#Glückliche Momente Tasse
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kmtdruckwelt · 5 days ago
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LUCKY Keramiktasse – Retro-inspiriertes Design – Geschenk für jeden Anlass – Vintage-Stil Tasse für Glücksmomente LUCKY Tasse – Für Ihre täglichen Glücksmomente! Diese wunderschöne Tasse mit dem Schriftzug „LUCKY“ und Retro-inspirierten Farben ist der perfekte Begleiter für Ihren Morgenkaffee, Tee oder heiße Schokolade. Egal, ob als Geschenk für einen besonderen Menschen oder als kleine Freude für sich selbst – diese Tasse bringt garantiert ein Lächeln ins Gesicht. Details: Design: Der Retro-Look mit „LUCKY“-Schriftzug und sanften Pastellfarben verleiht der Tasse einen einzigartigen Charme. Material: Hochwertige Keramik, robust, langlebig und spülmaschinen- sowie mikrowellengeeignet. Vielseitig: Ideal für Zuhause, das Büro oder als stilvolles Dekorationselement. Geschenkidee: Perfekt für Geburtstage, Feiertage, Muttertag oder als kleine Aufmerksamkeit zwischendurch. Machen Sie jeden Tag ein bisschen glücklicher mit dieser stilvollen Tasse! Bestellhinweise: Die Tasse wird sicher verpackt und mit größter Sorgfalt geliefert. Bei Fragen oder besonderen Wünschen können Sie uns jederzeit kontaktieren.
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idkwhatimdoinghere1655 · 1 year ago
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Du Lernst Nie - Sebastian Vettel
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"Y/N, look, it really isn't that hard. You just need to put a bit of effort in," Sebastian sighed, trying to get you to listen to the fragments of German he was teaching you. "But you can speak for me. I can do the basics. Hallo und danke. Glücklich?" you smirked. 
During the Summer break, you and Seb were taking a week long trip to Germany and were going to travel around Cologne and Munich, before going home to Switzerland. 
"See, you do know it," he rolled his eyes, frustrated at your stubbornness. "The locals will be happier if you try," he tried to persuade, the flash cards he made were discarded to the side as he was ready to freestyle. 
"OK, how would you order something at a cafe?" Seb prompted, looking at you intently. 
"What am I ordering?" 
"Two bread rolls and a cup of tea," he told you, wondering if you were actually listening to what he had said no more than five minutes ago. "Ich..." you started. Seb internally groaned - he had gotten nowhere. 
"Hä-" he started, your brain finally finding the word.
"Ich hätte gerne ein Tasse Tee und zwei Brötchen, bitte," you smugly asked him, leaning back in your chair and crossing your arms. "Sehr gut," he praised, smiling. It wasn't a matter of if you could do it, it was a matter of whether you would do it. 
"Entschuldigung, wo ist die Bibliotheke?" he asked, putting on a voice and pretending to be a frail old lady who couldn't find her way around. "Die Bibliothek ist in der Nähe, gar nicht so weit weg von hier," you said. 
Seb's eyes widened in surprise. "Links oder rechts?" he asked, snapping back into character for a moment. "Links," 
"Danke,"
"Kein Problem," you smiled at the 'old lady'. The only reason you had actually spoken to German with him was because you didn't feel like getting grilled by Professor Seb anymore. "I did not teach you that," he said, impressed.
"I have taken my German learning into my own hands, since you have told me how to order a coffee more times than I can count," 
Seb smirked. If you thought you were so clever, he'd test you a bit, "Ich würde sagen, bin ich beeindruckt, aber du bist ein furchtbar Studente wer zuhört nicht," he said, way quicker than he normally would. 
"Erm. Es tut mir leid, ich verstehe das nicht," you sheepishly said, already feeling a blush of embarrassment creep up onto your cheeks.  "Oh, es tut mir leid, ist das zu schwierig für Sie?" he said. You understood that, and you felt like he was almost mocking you.
"Ja, ein bisschen," you responded, hoping that because it was in German, he'd be bit nicer to you. "Ich denke, wir haben gelernt, dass ich besser bin als das, womit du gelernt hast."
Now he was just getting cocky. "Okay, I get it. You've proven your point. I will listen to Professor Seb," you rolled your eyes, annoyed to have to give into him.
"I like the sound of that," he smirked, winking at you suggestively. You wouldn't lie, you liked the sound of what he was implying as well, but now it was time to learn. "Shut up," you scoffed, trying to hide your smile.
"What I don't understand, is that every time I try to get you to learn, you get all full of yourself,"
"Yeah, because my German is good," 
"But not as good as you think it is. You never learn," he shook his head, watching as you zoned out and stopped listening to his telling off. "I prefer the sound of listening to Professor Seb," you pouted, and you could see his jaw twitch. 
"Let's see what Professor Seb has in store today, shall we?" he said, standing and swiping the papers off the table. "Auf dem Tisch," he commanded, and now, you were all for listening. 
A/N - This is just a little something for you guys while I finish writing part 3 to 'Baby Fever'! Also, that picture of Cologne Cathedral in the header is so pretty, and I am so happy to be able to say I've been there. Lmk if the German isn't 100%, I did it myself and my German is quite rocky <3
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ravianefleurentia · 1 year ago
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Tag 24. Notwendige Entspannung (Himeko x Welt) HSR
Mit einer Tasse Kaffee machte es sich Himeko für 5 Minuten ihres Tages auf dem Sofa im Salon bequem. Die Rothaarige war nur am arbeiten und gönnte sich, außer diesem einem Kaffee am Tag, keine Pausen. Den ganzen Tag plante sie die weitere Reise, kümmerte sich um ihre Begleiter und wollte, dass es allen gut geht. 
Nur sich selbst vernachlässigte sie dabei immer mehr, ohne es überhaupt zu merken. Nur einem blieb dies nicht unbemerkt und seine Sorge wuchs mit jedem Tag der verging immer mehr. Welt beobachtete seine Gefährten immer sehr genau und das Himeko weder groß Pause machte, noch besonders viel schlief fand er mehr als besorgniserregend. 
Leise folgte er ihr zu ihrem Zimmer, als sie etwas holen wollte. Vornehm klopfte er an und wurde herein gebeten. "Miss Himeko, ich finde wirklich, dass du zu viel arbeitest! Du brauchst dringend eine Pause und du musst dich mal entspannen!" sprach er nun sanft und trat an seine Freundin heran. Die Navigatorin lächelte nur müde. "Mir geht es gut, Welt! Aber danke das du dir Sorgen machst!" meinte sie. 
Der Braunhaarige seufzte leise. "Bitte Himeko! Nimm dir den Tag frei und lass mich alles weiter machen!" bot er nun an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Vorsichtig fing er an sie zu massieren und sofort entspannte sich ihr Körper. Als seine Finger jedoch leicht ihren Hals und Nacken streiften, zuckte sie überrascht zusammen. 
"Habe ich dir weh getan? Bitte entschuldige!" murmelte der Älter und hielt inne. "Nein hast du nicht! Alles gut! Es hat nur naja gekitzelt!" gab sie nun zu und blickte nach hinten. In Welts Augen funkelte etwas freches auf. "Welt, nein!" meinte sie sofort. Doch war es schon zu spät. 
Welt schob sie ohne großen Druck zum Bett und ließ sie darauf fallen. Geschickt kniete er sich über sie und lächelte liebevoll. "Das ist Kindisch!" beschwerte sie sich. "Aber du brauchst diese Entspannung! Auch wenn ich dich müde kitzeln muss, damit du es endlich einsiehst!" sprach er nur noch und fing ganz sanft an ihre Seite und Hüfte zu erkunden. 
Sofort fing Himeko an zu kichern und zuckte unkontrolliert. "Hahahahahahaha Wehehehehelt hahahahahahahaha neihihihihihihin..." lachte sie und schüttelte den Kopf. "Ich habe dich noch nie so frei lachen gehört! Das klingt wirklich schön!" kicherte Welt und war froh über diese kleine aber effektive Entdeckung. 
Nun wanderten seine Hände zu ihrem Hals. "Nihihihihihihicht dahahahahahaha..." rief sie und wand sich immer mehr. Und doch hatte sie keine Wahl. Wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst war, war sie auch froh darüber.   
"Nicht hier?" fragte er frech, was eigentlich untypisch für ihn war. Es war nur ein ganz leichtes streichen und doch kitzelte es Himeko so sehr. Lachend und glücklich versuchte sie sich zu befreien aber Gnade erhielt sie keine. 
Nach einigen Minuten nahm er ihre Arme und legte sie behutsam über ihren Kopf. "Wenn du nicht willst, dass ich sie festhalten muss, halt still und entspanne dich!" befahl er in sanftem Tonfall und ließ seinen Zeigefinger quälend langsam ihren Arm hinunter wandern. 
Heftig zuckte die sonst so gefasste Lady zusammen und versuchte dem Reflex zu widerstehen. Doch das Lachen konnte und wollte sie nicht zurück halten. "Hahahahahaha duhuhuhuhu bihihihihist fiehihihihihis hahahahahaha..." kicherte sie und krallte sich in ihr Kissen. 
"Gut so! Gib dich dem voll und ganz hin! Genieße es einfach!" sprach Welt beruhigend auf sie ein. Himeko hingegen antwortete nur mit einem lauteren Lachen. Sie hätte nie gedacht mal auf diese Weise zu entspannen aber es funktionierte besser als erwartet. 
Es vergingen ungefähr 15 Minuten, ehe die Navigatorin um Gnade bat. Natürlich hörte Welt auf und sah sie an. "Geht es dir gut? Habe ich übertrieben? Wenn ja, bitte verzeih!" meinte er und fühlte sich schuldig. 
Die Rothaarige kicherte und drückte ihrem Freund einen Kuss auf die Lippen. "Es ist alles gut! Ich konnte schon lange nicht mehr einfach mal für einen Moment an gar nichts denken! Danke!" sprach sie und lächelte zufrieden, bevor sie ein Nickerchen machte.  
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psychoqueen80 · 1 year ago
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Blogserie (2023): 🧘‍♀️Achtsamkeit im Alltag und psychische Gesundheit -Teil 5 🧘‍♀️
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Teil 5: Achtsamkeit und positive Einstellung 🌈 Hallo ihr Lieben! Herzlich willkommen zurück zur Blogserie über Achtsamkeit im Alltag und psychische Gesundheit. Heute geht es um ein Thema, das uns alle betrifft: Achtsamkeit und die Kultivierung einer positiven Einstellung. Unsere Einstellung und unser Denken haben einen großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen und wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Durch Achtsamkeit können wir lernen, unsere Gedanken und unsere innere Haltung bewusst zu beeinflussen. Selbstreflexion Nehmt euch regelmäßig Zeit für Selbstreflexion und beobachtet eure Gedanken. Achtet darauf, ob ihr euch oft auf negative oder pessimistische Gedankenmuster einlasst. Sobald ihr diese Muster erkennt, könnt ihr bewusst versuchen, sie umzukehren und positivere Gedanken zu kultivieren. Dazu ist es hilfreich sich schwierige Situationen zu notieren, um sich später mit ihnen nochmal mental und emotional zu beschäftigen. Oft "verhalten" wir uns einfach in alltäglichen Situationen, so wie wir das eben immer machen. Es kann jedoch äußerst hilfreich sein, sich manchmal Situation nochmal später anzusehen, mit einem anderen Blick sozusagen. Einem nicht stressigen Blick oder neuen Blick nach Perspektivenwechsel. Dankbarkeit Eine einfache und kraftvolle Übung ist es, täglich drei Dinge aufzuschreiben, für die ihr dankbar seid. Das können kleine Momente des Glücks, liebevolle Begegnungen oder einfach die Schönheit der Natur sein. Durch das Praktizieren von Dankbarkeit lenkt ihr eure Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte eures Lebens und schafft Raum für mehr Freude und Zufriedenheit. Dafür bietet sich eine kleine Übung an: Für jeden schönen Augenblick steckt euch einen kleinen Stein in die Hosen- oder Jackentasche und leert sie am Ende des Tages mal aus. Vielleicht seid Ihr erstaunt wieviele kleine Glücksmomente euch das Leben trotz all dem empfundenen Stress bereitgehalten hat. ☀️ Positive Selbstgespräche Ja, richtig gehört. Ihr dürft und sollt gerne ab und zu mit euch selbst reden. Achtet auf die Art und Weise, wie ihr mit euch selbst spricht. Seid ihr selbstkritisch und negativ oder ermutigend und liebevoll? Ersetzt negative Selbstgespräche durch positive und aufbauende Worte. Sprecht euch selbst Mut zu und erinnert euch daran, dass ihr wertvoll seid und dass ihr es verdient habt, glücklich zu sein. Zudem kann so ein innerer Monolog auch gut sein, um schwierige Gespräche vor zu bahnen. Ihr gewinnt mehr Selbstsicherheit und -vertrauen. Außerdem könnt Ihr euch aus negativ besetzten Gedankenkarussels befreien. Eine vermeintlich schwierige Situation bewertet ihr vielleicht plötzlich im inneren Monolog als viel harmloser. Achtsamkeit für kleine Freuden Übt euch darin, die kleinen Freuden des Lebens bewusst wahrzunehmen. Genießt den Duft einer Blume, den Geschmack einer Tasse Tee oder das Lachen eines geliebten Menschen. Indem ihr euch auf diese kleinen Freuden konzentriert, könnt ihr eure Wertschätzung für die Schönheit des Lebens steigern und eine positive Einstellung kultivieren. Und schenkt auch gerne diese kleinen Freuden an andere. Wenn man sein Glückt eilt, bekommt man es doppelt zurück. ❤️ Fazit Achtsamkeit ermöglicht es uns, unsere Gedankenmuster bewusst zu formen und eine positivere Sicht auf das Leben zu entwickeln. Durch das Praktizieren von Achtsamkeit könnt ihr eure innere Welt positiv beeinflussen und mehr Freude, Zufriedenheit und Gelassenheit erfahren. Im nächsten Teil unserer Blogserie werden wir darüber sprechen, wie Achtsamkeit uns dabei helfen kann, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu finden. Bis bald! 🌻 Teil 6: Achtsamkeit und Work-Life-Balance - Bald verfügbar! Vergessen Sie nicht, mir auf Instagram zu folgen, um weitere informative Inhalte zu erhalten und Teil unserer wachsenden Community zu werden. Gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben. 🌟🙌 Lesen Sie den ganzen Artikel
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svenerd · 2 years ago
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Manipuliere dich glücklich! - Psychologische Techniken für mehr Zufriedenheit
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Photo by 0fjd125gk87 on Pixabay
Dein maßgeschneidertes Glück finden.
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Photo by JillWellington on Pixabay Egal, ob wir nach Geld, Liebe oder Erfolg streben, ob wir eine gute Flasche Wein trinken, einen spannenden Film schauen oder ein neues, hübsches Kleid kaufen – wir tun das, weil es sich gut anfühlt und wir alle versuchen, glücklich zu sein, jeder auf seine ganz persönliche Weise. Leider wählen wir instinktiv den schnellen Weg zum Glück. Und damit fallen wir dann auf die Nase: Wir bezahlen Rausch mit einem üblen Kater, und am neuen Kleid haben wir uns bald satt gesehen, doch das Loch im Konto bleibt. Glücklicher sind wir jedenfalls nicht. 
Die Fähigkeit zum Glücklichsein ist erlernbar
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Photo by fancycrave1 on Pixabay Würdest du es als Schicksal oder Zufall bezeichnen, dass du vielleicht einen Waschbrettbauch hast, eine hervorragende Schachspielerin bist oder ein toller Koch? Bestimmt nicht, oder? Und genauso, wie der Waschbrettbauch, die Schachmeisterschaft oder das perfekte Dreigängemenü nur durch Training und Disziplin erreicht werden können, ist Zufriedenheit das Ergebnis von gelungener Selbstmanipulation. Glück ist also kein Zufall, sondern eine erlernbare Fähigkeit und der Lohn für deine Mühen.  Aber fangen wir mit einer einfachen Frage an: Warum fällt es uns so schwer, glücklich zu sein? Ganz klar: Der Mensch neigt von Natur aus zur Negativität. Das ist evolutionär begründet. Du sollst überleben und Gefahren schnell erkennen. Ob du dabei glücklich bist, ist aus evolutionärer Sicht zweitrangig. Getreu dem Motto: Ein zufriedener Mensch ist gut, ein lebender Mensch ist besser. Unsere geistige Hardware ist also in der Steinzeit verblieben. Und deshalb erinnerst du dich eher an verbale Attacken, Streit und Sorgen als an Komplimente und schöne Dinge. Man nennt das in der Psychologie den Negativity Bias, auf Deutsch: die Negativitätsverzerrung. Aber wir können auch anders. Wir können unser Gehirn wunderbar manipulieren und auf Glück trimmen. Und dabei hilft uns die sogenannte Positive Psychologie.  Auch in der klassischen Psychologie lag der Fokus lange Zeit auf den negativen Ausprägungen des Geistes. Ihr Ziel war es, das Leid zu lindern, das sich durch Depressionen, Süchte und andere psychische Krankheiten manifestiert. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Martin Seligmann seit den Neunzigerjahren mit seiner Positiven Psychologie. Ihr Ziel ist es, Menschen auf Dauer zufriedener und glücklicher zu machen, indem wir uns auf Stärken, positive Eigenschaften und positive Erlebnisse fokussieren.  Du wirst nun verschiedene Glückstechniken kennenlernen, mit denen du dein persönliches Glück finden und trainieren kannst. Wir bewegen uns dabei in vier Dimensionen: Fühlen, Denken, Verhalten und Glauben. Zu jeder dieser Dimensionen stellen wir dir einige Übungen vor. Du musst dir also nur noch herauspicken, was dir am besten gefällt – und kannst dabei ausprobieren, was für dich funktioniert.
Die erste Dimension des Glücks: Manipuliere deine Gefühle!
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Photo by 0fjd125gk87 on Pixabay Egal, ob du morgens deinen ersten Schluck Kaffee besonders genießt oder die Ruhe, die kurz einkehrt, wenn die Kinder in der Kita sind: Auf dem Weg zu deinem Glück ist es wichtig, dass du lernst, den Moment zu genießen. Im Englischen nennt man diese Glückstechnik Savoring, ausführlich erforscht hat sie der Sozialpsychologe Fred Bryant. Er gilt als Pionier der Genussforschung und fand heraus, dass Genussmenschen selbstbewusster, stressresistenter und zufriedener sind. Deine Genießernatur kannst du mit sieben Techniken wach kitzeln.  Der erste Punkt ist ziemlich klar: Konzentriere dich voll auf den Genuss. Lass dich nicht ablenken und spüre mit all deinen Sinnen, was gerade passiert. Wenn wir beim Kaffee bleiben, heißt das: Wie riecht der Kaffee? Wie fühlt sich die warme Tasse in der Hand an? Wie ist es, wenn der Kaffee deine Lippen benetzt und sich dann langsam im Mund verteilt? Vielleicht intensiviert sich der Genuss ja, wenn du die Augen schließt. Es ist wichtig, dass du nicht nebenher Nachrichten liest oder auf dem Telefon rumtippst. Die zweite Technik zum Steigern von Genussmomenten: Teile sie! Deine Freude vergrößert sich, wenn du deine Leidenschaft (gemeinsam) mit anderen erlebst. Wenn du einen Kaffeefreund hast, macht der dich vielleicht auf Nuancen des Geschmacks aufmerksam oder auf Zubereitungsweisen, die du noch nicht kanntest. Verstärke deine Freude mit dem Körper.  Das ist die dritte Technik: Juble. Lache. Springe, wenn dich etwas begeistert. Okay, beim Kaffee magst du es für übertrieben halten, aber verschiedene Studien haben bewiesen, dass die körperliche Manifestation positiver Gefühle diese noch verstärkt. Also, unterdrücke deine Freude nicht. Warum also nicht ein breites Grinsen und ein wohlig-rauchiges „Ohhhh, yes“ nach dem ersten Schluck Kaffee? Mach dir viertens ein mentales Bild von deinem Genussmoment. Dafür trittst du kurz aus dem Moment heraus und fragst dich, was besonders schön an deinem Momentgenuss ist. Es ist wie ein Schnappschuss. Du kannst auch gern ein paar Notizen dazu machen. So hältst du diesen Moment fest.  Aber sei dir – und das ist die fünfte Technik – auch bewusst, dass dieser Genuss vergänglich ist. Doch gerade dadurch gewinnt dieser Moment ja an Bedeutung.  Die sechste Technik zur Steigerung des Momentgenusses ist es, dich selbst zu beglückwünschen. Klopfe dir dafür auf die Schulter, dass du so einen fantastischen Kaffee machst und dir Zeit dafür nimmst. Das ist nicht selbstverständlich. Lob dich, sei nett zu dir!  Du kannst deine positiven Emotionen noch mit Vergleichen stärken. Wie gut ist dieser Kaffee im Vergleich zum Filterkaffee an der Tankstelle? Ist es nicht wunderbar, dass du dir mit deinem morgendlichen Kaffeeritual gleich etwas Gutes tun kannst? Diese Technik hat übrigens viel mit Dankbarkeit zu tun, auf die wir gleich noch zu sprechen kommen.  Pick dir einen Moment aus deinem Alltag heraus, den du in den nächsten sieben Tagen anhand dieser sieben Savoring-Techniken systematisch intensivieren möchtest! Du wirst sehen, Übung macht den Meister! Deshalb gleich noch eine Übung: Hast du Lust auf eine Zeitreise? Geht nicht? Geht doch, zumindest im Kopf: Eine Technik, die den Momentgenuss perfekt ergänzt, ist nämlich die der mentalen Zeitreisen. Hier geht es explizit nicht um den aktuellen Moment, sondern darum, zu schönen Ereignissen in der Vergangenheit zu reisen, oder darum, sich voll der Vorfreude ein künftiges Ereignis auszumalen. Je lebhafter und detaillierter du die Erinnerung an ein Ereignis wachrufen kannst, desto besser. Fotos, Videos und Souvenirs können dir dabei helfen. Tauche dabei in die schönen Gefühle ein und lass das Erlebnis vor deinen Augen einfach Revue passieren. Und das, ohne es zu analysieren. Fertige lieber eine Liste mit solchen Schatzmomenten an. Mit dieser Liste kannst du jederzeit zum Zeitreisenden werden! Außerdem kannst du aufschreiben, wofür du dankbar bist. Für das schöne Wetter bei deiner letzten Wanderung? Dafür, dass der Bäcker dir die Streuselschnecke extra beiseite gelegt hat? Oder für eine ruhige Nacht, in der das Kleinkind durchgeschlafen hat? Dankbarkeitsrituale lehren dich, diese kleinen Momente zu schätzen. Wir haben uns gerade/jetzt mit Gefühlen, wie Dankbarkeit oder Vorfreude beschäftigt. In der nächsten Dimension geht es um die Gedanken.
Die zweite Dimension des Glücks: Manipuliere deine Gedanken!
