#Grenzliniepersönlichkeit
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agatha-abstinent · 7 years ago
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Tag 1103 / wunsch an das nächste jahrzehnt
mich endlich von meiner mutter trennen loslassen abnabeln distanzieren
sie so sein lassen wie sie ist und wie sie ist geht es nicht mit uns trocken halte ich meinen vater nicht mehr aus das ist schon lange so aber meine mutter auch nicht und das war wahrscheinlich noch viel länger so nur ich konnte es oft nicht sehen oder wollte nicht oder vergaß es wieder
ich wünsche mir fürs neue jahrzehnt, dass ich die hoffnung loslasse, die hoffnung, sie möge dies erkennen und das
wenn mir ein enges familienmitglied sagt, die zeit vor einer woche sei anstrengend gewesen, dieses verhalten von mir und jenes, dann verletzt das sehr ich bin trockene alkoholikerin und eine grenzliniepersönlichkeit natürlich hat man da symptome nicht alle symptome kann ich auf null skillen nicht alles ist nach drei jahren trockenheit in luft aufgelöst im gegenteil ich bin trocken viel mehr grenzlinie als nass und ich bin trocken sowieso und überhaupt eben 365 tage im jahr 24 stunden lang mit einer welt konfrontiert, die ich trocken gar nicht aushalte reizverarbeitung realitätsverarbeitung gedankenkreisen gefühlsexplosionen ich trinke nicht mehr aber ich bleibe alkoholikerin und das hat gar nicht so viel mit dem stoff zu tun das hat ganz viel mit meinem kopf zu tun ich bleibe so krank, dass sich einige wünschen würden, sie solle doch endlich wieder trinken, wenn sie jetzt so und so und so ist
nein, ich möchte trocken bleiben und ich arbeite an mir ich ändere mich ich ändere mein verhalten, denken, meinen umgang mit gefühlen ich bin in der lage frau blubber zu sagen: ich möchte in der s-bahn alleine sitzen ich bin in der lage meiner mutter zu sagen: bitte geh eine halbe stunde spazieren, ich kann nicht raus, da gibt es alkohol ich kann für mich sorgen - ich möchte nämlich gar nicht lang schimpfen und laut sein sie muss dann aber aus meinem blick sein, aus meinem schutzraum, ich fühle mich eingeengt, ich kann mich nicht direkt nach einem heftigen streit versöhnen vielleicht kann ich mich gar nicht mehr versöhnen damit endlich platz ist in der wohnung, im herz, im kopf, platz für jemanden, der meine liebe erwidert jemanden, den ich nah ranlasse, ohne seit jahrzehnten zu bereuen
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1867 / Meine Ernährung passt zu meinem mentalen Energieverbrauch
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1896 / Das ist ja n Eingriff in den Gehirnstoffwechsel!
Ja, das ist es! Und dann brauchen wir das wohl.
Ich schulde das meiner Seele, dass ich sie mit Gutem füttere. Sie braucht Kunst als Nahrung, Fotos, Kataloge, Flyer, Magazine. So wie Zähneputzen, Nägelschneiden.
Diese Schwere Das Behäbige Die Glieder Jede Bewegung Wie eine Wand, ein Widerstand, gegen den ich immer gehe, handle
Und im Januar: Wenn ich jetzt was einnehme, werde ich es nicht erfahren
Und im Februar: "Sicher, wieder was nehmen zu müssen"
Und im März, April: Corona
Und im Mai noch: Nein Hab doch das Wohnzimmer umgeräumt Aber es sind auch die Zwänge, die so viel Zeit nehmen, Kraft kosten In die Isolation gehen, mit Fremden chatten, statt in den Kontakt
Zweifel Ob es ein Nachempfinden des Zustands im Februar ist Februar, über den ich jetzt gerade blogge
Oder Bewusstwerdung Sobald ein, zwei bewölkte Tage Sobald ein, zwei Enttäuschungen über Männer, die nicht antworten Bricht wieder so eine Tonne dickflüssige Teermasse auf mich Überweisungen nicht rechtzeitig können Wohnzimmer umräumen, aber nicht weitermachen können
Geräuschempfindlich so, so, so sehr Die Nachbarn und die und die
Wenn die Apotheke es nicht da hat, soll es noch nicht sein Damit dieser Gedanke mich nicht ausbremst, mir gesagt: Die Entscheidung war gefallen, als ich das Rezept suchte, als ich googelte, ob es noch gilt
Und den letzten Zweifel nahm mir das Plakat der Robert-Enke-Stiftung „IST EINE KRANKHEIT“ ich hatte das vergessen Ich hatte es für eine Begleiterscheinung der Abstinenz gehalten Wenn ich nur stark genug bin, dann schaffe ich das Vom Antidepressivum entwöhnen, aber vom Nasenspray nicht IST EINE KRANKHEIT
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Bright Eyes Persona non grata https://www.youtube.com/watch?v=HKXdkHJteyI
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1770 / “What’s the idea of equality?”
