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#Märchenhörspiel
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Making of Die Märchen dieser Welt
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hspb · 4 years
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Die Schöne und das Biest (15)
Das Märchen „Die Schöne und das Biest“ fand ich immer etwas banal. Die Umsetzung von Titania Medien schafft es jedoch, den wunderbaren Charm alter Märchenhörspiele meiner Kindheit widerzuspiegeln und dabei produktionstechnisch auf der Höhe der Zeit zu sein. Dazu gehört auch das Weglassen einiger allzu aus der Mode gekommenen Stereotypen. Marc Gruppe hat Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuves Roman geschickt gekürzt. Denn Berühmtheit erlangte das Märchen erst in einer gekürzten Form von Jeanne-Marie Leprince de Beaumonts. Auch hier tut die Kürzung auf ca. 65 Minuten gut und bietet im Gegensatz zu den Disneyverfilmungen eine umfassendere Erzählung, die sich mehr auf die zu lernende Moral und Hintergrundgeschichte als die Magie des Schlosses konzentriert.
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Das Märchen wurde definitiv für Kinder geschrieben: Der Zusammenhang zwischen dem Biest und dem Prinzen der Träume wird Kindern schnell klar. Doch gerade das erzeugt einen besonderen Reiz: Sie fiebern regelrecht mit, wann die Erkenntnis bei Belle erfolgen wird oder sich durch andere Ereignisse alles zum Guten wendet. Somit sind die Kinder involvierter. Für ältere Hörer gibt es sicherlich einige Momente zum Augenverdrehen, wie bei so vielen Märchen. Ich rechne es Marc Gruppe hoch an, dass die Schöne sich nicht auch noch als Prinzessin entpuppt, sodass die Eheschließung standesgemäß vollzogen werden kann. In diesem Punkt ist das Märchen in der heutigen Zeit angekommen und das ist gut so.
Das Hörspiel bleibt in Teilen nah am Original (beispielsweise die nach dem Happy End erfolgte Aufklärung, wie es zu dem Schlamassel überhaupt gekommen ist) und liefert damit für viele HörerInnen Neues (übernimmt damit jedoch ebenso den häufigen Kritikpunkt der nicht-chronologischen Erzählform). Marc Gruppe nimmt sich zum Glück die Freiheit „Kleinigkeiten“ zu verändern, die für den eigentlichen Handlungsverlauf unbedeutend sind, aber die Geschichte runder und liebenswerter machen und vor allem an die heutigen Gewohnheiten anpasst. Die wahren Puristen, die das „Original“ oder die damalige Übersetzung ins Deutsche möchten, sollten das Märchen lesen, am besten in einer Fassung mit Anmerkungen oder genug eigenen Kenntnissen. Eine Umsetzung ohne Anpassungen als Hörspiel halte ich für unpassend, da es ein Hörspiel für Kinder sein soll, das auch ohne Erklärungen von Erwachsenen verstanden werden soll. Sprachlich und gesellschaftlich hat sich in den letzten Jahrhunderten doch einiges verändert.
Die Sprecherriege ist überaus exquisit. Ich war überrascht, wie gelungen die Auswahl ist. Max Schautzer ist der perfekte Erzähler für diese seichte Geschichte, die für mich in erster Linie ein gutes Gefühl beim Lauschen transportiert und der eine gewisse Sanftheit und Seichtigkeit innewohnt.
Gerhard Fehn spielt den Kaufmann so ehrlich und liebenswert – zum Knuddeln! Im Kontrast dazu legen Fabienne Hesse und Julia DeLuise als seine Töchter vor allem Neid, Arbeitsabneigung und die Liebe für weltlichen Reichtum in ihre Stimmen. Es ist somit ein Leichtes für sie Antipathie zu empfinden.
Reinhilt Schneider schafft es als Belle mit jedem Satz eine gewisse Verträumtheit zu transportieren, die ihre Naivität und Distanz zu Weltlichem betont. Ihr ist das Wohlergehen der Menschen, die sie liebt, wichtig. Dieses Verträumte transportiert Louis Friedemann Thiele als Prinz ebenso gekonnt. Mit den beiden Sprechern braucht es keine Spezialeffekte, um deutlich machen zu können, ob gerade geträumt wird, oder nicht.
Jean Paul Baeck vertont das Biest unglaublich gut, ohne Kinder zu ängstigen. Die Kombination aus tierischen Lauten und gesprochenen Worten überzeugt auf ganzer Linie.
Dagmar von Kurmin ist eine Wohltat als „gute Fee“. Sie wird liebenswert, intelligent und ausdauernd gezeigt, wohingegen die „böse Fee“, wunderbar von Claudia Urbschat-Mingues gespielt, verletzt und voll Eifer- und Rachsucht dargestellt wird.
Wie nicht anders zu erwarten entstehen nicht zuletzt mit Hilfe der fabelhaften klanglichen Untermalung und perfekt eingespielten Geräuschen ein weiteres atmosphärisches Meisterwerk. Es ist schade, dass die Arbeit von Stephan Bosenius & Marc Gruppe nicht eine ähnliche Aufmerksamkeit zuteil wird, wie den Disney-Märchen. Verdient haben sie es mehr als allemal!
Die blaue Covergestaltung gefällt mir unglaublich gut. Die Darstellung des Biests passt wunderbar zur Vertonung und wird Dank Belles Kleid (und Haarfarbe) zum Augenfänger. Geschickt!
Fazit Ein wunderbares Märchenhörspiel und die einzige „Die Schöne und das Biest“-Adaption, die ich gerne wiederholt konsumiere. Ein Traum!
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