft, von gelegentlichem Keuchen unterbrochen in die stickige, fliegengeschwängerte Luft des Wageninnern: „Wenn MEIN KIND nicht leben will, wird es bei der Geburt sterben. Dann will es sich nicht inkarnieren. Diese Freiheit muss man dem Kind lassen. Freiheit von Anfang an, so wie auf dem Plakat „Deine Kinder sind nicht deine Kinder“. Hier in Afrika gibt es auch keine Geburtskliniken. Alles geht seinen karmischen, natürlichen Gang…“  Zur Unterstreichung ihrer Worte taufte sie später das Mädchen SHIVA. Ein Name, der von einem indischen Gott abgeleitet wird, der gleichzeitig Schöpfung und Neubeginn aber auch Tod und Zerstörung verkörpert.
Zwei Monate nach der „gewaltfreien Geburt“, in einer feuchtkalten nebligen Winternacht – die Koks-Zentralheizung im Keller glühte Gelb-weis im Dauerbetrieb und entfaltete dabei eine wahre Höllenhitze - kam der GOTT und Namensgeber persönlich vorbei, um nach der kleinen Shiva zu sehen. Peter und Ute schliefen in dieser Nacht besonders fest. Sie hatten nach einer aus gynäkologischen Gründen auferlegten Pause sich zum ersten Mal wieder den körperlichen Freuden hingegeben. Der Musiker hatte Shiva zuliebe zwei Tage vor der Geburt aufgehört zu rauchen, aber die Zimmer rochen immer noch bis zu den hohen Stuckdecken hinauf nach Gras, Tabak und Räucherstäbchen. Das Kind lächelte im Schlaf und streckte dem Herrn der Schöpfung ihre kleinen Ärmchen entgegen. Shiva fand die Kleine so reizend, dass er sie sanft aus dem Bettchen hob und mit ihr, besser gesagt mit ihrer Seele – den Körper ließ er zurück – verschwand…             
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abfindunginfo · 8 months
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Magdeburg und Atombombe auf Hiroshima
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Was hat Magdeburg mit dem Abwurf der USA von zwei Atombomben auf Hiroshima vor 78 Jahren und Nagasaki zu tun? Gedenken und aktuelle Brisanz. August 1945 - USA werfen erste und einzige Atombomben ab Am 06. August 2023 wird Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris einen Ginkgobaum aus Japan am Askanischen Platz einweihen. An der jährlichen Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die nukleare Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki nimmt auch der Kulturattaché der japansichen Botschaft, Yasuhiro Kitaura, teil. Gingkobäume trieben als erste Pflanzen in der verstrahlten Umgebung der japanischen Städte wieder aus. Deutsche Städte blieben von einem Atombombenabwurf der USA verschont, weil eine einsatzfähige Atombombe erst nach der bedingungslosen deutschen Kapitulation in der Nacht vom 08. zum 09. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst verfügbar war. Doch auch die konventionellen anglo-amerikanischen Bombardements führten in vielen deutschen Städten zu zahlreichen Opfern und Zerstörungen. Der Luftangriff vom 16. Januar 1945 gilt als einer der verheerendsten Luftangriffe auf eine deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg. Magdeburg 1945, Royal Air Force Bomber Command, 1942-1945 An den Folgen der bei Atombombenabwürfen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki leiden auch nach über 75 Jahren noch immer viele Überlebende (Hibakusha). Seit sieben Jahrzehnten leben sie mit körperlichen und seelischen Erkrankungen infolge der Strahlung. Im Jahr 1982 rief der damalige Bürgermeister von Hiroshima, Takeshi Araki, auf der zweiten UN-Sondersitzung zur Abrüstung im UN-Hauptquartier in New York dazu auf, dass Städte in der ganzen Welt nationale Grenzen überschreiten und sich in Solidarität zusammenschließen sollten, um gemeinsam auf die Abschaffung von Atomwaffen hinzuwirken. Der Initiative schlossen sich nach Hiroshima und Nagasaki inzwischen über 8 000 Städte und 166 Regionen weltweit im Rahmen einer "Weltkonferenz der Bürgermeister für Frieden durch städteübergreifende Solidarität" (heute: Mayors for Peace) an - darunter auch Magdeburg. Chris Nolans Film „Oppenheimer“ über die Entwicklung der Atombombe Am 11. Juli 2023 hatte Chris Nolans Film "Oppenheimer" in Paris seine Weltpremiere. Neun Tage später gelangte er in die deutschen, und am Tag darauf in die US-amerikanischen Kinos. J. Robert Oppenheimer gilt als "Vater der amerikanischen Atombombe", denn als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts trug er entscheidend zur Entwicklung der ersten Atombombe bei. Nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki verurteilte er angesichts der verheerenden Folgen den weiteren Einsatz dieses Massenvernichtungsmittels. Er setzte sich für die internationale Kontrolle der Kernenergie und gegen ein nukleares Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten ein. Das brachte ihm währen der McCarthy-Ähra den Vorwurf eines Spions der Sowjetunion und Einschränkungen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit ein. Die Waffe und die Henker Wie ein Messer ein nützliches, aber totes Werkzeug ist, so auch die Atombombe. Darauf verweist Scott Ritter in einem emotionalen Beitrag zu Nolans Film auf consortiumnews unter dem Titel "Die Klage des atomaren Henkers". Der Film zeichne die Strapazen der Wissenschaftler nach, die die Atombombe erfanden. Kaum würden jedoch die Positionen der nuklearen Henker beleuchtet - jener Männer, die diese Bomben in Kriegszeiten abwarfen oder werfen sollen. Die B-29 mit der Atombombe auf Hiroshima steuerte Oberstleutnant Paul Tibbet: "Für den Piloten und die Besatzung der Enola Gay gab es keine Gewissensbisse, weil sie so viele Menschen töteten. 'Ich wusste, dass wir das Richtige getan haben, denn als ich wusste, dass wir das tun würden, dachte ich: Ja, wir werden viele Menschen töten, aber bei Gott, wir werden viele Leben retten', erzählte Tibbets 2002 Studs Terkel." (Link wie im Original) Auch Major Charles Sweeney, der Pilot der B-29 "Bockscar", der am 9. August 1945 die zweite amerikanische Atombombe auf die Stadt Nagasaki abwarf, war von seiner Rolle überzeugt, bei der sofort 35.000 Japaner getötet wurden. "'Ich sah diese wunderschönen jungen Männer, die von einer bösen, bösen Militärmacht abgeschlachtet wurden', erinnerte sich Sweeney 1995. 'Es steht für mich außer Frage, dass Präsident Truman die richtige Entscheidung getroffen hat'". (Link wie im Original) Ritter resümiert: Während sich die Welt auf das Drama der Wissenschaftler konzentriert, die zwar die Waffe entwickelten jedoch ihren Einsatz gegen japanische Zivilisten ablehnten, schweigt sie über die Haltung der nuklearen Henker - also jener Männer, die die Bomben abwarfen und zeitlebens davon überzeugt blieben, das Richtige getan zu haben. Was Scott Ritter resümiert, können Sie selbst beispielsweise anhand der Dokumente auf nuclearmuseum.org nachvollziehen. Sein Schluss: "Es ist an der Zeit, sich dafür einzusetzen, und es gibt keinen besseren Zeitpunkt als den 6. August 2023 - den 78. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima, an dem sich Gleichgesinnte vor den Vereinten Nationen versammeln werden, um einen Dialog über Abrüstung zu beginnen, der hoffentlich genug Resonanz findet, um sich auf die Wahlen 2024 auszuwirken." Chris Nolans Film war auch für William J. Kinsella, emeritierter Professor für Kommunikation an der North Carolina State University, Anlass für einen weiteren Beitrag auf consortiumnews. "Das Manhattan-Projekt brachte eine Dreifaltigkeit miteinander verbundener Hinterlassenschaften hervor. Es löste ein globales Wettrüsten aus, das das Überleben der Menschheit und des Planeten, wie wir ihn kennen, bedroht. Es führte auch zu weitreichenden Schäden für die öffentliche Gesundheit und die Umwelt durch die Produktion und Tests von Atomwaffen. Und es entstand eine Kultur der Regierungsgeheimnis mit beunruhigenden politischen Folgen." (Link wie im Original) Bereits die Forschung und Entwicklung der Atombomben im Rahmen des Manhatten-Projekts führte in den jeweiligen Standorten der USA zu dramatischen Folgen für Menschen und Umwelt. Beispielsweise wird in einer Studie, die sich noch in der wissenschaftliche Begutachtung befindet, nachgewiesen, dass die Folgen des Trinity-Atomtests zur Entwicklung der Nagasaki-Bombe 46 US-Bundesstaaten sowie Teile Kanadas und Mexikos erreichten. Auch Kinsella unterstreicht, wie zwiespältig für viele Wissenschaftler die Arbeit an der Entwicklung der Atombombe war. "Wie Nolans Film erzählt, hatten J. Robert Oppenheimer und viele andere Wissenschaftler des Manhattan-Projekts große Bedenken, dass ihre Arbeit beispiellose Gefahren mit sich bringen könnte. Wenn ich mir die Hinterlassenschaften des Trinity-Tests ansehe, frage ich mich, ob sich einer von