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1762 / mental breakdown dilemma
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1762 / mental breakdown dilemma
Im Hotelzimmer habe ich keine Ruhe. Die Tourist Guides draußen sprechen so laut, dass man sie durch moderne, geschlossene Fenster hört. Die Reinigungskraft klopft und möchte putzen. Immer muss ich alles wegräumen, wegschließen. Nie im Schlafanzug frühstücken. Das ist doch kein Urlaub. Ich flüchte vor dem Gewusel und der Unruhe in Jerusalem nach Tel Aviv. Aber ich nehme das Problem, die Ursache mit, mich. Ich möchte Ruhe, Umarmung, Ruhe, etwas im Sitzen essen, so viel trinken wie ich brauche und nicht so wenig, um kein Klo zu benötigen. Zwei Monate ohne Antidepressivum jetzt. Ich denke, ich bin sehr krank. Ob Tabletten dagegen helfen würden, weiß ich nicht. Sie würden eine Sache mildern und eine andere verschlimmern. Meine Arbeitsmoral, -motivation war höher unter Medikation. Mit Kofi reden konnte ich erst wieder ohne. Mehr gütliche Gedanken gegenüber Mutti haben ohne. Zuversicht für ein gutes Leben eher mit. Erst sehne ich mich danach, die Sprache zu hören, jetzt nerven sie mich ki lo, ki lo. Was heißt das? Warum sagen sie das ständig?
Statt in die Notaufnahme, ins Museum. Auf dem Gelände des Eretz Israel Museums zur Besinnung gefunden.
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12.01 Uhr: Hochanspannung über 95 12.19 Uhr: Tränen beim Gehen 12.47 Uhr: Schreibend an der Bushaltestelle
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1714 / “Dekompensationsgefahr“ - ein Begriff aus einem Abschlussbericht
Eigene Definition Nicht kompensieren können, was ist Nicht funktional Stress, Druck, Reize ableiten, sondern anstauen bis zur dysfunktionalen Entladung, Entgleisung, aus den geregelten Bahnen, dem Gleis ausbrechen Impuls, mit Entgleisung zu kompensieren Den Normbereich verlassen Schmerzempfangs- und Schmerzzufügungsbedürfnis Impulssteuerung
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1609 / Acht Ausstellungen in vier Minuten
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agatha-abstinent · 5 years ago
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Tag 1599 / Jede einzelne Körperzelle ist angespannt
Wut bei der Arbeit. Ton, Stimmung, Sachen von a nach b legen. Unsicher, angespannt. Schwanke zwischen: Leckt mich, private Sachen machen und Angst, den Job zu verlieren. Fast Tränen mehrmals im Gespräch mit anderer. Produktiver nach der Mittagspause, nach Essen am Schreibtisch und persönlichem Kram.
Heimweg U-Bahn Tränen 16 Uhr Ist mir zu spät, zu lang. Ich will es so nicht. Ich kann es so nicht. Strengt mich zu sehr an. Anstrengen Anspannen Totale Körperanspannung Jede Zelle Gegensatz zur Jacobson-PMR
Tränen in der U-Bahn. Leute um mich. Denke, sie gucken. Denke an Patrick. Du kannst wenigstens heulen. Ich würde ja mal so gerne. Denke an Jonathan, wie mitfühlend er war an Tag 1412. Mich nicht schämen für Tränen. Gut, wenn es rauskommt. Eine Gabe, ein Talent meines Körpers. Denke, ich kann es nicht steuern. Es bricht raus.
Unter Tränen am Alex aus der U-Bahn über die Erde. Psychiater nicht erreichbar. Ich bin suchtkrank, Alkoholiker, komorb. Ich muss gar nichts. Es ging lange gut. Scheinbar Jetzt der Zusammenbruch. Über meine Grenzen gegangen. Alkoholikerin vergessen Grenzlinie vergessen
Gestern den Hashtag Stresstoleranzskills gelesen. Wie aus einer anderen Welt. Nicht meiner. Den Skillskoffer so weit weg liegenlassen. Der liegt da immer noch auf dem Gepäckband, fährt im Kreis, wartet darauf, dass ich ihn endlich abhole und benutze.