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Photo by elvina1332 on Pixabay Eigentlich läuft unser Gehirn immer auf Hochtouren. Es ist die Ausnahme, dass wir mal nicht denken: vielleicht beim Orgasmus, wenn wir im Flow sind oder wenn wir meditieren. Ansonsten rattert es unaufhörlich in unserem Kopf. Logisch also, dass es sich lohnt, darüber nachzudenken, wie wir denken. Vielleicht gehörst du zur Gruppe der Optimisten. Dann gratulieren wir dir. Dieser Abschnitt wird dir nochmals darlegen, warum du einen besseren Pfad gehst als Pessimisten. Oder bist du ein Pessimist? Dann Ohren gespitzt! Denn Optimismus lässt sich lernen. Der Begründer der Positiven Psychologie – erinnerst du dich noch? Genau, Martin Seligman – schrieb 1990 das Buch Learned Optimism. Darin beschreibt er, wie wirklich aus jedem Miesepeter noch ein Strahlemann werden kann. Entscheidend ist es, dass man sich negative Ereignisse neu und anders erklärt. Das bedeutet nicht, dass man sich die Welt einfach blind schönredet, man beurteilt dasselbe Ereignis lediglich aus einem anderen Blickwinkel. Also wenn dich deine Schwester anmotzt, dann würde der Pessimist in dir sagen: „Die ist immer doof.“ Der Optimist würde hingegen den Schluss ziehen, dass sie einfach einen schlechten Tag hat.       Es gibt fünf Schritte, mit denen du deinen Erklärstil analysieren und verändern kannst. Seligmann nennt dieses Verfahren das ABCDE-Modell.  Das A steht für Adversity, also eine Widrigkeit, die dir widerfährt. Nehmen wir an, eine Freundin hat seit einer Woche nicht auf deine E-Mail geantwortet. Aus irgendeinem Grund herrscht Funkstille.  Das B steht für Belief, also deine Überzeugung. Erwartest du von deinen Freunden, dass sie sich immer umgehend zurückmelden? Findest du, du hast jetzt schon zu lange auf eine Antwort warten müssen?  In Schritt drei schaust du auf das C für Consequence, also auf die Folgen des Geschehens. Was macht die Funkstille mit dir? Ärgerst du dich, fühlst du dich nicht wertgeschätzt, oder bist du enttäuscht?  Im Schritt D, das für Disputation steht, geht es um das Bestreiten deiner unklugen Überzeugung. Widersprich dir selbst! Was war bei B für Belief deine Überzeugung? Dass Freunde immer schnell auf dich reagieren sollen? Aber ist das realistisch? Hältst du dich denn selbst immer daran? Und hat diese Freundin nicht generell ein Problem damit, Mails zeitnah zu beantworten, und ist etwas verplant? Vielleicht ist die für dich so wichtige Mail einfach untergegangen. Oder deine Freundin hat gerade extrem viel Stress.  Frage dich in diesem Zusammenhang dann auch gleich, wie dich C, die Konsequenz, weiterbringt. Was hilft der Ärger? Wird die Freundschaft dadurch besser? So erlebst du einen Aha-Moment, der dich laut Seligmann energetisiert, deshalb auch das abschließende E für Energization im eben vorgestellten ABCDE-Modell. Das Fallenlassen einer unrealistischen Überzeugung gibt dir nämlich Kraft und Freiheit. Schon fühlst du dich besser und findest vielleicht sogar die Energie, nochmals eine kleine Erinnerungsmail an deine Freundin zu schicken – ganz ohne vorwurfsvollen Unterton.  Man kann Situationen also immer positiv oder negativ sehen. Mit dem ABCDE-Modell lernst du, deine Augen für die optimistische Lesart eines Ereignisses zu öffnen. So eine positive Lesart von Ereignissen ist übrigens auch gesund. Schon im Jahr 1989 zeigte eine Studie, dass Patienten mit einer positiven Einstellung nach einer Bypassoperation schneller gesund wurden. Das ABCDE-Modell empfiehlt Seligmann übrigens explizit nur für Situationen, in denen keine Gefahr aus einer positiven Blickweise entstehen kann. Versuch dir also vor lauter Optimismus bitte nicht, als Anfänger die schwarze Piste beim Skifahren als völlig machbar einzureden. Das wäre unter Umständen tödlicher Optimismus.  Aber generell gilt: Indem du negative Denkmuster entlarvst und deine Denkweise infrage stellst, kannst du sie verändern und dadurch glücklicher werden.
Die dritte Dimension des Glücks: Manipuliere dein Verhalten!
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Photo by Fotorech on Pixabay „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit auf Facebook, Netflix und Instagram verbracht und länger gearbeitet.“ Wohl kaum ein Mensch dürfte auf seinem Sterbebett solche Gedanken haben. Denn instinktiv wissen wir: Es sind die echten sozialen Beziehungen, die uns glücklich machen.  Über achtzig Jahre lang wurde in der Langzeitstudie Harvard Study of Adult Development der Werdegang von ursprünglich 724 Teilnehmenden beobachtet. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass menschliche Beziehungen unser Leben weit mehr beeinflussen als unsere Intelligenz, unsere soziale Klasse oder unsere Gesundheit. Sie konnte beweisen, dass Einsamkeit toxisch ist und uns soziale Beziehungen guttun. Bis ins hohe Alter wirken sich enge Beziehungen zu Freunden, der Familie und dem Partner positiv auf das Gehirn und unser Erinnerungsvermögen aus. Dabei geht es nicht um Quantität, sondern um Qualität. Die glücklichsten Menschen der Studie hatten viel Zeit in ihre Beziehungen investiert. Klar, von nichts kommt nichts. Deshalb ein ganz konkreter Tipp: Ersetze, wo es geht, Bildschirmzeit mit Menschenzeit. Stärke gezielt deine Beziehungen, und mach dich so glücklicher. Warum also nicht gleich heute endlich die alte Schulfreundin anrufen oder ein Wohlfühlwochenende mit dem Partner auf dem Land planen?   Überlege, wer die drei wichtigsten Menschen in deinem Leben sind, und verabrede dich mit jedem einzelnen von ihnen für ein tiefes Gespräch. Du kannst dir vorher einen Fragenkatalog ausdenken, der ein wirklich intensives Gespräch in Gang bringen könnte. Kleine Inspiration gefällig? Was macht dich am glücklichsten? Was motiviert dich gerade? Wie stellst du dir dein ideales Leben in zehn Jahren vor?  Wie bei den anderen Glückstechniken gilt auch hier: Am effektivsten sind solche intensiven Momente, wenn eine Gewohnheit daraus wird.  Zur guten Gewohnheit solltest du auch guten Schlaf werden lassen. Denn Schlaf und Glücksempfinden stehen in einer engen Wechselbeziehung zueinander. Wer glücklich ist, schläft besser, und wer besser schläft, ist glücklicher. Du kannst das bestimmt nachvollziehen: Nach einer durchwachten Nacht bist auch du bestimmt gereizter, weniger konzentriert und viel zu müde, um schöne Dinge wahrzunehmen, oder? Deshalb also ein paar Tipps, wie du besser schläfst und so glücklicher wirst: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gehe also immer zur selben Zeit ins Bett und stehe zur selben Zeit auf. Stelle dir auch abends notfalls einen Wecker, damit du nicht vor dem Bildschirm versackst und es wieder ungewollt spät wird. Trinke am Nachmittag keinen Kaffee mehr. Und vermeide Alkohol. Der hilft uns vielleicht beim Einschlafen, er raubt uns aber den erholsamen REM-Schlaf. Treibe schon zwei bis drei Stunden vor der Schlafenszeit keinen Sport mehr und entspanne dich lieber. Ein schönes Buch oder ruhige Musik sind zu empfehlen, negative Informationen, aufwühlende Filme oder berufliche E-Mails sollten vor dem Schlafengehen tabu sein. Stelle sicher, dass du am Tag genug Sonnenlicht tankst und dich abends in einem dunklen Zimmer bettest, in dem es keine Elektrogeräte wie Fernseher oder Smartphones gibt. Und dann: Schlaf dich glücklich! 
Die vierte Dimension des Glücks: Manipuliere deinen Glauben!
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Photo by anaterate on Pixabay Hattest du vielleicht einen Englischlehrer, der von deiner Sprachbegabung schwärmte, Eltern, die in dir ein Tennis-Naturtalent sahen, oder Freunde, die glaubten, dass du der geborene Komiker bist? Egal, was für Eigenschaften dir dein Umfeld über die Jahre der Kindheit und Jugend zuschrieb: Du kannst davon ausgehen, dass diese Zuschreibungen einen großen Einfluss auf dich hatten. Sie halfen dir dabei, deine eigene Geschichte zu stricken, also deine Ich-Erzählung. Doch diese Geschichte ist eine Konstruktion, an der vor allem andere gebaut haben. Deswegen ist es wichtig, dass du dieses Selbstbild infrage stellst. Dann bist du nämlich dazu in der Lage, selbst daran zu schrauben. So kannst du die Ich-Erzählung in deinem Sinne manipulieren.  „Aber ich bin doch einfach ich und schon immer der Gleiche“, sagst du? Würdest du einwenden, dass du dich in grundlegenden Dingen schon seit Jahren kaum verändert hast? Dann hast du dir vielleicht ein sogenanntes Fixed Mindset antrainiert, eine festgefahrene Denkweise. Menschen mit einem solchen Mindset glauben, dass ihre Fähigkeiten und Talente nicht veränderbar seien. Sie treten auf der Stelle. Wenn deine Mutter hartnäckig sagt, dass sie für Technik kein Talent habe und deshalb keinen Computer bedienen möchte, wäre das ein Beispiel für eine festgefahrene Denkweise. Jemand mit einem sogenannten Growth Mindset würde hingegen sagen: „Ich habe Probleme damit, einen Computer zu bedienen, und kann das noch nicht.“ Menschen mit einem solchen Wachstumsdenken glauben an ein dynamisches Ich, das sich weiterentwickeln kann.  Read the full article
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ourforbiddenlovestory · 3 years ago
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♥ Heimliche Liebe - Kapitel 4 ♥
Als ich am nächsten Morgen wach wurde war das Bett leer. Müde setzte ich mich auf und sah mich um. Ich konnte noch immer nicht glauben dass ich es geschafft hatte, meinen Mut zusammengenommen hatte und Jason verlassen hatte und mich tatsächlich für Jonathan entschieden hatte. Als das Bett leer war bekam ich jedoch einen Moment Panik dass er verschwunden sein könnte. Ich hatte aufeinmal starke Verlustangst um ihn, Angst davor dass uns wieder jemand voneinander trennen könnte oder er selbst mich verlassen könnte weil er vor kurzem noch sehr wütend auf mich gewesen war. Ich setzte mich an die Bettkante und stand auf. Dann verließ ich das Schlafzimmer. Ich hörte Michael laut kichern, was aus der Küche kam. Ich folgte dem Kichern und stand darauf im Türrahmen der Küche. Jonathan saß mit ihm an Küchentisch, schon angezogen und frisch in seinem Anzug, mit Michael am Tisch, welcher noch im Schlafanzug war und gemütlich sein Brot aß. Die Zwei unterhielten sich, waren in ihr Gespräch vertieft und schienen sich prächtig zu amüsieren. Jonathan trank eine Tasse Kaffee dabei. Ein Bild was ich zu gerne immer sehen wollte. Jonathan als den Vater meiner Kinder, wir alle als eine Familie. Ich musste lächeln bei dem Anblick und mein Herz war erleichtert dass Jonathan nicht fort war und auch nicht mehr wütend auf mich. Ich war unsicher geworden, ängstlich. Ich hatte nur noch Angst mich vor Jonathan falsch zu verhalten. Jonathan bemerkte mich darauf und lächelte. Er trank gerade einen Schluck Kaffee. Er stellte die Tasse ab und lächelte mich gelassen an. "Guten Morgen Lia.", gab er von sich. Dann sah auch Michael zu mir und grinste mich freudig an. Er strahlte richtig. Michael schien sich hier wirklich wohl zu fühlen und mit Jonathan gut zu verstehen. "Mama! Wusstest du dass die Dinosaurier gar keine Dinos waren sondern mutierte Außerirdische?", gab er von sich. Ich musste grinsen und kam nun zu den beiden und gesellte mich zu ihnen an den Tisch, ließ mich neben Jonathan nieder und sah dann zu Michael. "Achja? Wer hat dir denn sowas erzählt?", "Jonathan!", erwiderte er. Ich grinste darauf und sah mit geheobener Augenbraue zu Jonathan. "Achja? Du erzählst meinem Kind solch einen Unsinn?" Jonathan nahm erneut einen Schluck Kaffee zu sich. "Wieso Unsinn? Wer sagt denn dass dem nicht so ist Liana?", "Es gibt keine Außerirdischen!", "Sagt wer?", "Naja sonst hätten wir sicher schon Kontakt mit ihnen gehabt meinst du nicht?", "Nun vielleicht haben sie ihre Gründe dass das nicht so einfach ist." Ich sah ihm in seine wundervollen kalten blauen Augen, die in diesem Moment so entspannt wirkten und voller Wärme, aber dennoch Kälte und Dunkelheit, durch seinen kühlen und dunklen Charakter. Ich musste kichern. Meine Hand fuhr sachte durch sein dunkles Haar und ich strich es ihm sachte zurück. "Du solltest nicht soviele Bücher lesen Dr.Crane.", erwiderte ich. Jonathan stellte seine Tasse ab und ergriff darauf mein Handgelenk. Sein Griff war sanft aber auch grob, so wie immer. Er wollte mir damit nicht wehtun, nur micht festhalten, dass ich nicht mehr ausweichen konnte. Ich lächelte ihn verlegen und verliebt an. "Es gibt vielmehr als was wir uns als Menschen vorstellen können Liana.", erwiderte er und ruckartig riss er mich näher zu sich. Sein Gesicht beugte sich darauf zu den meinen, unsere beiden Gesichter waren nicht mehr weit voneinander getrennt. Michael sah uns gespannt an und aß weiter sein Brot. Er wippte mit seinen Füßen und auf dem Stuhl. "Jonathan ist viel netter als Papa.", gab er dann plötzlich von sich. "Heiratest du ihn Mama?" Meine Augen weiteten sich in dem Moment. Mit großen Augen sah ich meinen Sohn an. Mein Herz raste wie wild. Rasch löste ich mich von Jonathan und wurde verlegen. Mir stieg die Röte ins Gesicht und ich strich nervös eine meiner blonden Haarsträhnen hinter mein Ohr und sah zur Seite. Dann fasste ich mich wieder, holte Luft und sah wieder zu Michael. "Du scheinst Jonathan wirklich sehr zu mögen." Michael grinste mich glücklich und zufrieden an. Um sein Mund herum war wieder alles voller Marmelade, so wie immer. Er kam einfach nach mir, zum Glück, darüber war ich froh, auch wenn er seinem Vater äußerlich sehr ähnelte, aber sein Charakter war durch und durch wie meiner. Jonathan musste darauf breit grinsen. "Lass deine Mutter erstmal die Scheidung mit deinem Vater hinter sich haben, dann sehen wir weiter. Man kann erst heiraten wenn man von dem anderen Ehepartner getrennt ist Michael.", erwiderte Jonathan dann in einem kühlen und diplomatischen Ton, wie ein Lehrer, der er ja einst gewesen war. Mein Herz raste wie wild und ich sah einen Moment verlegen zu Jonathan. Er widerum genoss diesen Moment und grinste mich breit an. "Außerdem heiratet man erst wenn man sich verlobt hat." Dann sah er wieder zu Michael. "Und das haben deine Mutter und ich uns ja noch nicht, weil sie noch mit deinem Vater verheiratet ist. Ersteinmal muss sie sich von deinem Vater offiziell trennen, durch die Scheidung und dann kann ich deiner Mutter einen Antrag machen mich zu heiraten. Und dazu gehört schließlich auch ein Verlobungsring, den ich erst noch besorgen muss." Jonathan nahm einen weiteren Schluck seines Kaffees zu sich. Verlegen sah ich zu ihm. Mein Herz raste wie verrückt, sprang mir fast aus der Brust und mir war ganz warm. Dennoch schluckte ich schwer. Die Scheidung, sie machte mir Angst. Ich hatte Angst das Jason doch noch etwas in Bewegung bringen könnte um mich erneut an sich zu binden und ich erneut in dieser Ehe gefangen war bis zum Ende meines Lebens und dieser schöne Moment den wir gerade hatten mir zerstört werden würde. Erst einmal musste ich die Scheidung hinter mich bringen bevor ich mir Gedanken darum machen konnte Jonathan zu heiraten. Ich versank wieder in Gedanken und richtete meinen Blick leer auf den Küchentisch. Jonathan bemerkte dies darauf. Er stellte die Tasse wieder ab und wandte sich mir zu. Seine langen dünnen Finger glitten unter mein Kinn und er hob es an. Er sah mir ernst und kühl in die Augen. "Ich werde dir helfen Liana! Du bist jetzt nicht mehr alleine damit. Jason wird euch nichts mehr tun!" Er beugte sich darauf zu meinem Ohr. "Du weißt ich habe im Notfall meine Methoden ihn stumm werden zu lassen, als auch deine Mutter.", gab er eiskalt von sich. Er würde nicht zögern Jason und meiner Mutter wehzutun wenn sie uns wehtun sollten. Meine Mutter und Jason hatten keine Ahnung davon dass Jonathan Crane Scarecrow war, einer der schlimmsten Psychopathen und Verbrecher von Gotham. Mittlerweile war er als Scarecrow groß rausgekommen, jeder kannte den Meister der Angst in Gotham. Aber nicht jeder kannte sein wahres Gesicht, da er als Scarecrow immer ein Kostüm trug mit einer gruseligen Vogelscheuchenmaske. Nur Batman und das GCPD kannten seine wahre Identität, aber die meisten Bürger von Gotham wussten es nicht. Somit hatten weder Jason noch meine Mutter eine Ahnung davon was für ein Mann Jonathan Crane wirklich war. Ich war Jonathan sein ganzes Leben, er liebte mich überalles und er würde für mich über Leichen gehen. Er würde jeden Menschen ausschalten die sich uns in den Weg stellen würden. Es war Zeit vergegangen, fünf Jahre. Fünf Jahre in denen viel passiert war und wir beide uns verändert hatten und doch waren wir noch immer dieselben. Jonathan würde also nicht zögern, das wusste ich. Und auf der einen Seite beruhigte es mich, ich fühlte mich dadurch sicherer, weil ich im Gegneteil zu ihm kaum Selbstbewusstsein besaß . Ich brauchte jemand der mich beschützt, bzw mich und die Kinder, der uns Schutz bieten könnte. Ich schwieg darauf nur und sah Jonathan in seine kalten blauen Augen. Er erwiderte meinen Blick und lächelte leicht. Dann ließ er wieder von mir ab und wandte sich wieder seinem Kaffee zu. Einen Moment lang war ich in Gedanken versunken, wurde durch Lily ihr Schreien aber wieder aus meinen Gedanken gerissen. Ich stand darauf auf. "Ich kümmere mich um Lily.", meinte ich nur und verließ die Küche. Jonathan sah mir nur nachdenklich nach, weil er bemerkte dass ich abwesend war. Er hatte ebenfalls Angst davor dass ich wieder einen Rückzieher machen könnte und zu Jason zurückgehen könnte. Wir hatten somit beide Verlustängste um uns. Er wollte mich genauso wenig wieder verlieren wie ich ihn, also wollte er alles daran setzen mich bei sich festzuhalten. Michael war derweil mit seinem Brot fertig. "Ich bin fertig! Darf ich jetzt Fernsehen gucken Jonathan?", riss Michael Jonathan aus seinen Gedanken. Jonathan wollte gerade wieder einen Schluck Kaffee zu sich nehmen als Michael ihn ansprach. Er hatte die Tasse schon vor seinen Lippen, sein Blick fiel zu Michael. Er nickte. "Fühle dich ganz wie Zuhause. Das hier ist ab sofort dein Zuhause. Somit gehört mein Fernseher auch dir." Er lächelte und nahm dann wieder einen Schluck Kaffee zu sich. "Toll!", rief Michael freudig und sprang vom Stuhl auf und lief schon ins Wohnzimmer und machte es sich dort auf dem Sofa gemütlich und sah sich seine Lieblingsserie an am frühen Morgen. Ich machte Lily derweil frisch, wechselte ihre Windel, zog sie an und ging mit ihr dann zurück in die Küche um ihr ein Flässchen zu machen. Jonathan sah mit kühlen und strengen Blick zu mir. "Du wirst doch nicht wieder auf deine Angst hören und zurück zu diesem Mann gehen oder Liana?!" Als ich gerade dabei war Lily ihr Flässchen zu machen hielt ich inne auf seine Frage hin. Ich sah ihn nicht an. Ich hielt einfach nur inne und blieb einen Moment wie erstarrt da stehen und sah traurig zu der Küchentheke. "Ich habe einfach Angst was Jason jetzt tun könnte, vorallem meine Mutter. Was wenn sie mir die Kinder wegnehmen werden?" Jonathan stellte seine Tasse wieder ab, sie war sowieso leer, dann stand er auf und kam auf mich zu. Er stellte die Tasse neben mir auf der Spüle ab, sein rechter Arm legte sich auf meinen Rücken, beschützend. Ernst und kühl sah er mich an. Mein Blick fiel verzweifelt und verloren zu ihm. "Die heutige Situation ist eine ganz andere Liana las vor fünf Jahren! Wir sind beide reifer geworden, dazu lebst du jetzt bei mir. Niemand kann dir jetzt mehr schaden. Nur du dir selbst wenn du weiter auf deine Angst hörst." Er ließ von meinem Rücken ab und seine Finger glitten erneut unter mein Kinn, hoben es erneut an und seine Augen sahen ernst in die meine. "Ich werde dich beschützen Liana, dich und die Kinder. Und wenn Jason und deine Mutter irgendetwas tun sollten dann wird Scarecrow ihnen das Fürchten beibringen." Auf seinen Lippen erschien ein düsteres Lächeln. Er genoss es Menschen wehzutun, sie zu foltern. Ich wusste all das und dennoch hatte ich keine Angst vor Jonathan. Weil ich wusste er würde mir niemals schaden oder den Kindern, weil er mich wahrlich liebte. Zu uns war er immer ganz anders als zu anderen. Zu anderen ist er die Kälte und Dunkelheit pur, aber zu uns herzlich und warm, Seiten die niemand anderes als wir kannten, ich und die Kinder. Sein Daumen strich beruhigend über mein Kinn, seine Augen weiter in meinen weilend. "Keine Sorge Liana, euch wird nichts mehr passieren. Ich passe jetzt gut auf euch auf." Seine Geste und Worte beruhigten mich. Ich lächelte erleichtert. "Ich weiß.", wisperte ich. Ich beneidete ihn, wie gerne wäre ich doch auch so selbstbewusst und selbstsicher wie er und würde einfach das gerne machen wollen wonach mir ist, wonach mein Herz verlangt, aber ich war bestimmt von Angst, von Unsicherheiten und Selbstzweifeln. Seine Augen fesselten die meine, hielten meinen Blick gefangen. Er war in dem Moment ernst und gefühlsvoll zu gleich. Sein Daumen strich weiter sachte über mein Kinn. "Es gibt eine Lebensweise die nennt sich DDLG. DDLG steht für Daddy Dom Little Girl. Es kommt aus dem BDSM Bereich und hat mit Dominanz