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Theological Systems and the New Creation Model
Dr. Mike Vlach talks about his new book, The New Creation Model, in which he discusses the New Creation Model and the Spiritual Vision Mode. How did these two paradigms have influenced interpreters for thousands of years? How do Dispensationalism and Covenant Theology understand the storyline of the Holy Scriptures? Do premillennialism, amillennialism, and postmillennialism reflect the New…
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Freiheit. Eine Frage des Willens
Worüber sprechen wir, wenn wir „Freiheit“ sagen? Das kommt ganz auf das „System“ an, in dem der Begriff zum Tragen kommt. Der Verwendungszusammenhang gibt dem Konzept jeweils eine bestimmte Richtung. Politische Freiheit und Freiheitsrechte, bei denen es um Handlungsmöglichkeiten und Abwehrmaßnahmen gegen staatliche Willkür geht, das ist etwas anderes als Freiheit in der Ethik (hier steht das Verhältnis von Wille und Moral im Zentrum) und in der Handlungstheorie, in der die kausale Verkettung von Wille, Entscheidung und Handlung betrachtet wird. Individuelle Freiheit (den einzelnen Mensch betreffend) ist etwas anderes als kollektive Freiheit (eine Gemeinschaft oder die Gesellschaft betreffend), innere Freiheit (die Gelassenheit, die Abwesenheit von Zwang) ist etwas anderes als äußere Freiheit (also: nicht im Gefängnis zu sitzen), positive Freiheit (zu oder für) ist etwas anderes als negative Freiheit (von). All dies macht die Verständigung über das Thema Freiheit schwierig. Ich bin frei – das kann ganz Unterschiedliches bedeuten. Und je nach Kontext befassen sich unterschiedliche Disziplinen mit dem Begriff.
Freiheit und Wille
Die Philosophie geht an die Grundlagen der Freiheit: den Willen. In der Philosophie steht die Verbindung von Freiheit und Wille im Zentrum – und das bereits seit 2500 Jahren. Leider scheint dabei das zu gelten, was für so ziemlich alle zentralen Begriffe der Philosophie gilt, dass nämlich mit zunehmender Intensität der Debatte immer weniger klar wird, was sie bedeuten. In der Antike hatte man noch eine ziemlich deutliche Vorstellung von Freiheit.
Freie Handlungen galten als Ausdruck des sittlichen und vernünftigen Wollens – nach Sokrates ist derjenige frei, der sittlich und vernünftig handelt. Ähnlich Platon: Der von den Begierden Gefesselte ist unfrei; frei wird, wer sich davon lösen kann. Bei Aristoteles tritt der epistemische Aspekt hinzu: „Als unfreiwillig gilt also, was unter Zwang und auf Grund von Unwissenheit geschieht. Dementsprechend darf als freiwillig das gelten, dessen bewegendes Prinzip in dem Handelnden selbst liegt, wobei er ein volles Wissen von den Einzelumständen der Handlung hat“.
Es wird in der Antike also zwischen dem vernünftigen Willen und der unvernünftigen Begierde unterschieden, ganz so wie später Kant, der Freiheit als Unabhängigkeit von „der Nötigung durch Antriebe der Sinnlichkeit“ bzw. als Selbstbestimmung seitens der Vernunft, des vernünftigen Willens auffasst. Kant nennt eine solche Freiheit die „Freiheit im praktischen Verstand“. Das heute so schrankenlos verstandene (und oft auch zügellos gelebte) „Ich bin so frei!“ findet hier ein rationales Regulativ.
Die Verbindung von Freiheit und (vernünftigem) Willen prägt auch heute den philosophischen Diskurs. Freiheit ist hier schon mal die „Entdeckung des eigenen Willens“ (Peter Bieri).
Von Beginn an war diese Verbindung mit dem Problem des Determinismus konfrontiert, als metaphysischer Determinismus in der Stoa, als theologischer Determinismus bei Augustinus, weitergeführt von der Prädestinationslehre, aufgelöst von Gottfried Wilhelm Leibniz, der in seiner Theodizee Vorhersicht Gottes und Vorherbestimmung des Menschen voneinander trennt und damit das christliche Problem in der Debatte löst, nämlich die Frage, wie sich die Freiheit des Menschen angesichts der Allmacht Gottes verstehen lässt.
Die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von Freiheit in einer Welt der Notwendigkeiten gehört zu den schwierigsten überhaupt. Eine echte Philosophenfrage. Es gibt kaum einen Denker, der sich ihr nicht gestellt und sie zu beantworten versucht hat. Heute sorgt die Gehirnforschung mit ihren neurowissenschaftlichen Experimenten für Zweifel, ob sich der reibungslose Übergang vom freien Willen zur frei gewählten Entscheidung und zur freiwilligen Handlung bis hin zur freien Konstitution einer freiheitlichen Gesellschaft so halten lässt. Bereits der freie Wille steht zur Disposition. Die Frage kann mit Peter Bieri wie folgt gestellt werden: „Untergräbt die Regie des Gehirns die Freiheit des Willens?“
Wir müssen uns beim Thema Willensfreiheit und Determination durch ein Gebiet durchkämpfen, das für unseren Freiheitsbegriff, also für die Art und Weise, wie Menschen „Freiheit“ verstehen, völlig irrelevant ist. Wir müssen aber diesen steinigen Weg gehen, um zu verstehen, warum es irrelevant ist. Die Beschäftigung mit neurowissenschaftlichen Angriffen auf die Willensfreiheit ist schwierig und ärgerlich, aber insoweit eben auch sehr wichtig.
Freiheit des Willens
Zunächst einmal sollten wir festlegen, was wir unter dem Willen verstehen möchten. Ich halte folgende Definition für brauchbar: Der Wille ist das subjektive Prinzip aller Freiheit, das die Freiheit im Menschen konstituiert. Man erkennt hier, dass der Begriff Wille direkt und untrennbar, so scheint es jedenfalls, mit dem Begriff der Freiheit verbunden ist, als das Prinzip der Freiheit, als das, was im Menschen der Freiheit eine Gestalt gibt und ihr Ausdruck verleiht. Freiwillig ist also eine Bezeichnung für das Wesen des konstituierenden Wollens eines Menschen, welches dieser von sich aus, also selbst, und vor allem frei bestimmt.
Willensfreiheit bedeutet eine Unabhängigkeit des Willens von jedweder zwingenden, beeinflussenden Kausalität, äußeren und inneren Ursachen in dem Sinne, dass der Wille als konstante Fähigkeit des Wollens einen Kern enthält, der nicht Produkt oder Wirkung irgendwelcher anderen Faktoren ist.
Und genau darin, in den „anderen Faktoren“, liegt das Problem, wie uns die Neurowissenschaftler zeigen möchten. Sie behaupten, das die neuronalen Prozesse im Gehirn genau solche Faktoren sind, die den Willen bestimmen. Sie sagen: Der Willensakt geht den neuronalen Prozessen nicht voraus, sondern ergibt sich aus ihnen. In entsprechender Weise folgt das Gefühl, eine Handlung intendiert zu haben – also der Willensakt – den für eine Willkürhandlung notwendigen kortikalen und subkortikalen Prozessen und tritt zusammen mit den nachfolgenden Handlungen auf.
Das Libet-Experiment
Der US-amerikanische Physiologe Benjamin Libet führte Anfang der 1980er Jahre Versuche durch, die darauf abzielten, die zeitliche Abfolge bei einer bewussten, willentlichen Handlung festzustellen. Die Probanden sollten entweder die rechte oder die linke Hand heben, nachdem sie sich für das eine oder andere entschlossen hatten. Diesen Entschlussmoment sollten sie durch drücken einer Taste zeitlich markieren. Libet stellte fest, dass kurz vor den Entscheidungen das Gehirn des betreffenden Probanden aktiv wurde.
Das nach ihm benannte „Libet-Experiment“ löste eine kontroverse Diskussion über mögliche Schlussfolgerungen hinsichtlich der Freiheit des menschlichen Willens aus. Hat das Gehirn die Entscheidung vorgenommen? Oder der Proband? Und was bedeutet das dann? Hätte sich der Proband auch anders entscheiden können oder musste er der „Entscheidung“ seines Gehirns folgen? Hat der Mensch einen freien Willen? Gibt es für ihn Freiheit?
In der Tat geht das Versuchsdesign des „Libet-Experiments“ aber am philosophischen Handlungsbegriff vorbei: In der dortigen Freiheitsdiskussion werden menschlichen Handlungen für wesentlich komplexer erachtet als das, was die Probanden in den Versuchen Libets zu tun hatten.
Das „Libet-Experiment“ erreicht den Handlungsbegriff nicht, denn Handeln ist mehr als einfachste Handbewegungen auszuführen. Damit sagt der berühmte Versuch im philosophischen Sinne auch nichts über Freiheit aus. Seine Bedeutung hat er dennoch, weil er eine ganze Forschungsrichtung motivierte.
Neurowissenschaftler wollen seitdem zeigen, dass es keinen freien Willen gibt, weil diesem etwas vorausgeht, nämlich neuronale Prozesse im Gehirn. Sie tun dies heute mit einem Haufen Technik, Bildern vom Gehirn bei der Arbeit und sehr viel Sendungsbewusstsein. Doch reichen ihre immer genaueren Messungen aus, um Freiheit in Abrede zu stellen? Was genau können sie zeigen? Wir sind nicht frei, sondern „Sklaven“ unserer Neuronen? Ist es das? Wir sind, wenn wir frei sein wollen, immer noch bestimmt durch unsere Vernunft, könnte man auch sagen, weit weniger spektakulär.
Soweit war die Antike auch schon, wenn wir uns an Platon und Aristoteles erinnern. Dennoch hat die Aussage „Der Willensakt geht den neuronalen Prozessen nicht voraus, sondern ergibt sich aus ihnen“ etwas sehr Gewöhnungsbedürftiges und Missverständliches, das es aufzuklären gilt, vor allem hinsichtlich der Reichweite dieser These für die Deutung des Freiheitsbegriffs.
Starker und schwacher Determinismus
Wir müssen zwischen dem starken und dem schwachen Determinismus unterscheiden. Das, was die Hirnforscher meinen, wenn sie behaupten, es gäbe keinen freien Willen, weil vorher stets unsere Neuronen in einer ganz bestimmten, festgelegten Weise feuern, kann man als starken Determinismus auffassen.
Was ist davon zu halten? Kurz gesagt: Nichts. Denn: Dem Postulat des starken Determinismus ist ein Zirkel inhärent, der es bereits aushebelt, sobald es formuliert wird. Jeder würde ja von sich behaupten, frei zu sein, aus freien Stücken auf etwas gekommen, zu etwas gelangt zu sein. Auch der Hirnforscher mit seinem starken Determinismus-Postulat.
Damit widerspricht er sich aber: Wenn er meint, das Determinismus-Postulat frei entwickelt zu haben, dann stimmt dieses Postulat nicht immer, es geht fehl mindestens in genau dem Fall, der hier zur Debatte steht: bei der Entwicklung eben dieses Postulats. Und dass es immer stimmt, ist ja gerade Inhalt des Postulats eines starken Determinismus, bei dem ja alles determiniert sein soll. Es wird also etwas behauptet, das bereits durch die Behauptung widerlegt wird.
Schwache Deterministen sind wir alle, weil wir ohne kausale Bindungen und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Ereignissen überhaupt nicht sinnvoll leben könnten. Wenn ich essen will, muss ich den Mund aufmachen. Ich hab nicht die Möglichkeit, den Mund geschlossen zu halten. Wenn ich mich entscheide, etwas zu essen, dann ist mein Verhalten, was meinen Mund angeht, ziemlich festgelegt. So etwas nehmen wir nicht als Problem im Kontext des Freiheitsbegriffs wahr. Aber man könnte das ja mal als Problem auffassen.
Wenn ich zeigen will, dass jemand, der isst, determiniert ist, dann könnte ich ihn darauf hinweisen, dass er gezwungen ist, den Mund zu öffnen, wenn er essen will. Er ist also nicht frei. Wenn er dann nicht mehr isst, um den Mund geschlossen zu halten, reagiert er ja auch auf etwas, nämlich auf meine Intervention. Er ist dann also auch nicht frei.
Aber das ist nicht nur für das wirkliche Leben im Alltag irrelevant, sondern auch für die philosophische Analyse des Freiheitsbegriffs, denn wir bekommen das mit dem Zweck-Mittel-Denken im Rahmen der Handlungstheorie gut in den Griff. Wenn ich A will (also: „essen“), A geht aber nicht ohne B (nämlich: „Mund aufmachen“) und um diese Abhängigkeit weiß ich, dann muss ich B bereits wollen, wenn ich mich für A entscheide, dann bin ich frei in Bezug auf A und B.
Es gibt natürlich Fälle, in denen man B nicht oder nicht hinreichend genau kennt. Wo man sich durch A auf etwas einlässt und B einen dann möglicherweise überrascht. In solchen Fällen bleibe ich nur dann frei, wenn ich die Möglichkeit habe, von A zurückzutreten, wenn ich B nicht mehr realisieren kann oder will. Das ist manchmal nicht der Fall und dann empfinden wir deutlich eine Abhängigkeit, eine Unfreiheit (etwa bei Bindungen durch Verträge).
Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir grundsätzlich von vorne herein determiniert gewesen wären, sondern einfach damit, dass durch unser Handeln Bindungen entstanden sind, die unseren Freiheitsraum einschränken, die zum Zeitpunkt des Eingehens aber gewollt waren und damit freiwillig eingegangen wurden, soweit eben keine inneren und äußeren Zwänge maßgeblich waren.
Wer in eine bestimmte Wohnung einziehen will, der muss einen Mietvertrag unterschreiben. Findet sie oder er dann eine bessere Wohnung, bleibt die Person üblicherweise für eine bestimmte Zeit (Kündigungsfrist) an den unterschriebenen Vertrag gebunden.
Dann kann man zwar in die bessere Wohnung einziehen, muss aber für die erste Wohnung zusätzlich Miete zahlen, auch ohne sie zu nutzen. Man ist darin nicht mehr frei, weil man sich durch Handlung A („Mietvertrag abschließen“) zur Handlung B („Miete zahlen“) verpflichtet hat. Natürlich auch noch zu weiteren Handlungen, aber bleiben wir mal bei A und B. Die Person wusste von A und B und willigte in beides ein. Dann ist A zwar eine Determination für B, aber A erfolgte ja aus freien Stücken, und B war zum Zeitpunkt, wo A erfolgte, bekannt und gewollt, wurde also ebenfalls aus freien Stücken akzeptiert.
Das neurowissenschaftlich aufgebrachte Willensfreiheitsproblem erweist sich als hochgradig irrelevant in Bezug auf den philosophischen Freiheitsbegriff und dessen Bedeutung für Ethik und Handlungstheorie. Der starke Determinismus scheitert schon an sich selbst und an der Wirklichkeit, weil wir in der Wirklichkeit gar nichts von dem merken, was er beinhaltet, weil dort die äußeren Bedingungen bei weitem überwiegen. Könnte ich jemanden, der im Gefängnis sitzt, wirklich damit trösten, wenn ich ihm sagte: „Was hast Du denn, ich bin doch auch nicht frei!“ – wohl kaum. Der schwache Determinismus ist unproblematisch, ja sogar hilfreich, weil er Optionen auszublenden hilft und damit zu vernünftigem Freiheitsgebrauch befähigt.
Das, was Neurowissenschaftler mit dem Nachweis vorgelagerter Prozesse im Gehirn widerlegen können, absolute Willensfreiheit, ist nicht nur in der Tat unmöglich, sondern wäre auch nicht gut für uns Menschen. Ein absolut freier Wille wäre launisch, zufällig, unberechenbar, zusammenhanglos – ein Wille in kausalem Vakuum. Freiheit ist daher gar nicht primär die Frage nach dem freien, i.e. von nichts außer sich selbst bestimmten Willen, sondern ein Begreifen der paradoxen Freiheitserfahrung als Differenz von Freiheit und Unfreiheit im Rahmen universeller Bedingtheit.
Ein Möglichkeitsraum, der unendliche groß wäre, uns also alle Freiheiten ließe, würde uns schlicht überfordern. Einen Geschmack davon gibt im Alltag die „Qual der Wahl“. Sie ist die Kehrseite der Freiheit. Wenn nun alles möglich wäre, wäre die Qual unendlich groß. Wie gut, so könnte man sagen, dass da unser Wille durch die Vernunft – oder auch durch ein Neuronenfeuerwerk – in seiner Freiheit eingeschränkt ist!
Mit Hilfe der praktischen Rationalität müssen wir dort, wo nicht schon äußere Einschränkungen bestehen, das Ausblenden von zur Verfügung stehenden Optionen einüben, um überhaupt ein freies Leben führen zu können. Sonst unterliegen wir dem Zwang, nichts von diesen Optionen verpassen zu wollen und werden damit unfrei. Ich komme später darauf zurück.
Freiheit der Handlung
Es kommt bei der Frage, ob und inwieweit eine Handlung frei ist, nicht auf diese isolierte Einzelhandlung an, sondern auf das Geflecht von Handlungen, in das sie eingebettet ist. Wir müssen bei Handlungen immer den Kontext des größeren Handlungsrahmens sehen, wenn wir über Freiheit und Unfreiheit sprechen. Das meint auch der Rechtsbegriff der Handlungsfreiheit.
Die Neurowissenschaft trägt nichts zur Ergründung der Bedingungen der Möglichkeit von Handlungsfreiheit bei, da sie Handlungen auf isolierte Körperbewegungen beschränkt, ja: methodisch beschränken muss. Menschen definieren sich aber nicht darüber, wie sie sich bewegen, sondern wie sie handeln.
Robert Spaemann hat mal in einem unmittelbar einleuchtenden Beispiel zwei Dinge unterschieden: zum einen die Bewegung aus dem Bett, die meinetwegen um 7:05 erfolgt und von einem Neuronenfeuerwerk um 7:04:59 vorherbestimmt wird, und zum anderen der Wille zur Handlung „Aufstehen“, die dadurch motiviert ist, dass man danach etwas vor hat.
Das grundlegende Aufstehensmotiv selbst ist nicht eine ad hoc-Neuronenkonfiguration, sondern ergibt sich aus unserer Biographie, unseren Wünschen, Zielen etc. Die eine Entscheidung, die im Experiment gemessen wird, muss zur Grundeinstellung passen, sonst wird sie gar nicht erst erwogen.
Das ist die wirkliche Entscheidungsqualität im menschlichen Handeln: Entscheidungen sind Akte, zu denen ich mit meiner Persönlichkeit stehen muss. Und das hat mehr mit Gründen, Werten, Überzeugungen und meinem Selbstverständnis zu tun, als mit Neuronen, die in einer bestimmten Weise feuern.
Anders gesagt: Wenn die Entscheidungen und Handlungen insgesamt ein Bild ergeben, mit dem ich mich als Person identifizieren kann, also sagen kann, dass ich dies will, dann können wir von freien und damit auch verantworteten Entscheidungen und Handlungen reden. Damit sprechen wir über das eigene Ich, über eine Ebene personaler Integrität, die über den Willensfreiheitsbegriff, der der neurowissenschaftlichen Forschung zugrunde liegt, weit hinausweist.
Das Ich und das Selbstbewusstsein
Hier könnte man natürlich entgegnen, dass Ich gerade die Gesamtheit der neuronalen Reize ist. Doch, hält man das wirklich durch, sich selbst, das eigene Ich als von den Neuronen vorgegaukelt anzusehen? Hält man das auch durch, wenn man einen Literaturpreis empfängt oder sich verliebt? Oder, wenn man Zahnschmerzen hat?
Verweist man dann immer auf die feuernden Neuronen als letzte Quelle von Bedeutung und subjektivem Empfinden? Sagt man dann wirklich: „Meine Neuronen haben dafür gesorgt, dass ich mich gut (oder schlecht) fühle!“ oder sagt man dem Zahnarzt einfach: „Ich habe Schmerzen!“
Und meint man mit diesem „Ich“ mehr als die feuernden Neuronen? Meint man, umgekehrt, nur so etwas wie: „Bitte stoppen Sie das Neuronenfeuerwerk, das bei mir zum Empfinden von Schmerz führt!“ Und wer ist dann mit „Sie“ gemeint? Müsste ich nicht vielmehr an seine Neuronen appellieren, sie mögen ihn veranlassen, meine Neuronen am Feuern zu hindern?
Klar, man kann so denken und man wird den, der so denkt, nicht widerlegen können. Einzig scheint mir eine solche Sicht auf den Menschen – und damit auch auf sich selbst – recht gewöhnungsbedürftig, eigentlich auch ziemlich abwegig. Nimmt man sich selbst aus, gerät man in einen direkten Widerspruch zum Postulat des starken Determinismus‘: Alles ist vorherbestimmt.
Nimmt man sich nicht aus, ergibt sich der bereits erwähnte zirkuläre Widerspruch: Wenn alles vorherbestimmt ist, dann bin auch ich, dann sind auch meine Gedanken vorherbestimmt, also auch die Idee des Determinismus, die ich habe, die damit als determinierte Idee methodologisch ihren Inhalt präjudiziert. Man kann dann nicht anders als deterministisch denken – weil und soweit schon die Gedanken determiniert sind. Die Idee fällt auf ihre Prämisse zurück – es wird vorausgesetzt, was erwiesen werden soll. Das kann nicht überzeugen.
Stünde nicht so viel auf dem Spiel, könnte man die ganze Sache als Elfenbeinturmdebatte abtun und sich etwas anderem zuwenden. Doch wird die Antwort auf die Frage, wer oder was genau „Ich“ sein soll, ob es „Freiheit“ (und damit „Verantwortung“) gibt, unsere Moralität, unserer Rechtssystem, unsere gesamte Lebenspraxis beeinflussen. Deswegen ist die Frage wichtig, deswegen ist sie aber auch ideologisch aufgeladen, was eine Antwort nicht leichter macht.
In diesem Zusammenhang fällt auf, dass neurowissenschaftliche Fortschritte sehr bald, eigentlich vorschnell popularisiert werden, während die kritisch Stimmen aus der Philosophie des Geistes leise bleiben. Das hängt natürlich auch mit der Marktfähigkeit der Produkte zusammen. Die Neurowissenschaftler haben bunte Bilder, die Philosophen komplizierte Sätze.
Menschen gucken aber lieber bunte Bilder als dass sie komplizierte Sätze lesen. Somit steht es schon mal 1:0 für die Gehirnforschung. Auch Politiker und Entscheidungsträger in Stiftungen gucken lieber bunte Bilder als dass sie komplizierte Sätze lesen. Deswegen geht das Geld an die Neurowissenschaftler. Denn die bringen kommunizierbare und eingängige Ergebnisse.
Doch die Überlegungen zum „Ich“, die über die reistische, materialistische Sicht des Menschen hinausweisen und eine phänomenologische Dimension eröffnen, die an bestimmten Punkten den Geist erfordert, um überhaupt noch konsistent und ehrlich über sich nachdenken zu können, lassen sich nicht abstreiten. Es sind schließlich Erfahrungen, die wir mit uns selbst machen. Täglich.
Wie wir uns erfahren, hängt wiederum von uns ab. Wir fühlen, dass uns ein präreflexives Selbstverständnis innewohnt, das allem im Rücken liegt, was ich sonst noch über mein Ich erfahren und sagen kann: ein Bewusstsein meines Ichs, mein Selbstbewusstsein.
Dieses lässt sich nicht mehr weiter aufschlüsseln und erklären, sondern bleibt uns eigentümlich fremd, obwohl uns nichts näher ist – ein Paradoxon, das uns schier um den Verstand bringen kann. Wirklich zur Ruhe kommen kann man dann wohl nur, wenn man sich, also das eigene Ich, in etwas geborgen weiß, das dieses Ich übersteigt, ein allumfassender Geist, der größer ist als die individuelle Seele. Dieser Geist wird in der christlichen Tradition Gott genannt.
Die Bezugnahme auf Gott ist eine, die dem Ich Ruhe und Geborgenheit gibt, ja, die das Ich als „Ich“ erst ermöglicht. Man sagt dann zwar: „Der Mensch ruht in sich“. In Wahrheit aber ruht er in Gott, denn es bedarf des Polsters einer höheren Dimension, um wirklich zur Ruhe zu kommen. Dies kann der Selbstbezug nicht leisten. Wer den Menschen als Person begreift, der nach der Vorstellung Gottes geschaffen ist, kann ihn unmöglich ohne diesen Bezug zu Gott verstehen.
Also: Wir wählen – frei, aber nicht ganz frei – und entscheiden uns für bestimmte Handlungen. Aus ziemlich freier Wahl und ziemlich freier Entscheidung erfolgen Handlungen, die uns als Personen zuzurechnen sind und die wir dementsprechend zu verantworten haben – vor Gott und den Menschen. Da beißt die Maus keinen Faden ab – trotz der Neurowissenschaften.
Freiheit ist relativ
Es zeigt sich zudem, dass lebbare Freiheit nicht absolut, sondern relativ ist. Es gilt: „Der Mensch ist frei wie ein Vogel im Käfig. Er kann sich innerhalb gewisser Grenzen bewegen“ (Johann Kaspar Lavater). Menschliche Freiheit ist relativ, denn sie ist immer an die Bedingungen gebunden, die durch Wille, Wahl und Entscheidung konstituiert werden.
Absolute Freiheit, wenn es sie denn für den Menschen gäbe, wäre – ich wiederhole mich gerne – eine Freiheit im kausalen Vakuum. Sie führte zu Entscheidungsunfähigkeit und damit zur Unfreiheit. Echte Freiheit gibt es nur unter Bedingungen. Nur eine solche Freiheit macht überhaupt Handlungen möglich, die über (messbare) Reizreaktionen hinausgehen.
Eine (paradoxe) Möglichkeit, ein Mehr an Freiheit zu erlangen, ist deshalb die freiwillige Selbstbindung. Ein schönes Beispiel ist das Verhalten des Odysseus, das ich in einer Arbeit meines Doktorvaters Thomas Gil erwähnt fand. Odysseus lässt sich von seiner Mannschaft an den Mast seines Schiffes fesseln, um dem Gesang der Sirenen lauschen zu können, ohne ihm anheim zu fallen. Ein „Mehr“ an Freiheit – hier und jetzt – führte, das erkennt der kluge Odysseus, ins Verderben, zur Vernichtung des Subjekts (und damit aller Freiheit), dessen Freiheit gerade durch die vom Subjekt gewollte Selbstbindung gerettet wird.
