Die altsüdarabische Religion war wie die anderen Religionen semitischer Völker polytheistisch, erst im 4. nachchristlichen Jahrhundert breiteten sich das Judentum und das Christentum in Südarabien aus, bevor sie zu Beginn des 7. Jahrhunderts vom Islam verdrängt wurden.
Wie alle anderen altorientalischen Religionen (außer dem Judentum) auch war die altsüdarabische Religion polytheistisch, wobei der astrale Charakter der Götter deutlich erkennbar ist. Gewöhnlich wird versucht, die meisten Gottheiten auf eine Trias Sonne – Mond – Venus zurückzuführen, am extremsten hat diese Theorie Ditlef Nielsen vertreten. Nielsens Rekonstruktion einer aus drei Gottheiten bestehenden Götterfamilie wird schon lange weitgehend abgelehnt, doch ist hinsichtlich der Vereinfachung der Götterwelt auf eine Trias noch kein Konsens erreicht: besonders Maria Höfner versuchte, seltenere Gottheiten als Erscheinungsformen einer der drei Triasgestalten zu deuten, während z. B. A.F.L. Beeston dieses Vorgehen für eine zu große Vereinfachung hielt.
An der Spitze des Pantheons stand in allen altsüdarabischen Reichen der Gott Athtar, der Repräsentant des Planeten Venus. Er war überdies sowohl für die überlebenswichtige Bewässerung zuständig als auch ein kriegerischer, den Feinden Tod bringender Gott. Die Sonne wurde in Qataban und Hadramaut unstrittig durch Schams repräsentiert, neben den vor allem in den anderen Reichen noch mehrere Göttinnen standen, die mit großer Sicherheit ebenfalls als Sonnengottheiten gedeutet werden können. Daneben hatte jedes Reich seinen eigenen Nationalgott, in Saba war dies Almaqah, der traditionell als Mondgott angesehen wird, daneben wurde er aber aufgrund seiner Symbole mit der Sonne in Verbindung gebracht. Der minäische und wohl auch ausanische Nationalgott hieß Wadd („Liebe“); er wird ausdrücklich als Mondgott bezeichnet. Möglicherweise stammte er aus Nordarabien. Sin („Mond“), der hadramitische Nationalgott, wird schon aufgrund seines Namens traditionell als Mondgott angesehen, doch aufgrund seiner Symbolik könnte er auch ein Sonnengott gewesen sein. Schließlich war der Nationalgott Qatabans Amm, vielleicht ebenfalls ein Mondgott.
Neben diesen wichtigen Gottheiten erwähnen die Inschriften viele weitere, meist regional eng begrenzte Götter, darunter Sama, der im Westen Sabas verehrt wurde und später von Ta'lab verdrängt wurde, die aus Nordarabien entlehnte Göttin 'Uzzayan und Dhu-Samawi, der Stammesgott der zwischen Ma'in und Nadschran ansässigen Amir.
Über die Mythologie ist nichts bekannt, lediglich die verschiedenen Göttern zugeordneten Symbole lassen Schlüsse auf die mythologische Stellung einzelner Götter zu, jedoch lassen sich kaum Symbole und Symboltiere sicher einer Gottheit zuordnen.
Kulte
Wohnsitz und Kultort einer Gottheit war ihr Tempel, ein offenes Gebäude (haram oder mahram), dessen Zugang nur unter bestimmten rituellen Reinheitsgeboten erlaubt war. So durfte man Tempel nicht mit schmutzigen oder zerrissenen Kleidern betreten, Frauen war es verboten, ihn während der Menstruation zu besuchen. Neben den reichen öffentlichen Tempeln gab es auch kleinere Heiligtümer, die „Burgkapellen“, in denen der Patron (schāyim) der Burgherrenfamilie verehrt wurde, sowie Hausheiligtümer (mas3wad „Feuerstelle“) und Gebetsplätze (madhqanat). Während sich die genannten Kultorte alle innerhalb der Siedlungen befanden, standen an markanten Punkten Stelen (qayf) isoliert in der Landschaft.