und Devot zutun. Ich will dir daüber einwenig erzählen und dir einen Vorschlag machen Liana, weil ich dich kenne und weiß dass du Hilfe brauchst." Fragend sah ich ihn an und verstand nicht worauf er hinaus wollte. BDSM war schon immer unser Ding gewesen, das konnte ich nicht leugnen. So unschuldig und rein ich auch wirkte, aber sexuell war ich verdammt versaut. Jonathan und ich hatten früher oft BDSM Spielchen gespielt. Er war schon immer der Dominante von uns beiden gewesen und ich die Devote. Das Spiel zwischen Dom und Sub in BDSM half mir damals schon zu wachsen, selbstbewusster zu werden. "Worauf willst du hinaus?" Er lächelte mich an. Sein Daumen strich nun über meine Unterlippe. Sein Gesicht kam den meinen näher, er hielt vor meinen Lippen inne. "DDLG hat nichts mit der sexuellen Ebene wie BDSM zutun, sondern hat mit der psychischen Ebene zutun. Ich will dich dadurch einer Therapie unterziehen Liana. Eine Art an Therapie die uns beiden gut tut und gefallen wird und dir helfen wird zu dir selbst zu stehen." Seine Augen verloren sich in den meinen. Sein Blick war zwar weiterhin ernst aber gleichzeitig auch mitfühlend. Er machte sich große Sorgen um mich. "Ich will dir einen sicheren Raum geben Liana und ich weiß wie es in dir aussieht, wie deine Psyche aussieht. Du hast keine stabile Psyche. Als dein Partner und als erfahrener Psychiater will ich dir durch DDLG eine Therapiemöglichkeit geben die dir helfen wird zu dir selbst zu stehen und das zutun was du von deinem Herzen aus willst." Er wirkte aufeinmal so nachdenklich und sehr besorgt um mich. Ich sah ihn nur schweigend und nachdenklich an. Mein Herz raste aber wie wild in diesem Moment und ich war total verlegen. Mir wurde so warm um mein Herz. Auch wenn ich noch keine Ahnung davon hatte was er mit mir jetzt vorhatte, er machte mich neugierig und es gefiel mir. Ich wollte dass er mir hilft, mich erzieht, wie damals in BDSM. Ich wusste selbst dass ich jemanden brauchte der mir in den Hintern trat, mich anleitete, aber auf sanfte und liebevolle Art und Weise. Ich nickte einfach zustimmend ohne zu wissen was jetzt auf mich zukommen würde, ich vertraue ihm, denn ich wusste dass Jonathan es immer nur gut mit mir meinte und mir helfen wollte. Er war schließlich der Meister der Angst und keiner kannte sich besser mit der Angst aus als er. Also ließ ich mich darauf ein. Ich öffnete automatisch meinen Mund, wollte nach seinem Daumen so gerne schnappen. Ich hatte so einen Hunger auf ihn. Soviel Sehnsucht, soviel Verlangen. Jonathan bemerkte dies und grinste dann. Er nahm seine Hand dann von mir und wich auch wieder von mir zurück. "Kümmere dich erst um Lily, sie hat großen Hunger. Ich werde mir mit Michael derweil seine Lieblingsserie ansehen. Ich habe bisher noch nie richtig Kinderserien gesehen. Mal sehen was dein Sohn sich da so ansieht.", gab er neckend von sich und verließ schon die Küche. Ich sah ihm hinter her und musste lächeln. Mir fiel eine ganze Last vom Herzen und ich fühlte mich erneut frei. Es waren meine Traumata und Ängste die mich davon abhielten meinem Herzen zu folgen. Ich wollte nicht mehr auf sie hören, ich wollte jetzt lernen auf mein Herz zuhören, aber diser Weg war schwer und würde viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen. Ich kümmerte mich darauf erst einmal um Lily, machte ihr nun ihr Flässchen und fütterte sie. Nachdem ich sie gefüttert hatte machte ich mir selbst eine Scheibe Brot und frühstückte. Ich hatte großen Hunger. Danach kam ich mit Lily auf den Arm auch zu den Männern ins Wohnzimmer. Jonathan saß gelassen und zurückgelehnt mit Arme hinter dem Kopf verschränkt und ein Bein über das andere überschlagen auf dem Sofa neben Michael, welcher im Schneidersitz saß und gespannt seine Serie sah. Jonathan grinste mich an. "Eine sehr interessante Serie. Aber sehr unrealistisch. Gewisse Charaktere würden in der Realität nicht so handeln.", gab er dann wieder von sich. Ich ließ mich auf dem Sessel nieder und sah wieder mit gehobener Augenbraue zu Jonathan. "Zerstöre Michael sein Weltbild nicht! Außerdem ist das eine Kinderserie. Da ist immer alles friedlich und bunt.", "Ja von der Realität weit entfernt." Ich sah ihn aufdringlich an solche Kommentare zu unterlassen. Jonathan grinste und sah dann zu Michael. Er lachte und wuschelte meinem Sohn über sein blondes Haar. "Höre nicht auf mich, höre immer schön auf deine Mutter, sie hat immer Recht." Michael grinste Jonathan an, er verstand diese Unterhaltung noch gar nicht. Dann umarmte er Jonathan einfach. Jonathan war einen Moment lang komplett überfordert mit dieser Geste und wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Ich musste lächeln, mein Herz fuhr Achterbahn bei diesem Anblick, es führte sich so richtig an und ich fühlte mich so frei und unbeschwert. Jonathan lächelte dann und erwiderte die Umarmung und strich Michael behutsam wie ein Vater über sein Haar. "Ist ja gut mein Junge.", "Du bist viel besser als Papa!" Michael sah zu Jonathan rauf. "Papa ist immer weg und hat nie Zeit fr uns.", gab Michael dann von sich. Jonathan lächelte und strich ihm weiter behutsam über sein Haar. "Dein Vater ist auch arrogant, ich bin da ganz anders. Ich liebe deine Mutter überalles und ihr gehört zu ihr. Also kümmere ich mich ab jetzt an auch um euch. Zudem gefällst du mir sehr Michael. Du scheinst ein wirklich guter Junge zu sein." Michael war glücklich solche Worte von Jonathan zuhören. Worte die er von seinem Vater bisher nie gehört hatte. Er fühlte sich bei Jonathan viel wohler und geborgener als bei seinem eigenen Vater. Michael wollte die Umarmung gar nicht mehr lösen. Er grinste mich an. "Bleiben wir ab jetzt für immer hier Mama? Bitte! Ich will nicht zu Papa zurück! Papa ist gemein und böse! Jonathan ist lieb und toll! Ich will bei Jonathan bleiben! Bitte! Bitte! BITTTEEEE!", floh mein Sohn mich an. Ich musste kichern. Sein Verhalten war so niedlich. Ich nickte. "Ja wir bleiben ab jetzt an für immer hier.", erwiderte ich. Jonathan lächelte mich an. Dann sah er zu Michael und grinste breit. Sachte tätschelte er meinen Sohn. "Und da ihr jetzt hier bleibt müssen wir ein größeres Zuhause für uns finden wo wir alle Platz haben und du auch dein eigenes Zimmer hast." Michael löste sich von Jonathan und die Freude stand ihm ins Gesicht gestiegen. "Ohja! Ich will ein großes Zimmer mit einer Dinosaurier Tapete und Aliens drauf! Und ganz viele Toys Story Spielzeuge!" Jonatham lachgte. "Das bekommst du alles. Alles was du willst Michael. Ich erfülle euch jeden Wunsch.", "Wirklich jeden?", "Ja jeden.", erwiderte Jonathan. Michael sah ihn mit großen strahlenden blauen Augen an. "Gehen wir alle zusammen in einen Vergnügnungspark? Bittttteee! Da wollte ich immer hin, aber Papa ist da nie mit uns hin.", "Alles was du willst Michael Aber heute ruhen wir uns alle erst einmal aus und gucken nach einem neuen Zuhause okay? Morgen können wir dann dahin und einen schönen Familienausflug machen." Michael nickte. "Ist gut." Die Kinderserie war darauf vorbei und Michael stand auf. "Ich gehe spielen.", sagte er und verschwand schon aus dem Wohnzimmer. Jonathan sein Blick fiel zu mir. Er klopfte nun auf den freien Platz neben sich. Ich wurde verlegen und mein Herz begann wieder schneller zu rasen. Ich stand auf und setzte mich neben ihn, mit Lily auf meinem Schoß. Ich schluckte schwer und war unglaublich nervös, so wie früher als seine Studentin. Er grinste amüsiert weil er dies bemerkte. "Oh Liana, bin ich noch immer so einschüchternd? Oder sinst es die fünf langen Jahre wo du mich nicht mehr gesehen hast?" Seine Finger glitten wieder unter mein Kinn und zogen mein Gesicht zu ihm, dass ich gezwungen war ihm in die Augen zusehen. Ich schluckte erneut. Ich wurde nur noch nervös. Mein Herz raste und raste und mein ganzer Körper verlangte mehr und mehr nach ihm. Doch hatte ich Lily bei mir. Jonathan grinste breit. Er kam meinem Gesicht darauf wieder näher und stoppte wieder vor meinen Lippen. "Deine Beine zittern, was mir verrät wie wild du auf mich bist Liana.", hauchte er gegen meine Lippen. Seine linke Hand legte sich auf mein Knie und glitt weiter, sachte und langsam weiter hinauf. Ich biss mir fest auf meine Unterlippe. Hitze stieg in mir auf. Wie gerne würde ich jetzt Laute von mir geben, ihm meine Erregung ihm gegneüber zeigen, doch war da noch Lily. "Nicht jetzt... .", brachte ich nur hauchend über die Lippen. Mein Verstand war benebelt von starken Gefühlen und Erregung gegenüber Jonathan Crane. Er grinste mich weiterhin amüsiert an und genoss dieses Spiel, mich zu reizen, das hat er schon immer gerne getan. Er spielte gerne mit meiner Lust, mit meinen Gefühle ihm gegneüber, das war der schönste Genuss für ihn den er haben konnte. Es gefiel ihm so sehr. Er beugte sich darauf zu meinem Ohr und begann an jenen zu knabbern. "Du bist mein Liana! Ich werde dich jetzt nie wieder gehen lassen! Du gehörst mir! Nur mir verstanden!" Gegen meinen Willen entwich mir ein Keuchen. Meine Beine zitterten, mein ganzer Körper bebte nur so vor starken Gefühlen gegenüber Jonathan. Wäre Lily nicht bei uns würde ich ihn einfach machen lassen und mich ihm hingeben, doch hatte ich meine Tochter noch bei mir. Ich drehte mein Gesicht darauf zu dem seinen. "Nicht jetzt.", hauchte ich und sah in seine wundervollen blauen Augen, die mich wie ein Zauber aufs Neue fesselten. Wie sehr liebte ich doch diesen Mann. Jonathan grinste mich noch immer amüsiert an. Seine Finger erhaschten darauf eine meiner blonden Haarsträhnen. Meine blonde Mähne lag wild über meine Schultern, ich hatte mich schließlich noch nicht fertig gemacht und war noch im Piyama. Seine blauen Augen weilten in den meinen. "Selbst ungestylt bist du so schön wie ein Engel Liana.", gab er von sich. Mein Herz raste und raste. Ich musste leicht lächeln. Ich war verlegen, schüchtern wie früher als seine Studentin. Jonathan ließ darauf von mir ab. Er lächelte Lily an und stupste ihre Nase, dann stand er auf. "Ich muss noch in der Stadt etwas erledigen. Ich bin gegen Mittag wieder zurück.", gab er nur noch von sich und verließ das Wohnzimmer. Ich sah ihm nach. Ich wurde nachdenklich. Ich stand darauf auf und folgte ihm mit Lily auf den Arm in den Flur. "Ist es das was ich denke?" Jonathan schnappte sich gerade seinen Hausschlüssel auf der Kommode. Er wandte sich mir wieder zu. Kühl sah er mich an. "Nun so einfach ist das nicht Liana, auszusteigen.", "Ich dachte ich und die Kinder wären dir wichtiger als Scarecrow.", "Das seid ihr auch Liana. Aber so einfach ist das nicht aus dem Verbrechergeschäft auszusteigen wenn man einmal da drin ist." Einen Moment lang schwieg ich. "Ich bin gegen Mittag wieder zurück.", waren seine letzten Worte und er ließ mich mit den Kindern in seinem Apartment alleine zurück. Jonathan verließ das Gebäude und stieg in sein Auto, dann fuhr er zum Untergrund von Gotham. Eine kleine Stadt im Untergrund von Gotham wo sich nur die Schlimmsten der Schlimmsten Menschen von Gotham aufhielten, das Viertel der Verbrecher könnte man sagen. Jonathan betrat jenen und suchte einen guten alten Freund von ihm auf, Edward Nygma, auch bekannt als der Riddler. Amüsiert grinste er Jonathan an. "Johnny! Und ich dachte schon du kommst gar nicht mehr. Schließlich warst du monatelang unauffindbar, wie als hättest du Gotham für eine Weile verlassen gehabt." Jonathan räusperte sich und sah seinen Freund kühl an, ohne auch nur auffällig zu wirken. "Nun jeder von uns hat doch seine eigenen Pläne mit Gotham nicht wahr Ed?!", entgegenete er im kühlen und ruhigen Tonfall. Nygma grinste. "Ohja wie Recht du hast. Also warum ich dich her bestellt habe Johnny, ich habe da so ein kleines Problem.", "Mit der Fledermaus?", "Oh nein. Batman ist nur das grinste Problem. Es gibt da so eine Frau, sie ist wirklich hartnäckig und unglaublich klug. Sie ist mir ständig vorraus, hat aber etwas was ich haben will. Ihr Name ist Amanda Waller.", "Waller?!", "Jep du sagst es! Sie hat mir etwas gestohlen was mir gehörte und ich will es zurück haben.", "Wieso holst du es dir nicht einfach Nygma?! Du bist hier der klügste Kopf von allen.", "Oh wenn das so einfach wäre hätte ich dir keine Nachricht geschickt Johnny." Kühl sah Jonathan ihn an. Er hatte absolut keine Lust dazu ein weiteres Verbrechen zu begehen. Die Kinder und ich waren ihm jetzt wichtiger, vorallem da ich die Scheidung mit Jason vor mir hatte. Er hatte gerade absolut keinen Kopf für solche Dinge. Jonathan seufzte. "Was willst du von mir Nygma?", "Oh was ich will? Komm schon Johnny, das weißt du genau. Du und ich, wie in den guten alten Zeiten. Ich brauche dein Angstgas und dich als Scarecrow! Du musst Waller und ihr Suicide Squad Team ablenken.", "Warum fragst du nicht die anderen? Die helfen dir sicher auch gerne." Nygma war emört. Er kam ein paar Schritte näher und stoppte vor seinem Freund. Seine Augen weilten in denen von Jonathan. "Was ist mit dir los Johnny? Sonst hast du immer Spaß an so etwas gehabt." Jonathan sah Nygma eiskalt an. "Dinge ändern sich." Nygma grinste darauf. Er kam noch einen Schritt näher und beugte sich darauf zu seinem Ohr. "Ich weiß dass du Gotham für einige Monate verlassen hast und ich weiß als einziger von deiner netten Romanze mit dieser Studentin als du noch Professor an der Universität in Gotham warst." Nygma sah Jonathan darauf mit einem fiesen Grinsen an. "Wie war doch gleich ihr Name? Rosewell, Liana?" Jonathan versuchte vollkommen die Ruhe zu bewahren und blieb weiterhin kühl. "Das mit Liana ist vorbei.", "Oh nein das denke ich nicht Johnny! Du bist kalt wie das Eis, aber ich kenne dich derweil zu gut! Du würdest Gotham niemals aus einem anderen Grund verlassen. Du hast wieder Kontakt zu ihr. Eine Frau. Johnny, wir wissen beide dass das nicht lange gut gehen wird. Du bist böse! Du bist nicht mehr der Professor von damals. Früher oder später wirst du ihr ungewollt wehtun. Für ein normales Leben bist du nicht gemacht.", "Ich bin nicht wie du Nygma! Ich habe meine Gefühle unter Kontrolle!", "Hast du das ja?" Wieder schlich sich ein fieses Grinsen auf Nygmas Lippen und erneut beugte er sich zu Jonathan seinem Ohr. "Und was ist wenn ihre Mutter sich einmischt? Dann wirst du zum Monster und wirst keine Kontrolle mehr über dich haben Johnny!" Nygma sah ihn amüsiert an und lachte. Jonathan versuchte weiterhin die Ruhe zu bewahren, denn Gefühle vor Menschen wie Nygma zu zeigen wäre Schwäche gewesen und würde ihn angreifbar machen. Liana war sein wundester Punkt, sein Schwachpunkt. Und er wollte uns beschützen, mit allen Mitteln. Er lächelte Nygma kühl an. "Es ist nicht mein Problem dass du Kristens Tod noch immer nicht überwunden hast Nygma." Nygma wurde darauf wütend. "Hör auf auf mich abzulenken Johnny! Du weißt genauso gut wie ich dass so eine Beziehung niemals gut gehen wird zwischen Gut und Böse!", "Willst du jetzt noch weiter mit mir darüber diskutieren während Waller dein Eigentum besitzt oder willst du es dir jetzt endlich zurückholen?" Jonathan war Meister darin seine wahren Gefühle vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Er war kalt wie Eis, nur vor mir und den Kindern nicht, da zeigte er auch andere Seiten auf, Gefühlsvolle Seiten, die nur wir kannten und niemand sonst. Nygma seufzte. "Du hast Recht. Mach meinetwegen was du willst." Nygma grinste. "Aber es wird trotzdem nicht lange gut gehen. Früher oder später wird Scarecrow alles zwischen euch zerstören und sie wird dich hassen und Angst vor dir haben!" Jonathan grinste ihn kühl und amüsiert an. Nun kam er einen Schritt näher auf seinen Freund zu. Seine Hände lässig in den Taschen seiner dunkelgrauen Anzugshose. "Liana kennt Scarecrow besser als jeder andere. Sie hat ihn intensiv genug kennengelernt. Und doch war es Scarecrow gewesen in welchen sie sich verliebt hatte und nicht Jonathan Crane, was für eine Ironie findest du nicht auch Ed?!" Nygma sah ihn darauf wütend an, Eifersucht. Eifersucht aus dem Grund weil die Frauen den Riddler fürchteten, während Jonathan, welcher der Meister der Angst war vor welchen alle Frauen erschrecken sollten, Erfolg hatte. Jonathan sein Grinsen wurde immer boshafter, sadistischer. Scarecrow durch und durch erwachte in ihm. "Es war meine Dunkelheit gewesen die Liana faszinierte und anzog. Sie war eines meiner Opfer Nygma vergiss das nicht. Sie hat oft genug Bekanntschaft mit meinem Angstgas gemacht und doch lief sie nicht vor mir weg, sondern rannte mir in die Arme!", gab er voller Genuss von sich. Jonathan genoss es Nygma sein eifersüchtiges Gesicht zusehen. Ja es machte ihm Spaß mit den Gefühlen anderer zu spielen, den Spieß umzudrehen. Niemand würde seine Schwächen erblicken, niemand würde seine wahren Gefühle zu Gesicht bekommen und niemand würde mir oder den Kindern wehtun, dafür würde Jonathan schon sorgen. "Also was ist nun?! Beschaffen wir dein Eigentum jetzt zurück oder nicht?!" Nygma knurrte wütend. "Du Bastard!" Jonathan lachte amüsiert. Genussvoll grinste er. "Wir sind die Bösen Ed, denkst du ich werde durch deine Worte weich?! Oh nein. Glaube mir du kennst mich nicht, egal wie sehr du meinst mich zu kennen. Du weißt nicht zu was ich alles in der Lage bin." Bedrohlich sah Jonathan ihn an. Nygma verstand worauf er hinaus wollte. Nygma war wütend gewesen über sein Verhalten. "Du willst uns alle verraten?!", "Das habe ich nicht gesagt.", "Oh doch ich denke schon Johnny. Du willst uns allen den Rücken kehren für eine Frau!" Jonathan grinste noch immer amüsiert. Er genoss diese Unterhaltung sehr. "Hättest du das nicht auch getan hätte Kristen dich so akzeptiert wie du bist Ed?!" Jonathan kam noch ein Schritt näher. Er traf Nygma direkt in sein Herz, seinen Schwachpunkt. "Du projezierst deine eigene Angst auf Ablehnung auf mich. Ich bin Psychiater Ed was erwartest du von mir? Dazu der Meister der Angst. Du hast mir selbst deinen Schwachpunkt gezeigt ohne dass du es gemerkt hast. Du hast dich selbst zum Opfer gemacht. Aber dazu muss man nicht intelligent sein um das zu wissen. Jeder in Gotham weiß doch wie der Riddler an dieser Liebe zerbrach. Du warst ihr verfallen, wolltest sie unebdingt. Sie war in den Händen eines Mannes der sie schlug. Du bekamst all das mit und er wurde zu deinem ersten Opfer. Sie hat dich zu Riddler gemacht! Deine Liebe zu ihr! Und als sie raus bekam wer du wirklich bist war sie in Panik geraten, wollte aus deiner Wohnung flüchten und dann bist du durchgedreht und hast sie ungewollt erwürgt. Nun, Liana und ich, sind anders als du und Kristen. Sie war nicht die Person die mich zu Scarecrow gemacht hat. Und sie war eines meiner Opfer und hat sich als mein Opfer in mich verliebt, in meine Dunkelheit. Sie hat sich in das Monster verliebt und nicht in den Professor der ich damals war. Das sind große Unterschiede Nygma.","Das muss nichts heißen! Eines Tages wird sie sich nach einem normalen Leben sehnen und unglücklich mit dir sein!", "Das bezweifle ich.", "Wir werden noch sehen Johnny!" Beide sahen sich tief in die Augen. Stille herrschten zwischen ihnen. Nygma räusperte sich dann und wich einen Schritt von Jonathan zurück und rückte sich seine grüne Krawatte zurecht. "Nun gut, kommen wir zum Geschäft.", "Was springt für mich heraus wenn ich dir helfe?", "Du wirst etwas gut bei mir haben.", "Ich werde mir deine Hilfe einfordern wenn ich sie brauchen werde, egal bei was!" Kühl sah Jonathan ihn an. Nygma verstand sofort worauf er hinaus wollte. Auch wenn Edward Nygma ebenfalls einer der schlimmsten und berühmtesten Verbrecher in Gotham war, so hatte er vor Jonathan Crane, vor Scarecrow dennoch großen Respekt und ergab sich ihm lieber, denn er wusste wie klug Jonathan war und dass man ihn nicht herausfordern oder provozieren sollte, denn dann war man so gut wie tot gewesen. Nygma räusperte sich erneut, um sich seine Nervösität nicht anmerken zu lassen, doch konnte Jonathan sie riechen. Seine Nervösität und seine dahinter stehende Angst. "Wir kennen uns schon solange Ed, du bist einer meiner engsten Verbündeten. Ich helfe dir und du hilfst mir. So lautet das Geschäft, nicht wahr?" Er grinste darauf finster. Nygma sah Jonathan an. "Ich weiß was du von mir willst.", "Gut. Nur dass ich weiß dass ich im Notfall auf deine Hilfe zählen kann wenn mir ein paar Kakerlaken im Weg sein sollten.", sein fieses Grinsen wurde breiter. Nygma schwieg. Dann aber fasste er sich wieder und erwiderte das Grinsen seines Freundes. "Du kannst auf mich zählen.", "Das weiß ich. Das konnte ich immer.", "UNd ich konnte immer auf dich zählen Johnny.", "Dann sollten wir uns nicht streiten findest du nicht auch Ed? Wir brauchen doch einander. Wenn du eine zweite Chance mit Kristen haben könntest und sie dich jetzt so akzeptieren würde als Riddler, würdest du da nicht auch alles tun um sie zu beschützen?", "Ja." Nygma seufzte. "Entschuldige meinen Wutausbruch. Du hast einfach meine Wunde getroffen. Wenn du meine Hilfe benötigst sag mir Bescheid und ich werde da sein.", "Das werde ich keine Sorge."