ihnen das Ausmaß und die Tragweite dieser Ergebnisse vorgestellt hat." (Link wie im Original) "Profiteure von Armageddon" Den beiden Atombombenabwürfen der USA über Hiroshima und Nagasaki fielen mehr als 250 000 Menschen zum Opfer. Auch die Nukleartests in den nachfolgenden Jahrzehnten sollten hinreichend genug sein, um zu erkennen, wohin ein Atomkrieg führen würde. Doch in jüngster Zeit mehren sich leider die Zweifel daran. Gerade in Verbindung mit dem Krieg in der Ukraine gibt es zunehmend Spekulationen und Forderungen, inwiefern der Einsatz von Atomwaffen droht oder vielleicht sogar zu einer Beendigung des Krieges führen könnte. William D. Hartung, Direktor des Programms für Rüstung und Sicherheit am Zentrum für Internationale Politik, verweist auf jüngste Forschungsergebnisse: "In einem Bericht von Ira Helfand und den Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkriegs aus dem Jahr 2022 wird geschätzt, dass ein 'begrenzter' Atomkrieg zwischen Indien und Pakistan, bei dem etwa 3 Prozent der weltweit über 12.000 Atomsprengköpfe eingesetzt würden, 'Hunderte von Millionen, vielleicht sogar Milliarden' von uns töten würde. Ein ausgewachsener Atomkrieg zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, so die Studie, könnte innerhalb von zwei Jahren bis zu 5 (ja, 5!) Milliarden Menschen töten und damit das Leben, wie wir es kennen, auf diesem Planeten in einem 'nuklearen Winter' beenden. 0062659650:rightOffensichtlich begreifen allzu viele von uns nicht, was in einem Atomkonflikt auf dem Spiel steht, was zum Teil der 'psychischen Betäubung' zu verdanken ist, einem Konzept, das Robert Jay Lifton, der zusammen mit Greg Mithchell das Buch Hiroshima in America: A History of Denial, neben vielen anderen Büchern. Lifton beschreibt die psychische Betäubung als 'eine verringerte Fähigkeit oder Neigung zu fühlen', die durch 'die völlig beispiellose Dimension dieser Revolution der technologischen Zerstörungskraft' hervorgerufen wird." (Links wie im Original) Zudem belegt er, wie private Auftragnehmer an der Weiterentwicklung der Atomsprengkopfkomplexe und Trägermittel arbeiten und Milliarden Dollars verdienen, beispielsweise: - Raytheon - General Dynamics - Lockheed Martin - BWX Technologies - Jacobs Solutions - University of California - Texas A&M "Der amerikanische Sprengkopfkomplex ist ein riesiges Unternehmen mit großen Anlagen in Kalifornien, Missouri, Nevada, New Mexico, South Carolina, Tennessee und Texas. Und atomar bewaffnete U-Boote, Bomber und Raketen  werden in Kalifornien, Connecticut, Georgia, Louisiana, North Dakota, Montana, Virginia, Washington State und Wyoming hergestellt oder stationiert." (Link wie im Original) Diese Produzenten und ihre Lobbyisten setzen sich über alle Risiken hinweg, die mit der Entwicklung und dem Einsatz von Atomwaffen verbunden sind. Und sie setzen all ihre Macht ein, um auch künftig kräftig Geld zu verdienen, das aus den Taschen der Steuerzahler in die Säcke der Rüstungskonzerne umverteilt wird. B0CCZF4CM8:left"Laut dem Nuklearexperten Stephen Schwartz, Autor von Atomic Audit, dem bahnbrechenden Werk über die Finanzierung der US-Atomwaffenprogramme, kostete das Manhattan-Projekt bis Ende 1945 fast 38 Milliarden Dollar in heutigen Dollars und trug dazu bei, ein Unternehmen ins Leben zu rufen, das die Steuerzahler seither fast unvorstellbare 12 Billionen Dollar für Atomwaffen und damit verbundene Programme gekostet hat." (Link wie im Original) Sein Fazit: "Wir müssen die Atomwaffen abschaffen, bevor sie uns abschaffen." Siehe auch: - Sicherheitsexperte: "Es gibt keine taktischen Nuklearwaffen" Nachtrag vom 09.08.2023: - Atombombenanschläge waren unnötig - Die sehr unchristliche Nagasaki-Bombe Nachtrag vom 12.08.2023: Die Weltordnung nach Hiroshima Nachtrag vom 07.09.2023: Oppenheimer, Berkeley und die Bombe Beitrag aktualisiert: 16.01.2024 Wie aufschlussreich fanden Sie diesen Artikel? Lesen Sie den ganzen Artikel
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channeledhistory · 3 months
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[...] "Der Kurs des Westens und Kiews heißt, uns zu besiegen. Aber wie Sie wissen, ist das gescheitert. Heute unterbreiten wir einen weiteren konkreten realen Friedensvorschlag", sagte Putin in einer Rede im russischen Außenministerium.
