#Altherren
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'Wir. Schluss-Strich. Dienen. Schluss-Strich. Deutschland. Schluss-Strich!!!'
'Mach 'was wirklich zählt. Komm' zur Bundeswehr!'
Detlef mit Anfang 30 in den 80ern (rechts) und erneut in Bochum. Da lebte er noch! Horst, hier links von ihm zu sehen, starb bereits 2 Jahre vor auch ihm!
'Bohnensuppe mit Fleischeinlage vom Serben'. Und auch hier wurde mir das Weiteressen wieder untersagt!
Besitzt die Bundeswehr länger keine Wachhunde mehr? *(Einzig Menschen sollen heute in ihr dienen, heißt es ja im Text! Wirklichen Gegebenheiten entsprechen kann diese Aussage so also nicht!)
'Kommen die Gitarre und das neue Handy von mir etwa von Springer??'
'steht unter Druck!' (Wäre doch sehr viel ehrlicher vom Verfasser dieser Zeilen gewesen, oder Leitartiklers, hätte er es so formuliert, und auch von mir!)
*Die gerade erst ganz frisch wieder vielleicht auch angelaufene oder neu gestartete Gegenoffensive der auch Gegenüberseite! (Oder auch eigene! Beides kann mit Stress für einen verbunden sein!)
Die in der Mikrowelle erneut aufgewärmte oder warmgemachte Suppe gehörte meiner Überzeugung nach mit zu einer dieser neu gestarteten Gegenoffensiven, welche auch mir galten. *Danach strahlen erstmals sogar wir vielleicht sowohl im Innern wie auch dem Äußeren sehr stark noch genauso!
#die Bundeswehr#der fehlende Verteidigungsauftrag#Armeen besitzen Verteidigungsaufträge#die Heimat verteidigen#Tag der Offenen Museen in Frankfurt vom Wochenende#Altherren#die Reserve#Reservistenverband
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https://www.musikblog.de/2024/04/a-certain-ratio-it-all-comes-down-to-this/ Der letzte Longplayer “1982” liegt gerade mal 12 Monate im Regal, da kommen die Indie-Pop-Funk-Altherren von A Certain Ratio schon wieder mit neuem Material um die Ecke. “It All Comes Down To This” heißt das neue Studioalbum der Briten – und bereits die Vorab-Single “Keep It Real” zeigt, dass die Mannen um Jez Kerr, Donald […]
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PUNK NET - GEN Z ENTDECKT SUBKULTUR
Diesmal: Wenn Kutten zu viralen DIY-Projekten werden
METALLICA – eine Band, die von vielen jungen Leuten zwar sicherlich Legendenstatus zugesprochen bekommt, aber gleichzeitig auch für viele als Synonym für Altherren-Bands gilt. Zumindest bis jetzt. Denn dank der Netflix-Serie „Stranger Things“ sind METALLICA wieder voll im Kommen. Und das schien vor allem der Fraktion nicht gefallen zu haben, die jungen Leuten gerne sagt, sie sollten doch mal anständige Musik hören.
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1.000 OKTOBERFEST-BESUCHER IN DER GLÜCKAUFHALLE
Tolle Stimmung in der ausverkauften und vollbesetzten Glückaufhalle.
Sprockhövel – Am heutigen Samstagabend (21. Oktober 2023) veranstalteten die Altherren des SC-Obersprockhövel das Oktoberfest 2023. Über 1.000 Feiernde waren dazu in die Glückaufhalle gekommen. Oktoberfest des SCO: Jung und Alt waren zum Feiern in die Glückaufhalle gekommen. (Foto: Höffken) Oktoberfest des SCO: Auch der Musikzug der Feuerwehr spielte auf. (Foto: Höffken) Man kann den…
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Altherren Ausflug
Doch Städte gerockt - die du nur von der Karte kennst
- Saluti Amici
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Ich sehe sie schon vor meinem inneren Auge in ihren schlecht sitzenden Altherren-Karnevals-Kostümen vor sich hingockeln, die Orbans, Trumps, Lukaschenkos, Putins dieser Welt... und die toxische Fraktion der rechten Maulhelden im Bundestag... Moin!
#fcknzs
#supervillain#superschurke#Politiker#despot#diktatur#karneval#fasching#comic#webcomic#kokee thornton#weirdoz webcomics
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Los geht’s! #altherren #fußball TSV Staffelbach VS Post DV Kickers #Nr9 (hier: TSV Staffelbach)
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Prey (O-Ton)...
...zeigt auf bravouröse Weise, wie eine Fortsetzung einer Reihe, die ähnlich wie "Terminator" ums Verrecken nicht Franchise-geeignet ist, doch funktionieren kann: anstatt ausuferndes Worldbuilding und extravaganten "Dezenz ist Schwäche"-Habitus zu pflegen geht Regisseur Dan Trachtenberg wie schon bei seinem "Cloverfield"-Kammerspiel in die Reduktion und besinnt sich darauf, was die ersten beiden "Predator"-Filme so einzigartig machte: sie waren klare Genrestreifen, die die Regeln des Actionkriegsfilmes und des Copdramas sehr genau beachteten, um dann irgendwann einen außerirdischen Killer ins Getümmel zu werfen, welcher ebendiese altbekannten Regeln gerne auch mal ad absurdum führte - wie revolutionär es sich angefühlt haben mag, dass der Äktschn-Oahni mit seiner großen Wumme nicht mehr weiterkommt und ausnahmsweise mal das Hirn bemühen muss, um zu überleben, können wir heute nur noch erahnen.
"Prey" ist zu Beginn eine berührende Coming of Age-Geschichte, ein melancholischer Blick auf die Welt der Comanchen-Natives kurz vor ihrer Vertreibung und Ermordung durch die weißen Eindringlinge, ein Abenteuerfilm in wunderschöner Kulisse, in welchem eine junge Jägerin die Herausforderungen sucht, für die sie nach Ansicht der gleichaltrigen Herren nicht geeignet ist. Und klar, natürlich musste sich die Altherren-Rechte auf Social Media einschießen auf das ach so woke Weltbild dieses Filmes - und das teilweise Jahre, bevor "Prey" überhaupt herauskam. Eine Native-Frau als Heldin, als final girl, welche es am Ende mit einem waschechten Predator aufnehmen kann - was für ein Skandal!
Nun bin ich ganz allgemein kein Fan von grundlos übermächtigen Heldenfiguren jenseits des derzeit alles dominierenden Super-Genres - eine Methode, die übrigens zuerst bei Männern angewandt wurde, sei es der den fantastischen ersten Film kaputtballernde John Rambo in den Folgefilmen oder ein Bruce Willis, der in seinem "Die Hard"-Franchise irgendwann so gar nichts mehr gemein hatte mit dem blutenden, leidenden Normalotypen aus dem immer noch alles überragenden Original. Das Ding ist nur, dass "Prey" ebendiesen Fehler überhaupt gar nicht begeht: Amber Midthunders mit immenser Sogwirkung gegebene Heldin baut bis zum Schluss so viel Mist und Anfängerfehler, dass sie weder von den geneigten Zusehenden noch vom bösen Alien, dass sie jagt, für voll genommen wird. Aber in ganz klassischer "Predator"-Tradition ist sie lernfähig und nutzt all das, was sie durch Scheitern lernte im großartigen Finale, welches anders als bei so ziemlich alle anderen Blockbusterfilmen der letzten Jahre der Versuchung widersteht, ein konfuses, ermüdendes Effektfeuerwerk zu zünden, sondern sich auch weiterhin auf die bewehrte "weniger ist mehr"-Formel verlässt, was dazu führt, dass ich zum ersten Mal seit langer Zeit in einem Showdown wieder richtig mitfieberte.
"Prey" ist das volle Paket: natürlich irgendwann packender Actionreißer mit einer Prise Horror, aber eben auch ein großartiger Abenteuerfilm, ein anrührendes Heranwachsenden-Drama und nicht zuletzt eine lange überfällige Native-Huldigung mit den Mitteln der Popkultur, die annähernd komplett ohne Klischees auskommt.
Sehr begeistert.
D.C.L.