Während Jonathan im Untergrund war, war ich mit den Kindern alleine in Jonathan seinem Apartment. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, hatte ich Lily in ihren Kinderwagen gelegt, damit sie noch ein bisschen schlafen konnte, während Michael mit seinen Spielfiguren im Gästezimmer spielte und ich damit begann den Haushalt zu machen. Bevor ich noch wahnsinnig werden würde mit meinem Gedankenkarussell um die Scheidung und wie meine Mutter jetzt reagieren würde und was sie nun tun würde, lenkte ich mich damit lieber ab. Ich brauchte etwas zutun, damit ich nicht anfing nachzudenken. Denn zuvieles nachdenken machte mich wieder unsicher, ob dies wirklich die richtige Entscheidung war die ich getroffen hatte oder ob ich jetzt nicht alles noch schlimmer gemacht hatte. Ich hatte solche große Angst um meine Kinder dass Jason sie mir wegnehmen könnte oder meine Mutter. Meine Mutter hatte schon immer große Macht über mich und mein Leben. Sie war eine einflussreiche, reiche Frau, die sehr überzeugend sein konnte und jeden um ihren Finger wickeln konnte. Sie war eine mächtige Frau, vor welcher ich große Angst hatte. Während ich im Badezimmer war und den Spiegel putzte begannen meine Beine heftig zu zittern. Mir wurde schlagartig heiß und mein Herz raste unglaublich schnell: Ich schnappte nach Luft, bekam schwer welche. Mich erhraschte eine heftige Panikattacke. Ich setzte mich auf den Klodeckel und versuchte ruhig zu atmen, wie ich es im Psychologie Studium gelernt habe was man bei einer auftretenden Panikattacke tun sollte. Die Panikattacke wurde jedoch nicht weniger, im Gegenteil, sie nahm immer mehr zu. Mir blieb immer mehr die Luft weg. Ich versuchte weiter zu atmen. Tränen stiegen mir vor Verzweifelung und Kummer in die Augen. Ich hatte so große Angst. So konnte das alles nicht weitergehen. Diese Ängste, diese Ängste die mich mein ganzes Leben schon kontrollierten. Ich wollte sie endlich über Border werfen, für immer! Doch wie? Mit klapperden Beinen vom Zittern stand ich auf und stützte meine Hände am Waschbecken ab und sah mich im Spiegel an. Ich sah mir tief in die Augen und ich kannte die Lösung, meinen Weg aus der Angst. Scarecrow war meine Lösung gewesen. Um Angst loszuwerden muss man sich der Angst stellen, sich mit ihr konfrontieren, damit das Gehirn sich merkt dass die Gefahr vorbei ist und jetzt keine Gefahr mehr besteht. Ich wusste als Psychologie Studentin die gut über die Psychologie Bescheid wusste, dass es meine Traumata die ich mit Mutter und meinem Stiefvater erlebt hatte als auch mit Jason die mich zu solch einer ängstlichen und unsicheren Person machten. Und wer ängstlich und unsicher war, der würde immer das Opfer solcher Menschen wie meine Mutter und Jason sein. Meine Mutter war die grauenvollste Person die ich in meinem Leben kannte. Sie hat mir mein Leben zerstört, sie hat MICH zerstört! Ich wollte nicht mehr ihr Opfer sein, ihre Marionette! Ich hatte es satt! Meine Fingernägel krallten sich in das Waschbecken. Was wäre wenn...ich Jonathan folgen würde. Mich von ihm therapieren lassen würde, einmal als Psychiater und einmal durch Scarecrow. Ja ich dachte allenernstes darüber nach seine Komplizin zu werden. Ich sah zu Jonathan hinauf, ich beneidete ihn für sein Selbstbewusstsein, seine Furchtlosigkeit. Ich wollte auch so sein wie er. Ich habe mich mein ganzes Leben nur von anderen Menschen kontrollieren und beherrschen lassen! Und damit sollte jetzt Schluss sein! Ich hatte schließlich zwei Kinder die ich jetzt als Mutter beschützen musste! Als Jason seine Hand Michael gegenüber erhob wurde ich aus meiner Illusion gerissen, ich wurde endlich wach! Jetzt war Schluss damit! Ich wollte nie wieder diese ängstliche Person sein die ich bis heute gewesen war! Ich sah mich voller Wut im Spiegel an. Nie wieder, nie wieder, NIE WIEDER! Niemand sollte und würde mich jetzt jemals wieder herum kommanideren! Ich würde auf Jonathan seine Worte jetzt hören, auf jedes seiner Worte! Er wusste wie das Leben funktionierte, er wusste wie man überlebte und lebte. Ich wollte von ihm lernen, ich wollte selbstbewusster werden, selbstsicherer und vollkommen Ich Selbst jetzt sein und mir nicht mehr meinen Mund verbieten lassen. Endlich mein eigenes Leben leben. Gerade als mir jene Gedanken durch den Kopf gingen hörte ich die Haustür ins Schloss fallen. Sofort schrak ich auf. Ich eilte in schnellen Schritten aus dem Bad und in den großen langen Flur. Jonathan legte seinen Schlusselbund wieder auf der Kommode ab. In dem Moment kam ich selbstsicher auf ihn zu. Ich stoppte direkt vor ihm, ganz Nahe, dass nur noch ein Blatt Papier zwischen uns passte. Jonathan sah mich verwundert an. Er lächelte. "Liana." Mit einem ernsten Blick sah ich ihn an. "Zeige mir keine Angst mehr zu haben Jonathan! Du bist der Meister der Angst! Keiner kennt sich so gut mit Angst aus und wie man sie überwindert als du! Ich will mich nicht mehr fürchten! Ich will keine Marionette mehr sein! Zeige mir wie ich ich selbst sein kann! Du sprachst von diesem DDLG und AB, was genau ist das und wie hast du dir das gedacht?" Tief sah ich ihm in die Augen. "Ich höre jetzt auf jedes deiner Worte Jonathan und lasse mich von dir leiten, Lehre mich! Weise mir den Weg! Und ich gehorche dir!" Jonathan war überrascht und musste lächeln. Seine Finger glitten wieder unter mein Kinn und hoben es an. Seine blauen Augen ruhten in den meinen. "DDLG steht für Daddy Dom Little Girl. Du als devote Person wärst das Little. Wir könnten deine Kindheit dadurch aufarbeiten, indem du dein Inneres Kind wieder zulässt und mir all deine Gefühle zeigst die in dir weilen, aus deiner Kindheit, Jugend und heute. In DDLG geht es darum wieder Kind sein zu dürfen. Und indem man sich erlaubt wieder Kind zu sein, schaltet man automatisch Kindheitserinnerungen frei. Das heißt deine Traumata könnten an die Oberfläche kommen. Widerum kommen auch positive Erinnerungen aus der Kindheit hinauf die als Ressource, als Kraftquelle dienen und den traumatisierten Gefühlen in dir Halt geben und sie heilen können. Meine Rolle wäre der Daddy Dom, der Caregifver, der fürsorgliche Geber, wie eine Erziehungsperson, die dich anleitet und führt. Da du eine gute Schülerin warst und die Psychologie gut verstanden hast denke ich weißt du worauf ich hinaus will Liana. Du sollst mir all deine Schwächen zeigen. All deinen Schmerz. Deine Tränen, deine Wut, deine traumatischen Erlebnisse. Du sollst mich an dienem Leben und deinem Gefühlsleben teilhaben lassen und mir alles über dich erzählen und zeigen. Du sollst schwach vor mir sein und gleichzeitig wird die Schwäche deine Stärke sein. Traumata zuzulassen und den damit verbundenen Schmerz, wird dich heilen und stabil machen, zu dir selbst führen." Ich vernahm seine Worte und verstand was er mir damit sagen wollte. Ohne zu zögern nickte ich und war damit einverstanden. Jonathan lächelte mich sanft an. Sein Daumen strich sanft über meine Unterlippe. "Du siehst dein eigenes Licht nicht Liana. Dein Licht ist verdeckt von deinem Schmerz und dein Schmerz macht dich schwach und angreifbar. Heilst du deinen Schmerz wirst du stark und stabil werden, selbstbewusst und wissen was du willst. Du würdest niemals wieder eine Marionette sein. Und du bist die Erste mit der ich diesen Weg gehen würde. Ich war nie daran interessiert als Professor oder Psychiater andere zu heilen, zu helfen. Ich nutzte diesen Beruf nur für meine Experimente, für Folterungen. Aber bei dir ist es anders. Weil ich dich wahrlich liebe Liana!" Die letzten Worte hauchte er. Jonathan hob mein Kopf noch ein Stück höher an, dann beugte er sich zu meinen Lippen. "Ich helfe dir auf normale therapeutische Weise selbstbewusst zu werden und deine Ängste zu überwinden!" Ernst sah er mich an. "Du sollst niemals so werden wie ich Liana! Ich brauche dein Licht und deine Liebe! Du darfst dich selbst nicht so verderben wie ich verdorben bin! Das erlaube ich dir nicht! Dein Licht ist mein Anker um meine Dunkelheit in Schacht zu halten! Wärst du wie ich würde ich die Kontrolle über meine Dunkelheit verlieren! Folge mir niemals auf den dunklen Pfad Liana! Ich werde dich vorallem jetzt beschützen! Dich und die Kinder! Wenn die Scheidung überstanden ist, dann werde ich dich zu meiner Ehefrau nehmen und indem du meine Ehefrau bist, wird uns keiner mehr so leicht trennen! Denn als Ehefrau gehörst du deinem Ehemann und dein Ehemann gehört dir als Ehefrau. Eine Ehe ist ein Vertrag, den man nur durch die Scheidung auflösen kann. So kann uns niemand mehr trennen Liana.", hauchte er mir gegen die Lippen. Dann legte er sachte seine Lippen auf die meine. Ich schloss die Augen und genoss den Kuss. Genau in dem Moment kam Michael aus seinem Zimmer, welcher zu mir wollte und den Kuss sah. Sofort ging er wieder zurück in sein Zimmer, lukte aber durch einen kleinen Schlitz hervor und grinste zufrieden, dann schloss er die Tür und sah zu seiner Schwester im Kinderwagen. "Wir haben jetzt einen neuen Papa! Einen viel besseren als unseren Lily!" Er ging zu dem Kinderwagen der neben seinem Bett stand und krabbelte auf das Bett um seine Schwester anzusehen, die friedlich schlief. "Ich werde dafür sorgen dass Mama Jonathan heiratet und dann sind wir alle eine Familie!", kicherte Michael und träumte vor sich hin. Jonathan löste den Kuss und lächelte mich an. "Wir sollten das Mittagessen vorbereiten. Michael hat sicher Hunger." Ich nickte. Gemeinsam gingen Jonathan und ich in die Küche. Ich war erleichtert gewesen. Die Unterhaltung eben hatte meine Ängste beruhigt und ich fühlte mich jetzt viel wohler und sicherer. Ich musste gar nicht seine Komplizin werden um meine Ängste zu überwinden, Jonathan hatte da seinen ganz eigenen Plan, auf normale therapeute Art und Weise, Traumatherapie, und er war mein Psychiater und gleichzeitig Partner. Wie aufregend. Genau wie damals als er mein Professor war und ich seine Studentin. Ich liebte diese Rollen, wenn er über mir war, einen höheren Posten hatte als ich und ich ihm untergeben. Jonathan und ich kochten darauf gemeinsam Reis mit Gemüse. Heute gab es mal etwas Gesundes. Nachdem das Essen fertig war riefen wir Michael zum Essen. Ich hatte derweil auch Lily zu mir geholt und gab ihr ihren Brei und Tee durch ihr Flässchen. Wie eine glückliche Familie saßen wir beinander und genossen das Mittagsessen. Wir unterhielten uns und lachten, wie als wäre es schon immer so gewesen und als wäre Jonathan ihr Vater. Nach dem Essen holte Jonathan seinen Laptop in die Küche um mit uns gemeinsam nach einem geeigneten Haus zu gucken, während ich den Nachttisch auf den Tisch stellte und wir alle gemeinsam dabei Schokoladenpudding aßen. Michael saß auf Jonathan seinem Schoß damit er einen besseren Überblick hatte. Jonathan wollte dass vorallem Michael mit aussuchte, denn schließlich sollte er sich wohl fühlen und einen Ort haben wo er genug Raum zum spielen hatte. Ich saß mit Lily auf dem Schoß neben Jonathan und gemeinsam suchten wir nach verschiedenen Häusern und aßen dabei unseren Schokoladenpudding. Michael zeigte darauf auf ein tolles Haus, welches außerhalb von Gotham lag, in der Natur, in einer sicheren Gegend, wo niemand so schnell hinkommen würde und uns finden würde. Perfekt für Jonathan. Er grinste. "Eine gute Wahl. Dann werden wir uns dieses Haus mal ansehen gehen.", gab Jonathan von sich. Ich lächelte nur und ließ die Männer machen. Mir war egal welches Haus wir nehmen würden, wichtig war für mich nur die Natur und dass wir sicher waren. Jonathan schrieb sofort eine Email an das Unternehmen und dann schloss er den Laptop wieder. Jonathan sah darauf zu Michael. "Und jetzt kleiner Mann? Wonach ist dir jetzt?", "Spielst du mit mir und meinen Figuren?" Jonathan musste grinsen. Er hob Michael von seinem Schoß und setzte ihn auf seine Füße ab. "Das können wir gerne machen." Gemeinsam gingen wir ins Gästezimmer und setzten uns alle auf den Boden. Michael holte seine Spielfiguren hervor. Woody und Buzz Light Year und andere Toys Story Figuren. Es war kaum zu übersehen dass Michael totaler Toys Story Fan war. Ich hatte die ganze Zeit Lily auf dem Arm die mit ihrer Rassel spielte. Michael erklärte Jonathan erst einmal wer wer war von den Figuren und wie man mit ihnen spielte. Jonathan gab sein Bestes, es war schließlich das erste Mal dass er mit Spielsachen spielte, in seiner eigenen Kindheit hatte er dies nie getan, schließlich hatte er keine. Seine Kindheit war dunkel und voller Schmerz gewesen. Er war schließlich nicht ohne Grund zu Scarecrow geworden. Sein Leben hat ihn dazu gemacht. Ich konnte Jonathan aber ansehen wie viel Spaß ihm das machte, als würde er in diesem Moment eine ganz neue Seite an sich entdecken, die er bisher noch nie gesehen hatte. Ich genoss diesen Moment und war einfach nur glücklich.
Abends brachten wir die Kinder gemeinsam ins Bett. Michael beachtete mich kaum noch, er war vollkommen auf Jonathan fixiert, was mich aber glücklich machte. So war das Ganze für mich leichter, dass er Jonathan mochte und nicht hasste. Er sah Jonathan mehr als seinen Vater als Jason, das beruhigte mich. Ich fühlte mich in diesem Moment sicher und beschützt. Das alles hier fühlte sich so richtig an und zum ersten Mal fühlte ich mich wirklich frei. Ich hatte gerade Lily zum einschlafen gebracht als Jonathan an Michaels Bett saß und ihm eine Gute Nacht Geschichte aus einem Winnie Puuh Buch vorlass. Ich genoss es mit als ich Jonathan vorlesen hörte, es beruhigte mich sehr. Ich ließ mich neben Jonathan an der Bettkante von Michaels Bett nieder, schmiegte mich an ihn und lehnte meinen Kopf auf seine Schulter, während er lass. Jonathan musste grinsen, er legte seinen einen Arm darauf um mich während die andere Hand das kleine Büchlein hielt. Michael hörte gespannt zu und wurde mit der Zeit immer müder und müder. Er gähnte und seine Äuglein fielen ihm zu, er schlief ein. Jonathan hatte das Buch zu Ende gelesen und schloss es. Er grinste Michael an, legte das Buch beiseite und wandte sich dann mir zu. "Genau das ist DDLG Liana. Das Innere Kind wieder zuzulassen, zu spielen, Gute Nacht Geschichten vorlesen bekommen und alles was Kinder tun." Sein Blick fiel zu Michael. "Sieh dir deinen Sohn an. Kinder leben nicht im Gestern oder im Morgen. Sie machen sich keine Gedanken darüber was passiert ist oder was passieren wird. Wobei Jason dich und ihn schlagen wollte ist all sein Kummer jetzt verflogen, weil du mit ihm bei mir bist." Dann sah er wieder zu mir. Seine Hand griff die meine. Er umschloss sie sachte und beschützend. Seine blauen Augen ruhten in den meinen. "Du sollst einfach loslassen Liana. Loslassen von deinen Ängsten und Sorgen. Nicht mehr daran denken was passiert ist und auch nicht mehr daran denken was passieren könnte bezüglich Jason und deiner Mutter. Wenn deine Mutter und Jason irgendetwas planen, werde ich euch beschützen, das habe ich dir versprochen Liana! Dieses Mal lasse ich es nicht zu dass sie dich mir wieder entreißt! Ich will dass du vor mir und den Kindern einfach du selbst bist Liana, das was du dir nie getraut hast zu zeigen durch die strenge Erziehung deiner Mutter. Du sollst das ausleben, fühlen und denken dürfen was in dir weilt und auch das zulassen und zeigen was dir wehtut. Deinen Schmerz, deine Angst, deine Traumata. Denn deine positiven Aspekte, als auch deine negativen Aspekte gehören zu dir und machen dich als Person aus. Und ich will dass du mir beide deiner Seiten zeigst. Nur so kannst du heilen und vollständig werden Liana. Das ist das was ich von dir jetzt will. Als Little kannst du dich in meine Arme fallen lassen und einfach so sein wie du bist, kindlich, erwachsen, nach was auch immer dir ist. Als dein Partner und Daddy Dom ist es meine Pflicht dir einen sicheren Raum zu geben wo du dich sicher und geborgen fühlst, gut aufgehoben willst. Wo deine verletzte und sensible Seite sein darf und keine Angst haben muss dass sie für ihre Gefühle und Gedanken von Angst und Schmerz verurteilt wird! Du sollst nicht mehr schlucken und stark sein Liana, ich will dass du mir deine Schwäche zeigst, deine Tränen, deine Angst, deinen Schmerz und auch deine kindlichen Züge, all deine Facetten die du besitzt. Vor mir musst du keine Angst haben dass ich dich ablehnen oder verurteilen würde für dein Sein wie du bist Liana. Das würde ich niemals! Weil ich dich liebe!" Er lächelte mich sanft an und seine Hand drückte sachte und beschützend die meine. Er gab mir in dem Moment den größsten Halt und die größte Sicherheit die ich noch nie zuvor erfahren hatte. Ich erwiderte sein Lächeln. Meine Augen ruhten ebenfalls in seinen Blauen. "Okay, das gefällt mir." Jonathan grinste. "Es wird dir sehr gefallen, genauso wie mir!" Seine andere Hand strich mir sachte eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Ich sah ihn verlegen an und mein Herz raste wie wild. "Lass uns ins Schlafzimmer gehen, es ist spät." Ich nickte. Jonathan ließ von mir ab und wir verließen das Zimmer. Ich schaltete noch das Licht aus, sah noch einmal zu den Kindern, schloss dann hinter uns die Tür und verschwand mit Jonathan in seinem Schlafzimmer. Gerade als ich den Raum betrat, griff Jonathan schon mein Handgelenk und zog mich rasch zu seinem Bett. Ich war überrascht von dieser Geste. Kurz darauf befand ich mich schon mit ihm sitzend an der Bettkante seines großen Bettes. Verlegen und mit starken Herzklopfen sah ich ihm ins Gesicht. Ich wurde unglaublich nervös. Jonathan lächelte mich an. "Entspanne dich Liana. Du gehörst ab jetzt an nur noch mir!", hauchte er. Seine Hand legte sich in meinen Nacken, sein Daumen drückte mein Kinn leicht nach oben und seine Lippen wandten sich schon meinem Hals zu. "Lass dich einfach in meine Hände fallen. Es ist vollkommen in Ordnung Liana. Du darfst all das jetzt zulassen. Gib dich mir hin, wie es schon immer hätte sein sollen." Ich schloss die Augen und genoss was er tat, als auch seine Worte. Jonathan begann meinen Hals liebevoll zu liebkosen. Ich konnte mich nicht mehr halten, wollte nur noch mehr. Mein Herz raste und raste. Mir wurde ganz heiß am Körper und Strom fuhr durch mich. Ich ließ mich aufs Bett fallen und Jonathan war über mir. Seine Lippen weiterhin an meinem Hals, seine Hände strichen sachte über meine Seiten und wanderten immer weiter hinauf, bis er sie unter meinen Pullover gleiten ließ. Ich keuchte auf. "Jonathan.", wisperte ich erregt. Er grinste und genoss meine Hingabe an ihm. Das gefiel ihm so sehr wenn ich so war. Er liebte es und genoss es in vollen Zügen, so auch ich was er mit mir anstellte. Ich schloss meine Augen und gab mich ihm nur noch hin, begann mich unter ihm erregt zu rekeln. Jonathan seine Zunge glitt über meine Halsschlagader. Sie pulsierte vor Erregung und Verliebtheit. "Ich liebe Dich! Nur dich! Ich will nur noch dich Jonathan!", hauchte ich dann. Er ließ darauf von meinem Hals ab und grinste mich an. Er wandte sich nun meinem Gesicht zu. Seine blauen Augen ruhten in den meinen. "Und ich nur noch dich Liana! Du gehörst mir! Nur mir und niemand anderen sonst!", gab er dominant von sich. Jonathan schnappte sich den Saum meines Pullovers und zog ihn mir schon aus. Ich ließ ihn machen. Ich öffnete von selbst schon den Knopf und Reißverschluss meiner Jeans. Jonathan half mir beim Ausziehen. Er zog sogleich auch meine Strümpfe aus. Um meinen BH und Slip kümmerte ich mich selbst. Ich lag darauf vollkommen nackt vor ihm. Meine Hände zögerten nicht lange und ich machte mich an seiner roten Krawatte zu schaffen. Öffnete den Knoten und befreite ihn von dieser. Er grinste zufrieden. Seine Hände glitten derweil weiter über meine Seiten, immer höher meine Schenkel hinauf, dass mir erneut ein Keuchen entglitt. Ich befreite Jonathan danach von seiner Anzugsjacke, danach war sein Hemd dran. Meine Hände strichen sachte über seinen zarten, dünnen Oberkörper und glitten dann weiter hinunter zu seiner Hose. Gierig öffnete ich seinen Gürtel, den Knopf und den Reißverschluss seiner Hose. Jonathan machte den Rest dann selbst und zog sie sich aus. Ebenso landeten seine Socken auf dem Boden, wo auch meine Klamotten lagen. Dann wandten wir uns beide seiner Unterhose zu. Meine Hände umfassten den Saum der Hose. Wir sahen uns beide in die Augen. Seine Hände legten sich auf die meine. Ganz langsam und sachte zogen wir sie gemeinsam aus und Jonathan entfernte sie dann ganz. Danach griff er meine Hände sachte und drückte sie über meinen Kopf. Er beugte sich wieder zu meinem Ohr. "Du gehörst nur mir! Nur mir Liana Rosewell! Du bist mein!", hauchte er wieder. Dann sah er mir noch einmal in die Augen eh er unsere Lippen miteinander vereinte und mich verlangend und innig küsste. Mein Herz raste und raste und mein Körper explodierte vor starken Gefühlen ihm gegenüber. Ich gab mich ihm vollkommen hin. Meine Beine schlossen sich um seine Hüfte, drückten unsere Unterleibe gegeneinander. Ich rieb mich erregt an ihn, wollte mehr, wollte ihn, so sehr. Ich fühlte mich so frei. Endlich, endlich war ich frei und konnte diese Liebe leben! Wir küssten uns immer wilder und leidernschaftlicher. Jonathan spürte wie wild ich auf ihn war, er aber auch auf mich. Er zögerte somit nicht lange und drang dann in mich ein. Wir schliefen miteinander und genossen zum ersten Mal nach langen den Sex wieder und zögerten das ganze Liebesspiel auch weit hinaus, dass wir die Zweisamkeit die wir endlich wieder miteinander hatten in vollen Zügen genießen konnten. Nach dem Sex waren wir vollkommen verausgaubt und müde und schliefen Arm in Arm, wie wir es immer haben wollten ein. Dies alles hier fühlte sich so richtig an, so richtig wie nie zuvor. Ich wusste ich hatte den richtigen Weg gewählt, die richtige Entscheidung getroffen! Jonathan war der Einzige für mich, der Richtige. Ich wollte niemand anderen als ihn! Seit ich ihn als Studentin an der Universität kennen und lieben gelernt hatte wusste ich dass er der einzige Mann für mich sein würde, nur er und niemand anderen. Ihn wollte ich heiraten und mit ihm wollte ich Kinder. Und dafür war es nicht zu spät! Wir konnten jetzt endlich all das nachholen was wir beide immer haben wollten.
