#Ich weiß gar nicht ob das hier Sinn ergibt was ich hier geschrieben habe aber who cares
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Ich stehe ja eigentlich mit dem Schienenersatzverkehr bei mir auf Kriegsfuß… Aber
Ich hätte heute fast meine Bahn und somit auch meinen ICE verpasst (weil ich zu spät dran war und die Tram Zeiten nicht gepeilt habe), bin mit 2 Rucksäcken den Berg zur Station runtergerannt und dann
Hält der Busfahrer des SEV random neben mir an und lässt mich einsteigen.
„Vielen Dank, Sie sind ein Engel.“
#dear diary#um Bahnen zu rennen ist wirklich das einzige was ich an Sport mache zur Zeit…#was man nicht im Kopf hat#hat man in den Beinen oder so…#Ich weiß gar nicht ob das hier Sinn ergibt was ich hier geschrieben habe aber who cares
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Hallo, ich hoffe, du bist gut ins neue Jahr gekommen! Falls es nicht zu dreist ist, würde ich dir gerne die Fragen 9 und 10 von kathastrophens Jahresend-ask game stellen. Liebe Grüße
Hi ich bin sehr gut reingekommen, ich hoffe du auch
und natürlich darfst du fragen, deswegen reblogge ich sowas ja ^^
9: Wie viele WIPs nimmst du mit ins nächste Jahr? (Mach uns gerne neugierig!)
also wir ignorieren mal die WIPs die ich zwischen 2016 und 2022 angefangen habe weil die zu Castle und asoiaf gehören und sehr wahrscheinlich auch nicht weiter geschrieben werden. wobei die eine die ich im februar 2020 angefangen hab schon sehr nice wär aber nee
also die von 2024 sind alle Tatort Frankfurt und es sind 8. in verschiedenen Stadien von Progress. also glaube die meisten sind: hier ist eine Idee die ich mal aufschreiben muss, weil ich mich eigentlich auf was anderes konzentrieren muss, aber n paar haben auch so halb geschriebene Sätze und angefangene Szenen und somewhat detaillierte outlines
wir hätten da eine dritte Das Monster von Kassel Story, in der sie einfach zu dritt mit der Lauritzen essen gehen. die wäre dann aber POV die Lauritzen, die irgendwann so fragt: okay seit wann seid ihr jetzt zusammen? und dann beide komplett überfordert. (kannst mir nicht sagen, dass sie das nicht dachte. weswegen die Tatsache, dass sie nur mit Paul essen gegangen is einfach so richtig dumm und unrealistisch ist aber gut)
zu dMvK gibt es auch eine so: Annas thoughts nachdem Paul einfach nein sagt, und wieso genau stört sie das jetzt eigentlich? er kann doch machen was er will. und neee er is ja eh nich mein typ ich ignorier das jetzt vielen dank. is das dann introspection oder wie das heißt? keine Ahnung. auch keine Ahnung ob ich das wirklich mal schreibe aber das war auch die erste Idee, die ich hatte. im März. nachdem ich frankfurt komplett geguckt hatte zum ersten Mal
dann hab ich zu fürchte Dich ein AU was entstand weil ich beim Ersten Mal gucken nicht mitbekommen hab, dass Anna zwischendurch Jahrelang in Berlin gewohnt hat und mir dachte als ob Paul und Fanny jetzt nicht bei Anna unterkommen können. und dann meinte Mariele so sie sieht die Folge eh nicht als Canon an, weil die sich duzen und mein gehirn war so: okay wenn das so nicht passiert ist, aber sein Haus trotzdem abgebrannt ist: wieso bietet Anna ihm nicht ihr Gästezimmer an. (wenn ich mir angucke wie ihre Wohnung in der Turm aussieht, is das gar nicht mehr so unrealistisch dass sie n Gästezimmer hat. weil da war ne Tür zwischen ihrem Schlafzimmer und da wo der PC steht, und der sah nicht aus wie das Wohnzimmer anyway) bin dann zu dem Entschluss gekommen, sie war einfach grad in Australien ihren Sohn besuchen und mitten in der NAcht, bzw bei ihr dann Morgens iwann ruft Paul an weil sie die erste Person ist, an die er denkt. und ja kp. Problem hier is halt, dass das so n AU is, wo ich die gesamte Entstehungsgeschichte erstma erklären müsste wahrscheinlich xD und außer dem Telefonat hab ich da auch nicht viel. aber vllt wird das ja nochmal was
fürchte Dich hat auch noch ne Option von Anna schafft es Merle aus dem Haus zu holen und geht dann NOCHMAl rein weil Brix noch drin is und dann muss er sie da rausholen. aber auch hier mal sehen
Der Turm haben sie den Fall ja nicht wirklich aufgeklärt, also das jetzt n Cold Case: was wenn das neue Team in Frankfurt die sich ja um Cold Cases kümmern, da irgendwie ne neue Spur findet und den Fall nochmal aufrollen. aber dazu muss ich erstma n paar Folgen mit dem neuen Team schauen um zu wissen, wie die arbeiten
dann hab ich während meines Funkstille rewatches gedacht: alter warum seid ihr grad so weird miteinander, hab dann gedacht na wenn die guten und die Bösen die Folge is, nach der Paul checkt, dass er Anna liebt und dann unterbewusst überreagiert und abstand nimmt, ergibt das sinn und dann sind wir bei: anna is komplett verwirrt davon und fragt sich ob ER mitbekommen hat, was sie seit Kassel weiß
und dann auch eine die guten und die Bösen paul denkt drüber nach, was anna ihn gefragt hat, weil der Matzerath sie gefragt hat (Haben Sie jemanden schonmal so sehr geliebt, dass sich das angefühlt hat, als wäre er ein Teil von Ihnen?) das hat sogar schon 400 Worte ich weiß nur echt nich, wie er die Erkenntnis haben soll lol
joa und dann die eine die ich länger im Kopf hatte aber immer dachte neee und dann am 30. oder so doch mariele mitgeteilt hab und die jetzt 1000 worte hat und wohl irgendwann geschrieben wird. AU in which they met once 27 Jahre vor Folge 1. kapieren tun sie das so 2023. also anna kapiert das. (also Paul wird 60 und feiert halt groß und seine schwestern sind so nett so hier sind Fotos von Paul in seinen 60 Jahren und eins is von sommer '88 und Anna denkt so jo the fuck. warum er da in Berlin war weiß ich noch nicht, aber das ja auch unwichtig.) joa die werd ich wohl mal weiter schreiben so die Tage
so und da ich ja noch 7 Folgen nochmal gucken muss, werden da wohl noch n paar dazu kommen dieses Jahr. ob irgendeine davon feritg wird? keine Ahnung.
10: Welche deiner Fics, die du dieses Jahr geschrieben hast, verdient mehr Aufmerksamkeit?
öhhh alle? also eig kann ich mich echt nich beschweren, wenn ich für kleine fandoms schreibe gibts da halt nich viel interaktion und das is voll oke. aber gerne alle. ich find die nämlich alle voll gut gelungen ^^
Jahresend-Fanfic Fragerunde
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Hündchen ✝
Nach einem halben Jahr welches mit Ängsten, Depressionen und Suizidgedanken gefüllt war, kann ich seit langer wieder sagen, dass ich mir aktuell das Leben wieder mehr wünsche als den Tod. Ein halbes Jahr lang habe ich mich Tag für Tag durch die Hölle geschickt, mich selbst fertig gemacht, mich selbst gehasst und mich selbst verletzt (psychisch wie physisch). Ein letztes mal will ich noch darüber schreiben was mich bedrückt und wie ich es losgeworden bin.
Schlafstörungen: wegen dem (bisher) vermutlich schlimmsten Tag meines Lebens. Nacht für Nacht den selben Traum, das selbe Szenario. Immer wieder sehe ich dieses Motorrad auf dich zufahren während du auf der Straße stehst. Und da du nur wegen mir auf der Straße standest, mach(t)e ich mir Vorwürfe. Das Motorrad hat dich zwar nur leicht berührt, bzw. kaum/gar nicht verletzt, doch in den Träumen bleibt es nicht dabei sondern endet schlimmer. Und diesen Traum, Nacht für Nacht, hat meinen Selbsthass und meine Schuldgefühle ins unermessliche gesteigert. Losgeworden bin ich diese nur bedingt, aber ich träume nun nicht mehr täglich davon.
Suizidgedanken: diese haben vor ca. 1,5 Jahren aus verschiedenen Gründen angefangen. Und sich dann aufgrund mehrerer Ereignisse weiterentwickelt. Aber mehr als Gedanken waren es nie, was vor allem an einem Menschen lag den ich vor ca. einem Jahr kennengelernt habe. Durch diesen Menschen hat mein Leben für ein halbes Jahr eine sehr positive Wendung genommen. Doch dann war auch dieser Mensch wieder weg und ich fiel wieder in mein Loch (was kein Vorwurf an diese Person sein soll, weiß um ehrlich zu sein nicht mal ob iich ohne sie noch hier wäre).
Eifersucht/Verlustangst: Ein großes Problem welches ich mittlerweile erstaunlicherweise gut im Griff habe. Hier geht es ebenfalls um den Menschen aus dem vorherigen Absatz. Früher, als noch alles gut war, bin ich nur bei dem Gedanken daran dass diese Person etwas mit einem anderen Typen macht, an die Decke gegangen. Und auf diese Person bin ich nicht mal gestanden. Doch sie war einfach das beste was mir in meinem Leben passiert ist. Und das halbe Jahr in dem ich mit ihr zu tun hatte, war der mit Abstand beste Teil meines Lebens. Dieser Mensch hatte mir das Gefühl gegeben, ihr wichtig zu sein. Doch heute sieht es anderst aus. In den letzten 7 Monaten ungefähr 2 mal was privat gemacht. kaum geschrieben. Sie zeigt nur noch wenig Interesse an meiner Person. Und auch ein Bekenntnis zu unserer Freundschaft meidet sie meistens, immer wenn ich sage dass sie/unsere Freundschaft mir wichtig ist, wird das irgendwie abgewimmelt, aber zurück kommt nichts. Außer einmal hieß “Mir ist die Freundschaft auch wichtig”. Schön zu hören - und das meine ich ernst - aber wieso will ich eine Person zu der ich sage dass sie mir wichtig ist nicht sehen, nichts mit der Person machen, nicht mal mit der Person schreiben (mal abgesehen von Nachrichten über sinnloses Schulzeug). Wenn man dann mal frägt ob sie Zeit hat, heißt es: ja mal schaun. Und dann heißt es: der Weg ist zu weit. Prinzipiell ein Argument wegen dem ich nicht böse wäre, aber früher bist du diesen weg 5 mal in der Woche gefahren um etwas mit mir zu machen. Zudem erwarte ich ja nicht dass 5mal die Woche kommst. 1-2 Mal im Monat wäre ja mal ein Anfang. Außerdem habe ich ja mittlerweile selbst einen Führerschein+Auto. Aber so bleibt nunmal der Gedanke, dass sie einfach privat nichts mehr mit mir zu tun haben will. Und wenn man dann denkt jetzt sind 6 Wochen Sommerferien, da wird sie schon das ein oder andere Mal Zeit haben - Pustekuchen - dann kommt eine Nachricht: “Ich wollte dich fragen, ABER..” Und so gehen wieder 6 Wochen vorbei ohne auch nur irgendwas zu machen. Irgendwann begann dann der Gedanke “Warum sollte ich ihr denn wichtig sein wenn sie außerhalb der Schule absolut nichts mit mir zu tun haben will”. Dann gibt es da noch so eine Sache: Es gab aus meinem Freundeskreis eine Person die sie nicht besonders leiden konnte. Dieser habe ich dann wegen einigen hinterfotzigen Aktionen die Freundschaft “mehr oder weniger” gekündigt. Aus deinem Freundeskreis gab es auch Leute die mich nicht gemocht haben. Doch für diese scheint man ja Zeit zu haben. Nicht das ich möchte, dass du denen die Freundschaft kündigst, da kommt man sich dann schon irrelevant vor. Und auch dass du mir nichts mehr aus deinem Leben oder von deinen Problemen erzählst. Früher haben wir über alles reden können, jeden scheiß machen können. Und heute sind wir Schulfreunde, die nichts außerhalb der Schule miteinander zu tun haben. Und ich wünsche mir aktuell nichts mehr als dass es wieder so wird wie früher, aber dazu muss es eben zwei Leute geben die das wollen und ich weiß aktuell nicht wie du darüber denkst. Und obwohl ich normalerweise der bin, der über alles und jeden Witze macht und jedem Sprüche drückt, aber der ein oder andere Spruch ist an mancher Stelle einfach unpassend. Wenn ich mal über meinen aktuellen “Freundeskreis” klage, kommt so ein Spruch “du brauchst dringend neue Freunde” - eigentlich ein Spruch über den ich lachen würde - doch innerlich hoffe ich dann schon dass etwas wie “komm doch wieder mit zu uns” oder sowas als Anhang kommt. Aber vergeblich. Ich möchte dich nicht zwingen mich (noch einmal) mit in deinen Freundeskreis zu packen. Aber ich glaube wir beide wissen dass es eine Zeit gab in der du es, ohne auch nur einen Moment nachzudenken, getan hättest. Und wenn man dann mal alles aufaddiert, komme ich immer wieder auf das selbe Ergebnis, welches keinen Sinn ergibt, weil ich dich anderst/besser kenne: WIr waren sehr gut befreundet, haben über alles reden können, haben aber auch scheiße bauen und saufen können. Bis du wieder mit deinem ex zusammen gekommon bist (der ja an sich einen netten Eindruck macht). Ab da war es vorbei keine Zeit mehr, kein Interesse mehr, einfach gar nichts. Die naheliegendste Erklärung wäre vermutlich dass ich einfach nur ein Lückenfüller für diese Zeit war. Aber ich kenne dich anderst, du hast mir selbst gesagt dass du verletzt wurdest, und vielleicht war es dir auch einfach nicht bewusst dass du die erste und bisher immernoch einzige Person bist, der ich bedingungslos (abgesehen von ein paar Dingen: Suizidgedanken, ..) vertraut habe. Und das du mich einfach verletzt hast an dem Tag als du gegeangen bist, was aber auch kein Vorwurf sein soll, da ich selbst genug Fehler gemacht habe, die ich gerne ändern würde bzw. dir zeigen wollen würde dass ich mich geändert habe. Aber da ich dich privat nicht sehe, habe ich keine Chance dir das Gegenteil zu beweisen. Aber diesen Gedanken bzgl. eines Lückenfüllers habe ich abgelegt, da ich dir sowas nicht zutraue. Aber da ich auf nichts eine richtige Antwort kriege, weiß ich auch nicht immer was ich denken soll. Ich erinnere mich immernoch gern an diesen einen Tag im Fasching, als du abends “minimal angetrunken” im Bett lagst und “sauer” auf mich warst, weil ich schon um 22 Uhr gehen musste, obwohl wir schon mindestens die letzen 30-35 Stunden verbacht hatten. Das sind die Momente die ich vermisse und die mir gezeigt haben dass ich dir wichtig bin bzw. war. Du hast mir für 5 Monate gezeigt was das schönste am Leben ist, Freundschaft und gebraucht werden. Aber auch widerum was es heißt vergessen zu werden und für Personen denen man dachte wichtig zusein irrelevant zu werden.
Das waren Gedanken die ich im vergangenen halben Jahr diesbezüglich hatte: Ich habe nicht mehr viele dieser Gedanken aber einige dieser Aspekte beschäftigen mich immernoch. Jetzt habe ich noch ca. 8 Monate Zeit um dir zu beweisen dass ich gelernt habe und dass wir diese schöne Zeit die mal war sogar noch toppen können.
EDIT (25.09.17): Letztens habe ich nach über einem halben Jahr mal wieder bei ihr gepennt. Fühlt sich ziemlich komisch an im Gästezimmer zu pennen anstatt bei ihr im Bett, aber ist ja verständlich da sie nen Freund hat. Von Donnerstag-Mittag bis Freitagabend war ich bei ihr und es war wirklich schön (so kitschig sich dass auch anhört). Aber einfach nur mal wieder bei dir sein und mit dir allein was machen können. Zocken, Shisha rauchen und scheiße machen, aber auch über enstere Dinge reden. Genau dass was wir früher auch immer gemacht haben. Und genau da merk ich wieder wie sehr ich das aber vor allem dich vermisse. Oder auch wenn du mir Schminkviedos zeigst, ich habe ja mit Schminke absolut nichts am Hut, aber einfach mit dir über sowas zu labern macht so unglaublich viel Spaß. Allgemein habe ich die zwei Tage sehr genossen, nur zwei Dinge haben mich etwas gestört:
- 1. Die Sache die mich nur minimal stört. Ich bin freitagnachmittag/-abend bei dir und dann verabredest du dich mit anderen Leuten. Prinzipiell kein Problem. Ich kann nicht leugnen, dass ich mir nicht doch irgendwie gewünscht hätte dass wir am Abend auch was gemacht hätten (egal ob zu zweit oder mit anderen) aber naja. Aber dann verabredest du dich eben mit anderen um in ne Disco zu gehen. Früher hättest du mich gefragt ob ich mitkomme, aber das wolltest du anscheinend nicht fragen. So wird man dann heimgeschickt und gammelt den ganzen Abend bei sich rum. (Das in der Nacht wo ich bei dir gepennt habe, auch noch eine Person aus meiner Verwandschaft stirbt, kam dann noch dazu und so war der Abend dann komplett gegessen). Aber gut vielleicht gibts dafür eine logische Erklärung (oder vielleicht nicht).
- 2. Eigentlich kurz erklärt: Du bekommst nen Anruf von deinem besten Freund, der frägt ob du Zeit hast. Kurzes hin- und hergerede. Und dann fällt der Satz: “Er (ich) ist nur noch hier weil wir am Nachmittag bei XY waren.” Und das verletzt dann schon irgendwie. Ich hab mich so sehr gefreut dass wir wieder was machen und wenn der Satz dann fällt, dann kommt man sich schon blöd vor. Aber naja. Andererseits muss ich aber auch zugeben, dass ich mich sehr gefreut habe dass du nach dem ich dich heimgefahren habe, gemeint hast dass ich ja noch nicht gehen müsste.
To be continued .. Next: Mein Fehler zum Thema EIfersucht, Mein Fehler gegenüber der oben genannten Person
Stand:25.09.17
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16.Der Weg zur Reinigung
Christopher, Philippinen
Mein Name ist Christopher, und ich bin Pastor aus einer Familiengemeinde auf den Philippinen. 1987 wurde ich getauft und kehrte zum Herrn Jesus zurück. Durch die Gnade des Herrn wurde ich 1996 Pastor der Ortsgemeinde. Zu diesem Zeitpunkt predigte ich, neben der Verkündigung an vielen Orten überall auf den Philippinen, auch an Orten wie Hongkong und Malaysia. Dank des Wirkens und der Führung des Heiligen Geistes fühlte ich, dass ich unerschöpfliche Energie in meiner Arbeit für den Herrn und einen unaufhörlichen Strom an Worten in meinen Predigten hatte. Oft besuchte ich Brüder und Schwestern, um sie zu unterstützen, wenn sie negativ und schwach waren. Manchmal waren Mitglieder ihrer Familie, die nicht an den Herrn glaubten, mir gegenüber unfreundlich, doch ich konnte tolerant und geduldig sein und den Glauben an den Herrn nicht verlieren, und ich glaubte, dass der Herr sie ändern könnte. So hatte ich das Gefühl, als hätte ich mich ziemlich viel verändert, seitdem ich an den Herrn glaubte. Seit 2011 habe ich das Wirken des Heiligen Geistes jedoch nicht so stark wie zuvor empfunden. Langsam hatte ich keine neue Erleuchtung für meine Predigten und hatte nicht die Kraft, mich vom Leben in Sünde loszureißen. Ich konnte nicht anders und wurde böse auf meine Frau und Tochter und erteilte ihnen durch mein Temperament eine Lektion, wenn ich sah, dass sie nicht machten, was ich wollte. Ich wusste, dass das nicht im Einklang mit dem Willen des Herrn war, aber oft konnte ich mir nicht helfen. Ich fühlte mich deswegen besonders bekümmert. Um mich von einem Leben aus Sünde und Bekenntnis zu befreien, verwendete ich mehr Mühe darauf, die Bibel zu lesen, zu fasten und zu beten, und suchte überall geistliche Pastoren auf, um das gemeinsam zu untersuchen. Doch all meine Bemühungen waren nutzlos und änderten nichts daran, dass ich in Sünde lebte und an der Finsternis in meiner Seele.
Dann, eines Abends im Frühjahr 2016, fragte mich meine Frau: „Christopher, mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit sehr bekümmert gewesen bist. Was geht dir im Kopf herum?“ Nachdem ich meine Frau das fragen hörte, erzählte ich ihr, was mich quälte: „Ich habe mich diese letzten paar Jahre gefragt, warum ich mich nicht vom Leben in Sünde losreißen kann, obwohl ich ein Pastor bin und viele Jahre an den Herrn geglaubt habe. Ich kann jetzt nicht an den Herrn heranreichen. Es ist, als ob der Herr mich verlassen hat. Obwohl ich überall predige, fühle ich immer, sobald ich freie Zeit habe, besonders mitten in der Nacht, eine Art von Leere und Unruhe, und dieses Gefühl wird einfach immer stärker. Ich denke darüber nach, wie ich viele Jahre an den Herrn geglaubt habe und wie ich ziemlich viel in der Bibel gelesen habe und oft beschloss, das Kreuz zu tragen und mich selbst zu erobern, doch trotzdem bin ich immer von Sünden gebunden und bin fähig, Lügen zu erzählen und mich nicht an ‚und in ihrem Munde ist kein Falsch gefunden‘ (Offb 14,5) zu halten, um meine eigenen Interessen und mein Gesicht zu wahren. Wenn ich Trübsalen und Läuterung entgegentrete, kann ich, obwohl ich weiß, ich habe des Herrn Erlaubnis, mich trotzdem nicht davon abhalten, mich beim Herrn zu beklagen und Ihn zu missverstehen, und ich bin völlig unfähig, mich bereitwillig zu verleugnen. Ich habe Angst, dass ich, wenn der Herr kommt, nicht in das Himmelreich eingehen werde können, weil ich so in Sünde lebe!“
Als meine Frau das hörte, sagte sie: „Christopher, wie kannst du so denken? Du musst Glauben haben; du bist ein Pastor! Obwohl wir in Sünde leben und uns nicht von den Fesseln der Sünde losgerissen haben, sagt die Bibel, ‚Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig‘ (Röm 10,9), Denn ‚wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden‘ (Röm 10,13). Solange wir daran festhalten, die Bibel zu lesen, uns zu versammeln und für den Herrn zu beten und das Kreuz zu tragen und immer zu folgen bis zur Wiederkunft des Herrn, werden wir in das Himmelreich eingehen und den Segen des Herrn empfangen können.“
Da sagte ich zu meiner Frau: „So dachte ich zuvor, aber in 1 Petr 1,16 heißt es: ‚Denn es steht geschrieben: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.‘ Ich habe seit dreißig Jahren an den Herrn geglaubt, dennoch kann ich den Weg des Herrn nicht einhalten und, da ich in Sünde lebe, bin ich immer noch dazu fähig, mich dem Herrn oft zu widersetzen. Ich erfülle die Anforderungen des Herrn nicht im Entferntesten. Pfui! Wie viele Male entschloss ich mich, den Lehren des Herrn zu gehorchen, doch ich konnte das Wort des Herrn nicht ausüben. Wie könnte ich würdig sein, unter solchen Umständen ins Himmelreich einzugehen? Der Herr Jesus sagte: ‚Es werden nicht alle, die zu mir sagen: HERR, HERR! ins Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel‘ (Mt 7,21). Gemäß den Worten des Herrn ist es nicht so einfach, wie wir denken, ins Himmelreich einzugehen. Der Herr ist heilig, wie also können Menschen, die das Wort des Herrn nicht ausüben können und die sich Ihm oft widersetzen, ins Himmelreich entrückt werden? Nur diejenigen, die sich geändert haben und die Gottes Willen befolgen, können ins Himmelreich eingehen!“
Meine Frau dachte einen Moment nach und sagte: „Was du sagst, ergibt Sinn. Der Herr ist heilig, und wir sind immer noch sündig. Wir sind Gottes Reiches nicht würdig. Es ist nur so, dass … Ich erinnere mich plötzlich … hat nicht Pastor Liu einen koreanischen Pastor Kim in die Gemeinde eingeladen? Wie wäre es, wenn wir ihn in dieser Woche wegen dieser Frage aufsuchen?“ Ich sagte: „Gut, das ist auch in Ordnung. Der Herr Jesus sagte: ‚Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan‘ (Mt 7,7). Solange wir suchen, glaube ich, dass der Herr uns leiten wird. Als Pastor muss ich das Leben unserer Brüder und Schwestern bedenken. Ich darf nicht konfus an Gott glauben, oder ich werde Brüder und Schwestern in eine Zwickmühle bringen und mich auch selbst darin verstricken. Lass uns also abwarten, bis der koreanische Pastor Kim kommt, und ihn dann in Bezug auf diese Frage konsultieren.“
Weil ich Pastor Kim aufsuchen wollte, wollte ich etwas über Pastor Kims Hintergrund in Erfahrung bringen. Also suchte ich im Internet nach der koreanischen Gemeinde. Auf den Seiten, die erschienen, sah ich die Webseite https://www.holyspiritspeaks.org. Ich machte die Webseite auf, und einige Worte darauf zogen mich an: „Der Mensch empfing viel Gnade, wie den Frieden und die Freuden des Fleisches, den Segen für die ganze Familie, dank des Glaubens eines Einzelnen, die Heilung von Krankheiten, und so weiter. Das Übrige waren die guten Taten des Menschen und seine fromme Erscheinung. Wenn der Mensch auf einer solchen Grundlage lebte, dann wurde er für einen guten Gläubigen gehalten. Nur solche Gläubigen konnten nach dem Tod den Himmel betreten, was bedeutet, dass sie gerettet wurden. Jedoch verstanden sie zu ihren Lebenszeiten den Lebensweg ganz und gar nicht. Sie begingen nur Sünden und beichteten sie dann in einem ständigen Kreislauf, ohne einen Weg, der auf eine veränderte Disposition abzielte. So war die Beschaffenheit des Menschen während des Zeitalters der Gnade. Hat der Mensch die volle Erlösung empfangen? Nein!“ (aus „Das Geheimnis der Menschwerdung (4)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Diese Worte waren so gut, dass ich nicht anders konnte als weiterzulesen: „Nach Vollendung dieser Phase besteht deshalb noch die Arbeit des Urteils und der Züchtigung. Diese Phase reinigt den Menschen durch das Wort, damit der Mensch einen Weg hat, dem er folgen kann. Diese Phase wäre nicht erfolgreich oder bedeutsam, wenn sie mit der Austreibung von Dämonen fortfahren würde, denn die sündhafte Natur des Menschen würde nicht verworfen werden und der Mensch würde bei der Vergebung der Sünden stehen bleiben. Durch das Sühneopfer wurden dem Menschen seine Sünden vergeben, denn die Arbeit der Kreuzigung hat bereits geendet und Gott hat über Satan gesiegt. Die verdorbene Disposition des Menschen jedoch, verweilt noch immer in seinem Inneren und der Mensch kann noch immer sündigen und sich Gott widersetzen. Gott hat die Menschheit nicht erlangt. Deshalb benutzt Gott in dieser Arbeitsphase das Wort, um die verdorbene Disposition des Menschen zu enthüllen und verlangt vom Menschen dem rechten Weg folgend zu praktizieren. Diese Phase ist bedeutungsvoller als die vorhergehende und auch erfolgreicher, denn jetzt ist es das Wort, das das Leben des Menschen unmittelbar versorgt und es der Disposition des Menschen ermöglicht, vollkommen erneuert zu werden; es ist eine gründlichere Arbeitsphase“ („Das Geheimnis der Menschwerdung (4)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“). Als ich das las, war ich extrem aufgeregt. Obwohl ich diese Worte nicht vollständig verstehen konnte und mir einige Worte sogar ein Rätsel waren, gaben sie mir Hoffnung. Ich fühlte, dass ich hier einen Weg finden konnte, um mich selbst zu reinigen und zu ändern. Ich dankte Gott aus tiefstem Herzen dafür, dass Er mein Gebet gehört hatte. Ich las einiges aus dem Inhalt noch einmal und fühlte, dass die Worte so gut geschrieben waren, dass sie meine dürstende Seele tränkten und umsorgten. Als ich es auf der Webseite geschrieben sah, „Wenn Sie die Evangeliums-Hotline in Ihrem Land oder Ihrer Region nicht finden können, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht, und wir werden uns so bald wie möglich mit Ihnen in Verbindung setzen“, sah ich schnell nach, aber es gab keine Evangeliums-Hotline für die Philippinen, und so hinterließ ich umgehend eine Nachricht und zögerte nicht, meine Kontaktnummer und E-Mail-Adresse aufzuschreiben.
