#Aber europa ist auch Eurasien
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Filled my whole ass diary und hab noch kein neues . Tumblr time . Julia und ich hatten einen bonding moment . Und einen langen deeptalk . Mit einem thema sind wir nicht fertig geworden . Ihre eine partnerin war auch voll mit auf einer Wellenlänge .
After birth you have to make your own experiences . Your parents cannot be there to guide your every eyesight . You get to hold your very own POV .
So anyway , Dr Stange was good f or the MCU , Turanism is when wrong linguistic theories spawn a nationalism that transcends borders and idk if thats scary yet , BRICS is when the R Zar assembles their globalist superpower squad team gang squad , yo , and that is definitiv scary , girl .
#shitpost#gen z shit#polyamory#Cuz see#Turanism =/= BRICS#Weil guck#Die Brics teilen kaum grenzen#Die sind alle xl#Turanismus ist lauter so von großmächten zerrissene kleinsprachen die eine gruppen identity aufgebaut haben#aufgrund von lifestyle ähnlichkeiten#Wie nomadentum und herdenviezucht oder so#Ungarn x Türkiye#Erdorban#Aber ungarisch ¬∈ Transeurasisch#Aber so sehen die sich halt#Transeurasische natives#Und ich glaub wenn die Russen ehrlicheine multipolare weltordnung will müsen die einige dekoloniale arbeit nachholen#Und ich weiß das klingt super westlich#Aber europa ist auch Eurasien#Und wir geben uns mühe auch wenn wir silly billies sind#Mit unserer Bürokratie#Und unserer Wirtschaft#Macht ihr nur ne währungsunion#Das macht die welt viel übersichtlicher#multipolar world#Fun
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Heute möchten wir mit Euch über das Artensterben sprechen. Oft stellt man sich unter dem Begriff etwas Abstraktes vor, dabei gibt es zu jeder bedrohten Art eben auch ein Gesicht - und genau das wollen wir in unserer neuen Serie ans Licht der Öffentlichkeit bringen! Heute beschäftigen wir uns mit dem Luchs, der erneut in Deutschland vor dem Aussterben steht! 😰
Der Eurasische Luchs (Lynx lynx) ist eine faszinierende Raubkatze, die in den Wäldern Eurasiens beheimatet ist. Der Luchs war einst in weiten Teilen Europas verbreitet, wurde jedoch im Laufe der Geschichte durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen, die Zerstörung seines Lebensraums und die intensive Jagd stark dezimiert. Bis zum 19. Jahrhundert war der Luchs in vielen Teilen Europas fast vollständig ausgerottet.
In den letzten Jahrzehnten gab es jedoch erfreuliche Entwicklungen bezüglich des Luchses, insbesondere in Deutschland und anderen Teilen Europas. Durch gezielte Naturschutzmaßnahmen begann sich sein Bestand langsam zu erholen.
Aktuell geht die Entwicklung, zumindest in DE, aber wieder in eine andere Richtung, weshalb der Luchs in der Roten Liste als in Deutschland "vom Aussterben bedroht" geführt wird. So wird sein Bestand bei uns für das Jahr 2018 mit gerade einmal 77 Individuen angegeben, welche sich in drei kleinen Populationen im Bayerischen Wald, im Harz und im Pfälzerwald befinden.
Um ihn zu retten, sollen neue Ansiedlungsprojekte im Thüringer Wald, in Baden-Württemberg und in Sachsen gestartet werden. Wir wünschen den Projekten viel Erfolg und würden uns freuen, wenn der Luchs wieder Dauergast in unseren Wäldern sein darf! 😎💚🐱
Quellen: ➡ LINK 1 ➡ LINK 2 ➡ LINK 3 ➡ LINK 4 ➡ LINK 5
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Ist das möglich das Coronavirus zu bändigen?
Wie soll man “Pest” der XXI Jahrhundert stoppen?
Alle Nachrichten - nur zum Coronavirus. Alle Gespreche und Debatten - zum Coronavirus. Alle unsere Ängste und Hoffnungen sind mit ihm verbunden. Ab Mitte Dezember des vorigen Jahres, wenn in China der Ausbruch des Coronaviruses begann, hat er den ganzen Planeten erobert. Staatsorgane und Ärzte aus verschiedenen Ländern schlagen Alarm. Die Ärzte alle zusammen versuchen den Impfstoff zu entwickeln. Aber ergebnislos bislang. Wird das Coronavirus wirklich die Menschheit vernichten? Zhannabelle sagt, dass die Todesgefahr besiegt werden kann.
Unsere Welt wird nie wieder dieselbe sein
Das Virus verbreitet sich im schreckenden Tempo. Mehr als 300 Tausend Menschen sind weltweit angesteckt. Gestorben sind rund 15 Tausend (nach offiziellen Angaben). Die Kurznachrichten und Videos aus verschiedenen Ländern sind dem Filmen von Apokalypsenfilmen ähnlich. Leere Parks, Straßen, Büros, Schulen sehen erschreckend aus. Die wichtigsten Zeremonien und Maßnahmen sind abgesagt. So etwas gab es nie, sogar während des letzten Weltkrieges...
Nachdem es Schaden in China zugefügt hatte, ging das Coronavirus weiter in Europa spazieren. Am meisten sind die Italiener ausgesetzt.
Weder Ozeane noch Kontinente wurden die Schranke für die Krankheit.
Auf ganzer Erde ist keinen Platz beglieben, der vom Virus frei wäre: Afrika und Australien, Amerika und Eurasien.
Das Virus erkennt nicht das Reichtum oder Ränge. Krank werden sogar die leitenden Persönlichkeiten der Staaten und Stars. Verkehr zwischen fast allen Staaten ist eingeschränkt. In vielen Staaten wurde der besondere Ausnahmezustand eingeführt. Die Hunderttausend Menschen haben die Arbeit verloren.
Aber das schrecklichste ist, dass der Impfstoff bis jetzt nicht existiert.
Unsere Zukunft hängt nur von uns ab
Es scheint, dass sich die schrecklichsten Prophezeiungen der wissenden Menschen zum Schicksal der Menschheit verwirklichen.
Im Jahre 2020 ernste Prüfungen warten auf uns alle.
Die Welt ist im Banne des Übels, der grausamen und unbändigen dunklen Kräften. Sie fressen die Seelen der Menschen, nähren sich mit unseren Leiden.
Zhannabelle ruft alle zu vereinigen für den Kampf mit dem Geist des Übels. Es ist Zeit ihn gleich jetzt zu stoppen, bisher es noch nicht zu spät ist. Wunder zu machen ist jedem kräftemäßig! Zhannabelle und ihre Lehrlinge können nicht bei Seite stehen bleiben. Sie haben den riesigen Kraft gesammelt in verschidenen Städten der Welt, um Coronavirus zu bewältigen.
Ungeachtet aller Einschränkungen und Verbote es ist gelungen die besonderen starken Ritualien sogar entfernt zu organisieren.
So am 22. Februar haben wir den wichtigen astrologischen Tag gebraucht. Der ist der Tag, der ein Monat bevor dem wahren astrologischen und energischen Neujahr (der Tag der Frühlings-Tagundnachtgleiche) liegt. Zhannabelle hat das besondere Gebet “Liebesfeld” durchgeführt. Die Menschen aus vielen Teilen der Welt haben daran teilgenommen, ihre Energie gesammelt und sie auf ein Ziel gerichtet. So hat der Planet das kräftigen Schützfeld bekommen. Das Virus begann zurückzutreten!