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restive-thoughts · 4 years ago
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27.08.2019 / the bare minimum
Ich weiß, dass Schreiben hilft. Das empfehle ich meinen Freunden immer. Die eigenen Gefühle in Worte fassen. Also will ich das auch probieren - meinen eigenen Ratschlag mal wahr nehmen.
Ich kann gut Ratschläge geben. Anderen helfen. Aber ich mache es nur noch selten - weiß es mich mittlerweile aufreibt. Ich habe mir früher gerne angehört, was meine Freunde bedrückt. Jetzt will ich nur noch weg, wenn jemand von seinen Problemen anfängt. Es wird mir alles zu viel. Und ich meine alles. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich einfach alles hinter mir lassen. Ohne Probleme. Ich glaube, ich könnte sogar meinen Namen aufgeben. Es hält mich nichts. Vielleicht fühle ich mich deshalb gerade so, wie ich mich fühle: Weil ich beim Aufräumen realisiert habe, wie egal mir alles ist. Es kommt mir vor wie eine Farce, wenn ich sage, dass ich meine Arbeit liebe - alles kommt mir wie eine Farce vor. Was echt ist, ist, wenn ich beim Aufwachen in meinem Bett liege, und mich nichts interessiert. Ich würde lieber den ganzen Tag in meinem Bett bleiben - nichts essen, nichts trinken, nichts denken - statt aufzustehen und den Tag zu beginnen. Es fällt mir schwer, morgens aufzustehen. Ich schlafe zu wenig, weil ich abends nicht einschlafen will. Ich will, dass der Moment stehen bleibt und ich endlos lange nichts tun muss. Keine Verantwortung. Keine Aufgaben. Nichts. Und gleichzeitig fühle ich mich so nutzlos, wenn ich nichts mache. Weil ich weiß, was ich machen müsste. Ich müsste mein Zimmer aufräumen. Das Bad putzen. Events für die Arbeit organisieren. Aber gleichzeitig ist es mir egal und ich sitze hier und merke, dass es mich nicht stört, wenn ich es nicht mache. Egal was ich mache, egal wie viel ich dabei gebe, ich habe nie das Gefühl, dass es gut genug ist. Ich habe das Gefühl, wenn ich 110 % gebe, ist es doch nur "ganz okay". Meine Aufgabe erfüllt. Aber nicht perfekt. Ich wäre gerne perfekt, aber ich fühle mich nie gut genug. Selbst wenn auf z.B. auf Arbeit alles super läuft, habe ich das Gefühl, mehr machen zu sollen, mehr machen zu müssen. Ich sehe meine Freunde nur noch selten. Und selbst dann, ist es nichts, woran ich mich danach erinnere oder zumindest nicht so, wie man sich an ein Treffen mit seinen Freunden erinnern sollte: Mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Gefühl, dass es gut ist. Ich sage, ich liebe meine Freunde, aber eigentlich ist es mir egal. Sie haben ihr Leben und ich bin zunehmend kein Teil davon. Vielleicht läuft es so einfach in Freundeskreisen, die sich lange kennen - wobei ich sie auch nicht so lange kenne. Ich war in der fünften Klasse Teil, dann nicht mehr und dann wieder. Und jetzt zerbricht es. Ich weine bei jeder Kleinigkeit. Vorhin habe ich ein Telfonat angenommen und beinahe angefangen zu weinen. Ich kann es verdecken. Lächeln, normal sein. Glücklich spielen. Und dann kommen Tage wie gestern: Ich sitze nur abwesend rum und spüre, wie leer alles ist. Wie wirklich egal. Jetzt weine ich fast schon wieder, aber es fühlt sich an, als würde nur mein Körper reagieren, nicht mein Geist. In meinen Gedanken ist alles ruhig, nur mein Körper betrügt mich, zittert und lässt Tränen fließen. Mein Hund stirbt. Mit jedem Tag ein bisschen mehr. Und ich frage mich, was für einen Unterschied es machen würde, ihn heute zum Tierarzt zu fahren statt in einem halben Jahr. Ob es einen Unterschied machen würde. Ich glaube nicht. Nicht für mich zumindest. Es fühlt sich zunehmend an, als ob ich mit allem abgeschlossen habe - nur ein kleiner Teil in mir, sagt mir, schreit mich an, dass das nicht okay ist. Weil mir alle sagen, dass es nicht okay ist. Irgendwann will ich mir selbst das Leben nehmen. Den Plan habe ich, seit ich 14 bin. Und es hat sich nichts daran geändert. Nur reift er aus. Ich überlege, wie ich mich umbringen müsste, damit meine Organe noch gespendet werden können. Als ich in London war, habe ich mir ein ; tattowieren lassen. Ein Versprechen an mich selbst, dass meine Geschichte noch nicht vorbei ist. Weil ich glaube, dass es doch meinen Freunden wichtig ist, dass ich weiterlebe. Auch wenn es mir nicht wichtig ist. Ich möchte meine Mutter nicht verletzen. Sie ist wie ich, nur noch nicht so zerbrochen. Vielleicht ist sie auch stärker. Oder der Alkohol macht sie stärker. Ich habe versucht, das Trinken aufzuhören. Aber nicht weil es schlecht für mich ist oder mein Instinkt nach einem schlechten Tag nicht mehr ist, mich wegzutrinken. Meine Sorgen wegzutrinken. Sondern weil ich hoffe, dass ich so abnehme. Oder zumindest nicht weiter zunehme. Ich fühle mich fett. Jetzt gerade ist auch das mir egal, aber manchmal stehe ich vor dem Spiegel und hasse mich. Meinen Körper. Sogar meine Narben, die ich sonst gut finde. Ich verletze mich nicht regelmäßig. Aber manchmal und es gefällt mir. Tut mir gut. Der Schmerz macht mich lebendig, füllt die Leere und verdrängt schlechte Gedanken. Ich mag das Blut. Ich fühle mich stärker, wenn ich mich verletze. Die Wunden heilen schnell und gut und es ist nie etwas passiert. Warum sagen mir alle, dass es schlecht ist? Ich interessiere mich für fast nichts mehr. Manchmal fange ich etwas neues an, habe eine Idee, ein Projekt, etwas, dass mir Spaß macht. Aber immer nur für eine kurze Weile. Dann wird es unwichtig. Langweilig. Egal. Genauso wie Menschen. Beziehungen. Freunde. Ich bilde mir ein, dass ich nur mehr ausgehen muss, mehr Kontakte pflegen muss. Aber gleichzeitig will ich, dass sie mich alle alleine lassen. Sie widern mich an. Sie sind mir zu viel.
Ich mag nicht nach draußen gehen. Vorhin wollte ich meinen Hund aus dem Garten holen und hatte fast Angst, vor die Tür zu gehen. Wollte keine Sonne auf meiner Haut und keine Nachbarn, die mich sehen, hören, begrüßen. Ich will mich in einer Höhle verstecken und mit niemandem reden. Alles hinter mir lassen. Warum auch nicht? Es ist doch nicht wichtig. Wenn ich es bis zum Ende durchdenke, bin ich nicht wichtig. Nichts ist. Alles fühlt sich nach Pflichterfüllung an. Aufstehen. Zähne putzen. Die Hunde füttern. Kaffee trinken. Ich weiß, dass ich die Möglichkeit habe, alles zu machen und alles zu werden. Und ich will nichts machen und nichts werden. Früher habe ich gerne über Dinge nachgedacht, den Sinn des Lebens, die Definition von Liebe, den Grund für viele Dinge. Aber jetzt strengen mich diese Gedanken an. Vor langer Zeit habe ich einen Text über Selbstmord geschrieben. Gesagt, dass sich alles bekannt anfühlt. Nichts neues. Ich kenne die Idee hinter der Sache - ein Sonnenaufgang fasziniert mich nicht mehr. Ich habe einen Sonnenaufgang schon gesehen. Und ich fühle mich wieder so. Tief drinnen glaube ich, will ich weiterleben. Will ich, dass mich Dinge wieder interssieren. Sonst wäre ich schon nicht mehr hier, oder? Manchmal geht es mir ja auch gut. Manchmal liebe ich alles um mich herum - bin euphorisch und habe Energie wie sie nur Kinder haben. Könnte den ganzen Tag herumspringen, Berge versetzen und die Welt umarmen. Und dann habe ich Phasen wie jetzt. Die Erinnerung an meine guten Phasen hält mich am Leben glaube ich. Erinnerungen daran, dass ich mich manchmal ganz fühle. Da fühle. Wie eine Teetasse, die im Schrank steht. Existiert. Jetzt fühle ich mich einfach nur leer. Ein Abdruck im Staub, wo die Tasse sonst steht.
Mein Therapeut hat mich gefragt, wer ich bin. Ich weiß es nicht. Tief drinnen habe ich mich verloren. Ich mag die Dinge, die ich mag nur, weil ich sage, dass ich sie mag. Ich spiele gerne Theater. Und manchmal fühlt sich mein Leben wie eine Rolle an. Als könnte ich morgen etwas ganz anderes spielen und wer ich heute bin ist nur eine Erinnerung an das letzte Stück, das ich gelebt habe. Draußen singt ein Vogel. Statt dass es mich freut, nervt es mich. Das Geräusch stört mich. Alles stört mich. Ich störe mich.
Ich will nicht reden. Ich will oft nicht reden. Werde einfach stumm. Sage nichts mehr. Höre erst auf, wenn ich muss. Nichts was ich sagen könnte ist wichtig. Und über meine Probleme will ich nicht reden, nicht mit meiner Familie, nicht mit meinen Freunden. Stumm sein ist so viel einfacher. In meinem Kopf ist vieles ohne Worte klar. Da. Gefühle, Momente, Erinnerungen, die ich erkenne und nicht benennen kann. Nicht benennen will. Ich weiß, dass Schreiben hilft. Es ist einfacher als reden, obwohl ich auch hier nicht wirklich darüber nachdenke, was ich schreibe, sondern einfach mit meinen Fingern spreche. Fließen lasse, wie Worte fließen würden. Aber meine Stimme würde stören. Das Tippen ist besser. Wortlos und besser als sprechen.
Ich brauche Hilfe. Das ist was ich meinen Freunden sagen würde, wenn sie mir soetwas erzählen würden. Und gleichzeitig... Vielleicht bilde ich mir das ja auch nur ein. Vielleicht interpretiere ich zu viel hinein. Ich könnte einfach meine Rolle leben und mich mit ihr anfreunden, statt darüber nachzudenken, ob sie echt ist. Aber was für ein Leben ist ein unechtes Leben? Was für ein Leben ist überhaupt ein Leben? Fragen, über deren Antworten nachzudenken zu aufwendig ist, um das Denken überhaupt zu beginnen. Meine Antwort ein Schulterzucken. Was interessiert mich das schon. Ich weiß - weiß, weil ich das höre, gesagt bekomme - dass meine Einstellung falsch ist. Dass ich das Leben genießen sollte. Aber eigentlich ist es doch egal. Und vielleicht ist es danach einfach vorbei. Na und. Dann bekomme ich das nicht mit. Vielleicht geht es auch danach immer weiter. Gerade ist das meine Vorstellung von Hölle. Gerade will ich nicht wieder geboren werden. Die Aussicht, dass es irgendwann vorbei ist - absolute Ruhe - klingt so viel erfüllender.
In 8 Minuten. In 8 Minuten werde ich wieder lebendig. Oder zumindest existent. Gehe zurück zu meiner Rolle. Denke über das hier nicht mehr nach. Lasse mich nicht mehr von dem Egal treiben. Ich stelle mir wieder meine Serie an und antworte meiner Arbeit. Pflichterfüllung. Weil es von mir erwartet wird. Weil mein Pflichtgefühl es von mir erwartet. The bare minimum.
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auxiliarydetective · 3 years ago
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Kekse, Kakao und Schokolade
Jelena stellte ihr Fahrrad am Zaun zum Schrottplatz ab und lief schnurstracks zur Zentrale, eine große, runde Dose und eine Thermoskanne in den Händen. Nur wenig später schlüpfte sie durchs Kalte Tor und fand sich im Wohnwagen wieder. Wie erwartet war Justus bereits da. Er saß an seinem Schreibtisch und drehte sich um. Als er die Dose sah, verzog er leicht das Gesicht.
“Was hast du da mitgebracht?”, fragte er skeptisch.
“Ich habe Kekse gebacken”, erklärte Jelena.
Augenblicklich ächzte Justus genervt. Er sah sie ernst an.
“Du weißt genau, dass ich gerade auf Diät bin”, erinnerte er sie wütend. Allerdings klang er dabei auch kläglich.
“Das weiß ich, aber es ist mir egal”, entgegnete Jelena. “Ich habe gebacken.”
Sie stellte die Keksdose und die Thermoskanne provokativ mitten auf seinen Schreibtisch, sodass er auch nicht mehr weiterarbeiten konnte. Daraufhin rollte Justus auf seinem Stuhl rückwärts, vom Tisch weg, als würde er versuchen, einen Sicherheitsabstand einzuhalten.
“Das ist schön für dich, aber könntest du dieses Objekt von meinem Schreibtisch entfernen?”
“Diese Keksdose? Absolut nicht. Alleine esse ich die Kekse garantiert nicht -”
Jelena nutzte den Abstand, den Justus zu seinem Schreibtisch aufgebaut hatte aus und setzte sich auf seinen Schoß, den Arm um seine Schultern. Sofort breitete sich ein pinker Schimmer auf seinen Wangen aus.
“- und weil Peter und Bob nicht hier sind und so schnell auch nicht wiederkommen darfst du dreimal raten, wer den Rest essen darf.”
“Danke, aber ich muss ablehnen.”
Jelena nahm den Deckel von der Keksdose. Dabei drehte sie ihn absichtlich so, dass der Duft der frisch gebackenen Kekse zu Justus herüber geweht wurde. Feinster Kakao, leicht angeschmolzene Schokolade, warmer Teig… Sie konnte förmlich spüren, wie Justus sich zusammenreißen musste. Er hielt der Versuchung ziemlich gut Stand… Aber nicht mehr lange.
“‘Dürfen’ ist in diesem Fall so definiert, wie es bei Schulaufgaben definiert ist: Du musst, Jushka.”
“Aus welchem Grund denn bitte? Versuchst du aktiv, mich an meiner Diät zu hindern?”
“Die passiv-aggressive Methode hat ja nicht funktioniert!”
Jelena nahm einen der Kekse aus der Dose und drehte ihn in ihrer Hand, damit Justus jede Seite davon zu Gesicht bekam.
“Ich will das nicht”, brachte Justus gepresst heraus. Offensichtlich sagte er das hauptsächlich, um sich selbst zu überzeugen.
Jelena lächelte schelmisch. Sie fuhr mit ihrer freien Hand seinen Kiefer entlang. Justus bekam sofort eine Gänsehaut.
“Du lässt mir wohl keine Wahl… Mach den Mund auf.”
Kopfschüttelnd presste Justus die Lippen aufeinander. Das sah irgendwie niedlich aus, fand Jelena. Trotzdem setzte sie ein beleidigtes Gesicht auf und ließ sich davon nichts anmerken.
“Ich meine das ernst, Justus Jonas”, sagte sie ernst. “Ich bin definitiv nicht die ganze Nacht wach geblieben, um diese Kekse zu backen, nur damit du sie verweigerst.”
“Die ganze Nacht?!”, wollte Justus fragen, aber er kam nicht weit. Denn sobald er den Mund aufgemacht hatte, packte Jelena sein Kinn, damit er ihn nicht wieder schließen konnte und steckte ihm den Keks zwischen die Zähne. Als er ihr Handgelenk zu fassen bekam, war es schon zu spät. Jelena kicherte glücklich, ihre Wangen in ein sanftes Rosa getaucht. Widerwillig biss Justus ab. Er war komplett rot geworden.
“Ich hasse dich”, murrte er, während er sich die Krümel aus den Mundwinkeln wischte.
“Ich dich auch”, sagte Jelena lächelnd und fuhr ihm durch die Haare.
Sie stupste ihn mit dem Keks gegen die Lippen. Diesmal biss Justus freiwillig zu. Jelena lächelte triumphierend.
“Guter Junge”, flüsterte sie ihm ins Ohr, musste aber gleich darauf lachen.
Justus lief trotzdem ein Schauer über den Rücken. Sein Gesicht glühte förmlich. Einerseits war es ihm unendlich peinlich, so gefüttert zu werden. Er fühlte sich wie ein Kleinkind. Andererseits war da diese überwältigende Menge an Gefühlen, die wie eine Droge auf ihn wirkte und sein Gehirn komplett durcheinander brachte. Jelena war so nah an ihm. Er konnte ihren Atmen spüren, ihre Haut auf seiner, ihre Wärme… Das war nicht das erste Mal, dass sie so nah aneinander waren, aber meistens war es eher in unfreiwilligen oder bedrohlichen Situationen. Dieses Mal war es anders. Sie war hier, eben weil sie ihm nah sein wollte, und machte es auch sehr deutlich, dass es das war, was sie wollte. Er hatte sie selten so fröhlich erlebt. Meistens konnte man sie nur als glücklich oder erleichtert bezeichnen, oft sogar als schadenfreudig. Aber jetzt… Ihr Lächeln war so unbeschwert und ihre Augen glänzten wie Saphire. Gebannt sah er dabei zu, wie sie sich die geschmolzene Schokolade von den Fingerkuppen leckte, fröhlich wie ein Kind bei der Bescherung. Ihre Lippen waren sanft und gepflegt, womöglich mit dem teuersten Lippenbalsam, den es zu finden gab. In der Mitte ihrer Unterlippe war ein rötlich glänzender Fleck, der davon kam, dass sie beim Nachdenken wie so oft auf ihrer Lippe gekaut hatte. Für einen Moment dachte er darüber nach… Nein, das konnte er nicht machen. Schnell wandte er seinen Blick ab, bevor Jelena noch bemerkte, dass er sie anstarrte.
Da blieben seine Augen auch schon an den Keksen hängen. Dass er eigentlich eine Diät machte, vergaß er. Das schlechte Gewissen war wie auf magische Weise auf eine kaum erkennbare Größe geschrumpft. Jelena griff nach einem Keks. Zögerlich zuckte Justus’ Hand auf. Er traute sich nicht wirklich, haderte damit, ob sein Verhalten angemessen war. Aber sein Gehirn verlor immer mehr an Macht. Jetzt steuerte ihn etwas Anderes. Er legte seine Hand sanft um ihr Handgelenk. Jelena hielt inne und spürte seinen Daumen in ihrer Handfläche. Seine Haut war warm. In seiner Fingerkuppe war eine dünne, raue Unebenheit. Womöglich hatte er sich an einem Blatt Papier geschnitten. Doch er hielt sie nicht fest. Ganz im Gegenteil, er führte den Keks an seinem Mund und biss davon ab. Jelena ließ sich wortlos leiten. Sie verlor sich kurz in ihren Gedanken, die wie eine Spirale um ihn kreisten. Schließlich gab sie ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe. Als Antwort ließ Justus seine Hand langsam ihren Rücken entlang auf ihre Hüfte gleiten.
“Ist das heiße Schokolade?”, fragte Justus leise, die Augen auf die Thermoskanne gerichtet.
“Mhm”, machte Jelena ruhig. “Aber ich stehe jetzt nicht auf. Die bleibt noch eine Weile warm.”
“Musst du auch nicht. Unter den Blättern da ist nämlich noch eine Tasse begraben.”
Jelena kicherte leise, als sie unter dem Blätterstapel wirklich eine Tasse fand.
“Du und dein Chaos-Schreibtisch…”, murmelte sie, während sie ihm eine Tasse eingoss.
Der Glanz war teilweise aus ihren Augen verschwunden. Stattdessen hatte sich eine gewisse müde Mattheit breit gemacht.
“Du hast heute Nacht wohl wirklich nicht geschlafen, oder?”, fragte Justus sanft.
Jelena nickte. “Ich bin gestern Nacht noch kurz vor Geschäftsschluss losgegangen, um Zutaten zu kaufen. Danach habe ich direkt mit dem Backen angefangen. Schokolade hacken braucht seine Zeit… Den Teig anrühren auch… Das Backen selbst… Mehrere Bleche… Da war es schnell sehr spät - oder auch sehr früh.”
Justus nahm still einen Schluck aus seiner Tasse.
“... Danke”, sagte er schließlich. “Das war ausgesprochen nett von dir.”
Ohne ein Wort zu sagen, nahm Jelena ihm die Tasse aus der Hand. Die Finger ihrer anderen Hand wanderten sein Schlüsselbein entlang. Sie stellte die Tasse auf dem Tisch ab. Kurz darauf neigte sie sein Kinn nach oben. Da hielt sie inne, fast schon so als hätte sie Angst. Justus’ Augen glühten fast vor Sehnsucht und Erwartung. Er legte seine Hand auf ihre Wange. Diesmal dachte er nicht nur darüber nach. Diesmal traute er sich. Er zog sie zu sich herab und gab ihr einen sanften Kuss. Wärme und eine Welle von Gefühlen breiteten sich in ihnen aus. Alles andere schien zu verschwinden. Endlich lösten sie sich voneinander. Beide strömten Glückseligkeit aus wie eine Wärmelampe. Jelena leckte sich lächelnd über die Lippen, um den leichten, süßlichen Kakaogeschmack einzufangen. Sie hatte schon viel zu lange auf diesen Moment gewartet.
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doro-writes · 5 years ago
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Beta-Leser gesucht
Sorry people, but this post is going to be in german, since I’m looking for betas now for a project I wrote in german. I’ll add the darkness taglist later in case someone is interested in beta reading or wants to give this a boost. Please ignore if you want.
Das Projekt, von dem ich rede, ist der erste Teil meiner Darkness-Trilogie und wie schon gesagt, suche ich nach ein bis drei Leuten, die sich bereit erklären würden, das Ding beta-zulesen.
Worum geht es?
Die beste Zusammenfassung ist glaube ich die PowerPoint, die ich dafür mal gemacht habe. Die ist zwar nicht mehr ganz so aktuell, aber im Grunde genommen immer noch richtig. Die hier ist aktueller, aber nicht ganz so aussagekräftig.
Kurzfassung: Ungeklärte Morde, eine alte Feindin kehrt zurück, Geschehnisse wiederholen sich, frühere Fehler rächen sich, alte Freunde kommen zusammen, um die Gefahr zu bannen, Verrat, Massaker, ihr versteht schon worauf ich hinauswill.
Im Moment sind es ca. 86.000 Wörter und nicht ganz 300 Seiten in Docs
Der ganze Prozess wird über Google Docs laufen, weil das einfach am einfachsten ist.