Wesentlich weniger ist über die Kulthandlungen selbst bekannt. Die wichtigste derartige Handlung war das auf verschiedenen Arten von Altären ausgeübte Opfer, wobei sich Schlachtopfer, Räucheropfer und möglicherweise auch Libationen unterscheiden lassen. Zu offiziellen Anlässen konnten durchaus bis zu 40 Tiere geopfert werden; als Opfertiere werden verschiedene Wildkatzenarten und Stiere erwähnt. Eine dem Schlachtopfer ähnliche Handlung bildete die sakrale Jagd, die ausschließlich vom Herrscher ausgeübt wurde. Die Jagdbeute stimmt offenbar mit den Opfertieren des Schlachtopfers überein. In bestimmten Teilen des Hadramaut wird dieser Ritus noch heute praktiziert. Ob es auch Menschenopfer gab, ist nicht sicher, bisher ist nur die rituelle Tötung von Feinden im Zusammenhang mit Kampfhandlungen überliefert. Die in der Frühzeit belegten Personendedikationen sind nur als Verpflichtung einer Person zu Arbeitsdienst im Tempel einer Gottheit zu verstehen. Eine weitere wichtige kultische Handlung war das Orakel (masʾal), das offenbar an bestimmten Orten praktiziert wurde, so war noch in islamischer Zeit der Tempel des Ta'lab in Riyam auf dem Dschebel Itwa als Orakelstätte bekannt. Inschriften aus einer Orakelstätte bei Naschq im Dschauf machen sogar die Rekonstruktion des Rituals möglich:[9] Die Befragung fand an festgelegten Tagen statt, der Fragende brachte auf bestimmten Altären Opfer dar oder stiftete eine Statuette und trug dann seine Frage vor. Der Orakelspruch wurde ihm von einem Priester übermittelt, bei einem negativen Spruch brachte der Fragende erneut ein Opfer dar und wiederholte die Befragung. Daneben sind auch das Losorakel (maqsam) und die Orakelübermittlung als Vision im Schlaf im Tempel belegt.
Sonstige Kulte sind nur fragmentarisch überliefert, so der Umlauf um ein Heiligtum (tawāf / ṭwf), die Zuführung einer Frau zu einem Gott als Gattin, Bittprozessionen zum Tempel, kultische Reinigung der Waffen und das öffentliche Schuldbekenntnis, besonders das eines Verstoßes gegen Reinheitsvorschriften. In der „Mukarrib-Periode“ fand der Bundesschluss statt, über dessen Ablauf nichts bekannt ist.
Die Tempel wurden von verschiedenen Priestern und anderen Titelträgern organisiert, deren genaue Funktion aber dunkel bleibt. Von großer Bedeutung waren einige Priester, die in bestimmten Zyklen wechselten, die Kabīre, und deshalb als Eponyme für die Jahresdatierung benutzt wurden. Ob auch die Mukarribe Priester waren, ist unklar, immerhin trugen die qatabanischen Mukarribe priesterliche Titel.
Die Gräber hatten im vorislamischen Südarabien mannigfaltige Formen. In Felswänden wurden künstliche Grabhöhlen (Grundfläche: ca. 3 x 3 m, Höhe: 3 m) mit Nischen in den Innenwänden, die wohl für Grabbeigaben oder kleine Statuetten bestimmt waren, eingehauen. Eine weitere, einfachere Bestattungsform bestand in den Boden gegrabenen Löchern, in die der Leichnam gelegt wurde, und die mit einem Steinhaufen überdeckt und eventuell mit einem Steinkreis o. ä. markiert wurden. Vornehmeren Personen waren oberirdische Grabbauten vorbehalten. Eine häufige Art dieser Grabbauten waren mausoleenartige, würfelförmige Anlagen mit Kammern im Innern, in deren Wänden sich Nischen für die Aufnahme der Toten befanden. Ein besonders großer Bau, der sich neben dem Awwam in Marib befindet, enthielt ca. 60 Grabnischen und zusätzlich weitere Grabkammern unter dem Fußboden. Eine andere Art der oberirdischen Grabbauten bildeten die sogenannten Pillboxes, die offenbar ausschließlich auf Bergkämmen errichtet wurden. Ihre Außenwände waren meist rund, durch einen Eingang gelangte man in den viereckigen Innenraum, welcher durch ein mit Geröll bedecktes Gewölbe abgedeckt wurde. Weiter sind auch runde, im Aufriss bienenkorbartig aussehende, Grabhäuser sowie Grabtürme belegt. Alle diese Grabtypen können sowohl einzeln als auch in verschieden großen Gruppen auftreten. In der Nähe vieler Gräber standen Grabstelen, die oft den Namen des Bestatteten nennen und ihn teilweise sowohl in einer diesseitigen Umgebung als auch im Jenseits zusammen mit einer Gottheit darstellen.