Eben an diesem Tag haben die Kurznachrichten aller Länder das Wachstum der Zahl der Genesenen registriert!
Das bedeutet, der Kraft der besonderen Ritualien und Gebeten wirkt. Sie können auch sich selbst und ihre Verwandten schützen, egal in welchem Weltteil Sie sich befinden. Schließen Sie sich den Fern-Gruppengebeten an. Gebrauchen Sie dabei Fotos von denen, die Sie lieben, wem Sie helfen wollen, schützen und heilen. Und der unersättliche den Geist des Lebens fressende Geist des Coronaviruses wird zurücktreten!
Die verirrten Seelen
Der böse Geist des Coronaviruses, wie auch alle Geister der niedrigen Welt, nährt sich von menschlichen Leiden, Panik, Schreck, Wut, Verzweiflung. Besonders zeigt er sich durch böse Menschen, seine Mitläufer. So erkämpft es seinen besten Kraft.
Die Epidemie stoppen kann nur der Frieden am Planeten, allgemeine Liebe und Güte.
Zhannabelle merkt, dass es immer mehr Mitläufer des Übels wird. Sie stürzen sogar herein zu unseren Ritualien, versuchen uns zu stören, erheben unsinnige Beschuldigungen. Bis zum Suchen nach Hexenmischungen und Besen.
Und solche Menschen sind nicht Sonderlinge. Sie sind gefährlich von Geistern der Unterwelt gefangen. Aber uns im Kampf gegen Coronavirus zu stören gelingt ihnen nicht. Wir beten und bitten um Schutz 10 Mal stärker. Darunter beten wir für diese verirrten Menschen. Sie können im Moment die Größe der Tragödie nicht einschätzen und nüchtern ihre Handlungen analisieren.
Die Pandemie stoppen können nur die gebündelte Kräfte und die grenzlose Liebe. Schließen Sie sich den Ritualien und Gebeten an! Dürfen das Haus wegen der Quarantäne nicht verlassen? Machen wir das online!
Geraten Sie nicht in Panik, bleiben Sie positiv eingestellt, seien Sie weise. Zusammen besiegen wir das Coronavirus!
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Putin sei ein realistisch denkender Außenpolitiker, sagt Experte André Härtel. Sein Ziel: Die Kontrolle über Länder auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Einen Masterplan habe der russische Präsident aber nicht. Vielmehr sei der Moment für eine Eskalation gerade günstig - aus vielen Gründen. Härtel spricht im Interview über die Faktoren, die dazu geführt haben, und mögliche Reaktionen Deutschlands und der EU. ntv.de: Will Putin die Sowjetunion wieder auferstehen lassen? André Härtel: Da ist tatsächlich etwas dran. Allerdings muss man vorsichtig sein: Putin ist kein Phantast, ich halte ihn nach wie vor für einen sehr realistisch denkenden Außenpolitiker. Es geht ihm darum, Staaten auf dem postsowjetischen Territorium mehr oder weniger zu kontrollieren und zu verhindern, dass sie der EU oder der NATO beitreten und sich damit langfristig vom russischen Einzugsbereich verabschieden. Dr. André Härtel arbeitet bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in der Forschungsgruppe Osteuropa und Eurasien. (Foto: SWP) Womit wir mitten im Ukraine-Konflikt wären … Ich denke, vieles, was wir jetzt sehen, geht auf einen Artikel von 2011 zurück, in dem Putin seine außenpolitischen Vorstellungen für die Region relativ klar umrissen hat. Die damals angestoßene Eurasische Wirtschaftsunion ist seit 2015 ein Integrationsprojekt nach dem Vorbild der EU, für das Kasachstan und die Ukraine - die allerdings nie Mitglied wurde - Schlüsselstaaten waren. Dieses russische Projekt hat die Europäische Union 2013 bei ihrem Assoziationsabkommen mit der Ukraine ein bisschen außer Acht gelassen, die EU wurde damit zum direkten Konkurrenten für Putins Pläne. Und darauf musste er reagieren. Putin ist klar, dass Russland mit seiner derzeitigen wirtschaftlichen Stärke kaum mit der EU mithalten kann und für Länder wie die Ukraine oder Georgien weniger attraktiv ist. Deshalb greift er auf die Sicherheitspolitik zurück. So will er verhindern, dass dort Politiker an die Macht kommen, die ihre Länder in die westlichen Institutionen führen wollen. Die Konflikte im Donbass, im georgischen Abchasien oder auch um Transnistrien in Moldawien sind Mittel, um zu verhindern, dass sich die dortigen politischen Führungen grundsätzlich dem Westen annähern. Diese Konflikte bestehen teils seit vielen Jahren, bereits im vergangenen Jahr hat Russland Truppen an der Grenze zur Ukraine stationiert. Warum eskaliert die Situation gerade jetzt? Das ist eine gute Frage, über die es viele Spekulationen gibt. Ich denke, dass in Putins Außenpolitik vieles aus dem Moment heraus geschieht, ohne ganz großen Masterplan. Er wartet einfach auf einen günstigen Moment. Angela Merkels Abtritt als Bundeskanzlerin war für Putin ein Schlüsselmoment. Zusammen mit anderen Faktoren hat er das wahrscheinlich als guten Zeitpunkt gesehen, um die Eskalation hochzufahren. Was sind diese anderen Faktoren? Etwa die wahrgenommene Instabilität der ukrainischen Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Aber auch langfristige Faktoren spielen eine Rolle, zum Beispiel der Generationenwechsel in der Ukraine. Noch gibt es dort eine Generation, die sich stark an die Sowjetunion erinnert. In 10, 15 oder 20 Jahren wird dagegen eine Generation dominieren, für die die Staatlichkeit der Ukraine selbstverständlich ist. Putin hat erkannt, dass es vielleicht einer der letzten Zeitpunkte ist, die Ukraine in den russischen Einflussbereich zurückzuholen, ohne dafür unberechtigt hohe Mittel einsetzen zu müssen. Welche Faktoren gibt es mit Bezug auf Deutschland und die EU? Das sind der Wechsel zu einer sozialdemokratisch geführten Bundesregierung, die wahrgenommene Schwäche Europas und die Tatsache, dass die EU derzeit mit sich selbst beschäftigt ist - nicht nur mit der Corona-Pandemie, sondern auch mit rechtspopulistischen Bewegungen und der fehlenden Migrationspolitik -, und dass das europäische Projekt auf einem gewissen Status quo verharrt. Da sieht Putin ein Einfallstor. Sie sprechen von einer Schwäche der EU, die Putin wahrnimmt. Gleichzeitig spricht er davon, dass Russland vom Westen bedroht werde. Das ist ein Teil seiner Taktik: das Einkreisungs-Narrativ, laut dem USA und NATO ihr Engagement ausbauen und Russland unter Druck setzen wollen. Ich glaube, ihm ist völlig klar, dass das Gegenteil der Fall ist: Dass sich die Amerikaner sehr gern weiter aus Europa zurückziehen möchten, dass sie den Europäern mehr Verantwortung für ihre Sicherheit übertragen möchten und eigentlich gar nicht so viele Ressourcen in einen Konflikt mit Russland investieren wollen, weil sie andere Prioritäten haben. Vom Westen fordert Putin Sicherheitsgarantien, die eigentlich unerfüllbar und teilweise gar nicht verhandelbar sind für die NATO. Warum? Dieser