#prey#dan trachtenberg#amber midthunder#filmkritik#kritik#d.c.l.#spielfilm#scifi#action#horror#chronicles of d.c.l.#disney plus
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Wir gratulieren dem 1. FC Osterholz-Scharmbeck ganz herzlich zum 60. Vereinsjubiläum! Auch in Zukunft viele Tore ⚽️ 🥅 🍀#fco #fcosterholzscharmbeck #1fco #jubiläum #fußball #fußballer #fußballgott #osterholzscharmbeck #verein #sport #herzlichenglückwunsch #picoftheday (hier: 1. FC Osterholz-Scharmbeck Ü32 - Altherren) https://www.instagram.com/p/CgBi4CRMU2J/?igshid=NGJjMDIxMWI=
#fco#fcosterholzscharmbeck#1fco#jubiläum#fußball#fußballer#fußballgott#osterholzscharmbeck#verein#sport#herzlichenglückwunsch#picoftheday
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Geschichten aus dem Neunzehnten | Episode 3: Das Tummeln am Trummelhof
Nebel kriecht aus dem Wienerwald und umhüllt die kargen Weinberge von Neustift und Sievering. Es weihnachtet kritisch; abends sieht man die Beleuchtungen der Balkone und Häuschen zwischen den blattlosen Ästen der Bäume funkeln. Und gestern Nacht noch, in den Nachwehen des Dezembervollmondes, zeigten sich auch die Sterne im Winterhimmel. Die Luft auf dem Balkon, als ich begann, diese Zeilen zu schreiben, war eiskalt und klar. Der Nebel muss im Laufe der frühen Morgenstunden aufgekommen sein. Als ich heute in dunstiger Frühe erwachte, überkam mich die bittere Erkenntnis, dass ein weiteres Jahr sich seinem Ende neigt, ohne Vorwarnung und Gnade. Schnell trank ich meinen Entschlackungstee und vollführte mehr schlecht als recht mein morgendliches Altherren-Tai-Chi, bevor ich mich adjustierte und das Haus verließ, wo mich nun der Anblick der vernebelten Weinberge begrüßt. Karg, matt und irgendwie trist, wenn ich darüber nachdenke, wie festlich alles bis noch vor zwei Monaten in herbstlich güldenem Licht erschien.
Ich schelte mich einen Freizeitmelancholiker und Möchtegernpoeten und trete mit einem Lächeln den ungeplanten Spaziergang an. Sollen sie nur, denke ich mir. Sollen sie nur ihren Spaß haben, die Wettergötter und -frösche!
An Tagen wie diesen, wenn man weder lange noch gut geschlafen hat, breitet sich in einem diese fast schon traumähnliche Leichtigkeit aus. Als würde die Welt sich zum Soundtrack von Erik Satie drehen, und man wäre unterwegs zu seiner Therapiesession beim noch umstrittenen Herrn Freud, nur um im Anschluss einen Kaffee im Central zu zischen und mit seinen intellektuellen Freunden Hüte und Geschichten auszutauschen.
Die einzige Therapie, die mir jedoch bleibt, ist die Reise durch den Neunzehnten Bezirk. Hier, wo die Erinnerungen hinter den Bäumen und Hausfassaden lauern und schmachten, und einen unentwegt daran erinnern, dass das Rad der Zeit sich dreht. Das Rad der Zeit, das lange vor Amazon Prime da war, und unter dem wir alle uns winden wie die Würmer im Dreck.
Ich stelle mir die Frage, ob es jedem in meinem Alter so ergeht. Aber ich denke, die Antwort lautet Nein. Genügsamkeit, nicht zu verwechseln mit Wurschtigkeit, ist ein gar nicht mal so seltenes Gut, scheint mir. Das bewundere und schätze ich sehr. Die Last, die dem Ehrgeiz vorauseilt, ist oftmals mehr, als ich tragen kann. Und jetzt, da der Lebensfaden sich allmählich zur Schlinge zusammenzieht, denk ich mir: Wie viel Zeit bleibt mir noch?
Wieder schimpfe ich mit mir und grinse breit, als meine Gedanken, wie sie es so oft im Laufe des Tages tun, an Dramatik und Übertreibung gewinnen. So schlimm ist es doch nun wirklich nicht, sage ich mir und es freut mich, dass kein Widerspruch aufkommt.
Den Traum zu füttern, das Einhorn zu jagen, darüber definierte ich mich seit Kindesalter. Mit dreißig beginnt es jedoch, peinlich zu werden. Daher dieser Zeitdruck. Daher das Getriebensein und die tickende Bombe in meinem Schädelinneren. Ich darf plötzlich kein Kind mehr sein!
Und das – das tut weh.
Es geht bergauf. Der Ährengrubenweg spuckt mich auf der Salmannsdorfer Höhe aus, wo die Erinnerungen an harmlosere Zeiten mir verführerisch zulächeln. Verdammte Sirenen … Sie bekommen wohl niemals genug. Und dann wiederum stellt sich mir die Frage: Ist es wirklich so schlimm, zu schwelgen?
Wieso der bittere Beigeschmack? Wieso der Schmerz?
Es sind schlussendlich doch schöne Erinnerungen. Freundschaften, die noch halten, Spaziergänge, die noch spaziert werden können, Ideen, die es zu Papier brachten und die Welt erreichten, romantische Begebenheiten, die sich in jeder kleinen Falte meines Gesichtes verewigten.
Was daran ist schlecht?
Fürchtest du den Tod, fragt mich eine innere Stimme. Fürchtest du die Endlichkeit?
Ich fürchte die Sinnlosigkeit, gebe ich zur Antwort und trabe weiter wie ein aufgescheuchtes Maultier, während es bergab und nach Sievering geht.
Obwohl ich es niemals vorhatte, steige ich in den 39A, der sogleich anruckt und losrattert. Nur zwei Sieveringer Großmütterchen befinden sich mit mir im Bauch des Lindwurmes. Und auch ich wäre eigentlich nicht zugestiegen, wie ich mir selbst unablässig einzureden versuche. Manchmal ist es halt verlockend, auch wenn man die Öffis in Wahrheit hasst.
Das Gefährt wurmt sich mit Gefräßigkeit und Manie die Sieveringerstraße entlang. Durstig, so, wie ich es jedes Mal tue, schaue ich aus dem Fenster, um einen Blick auf mein ehemaliges Elternhaus zu erhaschen, welches ich niemals verließ, welches ich in meinen Träumen noch immer bewohne, wissend, dass Freud und sein Pendel ihren Spaß mit mir hätten. Das Spektakel ist bei der Geschwindigkeit jedoch schnell vorüber. Es geht weiter über die Karthäuser- und Bellevuestraße, über die Börner- und Daringergasse und schließlich in den baumgesäumten, amerikanisch anmutenden Teil der Sieveringerstraße, der in Oberdöbling sein fulminantes Ende findet.
Ein Kaffee im Segafredo, das jetzt Café Friedl heißt?
Nein, heute nicht. Ich brauche Bewegung, ich kann nicht stillsitzen. Ich beschließe, nach Grinzing zu gehen, irgendwie passt es zum Grau des Tages. Irgendwie rufen mich die Sirenen der Nostalgie und ich, ich bin bereit mit ihren Pfeilen bespickt zu werden wie der Heilige Sebastian.
Zu Fuß folge ich der Grinzinger Allee, während die historische Straßenbahn neben mir fährt; anmutig und seltsam feminin im Vergleich zum stümperhaft geifernden Bus, dem ich soeben entstieg. Der Weg führt mich ins Herz von Grinzing. Da es noch früh ist, sehe ich keine Touristengruppen. Am Abend, wenn die Heurigen hier aufsperren, geht es zu wie im Bilderbuch. Jetzt ist es ruhig und neblig und, ohne es zu versuchen, befinde ich mich auf dem besten Weg zu meinen inneren Zauberwelten. Schön, wenn es kein Kampf ist, wenn weder Wein noch Konzentration von Nöten sind, um einfach wieder dort zu sein. Was auch immer dort in diesem Fall bedeuten mag.
Feststeht: Es ist schön dort. Und ich kehre jedes Mal gerne zurück.
Ich biege links ab, gehe am ehemaligen „Puccos“ vorbei, das jetzt irgendwie anders heißt und für alle immer das Puccos sein wird, folge der absurden Unterführung neben dem Gastgarten des „Ninos“, obwohl ich auch einfach auf der Himmelstraße oder der Cobenzlgasse gehen könnte, und gelange vor die seit gut zehn Jahren geschlossenen Pforten, die dereinst ins Grinzinger Bräu führten.
Jedes Mal eine saftige Ohrfeige, hier zu stehen, wo kein Stein auf dem anderen geblieben ist. Was hier an Erinnerungspotential lauert, traue ich mich gar nicht auszusprechen! Der Heurigen meiner Schulzeit … Hierher kamen wir Schnöselkinder der Neulandschule, um unsere ersten Biere zu leeren und Muratti zu rauchen. In großen oder kleinen Gruppen kehrten wir hier ein, tranken, lachten und hielten uns für die Herren der Welt. Welch tröstende Momente in der Eiswüste der Pubertät!