Der Text ist in elf Abschnitte unterteilt: Prolog, neun Abschnitte und Epilog. Es macht vermutlich am meisten Sinn, immer ein Dokument nach dem anderen freizugeben, je nach Tempo.
Worauf muss geachtet werden?
Hauptsächlich geht es mir um den Inhalt. Wer Rechtschreib- und Grammatikfehler findet, darf das gerne anmerken, aber darum geht es nicht wirklich. Ihr sollt unklare Erklärungen, Plotholes, oder einfach nur die aktuellen Gedanken zum Text kommentieren, beziehungsweise aufzeigen. Ich versuche zu jedem Abschnitt eine Google Umfrage mit den wichtigsten Fragen zu machen, es kann aber auch sein, dass nicht zu jedem Abschnitt auch eine Umfrage kommt.
Was hat Wolves zu bieten?
Urban Fantasy, hauptsächlich außerhalb der USA
Idioten-Plot
übernatürliche Wesen und Konflikte
viel zu viele Charaktere
viel Verwirrung
Interesse? Schreibt mir eine private Nachricht oder kommentiert/rebloggt diesen Post.
Falls ihr euch vorab ein Bild von meinem Schreibstil und der Story machen wollt, füge ich unter dem Cut eine kleine Leseprobe hinzu.
taglist:  @wilde-writing @wortfinder @aschenink @lady-redshield-writes @crystallizedchronicles @cirianne
Anfang von Kapitel 1
Connor hatte von Alice geträumt. Vom Tag, an dem sie geboren wurde. Als er sie zum ersten Mal im Arm gehalten hatte. Davon wie glücklich Sam gewesen war, eine Schwester zu bekommen.
Heute wäre ihr Geburtstag gewesen.
Er schloss die Augen und wandte den Blick von der Kaffeemaschine ab. Das Wasser tropfte quälend langsam durch den Filter und färbte den Inhalt der gläsernen Tasse dunkelbraun, fast schwarz.
Wie jedes Jahr hatte er sich vorgenommen, heute nicht an Alice zu denken. Nicht an sie, nicht an Sam und nicht an Grace. Wie jedes Jahr hatte es nicht geklappt.
Ein Blick auf die Uhr zeigte viertel vor sechs. Zu früh, um zur Arbeit zu gehen.
Also blieb er regungslos auf dem Stuhl sitzen, drehte Graces Ring herum, der an einer Kette um seinen Hals hing, und ließ die Ereignisse der letzten Nacht noch einmal vor seinen Augen vorbeiziehen. Er erinnerte sich nicht mehr recht daran, was passiert war. Da waren nur noch vereinzelte Erinnerungen, die der Wolf ihm gelassen hatte.
Er erinnerte sich daran, dass der Wolf im Feld Schafe gejagt hatte. Doch da war noch etwas anderes. Connor spürte, dass der Wolf etwas verheimlichte. Er war sich allerdings nicht sicher, ob er es überhaupt wissen wollte. Die Nächte wurden immer härter in letzter Zeit. Etwas braute sich da draußen zusammen.
Die Kaffeemaschine piepste laut und Connor stand auf. Er ging langsam mit der Tasse in der Hand in sein kleines Badezimmer und stützte sich auf das Waschbecken.
Er runzelte die Stirn. Augenringe, wirres, blondes Haar – alles wie gewohnt, doch an seiner rechten Wange prangten drei tiefe Kratzer. Warum war ihm das nicht früher aufgefallen?
Das musste in der Nacht passiert sein. Es war seltsam, dass der Wolf ihn das nicht wissen ließ. Normalerweise teilten die beiden ihre Verletzungen.
Von was stammten die Kratzer? Die Anzahl der übernatürlichen Kreaturen war in den letzten Monaten stark zurückgegangen. Es war schon früher passiert, dass Jäger in der Region töteten, aber dieses mal war es anders. Es war fast, als würden die Kreaturen aufgescheucht werden und ihre Wanderzyklen verschnellern.
Connor seufzte schwer. „Kannst du das nächste Mal ein bisschen besser aufpassen? Ich muss zur Arbeit. Die werden bestimmt wieder Fragen stellen.“
Das hieß, Silena würde Fragen stellen.
Einen langen Moment passierte nichts, dann knurrte Connors Wolf im Spiegel und bleckte die Zähne.
„Alles klar, wir verstehen uns“, seufzte Connor und drehte dem Spiegel den Rücken zu, um den Rest seines Kaffees herunter zu kippen. Mit der Laune konnte man einen zivilisierten Austausch mit dem Wolf vergessen.
Connor machte sich fertig, stellte die Tasse ins Spülbecken und verließ dann seine kleine Wohnung, um mit dem Fahrrad zum Laden zu fahren. Er würde schon etwas finden, mit dem er sich beschäftigen konnte. Es würde ihn jedenfalls wahnsinnig machen, allein mit dem Wolf und seinen Gedanken in der Wohnung herumzusitzen.
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swden-writingcorner · 4 years ago
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Question
Kurzbeschreibung: Sprotte und Frieda reden über ihren Kuss am Silvesterabend und was dies für sie als beste Freundinnen bedeutet. Charaktere: Sprotte, Frieda Pairing: Sprotte/Frieda (Sprotte/Fred, Maik/Frieda erwähnt) Einordnung: spielt eine Woche nach "Colorful"
Word Count: 2978
A/N: Und wieder ein neues Kapitel. Da mir Romantik im Schreiben von Charakteren leider nicht wirklich liegt, musste ich es weiter üben. Und meine Opfer dabei wurden Sprotte und Frieda. Da ich ihr Pairing trotzdem mag und möchte, dass sie zusammen kommen. Hier also die Fortsetzung von dem Kuss zu Silvester. Sprotte ist mir schon in den Büchern nicht als die Beste im Reden um ihre Gefühle vorgekommen und warum sollte sich das bisher geändert haben? Alles ist irgendwie peinlich und ich muss mich für ihren riesigen Wortschwall in der Mitte entschuldigen, der einfach so passiert ist beim Schreiben. Aber das Kapitel zu schreiben hat Spaß gemacht und ich hoffe, dass merkt man auch. ^^ Ich wünsche meinen Lesern noch einen schönen Abend und bleibt gesund!
~ O ~ O ~
»Du kannst mir nicht ewig ausweichen, Sprotte!« Erschrocken zuckte Sprotte zusammen und hätte beinahe die Teekanne in ihren Händen fallen gelassen, konnte ihre Finger dann aber doch noch sicher um das heiße Porzellan schließen. Sie hatte nicht erwartet, dass heute jemand beim Wohnwagen sein würde. Sie hatte es extra geprüft, extra alle Pläne der anderen Mädchen gecheckt, um ganz sicher zu gehen. Und sie war bei ihren Fragen so unauffällig wie möglich gewesen. Es war ihr wie ein guter Plan vorgekommen! Aber sie hätte es besser wissen müssen. Vor Frieda konnte sie nicht davonlaufen oder sich verstecken. Dafür kannte ihre beste Freundin sie einfach zu gut. Vedammt! Mit zittrigen Finger stellte sie die Teekanne auf den Tisch ab und wischte sich umständlich den übergelaufenen Tee von den Händen, während sie Frieda weiter den Rücksen zuwandte. Vielleicht würde sie ja verschwinden oder aufgeben, wenn Sprotte nur lange genug zögerte? Wenn sie merkte, dass Sprotte nicht darüber reden wollte? Niemals klang dabei sehr gut in ihren Ohren. Aber sie hörte Frieda ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden tippen und fragt sich verzweifelt, wie sie den Moment noch ein klein wenig länger hinauszögern konnte. Sollte sie »ausversehen« die Teekanne vom Tisch schubsten, um danach die Sauerei beseitigen zu müssen? Aber Frieda würde ihr sicher dabei helfen und sie müsste ihr dabei dann trotzdem ins Gesicht sehen. Keine gute Idee. Vielleicht konnte sie einfach aus dem Fenster springen oder an Frieda vorbei aus der Tür stürmen? Aber Frieda blockierte diese mit ihrem Körper und die Fenster ließen sich nur ankippen und würden wahrscheinlich nicht einfach zerbrechen, wenn sie sich dagegen warf. Oder sie würde sich schrecklich an diesen schneiden und bluten und ... Sprotte konnte nicht sagen, was schlimmer war. Über hirnrissige Pläne nachzudenken, weil man nicht mit der besten Freundin reden wollte oder der besten Freundin auszuweichen, weil man sie geküsst hatte. Zweimal. Nacheinander. Und es hatte ihr so verdammt gut gefallen, sie wollte es wieder und wieder tun. Und es ließ sie seitdem nicht mehr klare Gedanken fassen oder nachts richtig schlafen. Jede Nacht lag sie ewig lange in ihrem Bett wach, starrte betreten an die Decke ihres Schlafzimmers, wo leuchtende Sterne klebten und konnte den Kuss nicht aus ihren Gedanken verjagen. Wie richtig es sich angefühlt hatte, als sie Frieda küsste. Wie ihr beinahe das Herz aus der Brust gesprungen war und wie sie danach den ganzen Abend nur noch auf Wolken zu schweben schien. Wie perfekt alles in diesem Moment erschien. Sie konnte sich kaum noch daran erinnern, was sie zum Abschied zu ihren Freundinnen gesagt hatte. Oder wie sie zusammen mit ihrer Mutter und Frieda nachdem Feuerwerk getanzt hatte. Wie ihre Hand die von Frieda den ganzen Abend über nie verlassen hatte. Wie Friedas Augen geleuchtet haben, während sie miteinander tanzten und lachten. Wie atemberaubend Frieda aussah und war das schon immer so gewesen? War Sprotte wirklich einfach nur die ganze Zeit über blind gewesen? Oder wie sie sich ganz normal voneinander verabschiedet hatten mit einer kurzen Umarmung, obwohl doch alles anders war. Es hatte sich einfach alles geändert! Oder etwa nicht? In diesen stillen Stunden fragte Sprotte sich, ob vielleicht alles nur ein schöner Traum gewesen ist. Aber dann streiften ihre Fingerspitzen wieder ihre Lippen und sie konnte Frieda immer noch darauf spüren, sie schmecken. Und es war alles einfach zum verrückt werden! In der Nacht dachte sie ständig an Frieda und ihren Kuss und am Tage konnte sie ihrer besten Freundin kaum in die Augen blicken ohne rot zu werden. Sie vermied jeden Augenkontakt und suchte schon beinahe verzweifelt die Nähe zu den anderen Wilden Hühnern, die sie nur verwirrt musterten und misstrauische Fragen stellten. Die Sprotte einfach ignorierte und immer wieder heimlich zu Frieda sah, die verdrossen etwas abseits von ihnen stand und die Arme fest über ihrer Brust verschränkt hatte. Keine von beiden war über die Situation glücklich und trotz der hartnäckigen Fragen der anderen, blieben beide Mädchen zum Grund dieser plötzlichen Spannungen stumm. Wie konnten diese ihnen schon weiterhelfen? So ging das jetzt schon seit einer Woche und Frieda hatte anscheinend genug davon. Und Sprotte wünschte sich, dass sie sich einfach unsichtbar machen könnte, um dem Gespräch zu entfliehen. Denn sie hatte noch immer keine Antworten auf ihre eigenen Fragen und merkwürdigen Gefühle für Frieda gefunden. Wie sollte sie dann die von Frieda beantworten? »Sprotte, bitte. Wir müssen darüber reden! Melanie hat mich bereits dreimal gefragt, was mit uns los ist und Wilma sieht mich seit dem Abend immer so komisch an, als wüsste sie etwas. Oder würde wenigstens etwas vermuten.« Sprotte hörte Frieda einmal tief einatmen und konnte in jedem Wort hören, wie verletzt sie selber von Sprottes Verhalten war. Und Sprotte schämte sich schrecklich dafür. Wie hatte sie es nur so weit kommen lassen können? »Und ich will nicht ewig so weiter machen. Wir werden jetzt darüber reden und es ein für alle mal aus der Welt schaffen! OK?« Besiegt ließ Sprotte den Kopf sinken, nickte aber und ließ sich schwer auf die Bank am Fenster plumpsen. Kurz darauf setzte sich Frieda ihr gegenüber, eine eigene Teetasse zwischen ihren verkrampften Händen haltend. Beherzt griff sie nach der Teekanne zwischen ihnen und schenkte sich selber und Sprotte dampfenden Tee in ihre Tassen, während beide jeglichen Blickkontakt mieden. Vielleicht konnte ja Tee ihre Nerven ein wenig beruhigen. Und während Sprotte einen winzigen Schluck nahm, schielte sie über den Rand hinweg zu Frieda hinüber, die angestrengt auf ihre verschränkten Hände auf dem Tisch starrte. Sollte es jetzt wirklich immer so zwischen ihnen sein? Diese Verlegenheit, die jegliche Luft aus dem Raum zu ziehen schien, wo vorher nichts als Leichtigkeit und Freude zwischen beiden Freundinnen gewesen ist? Sie hatten sich schon öfter gestritten, aber nie hatte es sich jemals so schwerfällig und peinlich angefühlt. Was hatten sie bloss gemacht? Was hatten sie sich bloss dabei gedacht?! »Ok.«, unterbrach Frieda ihre wirren Gedanken und sie blickte erstaunt auf, nur um damit dem entschiedenen Blick ihrer Freundin zu begegnen. Es gab wohl kein Entrinnen mehr. »Ok.«, wiederholte Frieda erneut und drückte ihren Rücken durch, als würde sie sich für einen Kampf bereit machen. Oder um jemanden über das Elend in der Welt aufzuklären und so Spenden einzutreiben. Sprotte hatte einen änhlichen Blick schon öfter bei ihrer Freundin gesehen und es machte ihr ein wenig Angst Ziel von diesem zu sein. Das konnte nie zu etwas Guten führen. »Wir müssen über die Nacht reden, als wir uns ...« Sie räusperte sich kurz und Sprotte sah erstaunt, wie sie rot anlief und verlegen blinzelte. »... naja ... geküsst haben.« Sprotte konnte spüren, wie sie ebenfalls errötete und unsicher zu kichern anfing, was ihrer Freundin ein zaghaftes Grinsen entlockte. »Sprotte, ich ... ach, verdammt, warum ist es nur so schwer es auszusprechen?!«, unterbrach sich Frieda erneut und nahm einen ärgerlichen Schluck aus ihrer dampfenden Teetasse, der ihr sicherlich die Zunge verbrannte. Aber sie sagt nichts, sondern starrte nur weiter wütend in diese, als würden sich darin ihre Antworten verbergen. Aber Sprotte fühlte sich durch Friedas eigene Unbeholfenheit bestärkter und bemerkte erstaunt, wie sich etwas in ihrer Brust langsam löste. Frieda war es genauso peinlich wie ihr über ihre Gefühle zu reden, welche auch immer das waren, und das machte alles ein wenig leichter. Weil es Frieda war und Sprotte hatte noch niemals lange Geheimnisse vor Frieda gehabt. Und das sollte sich auch jetzt nicht ändern. »Ich fand es irgendwie schön. Als wir uns küssten, meine ich.« Sie spürte Friedas brennenden Blick auf sich und starrte angestrengt in ihre eigene Tasse, während ihr Gesicht anfing heißer zu brennen, als würde ihr Blut kochen. Sie konnte jetzt einfach keinen Augenkontakt zu Frieda herstellen. Nicht wenn sie über ihre eigenen verwirrenden Gefühle sprach. Das wäre einfach zu viel gewesen. »Der ... Kuss ... war anders als die die ich mit Fred hatte. Aber irgendwie auch nicht wirklich? Ich meine, Küsse fühlen sich ja doch alle irgendwie gleich an. Nur das du ein Mädchen bist und Fred natürlich nicht. Ist ja logisch, da er ja ein Junge ist. Und wir uns ja auch geküsst haben, als wir zusammen waren. Und es hat sich natürlich auch schön mit Fred angefühlt. Und mit dir natürlich auch! Und ich möchte es gerne wiederholen. Immer wieder... Aber irgendwie auch nicht? Denn das zwischen uns fühlt sich plötzlich so anders an. Und ich kann an nichts anderes mehr denken als an unseren Kuss! Und wie gut der sich angefühlt hat! Und dasselbe ist mir mit Fred ja auch passiert, als er mich auf dem Reiterhof geküsst hat! Und irgendwie fühlt sich das hier ähnlich an. Oder auch nicht, weil es anders ist. Weil du es eben bist und du bist meine beste Freundin und ich bin mir sicher, dass es dagegen Regeln gibt. Seine beste Freundin zu küssen, meine ich. Und es auch noch gut zu finden! Irgendwo steht das bestimmt geschrieben, aber ich weiß nicht wo! Und irgendwie bereue ich es auch nicht. Obwohl ich es wahrscheinlich müsste! Oder? Und ich kann nicht aufhören daran zu denken! An dich zu denken! Wie es sich angefühlt hat. Wie du dich angefühlt hast ... Und dann vergleiche ich es mit Freds Küssen. Und es ist irgendwie ähnlich. Aber irgendwie auch nicht, weil du es bist. Und alles ist irgendwie ...« Sprotte hatte so schnell sie konnte gesprochen, um alles irgendwie rauszubringen. Und während sie jetzt nach Luft schnappte, schämte sie sich fast für ihren Ausbruch und was sie alles gesagt hatte. Sie konnte nicht mehr weitersprechen und so breitete sich für einen Moment Stille zwischen den Freundinnen aus. »Es ist irgendwie verwirrend? Beängstigend?«, half Frieda ihr nach und streckte vorsichtig die Hand über den Tisch hinweg aus, um sie sanft auf ihre zur Faust geballte Hand zu legen. Und als Sprotte aufblickte, sah sie dieselbe Unsicherheit in den Augen ihrer besten Freundin, die sie tief in sich selber verspürte. Und diese unüberwindbare Kluft, die sich nach dem Kuss zwischen ihnen aufgetan hatte, schien gar nicht mehr so groß oder beängstigend zu sein. Weil Sprotte hatte ihre beste Freundin geküsst und es gab niemanden, der Sprotte besser verstehen konnte als Frieda. So war es schon immer gewesen. Und nur Frieda konnte das zusammenhanglose Gestammel von Sprotte verstehen und es treffend zusammenfassen, als hätte sie dieselben Gedanken gehabt. Hatte sie dieselben Gedanken gehabt? Fast unbewusst hatte Sprotte ihre Finger mit Friedas verschränkt, die jetzt zwischen ihnen deutlich sichtbar auf dem Tisch lagen. Sprotte spürte, wie ihr Gesicht noch dunkler anlief und ihr Herz ungemütlich in ihrer Brust tänzelte. Ob vor Freude oder Angst wusste sie nicht. Sie musste es fragen, aber als sie ihren Mund öffnete, war dieser wie ausgedörrt und so schüttete sie schnell einen Schluck von ihrem Tee hinein. Was ein großer Fehler war, da dieser immer noch kochend heiß war und ihr die Zunge und Rachen verbrannte und sie ihn wieder halb in die Tasse zurückspucken musste. Und ihr dabei halb das Kinn runterlief. Peinlich berührt ließ sie die Teetasse wieder sinken und sah, wie Frieda hinter vorgehaltener Hand kicherte und tröstend ihre Hand drückte. Dadurch ging es Sprotte schon fast ein wenig besser und so versuchte sie von ihrer peinlichen Situation abzulenken und wieder zum Thema zurückzugelangen. »Wie. . äh, ich meine, was ... Nein.« Sprotte atmete einmal tief durch, während Frieda sie wieder aufmerksam ansah und biss sich kurz auf die Lippe. Sie wusste nicht, wie sie es schön sagen sollte. Wie fragte man jemanden, ob ihm der Kuss ebenfalls gefallen hatte und das man mehr wollte? Oder auch nicht, denn das wäre auch ok. Sprotte würde Frieda da niemals zu etwas zwingen. Aber Sprotte mustse es wissen, sie brauchte Gewissheit und so ließ sie die Worte einfach aus ihrem Mund herauspruzeln und hoffte, dass diese für Frieda Sinn ergaben. So wie alles andere zuvor auch. »Was denkst du denn? Über den Kuss meine ich. Hat es dir gefallen? Oder . .?« Sprotte machte eine wage Handbewegung mit ihrer freien Hand zwischen ihnen, ehe sie diese wieder auf den Tisch legte. Sie kam sich furchtbar blöd vor, wie schlecht sie die Dinge in Worte fassen konnte. War es auch so schwierig mit Fred gewesen, nachdem er sie geküsst hatte? Sie konnte sich nicht mehr richtig daran erinnern, da sie zu diesem Zeitpunkt ebenfalls verwirrt und irgendwie wie auf Wolken gegangen ist, aber Fred hatte letztlich das Sprechen eher für sie übernommen. Sie geküsst und ein Date ausgemacht. Warum musste es jetzt so schwierig sein, wenn doch so viel mehr auf dem Spiel stand? Schließlich wollte Sprotte ihre beste Freundin auf keinen Fall verlieren! Das war für sie das Wichtigste. Frieda bedeutete ihr alles. Ebenso wie ihre Freundschaft. Und so wartete Sprotte gespannt, während Frieda wieder rot anlief und mit ihrem Finger unbewusst Muster auf die Tischdecke malte. Das Schweigen schien ewig zu dauern, ehe Frieda endlich wieder in ihre Augen blickte und zaghaft lächelte. »Ich fand es toll. Ich ... ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll? Es hat sich toll angefühlt und sogar jetzt kribbelt es noch überall, wenn ich daran denken.« Kurz grinste sie in Sprottes Richtung und diese spürte überrascht, wie ihr Herz einen Salto in ihrer Brust machte, während sie verlegen zurücklächelte. »Du hast recht, es hat sich anders angefühlt als mit Maik. Aber nicht schlecht! Nur anders. Und irgendwie schön anders.« Frieda biss sich auf die Lippe und Sprotte wusste nicht, wo sie hinsehen sollte. »Und ich möchte es nochmal machen! Dich nochmal küssen. Wenn du willst.« Sprotte musste sich fest auf die Lippe beißen, um nicht breit zu grinsen und laut zu schreien, dass ›Ja! Sie wollte Frieda auch nochmal küssen!<. Jetzt sofort. Immer und immer wieder! Für immer, wenn möglich! »Ok.«, sagte sie aber nur ruhig und stand mit wackligen Knien auf, während Frieda es ihr gleichtat und sie erwartungsvoll ansah. Und Sprotte wollte sie wirklich wieder küssen. Auf der Stelle. Aber etwas musste sie noch wissen, ehe sie das machen konnte. Denn danach gab es kein zurück mehr. Für sie beide. »Was heißt das für uns? Sind wir noch beste Freundinnen?« Frieda blieb kurz vor Sprotte stehen, sah zu ihr hoch und lächelte sie verschmitzt an. Kurz stellte sie sich auf Zehenspitzen und strich ihr eine rote Strähne aus den Augen, die sich aus ihrem unordentlichen Zopf gelöst hatte. Und Sprotte vergaß für einen Moment zu Atmen. »Natürlich sind wir noch beste Freundinnen. Das hier muss nichts ändern zwischen uns. Außer du willst das? Das zwischen uns...?« Frieda ließ den Satz unvollendet zwischen ihnen in der Luft schweben und Sprotte schluckte schwer. ›Das zwischen ihnen mehr ist.‹ War zwischen ihnen mehr? Wollte Sprotte, dass mehr zwischen ihnen ist, als nur Freundschaft? Sie dachte an den Kuss und wie er ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Wie ihr Herz raste und ihre Haut kribbelte, als stände sie unter Storn. Und die Angst danach, wie es mit Frieda weitergehen würde. Und sie dachte an Fred, dessen Kuss sie ebenfalls von den Füßen gerissen hatte. Und wie hart der Fall gewesen war, als sie sich voneinander getrennt hatten. Wie ungemütlich es derzeit zwischen ihnen war. Wie angespannt immer noch die Beziehung zwischen Torte und Frieda und Melanie und Willi war, trotz all der Zeit nach ihrer Trennung. Konnte sie wirklich dasselbe mit Frieda durchstehen, wenn sie ihre beste Freundin nicht an ihrer Seite hatte, um sie zu trösten? Aber dann dachte sie an Wilma und Matilda, die schon zwei Jahre lang zusammen waren und immer noch so glücklich wie zuvor. Wenn nicht mehr. An Trude und Steve, die sich immer noch kleine Zettelchen mit Herzen übersät schrieben und heimlich zusteckten. Sie wollte das auch. Und sie wollte es mit Frieda! Sie wollte es probieren. Wenigstens probieren, ob es klappen könnte zwischen ihnen beiden. Das war das Risiko wert, denn Sprotte hatte so etwas noch nie zuvor gespürt. Nicht mal mit Fred. Und als sie in Friedas dunkle Augen blickte, die sie erwartungsvoll anblickten, war sie sich sicher. Frieda wollte es auch. Sie wollte es auch probieren. Und gemeinsam würden sie schon einen Weg finden. Als beste Freunde oder ... mehr. Aber dieses Gespräch konnten sie auch zu einem späteren Zeitpunkt führen. Und so legte Sprotte eine Hand sanft an Friedas Wange und schlang die andere um ihre Hüfte, um sie noch etwas näher zu sich zu ziehen. Sie beugte sich etwas zu schnell vor und beide stießen etwas unsanft mit der Stirn zusammen, was sie kurz kichern ließen. Aber dann schmiegten sich Friedas Lippen sanft gegen Sprottes und jeder Gedanken verließ Sprotte auf einen Schlag. Sie spürte Friedas Hände, die sich in ihr T-Shirt krallten und sie noch näher zusammen brachten. Sie spürte, wie sich ihre Lippen erst sanft, dann etwas fordernder zusammen bewegten und ihr jegliche Luft zum Atmen nahm. Wie der Moment anhielt, sich ewig in die Länge zu ziehen schien und nichts wichtiger war, als Frieda in ihren Armen. WIe perfekt sie zusammen passten. Wie ihr Herz in ihrer Brust einen Salto nach den nächsten schlug und sich nicht mehr beruhigen wollte. Und sie lösten sich erst wieder schwer atmend voneinander, als sie das vertraute Quietschen des Tores und die lauten Stimmen der anderen Wilden Hühner hörten, die gemächlich auf sie zukamen. Und während Frieda verzweifelt versuchte ihr zerzaustes Haar wieder zu richten und Sprotte mit rotem Gesicht ihr T-Shirt etwas ordentlicher wieder hinzog, trafen sich ihre Blicken und beide grinsten überglücklich. Denn nach einem langen Abend, den alle fünf Wilden Hühner ruhig am Wohnwagen verbrachten, fuhren Sprotte und Frieda zusammen nach Hause. Wo sie sich erneut küssten, diesmal nur kurz zum Abschied und ein Treffen zum Eis essen ausmachten. Nur sie beide. Alleine. Ein Date zwischen zwei besten Freundinnen, die irgendwie auch mehr waren. Vielleicht sogar feste Freundinnen. Und alle weiteren offenen Fragen konnten sie danach immer noch beantworten. Denn Sprotte konnte zum ersten Mal seit langem wieder ruhig schlafen. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen. Und in Gedanken ganz nah bei Frieda.