Nachdem ich an diesem Abend nach Hause zurückgekehrt war, erzählte ich meiner Frau von diesen Neuigkeiten, und nachdem sie gehört hatte, was ich sagte, war meine Frau auch bereit zu suchen. Ich danke dem Herrn wirklich dafür, dass sie am nächsten Tag auf meine Nachricht antworteten und es einrichteten, mit uns an diesem Nachmittag online zu sprechen. An jenem Nachmittag sprachen wir mit Schwester Liu und Schwester Su. Aus dem Gespräch heraus spürte ich, dass sie einfach, gewandt und mit Einsicht sprachen. Meine Frau war sogar noch gespannter als ich und sagte: „Es gibt etwas, das ich Sie fragen möchte. Ist das in Ordnung?“ Begeistert sagten sie: „Natürlich.“ Meine Frau sagte: „Auf der Webseite Ihrer Kirche heißt es, ‚Gott der letzten Tage hat eine Stufe des Gerichts- und Züchtigungswerkes ausgeführt‘. Mein Mann und ich wissen, dass keiner ohne Heiligkeit den Herrn Jesus sehen wird, weil der Herr heilig ist, aber im Römerbrief heißt es, ‚Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig‘ (Röm 10,9), Denn ‚wer den Namen des HERRN wird anrufen, soll selig werden‘ (Röm 10,13). Wenn wir an den Herrn Jesus glauben, dann sind wir bereits gerettet und können ins Himmelreich eingehen, weshalb also führt Gott der letzten Tage eine Stufe des Werkes von Gericht und Züchtigung aus? Ich verstehe diesen Punkt nicht und hoffe, dass ihr darüber reden könnt.“
Liu Yumei antwortete: „Dank sei Gott! Lasst uns zusammen Gemeinschaft halten und Gott führe uns. Lasst uns zunächst einen Blick darauf werfen, was ‚gerettet werden‘ hier bedeutet. Im letzten Abschnitt des Zeitalters des Gesetzes hatten die Menschen alle Gott gemieden und ihren Respekt vor Gott verloren. Sie wurden immer sündhafter und gingen so weit, dass sie blinde, lahme und kranke Rinder, Schafe und Tauben als Opfergaben darboten. Die Menschen dieses Zeitalters hielten das Gesetz nicht länger hoch, und sie liefen alle Gefahr, wegen Verstoßes gegen das Gesetz zum Tode verurteilt zu werden. Unter solchen Umständen wurde Gott, um Menschen unter dem Gesetz vor dem sicheren Tod zu retten, persönlich Mensch und nahm das Erlösungswerk auf sich und wurde am Ende gekreuzigt, um die ganze Menschheit von Sünde zu erlösen. Den Menschen wurden ihre Sünde vergeben, weil sie an den Herrn Jesus glaubten und daher berechtigt waren, vor Gott zu kommen und zu Gott zu beten und sich an den Segnungen von Gottes Gnade zu erfreuen. Das ist die wahre Bedeutung von ‚gerettet werden‘ im Zeitalter der Gnade. Mit anderen Worten, ‚gerettet werden‘ ist lediglich ein Vergeben der Sünden des Menschen. Das heißt, Gott sieht die Menschen nicht als sündig an, obwohl das nicht bedeutet, dass die Menschen selbst keine Sünden haben. Gerettet werden bedeutet daher nicht, dass wir vollkommen gereinigt und gerettet sind. Wenn wir gereinigt werden wollen, müssen wir Gottes Gerichtswerk der letzten Tage annehmen.“
Als wir ihre Gemeinschaft hörten, verstanden meine Frau und ich, dass „gerettet werden“, von dem im Römerbrief die Rede ist, sich darauf bezog, die Errettung des Herrn Jesus anzunehmen und nicht länger wegen Verstoßes gegen das Gesetz zum Tode verurteilt zu werden. Es hieß nicht, wie wir es uns vorgestellt hatten, dass „gerettet werden“ gründlich gereinigt sein bedeutete. Was sie sagten, ergab Sinn. „Gerettet werden“ auf diese Weise zu erklären, stand nicht im Widerspruch zu unserer Situation, nach der wir im Zustand des Sündigens und Sündenbekenntnisses lebten. Was also der Herr Jesus tat, war nur das Erlösungswerk, nicht das Werk, der gründlichen Reinigung und Rettung des Menschen. Obwohl die Menschen an den Herrn glauben und gerettet sind, bedeutet das nicht, dass sie gründlich gereinigt worden sind. Als ich ihrer Gemeinschaft zuhörte, fühlte ich, dass es darin Wahrheit zu suchen gab, also brachte ich meine Bereitwilligkeit zum Ausdruck, ihrer fortgesetzten Gemeinschaft zuzuhören. Ich sagte: „Dank sei dem Herrn! Ihr redet wirklich gut. Aus dieser Unterhaltung mit euch verstehen wir die wahre Bedeutung von ‚gerettet werden‘. Bitte fahrt mit eurer Gemeinschaft fort. Möge der Herr uns leiten.“ Schwester Su fuhr fort und sagte: „Gut, lasst uns ein paar Passagen aus dem Wort des Allmächtigen Gottes lesen, und es wird alles klarer werden. Der Allmächtige Gottsprach: ‚Zu der damaligen Zeit war die Arbeit Jesu die Erlösung der gesamten Menschheit. Die Sünden all jener, die an Ihn glaubten, wurden vergeben; solange du an Ihn glaubtest, würde Er dich erlösen. Wenn du an Ihn glaubtest, warst du kein Sünder mehr, du warst von deinen Sünden befreit. Das bedeutete es, errettet und durch den Glauben gerechtfertigt zu werden. In denjenigen, die glaubten, verblieb jedoch das, was gegen Gott aufbegehrte, sich widersetzte und noch langsam beseitigt werden musste. Erlösung bedeutete nicht, dass der Mensch von Jesus vollkommen gewonnen war, sondern dass der Mensch keine Sünden mehr hatte, dass ihm seine Sünden vergeben worden waren: unter der Voraussetzung, dass du glaubtest, würdest du nie mehr von der Sünde sein‘ (aus „Die Vision von Gottes Arbeit (2)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) ‚Der Mensch wurde geheilt und seine Sünden wurden ihm vergeben, aber die Arbeit, mit der die verdorbene, satanische Disposition vertrieben werden könnte fand nicht statt. Der Mensch wurde lediglich gerettet und ihm wurden durch seinen Glauben seine Sünden vergeben, aber die sündhafte Natur des Menschen wurde ihm nicht genommen und also ist sie noch da. Die Sünden der Menschen wurden ihnen durch den menschgewordenen Gott vergeben, was aber nicht heißt, dass der Mensch in sich nicht Sünden hat. Die Sünde des Menschen könnte ihm durch das Sühneopfer vergeben werden, doch der Mensch war nicht fähig, das Problem zu lösen, weiterhin nicht mehr zu sündigen und wie seine sündhafte Natur völlig ausgetrieben werden und verwandelt werden kann. Die Sünden des Menschen wurden durch Gottes Arbeit der Kreuzigung vergeben, aber der Mensch lebte weiterhin in der alten, verdorbenen, satanischen Disposition. Der Mensch muss schlechthin völlig aus der verdorbenen, satanischen Disposition errettet werden, damit die sündhafte Natur des Menschen komplett vertrieben werden kann und nie mehr auftritt. Auf diese Weise kann die Disposition des Menschen geändert werden. Dies setzt voraus, dass der Mensch den Weg der Entwicklung des Lebens, den Lebensweg und die Art und Weise, auf die seine Disposition verändert wird, versteht. Es ist auch notwendig, dass der Mensch in Übereinstimmung mit diesem Weg handelt, damit die Disposition des Menschen schrittweise geändert werden kann; damit er unter dem Leuchten des Lichts leben, alle Dinge im Einklang mit Gottes Willen tun, die verdorbene, satanische Disposition verwerfen und aus Satans Einfluss der Dunkelheit, ausbrechen kann. Dadurch wird er völlig frei von Sünde in Erscheinung treten. Nur dann wird der Mensch die vollständige Erlösung empfangen‘ (aus „Das Geheimnis der Menschwerdung (4)“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) ‚Obgleich Jesus viel unter den Menschen wirkte, vollendete Er nur die Erlösung der ganzen Menschheit, wurde des Menschen Sühneopfer und befreite den Menschen nicht von seiner ganzen verdorbenen Gesinnung. Den Menschen völlig vor dem Einfluss Satans zu retten, verlangte nicht nur von Jesus, die Sünden des Menschen als das Sühneopfer auf Sich zu nehmen, sondern verlangte auch von Gott, ein größeres Werk zu tun, um den Menschen völlig von seiner Gesinnung zu befreien, die von Satan korrumpiert wurde. Und so ist Gott, nachdem dem Menschen seine Sünden vergeben wurden, zum Fleisch zurückgekehrt, um den Menschen in das neue Zeitalter zu führen, und begann das Werk der Züchtigung und des Gerichts, und dieses Werk hat den Menschen in ein höheres Reich gebracht. All jene, die sich Seiner Herrschaft unterwerfen, werden sich an höherer Wahrheit erfreuen und größere Segnungen empfangen. Sie werden wahrlich im Licht leben und die Wahrheit, den Weg und das Leben gewinnen‘ ( „Vorwort“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“) Wir können aus den Worten des Allmächtigen Gottes sehen, dass wir, wenn wir nur Gottes Erlösungswerk aus dem Zeitalter der Gnade beibehalten und nicht Gottes Gerichtswerk der letzten Tage annehmen, dann das Problems des Ursprungs unserer Sünde nicht gelöst werden wird. Der Allmächtige Gott der letzten Tage ist gekommen und hat eine Stufe des Werkes auf der Grundlage des Erlösungswerkes ausgeführt und richtet und reinigt den Menschen – Er tut Wahrheiten kund, um die Wahrheit der Verderbtheit des Menschen offenzulegen, und richtet die teuflische Natur des Menschen. Er ist gekommen, um die teuflische Disposition der Menschen zu ändern und die Menschen vollständig von dem Einfluss Satans zu befreien und um sie zu retten. Es ist offensichtlich, dass das Gerichtswerk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage das kritischste und grundlegendste Werk ist, um die Menschen zu reinigen, zu retten und zu vervollkommnen. Nur, indem wir das Gerichtswerk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage annehmen, können wir daher ein wahres Verständnis von unserer eigenen verderbten Wesenheit und Gottes gerechter Disposition haben, uns vollständig von Satans Einfluss befreien, von Gott gerettet werden und zu Menschen werden, die Gott gehorchen, Ihn anbeten und mit Ihm vereinbar sind.“
Beim Hören des Austauschs war mein Herz froh und ich fühlte mich, als wären meine jahrelangen Probleme endlich gelöst werden. Also hatte Gott einfach das Erlösungswerk im Zeitalter der Gnade ausgeführt, nicht das Werk, die Menschen von ihrer verderbten satanischen Gesinnung zu befreien. Das Gerichtswerk, das durch Gottes Menschwerdung der letzten Tage Kundgebungen der Wahrheit vollbracht wird, ist das Werk der gründlichen Reinigung und Errettung des Menschen. Wie also reinigt und ändert Gott die Menschen und rettet sie vollständig? Ich war begierig, die Antwort auf diese Frage zu erfahren. Also konnte ich es nicht abwarten zu fragen: „Ich habe verstanden, worüber ihr gerade spracht, und weiß, dass wir nur durch die Wiederkunft des Herrn, der eine Stufe des Gerichtswerk vollbringt, Reinigung erlangen können. Danach habe ich mich wirklich seit langem gesehnt. Was ich jetzt wirklich wissen möchte, ist, wie der Allmächtige Gott Gerichtswerk vollbringt und die Menschen reinigt und rettet? Bitte teilt eure Gemeinschaft.“
Schwester Su fuhr fort und sagte: „Die Frage, wie der Allmächtige Gott Gerichtswerk vollbringt, das Menschen reinigt und rettet, ist insbesondere wichtig für jeden, der Veränderung und Reinigung erreichen will. Die Worte des Allmächtigen Gottes sprechen von der Wahrheit dieser Angelegenheit. Ich werde dir die Worte des Allmächtigen Gottes schicken. Bruder, bitte lies sie!“
Gespannt las ich die Worte des Allmächtigen Gottes vor: „In den letzten Tagen benutzt Christus verschiedene Wahrheiten, um den Menschen zu belehren, das Wesen des Menschen zu offenbaren und seine Worte und Taten zu sezieren. Diese Worte umfassen verschiedene Wahrheiten, wie zum Beispiel die Pflichten des Menschen, wie der Mensch Gott gehorchen soll, wie der Mensch Gott treu sein soll, wie der Mensch eine normale Menschlichkeit ausleben sollte, sowie die Weisheit und Disposition von Gott und so weiter. Diese Worte konzentrieren sich alle auf das Wesen des Menschen und seine verdorbene Veranlagung. Insbesondere werden jene Worte, die offenbaren, wie der Mensch Gott verachtet, in Bezug darauf gesprochen, wie der Mensch eine Verkörperung des Satans und eine feindliche Macht gegen Gott ist. Wenn Gott Seine Arbeit des Gerichts leistet, verdeutlicht Er nicht nur einfach die Natur des Menschen mit ein paar Worten, sondern Er enthüllt sie, befasst sich mit ihr und schneidet sie auf lange Sicht zurück. Diese Methoden der Enthüllung, des sich Befassens und Zurückschneidens können nicht durch gewöhnliche Worte ersetzt werden, sondern nur durch die Wahrheit, die der Mensch überhaupt nicht besitzt. Nur Methoden dieser Art werden als Gericht angesehen. Nur mit einem Gericht dieser Art kann der Mensch überredet werden – und vollkommen von der Unterwerfung unter Gott überzeugt werden – und darüber hinaus wahres Wissen über Gott erlangen. Was die Arbeit des Gerichts mit sich bringt ist das Verständnis des Menschen für das wahre Gesicht Gottes und die Wahrheit über seine Widerspenstigkeit. Die Arbeit des Gerichts macht es dem Menschen möglich, viel Verständnis für den Willen Gottes, für den Zweck von Gottes Arbeit und für die Geheimnisse, die von ihm nicht verstanden werden konnten, zu gewinnen. Es erlaubt dem Menschen auch, sein verdorbenes Wesen, und die Wurzeln seiner Verdorbenheit zu erkennen und zu verstehen und ebenso die Hässlichkeit des Menschen zu entdecken. Alle diese Auswirkungen werden durch die Arbeit des Gerichts herbeigeführt, da es die eigentliche Substanz dieser Arbeit ist, die Wahrheit, den Weg und das Leben von Gott, denen zu eröffnen, die an Ihn glauben. Diese Arbeit ist die Arbeit des Gerichts, die von Gott verrichtet wird“ (aus „Christus macht die Arbeit des Gerichts mit der Wahrheit“ in „Das Wort erscheint im Fleisch“)
Nachdem ich Gottes Worte zu Ende gelesen hatte, fuhr Schwester Su mit ihrer Gemeinschaft fort: „Die Worte des Allmächtigen Gottes sprechen so deutlich davon, wie Gott die Menschen richtet und reinigt. Gott in den letzten Tagen bekundet in erster Linie die Wahrheit in Bezug auf die verderbte Gesinnung des Menschen und die sich Gott widersetzende satanische Natur des Menschen, um den Menschen zu richten, zu reinigen und zu retten. Der Allmächtige Gott hat Wahrheiten zu vielen Aspekten kundgetan – wie Satan die Menschen verdorben hat, wie Gott die Menschen gerettet hat, was es heißt, Menschen nachzufolgen, was es heißt, Gott zu gehorchen, welche Standpunkte der Mensch im Glauben an Gott haben sollte, was die Veränderung von jemandes Disposition ist, was es heißt, Gott zu fürchten und Böses zu meiden, was es heißt, Gottes Disposition zu beleidigen, wie man ein ehrlicher Mensch ist, usw. Diese Wahrheiten enthalten alle Autorität und Kraft und können die Menschen mit Leben versorgen. Es ist der Weg ewigen Lebens, den Gott der Menschheit zuteilwerden lässt. Solange die Menschen das Wort Gottes akzeptieren und praktizieren, können sie Reinigung und Errettung erlangen. Wir haben des Allmächtigen Gottes Gerichtswerk ein paar Jahre erlebt, und wir hatten persönliche Erfahrungen damit. Wenn wir des Allmächtigen Gottes Worte über Gericht, Züchtigung und Offenbarung des Menschen lesen, fühlen wir, dass Gottes Worte wie ein zweischneidiges Schwert sind, das unsere Aufsässigkeit, Verderbtheit, Widerständigkeit, falsche Absichten, Auffassungen und Vorstellungen und sogar Satans Gifte bloßlegt, die in den Tiefen unserer Herzen verborgen sind. Es lässt uns erkennen, dass wir hochmütig und selbstgerecht sind, unehrlich und durchtrieben, egoistisch und gemein und blind gegenüber allem außer unseren eigenen Interessen, mit kaum irgendwelcher Furcht vor Gott. Wir sehen, dass alles, was wir tun und womit unsere Herzen erfüllt sind, Schmutz und Verderbtheit ist, wie lebende Gespenster, ohne irgendwelche Ähnlichkeit mit dem Menschen. Wir alle fühlen uns zu beschämt, um unsere Gesichter zu zeigen. Wir erkennen, dass wir, wenn wir weiter aus Satans verderbter Disposition leben, immer Menschen sein werden, die Gott anwidern, wir werden nie imstande sein, Gottes Lob zu gewinnen, und wir werden zur Eliminierung und Bestrafung bestimmt werden. Das Gericht der Worte des Allmächtigen Gottes und was sie offenbaren geben uns das Gefühl, als richte Gott uns von Angesicht zu Angesicht, was uns dazu bringt, Gottes majestätische, zornerfüllte und gerechte Disposition zu erkennen und allmählich ein gottesfürchtiges Herz und wahre Buße und Veränderung zu entwickeln. Jetzt fühlt es sich an, als ob wir ein wenig nach dem Ebenbild des Menschen leben, und wir sehen, dass wir in der Tat Gottes großes Heil erlangt haben. Wenn Gottes Gericht uns nicht träfe, wären wir nicht in der Lage, Gottes gerechte Disposition zu erkennen, die des Menschen Vergehen nicht duldet, und Sein heiliges und gutes Wesen, und wir würden keinen Hass auf unsere eigene Rebellion und Verderbtheit entwickeln, noch wären wir in der Lage, unsere Verderbtheit abzulegen und gereinigt zu werden. Je mehr wir also Gottes Gericht und Züchtigung erfahren, desto mehr sehen wir, dass Gottes Gericht und Züchtigung unser bester Schutz, der größte Segen für uns und die wahrhafteste Errettung ist!“
Schwester Liu hielt auch folgende Gemeinschaft: „Das Gerichts- und Züchtigungswerk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage ist das Werk, das die Menschen gründlich reinigt, sie rettet und vervollkommnet. Wenn wir das Gericht vor dem Stuhl Christi der letzten Tage nicht akzeptieren, dann werden wir Reinigung und Veränderungen an unserer Lebensdisposition nicht erreichen können, und das Ergebnis wird ganz gewiss Ablehnung und Eliminierung durch Gott sein, und wir werden Verdammnis erleiden und umkommen. Es wird nie eine Chance auf Errettung geben und darauf, ins Himmelreich einzugehen. Das steht fest.“
Ich sagte fröhlich: „Dank sei Gott! Ich fühle mich sehr froh in meinem Herzen, nachdem ich eurer Gemeinschaft zugehört habe. Ich habe so viele Jahre an den Herrn geglaubt aber in Wirklichkeit habe ich in Sünde gelebt und bin machtlos gewesen, mich loszureißen. Jetzt verstehe ich, dass ich, wenn ich nicht Gottes Gericht und Züchtigung in den letzten Tagen erfahre, mich nicht von der Knechtschaft und Beschränkung der Sünde losreißen werde können. Jetzt habe ich den Weg zur Reinigung und Errettung gefunden.“ Nach mehreren Tagen Gemeinschaft verstanden meine Frau und ich einige Wahrheiten und nahmen das Werk des Allmächtigen Gottes der letzten Tage an.
Dank dem Allmächtigen Gott, dass Er mich liebt und mich rettet! Als Pastor habe ich die Verantwortung und die Pflicht, alle Pastoren und die Brüder und Schwestern, die ich kenne, vor Gott zu bringen. Nach einem Zeitraum der Zusammenarbeit nahmen nicht nur Dutzende von Brüdern und Schwestern in der Kirche, die oft zu Versammlungen kamen, alle den Allmächtigen Gott an, sondern sie brachten auch den Pastor einer anderen Familiengemeinde in Gottes Familie, und der Großteil der Brüder und Schwestern von deren Gemeinde kehrte auch vor Gott zurück. Ich war hocherfreut zu sehen, dass diese Brüder und Schwestern Gottes Errettung der letzten Tage angenommen hatten und vor den Thron Gottes erhoben worden waren. Das ist alles die Frucht des Werkes des Allmächtigen Gottes, und wir wollen all diesen Ruhm dem Allmächtigen Gott zuschreiben!