Über altsüdarabische Jenseitsvorstellungen ist sehr wenig bekannt, da keine eigentlichen religiösen Texte erhalten sind. Einen Hinweis auf derartige Vorstellungen liefern vor allem die leider oft geplünderten Grabbeigaben, zu denen Schmuck, Siegel, Amulette, Plastiken, Waffen und Keramik sowie auch – bisher nur einmal belegt – geschlachtete Tiere gehörten. Wie auch in anderen Kulturen dienten sie wohl der Versorgung des Toten im Jenseits. Auch das ausdrückliche Verbot, andere Personen in bereits belegten Gräbern zu bestatten, weist in diese Richtung. In einigen Fällen wurden die Toten auch mumifiziert.
Seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts n. Chr. werden in den Inschriften des sabäo-himjarischen Reiches nicht mehr die alten Götter, sondern der „Herr des Himmels“ und „der Barmherzige“ angerufen. Nach dem altsüdarabischen Wort Rahmanan „der Barmherzige“ wird diese Religion auch als „Rahmanismus“ bezeichnet. Die Existenz von Synagogen und einige Inschriften zeigen, dass das Judentum seit dem 4. Jahrhundert eine wichtige Rolle in Himjar spielte, doch ist nicht gesichert, dass es die einzige monotheistische Religion in Südarabien war. Spätestens seit Anfang des 6. Jahrhunderts sind auch christliche Gemeinden bekannt, die ihren Gott ebenfalls als Rahmanan bezeichneten. Yusuf Asʾar Yathʾar († 525) war der einzige König in Südarabien, dessen Monotheismus nachweislich jüdisch war, vielleicht als Gegengewicht zum christlichen Konkurrenten Aksum, das 525 mit der Eroberung des Jemen das Christentum einführte, welches bis zur Einführung des Islam 632 herrschend war.
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Zusammenfassung der islamischen Grundlagen:
Tawhid ar-Rububiyyah
- Bestätigung der Einheit Allahs in seiner Herrschaft
- Allah ist Einzig in Seinen Taten
- Allah ist laut den Muslimen...
... der alleinige Schöpfer
... der alleinige Herrscher des Universums
... der alleinige Gesetzgeber (Tawhid Hakimiyyah)
... der alleinige Versorger
... der alleinige Erhalter der Welten
...
Tawhid al-Uluhiyyah
‘Ibadah (Taten, die Allah liebt, zufrieden ist, Taten der Anbetung) darf einzig und allein an Allah gerichtet werden
- dazu gehören äußere Taten wie das Gebet, Fasten, Schlachtopfer erbringen, Bittgebet
- aber auch Emotionen wie Furcht, Liebe, Hoffnung, Vertrauen,...
- die Menschen und Jinn (Lebewesen, die aus rauchlosem Feuer erschaffen wurden) wurden erschaffen, damit sie Allah ta’ala dienen. Das ist laut dem Islam der Sinn des Lebens
- Die ‘Ibadah hat hierbei drei Bedingungen, damit sie akzeptiert wird (damit man einen Lohn dafür erhält bzw. damit sie gültig ist):
Islam (also das man ein Muslim ist)
- Ikhlas (Aufrichtigkeit)
- Übereinstimmung mit dem Qur’an und der Sunnah. Bidah (Erneuerung) im Bereich der religiösen Praktiken ist verboten und bringt keine Hasanat
Tawhid al-Asma wa s-Sifat
- Bestätigung aller Namen Allahs in einer Art und Weise, die seiner Erhabenheit zusteht, also ohne Tahrif (Verleumdung/Verzerrung): Veränderung der wahren Bedeutung. Z.B. zu sagen, dass mit der Hand Allahs Segen gemeint sei.