Forderungskatalog basiert auf einer Einschätzung der Lage, die nicht der Realität entspricht. Es gibt keinen politischen Prozess einer NATO-Integration der Ukraine. Zwar wird das immer wieder angesprochen, auch weil die Ukrainer das selbst einfordern. Wenn man sich aber die Debatten innerhalb der NATO anschaut, dann ist völlig klar, dass die Ukraine nie der NATO beitreten wird. Die russischen Sicherheitsinteressen werden schon seit Jahren von NATO-Staaten wie der Türkei oder Italien geteilt - es gibt also keinen Konsens für einen Beitritt der Ukraine. Das wird hundertprozentig auch in Moskau so wahrgenommen, aber die Rhetorik ist eine andere. Es ist nur ein von Russland geschaffener Vorwand, um solche Forderungen aufzustellen. Aber es gibt Aktivitäten der NATO in der Ukraine. Auch das ist vorgeschoben, sowohl was die Ukraine betrifft als auch andere NATO-Staaten wie das Baltikum. Dort sind bisher relativ kleine Kontingente von ein paar Hundert Soldaten stationiert, die keine Angriffsqualität, ja nicht einmal vielversprechende defensive Fähigkeiten haben. Das Konzept der Forward Presence dient eigentlich nur dazu, diesen Staaten ein besseres Sicherheitsgefühl zu geben. Die NATO-Präsenz in der Ukraine umfasst wiederum temporäre gemeinsame Manöver und militärische Ausbilder, zum Beispiel ein kleines britisches Kontingent. Der Vorwurf, die NATO wolle Raketen in der Ukraine stationieren, ist irreal. Warum sollte die NATO sie in einem so instabilen Land wie der Ukraine aufstellen? Zuletzt gab es Gespräche zwischen Russland und den USA über den Ukraine-Konflikt. Die EU saß dabei am sprichwörtlichen Katzentisch. Wie kann die EU von dieser Rolle wegkommen? Putin geht es auch darum, den Westen zu spalten. Das ist ihm auf eine gewisse Art und Weise gelungen, indem er die USA durch die Truppenbewegungen gezwungen hat, wieder die Führung unter den westlichen Mächten zu übernehmen. Wenn es um knallharte sicherheitspolitische Fragen ging, war es für die Amerikaner immer schwer, die Europäer einzubinden. Das weiß Putin natürlich, und die Debatten, inwieweit die Europäer mitgenommen werden, kommen ihm entgegen. Nicht nur Putin, auch die USA sehen die EU nicht als einen sicherheitspolitisch zuverlässigen und relevanten Akteur. Wie sollte Europa damit umgehen? Einerseits haben wir das Problem, dass unter Kanzler Olaf Scholz die Kontinuität der Ukraine-Politik nicht aufrechtzuerhalten ist. Es war abzusehen, dass die neue Regierung erstmal schaut, wie sie sich in diesem Konflikt und überhaupt international positioniert. Wir wissen derzeit gar nicht, wo wir in der Ukraine-Politik stehen. Die Rhetorik von Scholz ist zwar dieselbe wie bei Merkel, aber das Handeln nicht. Ich glaube, dass vor allem Sozialdemokraten Scholz ermuntern, mal zu schauen, ob man nicht doch einen moderateren Kurs gegenüber Putin fahren kann. Das hat dazu geführt, dass das Führungsprofil Deutschlands innerhalb des Normandie-Formats Geschichte ist. Aber es braucht die Führung eines großen Mitgliedstaates oder des deutsch-französischen Motors, damit die EU außenpolitisch überhaupt als gemeinschaftlich agierender Akteur auftreten kann. Das ist derzeit nicht der Fall. Die Bundesregierung muss für ihre Linie derzeit viel Kritik einstecken. Die russischen Truppenbewegungen und der Druck, den Russland ausübt, haben dafür gesorgt, dass alte Debatten aufflammen um die Zuverlässigkeit Deutschlands, um den Wert des transatlantischen Bündnisses, aber auch die Debatte um eine gesamteuropäische neue Sicherheitsordnung. Das sind sehr gefährliche Fragen für das außenpolitische Profil der EU. Welche Auswege gibt es? Es braucht eine stärker abgestimmte Gesamtstrategie zwischen den westlichen Partnern. Ich plädiere für eine Arbeitsteilung, denn es ist einfach nicht realistisch, dass Deutschland mit seiner Vergangenheit und dem derzeitigen Stand der Debatte Waffen an die Ukraine liefert. Das können andere machen, denen Deutschland innerhalb der NATO aber auch freie Hand lassen sollte. Deutschland und die EU sollten stattdessen für die ökonomische, energiepolitische und staatliche Sicherheit der Ukraine eintreten. Da wurde in den vergangenen sechs, sieben Jahren viel geleistet, da haben Bundesregierung und EU ein starkes Profil, viel stärker als in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Sich sicherheitspolitisch zu sehr auf die USA zu verlassen, birgt doch Gefahren, wenn man an einen Präsidenten Donald Trump denkt. Ja, aber ohne die Amerikaner funktioniert es nicht. Die Europäer brauchen die sicherheitspolitische Komponente, die nur die Amerikaner bereitstellen können, um eine wirkliche Abschreckungsstrategie in Gang zu setzen. Aber natürlich sind die USA nicht mehr der sicherste Verbündete. Es gab Spekulationen, dass Biden Putin etwas anbieten und sich damit über europäische Interessen hinwegsetzen könnte. Aber ich glaube, Biden ist ein erfahrener Außenpolitiker, der die Interessen des Westens insgesamt im Auge behält. Müssen die Europäer da umdenken? Für sie gibt es zwei Botschaften: Erstens müssen sie in den nächsten Jahren realisieren, dass die Interessen der Amerikaner nicht mehr deckungsgleich mit den eigenen Interessen sind - die Europäer müssen sicherheitspolitisch ihre eigene Rolle finden. Zweitens denke ich, dass die USA politisch stabiler sind, als man denkt. Europa muss sich aber bewusst sein, dass sie als Partner für eine gewisse Zeit auch ausfallen können. Das haben wir unter Trump erlebt. Mit André Härtel sprach Markus Lippold
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Wegrauke
botanischer Name: Sisymbrium officinale
andere Namen:
Gewöhnliche Rauke
Sängerkraut
Raukensenf
Wildes Senfkraut
(Quelle: wildfind.com)
Im Schatten meiner Pufferzone zur Straße hin, die aus Gesträuch und Bäumen besteht, um Lärm und Schadstoffe vom Wildgarten und Wohnhaus abzuhalten, hat sich an dessen Rand etwas Wegrauke mit ihren langen, grazilen Ärmchen ausgebreitet, die mit kleinen gelben Blüten wie Kandelaber sich nach oben ins Licht recken.
Um dieses wilde, sehr dekorative Wildkraut schwirren ein paar Schwebfliegen, die vorher sich an den Blattläusen des Geißblattes (lonicera) labten, um dann auf den sonnenbeschienenen Blättern der Wegraute sich nun auszuruhen.
Um Euch diese schöne Pflanze einmal vorzustellen, sammelte ich diese Infos aus dem Internet zusammen und fasste sie in eigene Worte teilweise, oder versah sie mit der Quelle, wo ich Auszüge direkt als Auszugstext einstelle, um die Info zu ergänzen.
VERWENDUNG ALS GEWÜRZPFLANZE
(Quelle Wiki)
Man kann die jungen Blätter und die Samen auch als Küchengewürz einsetzen.
