#Klassenjustiz
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aktionfsa-blog-blog · 5 months ago
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Der Kampf geht weiter
Feier zum Geburtstag von Julian Assange
Vor Hunderten BerlinerInnen und noch viel mehr Berlin-Touristen sprachen und feierten am letzten Mittwoch über drei Stunden viele der UnterstützerInnen, die sich unermüdlich für die Freilassung von Julian Assange eingesetzt hatten. Eine tolle Band sorgte für die nötige Stimmung. Es sprachen
Almut Stackmann
Thilo Haase
MdB Sevim Dagdelen
MdB Andrej Hunko
Reiner Braun
Uli Gellermann,
u.v.a.
Ein Video über fast die ganzen 3 Stunden gibt es hier.
Der Kampf für freie Meinungsäußerung und die Pressefreiheit und gegen die Instrumentalisierung der Justiz gegen politisch Andersdenkende muss jedoch weitergehen. Deshalb verzichten wir jetzt auf die Wiedergabe unserer Bilder und verweisen auf das oben verlinkte Video.
Freiheit für Mumia Abu Jamal und Leonard Peltier!
Die Aussagen der beiden Hauptbelastungszeugen wurden nach dem Prozess in Zweifel gezogen. Auf Wikipedia wird seine ganze Geschichte erzählt. Eine Wiederaufnahme des Verfahren bleibt aus formalen Gründen jedoch ausgeschlossen.
Wikipedia schreibt abschließend über ihn: Während seiner Inhaftierung hat Abu-Jamal seine politische Arbeit intensiviert. Erst die Ereignisse verhalfen dem vormals nebenberuflichen Journalisten zu öffentlichem Gehör. Er schrieb im Todestrakt acht Bücher, darunter Live from Death Row über das Leben im Gefängnis und Ich schreibe, um zu leben, ... Auch in Deutschland setzen sich 42 Jahre nach seiner zweifelhaften Verurteilung viele namhafte Persönlichkeiten ür die Freilassung von Mumia Abu-Jamal ein.
Leonard Peltier, geboren am 12. September 1944 in Grand Forks, North Dakota, ist ein indianischer Aktivist des American Indian Movement (AIM). Er wurde 1977 trotz umstrittener Beweislage zu zweifach lebenslanger Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. 
Auch in diesem Fall sind die Aussagen der Belastungszeugen zweifelhaft. Bei einer Zeugin stellte sich später heraus, dass sie zur Zeit des widerrechtlichen Eindringens der 2 später erschossenen Beamten des FBI in das Indianerreservat gar nicht nicht dort war. Wieder vrweisen wir für den Tathergang auf Wikipedia.
Das AIM, die Incomindios Schweiz und die Gesellschaft für bedrohte Völker sehen ihn als Prisoner of conscience, als politischen Häftling. Auch Amnesty International sieht Zweifel am Verfahren und die "politischen Einflussfaktoren bei dem Verfahren" und hat sich, wie auch andere Menschenrechtsorganisationen, wiederholt für seine Freilassung eingesetzt.
Diese zwei bekannten People of Color stehen für die Millionen anderer, die durch eine rassistische Gesellschaft in den USA ausgegrenzt, ausgebeutet und "zur Warnung der anderen" inhaftiert werden. Über die vielen Anderen berichtete u.a. der Däne Jakob Holdt in seinem eindrucksvollen Buch "Bilder aus Amerika, S.Fischer Verlag, 1977 und er schreibt darin:
"Wir fahren fort, die Kultur in der Dritten Welt zu zerstören, und machen sie ärmer und ärmer. Wir geben mehr Geld für Bücher über die Dritte Welt aus, als wir persönlich an Beiträgen für die Entwicklungsländer leisten. ... Und obwohl die Neger in den USA einigen sozialen Ausgleich erhalten haben, handelt es sich dabei um einen Prozeß, der so langsam verläuft, daß sie erst in etwa fünfhundert Jahren so viel verdienen werden wie die Weißen. ... Die Differenz beträgt also fünftausend Dollar, die die weiße Gesellschaft ihnen durch Unterbezahlung in Form von Extraprofiten geraubt hat. Da es fünf Millionen schwarze Familien in den USA gibt, können wir leicht ausrechnen, wieviel der schwarzen Gesellschaft gestohlen wurde: fünf Millionen multipliziert mit fünftausend Dollar, was fünfundzwanzig Milliarden Dollar Extraprofit für die weiße Gesellschaft bedeutet - mehr als genug, um den Vietnam-Krieg und die Mondprojekte zu finanzieren. Aber in erster Linie wird dies Geld dafür verwendet, einen Luxuslebensstandard für einen sehr kleinen Teil der weißen Gesellschaft aufrechtzuerhalten. Vier von fünf Amerikanern sind noch nie geflogen oder haben nie in einem Hotel gewohnt. Auf der anderen Seite besitzt circa ein Prozent der Bevölkerung über dreißig Prozent der gesamten Güter in den USA."
Schlimm ist, dass die Zahlen, die er aus seiner Erfahrung der Jahre 1970-77 zusammengetragen hat, sich auch nach 50 Jahren nicht verbessert haben, sondern im Gegenteil die Armut - auch in die weiße Mittelschicht hinein - weiter gewachsen ist. "Fast die Hälfte aller Einkommen konzentriert sich mittlerweile auf die reichen Haushalte – sie erhalten beinahe genauso viel wie alle anderen zusammen. Seit 1970 ist ihr Anteil am Gesamteinkommen um 20 Prozentpunkte gewachsen", schreibt die Hans Boeckler Stiftung und weiter "Diejenigen, die ohnehin nicht viel verdienen, waren die größten Verlierer. Die Einkommen der Armen sind zwischen 2000 und 2014 um 9 Prozent gefallen, die der Mittelschicht um 4 Prozent."
Was also soll gut sein am Kapitalismus der reichen Staaten des Westens?
Mehr dazu bei https://freeassange.eu und alle unsere Artikel zu Julian Assange https://www.aktion-freiheitstattangst.org/cgi-bin/searchart.pl?suche=Assange&sel=meta
Kategorie[21]: Unsere Themen in der Presse Short-Link dieser Seite: a-fsa.de/d/3Bw Link zu dieser Seite: https://www.aktion-freiheitstattangst.org/de/articles/8831-20240706-der-kampf-geht-weiter.html
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haraldbulling · 2 years ago
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akkoeln · 2 years ago
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Den 13.12. nehmen wir auch in diesem Jahr wieder zum Anlass, um unsere Haltung und unsere Wut gegen die repressiven Strukturen dieses unterdrückerischen Staates und seiner Klassenjustiz zum Ausdruck zu bringen.