Die ukrainischen Truppen müssten vollständig aus den Regionen Donezk, Lugansk, Cherson und Saporischschja abgezogen werden, sagte Putin und betonte, dass es um die Regionen "in ihren Verwaltungsgrenzen" gehe. Sobald Kiew dazu bereit sei und auch ihre Pläne für einen NATO-Beitritt offiziell absage, werde es "sofort, buchstäblich im selben Moment" einen Waffenstillstand und Verhandlungen geben. Zu den weiteren Forderungen gehörten ein nichtnuklearer Status der Ukraine, Beschränkungen ihrer militärischen Macht und der Schutz der Interessen der russischsprachigen Bevölkerung des Landes.
[...]
All dies sollte Teil grundlegender internationaler Vereinbarungen werden, erklärte Putin. Alle westlichen Sanktionen gegen Russland müssten aufgehoben werden. "Wir dringen darauf, diese tragische Seite der Geschichte umzuschlagen und Schritt für Schritt die Einheit zwischen Russland und der Ukraine und Europa im Allgemeinen wiederherzustellen", sagte Putin. Wenn Kiew und die westlichen Hauptstädte sein Angebot ablehnten, seien sie politisch und moralisch für die Fortsetzung des Blutvergießens verantwortlich.
Der russische Präsident sagte, es gehe bei dem Friedensvorschlag darum, den Konflikt vollständig zu beenden. Sollten die Ukraine und der Westen jedoch den jüngsten russischen Vorschlag ablehnen, würden sich die Bedingungen für einen neuen Vorschlag ändern und die Lage auf dem Schlachtfeld nicht zugunsten der Ukraine gestalten.
Die Äußerungen Putins stießen bei der Ukraine und ihren Verbündeten umgehend auf Widerstand. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies sie als nicht vertrauenswürdig zurück. Bei den Bedingungen handele es sich um ein Ultimatum, sagte er dem italienischen Nachrichtensender SkyTG24. Putin würde seine Militäroffensive selbst dann nicht stoppen, wenn seine Forderungen erfüllt würden. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba nannte die Äußerungen "absurd". Ziel Putins sei es, die internationale Gemeinschaft in die Irre zu führen, sagte er.
Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak erklärte auf der Plattform X, Putin habe "keine wirklichen Friedensvorschläge und keinen Wunsch, die Kämpfe zu beenden". Der Vorschlag sei "eine komplette Täuschung". [...] Putins Vorschlag laufe darauf hinaus, dass die Ukraine ihre Niederlage anerkenne und ihre Souveränität aufgebe.
Ähnlich äußerte sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. "Dies ist kein Friedensvorschlag", sagte er. "Dies ist ein Vorschlag für mehr Aggression, mehr Besatzung." US-Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte, Putin sei "in keinerlei Position, in der er der Ukraine diktieren könnte, was sie für Frieden tun müsse". [...]
Die Ukraine macht den vollständigen Abzug der russischen Truppen von ihrem international anerkannten Staatsgebiet einschließlich der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim zur Bedingung für mögliche Friedensverhandlungen. Am Wochenende soll in der Schweiz eine Friedenskonferenz beginnen, an der die Ukraine und zahlreiche Staaten teilnehmen, nicht aber Russland, das nicht eingeladen wurde. [...]
Die Konferenz, die sich auf Elemente eines von Selenskyj Ende 2022 vorgelegten Friedensplans stützt, wird wahrscheinlich keine größeren Ergebnisse erbringen. Sie gilt als weitgehend symbolischer Versuch Kiews, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren und Stärke gegenüber dem besser bewaffneten und zahlenmäßig überlegenen Gegner zu demonstrieren. Putin kritisierte die Konferenz als einen weiteren Trick, um die internationale Aufmerksamkeit abzulenken, Ursache und Wirkung der Ukraine-Krise umzukehren und die Diskussion in eine falsche Richtung zu lenken. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kritisierte unter anderem den Ort der Verhandlungen, da die Schweiz kein neutrales Land mehr sei.
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lorenzlund · 1 year
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Drachenbootrennen auf dem Main. Teil 3.
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Arsch ab er! (Der selbst 'us-amerikanische Rapper'). *'R app er.
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der Ar*** muss 'passen'. 'passieren'. Von einem Ufer zum anderen. Die Flussüberquerung. (the Jordan River)
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'Ein Eis geht doch immer!!!' (der Greis). 'Speise-Eis : der Ass diesmal stammt er sogar von Greisen, aus dem es zumindest mit-gefertigt wurde. Es-Greise-Eis. der Greis auch Italiens. 'Eis am Stil' (Filmemacher selbst Israels der 70er) mit Sack-Ei Neu (Zachy Noy als 'Dickem').
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'Gebt die Sicht frei auf eure Rücken'. *re + spectre : die Rückenansicht. re- : rück...
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'Sirtak-i tanzen am griechischen Strand'. the sir, wegnehmen, das Ei. 'Ich will dir ja nicht unnötig auf der Nase herumtanzen, aber ...!'
