Guck ich will nicht Reden
Über mein Problem
Da geh' ich lieber drauf
Oder zerbrech mein Schädel
Ich mach das mit mir selbst aus
Komm da selbst raus
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Wo auch immer etwas Neues anfängt, lassen wir etwas Altes zurück. Wir lassen es hinter uns. Und so entscheiden wir uns entweder ganz bewusst dafür, etwas loszulassen und neu zu beginnen, irgendwo ein Stück voran zu kommen oder etwas ganz grundlegend anders zu machen, oder diese Entscheidung wird uns abgenommen und wir selbst müssen lernen, damit umzugehen. Egal, wie es sich entschieden hat und egal, wie viel Zeit verstrichen ist, diesen Schritt zu gehen und einfach weiter zu machen, Dinge vielleicht besser zu machen, anders – vielleicht auf verrücktere, offenere, warmherzigere oder auch verletztere Weise – ganz gleich, wie man die Dinge nun angeht – sie verändern nicht nur deine Zukunft, deine Werte, Wünsche oder Ansichten; sie verändern dein ganzes Selbst. Man ist nicht mehr der Mensch, der man gestern war. Wir lernen aus Rückschlägen, zerbrochenen Herzen oder Freundschaften, die nur noch in der Vergangenheit existieren. Wir lernen, damit umzugehen, Dinge loszulassen, Dinge neu zu anzufangen, alte Dinge nie richtig beendet zu haben. Es ist nicht immer leicht, wenn man keinen klaren Schlussstrich gezogen hat, weiter zu machen und seinen Weg dennoch weiter zu gehen, aber uns bleibt nichts anderes als der Versuch, es doch zu tun. Wir hängen uns zu lange an Dinge, die uns längst verlassen haben, an Menschen, die nicht mehr die sind, die sie einmal waren, womöglich sogar heute genauso, wie sie versprochen haben, nie zu werden. Aber was wollen wir dagegen tun? Ein Leben lang an etwas festhalten, was uns längst losgelassen hat? Ein Leben lang auf etwas warten, was schon längst vorbeigezogen ist? Wir können aus jeder schmerzlichen Erfahrung die besten Lektionen unseres Lebens mitnehmen, an jedem Abschied erkennen wir, ob wir den Menschen vermissen oder vergessen wollen. Wir lernen, mit Ablehnung umzugehen, wir lernen, uns auf die Menschen zu freuen, die ein Wiedersehen mehr als verdient haben und wir lernen, Menschen hinter uns zu lassen, die uns nicht verdient haben. Irgendwo zwischen Neuanfang und Loslassen ist diese Lücke, die sich irgendwann schließt. Wir befinden uns in dem Moment dort, wo wir nie landen wollten, wo wir nicht wissen, was auf uns wartet, was als nächstes passiert, ob diese Entscheidung die richtige war, ob wir etwas noch grundlegend anders machen können, damit sich diese Ungewissheit besser aushalten lässt. Aber genau dort, wo wir sind, sollten wir es genießen, zu sein. Wir müssen nicht immer sofort wissen, wann es weiter voran geht, wo uns unsere Reise hinführt, wer in ein paar Jahren an unserer Seite ist und wer nicht [mehr]. Wir müssen nicht alles herausgefunden haben, uns aller Dinge sicher sein. Wo bleibt die Überraschung? Die Wendung? Die langersehnte Zusage für den Job und die plötzliche Freude, die Sommerliebe, wo man dachte, dass man sie nie wiedersieht? Das Gefühl eines ungeplanten, spontanen Besuches eines Freundes, den man ewig nicht gesehen hat? Eine leichte Sommerbrise, wenn man längst mit dem Herbst gerechnet hat? Wo bleiben diese kleinen Momente der Überraschung und des Glücks, wenn wir doch heute schon alles wüssten? Wir sollen anfangen, das Leben so zu nehmen wie es kommt. Jeden einzelnen Tag genießen und jede einzelne Sekunde aufhören zu hoffen, dass alles so kommt, wie wir in dem Augenblick wollen, wie wir es uns wünschen. Denn manchmal ist es besser, wenn es ganz anders kommt, als man denkt.
Introspektiv
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