Wir sehen nicht einfach nur zur, wenn unsere Genoss*innen wegen ihres politisches Kampfes gegen dieses ausbeuterische System, gegen rechte Strukturen oder gegen den Klimawandel vor Gerichte gezerrt, in Zellen gesperrt und als Terroristen deklariert werden. Wir lassen uns nicht brechen, denn wir stehen stehen solidarisch zusammen und alle Versuche, revolutionäre Politik zu zerschlagen, werden scheitern. Wir antworten mit mehr Solidarität, mit besserer Organisation.
Dieser Tag ist außerdem ein Zeichen der Solidarität an die Gefangenen und Angeklagten, um ihnen den Rücken zu stärken und die Zuversicht zu geben, dass wir Neonazis, Cops und Justiz weiterhin gemeinsam die Stirn bieten!
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fritz-letsch · 4 months ago
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zum 140. Geburtstag von Zenzl Mühsam #München am So 28.7. um 11
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Sonntag, 28. Juli 2024 ● 11:00 Uhr Erich Mühsams Werk ist ohne die Frau an seiner Seite kaum zu denken. In einer Zeit großer Umbrüche wurde Zenzl zu seinem festen Anker, sie beteiligte sich mit ihm am Revolutionsgeschehen 1918/19, trat während seiner Festungshaft als Versammlungsrednerin auf, setzte sich für politische Gefangene und notleidende Menschen ein. Nach Mühsams grausamem Tod im KZ Oranienburg gelang es ihr, seinen schriftlichen Nachlass zu retten; als Gefangene Stalins musste sie einen hohen Preis dafür zahlen. Am 140. Geburtstag von Zenzl Mühsam zeichnet Rita Steininger das Leben dieser ungewöhnlich mutigen und starken Frau in einer Lesung nach und stellt ihre Biografie "Weil ich den Menschen spüre, den ich suche - Zenzl und Erich Mühsam" (Donat Verlag, Bremen, Juli 2024) vor. Eintritt frei - Zenzl-Mühsam-Saal der Seidlvilla ● Nikolaiplatz 1b ● 80802 München
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"Die Polizei verfolgt ihn auf Schritt und Tritt, weil er sich offen zum Anarchismus bekennt – den Dichter und Schriftsteller Erich Mühsam, den die Nazis im Juli 1934 KZ-Oranienburg ermordeten. Zum 90. Jahrestag seines Todes hat der Bremer Donat Verlag eine von Rita Steininger verfasste Biographie publiziert, die sein Lebenswerk würdigt, zugleich aber das mutige und selbstbewusste Wirken seiner Ehefrau Zenzl vor Augen führt. Das Buch zeichnet auch beider Engagement für eine bessere Welt sowie die Stationen einer ungewöhnlich starken Liebe nach, die ihn veranlasste auszurufen: „Welche Perle von Frau habe ich!“ Schon vor 1914 setzt sich Mühsam, Apothekersohn aus Lübeck, für ein von Militarismus und Nationalismus, sozialen Ungerechtigkeiten und staatlichen Bevormundungen befreites Deutschland ein. An der Seite Kurt Eisners protestiert er 1918 gegen den Krieg und die Rüstungsindustrie und unterliegt fortan polizeilicher Überwachung. In der Novemberrevolution proklamiert er „Bayern zur Republik, geleitet von seinen Arbeiter- und Soldatenräten“, stürzt sich in die Kämpfe um die Zukunft des Freistaates, wofür ihn ein Münchner Standgericht im Juli1919 zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt. Zenzl tut alles, um seine Lage zu verbessern. Ebenso bemüht sie sich, anderen politischen Gefangenen zu helfen. Oft vergeblich, trägt sie dazu bei, Erichs Widerstand wachzuhalten. Mühsam arbeitet in seiner Zelle auf Hochtouren, schreibt Gedichte, Dramen, Berichte über die Münchner Revolutionsereignisse, führt Tagebuch. Im Zuge einer Amnestie kommt er Weihnachten 1924 frei. Sofort setzt er sich für die Opfer der Klassenjustiz ein, engagiert sich in der Gefangenenhilfsorganisation „Rote Hilfe“ (Austritt 1929 wegen deren Nähe zur KPD) und gibt die anarchistische Monatszeitschrift „Fanal“ heraus, in der er seine Ideen propagiert und die politischen Ereignisse kommentiert. „Sein Herz“, schreibt Mühsams Freund und Weggefährte Rudolf Rocker, „empörte sich gegen jeden wie immer gearteten Zwang; seine Dichterträume gaben seinem Freiheitsgefühl eine besondere Note ... Mit einer geradezu schwärmerischen Begeisterung glaubte er an das angeborene Gute und Erhabene.“ Mit großer Sorge verfolgen Erich und Zenzl die Entwicklung der Weimarer Republik nach rechts. Seit 1928 unterstützt er die antimilitaristisch-anarchosyndikalistische Freien Arbeiter-Union. Seine Kritik Anfang Juni 1931 an den Brüningschen „Notverordnungen“, von ihm als „Dokument der Gewissenlosigkeit und Ruchlosigkeit“ bezeichnet, führt zum Verbot des „Fanal“ bis zum 1. November. Vehement tritt er für ein Ende des „Bruderzwistes“ der Arbeiterparteien ein, der den erstarkenden Nationalsozialismus in die Hände arbeite. Wegen seiner Gedichte und seines Kampfes gegen den drohenden Faschismus ist Mühsam den Nazis seit langem ein Dorn im Auge; sie verleumden ihn als „Geiselmörder“, und Goebbels geifert: „Dieses rote Judenaas muss krepieren!“ Alfred Kantorowicz hingegen würdigt Mühsam als „den unbändigen Rebell mit dem gütigsten Herzen“. Ende Februar 1933 in „Schutzhaft“ genommen, folgen Aufenthalte unter unmenschlichen Bedingungen und Qualen in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Am 14. Juli 1934 wird Erich Mühsam von SS-Leuten im KZ Oranienburg brutal ermordet. Zenzl gelingt es, einen großen Teil seines Nachlasses zu retten. Doch ihr weiterer Weg gleicht mehr einer Odyssee. ... weiter auf www.lesejury.de/rita-steininger/buecher/weil-ich-den-menschen-spuere-den-ich-suche/9783949116230   Read the full article
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theatermachtpolitik · 4 months ago
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[zum 140. Geburtstag von Zenzl Mühsam #München am So 28.7. um 11](https://raete-muenchen.de/zum-140-geburtstag-von-zenzl-muehsam-muenchen-am-so-28-7-um-11 "https://raete-muenchen.de/zum-140-geburtstag-von-zenzl-muehsam-muenchen-am-so-28-7-um-11")
Sonntag, 28. Juli 2024 ● 11:00 Uhr
Erich Mühsams Werk ist ohne die Frau an seiner Seite kaum zu denken. In einer Zeit großer Umbrüche wurde Zenzl zu seinem festen Anker, sie beteiligte sich mit ihm am Revolutionsgeschehen 1918/19, trat während seiner Festungshaft als Versammlungsrednerin auf, setzte sich für politische Gefangene und notleidende Menschen ein. Nach Mühsams grausamem Tod im KZ Oranienburg gelang es ihr, seinen schriftlichen Nachlass zu retten; als Gefangene Stalins musste sie einen hohen Preis dafür zahlen.