Meine Brust droht zu zerspringen, so stark sind die Gefühle. Niemals werden sie mich verlassen. Es ist beinahe unvorstellbar, dass hinter diesen heruntergekommenen W��nden nun nichts als Leere und Kälte darben.
So, wie in meinem Herzen.
Oh komm schon, lacht mich wieder mein innerer Zyniker aus und ich falle in sein Lachen mit ein.
Ich werfe einen Blick auf die Kirche gleich gegenüber. Die Erinnerungen überschlagen sich. In wirren Bahnen sirren die Pfeile auf mich zu. Woran soll ich mich als Erstes erinnern? An den Heiligabend, als ich sechzehn und ein Bündel Hormone war, damals schon ein rettungsloser Steppenwolf, in Streit und Panik aus dem Haus lief, und meine Beine mich bei Schneegestöber in diese Kirche trugen? An die furchtbar pubertäre Zeit, als ich fünfzehn war und meine erste Abfuhr erhielt, genau hier, zwischen Grinzinger Bräu und Pfarre Grinzing, was meinen Weg vom Romantiker zum Zyniker ebnen sollte? Oder an die Ära, als ich schon vierundzwanzig war, jeden Kontakt zu mir selbst verloren hatte, während ich in einer unablässigen Verkettung amüsanter Gesellschaften alles trank, was diese Stadt zu bieten hatte, und eines Tages wie durch ein Wunder hier landete und zum Kahlenberg marschierte?
Und so vieles, vieles, vieles mehr … Mein Kopf kann den Fluss nicht stoppen, mein Herz ihn nicht ertragen.
Wer weiß, stelle ich mir die Frage, wer weiß, wie viele Menschen vor mir Ähnliches hier erlebten? Vor fünfzig Jahren, vor hundert Jahren, vor fünfhundert Jahren …
Der Gedanke verzaubert mich und Gott weiß, dass das der wertvollste Zustand ist, den ein Mensch wie ich heutzutage erreichen kann.
Mit zusammengekniffenen Mundwinkeln gehe ich durch den Nebel und am Grinzinger Bräu vorbei, setze mich auf die eiskalte Bank am Trinkbrunnen und strecke die Beine aus. Ein alter Mann geht mit seinem Hund an mir vorbei und ich frage mich, ob ihm ähnliches Hollywoodmaterial durch den Kopf fährt. Dann fällt mein Blick auf das große Holztor, das seit Jahren geschlossen steht.
Der Trummelhof.
Irgendwie schätze ich mich glücklich, den Trummelhof noch erlebt zu haben. Vor ziemlich genau fünfzehn Jahren gelangte ich zum ersten Mal hierher. Hier, wo die reichen Kinder das Geld ihrer Eltern verprassten, um Champagner zu trinken, Zigarren zu rauchen und Kokain zu schnupfen, als hätten sie eine Ahnung vom Leben oder von irgendwas. Kinder, die nun vermutlich erwachsen sind und selbst das Geld verdienen, das sie einst ihre Eltern kosteten.
Welch eine Klientel, welch eine Zeit! Mitte der Nuller-Jahre, Avril Lavigne auf ihrem Peak, O.C., California im Fernsehen, Keira Knightley und Orlando Bloom auf jedem Cover, und Griechenland Europameister unter der Führung von Otto Rehagel. Gute Zeiten. Die Low-Rise Jeans kamen in Mode, nachdem Ikonen wie Paris Hilton und Britney Spears mit gutem Beispiel vorangingen, das Haar wurde glatt und glatter, der Teint von blass zu aschfahl, Grunge und Emo kehrten zurück und die DJs übernahmen langsam, aber sicher die Rolle echter Musiker.
So habe zumindest ich diese Zeit in Erinnerung.
All das schwingt mit, wenn sich nun vor meinem geistigen Auge dieser leere, kalte Platz mit Teenagern in der kalten Winternacht füllt. Menschen, die ich aufgrund meines fast schon autistisch graphischen Gedächtnisses in jedem Detail vor mir sehe, wenngleich ich sie nach der Schulzeit nie wieder traf. Ich höre sogar ihre Gespräche, als würden sie in diesem Augenblick vor mir stattfinden. Die ständige Diskrepanz zwischen Trummelhof und Tanzcafé weiter oben, das fortdauernde Begleitwort „bumzua“, das immer so wichtig war, und der Klatsch und Tratsch, wer mit wem „fix zam“ ist. Dazu natürlich die italienisch anmutenden Namen der Schickeria, im Sinne von „Nino“ und „Angelo“.
Ich war nie Teil davon. Genauso, wie ich sie alle jetzt vor meinem geistigen Auge beobachte, genauso beobachtete ich sie schon damals. Wie ein Alien, das verstehen und lernen wollte. Wie ein Hobbit, der einfach nur den Ring ins Feuer werfen musste.
Und doch war es irgendwie magisch.
Die ganzen neuen Themen waren hochspektakulär. Ebenso das Rauchen von Zigaretten und das Konsumieren alkoholischer Getränke. Damals, als man nach dem Fortgehen nach Hause kam und von Kopf bis Fuß nach Rauch stank. Damals, als man noch echte Taxis anrufen musste, da es keine Apps und keine Smartphones gab. Damals, als man noch nicht seine Bankomatkarte in den Zigarettenautomaten schieben musste, um „sein Alter zu bestätigen“.
Und überhaupt; als alles irgendwie mysteriöser war. Als das Drehbuch noch nicht feststand, und falls es das doch tat, war man in der Regel viel zu jung und unwissend, um davon depressiv zu werden. Man war jung und konnte sich alles erlauben.
Die Welt war voller Wunder.
Ich sehe sie vor mir, die Kids der Klassen über mir, vor denen wir immer einen gesunden Respekt hatten und die wir nach all den Jahren in unseren Köpfen nach wie vor als „die Großen“ wahrnehmen. Ich sehe mich und meine Freunde, wie wir Teil des Tummelns sind, Teil des Trummelns. Und drinnen im Trummelhof riecht es nach Rauch, Vodka Bull und „The One“ von Dolce & Gabana. Die Musik ist viel zu laut und man ist fasziniert vom Beben des Gedärms. Junge, reiche Menschen en masse – ohne Sicherheitsabstand und ohne Maske. Manche sogar in absurder Mund-zu-Mund-Beatmung und regem Speichelaustausch.
Kinder in den Kleidern Erwachsener. Hoffnungsträger, die nicht ahnen, was sie erwartet, die nicht wissen, dass sie die letzten ihrer Zeit sein werden, kurz bevor buchstäblich alles digital werden wird. Kurz bevor sich alles verändern wird.
Jedes Wort, das man in dem Alter mit dem anderen Geschlecht austauscht, ist eine eigene kleine Heldentat. Jeder coole Spruch, den man mit demselben Geschlecht austauscht, eine Trophäe im Trophäenregal cooler Sprüche. Jedes Getränk, das man mit Bargeld bezahlt, eine Errungenschaft. Jede Zigarette ein kleines Abenteuer. Wie ein Schwamm nimmt man alles in sich auf, vor allem kreative Persönlichkeiten am Anfang ihrer Reise. Jedes Gesicht, jedes Wort, jede Begegnung – all das wirkt wie Treibstoff für die Inspiration. Lieder und Bücher sollen folgen. So einfach ist das nämlich in dem Alter.
Keine Gedanken an Pension und Versicherung, an Fördergeldern für Projekte, an Einnahmen, Rechten, Verträgen oder gar an Influencern, Spotify-Playlists und Social Media Marketing. Nichts davon. Einfach nur der naive Wunsch, alles Erlebte in Kunst zu verpacken und irgendwann berühmt zu werden.
Wie schön.
Eine Vespa rauscht an mir vorbei und reißt mich aus meiner Träumerei. Ich merke, dass ich hier weg muss. Zu tief ist der Graben, der sich öffnet, zu süß der Schmerz. Und doch auch irgendwie heilsam. Wie absurd, Schmerz und Heilung gleichzeitig zu verspüren! Wie absurd, sich ständig schuldig und unschuldig zu fühlen.
Ständig sich selbst um Vergebung bitten und ständig sich selbst vergeben.
Ich stehe auf und fange an, die Melodie eines meiner Lieder zu summen, die damals geschrieben wurden. Das sich Sehnen danach, wieder dort zu sein, nimmt übermenschliches Ausmaß an und ich knicke ein. Unter Anstrengung und Ächzen fasse ich mir ans Herz und stelle mich kerzengerade hin.
Da kommt eine letzte Erinnerung aus dem Trummelhof in mir hoch. Die Weisheit eines Siebtklässlers, welche ich nach all den Jahren noch immer befolge. Auf den Herrentoiletten erklärte er mir nämlich, dass man im Suff seinen Nacken einfach nur mit bisschen kaltem Wasser besprenkeln soll, dann wird man nämlich wieder nüchtern.
