#Gedichte
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Chiara in the garden
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Ganz rechts zu singen
Stoßt auf mit hellem hohem Klang!
Nun kommt das dritte Reich!
Ein Prosit unserm Stimmenfang!
Das war der erste Streich!
Der Wind schlug um. Nun pfeift ein Wind
Von griechisch-nordischer Prägung.
Bei Wotans Donner, jetzt beginnt
Die Dummheit als Volksbewegung.
Wir haben das Herz auf dem rechten Fleck,
weil sie uns sonst nichts ließen.
Die Köpfe haben ja doch keinen Zweck.
Damit kann der Deutsche nicht schießen.
Kein schönrer Tod ist auf der Welt,
als gleich millionenweise.
Die Industrie gibt uns neues Geld
Und Waffen zum Selbstkostenpreise.
Wir brauchen kein Brot, und nur eins ist not:
Die nationale Ehre!
Wir brauchen mal wieder den Heldentod
Und die großen Maschinengewehre.
Und deshalb müssen die Juden raus!
Sie müssen hinaus in die Ferne.
Wir wollen nicht sterben fürs Ullsteinhaus
Aber für Kirdorf sehr gerne.
Die Deutsche Welle, die wächst heran,
als wie ein Eichenbaum.
Und Hitler ist der richtige Mann,
der schlägt auf der Welle den Schaum.
Der Reichstag ist ein Schweinestall,
wo sich kein Schwein auskennt.
Es braust ein Ruf wie Donnerhall:
Kreuzhimmelparlament!
Wir brauchen eine Diktatur
Viel eher als einen Staat.
Die deutschen Männer kapieren nur,
wenn überhaupt, nach Diktat.
Ihr Mannen, wie man es auch dreht,
wir brauchen zunächst einen Putsch!
Und falls Deutschland daran zugrunde geht,
juvivallera, juvivallera,
dann ist es eben futsch.
-Erich Kästner
#german stuff#rains rants#gedichte#es ist immer ne gute Zeit für Erich Kästner Gedichte!! es ist mir egal dass 22:04 Uhr ist!#Erich Kästner
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Ich liebe wie du lachst, deine Gesichtszüge sind weich.
Ich weiß, es klingt sehr kitschig, doch mit dir bin ich steinreich.
Nicht reich an Geld, nicht reich an Luxus - materiell wird es nie sein.
Du gibst mir alles was ich brauche und das bist du. Du ganz allein.
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Die Summe meiner Fehler ergibt nicht den Preis meines Wertes. Den Wert auf Fehler zu begrenzen, lässt die Einzigartigkeit meiner Seele außer Acht. Ich bin so vieles, aber nicht perfekt – und doch liebenswert in dieser Unvollkommenheit
By: lost-at-seas-blog
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ich: die sterne.
warum soll ich nicht golden sein warum nicht faszination warum soll ich nicht grenzenlos sein warum nicht kornblumen, mohn
warum soll ich nicht die sterne sein warum nicht der anfang von allem was seh ich, wenn ich mich auszieh und dreh was fehlt noch, um mir zu gefallen
(c) prosa kleiner stunden
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Zwischen 4 und 5 am Morgen
bevor die Emotionen beginnen
eine Flut Klarheit und danach
Barfußspaziergänge durch die Ebbe
Wattwurmvibes.
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A Question
A voice said, Look me in the stars And tell me truly, men of earth, If all the soul-and-body scars Were not too much to pay for birth.
I just re-read this poem and have been thinking how it should be shared everywhere, especially on social media... so here we go!
I will now close my laptop and go outside, maybe breath some country air, watch the cloud caravans move towards the lighter end of the sky and perhaps also be a little grateful for my skin.
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Paul Celan (Cernăuți 1920 - Paris 1970)
"Ich kenne dich", Atemwende, 1967
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Sanduhr
Ein letzter Abschied. Einer von vielen, doch dieser ist endgültig. Überrascht sind wir nicht, denn das Auseinanderdriften ist uns vertraut. Doch diesmal fühlt es sich anders an, es ist ein letzter Tanz. Die Berührung der Finger eines Fremden lässt das letzte Sandkorn aus meinen Händen gleiten, in der Sanduhr unserer Beziehung. Kalte Vorhänge fallen über mich, und meine Sicht wird wieder klar. Zwei Fremde, die sich erneut entfremdet haben, und zwischen uns ein Tal der Erinnerung. Wie viel von mir blieb bei dir, und wie viel von dir trage ich noch in mir?
©️ Sunny Solis
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alps, wood, sunlight, autumn
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Es brennt immer noch und ich kann es nicht kontrollieren.