Am 140. Geburtstag von Zenzl Mühsam zeichnet Rita Steininger das Leben dieser ungewöhnlich mutigen und starken Frau in einer Lesung nach und stellt ihre Biografie „Weil ich den Menschen spüre, den ich suche – Zenzl und Erich Mühsam“ (Donat Verlag, Bremen, Juli 2024) vor.
Eintritt frei – Zenzl-Mühsam-Saal der Seidlvilla ● Nikolaiplatz 1b ● 80802 München
„Die Polizei verfolgt ihn auf Schritt und Tritt, weil er sich offen zum Anarchismus bekennt – den Dichter und Schriftsteller Erich Mühsam, den die Nazis im Juli 1934 KZ-Oranienburg ermordeten. Zum 90. Jahrestag seines Todes hat der Bremer Donat Verlag eine von Rita Steininger verfasste Biographie publiziert, die sein Lebenswerk würdigt, zugleich aber das mutige und selbstbewusste Wirken seiner Ehefrau Zenzl vor Augen führt. Das Buch zeichnet auch beider Engagement für eine bessere Welt sowie die Stationen einer ungewöhnlich starken Liebe nach, die ihn veranlasste auszurufen: „Welche Perle von Frau habe ich!“
Schon vor 1914 setzt sich Mühsam, Apothekersohn aus Lübeck, für ein von Militarismus und Nationalismus, sozialen Ungerechtigkeiten und staatlichen Bevormundungen befreites Deutschland ein. An der Seite Kurt Eisners protestiert er 1918 gegen den Krieg und die Rüstungsindustrie und unterliegt fortan polizeilicher Überwachung. In der Novemberrevolution proklamiert er „Bayern zur Republik, geleitet von seinen Arbeiter- und Soldatenräten“, stürzt sich in die Kämpfe um die Zukunft des Freistaates, wofür ihn ein Münchner Standgericht im Juli1919 zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt.
Zenzl tut alles, um seine Lage zu verbessern. Ebenso bemüht sie sich, anderen politischen Gefangenen zu helfen. Oft vergeblich, trägt sie dazu bei, Erichs Widerstand wachzuhalten. Mühsam arbeitet in seiner Zelle auf Hochtouren, schreibt Gedichte, Dramen, Berichte über die Münchner Revolutionsereignisse, führt Tagebuch. Im Zuge einer Amnestie kommt er Weihnachten 1924 frei.
Sofort setzt er sich für die Opfer der Klassenjustiz ein, engagiert sich in der Gefangenenhilfsorganisation „Rote Hilfe“ (Austritt 1929 wegen deren Nähe zur KPD) und gibt die anarchistische Monatszeitschrift „Fanal“ heraus, in der er seine Ideen propagiert und die politischen Ereignisse kommentiert. „Sein Herz“, schreibt Mühsams Freund und Weggefährte Rudolf Rocker, „empörte sich gegen jeden wie immer gearteten Zwang; seine Dichterträume gaben seinem Freiheitsgefühl eine besondere Note … Mit einer geradezu schwärmerischen Begeisterung glaubte er an das angeborene Gute und Erhabene.“
Mit großer Sorge verfolgen Erich und Zenzl die Entwicklung der Weimarer Republik nach rechts. Seit 1928 unterstützt er die antimilitaristisch-anarchosyndikalistische Freien Arbeiter-Union. Seine Kritik Anfang Juni 1931 an den Brüningschen „Notverordnungen“, von ihm als „Dokument der Gewissenlosigkeit und Ruchlosigkeit“ bezeichnet, führt zum Verbot des „Fanal“ bis zum 1. November. Vehement tritt er für ein Ende des „Bruderzwistes“ der Arbeiterparteien ein, der den erstarkenden Nationalsozialismus in die Hände arbeite.
Wegen seiner Gedichte und seines Kampfes gegen den drohenden Faschismus ist Mühsam den Nazis seit langem ein Dorn im Auge; sie verleumden ihn als „Geiselmörder“, und Goebbels geifert: „Dieses rote Judenaas muss krepieren!“ Alfred Kantorowicz hingegen würdigt Mühsam als „den unbändigen Rebell mit dem gütigsten Herzen“.
Ende Februar 1933 in „Schutzhaft“ genommen, folgen Aufenthalte unter unmenschlichen Bedingungen und Qualen in Gefängnissen und Konzentrationslagern. Am 14. Juli 1934 wird Erich Mühsam von SS-Leuten im KZ Oranienburg brutal ermordet.