- Wer die Namen Allahs Leugnet ist kein Muslim (Tat’il: Leugnung der Namen)
- Wer die Attribute Allahs mit der Schöpfung vergleichen, ist kein Muslim. (Tamthil: die Attribute mit der Schöpfung vergleichen. Z.B. zu sagen, dass die Hand Allahs wie die Hand der Geschöpfe sei)
- Wer über das „wie?“ Diskutiert, ist kein Muslim. (Takyīf: Diskussionen über das „wie?“. Z.B. Fragen wie „Wie hat sich Allah über den Thron erhoben?“)
Shahada
اَشْهَدُ اَنْ لاٰ اِلٰهَ اِلاّٰ اللهُ وَاَشْهَدُ اَنَّ مُحَمَّداً عَبْدُهُ وَ رَسُولُهُ
Ungefähre Aussprache: Aschhedu an la ilaha illa Allah wa aschhedu anna Muhammadan ‘abduhu wa rasuluh
Sinngemäße Bedeutung: Ich bezeuge, dass es keinen Anbetungswürdigen gibt, außer Allah und dass Muhammad sein Diener und Gesandter ist.
Ein Ungläubiger (Kafir) oder eine Ungläubige (Kafirah), der/die in den Islam eintreten möchte und somit ein/e Muslim/a werden möchte, muss die Shahada aussprechen. Wenn er/sie ihre Bedingungen erfüllt, dann gilt er/sie als Muslim/a und seine/ihre vergangenen Sünden sind alle aufgehoben.
Die Säulen der Shahada
Al Kufr bit-Taghut:
- Alle Tawaghit [1] und ihre Anhänger zu Kuffar (Nicht-Muslimen) erklären (Takfir auf sie sprechen)
- Alle Tawaghit und ihre Anhänger verabscheuen und ihnen Lossagung (Bara) entgegenbringen
- Zu keinem Taghut und seinen Anhänger Loyalität (Wala) zeigen
- Überzeigt sein, dass es falsch ist den Taghut anzubeten und ihn nicht anbeten
- Meiden des Taghut im Herzen und den Taten
- Die Lossagung von allen Mushrikin (Polytheisten) bzw. Kuffar (Ungläubigen)
Al Iman Billah:
- Der Glaube an Allah
- Der Glaube an den Tawhid
[1] Taghut (pl. Tawaghit): Alles was neben Allah angebetet wird und das auch zufrieden mit seiner Anbetung ist. Propheten und Engel (Friede sei mit ihnen) sind daher keine Tawaghit
Die Bedingungen der Shahada
‘Ilm (Wissen)
- Es negiert die Unwissenheit. Der Muslim kennt mit dem Herzen die Bedeutung der Worte, die er ausspricht. Ein Muslim muss die Grundlage des Islam wissen
Yaqin (Gewissheit)
- Es negiert den Zweifel. Der Muslim muss vollkommen von der Wahrheit überzeugt sein, ohne Unsicherheit im Herzen
Qabul (Akzeptanz)
- Es negiert die Abwendung und Leugnung. Die Shahada muss mit all ihren Konsequenzen akzeptiert werden, ohne die Möglichkeit aufgrund von eigenen niederen Begierden auszusortieren
Inqiyad (Hingabe)
- Es negiert den Ungehorsam gegenüber Allah. Der Muslim muss die Shahada im Herzen akzeptieren, es mit der Zunge aussprechen und die Befehle mit den Taten praktizieren Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Sünder gleich zum Ungläubigen wird. Es gibt bestimmte Sünden, durch die ein Mensch den Islam verlässt. Wer also z.B. raucht, Unzucht begeht o.Ä. der kann dennoch in den Islam eintreten
Sidq (Wahrhaftigkeit)
- Es negiert die Heuchelei. Der Muslim ist von der Shahada im Herzen überzeugt. Ein Heuchler ist jemand, der zwar die Shahada ausspricht, sie jedoch im Herzen ablehnt
Ikhlas (Aufrichtigkeit)
- Es negiert den Polytheismus. Wer die Shahada spricht muss damit nur das Wohlgefallen bzw. die Zufriedenheit Allahs wollen
Muhabbat (Liebe)
- Es negiert die Verachtung und Abwendung von dem Islam. Man muss Allah, den Islam (und die Gebote/Verbote), die Shahadah und alles wofür sie steht lieben. Man darf nicht über irgendeinen Aspekt des Islam spotten oder ihn verachten
Die 6 Säulen des Islam
Was bedeutet Iman?
Linguistisch bedeutet der Begriff „Iman“, dass man fest an etwas glaubt und etwas tut. Mit dem Islam hat es eine spezifische Bedeutung erlangt.