Ein Ratschlag, den ich jahrelang befolgt habe und noch immer gewissenhaft befolge.
Ich muss plötzlich lächeln. Das hatten vermutlich weder Wettergötter noch das Universum geplant. Dass ich mich an dieses Ereignis so klar und deutlich erinnere und mein Leben danach richte. Das ist mein kleines Geheimnis. Ganz gleich, was passieren mag, jede Erinnerung und jede noch so kleine Begebenheit, die wir heute – in diesem Augenblick – erleben, haben das Potential unsere und die Welt anderer zu verändern. Alles, was je passiert ist, passiert und noch passieren wird, formt dieses nichtlineare Konstrukt, das ich mir ballförmig vorstelle und in dessen sich stetig verändernden Netzen wir uns befinden.
Es ist letztlich unsere Entscheidung, ob wir drin feststecken und vor der Spinne Angst haben, oder, ob wir selbst spinnen wollen.
Und spinnen, das tue ich gewiss.
Ich grinse wie ein Idiot und trete den Heimweg an, um Arbeit und Herausforderungen des Alltags anzugehen. Immerhin stand der Vollmond vor ein paar Tagen im Zeichen der Zwillinge. Das muss doch zu irgendetwas gut sein!
„Also dann“, brumme ich in morgendlicher Rauheit. „Frohe Weihnacht und ab nach Hause.“
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Immer Ärger mit Ärgerğan 2018
Ärgerğan und sein Neptun-Transit - 1. Teil
Heute trifft sich Mr. Ärgerğan mit der Bundeskanzlerin. Er erhofft sich eine Verbesserung der internationalen Beziehungen. Dabei hat er bisher noch keine Angebote gemacht, wie er die deutsch-türkischen Beziehungen von seiner Seite aus verbessern will, z.B. die in der Türkei inhaftierten Deutschen und Deutschtürken mit deutschem Pass aus den Gefägnissen zu entlassen o.ä.
Man muss sich doch fragen, was dieser Mensch sich eigentlich unter Versöhnung vorstellt. Er ist sich offensichtlich gar nicht bewusst, dass er gegenüber Deutschland in der Bringschuld steht. Dabei sucht er wieder Kontakt zu Deutschland, weil ihm zu Hause gerade die Felle wegschwimmen. Die Wirtschaft liegt am Boden und die türkische Lira flationiert so vor sich hin. Deutsche Finanzhilfen für die Türkei könnten ihm vielleicht helfen, um seine Lebensweise und seine Politik aufrecht zu erhalten, vor allem, wenn von Deutschland in den den Ausbau ihrer Wirtschaftsbeziehungen investiert wird.
Reycep Erdoğan Ärgerğan ist unter der Fische-Sonne geboren, und was den Fisch vor allem ausmacht, ist seine Träumerei, die nicht selten weit weg von den Realitäten stattfindet. Ich weiß das, denn ich bin auch im Sternzeichen Fische.
Mr. Ärgerğan hat drei Planeten im Zeichen Fische: Die Sonne (eigene Identität und Wesensentwicklung), die Venus (Hingabe und Liebe) und Merkur (Kommunikation und Interessen).
Und es ist seit einiger Zeit so, dass alle Fische-Geborenen zwischen den Jahren 2012 und 2025 vom laufenden Neptun-Transit aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, teilweise sogar ziemlich roh aufgerüttelt werden. Es ist eine schleichender, verschleierter Prozess, bei dem man sich anfangs im Fluss des Lebens fühlt und denkt, alles bewegt sich mit einem mit. Aber dann plötzlich wird man von einem Tsunami mitgerissen, der einem jeglichen Halt raubt. Dies alles geschieht, damit die Fische-Geborenen merken, wo ihre wirkliche Aufgabe im Leben liegt. Sie liegt nicht im Aufbau oder dem Erhalt der eigenen Macht oder des eigenen Profits, sondern eher im Aufbau von Mitgefühl und im Bewusstsein für die verborgenen Leiden der Welt.
Nach astrologischen Gesichtspunkten wird dies auch mit Mr. Ärgergan passieren, denn er hat jetzt endlich auch den Neptun-Transit auf seiner Venus-Merkur-Konstellation (Liebe-Denke) in Fische.
Als Neptun erstmalig in die Nähe (1°) seiner Radix-Sonne kam, geschah für Ärgerğan zum ersten Mal das Unerwartete:
Junge Menschen demonstrierten auf dem Taksim-Platz zuerst gegen den Abriss eines historischen Viertels und Kinos für ein neues Einkaufszentrum, später gegen grundsätzliche Misstände in der türkischen Politik. Die Proteste wurden von dem Ministerpräsidenten zerschlagen, wobei viele Frauen frauenfeindlich angegangen und viele Menschen verletzt wurden. Es gab auch Todesfälle. Mr. Ärgerğans Pläne wurden von jungen Studenten durchkreuzt, und er ließ sie dafür bezahlen.
Ich bin überzeugt davon, dass die Geschehnisse vom Taksimplatz Mr. Ärgerğan zum ersten Mal das Gefühl gaben, doch nicht alle Macht inne zu haben, wie er sich immer erträumt und lange darauf hin gearbeitet hatte. Nach dem Mai 2013 fing er an, gezielt darüber nachzudenken, wie er seine Macht auf lange Sicht aufrecht halten könne und wie er das Volk auf seine Seite ziehen müsse, um seinen Traum vom türkischen Präsidenten zu verwirklichen.
Aus der Fische-Perspektive heraus hätte er im Mai 2013 dem Volk großzügig nachgeben können, die Baupläne fallen lassen oder nach einem für alle Seiten vertretbaren Kompromiss suchen können. Das wäre die positive Auswirkung dieses Neptun-Transits auf seiner Sonne gewesen. Das junge Volk hätte ihn geliebt und verehrt und auf Händen getragen. Doch leider bauen Altherren der Macht äußerst selten auf die jungen Kräfte im Land. Die Angst, de eigene Macht zu verliere, weil man sich gutherzig zeigt ist immer größer als ein Herrscherherz. So war das schon bei den Göttern der Antike. Leider ist die Welt eben kein Märchenland. und wirtschaftliche Interessen, als auch Ambitionen der Macht kümmern sich selten um das, was Menschen wirklich wollen. Und Mr. Ärgergan ist ja schon seit so vielen Jahren an der Macht, obwohl, nee, weil er krumme Geschäfte in alle Richtungen macht.
Trotzdem glaube ich daran, dass ein Mensch, sei er noch so gewitzt, seine wahre Bestimmung nicht verleugnen kann, besonders, wenn er ein Fische-Geborener ist.
Als der Neptun-Transit zwischen März 2014 (mit Merkur) Mai 2015 tatsächlich über Mr. Ärgerğans Sonne lief, transitierten gerade Ströme von Hilfesuchenden auf der Flucht vor den Islamisten die Türkei Richtung Europa. Und Mr. Ärgerğan nutzte die Hilflosigkeit der Europäer und machte sich selbst zum Türsteher seiner türkischen Nahost-Grenzen. Gleichzeitig ließ er aber hinterm Rücken der türkisch-europäischen Verhandlungen die Öltanker der IS seine Grenzen passieren und finanzierte deren Invasion mit dem Abkauf ihres geklauten Erdöls und verkaufte Waffen und Munition an islamistische Milzen in Syrien. Die türkische Tageszeitung Cumhurriet berichtete sogar öffentlich darüber, wofür die Chefredakteure der Zeitung, Erdem Gül und Can Dundar, bald verhaftet wurden.
Und die europäische, speziell die deutsche Politik ließ diese Machenschaften alle zu. Ob sie sich wohl täglich ein Mantra über Mr. Ärgerğans Rechtschaffenheit aufsagten, oder wussten sie wirklich nix von seiner linken, betrügerischen und Machtbesessenheit? Das Fernhalten der Flüchtlingsmassen war wohl wichtiger als die Verurteilung türkischer (und europäischer) Kriegstreiberei.
Als der Neptun-Transit in der Halbsumme zwischen Ärgerğans Fische-Planeten war, ließ der Ministerpräsident seinen Staatsstreich, den immer noch alle einen Putsch nennen, vom Stapel. Hierzu und zu den folgenden, unrechtmäßigen Inhaftierungen von Journalisten und Richtern in der Türkei habe ich mich schon ausgiebig (s. Blogs 2016/17...) ausgelassen...