Zenzl gelingt es, einen großen Teil seines Nachlasses zu retten. Doch ihr weiterer Weg gleicht mehr einer Odyssee. … weiter auf www.lesejury.de/rita-steininger/buecher/weil-ich-den-menschen-spuere-den-ich-suche/9783949116230
#raete-muenchen #erich-muehsam #zenzl-muehsam Originally posted at: [https://raete-muenchen.de/zum-140-geburtstag-von-zenzl-muehsam-muenchen-am-so-28-7-um-11](https://raete-muenchen.de/zum-140-geburtstag-von-zenzl-muehsam-muenchen-am-so-28-7-um-11 "Permalink")
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mycstilleblog · 9 months ago
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Fall Assange: Wertewestliche Klassenjustiz und der Niedergang der freien Presse
Seit Jahren verfolgt, entrechtet, malträtiert und foltert der Westen den australischen Journalisten Julian Assange, weil er US-Kriegsverbrechen aufdeckte. Eine klare Ansage an alle westlichen Medienschaffenden: Wer sich nicht zum Propagandisten der Mächtigen macht, lebt gefährlich. Von Susan Bonath Stets trägt der Westen das Label “Pressefreiheit” hochnäsig vor sich her. Dies ist einer dieser…
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Klassenjustiz
Klassenjustiz Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Buch von Ronen Steinke Podcast 26.02.2023
Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. Ronen Steinke im Gespräch Denkangebot -Podcast vom 26.02.2023 Podcast von Katharina Nocun (kattascha) zu aktuellen politischen Debatten. (more…) “”
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kallemax · 5 years ago
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Neuauflage des Klassikers von Heinrich Hannover und Elisabeth Hannover-Drück
Politische Justiz 1918–1933
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http://metropol-verlag.de/produkt/heinrich-hannover-·-elisabeth-hannover-drueck-politische-justiz-1918-1933/
Auf dem rechten Auge blind
Ein Klassiker neu aufgelegt: »Politische Justiz 1918 - 1933«
Von Ernst Reuß
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1129683.buecher-zum-verschenken-auf-dem-rechten-auge-blind.html
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yngwrthr · 4 years ago
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For the most part German socialists were united — they shared an aversion to the political makeup of the Second Reich; they shared a sympathy for the workers, who were largely the victims of the increased industrialization of the country; and they shared an abhorrence of the Klassenjustiz and Junker domination of Imperial Germany. Vis-á-vis the rest of the nation, all socialists had more in common with one another than with any other significant political or social group. In a society where class lines were frequently very sharply drawn, the party of the socialists and the workers constituted a real unit.
Gary P. Steenson, “Not One Man, Not One Penny!”: German Social Democracy, 1863-1914, Pittsburgh: University of Pittsburgh Press, 1981, p. 55.
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lausitz-online · 3 years ago
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Soziale Klassenjustiz - Todesstrafe - Folter: Was Polizisten, Richter & Staatsanwälte wirklich denken?
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mrunterstrichtom · 4 years ago
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donnerstag, 15. april ‘21, 11.28 uhr
senat senat
ihre klassenjustiz fällt mir dabei ein im heutigen ‘kiez‘ bürger, ruhig sein bundesverfassungsgericht zu ‘nem deckel entscheidet einer geborenen marx sicht wem wird dieser angekreidet salopp eine schlappe erleiden da bund und land sich beißen jedes aufbegehren vermeiden reich komme vom bescheißen im september gibt es freie wahlen vielleicht dieses mal kommunisten wer ruft dafür werden sie bezahlen bei den lebensmittelspendenkisten
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kpd-hessen-blog · 6 years ago
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Machen wir uns keine Illusionen! - KPD Hessen, Waterkant und Bayern zu den Ostermärschen
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Es wurde Krieg geführt und es wird Krieg geführt! Es wurde Krieg geführt um Jugoslawien zu zerstören, es wird Krieg geführt um Syrien zu zerstören und es wird Krieg geführt, um die Bevölkerung des Donbass einzuschüchtern. Und es wird ein Krieg vorbereitet, um auch die revolutionäre Bevölkerung Venezuelas einzuschüchtern. Solange der Kapitalismus existiert, solange die Kapitalisten unangefochten ihre Gier nach Ressourcen sowie Absatzmärkten ausleben und Waffen produzieren dürfen, solange existiert auch die gesetzmäßige Tendenz zu aggressiver Kriegspolitik. Alle freiheits- und friedensliebenden Menschen haben somit ein objektives Interesse diesen Zustand, diese totale Diktatur des Kapitals, aufzuheben. Was sieht die Realität des Widerstands dagegen aus? Die Realität des Widerstands dagegen sieht so aus, dass alle ausgebeuteten Menschen in weiten Teilen der Welt, so auch in Deutschland, gegenwärtig dazu verdammt sind ohnmächtig zuzusehen, wie der Imperialismus unseren Planeten und die Völker mit Krieg überzieht; dazu verdammt sind, die Herrschenden anzuflehen doch bitte ihre Kriegstreiberei zu unterlassen. Seien wir an dieser Stelle ehrlich. Die Friedensbewegung wie auch die Arbeiterbewegung in ihrer jetzigen Form hat es seit der Konterrevolution in Mittel- und Osteuropa nicht vermocht auch nur einen einzigen imperialistischen Krieg zu verhindern oder effektiv zu sabotieren. Das muss nicht unser Schicksal sein. Und das darf nicht unser Schicksal sein. Deshalb gilt es sich heute darüber klar zu werden, dass eine bessere Zukunft – ein friedliches und sozialistisches Deutschland – nicht in der Diskussion entsteht, sondern einzig und allein im gemeinsamen Kampf gegen den imperialistischen Krieg, die wiedererstarkenden deutschen Faschisten, der Solidarität mit den Opfern der Klassenjustiz und Sozialgesetze sowie der Solidarität mit den sozialistischen und antiimperialistischen Staaten. Diese eindeutige und schlagkräftige, der Arbeiterklasse voranschreitende Führung des gemeinsamen Kampfes in Deutschland war die Kommunistische Partei Deutschlands im Verbund mit ihrem Kommunistischen Jugendverband und dies wird die Kommunistische Partei Deutschlands im Verbund mit dem KJVD sein. Tretet ihr bei und formt sie zur Vorhut der deutschen Arbeiterklasse. • Wir unterstützen die russische und chinesische Außenpolitik zur Verteidigung der Souveränität Syriens und Venezuelas! • Wir fordern das sofortige Ende der Kriegspolitik der NATO gegen Venezuela, Russland, Syrien, den Iran und den Jemen. • Wir fordern den sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen von deutschem Boden aus. • Wir fordern die Achtung des Völkerrechts und ein Ende der deutschen Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder Read the full article
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korrektheiten · 7 years ago
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SPENDENAUFRUF: Tatjana Festerling soll 120 Tage ins Gefängnis
Mannheimer: DEUTSCHE WILLKÜRJUSTIZ GEGEN ISLAMKRITIKER SOLIDARITÄT MIT TATJANA FESTERLING! Strafbefehle sind eine ganz besondere Sache. Urprünglich dienten sie der Ökonomisierung der Prozesskosten. Das Strafbefehlsverfahren ist im deutschen Recht ein vereinfachtes Verfahren [...] Der Beitrag SPENDENAUFRUF: Tatjana Festerling soll 120 Tage ins Gefängnis erschien zuerst auf Michael Mannheimer Blog. http://dlvr.it/QMl1wF
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antifastreetart · 8 years ago
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Silvester in Stuttgart - Ausländerbehörde verkettet und markiert https://linksunten.indymedia.org/de/node/200379
Farbanschlag auf das Oberlandesgericht Stuttgart – Kampf der Klassenjustiz! https://linksunten.indymedia.org/de/node/200455
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Diese Richtet, die do was verzapfen...ab nach Sibirien!