Die jungen Blätter sind eine schmackhafte, würzige Zutat zum Beispiel für Salate, eignen sich aber aufgrund ihrer Schärfe nicht als Salatgrundlage.
Gekocht kann man Blätter und Triebe mit anderem Blattgemüse gemischt wie Spinat essen.
Den Samen der Wegrauke kann man als Gewürz verwenden. Sie haben ein würziges senfartiges Aroma.
Die frischen gehackten Blätter verleihen Gerichten einen pikanten, kresseartigen Geschmack.
Getrocknet kann man sie pulverisieren und wie Senfpulver verwenden.
Die Sammelzeit ist von Juni bis September.
ANWENDUNG ALS HEILPFLANZE
(Quelle Wiki)
In der Volksmedizin wurde die Weg-Rauke als Tee verwendet. Die Weg-Rauke wurde auch als Sängerkraut bezeichnet, weil der Tee gegen Stimmbandentzündungen eingesetzt wurde.
Wegrauke wird in der Pflanzenheilkunde als Heilmittel gegen Heiserkeit nach Erkältungen eingesetzt.
Als Heilpflanze ist die Wegrauke heutzutage nahezu unbekannt.
Die Weg-Rauke, auch Echte Rauke oder Gewöhnliche Rauke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rauken innerhalb der Familie der Kreuzblütengewächse. Sie ist in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet.
Die Wegrauke kommt häufig in Europa vor und wächst an Wegrändern sowie als „Unkraut“ (Wildkraut!) in Feldern, Gärten, an Schotter- und Schutträndern, an Waldrändern.
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Die Wegrauke ist Gift und Heilmittel zugleich
Das enthaltene giftige Glykosid ist in Arzneimitteln, in der Homöopathie oder in kleinen Mengen zum Verzehr für Menschen, außer für Kinder, meist ungefährlich.
Für manche Tiere, insbesondere Weidetiere wie Pferde und Kühe, aber auch Kaninchen, ist die Wildpflanze wegen ihrer Glykoside allerdings giftig.
Die in der Wegrauke enthaltenen Glykoside zählen zu den herzwirksamen Glykosiden, wie sie u. a. auch in Giftschlangen und einigen Fröschen vorkommen können.
Herzwirksame Glykoside verstärken die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels und sind in größeren Mengen toxisch, so dass nach Einnahme von ihnen Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern bei Mensch und Tier vorkommen.
In der klassischen Schulmedizin ist die Wegrauke fast vergessen. Allerdings wird sie nach wie vor noch in Medikamenten verarbeitet, wie z. b. in Hustensaft.
Generell ist zu lesen in diversen alten Heilkräuter Büchern, dass die Wegrauke schleimlösend, auswurffördernd, harntreibend, verdauungsfördernd, wundreinigend und desinfizierend wirkt.
Auch bei Akne und Stimmbandentzündungen soll das Kraut geholfen haben.
Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin C wurde Wegrauke bei Skorbut verabreicht.
Aufgrund der Giftigkeit darf eine Selbstmedikation als Verwendung per Heilmittel besser nicht erfolgen.
Ich rate weiterhin dazu, auf Weidewiesen dieses Wildkraut zu entfernen, um es in Gärten als Grünzeug ohne weidende Tiere, der Vielfalt an Nahrungsquellen wegen für die Insektenwelt, zu erhalten und daher sorgsam anzusiedeln.
©️®️CWG, 30.07.2021.
#wegrauke#sängerkraut#wildkräuter#wettesingennatuerlich#wettesingen#nordhessen#nordhessenflora#nordhessenfloraundfauna#florianatopfblume
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Aserbaidschan:
Stadt der Winde, Land des Feuers
Vom Kaspischen Meer zum Kaukasus
In Aserbaidschan vereinen sich die Kulturen des Morgen- und des Abendlandes ganz spielerisch
Von Marc Vorsatz
Es brennt! Flammen züngeln in den Himmel. Dabei sind sie kaum zu sehen in der gleißenden Mittagssonne, aber umso deutlicher zu spüren. Eine unerträgliche Hitze durchdringt schlagartig die Haut. Die Augen beginnen zu brennen, der Mund wird trocken. Trotzdem halten Amina und Nargiz tapfer durch. Was tut man nicht alles für ein gutes Instagram-Selfi? Gekonnt verführerisch posieren die zwei Freundinnen vor dem Feuerberg Yanar Dağ. Ein bisschen lasziv, trotzdem dezent und elegant dabei.
Geheimnisvolles Land
Dies sind die ungeschriebenen Spielregeln im moslemischen Aserbaidschan. In diesem unbekannten Land zwischen Orient und Okzident am Rande Europas. Diesem Fleckchen Erde zwischen schneebedecktem Kaukasus und Kaspischen Meer, mit seinen Steppen und subtropischen Ebenen, das grade mal so groß wie Österreich ist.
„Die Tageszeit stimmt einfach nicht. Wir kommen wieder wenn es dämmert“, lacht die schöne Nargiz. „Jetzt geht’s erst mal zu den Schlammvulkanen und dann zum Shoppen nach Baku.“
Dass am Abend das Feuer vielleicht erloschen sein könnte, darüber sorgt sich die Mediadesign-Studentin eher nicht. Immerhin brennt Yanar Dağ schon seit mindestens 700 Jahren nonstop. Der Weltreisende Marco Polo hielt die Existenz des Flammenberges erstmals Ende des 13. Jahrhunderts für die Nachwelt fest. Damals loderte es auf der Halbinsel Abşeron allerdings aus noch viel mehr Spalten und Löchern. Seit Urzeiten strömt dort Gas an die Oberfläche.
Blubbernde Schlammvulkane
So auch aus den blubbernden kleinen Schlammvulkanen bei Qobustan, nur eine halbe Autostunde vom brennenden Berg und von der Hauptstadt Baku entfernt. Nirgends auf der Welt gibt es mehr davon als in Aserbaidschan. Wer nicht glauben will, dass man auch Modder abfackeln kann, der sollte einfach mal ein brennendes Streichholz darüber halten. Aber bitte auf die Haarpracht achten. Denn siehe da, schon brennt die Luft. In der Regel allerdings nur ganz kurz. Doch die nächste Methanblase ploppt ganz sicher gleich ans Licht.
Da der austretende Schlamm stark mineralhaltig ist, ihm wird eine heilende Wirkung für die Haut nachgesagt. In Baku kann Frau dann den getrockneten Matsch hübsch portioniert und noch hübscher verpackt für teures Geld in edlen Naturkosmetik-Boutiquen erstehen. Oder ihn vor Ort einfach in die Tasche stecken. Machen die Azeris, die Aserbaidschaner, in der Regel aber nicht. Die wenigen westlichen Touristen, die sich in das „Land der Feuers“ verirren, dagegen schon.
Heute bescheren die reichen Öl- und Gasvorkommen der einstigen Sowjetrepublik einen zweiten Ölboom mit märchenhaftem Reichtum. Das ist vor allem der Hauptstadt Baku deutlich anzusehen. Mit Prachtbauten und prestigeträchtigen Veranstaltungen wie dem Eurovision Song Contest oder dem Formel-1-Zirkus wird das Image des Landes international medienwirksam aufpoliert.
Im wilden Kaukasus
Im Rest des Landes sickert dagegen vom Petro-Dollar nicht sonderlich viel durch, die großen Kulturveranstaltungen werden in absehbarer Zeit auch nach Corona nicht stattfinden in der Provinz. Und im wilden Kaukasus ticken die Uhren dann noch einmal ganz anders. Was durchaus seinen Reiz hat, zumindest für westliche Touristen auf der Suche nach Entschleunigung mit realsozialistischer Patina und einem ordentlichen Schuss Abenteuer in spektakulärer Landschaft.