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Die gestundete Zeit
Ingeborg Bachmann
Es kommen härtere Tage. Die auf Widerruf gestundete Zeit wird sichtbar am Horizont. Bald mußt du den Schuh schnüren und die Hunde zurückjagen in die Marschhöfe. Denn die Eingeweide der Fische sind kalt geworden im Wind. Ärmlich brennt das Licht der Lupinen. Dein Blick spurt im Nebel: die auf Widerruf gestundete Zeit wird sichtbar am Horizont.
Drüben versinkt dir die Geliebte im Sand, er steigt um ihr wehendes Haar, er fällt ihr ins Wort, er befiehlt ihr zu schweigen, er findet sie sterblich und willig dem Abschied nach jeder Umarmung.
Sieh dich nicht um. Schnür deinen Schuh. Jag die Hunde zurück. Wirf die Fische ins Meer. Lösch die Lupinen!
Es kommen härtere Tage.
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Das neue Herz
Ich hab jetzt ein Herz aus Plastik
Superteuer und "tres Chic"
Dabei bunt und abwaschbar.
Garantie : Ein halbes Jahr.
Ich hab jetzt ein Herz aus Plastik,
Das knarzt zwar leicht bei der Gymnastik.
Ist aber groß genug dass ein Mann
All seine Gefühle drin verstecken kann.
Ich hab jetzt ein Herz aus Plastik
Doch das, was bei aller Drastik
Noch am meisten dafür spricht: 
Ganz egal, wie groß der Kummer,
Plastikherzen bluten nicht!
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Ballade vom Heldentod eines deutschen Offiziers
In Garmisch, meinem Heimatort,
im achtunddreißiger Jahr,
lebte in unserem Nachbarhaus dort
ein älteres Ehepaar.
Er sprach von «Frau Hauptmann» und sie von «mein Gatte».
Sie stritten sich viel, die zwei.
Er bekam Offizierspension und sie hatte
eine kleine Leihbücherei.
Doch Bücher zu leihn hat fast niemand gewagt,
ihr Lädchen blieb meistens leer.
«Die Leute», sprach sie, «Gott sei's geklagt,
lesen keine Bücher mehr.»
Beim Spazierengehn fiel er bisweilen um,
dann schlug er um sich und schrie.
Von Verdun hatte er einen Kopfschuß,
darum litt er an Epilepsie.
Beim Bäcker, wo er täglich die Semmeln gekauft,
hieß es plötzlich: «Für Sie sind sie aus.»
Er war auf den Vornamen Fritz getauft,
aber Hedy war aus jüdischem Haus.
Dann war es eines Tages so weit:
Fünf Männer, die taten ganz fremd,
sie ließen ihr nicht mal Zeit für ihr Kleid
und führten sie fort im Hemd.
Die Leute lachten und kamen gerannt:
In einem Käfig stand sie zur Schau.
Daran hing ein Schild und darauf stand:
«Ich bin eine Judensau!»
Fritz wußte erst nicht, was tun,
aber dann - kam er plötzlich in Fahrt.
Er zog sich seine Uniform an,
die hatte er aufbewahrt.
Er hängte sich alle Orden um.
Sein Gesicht, das war feldgrau.
Er marschierte zum Käfig und stellte sich stur
vor seine liebe Frau.
So stand er in seinem Paraderock,
den Säbel in Habt-acht.
Es begann zu schneien in dichtem Geflock,
Fritz hielt die Ehrenwacht.
Sie sprachen nicht miteinander, die zwei.
Er stand einen Tag, eine Nacht.
Die Leute drückten sich scheu vorbei
und haben nicht mehr gelacht.
Den Herrenmenschen ging allgemach
die Sache dann doch zu weit.
Ein SA-Mann trat zu Fritz und sprach:
«Du entehrst dieses Ehrenkleid !»
Doch Fritz fuhr fort, gradeaus zu schaun,
und schenkte ihm keinen Blick.
Da haben sie ihn auf den Kopf gehaun
mit einem Eisenstück.
Er fiel zu Boden ohne ein Wort.
So lag er im Schnee noch lange,
und viele Leute sahen ihn dort
samt Orden und Ehrenspange.
Sie schwiegen und schauten woanders hin,
wollten niemand loben noch schelten.
Allein saß Hedy im Käfig drin,
in einer großen Kälten.
Es heißt, daß sie nichts mehr verstanden hat,
denn sie war da schon geistig verstört.
Ich hörte, sie kam nach Theresienstadt.
Sonst hab ich nichts mehr gehört.
-Michael Ende
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