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hinter-weissem-rauch · 5 years ago
Text
Dinge, die mich glücklich machen
1. Spektakuläre Wolkenformationen im Himmel
2. Unerwartete Komplimente
3. Der Geruch von frisch gemähtem Rasen
4. Lange Telefonate vorm zu Bett gehen
5. Ein richtig gutes Buch
6. Sternschnuppen
7. Leckeres, selbstgekochtes Essen
8. Das Gefühl von frisch gewaschener Bettwäsche
9. Von Vogelgezwitscher aufgeweckt zu werden
10. Lange Spaziergänge
11. Eine zärtliche Umarmung
12. Das Gefühl wenn man die Sonne auf der Haut spürt
13. Intensiver Augenkontakt
14. Ein richtig guter Witz
15. Sport
16. Das Gefühl wenn man beim Auto fahren beschleunigt und in den Sitz gedrückt wird
17. Ohne Hemmungen laut drauf los zu singen
18. Meeresrauschen
19. Ein aufrichtiges Lächeln
20. Regenbögen
21. Mit geschlossenen Augen zu tanzen
22. Der Geruch von gerade ausgepusteten Duftkerzen
23. Frisch gebackenes Brot
24. Das Gefühl wenn der Sommerwind einem durch die Haare streicht
25. Gespräche mit alten Freunden die schon fast in Vergessenheit geraten sind
26. Erinnerungen an unvergessliche Momente
27. Sonnenuntergänge und Sonnenaufgänge
28. Der Mondschein
29. Eine lange warme Dusche
30. Eine richtig gute und romantische Komödie
31. Das Gefühl von nackter Haut auf Haut
32. Eine unverhoffte Nachricht von einer Person die einem Nahe steht
33. Das Gefühl wenn man sich in der großen weiten Natur plötzlich ganz klein und unwichtig fühlt
34. Alte Bilder anschauen
35. Mit meinen Eltern über das Leben philosophieren
36. Das Lieblingslied ganz laut mit Kopfhörern zu hören
37. Die Anwesenheit von ganz besonderen Personen
38. Zu wissen dass man nie alleine sein wird
39. Fotos von Tierbabys
40. Ein kaltes Wasser mit Zitrone an einem warmen Sommertag
41. Der Geruch nach einem Regenschauer
42. Kuscheln
43. Wiesen voller Wildblumen
44. Bei einer heißen Tasse Tee aus dem Fenster zu schauen und Gewitter zu beobachten
45. Das Geräusch von Regen der auf das Zeltdach prasselt
46. Wanderungen in Nadelwäldern
47. Sportliche Erfolge
48. Nette Gesten von fremden Leuten
49. Mit 200 km/h über die Autobahn zu fliegen
50. Das Gefühl wenn man mit dem Kopf Unterwasser taucht und die ganze Welt auf einmal still steht
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johnslettuce · 5 years ago
Text
Hippopotamus
Inspiration: We‘re in the middle of a thunderstorm and you wanna stop and feel the rain?; kiss me; looks like we‘ll be trapped for a while (Drabble)
Genre: fluffy Fluff
Wörter: 1.424
Pairing: Yuta x fem/male!Reader
Inhalt: Ein typischer, verregneter Samstagabend mit deinem Freund Yuta. Doch als es anfängt zu regnen, kannst du dich mit deiner Liebe nicht mehr zurückhalten.
A/N: Ich weiß, meine Titel sind einfach viel zu kreativ hehe
Bildquelle: https://weheartit.com/entry/333648404
Tumblr media
Es ist ein grauer, kalter Samstagabend und du liegst in den Armen deines Freundes Yuta auf dem Sofa. Ihr schaut irgendeine langweilige Dokumentation über Nilpferde und du lässt es nur über dich ergehen, weil du endlich wieder Zeit mit deinem Freund verbringen kannst. Noch vor kurzem war er auf Tour gewesen und hat jetzt ein paar Tage frei.
Du seufzt und hebst deinen Kopf von Yutas Schulter. Dieser sieht dich fragend an und zieht dich mit seinem Arm, der um deine Schultern legt, näher an sich heran.
„Alles klar?“
„Nur ein bisschen müde“, gähnst du und löst dich aus seiner warmen Umarmung. „Ich mach mir einen Kakao. Willst du auch einen?“
Dein Freund nickt und widmet seine Aufmerksamkeit dann wieder dem flimmernden Bildschirm.
Du hast überhaupt nichts gegen Yutas Vorliebe für Tierdokus. Du bist nur etwas enttäuscht, dass ihr eure kostbare Zeit zusammen so verbringt. Es langweilt dich. Du würdest gerne etwas unternehmen, aber du verstehst auch, dass er nach der anstregenden Tour lieber zuhause entspannen will. Und obwohl du dich langweilst, bist du dankbar für die Zeit, die du jetzt wieder mit ihm verbringen kannst. Dass du dabei auch noch erfährst, dass Nilpferde nicht schwitzen können, ist ein kostenloser Bonus.
In der Küche angekommen, mixt du das Kakaopulver in zwei Tassen gefüllt mit Milch und stellst sie in die Mikrowelle. Dein Blick wandert nach draußen in die graue Welt. Der Sommer ist gerade vorbei und der Herbst steht kurz davor, auszubrechen. Der Wind fährt durch die Baumkronen und auf der Straße sind keine Menschen zu sehen. Nirgends ist irgendwer zu sehen. Alle haben sich bei diesem ungemütlichen Wetter in ihre Häuser zurückgezogen.
Die Mikrowelle gibt einen Laut von sich, als die Zeit abgelaufen ist und du holst vorsichtig die beiden warmen Tassen heraus.
Zurück im Wohnzimmer reichst du Yuta seine Tasse, der dich dankbar anlächelt. Du kuschelst dich vorsichtig mit deiner Tasse in den Händen an seiner Seite ein und schaust aus den großen Glastüren, die nach draußen in den Garten führen. Der Wind ist nun langsam zum Sturm geworden. Die ersten Blätter fliegen wild durch die Luft und bleiben an den Gartenstühlen hängen, die du letzes Jahr mit Yuta gekauft hast. Dreimal habt ihr euch im Ikea verloren. Seitdem habt ihr euch darauf geeinigt, Möbel nur noch online zu bestellen.
Wie aus dem Nichts fängt es an, heftig zu regnen.
Eigentlich bist du nicht so scharf auf eine Erkältung, aber das Wetter draußen schreit geradezu danach, rauszurennen und im Regen zu tanzen.  
Schnell stellst du deine Tasse auf den kleinen Tisch vor der Couch und ziehst kindisch an dem Ärmel seines Cardigans.  
„Yuta~“, winselst du und siehst zu ihm mit deinem größten Hundeblick auf. „Können wir bitte den Fernseher ausmachen und rausgehen? Ich will den Regen spüren!“
Yuta schaut belustigt zu dir herab, dann aus dem Fenster. „Wir sind in der Mitte eines Gewittersturms, und du willst aufhören und rausgehen, um den Regen zu fühlen?“
Du nickst aufgeregt und schenkst ihm ein breites Lächeln. „Bitte, Babe~“
Der junge Mann verdreht nur schmunzelnd die Augen und schaltet dann den Fernseher aus.
„Na schön, aber zieh dir eine Jacke an. Ich habe keine Lust, mich um dich zu kümmern, wenn du verschnupfst und verschwitzt bist.“  
Das sagt er zwar, aber du weißt, dass er es nicht ernst meint. So oft, wie er sich schon aufopferungsvoll um dein krankes Ich gekümmert hat, weißt du einfach, dass er lügt. Er möchte nur den starken Mann markieren, als den er sich immer gerne ausgibt.
Freudig in die Hände klatschend springst du auf, wirfst dir einen von Yutas Hoodies über, die im ganzen Haus verteilt liegen, seit er wieder da ist, und reißt dann die Tür zum Garten auf.
Sofort schlägt dir der kühle Sturm ins Gesicht und bläst deine Haare in Yutas Gesicht, der genau hinter dir steht. Dieser hustet einmal kurz und wischt deine Haare aus seinen Augen.
„Pass auf, wohin diese Dreckschleudern fliegen, Y/N.“
Du lachst, drehst dich zu deinem Freund um und greifst nach seinen Händen.
Ohne auf seine Proteste zu achten, ziehst du ihn in den Garten. Der Sturm erfasst sofort eure Kleidung und Haare und zerrt unerlässlich an ihnen.  Yuta will schon meckern, dass ihm zu kalt ist. Doch dann sieht er das glückliche Scheinen in deinen Augen und kann sich einfach nicht dazu bringen, deinen fröhlichen Moment zu zerstören. Du siehst so unschuldig und glücklich aus. Ein Licht geht in ihm auf und er beobachtet dich, mit einem trotteligen Grinsen auf den Lippen.
Ihm ist zwar eiskalt und er weiß, dass seine Haare in alle Himmelsrichtungen abstehen, doch das alles ist vergessen, als du dich in seine Arme wirfst. Sein Herz setzt für einen Schlag aus.
Der Regen prasselt auf eure Köpfe und langsam beginnen eure Haare, an euren Gesichtern festzukleben.
Breit lächelnd schaust du zu ihm auf.
„Tanz mit mir!“
Ohne seine Antwort abzuwarten, zerrst du ihn weiter in die Mitte des Gartens und lässt dich von ihm im Kreis herumwirbeln. Dein fröhliches Gesicht strahlt ihn an und du lachst aus voller Kehle. Das Grinsen auf  Yutas Lippen breitet sich über sein ganzes Gesicht aus.
Ihr wirbelt weiter Hand in Hand im Kreis über das durchnässte Gras und lasst Sturm und Regen eure Haare verwuscheln und eure Kleidung durchnässen.
Eure Lachen vermischen sich und bald ist es das einzige, was ihr hört.
Außer Atem haltet ihr an und seht euch schwer atmend, aber glücklich, in die Augen.
Du spürst dein Herz in deinem Brustkorb hämmern. Aber du weißt nicht, ob es wegen Yutas Blick, oder wegen des Tanzens ist.
Yuta fühlt das gleiche.
In deinen Augen liegt die Welt, und er ist mehr als entschlossen, alles zu opfern, um dein Leuchten für immer zu beschützen.
„Küss mich“, verlangst du auf einmal.
Das lässt sich Yuta nicht zweimal sagen. Seine Hände greifen nach deinen Hüften und ziehen dich an sich heran.
Deine warmen, weichen Lippen pressen sich auf seine und er spürt, wie dein Herz immer schneller gegen seine Brust schlägt. Das Regenwasser läuft sein Gesicht hinab und vermischt sich mit euren Lippen.
Er grinst in den Kuss herein und löst sich von dir.
Gerade will er dich necken, als der Sturm plötzlich stärker wird. Der Regen schlägt jetzt förmlich auf euch ein und nach ein paar Sekunden seid ihr bis auf die Unterwäsche durchnässt.
„Schnell, in den Schuppen“, schreist du und schleifst Yuta hinter dir her zu dem kleinen Häuschen, welches am Rande des Gartens steht.
„Aber wieso denn nicht ins Haus?“, ruft Yuta, doch der Sturm verschluckt seine Wörter.
Komplett durchnässt aber lachend steht ihr im Gartenhäuschen, erfolgreich der Witterung entkommen.
Der Sturm tobt weiter und schon nach kurzer Zeit hört ihr den ersten Donner. Mittlerweile regnet es so stark, dass ihr nur noch die Umrisse des Hauses erkennen könnt.
„Sieht aus, als wären wir hier für eine Weile gefangen“, stellt Yuta fest und legt seinen Kopf auf deinen.
„Ich bin froh, dass du wieder hier bist“, murmelst du und schaust weiterhin aus dem kleinen Fenster in der Tür.
Yutas warme Hand schließt sich um deine und drückt sie kurz.  Er nimmt seinen Kopf von deinem.
Du drehst dich zu ihm. Ein warmes Lächeln liegt auf seinen rosa Lippen und die uneingeschränkte Liebe, die du in seinen Augen erkennst, löst ein Kribbeln in deinem Bauch aus.
„Ich bin auch froh, dich wieder in meinen Armen halten zu können“, gesteht er und zieht dich in eine feste Umarmung. „Ich habe dich vermisst.“
In dieser Position verharrt ihr, bis das Gewitter vorüber ist.
***
Zurück in der Wärme eures Hauses, lasst ihr sofort eure nassen Sachen auf den Boden fallen, springt auf die Couch und kuschelt euch unter eine gemeinsame Decke.
Dein Daumen streicht gedankenverloren über Yutas Oberarm, während er die Nilpferd-Doku wieder anschaltet.
„Du bist ein Nilpferd.“, stellt er plötzlich nüchtern fest.
Zu erschöpft, um dich aufzurichten und ihn empört anzustarren, lachst du nur. „Ach ja, und wie kommst du darauf?“
„Naja, du bist schwerfällig, großmäulig und liebst Wasser, genauso wie die Viecher. Keine Frage, eindeutig Nilpferd.“
Eigentlich willst du laut lachen, aber dein Niesen macht dir einen Strich durch die Rechnung.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaut Yuta zu dir herab. „Vielleicht doch nicht, denn Nilpferde kriegen keine Erkältungen.“
Belustigt schnaubend schnipst du einen Finger an seine Stirn.
„Mir egal, was ich in deinen Augen bin. Aber solange ich deine große Liebe bin, akzeptiere ich es auch, ein Nilpferd zu sein.“
Zärtlich fährt er durch deine mittlerweile nur noch leicht feuchten Haare.
„Die wirst du immer sein.“
Liebevoll drückt er einen kurzen Kuss auf deine Lippen.
„Und ein Nilpferd auch.“
ende
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Die Mörderin aus dem Grunewald (24): Geheimer Pfingsturlaub auf Rügen (13): Freude und Leid teilen (6f) - Jamies Geschichte (IV)
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“Tür” by Pexels 
Kapitel 23
Montagabend, Pfingstwochenende 2020, drei Tage nach Claires Entlassung aus dem Gefängnis
         “Und? War die Dame eine ‘grundsolide Schottin’?” 
         “Nun, die Vorfahren ihrer Familie sind, ähnlich wie unsere Vorfahren, nach der Schlacht von Culloden über Schweden nach Danzig geflohen und dann immer weiter nach Westen gezogen. Nach dem ersten Weltkrieg haben sie sich in Berlin niedergelassen. Und später, kurz bevor die Mauer errichtet wurde, sind auch sie in den Westteil der Stadt geflohen. Dort ist sie auch zur Welt gekommen und zur Schule gegangen. ”
         “Woher weißt Du das?” 
         “Ach Claire! Das hatte Jenny natürlich alles schon in Erfahrung gebracht und es war dann natürlich auch Thema bei jenem Mittagessen, bei dem ich sie kennenlernte.”
         Jamie schwieg einen Moment.
         “Sie hat Ökotrophologie studiert und dann bei dem Treffen eines schottischen Traditionsvereins ihren Mann kennengelernt, Ronald. Später haben sie gemeinsam ein Restaurant eröffnet, das wohl auch ganz gut lief. Er kümmerte sich um den geschäftlichen Bereich und die Bar, sie um die Küche und die Gäste. Aber der Erfolg stieg ihm zu Kopf. Er geriet, nun ja, sagen wir es einmal so, in die falschen Kreise. Dann begann er auch noch zu trinken und wurde ihr und dem gemeinsamen Sohn gegenüber gewalttätig. Trotzdem blieb sie bei ihm, wohl wegen des Kindes. Ronald kam bei einem Brand in seinem Restaurant ums Leben. Es ist nicht ganz klar, was die Ursache des Brandes war. Aber die Polizei vermutet, dass er Ärger mit diversen Leuten gehabt hat. Es scheint, als habe er jemanden sehr verärgert und derjenige hat ihm das Haus buchstäblich über dem Kopf angezündet. Am Abend des Brandes hatte er sich betrunken und in einem Hinterzimmer des Restaurants zum Schlafen hingelegt. Er starb an einer Rauchvergiftung ehe das Haus über ihm zusammenbrach. Sie und die beiden Kinder befanden sich zum Glück in  der Wohnung der Familie, die einige Straßen entfernt lag. Ihnen ist nichts geschehen.”
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“Bier” by viganhajdari
         “Uh!”          Claire sah Jamie betroffen an.
         Beide griffen gleichzeitig zu ihren Teetassen. War es Durst oder eine Geste der Verlegenheit? Keiner von beiden hätte darauf wohl eine genaue Antwort zu geben vermocht. Als Claire ihre Tasse wieder niedergesetzt hatte, fragte sie:
         “Und? Suchte die Frau nun nach einem Vater für ihr Kind?”
         “Das kann ich Dir nicht sagen,” antwortete Jamie, der seine Tasse in beiden Händen hielt.
         “Darüber haben wir gar nicht gesprochen. Soviel ich weiß, kam eine  Versicherung für den Brandschaden auf und es wurde ihr wohl auch eine Lebensversicherung ihres Mannes ausgezahlt. Sie und ihr Sohn schienen mir gut versorgt zu sein.”
         Noch immer wiegte er seine Teetasse in beiden Händen hin- und her. Claire wusste, dass es ihm schwer fiel über die Angelegenheit zu sprechen und so versuchte sie, Jamie nicht zu drängen. Es dauerte einige Augenblicke, dann stellte auch er seine Tasse auf den Couchtisch. Sein Atem ging schwer, es schien als wollte er allen Sauerstoff, der ihn umgab, in seine Lungen saugen. Dann schlug er die Hände vor das Gesicht, atmete noch einmal tief ein und gab sich einen Ruck.
         “Es ist so peinlich, Claire. Einfach nur peinlich.”
         Claire legte ihren rechten Arm um seine Schultern und zog ihn fest an sich, als habe sie das Bedürfnis, Jamies Körper zusammenzuhalten.
         “Eigentlich war es ein schöner Tag … Ich traf eine halbe Stunde vor dem Mittagessen bei Jenny und Ian ein … Die Kinder waren begeistert, sie hatten sich schon lange auf diesen Tag gefreut … und natürlich auf die Geschenke … Als es dann zum Mittagessen ging, stellte mir Jenny diese ‘grundsolide Schottin’ vor. Ich wusste natürlich sofort, dass das wieder einer von Jennys Verkupplungsversuchen war.”          “Warum ... warum bist Du nicht gleich gegangen?”
         “Ach, Claire,” antwortete er und sah sie mit einem Blick an, der um Verständnis bat. 
         “Ich hatte mich auf diesen Tag gefreut. Ich hatte mich gefreut, meine Nichten und Neffen zu sehen. Ich hatte mich gefreut, dem schwülen und unter der Sommerhitze leidenden Berlin zu entkommen. Ich hatte etliche Wochen hinter mir, in denen ich einen Mandanten in einem Fall vor Gericht zu vertreten hatte, der fachspezifisch aber auch emotional sehr schwierig war. Alles, was ich wollte, war, mit meiner Familie zusammen sein, die Natur genießen, mit Ian einige Bier zu trinken, gute Gespräche zu führen, einfach zu entspannen. Außerdem dachte ich, dass Jenny nach ihrem letzten ‘Mißgriff’ ihre Lektion gelernt hatte … Schließlich hatte diese Aktion ja vor Gericht geendet.”
         Wieder schlug er die Hände vor das Gesicht und atmete hörbar ein- und aus.
         “Glaub’ bitte nicht, dass es mir leicht gefallen ist, mich von meiner Familie zu trennen. Ich … ich liebe sie … alle … auch meine Schwester … Man kann sich nicht … entschwistern … auch, … wenn man es vielleicht manchmal liebend gern möchte.”
         Erneut legte er einen Moment des Schweigens ein. Claire konnte nicht sehen, ob er einfach nach den richtigen Worten suchte oder ob er seine Kräfte für den nächsten Schritt sammeln musste. 