Hier holpern noch klapprige Russen-Trucks über unbefestigte Straßen durch das Hochgebirge, und niemand weiß so recht, ob die nicht beim nächsten Starkregen 300 Meter tiefer landen im Fluss. Was sowohl für Straßen als auch die Lastwagen gilt. Der Blick in die tiefen Schluchten ist besonders in Haarnadelkurven schwindelerregend.
An einer breiteren Stelle parken ein paar Autos vor einer offenen Wellblechbude. Es ist ein merkwürdiges Ankommen und Losfahren. Spätestens beim Aussteigen weiß allerdings jeder warum. Es duftet so verführerisch nach frischem Brot, dass man einfach zugreifen muss. Egal, ob man nun grad Hunger verspürt oder fast am Platzen ist. Ganze 20 Cent verlangt Taniuşa Abbasow für ihre heißen Fladen direkt aus dem Lehmofen. Und die sind so unwiderstehlich, dass sie in den teuersten Karawansereien in Baku gereicht werden könnten.
Schafskäse mit Hammel
Wer den Kaukasus und seine Bewohner verstehen will, sollte sich ein paar Tage Zeit nehmen und sich in einem entlegenen Bergdorf ohne WiFi einmieten. Zuhören und Beobachten, Schmecken, Riechen, Spüren. Nichts suchen, einfach die Dinge geschehen lassen. Nur fühlen. Vielleicht mal auf einem Pferd ausreiten oder über satte Bergwiesen wandern. Eine Einladung von gegenüber annehmen und im Kreis einer zwölfköpfigen Familie herzhaften Schafskäse mit deftigem Hammelfleisch probieren. Am Tage organischen Bergblütentee probieren, der auf der Dorfstraße gleich aus großen Säcken heraus verkauft wird. Oder dem Kunsthandwerker Nasreddin Suleimanov in seiner bis unter die Decke vollgestopften Werkstatt über die Schulter schauen, der schon in vierter Generation Samowars und andere kleine Schätze in aller Seelenruhe restauriert und manchmal sogar etwas verkaufen kann. Oder oder oder.
All das macht die Gegend besonders bei Digital-Detox-Wanderern so beliebt. Die meisten Touristen verbinden jedoch den Kaukasus mit der Hauptstadt Baku auf der Halbinsel Abşeron. Zwischen den schneebedeckten Viertausendern und dem Feuerberg Yanar Dağ liegen ja nur wenige Autostunden. Aber eben auch Welten.
Baku, diese quirlige Metropole am Kaspischen Meer wächst und gedeiht prächtig und gehört sicherlich zu den sehenswertesten Hauptstädten Eurasiens. Unter der Hand wird die „Stadt der Winde“, wie sie der Volksmund liebevoll nennt, gar schon als das zweite Dubai gehandelt. Weitgehend unbemerkt vom Westen. Eine geheimnisvolle Schönheit mit europäischen Zügen und orientalischem Flair. Oder umgekehrt. „Wir kleiden uns europäisch, schauen gen Westen, aber essen, fühlen und lieben orientalisch“, verrät Nargiz. „In Baku funktioniert das bestens. Auf ganz spielerische Art und Weise.“
Ali und Nino
Nun gut, ganz so spielerisch ist das Leben spätestens dann nicht mehr, wenn eine Liebe über die Konfessionen hinaus erblüht. Dann greifen die tradierten Konventionen der Familien. Vor 100 Jahren war so eine Ehe praktisch zum Scheitern verurteilt. In dem als National-Epos gehandelten Roman Ali und Nino schildert Kurban Said die tragische Liebesgeschichte der schönen Christin Nino und des temperamentvollen Muslim Ali am Vorabend der Oktoberrevolution im damals russischen Baku. Bis heute hat das souverän erzählte Werk nichts von seinem Charme und von seiner Brisanz verloren, fand 2016 gar den Weg in die Kino der Welt.
Kunst begegnet dem Spaziergänger heute auf Schritt und Tritt in Baku. Seien es tönerne Katzen, die neugierig aus einem Fenster schauen, überdimensionale bunte Teegläser, die aufgestapelt in den Himmel wachsen oder der „Tree of Life“ von Ali Shamsi. Die drei anmutigen Frauengesichter auf einem Baumstamm sollen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft symbolisieren. Ein virales Motiv in den sozialen Netzwerken sind die Portraits allemal.
Betörend fließende Formen
Historisch Wertvolles wird in Baku meist stilecht saniert. Dazwischen entstehen Prachtbauten wie das schneeweiße Heydar Aliyev Kulturzentrum der britisch-irakischen Stararchitektin und Pritzker-Preisträgerin Zaha Hadid. Ganz ohne Ecken kommt das imposante Bauwerk aus, die fließenden Formen setzen sich auch im Innern betörend fort.
Und natürlich die drei ikonographischen Flammentürme, die monumental über der Stadt thronen und selbst die mondänen Villen der einstigen Ölbarone, der Nobels und Rothschilds, zu ihren Füßen wie Lego-Bausteine erscheinen lassen.
Die schönsten Selfi-Motive finden Amina und Nargiz jedoch in der bezaubernden Altstadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt. Zu Recht, ihre Ursprünge gehen bis ins Jahr 8000 vor unserer Zeit zurück. Der Palast der Khane von Schirwan, die gemütlichen Karawansereien mit den besten Schaschliks und dem zweitbesten Brot der Welt, der Jungfrauenturm aus dem 11. Jahrhundert, die historischen Bäder in den verwinkelten Gassen, die schönen Cafés und edlen Boutiquen in altehrwürdigen Gemäuern, all das verleiht Baku ein unverwechselbares Flair. Willkommen in der Stadt der Winde. Willkommen im Land des Feuers.
© 2021 · Marc Vorsatz | MEDIA CREW MITTE
INFOS
Auskünfte:
Tourismus-Infos, englischsprachig: http://discoverazerbaijan.az
Sehr umfangreiches Online-Magazin, Schwerpunkt Kultur: www.azer.com
Anreise:
Nonstop ab Frankfurt mit Lufthansa nach Baku, ca. 400 Euro retour. Diverse andere Airlines bedienen Baku mit Zwischenstopp, z.B. Turkish Airlines via Istanbul oder Aeroflot/Moskau.
Angebote:
Gruppenreise: “Im Land des Feuers” heißt die 9-tägige Erlebnisreise mit der Hauptstadt Baku am Kaspischen Meer. Auf einer der Routen der Seidenstraße geht es zum Kaukasus mit Stationen u.a. in Scheki, Kish, Ganja. Inklusive Flügen, Hotels, Programm, Verpflegung sowie deutschsprachiger Reiseleitung ab 1.895 Euro bei Gebeco, Telefon 0431.5446-0, www.gebeco.de.