Als der Neptun-Transit 2017 das erste Mal die Venus-Merkur-Konstellation erreichte, veranstaltete Mr. Ärgerğan einen Gedenktag an den Putsch. Er ließ heuchlerisch sich und sein Volk feiern als das gebeutelte, hintergangene Volk, inhaftierte nochmal eine ganze Menge Journalisten und Richter und lullte das Volk, das ein Jahr zuvor schon für ihn auf offener Straße gemeuchelt hatte nochmal massenwirksam in sein Lied ein. Die Illusion des erfolgreichen Staatsführers, der die Wirtschaft auf Vordermann gebracht hatte, erinnerte an die Loblieder auf Hitler in den Vorkriegsjahren. Dabei wurde die wirkliche, wirtschaftliche Lage des Staates hinterm Deckmäntelchen der Feierlichkeiten und der Wahlen zum Präsidenten verborgen.
Zur Zeit (Herbst 2018) ist der Neptun-Transit auf Ärgerğans zweiter Fische-Konstellation aktiv, und es ist nicht mehr zu verbergen und ebenso nicht mehr so recht aufzuhalten, dass das tolle, türkische “Reich” auf der wirtschaftlichen Ebene anfängt zu bröckeln. Ärgerğans Maske des Retters der Türkei wird auch bald fallen. Für mich ist das der Anfang eines Falls, der zwischen Dezember 2019 und November 2020 sein Ende finden wird.
Doch dieser Herr kommt heute nach Deutschland. Er hat das Land in den letzten drei Jahren massiv angegriffen, beleidigt und an der Nase herum geführt. Er hat in unserem Land gezielt Wahlwerbung betrieben. Er hat in den Deutschtürken seine meisten Wähler gefunden, weil sie ja nicht da leben, wo er bestimmt, wer in Freiheit leben darf und wer nicht. Er hat eine Menge Deutsche grundlos in Haft genommen, weil er natürlich Sündenböcke für seine hinterhältigen Streiche braucht. Und er glaubt inzwischen wahrscheinlich wirklich, dass sein alter Parteifreund und Pate hinter dem Putsch stünde. Dabei hat sein angeblicher Widersacher in Wirklichkeit ein viel zu lukratives Dasein in Amerika und lacht vermutlich nur über diesen Machthaber, der ihm intellektuell gar nicht das Wasser reichen kann (hierzu Blogs 2016/17....). Wenn der „Zwerg“ stürzt, kann Gülen, falls er dann noch lebt, ohne jedes Zutun in die Türkei, die dann wahrscheinlich in einem politischen Vakuum sein wird, zurückkehren und die Macht einnehmen. Mr. Ärgerğan glaubt vielleicht auch, dass die Menschen hier nicht wissen, was er in seinem Land tut. Oder ist er naiv? Sicher nicht. Ich bin mir sicher: Er ist von sich so überzeugt, dass er nicht mehr weit von den ganz dicken Fettnäpfchen steht. Bald tritt er hinein. Ich hoffe vor den Augen seines eigenen Volkes. Diese Fettnäpfchen könnten heißen Neptun-Transit auf Merkur. Der Transit auf Merkur hat die Makellage ja schon angekratzt. Trotzdem wagt Herr Ärgergan heute 69 angebliche Terroristen zur Auslieferung zu fordern. ([...Die türkische Botschaft bittet um Festnahme und Auslieferung von Can Dündar wegen Spionage, Verrat von Staatsgeheimnissen und Propaganda, berichteten die deutschen Medien weiter...] Zit. Die Welt online vom 28.09.18) Ich kann es kaum fassen!!!) ... und jetzt, um 15:30 Uhr berichten die Radio-Nachrichten, dass er vor Frau Merkel auf der Auslieferung Dündais besteht - ICH KRIEG DIE KRISE!!!
Mr. Ärgerğan gibt uns echt Lektionen in Größenwahn für Fische. Aber es wird ja demnächst noch einen Transit von Neptun auf Merkur geben und auf den bin ich gespannt. Im Moment, bzw. heute beim Staatsbesuch steht Neptun noch auf der Venus. Die Venus entspricht energetische der unteren Oktave des Neptun. Sie ist die kleine Liebe, während Neptun die universelle Liebe darstellt. Mr. Ärgerğan liegt wahrscheinlich selber der neptunischen Illusion auf, die ganze Welt liebe ihn im Moment. Er will Geschäfte machen, sich hier einschmeicheln, oder weiß nicht was genau. Doch weiß ich, dass beim heutigen Staatsbankett nicht nur Cem Özdemir zugegen sein wird, sondern auch andere türkischstämmige Politiker/innen, die Mr. Ärgerğan die Stirn bieten wollen, um der Menschenrechte willen... Ich würde mir eine ordentliche Zurechtweisung wünschen... Was die Europäische Rechtslage betrifft, kann er ja froh sein, dass die Türkei nicht zur EU gehört, denn so muss er sich nicht, wie Orban, wegen seiner Verknastung Intellektueller nicht vorm EU-Gericht verantworten. Und wenn Ärgerğan das hier liest, bin ich dann offiziell Angehörige der Terrorbewegung Gülens? heute 69 angebliche Terroristen zur Auslieferung zu fordern. ([...Die türkische Botschaft bittet um Festnahme und Auslieferung von Can Dündar wegen Spionage, Verrat von Staatsgeheimnissen und Propaganda, berichteten die deutschen Medien weiter...] Zit. Die Welt online vom 28.09.18) Ich kann es kaum fassen!!!) Mr. Ärgerğan gibt uns echt Lektionen in Größenwahn für Fische. Aber es wird ja demnächst noch einen Transit von Neptun auf Merkur geben und auf den bin ich gespannt. Im Moment, bzw. heute beim Staatsbesuch steht Neptun noch auf der Venus. Die Venus entspricht energetische der unteren Oktave des Neptun. Sie ist die kleine Liebe, während Neptun die universelle Liebe darstellt. Mr. Ärgerğan liegt wahrscheinlich selber der neptunischen Illusion auf, die ganze Welt liebe ihn im Moment.
Er will Geschäfte machen, sich hier einschmeicheln, oder weiß nicht was genau. Doch weiß ich, dass beim heutigen Staatsbankett nicht nur Cem Özdemir zugegen sein wird, sondern auch andere türkischstämmige Politiker/innen, die Mr. Ärgerğan die Stirn bieten wollen, um der Menschenrechte willen... Ich würde mir eine ordentliche Zurechtweisung wünschen...
Was die Europäische Rechtslage betrifft, kann er ja froh sein, dass die Türkei nicht zur EU gehört, denn so muss er sich nicht, wie Orban, wegen seiner Verknastung Intellektueller nicht vorm EU-Gericht verantworten.
Und wenn Ärgerğan das hier liest, bin ich dann offiziell Angehörige der Terrorbewegung Gülens?
mehr dazu nach dem Bankett...
#politisches#Recep Tayyip Erdogan#banquet#astrologie#Mundanastrologie#Neptun in Fische#candündar#bankett#frank-walter steinmeier#kanzlerin#Angela Merkel#merkur#venus
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Fashion-Fauxpas: Cathy, was ist denn mit dir passiert!?
Fashion-Fauxpas: Cathy, was ist denn mit dir passiert!?
Auch unsere Stars sind vor Modesünden nicht gefeit. Wie beruhigend, dass Geld, Erfolg und Fame kein Garant für Geschmack und Stilsicherheit sind. Gemütlichkeit vor Style Die Modesünde nach dem Motto “Gemütlichkeit vor Style” ist ein Klassiker der Fashion-Fails. Opfer wurde Sängerin Kesha am Airport von L.A. in einem Zweiteiler, der an einen karierten Altherren-Schlafanzug erinnert. Zwar sind…
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Endlich wieder Bergamo & Provinz!
«Sto arrivando», schreibt Dario, während ich auf einem Bänklein neben dem Bahnhof von Chiuduno sitze. «Sto arrivando» heisst es in Italien gern, die Frage ist nur, ob es noch 5 oder 50 Minuten geht, bis besagte Person auftaucht. Hier dauert es 10, ich schaue mich ein wenig um. Der Bahnhof ist liebevoll verziert, bildet einen Kontrast zu allen anderen italienischen Regionalbahnhöfen. Ein geschwungener Schriftzug bedeutet mir: «Benvenuto a Chiuduno», obwohl mir nie in den Sinn gekommen ist, diesen Ort zu besuchen. Er sei es auch nicht wert, sagt Sara, ausser beim Dorffest, da sei auch in diesem Kaff einmal etwas los. «Aber das ist für Hobbytrinker», fügt Dario an, während er mit dem Auto Fahrt aufnimmt. Auch ich bin nur nach Chiuduno gekommen, um das Dorf zu verlassen – die Reise führt ins gut 20 Minute entfernte Sarnico am Iseosee. Dario und Sara fahren mich, weil sie in Chiuduno wohnen und mir die nervtötende Busfahrt an den See nicht zumuten wollen.