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Die Bundesregierung mit eigenem Schiff, aber mit Schweizer Radar.
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das auch: Callgirl.
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'Sie singen und sie spielen auch besser als die da drinnen'
*Max-Anton Raiter vor dem Festspielhaus von Bad Hersfeld.
'Auch ich finde, dass es gelegentlich doch etwas zu laut klingt ... und auch schräg!!'
'Raiter, stoppen sie sofort erneut mit ihrem Spiel. Denn wie wir bemerkten, parkt seit kurzem in einer Seitenstraße bereits erneut ein Van der Polizei, und ihnen fehlt weiter so wie bisher ein gültiges Ausweisdokument. Offenbar wurden sie verraten. Möglicherweise ist man erneut auf dem Weg schon wieder zu ihnen so! Zumindest ausschließen können wir das so nicht! Die Besatzung in ihm fehlt! Genauso konnten wir nichts darüber herausfinden, wo sie sich womöglich aufhält!'
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'Ohnehin hat ihr Handy kaum noch Ladung!' (Auf ihm befinden sich Liedersammlungen)
'Auch dahinter steckt doch nur ihr dann wieder, bin ich überzeugt!'
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kips-laboratory · 1 year
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TERRA WILLY - Robinson Crusoe im Weltraum
von KIP SUPERNOVA
Es gibt Animationsfilme, die jeder kennt: Minions, Toy Story oder Frozen. Was mich aber viel mehr fasziniert sind die kleinen, eher weniger bekannten Filme, die sich stellenweise als wahre Perlen ihres Generes herausstellen. In diesem ersten Blog bzw. Video auf meinem neuen Kanal möchte ich mich vor allem den kleinen, eher weniger bekannten und leider auch weniger erfolgreichen Animationsfilmen widmen.
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Bild: TAT Productions, France Télévisions
Jeder kennt Robinson Crusoe - aber wer kennt William bzw. Willy, das "Astro Kid", wie der Film "Terra Willy" im US-Verleih heißt? Genau diesen Film hatte ich vor ein paar Tagen auf Amazon Prime auf der Suche nach einem Animationsfilm entdeckt. Ich war gelangweilt und hatte Bock auf ein bisschen Animations-Unterhaltung, und da stieß ich auf "Terra Willy", die Geschichte eines Jungen, der mit seinen Eltern - beide Wissenschaftler mit der Mission, eine unbekannte Region im Weltraum zu untersuchen - unterwegs ist, um neues Leben zu erforschen. Auf dem Raumschiff vertreibt sich Willy die Zeit mit Pfeil- und Bogen-Spielen in einer Art Holodeck und sehnt sich danach, seinen Eltern bei ihrer spannenden Aufgabe zu helfen.
Die Handlung
Gerade als die Wissenschaftler-Familie sich auf dem Weg zurück zur Erde machen will, gerät das Raumschiff in einen Asteroiden-Hagel, was die Besatzung zwingt, das Raumschiff mit Rettungskapseln zu verlassen. Da Willy zum Zeitpunkt der Evakuierung in einem anderen Teil des Raumschiffs war, wird er von seinen Eltern getrennt und muss mit der Rettungskapel auf einem unbekannten Planeten notlanden.
Und genau hier beginnt die eigentliche Geschichte: Eine Robinsonade im Science Fiction Genre für Kinder mit dem sympathisch-lustigem Roboter "Buck", der stets bemüht ist, Willy vor Gefahren zu schützen und einem außerirdischen Tier, das Will "Flash" nennt.
Anspielungen auf bekannte Science Fiction gibt es reichlich: Nicht nur der Name des Roboters - "Buck" - soll eine Anspielung auf "Buck Rogers" sein, sondern auch sein Aussehen erinnert stark an "VINCENT", dem Roboter aus "Das Schwarze Loch". Und dass das Alien-Tier - eine Mischung aus Drache, Dinosaurier und Hund - von Willy "Flash" getauft wird, soll wohl eine Anspielung auf "Flash Gordon" sein.
Der Planet, auf dem Willy landet und ganze 10 Monate überleben muss, erinnert entfernt an die Welt aus "Strange World": Bunt, fantasievoll, verrückt und gefährlich zugleich. In diesen 10 Monaten wandelt sich Willy vom typischen "Kind der technisierten Zukunft" mit sauberer Kleidung und Stiefeln zum "Wild Kid" mit zerrissener Hose, barfuß, wilden langen Haaren und mit Pfeil und Bogen bewaffnet.
Denn "Buck" geht während dem Warten auf Rettung die Energie aus, und seine Ersatzbatterie befindet sich scheinbar unerreichbar in den Fängen der "Steinmonster" - riesige Tiere, die an Stegosaurier erinnern und alles platt machen, was sich bewegt. Doch um eine Sonde zu kontaktieren, die für Willy am Ende die Rettung bedeuten soll, muss sich der Junge seiner Angst und der Gefahr stellen und die Batterie schließlich holen, um "Buck" zu reaktivieren.