Eines der größten Probleme unserer Zeit scheint mir in deisem Kontext die Verbindung von Freiheit und Vielfalt zu sein. Dem Menschen immer mehr Möglichkeiten zu erschließen, bedeutet aber nicht, ihm immer größere Freiheit zu verschaffen. Das Gegenteil ist der Fall.
Es gehört zu den bekannten Paradoxien der Freiheit, dass sich mit der Zunahme an Optionen weder emotional noch faktisch mehr Freiheit einstellt. Zudem wird Freiheit heute oft mit „Offenheit“ in Verbindung gebracht. Offenheit ist aber nicht das gleiche wie Freiheit. Offenheit führt zu mehr Optionen, aber nicht zu mehr Freiheit. Und schon gar nicht zu einem gelungenen, glücklichen Leben.
Die Sorge, eine Option zu „verpassen“, die möglicherweise „besser“ ist als die gewählte, kann geradezu lähmend wirken und Entscheidungsprozesse erheblich erschweren. Es gab hierzulande noch nie so viele Möglichkeiten für eine Berufsausbildung und zugleich noch nie so viele Menschen, die mit Mitte Zwanzig immer noch nicht wissen, was sie tun wollen. Offenheit und Optionenvielfalt führt zu „lähmender Freiheit“.
Der Grundirrtum der Moderne, Freiheit sei Optionenvielfalt, kurbelt nicht nur die Wirtschaft an, und zwar viel stärker als das nötig wäre, er führt zudem zur Fehlbewertung von Lebensentwürfen, die bewusst auf Optionen verzichten. Freiwilliger Verzicht, gerade endgültiger Verzicht kommt nicht vor in der „Modalgesellschaft“, in der für alle alles möglich sein und bleiben muss.
#freiheit#handlungsfreiheit#willensfreiheit#wille#Selbstbewusstsein#selbstbestimmung#selbstwirksamkeit#lebenswirklichkeit
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Kanadische Megakirche stellt Gottesdienste ein, nachdem Versicherer Deckung für sexuellen Missbrauch zurückgezogen haben
Übersetzung vom friendly atheist. Die Missbrauchskrise in der Kirche „The Meeting House“ hat ein derartiges Ausmaß erreicht, dass sich die Mitglieder aus Angst vor den potenziellen Konsequenzen nicht mehr treffen können. Es ist Ihnen bewusst, dass Ihre Kirche in eine Krise gerät, wenn die Kirchenleitung Ihrer Gemeinde mitteilen muss, dass die nächsten Gottesdienste abgesagt werden müssen, weil keine Versicherung mit Ihnen zusammenarbeiten will, da es zu wiederholten sexuellen Übergriffen gekommen ist, denn das bedeutet, dass auch alle persönlichen Interaktionen auf Eis gelegt werden müssen. Die tatsächliche „Ich-scheiß-drauf”-Situation, die sich bei The Meeting House abspielt, ist eine der größten und einflussreichsten Kirchen in Ontario, die sich selbst als „eine Kirche für Leute, die nicht in die Kirche wollen” bezeichnet (das theologische Äquivalent dazu, dass Mädchen sagen, sie seien nicht wie andere Mädchen). Sie sprach zahlreiche Menschen an, die der traditionellen Kirchen überdrüssig waren, darunter auch zahlreiche junge Menschen, und wurde schnell zu einem der größten Verbreitungszentren des Christentums in der Provinz. Bruxy Cavey übernahm 1997 die Leitung von The Meeting House und wurde bald als Ontarios „einflussreichster Pastor“ bekannt wurde. Im Jahr 2021 brach alles zusammen. Ich habe bereits im Januar über die Einzelheiten berichtet, aber kurz gesagt wurde Cavey des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, was zu seinem Rücktritt führte. Kurz darauf wurde er von der örtlichen Polizei der sexuellen Nötigung beschuldigt. Die Polizei fügte hinzu, dass es "möglicherweise mehrere Opfer gibt". Das Meeting House stellte kurz darauf eine "Opferanwältin", Melodie Bissell, ein, die sich um alle weiteren Anschuldigungen kümmern sollte. Im August 2022 erklärte die Kirche, sie habe zwei Vorwürfe sexuellen Missbrauchs und einen weiteren Fall sexuellen Fehlverhaltens gegen Cavey "bestätigt". In einem Fall räumte sie ein, dass "das mutmaßliche Opfer minderjährig war". Cavey wird demnächst in drei verschiedenen Fällen vor Gericht stehen. (Er beteuert seine Unschuld.) Gegen The Meeting House wurden mehrere Klagen eingereicht, in denen jeweils 5 Millionen Dollar Schadenersatz gefordert werden. Bissell sagte, dass es letztendlich 38 Anklagen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen Cavey und drei andere Pastoren gab, mit denen er während ihrer Zeit in der Kirche gearbeitet hatte. Viele der Vorfälle ereigneten sich lange vor ihrer Amtszeit, was bedeutet, dass einige der mutmaßlichen Opfer ihre Geschichten erst nach ihrer Amtszeit öffentlich machten. Trotz allem beharrten die Kirchenführer darauf, dass sie ihre Methoden geändert und ein neues System für den Umgang mit Anschuldigungen geschaffen hätten. Bissell sagte, dass die neuen Richtlinien der Kirche es den Opfern in der Tat erschwerten, sich zu melden, und dass die Kirche kurz darauf ihre Zusammenarbeit mit The Meeting House beendete. Der Tiefpunkt wurde nun erreicht: Am Sonntag wurden alle Standorte der Kirche geschlossen. Es finden keine Wochenendgottesdienste statt, ebenso wenig die Sonntagsschule und die Versammlungen der Hauskirche. Dies alles ist die Konsequenz daraus, dass kein Versicherer bereit ist, der Kirche eine Haftpflichtversicherung für Missbrauch oder Beschäftigungspraktiken zu gewähren. Dies ist vergleichbar mit der Situation, dass eine Autoversicherung sagt, dass sie nicht mit Ihnen zusammenarbeiten kann, weil Sie für zu viele Verkehrsunfälle verantwortlich sind. Es ist zu erwarten, dass auch eine höhere Prämie nicht mehr ausreichen wird, um die Kosten auszugleichen, die das Unternehmen glaubt, in Ihrem Namen zahlen zu müssen. Die Kirchenleitung hat eine E-Mail an ihre Mitglieder verschickt, in der die wichtigsten Punkte zusammengefasst sind (Hervorhebungen von mir): Es ist erstaunlich, dass eine solche Aussage getroffen wird. Das Haus der Begegnung musste die Kirche schließen, weil es zu viel Missbrauch gab. Diese Aussage stammt jedoch nicht von den Verantwortlichen, sondern von den Versicherungsanbietern. Es existieren weiterhin Unternehmen in Florida, die trotz des drohenden Klimawandels eine Hausratversicherung gegen einen Aufschlag anbieten. Allerdings zeigen sich keine Kirchenversicherer bereit, das Risiko zu übernehmen, das Bruxy Caveys altes Revier darstellt. In der E-Mail wird weiter ausgeführt, dass die Kirche alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt hat, um dieses Problem zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Dies lässt auf die Unzulänglichkeit ihrer „Lösungen” schließen. Trotz dieser positiven Veränderungen sind wir enttäuscht, dass unsere Geschichte die Versicherer immer noch veranlasst, uns als erhebliches Risiko zu betrachten. Kürzlich wurden wir darüber informiert, dass unser derzeitiger Versicherer unsere Haftpflichtversicherung für Missbrauch (AL) und unsere Haftpflichtversicherung für Beschäftigungspraktiken (EPL) zum 30. Juni nicht erneuern wird. Unser Versicherer ist bereit, alle anderen Versicherungen, die wir benötigen, mit Ausnahme dieser beiden Deckungen zu erneuern. Seitdem wir diese Nachricht erhalten haben, arbeiten wir so schnell und gründlich wie möglich an der Beschaffung eines neuen Versicherungsschutzes. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir zuversichtlich, dass wir alle verfügbaren Versicherer in Kanada - und einige internationale Versicherer, die mit Kirchen zusammenarbeiten - kontaktiert haben. In der vergangenen Woche haben wir jedoch erfahren, dass unsere Suche bisher zu keinem Versicherer geführt hat, der bereit ist, The Meeting House mit einer AL- oder EPL-Versicherung auszustatten. Unser Übergangskomitee und das Leitungsteam des Netzwerks haben in Absprache mit Experten und Beratern auch andere alternative Formen des Risikomanagements untersucht, aber in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung stand, um diese Optionen zu prüfen, haben wir sie nicht für praktikabel oder für unsere Situation geeignet befunden. ... Der Übergangsausschuss und das Leitungsteam des Netzwerks sind der Auffassung, dass die Arbeit der Kirche The Meeting House ohne vollständigen Versicherungsschutz nicht verantwortbar ist. Dies gilt insbesondere für den Schutz unserer Mitarbeiter, Ehrenamtlichen, gefährdeten Menschen, einschließlich Kindern und Jugendlichen, sowie unserer weiteren Kirchengemeinschaft. Ein Teil von mir möchte den Leitern von The Meeting House dazu gratulieren, dass sie endlich verantwortungsbewusst gehandelt und die Kirche ganz abgesagt haben, anstatt das Risiko einzugehen, ohne eine Versicherung gegen Missbrauch zu operieren. Dies ist jedoch nur ein geringer Trost, da die Entscheidung, die Kirche ganz abzusagen, bereits vor der Veröffentlichung der FAQ getroffen wurde.Es ist jedoch nicht angebracht, den Leitern von The Meeting House zu gönnen, dass sie sich für die Absage der Kirche entschieden haben. Eine ausführlichere FAQ der Kirche besagt, dass die Schließung nicht endgültig ist und dass die Kirche das Geld der Gläubigen während dieser Zeit selbstverständlich annehmen wird. Selbst das Magazin Christianity Today hat mit einem christlichen Versicherungsanbieter über die Gründe gesprochen, weshalb Unternehmen möglicherweise nicht mit einem Ort wie diesem zusammenarbeiten wollen. Es scheint, als würde dieses Problem in nächster Zeit nicht gelöst werden. Laut Charlie Cutler, Präsident von ChurchWest Insurance Services, einer Agentur, die mehr als 4.000 Kirchen in Kalifornien versichert, könnten Versicherer die Haftpflichtversicherung für Kirchen ablehnen, die keine soliden Richtlinien für den Umgang mit Missbrauch haben. Für ihn ist das eine Frage der Verantwortlichkeit: Die Prämien anderer Kirchen sollten nicht für die wiederholten Fehler einer anderen Organisation ausgegeben werden. "Wenn es ein Muster von Missbrauch, ein Muster von schlechter Führung in der Kirche gibt, wird es schwierig sein, Versicherungsschutz zu bekommen", sagte er. "Jedes Mal, wenn es einen Anspruch gibt, geht es zurück zu den Opfertellern in anderen Ministerien. Sie wollen, dass alle anderen zahlen, bevor sie beweisen können, dass die Probleme gelöst wurden. Es ist bemerkenswert, dass diese Einschätzung von jemandem stammt, der nicht aus der Branche kommt. Es sind keine Nicht-Christen, die behaupten, dass die überarbeiteten Richtlinien der Kirche zum sexuellen Missbrauch die Menschen davon abhalten, sich zu äußern. Es sind keine Personen, die ein persönliches Interesse verfolgen. Stattdessen handelt es sich um andere Christen, die die Ansicht vertreten, dass die Maßnahmen zu weit gegangen sind und die Kirche das Problem immer noch nicht ernst genug nimmt. Dies stellt einen Sündenfall für eine Kirche dar, die im Jahr 2018 noch rund 5.700 Menschen pro Wochenende anzog, jetzt aber nur noch etwa 1.500. Die derzeitigen Leiter sind der Aufgabe nicht gewachsen und die Menschen in den Kirchenbänken üben nicht genug Druck auf sie aus. Dies bedeutet, dass die Menschen, die diese Kirche immer noch besuchen, ihr Legitimität verleihen und ihr Geld geben, deutlich machen, dass ihnen die Missbrauchsopfer ebenfalls egal sind. Read the full article
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Mit der Religion zurück in Faschismus?
Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes. Karl Marx Es gab einmal eine Theologie der Befreiung, die aber von der vatikanischen Politik weitgehend bekämpft und ermordet wurde: Das Aufkommen der Theologie der Befreiung in Lateinamerika ist nach meiner Meinung das wichtigste Ereignis der Theologiegeschichte in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts. Falls jemand dies für eine allzu steile These hält, will ich mit meiner noch steileren Vermutung nicht hinter dem Berg halten: Was in der Dritten Welt heute religiös und theologisch geschieht, sollte mit der europäischen Reformation des 16. Jahrhunderts verglichen werden. Dorothee Sölle: Rüstung tötet auch ohne Krieg. zeitschrift für befreiende pädagogik 17 - 18 / 1998 © bei den Verfassern Theologische Kontexte der Befreiung, Befreiungstheologie in Deutschland. http://joker-netz.de/befreiungstheologie.htm Die Einen hatten ihre Religion mit magischem Glauben und Mythen festgehalten, die Anderen sehen weiter ihre Privilegien und Sicherheit in ihrer gemeinschaftlichen und persönlichen Verbindung zu ihrem Gott. Der Rest nutzt die nostalgischen Gefühle der Feiern, der Essen und Geschenke, der Musik. Die Theologie der Befreiung oder auch Befreiende Theologie war zuerst eine südamerikanische Bewegung des Selbst-Ermächtigen in Kritischem Denken bei gleichzeitiger gegenseitiger Stärkung in einer dort oft indigenen Gemeinde, die das Evangelium in die Tat umzusetzen bereit war: Ihre Ausbreitung wurde durch den Antikommunismus der reaktionären Kräfte im Vatikan wie Opus Dei durch Folter, mit Zustimmung der Päpste zu Militärregierungen und durch zahlreiche Morde bekämpft, wird aber nicht aufzuhalten sein: Dom Helder Camara, Oscar Romero, Ernesto Cardenal … Religion ist aber auch der Untergrund des Chauvinismus, der vermeintlichen Höherwertigkeit, die mit den schlechten Gewohnheiten des Kapitalismus, die anderen für sich arbeiten zu lassen und den Mehrwert abzuschöpfen, exklusiv zu privatisieren, zum Faschismus werden kann, der sich selbst überhöht und mit Ausgrenzung und Rassismus die Welt kolonial beherrschen will. Unser NATO-Kriegszustand erzählt, wie früher auch in allen Kriegen, von der Bosheit der Anderen, verschweigt das eigene kriegerische Treiben und stellt sich unschuldig dar: Die Religionen dienen mit den Theologie-Künsten der Kleriker, der vor allem männlichen Priesterschaft, den Feind- und Unschuldsbildern, die alten Schriften der Bibel produzieren einen Weltuntergang, den die Ökologie ohne Auto- und Rüstungswirtschaft nicht bräuchte. Schulden: Die letzten 5000 Jahre Durch meine Schuld, durch meine übergroße Schuld: Die Erbsünde der Bibel wächst sich über das Börsen- und Zins-System zum kapitalen Faschismus der Verwirtschaftung aus, die den Konsum der Güter der Erde als vermeintlichen Besitz zum Müllberg macht. Mythos Aufklärung - Mythos Westen ein lesenswertes Buch, meint Wolfgang Goede, David Graeber ist auch Autor des Bestsellers DAWN/ANFÄNGE. Dazu eine Veröffentlichung im FREITAG: Dass Indigene die Aufklärung erfanden und damit die Französische Revolution inspirierten. https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/montesquieu-john-locke-rousseau-die-aufklaerung-stammt-von-den-indigenen Schuld(en) sind ein Thema, das sich durchzieht:
Papa-Francisco-Nagasaki Wer ist schuld an, wer ist wem was schuldig, selber schuld, dass DIE verhungern, verdursten, an der Hitze verrecken … Othering nennen das junge Soziolog*innen, Kolonialismus- und Rassismus-Kritisierende, wenn sich Menschen von den Gefühlen für andere abwenden, abgrenzen, sie zu Feinden oder Fremden erklären, wie wir es gerade bei primitiven Mitmenschen zu russisch Sprechenden erleben. David Graeber hatte mit „Schulden, die ersten 5000 Jahre“ eine Grundlage beschrieben, wie uns mit den Religionen die „Erbsünde“ bei gebracht wurde, die uns dann in den Kapitalismus getrieben hat. Read the full article
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I have a full day of online and in-person meetings today. So, it was an early ride to my office at the Humboldt University. This view never gets boring! As I cycled through the tunnel under the S-Bahn at the Häckershermarkt yesterday I saw that this protest art had been pasted over the regular graffiti. It inspired me to write a piece yesterday on the importance of ‘indecent theology’, along the lines of the work of Marcella Althaus-Reid, and my colleagues @ashwinthyssen and @hanzlinedavids The piece should be published in Berlin’s Counterpoint Knowledge in the next week or so. In the meantime, check out https://footballblackout.org - I have not watched any of the soccer World Cup in Qatar because of the systemic and structural injustices in Qatar and in FIFA. I won’t be watching the final either. (at Humboldt Universitaet Theologische Fakultaet) https://www.instagram.com/p/Clk72h-t6fP/?igshid=NGJjMDIxMWI=
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Wer christlich ist, kann nicht rassistisch sein?
Wer christlich ist, kann nicht rassistisch sein?
Sie betonen mehrheitlich: Weder Islam noch Christentum seien per se rassistisch. Im Gegenteil. Jedoch liessen sich sowohl Christinnen wie Muslime immer wieder für diskriminierende und ausbeuterische Systeme einspannen. Das müsse auch theologisch bekämpft werden. Der römisch-katholische Geistliche und Menschenrechler Obiora Ike aus Nigeria sagt: «Wer christlich ist, kann nicht rassistisch sein.…
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Exklusiv-Interview des Jahres 2015: Dr. Wanda Półtawska über Ehe, Familie, Liebe und Gott:
<img src="https://de.catholicnewsagency.com/image/photos_poltawska2_1445611638.jpg/640" style="margin: 10px 0"><p>Sie ist eine der letzten großen Zeugen des 20. Jahrhunderts: Dr. Wanda Półtawska, verheiratet seit über 70 Jahren mit Professor Andrzej Półtawski, vier Töchter, 8 Enkel, Psychiaterin, Ehe- und Familienberaterin, Universitätsdozentin für pastorale Medizin unter anderem in Krakau und am Johannes-Paul-II Institut in Rom, Mitglied in der Päpstlichen Akademie für das Leben, langjähriges Mitglied im Päpstlichen Rat für die Familie, Mitarbeit beim Päpstlichen Rat für die Pastoral im Krankendienst, Trägerin des Gregorius-Orden.</p> <p>Am heutigen 2. November 2020 feiert sie ihren 99. Geburtstag – CNA Deutsch veröffentlicht zum Anlass unser Exklusiv–Interview von Robert Rauhut (<a href="http://www.ewtn.de">EWTN</a>) vom 23. Oktober 2015 während der Familiensynode. </p> <p>Sie überlebte nicht nur die deutschen Konzentrationslager, eine Erfahrung, die sie in Ihrem Buch „Und ich fürchte meine Träume“ verarbeitete, sondern auch die Herausforderung der kommunistischen Ideologie. Doch nie empfand sie deswegen Hass, eher Verwunderung darüber, wie ein Mensch dem anderen solches Leid zufügen kann. Deswegen entschied sie sich, Psychiaterin zu werden. Doch ihre größte Leidenschaft war diejenige Aufgabe, die der Heilige Johannes Paul II. als drängendste Aufgabe der Gegenwart erkannte: Heilung der Ehen und Familien, zum Gelingen von Ehen und Familien beizutragen.</p> <p>Schließlich war sie auch eine, wenn nicht die engste Freundin des „Heiligen der Familie“, Johannes Paul II. </p> <p><strong>CNA: Liebe Frau Wanda </strong><strong>Półtawska, Sie gelten als eine der weltweit größten Kennerinnen der „Theologie des Leibes“ des Heiligen Johannes Paul II. Sie waren mit ihm persönlich und eng befreundet. In Rom tagt nun die ordentliche Bischofssynode von Ehe und Familie. Welche Aspekte sind dem großen Heiligen mit Blick auf Ehe und Familie besonders wichtig gewesen? Und warum?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Der heilige Johannes Paulus II, ein tief glaubender Theologe und Philosoph, wollte den Leuten helfen, das ewige Glück zu erreichen, das heißt vor allem, die Heiligkeit der Familie zu retten. Er war überzeugt, dass unser Leben hier auf der Erde nur eine Wanderung ist, nicht mehr als ein Weg zum Himmel, weil der Mensch nicht für die Erde, sondern für den Himmel geschaffen wurde. – Das sagte er beim Treffen der Jugend in Paris.</p> <p><strong>CNA: Wir hören: Die Welt hat sich geändert, also müsse sich auch die Kirche ändern; zum Beispiel die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Heiligen Kommunion und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Was halten Sie von diesen Neuerungen?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Die Veränderungen in der Welt können nicht die Wahrheit über den Menschen ändern. Jeder(mann) ist von Gott geschaffen und jeder Mensch muss sterben. Der Weg zum Himmel kann nicht grundsätzlich geändert werden. </p> <p><strong>CNA: Wir hören immer wieder: Die Lehre soll nicht geändert werden, die Praxis aber schon. Wird durch eine veränderte Praxis nicht letztlich auch die Lehre verändert werden?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Die Lehre der Kirche von so wichtigen Grundthemen der Offenbarung wie der Eucharistie kann nicht geändert werden. Aber die Praxis des Gerichtsverfahrens, was die Gültigkeit der Ehe betrifft, schon. </p> <p><strong>CNA: Die Worte Jesu sind eindeutig: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Diese Worte fehlen im Instrumentum Laboris, der Grundlage der Synodendiskussion. Wie bewerten sie diesen Mangel? – 13 Kardinäle der katholischen Kirche, darunter die Kardinäle Carlo Caffara, Gerhard Ludwig Mülller und Robert Sarah haben in einem Brief ihre tiefe Sorge über das theologisch sehr defizitäre Instrumentum Laboris, die mangelhaften und willkürlichen Prozeduren der Familiensynode sowie schwerwiegende Herausforderungen – die Forderung nach Kommunion für zivil wiederverheiratete Geschiedene – , die die katholische Lehre über die Ehe und damit die Sakramentalität der Ehe in Frage stellen, zum Ausdruck gebracht. Der Papst hat darauf nicht reagiert. Wie beurteilen Sie das?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Die Worte Christi sind im Evangelium geschrieben und können nicht geändert werden. Meine Erfahrungen von der vorigen Synode sind, dass es nicht wichtig ist, welche Ansichten in den Diskussionen geäußert werden, sondern das letzte Dokument. Ungeachtet verschiedener schockierender Äußerungen, die man während der Diskussionen hörte, das schöne Dokument <em>Familiaris consortio </em>ist gültig bis heute. Als ich aus Rom wegfuhr, sagte mir Johannes Paul II.: „Vergiss nicht, dass Gott alles weiß, und dass Er der wahre Verwalter der Welt ist.”</p> <p><strong>CNA: Papst emeritus Benedikt XVI. hat unterstrichen, dass eine der großen Errungenschaften von Papst Johannes Paul II. die Enzyklika „Veritatis Splendor“ ist. Etliche Theologen und Bischöfe stellen diese bei der Synode in Frage. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Es gab immer, es gibt und es wird immer Leute geben, die zweifeln. </p> <p><strong>CNA: Bestimmte Gruppen forcieren auf der Synode das Thema der „Homo-Ehen“. Wie beurteilen Sie das? Befürworter einer Ehe für alle argumentieren, dass gleichgeschlechtliche die gleichen Rechte haben sollten, weil ihr Verhältnis das gleiche ist wie zwischen Mann und Frau. Aus medizinischer Sicht - Sie sind Ärztin und Psychiaterin - stimmen Sie dem zu? Ist mit anderen Worten die Sexualität zwischen zwei Männern etwa das gleiche wie zwischen Mann und Frau?