Und weil sie Freude haben, dass ich hier bin. Zu lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Die beiden kenne ich seit über einem Jahrzehnt, uns verbindet die Liebe zu Atalanta und Stadionbesuche, aber auch eine Freundschaft, die darüber hinausgeht und in der Pandemiezeit schwierig zu pflegen ist. In Sarnico angekommen, peilen wir den Polizeiposten an. Nicht, weil wir besonders befreundet wären mit den Ordnungshütern, sondern weil gegenüber diesem meine Unterkunft für die nächsten sechs Nächte steht.
Bruno wartet auf mich, empfängt mich, führt mich durch das Haus, gibt mir die Schlüssel. Er ist der Bruder von Franz, einem fleissigen Musik- und Fussballmenschen, Barbesitzer und Bandmitglied aus Bergamo. Die beiden sind hier aufgewachsen. Heute wohnt im Haus nur noch ihre Mutter – und weil sie die Woche am Meer verbringt, überlassen sie das Haus mir, wofür ich danke. Mich interessiert nicht das Geld, das ich spare, ich freue mich über das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen. Franz’ und Brunos Mutter habe ich noch nie gesehen; der einzige Kontakt zwischen uns fand danach statt – als sie mir auf WhatsApp gerührt schrieb und sich bedankte, wie sauber ich das Haus verlassen hatte und wie schön die Zeilen (und das halbe Kilo Schokolade) waren, die ich ihr hinterlassen hatte.
Nach der Haustour – mein Zimmer ist im Keller, was im Sommer viel Wert ist – bringen Sara und Dario mich ans Ufer, wo wir etwas trinken wollen. Ich merke, auch Roby und Massi sind gekommen, alte Freunde, die mich überraschen. Auch dabei sind Darios Schwester Vera und Saras Bruder Christian; sie leben mit drei Golden Retrievers in Sarnico, wenige Steinwürfe von «meinem» Haus entfernt. Rasch entwickelt sich zwischen Gin Tonics, Hoegaarden und Apérogebäckchen eine heitere Runde, die lange dauern wird. Besonders lustig ist es später im Restaurant, das feines Rindstartar serviert. Spätestens als mir bei der Vorspeise ein Foto gelingt, das viele Italienklischees auf einmal abbildet, wird mir klar, wie sehr ich dieses lockere, lebensfreudige Wesen unserer südlichen Nachbarn vermisst habe; dieses Leichte, Unbekümmerte, fast schon Kindliche, das sie auszeichnet. Das zeigt sich auch kurz nach Mitternacht, als wir die Hunde rauslassen, um sich bei angenehmeren Temperaturen auszutoben und nicht nur die Tiere, sondern auch wir viel Freude haben.
Wer befürchtet, dass dies zu einem Tagebuch von vielen Abschnitten pro Tag ausufert, täuscht sich zum Glück. Weder war jeder Tag so ereignisreich wie der erste, noch ist da die Motivation, jeden Tag zu protokollieren (Nachtrag: Es wird wohl doch so...). Der zweite etwa besteht aus einem Spaziergang durch Sarnico und Paratico, während es regnet. Sarnico hat etwas weniger als 7000 Einwohner und liegt dort, wo der Fluss Oglio in den Iseosee mündet. Über den Oglio führt eine Brücke nach Paratico, das nicht mehr in der Provinz Bergamo, sondern in Brescia liegt. Die Brücke ist nicht nur eine Verbindung, sondern auch Schauplatz fussballbezogener Ereignisse. So gab es hier im Vorfeld der Derbys Atalanta-Brescia auch schon Ausschreitungen – oder während der für beide Provinzen so fatalen ersten Coronazeit gemeinsame Solidaritätsbekundungen auf Stoff und Papier. Zudem dient die Brücke als Treffpunkt, um Erfolge der italienischen Nationalmannschaft zu feiern.
Besonders viel hat Sarnico nicht zu bieten. Es hat ein schönes Centro Storico, weiter gibt es das Seeufer mit Promenade, Restaurants, Bars, Eisdielen. Auf der anderen Flussseite den Bahnhof Paratico-Sarnico, wo nur noch selten ein Museumszug hält. Sarnico zeichnet sich aber auch durch seine Lage aus. Nach Bergamo dauert es keine Stunde, auf die Insel Monte Isola oder nach Lovere oben am See ebenso wenig. Die Region ist viel weniger überlaufen als der auch nicht weit entfernte Gardasee. Es ist beschaulich, fast schon ruhig. Ausser neben meinem Haus. Da liegt nicht nur der Polizeiposten, sondern auch der Fussballplatz – und jeden Abend trainieren sie, während ich vom Balkon die beste Aussicht habe. Am besten sind die Altherren, die ihre mangelnde Bewegungsfreude durch enthusiastisches gegenseitiges Anfluchen kompensieren. Ich hole noch ein Bier, das ich kurz zuvor im wenige Schritte entfernte Supermarkt gekauft habe, und beginne, mich hier heimisch zu fühlen.
Dazu trägt die neben dem Supermarkt gelegene Bushaltestelle bei. Von dort fahren Busse nordwärts und ich muss nach Predore. Der Bus kommt pünktlich, ich steige pünktlich am Zielort aus, der Badi «Eurovil», wo die legendäre Disco «Scaccomatto» liegt. Dort erwartet mich montags der erste Wakeboard-Tag. Im Blog über die Ägyptenreise, auf der ich erstmals versuchte, auf dem Brett übers Wasser zu gleiten, ist zu lesen: Seit ich einen jungen Thaler auf den Bodensee begleitet hatte, um über ihn zu schreiben und ihn zu fotografieren, fasziniert mich Wakeboarden. So steht auf dieser Reise ein drei Tage langer, recht intensiver Kurs an. Ich will mehr wissen, mehr können.
Luca Krasto ist ein tätowierter, langhaariger Kerl, der mich auf dem «Eurovil»-Gelände empfängt, wo er die «Krasto Wake School» führt. Ich sage ihm und seinem Kollegen Alessandro, ich hätte keine praktische Erfahrung, sie freuen sich. Anfänger betreuen sie gern, ihnen können sie am meisten beibringen. Ich freue mich auch, auch darüber, dass im das Wasser seichlau ist – bei Stürzen, die mir oft unterlaufen, ist das praktisch. Zu meiner Überraschung gelingt der Start aber ohne Umfaller, ebenso die ersten Schwünge auf dem ruhigen und damit idealen Wasser. Schwieriger wird’s, wenn es um Bewegungsabläufe geht, die ich noch nicht kann und darum, «Switch» (umgekehrt) zu fahren. Und darum, nach 25 Minuten auf dem Brett noch genug Saft im Oberkörper zu haben – ich habe die physische Komponente dieses Sports unterschätzt und kämpfe am nächsten Tag mit einem Muskelkater. Das Gefühl, mit dem Brett über den See zu schweben, wiegt das auf – auch am Dienstag, an dem es immer besser geht. Und am Donnerstag, wo «sogar» erste kleine Sprünge gelingen.
Daneben ist Dienstag auch Halbfinaltag. Obwohl weder ich noch meine Freunde dem Länderspielfussball sehr zugetan sind, «luegt me halt gliich» – konsequent wegschauen tut eh niemand und wer etwas anderes behauptet, lügt. Italien trifft auf Spanien und es wird ein hochklassiges Spiel. Für dieses muss der Rahmen stimmen, denken Sara und Dario, und laden mich zum Grillabend mit Bier und Fussball ein – es ist wie bei meinem geschätzten Kollegen Gröfli im EM-Garten.
Meine Freunde stellen den Fernseher ins Fenster, werfen den Grill an und eine schiere Menge Spiessli und Zwiebeln drauf. Dann helfen sie der Oma auf die Terrasse. Dort freut die 96-Jährige sich über den unerwarteten Besuch aus der Schweiz und den Aperol Spritz, den sie sich gönnt.
Das Spiel verkommt ob dem ganzen Essen – es gibt auch Hamburger und mehr – zur Beilage. Das hatte die Nonna am Nachmittag festgehalten, als sie auf den Einwurf, heute Abend werde der Halbfinal geschaut, mit «No, solo l’Atalanta» antwortete. Die Frau ist 96, hat ihre ersten Spiele im Stadion gesehen, als noch nicht mal meine Eltern geboren waren. Sie geniesst das Leben; ist nicht mehr so mobil, spielt aber doch mit den Hunden (die in einem Behindertenheim Therapiehunde sind) und lässt sich ein Apéro nicht nehmen. Mit ihrer Herzlichkeit und ihrer rührenden Art wird sie schnell zum grösseren Star des Abends als die italienische Nati, die sich im Penaltyschiessen gegen Spanien durchsetzt, nachdem die Iberer eigentlich besser waren.