Literatur:
Wer sich dem Land literarisch annähern möchte, dem sei das National-Epos Ali und Nino von 1937 empfohlen. Kurban Said erzählt die tragische, zum Scheitern verurteilte Liebe zwischen einem Moslem und einer Christin am Vorabend der Oktoberrevolution im russischen Baku. Ullstein Verlag, Berlin, 2016, 12 Euro, www.ullstein-buchverlage.de
Lonely Planet: Georgien, Armenien, Aserbaidschan. Die Autoren liefern sachkundige Hintergrundinfos zum Reiseland, Tipps und Infos für die Planung der Reise, beschreiben alle interessanten Sehenswürdigkeiten und präsentieren ihre persönlichen Entdeckungen und Tipps. 1. Aufl. 2021, 22,95 Euro, eBook/PDF 20,99 Euro, www.lonelyplanet.de
Philine von Oppeln, Frank Schüttig, Holger Kretzschmar: Aserbaidschan aus dem Hause Trescher ist der einzige deutschsprachige Reiseführer, der das komplette Land eigenständig vorstellt. 4. Aufl. 2020, 19,95 Euro, www.trescher-verlag.de
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Die Schatten CIA, oder: Warum eine deutsch-russische Allianz Amerikas größte Bedrohung ist
Im Jahre 2015 war der Gründer des amerikanischen Think Tanks STRATFORs, George Friedman, als Vortragsredner bei einem anderen Think Tank, dem „Chicago Council on Global Affairs“ eingeladen. Das Thema, über das Friedman referierte, lautete: „Ist Europa für Konflikte vorherbestimmt?“
Im Rahmen der anschließenden entgegnete George Friedman auf eine Zuschauerfrage, dass es seit mehr als einem Jahrhundert das Hauptinteresse amerikanischer Außenpolitik sei, eine deutsch-russische Allianz zu verhindern, da beide vereint eine Bedrohung für Amerikas Hegemonieanspruch sind.1 Daraufhin fand ein mediales Erdbeben statt, wobei „kritische Journalisten“ aller politischer Farben von der Bestätigung für schon lange vermutete Tatsachen sprachen.2 Lagen aber die Journalisten richtig mit dieser Behauptung?
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George Friedmans Aussage kann man entweder als strategische Vorhersage oder zynische Offenheit oder als Indiz dafür interpretieren, dass der STRATFOR-Think Tank im Besitz geheimdienstlicher Informationen ist. Zumindest, wenn man daran glaubt; der Göttinger Philosoph und Naturwissenschaftler Georg Christoph Lichtenberg schrieb hierzu passend, dass menschlicher Unglaube gegenüber einer Sache in blindem Glaube einer anderen Sache gegenüber begründet ist.3
Da ich mich im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung intensiv mit STRATFOR auseinandergesetzt habe,4 glaube ich nicht an die mediale Verschwörungstheorie. Stattdessen wende ich Friedrich Nietzsches „Fröhliche Wissenschaft“ an und ersetze so lange eine unwahrscheinliche durch eine wahrscheinlichere These, bis sich das aus dem Informationsmosaik entstehende Bild besser als das vorher bekannte harmoniert, selbst wenn das neue Bild weiterhin irrtümlich ist;5 man nähert sich zumindest schrittweise der Wahrheit an.6
Georg Christoph Lichtenberg schrieb, dass sich in der Welt vom Wahrsagen gut leben lässt, während man durch Wahrheit sagen kaum einen Cent verdient.7 Und George Friedman lebt davon, dass er Abonnenten für 139 US Dollar jährlich die Zukunft prognostiziert.8 Nun muss Friedman trotzdem von irgendwoher sein Wissen requirieren, das er Lesern für bare Münze verkaufen kann, wobei die einfachste Möglichkeit Zeitungen und Bücher lesen ist. Laut Aussage der amerikanischen Monatszeitschrift „The Atlantic“ macht er genau das.9
Sofern man von der Richtigkeit dieser Behauptung ausgeht, beweist Friedmans Aussage, dass Amerikas Außenpolitik hauptsächlich eine russisch-deutsche Allianz verhindert, keine Schatten-CIA-Tätigkeit, sondern nur, dass er geopolitisch-geschichtlich belesen ist und diesbezüglich die Schriften von Alfred Thayer Mahen, Halford Mackinder und Karl Haushofer kennt.
Wer aber waren die drei Schriftsteller und was behaupteten sie?
Thayer Mayen, Mackinder und Haushofer
Alfred Thayer Mahen (1840-1914) war amerikanischer Admiral und vertrat die These, dass Seemächte strategische Vorteile gegenüber Landmächte besitzen, da die Geschichte der Seekriege gezeigt habe, dass „Weltmächte stets und immer auch Seemächte gewesen“ sind. Gleichzeitig spekulierte er in zwei zwischen den Jahren 1890 und 1900 veröffentlichten Schriften bezüglich der Frage, welche Wirksamkeit eine Seemacht gegenüber der eurasischen Landmasse besitzt.10
Der britische Geograf Halford Mackinder (1861-1947) stellte 1904 seine „heartland“ bzw. „Kernland“-These „eines geradezu naturgesetzlich strukturierten und überhistorisch beständigen Gegensatzes zwischen ozeanischen und kontinentalen Mächten“ auf.11 Laut dieser habe die vom Meer und den Seemächten her unzulängliche eurasische Landmasse die Bedeutung eines global dominierenden Machtraumes, sodass wer Eurasien kontrolliert quasi die Welt beherrscht.12 Mackinders genauer Wortlaut zur alles beherrschenden Kontinentalmacht lautete:
„Derjenige, der Osteuropa regiert, kommandiert das Herzland. Derjenige, der das Herzland kommandiert, beherrscht die [größte zusammenhängende] Weltinsel. Derjenige, der die Weltinsel beherrscht, kommandiert die Welt.“13
Halford Mackinder nahm auf britischer Seite 1919 an den Versailler Vertragsverhandlungen teil. Daher kann man davon ausgehen, dass seine geostrategischen Grundannahmen bezüglich globaler Konstituierungs- und Verhinderungsstrategien auf politischer Ebene durchaus ernst genommen wurden, als er in Paris vor der Gefahr einer „kontinental bestimmten deutsch-russischen Annäherung für die maritimen Mächte“ warnte.14
Der deutsche Generalmajor und Professor Karl Haushofer griff wiederum Thayer Mahens und Mackinders Gedankengänge auf und nahm deshalb die angelsächsischen Länder USA und Großbritannien als Seeräuberstaaten wahr, die durch Handel „Dollarimperialismus“ fabrizieren und deshalb im ständigen Kampf gegen das sich erneuernde Kerneuropa stünden.
'Ihr Mittel der Unterwerfung war von jeher die wirtschaftliche Durchdringung in Gestalt des volksneutralen und grenzüberwindenden „Konzerns“; bei sich ihnen in den Weg stellenden Erschwernissen greifen sie hilfsweise zu Formen der politischen Verschwörung und des Krieges. So ist es das „Schwindelgewerbe des angelsächsischen Plutokraten- und Groß-Kapitalistenringes, dem wir - zusammen mit dem Großfürstenring - im Grunde doch alles Elend des europäischen Krieges zu verdanken haben.'15
Hierbei galten die Engländer für Haushofer noch als akzeptabel hassenswert, während er die USA als
'falsches, gefräßiges, scheinheiliges, schamloses Raubtier' denunzierte, 'das mit jeder Miene heuchelt und in Wirklichkeit bloß nach Fraß für seinen unersättlichen, dollarlüsternen Bauch umherschnappt, wie ein hübscher Alligator.'16
Karl Haushofer ging davon aus, dass sich Frankreich und Italien den Angelsachsen unterworfen hätten und sich Deutschland nur zusammen mit Japan gegenseitig Schutz vor den USA geben könnten. Dazwischen sollte Russland als Teil eines gemeinsamen Kontinentalblocks gegen Amerika stehen.17 Denn zur Widerstandsfähigkeit Mitteleuropas bedürfe es der
„'verdichteten Industrieräume (des Westens) mit den Rohstoffüberschüssen des […] Ostens'. […] Ausgehend von als natürlich zu bestimmenden Großräumen wurde die diesem Prinzip folgende Geopolitik zu einer „Art Grundbuch des Planeten" , demzufolge die Welt neu und nach als natürlich angesehenen Kriterien auch endlich gerecht zu verteilen sei.“18
Dass Japan von Haushofer trotz seiner Insellage als Kontinentalmacht gezählt wurde, liegt an deren Geschichte, die seit dem Beginn der Tokugawa-Periode im Jahr 1600 bis zur Meji-Restauration 1868 zentralistisch und isolationistisch geprägt war.19 Haushofers japanisch-germanische Bündnisvorstellung sollte in der gemeinsamen militärischen Durchführung ökonomischer Raubzüge liegen.