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Bild: TAT Productions, France Télévisions
Produktion
Astro Kid (französisch: Terra Willy, planète inconnue) ist ein französischer computeranimierter Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2019, bei dem Éric Tosti unter Beteiligung der Co-Autoren David Alaux und Jean-François Tosti Regie führte und das Drehbuch schrieb.
„Terra Willy“ ist nach „The Jungle Bunch“ der zweite Spielfilm des in Toulouse ansässigen Studios TAT ​​Productions, der in die Kinos kommt. Kurz nach der Veröffentlichung seines letzten Films im Juli 2017 kündigte TAT die Produktion von „Astro Kid“ mit einem 70-köpfigen Team und einem Budget von 6.000.000 Euro an.
Der Film wurde mit 3ds Max animiert und mit VRay gerendert.
Leider spielte der Film am Ende nur knapp 4 Millionen Dollar ein.
Außer ein paar Postern mit dem Filmplakat gibt es kein Merch oder sonstige Fanartikel. Auch eine Fortsetzung ist nicht geplant.
Aussage der Handlung und Science Fiction Aspekte
Wie bereits erwähnt handelt es sich bei "Terra Willy" um eine Robinsonade und Coming Of Age Geschichte: Ein Junge aus dem Raumfahrt-Zeitalter wird quasi zum "Steinzeit Menschen". Abgesehen von seinen Eltern ist Willy der einzige, menschliche Charakter im Film.
Willys Charakter wird im Film wenig behandelt - wir erfahren leider nicht viel über seine Ängste, Träume oder "Ecken und Kanten" des Jungen. Allerdings werden diese im Laufe des Films durch kleine Hinweise immer deutlicher: So hat Willy die Kamera seines Vaters bis zum Schluss bei sich und fotografiert die Lebewesen auf dem fremden Planeten. Zu Beginn wurde ja angedeutet, dass Willy seine Eltern nicht nur unterstützen, sondern selbst ein Forscher sein möchte. Die Kamera und das Fotografieren wird im ersten Moment - kindgerecht - so dargestellt, dass Willy die Chance seiner Situation ausnutzt, um diesen "Traum" zu leben. Erwachsene Zuschauer werden darin viel mehr das Klammern an die "Heimat" und das gewohnte Leben mit den Eltern sehen. Die Kamera und Buck, der Roboter, sind das Einzige, was Willy an sein gewohntes Leben noch erinnern.
Buck tritt nicht nur als Aufpasser, sondern auch als Ersatz-Elternteil Willy gegenüber auf. So ist der Roboter am Anfang sehr misstrauisch und sogar feindseelig dem Wesen "Flash" gegenüber eingestellt, und erinnerte mich an einen besorgten Vater, der in dem Dino-Wesen für Willy einen "schlechten Umgang" sieht. Willy "trifft sich mit Flash" quasi heimlich und lügt den Roboter Buck sogar an, wenn er sich mit seinem Alien-Freund trifft und mit ihm spielt oder gemeinsam den Planeten erkundet. Als Flash später Willy das Leben rettet, akzeptiert Buck Flash schließlich - was mich an eine Situation erinnerte, in der der eifersüchtige Vater endlich den Verlobten seiner Tochter als neuen Schwiegersohn akzeptiert. Eine Anspielung, die nur Erwachsene Zuschauer herauslesen können; was mich sehr amüsierte.
Allgemein ist die Metapher des Wachsens, Lernens und Entwickelns bei allen 3 Hauptfiguren zu erkennen:
Der Roboter analysiert stets Willys Verhalten und entwickelt seine KI dadurch weiter unter reagiert auf Willys Gemütszustände entsprechend (versucht den Jungen zu trösten, versucht einen Witz zu machen, akzeptiert Flash als Willys Freund).
Flash hingegen durchlebt als biologisches Wesen immer weitere Metamorphosen: Von Zeit zu Zeit hüllt sich das Wesen in einer Art Kokoon ein und schlüft am nächsten Morgen als weiter entwickeltes Wesen: Größer, stärker und immer wieder leicht verändertem Äußeren wie Schuppen, Haaren usw.
Und der Junge Willy schließlich lernt, selbstständig auf sich und auch Flash aufzupassen. Er baut und bastelt sich aus Materialien, die der Wald hergibt eine Unterkunft, Feuerstelle, Waffen, macht Feuer und sammelt und verarbeitet Früchte. Hier muss als kleine Kritik angemerkt werden, dass sich Willy nicht wesentlich verändert: Er hatte zu Beginn des Films keine markanten Schwächen, die während seiner Zeit auf dem Planeten verschwunden sind. Lediglich seine Leidenschaft für "Action-Computerspiele" kamen Willy in der "Endboss-Szene" mit den Steinmonstern zum Vorteil.