- Der Begriff Iman umfasst im Islam die Worte und Taten eines Menschen, auch wenn es oft nur mit „Glaube“ „übersetzt“ wird. Hierzu gehören: die Worte und Taten des Herzens, die Worte und Taten der Zunge, so wie die Taten der anderen Körperglieder.
- Worte des Herzens: Dies ist der Glaube und die Gewissheit im Herzen über das was im Qur’an steht und von dem Propheten (Friede und Segen auf Ihm) überliefert wurde
- Taten des Herzens: zum Beispiel al-Ikhlas (die Aufrichtigkeit), an-Niyyah (die Absicht), die Liebe zu Allah, die Hingabe, etc.
- Worte der Zunge: Das Wort der Zunge ist das Aussprechen der Shahadah
- Taten der Zunge: Das sind all jene Taten, die mit der Zunge verrichtet werden, so wie zum Beispiel Qur‘an lesen, Dhikr sprechen (Allahs zu Gedenken), Du’a‘ (Bittgebete) machen usw.
- Taten der anderen Körperglieder: Das sind all jene Taten, die mit den anderen Organen bzw. den Gliedern vollzogen werden, wie zum Beispiel das Gebet, das Fasten usw.
- Abnahme und Zunahme der Iman: Die Ahlu Sunnah hält daran fest, dass der Iman einer Person, der also auch von den Taten abhängt, durch gute Taten steigen und durch Sünden sinken kann. Durch manche Sünden (Kufr akbar & Shirk akbar) fällt man jedoch vom Islam ab und hat keinen Iman mehr. (Solche Taten sind heutzutage sehr weit verbreitet.)
Der Glaube an Allah
- Hierzu gehört der Glaube an den Tawhid
Weiterhin gehören dazu folgende Punkte:
- Allah hat sich über den Thron erhoben (Istiwa) und daran glaubt ein Muslim, ohne nach dem „wie?“ zu fragen
- Allah ist nicht in Seiner Schöpfung und ähnelt den Geschöpfen in keiner Weise
- Allah ist mit Seinen Dienern durch sein Wissen. Allah weiß also alles was Seine Diener machen, denn Er ist Allsehend, Allhörend und Allwissend
Der Glaube an die Engel
Die Engel...
- sind Geschöpfe aus Licht
- nicht Ungehorsam gegenüber Allah
- haben keinen freien Willen und keine sinnlichen Begierden
- haben kein Geschlecht
- darf man sich nicht bildlich vorstellen
- ihre Anzahl ist nur Allah bekannt
Der Glaube an die Gesandten
- Ein Muslim glaubt an alle Gesandten, die im Qur‘an und durch den Propheten Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) bekannt gegeben wurden
- Die Propheten sind frei von großen Sünden
- Man gibt den Propheten Vorzug vor anderen Menschen und spottet nicht über sie
- Sie sind dennoch nur Menschen und dürfen nicht neben Allah angebetet werden
- Die Propheten leiten nicht die Herzen der Menschen recht. Nur Allah kann die Herzen rechtleiten
- Die Propheten riefen alle dazu auf, dass Allah allein angebetet werden soll
- Der letzte Prophet war Muhammad (Friede und Segen auf Ihm) und der Gehorsam ihm gegenüber wurde den Muslimen befohlen
Der Glaube an die Bücher
- Der Glaube an...