Der Artikel stammt aus „Östlicher Blitz“
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CAYMANBLOGGT - Design & Kultur - Gesellschaftskritik - Pantone
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Erster lebenfroh-coralliger Akt...
Da draußen randalieren sie, demonstrieren, zünden sie Autos, Geschäfte, Mülltonnen und Reifenhaufen an... Sie sind wütend, viele werden immer ärmer, das macht sie noch wütender... Die mächtigen Männer und Frauen können, wollen und sollen, dürfen nicht verstehen... Warum die da draußen so wütend sind... Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen, hat dieser Herr Müntefering mal gesagt... Und wenn Sie früher was anständiges gelernt hätten, dann bräuchten Sie jetzt auch keine drei Minijobs... Hat diese Taube Nuss... Äh... Ne... Hat Herr Tauber gesagt... Die Rechten, die Linken, die Hasserfüllten, die Trolle, die Wahnsinnigen, die Verschwörungstheoretiker... Die Trumps, die Putins, die Bolsonaros, die Dutertes, die Jong-Uns, die Le Pens, die Gaulands, die Weidels... Die Plattmacher, die Ausbeuter, die Zuckerbergs, die Amazons, die Monsantos dieser Welt... Sie alle prügeln sich da draußen auf der Straße, vor dem Fenster durch das Cayman gerade schaut, regelrecht die Fressen zu Brei... Gelbwesten prügeln auf (wahlweise) Polizisten, Gegendemonstranten oder sich gegenseitig ein, Rechte auf Linke, Autobosse auf die Deutsche Umwelthilfe, die betrogenen Autofahrer bekommen einfach von allen aufs Maul, die Obdachlosen gegen die Merze... Immerhin bekommt einer der Obdachlosen ein Buch geschenkt... Alle gegen alle, der Graben wird immer tiefer und tiefer, alle sehen es, alle befürchten es, keiner will es, viele aber wollen es dann doch, keiner weiß mehr wo ihm eigentlich der Kopf steht... Oder sind das seine Beine?! Hallo!?! WO BIN ICH?! Mit einem Ruck zieht Cayman die nagelneue Gardine zu... IN KORALLENFARBEN, MIT KORALLENFARBENEN FISCHEN DRAUF! Das macht doch Lebensfreude, liebe Freunde! Oder?! Dann dreht Cayman sich um... Der Gesamte Raum in dem er steht, ist inzwischen in der FARBE DES JAHRES 2019 gestrichen...
LIVING CORAL – Pantone – 16-1546
Die wandelnde Pantone-Dauerwerbesendung LUCIA LITMAN hat sich bereits ihre Haare in LIVING CORAL gefärbt, ein paar influencende Werbefotos geschossen, auf Instagram hochgeladen, jede Menge Idioten damit influenced und sich ihre Haare inzwischen schon das dritte mal in Folge wieder umgefärbt... Cayman hört, wie der Kameramann im Gästeklo nebenan die alten Fliesen von der Wand kloppt, das Klo und die Lampen hat er schon rausgerissen, nichts darf, soll so bleiben, wie es war, wie es ist... Erneuerung Freunde! Woho Cares about the Color of Oh`- Eighteen in Oh`- Nineteeen! Frau Dr. Kirschbaum-Steinemann streicht nebenan wie eine Bekloppte die alte Farbe des Jahres, dieses „Mysteriöse Lila“ oder was das war, gerade über... Das Mysterium hat keine Bedeutung mehr, jetzt leben wir! Jetzt genießen wir das Leben, den Spaß daran! Jetzt suchen wir in dieser Farbe Geborgenheit in Zeiten fortschreitender Digitalisierung! Cayman hört, wie der Kameramann nun mit dem Vorschlaghammer gegen das Waschbecken vorgeht... Frau Dr. Kirschbaum-Steinemann streicht inzwischen mit zwei Rollen, in jeder Hand eine... Es kann gar nicht CORALLIG genug sein, gar nicht lebensbejahend und geborgen genug sein... Es kann überhaupt gar nicht TRENDI genug sein... Cayman steht einfach nur da... Die koralligen-Korallenfischgardinen wehen im rauch- und wutgeschwängerten, seichten Wind von draußen... Nach einem weiteren, langen und prüfenden Blick durch den frisch-korallig-gestrichenen Raum meint er: „ALSO......... MICH ERINNERT DIE FARBE TROTZDEM MEHR AN FRISCHES HACKFLEISCH!“ Da kommt der Kameramann, völlig verstaubt in Arbeitsmontur in den Raum gestapft... Er streift sich seine Schutzbrille vom Gesicht und pustet den mysteriös-lila oder -purpuren Staub ab... Dann schaut auch er sich lange und intensiv und mit prüfendem Blick um... Nach einiger Zeit blickt er zu Cayman herüber... Dann fährt sein Blick ins Nebenzimmer, wo Frau Dr. Kirschbaum-Steinemann immer noch wie eine Besessene am streichen ist und außer LIVING-CORAL nichts mehr mitkriegt... Der Kameramann blickt kurz und bedächtig zu Boden... Er holt tief Luft... Dann meint er: „Das erklärt dann auch, WARUM ich schon den ganzen Tag Bock auf Mettigel habe!“ Da kommt, zwischen den wehenden, LIVING-CORALLIGEN Gardinen ein verkohlter Ziegelstein ins Zimmer geflogen, macht einen Purzelbaum über den Boden und bleibt zwischen Cayman und dem Kameramann liegen... Auf den Ziegelstein hat jemand mit weißer Lackfarbe geschrieben: „FUCK CAPITLISM - FUCK MACRON!“
Echt „Lebend-Koraillige“ Zeiten sind das, in denen wir da leben...
Dieses Mal:
Die Farbe des Jahres 2019
Ernannt von PANTONE
Living Coral
16-1546
Webseite: https://store.pantone.com/de/de/color-of-the-year-2019/
„Gute Laune in Zeiten stetig abnehmendem Menschenverstandes“
Trenti!
Wenn Sie sich jetzt fragen, WAS DIE FARBE DES JAHRES IST... Wenn Sie sich fragen, WAS PANTONE SEIN SOLL... Wenn Sie sich fragen, WER LUCIA LITMAN IST... Und wenn Sie sich fragen, OB MAN DAMIT IM LEBEN ETWAS SINNVOLLES ANFANGEN KANN... Dann lauten die Antworten wie folgt: 1. SCHWACHSINN! 2. EINE FIRMA DIE FARBKARTEN HERSTELLT 3. EINE INSTAGRAM-INFLUENCERIN / „KÜNSTLERIN“ 4. NEIN Und wenn Sie vorher nicht schon wussten, was PANTONE, was DIE FARBE DES JAHRES und wer LUCIA LITMAN sein soll... Dann darf ich Ihnen an dieser Stelle gratulieren, denn dann haben Sie in Ihrem Leben schon mal wenigsten das richtig gemacht, indem Sie keine Ahnung haben oder hatten, worum es hier eigentlich geht... Dann haben Sie in Ihrem Leben, lieber Leser, Liebe Leserin, erheblich weniger Lebenszeit und -Energie verschwendet, als so manch anderer Zeitgenosse. Aber gut, für alle komplett Ahnungslosen hier noch mal die ganze Situation im Schnelldurchlauf: -DIE FARBE DES JAHRES wird jedes Jahr vom FARBKARTENHERSTELLER PANTONE ernannt, beziehungsweise von deren Vermarktungsexpertin Frau LEATRICE EISEMAN, eine knallharte und mit allen Wassern gewaschene Marketingmaschine auf zwei Beinen. -NIEMAND HAT PANTONE DANACH GEFRAGT ODER IHNEN DEN AUFTRAG, NICHT MAL DIE ERLAUBNIS GEGEBEN, JEDES JAHR EINE „Farbe des Jahres“ ZU ERNENNEN. Sie tun es einfach. -JEDES JAHR drehen dann alle Trendsetter, Modemagazine, Modefritzen, Styleverrückte und einfach jeder, der absolut nichts besseres im Leben zu tun hat... VOLLKOMMEN DURCH. Aber auch so mancher Journalist nimmt dieses Ereignis gerne und dankbar auf, weil er dann über etwas schreiben kann, falls er gerade Leerlauf oder eine Schreibblockade hat. -DAMIT das auch auf INSTAGRAM jeder stylie-tylie-fashion-Freak mitbekommt, ballert einen dort, unter anderem die wandelnde PANTONE-DAUERWERBESENDUNG IN PERSON – Die „Künstlerin“ LUCIA LITMAN mit mal mehr mal weniger geschickter SCHLEICHWERBUNG zu. -LUCIA LITMAN hat, nachdem sie auf irgendeiner namhaften Kunstschule ihren Abschluss erwarb, schnell begriffen, das man als wandelndes Werbeschild schnell und effektiv FOLLOWER, LIKES und GELD verdienen kann, wenn man sich nur etwas anstrengt und nicht zu ungeschickt vorgeht. IHRE VORGEHENSWEISE ist dabei so simpel-stumpf wie genial-liebenswürdig: SIE LEGT BUNTE SACHEN AUF PANTONE FARBKARTEN, MACHT DAVON DANN EIN FOTO und POSTET DAS GANZE ANSCHLIEßEND.
Quelle: Instagram - Lucia Litman ODER ABER SIE HÄLT PANTONE-FARBKARTEN DIREKT VOR DIE KAMERA, IM HINTERGRUND IST DANN ETWAS FARBLICH-PASSENDES ODER ERGÄNZENDES, Hauptsache es ist schön deutlich „PANTONE“ zu lesen, MACHT DANN EIN FOTO UND POSTET ES.
Quelle: Instagram - Lucia Litman Ab und zu postet sie auch mal was eigenes, ohne dass irgendwo „PANTONE“ draufsteht. Dann versteckt sie aber gerne mal andere Produkte in diesen „Kunstwerken“. -Ach ja: PANTONE war früher mal kurz vor der Pleite, zu sagen hatte da keiner mehr etwas. DAS ÄNDERTE SICH ERST, als man damit ANFING, JEDER FARBE EINE EXAKTE, NORMIERTE ZUORDNUNG ZU GEBEN. Also sprich, DIESE KOMISCHEN ZAHLEN. Eine GENIALE IDEE, welche auf der ganzen Welt DANKBAR ANGENOMMEN WURDE. -Dann kam diese LEATRICE EISEMAN und entschied eines Tages, dass SIE UND IHR ARBEITGEBER PANTONE von jetzt an JEDES JAHR eine FARBE ZUR FARBE DES JAHRES ERNENNEN WÜRDEN. -Und alle nur noch so: „YYYYEEEEEEAAAAAHHHH!!!!“ ENDE. Das alles kümmert aber all die „TRENTIES“ da draußen herzlich wenig, die werden schon WOCHEN VORHER gezittert und keine Nacht mehr ruhig geschlafen haben... BIS Frau Leatrice Eiseman diese alljährliche Weltsensation für First-World-Neurotiker dann ENDLICH feierlich enthüllte. Und alle drehen durch. Ja gut, Sie jetzt nicht... Aber wer interessiert sich denn schon dafür, WAS SIE DA DRAUßEN wissen oder darüber denken? Ob SIE jetzt deswegen durchdrehen oder nicht?! Wie diese Farbauswahl alljährlich zustande kommt, bleibt ein Rätsel. Zwar wird jedes Jahr in einem von Frau Eiseman verfassten, marketingverschwurbelten Begleittext erklärt, WARUM UND WIESO man sich für jene oder diese Farbe entschieden hat. Aber wirklich Sinn ergibt das dann immer noch nicht. Da macht das, was Lucia Litman auf Instagram produziert schon mehr Sinn... Am Ende geht es aber vor allem um drei Dinge: MARKTMACHT EIGENWERBUNG GELD Und wenn Sie mir das jetzt nicht glauben wollen, besuchen Sie doch einfach mal die Webseite von PANTONE. Oder noch besser: KLICKEN SIE AUF „PANTONE LIVING CORAL kaufen“. Dort können Sie sich dann... LIVING-CORAL KAFFEETASSEN für 27,60€, LIVING-CORAL SCHLÜSSELANHÄNGER für 18,00 oder 10,80€ Oder ein LIVING-CORAL NOTIZBUCH für 16,80€ ...kaufen
Quelle: Webseite von Pantone
Okay, das ganze Zeugs bekommt man beispielsweise auch im FLYING-TIGER COPENHAGEN SHOP, bei KIK oder bei T€DI oder bei WOOLWORTH oder oder oder... Da kosten diese Dinge dann MAXIMAL 7,00€ das Stück. Meistens weniger, oft in viel schickeren und weniger stumpfen Designs und Ausführungen. DANN STEHT DA ABER HALT NICHT „PANTONE“ DRAUF! Das ist wahrscheinlich der finale, entscheidende Unterschied. Denn dann isses ja nicht in LIVING-CORAL und nicht von PANTONE. Und somit nicht „VOLL IM TREND“! Und Lucia Litman hätte weniger, das sie auf Instagram posten könnte... Wenn es diesen überteuerten Trendsettermüll nicht gäbe...
Die weinende Aubergina und der elegante Nackte
Absurde Marketingauswüchse in Sachen „FARBE“ gab es aber schon immer. 2017 listete DIE ZEIT zu Ostern einige Farbtöne auf, welche man schon vom Namen her eher einer psychischen Störung oder überhöhten Drogenmissbrauch zuordnen wollen würde. Da hätten wir so vermarktungstechnische Meisterwerke wie: “REALLY BLUE“ - Ein Farbton für das Google Pixel Handy „ELEGANT NUDE“ - Ein Farbton für Kopfhörer von Libratone „LIFESTYLE BLAU“ Eine Lackfarbe für Autos von Opel „DON`T CRY FOR ME AUBERGINA“ - Ein Lidschatten von Catrice Oder auch der irgendwie „rassistisch“-klingende HAARFÄRBETON von Schwarzkopf: „KENIA-SCHWARZ“. Und dann wäre da ja noch der Farbton der Sitzbezüge in unserem DEUTSCHEN REICHSTAG... Ja da haben sich die damaligen Namensgeber in Sachen Kreativität und Ideenreichtum selber übertroffen... Ein Name, der auf der Zunge zergeht... Ein Name, den sich so nicht mal PANTONE und seine Schirmherrin Frau Eiseman hätten ausdenken können... Ein Name, der sprachlich alle Grenzen sprengt, weltoffen in Ausstrahlung und Botschaft... Ein Meisterwerk deutscher, sprachlicher und schöpferischer Leistung... Nämlich: „REICHSTAGSBLUE“ Für so machen Marketingexperten in den Ideenschmieden dieser Welt, wäre es bei solchen Farbnamen vielleicht mal an der Zeit, sich einen passenden Arzt zu suchen, mehr Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen oder mit derarbeitgen kreativen Auswüchsen im eigenen Oberstübchen, zu überlegen, ob man der Welt als Einsiedler irgendwo im Wald nicht eine größere Unterstützung ist... Aber zeigen diese Namen und die Tatsache, dass sie auch tatsächlich angewendet werden, wie auch die Existenz einer FARBE DES JAHRES – (Ernannt von einem FARBKARTENHERSTELLER!!!) und dazu passenden KAFFEETASSEN FÜR FAST ACHTUNDZWANZIG EURO DAS STÜCK, dass es auf der Welt vor allem eines ganz gewiss gibt: VON ALLEM VIEL ZU VIEL. Da ist das „Alien Green“ von Mercedes noch die weitaus harmloseste Variante jener Botschaft, die einen beim betrachten all dieser gesellschaftlichen Mutationen fast schon laut kreischend entgegengesprungen kommt: „WIR WISSEN NICHT MEHR, WIE WIR DEN LEUTEN UNSEREN MIST UNTERJUBELN SOLLEN!“ Vielleicht wird auch deshalb jedes Jahr DIE FARBE DES JAHRES by PANTONE von so mancher Branche mehr als sehnsüchtig erwartet und nach Bekanntgabe dann wie eine Madonnenerscheinung gefeiert. Denn denken kostet, sich dumme Namen für einen Farbton ausdenken kostet, überhaupt auf diese Idee zu kommen ebenfalls und wenn einem das von selbsternannt-versierten „Fachkräften“ abgenommen wird... Hey! Was will man denn mehr? Eine Hand wäscht bekanntlich die andere und Dumme, denen man Schrott andrehen kann, die gibt es auf der Welt mit scheinbar wachsender Tendenz mehr als genug. Menschen die vor lauter Erste-Welt-Verwahrlosung mit ihrem Geld und ihrer Zeit und ihrer überbordenden Energie nicht wissen wohin, ebenfalls. Irgendwer sagte einmal den Satz: „Der Dumme an sich ist nicht immer glücklich – Stelle nutzlosen Unrat vor ihm hin und denke dir eine gute Geschichte dazu aus und hänge ein Preisschild daran – Und selig sind sie, die Blöden!“ PANTONE – Deutsch : DEUTSCH - Pantone
Wie nun schon ausgiebig erläutert, muss man den Leuten all den Schrott der so produziert wird ja erst einmal schmackhaft machen, ihn also „HYPEN“, um es in Internetsprache zu formulieren. Einfach was ins Schaufenster stellen, das funktioniert schon lange nicht mehr. Und das sich eben keine Spinnenweben und Staubschichten in den Schaufenstern und Internetshops dieser Welt ansammeln und der Konsument und Endverbraucher sich das Zeugs auch nach Hause holt, hat man das Marketing erfunden. Das Grundprinzip hat sich seit dem Mittelalter nicht mehr geändert... Man erfindet irgendwelche Gründe, Geschichten und Märchen darüber, warum, weshalb und wieso dieses oder jenes so unfassbar toll ist und warum man es unbedingt von seinem hart erarbeiteten Geld erwerben wollensollenmüssenwill. Dieses „INSTRUMENT“, mit dem dies dann passiert, kann man grob und respektlos als „MARKETING-GESCHWURBEL“ bezeichnen. Dem potentiellen Kunden werden einfach so lange perfekt zusammengestellte Wort- und Satzgebilde um die Ohren gehauen, bis er entweder glaubt, was man ihm erzählt... Oder er tatsächlich glaubt eine Art „Beziehung“ oder Gefühle für das Angebotene zu empfinden. So machen es auch PANTONE und seine Marketingexpertin Leatrice Eiseman. Denn ein Produkt, aber auch die „Markmacht“ an sich, sie leben beide von vor allem der „Macht der Phantasie“ und dessen aktiv-gesteuerte Wirkung auf bestimmte Zielgruppen oder auf gleich die gesamte Umwelt. Wer diese Formel versteht, der kann die Konsumentenschwärme dieser Welt fernsteuern, als würde er auf seinem Smartphone „DIE SIEDLER“ zocken. Die Ameisen mit ihren kleinen, prallgefüllten Lederbörsen wollen und sollen gezielt gesteuert werden. Jedes Jahr jetzt sich deshalb Frau Eiseman vor ihre Tastatur und prügelt Sätze heraus, welche vor diesem „MARKETING-GESCHWURBEL“ quasi triefen, ja fast schon darin schwimmen. Dieses Jahr allerdings, saufen eben diese Marketing-Satzgebilde hoffnungslos ab. Frau Leatrice Eiseman hat sich massivst selber „MARKETING-VER-SCHWURBELT“. Herausgekommen sind nämlich Sätze, WARUM LIVING-CORAL die FARBE DES JAHRES geworden ist, die sich teilweise nicht nur gegenseitig widersprechen, sondern an Dummheit kaum noch zu überbieten sind. Analysieren wir deshalb mal ein paar der „Begründungssätze“ von der PANTONE-Webseite: ZITAT VON DER PANTONE-WEBSEITE: „In seiner prachtvollen, doch leider so schwer erreichbaren natürlichen Umgebung unter dem Meer verzaubert der anregende, spritzige Farbton Auge und Sinne. „ ZITAT ENDE Ich bin da wahrscheinlich jetzt sprachlich etwas kleinkariert... Aber WIE SOLL EIN FARBTON MEINE AUGEN UND SINNE „VERZAUBERN“, WENN DIESER SICH IN EINER „DOCH LEIDER NUR SO SCHWER ERREICHBAREN, NATÜRLICHEN UMGEBUNG UNTER DEM MEER“ BEFINDET?! Wenn man also nicht gerade Spongebob heißt, wird die Bemühung, diesem Satz noch ein halbwegs haltbares Logikgerüst zu geben, zu einem Kampf gegen Windmühlen. Ich höre meine letzte Deutschlehrerin bis hierher mit den Zähnen knirschen. Aber keine Sorge, es wird noch schlimmer, viel viel schlimmer und vor allem viel viel widersprüchlicher... ZITAT VON DER PANTONE-WEBSEITE: "Inmitten des Ansturms digitaler Technologien und dem immer weiter ansteigenden Anteil sozialer Medien an unserem Alltag sehnen wir uns nach Authentizität und echten Erfahrungen, die uns Verbindung und Vertrautheit ermöglichen. Das gewinnende Wesen des geselligen und temperamentvollen PANTONE 16-1546 Living Coral ermuntert uns ausdrücklich zu ungezwungenen Aktivitäten.“ ZITAT ENDE Wir SEHNEN uns also, in den heutigen Zeiten, in denen Soziale Medien und die fortschreitende Digitalisierung unseren Alltag quasi „stürmen“, nach AUTHENTIZITÄT und GEBORGENHEIT – Also DAS GEGENTEIL von DIGITALISIERUNG wenn man so will. DIESEN SATZ BITTE MAL KURZ MERKEN... Etwas weiter unten steht dann: ZITAT VON DER PANTONE-WEBSEITE: „Das den aktuellen Zeitgeist repräsentierende Pantone Living Coral ist eine behagliche Farbe, die in unserer natürlichen Umgebung vorkommt und gleichzeitig in den sozialen Medien für belebende Wirkung sorgt.“ ZITAT ENDE „IN DEN SOZIALEN MEDIEN FÜR BELEBENDE WIRKUNG SORGT...“ Einen Satz früher war LIVING CORAL noch für das exakte Gegenteil zuständig. Eben war dieser Farbton noch als „SCHUTZ“ vor der großen, bösen Digitalisierung und den Sozialen Medien angeführt und sollte uns zu ungezwungenen Aktivitäten ermuntern... Dann bringt DIESELBE FARBE AUF EINMAL „eine belebende Wirkung“ in die Sozialen Medien – Welche ja gerade unseren Alltag stürmen und vor dem uns LIVING-CORAL doch eigentlich... Ach egal! Von „AUTHENTIZITÄT“ kann in Sozialen Medien ja mittlerweile auch kaum noch die Rede sein. Ich sage nur „FILTERBLASEN“... Entweder hat Frau Eiseman innerhalb eines Satzes komplett vergessen, was sie in dem Satz darüber formuliert hat oder aber wir haben es farbtechnisch hier mit der vielbeschworenen, aber nie gefundenen „EIERLEGENDEN WOLLMILCHSAU“ zu tun. Also etwas, DAS ALLES AUF EINMAL KANN, selbst dann, WENN ES SICH IN SICH SELBST TOTAL WIDERSPRICHT. Ohnehin klingen diese Sätze, lässt man sie sich auf der Zunge zergehen, mehr nach WASCHMITTELWERBUNG, als nach inhaltsleeren Satzblasen, die nur dazu da sind, den Leute weiß zu machen, dass das was Frau Eiseman und PANTONE hier jedes Jahr basteln, irgendeine Bewandtnis hätten. ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: „HARTNÄCKIGE FLECKEN? - GRAS? - KETCHUP? - ROTWEIN? Zugegeben, solche Flecken sind eine Herausforderung für viele Waschmittel! NICHT ABER FÜR DAS NEUE „PANTONE LIVING-CORAL“!