Fazit
Der russische Geostratege Aleksander Dugin griff dieses Konzept in den 1990er Jahren ebenfalls auf, als er von Amerikas Kampf gegen russisch-deutsche Bündnisse sprach. Im Gegensatz zu den „Friedman-Experten“ wusste allerdings Dugin-Kennerin Marlène Laruelle zu berichten, dass sein Wissen nicht auf Geheimdienstinformationen, sondern auf geopolitischen Gedankenspielen aus dem späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert basiert.20
Damit sollte hinreichend bewiesen sein, dass George Friedmans Aussage in Bezug auf Amerikas Furcht vor einer deutsch-russischen Allianz für dessen ausgeprägte Belesenheit und gleichzeitig gegen die Belesenheit seiner Kritiker spricht, die ihn auf Grundlage von Halbwissen und Nichtwissen dämonisieren. Georg Christoph Lichtenberg schrieb hierzu passend:
„Eine seltsamere Ware als Bücher, gibt es wohl schwerlich in der Welt. Von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von Leuten, die sie nicht verstehen; und nun gar geschrieben von Leuten, die sie nicht verstehen.“21
Der Autor ist Consulting Analyst für Kommunikation, Sicherheit und Strategie. Von STRATFOR und George Friedman versteht er etwas.
Fussnoten
1 Vgl. Friedman 2015a: Min. 91:09:45-01:11:40
2 Vgl. hierzu Maier 2916; vgl. hierzu Janich 2015
3 Vgl. Lichtenberg 2016: Beobachtungen über den Menschen, Abs. 59
4 Siehe Leonhardt 2017
5 Vgl. hierzu Nietzsche 1993a: 6f. bzw. Vorrede, Abs. 4
6 Vgl. Lichtenberg 2013: Location 13 bzw. A2; siehe hierzu Nietzsche 1993c: 501 bzw. Drittes Buch, Abs. 265
7 Vgl. Lichtenberg 2016: Beobachtungen über den Menschen, Abs. 58
8 Vgl. Pope 2015
9 Vgl. hierzu Fisher 2012
10 Vgl. Baumann 2005: 15
11 Vgl. Diner 1984: 13; vgl. hierzu Spang 1999: 8
12 Vgl. Baumann 2005: 16
13 Eigene Übersetzung. Der Originaltext lautet: „Who rules eastern Europe commands the Heartland. Who rules the Heartland commands the World-Island. Who rules the World-Island commands the World“ (vgl. Spang 1999: 8).
14 Vgl. Diner 1984: 13
15 Vgl. Diner 1984: 14
16 Vgl. Diner 1984: 11f.
17 Vgl. Diner 1984: 12
18 Vgl. Diner 1984: 23
19 Vgl. Reischauer 1981: xi
20 Vgl. Laruelle 2006: 7
21 Vgl. Lichtenberg 2016: Zur Psychologie der Schreibenden, Abs. 120
Literaturverzeichnis
Baumann, Wolfgang (2005): Geopolitik - ein zeitgemäßer Beitrag zum gesamtstaatlichen Führungsverfahren? In: Wolfgang Schober (Hg.): Vielfalt in Uniform. Wien: Landesverteidigungsakad. Inst. für Strategie und Sicherheitspolitik (Schriftenreihe der Landesverteidigungsakademie, 2005,1), S. 7��61. Online verfügbar unter http://www.bundesheer.at/pdf_pool/publikationen/09_vu1_01_gbf.pdf, zuletzt geprüft am 24.10.2016.
Diner, Dan (1984): "Grundbuch des Planeten". Zur Geopolitik Karl Haushofers. In: Vierteljahreszeitschrift für Zeitgeschichte 32 (1), S. 1–28.
Fisher, Max (2012): Stratfor Is a Joke and So Is Wikileaks for Taking It Seriously. In: The Atlantic Monthly, 27.02.2012. Online verfügbar unter http://www.theatlantic.com/international/archive/2012/02/stratfor-is-a-joke-and-so-is-wikileaks-for-taking-it-seriously/253681/, zuletzt geprüft am 09.10.2016.
Friedman, George (2015a): Europe: Destined for Conflict? George Friedman, Founder and Chairman, Stratfor. The Chicago Council on Global Affairs. Chicago, 15.03.2015. Online verfügbar unter https://www.thechicagocouncil.org/event/europe-destined-conflict, zuletzt geprüft am 24.10.2016.
Janich, Oliver (2015): Chef der »Schatten-CIA« legt die Teile-und-Herrsche-Strategie des US-Imperiums offen. In: Kopp Online, 15.03.2015. Online verfügbar unter http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/oliver-janich/chef-der-schatten-cia-legt-die-teile-und-herrsche-strategie-des-us-imperiums-offen.html, zuletzt geprüft am 24.10.206.
Laruelle, Marlène (2006): Aleksandr Dugin. A Russian Version of the European Radical Right? Unter Mitarbeit von Mischa Gabowitsch. Washington DC (Kennan Occasional Papers, 294).
Leonhardt, Walter (2017): Das geheime STRATFOR-Geheimnis. Greifswald. Online verfügbar unter https://www.academia.edu/29119669/Das_geheime_STRATFOR_Geheimnis, zuletzt geprüft am 01.11.2016.
Lichtenberg, Georg Christoph (2013): APHORISMEN. [S.l.]: Tredition Classics, Kindle Edition.
Lichtenberg, Georg Christoph (2016): Essays und Aphorismen über Philosophie und die Naturgeschichte der Seele, Gelehrte und Schriftsteller, Theater und Politik. In: Egon Friedell und Georg Christoph Lichtenberg (Hg.): Lichtenberg. Ein verkleinertes Bild seines Gedankenlebens Essays und Aphorismen über Philosophie und die Naturgeschichte der Seele, Gelehrte und Schriftsteller, Theater und Politik. Kindle-Edition. Hamburg: Verlag Projekt Gutenberg-De.
Maier, Marco (2016): USA, Deutschland, Russland und der nötige Befreiungskrieg. In: Contra Magazin, 25.05.2016. Online verfügbar unter https://www.contra-magazin.com/2016/05/usa-deutschland-russland-und-der-noetige-befreiungskrieg/, zuletzt geprüft am 24.10.206.
Nietzsche, Friedrich (1993a): Zur Genealogie der Moral. In: Friedrich Nietzsche und Jost Perfahl (Hg.): Das Hauptwerk, IV. 4 Bände. München: Nymphenburger, S. 3–176.
Nietzsche, Friedrich (1993c): Die fröhliche Wissenschaft. In: Friedrich Nietzsche und Jost Perfahl (Hg.): Das Hauptwerk, II. 4 Bände. München: Nymphenburger, S. 325–642.