Diese Richtet, die do was verzapfen…ab nach Sibirien!
‎Bernardette Morgia-Vollmer‎ an Alternative für Deutschland: AfD Gestern um 12:59 Klassenjustiz: Ich sage lieber nicht´s dazu. Habe keine Lust bei Facebook schon wieder 30 Tage gesperrt zu werden. Rentnerin in München: 2000 Euro Strafe – weil sie Pfandflaschen sammelte https://www.welt.de/…/2000-Euro-Strafe-weil-sie-Pfandflasch… via @welt
2000 Euro Strafe – weil sie Pfandflaschen sammelte Veröffen…
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melbynews-blog · 7 years ago
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Die versäumten Möglichkeiten (Tageszeitung junge Welt)
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/die-versaeumten-moeglichkeiten-tageszeitung-junge-welt/
Die versäumten Möglichkeiten (Tageszeitung junge Welt)
Ramón José Sender (1901–1982) zählt zu den bedeutendsten spanischen Exilschriftstellern. (Aufnahme aus den 1970er Jahren)
Foto: Fotografía de Carles Fontserè, cedida por el Instituto de Estudios Altoaragoneses (Huesca)
Am 23. Mai erscheint im Züricher Diogenes-Verlag Ramón José Senders Erzählung »Requiem für einen spanischen Landmann« in der neuen Übersetzung von Thomas Brovot. Lesen Sie im folgenden das vom Schriftsteller Erich Hackl verfasste Nachwort. Wir danken Autor und Verlag für die freundliche Genehmigung zum Vorabdruck. (jW)
Der spanische Schriftsteller Ramón José Sender hat sein Lebtag lang viel und schnell geschrieben, das bezeugen nicht nur Tausende Zeitungsartikel, sondern auch die hundertzwanzig Bücher, die zwischen 1928 und seinem Todesjahr 1982 von ihm erschienen sind. Auf die Niederschrift der Erzählung »Réquiem por un campesino español« (»Requiem für einen spanischen Landmann«) verwendete er nach eigenen Angaben kaum mehr als eine Woche. Sie entstand 1952 in Albuquerque (US-Bundesstaat New Mexiko, jW), wo Sender von 1947 bis 1963 moderne spanische Literatur gelehrt hat, und wurde im Jahr darauf unter dem Titel »Mosén Millán« (»Hochwürden Millán«) in Mexiko veröffentlicht. Erst 1960 erschien die Erzählung unter dem eingängigen neuen Titel. Bis dahin hatte Sender auf die Autorenrechte verzichtet, weil ihm an einer möglichst großen Verbreitung gerade dieses Werkes gelegen war, das auch wirklich sein populärstes und meistgelesenes geworden ist. Dabei durfte es in Spanien erst 1974 veröffentlicht werden, ein Jahr vor dem Tod des Diktators Francisco Franco, als Regimegegner immer noch verfolgt, gefoltert und mit dem Würgeeisen hingerichtet wurden.
»Das wirkliche Volk«
Der von Franco und anderen Generalen im Juli 1936 entfachte Bürgerkrieg und die schon lange davor praktizierte Konspiration von Oligarchie, Klerus und Militär gegen die Reformpolitik der Zweiten Republik bilden den Hintergrund des tragischen Geschehens in einem aragonesischen Dorf, das Sender knapp, präzise und scheinbar ohne große Gefühle zur Sprache bringt. Die Geschichte vom politischen Erwachen des Bauernjungen Paco el del Molino, der als Erwachsener durch Verschulden des Pfarrers seinen faschistischen Mördern in die Hände fällt, wird ungemein subtil, lebendig und spannungsreich geschildert, mittels Rückblenden aus der erzählten Gegenwart, jener halben oder dreiviertel Stunde, die der Geistliche wartend und betend in der Sakristei zubringt, ehe er vor niemandem sonst als den drei Dorfhonoratioren – und Mordanstiftern – Pacos Seelenmesse lesen wird.
Obwohl er weitgehend die Perspektive des Pfarrers einnimmt, fördert der Erzähler eine Wahrheit zutage, die mit den doktrinären Auffassungen und der emotionalen Verkrümmung der Priesterschaft unvereinbar ist. Hingegen gibt er zu verstehen, dass in Haltung, Denkweise und Ausdruckskraft der Klein- und landlosen Bauern – die Anfang der dreißiger Jahre fast vierzig Prozent der aktiven Bevölkerung ausmachten – ein Beharrungs- und Widerstandsvermögen steckt, das sich durch brutale Gewalt nicht ausmerzen lässt. In dieser leisen, fast verhohlen vorgebrachten Botschaft liegt die gesellschaftliche Brisanz der Erzählung. Im übrigen ist dem Literaturwissenschaftler Germán Gullón zuzustimmen, der das »Requiem für einen spanischen Landmann« als eine Erzählung über die versäumten Gelegenheiten bezeichnet hat – darüber, »was möglich gewesen wäre, aber nie geschehen ist: die Verteidigung des Dorfjungen durch Mosén Millán, der Schutz der Opfer des Faschismus durch die katholische Kirche«.
Es gibt mindestens zwei lebensgeschichtliche Verbindungen zwischen dem Autor und seiner Erzählung. Zum einen den Schauplatz: Sender ist in Alcolea de Cinca aufgewachsen, einem Dorf im Südosten der Provinz Huesca, und er hat den Ort der Handlung dort oder ganz in der Nähe angesiedelt, jedenfalls im Grenzstreifen zu Lérida, weswegen die Bewohner häufig ein katalanisches Wort in ihr aragonesisches Spanisch einflechten. Zum andern ist der Autor als Junge selbst Ministrant gewesen und hat als solcher, wie Paco el del Molino, den Dorfpfarrer zu einem im Sterben liegenden Höhlenbewohner begleiten müssen. »Wäre der Alte damals nicht in der Höhle und in so schlimmen Verhältnissen gestorben, dann wäre ich auch nicht mit dem Priester hingegangen, um ihm die Letzte Ölung zu spenden. Womöglich hätte sich Pacos Dasein dann auch nicht als Symbol für die Lebensumstände der spanischen Bauern geeignet, und das ›Requiem für einen spanischen Landmann‹ wäre nicht geschrieben worden. Denn der Bürgerkrieg hätte wahrscheinlich gar nicht stattgefunden.«
Es ist darüber hinaus keine Äußerung Senders bekannt, derzufolge die frühe Einsicht in das Elend der Landarbeiter sein soziales Gewissen geweckt hat. Es wird, wie fast immer, ein Bündel von Erfahrungen gewesen sein, die ihn geprägt und beeinflusst haben. Jedenfalls wissen wir, dass Sender schon 1915, mit vierzehn Jahren, in einer Schülerzeitung den russischen Anarchisten Pjotr Kropotkin würdigte, was ihn teuer zu stehen kam, da man ihn deshalb als vermeintlichen Rädelsführer eines Krawalls von der Schule verwies, und dass er mit achtzehn das Prosagedicht »Für Rosa Luxemburg am ersten Jahrestag ihrer Aufopferung« veröffentlichte. Trotzdem sollte er Jahrzehnte später behaupten, dass ihn erst Spaniens Kolonialkrieg in Marokko, an dem er als Einjährig-Freiwilliger 1923 teilgenommen hatte, an die Seite der radikalen Linken geführt habe: weil er dadurch das spanische Volk kennengelernt habe, »das wirkliche Volk, Arbeiter und Bauern«.