Jorginho schiesst den letzten Penalty. Der Italiener mit brasilianischen Wurzeln zeigt eine Coolness, die ich noch selten gesehen habe. Gekonnt verlädt er den starken Spanien-Goalie Unai in die falsche Ecke und rollt den Ball in die andere. Tor, fertig, Italien ist im Final. Und es beginnt zu böllern und hört nicht mehr auf. Jede Minute treffen mehr Fans bei der Brücke ein, um den Sieg zu feiern. Sie zünden Fackeln, werfen Rauchtöpfe rum, hupen und wagen einige recht waghalsige Abenteuer auf zwei oder vier Rädern. Der Lärmpegel steigt und beruhigt sich noch lange nicht, als ich eine gute Stunde später mein Bett im kühlen Keller erreiche. Feiern können die Italiener doch besser als wir Schweizer.
Obwohl das Wakeboarden bisher viel Spass gemacht hat, bin ich froh, den dritten Tag von Mittwoch auf Donnerstag geschoben zu haben. Heute bin ich müde, nur der Ausflug auf Monte Isola liegt drin. So heisst die Gemeinde auf der gleichnamigen, recht grossen Insel im See.
Sie liegt in der Provinz Brescia, ist wunderschön und offenbart eine Überraschung: Auf der Rundfahrt um die Insel mit dem gemieteten Velo zeigt sich, dass hier keine Brescia-, sondern nur Inter-Fahnen hängen. Und zwar viele, inflationär viele. Brescia ist ja für sein treues Publikum bekannt, in Sizilien hätte mich dies weniger überrascht – aber die Inter-Fahnen sind so zahlreich, dass ich zu glauben beginne, dass auf dieser so sehenswerten Insel eine Sekte wohnt.
Donnerstagabend ist Putztag. Nach dem letzten Wakeboard-Tag verlasse ich das Haus und will es so zurücklassen, wie ich es angetroffen habe. Der Spruch, der sonst auf den Scheisshäusern dieser Welt zu finden ist, ist mir diesmal schliesslich wirklich wichtig. So ersetzte ich auch die Dinge, die ich aus dem Kühlschrank stibitzt habe, obwohl Franz mir das ausdrücklich verboten hat. Und entdecke, wie gut das Bier mit dem Namen LüF aus Seriate schmeckt und das Doppelmalz der süditalienischen Peroni. Auf dem Fussballplatz läuft weniger, es gab ein Gewitter mit etwas Hagel. Aber so ein ruhiger Abend kann ja auch etwas.
Zumal am Freitag wieder Programm ansteht. Diesmal nehme ich die 10.25-Fähre und steige in Iseo um. Es gibt eine Bahnlinie östlich des Sees, sie führt von Brescia bis hoch ins Valcamonica nach Edolo. Ich belasse es bei der (spektakulären) Fahrt bis Pisogne, wo Pluto mich abholt. Er erzählt vom Alltag in der Grenzregion oben am See und früher alltäglicher Streitereien zwischen den Jungs aus Costa Volpino BG und Pisogne BS. Die Bresciani haben der Region mal ein Spruchband gewidmet: «Costa Volpino sieht aus wie Napoli», stand da, und im Norden Italiens gilt Napoli als Fluchwort. Wir tuckern durch Costa Volpino, Lovere und Castro, bekleben den «Kleberpfahl» an Castros Hafen und um 15.30 Uhr bringt Pluto mich an die Busstation, von wo ich nach Bergamo fahre. Zuvor sagte er mir «um 14.30 habe ich mit meiner Freundin abgemacht», aber das mit der Zeit ist in Italien immer so eine Sache.
Der Bus hingegen ist pünktlich und kommt nach einer schönen Fahrt vorbei am Lago di Endine und durch die Valcavallina und einer weniger schönen Fahrt durch Bergamos Vororte sogar einigermassen pünktlich dort an. Die Stadt habe ich nun ziemlich exakt ein Jahr nicht mehr gesehen – für jemanden, der sonst im Jahr rund zehnmal dahin reist, ist das eine lange Zeit. Sehr viel verändert hat sich aber nicht.
Es ist dieses Jahr alles wieder etwas lockerer und das Sterben der traditionellen Lädeli in der Altstadt ist nochmals weiter fortgeschritten, sonst ist aber alles wie sonst. Auch beim Abendessen mit meinem guten Freund Yuri, das wir in der stadionnahen «Cà dell’Oste» geniessen, fühle ich mich wie vor Corona, als wir regelmässig Auswärtsspiele gastronomisch umrahmt haben.
Am Samstag schreibt Roby mir: «Um Elf ist Treffpunkt beim Baretto.» Dort läuft ein reichhaltiger Apéro, wobei mich überrascht, wie gern die Italiener ihren Prosecco wirklich haben. Zwischen dem einen oder anderen Glas, etwas Apérogebäck, Gesprächen mit lange bekannten, aber auch «neuen» Leuten, verstreicht die Zeit rasch.
Gleich ist es dann im Edonè, diesem Freiraum in Bergamo-Redona, in dem man sich dem Genuss des Lebens frönen darf. Edonè ist der italienische Name der griechischen Göttin Hedone, auf die den Begriff Hedonismus zurückgeht. Hier schliesst sich mein Kreis: Ich treffe Franz, der hier arbeitet und dessen Familie mir das Haus in Sarnico geliehen hat. Heute ist er für eine Band zuständig, deren Mitglieder sich am Tisch als sehr sympathische Zeitgenossen herausstellen.
Damit wär zu dieser Reise fast alles gesagt – nur etwas noch, für die Chronik: Wegen eines Streiks der Trenord muss ich am Sonntag ein Taxi von Bergamo bis an den Bahnhof Monza bezahlen, von wo aus mein Zug in die Schweiz fährt. Bisher hat offenbar einfach alles zu gut geklappt, weshalb das noch nötig war.
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Liste: Sieben gute Konzerte, die ich 2019 besucht habe
Februar ist nicht Dezember, aber versprochen ist versprochen: Auch 2019 soll nicht leer ausgehen, nicht unsortiert rumliegen, obwohl Brennen Muss Die Liste! weiterhin auf Eis liegt und ich einen Großteil des Jahres, bis in den Winter hinein um genau zu sein, in einem Pop-Paralleluniversum voller Masken verbracht, ergo von der Gegenwart kaum mehr als ein paar Abende draußen, neues Slipknot-Geknüppel und zugesteckte, aber steckengelassene Tipps mitgekriegt habe. Die letzten Wochen des alten Jahres habe ich folglich eingekuschelt in Streams verbracht, von auf die hohe Kante gepackten Alben genascht, die ein oder andere Rezension ausgegraben und so langsam aufgearbeitet, was hinter meinem Rücken veröffentlicht wurde. EPs (sowieso meist eher Kür als Pflicht, immer dann gern genommen, wenn sich das Jahr über was angesammelt hat) und Musikvideos (die ich jetzt selbst nur via Listen gesichtet habe, hier also nur eine Zusammenfassung von Pitchfork/Visions/Stereogum geben könnte) erspare ich uns allen, stattdessen gibt es die beiden Königinnenkategorien Album und Song, vorbereitet von den spaßig-kontingenten Konzerten des Jahres. Die lassen sich schwer nacharbeiten, was gut ist, weil die Liste so schnell beisammen war, aber auch schade, weil ich im Maskendelirium doch den ein oder anderen guten Abend verpasst habe. Schmälern soll das keinesfalls die sieben unten notierten Erlebnisse, von denen ich nun aber auch keinem eine übergeorndete Aussage über das Pop-Jahr 2019 zumuten würde. Mehr dazu an anderer Stelle.
Behemoth, 23.01.2019, Turbinenhalle Oberhausen
Black Metal, die eine Seite. Wer sich an diesem Abend in Oberhausen einfindet, möchte Metal in Großbuchstaben huldigen. Keine Experimente, sondern Größen. Die Ticketpreise verlangen ein Glaubensbekentniss, die Massen lassen sich jedoch nicht vom Pfad der Gerechten abbringen und erleben dann in der Tat die Offenbarung einer Art Dreifaltigkeit. Wolves In The Throne Room sind in dem Kontext fast noch ein bisschen zu avanciert, leiten aber angenehm nebulös ein. Der Altherren-Death von At The Gates generiert dann unerwartete Sing-Alongs, auf denen Behemoth aufbauen. Zwischen all den Displays, einschwörenden Reden, bollernden Songs, Kostümwechseln, frenetischen Reaktionen, ritualistischen Anmutungen und Fistbumps ist es schwer möglich, kritische Distanz zu wahren, über die man ... naja. Im Fall Behemoth langsam schon nochmal nachdenken könnte. Die beste Figur hat aber ohnehin Tomas Lindberg gemacht, mit hölzernem Hämmern und dem Schmiss eines verkneipten Rock-Verteidigers im besten Alter.