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Das ist das Problem eines Mangels an gesundem Menschenverstand. Man braucht nicht ein Weiser zu sein, um den Unterschied der Geschlechter zu erblicken. Das Buch Genesis sagt klar: „Als Mann und Frau schuf er sie”. Natürlich ist es wahr, dass die sündigen Leute alle Gebote Gottes brechen, also auch das sechste Gebot. Gemäß dem Wesen der Ehe kann sie nicht eingeschlechtig sein, denn sie soll dem Leben, der Familie dienen. Die Einheit „zweier in einem Leibe” kann zwischen zwei Personen eines Geschlechts nicht realisiert werden. </p> <p><strong>CNA: Ihre mehr als 40-jährige pastorale Erfahrung bringt es mit sich, dass Sie auch das Problem von „Homosexualität und Klerus“ kennen. Gibt es in der Kirche eine Homo-Lobby und stellt diese eine Gefahr für dieselbe dar? Und wenn ja, welche genau?</strong> </p> <p>POLTAWSKA: Es gibt keine „Homosexualität des Klerus”. Es existiert nur eine Pathologie des Verhaltens bei manchen Männern und Frauen. Es gibt Leute, die gegen das 6. Gebot sündigen. Von diesem Standpunkt kann jede Lebensgeschichte als eine Sündengeschichte betrachtet werden, denn nur die heilige Mutter war sündlos. Ich beschäftige mich, als Psychiater, seit 60 Jahren mit dieser Pathologie und ich fand mehr unter zum Beispiel den Soldaten und den Ärzten als im Klerus. Das ist eine Tendenz, die öfter bei den Männern als bei den Frauen vorkommt ─ wenigstens in meiner Praxis. </p> <p><strong>CNA: In der Enzyklika „Veritatis Splendor“ ist die Rede von „intrinsisch schlechten Handlungen“. Gibt es solche Handlungen? Und wenn ja, welche sind dies mit Blick auf Ehe und Familie?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Nicht nur die Enzyklika <em>Veritatis splendor</em> spricht von den intrinsisch bösen Taten, der ganze Katechismus der katholischen Kirche lehrt, was das Böse ist. In der Ehe ist das deutlichste „Böse in sich” alles, was gegen das Leben wirkt: Abtreibung, Euthanasie, künstliche Befruchtung, „In vitro”, die „Pille danach”.</p> <p><strong>CNA: 60 international renommierte Philosophen und Theologen weisen in <a href="http://www.firstthings.com/web-exclusives/2015/09/an-appeal">einem Appell</a> darauf hin, dass in der Nr. 137 des <em>Instrumentum Laboris</em> eine wesentliche Erkenntnis der Enzykliken <em>Humanae Vitae</em> und <em>Veritatis Splendor</em> verkürzt dargestellt wird, mit der Gefahr, dass eine neue Moraltheologie Einzug hält: mit dem Gewissen als letzter und höchster Instanz. Ist das Gewissen letzte und höchste Instanz? Oder was ist letzter Maßstab?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Es gibt nichts Neues seit dem seligen Paul VI., man widerspricht immer wieder der Lehre der katholischen Kirche über die Ethik des Lebens in der Familie. Ein Teil der Katholiken, auch der Mitglieder des Klerus, hat die Lehre der Enzyklika <em>Humanae vitae</em> nicht akzeptiert. </p> <p><strong>CNA: Sie haben zwei totalitäre Systeme erlebt. Sie waren in deutschen Konzentrationslagern. Und sie erlebten den Kommunismus. Heute gibt es die Gender-Ideologie. Sehen Sie diese in Kontinuität zu diesen totalitären Systemen. Was ist daran so gefährlich und wie kann sich der Mensch davor schützen?</strong></p> <p>POLTAWSKA: In der Gender-Ideologie sehe ich vor allem einen Mangel an gesundem Menschenverstand und eine Missachtung der Biologie. Jeder vernünftige Mensch weiß sehr gut, dass er Mann oder Frau ist. Das zu verneinen kann nichts ändern. Man kann sich natürlich verstümmeln und sich das Zeugungsorgan abzuschneiden lassen, das ändert aber das Geschlecht der Person nicht wirklich, denn es ist genetisch determiniert und so ist auch jede Zelle unseres Leibes determiniert als männlich oder weiblich.</p> <p><strong>CNA: Bestimmte Kreise fordern eine „neue, positive Sprache“. Alle reden zum Beispiel von „Ehe“, verstehen aber was ganz anderes darunter. Führt eine neue Sprache nicht letztlich zu einem neuen Glauben und einer neuen Kirche?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Keine neue Sprache kann eine alte Wahrheit ändern und ─ ob du es willst oder nicht ─ du bekommst dein Geschlecht als deine Existenzweise.</p> <p><strong>CNA: Zunehmend werden die Worte Jesu Christi über die Ehe infragestellt. Was kann man tun und wie kann man sich vor den neuen Totalitarismen schützen?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Man soll einfach ein Zeugnis für den Realismus des Glaubens geben und sich nicht allzu sehr darüber aufregen, was die Leute sagen. Die katholische Kirche braucht keine Diskussionen in der Presse, sondern Zeugen. Johannes Paulus II. sagte: „Fürchtet euch nicht, für Christus Zeugnis abzulegen”. </p> <p><strong>CNA: Manche Kreise sprechen von den positiven Zeichen, die es in der Welt gibt. Alles sei schön und gut. Doch es gibt doch auch ganz viele tragische Erfahrungen: Ehen die scheitern, Eheleute, die verlassen werden, Kinder, die traumatisch zurückbleiben. Was halten Sie davon, die Welt nur in rosaroten Farben zu sehen?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Immer schaue ich auf die Welt, weil sie schön ist; und immer muss man sich daran erinnern, dass man auf den Tod wartet ─ auf eine Begegnung mit Gott. Der Tod ist das einzige, was ganz sicher im Menschenleben ist. Es geht darum, dass er schön und glücklich sein soll, dass man in den Himmel eintreten soll; in den Himmel, wo es „viel Platz gibt”. </p> <p><strong>CNA: Sie selber sind Ärztin. Manches sexuelle Verhalten ist ganz gefährlich für den Menschen. Ist die Kirche nicht geradezu dazu berufen, darauf aus Liebe zum Menschen hinzuweisen? Welches ist solch fragwürdiges Verhalten und warum sollte man es verhindern?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Alle menschliche Handlungen sind männlich oder weiblich. Im Allgemeinen verbinden die Leute die Sexualität mit den Zeugungsorganen. In Wahrheit aber ist der ganze Körper des Menschen und alle seine Handlungen geschlechtlich stigmatisiert. Der Mensch handelt aber als Person, als Mensch, und der Besitz der Zeugungsorgane ist ein Privileg für die Personen, die zur Ehe und zur Elternschaft berufen sind; diese Berufung ist oft, nicht aber allgemein.</p> <p><strong>CNA: Sie haben über viele Jahre viele Eheleute begleitet und beraten. Worauf sollten die Menschen bei der Partnersuche besonders achten? Welche Faktoren sind entscheidend?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Es geht überhaupt nicht darum, „einen Partner zu suchen”, sondern darum, den Willen Gottes zu suchen. Man soll seine Berufung finden, und eigene Wahlen soll man „im gutgeformten Gewissen” treffen, um den Vater oder die Mutter für unsere Kinder zu finden. Die Ehe soll dem Leben dienen.</p> <p><strong>CNA: Macht es einen Unterschied, dass man Gott in eine Beziehung „hineinlässt“. Und wenn ja, welchen?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Der selige Paul VI. schrieb, wie die eheliche Liebe sein soll: „Wer seinen Gatten wirklich liebt, liebt ihn um seiner selbst willen, nicht nur wegen dessen, was er von ihm empfängt. Und es ist seine Freude, dass er durch seine Ganzhingabe bereichern kann” (H.V., 9). Gott ist überall, so dass, wenn man im Stande der Gnade ist, tut man alles mit dem Heiligen Geist. Der Mensch <em>ist</em> nicht nur ein Körper, er <em>hat</em> einen Körper, der dem Geiste untergeordnet sein soll.</p> <p><strong>CNA: Und wenn man dann in der Ehe ist. Welches sind die grundlegenden Faktoren, dass eine Ehe gelingen kann? Worauf sollte man besonders achten?</strong></p> <p>POLTAWSKA: Die Ehe ist nur dann gelungen, wenn das Ehepaar sein ganzes Leben lang nach der Heiligkeit strebt. </p> <p><strong>CNA: Welche Hoffnungen verbinden sie mit der Familiensynode? Was möchten Sie den Synodenvätern mit auf den Weg geben?</strong></p> <p> POLTAWSKA: Unsere Hoffnung liegt nicht in der Synode, sondern in Gott. Es geht nur um eines: um den Realismus der „schönen Liebe” ─ und der kann nur mit der Hilfe der Gaben des Heiligen Geistes realisiert werden.</p> <p><strong>CNA: Ganz herzlichen Dank für das Interview.</strong></p> <p> </p><img src="http://feeds.feedburner.com/~r/cnadeutsche/nachrichten/~4/1FJqIkWCnHw" height="1" width="1" alt=""/>
--Quelle: https://de.catholicnewsagency.com/story/exklusiv-interview-unsere-hoffnung-liegt-nicht-in-der-synode-sondern-in-gott-0129
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Die Bibel ist kein theologisches System, sondern ein Handbuch für den Himmel; sie ist ein Führer für das ewige Leben und ebenso geeignet für den Mann am Pflug wie für das Kind in der Schule.
C.H. Spurgeon
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»Das Versagen der Kirchen«
LePenseur:"... übertitelt Markus Krall eine überaus treffende Charakterisierung des derzeitigen Zustandes der »Volkskirchen«:Eine Kirche, die sich nicht mehr vom Mainstream einer fehlgeleiteten Gesellschaft unterscheidet, braucht kein Mensch. Markus Krall über Kirchenbeamte, die im warmen Applaus der Talkshows paddeln und ihren Glauben an der Garderobe des Finanzamts abgegeben haben. Auch wenn den meisten Christen dies aufgrund der theologisch-soziologischen Deformation, der sich die hierarchische Führung der großen Kirchen unterworfen hat, kaum bewusst sein dürfte, so muss an dieser Stelle doch vorausgeschickt werden, dass die Erlösungslehre des Christentums die Individualität und Freiheit des Menschen wie keine andere Religion anerkennt, schützt und für von Gott gegeben hält.Ein Glaube, dessen Kernbotschaft die Erlösung des Menschen aus und trotz der Sünde ist, steht per Definitionem in diametraler Opposition zum Wahn der Vollkommenheit. Der Mensch ist Sünder, kann daran nichts ändern und darf es auch sein. Dies führt in der christlichen Lehre nicht zum Verlust der Liebe Gottes.Demgegenüber steht in unversöhnlicher Feindschaft die Uniformität, die Fehlerfreiheit, die immerwährende Funktionalität und Eingliederung in die Staatsmaschinerie der sozialistischen Ideologie. Der neue Mensch muss perfekt sein im Sinne seiner Anpassung an das System. Sünde, auch bekannt als Abweichung, unbequeme Meinung, geistige Unabhängigkeit existiert in diesem System nicht. Der neue sozialistische Mensch ist perfekt in seiner Eignung zur Sklaverei. Er steht in Reih und Glied, salutiert, brüllt „Heil“, ist Kanonenfutter und Subjekt des im Namen der Reinheit des Blutes (bei den Nationalsozialisten), der Reinheit der Lehre (bei den Kommunisten) oder der Reinheit der Religion (bei den Islamisten) vollzogenen Genozids.Die Freiheit eines Christenmenschen hingegen ist von Gott erkauft durch die Zulassung des Bösen und damit der Möglichkeit des Fehlgehens in der Welt. Freiheit bedeutet immer auch Wahlfreiheit und setzt die Möglichkeit der Entscheidung zwischen Gut und Böse voraus. Dafür muss das Böse existieren. Es ist notwendige Bedingung für die Freiheit des Menschen, sich für das Gute zu entscheiden.(Hier weiterlesen)Krall, der meist mit warnenden Prognosen über den Zusammenbruch des derzeitigen Finanzsystems assoziiert wird, kann also auch Kirche und Glaube. Und sogar besser als die meisten, die in Sachen Kirche und Glaube professionell unterwegs sind. so, wie auch ein Ludwig von Mises in seinem Buch über »Gemeinwirtschaft« Kirchen- und Religionsfragen in einer tiefblickenden Weise behandelt, daß dem 08/15-Herz-Jesu-Sozen nur so die Ohren wackeln ... http://dlvr.it/R76cJn "
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Filmfieber
Lesedauer: 6min
Die besten Filme mit Mehrwert für kalte Tage
Die Plätzchen sind im Ofen, der Punsch auf der Herdplatte, die Füße in überdimensionalen Hausschuhen verpackt. Also rauf auf die Couch und großes Kino genießen! Hier kommen die absluten Filmtipps für geniale Abende mit deiner Crew.