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Bild: TAT Productions, France Télévisions
Mein Fazit
Wieso ist dieser Film so unbekannt? Selbst ich erfuhr über Amazon Prime per Zufall von dieser Perle. Sein mäßiger Erfolg lässt sich meiner Meinung nach dadurch erklären, dass er 2019 erschien und im Corona-Chaos des Jahres 2020 schlicht weg unterging. Viele Kinos hatten da bereits schon geschlossen oder ein begrenztes Angebot. Zudem stand dem Film nicht das Budget für Werbung und Marketing zur Verfügung wie den Platzhirschen Disney, Pixar oder Dreamworks. "Terra Willy" wurde wie z.B. "Ooops, die Arche ist weg!" oder "Mune - Der Wächter des Mondes" in Europa produziert und schaffte es kaum in die internationale Film-Szene.
Zu unrecht! Denn sowohl optisch als auch von der Story her kann dieser Film mit einem Pixar-Film durchaus mithalten. Die Animation des Raumschiffes, des Weltalls oder der Vegetation des Planeten ist sehr flüssig, detailreich und liebevoll gestaltet. Ich habe schon Animationsfilme mit weit größerem Budget gesehen (z.B. "Delgo"), die wie 3D Computerspiele aus dem Jahr 1995 wirkten und eine wesentlich flacherer Story hatten.
Für einen Animationsfilm, dem gerade mal 6 Mio Euro Budget und keine High-End 3D Software zur Verfügung standen, ist das Ergebnis mehr als ordentlich und kann sowohl in Optik, Kreavtivität, den Sets und den Charakteren sowie der Flüssigkeit der Animationen und den Renderings (Oberflächen wie Metall, Gummi, Haut usw.) mit weit aus bekannteren und kostspieligeren Produktionen mehr als mithalten.
Aus Science Fiction - Sicht hat der Film ein wenig Luft nach oben: Es wird zum Beispiel nicht erklärt, in welcher Zeit wir uns befinden, warum Willys Eltern kein ganzes Team von Wissenschaftlern auf einem recht großen Raumschiff haben oder wieso Willy´s Rettungskapsel den "kurzen Weg" vom Asterioden-Gürtel zu einem belebten Planeten (mit ZWEI Sonnen, also einem Doppelstern-System) fand, die Rettungssonde aber fast ein Jahr brauchte, um Willys Notsignal zu finden. Wäre die Suche auf einem Planeten, der Leben erhalten konnte und durch zwei Sterne mehr als auffällig sein musste, nicht am naheliegensten gewesen?
Ansonsten bietet die Welt von Willy zumindest mir so einiges, was das Science Fiction Herz höher schlagen lässt: Ein sympathischer Roboter, 3D Hologramm-Effekte, beeindruckende Steinmonster, die wie riesige Stegosaurier aussehen und ein Planet mit einer farbenfrohen, bunten Flora und Fauna.
Meine Empfehlung: Unbedingt ansehen!
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kennethhujer · 1 year
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DIE FREIHEIT IM FILM, DIE FREIHEIT DES KINOS
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„Der Film ist eine wunderbare und gefährliche Waffe, wenn ein freier Geist ihn handhabt” – Luis Buñuel
Blickt man auf die Liste der Filmklassiker, ist das Motiv der Freiheit allgegenwärtig: In Germaine Dulacs „La souriante Madame Beudet” (1923) als eine Sehnsucht, um dem beengenden Alltagstrott der Ehe zu entkommen, in Charlie Chaplins „Modern Times” (1936) als Pendant zur repressiven Arbeitswelt oder in „Casablanca” (1942) als Grund, vor der Besatzung der deutschen Wehrmacht zu fliehen. Schon im Namen trägt sie Richard Attenboroughs Biopic „Cry Freedom” (1987), mit dem er dem Anti-Apartheids-Aktivisten Steve Biko ein filmisches Denkmal setzte. Die Science-Fiction-Trilogie „The Matrix” (1999-2003) verhandelt den Topos der Freiheit gar in seiner erkenntnistheoretischen Dimension.
DIE DYNAMIKEN DER FREIHEIT SIND ABER AUCH IN DER FILMPRODUKTION SELBST VIRULENT. IMMER WIEDER HABEN VERKRUSTETE STRUKTUREN UND BEENGENDE ERZÄHLFORMEN FREIHEITLICHE PHASEN DES AUFBRUCHS, DES EXPERIMENTS UND DADURCH NEUER PRODUKTIONSFORMEN GERADEZU PROVOZIERT. ZUMEIST HABEN SICH DIESE DANN AUCH INHALTLICH NIEDERGESCHLAGEN UND IN DEN FILMEN EINE AUF DIE GESELLSCHAFT ABZIELENDE KRITIK FORMULIERT. DARÜBER HINAUS IST DER FILM IMMER WIEDER EIN WICHTIGER KATALYSATOR POLITISCHER BEFREIUNGSBEWEGUNGEN GEWESEN.