Turbostaat, 15.03.2019, Druckluft
Vielleicht bin ich mittlerweile bei keiner Band so in den Anfängen hängengeblieben wie bei Turbostaat. Es tut mir ja auch leid und verstehen tu ich es sowieso nicht, aber wenn, dann greife ich mittlerweile eben zur "Flamingo", nicht zu sagen wir “Stadt der Angst”. Zum 20. Geburtstag gehe ich dann auch den Weg der heftigen Nostalgie, lasse das Best-Of-Programm in Münster ausfallen und schleiche mich in den kleineren Laden, zu den Leuten, die früher vielleicht dabei waren, vielleicht auch einfach Bock auf die alten Sachen haben, eventuell aber auch einfach die Hipster's Choice präferieren. Egal auch, denn Lügen sind vorher gut, und Turbostaat mit vor allem "Flamingo" und "Schwan" dann gewohnt großartig. Doch nochmal fetziger als fünf Jahre vorher, wo ja alle Platten sauber gespielt wurden, aber auch nicht so Punk, wie ich mir das nachträglich vorstelle. Irgendwo dazwischen halt, und das ist auch gut. Mich hat es ergriffen.
Die Goldenen Zitronen, 08.05.2019, Gleis 22
Apropos Punk und Vergangenheit: Was ist eigentlich mit den Goldies? Bei "Who's Bad" wollten alle ganz laut mit den Schultern zucken, endlich mal jetzt, bei "More Than A Feeling" tat es dann meist die leise Variante. Live sind die sechs Leute auch am Ende ihrer wohl unauffälligsten Dekade ein Schreckgespenst, von dem mein Kompagnon und ich uns bereitwillig und in klitschnassen Hosen heimsuchen lassen. Ted Gaier sieht aus wie einer, der wirklich Leute verprügelt, wie mir das ein Freund mal erzählt hat, Schorsch Kamerun hingegen, als wäre aus ihm auch eine gute Figur im Inventar der Augsburger Puppenkiste geworden. Theater und Agitation, neue Stücke und alte Nummern, runtergerattert und ins Publikum gedonnert, Instrumente durchgetauscht und am Ende Gute Nacht, Toten-2/5-Hosen hinterhergucken und mit Pop-Dozenten plaudern. Ist das jetzt die Güte der Musealisierung? Das Theater als Rückzugsort, der faule Kompromiss mit dem eigenen Erbe? Nicht nur der Auftritt von Skills vorab durchschneidet dankenswerterweise die Gemütlichkeit, die es dazu gebraucht hätte, auch der Rest pulsiert und zerdenkt noch in bemerkenswertem Gleichgewicht.
Gurr, 14. Juni 2019, Maifeld Derby
Festivals sind eine unberechenbare Sache. Eigentlich konnte mir ja niemand den Auftritt der Tocos am Sonntag vermiesen, den ich so lange herbeigesehnt hatte, nicht mal, dass sie tatsächlich und ausgerechnet mit dieser die Menschen vereinenden Platte "Die Unendlichkeit" im Rücken von Faber auf den Platz des Co-Headliners verwiesen wurden. Dass dann aber ein paar Brühnasen um mich herum dringend kurz vor Schluss des neunten und vorerst irgendwie letzten Maifeld Derby Verbrüderung feiern mussten, war dann doch ganz subjektiv einfach scheiße, der Platz des Besten Derby-Auftritts also mit einem Mal vakant. Jörkk Mechenbiers passioniertes Mundaufreißen im Rahmen des gefeierten Schreng Schreng & La La Auftritts war ebenso erhebend wie die endlose Champagnerdusche des Lifecoaches Mike Skinner am Samstag, doch irgendwie konnte und wollte nichts so recht an das Esprit reichen, mit dem Gurr am Freitag einen klassischen Nichts-zu-verlieren-Auftritt absolvierten. Es rumpelte, kickte, stolperte und war gut.
Wiegedood, 14.07.2019, Sputnikcafé
Black Metal, die andere Seite. Aus VW-Busen erheben sich mit Corpsepaint beschmierte Menschen, vor der Bühne winden sich definierte Körper, im Publikum mischen sich bierselige mit misanthropischen Blicken. Alles egal, als Wiegedood die Bühne betreten und schmettern, krachen, peitschen, all das in einem Nebel, der den Hörsturz synästhetisch vorausahnen lässt. Drumherum formieren sich Freundschaften, alle einigen sich ganz spontan darauf, dass das hier jetzt die Band ist. Das Café ist sowieso brechend voll, bekehrt werden muss hier niemand, aber Dreck fressen.
The Mudd, 28.09.2019, De Pluu
Es verlangt irgendwie viel Fingerspitzengefühl, um über Abende wie diese zu schreiben, die so aus dem Nichts auftauchen, mit unmittelbarer Euphorie eindecken und durch eine Gruppe junger Menschen bestechen, die sich noch recht deutlich recken und strecken, dabei aber die richtigen Knöpfe drücken. Paternalistische Grußworte sollten mit höchster Priorität vermieden werden, alleine schon weil es die gar nicht braucht um zu berichten, wie hier Morrissey verschluckt und wieder ausgespruckt wird, wie ein pastiger Bass an den Waden drückt und der Kick manchmal einsetzt, wo man sich schon zur Ruh legen wollte. Nach einer guten Dreiviertelstunde ist der Spuk vorbei, und das ist gut, denn die jungen Menschen wollen vielleicht noch von der Hausbar dieses Jugendzentrums kosten, und man selber will diesen kompakten Eindruck gar nicht durch irgendwelche Finten und Soli und krude Zugaben verwässert kriegen.
HGich.T, 01.11.2019, Sputnikhalle
Doch, es haftete meinem dritten Besuch eines HGich.T-Konzerts vorab eine gewisse Nostalgie an, zumindest aber eine Abgeklärtheit. 2010, da war das alles so aufregend gewesen, dass mein Kompagnon und ich uns in sicherem Abstand im Gewölbe des Trierer Ex-Hauses versteckt hatten, zwei Schaulustige auf einer etwas außer Kontrolle geratenen Abifeier. Man kannte ja Geschichten dieser Auftritte, hatte Bilder gesehen, und so halb, in einer guten, erträglichen Form wurde all das auch Wahrheit. 2015 war der Drops dann schon fast gelutscht, die Leute nicht mehr ganz so jung und neugierig, ein eher studentisches Publikum in kleinem Rahmen, der das Verstecken erschwerte. Die Atmosphäre war toll klaustrophobisch, die Gruppe in kleiner Besetzung angereist, es wurde viel geschrien, ein einsamer Raver schleppte sich zwischen all den verbliebenen Schaulustigen durch. Und nun, 2019, in Münster, wer sollte auftauchen? Ein paar neugierige Studierende, mit Interesse am Spektakel, das in der alten Form sicher nicht mehr auftreten würde? Es kam alles ganz anders: Zu meiner Überraschung fand das Konzert in der Halle, nicht im Café der Sputte statt, der Laden war voll und wurde erstmal gut 150 Minuten mit Goa-EDM-Techno-Rave-Krempel geflutet. Hinterher schossen dann einige Mitglieder des Kollektivs, über das ich längst den Überblick verloren habe, und so geschah es meinem Überblick auch an diesem Abend, zwischen alten Ravern und jungen Ravern und neugierigen Rocktypen und vollkommen unbeschriebenen Blättern, denen die Slogans mit spitzer Feder aufnotiert wurden, und wir mittendrin, und plötzlich dann vorne, in einem Zerrspiegel von Moshpit, in dem Leute einfach stolpern und getragen werden und saufen und schreien, aber eben auch einfach laufen und reden und ein Kabel an den Kopf kriegen, die Deko abräumen und dann ist alles vorbei, und die umgekippten Leute auf Trips feiern vielleicht noch weiter, aber wir werden jetzt wieder wach und gehen raus und dann nach Hause, weil morgen auch noch ein Tag war.
#wiegedood#hgich.t#the mudd#gurr#turbostaat#wolves in the throne room#behemoth#at the gates#die goldenen zitronen#inecht#2019#liste#münster#oberhausen#winsum#mannheim#maifeld derby
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Eine Erfolgsgeschichte der Muslimbruderschaft
Eine Erfolgsgeschichte der Muslimbruderschaft - Die Geschichte des politischen Islam in Deutschland
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