Dieser Feldzug gegen die Rifkabylen, der 1926 mit deren Unterwerfung geendet hatte, war mit einer Grausamkeit geführt worden, die für seine Generation von Spaniern ebenso bestimmend wurde, wie es die Greuel des Ersten Weltkriegs für die Soldaten der darin verwickelten Staaten gewesen waren. Der Roman »Imán« aus dem Jahr 1930, mit dem Sender erstmals auch als Schriftsteller und nicht nur als Journalist Aufsehen erregte, steht deshalb den antimilitaristischen, herrschaftskritischen Werken Ernst Glaesers, Ludwig Renns und Erich Maria Remarques nahe, die zur selben Zeit in spanischer Übersetzung erschienen waren. In der Wahl des Protagonisten, eines aragonesischen Kleinbauern und Dorfschmiedes, der hier wie da – in Aragón und in Marokko – das Unglück wie ein Magnet anzuziehen scheint, in den kurzen, nüchternen Sätzen, in denen er dem Chronisten von den erlebten Greueln berichtet, und in der dinghaften Sprache nimmt der Roman manche Besonderheiten des »Requiem« vorweg.
Kein typischer Anarchist
Nach der Buchveröffentlichung, die angeblich sogar zum Sturz der Regierung von General Dámaso Berenguer beigetragen hatte, schloss sich Sender einer anarchistischen Fraktion an und schrieb täglich eine Kolumne für Solidaridad Obrera, das Organ der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT. Bekannter noch wurde er durch seine Reportagen in der Zeitung La Libertad, in denen er Fällen von Klassenjustiz, Polizeigewalt und staatlicher Repression nachging, u. a. dem sogenannten Verbrechen von Cuenca, bei dem zwei Campesinos für einen Mord verurteilt wurden, der nie stattgefunden hatte, dem Massaker an Anar­chisten in Casas Viejas, einem Dorf der Provinz Cádiz, und den brutalen Vergeltungsmaßnahmen nach der Niederschlagung der Revolution von Asturien 1934.
Neben seiner journalistischen Tätigkeit veröffentlichte er weiterhin Romane, Aufsätze und Reiseberichte, darunter solche, die seine allmähliche Abwendung vom Anarchismus erkennen lassen. Sender war von vornherein kein typischer Anarchist gewesen, da er Kritik an der Sowjetrepublik von seiten seiner Gefährten nie geduldet, hingegen sowohl den bewaffneten Aufstand als Mittel der Machterringung als auch die Bildung eines straffen Führungsgremiums und die Diktatur des Proletariats gebilligt hatte. Was ihn an den Anarchisten beeindruckt habe, sagte er, seien ihr Mut, ihr Kampfgeist, ihre Selbstlosigkeit gewesen. Der Roman »Siete domingos rojos« (»Sieben rote Sonntage«), den er 1932 veröffentlichte, war seinen Worten zufolge ein anarchistisches Buch gegen den Anarchismus in seiner impulsiven, kindlichen Spielart.
Laut Selbstdarstellung wurde Sender – wie die meisten begabten Schriftsteller seiner Generation: Rafael Alberti, María Teresa León, Luis Cernuda, Manuel Altolaguirre und ein paar Dutzend mehr – »ein feuriger und lärmender Sympathisant« der Kommunistischen Partei, die erst im Verlauf des Bürgerkriegs zu einer mächtigen Organisation erstarkte: wegen ihrer Effizienz und Disziplin beim Aufbau der Volksarmee und in der öffentlichen Verwaltung; wegen ihrer gemäßigten Einstellung zur Eigentumsfrage, die von der Mehrheit der Bevölkerung geteilt wurde; wegen der sowjetischen Waffenhilfe, durch die sie an Renommee gewann; wegen der Niederschlagung der linken, volksfrontfeindlichen Opposition.
Hatte Sender seine Zeit schon bisher zwischen literarischer und politischer Arbeit aufgeteilt, so war er nun, zur Verteidigung der Republik, auch noch militärisch im Einsatz. Zuerst als Freiwilliger in einer Milizkolonne, dann als Bataillonskommandant im berühmten Fünften Regiment kämpfte er an mehreren Frontabschnitten vor Madrid, bis er nach einem schlecht koordinierten Angriff auf eine feindliche Stellung im Herbst 1936 seinen Posten verließ. Die Umstände dieses eigenmächtigen Verhaltens sind bis heute umstritten. Unklar ist auch, ob Sender anschließend noch mit militärischen Aufgaben betraut wurde. Jedenfalls scheint die Affäre sein Vertrauen in die Kommunistische Partei getrübt zu haben. Zwei, höchstens drei Jahre später war es überhaupt weg. Seinem Prestige tat das keinen Abbruch. 1937 sprach er beim Zweiten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur, 1938 unternahm er im Auftrag der Regierung Ne­grín (Juan Negrín, spanischer Ministerpräsident 1937–1939, jW) eine Redereise durch die USA und gab, ebenfalls im Auftrag der republikanischen Regierung, in Paris die Wochenzeitung Voz de Madrid heraus.