Einer der großen cineastischen Aufbrüche ist zweifelsohne die französische Nouvelle Vague, die sich anfänglich gegen eine dem Film äußerliche Drehbuchproduktion wandte und forderte, die Filmstoffe aus den Logiken des Films selbst heraus zu entwickeln. Als ihr Begründungsfilm gilt François Truffauts Jugenddrama „Les Quatre Cents Coups” (1959), das mit seinem jugendlichen Helden, der in Widerstreit mit den ihn einschränkenden Instanzen aus Familie, Schule und Erziehungsheim gerät, gewissermaßen das Coming-of-Age-Genre vorwegnimmt und in der Schlussszene das offene Meer als Sinnbild ersehnter Freiheit inszeniert. In der Folgezeit wurden Truffauts Filme zunehmend experimenteller und brachen immer radikaler mit den Erzählkonventionen des Films. Sein Mitstreiter Jean-Luc Godard arbeitete vor allem mit neuen Schnitttechniken, Schrift-Parolen und dem Einsatz von Dokumentarmaterial und Musik gegen die Sehgewohnheiten des Kinopublikums an und überführte den Bruch mit den Konventionen auf eine gesellschaftskritische Ebene. Bereits 1960 bekam er mit seinem Film „Le petit soldat”, der die Brutalität des französischen Algerienkrieges gegen die dortige Unabhängigkeitsbewegung thematisiert, Probleme mit der französischen Zensurbehörde, die den Film erst einmal verbot.
In den USA war es das New-Hollywood-Kino, das dem Film neue Freiheiten brachte und das gesellschaftliche Freiheitsversprechen zugleich hinterfragte. Einen der größten Erfolge feierte New Hollywood mit dem Road-Movie „Easy Rider”. Weil zunächst – wie so oft bei grundlegend neuen Ansätzen – keiner an den Film glaubte, produzierte ihn Regisseur Dennis Hopper unabhängig. Erst nach Fertigstellung wurde er von der Filmindustrie aufgekauft und sodann zum Kultfilm. „Easy Rider” war frei von allem, was das alte Hollywood ausmachte. Er erzählt von Menschen, die sich ein Leben unabhängig von der Gesellschaft aufbauen wollen, die Freiheit in Drogen, Rockmusik und mit selbstgebauten Motorrädern in der Provinz suchen. Doch wenngleich der Film die Freiheit beschwört, die Suche nach ihr zeigt er als eine ausweglose: Auch fernab der US-amerikanischen Metropolen ist die Freiheit des alten Pioniergeistes nicht zu mehr finden. Allen, die sie suchen, schlägt Aggression und Intoleranz entgegen; sie stoßen auf unbegrenzte Unmöglichkeiten.
In Deutschland war es das Oberhausener Manifest, das sich 1962 gegen die künstlerische Einengung des bestehenden Kinos wandte und damit den Neuen Deutschen Film begründete. Darin heißt es: „Dieser neue Film braucht neue Freiheiten. Freiheit von den branchenüblichen Konventionen. Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner. Freiheit von der Bevormundung durch Interessengruppen. [...] Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen.”
Ebenfalls mit einem Manifest (Dogma 95) begründeten die dänischen Regisseure Thomas Vinterberg und Lars von Trier Mitte der 1990er Jahre die Neuausrichtung des Films und legten damit die Dialektik der Freiheit offen: Sie schränkten die Filmproduktion durch zehn Regeln rigoros ein, um so wiederum neue Freiheiten des Filmschaffens zu erzwingen. Auch im Falle der beiden Manifeste wirkten deren künstlerische Auswirkungen zugleich gesellschaftspolitisch.
Noch radikaler war dies in Südamerika (u.a. Grupo Cine Liberación), in Teilen Afrikas und Asiens mit dem „Tercer Cine“ der Fall, das sich dezidiert politisch verstand und im Kontext verschiedener revolutionärer Befreiungsbewegungen verortete. Dessen Filme dienten allesamt der politischen Aufklärung und Agitation, weshalb sie nur in eigens dafür eingerichtete klandestinen Kinos gezeigt werden konnten. Zur fragen wäre, inwiefern die digitale Revolution mit ihren neuen Vertriebskanälen zumindest in Teilen ebenfalls in dieser Tradition stehen kann.
Lange versuchte der politische Film die Massen zu erreichen. Mittlerweile bewegen die Massen die Filmkameras ihrer Mobiltelefone selbst durch die Welt. Welche künstlerischen wie politischen Impulse der Freiheit können damit einhergehen?
Auszug aus dem Konzept für das 15. Lichter Filmfest Frankfurt
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