         “Meine Nichten und Neffen nicht mehr zu sehen … Jenny und Ian nicht mehr zu sehen … nicht mehr nach Potsdam zu fahren … dorthin, wo wir mit meinen Eltern so viele glückliche Jahre verbracht haben … in das Haus, dessen Zimmer von all’ den wunderbaren Erinnerungen erzählen … Nein, Claire … das fühlt sich bis heute an, als hätte ich mir selbst einen Teil meines Herzens herausgerissen … Potsdam, Claire, das war auch mein Zuhause!“
         Claires Griff schloss sich noch enger um Jamies Schultern. Mit ihrer linken Hand zog sie sein Gesicht zu sich herunter und küsste ihn. Tief in ihrem Inneren hatten seine Worte einen Bereich angerührt, den sie fast schon vergessen hatte. Zuhause. 
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“Saint Peter & Saint vPaul, Wantage” * Picture by Andrew Mathewson via WikiMediaCommons
         Auch sie hatte einmal ein Zuhause gehabt. Es war ein großes Haus, das an der unbenannten Abzweigung der Loks Lane direkt hinter dem Fluss Ford und inmitten alter, großer Bäume lag. Zum Betjeman Millenniums Park brauchte man nur wenige Fußminuten. Von dort gelangte man direkt weiter zur St. Peter & St. Paul’s Church. Das massive, aus dem 13. Jahrhundert stammende Gebäude mit seinem hellen Innenraum und den Buntglasfenstern hatte Claire beeindruckt, seit sie es zum ersten Mal bewusst wahrgenommen hatte. Ihre frühesten Erinnerungen gingen zurück bis zu einem Weihnachtsfest in dieser Kirche. Sie konnte es noch bis heute genau vor sich sehen: die großen Lichter neben dem Altar, die Erwachsenen, die auf den Kirchenbänken Platz genommen hatten. Und sie konnte sich selbst sehen, wie sie vor den Kirchenbänken der Erwachsenen auf dem Boden saß und mit irgendeinem Spielzeug beschäftigt war. Der Chor sang die wunderbare Hymne von Gustav Holst ‘In the bleak midwinter’, das sie nie mehr vergessen hatte und das sie für immer mit jenem Gefühl von Zuhause verbinden sollte. 
          Zuhause, das war damals - damals, als ihre Eltern noch lebten. Doch dieses Zuhause war verloren. Wie die Erinnerung an ihre Eltern, war auch die Erinnerung daran mit den Jahren immer mehr verschwommen, verblichen. Heute war Oxfordshire, Abzweigung Loks Lane nur noch eine Adresse wie jede andere. 
          Das Globetrotterleben, das sie viele Jahre mit ihrem Onkel Lambert geführt hatte, war aufregend und interessant gewesen. Aber so sehr ihr Onkel sie auch liebte, ein Zuhause hatte ihr Lambert Quentin Beauchamp nicht wirklich geben können. 
         Als sie dann -  Jahre später - Frank Randall traf, keimte eine Hoffnung in ihrem Herzen auf. Gemeinsam würden sie eine Familie gründen und für sich und die Kinder ein Zuhause schaffen. Endlich würde sie das zurückerhalten, was ihr viele Jahre zuvor genommen worden war. Und sie hatte sich geschworen, dass sie alles tun würde, um dieses neue Zuhause für Frank und die Kinder zu einem Platz voller Liebe, Freude und Lebendigkeit zu machen. Sie würden glücklich sein und das gemeinsame Leben genießen. Die Freude, die sie auf den Gesichtern ihrer Familie sehen würde, wenn sie zusammen in ihrem Zuhause wären, würde ihr die Kraft geben, um all’ die Arbeit zu bewältigen, die mit der Führung eines großen Haushaltes verbunden waren. Die Liebe ihres Mannes und ihrer Kinder würde sie für alles entschädigen. Davon war sie überzeugt. Doch ihre Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Schlimmer noch, ihre Hoffnungen hatten sich in genau das Gegenteil verkehrt. Aus ihrem Traum war ein Alptraum geworden. Statt in einem Zuhause zu leben, das von Kinderlachen, gemeinsamer Freude und gegenseitiger Liebe erfüllt war, fand sie sich in einem Käfig wieder. Es war ein goldener Käfig, fürwahr. Doch er war eng und schnitt sie von allem ab, was echtes Leben ausmacht. Und gegen Ende ihres Lebens mit Frank hatte sie jede Hoffnung aufgeben, dass sie jemals wieder glücklich werden, jemals doch noch ein Zuhause finden würde. Tagsüber hatte sie sich mit Tabletten aufgeputscht und abends mit Hilfe von Alkohol einzuschlafen versucht. Sie empfand ihr Leben als eine Spirale, die einzig und allein nach unten führte. 
         Als man sie dann zum zweiten Mal verhaftet hatte, schien ihr Leben an seinem Endpunkt angekommen zu sein. Das einzige Zuhause, das sie bis zum Ende ihres Lebens noch erwarteten konnte, war eine 9m² große Zelle in einem Berliner Gefängnis. Doch dann war Jamie in das Besprechungszimmer des Polizeipräsidiums und in ihr Leben getreten. Und wieder war in ihrem Herzen eine Hoffnung aufgekeimt. Doch bis heute hatte Claire nicht zugelassen, dass diese Hoffnung in ihrem Herzen wirklich Wurzeln schlug. Die Angst, wieder auf ein  Zuhause zu hoffen und es dann doch zu verlieren, ehe es überhaupt Realität geworden war, hielt sie fest im Griff.
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“Wohnzimmer” by JamesDeMers
         Jamie stand auf und seine Bewegung riss Claire aus ihren Gedanken. Er ging einige Schritte zum Kamin, stützte seine Arme am Kaminsims ab. Dann, ganz plötzlich, stieß er sie wieder ab und drehte sich ruckartig um.
         “Er nimmt Anlauf.”
         Der Gedanke traf sie mit Wucht und innerlich wappnete sie sich für das Bekenntnis, welches nun kommen würde.  
         “Der Tag verlief eigentlich gut und das Fest war schön. Es waren ja auch einige alte Freunde aus Jennys und meiner Schulzeit eingeladen. Nach dem Mittagessen habe ich mich dann zu einigen von ihnen gesellt und vermieden, irgendwie mit der Frau allein zu sein. Nach dem Kaffeetrinken haben Ian und ich mit den größeren Kindern einen kleinen Reitausflug gemacht und nach dem Abendessen hat sich die ganze Gesellschaft wieder in Grüppchen aufgeteilt. Ich habe mich zu Ian und den anderen Männern gesellt. Sie hatten es sich mit guten Zigarren und altem Whisky im Garten gemütlich gemacht, während die Frauen die Kinder zu Bett brachten und anschließend auf der Terrasse bei einem Glas Wein zusammen saßen. Kurz nach 22.00 Uhr habe ich mich dann verabschiedet, um in mein Zimmer zu gehen und zu schlafen. Ich hatte nicht viel getrunken, aber ich wollte an diesem Sonntagabend nicht mehr fahren. Am nächsten Vormittag musste ich in Berlin sein. Es waren Gespräche mit Mandanten terminiert. Ich verabschiedete mich also und alles schien in Ordnung zu sein.”
         Jamie war ohne sie anzusehen durch den Raum gewandert. Jetzt stand er wieder vor der Couch. Claire sah ihn an. Dann streckte sie ihm ihre rechte Hand entgegen. Er nahm sie und sie zog ihn sanft hinunter.
         “Und was geschah dann?”
         Leise kamen die Worte aus ihrem Munde, fast zögerlich. Claire selbst war erstaunt, als sie sie hörte. 
         “Ich war vielleicht zehn oder fünfzehn Minuten in meinem Zimmer als es klopfte. Ich dachte es wäre Jenny - oder Ian. Ich rief also  ‘Herein!’ und plötzlich stand die ‘grundsolide Schottin’ im Nachthemd vor meinem Bett und begann, sich auszuziehen! Ich sagte ihr, sie solle das lassen. Aber sie wollte nicht hören und sagte irgendetwas von Einsamkeit und dass ich ihr leid tun würde. Wir könnten einander doch trösten in unserer Einsamkeit.”
         Jamie schüttelte sich, dann schwieg er einen Moment.
         “Kannst Du Dir das vorstellen?”  
         Claire erschrak ein wenig vor der plötzlich Lautstärke, mit der er sprach. Es schien, als wollte er jeden Moment wieder aufspringen. Die Ader über seiner Nasenwurzel, die nur sichtbar wurde, wenn er sich körperlich anstrengte, intensiv nachdachte oder wenn er wütend war (und Letzteres war wohl gerade der Fall) war erkennbar angeschwollen. Doch Claire hielt seine Hände fest.
         “Was hast Du getan?” fragte sie flüsternd.
         “Ich habe die Tür geöffnet und sie aufgefordert zu gehen. Aber sie wollte nicht, fing an zu argumentieren. Ich habe sie an den Schultern gefasst und über die Schwelle geschoben. Dann habe ich die Tür geschlossen und verriegelt. Anschließend habe ich damit begonnen, mich anzuziehen und meine Reisetasche zu packen. Sie stand wohl noch einige Minuten vor der Tür. Dann hat sie wohl eingehen, dass ich nicht auf ihr Angebot eingehen würde und ist sie auf ihr Zimmer gegangen. Einige Zeit später habe mich aus dem Zimmer und die Treppen hinunter geschlichen. Unten in der Halle traf ich auf Jenny. Sie hatte sich wohl aus dem Küche ein Glas Wasser geholt …” 
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“Eingang” by Tama66
         Jamie hielt inne. Claire hielt den Atem an.
         “Jenny fragte, was ich mit der Reisetasche wolle und ich sagte ihr, dass ich abfahren und nie wieder kommen würde. Sie sah mich an, als ob sie nicht wüsste, was vorgefallen wäre. Sie … sie spielte die Ahnungslose! Als ob sich diese Frau getraut hätte, zu mit zu kommen, wenn Jenny sie nicht dazu ermutigt hätte! Ich … ich war so wütend, Claire! So wütend!”
         “Ich verstehe Dich, Jamie.”
         Noch einmal legte sie den Arm um seine Schultern.
         “Ich habe die Tasche zu Boden fallen lassen, sie an den Schultern gepackt und geschüttelt. Dabei ist es aus mir herausgebrochen. Ich habe sie angeschrien und ihr gesagt, dass sie aus unserem Elternhaus ein Bordell gemacht habe und dass ich ihr das nie verzeihen würde. Dann habe ich meine Tasche genommen und habe die Tür hinter mir zugeschlagen. Anschließend bin ich und zum Schloss Kartzow gefahren.”
         Jamie holte Luft und Claire begann, beruhigend mit ihrer rechten Hand über seinen Rücken zu streicheln.          “Das war früher ein preußisches Rittergut. Heute ist es ein Hotel. Die Fahrt nach Hause hätte zwar nur rund 45 Minuten gedauert, aber ich war so aufgebracht … ich wollte nicht riskieren noch einen Unfall zu bauen. Von Kartzow wusste ich, dass sie eine 24-Stunden-Rezeption haben … Ich habe auch noch ein Zimmer bekommen und dort dann übernachtet.”
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“Schloss Kartzow” by  Axel Hindemith [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)] via WikiMediaCommons 
         Er ließ seinen Kopf sinken und schwieg.
         “Und seitdem herrscht Funkstille zwischen Dir und Jenny,” stellte Clair in einem so ruhigen Ton fest, dass sie einmal mehr überrascht war. Als sie Jamie jetzt ansah, bemerkte sie, dass seine Augen sich mit Tränen füllten. 
         “Ja, seitdem habe ich weder Jenny noch die Kinder gesehen. Nur mit Ian treffe ich mich hin- und wieder, wenn er geschäftlich in Berlin ist. Wir mailen uns und er versorgt mich mit aktuellen Bildern von meinen Neffen und Nichten … Oh, Claire. Sie sind so groß geworden in diesen vier Jahren, ich weiß gar nicht, ob sie mich überhaupt noch erkennen würden …”
         Claire wünschte sich, dass sie jetzt etwas sagen könnte, dass ein wirklicher Trost für Jamie wäre. Doch alles, was ihr einfiel, erschien ihr trivial, oberflächlich, inhaltslos. Sie wusste, wie es sich anfühlte seine Familie zu verlieren. Sie wusste, wie es sich anfühlte, kein Zuhause mehr zu haben. Und sie wusste, dass nichts dieses Zuhause ersetzen konnte. Außer vielleicht - ein neues Zuhause. Konnte sie ihm dieses neue Zuhause schenken? Sie wusste es nicht und wenn sie ehrlich war, dann musste sie zugeben, dass es da in ihrem Herzen dieses kleine Zimmer gab, das den großen Zweifel beherbergte.           Sie saßen noch eine ganze Zeit schweigend beieinander. Jamie hatte seinen Kopf an ihre Schulter gelehnt und Claire hatte begonnen, sanft mit ihren Händen durch sein Haar zu fahren. Als ihr Blick auf das Zifferblatt ihrer Armbanduhr fiel, sah sie, dass es fast ein Uhr nachts war. 
         “Jamie?” fragte sie leise.
         “Hmm?”          “Ich bin sehr dankbar, dass Du mir diese Dinge erzählt hast.”          Er sah sie an und nickt.
         “Lass’ uns jetzt zu Bett gehen.”
         Noch einmal nickte er nur. Dann standen sie auf, löschten das Licht und gingen, gefolgt von Bismarck und Adso, hinauf.
         In dieser Nacht lag Claire noch lange wach. Jamie war relativ schnell eingeschlafen und lag, wie so oft, die Hände über der Brust gefaltet auf dem Rücken. Während sie auf Jamies Gesicht blickte, das vom Mondlicht erhellt wurde, fragte sie sich, ob dieser Mann, der so vieles erlitten hatte, nicht etwas Besseres verdiente als sie.
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israelimpressions-blog · 6 years ago
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18.02.19, Montag
Nun ist auch Hendrik wieder zurück in Deutschland und freut sich natürlich Daheim zu sein. Auf der anderen Seite vermisst er jetzt schon die Arbeit und unsere WG.
Da Laura, Hendrik und ich im Sommer angefangen haben, bin ich als einzige Sommerstarterin in der WG übrig geblieben. Bis Ende April wohne ich mit Annika, Jakob und Lorenz zusammen.
Am 11.02. überraschte meine WG mich mit einem Geburtstagskuchen, den Tabea gebacken hatte, damit ich davon nichts mitbekam.
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Nach der Arbeit fuhren Tabea und ich nach Tel Aviv. Wir beide arbeiteten an diesem Tag und konnten daher erst später los fahren. Während ich an der Bushaltestelle auf Tabea wartete, genoss ich die letzten Sonnenstrahlen des Tages, was tatsächlich ein kleines Highlight für mich war, denn zuvor war es recht kalt und am Morgen etwas regnerisch. Bei Dunkelheit in Tel Aviv angekommen, liefen wir am Meer entlang in Richtung Yaffo, denn dort wollten wir in ein Restaurant gehen, was uns von den ehemaligen Volos empfohlen wurde. Uns wurden kleine Schalen verschiedenster Leckereien gebracht, ein Brot und Getränke. Dazu konnten wir noch andere Sachen dazu bestellen. Wir unterschätzen die Menge des Essens und überschätzen dafür unseren Hunger.
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Es war für mich ein sehr schöner Tag, vor allem weil Tabea mit mir dort war. Denn eigentlich war sie an diesem Abend von einer ihrer Arbeitskollegen zum Barbecue eingeladen worden, was sie allerdings für mich abgesagt hatte. Annika lag krank zu Hause und konnte daher leider nicht mitkommen.
Am Donnerstag kamen Lukas und Susanne vorbei, um gemeinsam mit uns zu Ikea zu fahren. Nicht nur die Shekel-WG, sondern insbesondere unsere WG hatte eine Aufpeppung der Wohnung/des Hauses nötig. Wir kauften zum Beispiel neue Stühle für den Esstisch, einen neuen Kleiderschrank, damit ich einen habe den ich schließen kann, neue Spiegel für das Badezimmer, Kissen für die Sofas... Wir sind den beiden sehr dankbar, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben und wir uns nun wohler in unserem Haus fühlen können. Zwar haben wir noch nicht alles aufgebaut, da zunächst etwas gegen den Schimmel im Wohnzimmer unternommen werden muss, bevor wir die neuen Sachen dort reinstellen, aber wir haben immerhin schon die Stühle aufgebaut.
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Am nächsten Tag sind Tabea, Annika und ich nach Jerusalem gefahren, da wir am Samstag einen gemeinsamen Ausflug mit Susanne und ein paar Mädels aus Jerusalem machen wollten. Wir schliefen die Nacht dort und starteten am nächsten Morgen gegen 7 Uhr. Wir fuhren als erstes in den Sharsheret Park, östlich von Gaza. Anschließend fuhren wir zum Darom Adom Festival, welches bei der Wüste Negev „stattfindet“. Es wird hier als Festival bezeichnet. Darom Adom ist ein Phänomen südlich Israels, bei dem rote Blüten die Landschaft überziehen. Dies kann man nur im Zeitraum zwischen Ende Januar und Ende Februar beobachten. Auf einer Wiese machten wir alle gemeinsam ein Pick-Nick. Erstaunlich war das gute Wetter, was eigentlich ganz anders vorhergesagt wurde. Gott erhört eben Gebete!
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Auf der Wiese trieb sich auch eine Schafsherde rum, was das Feeling noch etwas steigerte.
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Am späten Nachmittag, bevor wir uns auf den Nachhauseweg machten, gingen wir noch in einem Kibbuz in einen Kräutergarten. Dort wurde uns etwas über die verschiedenen Kräuter erzählt und wir konnten jeder welche in kleine Beutel sammeln. Am Ende kamen wir an Mandarinen- und Zitronenbäumen vorbei, von denen wir uns so viele mitnehmen konnten, wie wir wollten. Das nahmen wir natürlich beim Wort und stopften unsere Taschen und Kapuzen voll. Beim Weggehen versuchten wir unsere Beute zu verstecken, was allerdings kaum möglich war. Lachend hielt er uns Tüten entgegen, in die wir das Obst dann verstauen konnten. In diesem Moment wurde mir wieder bewusst, wie locker und freundlich die Israelis sind. In Deutschland hätte man bestimmt jemanden sagen hören “Wie dreist sind die denn.”, aber hier existiert das Wort gar nicht. Großzügigkeit ist das Motto der meisten Israelis.  
Letzte Woche hatte ich eine wunderbare Begegnung an der Arbeit. Als Hendrik seinen Dienst im Altenheim beendet hatte, waren direkt am nächsten Tag zwei neue Worker auf seiner Station.
Was ich persönlich sehr schade finde, ist dass ich eher weniger mit den Workern auf meiner Station zu tun habe. Teilweise wird einem nicht mal guten Morgen gesagt, was man hier aber nicht persönlich nehmen sollte. Mit einer Workerin verstehe ich mich trotz Sprachbarriere ganz gut, aber mit den anderen kommuniziere ich eher weniger.
Deshalb war ich umso überraschter, dass mich einer der neuen Worker auf Hendriks Station begrüßte und fragte wies mir geht. Zwei Tage später saß ich mit Annika und Jakob zum Frühstücken in der Mensa, als er sich zu uns an den Tisch setzte und uns mit „Hey guys“ begrüßte. Es war wirklich etwas Besonderes, dass uns jemand so nett begrüßte und sich mit an den Tisch setzte. Die Leute bei der Physio sind wirklich auch sehr nett und wir unterhalten uns auch über privates, aber meistens essen wir nicht zur selben Zeit, oder sie sitzen gemeinsam an einem Tisch.
Als James und ich uns unterhielten, stellte sich heraus, dass er aus England kam. Nicht erst vor kurzem, denn er lebt schon seit sechs Jahren mit seiner Frau in Israel, aber ursprünglich kommt er aus England. Das erklärte auch, warum er so gut Englisch spricht. In einem Satz sagte er, dass das Beste was man einem Mensch geben kann, Freundlichkeit ist. Da wurde ich direkt hellhörig und überlegte, was er wohl für einen Glauben hatte. Er erzählte dass seine Frau Jüdin ist, woraufhin ich nach seiner Glaubensrichtung fragte. Als er sagte, er sei ein messianischer Jude, überkamen mich Glücksgefühle. Ich war überwältigt und ließ es mir deutlich anmerken. Ich erklärte ihm, dass auch ich an Jesus Christus glaube. Annika und Jakob hatten die Mensa schon verlassen und ich blieb geflasht zurück. Wir unterhielten uns noch eine Weile, und er erzählte ihr von seiner verstorbenen Mutter, die Missionarin gewesen ist und dass auch er in Zukunft in ihre Fußstapfen treten wird. Ich fragte ihn, warum er hier arbeitete. Daraufhin sagte er mir, dass sinngemäß in der Bibel steht, dass wir uns besonders um alte Menschen kümmern sollen und dass wir das, was wir diesen Menschen antun, Jesus antun. Er sagte, dass diese Arbeit für Gott sei. Ich hätte mich gerne noch länger mit ihm unterhalten, allerdings musste er wieder zur Arbeit gehen. Beim Rausgehen erzählte ich ihm von der Gemeinde hier in Petach Tikwah. Er sagte, ich solle ihm die Adresse geben.
Ich hatte noch etwas Pause und ging deshalb nach Hause. Auf dem Weg überkam mich immer wieder ein glückliches Gefühl. Unter all den Workern, die nur ihre Arbeit machten und oftmals die Bedürfnisse der alten Menschen ignorierten, traf ich so jemanden. Es fühlte sich für mich so an, als wäre er ein Engel. Als ich ihm gestern die Adresse gab, sagte er, dass ich für ihn wie ein Engel sei. Denn er ist auf der Suche nach verschiedenen Gemeinden, um herauszufinden, wo Gott ihn haben will. Er hat vor kommenden Samstag in die Gemeinde zu gehen, worauf ich sehr gespannt bin.
Die Begegnung hat mich sehr ermutigt und mir neue Kraft für die Arbeit geschenkt. Gerade auch weil ich in letzter Zeit, meiner Meinung nach, etwas nachgelassen habe. Vielleicht habe ich manches nicht mehr mit ganzem Herzen gemacht, wie ich es am Anfang tat. Die letzten Tage habe ich manche von den Bewohnern einfach Mal in den Arm genommen. Und auch eine russische Oma auf meiner Station, bei der ich am Anfang dachte, dass sie mich nicht mochte, da sie immer ziemlich böse schaute, nehme ich die letzte Zeit in den Arm. Morgens freut sie sich immer über den Tee, den ich ihr in die Tasse gebe und lächelt wenn ich auch ihrem Sitznachbarn das gewünschte Getränk eingieße, obwohl er noch gar nicht an seinem Tisch sitzt. Manchmal zeigt sie auf seine Tasse, wenn er dann da ist und sagt etwas auf Russisch. Vermutlich sagt sie ihm, dass ich das war. Generell kümmere ich mich in letzter Zeit viel um diejenigen, die ich am Anfang entweder kaum wahrnahm, oder wo ich das Gefühl hatte, dass sie kein Interesse an mir hatten.
Gott hat James an diesen Arbeitsplatz geschickt, um Hendriks Dienst weiter zu führen und andere Menschen, wie z.B. mich, wieder aufzuwecken und daran zu erinnern, warum ich wirklich hier bin.      
Nächste Woche habe ich dann erstmal zwei Wochen frei, da mich mein Bruder und meine Tante ab diesen Donnerstag besuchen kommen. Darauf freue ich mich sehr und bin gespannt, wie das Wiedersehen sein wird. Geplant haben wir unter anderem nach Eilat zu fahren, wofür wir uns ein Auto mieten wollen.
Im nächsten Eintrag werde ich dann über die Zeit mit ihnen und unsere Erlebnisse berichten.  
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