... at Tauraat (Thora)
... Injil (Evangelium)
... Zabur (Psalmen)
... die Blätter die zu Ibrahim [Friede sei mit ihm] herabgesandt wurden
... Qur‘an
Der Qur‘an
Der Qur’an ist der tatsächliche Kalaam (Rede) des Herrn und gleicht nicht der Rede der Menschen
… ist kein Geschöpf (Makhluq)
… ist und bleibt unverfälscht (die anderen Bücher wurden verfälscht)
… enthält keine Widersprüche
… und die Sunnah gelten im Islam als die einzigen Beweisquellen für gewisse Angelegenheiten
Yawm al-Qiyama (Der Glaube an den Tag der Auferstehung)
Der Glaube an:
- Die Prüfungen und Befragung im Grab
- Die Auferstehung nach dem Tod
- Die Abrechnung der Taten
- Den Haud (Teich, Wasserbecken) des Propheten Muhammad
- Die Brücke, über dem Feuer, die die Menschen entsprechend ihrer Taten entweder überqueren oder ins Feuer geworfen werden
- Al Jannah (oft als „Paradies“ bezeichnet), das die Muslime für immer betreten werden
- An Naar (oft als „Höllenfeuer“ [1] bezeichnet), das die Ungläubigen für immer betreten werden
- Die Tatsache, dass die Muslime ihren Herrn in al Jannah sehen werden
Qadr (Der Glaube an die Vorherbestimmung)
- Alles kommt so zu Stande, wie Allah es vorherbestimmt hat
- Allah wusste schon bevor er die Geschöpfe erschaffen hat, wie sie handeln werden
- Der Mensch hat dennoch einen freien Willen und es ist seine freie Entscheidung, ob er eine Sünde begeht oder nicht. Dementsprechend ist der Mensch für seine Taten verantwortlich
- Die Menschen sind die Vollzieher der Taten, der Schöpfer aller menschlichen Taten ist Allahu ta’ala
- Der Mensch hat auf bestimmte Ereignisse keinen Einfluss, wie beispielsweise die Existenz der Erde, die Laufbahnen der Planeten, usw.
Wodurch verliert ein Mensch seinen früheren Iman?
Jemand der Kufr akbar begeht wird grundsätzlich als Kafir (pl. Kuffar) und jemand der Shirk akbar begeht grundsätzlich als Mushrik (pl. Mushrikun) bezeichnet. Sollte jemand zuvor ein Muslim gewesen sein, so hat er durch diese Taten Riddah (Apostasie) begangen und wird zum Murtad (Apostat, Abtrünniger). Um erneut in den Islam zu treten muss er bereuen und die Shahadah erneut sprechen. Das Urteil bleibt dasselbe, auch wenn der Kufr- | Shirk akbar aus Ernsthaftigkeit, Spiel und Spaß oder aus Angst um sein Gut oder seine Position geschehen. Nur derjenige gilt im Islam als entschuldigt, der sich im Ikrah befindet (Mukrah). Der Ikrah gilt, wenn jemand mit seinem Leben bedroht wird oder mit dem Abschneiden seiner Gliedmaßen (hierbei geht im Endeffekt auch Leben verloren), wenn er nicht den Kufr spricht. Hierbei fordert der Islam jedoch, dass der Mukrah die Tat des Kufr/Shirk im Herzen verabscheuen braucht. Desweiteren ist ein Muslim laut dem Qur’an dazu verpflichtet etwas gegen den Kufr/Shirk zu sagen, wenn es in seiner Anwesenheit geschieht, oder den Ort (also die Menschen) direkt zu verlassen, bis sie in ein anderes Thema übergehen.
Was ist der große Unglaube – Kufr akbar?
Im Allgemeinen gilt, wer Kufr akbar begeht ist ein Ungläubiger (Kafir) und fällt vom Islam ab. Im Folgenden werden die Arten des Kufr akbar genannt.
Juhud (Die Ablehnung und Leugnung der Zeichen Allahs)
- Ablehnung mit dem Herzen, obwohl man die Wahrheit kennt
- Ablehnung mit der Zunge, obwohl das Herz zufrieden ist
- Ablehnung durch Handlung, bspw. durch das „Ersetzen“ der islamischen Gesetze. Die heutigen Herrscher gelten daher nicht als Muslime
Takdhib / Kufrul-Inkaar (Leugnung/Zurückweisung der Zeichen)
- Zurückweisung der Wahrheit im Herzen, bspw. Leugnung des Boten/Gesandten
- Zurückweisung durch die Zunge, durch...
... direkte Verwerfung
... Umdeutung einer klaren Angelegenheit
Al-Istikbaar (Hochmut gegenüber der Wahrheit)
- Arrogante Äußerungen, wenn die Zeichen Allahs dargelegt werden
- Ein Beispiel für jemanden, der dies tat, ist Iblis (Satan)
Inaat Unglaube durch Trotz, den Islam nicht anzunehmen, gegen bestimmte Aspekte zu trotzen, etc.