Es entfernt Flecken schon bei Temperaturen unter fünfzig Grad, löst Fett, Pflanzensäfte und sogar Rotwein! Und das mühelos, dank der neuen und patentierten „PANTONE-REINWASCHFORMEL“! Mit dem neuen „PANTONE LIVING-CORAL“ schonen Sie außerdem die Farben Ihrer Kleidung effektiv und der langanhaltende Duft hält sogar Ihren Kleiderschrank noch wochenlang frisch wie eine Blumenwiese! DAS NEUE „PANTONE LIVING-CORAL“ - Von Eiseman & Schwurbel Das Frische-Erlebnis für Ihre Wäsche! ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Und wenn Sie jetzt zwei Packungen zum Preis von einer kaufen, erhalten Sie GRATIS eine LUCIA LITMAN Actionfigur mit dazu! ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Äh... Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, richtig: BEIM EISEMÄNNISCHEN MARKETING-GESCHWURBEL: ZITAT VON DER PANTONE-WEBSEITE: „Pantone Living Coral entstammt dem Zentrum eines natürlichen und farbenfrohen Ökosystems und erinnert uns daran, dass Korallenriffs einem ganzen Kaleidoskop von Farben Schutz bieten. „ ZITAT ENDE Vielleicht sollte mal jemand Frau Eiseman bescheid sagen, dass dieses „natürliche und farbenfrohe Ökosystem“, von dem sie da immer wieder gedankenverloren schwurbelt, zu mittlerweile über 40% ausgeblichen, zerstört, geplündert, vergiftet, sprich AUSGESTORBEN IST. Gehen denn die Verkaufserlöse der überteuerten Kaffeetassen, Schlüsselanhänger und Notizbücher an Organisationen, welche den Schutz der Korallenriffe als ihre Aufgabe sehen? Engagiert sich PANTONE dieses Jahr für den Ursprung seiner ach so vielseitigen FARBE DES JAHRES? Nein, wohl eher nicht. An so etwas denkt bei einem FARBKARTENHERSTELLER höchstwahrscheinlich keiner, nicht mal im Traum. Frau Eiseman und ihre „FARBSCOUTS“ basteln wahrscheinlich schon an der FARBE DES JAHRES 2020. Lucia Litman hat sich inzwischen zum siebten mal diese Woche die Haare umgefärbt. Und ICH bin immer noch der Meinung, dass „LIVING CORAL“ aussieht, wie das abgepackte Hackfleisch von Aldi. Die linke Zeitung „DER FREITAG“ hatte in einem kurzen Artikel vorgeschlagen, anstelle von LIVING CORAL, lieber das „WARNWESTEN GELB“ zu nehmen, welches momentan Emanuel Macron und seine Bonzenregierung schlaflose Nächte bereitet. Als zeitgeistliches Statement und zur moralischen Unterstützung. Das wäre mal eine gute Idee, aber dann müsste man sich ja positionieren. Dann würde man sich engagieren und würde eventuell als Unternehmen noch in Schwierigkeiten geraten. Man müsste Rückrad zeigen und nicht mehr bloß leere Sätze zu einem herbeigezogenen Farbton schwurbeln. Da hat LUCIA LITMAN dann, im Gegensatz zu Frau Eiseman und PANTONE, wesentlich mehr Engagement und Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen gezeigt, als sie zu den Kongresswahlen ein kleines Kunstwerkchen bastelte, welches dazu aufrief : „GO VOTE PLEASE“. Für wen man Voten soll, lässt sie offen. Und das ist auch gut so. Dass sie keine Trump-Wählerin ist, ist aber auch ganz schnell klar. Wenn also Ende dieses Jahres Leatrice Eisemans „FARBSCOUTS“ - ((Mitarbeiter die nur dazu abgestellt sind, nach Trendfarben zu suchen, sie zu finden, zu notieren und ihrer Chefin mitzuteilen))- mit der FARBE DES JAHRES 2020 angestiefelt kommen... Wenn Leatrice Eiseman sich Ende 2019 an ihre Tastatur setzt und ihre Marketing-Schwurbeltext-Seifenblasen ZU FARBE DES JAHRES 2020 bastelt, dann wäre es doch keine allzu schlechte Idee, diesem alljährlichen „First-World-Problems-Spektakel“ zumindest ansatzweise so etwas wie einen Inhalt zu geben. Aber was weiß ich schon, ich habe mir diese Woche schließlich erst einen rotweinfarbenen Pullover gekauft. Oder isses doch eher „Don`t Cry for me Auberghina“? Ich kann bei dem Ding die Farbnuance so schlecht einschätzen. Vielleicht sollte ich mir doch mal so ein Farbkartenheftchen bei PANTONE bestellen?
Was meinen Sie eigentlich zu all dem?
Letzter lebenfroh-koralliger Akt...
Während Cayman versucht, die vor lauter Entkräftung ohnmächtige Frau Dr. Kirschbaum-Steinemann wachzuohrfeigen, kommt der Kameramann zurück vom Metzger, mit drei Mettigeln in einer Tüte... Mampfend betrachtet der Kameramann die ohnmächtige Frau Dr. Kirschbaum-Steinemann, welche leise etwas von „pntone...eisemnnn...korlll“ jammert... Schmatzend fragt er: „Ja watt iss denn hier passiert?!“ Cayman gibt das Ohrfeigen auf und meint: „Sie hat wie eine Bessene gestrichen und gestrichen und gestrichen! Dann fiel sie irgendwann einfach um!“ Der Kameramann meint genervt: „Jedes Jahr dieselbe Scheisse! Wenn diese alte Farbkarten-Schabracke bei Pantone ihre schrottige Farbe des Jahres rauspalabern muss! Kann die sich nicht einfach nen Hund zulegen?! Oder einen unterwürfigen Ehemann?! Dann hat sie ein Hobby und muss nicht so einen Scheiss machen!“ Cayman sagt, während er Frau Dr. Kirschbaum-Steinemanns Arme immer hoch-und runterbewegt: „Wer ein echter Trendsetter der First World ist, der stürzt sich nun mal auf sowas, wie die Fruchtfliegen auf das verfaulende Obst! Da setzen Hirn und Restbewusstsein aus und am Ende sieht die eigene Wohnung aus...“ Der Kameramann ergänzt: „Wie das Innere eines Mettigels! Na denn mal Mahlzeit!“ Der Kameramann marschiert in die Küche: „Ach übrigens... Wenn Frau Doktor aufwacht...Dann geht mit ihr bloß nicht ans Fenster!“ Cayman fragt: „Wieso denn nicht?!“ Der Kameramann meint schmatzend: „Na weil sie dann sehen kann, wie ein Haufen wütender Demonstranten gerade ihren Citrön Kaktuss in Brand setzen! Motorhaube und Heckklappe dienen jetzt als Schutzschilde gegen die Gummigeschosse der Polizei!“ Dann geht der Kameramann in die Küche: „Ich setz dann mal Käffchen auf...!“ Noch bevor Cayman etwas sagen kann, kommt ein weiterer Ziegelstein durch das offene Fenster geflogen... Mit einer scharfen Ecke zerreißt er eine der koralfarbenen Gardinen... Macht ebenfalls einen Flickflack über den Fußboden... Und macht kurz vor Cayman halt... Cayman hebt diesen auf und dreht ihn... Auf seiner Rückseite steht, mit weißem Lackstift geschrieben: „The Only Colour that matters, is a RAINBOW!“
Coralliges ENDE
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11: Julian Weigl, stimmt es, dass Sie schon als Jugendlicher davon träumten, für den BVB zu spielen? JW:Ich komme aus der Nähe von München, da stellt sich einem als Kind ja erst einmal die Frage, ob man Bayern- oder 1860-Fan wird. Mein Vater war 1860-Sympathisant, mein Onkel schenkte mir ein Bayern-Trikot. Aber ich war kein fanatischer Anhänger, ich ging einfach gern ins Stadion. Mit 15 kam ich zur deutschen Futsal-Meisterschaft nach Bergkamen, und die teilnehmenden Teams erhielten Karten für ein Heimspiel von Borussia Dortmund. Das war ein prägender Abend, an dem ich dachte: »In diesem Stadion würde ich auch gern mal auf dem Rasen stehen«. 11:Wie sahen Sie die Borussia bis dahin? JW: Sven Bender stammt wie ich aus der Löwen-Jugend, er spielt in etwa auf meiner Position und hat vor mir den Weg hierher nach Dortmund geschafft. Sven ist auch nicht weit von mir in Oberbayern aufgewachsen, deshalb habe ich seinen Weg genau beobachtet – und natürlich auch seinen Wechsel zum BVB. 11:Jetzt haben Sie ausgerechnet Bender als Stammspieler verdrängt. Hat das Ihrem Verhältnis geschadet? JW:Nein, überhaupt nicht. Sven hat mir hier sogar vom ersten Tag an sehr geholfen, hat mir viele Tipps gegeben und mir mit seiner Erfahrung weitergeholfen. Und ich rechne es ihm wirklich hoch an, dass er auch, als wir beide in der vergangenen Saison auf der Sechser-Position eingeplant waren und ich viele Spiele machen durfte, immer offen war und mich unterstützt hat. Er hat sogar öfter gesagt: »Es ist super, wie du spielst, lass dich nicht aus der Ruhe bringen.« 11:Können Sie sich den besonderen Zusammenhalt im BVB-Kader erklären? JW:Einem jungen Spieler wird die Nervosität hier sofort genommen. Als ich an meinem ersten Tag in die Kabine kam, saßen da Weltstars wie Marco Reus, Mats Hummels oder Pierre-Emerick Aubameyang. Aber alle Spieler kamen auf mich zu und fragten Sachen wie: »Hast du schon eine Wohnung gefunden? Ich kenne da jemanden, soll ich dir helfen?« oder »Was machst du heute Nachmittag?« Am ersten Tag hat mich Sven Bender heimgefahren, am zweiten Tag war ich mit Erik Durm in der Stadt. Das zeigt einfach, wie hier aufeinander geachtet wird. 11:Klingt ein bisschen wie eine riesige Boygroup. JW:Wir sind schon Kumpels. Erst letztens habe ich mit Ousmane (Dembélé) und Rapha (Guirreiro) bei Auba einen langen Playstation-Abend gemacht. Wenn man mal nichts vorhat, kann man sich immer bei den anderen melden, auch wenn wir wegen des engen Terminplans ohnehin schon viel Zeit miteinander verbringen. 11:Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu Thomas Tuchel beschreiben? JW:Sehr gut! Er schenkt mir sehr viel Vertrauen, ich kriege viele Einsatzzeiten und bin bei fast jedem Spiel dabei. Aber er ist auch sehr kritisch, damit musste ich erst umgehen lernen. Er will eben aus jedem das Maximum herausholen – und das am besten in jedem Spiel. 11:Wie kommen Sie damit zurecht, dass Tuchel im Spiel fast pausenlos von der Seitenlinie Anweisungen gibt? JW:Zweifellos coacht er viel, aber es hat alles Hand und Fuß bei ihm. Wenn er Blickkontakt zu mir aufnimmt und der Mannschaft etwas mitgeben möchte, bin ich in der Zentrale und kann das an viele Spieler weitergeben. 11:Sie haben kurz nach Ihrer Verpflichtung gesagt: »Unter Thomas Tuchel muss man im Spiel unglaublich viel denken.« Anstrengend? JW:Natürlich musste ich mich erst einmal daran gewöhnen, auf welchem Niveau wir hier spielen. Unser Training ist sehr anspruchsvoll. Wir spielen ständig in Zonen, in denen man nur zwei Kontakte haben darf, man muss immer hellwach sein und mitdenken. Der Trainer ist sehr perfektionistisch, aber das macht ihn aus. Nur so können wir unser Spiel durchziehen. 11:Als Sie vor gut zwei Jahren München verließen, glaubte niemand, dass Sie ohne Startschwierigkeiten in Dortmund Stammspieler werden könnten. JW:Ich selbst auch nicht. (Lacht.) Aber mal ernsthaft: Sie müssen bedenken, dass ich vorher Spiele wie gegen den FC Porto oder den FC Liverpool nur von der Playstation kannte. Ich hatte aber das Glück, mich relativ schnell an die Erwartungen anzupassen, was auch daran liegt, dass unser System unheimlich gut zu meiner Spielart passt, und ich darin einfach gut zu funktionieren scheine. 11:Jetzt haben Sie Ihren Vertrag in Dortmund bereits vorzeitig bis 2021 verlängert. Angeblich sollen Sie ein Angebot aus Manchester dafür ausgeschlagen haben. JW:Meine Berater haben mich über einige Angebote und Interessenten informiert, aber sie haben das meiste von mir weggehalten, weil es für uns keinen Sinn gemacht hätte. Es wäre definitiv zu früh gewesen. Außerdem kann mir vorstellen, noch sehr lange beim BVB zu bleiben. Denn ich habe das Gefühl, eine wichtige Rolle zu spielen und spüre, dass hier ein Team heranwächst, das in den nächsten Jahren noch sehr erfolgreich werden kann, weil die jungen Spieler immer mehr an Erfahrung und damit auch an Konstanz gewinnen. 11:Gar keine Angst davor, dass sich die rasante positive Entwicklung, die Sie hier erleben, auch ebenso schnell wieder ins Negative drehen kann, wenn sich Ihre Rolle auf dem Feld verändert? JW:Nein, gar nicht. Wir haben in dieser Saison viel im 4-1-4-1 gespielt, wo ich der alleinige Sechser war. Die Rolle spiele ich sehr gerne. Aktuell spielen wir es mit einer Dreierkette hinten und zwei Sechsern davor, mit Gonzalo Castro und mir. Damit hat sich meine Position geändert, aber auch damit habe ich überhaupt kein Problem. Ich kenne aus dem Training meine Räume in jedem System und weiß, wo und wie ich zur Geltung kommen kann. 11:Sie haben einen Bundesligarekord erzielt, als Sie 214 Pässe in nur einem Match spielten. Wer mit solcher Konstanz Pässe spielt, braucht unglaubliche Geduld, oder? JW:Mir ist es ja nicht verboten, auch mal aufs Tor zu schießen. (Lacht.) Das ergibt sich einfach. Ich kann nicht erklären, warum ich diese Art von Spielertyp bin. Ich liebe es einfach, den Ball zu haben, aus der Mitte heraus das Tempo zu bestimmen und zu entscheiden: Wann beschleunige ich einen Angriff? Wann verlagere ich das Spiel? Das ist einfach mein Ding. Ich mache mir auch keinen Druck. Wenn ich in einem Spiel mal nur 50 Ballkontakte habe, dafür aber viele gewonnene Zweikämpfe und ein gutes Gefühl, ist das auch okay. 11:Toni Kroos hat auf die Frage, in welchem jungen Spieler er sich wiedererkennt, getwittert: »Weigl ist ein Weltklassespieler«. Der Bundestrainer und Pep Guardiola loben Sie in höchsten Tönen. Wie kommt so viel Lob bei Ihnen an? JW:Erst einmal freue ich mich darüber. Aber mein famili��res Umfeld sorgt schon dafür, dass ich deswegen nicht abhebe. Und ich weiß genau, wir haben hier in Dortmund viele gute Jungs hintendran. Wer in der Startelf ist, darf sich darauf nie ausruhen, sonst sitzt er ganz schnell wieder auf der Bank. Mein Vater ist der Mensch, der die meisten Spiele von mir gesehen hat, er sieht selbst nach einem guten Spiel, in dem mich die Presse lobt, noch reichlich Verbesserungspotenzial. Wenn ich jetzt zuhause mit einem Lamborghini vorfahren würde, wäre er derjenige, der das Auto sofort wieder zum Händler bringen würde. 11:Wie finden Sie es, wenn Pierre-Emerick Aubameyang im goldenen Sportwagen am Trainingsgelände vorfährt? JW:(Lacht.) Auba ist ja schon älter, vielleicht dürfte ich es in seinem Alter auch. Verstehen Sie mich nicht falsch: Mein Papa gönnt mir vieles. Aber ich muss mit 21 Jahren keinen Lamborghini fahren. Ich weiß, dass ich, obwohl ich viele Spiele mache und viel Lob bekomme, noch kein gestandener Bundesliga- oder Champions League-Spieler bin. Ich stehe noch am Anfang und muss demütig bleiben. Und ganz ehrlich: Ich verspüre auch kein Bedürfnis, Lamborghini zu fahren. 11:Ist diese Demut auch eine Folge Ihrer Negativerlebnisse bei 1860, wo Sie mit 18 Kapitän wurden und man Sie nur kurz darauf suspendierte, weil ein Taxifahrer belauscht hatte, wie Sie sich mit Teamkollegen über Klubinterna unterhalten hatten, und diesen Zwischenfall an die Verantwortlichen meldete? JW:Das waren düstere Momente, keine Frage. Zumal ich nie gefragt worden war, ob ich Kapitän werden wollte. Die Binde hing einfach eines Tages an meinem Platz. In dieser Zeit habe ich sehr viel gelernt – auch über die negativen Seiten des Fußballgeschäfts. 11:Warum haben Sie die Binde nicht einfach abgelehnt? JW:Natürlich fand ich es irgendwie auch cool, Kapitän bei den Profis zu sein. Aber erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden, was das für eine Verantwortung das vor allem war. Unser Keeper Gabor Kiraly war zwanzig Jahre älter, wie hätte ich dem etwas sagen können? Von einem Tag auf den anderen musste ich vor den Kameras Niederlagen erklären und auch mal Kritik am einen oder anderen üben. Was das bedeutete, wurde mir erst richtig nach der Taxi-Geschichte bewusst. 11:Sie wurden denunziert. Auch eine Erfahrung, dass man als Profi jederzeit aufpassen muss, wie man sich verhält. JW:Anfangs habe ich mich nur ungerecht behandelt gefühlt, aber mit der Zeit habe ich versucht, eine größere Distanz zum Fußballgeschäft aufzubauen. Ich habe durch den Vorfall gelernt, dass man schnell im Rampenlicht stehen, aber ebenso schnell auch wieder weg von der Bühne sein kann. Das war nicht schön, aber hilft mir jetzt sehr. Mittlerweile kann ich über vieles von dem, was damals geschehen ist, lachen – und vor allem auch viel draus ziehen. 11:Julian Weigl, Bastian Schweinsteiger hat Ihnen nach seinem Abschied aus der Nationalmannschaft angeboten, Ihnen bei Fragen jederzeit zur Verfügung zu stehen. Wie müssen wir uns den Austausch vorstellen? JW.So, wie Sie es sich bei ganz normalen Menschen vorstellen. Wir haben ein- oder zweimal telefoniert und schreiben uns über WhatsApp. Nicht jeden Tag, aber wenn mir etwas auf der Seele brennt, kontaktieren wir einander. Und ich merke, dass er sich wirklich Gedanken über meine Fragen macht. 11:Können Sie uns ein Beispiel nennen? JW:Letztes Mal hat er mich für mein Spiel gelobt und geschrieben, dass ich als Persönlichkeit auf dem Platz ruhig noch böser werden sollte. 11:Das heißt? JW:Dass ich dem Schiri auch mal die Meinung sagen soll.
11Freunde Interview mit Julian Weigl 23.03.17
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Aber was hat das noch mit Spider-Man zu tun?
Nun, das meiste, was heutzutage von Kritikern und sogenannten Fans über Spider-Man geschrieben wird, hat nichts mit Spider-Man zu tun, da sie ihn zur Zeit vom achten Kinofilm innerhalb in weniger als 20 Jahren immer noch Spiderman nennen, und das trotz all der Comics und den neun Zeichentrickserien seit den 1960ern, aber wir wissen ja schon lange, dass alle Leute blind sind und nicht lesen können, also im Grunde hat nichts, was jemand online schreibt was mit Spider-Man zu tun, außer er benutzt die Schreibweise Spider-Man, die sich seit den 1960ern nicht verändert hat, anders als etwa im Fall von zum Beispiel Batman, der diverse Schreibweisen auf Covern, in Comics, und auf Filmpostern erdulden musste, seit er geschaffen wurde, aber das ist auch schon viel länger her als die Geburt von Spider-Man.
WIe auch immer, Spider-Man, wie gesagt, sein achter Kinofilm mit ihm als Titelhelden ist gerade aktuell, er war drei weiteren zu sehen, oder auch nicht, denn genau darum geht es hier. Da der Applaus für die MCU-Version von Spider-Man immer größer wird, sich aber langsam auch die kritischen Stimmen regen, muss ich noch einmal daran erinnern, dass die MCU-Version nichts mit Spider-Man zu tun hat, wenn man davon absieht, dass es eine männliche Person namens Peter Parker mit einer Tante namens May ist, die spinnenartige Superkräfte hat und sich Spider-Man nennt.
Das heißt jetzt prinzipiell nicht, dass man diesen Charakter nicht mögen darf, man muss aber auch eingestehen, dass das eben alles ist, was der Charakter mit dem Comic-Vorbild auf dem er basiert gemeinsam hat. Da es zwei vorangegenange Verfilmungen gab, und die letzte erst wenige Jahre vor der Entstehung des MCU Spider-Mans, ist es wohl verständlich, dass Marvel Studios seine neue Version genügend anders machen wolte um den Menschen im Gedächtnis zu bleiben, aber andererseits muss man bedenken, dass Andrew Garfields Spider-Man vor seinem dritten Film gecanncelt wurde, obwohl der im Gegensatz zu Tom Hollands Spider-Man Spider-Man war, so sehr ich die “Amazing Spider-Man”-Reihe auch nicht wirklich mochte oder gut fand, zumindest das musste man ihr lassen. Sie wurde mitten in der Geschichte, die sie erzählen wollte, eingestellt, hauptsächlich deswegen, weil Sony ein Stück vom Kuchen, den der Erfolg des MCUs darstellt, abhaben wollte. Und seit dem finden wir Spider-Man nur noch in Comics und Cartoons.
So ein Vorgehen ist nicht neu. Jeder der “Vampire Diaries” kennt und die Romane gelesen hat, der weiß, dass die Fernsenserienversion und ihre Quelle nur verbindet, dass es zwei Vampirbrüder namens Damon und Stefan Salvatore gibt, die beide in ein Mädchen namens Elena Gilbert verliebt sind, die aussieht wie ihre verstorbene Liebe Kathrine. Und das war dann auch schoh wieder alles. Trotzdem war die Serie beliebt, hat die Romanreihe wiederbelebt (was für die Autorin L. J. Smith allerdings letztlich keine gute Sache war, aber das ist ein anderes Thema), und hatte jedes Recht dazu für sich selbst zu stehen. Allerdings ist die Serie nicht herumgegangen und hat sich als die definitive Form der “Vampire Diaries” bezeichnet, allerdings kannten davor auch nur die wenigsten Leute die “Vampire Diaries”.
In Superhelden-Verfilmungen ist das übrigens auch nichts neues. “Arrow” geht im Herbst in seine achte und letzte Staffel, und die meisten Green Arrow-Fans werden die Serie vom ersten bis zum letzten Tag mit einem verzweifelten “Was hat das alles noch mit Green Arrow zu tun?” im Hinterkopf angesehen haben, aber zumindest nennt sich die Serie “Arrow” und nicht “Green Arrow”.
Inzwischen habe ich mich mit der MCU-Version von Spider-Man abgefunden - weil es ja nicht so ist, als ob mir eine andere Wahl bliebe, die Autoren wissen schon wie sie Leuten, die diese Version nicht mögen den Charakter trotzdem aufzwingen und sie in die Filme locken .- ich wünschte wirklich nur er würde sich anders nennen, damit die Leute, die nicht mit Spider-Man aufgewachsen sind und weder die Sam Raimi-Reihe noch die ASM-Filme gesehen haben, wissen, dass dieser Charakter eben nicht Spider-Man ist.
Seht euch im Vergleich Sonys Animationshhit “Into the Spider-Verse” an. Die haben es geschafft gleich mehrere Spinnenhelden vorkommen zu lassen und richtig zu treffen und das trotz Veränderungen. In gewisser Weise haben die getan, was das MCU hätte tun sollen: Ihr Hauptcharakter war eben nicht Peter Parker sondern MIles Morales, und der war zuvor nur in der “Ultimate Spider-Man”-Zeichentrick-Serie aufgetreten und es war sein erster Auftritt im Film, und wenn man sich das Skript von “Spider-Man: Homecoming” ansieht und Ned, der eigentlich Ganke ist, dann wird schnell offensichtlich, dass das alles ursprünglich eine Miles Morales Story war.
Doch stattdessen heißt der Spider-Man des MCU Peter Parker, ist aber nicht Peter Parker. Da ja angeblich jeder die Herkunftsgeschichte von Spider-Man kennt, wird sie gar nicht erwähnt (während wir sie bei jedem neuen Batman wieder sehen müssen). In “Captain America: Civil War” wurde sie kurz angeteast, doch ansonsten wurde Onkel Ben in jeder Form ausgespart, es scheint ihn nie gegeben zu haben, außer in Easter Eggs und geschnittenen Szenen, und Peter macht, was er macht, weil er ein Avenger werden will und nicht wegen Sinn für Verantwortung. Den will man ihm im neuen Film aufzuwingen - von außen, nicht von innen - und da er immer noch 16 ist, so wenig Sinn das auch ergibt, wirkt das eigentlich nur furchtbar falsch. Es gibt Gründe, warum die letzten beiden Realverfilmungen die High School nach Film eins so schnell wie möglich verlassen haben und warum in den Comics in Spideys ersten Jahren so gut wie keiner wusste, dass er Spider-Man ist - die meisten hätten ihn aktiv davon abgehalten Spider-Man zu sein, wenn sie gewusst hätten, wie jung er wirklich ist - was Brian Michael Bendis in seinem “Ultimate Spider-Man”-Run für immer eindrucksvoll veranschaulicht hat, als Black Cat sich übergibt, nachdem sie erfahren hat, dass Spider-Man nur ein Kind ist und sie gerade dabei war einen Minderjährigen zu verführen. Das MCU aber hat kein Problem damit ein Kind mit auf Missionen zu nehmen, die es überfordern, und stellt es noch dazu so dar als wäre es falsch von Peter eigentlich nur ein normales Kind sein zu wollen. Seine Hauptmotivation für das was er tut - Aus große Kraft folgt große Verantwortung - motiviert ihn nicht, bis Tony Stark auf einmal als Onkel Ben herhalten muss, und das als ob Peter irgendetwas hätte tun können um die Ereignisse in “Endgame” zu verhindern. Und das beweist, dass die MCU-Schreiber offensichtlich nicht einmal verstanden haben, worum es in Spider-Man geht - Peters/Miles/Gwens/Pathirs/et all Schuld ist eine reale, wenn auch übertriebene Schuld, sie haben sich etwas zu Schulden kommen lassen indem sie nichts getan haben als sie etwas hätten tun können und geben sich daher die Schuld an den Tragödien, die folgten - dass sie im Grunde nicht wirklich schuld sind, tut nichts zur Sache, es geht darum, dass sie denken sie wären es und daraus einen ewigen Schuldkomplex entwickeln, der sie motiviert Helden zu sein.