Mit »Contraataque« (»Gegenangriff«) veröffentlichte Sender mitten im Krieg außerdem einen umfangreichen Roman, der trotz seiner Propagandafunktion – er erschien zuerst im Ausland, auf englisch und französisch – die inneren Konflikte der Republik nicht unterschlägt und durch ungewöhnliche Detailschilderungen sowie einen lebensbejahenden, zukunftsfrohen Ton besticht. Der Schlusssatz lautet: »Bald werde ich euch erzählen können, wie der Sieg gewesen ist, auch wenn er für mich, im Rahmen meiner persönlichen Freuden oder Schmerzen, kein Sieg mehr sein wird, sondern eine Entschädigung.« Entschädigung wofür? Für zwei Verbrechen, die er im letzten Abschnitt des Romans zur Sprache bringt. Auf das eine, die Ermordung seines Bruders Manuel, ist er auch später noch zurückgekommen, etwa in der Zueignung seines Romans »El rey y la reina« (»Der König und die Königin«) aus dem Jahr 1948: »Die Faschisten bemächtigten sich der Stadt Huesca, wo mein Bruder Bürgermeister war. Zwei Polizisten kamen in sein Haus und sagten zu ihm: ›Wir haben Befehl, Sie zu verhaften. Gehen Sie fort, wir sagen dann, wir hätten Sie nicht gefunden.‹ Mein Bruder antwortete: ›Ich habe keinen Grund, fortzugehen. Niemand kann mir etwas vorwerfen. Verhaften Sie mich doch.‹ (…) Er glaubte, dass es anständiger wäre zu bleiben und mit dem ruhigen Lächeln eines Ehrenmannes der Gefahr die Stirn zu bieten. Eine Woche danach wurde er ohne Prozess und ohne konkrete Anklage erschossen.«
Erschossen an der Friedhofsmauer
Über das zweite Verbrechen hat Sender hingegen eine Art Erinnerungsverbot ausgesprochen. Es traf seine Frau Amparo Barayón, mit der er im Sommer 1936 in San Rafael, einer Ortschaft im Guadarrama-Gebirge, Urlaub gemacht hatte. Dort wurden sie von der Erhebung der Militärs überrascht. Während er sich in den Wirren der ersten Stunden nach Madrid durchschlug, folgte Amparo seinem Rat, mit ihren Kindern – dem kaum zweijährigen Ramón, der drei Monate alten Andrea – Zuflucht in ihrem Elternhaus in Zamora zu nehmen. Dort aber wurde sie vom Mann ihrer Stiefschwester an die neuen Machthaber verraten, verhaftet, in einer als Verlies und Folterkammer verwendeten Kapelle gefangengehalten und am 11. Oktober 1936 an der Friedhofsmauer erschossen. Schon zuvor waren zwei ihrer Brüder wegen ihrer republikanischen Gesinnung ermordet worden.
Vor ihrer Hinrichtung hatte Amparo den Priester gebeten, ihr die Absolution zu erteilen. Aber er weigerte sich, ihr diesen letzten Wunsch zu erfüllen, weil sie nicht kirchlich getraut worden war, sondern auf dem Standesamt geheiratet hatte. Wer weiß, wie sich Mosén Millán in diesem Fall verhalten hätte.
Sender erfuhr vom Tod seiner Frau im Dezember, in Frankreich, wo ihm Ramón und Andrea von Rotkreuzhelfern übergeben wurden. Er hatte keinen Versuch unternommen, Amparo durch einen Geiselaustausch zu retten. Noch im selben Monat heiratete er Elixabete Altube, eine junge Flüchtlingsfrau aus Guernica, die im Jahr darauf einen Sohn zur Welt brachte, Emmanuel. Sender verließ sie und die drei Kinder, um in Paris, wie bereits erwähnt, die Zeitung Voz de Madrid zu redigieren. Erst im Frühjahr 1939, als die Niederlage der Republik schon feststand, nahm er Ramón und Andrea zu sich. Um Emmanuel und seine zweite Frau kümmerte er sich nicht weiter, und hier ist nicht der Ort, ihr späteres Schicksal auszubreiten. Mit einem amerikanischen Visum ausgestattet, ging Sender mit den beiden Kindern an Bord der U. S. Manhattan, die Anfang April in New York anlegte. Dort fand sich die Schriftstellerin Julia Davis bereit, Ramón und Andrea an Kindes Statt aufzunehmen. Sie war ihnen nach Auskunft Ramóns eine liebevolle, zärtliche Ziehmutter. Den leiblichen Vater sahen sie nur selten, und wenn sie ihn sahen, weigerte er sich, ihnen von Amparo zu erzählen. »Lass es bitte auf sich beruhen«, sagte er zu seiner Tochter, die unter dem Namen Benedicta Nonne der Episkopalkirche geworden ist. »Es tut so weh.«
Erst nach Senders jähem Herztod Mitte Jänner 1982 konnte sich Ramón daranmachen, den Spuren der von seinem Vater verschwiegenen, unterschlagenen Frau zu folgen. Was er dabei herausfand, lässt sich in seinem Buch »A Death in Zamora« (1989) nachlesen, das unter dem gleichlautenden Titel, »Ein Tod in Zamora«, auch auf deutsch erschienen ist. Es ist bei aller Bitterkeit keine Abrechnung mit dem zeitlebens abweisenden Vater, der seinen Kindern mehr durch die amerikanischen Ausgaben seiner Romane als durch persönliche Begegnungen nahegekommen war. Es fällt schwer, Senders Behauptung ernst zu nehmen, er habe sie deshalb in fremde Obhut gegeben, weil die Stalinisten hinter ihm her gewesen seien. Hätte er sich tatsächlich in Lebensgefahr befunden, wäre er wohl nicht, bald nach der Ankunft in New York, nach Mexiko weitergereist, wo der kommunistische Einfluss unter den Exilspaniern beträchtlich war und Stalins verbrecherische Energie, wenn man an David Alfaro Siqueiros’ gescheiterten und Ramón Mercaders geglückten Anschlag auf Leo Trotzki denkt, sich relativ ungehindert entfalten konnte.
Ein Stipendium der Guggenheim-Gedächtnis-Stiftung hatte es Sender 1941 ermöglicht, von Mexiko in die Vereinigten Staaten zu wechseln. Arizona, New Mexico, Kalifornien: Er lebte abseits der literarischen Zentren, aber immer in Gegenden, in denen ihm dank der hispanoamerikanischen Präsenz die Verbindung zur Muttersprache nicht verlorenging. Seine literarische Produktivität steigerte sich sogar, nun, da er sich aus Vorsicht – er fühlte sich jahrelang vom FBI beschattet – oder aus Überzeugung nicht mehr mit revolutionären Parteien oder Bewegungen identifizierte. (Die Umkehrung seiner früheren Ideale war erreicht, als er während des Vietnamkriegs Partei für die US-amerikanische Napalmbombenpolitik ergriff.) Im Prolog zu seinem Roman »Los cinco libros de Ariadna« (»Die fünf Bücher der Ariadne«), der vier Jahre nach dem »Requiem« erschien und als Abrechnung mit den »Moskowitern« gedacht war, bekräftigte er, »dass der Dichter und der Politiker zwei einander entgegengesetzten, unversöhnlichen Arten angehören und dass die Eigenschaften des einen und die des anderen einander ausschließen«. Aber fünf Zeilen weiter unten steht, dass ein Schriftsteller sozialen Gegebenheiten nicht ausweichen könne. »Bleibt man in unseren Zeiten sozialen Problemen gegenüber ungerührt, muss man ein Spitzbube oder ein Schafskopf sein.« Das »Requiem für einen spanischen Landmann« erbringt den Nachweis, dass Sender zumindest als Schriftsteller weder das eine noch das andere gewesen ist.