Hey du, das Wetter spielt nicht mit und du hockst mit deinen Freunden ständig in der Bude rum? Dann hab ich heute eine Alternative zu Langerweile für euch am Start: Veranstaltet einen Filmeabend mit starker Message! Popcorn, Sessel und einen Beamer organisieren - los geht´s! Und damit ihr nicht ewig auf Netflix nach guten Filmen suchen müsst, hab ich die besten schon für euch rausgesucht! PS: Ich hab euch die Trailer jeweils als Link hinter die Banner gepackt. 1. Gott ist nicht tot 2. Believe me 3. Der Fall Jesus 4. Die Hütte. Ein Wochenende mit Gott. 5. Unbezahlbar 6. Ja, ich glaube 7. Die perfekte Welle 8. Not today GOTT IST NICHT TOT Darum geht's// Als sich Josh für den Philosophiekurs von Professor Radisson anmeldet, ahnt er noch nicht, wie sehr der Kurs nicht nur sein Leben verändern wird. Gleich in der ersten Stunde fordert der Professor seine Studenten nämlich auf, auf einen Zettel die Worte "Gott ist tot" samt ihrer Unterschrift zu schreiben, andernfalls würde er sie durchfallen lassen. Josh weigert sich und sucht die Konfrontation mit seinem Professor. Fortan darf er versuchen zu beweisen, dass Gott doch nicht tot ist. Neben Josh tauchen noch andere Figuren in dem Film auf, die alle mit den Fragen ringen, ob und wie man für seinen Glauben einstehen und kämpfen muss und ob Gott nun tot ist oder nicht. Fazit// Der Film ist kein Actionreißer, sondern eher etwas zum Nachdenken und Diskutieren: Woran merkt man, dass es Gott gibt und welche Beweise gibt es für seine Existenz? Tut Gott heute wirklich noch Wunder und greift in unser Leben ein? Spannend sind diese Fragen allemal, immerhin schaffte es der Film auf Platz 2 der amerikanischen KinoCharts. Highlight: Willie Robertson, Mitglied der Duck-Dynasty (lief auf ProSieben MAXX) und die Newsboys haben coole Gastauftritte. Und weil der Film so durch die Decke ging, gibt es mittlerweile sogar schon zwei Fortsetzungen. BELIEVE ME Darum geht's// Sam muss ganz dringend an Geld kommen. Sein Stipendium wurde nicht verlängert, und ohne zusätzliche GeldquelIe kann er sein Studium vergessen. Bei einem Kirchenbesuch mit einem Kumpel (um Mädels abzuchecken) kommt ihm aber eine Idee: Christen lieben es, zu spenden; warum da nicht einfach ein Sozialprojekt - irgendwas mit Kindern, Afrika und Wasser - ins Leben rufen und das Geld selbst einsacken? Was eigentlich als einmalige Aktion mit seinen drei Kumpels zusammen geplant war, entwickelt sich auf einmal zu einem großen Spendenmarathon quer durch die ganze USA. Doch wie redet man von Gott und wie verhält man sich als Christ, wenn man damit noch nie etwas zu tun hatte? Fazit// Der Film ist wirklich saukomisch, klug gemacht, und auf eine selbstironische und satirische Art auch ein bisschen böse. Gebetsformulierungen und Worshipmusik bekommen genauso ihr Fett weg wie viele fromme Floskeln und christliche Massenveranstaltungen. Der Film hinterfragt den christlichen Lifestyle und ermutigt, sich selbst zu reflektieren. DER FALL JESUS Darum geht's// Lee ist preisgekrönter Star Journalist bei der Chicago Tribune und immer auf der Suche nach einer guten Story. Als seine Frau Rachel sich bekehrt, beginnt Lee, der sich als Atheist bezeichnet, die Quellenlage und den historischen Kontext der Bibel zu hinterfragen. Er spricht mit Wissenschaftlern und Forschern und wendet bei seiner Suche all seine journalistischen Recherchekniffe an. Die Story beruht auf einer wahren Begebenheit, die Lee Strobel 1980 in dem Buch "Der Fall Jesus" aufgeschrieben hat. Das Buch wurde millionenfach verkauft. Später wurde Lee Strobel Pastor der Willow Creek Church. Fazit// Manche Szenen ziehen sich ein bisschen, aber die Frage nach der Glaubhaftigkeit der Bibel ist top relevant und hammer umgesetzt! Was müsste passieren, dass du Gott voll und ganz vertrauen kannst? Welchen Beweis für seine Existenz wünschst du dir von Gott? DIE HÜTTE. EIN WOCHENENDE MIT GOTT. Darum geht's// Nach dem Mord an seiner Tochter begegnet der Familienvater Mack Gott in dreifacher Gestalt: Gott-Vater als schwarzer Frau, Jesus als aramäischem Schreiner und dem Heiligen Geist als Asiatin. Bei ihnen entdeckt er Antworten auf die Fragen, die ihn seit dem Mord quälen. Der Film ist super emotional nicht nur wegen des Familiendramas, das sich aus dem Mord entwickelt. Die Frage nach dem Leid treibt die Tränen in die Augen. Die Hütte ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von William Paul Young und ging in den USA direkt nach Kinostart richtig steil! Fazit// Absolut sehenswert! Theologisch wurde viel diskutiert, ob Gott so dargestellt werden und inwiefern Gott-Vater, Jesus und der Heilige Geist getrennt werden dürfen, doch diese Darstellung dient vor allem als Anregung, das eigene Gottesbild zu überdenken. Inwiefern stimmen die dargestellten Personen mit deinem Gottesbild überein? Wie gehst du mit der Frage nach dem Leid um? Was hast du neu an Gott durch den Film begriffen? UNBEZAHLBAR Darum geht's// Der vom Leben gezeichnete James, gespielt von Joel Smallbone von der Band "For King And Country", nimmt den Auftrag an, einen Laster zu fahren, ohne die Ladung zu kennen. Nach einem Unfall entdeckt er zwei Frauen im Laderaum. Erst nach dem er sie übergeben hat, wird ihm bewusst, in welche Machenschaften er geraten ist und entschließt sich, Verantwortung zu übernehmen. Fazit// Hartes Thema, aber bewegend verfilmt! Das innere System der Zwangsprostitution wird auf erschreckende Weise deutlich: Zwischen anfänglicher Sanftheit und späterer Brutalität der Zuhälter liegen nur wenige Filmminuten. Eine bedrückende Atmosphäre zieht sich durch, immer auf die Frage zielend: Wie viel ist ein Mensch wert? JA, ICH GLAUBE Darum geht’s// Am 20. April 1999 erschütterte die USA ein Amoklauf an einer Schule in Colorado. Rachel Joy Scott war eins der 13 Opfer. Ihr spannender Lebens- und Glaubensweg bis zu diesem Tag wird mithilfe von Tagebuch-Einträgen nachgezeichnet. Fazit// Rachel wird total authentisch dargestellt, ihre Kämpfe mit sich selbst, ihre Fragen an Gott. Ihre Herzlichkeit und Lebensfreude ermutigen mega. Held des Tages ist ihr "großer Bruder" Nath, der die richtigen Fragen stellt. Leider ist einiges absehbar, Rachel`s Mutter unausstehlich und übertriebene US-Freundlichkeit im Spiel. Am Ende trotzdem ein Film zum Lachen und Weinen! DIE PERFEKTE WELLE Darum geht's// lan McCormack ist ein leidenschaftlicher Surfer aus Neuseeland. Als Kind hat er beschlossen, dass er nicht an Gott glaubt, weil er ihn nicht hören kann. Seitdem lebt er nach seinen eigenen Wertvorstellungen. Für die Suche nach der perfekten Welle und der Freiheit verlässt er seine gläubige Familie und reist mit einem Freund von Küste zu Küste. Unterwegs lernt er Annabel kennen, mit der er den Sommer verbringen will. Als jedoch ein anderer Mann auftaucht, gibt es Ärger in seiner eben noch so perfekten Welt. Zudem wird Ian eine nächtliche Tauchaktion zum Verhängnis - doch wen soll er um Hilfe rufen? Fazit// Die wahre Geschichte des Londoner Pastors ist unglaublich spannend und mitreißend. Zudem begeistern die beeindruckend kraftvollen Surf-Szenen an Traum-Stränden und atemberaubenden Landschaftsaufnahmen. NOT TODAY Darum geht's// Vorweg: Dieser Film ist krass und nicht für die ganz Zartbesaiteten geeignet; aber genau durch seine Dramatik rüttelt er wach, schockiert und motiviert zum Handeln. Im Film, der zwar ausgedacht ist, aber tatsächlich genau so passiert sein könnte, geht es um den jungen Calden, der mehr Bock auf Party hat, anstatt sich um sein Leben zu kümmern. Mit Freunden fliegt er zum Feiern nach Indien - und während die anderen die Clubs unsicher machen, trifft Calden auf Kiran, der gerade seine Tochter Annikka verkauft hat, in der Hoffnung, ihr so ein besseres Leben zu ermöglichen. Überrannt von dem Leid beschließt Calden zu helfen und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem kleinen Mädchen und erleben dabei Dinge, die sie an den Rand ihrer Kräfte bringen. Fazit// 27 Millionen Menschen sind von Menschenhändel und Zwangsprostitution betroffen. Das kann man sich nur schwer vorstellen - der Film zeigt, wie so etwas aussehen kann. Und er zeigt auch, dass dort, wo wir keinen Ausweg mehr sehen, Gott immer noch den Überblick hat und neue Wege zeigt. Viel Spaß beim Schauen! Was sind eure absoluten Filmtipps für den Winter? Ab in die Comments damit! Be blessed Manuel Bildquelle: https://ift.tt/2ttfEfw from Blogger https://ift.tt/2Bl7ztN via IFTTT
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Das traurige Erbe der 68er
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Das traurige Erbe der 68er
Zu Geburtstagen sollte man besser kondolieren als gratulieren. Denn sie erinnern an die triviale Tatsache, daß man wieder ein Jahr älter und damit hinfälliger geworden ist. Traditionelle Katholiken feiern lieber ihren Namenstag, der sie an Heilige als ermutigende Vorbilder und Schutzpatrone denken läßt.
Einem schwierigen Geburtstagskind wird in diesem Jahr zum fünfzigsten Wie-genfest gratuliert. Es trägt den Namen, pardon: die Ziffer Achtundsechzig. Wer die Eltern dieses Kindes waren, dessen Herkunft vielleicht auf eine Findelkindschaft oder einen Wechselbalg oder auf ein genderideologisches Konstrukt verweist, bleibt ungewiß und somit der Historiographie überlassen. Unsere Ver-gangenheitsbewältiger, die „raunenden Beschwörer des Imperfekts“, wie Thomas Mann sie nannte, neigen dazu, die vielen aufeinanderfolgenden Individuen in Generationslager einzusperren, so daß „die Achtundsechziger“ als fortwirkende Träger eines permanenten Fortschritts – oder eben auch Niedergangs gelten.
Ich verbitte mir solche Vereinnahmungen und nehme für mich in Anspruch, nicht einmal als Gymnasiast und Student jenen Gesellungen und Gesinnungen beigetreten zu sein, die den 68ern zugeschrieben werden. Nach dem Besuch mehrerer Klassentreffen verfestigt sich der Eindruck, daß hier keine Veteranen ihre Fronterlebnisse austauschen, sondern die kollektivierten Kinder ihrer Zeit mit dem Bade ausgeschüttet wurden und sich im Sande verlaufen haben, um ziemlich schräge Metaphern zu verwenden. In jenen Zeiten, die ich vorwiegend im Kloster Walberberg betend und studierend verbrachte, konnte man freilich schon jenen theologischen Weltgeist verspüren, der vom II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) ausging, von dem meine alte Tante behauptete, nach dem Konzil sei doch „alles nicht mehr so streng“. Man hatte, wie Karl Kraus über Heinrich Heine und das Feuilleton sagte, auch sprachlich „das Mieder gelockert“.
Es ging also sehr locker zu, damals. Nächtelang wurde politisch-theologisch diskutiert, bei geöffnetem Fenster, um ja nicht die Morgenröte der Weltrevolution zu versäumen, deren Subjekte aber nicht in den einheimischen Arbeitern und Armen, sondern in deren Dritte-Welt-Substituten zu suchen waren. Karl Marx war zwar als Ökonomiker erledigt, aber sein materialistischer Humanismus zog progressive Theologen und Soziologen an, die sich als prophetische Wortführer aufspielten und eine zahlreiche Gefolgschaft erlangten. Ihre pseudoreligiösen Verheißungen politischer Emanzipation von Unterdrückung und Ausbeutung, ihre pathetischen Beschwörungen des „neuen Menschen“ in einer „neuen Gesellschaft“ klingen heute nur noch naiv und weltfremd. Besonders dann, wenn sie immer noch papageienhaft nachgeplappert werden von Leuten, die längst in Rente gegangen sind und von dem „System“ profitieren, das sie seinerzeit bis aufs Messer bekämpften. Das gilt hinsichtlich des „Kapitalismus“ wie auch für die „sexuelle Befreiung“, die von Leuten wie Oswald Kolle, Beate Uhse und anderen Sexualdemokraten repräsentiert wurden, welche die Folgen ihrer Verhütungs- und Abtreibungspropaganda, nämlich die Kinderlosigkeit, nicht am eigenen Leibe – durch Rentenentzug – erleben durften. „Keine Kinder – keine Rente“ ist eine weltgeschichtliche Erfahrung, die den durch eine falsche Sozialpolitik verblendeten Europäern bisher entgangen ist. Ein Kindermangel, der nun durch Masseneinwanderung kompensiert werden soll, führt jetzt schon zu Turbulenzen.
Es ist schade, daß die damals revolutionären Forderungen, nachdem sie teilweise realisiert, nicht vornehmlich von denen erlitten wurden, die sie erhoben. Das hätte doch wenigstens der innerweltlichen Gerechtigkeit oder einem pädagogisch-politischen Nutzen gedient. Dabei ist nicht einmal klar, was wem genau zuzuschreiben ist. Waren es die Neomarxisten der „Frankfurter Schule“, auf die sich heute kaum einer der damals Progressiven beruft, weil sie – wie Theodor W. Adorno – auf eine gefährliche „Dialektik der Aufklärung“ aufmerksam machten und die Selbstverwirklichungsphrasen kritisierten? Oder Max Horkheimer, dem die Demontage gesellschaftlicher Institutionen, vor allem von Ehe und Familie zuwider war? Dieser Horkheimer, der die 68er „Pillen“-Enzyklika „Humanae vitae“ (1968) von Papst Paul VI. verteidigte, indem er gegen die Trennung von Sexualität, Liebe und Fortpflanzung Einspruch erhob? Nicht zu vergessen ist der Philosoph Georg Gadamer, dem die systematische Verunglimpfung der Mutterschaft ein Greuel war. Solche Einsichten sollten sich vielleicht auch einige deut-sche Bischöfe mal hinter die Ohren schreiben.
Darüber wird – trotz der von Jürgen Habermas, dem ideologischen Idol und Reptil der Achtundsechziger geforderten „herrschaftsfreien“ Diskursethik – kaum noch frei diskutiert. Der antiautoritäre Habitus der intellektuellen Avantgarde, die „vorwärts“ schreiten und gerade nicht als „Elite“ über den Häuptern des Establishments herrschen wollte, hat sich bis zur Unkenntlichkeit in jene regime-treue Herrschaftsergebenheit verkrustet, die durch political correctness und mediale Propaganda krampfhaft ihre alten Privilegien zu konservieren versucht.
Dagegen verwahrt sich inzwischen eine rührige Opposition, die nicht bloß die Argumentationsmuster der Alt-68er aufgreift (gegen politische Unterdrückung und ökonomische Ausbeutung), sondern sogar noch die Stirn besitzt, sich jene Protestformen anzueignen, die damals, als „die 68er“ politisch-publizistisch erfolgreich vorgingen, das öffentliche Terrain behaupteten. Diese Übernahme ist natürlich aus Sicht der früheren Krawallmacher und Gewalttäter kränkend und unverzeihlich. Aber auch bürgerlich-konservative Kreise sind besorgt. Nun de-monstriert man wieder auf Straßen und Plätzen, was die nicht für nötig befinden, die noch über eigene publizistische Foren verfügen. Aber diese sind weithin abhandengekommen. Und es ist kein Verlaß mehr auf Printmedien wie die FAZ und die Kirchenzeitungen.