Und jeder, der das nicht versteht, sollte nicht von sich behaupten Spider-Man zu schreiben. Die MCU-Version des Charakters ist vieles nicht - kein Nerd, sondern ein gutangezogener Geek, kein Fotograf oder Webdesigner für eine Zeitung, kein Außenseiter, kein zerissener Charakter, kein Grübler, niemand, der ständig an der Grenze zu Depression balanciert, kein Schuldiger, kein Clown, noch nicht mal ein besonders gewiefter Lügner. Manche mögen behaupten er wäre der Spider-Man, den die Gegenwart braucht - er ist ein It-Boy, ein Genie, im Grunde ist er Iron Man Jr., er verwendet mehr Iron Man- Spielzeug als Spider-Man Tricks, da selbst sein Spinnensinn kommt und geht, wie es den jeweiligen Regisseuren gerade passt. Er interagiert mehr mit Iron Man-Charakteren als Spider-Man-Charakteren, da May praktisch nicht existent ist und die meisten Nebencharaktere in den Filmen noch weniger mit ihren Comic-Vorbildern zu tun haben als Peter.
Vielleicht ist es das, was die Menschen wollen. Vielleicht hat der echte Peter Parker ausgedient, und wer ihn sehen will, kann immer noch auf die Comics zuzurückgreifen oder die alten Filme. Und unendliche viele Teenager scheinen sich mit diesem Peter zu identifizieren. Und das ist ja auch okay.
Aber trotzdem ist er nicht Spider-Man. Also hört bitte alle auf so zu tun als wäre er es.
#Blog#MCU#Spider-Man: Far from Home#Beware Endgame-Spoilers#Beware SM:FFH Spoilers#Spider-Man#Marvel
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Moritz Seibert über „TKKG – Freundschaft in Gefahr“
Die von Moritz Seibert inszenierte TKKG-Geschichte „Freundschaft in Gefahr“ ist das erste TKKG-Theaterstück, in dem Jugendliche in die Rollen von TKKG schlüpfen. Der Regisseur und Autor des Stücks gewährt im Interview einen tiefen Einblick in die Produktion.
Bitte stellen Sie sich kurz vor. Mein Name ist Moritz Seibert, ich bin 51 Jahre alt und habe an der Filmakademie Baden-Württemberg Filmregie und Drehbuch studiert. Heute leite ich als Intendant das ‚Junges Theater Bonn‘, das bestbesuchte Kinder- und Jugendtheater in Deutschland. Bei einigen unserer Stücke führe ich auch selbst Regie oder schreibe die Bühnenbearbeitungen von den Geschichten, die wir spielen wollen.
Was macht ein Intendant? Der Intendant ist der künstlerische Leiter eines Theaters, und bei kleineren Theatern wie unserem zugleich auch der kaufmännische Leiter. Der Intendant entscheidet, welche Stücke das Theater spielt, welche Regisseure, Bühnenbildner oder Schauspieler engagiert werden, und er macht außerdem all das, was die Leiter anderer Unternehmen auch machen müssen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich um die Rechte für ein TKKG-Theaterstück zu bemühen? Wir sind ständig auf der Suche nach geeigneten Stoffen und haben in den letzten Jahren immer mal wieder überlegt, auch TKKG auf die Bühne zu bringen. Ähnlich wie bei den ‚Drei ???‘, die wir vor zwei Jahren uraufgeführt haben, finde ich auch bei TKKG sehr spannend, dass diese Serie und die Hauptfiguren seit so langer Zeit Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen fesseln und viele Leser oder Zuhörer TKKG über Jahre und Jahrzehnte hinweg treu bleiben.
Wenn wir dann die Chance erhalten, einen derart beliebten und erfolgreichen Stoff auf die Bühne zu bringen, ist es eine besondere Herausforderung, den Kern dieser Serie zu treffen und die Erwartungen der Fans nicht zu enttäuschen, obwohl natürlich das Theater ein völlig anderes Medium ist als ein Buch oder ein Hörspiel.
Wie haben Sie zum ersten Mal von TKKG gehört? Das weiß ich nicht mehr genau, jedenfalls als Kind, ich schätze mit neun oder zehn Jahren.
Kennen Sie einige TKKG-Bücher und -Hörspiele? Ich habe leider nur ein paar verschwommene Erinnerungen aus meiner Kindheit gehabt und habe jetzt, zur Vorbereitung auf die Arbeit an dem Stück, ein paar der Bücher und Hörspiele neu kennengelernt. Zum Glück habe ich mit Oscar Kafsack einen sehr guten Berater und Ko-Autor. Er ist 14 Jahre alt und wird in TKKG auch die Rolle des Tim spielen. Er hilft mir derzeit sehr beim Schreiben des Theaterstückes und kennt praktisch alle TKKG-Fälle, die ganz alten genauso wie die neuen.
Kennen Sie die anderen beiden TKKG-Theaterstücke? Nein, die habe ich weder gesehen noch gelesen.
Seit wann arbeiten Sie bereits am TKKG-Theaterstück? Mit den ersten Überlegungen habe ich im Herbst 2017 angefangen. An der konkreten Geschichte schreiben wir seit Januar 2018, allerdings natürlich nicht die ganze Zeit – ich muss ja auch das Theater leiten und habe seitdem noch ein anderes Stück inszeniert, in dem Oscar eine der Hauptrollen spielt. Während der Probenzeit sind wir praktisch gar nicht mehr dazu gekommen, an TKKG weiter zu arbeiten.
Wie gehen Sie beim Schreiben vor? Erarbeiten Sie zunächst ein Exposé?Genau, am Anfang steht meist ein Exposé, eine etwa dreiseitige Skizze. Nachdem unserem Lizenzgeber SONY, der natürlich ein Mitspracherecht hat, das Exposé sehr gut gefallen hat, haben wir ein Treatment geschrieben. Das sind dann schon ungefähr 15 Seiten Text mit ziemlich vielen Details zur Handlung und den Figuren. Und jetzt werden die Szenen mit allen Dialogen und Details ausgeschrieben.
Arbeiten Sie häufig mit Co-Autoren? Wie funktioniert das? Ja, so oft wie möglich, immer wenn sich eine gute Konstellation ergibt. Wie das genau funktioniert ist jeweils sehr unterschiedlich. Aber die Arbeit profitiert auf jeden Fall sehr, wenn eine andere Perspektive hinzukommt und man über alle möglichen Fragen diskutieren kann.
Die Inhaltsangabe klingt bereits sehr spannend und erinnert an frühe TKKG-Geschichten, die ebenfalls das Thema Drogen mit einem weiteren damals aktuellen Thema verbinden. Was inspirierte Sie zu dieser Geschichte? Freut mich, dass der Inhalt schon spannend klingt. Theater bzw. gute Theaterstücke müssen spannend sein, damit sie das Publikum fesseln und unterhalten. Aber die Spannung eines normalen Krimis reicht mir nicht. Ein gutes Theaterstück erkennt man für meinen Geschmack auch daran, dass es Fragen aufwirft, über die man im Anschluss an den Theaterbesuch noch gelegentlich denkt oder über die man dann mit anderen spricht. Wir haben hier 2011 ein Theaterstück entwickelt, in dem es um einen Jugendlichen ging, der sich illegal in Deutschland aufhält. Drogen haben in der Geschichte damals keine große Rolle gespielt, aber die Geschichte des illegalen Jugendlichen war für mich noch nicht zu Ende erzählt, und das Thema hat aufgrund der politischen Entwicklungen der letzten Jahre zusätzlich an Bedeutung gewonnen. Der Rahmen von TKKG schien mir perfekt geeignet zu sein, um diese Geschichte weiter zu denken und aus einer völlig anderen Perspektive noch mal neu zu erzählen.
Welche Restriktionen gibt es beim Schreiben fürs Theater? Welche Vorteile hat die Bühne? Beim Schreiben für die Bühne muss man ständig mit bedenken, ob und wie das später auf der Bühne auch umsetzbar ist. Das behindert natürlich manchmal etwas. Wenn man die Geschichte als Roman oder als Filmdrehbuch schreiben würde, könnte man freier mit der Anzahl der Figuren und der Schauplätze umgehen, und sich Actionsequenzen ausdenken, die auf einer Bühne nicht überzeugend gespielt werden können. Auf der anderen Seite zwingt einen das aber zu mehr Konzentration auf das Wesentliche, auf die Figuren und ihre Entwicklung. Ich würde das also nicht als Nachteil des Theaters bezeichnen, sondern als seine Besonderheit.Der große Vorteil des Theaters ist die Besonderheit des Live-Erlebnisses und die emotionale Kraft, die daraus entsteht. Diesen Vorteil kann das Theater besonders gut ausspielen bei all den Geschichten, in denen es im Kern um die Menschen und ihre Beziehungen untereinander geht, und nicht um wilde Verfolgungsjagden oder laute Explosionen.
Ist das Theaterstück fertig geschrieben? Im Moment ist noch nicht mal die erste Fassung ganz fertig. Heute (18.07.2018) habe ich eine Szene aus dem zweiten Akt zwischen Tim, Gaby und Gabys Vater geschrieben und hab’ sie gerade Oscar geschickt. Bis zum Probenbeginn Mitte August wird es eine zweite Fassung geben, aber die ist natürlich auch noch nicht endgültig. Während der Proben ergeben sich immer noch Veränderungen am Stück, und auch nach der Premiere ändere ich manchmal noch Szenen, wenn ich in den Vorstellungen merke, dass etwas nicht funktioniert oder mir eine neue gute Idee kommt.
Bisher verkörperten immer erwachsene Schauspielern im Theater TKKG. Was erwartet den Theaterbesucher, der bisher keine Jugendtheatervorstellungen besuchte? Ganz generell glaube ich, dass gut ausgewählte und professionell angeleitete jugendliche Darsteller bei der Darstellung jugendlicher Figuren jungen erwachsenen Schauspielern überlegen sind, weil sie authentischer wirken, und weil sie die Identifikation für ein jugendliches Publikum sehr erleichtern. Die Jugendlichen bringen viel von sich selbst in die Rollen und die Stücke ein und bereichern sie dadurch sehr. Davon abgesehen dürfte das Publikum keinen großen Unterschied feststellen, jedenfalls keinen negativen, denn alle erwachsenen Rollen werden von professionellen erwachsenen Schauspielern gespielt, und auch das Team drumherum besteht aus Profis.
Das Theaterstück wird ebenfalls auf anderen Bühnen gespielt. Ergeben sich daraus Restriktionen? Wir spielen alle unsere Stücke grundsätzlich nicht nur in unserem eigenen Theater in Bonn, sondern auch auf Gastspielen fast im ganzen Bundesgebiet. Daher müssen wir immer darauf achten, dass das Bühnenbild so gebaut wird, dass es gut zerlegt werden kann und in alles in einen LKW passt. Das sind wir aber seit vielen Jahren so gewohnt, das ist kein Problem.
Für wie wichtig halten Sie das Bühnenbild und die Kostüme? Da die Geschichte in der Gegenwart und in unserem Alltag spielt, spielen die Kostüme bei diesem Stück keine so große Rolle. Das Bühnenbild ist bei TKKG deshalb kompliziert, weil wir die Geschichte fast filmisch erzählen wollen, mit sehr schnellen Ortswechseln und Parallelhandlungen an verschiedenen Orten. Das wird noch sehr spannend, ob uns das so gelingt wie ich es mir im Moment vorstelle.
Was kommt zuerst: die Kostüme oder die Darsteller? ‚Zuerst‘ im Sinne der Abläufe: Bei einem Stück wie TKKG ganz klar die Darsteller. Es muss ja nichts aufwändig angefertigt werden wie bei einem Märchen mit phantastischen Tierwesen oder einem historischen Stoff.
War es schwer alle Rollen zu besetzten? Ja, die richtige Besetzung zu finden, ist immer eine der schwierigsten Aufgaben bei einem neuen Stück.
Für die Rollen der Erwachsenen haben wir in unserem Profiensemble hervorragende Besetzungen gefunden.
Und einige der jugendlichen Rollen konnten wir schon lange vor Probenbeginn mit Jugendlichen aus unserem Nachwuchsensemble besetzen, zum Beispiel Fabiola als Gaby und Oscar als Tim. Die Rollen von TKKG werden aber von insgesamt drei Besetzungen alternierend gespielt, daher haben wir im Frühjahr ein umfangreiches Casting durchgeführt, und es hat einige Wochen gedauert, bis wir die richtigen Schauspieler für alle Rollen gefunden haben.
Wie viele Menschen sind mit der Realisierung des Theaterstücks in Etwa beschäftigt? In der Probenzeit bis zur Premiere wird der ganze Betrieb mit seinen etwa 30 Mitarbeitern daran mitwirken. Dazu kommen die insgesamt 12 jugendlichen Darsteller, der Komponist und noch der eine oder andere Freiberufler. Alles in allem werden rund 50 Menschen mitgewirkt haben, schätze ich.
Werden Geräusche und Musik wie bei einem Hörspiel abgespielt oder entsteht alles live? Es wird so viel wie möglich live auf der Bühne gemacht, aber ohne Musik und Geräusche vom Band werden wir sicher nicht auskommen.
Gab es besondere Ereignisse während der Proben? Jeder Probentag ist besonders und ständig passieren überraschende Dinge. Auf der Bühne und drumherum. Aber ein großes herausragendes Ereignis hat es innerhalb des Theaters und des Team eigentlich nicht gegeben. Die schrecklichen Ereignisse in Chemnitz haben uns natürlich auch sehr beunruhigt. Sie haben uns noch darin bestärkt, unsere TKKG-Geschichte zu erzählen, in der es ja zentral um Empathie und Mitgefühl geht und um die Verantwortung, die wir für Schwächere tragen. In unserem Stück übernimmt Tim diese Verantwortung, obwohl ihn niemand dazu zwingt und obwohl er einen hohen Preis dafür zahlen muss.
Freuen Sie sich auf die Premiere? Ja, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt, freue ich mich darauf, das Ergebnis unserer Arbeit dem Publikum zu zeigen.
Was gefällt Ihnen am fertigen TKKG-Theaterstück am Besten? Schwer zu sagen, so mitten in den Endproben… Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, einen aufregenden Kriminalfall zu erzählen, bei dem sowohl die Spannung als auch die Komik in erster Linie aus dem Verhältnis der Figuren zueinander entstehen. Wenn das gelungen ist, wird das Stück das Publikum nicht nur gut unterhalten, sondern auch bewegen und zum Nachdenken anregen, und das ist jedenfalls unser Ziel. Ob wir es erreicht haben, muss aber das Publikum beurteilen.
Die Fragen wurden zwischen Juli und September 2018 gestellt und beantwortet. Weitere Informationen zum TKKG-Theaterstück unter: video.TKKG-Site.de
#Moritz Seibert#Oscar Kafsack#TKKG#Theater#Junges Theater Bonn#JTB#Freundschaft in Gefahr#Theaterstück#Fabiola Mon de la Fuente
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XII - Mit wem würdest du gerne eine Beziehung eingehen (oder wieder eingehen)?
Ich weiß nicht, ob es jemanden gibt, mit dem ich wieder eine Beziehung aufnehmen will. Ich weiß auf jeden Fall, dass diese Beziehungen anders sein würden, als sie es waren, bevor sie zu Ende gingen. In der Zeit, in der ich keine Beziehungen mit diesen Menschen hatte, sind sie und ich zu anderen Personen geworden. Das führt mich zu der anderen Frage.
Ich würde gerne mit verschiedensten Menschen eine Beziehung aufnehmen. Nicht unbedingt Liebesbeziehungen, obwohl ich diese auch nicht ausschließe. Ich bin mir sicher, dass es einige Menschen gibt mit denen ich gerne eine Beziehung aufnehmen würde. Aber ich glaube, dass diese Frage konkrete Personen meint.
Da fallen mir erst einmal einige Leute ein, die ich zwar als meine Freunde zähle, aber noch nicht sehr gut kenne. Mit diesen Menschen würde ich sehr gerne eine tiefere Beziehung eingehen.
Ich weiß nicht, ob ich hier über meine Exfreundin schreiben soll. Wahrscheinlich, weil ich mich vor der Antwort fürchte. Aber es soll so sein. Die Fragen vor denen ich mich fürchte sind die, die mir am meisten weiterhelfen.
Also: Ich mag sie immer noch. Ich habe lang und breit erklärt (vielleicht nicht in diesem Blog) warum ich sie noch immer liebe und warum ich sie immer geliebt habe. Ich habe auch bereits darüber geschrieben warum man jemanden, in dessen Leben man keinen Platz mehr hat oder nicht mehr denselben Platz, trotzdem noch lieben kann, obwohl man ihn gehen lassen muss.
Die Frage ist: “Will ich wieder eine Liebesbeziehung oder irgendeine andere Form von Beziehung zu ihr aufnehmen?”
Eine Liebesbeziehung scheint mir eigentlich fast unmöglich. Ich will sie nicht mehr. Es tut weh das zu schreiben. Warum? Weil ich es jetzt gerade zum ersten mal geschrieben habe. Weil das ein Schritt zur Wahrheit ist. Und der Weg zur Wahrheit tut nun mal weh. Wir beide sind inzwischen andere Menschen, als wir es vor einem oder zwei Monaten waren. Wir haben beide verschiedenste, wichtige Erfahrungen gemacht, die sich nicht gleichen und nicht dieselben sind, die man aber nur alleine machen kann. Ich weiß auch, dass ich jetzt ein Mensch bin, der die Macht gehabt hätte die kaputte Beziehung zu reparieren. Aber das hätte ich in der Vergangenheit machen müssen. Ich bin in der Gegenwart. Hier sind wir beim Thema Reue, über das ich auch schon geschrieben habe. Die Was-Wäre-Wenn Geschichten. Über die denke ich nicht nach. Ich habe vorher geschrieben, dass ich sie immer noch liebe. Wie kann das funktionieren, wenn ich nicht mehr mit ihr zusammen sein will. Ich will, dass sie ihren Weg geht. Ich weiß, dass sie noch nicht der Mensch ist, der sie sein will oder sein kann. Ich weiß, dass sie noch einige Dinge hat, mit denen sie alleine kämpfen muss und ich sehe ein, dass ich ihr dabei nicht helfen kann. Ich muss ihr das alles alleine zutrauen. Ich weiß, dass sie das kann und mich nicht dabei braucht. Dass sie dazu keinen braucht. Das ist Liebe.
Kann ich eine normale Beziehung mit ihr eingehen? Auf freundschaftlicher Basis. Ich weiß es nicht. Ich wäre nicht ihr bester Freund. Ich wäre ein “sehr guter” Freund oder sowas. Einer, mit dem man sich manchmal auf einen Kaffee trifft oder dem man irgendwelche lustigen Sachen schickt. Für einen kleinen Lacher zwischendurch. Diese Art von Freund ist ersetzbar. Ich will nichts sein, dass auch nur im Geringsten ersetzbar ist. Dafür bin ich mir selbst zu viel wert. Das habe ich nicht verdient. Auch wenn ihr das wehtun würde könnte ich das nicht machen. Dafür muss ich mir selbst einfach zu kostbar sein. Einem solchen Freund erzählt man nicht alles. Man erzählt ihm nichts persönliches. Ich kann verstehen, dass es inzwischen Dinge gibt, die sie mir nicht mehr sagt. Warum sollte sie auch? Aber ich war es gewohnt, dass ich alles über diesen Menschen erfahre. Alles andere schafft nur noch mehr Distanz. Alles andere schafft vielleicht eine platonische Nähe, aber eigentlich nur noch mehr Distanz. Und ich will nicht, dass sie so weit von mir weg ist. Auch wenn das heißt, dass ich weg sein muss. Ich weiß grade gar nicht, ob das überhaupt Sinn ergibt.
Das wars mit dieser Frage.
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Schnapsregalromantik: Ein Berliner Abend
Mitte Dezember, Nachmittags kurz vor fünf Uhr, es ist kalt und windig und ich sitze auf dem Rücken Luzifers. Er richtete seinen Blick auf den Bahnhof.
“Was tun wir hier, mir ist kalt, kannst du nicht woanders hinfliegen, wo es wärmer ist ?”, fragte ich vor Kälte zitternd.
Er hielt seinen Zeigefinger vor meinen Mund und sagte: “Bleibe still, konzentriere dich und schaue zu, du wolltest ja den Sinn hinter all dem verstehen.”.
Da stieg ein junger Mann aus der U-Bahn aus, er sah mürrisch aus. Der schlanke Mann, mit dem knochigen Gesicht und dem Mutti Pullover und dem Rucksack aus Stoff sah wie ein alter Freund von mir aus, mir kam jedoch nicht bei, wer das war. Er lief die Treppe herunter, ging schließlich durch den Ausgang und wartete an der roten Ampel. Nachdem er die Straße überquerte, betrat er den Späti um die Ecke. Er wusste schon genau was er kaufen wollte und wo es in den verschiedenen Regalen platziert ist. Er ist schon ein Stammkunde. Die Verkäuferin erkannte ihn. “Na sach mal, wo bis'n du denn jewesen. Ick hab dich seit bestimmt August nisch mehr jesehen”, sagte sie laut in ihrem berlinerischem Dialekt. Er hasste nichts auf der Welt mehr als Dialekte, nicht nur den der Berliner, sondern alle Dialekte und Akzente, obwohl er selbst mit einer leicht verfärbten Sprache sprach. Es war nicht wirklich ein Akzent; ein eigentümliches Etwas, so ein Sachverhalt für Sprachexperten, ein einzigartiges Exemplar, nirgends einzuordnen. “Ich war beschäftigt, hier und da, ich war auch kurz weg.”, sagte er. “Das wäre alles..” “Na, wie immer halt wa? Wodka und Mate. Aber warum der teure Wodka diesmal?”, fragte die Verkäuferin. “Nichts besonderes, die Flasche sieht hübsch aus, und ich möchte was Neues probieren.” “Dit macht drei Euro sechzig.”, sagte sie, und begann die Flaschen zu scannen. Ich fand das seltsam, bestimmt arbeitet sie seit langem in diesem Späti und kennt die Preise schon auswendig. Komisch dachte ich mir.
Sie zeigte ihm eine Tüte, ob er die auch mitnimmt; er schüttelte den Kopf, nein. “Sach ma, ist heute wat?” “Wie meinst du das?” “Ist ja noch nisch 17 Uhr und fängst an zu saufen!. Da musset nen Grund dafür jeben, weeßte?” “Ach so, so meinst du das.”, lachte er dabei, bevor er fortfuhr: "Nein, heute ist nichts Besonderes. Die Sonne ist schon untergegangen, da kann man ruhigen Gewissens trinken.“ "Schade!”, sagte sie und setze sich auf ihren Stuhl. “Ick dachte, es jibt ja irgendwo ne Party oder so, ick mach ine Stunde Feierabend und hab Lust wat zu machen, weeßte? Ick war seit langem nisch mehr feiern, und dich kenne ick ja schon.” “Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, das ist nur mein Feierabend Getränk, ich gehe gleich nach Hause.”, sagte er während er seinen Drink mischte. “Dit macht ja nüscht, auch Zuhause kann man gut feiern."
Er lächelte und wünschte der Verkäuferin einen schönen Feierabend und ging raus, während sie seinen Gang aus dem großen Glasfenster beobachtete.
Sie dachte, er verstand ihre diskrete Botschaft nicht, und er hoffte, dass sie glaubte, dass er sie nicht verstanden hätte. Luzifer breitete seine Flügel aus und flatterte mit ihrer breiten Weiße in der kalten Luft. "Komm, steig auf!”, sagte er. “Wir ziehen weiter!”.
Der junge schlanke Mann, lief über die Ampel zur Oberbaumbrücke. Vor ‘Musik und Liebe’ stoppte er für eine Weile und drehte sich eine Zigarette, und weil er darin miserabel war, war sie die primitivste aller gedrehten Zigaretten. Er macht immer denselben Fehler; er nutzt den Brösel, was allein schon schwierig ist für das Drehen, er leckt das Papier auch nicht ausreichend, und deshalb ist das Papier beim Anzünden trocken, löst sich auf, und der Tabakbrösel fliegt dann überall herum. Die primitiv gedrehte Zigarette ging also auf und der Brösel flog überall, er ärgerte sich deswegen und fluchte laut: “verdammte Kacke!”, trat dabei auf einen Hundehaufen. Er blieb kurz stehen und versuchte die Situation zu begreifen, reckte anschließend seine Fußsohle angeekelt empor. “Scheiße!”, sagte er dann leise in sich hinein.
Er begriff also, wie der Abend aussehen wird; die Beschissenheit der Dinge zeigte sich allmählich.