Al-Shakk (Unglaube durch Zweifel oder Vermutung an der Wahrheit)
Al-Nifaq (Die Heuchelei in der Überzeugung) – al-I’tiqad:
- Leugnung des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
- Leugnung der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
- Hass gegenüber dem Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
- Hass gegenüber der Botschaft des Gesandten (Friede und Segen auf Ihm)
- Freude über die „Kritisierung“ des Islam
- Unzufriedenheit über die Verbreitung des Islam
Jahl (Unwissenheit)
- Einfache Unwissenheit: Jemand den der Islam nie erreicht hat (z.B. weil er auf einer einsamen Insel lebte), wird am Tag der Auferstehung geprüft, wird in dieser Welt dennoch nicht als Muslim betrachtet
- starke Unwissenheit: eine Sache anders zu glauben, als sie wirklich ist.
Beispiel: die Nasara [1] glauben an Isa (Jesus), jedoch nicht in einer Art und Weise, wie es der Realität entspricht
[1] sogenannte „Christen“, dieser Name ist jedoch nicht für sie verwendbar, da sie unter anderem nicht den wahren Lehren des Christus folgen und auch nicht der „Christ“ selbst sind.
Ta‘wil (Uminterpretation der eindeutigen (Muhkam) Texte)
- Im Qur‘an gibt es Verse, die allgemein verständlich und deren Bedeutung eindeutig sind. Man darf den Qur‘an nicht nach seinen eigenen Gelüsten aus interpretieren
Istizaa (Das bewusste Spotten über Allah)
- Z.B. Islam verspottende Karikaturen veröffentlichen oder darüber lachen
Istihal (Das Erlauben des eindeutig Verbotenen und das Verbieten des eindeutig Erlaubten)
- Es handelt sich hier um Angelegenheiten, die mit Ijma‘ [Konsens] als haram (verboten) oder halal (erlaubt) gelten
Istibdaal (Das Ablehnen der islamischen Gesetze, ob mit oder ohne sie zu leugnen)
- Islamische Gesetze durch unislamische zu ersetzen, auch wenn man zugibt, dass das islamische Recht besser ist. Daher sind die Herrscher heute also keine Muslime
Was ist der kleine Kufr – Kufr al-asghar?
- Der kleine Kufr befördert einen Menschen im Generellen nicht aus dem Islam
- Z.B. der alleinige Kampf gegen den Muslim ist kleiner Kufr
Was ist der große Polytheismus – Shirk akbar?
Im Allgemeinen befördert dieser den Menschen aus dem Islam und derjenige der ihn begeht wird als Polytheist (Mushrik) bezeichnet. Im Shirk akbar ist die Unwissenheit kein Entschuldigungsgrund. Wer irgendeine Form der Anbetung (‘Ibadah) an jemanden anderen als Allah richtet, hat Shirk akbar begangen. Im Folgenden werden die Arten des Shirk akbar dargelegt.
Shirk in ar-Rububiyah (Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung)
- Beispiel: zu sagen, dass die Erde seit Ewigkeiten existieren würde und sie nicht von Allah ta’ala erschaffen worden wäre
- Shirk ul Andaad: Allah (Teilhaber zuschreiben, in dem man behauptet, dass Geschöpfe über die Angelegenheiten des Universums herrschen) Beispiel: Menschen oder die Natur selbst als Schöpfer der Welt oder als aufrichtigen Gesetzgeber
Shirk in al-Uluhiya (Shirk in der Dienerschaft)
Ibadah an Geschöpfe zu verrichten:
- Shirk in der Aufrufung (Dua): das Bittgebet an jemand anderen als Allah zu richten
- Shirk in der Absicht (Niyah): wenn der Vorsatz einer ’Ibadah nicht für das Wohlgefallen Allahs begangen wird, sondern um den Willen eines Taghut
- Shirk im Gehorsam (Ta‘ah): Wenn man jemandem gehorcht, der etwas Verbotenes und unislamisches befiehlt, wenn man hierbei glaubt, dass der Gehorsam gegenüber dieser Person bedeutender und wichtiger als der Gehorsam gegenüber Allah ist oder wenn man denkt, dass der Befehl derjenigen Person bedeutender als der Befehl Allahs ist. Wenn jemand jemand anderen Kufr und Shirk befiehlt, so darf derjenige laut dem Islam nicht gehorchen, was auch immer seine Absicht ist, ansonsten ist er ein Ungläubiger (Kafir) bzw. Polytheist (Mushrik) [1]
- Shirk in der Liebe: Wenn man etwas in der Art und Weise liebt, wie man nur Allah lieben darf. Ein Muslim muss Allah über alles lieben
- Shirk in der Furcht: zu glauben, dass Menschen jemandem Krankheit, Armut oder den Tod bringen könnten
- Shirk im Vertrauen (Tawakkul)
- ...