Die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten haben als Informationsquellen ausgedient, und es bleibt fast nur noch das Internet als „alternativer underground“. Die neuen „alternativen 68er“ verdienen Aufmerksamkeit schon deshalb, weil sie argumentativ besser gewappnet sind als jene, die sie gedankenlos ausgrenzen.
Lesen Sie weitere Meinungen aus dieser Debatte von: Bernd Riexinger, Moritz Rudolph, Markus Blume.
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Diözese Graz-Seckau: Strukturreform in Diskussion
Immer konkretere Gestalt bekommen die Neuausrichtung und Strukturreform der Diözese Graz-Seckau. Bischof Wilhelm Krautwaschl wies bei der jüngsten Vollversammlung des Diözesanrates darauf hin, „dass wir auf eine neue Gestalt von Kirche zugehen und nicht das alte System mit weniger Mitteln weiterführen“. Was jetzt anstehe, sei „keine Geldumverteilungsaktion, sondern Bewusstseinsbildung, dass wir uns als Kirche neu aufstellen“. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, etwas sterben zu lassen, damit Neues wachsen könne. Als Vision des Reformprozesses dient ein „Zukunftsbild“ der Diözese. Dessen überarbeitete Fassung soll nach der nunmehr abgeschlossenen Diskussion darüber im Priester- und Diözesanrat sowie der Prüfung durch die Katholisch-Theologische Fakultät Graz am 3. Dezember - zu Beginn des 800-Jahr-Jubiläums der Diözese - in Kraft gesetzt werden.
Am Dienstag war Bischof Krautwaschl in Rom bei Radio Vatikan zu Gast. Dabei sprachen wir mit ihm über den Sinn von Strukturreformen.
„So wie in jeder Diözese stellt man sich angesichts verschiedenster Umstände die Frage: Wie kann’s mit uns weitergehen, wie werden wir unserem Auftrag gerecht, den Gott uns mitgegeben hat? Das ist bei uns seit eigentlich zwanzig Jahren in verschiedenen Schritten schon notwendig geworden, dass wir uns diese Fragen stellen, und jetzt, aufgrund meiner Ernennung und „Erfahrung“, werden diese Dinge hochgehoben, und wir entdecken, dass der Auftrag Jesu die eigentliche Marschrichtung ist, die wir umzusetzen haben.“
Frage: Was heißt das – Strukturen ändern bringt nicht viel?
Nicht nur im Hirnkastl, sondern auch konkret vor Ort
„Also, ich würde sagen: Es braucht beides. Wenn wir katholische Kirche sind, dann sind wir das nicht nur im Hirnkastl, sondern eben auch konkret vor Ort. Aber die große Frage, die sich uns stellt, ist der Auftrag, den Jesus uns mitgegeben hat von Anfang an – und dort heißt es anzusetzen. Der Auftrag Jesus „Geht hinaus und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen“ – was heißt das jetzt, heute und hier? Und da kann es schon sein, dass sich in einer hochorganisierten Gegend, so wie wir es in Österreich und im deutschen Sprachraum überhaupt sind, verschiedene Dinge angesetzt haben; und wir schauen jetzt, dass wir diesen ursprünglichen Ideen wieder entsprechen.“
Frage: Wie kommt man denn an diesen Auftrag Jesu heran? Indem man die sogenannten viri probati zu Priestern weiht? Oder indem man Frauen zu Diakoninnen weiht? Oder ist das jetzt auch wieder der falsche Ansatz?
„Ich war vor vier Jahren mit den Dechanten in unserer Diözese unterwegs, auf einer Fortbildungstagung. Da haben wir gesagt: Es gibt verschiedenste Dinge, die sich geändert haben – was ist der Auftrag des Dechanten? Und da sind wir darauf gekommen, dass sich im Grunde vieles verändern lässt. Jetzt habe ich voriges Jahr gesagt: Okay, wir schaffen die Dekanate ab, weil eben manches, anders organisiert, besser rennt. Und auf einmal ist das hochgekommen: Hoppla, da geht es nicht nur um eine Struktur, die wir jetzt herausnehmen, sondern da wird die Frage neu virulent, was es jetzt, heute und hier heißt, das Evangelium zu verkünden. Und danach kommen dann erneut die Fragen, welche Ämter es dafür braucht, welche sind die wirklich sichtbaren Umsetzungsmöglichkeiten, die halt wieder eine Struktur brauchen. Diese eine Frage, die will ich jetzt meiner Diözese einmal gönnen…
Das hängt nicht so sehr von den Ämtern ab
Was heißt das in Graz, diesem Ballungsraum, der immer größer wird, das Evangelium hineinzusprechen? Das hängt zunächst einmal nicht so sehr von den Ämtern ab; diese Fragen kann man natürlich auch stellen und muss man sich auch stellen – sie werden sogar weltkirchlich gestellt. Da sind wir durchaus synchron mit so manchen Veränderungsprozessen, die sich in der Kirche ereignen.“
Frage: „Ja, aber ein Bischof, der sagt ‚Ach, Ämter sind gar nicht so wichtig‘, zieht sich natürlich gleich den Verdacht zu: Der will jetzt nur von den wirklich nötigen Reformen ablenken…
Neu denken ist alles andere als abschaffen
„Und da gibt es noch die nächste Steigerungsstufe, die dann heißt: Wir brauchen keine Priester mehr! Das wird ja auch vielen Bischöfen vorgeworfen. Das ist ein Blödsinn! Ich denke mir: Wir brauchen die Gestalt, in der Kirche lebt. Aber da hat sich manches halt auch… Ich denke da an manche Pfarrer, die darüber klagen, dass sie halt weiß Gott was alles zu machen haben an Verwaltung usw. Ist das wirklich Aufgabe der Priester? Das neu zu denken, das neu in Formen zu gießen, ist alles andere als abschaffen!
Realistisch betrachtet nehmen momentan die Priesterzahlen ab, und dann habe ich in meiner Verantwortung gegenüber meinen Brüdern als Priester auch die Verantwortung zu sagen: Okay, wie können die leben und nicht nur überleben in einer sich ändernden Welt? Wir nehmen wahr, dass sich die Welt um uns herum ändert; das heißt auch, dass wir im Kleinen wie im Großen schauen müssen: Wo ereignet sich Kirche?, und nicht nur: Wo haben wir unsere Mauern gut errichtet, und schauen wir, dass wir die weiter am besten betreuen – das läuft sich ans Ende! Gottseidank merken wir da zunehmend auch auf, weil halt die Geldströme nicht mehr so fließen, wie wir es gewohnt waren.“
Frage: Ist es nicht schwierig, eine Ortskirche praktisch neu erfinden zu müssen, von unten her?
„Wir waren es lange nicht gewohnt. Wir haben jetzt 800 Jahre Diözese Graz-Seckau, wir beginnen das Festjahr am Ersten Adventssonntag… Wenn wir die Worte Jesu „Eure Heimat ist im Himmel“ ernstnehmen, dann dürfen wir uns nicht einrichten. Das mag schwer sein, weil’s ungewohnt ist, aber ich glaube, diese Aufgabe dürfen wir uns nicht ersparen.“
Das Interview führte Stefan Kempis von Radio Vatikan.
(rv 22.11.2017 sk)
from Radio Vatikan http://ift.tt/2zqG1oG
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Kanadische Megakirche stellt Gottesdienste ein, nachdem Versicherer Deckung für sexuellen Missbrauch zurückgezogen haben
Die Missbrauchskrise in der Kirche „The Meeting House“ hat ein derartiges Ausmaß erreicht, dass sich die Mitglieder aus Angst vor den potenziellen Konsequenzen nicht mehr treffen können. Es ist Ihnen bewusst, dass Ihre Kirche in eine Krise gerät, wenn die Kirchenleitung Ihrer Gemeinde mitteilen muss, dass die nächsten Gottesdienste abgesagt werden müssen, weil keine Versicherung mit Ihnen zusammenarbeiten will, da es zu wiederholten sexuellen Übergriffen gekommen ist, denn das bedeutet, dass auch alle persönlichen Interaktionen auf Eis gelegt werden müssen. Die tatsächliche „Ich-scheiß-drauf”-Situation, die sich bei The Meeting House abspielt, ist eine der größten und einflussreichsten Kirchen in Ontario, die sich selbst als „eine Kirche für Leute, die nicht in die Kirche wollen” bezeichnet (das theologische Äquivalent dazu, dass Mädchen sagen, sie seien nicht wie andere Mädchen). Sie sprach zahlreiche Menschen an, die der traditionellen Kirchen überdrüssig waren, darunter auch zahlreiche junge Menschen, und wurde schnell zu einem der größten Verbreitungszentren des Christentums in der Provinz. Bruxy Cavey übernahm 1997 die Leitung von The Meeting House und wurde bald als Ontarios „einflussreichster Pastor“ bekannt wurde. Im Jahr 2021 brach alles zusammen. Ich habe bereits im Januar über die Einzelheiten berichtet, aber kurz gesagt wurde Cavey des sexuellen Missbrauchs beschuldigt, was zu seinem Rücktritt führte. Kurz darauf wurde er von der örtlichen Polizei der sexuellen Nötigung beschuldigt. Die Polizei fügte hinzu, dass es "möglicherweise mehrere Opfer gibt". Das Meeting House stellte kurz darauf eine "Opferanwältin", Melodie Bissell, ein, die sich um alle weiteren Anschuldigungen kümmern sollte. Im August 2022 erklärte die Kirche, sie habe zwei Vorwürfe sexuellen Missbrauchs und einen weiteren Fall sexuellen Fehlverhaltens gegen Cavey "bestätigt". In einem Fall räumte sie ein, dass "das mutmaßliche Opfer minderjährig war". Cavey wird demnächst in drei verschiedenen Fällen vor Gericht stehen. (Er beteuert seine Unschuld.) Gegen The Meeting House wurden mehrere Klagen eingereicht, in denen jeweils 5 Millionen Dollar Schadenersatz gefordert werden. Bissell sagte, dass es letztendlich 38 Anklagen wegen sexuellen Fehlverhaltens gegen Cavey und drei andere Pastoren gab, mit denen er während ihrer Zeit in der Kirche gearbeitet hatte. Viele der Vorfälle ereigneten sich lange vor ihrer Amtszeit, was bedeutet, dass einige der mutmaßlichen Opfer ihre Geschichten erst nach ihrer Amtszeit öffentlich machten. Trotz allem beharrten die Kirchenführer darauf, dass sie ihre Methoden geändert und ein neues System für den Umgang mit Anschuldigungen geschaffen hätten. Bissell sagte, dass die neuen Richtlinien der Kirche es den Opfern in der Tat erschwerten, sich zu melden, und dass die Kirche kurz darauf ihre Zusammenarbeit mit The Meeting House beendete. Der Tiefpunkt wurde nun erreicht: Am Sonntag wurden alle Standorte der Kirche geschlossen. Es finden keine Wochenendgottesdienste statt, ebenso wenig die Sonntagsschule und die Versammlungen der Hauskirche. Dies alles ist die Konsequenz daraus, dass kein Versicherer bereit ist, der Kirche eine Haftpflichtversicherung für Missbrauch oder Beschäftigungspraktiken zu gewähren. Dies ist vergleichbar mit der Situation, dass eine Autoversicherung sagt, dass sie nicht mit Ihnen zusammenarbeiten kann, weil Sie für zu viele Verkehrsunfälle verantwortlich sind. Es ist zu erwarten, dass auch eine höhere Prämie nicht mehr ausreichen wird, um die Kosten auszugleichen, die das Unternehmen glaubt, in Ihrem Namen zahlen zu müssen. Die Kirchenleitung hat eine E-Mail an ihre Mitglieder verschickt, in der die wichtigsten Punkte zusammengefasst sind (Hervorhebungen von mir): Es ist erstaunlich, dass eine solche Aussage getroffen wird. Das Haus der Begegnung musste die Kirche schließen, weil es zu viel Missbrauch gab. Diese Aussage stammt jedoch nicht von den Verantwortlichen, sondern von den Versicherungsanbietern. Es existieren weiterhin Unternehmen in Florida, die trotz des drohenden Klimawandels eine Hausratversicherung gegen einen Aufschlag anbieten. Allerdings zeigen sich keine Kirchenversicherer bereit, das Risiko zu übernehmen, das Bruxy Caveys altes Revier darstellt. In der E-Mail wird weiter ausgeführt, dass die Kirche alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt hat, um dieses Problem zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Dies lässt auf die Unzulänglichkeit ihrer „Lösungen” schließen. Trotz dieser positiven Veränderungen sind wir enttäuscht, dass unsere Geschichte die Versicherer immer noch veranlasst, uns als erhebliches Risiko zu betrachten. Kürzlich wurden wir darüber informiert, dass unser derzeitiger Versicherer unsere Haftpflichtversicherung für Missbrauch (AL) und unsere Haftpflichtversicherung für Beschäftigungspraktiken (EPL) zum 30. Juni nicht erneuern wird. Unser Versicherer ist bereit, alle anderen Versicherungen, die wir benötigen, mit Ausnahme dieser beiden Deckungen zu erneuern. Seitdem wir diese Nachricht erhalten haben, arbeiten wir so schnell und gründlich wie möglich an der Beschaffung eines neuen Versicherungsschutzes. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir zuversichtlich, dass wir alle verfügbaren Versicherer in Kanada - und einige internationale Versicherer, die mit Kirchen zusammenarbeiten - kontaktiert haben. In der vergangenen Woche haben wir jedoch erfahren, dass unsere Suche bisher zu keinem Versicherer geführt hat, der bereit ist, The Meeting House mit einer AL- oder EPL-Versicherung auszustatten. Unser Übergangskomitee und das Leitungsteam des Netzwerks haben in Absprache mit Experten und Beratern auch andere alternative Formen des Risikomanagements untersucht, aber in der kurzen Zeit, die uns zur Verfügung stand, um diese Optionen zu prüfen, haben wir sie nicht für praktikabel oder für unsere Situation geeignet befunden. ... Der Übergangsausschuss und das Leitungsteam des Netzwerks sind der Auffassung, dass die Arbeit der Kirche The Meeting House ohne vollständigen Versicherungsschutz nicht verantwortbar ist. Dies gilt insbesondere für den Schutz unserer Mitarbeiter, Ehrenamtlichen, gefährdeten Menschen, einschließlich Kindern und Jugendlichen, sowie unserer weiteren Kirchengemeinschaft. Ein Teil von mir möchte den Leitern von The Meeting House dazu gratulieren, dass sie endlich verantwortungsbewusst gehandelt und die Kirche ganz abgesagt haben, anstatt das Risiko einzugehen, ohne eine Versicherung gegen Missbrauch zu operieren. Dies ist jedoch nur ein geringer Trost, da die Entscheidung, die Kirche ganz abzusagen, bereits vor der Veröffentlichung der FAQ getroffen wurde.Es ist jedoch nicht angebracht, den Leitern von The Meeting House zu gönnen, dass sie sich für die Absage der Kirche entschieden haben. Eine ausführlichere FAQ der Kirche besagt, dass die Schließung nicht endgültig ist und dass die Kirche das Geld der Gläubigen während dieser Zeit selbstverständlich annehmen wird. Selbst das Magazin Christianity Today hat mit einem christlichen Versicherungsanbieter über die Gründe gesprochen, weshalb Unternehmen möglicherweise nicht mit einem Ort wie diesem zusammenarbeiten wollen. Es scheint, als würde dieses Problem in nächster Zeit nicht gelöst werden. Laut Charlie Cutler, Präsident von ChurchWest Insurance Services, einer Agentur, die mehr als 4.000 Kirchen in Kalifornien versichert, könnten Versicherer die Haftpflichtversicherung für Kirchen ablehnen, die keine soliden Richtlinien für den Umgang mit Missbrauch haben. Für ihn ist das eine Frage der Verantwortlichkeit: Die Prämien anderer Kirchen sollten nicht für die wiederholten Fehler einer anderen Organisation ausgegeben werden. "Wenn es ein Muster von Missbrauch, ein Muster von schlechter Führung in der Kirche gibt, wird es schwierig sein, Versicherungsschutz zu bekommen", sagte er. "Jedes Mal, wenn es einen Anspruch gibt, geht es zurück zu den Opfertellern in anderen Ministerien. Sie wollen, dass alle anderen zahlen, bevor sie beweisen können, dass die Probleme gelöst wurden. Es ist bemerkenswert, dass diese Einschätzung von jemandem stammt, der nicht aus der Branche kommt. Es sind keine Nicht-Christen, die behaupten, dass die überarbeiteten Richtlinien der Kirche zum sexuellen Missbrauch die Menschen davon abhalten, sich zu äußern. Es sind keine Personen, die ein persönliches Interesse verfolgen. Stattdessen handelt es sich um andere Christen, die die Ansicht vertreten, dass die Maßnahmen zu weit gegangen sind und die Kirche das Problem immer noch nicht ernst genug nimmt. Dies stellt einen Sündenfall für eine Kirche dar, die im Jahr 2018 noch rund 5.700 Menschen pro Wochenende anzog, jetzt aber nur noch etwa 1.500. Die derzeitigen Leiter sind der Aufgabe nicht gewachsen und die Menschen in den Kirchenbänken üben nicht genug Druck auf sie aus. Dies bedeutet, dass die Menschen, die diese Kirche immer noch besuchen, ihr Legitimität verleihen und ihr Geld geben, deutlich machen, dass ihnen die Missbrauchsopfer ebenfalls egal sind. Read the full article
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dominik: Wenn Gott aus dem Mittelpunkt gerückt wird oder die anthropozentrische Wende.
<div class="pf-content"><p style="text-align: justify;">Am 14. September 1998 veröffentlichte Papst Johannes Paul II. sein Schreiben „Glaube und Vernunft“ (Fides et Ratio). Dem Papst ging es darum, den Menschen auf ihrem Weg in das 21. Jahrhundert darzulegen, dass Glaube und Vernunft keine Gegensätze bilden, vielmehr hilft der Glaube, die Wahrheit zu erkennen. „Die wirkliche Liebe zum Menschen ist der Wunsch, ihm das zu geben, was er am nötigsten braucht: Erkenntnis und Wahrheit“ sagte Kardinal Joseph Ratzinger bei der Vorstellung des Schreibens am 5. Oktober 1998.<br /> Wer heute auf das Geschehen in Gesellschaft und Kirche einen Blick wirft, muss den Eindruck haben, dass beide, Vernunft und Glaube, an Kraft verlieren. Wenn aber Gefühle, Ressentiments und bloße Meinung die Oberhand gewinnen, warten Katastrophen vor der Tür.<br /> Wie sollen sich Menschen in echten oder ausgerufenen Extrem¬situationen ein abwägendes Urteil bewahren, wenn sie nicht mehr glauben, dass jemand über dem Geschehen steht, der das Geschick in seiner Hand hat. Das ist allein Gott! Wer diesen Glauben nicht mehr hat, ist dem Tsunami der Meinungen und Medien ausgeliefert. Der jüdische Publizist Henryk Broder sagte in einem Interview: „Ich glaube, dass der Glaube an den Klimawandel das ausgleicht, was es an Christentum und gläubiger Überzeugung nicht mehr gibt … In dieser Gesellschaft ist das Engagement die höchste Form des Konformismus … Je leerer die Kirchen werden, umso größer werden die Fridays for Future Umzüge“ (kath.net. 6.12.19).<br /> Natürlich sind die Forderungen berechtigt, Verschwendung natürlicher Ressourcen zu stoppen, den Raubbau an der Natur zu bremsen, Alternativen zu fossilen Treibstoffen zu entwickeln. Das ist nur vernünftig. Verstand und Forschung sind dafür die Werkzeuge. Aber das apokalyptische Gerede vom nahenden Weltuntergang, drohenden Massensterben, alternativlosen Lösungen und monokausalen Erklärungen hat das Niveau eines Glaubenskrieges erreicht (Dieter Stein, 9.12.19). Dahinter steht, wie Henryk Broder konstatiert, die Folge des Glaubensverlustes. Dieser kann für die katholische Kirche mit religiöser Unwissenheit, Massenabkehr von der Kirche und Fernbleiben von den Gottesdiensten charakterisiert werden. Wer den Ursachen dafür nachspürt, wird auf diesem schon jahrzehntelangen Auszehrungsprozess auf Wegmarken stoßen, wie „Konigsteiner Erklärung“, die „Würzburger Synode“, die Einbindung der Bischöfe – außer Dyba – in das staatliche System der „Abtreibungsregelung mit Beratungsschein“ etc.. Alle Teilaspekte lassen sich bündeln: Gott wurde aus dem Mittelpunkt gerückt. Der Mensch trat an seine Stelle. Theologisch ausgedrückt: Die anthropozentrische Wende. Sie hat uns in die heutige Sackgasse geführt.<br /> Wenn der im September begonnene „Synodale Weg“ diskutiert, ob die priesterliche Lebensform (Zölibat), die Sexuallehre der Kirche, die Nichtzulassung von Frauen zur Priesterweihe „noch zeitgemäß“ sind, so haben wir nur die Fortsetzung der angeblichen Hinwendung zum Menschen. Aus Sackgassen führen nur Um- und Rückkehr zum Evangelium bzw. zur Lehre der Kirche: Theologisch die theozentrische Wende. Dazu ist es nie zu spät. Sie ist möglich! Alle Reformer in der Kirche sind diesen Weg gegangen. Wer katholisch bleiben will, wird sich dem Weg der Neuevangelisierung anschließen.</p> <p>Hubert Gindert</p> </div>
--Quelle: http://blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=10382
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Neuer Schülerkreis: Theologie Joseph Ratzingers weiter tragen
Erst waren es nur die direkten Schüler des Theologen Joseph Ratzinger, die sich jährlich trafen um zu diskutieren und ihre Theologie zu vertiefen. 2008 kam dann – auf Anregung des schon Papst gewordenen Theologen – neue Theologinnen und Theologen dazu, die selber nicht bei ihm studiert hatten, aber sich mit Ratzinger-Themen beschäftigten, der ‚Neue Schülerkreis’. An diesem Wochenende versammeln sich beide – Schülerkreis und Neuer Schülerkreis – wieder in Rom.
Der Neue Schülerkreis hat anlässlich seines Treffens einen Schritt auf Zukunft hin gemacht, der Kreis ist nun ein offizieller Verein, er hat sich eine Struktur gegeben. Theologische Vereine gibt es einige, die meisten organisieren theologische Tagungen und Debatten.
Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel verfolgt
„Der Unterschied zu einem Symposion oder zu Tagungen ist, dass der Schülerkreis zunächst einmal eine Gemeinschaft von Personen ist, die ein gleiches Ziel verfolgen, nämlich die Förderung, die Verbreitung, die Durchdringung der Theologie von Joseph Ratzinger.“ Christoph Ohly doziert in Trier Kirchenrecht und ist seid dem Anfang des Neuen Schülerkreises 2008 dabei, jetzt ist er der erste Vorsitzende des neuen Vereins. Aus den Begegnungen und Debatten seien tiefe Verbindungen und Freundschaften gewachsen, außerdem habe Benedikt XVI. selber angeregt, neue Mitglieder in diesen Neuen Schülerkreis aufzunehmen. „Im vergangenen Jahr ist es der emeritierte Papst selber gewesen, der die Anregung gab, das Ganze doch auf Zukunft hin zu formieren.“ Und genau das sei nun geschehen.
Eine Gruppe von Menschen, die dasselbe Ziel vereint, nämlich die Verbreitung und Vertiefung der Theologie von Joseph Ratzinger. Da kommt natürlich die Frage auf, ob das die Teilnehmer theologisch nicht zu sehr festlegt, auf einen Denker. „Das ist eine heikle Frage“, gibt Michaela Hastetter zu, sie ist Pastoraltheologin und doziert unter anderem am Internationalen Theologischen Institut in Trunau und an der Universität Freiburg.
Eine Theologie, die in die Weite führt
„Man wird festgelegt, legt sich aber nicht in dem Sinne selber fest, weil die Theologie Joseph Ratzingers so breit und so weit ist. Sie geht über jedes Schließen eines Systems hinweg, er wollte selber ja auch nie ein System schließen, er wollte nie eine geschlossene Theologie haben, sondern immer Anstöße geben. Seine Theologie hat mich in die Weite geführt.“ Deswegen sei es schade, in Schubladen gesteckt zu werden, wo man vielleicht gar nicht hinein gehört, sagt Hastetter.
Kirchenrecht, Liturgiewissenschaft, Dogmatik, ganz verschiedene Disziplinen kommen ins Gespräch, das alleine garantiere schon, dass die Perspektiven sehr verschieden seien, jedes Mitglied des Schülerkreises habe seine eigene große Freiheit.
Dabei wird nicht einfach nur das wiederholt, das Joseph Ratzinger vorgedacht habe, darauf besteht Rainer Hangler, der 2013 über ein Ratzinger-Thema promoviert wurde. „Der emeritierte Papst inspiriert uns, Dinge zu hinterfragen, die nicht im ersten Moment offensichtlich und klar sind. In unserem Kreis können wir sehr fruchtbar darüber diskutieren,“ da gehöre auch kritische Auseinandersetzung dazu.
Neue Mitgliederinnen und Mitglieder
Mit der Vereinsgründung blickt der Neue Schülerkreis in die Zukunft, der Kreis ist nicht geschlossen sondern offen für neue Mitglieder. „Jeder schaut in seiner Arbeit egal wo er oder sie steht nach möglichen Kandidaten“, sagt der Vorsitzende Christoph Ohly. „Man merkt das ja auch im Umgang mit Studierenden, da ist jemand, der ein besonderes Gespür hat für Augustinus oder Thomas von Aquin, und da gibt es eben auch welche, die sagen, dass die Texte von Joseph Ratzinger ihnen viel gegeben haben.“ Solche Theologinnen und Theologen würden dann angesprochen und gefragt, ob sie sich nicht in die wissenschaftliche Diskussion des Schülerkreises hineinbegeben wollten. Andererseits ginge auch immer Mal wieder die Initiative von den anderen aus, die anfragen und teilnehmen wollten. „Heute sind wir etwa 35, die den Neuen Schülerkreis ausmachen. Aber wir wollen durch die Vereinsgründung und den Blick in die Zukunft weiter Ausschau halten, dass das Anliegen weiter getragen wird. Denn auch wir werden ja irgendwann älter nicht wahr?“
(rv 02.08.2017 ord)
from Radio Vatikan http://ift.tt/2vSDPzR
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