Merker gestellt: Kalenderkleber machen. Merker stellen, aber nichts umsetzen. Nichts, was mir gut tut. Fast nichts. Nach einem Arbeitstag wieder Arm-Bein-Gliederschmerzen. Am Ende, so müde.
Tränen in nächster U-Bahn. Frage mich, ob ich mich da reinsteigere jetzt. Antworte mir, dass ich diese Sturzbachspritztränen nicht auf Kommando kann. Wenn die jetzt kommen, dann ist da wirklich was im Argen. Tränen, denn da sind die Bauarbeiter. Und all die, die die körperlich-geistig-zeitlich schweren Jobs können.
Mich belastet das. ALLES Keine Fehler machen! Schriftart Fußnote Name Titel
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1520 / borne by my blog
DAS IST KEIN HOBBY! Das ist Lebenswerk, Lebenserhaltung, Abstinenzerhaltung, das ist Abstinenz. Es geht hier nicht um "richtig geschrieben", nicht um "schön fotografiert". Es geht um Loslassen, Rausschreiben, Befreien, Dokumentieren. Es geht um abstinent Aushalten der Sorgen, der Wut, der Traurigkeit, der Schwierigkeiten, der Rückschläge, der Verzweiflung, der Schmerzen und Qualen. Niedergeschrieben und gepostet ist all das trocken tragbarer. "All sorrows can be borne if you put them in a story" Karen Blixen. the story of abstinence Sie wird es nur kurz verstehen, dann wieder vergessen.
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1466 / schlimmste selbstverletzende Affekthandlung seit Beginn der Abstinenz
Statusanzeige durch Leuchtioden 1-9 LED Nr. 1 (gelb) an = Gasfreigabe LED Nr. 2 (rot) an = Die Brennersperrzeit läuft LED Nr. 5 (gelb) an = Warmwasseranforderung liegt vor LED Nr. 9 (rot) blinkend = Prüfung auf Abgasaustritt und Brennerabschaltung LED Nr. nicht vergeben an = Wasseraustritt liegt vor
Trinkst du manchmal Alkohol? Ich trinke gerne Wein und Bier. Und du? Ok, dann passt das für mich nicht. Manche mögen nur Nichtraucher. Ich mag nur Nichttrinker.
Willst du in deine Mitte kommen? Kontaktiere uns!
Zuletzt online vor 4 Minuten Wie viele Subs benutzt du parallel oder hättest du gerne? Ich denke, eine wie du würde mir voll genügen. Andererseits
Jetzt ist der Tee kalt.
Ritzen, Beißen, Haare ausreißen, ... dient als Ventil, um Druck und Stress abzubauen. Es kann aber auch dazu dienen, sich selbst zu bestrafen Das Gefühl der Entlastung, der Erleichterung wird durch das Verletzen des eigenen Körpers hervorgerufen
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1460 / Les ich Dahlem-Dorf als Fahrtziel am Bus, denk ich an Ludwig.
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1418 / 50 Screenshots später
Vielleicht auch 80. Foren, Communities, Blogs, Artikel klassischer Medien online. Wäre dieser Mann der Richtige für mich, wären wir jetzt zusammen... gemeinsames Interesse am gleichen Beziehungsmodell als Basis... Vage plus Floskel ergibt Abfuhr... Eine Beziehung verdienen, in der mich der andere so mag wie ich ihn... Bei Verliebtheit sind die gleichen Hirnregionen aktiv wie bei Suchtkranken... Als Grenzliniepersönlichkeit brauche ich ein stabiles Umfeld, brauche ich vom Gegenüber commitment, Sicherheit... In die Idee des Verliebtseins verliebt sein...
Den Kontakt im Handytelefonbuch zum Selbstschutz umbenannt. "UnzuverlässigerGelegenheitstrinker" ist der neue Vorname.
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agatha-abstinent · 8 years ago
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Tag 756 / Wie so ‘n Alki
In einer extremen Hochanspannungssituation mit starken Gefühlen von Traurigkeit, Wut und Hilflosigkeit hat sich die in der DBT-Gruppe neben mir sitzende Frau gesagt: "Ich hol mir doch jetzt nicht so 'n Flachmann wie so 'n Alki." Das wird als "Skill" im besprochenen Anspannungsprotokoll an der Tafel notiert. Durch die Abwertung einer Personengruppe mit einer anderen F-Diagnose hat die Frau ihre Hochanspannung nicht dysfunktional durch Alkoholkonsum reduziert.