Förderer und Übersetzer
Es gehört sich, bei dieser Gelegenheit an zwei Menschen zu erinnern, die dazu beigetragen haben, dass Senders Werk in den deutschsprachigen Ländern wenigstens eine flüchtige Spur hinterlassen hat. Zum einen Georg Hellmuth Neuendorff, der heutzutage, wenn überhaupt, als Reformpädagoge und als Sittlichkeitsverbrecher – wofür er 1924 zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt wurde – bekannt ist. Neuendorff hatte, wohl aus eigenem Antrieb, Senders ersten Roman übersetzt, der 1931, ein Jahr nach der Originalausgabe, unter dem fast gleichlautenden Titel »Imán. Kampf um Marokko« im Berliner Verlag Der Bücherkreis erschienen ist – als erste fremdsprachige Übersetzung überhaupt. Von daher rührte Senders Dankbarkeit gegenüber Neuendorff, den er 1933 in Paris kennengelernt und dann aufgrund der politischen Umstände aus den Augen verloren hatte. Das jedenfalls steht in einer seiner »Relatos fronterizos« (»Grenzgeschichten«) aus dem Jahr 1970. Sender schreibt darin auch, dass sein Übersetzer bei einem alliierten Luftangriff 1943 in Dresden umgekommen sei, und unterstützt diese Behauptung mit Zitaten aus allerlei Briefen. Aber die Belege erweisen sich als fingiert, denn Neuendorff hatte den Krieg überlebt und in der Sowjetischen Besatzungszone gemeinsam mit der Schriftstellerin Maria Schwauß eine Lateinamerika-Reihe begründet, die nach fünf Titeln aufgrund ideologisch verbohrter und literarisch ahnungsloser Gutachten eingestellt wurde. Er starb jedenfalls erst im März 1949, plötzlich und ohne dass dabei Gewalt angewendet wurde, und man fragt sich, welchen ästhetischen Gewinn Sender darin gesehen hat, ihm ein anderes Todesjahr und andere Todesumstände anzudichten.
Über den Kritiker Walter Boehlich hat Sender meines Wissens nie geschrieben. Vielleicht hat er ihn auch nie getroffen. Ein engerer Kontakt bestand, das erweist sich an den vierzig Büchern, darunter sieben signierte, die Boehlich von ihm in seiner Bibliothek verwahrte. Möglich, dass er noch in Bonn als Assistent des Romanisten Ernst Robert Curtius auf Senders Werk aufmerksam geworden war. Wenn nicht dort, dann in Madrid, wo er Mitte der fünfziger Jahre an der Universidad Complutense Deutsch unterrichtet und den österreichischen Schriftsteller Wilhelm Muster kennengelernt hatte, den er später, als Cheflektor des Suhrkamp-Verlags, mit zwei Romanübersetzungen beauftragte. Einen dritten Roman übersetzte Maria von Wevell, die als Bibliothekarin am Ibero-Amerikanischen Institut in Hamburg arbeitete, und die restlichen beiden Bücher – eines davon war das »Requiem« – wurden von Boehlich selbst ins Deutsche übertragen. Fünf Buchveröffentlichungen in sechs Jahren, von 1961 bis 1966. Dann riss der Faden, auch wegen Boehlichs Bruch mit dem Verleger; 1971 erschien noch – aber nicht mehr bei Suhrkamp – Senders Prosatrilogie über die Heilige Teresa von Ávila in der Übersetzung von Doris Deinhard und 1991 der schon genannte Roman »Sieben rote Sonntage«, den Peter-Paul Zahl auf Grundlage der englischen Übersetzung ins Deutsche gebracht hat. Schluss, aus, Ende?
In »Dichten und Trachten«, der Hauszeitschrift des Suhrkamp Verlags, schrieb Walter Boehlich 1966 ziemlich betrübt, ratlos und verärgert, dass die spanische Literatur bei deutschen Lesern auf »unverhältnismäßig wenig Gegenliebe« stoße. »Ramón José Senders Werke jedenfalls scheinen sie nicht lesen zu mögen. Ist ihnen sein Name nicht groß genug? Aber warum ist er dann groß außerhalb Deutschlands? Hat ihnen niemand von Sender gesprochen? Erscheinen unsere Zeitungen und Zeitschriften umsonst? Schreiben unsere Kritiker umsonst? Langweilt er sie? Ja, ist der Verschollene etwa langweilig? Oder das Requiem für einen spanischen Landmann? Sind denn seine Romane langweilig? Der König und die Königin? Die Brautnacht des schwarzen Trinidad? Langweilig? Minderwertig? Esoterisch? Tut der Verlag nichts für seinen Autor? An was eigentlich liegt es? Ist, was da in spanischem Gewande geschildert wird, uns so vollkommen fremd, keine, auch nicht die fernste Erinnerung an eigene Geschichte weckend? Oder mögen wir es gerade deswegen nicht, weil es Erinnerungen weckt, weil wir mit der eigenen Vergangenheit schon genug zu tun haben? Ich weiß es nicht.«
Kein Publikum?
»Hat die spanische Literatur kein Publikum?« Mit dieser Frage war Boehlichs Aufsatz überschrieben. Ein halbes Jahrhundert später stellen wir sie aufs neue. Hat Ramón José Sender keines? Die Nagelprobe könnte diese Erzählung sein, in Thomas Brovots neuer, schwungvoller Übersetzung, die die Atmosphäre des Originals so gut trifft. Ich wünsche ihr enorm viele Leser, Leserinnen, junge, alte und solche, die so dazwischen sind. Nicht nur, um Walter Boehlich, der sich für das »Requiem für einen spanischen Landmann« ins Zeug gelegt hat, postum Genugtuung zu verschaffen, also aus Gründen der literarischen Gerechtigkeit, sondern vor allem der Sache willen, um die es in Senders Erzählung geht und die wir nicht vergessen dürfen.
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