Shirk in al-asma was-Sifat (Shirk in den Namen und Attributen)
- Shirk ut Ta‘til: Shirk durch Leugnung der Attribute Allahs, gepriesen sei Er
- Shirk ul Andaad:
1. Die Attribute Allahs den Geschöpfen zuschreiben
2. Die Attribute der Geschöpfe Allah zuschreiben
Was ist der niedere Polytheismus – Shirk al-asghar?
Der niedere Shirk befördert einen Menschen im Allgemeinen nicht aus dem Islam. Der kleine Shirk ist ar-Riya. Dies ist die Augendienerei, welche beinhaltet, dass man eine Handlung der Anbetung vollzieht, um einen guten Ruf bei den Menschen zu erlangen. Die Tat wird dennoch nicht für einen Taghut vollzogen; die ‘Ibadah ist dennoch an Allah gerichtet. Es handelt sich also nicht um den Shirk in der Niyah.
Die 10 Faktoren, durch die ein Mensch aus dem Islam austritt?
Diese 10 Faktoren wurden von Gelehrten zusammengefasst, da diese 10 Faktoren eigentlich sehr häufig auftauchen.
1. Der große Polytheismus - shirk akbar -
2. Wenn man nicht daran glaubt, dass die Polytheisten Mushrikun (Ungläubige sind,) Zweifel an ihrem Unglauben hat oder ihren Glauben als gültig erklärt.
3. Wenn man Mittler (der Anbetung oder Aufrufung) zwischen sich und Allah stellt, ihnen (den Mittlern, wie Götzenstatuen, Tote, aber auch lebendige Menschen oder Ginn) Anbetung, entgegenbringt.
4. Wenn man daran glaubt, dass die Rechtleitung anderer besser sei, als die des Propheten (Friede und Segen auf Ihm)
5. Wenn man etwas hasst, womit der Prophet (Friede und Segen auf Ihm entsandt wurde (Kufrul-Kurh)
6. Wenn man über irgendeinen Aspekt des Islam spottet (Istizaa)
7. Sihr (Zauberei/schwarze Magie)
8. Unterstützung der Polytheisten (Mushrikin) gegen die Muslime, sei es verbal oder physisch
9. Wenn man daran glaubt, dass bestimmte Leute davon ausgenommen sind an der Scharia festzuhalten
10. Wenn man sich von dem Islam abwendet, in dem nichts man davon lernt oder dafür aufwendet (Kufrul-I raadh)
Einige Handlungsbeispiele, durch die ein Mensch den Islam verlässt
- Tahakum (Urteil ersuchen) beim Taghut, da Tahakum eine ‘Ibadah ist und dabei zu verhelfen, z.B als Anwalt, Zeuge, etc.
- Den Kuffar Wala (Freundschaft) zu zeigen, z.B durch...
... mit ihnen gemeinsam Ibadat zu verrichten
... sie auf hohe Positionen zu heben, wie z.B. als “Richter”
... sie als Freunde anzuerkennen/bezeichnen
... mit ihnen gemeinsam gegen die Muslime zu kämpfen (ob physisch oder verbal)
... das Imitieren ihrer Religion
... das Akzeptieren von Nutzungsbedingungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen, kurz AGB) bzw. Verträgen, o.Ä., die Kufr-Bedingungen enthalten, wie z.B. dass man sich bei Streitigkeiten an ein “Gericht” der Tawaghit wenden würde
... jegliches Verhelfen/Mitwirken bei einer Kufr-Tat, beispielsweise als ein Arbeiter in einem Parlament, als Arbeiter in einem Konsulat, als Anwalt, etc. zu agieren
... andere Menschen in den Kufr zu verführen, es von ihnen zu verlangen
... Teilnahme an den heutigen politischen Wahlen (fällt unter Teilnahme an ihrer Religion)
... die Absicht Kufr oder Shirk in Zukunft zu begehen, auch wenn man es nicht vollzieht
... das Arbeiten als Polizist oder Soldat in einem unislamischen Staat
... usw.
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