Er lief weiter auf der Brücke, kurz vor der Mitte drehte er sich zur Seite und blickte Richtung Osten, da stand der Molecule Man und schaute in seine Seele hinein. Sein eiserner Blick machte ihn nervös. Der kalt feuchte Wind blies ihm ins Gesicht und die Mütze vom Kopf. Es war erfrischend. Er lauschte, wie die Spree geräuschlos den Ekel der Großstadt davontrug. Ohne die glitzernde Reflexion des Neonlichtes auf den winzigen dünenförmigen Wellen, konnte man gar nicht erkennen, ob da ein Fluss fließt, oder ein tiefer Abgrund der Hundenstadt ruht.
“Mir ist langweilig!”, sagte ich. “Du wolltest doch Antworten haben!”, schrie Luzifer. “Ja, was soll man hier verstehen?, ein Mann der nicht mal eine Zigarette drehen kann. Das ergibt doch keinen Sinn.”
Luzifer nickte zu mir, dass ich auf seine Flügel aufsteigen soll. Ich tat das. Wir flogen durch Friedrichshain, über die Kopernikus Straße, und landeten auf der Tram Elektroleitung. Ich hatte zum ersten Mal keine Angst. Weder vorm Fliegen noch vor der Hochspannung, nicht mal vor Luzifer selbst, der Böse aller Bösen. Luzifer zeigte auf einen älteren Herr vor einem Späti, der sein Bier sitzend genoss. Auf ihn zu kam der junge Mann.
“Capito! Mein alter Freund wie geht’s dir?”
Ich fand das seltsam, entweder flogen wir langsam, oder der Mann war abartig schnell. Komisch, dachte ich mir.
Der ältere Herr rührte sich nicht vom Fleck. Der junge Mann fasste ihm am Schulter an und sagte: “Capito! Ich bin’s Nafri, hast du mich vergessen oder was? Wir haben uns doch in Prenzlauer Berg bei Bruder Ömer getroffen, du hast mich immer ausgelacht, dass ich Beck’s Lemon getrunken habe, und ich dich, dass du Sternburg gesoffen hast.”.
Der ältere Herr drehte sich zu Nafri und sagte: “Ist ja gut, setze dich doch!”. “Ich hole mir noch Wodka-Mate.”, sagte Nafri. “Erzähl mal, wie geht’s dir? Was machst du in Friedrichshain? Bist du umgezogen, oder hast du dich mit Ömer gestritten?” “Ich bin tatsächlich umgezogen, Ömer’s Dönerladen gibt’s nicht mehr; seinen Vertrag wollte der verdammte Brite nicht mehr verlängern, und statt dem Späti da gibt’s bald ein Deli-Restaurant.” “Krass!”, sagte Nafri. “Aber dir geht’s gut?” “Warum soll mir nicht gut gehen?”, sagte Capito. “Meine Rente wurde 37,50 Euro pro Monat erhöht, und ich musste deswegen umziehen, weil mein Wohnungsmietvertrag somit nicht mehr gilt, nun zahle ich 150 Euro mehr monatliche Miete, dafür habe ich aber ein Fenster im Bad. Ist alles doch super. Der Sterni kostet hier zwar 1,50 Euro, weil ich aber ein Stammkunde geworden bin, bekomme ich die Flasche für nur einen Euro.”
“Du kannst doch bei Aldi eine Kiste kaufen. Da sparst du mächtig.”, erwiderte Nafri. “Und dann? trinke ich zuhause allein vor dem Fernseher und schaue mir RTL an, nicht wahr?”, schrie Capito. Er nahm einen Schluck und erzählte weiter: “Wenn alle sechs Stammkunden bei diesem Späti so machen, was soll der Betreiber dann tun? Er schließt, und hier wird stattdessen noch ein Steakhaus oder ein Glutenfreies Café öffnen. Ne, das tue ich nicht.” “Aber du hast doch nicht genug Geld, oder?”, fragte Nafri. “Ach, was soll’s ! Das Schiff sinkt irgendwann!”, sagte Capito lächelnd.
Nafri verstand nicht was er meinte, schaute nur irritiert und sagte nichts.
Ein paar Minuten waren vergangen, ohne dass einer von beiden ein Wort sagte. Nafri beobachtete die an ihm vorbei laufenden Frauen, und Capito glotze seine Bierflasche so an, als spreche sie mit ihm elbisch.
“Weißt du, was sie mir beigebracht hat?”, sagte Capito ohne seinen Blick von der Flasche zu wenden. “Wen meinst du?”, sagte Nafri. “Zum einen: Man soll keinen anlügen, nicht weil es eine Tugend ist, sondern weil es einem schlechthin scheiß egal sein soll, was Leute über einen denken. Und zum anderen: Das Schiff sinkt irgendwann, und egal ob du dann in der Kajüte sitzt mit dem verrosteten Fernrohr in der Hand und dem Kapitän Hut auf dem Kopf oder auch ob du am Mast fest klemmst und den Tod in die Augen schaust, wirst du mit dem Schiff untergehen. Alles läuft Richtung Abgrund, alle Schiffe werden sinken. "Ich weiß immer noch nicht, wen du meinst! Wer ist 'sie’, die dir das beigebracht hat?”, fragte Nafri irritiert. Capito stand auf ohne etwas zu sagen und ging. Nafri betrachtete ihn beim Weggehen und wartete auf einen Abschied Satz. Capito lief mit sinkendem Blick weiter ohne ein Wort zu sagen oder sich umzudrehen. Nafri betrachtete ihn weiter und wartete auf ein Abschiedswort. Als Capito um die Ecke bog, hoffte Nafri nur noch auf eine Abschied Geste; vergeblich.
Ich schaute Luzifer an, zuckte mit dem Kinn fragend, was ich aus der Szene verstehen sollte. Er sagte nichts.
Nafri trank seinen Wodka aus, kaufte noch eine Flasche Rotwein, und ging. Er lief die Straße hoch zur Kreuzung mit der Warschauer Straße, da wartete er an der Haltestelle auf die Tram, er wollte scheinbar nach Hause. Der Anzeigetafel zeigte sechs Minuten, darunter lief ein Satz, ich konnte aber nicht erkennen, was geschrieben war.
“Ein paar Minuten Verspätung.”, sagte Luzifer. Ich fand das seltsam, er kann auch Gedanken lesen, dachte ich mir. “Ja! Gewiss.”, sagte Luzifer darauf.
Nafri versuchte gerade so eine neue Zigarette zu drehen, als eine Hand ihm ein geöffnetes Schachtel Marlboro vor der Nase hielt.
Es war die Frau vom Späti. Sie lächelte ihn an und sagte: “Nimm doch eine!”
Er nahm sich eine Zigarette und fing an zu rauchen. “Danke dir!”, sagte er.
“Na, ein Date würde ich mal sagen!”, sagte die Frau. “Wie bitte?”, fragte Nafri. “Na, der Wein, du hast doch ein Date, warum denn sonst hast eine Flasche dabei.”, sie sprach hochdeutsch diesmal. “Nein nein.”, sagte Nafri lachend. “Das ist für mich, ich trinke halt gerne Wein.” “Eine Flasche Wein für dich allein? Am Samstagabend? Lüge mich doch nicht an, du!” “Das ist mein Ernst, ich gehe echt nach Hause, da wartet auch keiner beziehungsweise keine auf mich. Ich schaue mir einen Film an, und trinke die Flasche aus, dann penne ich.”, erwiderte Nafri. “Klingt doch nett. Ich habe auch nichts vor heute, und könnte einen Film gut vertragen.”, sagte die Frau und schaute Nafri in die Augen. Nafri lächelte. “Wir kennen uns ja schon, da habe ich vor dir keine Angst, weißt du?”, sagte die Frau anschließend. “Wir kennen uns nicht, wir haben uns nur ein paar Mal gesehen, ich könnte ein Psycho sein, ein Mörder. sich kennen, sagt man erst nach einem Kennenlernen.”, sagte Nafri mit einem miesen intellektuellen Ton. “Das kann man ja noch tun”, antwortete die Frau und grinste.
Nafri könnte nichts mehr sagen.
“Entschuldige bitte, manchmal bin ich aufdringlich, ich fand dich aber immer nett! Wie dem auch sein mag, ich wünsche dir einen angenehmen Abend, man sieht sich dann, ja!”, sagte die Frau.
Die Tram war gerade an der Ampel, etwa 100 Meter entfernt. Nafri lächelte der Frau nur zu, und es herrschte eine unangenehme Ruhe an der lauten, überfüllten und dreckigen Haltestelle.
Eher die Tram in die Haltestelle einfuhr, wendete sich Nafri der Frau zu und sagte: “Ich hoffe, du hast zwei Weingläser Zuhause!” Die Frau lächelte und nickte und sie stiegen in die Tram ein.
Ich wendete mich Luzifer zu, er war aber nicht mehr da. Ich hörte jemanden schreien, es war eine weibliche Stimme: “Junger Mann! bewegen Sie sich nicht, es ist gefährlich!”
Ich begriff nichts. Ich schaute verunsichert unter mir, da standen drei Polizisten und versuchten die Straße zu sperren.
“Junger Mann! geht’s Ihnen gut? sind Sie verletzt?”, schrie die Polizistin nochmal. “Die Feuerwehr ist gleich da, bewegen Sie sich nicht, das sind Hochspannungsleitungen, bewegen Sie sich nicht, alles wird gut!” Ich begriff endlich, dass Sie mich ansprach. Mir wurde es schwindelig.
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Chemtrails und Co.: "Verschwörungstheorien sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen"
Chemtrails (Symbolfoto oben), Reptiloiden, hohle Erde: Verschwörungstheorien scheinen sich immer weiter auszubreiten. “Sie sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen”, sagt der Journalist und Psychologe Sebastian Bartoschek. Seit vielen Jahren befasst er sich mit Verschwörungstheorien, 2013 erhielt er für seine Dissertation zu dem Thema den Doktortitel. Einige Theorien seien harmlos, sagt der Fachmann, der auch für die Ruhrbarone schreibt. Andere hingegen bereiten ihm Unbehagen. Wir haben mit Sebastian Bartoschek über Verschwörungstheorien und -theoretiker gesprochen, über Medien und über (fehlendes) Vertrauen.
“Bildung kann vor Verschwörungsglaube schützen”
euronews Herr Bartoschek, man hat den Eindruck, Verschwörungstheorien werden immer stärker. Stimmt das oder trügt dieser Eindruck?
Sebastian Bartoschek Das wissen wir nicht. Was wir wissen ist, dass sie sichtbarer werden und dass sie mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Aber es fehlen uns Erhebungen aus der Zeit vor den sozialen Medien, um das vergleichen zu können. Mein subjektiver Eindruck ist, dass es mehr geworden ist. Als ich 2008 anfing, mich mit dem Thema wissenschaftlich zu beschäftigen, war es eine Randgruppenthematik. Mittlerweile ist es das eindeutig nicht mehr.
euronews Und es ist kein Phänomen der Ungebildeten, der Abgehängten. Auch viele Akademiker glauben in der ein oder anderen Form an Verschwörungstheorien.
Sebastian Bartoschek Bildung ist zunächst einmal eigentlich ein beschützender Faktor. Aber Michael Shermer hat das mal ganz gut analysiert. In seinem Buch Why people believe weird things geht er auch auf die Gebildeten ein und zeigt, dass gerade sie den Wunsch haben, einen Wissensvorsprung durch besonderes Wissen zu besitzen. Deshalb sind viele von ihnen für gewisse Verschwörungstheorien offen. Was den Zusammenhang angeht, so gibt es mittlerweile Studien, die alle drei Sachen belegen. Es gibt Studien, die sagen, es gibt keinen Zusammenhang, meine Dissertation kam zu dem Ergebnis, es gibt einen Zusammenhang, und dann gibt es eine ganz aktuelle Studie, die sagt, wir wissen es eigentlich nicht. Aber wichtiger als Bildung ist die Selbstwirksamkeit. Also, wie wirkmächtig erlebt sich jemand in seinem Leben. Und das ist bei Menschen mit hoher formaler Bildung eher der Fall, etwa, weil sie die besseren Jobchancen haben, aber auch die können natürlich anfällig sein.
Michael Shermer bei TED
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euronews Ist der Begriff “Verschwörungstheoretiker” nicht zu weit gefasst? Da sind einmal Leute, die an Chemtrails glauben, an Reptiloide, also an Dinge, wo vermutlich die allermeisten sagen würden, das ist vollkommen absurd. Aber dann werden vielfach auch Menschen, die die Nato, den Westen kritisieren, in den Verschwörungstopf geworfen. Ist das gerechtfertigt?
Sebastian Bartoschek Ich bin jemand, der den Begriff sehr weit fasst und dafür auch Kritik einstecken darf und durfte. Die Frage ist, wo ziehen wir die Grenze. Es gibt Kollegen, die den Begriff “Verschwörungstheorie” grundsätzlich ablehnen und von “Verschwörungsideologien” sprechen, weil sie sagen, Theoriemerkmale werden nicht erfüllt. Das sehe ich etwas anders. Spannend ist die Frage der Widerlegbarkeit. Nehmen wir die Nato-Kritik. In dem Moment, wo mir Leute erzählen, dass “der Westen” und “die USA” gefährlich an Russland heranrücken, bin ich relativ sicher, dass ich hier im Bereich der Verschwörungstheoretiker bin. Wenn jemand dagegen sagen würde, er fand zum Beispiel das Nato-Manöver Anakonda im vergangenen Jahr aus den und den Gründen nicht so gut, dann ist das natürlich legitime Kritik.
euronews Wo ziehen Sie da die Grenze zwischen berechtigter Kritik und Verschwörungstheorie?
Sebastian Bartoschek Meine Grenze ist es, wenn zum Beispiel ein größerer Plan vermutet, der geheim ist. Wenn man jetzt sagen würde, die Nato will Präsenz an ihrer Ostgrenze zeigen, dann ist das für mich keine Verschwörungstheorie, sondern genau das, was die Nato auch selber in ihren Pressemitteilungen geschrieben hat. Wenn aber jemand von irgendwelchen Überfallsphantasien anfängt, dann wird das ganze verschwörungstheoretisch. Aber die Grenze ist nicht wirklich trennscharf zu ziehen, wenn man den Begriff so weit fasst, wie ich. Andere Kollegen benutzen eben den Ideologiebegriff oder gehen nur auf Sachen ein, die falsch sind an Verschwörungstheorien. Da sage ich dann wieder, dass ich schlecht beurteilen kann, welche Verschwörungstheorie stimmt und welche nicht. Klar, die Sache mit den Reptilien-Aliens und der hohlen Erde, da sind wir uns wohl einig, dass das Müll ist. Aber es fängt schon bei Kleinigkeiten an: Ich bin mal der Theorie nachgegangen, dass die Autohersteller keinen rostfreien Stahl für ihre Auspuffe verbauen, weil sie die durch die sogenannte geplante Obsoleszenz die Umsätze erhöhen wollen. Dazu kriegen Sie keine Auskünfte von Automobilherstellern, so dass man wissenschaftlich sauber sagen müsste, ich weiß es nicht.
Fakten ade, Glauben juchhe
euronews Es geht bei Verschwörungstheorien ja sehr oft nicht so sehr um Fakten, sondern vielmehr darum, woran wir glauben wollen. Wie gehen wir mit diesem Glauben um?
Sebastian Bartoschek Meiner Meinung nach sollten wir damit anders umgehen, als wir das viele Jahre lang getan haben. Wir haben versucht, Glauben durch Argumente zu widerlegen, und das funktioniert nicht. Man kann Gefühle nicht durch Fakten zurückweisen. In dem Moment, in dem eine Verschwörungstheorie oder ein Glaube eine emotionale Funktion erfüllt, müssen wir auch mit Emotionen reagieren.
euronews Nehmen wir mal ein Beispiel: Auch uns bei euronews wird gerne mal vorgeworfen, für die Nato, für den Westen, die USA zu schreiben. Da sagen wir als Redakteure natürlich erst mal, das ist falsch. Aber wenn man nun fragen würde, ob wir Redakteure denn wirklich wüssten, ob unser Chef nicht doch heimlich mit der CIA telefoniert, dann müssten wir – so hanebüchen der Vorwurf auch sein mag – wohl sagen: Nein, das wissen wir nicht, es könnte durchaus sein, auch wenn es ausgesprochen unwahrscheinlich ist. Wie würde in solch einem Gespräch eine emotionale Argumentation aussehen?
Sebastian Bartoschek Emotional wäre es, sich auf die Sache mit dem Chef gar nicht erst einzulassen und zu fragen: “Glaubst du, dass ich lüge? Willst du mir sagen, dass ich bewusst falsche Nachrichten verbreite? Machst du alles, was dein Chef dir sagt? Selbst wenn mein Chef mir sagen würde, schreib’ für die Nato, wie kommst du dazu mir zu unterstellen, dass ich das tue?”
euronews Dann könnte man entgegnen, weil wir als kleine Rädchen gar nicht mitbekommen und mitbekommen sollen, was wirklich passiert.
Sebastian Bartoschek Da würde ich dann den Bogen weiter spannen und fragen: “du glaubst, ich bin zu dumm um mitzubekommen, was ich schreibe? Du kriegst das aber mit?” So holt man das ganze auf eine Ebene, die emotional erlebbarer ist.
Vortrag von Sebastian Bartoschek zu Verschwörungstheorien
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euronews Können wir also die Idee vergessen, Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, mit Argumenten und Fakten zu überzeugen?
Sebastian Bartoschek So ganz auch nicht. Ich habe ein Zweistufen-Modell. Dieses geht davon aus, dass eine Verschwörungstheorie am Anfang der – und das klingt etwas hochtrabend – Integration dissonanter Fakten dient. Man hat zum Beispiel etwas beobachtet, das man sich nicht so recht erklären kann, und dann kommt die Verschwörungstheorie, und auf einmal ergibt alles einen Sinn. Ich sehe, dass die Fahne auf dem Mond flattert, auf dem Mond gibt es aber keinen Wind, also sage ich, aha, das wurde in einem Filmstudio auf der Erde gedreht. So lange ich in diesem Bereich bin, bin ich der Widerlegung durch Fakten zugänglich. Wenn also jemand sagt, die flattert gar nicht im Wind, sondern das ist eine Nachschwingung, weil das eine Alufolie war und es auf dem Mond keinen Luftwiderstand gibt, weswegen die Flagge so lange schwingt, dann nehme ich das an. In dem Bereich ist es also wichtig, dass wir mit Fakten arbeiten und Fakten präsentieren. Wenn wir aber merken, es geht dem anderen gar nicht mehr um Fakten, sondern er sagt, “das passt ja auch zur ganzen Mondverschwörung, denn die Amerikaner betrügen ja schon immer die Menschen und man weiß ja auch, die ganzen Ostküstejuden beuten uns aus” und so weiter, dann sind wir in einem Bereich, in dem es nicht mehr um Fakten geht, sondern um Glauben, um Ideologie. Und da werden Sie auch mit Fakten nichts mehr reißen können.
“Ich bin für einen faktenbasierten Populismus”
euronews Welche Auswirkungen hat so etwas für unseren Alltag?
Sebastian Bartoschek Ich finde, das haben wir in den letzten zwei Jahren bei vielen AfD-Behauptungen zu Flüchtlingen gesehen. Da habe ich den Kollegen immer wieder gesagt: es bringt nichts, wenn ihr jetzt noch den zehnten Fakten-Check raushaut. Es ist ja schön, dass ihr den Fakten-Check macht, und es kommt immer dabei raus, die Behauptungen der AfD stimmen nicht. Aber natürlich wird jeder, der nicht an den Fakten interessiert ist, sagen: Ist ja klar, dass das bei euch rauskommt, da ihr ja Teil der ganzen großen Verschwörung seid. Deswegen: Geht auf die emotionale Ebene. Und so langsam machen wir uns auch auf den Weg. Wir dürfen die Fakten nicht komplett verlieren, aber ich bin für eine Art faktenbasierten Populismus. Das heißt, wir müssen zum einen Fakten präsentieren, zum anderen diese Fakten aber emotional vermitteln.
euronews Wir können also die Leute knacken, wenn wir über die emotionale Schiene gehen? Es muss ja einen Weg geben. Teilweise klingt es so, als seien sie hoffnungslos verloren, aber damit kann sich doch niemand zufriedengeben, oder?
Sebastian Bartoschek Also, ein Teil ist hoffnungslos verloren. Das muss man ganz klar sagen. Es sind nicht viele, aber es gibt eben die, die wir in der Extremismusforschung “Menschen mit geschlossenem Weltbild” nennen. Die können Sie nicht mal eben knacken. Einen Teil kann man also schlicht nicht erreichen. Das ist schade aber nicht schlimm für die Gesamtgesellschaft. Was die anderen angeht: Die sollten wir durch Fakten und durch Gefühle zu erreichen versuchen. Und dann müssen wir schauen, was passiert. Wir dürfen nicht anfangen, Fakten umzudeuten, nur um den Leuten entgegenzukommen. Das wird oft falsch gemacht. Wenn man sagt, man muss die Sorgen der Menschen ernstnehmen, dann verstehen das viele falsch als, wir müssen anerkennen, dass es eine vernünftige Grundlage für diese Ängste gibt. Ernstnehmen heißt, wir müssen anerkennen, dass diese Ängste da sind und nicht versuchen, sie einfach wegzudefinieren. Ob wir dann gewinnen können, weiß ich nicht. Das letzte Jahr hat mich an vielen Stellen sehr frustriert, so dass ich sagen muss, ich weiß es nicht. Aber es bleibt uns ja nichts anderes übrig.
euronews Da klingt ein gewisser Pessimismus durch.
Sebastian Bartoschek Ich muss ehrlich sagen: Mich hat die Trump-Wahl komplett weggewischt. Das habe ich so nicht kommen sehen. Es hat mir aber auch gezeigt, dass wohl irgendetwas in der Kommunikation schiefläuft. Ich habe versucht, das für mich zu ändern. Ich habe das Gefühl, dass immer mehr auf den Zug aufspringen, etwas anders machen zu wollen. Da im Internet und in den sozialen Medien ein unglaublicher Hass Standard geworden ist, will ich dieses Jahr den Realitätsabgleich machen und mehr nach draußen gehen und mal schauen, ob das überhaupt so stimmt. Denn meine Erfahrung ist, wenn man auf diese Leute trifft, dann sind die oft gar nicht so. Mehrheitlich sind diese Leute im bürgerlichen Leben völlig unauffällig.
euronews Sie haben die Wahl angesprochen, Wahlen finden im Geheimen statt, man ist, ähnlich wie im Netz, weitgehend anonym. Genau in solchen Momenten kann sich der Hass dann doch Bahn brechen.
Sebastian Bartoschek Ja. Wir haben dieses Jahr eine Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, wir haben die Bundestagswahl, und wir haben mit der AfD eine Partei, die antisemitische und verschwörungstheoretische Inhalte duldet. Sie vetritt sie nicht aktiv, aber sie duldet, dass einzelne AfDler sie aktiv vertreten. Und sie spielen ganz gezielt damit. Wir als Presse haben dieses Spiel der AfD lange Zeit mitgemacht und sind über jedes Stöckchen gesprungen, das uns da vorgehalten wurde. Wir bei den Ruhrbaronen wollen das auch dieses Jahr anders machen: wir wollen über AfD-Sachen nur berichten, wenn es wirklich einen nachrichtlichen Anlass gibt und nicht über jede Entgleisung, denn das ist ja eine gezielte AfD-Strategie. Der alte Satz, es gibt keine schlechten Nachrichten, den hat die AfD gut für sich genutzt. Was also die Wahlen angeht: Ja, wir müssen da liefern, bevor wir im Herbst ein böses Erwachen haben. Das war sicher die Erkenntnis der Trump-Wahl.
Die Psychologie hinter dem Verschwörungsglauben
euronews Welche psychologischen Mechanismen treten beim Glauben an eine Verschwörungstheorie in Kraft?
Sebastian Bartoschek Jemand, der so etwas glaubt, findet erst einmal ein Erklärungsmodell, das ihm hilft, Sachen zu verstehen, Dinge zuzuordnen und das ihm erklärt, wie er sich schützen kann. Das heißt, er bekommt mehr Selbstwirksamkeit. Er kann also selbst Einfluss auf sein Leben nehmen. Nehmen wir die Chemtrail-Verschwörungstheorie. Jemandem passieren zum Beispiel schlimme Sachen im Leben generell, er fühlt sich nicht gut, und nun bekommt er die Erklärung: Es sind die Chemtrails. Irgendjemand, die Regierung, die CIA, die Juden, wollen uns mit diesen Chemtrails etwas Böses. Das Schöne an dieser Verschwörungstheorie, deshalb ist sie auch so erfolgreich, ist, dass man direkt an die Hand bekommt, was man dagegen tun kann. Das Spannende ist: Denen geht es dann wirklich besser. Zwar nur aufgrund des Placebo-Effekts, aber besser ist besser. Diese Leute schotten sich auch nicht ab, sondern sie sind in Kreisen mit anderen Leuten, denen es ebenfalls so geht, die sich gegenseitig Tipps geben, welches Essigwasser wo am besten aufzustellen ist, wo niemand über sie lacht, und wo sie das Gefühl haben, wir sind hier Teil einer eingeweihten Gemeinschaft, “wir und die anderen”. Das ist das, was der Soziologe “othering” nennt.
euronews Machen das denn die, die nicht an Verschwörungstheorien glauben, nicht genau so?