Nachdem mir an Tag 745 in eben dieser Gruppe der Kopf geplatzt ist, platzt mir jetzt der Arsch. Mindestens noch an den Tagen 738 und 731, vielleicht schon ein, zwei Sitzungen zuvor, ständig sprechen wir über Suchtmittelkonsum, was natürlich bei Grenzliniepersönlichkeiten zum Persönlichkeitsspektrum gehört. Aber häufig dieses Bagatellisierende. Oft das Verharmlosende. Oder neulich eine: "Ich bin ja keine Alkoholikerin, aber..." Und jetzt "wie so 'n Alki". Man, der Alki sitzt hier mit am Tisch! "Ich fühle mich dadurch diskriminiert." sage ich vor allen. Und dann entlädt sich viel Aufgestautes, kann sein. Herzlichen Glückwunsch, nicht getrunken, aber gefressen, gekotzt und mit Tabletten abgeschossen! - hab ich nicht so drastisch gesagt, aber empfunden. "Entscheidung für den neuen Weg" geht so: http://agatha-abstinent.tumblr.com/post/145228245243/tag-447-breaking-news oder so: http://agatha-abstinent.tumblr.com/post/152740608433/tag-602-umgang-mit-und-anwendung-von
In der Pause in meinen Kalender als Erinnerung eingetragen: "Eins nach dem anderen, Eile mit Weile, Schritt für Schritt, Brief für Brief."
Nach der Gruppe sagt die Leiterin zu mir: "Wir können da alle von Ihnen lernen."
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Ich brauche mich nicht schämen mit zwei Stück Kuchen. Absolut nicht. Wie viele Kalorien verdrückt diese Mitte-Tussi denn beim Saufen am Wochenende und der Mitte-Hipster? Ich bin übergewichtig, ja. Aber ich hab schon 17 Kilo abgenommen in zwei Jahren Abstinenz. 17 Kilo!
Ich kann ja auch mal jemand loben. Die Biocompany, zum Beispiel. Wie sie das regeln mit dem Wein und dem Bier und all den vielen alkoholfreien, gesunden Getränken. Dass der Wein da ganz hinten in der Ecke steht, dass ich daran gar nicht vorbeigehen muss. Dass das Bierregal nicht erschlagend groß ist. Dass die Auswahl an Säften, Saftschorlen, Limos, Wasser wundervoll breit ist und farbenfroh.
Und mich kann ich auch mal loben. Dass ich das angesprochen habe in der DBT-Gruppe, auch wenn mir hinterher die Tränen in die Augenwinkel schossen. Dass ich mir erlaube, zwei Stück Kuchen zu essen, bevor ich meinen unliebsamen Erledigungen weiter nachgehe. Dass mir eingefallen ist, dass die Cafés von so Bioläden nicht so überfordernd voll sind. Dass ich mich nicht nur runterreguliere durch Essen, sondern auch durch tumblr-Entwürfe-Tippen. Und durch Radfahren. Wie so 'n Alki.
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agatha-abstinent · 8 years ago
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Tag 710 / 14. Tag mit - 150 mg
# Tag 1 bis 3 öfter schwindelig, Gleichgewichtsstörungen # "mehr ich", obwohl ich das "weniger ich" kürzlich noch verneinte # öfter vor mich hin summend, singend, reimend, Lieder erfindend # überhaupt mehr Ideen, Pläne, schönere Gedanken - Pediküre, Fußball-Banner-Bearbeitung, Hotelbuchung, Yoga-DVD rausgesucht # vielfältigerer Appetit: wieder mehr Müsli, mehr Obst, plötzlich Vollkorn statt Weißscheiß, Bitterschokolade!, Zitronen-, statt Schokokekse # Gewichtsreduktion: Freitag erstmals unter 100 kg seit 2013, glaube ich # etwas unkonzentrierter, verpeilter, vergesslicher # Antriebsminderung, z.B. bzgl. Papierkram, Mantel zur Reinigung, Abwasch # weniger Anspannung in Beinen, Po, Armen, überall - die Arme schlackern, die Pobacken schwingen nach und ich finde locker besser als alles fest und hart # kontaktfähiger, kommunikativer - Hochanspannung blockiert mich nicht, konnte z.B. auf E. vor meinem ersten Nachmeeting zugehen, ihr meine Einschätzung mitteilen, konnte auf Yves zugehen, mit ihm reden, ihn umarmen # trotzdem entgegen meiner Erwartung explosiver: Telefontussi in Apotheke angemotzt, wegen Nachbarinlärm ausgerastet (Wand boxen, Schmähgesänge, indirekte Reden halten, leere Flasche gegen Zimmerdecke), bei Muttertelefonat gehässig Stimme verstellt, Frau in Nachsorge ins Wort gefallen und kritisiert, meine Knie gegen andere Knie in der U-Bahn # abends eher müde, morgens eher fit # sehr oft Badewanne # häufigere Konsumgedanken
Verzerrende Faktoren: Grippaler Infekt, Kontrolliertes Ausruhen, mehr Sonnenstunden
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1340 / Ich möchte jemanden zusammenschlagen, aber es soll ihm nicht wehtun.