Sebastian Bartoschek Na klar. Das ist der grundsätzliche Mechanismus, der auch Religionen so erfolgreich macht. Das tun wir natürlich auch.
euronews Warum können Nicht-Verschwörungstheoretiker dann sagen, “was wir glauben, ist richtig und das was die anderen glauben, ist falsch”?
Sebastian Bartoschek Das sage ich gar nicht. Ein gewisses Ausmaß an Glaube generell halte ich für völlig normal. Die Frage ist nur, in welche Richtung es treibt. Jeder hat das Recht, auch falsche Sache zu glauben. Problematisch wird es, wenn daraus ein gesellschaftlicher Impuls wird oder ein Verhalten Dritten gegenüber abgeleitet wird.
euronews Glauben Sie auch an Verschwörungstheorien?
Sebastian Bartoschek Ja sicher. Es gibt Verschwörungstheorien, an die ich glaube. Zum Beispiel glaube ich, dass der GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen nicht ganz sauber abgelaufen ist. Ich glaube auch an außerirdisches Leben im Weltraum.
euronews Aber das ist doch wissenschaftlich sehr wahrscheinlich?
Sebastian Bartoschek Ja, es ist wahrscheinlich, aber nicht erwiesen und nicht widerlegbar. Sie können nicht widerlegen, dass es Leben im Weltraum gibt. Und damit ist es Glaube.
euronews Aber ein wissenschaftlich recht gut untermauerter Glaube.
Sebastian Bartoschek Ja klar. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Wobei dann so Sachen wie das Fermi-Paradoxon auftauchen, das sagt: Wenn das Leben doch voller Leben wimmeln würde, warum haben wir dann keinen Kontakt? Was ich nur sagen will, ist: Meiner Meinung nach ist ein gewisses Ausmaß an Glaube evolutionär normal. Die Skeptiker-Kollegen sehen das genauso, sagen aber, wir müssen das irgendwann mal überwinden. Ich weiß nicht, ob wir das wirklich überwinden müssen. Wir müssen nur schauen, dass es niemandem schadet. Und das ist der Grund, warum ich sehr stark gegen einige Verschwörungstheorien bin und gegen andere nicht. Also wenn Leute sagen, Elvis lebt oder Jesus ist auf ihrem Toast erschienen, dann meinetwegen, da passiert niemandem etwas.
Die Medien, oder: Das verlorene Vertrauen
euronews Bei Verschwörungstheoretikern spielt Skepsis eine große Rolle. Skepsis ist ja zunächst einmal nichts Schlechtes, aber haben wir hier vielleicht zu viel des Guten?
Sebastian Bartoschek Eine Sache ist sehr wichtig: Wir müssen vertrauen. Denn wir können nicht alles in unserem Alltag hinterfragen. Wir können nicht jedes Detail des Lebens überprüfen.
euronews Das gilt natürlich auch für die Medien, die ja mit einem großen Vertrauensverlust konfrontiert sind. Dafür haben sogenannte alternative Medien immer mehr Erfolg. Fungieren diese alternativen Medien aber vielleicht als eine Art Korrektiv für die deutschen und westlichen Medien? Im deutschen Journalismus setzt man sich ja seit einiger Zeit sehr stark mit der eigenen Rolle, den eigenen Fehlern auseinander, mit dem Vertrauensverlust. Sehen Sie da eine Korrektivfunktion?
Sebastian Bartoschek Das sehe ich nicht. Ich glaube, die Wahrheit geht viel tiefer. Ich glaube, dass der Journalismus in Deutschland seit Jahrzehnten die ganz große Legitimationsfrage vor sich herschiebt. Das haben wir mit dem Sterben der Blätter erlebt, es verkaufen sich ja nur noch Wohlfühlmagazine, und wir sind noch oft die Antwort schuldig, warum sollte man für uns zahlen. Was soll Journalismus wie leisten, und wie wollen wir dafür honoriert werden.
euronews Der Vertrauensverlust kommt auch durch Fehler, die tatsächlich gemacht wurden und die von alternativen Seiten und Blogs aufgegriffen wurden.
Sebastian Bartoschek Jeder Fehler, den ein Journalist macht, wird heute noch mal ganz anders an die Öffentlichkeit gebracht und behandelt, als er vor zwanzig, dreißig Jahren möglich war. Es ist wichtig, Fehler zu benennen und dazu zu stehen, aber man sollte es in ein vernünftiges Verhältnis setzen zur übrigen Berichterstattung. Natürlich werden Sie bei euronews und wir bei den Ruhrbaronen ab und zu tatsächlich Müll im Programm haben. Aber das macht vielleicht zehn Prozent aus. Das passiert einfach. Deswegen habe ich persönlich ein Problem mit reinen Medienwatchblogs. Denn es ist immer leicht, die zehn Prozent herauszusuchen und so zu fokussieren, als wäre das alles, was an Medienarbeit läuft.
ZDF-Beitrag über Verschwörungstheorien
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euronews Was ist eigentlich Vertrauen und wie können wir es wieder stärken?
Sebastian Bartoschek Vertrauen ist die Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, ohne es immer zu hinterfragen. So würde ich das definieren. Und manche Marken haben Vertrauen verloren, und sie werden es wohl in bestimmten Bereichen auch nicht zurückgewinnen. Die öffentlich-rechtlichen Medien können in bestimmten Sub-Gruppen der Gesellschaft nicht mehr punkten, ganz egal, was sie machen. Das kann höchstens über einen langfristigen Prozess gehen. Die ARD wird die Pegida-Marschierenden in den nächsten vier Jahren nicht gewinnen. Ich glaube, wir werden lernen müssen, mit dem Phänomen der alternativen Medien zu leben, und sie gar nicht groß wahrzunehmen.
Ken Jebsen und Daniele Ganser: Wirklich Verschwörungstheoretiker?
euronews Vielen alternativen Medien wird der Vorwurf gemacht, verschwörungstheoretisch zu sein. Ein Beispiel: Der Journalist Ken Jebsen gilt vielen als Verschwörungstheoretiker. Warum eigentlich? Er setzt sich für Flüchtlinge ein, er kritisiert die Hetze gegen Muslime, er ist gegen einen Krieg mit Russland, er kritisiert Waffenlieferungen an dubiose Staaten, darüber hinaus unterstützt er auch Dinge wie Bio-Nahrung oder er sagt, man solle sein Geld bei ethisch arbeitenden Banken anlegen. Was soll daran falsch sein, das kann man alles unterschreiben. Warum stellt man ihn in die Verschwörerecke?
Sebastian Bartoschek Das ist der Extremist des neuen Typus. Der Putin-Freund, der Friedensdemonstrant, der sagt, wir wollen Russland in Frieden lassen. Das scheint auf den ersten Blick alles so zu sein. Aber wenn man weiterschaut und Jebsens Aussagen zu Israel, zum Holocaust nimmt, dann hat man hier einen klaren Antisemiten, und damit endet für mich die Geschichte.
euronews Viele sagen, das werde ihm zu Unrecht unterstellt.
Sebastian Bartoschek Was ich weiß ist, dass er den Holocaust als erfunden, als PR bezeichnet hat. Damit ist er klar im Bereich der Holocaust-Leugnung. Und er umgibt sich mit Personen, die klassisch verschwörungstheoretisch, antiamerikanisch, antisemitisch, antiisraelisch sind. Er hat mit Jürgen Elsässer Sachen gemacht…
euronews …von dem hat er sich aber distanziert…
Sebastian Bartoschek Ja, nur wann? Sich letztes Jahr von Elsässer zu distanzieren, ist für mich keine große Leistung, wenn er möchte, dass sein Sender noch einigermaßen akzeptiert wird.
euronews Aber bietet Jebsen nicht schlicht alternativen, anderen Meinungen ein Forum, die sonst zu kurz kommen?
Sebastian Bartoschek Das könnte man so sehen. Dann wäre aber die Frage, ob das wirklich repräsentativ und umfassend ist, was er macht. Das ist ja auch das, was Russia Today macht. Das wäre alles ok, wenn man es journalistisch einordnen würde und den “normalen” Stimmen Platz geben würde. Das tut Jebsen nicht. Und diese ganze Öko-Schiene, da muss ich ehrlich sagen, das beeindruckt mich denkbar wenig. Viele dieser Ideen, die wir als “bio” oder “öko” empfinden, sind sehr gut anschlussfähig nach rechts – und teils kommen sie auch von dort. Sie können heute keinen Blumentopf damit gewinnen, wenn Sie sich selbst als strammen Verschwörungstheoretiker inszenieren. Vielleicht kann man da noch bei Pegida punkten, so wie das Jürgen Elsäßer getan hat, aber Jebsen braucht dieses Spiel mit der Grenze.
euronews Jürgen Elsässer oder auch Christoph Hörstel sind vielen Leuten tatsächlich zu rechts oder zu abgedreht. Ken Jebsen hingegen spricht eine viel breitere, teils akademisch gebildete Gruppe an, und auch Menschen, die Elsässer oder Hörstel ablehnen.
Sebastian Bartoschek Ja, weil er es nicht so offen und so platt macht. Ken Jebsen ist der Typ Verschwörungstheoretiker, der sagt, ich stelle doch nur Fragen. Aber dieses “ich stelle nur Fragen” ist Unsinn. Denn wenn ich den richtigen Leuten die richtigen Fragen stelle, manipulative Fragen, dann verbreite ich eine Meinung.
euronews Ein anderer, der immer wieder in die Ecke der Verschwörungstheoretiker gestellt wird, ist Daniele Ganser aus der Schweiz. Ein promovierter Historiker, der an renommierten Universitäten unterrichtet und auch auf 3sat bei Scobel zu sehen war. Warum wird er als Verschwörungstheoretiker bezeichnet?
Sebastian Bartoschek Bei Daniele Ganser bin ich auch gespalten. Ich habe seit zwei Jahren Interviewanfragen bei ihm laufen, habe aber immer Absagen bekommen. Ganser hat bei Mensa gesprochen, Ganser war in Witten, Ganser hat eine Dissertation zu Gladio verfasst, den Nato-Geheimarmeen…
euronews …die es ja tatsächlich gab…
Sebastian Bartoschek …was ich von Ganser aber in den letzten Jahren mitbekomme, hat wenig Akademisches, sondern ist klassisch verschwörungstheoretisches Kolorit, speziell, was 9/11 angeht. Das Problem bei Ganser ist, dass er wenig greifbar ist. Und er entzieht sich meinem Gefühl nach auch den Diskussionen. Als er hier in Witten war, hat er zugesehen, den Rahmen so zu stecken, dass kritische Diskussionen nicht ermöglicht wurden. Er ist eher ein Festredner als einer, der sich in eine Diskussionsrunde setzt. Er ist aber einer, den ich unheimlich gerne mal interviewen würde.
euronews Was würden Sie ihn gerne fragen?
Sebastian Bartoschek Ich würde gerne seine Entwicklung verstehen. Wie kommst er von einer Dissertation über Nato-Geheimarmeen zu Verschwörungstheorien über den 11. September 2001. Und da glaube ich tatsächlich, dass Ganser ein Stück weit selber Opfer davon geworden ist, in einer Szene weitergereicht zu werden. Ich glaube, dass es ähnlich ist wie beim Holocaust-Leugner David Irving, der ja zu Beginn auch ein seriöser Historiker war, aber dann immer mehr in die falschen Kreise geriet. Ich finde Ganser sehr interessant. Ich habe mich lange Zeit auch geweigert, ihn als Verschwörungstheoretiker zu sehen. Aber als ich dann mitbekam, was er in Witten für einen Vortrag gehalten hat, da wurde mir klar: Das ist eindeutig verschwörungstheoretisch, was da mittlerweile kommt.
euronews Ganser und andere zweifeln die offizielle Version zum 11. September an oder wollen sie zumindest zur Diskussion stellen. Was ist falsch daran, die offizielle Version anzuzweifeln?
Sebastian Bartoschek Die offizielle Version kann man natürlich erst mal anzweifeln. Aber wenn ich das richtig im Kopf habe, geht Ganser ja noch weiter und vermutet eine dunkle Täterschaft hinter 9/11. Und klar, bei 9/11 ist man schnell dabei, sich zu wundern. Was mich bis heute wundert, sind die geschwärzten Seiten im Untersuchungsausschuss und die Rolle des Regimes in Riad. Aber ich bin noch weit davon weg zu sagen, das hat die Bush-Regierung selbst inszeniert.
euronews Kleine Zusatzfrage: Ganser hat ja in Witten an der dortigen anthroposophischen Hochschule gesprochen, Jebsen war von zumindest einer Waldorfschule als Redner geladen. Haben die Anthroposophen einen Hang zu Verschwörungstheorien?
Sebastian Bartoschek Ja. Ich habe ja früher viel zur Anthroposophie gemacht, und das ist im Kern, wenn man sie so lebt, wie sie von Rudolf Steiner erdacht wurde, eine rassistische Lehre mit unglaublich vielen Verschwörungselementen. Das wird Gott sei Dank an den meisten Waldorfeinrichtungen nicht gelebt, aber der Hang, eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit zu vermuten, die unser kapitalistisches System vorgibt, die ist – sagen wir es so: die ist bei Waldorf-Eltern vielleicht noch größer, als sie es bei Steiner selbst war.
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Chemtrails und Co.: "Verschwörungstheorien sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen"
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The Six Thatcher Ungereheimheiten
1) Mir sind ein paar Ungereheimtheiten aufgefallen, die Marys Tod betreffen, die ich gerne erklärt haben würde 🙂 Gehen wir doch mal alle Anwesenden während und unmittelbar vor ihrem Tod und deren Reaktionen durch: - John: Dass John den Schuss nicht vorhergesehen hat, ist logisch, war ja nicht da. Dass er hingegen medizinisch vollkommen falsch reagiert (man setzt keinen Verblutenden auf), wurde ja auch hier damit gerechtfertigt, dass er in Schock geraten ist. Das ist mir nicht schlüsslich, weil er eigentlich darauf trainiert ist, in Krisensituationen fachmännisches Wissen abzurufen und umzusetzen. Er war schließlich Army Doctor - Mycroft: Mr. Über-Holmes sieht den Schuss nicht voraus? Bitte was?! Kann ich mir nicht vorstellen, er gibt doch immer gerne damit an, wie schnell er Schlussfolgerungen ziehen kann. Selbst wenn er den Schuss nicht vorhergesehen haben könnte, ist es unlogisch, wie er sich verhält. Er hätte die zugegebenermaßen ziemlich miese Beziehung zwischen Johnd und Sherlock bemerkt und haben wir nicht am Ende von TAB mitgelitten, als er John sagte, dass er auf Sherlock Acht geben soll? Dass er sprichwörtlich den Staffelstab abgibt, weil er weiß, dass er nicht mehr an Sherlock rankommt? Ergibt keinen Sinn, dass er nicht einmal versucht, zu helfen oder gar den Bruch zu vermeiden. Eigentlich hätte ER dazwischen treten müssen, wenn sein Charakter konsequent gehalten werden solle. Dass Mycroft an sich langsamer geworden wäre, weil er... pffuuu.. selbst in Schwierigkeiten steckt (s. gruselige Darstellung in TAB mit dem Pudding), lasse ich Außen vor. Warum wirft sich als Mycroft nicht davor? Weil es geplant war, Mary Watson als Identität umzubringen, damit John und Rosie in Frieden leben können? - Lestrade: Er ist vielleicht kein guter Schütze (s. THOB), aber er ist eigentlich ein guter Polizist. Er steht vollkommen teilnahmslos daneben... Hä? Ergibt absolut keinen Sinn. - Die zwei Sicherheitsleute stehen dumm rum. Ziehen nicht einmal ihre Waffen als Vivien ihre auf Sherlock richtet und Lestrade diese zur Vernunft rufen will.. Die sind ja größere Trottel als Anderson.. Nun stellen sich mir die Fragen, warum wirklich niemand so reagiert, wie er hätte eigentlich reagieren sollte. Stirbt Mary Watson nur als Identität? Dafür würden nicht nur die Reaktionen sprechen, sondern auch das Bild, das Amanda tweetete (ist das überhaupt ein Verb?), ob sie das Bügeleisen stehen gelassen hatte und dass Sherlock zur Hell (Ort in Norwegen) fahren soll. Ist das Ganze nur eine Metapher für irgendetwas oder eine Rückblende in Sherlocks Gedanken? Dafür würde auch sprechen, dass Mary anscheinend wieder auftaucht (s. Trailer zur TDD) und die seltsame Erzählstruktur (Sherlocks Off Kommentare)? Was ist mit Mycroft los? Was auch immer es ist, hat es mit Sherrinford, wer oder was auch immer es sein möge, zu tun? 2) Hat jemand das Promobild für The Final Problem gesehen? Das mit dem Schachbrett? Wenn ja, hier mal ein paar meiner Gedanken, die man gerne ausdiskutieren kann: The Final Problem wird immer wieder mit Moriarty in Verbindung gebracht, ergibt Sinn. Aber ich würde, wenn man den Spruch, den sich Mofftiss auf die Banner für diese Staffel geschrieben habe, berücksichtigt, könnte es auch jemand ganz Anderes sein. "It's not a game anymore". Für wen? Für Sherlock, schließlich bricht er ja offensichtlich das Spiel sehr emotional ab. Wessen Spiel ist es? Definitiv Mycrofts. Wenn man sich die Verteilung der Figuren ansieht, spielt Mycroft weiß, er durfte (Präteritum ist an dieser Stelle wichtig) machen. Dass mehr weiße Figuren auf dem Feld stehen, zeigt an, dass Mycroft am Gewinnen ist und Sherlock das Spiel abbricht. Aha. Was bedeutet das für die nächsten zwei Folgen? Ich denke, dass das "Final Problem" in diesem Falle irgendetwas mit Mycroft und Sherlocks Vergangenheit zu tun haben muss. Etwas, das Mycroft begonnen hat (s. Spielfarbe weiß), das Sherlock aber nicht beenden will oder gar kann. Nun komme ich nicht weiter, was das Etwas sein kann, da ich mich noch weigere Sherrinford als dritten Bruder anzuerkennen, das wäre dann doch zu offensichtlich für Mofftiss, oder? Vielleicht ist Sherrinford auch einfach nur ein Codeword für.. irgendwas. Und wenn ich schon einmal dabei bin: In der gesamten Folge wirken alle Charaktere irgendwie ein wenig out of character (kann mir jemand das deutsche Wort verraten?), oder? John ist vielleicht jemand gewesen, der immer - gelinde gesagt - eine Schwäche für Frauen hatte, aber dass er soweit gehen soll, wirklich deart mit einer Frau zu interagieren? Finde ich persönlich weniger plausibel. Auch die Art, wie sie in sein Leben tritt, kommt einem doch bekannt vor, oder? Die Nummer und dann einfach nur ein "Hey" Haben wir das nicht schon einmal erlebt, als das erste Mal James Moriarty auf der Bildfläche erschien? Ich würde da mal frei heraus eine Parallele erkennen! 😀 Der einzige Charakter, der anscheinend passt und wie immer loyal und gnadenlos ehrlich ist, ist Molly Hooper und das macht sie doch irgendwie verdächtig, oder? ;D Dass Jim Molly übersehen hat, halte ich sowieso ein wenig..naja.. unschön. Selbst wenn man annimmt, dass Sherlock lediglich eine missbrauchende Beziehung zu ihr hat (BUUUUUH!!!), ist sie doch eine seiner engsten Vertrauten, eine Person, auf die sich Sherlock verlässt (selbst, wenn es auf eine ausnutzende Art geschieht).. Wie passt das in den Storyverlauf? Ich hab absolut keinen Plan! 😀 Johns Blog wird nicht mehr geupdatet, obwohl wir gesehen haben, dass John eifrig am Tippen ist. Außerdem wurde The Six Thatcher schon einmal auf seinem Blog veröffentlicht (19. Dezember, falls ihn jemand nachlese will: http://www.johnwatsonblog.co.uk/blog/19december [http://www.johnwatsonblog.co.uk/blog/19december&h=-aqerpquu_green] ), wenn auch mit einem anderen Hanlungsstrang. Was hat das bitte zu bedeuten, außer, dass es irgendeine Rückblende oder eine Mind Palace Ding ist? Und, auch wenns jetzt nicht gerade in den Lesefluss passt: Man darf nicht "You reptile" vergessen! Das ist doch schon fast ein Beweis dafür, dass Mycroft irgendetwas verbockt hat oder kontinuierlich weiter verbocken wird, oder?
#Sherlock#bbc sherlock#german#deutsch#sherlock holmes#john watson#theories#season 4#s4#tst#the six thatchers#sherlock german#sherlock deutsch
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Interview – "Verschwörungstheorien sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen"
Chemtrails (Symbolfoto oben), Reptiloiden, hohle Erde: Verschwörungstheorien scheinen sich immer weiter auszubreiten. “Sie sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen”, sagt der Journalist und Psychologe Sebastian Bartoschek. Seit vielen Jahren befasst er sich mit Verschwörungstheorien, 2013 erhielt er für seine Dissertation zu dem Thema den Doktortitel. Einige Theorien seien harmlos, sagt der Fachmann, der auch für die Ruhrbarone schreibt. Andere hingegen bereiten ihm Unbehagen. Wir haben mit Sebastian Bartoschek über Verschwörungstheorien und -theoretiker gesprochen, über Medien und über (fehlendes) Vertrauen.
“Bildung kann vor Verschwörungsglaube schützen”
euronews Herr Bartoschek, man hat den Eindruck, Verschwörungstheorien werden immer stärker. Stimmt das oder trügt dieser Eindruck?
Sebastian Bartoschek Das wissen wir nicht. Was wir wissen ist, dass sie sichtbarer werden und dass sie mehr in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Aber es fehlen uns Erhebungen aus der Zeit vor den sozialen Medien, um das vergleichen zu können. Mein subjektiver Eindruck ist, dass es mehr geworden ist. Als ich 2008 anfing, mich mit dem Thema wissenschaftlich zu beschäftigen, war es eine Randgruppenthematik. Mittlerweile ist es das eindeutig nicht mehr.
euronews Und es ist kein Phänomen der Ungebildeten, der Abgehängten. Auch viele Akademiker glauben in der ein oder anderen Form an Verschwörungstheorien.
Sebastian Bartoschek Bildung ist zunächst einmal eigentlich ein beschützender Faktor. Aber Michael Shermer hat das mal ganz gut analysiert. In seinem Buch Why people believe weird things geht er auch auf die Gebildeten ein und zeigt, dass gerade sie den Wunsch haben, einen Wissensvorsprung durch besonderes Wissen zu besitzen. Deshalb sind viele von ihnen für gewisse Verschwörungstheorien offen. Was den Zusammenhang angeht, so gibt es mittlerweile Studien, die alle drei Sachen belegen. Es gibt Studien, die sagen, es gibt keinen Zusammenhang, meine Dissertation kam zu dem Ergebnis, es gibt einen Zusammenhang, und dann gibt es eine ganz aktuelle Studie, die sagt, wir wissen es eigentlich nicht. Aber wichtiger als Bildung ist die Selbstwirksamkeit. Also, wie wirkmächtig erlebt sich jemand in seinem Leben. Und das ist bei Menschen mit hoher formaler Bildung eher der Fall, etwa, weil sie die besseren Jobchancen haben, aber auch die können natürlich anfällig sein.
Michael Shermer bei TED
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euronews Ist der Begriff “Verschwörungstheoretiker” nicht zu weit gefasst? Da sind einmal Leute, die an Chemtrails glauben, an Reptiloide, also an Dinge, wo vermutlich die allermeisten sagen würden, das ist vollkommen absurd. Aber dann werden vielfach auch Menschen, die die Nato, den Westen kritisieren, in den Verschwörungstopf geworfen. Ist das gerechtfertigt?
Sebastian Bartoschek Ich bin jemand, der den Begriff sehr weit fasst und dafür auch Kritik einstecken darf und durfte. Die Frage ist, wo ziehen wir die Grenze. Es gibt Kollegen, die den Begriff “Verschwörungstheorie” grundsätzlich ablehnen und von “Verschwörungsideologien” sprechen, weil sie sagen, Theoriemerkmale werden nicht erfüllt. Das sehe ich etwas anders. Spannend ist die Frage der Widerlegbarkeit. Nehmen wir die Nato-Kritik. In dem Moment, wo mir Leute erzählen, dass “der Westen” und “die USA” gefährlich an Russland heranrücken, bin ich relativ sicher, dass ich hier im Bereich der Verschwörungstheoretiker bin. Wenn jemand dagegen sagen würde, er fand zum Beispiel das Nato-Manöver Anakonda im vergangenen Jahr aus den und den Gründen nicht so gut, dann ist das natürlich legitime Kritik.
euronews Wo ziehen Sie da die Grenze zwischen berechtigter Kritik und Verschwörungstheorie?
Sebastian Bartoschek Meine Grenze ist es, wenn zum Beispiel ein größerer Plan vermutet, der geheim ist. Wenn man jetzt sagen würde, die Nato will Präsenz an ihrer Ostgrenze zeigen, dann ist das für mich keine Verschwörungstheorie, sondern genau das, was die Nato auch selber in ihren Pressemitteilungen geschrieben hat. Wenn aber jemand von irgendwelchen Überfallsphantasien anfängt, dann wird das ganze verschwörungstheoretisch. Aber die Grenze ist nicht wirklich trennscharf zu ziehen, wenn man den Begriff so weit fasst, wie ich. Andere Kollegen benutzen eben den Ideologiebegriff oder gehen nur auf Sachen ein, die falsch sind an Verschwörungstheorien. Da sage ich dann wieder, dass ich schlecht beurteilen kann, welche Verschwörungstheorie stimmt und welche nicht. Klar, die Sache mit den Reptilien-Aliens und der hohlen Erde, da sind wir uns wohl einig, dass das Müll ist. Aber es fängt schon bei Kleinigkeiten an: Ich bin mal der Theorie nachgegangen, dass die Autohersteller keinen rostfreien Stahl für ihre Auspuffe verbauen, weil sie die durch die sogenannte geplante Obsoleszenz die Umsätze erhöhen wollen. Dazu kriegen Sie keine Auskünfte von Automobilherstellern, so dass man wissenschaftlich sauber sagen müsste, ich weiß es nicht.
Fakten ade, Glauben juchhe
euronews Es geht bei Verschwörungstheorien ja sehr oft nicht so sehr um Fakten, sondern vielmehr darum, woran wir glauben wollen. Wie gehen wir mit diesem Glauben um?
Sebastian Bartoschek Meiner Meinung nach sollten wir damit anders umgehen, als wir das viele Jahre lang getan haben. Wir haben versucht, Glauben durch Argumente zu widerlegen, und das funktioniert nicht. Man kann Gefühle nicht durch Fakten zurückweisen. In dem Moment, in dem eine Verschwörungstheorie oder ein Glaube eine emotionale Funktion erfüllt, müssen wir auch mit Emotionen reagieren.
euronews Nehmen wir mal ein Beispiel: Auxh uns bei euronews wird gerne mal vorgeworfen, für die Nato, für den Westen, die USA zu schreiben. Da sagen wir als Redakteure natürlich erst mal, das ist falsch. Aber wenn man nun fragen würde, ob wir Redakteure denn wirklich wüssten, ob unser Chef nicht doch heimlich mit der CIA telefoniert, dann müssten wir – so hanebüchen der Vorwurf auch sein mag – wohl sagen: Nein, das wissen wir nicht, es könnte durchaus sein, auch wenn es ausgesprochen unwahrscheinlich ist. Wie würde in solch einem Gespräch eine emotionale Argumentation aussehen?
Sebastian Bartoschek Emotional wäre es, sich auf die Sache mit dem Chef gar nicht erst einzulassen und zu fragen: “Glaubst du, dass ich lüge? Willst du mir sagen, dass ich bewusst falsche Nachrichten verbreite? Machst du alles, was dein Chef dir sagt? Selbst wenn mein Chef mir sagen würde, schreib’ für die Nato, wie kommst du dazu mir zu unterstellen, dass ich das tue?”
euronews Dann könnte man entgegnen, weil wir als kleine Rädchen gar nicht mitbekommen und mitbekommen sollen, was wirklich passiert.
Sebastian Bartoschek Da würde ich dann den Bogen weiter spannen und fragen: “du glaubst, ich bin zu dumm um mitzubekommen, was ich schreibe? Du kriegst das aber mit?” So holt man das ganze auf eine Ebene, die emotional erlebbarer ist.
euronews Können wir also die Idee vergessen, Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, mit Argumenten und Fakten zu überzeugen?
Sebastian Bartoschek So ganz auch nicht. Ich habe ein Zweistufen-Modell. Dieses geht davon aus, dass eine Verschwörungstheorie am Anfang der – und das klingt etwas hochtrabend – Integration dissonanter Fakten dient. Man hat zum Beispiel etwas beobachtet, das man sich nicht so recht erklären kann, und dann kommt die Verschwörungstheorie, und auf einmal ergibt alles einen Sinn. Ich sehe, dass die Fahne auf dem Mond flattert, auf dem Mond gibt es aber keinen Wind, also sage ich, aha, das wurde in einem Filmstudio auf der Erde gedreht. So lange ich in diesem Bereich bin, bin ich der Widerlegung durch Fakten zugänglich. Wenn also jemand sagt, die flattert gar nicht im Wind, sondern das ist eine Nachschwingung, weil das eine Alufolie war und es auf dem Mond keinen Luftwiderstand gibt, weswegen die Flagge so lange schwingt, dann nehme ich das an. In dem Bereich ist es also wichtig, dass wir mit Fakten arbeiten und Fakten präsentieren. Wenn wir aber merken, es geht dem anderen gar nicht mehr um Fakten, sondern er sagt, “das passt ja auch zur ganzen Mondverschwörung, denn die Amerikaner betrügen ja schon immer die Menschen und man weiß ja auch, die ganzen Ostküstejuden beuten uns aus” und so weiter, dann sind wir in einem Bereich, in dem es nicht mehr um Fakten geht, sondern um Glauben, um Ideologie. Und da werden Sie auch mit Fakten nichts mehr reißen können.
“Ich bin für einen faktenbasierten Populismus”
euronews Welche Auswirkungen hat so etwas für unseren Alltag?
Sebastian Bartoschek Ich finde, das haben wir in den letzten zwei Jahren bei vielen AfD-Behauptungen zu Flüchtlingen gesehen. Da habe ich den Kollegen immer wieder gesagt: es bringt nichts, wenn ihr jetzt noch den zehnten Fakten-Chef raushaut. Es ist ja schön, dass ihr den Fakten-Check macht, und es kommt immer dabei raus, die Behauptungen der AfD stimmen nicht. Aber natürlich wird jeder, der nicht an den Fakten interessiert ist, sagen: Ist ja klar, dass das bei euch rauskommt, da ihr ja Teil der ganzen großen Verschwörung seid. Deswegen: Geht auf die emotionale Ebene. Und so langsam machen wir uns auch auf den Weg. Wir dürfen die Fakten nicht komplett verlieren, aber ich bin für eine Art faktenbasierten Populismus. Das heißt, wir müssen zum einen Fakten präsentieren, zum anderen diese Fakten aber emotional vermitteln.
euronews Wir können also die Leute knacken, wenn wir über die emotionale Schiene gehen? Es muss ja einen Weg geben. Teilweise klingt es so, als seien sie hoffnungslos verloren, aber damit kann sich doch niemand zufriedengeben, oder?
Sebastian Bartoschek Also, ein Teil ist hoffnungslos verloren. Das muss man ganz klar sagen. Es sind nicht viele, aber es gibt eben die, die wir in der Extremismusforschung “Menschen mit geschlossenem Weltbild” nennen. Die können Sie nicht mal eben knacken. Einen Teil kann man also schlicht nicht erreichen. Das ist schade aber nicht schlimm für die Gesamtgesellschaft. Was die anderen angeht: Die sollten wir durch Fakten und durch Gefühle zu erreichen versuchen. Und dann müssen wir schauen, was passiert. Wir dürfen nicht anfangen, Fakten umzudeuten, nur um den Leuten entgegenzukommen. Das wird oft falsch gemacht. Wenn man sagt, man muss die Sorgen der Menschen ernstnehmen, dann verstehen das viele falsch als, wir müssen anerkennen, dass es eine vernünftige Grundlage für diese Ängste gibt. Ernstnehmen heißt, wir müssen anerkennen, dass diese Ängste da sind und nicht versuchen, sie einfach wegzudefinieren. Ob wir dann gewinnen können, weiß ich nicht. Das letzte Jahr hat mich an vielen Stellen sehr frustriert, so dass ich sagen muss, ich weiß es nicht. Aber es bleibt uns ja nichts anderes übrig.
euronews Da klingt ein gewisser Pessimismus durch.
Sebastian Bartoschek Ich muss ehrlich sagen: Mich hat die Trump-Wahl komplett weggewischt. Das habe ich so nicht kommen sehen. Es hat mir aber auch gezeigt, dass wohl irgendetwas in der Kommunikation schiefläuft. Ich habe versucht, das für mich zu ändern. Ich habe das Gefühl, dass immer mehr auf den Zug aufspringen, etwas anders machen zu wollen. Da im Internet und in den sozialen Medien ein unglaublicher Hass Standard geworden ist, will ich dieses Jahr den Realitätsabgleich machen und mehr nach draußen gehen und mal schauen, ob das überhaupt so stimmt. Denn meine Erfahrung ist, wenn man auf diese Leute trifft, dann sind die oft gar nicht so. Mehrheitlich sind diese Leute im bürgerlichen Leben völlig unauffällig sind.
euronews Sie haben die Wahl angesprochen, Wahlen finden im Geheimen statt, man ist, ähnlich wie im Netz, weitgehend anonym. Genau in solchen Momenten kann sich der Hass dann doch Bahn brechen.
Sebastian Bartoschek Ja. Wir haben dieses Jahr eine Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, wir haben die Bundestagswahl, und wir haben mit der AfD eine Partei, die antisemitische und verschwörungstheoretische Inhalte duldet. Sie vetritt sie nicht aktiv, aber sie duldet, dass einzelne AfDler sie aktiv vertreten. Und sie spielen ganz gezielt damit. Wir als Presse haben dieses Spiel der AfD lange Zeit mitgemacht und sind über jedes Stöckchen gesprungen, das uns da vorgehalten wurde. Wir bei den Ruhrbaronen wollen das auch dieses Jahr anders machen: wir wollen über AfD-Sachen nur berichten, wenn es wirklich einen nachrichtlichen Anlass gibt und nicht über jede Entgleisung, denn das ist ja eine gezielte AfD-Strategie. Der alte Satz, es gibt keine schlechten Nachrichten, den hat die AfD gut für sich genutzt. Was also die Wahlen angeht: Ja, wir müssen da liefern, bevor wir im Herbst ein böses Erwachen haben. Das war sicher die Erkenntnis der Trump-Wahl.
Die Psychologie hinter dem Verschwörungsglauben
euronews Welche psychologischen Mechanismen treten beim Glauben an eine Verschwörungstheorie in Kraft?
Sebastian Bartoschek Jemand, der so etwas glaubt, findet erst einmal ein Erklärungsmodell, das ihm hilft, Sachen zu verstehen, Dinge zuzuordnen und das ihm erklärt, wie er sich schützen kann. Das heißt, er bekommt mehr Selbstwirksamkeit. Er kann also selbst Einfluss auf sein Leben nehmen. Nehmen wir die Chemtrail-Verschwörungstheorie. Jemandem passieren zum Beispiel schlimme Sachen im Leben generell, er fühlt sich nicht gut, und nun bekommt er die Erklärung: Es sind die Chemtrails. Irgendjemand, die Regierung, die CIA, die Juden, wollen uns mit diesen Chemtrails etwas Böses. Das Schöne an dieser Verschwörungstheorie, deshalb ist sie auch so erfolgreich, ist, dass man direkt an die Hand bekommt, was man dagegen tun kann. Das Spannende ist: Denen geht es dann wirklich besser. Zwar nur aufgrund des Placebo-Effekts, aber besser ist besser. Diese Leute schotten sich auch nicht ab, sondern sie sind in Kreisen mit anderen Leuten, denen es ebenfalls so geht, die sich gegenseitig Tipps geben, welches Essigwasser wo am besten aufzustellen ist, wo niemand über sie lacht, und wo sie das Gefühl haben, wir sind hier Teil einer eingeweihten Gemeinschaft, “wir und die anderen”. Das ist das, was der Soziologe “othering” nennt.
euronews Machen das denn die, die nicht an Verschwörungstheorien glauben, nicht genau so?
Sebastian Bartoschek Na klar. Das ist der grundsätzliche Mechanismus, der auch Religionen so erfolgreich macht. Das tun wir natürlich auch.
euronews Warum können Nicht-Verschwörungstheoretiker dann sagen, “unseres ist richtig und das was die anderen glauben, ist falsch”?
Sebastian Bartoschek Das sage ich gar nicht. Ein gewisses Ausmaß an Glaube generell halte ich für völlig normal. Die Frage ist nur, in welche Richtung es treibt. Jeder hat das Recht, auch falsche Sache zu glauben. Problematisch wird es, wenn daraus ein gesellschaftlicher Impuls wird oder ein Verhalten Dritten gegenüber abgeleitet wird.
euronews Glauben Sie auch an Verschwörungstheorien?
Sebastian Bartoschek Ja sicher. Es gibt Verschwörungstheorien, an die ich glaube. Zum Beispiel glaube ich, dass der GSG9-Einsatz in Bad Kleinen nicht ganz sauber abgelaufen ist. Ich glaube auch an außerirdisches Leben im Weltraum.
euronews Aber das ist doch wissenschaftlich sehr wahrscheinlich?
Sebastian Bartoschek Ja, es ist wahrscheinlich, aber nicht erwiesen und nicht widerlegbar. Sie können nicht widerlegen, dass es Leben im Weltraum gibt. Und damit ist es Glaube.
euronews Aber ein wissenschaftlich recht gut untermauerter Glaube.
Sebastian Bartoschek Ja klar. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Wobei dann so Sachen wie das Fermi-Paradoxon auftauchen, das sagt: Wenn das Leben doch voller Leben wimmeln würde, warum haben wir dann keinen Kontakt? Was ich nur sagen will, ist: Meiner Meinung nach ist ein gewisses Ausmaß an Glaube evolutionär normal. Die Skeptiker-Kollegen sehen das genauso, sagen aber, wir müssen das irgendwann mal überwinden. Ich weiß nicht, ob wir das wirklich überwinden müssen. Wir müssen nur schauen, dass es niemandem schadet. Und das ist der Grund, warum ich sehr stark gegen einige Verschwörungstheorien bin und gegen andere nicht. Also wenn Leute sagen, Elvis lebt oder Jesus ist auf ihrem Toast erschienen, dann meinetwegen, da passiert niemandem etwas.
Die Medien, oder: Das verlorene Vertrauen
euronews Bei Verschwörungstheoretikern spielt Skepsis eine große Rolle. Skepsis ist ja zunächst einmal nichts Schlechtes, aber haben wir hier vielleicht zu viel des Guten?
Sebastian Bartoschek Eine Sache ist sehr wichtig: Wir müssen vertrauen. Denn wir können nicht alles in unserem Alltag hinterfragen. Wir können nicht jedes Detail des Lebens überprüfen.
euronews Das gilt natürlich auch für die Medien, die ja mit einem großen Vertrauensverlust konfrontiert sind. Dafür haben sogenannte alternative Medien immer mehr Erfolg. Fungieren diese alternativen Medien aber vielleicht als eine Art Korrektiv für die deutschen und westlichen Medien? Im deutschen Journalismus setzt man sich ja seit einiger Zeit sehr stark mit der eigenen Rolle, den eigenen Fehlern auseinander, mit dem Vertrauensverlust. Sehen Sie da eine Korrektivfunktion?
Sebastian Bartoschek Das sehe ich nicht. Ich glaube, die Wahrheit geht viel tiefer. Ich glaube, dass der Journalismus in Deutschland seit Jahrzehnten die ganz große Legitimationsfrage vor sich herschiebt. Das haben wir mit dem Sterben der Blätter erlebt, es verkaufen sich ja nur noch Wohlfühlmagazine, und wir sind noch oft die Antwort schuldig, warum sollte man für uns zahlen. Was soll Journalismus wie leisten, und wie wollen wir dafür honoriert werden.
euronews Der Vertrauensverlust kommt auch durch Fehler, die tatsächlich gemacht wurden und die von alternativen Seiten und Blogs aufgegriffen wurden.
Sebastian Bartoschek Jeder Fehler, den ein Journalist macht, wird heute noch mal ganz anders an die Öffentlichkeit gebracht und behandelt, als er vor zwanzig, dreißig Jahren möglich war. Es ist wichtig, Fehler zu benennen und dazu zu stehen, aber man sollte es in ein vernünftiges Verhältnis setzen zur übrigen Berichterstattung. Natürlich werden Sie bei euronews und wir bei den Ruhrbaronen ab und zu tatsächlich Müll im Programm haben. Aber das macht vielleicht zehn Prozent aus. Das passiert einfach. Deswegen habe ich persönlich ein Problem mit reinen Medienwatchblogs. Denn es ist immer leicht, die zehn Prozent herauszusuchen und so zu fokussieren, als wäre das alles, was an Medienarbeit läuft.
euronews Was ist eigentlich Vertrauen und wie können wir es wieder stärken?
Sebastian Bartoschek Vertrauen ist die Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, ohne es immer zu hinterfragen. So würde ich das definieren. Und manche Marken haben Vertrauen verloren, und sie werden es wohl in bestimmten Bereichen auch nicht zurückgewinnen. Die öffentlich-rechtlichen Medien können in bestimmten Sub-Gruppen der Gesellschaft nicht mehr punkten, ganz egal, was sie machen. Das kann höchstens über einen langfristigen Prozess gehen. Die ARD wird die Pegida-Marschierenden in den nächsten vier Jahren nicht gewinnen. Ich glaube, wir werden lernen müssen, mit dem Phänomen der alternativen Medien zu leben, und sie gar nicht groß wahrzunehmen.
Ken Jebsen und Daniele Ganser: Wirklich Verschwörungstheoretiker?
euronews Vielen alternativen Medien wird der Vorwurf gemacht, verschwörungstheoretisch zu sein. Ein Beispiel: Der Journalist Ken Jebsen gilt vielen als Verschwörungstheoretiker. Warum eigentlich? Er setzt sich für Flüchtlinge ein, er kritisiert die Hetze gegen Muslime, er ist gegen einen Krieg mit Russland, er kritisiert Waffenlieferungen an dubiose Staaten, darüber hinaus unterstützt er auch Dinge wie Bio-Nahrung oder er sagt, man solle sein Geld bei ethisch arbeitenden Banken anlegen. Was soll daran falsch sein, das kann man alles unterschreiben. Warum stellt man ihn in die Verschwörerecke?
Sebastian Bartoschek Das ist der Extremist des neuen Typus. Der Putin-Freund, der Friedensdemonstrant, der sagt, wir wollen Russland in Frieden lassen. Das scheint auf den ersten Blick alles so zu sein. Aber wenn man weiterschaut und Jebsens Aussagen zu Israel, zum Holocaust nimmt, dann hat man hier einen klaren Antisemiten, und damit endet für mich die Geschichte.
euronews Viele sagen, das werde ihm zu Unrecht unterstellt.
Sebastian Bartoschek Was ich weiß ist, dass er den Holocaust als erfunden, als PR bezeichnet hat. Damit ist er klar im Bereich der Holocaust-Leugnung. Und er umgibt sich mit Personen, die klassisch verschwörungstheoretisch, antiamerikanisch, antisemitisch, antiisraelisch sind. Er hat mit Jürgen Elsäßer Sachen gemacht…
euronews …von dem hat er sich aber distanziert…
Sebastian Bartoschek Ja, nur wann? Sich letztes Jahr von Elsäßer zu distanzieren, ist für mich keine große Leistung, wenn er möchte, dass sein Sender noch einigermaßen akzeptiert wird.
euronews Aber bietet Jebsen nicht auch alternativen, anderen Meinungen, ein Forum, die sonst zu kurz kommen?
Sebastian Bartoschek Das könnte man so sehen. Dann wäre aber die Frage, ob das wirklich repräsentativ und umfassend ist, was er macht. Das ist ja auch das, was Russia Today macht. Das wäre alles ok, wenn man es journalistisch einordnen würde und den “normalen” Stimmen Platz geben würde. Das tut Jebsen nicht. Und diese ganze Öko-Schiene, da muss ich ehrlich sagen, das beeindruckt mich denkbar wenig. Viele dieser Ideen, die wir als “bio” oder “öko” empfinden, sind sehr gut anschlussfähig nach rechts – und teils kommen sie auch von dort. Sie können heute keinen Blumentopf damit gewinnen, wenn Sie sich selbst als strammen Verschwörungstheoretiker inszenieren. Vielleicht kann man da noch bei Pegida punkten, so wie das Jürgen Elsäßer getan hat, aber Jebsen braucht dieses Spiel mit der Grenze.
Vortrag von Sebastian Bartoschek zu Verschwörungstheorien
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euronews Jürgen Elsäßer oder auch Christoph Hörstel sind vielen Leuten tatsächlich zu rechts oder zu abgedreht. Ken Jebsen hingegen spricht eine viel breitere, teils akademisch gebildete Gruppe an, und auch Menschen, die Elsäßer oder Hörstel ablehnen.
Sebastian Bartoschek Ja, weil er es nicht so offen und so platt macht. Ken Jebsen ist der Typ Verschwörungstheoretiker, der sagt, ich stelle doch nur Fragen. Aber dieses “ich stelle nur Fragen” ist Unsinn. Denn wenn ich den richtigen Leuten die richtigen Fragen stelle, manipulative Fragen, dann verbreite ich eine Meinung.
euronews Ein anderer, der immer wieder in die Ecke der Verschwörungstheoretiker gestellt wird, ist Daniele Ganser aus der Schweiz. Ein promovierter Historiker, der an renommierten Universitäten unterrichtet und auch auf 3sat bei Scobel zu sehen war. Warum wird er als Verschwörungstheoretiker bezeichnet?
Sebastian Bartoschek Bei Daniele Ganser bin ich auch gespalten. Ich habe seit zwei Jahren Interviewanfragen bei ihm laufen, habe aber immer Absagen bekommen. Ganser hat bei Mensa gesprochen, Ganser war in Witten, Ganser hat eine Dissertation zu Gladio verfasst, den Nato-Geheimarmeen…
euronews …die es ja tatsächlich gab…
Sebastian Bartoschek …was ich von Ganser aber in den letzten Jahren mitbekomme, hat wenig Akademisches, sondern ist klassisch verschwörungstheoretisches Kolorit, speziell, was 9/11 angeht. Das Problem bei Ganser ist, dass er wenig greifbar ist. Und er entzieht sich meinem Gefühl nach auch den Diskussionen. Als er hier in Witten war, hat er zugesehen, den Rahmen so zu stecken, dass kritische Diskussionen nicht ermöglicht wurden. Er ist eher ein Festredner als einer, der sich in eine Diskussionsrunde setzt. Er ist aber einer, den ich unheimlich gerne mal interviewen würde.
euronews Was würden Sie ihn gerne fragen?
Sebastian Bartoschek Ich würde gerne seine Entwicklung verstehen. Wie kommst er von einer Dissertation über Nato-Geheimarmeen zu Verschwörungstheorien zu 9/11. Und da glaube ich tatsächlich, dass Ganser ein Stück weit selber Opfer geworden ist davon, in einer Szene weitergereicht zu werden. Ich glaube, dass es ähnlich ist wie beim Holocaust-Leugner David Irving, der ja zu Beginn auch ein seriöser Historiker war, aber dann immer mehr in die falschen Kreise geriet. Ich finde Ganser sehr interessant. Ich habe mich lange Zeit auch geweigert, ihn als Verschwörungstheoretiker zu sehen. Aber als ich dann mitbekam, was er in Witten für einen Vortrag gehalten hat, da wurde mir klar: Das ist eindeutig verschwörungstheoretisch, was da mittlerweile kommt.
euronews Ganser und andere zweifeln die offizielle Version 9/11 an oder wollen sie zumindest zur Diskussion stellen. Was ist falsch daran, die offizielle Version anzuzweifeln?
Sebastian Bartoschek Die offizielle Version kann man natürlich erst mal anzweifeln. Aber wenn ich das richtig im Kopf habe, geht Ganser ja noch weiter und vermutet eine dunkle Täterschaft hinter 9/11. Und klar, bei 9/11 ist man schnell dabei, sich zu wundern. Was mich bis heute wundert, sind die geschwärzten Seiten im Untersuchungsausschuss und die Rolle des Regimes in Riad. Aber ich bin noch weit davon weg zu sagen, das hat die Bush-Regierung selbst inszeniert.
euronews Kleine Zusatzfrage: Ganser hat ja in Witten an der dortigen anthroposophischen Hochschule gesprochen, Jebsen war von zumindest einer Waldorfschule als Redner geladen. Haben die Anthroposophen einen Hang zu Verschwörungstheorien?
Sebastian Bartoschek Ja. Ich habe ja früher viel zur Anthroposophie gemacht, und das ist im Kern, wenn man sie so lebt, wie sie von Rudolf Steiner erdacht wurde, eine rassistische Lehre mit unglaublich vielen Verschwörungselementen. Das wird Gott sei Dank an den meisten Waldorfeinrichtungen nicht gelebt, aber der Hang, eine Wirklichkeit hinter der Wirklichkeit zu vermuten, die unser kapitalistisches System vorgibt, die ist – sagen wir es so: die ist bei Waldorf-Eltern vielleicht noch größer, als sie es bei Steiner selbst war.
ZDF-Bericht über Verschwörungstheorien
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Interview – "Verschwörungstheorien sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen"
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