"Können Sie denn...?" "Haben Sie denn...?" "Sind Sie...?"
Irgendwann gesagt: "Das sind ja alles rhetorische Fragen."
Wieder die Position von jemand, der krank geworden ist. "Weiß man nicht, wie lange der Ausfall andauert. Sie kennen das ja." Autsch!
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Mit dem gestorbenen Vater ist das jetzt etwas Anderes. Etwas noch Schwereres. Keine innere Bereitschaft für Gespräche mit der Vermittlungshelferin. Keine Arbeit, wo ich mich zeitlich und kognitiv stark einbringen muss. Beschäftigung, ja. Arbeitstherapie vielleicht. Pause erstmal. Reicht. Zehn, zwölf Gespräche dieses Jahr. Katze Krebs. Katze tot. Job angefangen. Job beendet. Beziehung angefangen. Beziehung beendet. Vater tot. Nicht hinfahren wollen. Unwohl. Geburtsstadt. Heimatstadt.
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"Jetzt haben wir ja kurz etwas zu uns gesagt. Dann stellen Sie sich doch mal vor." "In meiner letzten Anstellung..." Traurig geworden, während ich das aussprach. Impulsgedanke: Ich brech das jetzt hier ab. Morgen wird mein Vater zu Grabe getragen. Ich schäme mich für meine Vergangenheit, dafür, dass meine berufstätige Vergangenheit so weit zurückliegt. Ich bin das gar nicht. Wieso zitier ich hier meine letzte Stelle? Ich soll sowas nicht mehr machen! Ich will sowas nicht mehr machen! Warum hab ich mich hier beworben?
Wie mit Saufen, Pornos gucken, Frustfressen, Sexchats, Kompensationsshoppen... Tausendmal probiert, tausendmal Scheiße erlebt. Und es wird nicht beim 1.001. Mal plötzlich geil.
Scheißjob! Geile Lage, gut erreichbar, Hammergebäude, Superarbeitszeiten, renommierter Arbeitgeber, aber Horroraufgaben. Und dümmlich abweisende potentielle Kollegen, Vorgesetzte. So ein angenehmes Ah-Oh-Wow-Gefühl beim Aussteigen aus dem Bus, so zuversichtlich...
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Wenn die Stelle von letzter Woche klappt, Erwartungshorizont abchecken. In welchem Zeitraum soll das neu aufgestellt werden? Mit welchen quantitativen Zielen?
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In Berlin ist es schwieriger, ein Taxi zu bekommen, als es wahrscheinlich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln pünktlich das Ziel zu erreichen.
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Online-Tauschhandel, neue Tauschbörse im U-Bahn-TV angekündigt. FuerBier.de Es gibt so viel zu tun für Agatha! Keine Zeit für Arbeit.
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Zugfahrt Beim Betreten des ICE-WCs an Katzi gedacht. Wie sie laut miaut hat im Korb, als ich sie vor der Dresden-Reha mit Mutti zu Mutti brachte. Und dann bin ich mit Katzi aufs ICE-WC und hab die Tür des Katzenkorbs geöffnet und dann hat sie sich umgedreht und in den Korb gepinkelt und ich hab das Handtuch wegeschmissen und wir waren beide zufrieden, wie gut wir das hinbekommen haben.
Zugfahrt September- und Oktoberfotos angesehen im Handy. Als ob’s nicht mein Leben gewesen ist. Ach, das hab ich gemacht? Da bin ich gewesen? Dies hab ich fotografiert? Voll verstrahlt. Voll vernebelt. In tiefer Trauer durch diese Tage und Wochen.
Zugfahrt Allerhöchste Höchstanspannung. In die Hand gekniffen. Sooo doll! Spüre kaum was. Muss mich abreagieren. Ich möchte jemanden zusammenschlagen, aber es soll ihm nicht wehtun. Ich möchte schreien, aber es soll nicht so laut sein.
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Michael Kiwanuka Cold Little Heart https://www.youtube.com/watch?v=X9H9ezSe5v0
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