Reischauer, Edwin Oldfather (1995, ©1981): Foreword. In: Eiji Yoshikawa und Charles S. Terry (Hg.): Musashi. [New] ed. Tokyo, New York: Kodansha International, S. xi – xii.
Spang, Christian W. (1999): Karl Haushofer und Japan. Der Einfluss der Kontinentalblockidee auf die Japanpolitik des 'Dritten Reiches'. 11. Deutschsprachiger Japanologentag. Trier, 15.09.1999. Online verfügbar unter https://www.academia.edu/238420/Karl_Haushofer_und_Japan._Der_Einfluss_der_Kontinentalblocktheorie_auf_die_Japanpolitik_des_Dritten_Reiches, zuletzt geprüft am 23.10.2016.
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Les Brigandes – What the Fuck
Vom brandneuen Album der Banditinnen. Da es sich direkt an England richtet, ist dieses Lied die erste Aufnahme in englischer Sprache. (Wenn man jetzt mal von den „alten“ Cover-Sachen als Les Ultra Sixties – vor der Politisierung der Band – absieht.) Übrigens auch das erste Lied, bei dem Anne die Lead-Stimme singt. Macht sie gut.
Bin dermaßen begeistert von der Truppe – wie man vielleicht merkt.
Tja, auf die erstaunliche Dekadenz Englands konnten wir uns schon im k2 keinen rechten Reim machen. Von der von uns neidvoll bewunderten Ersten Macht Europas um 1900 zum Dackelschwänzchen der USA und zum Vorreiter der „politischen Korrektheit“ unserer Tage.
(Na, aber einen Jack the Ripper bringen diese Insel-Inzucht-Schwulis doch gar nicht mehr zustande. ;-) )
Es lebe Spanien. Es lebe Frankreich. Es lebe Deutschland. Es lebe Rußland. Es lebe Eurasien!
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Globalisierungsgeschichte als Imperiengeschichte
John Darwins Konzeption der Globalisierung als Zustand haben wir schon kennengelernt, aber Darwin wäre kein Historiker, wenn er diesem globalisierten Zustand nicht eine Geschichte verleihen wollte. Seine Globalisierungsgeschichte kommt im Gewand der Imperiengeschichte daher und, wie im Laufe seiner Darstellung deutlich wird, orientiert sich stark an der Geschichte des British Empire. Darwin arbeitet sich in mehrfacher Hinsicht an modernisierungstheoretisch inspirierten Geschichtsentwürfen ab. Zunächst geht es ihm darum zu zeigen, dass es sich um eine lange, verschlungene und oft gewaltsame Geschichte handele, die von plötzlichen, unvorhersehbaren glücklichen oder unglücklichen Wendungen gezeichnet sei. Der Modernisierungstheorie mit ihrem linearen oder gar teleologischen Geschichtsentwurf erteilt er damit genauso eine Absage, wie er sich auch gegen eine Reduktion der Globalisierung auf das Entstehen eines freien Marktes, auf die Geschichte des Kapitalismus oder auf den Aufstieg des Westens wendet. Wertvoll ist die Erkenntnis, wie beschränkt und, historisch gesehen, jung die Macht von Nationalstaaten ist. Die Tatsache, wie stark Globalisierung von Wanderungsbewegungen und Diasporen geprägt ist, und die Durchlässigkeit von Grenzen treten dagegen in den Vordergrund. Indem er auf die Verbundenheit („connectedness”) des frühneuzeitlichen Europas und Asiens abhebt, lässt er die Geschichte der europäischen Expansion in einem neuen Licht erscheinen.
Europas welthistorische Bedeutung wird damit zugleich relativiert. Das Gravitationszentrum der modernen Weltgeschichte, so seine Hauptthese, habe in Eurasien gelegen. Die „eurasische Revolution” habe die Welt zwischen 1750 und 1830 so verändert, dass die nun von Europa dominierten Imperien des 19. Jahrhunderts hätten entstehen können. Unter der „eurasischen Revolution” fasst Darwin das Ineinanderwirken geopolitischen, ökonomischen und kulturellen Wandels. Hier entfaltet er ein für die Globalisierung grundlegendes historisches Argument, das Kenneth Pomeranz in die Debatte eingebracht hat: Das geopolitische Gleichgewicht der Kräfte habe sich erst um 1800 zugunsten Europas verschoben. Erst dann habe die ökonomische Vorherrschaft, die „Great Divergence” begonnen, mit der sich der Lebensstandard in Europa im Vergleich zu Asien dramatisch erhöhte.[26] Geopolitische und ökonomische Revolution hatten jedoch nur aufgrund einer dritten Umkehr wirksam werden können, die auf der kulturellen Ebene stattgefunden habe: Das neu entstehende Selbstverständnis einer überlegenen europäischen Zivilisation habe wesentlich zum neuen Ungleichgewicht beigetragen, so Darwin. Knapp einhundert Jahre nach einer weiteren Expansionswelle des „Greater Europe” (inklusive Nordamerika) ab den 1880er-Jahren habe sich dann der „knowledge gap” zwischen den Europäern und der „non-Western world” so sehr verbreitert, dass sich deren Überlegenheit bis hin zum Zweiten Weltkrieg verfestigte.
Was Darwins Erzählung auszeichnet, ist der Versuch, mit den Grenzen der Imperien immer auch die Geschichte der Globalisierung in ihre Grenzen zu verweisen. Eine genauere Betrachtung Asiens zeige zum Beispiel, dass das 19. Jahrhundert eine Geschichte der ��Asian persistance and not of Asian defeat”[27] gewesen sei. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts habe ein neuerliches geopolitisches Erdbeben die Welt grundlegend verändert: Nach der „Great Divergence” im 19. Jahrhundert, nach dem unvergleichlichen Aufstieg der USA in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht im 20. Jahrhundert und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der wirtschaftlichen Öffnung Chinas sei erstmalig eine große „globale Konvergenz” entstanden. Darwin kommt damit bei seinem Ausgangspunkt der globalisierten Gegenwart an. In einem Satz lässt sich Darwins historische Diagnose folgendermaßen zusammenfassen: Die Geschichte der Globalisierung ist ein nicht-linearer, von Kontingenzen und Widerstand geprägter, von Eurasien vorangetriebener Prozess, der einen globalen Markt, globale Medien, weltweite Interaktion und Verbindungen sowie eine Wiederkehr Asiens als globalem Player entstehen ließ.
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US-Think-Tank-Chef George Friedman: Drei Gründe, warum Deutschland untergehen wird
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/us-think-tank-chef-george-friedman-drei-gruende-warum-deutschland-untergehen-wird/
US-Think-Tank-Chef George Friedman: Drei Gründe, warum Deutschland untergehen wird
Gelesen: 1.825
Von Michael Mannheimer, 29.4.2018
Mit seinen Äußerungen sorgte im Jahr 2015 für weltweite Aufregung. Auf dem jährlich stattfindenden »Chicago Council on Global Affairs« sagte der Politologe und Gründer des einflussreichen und regierungsnahen US-Think-Tanks »Stratfor«, dass das einzige geopolitische Ziel der USA in den letzten 100 Jahren, primär darin bestand, zwischen Deutschland und Russland Zusammenschlüsse, Kooperationen und sonstige freundschaftliche Verhältnisse auf allen übrigen Ebenen, zu verhindern.
Auch 2016 referierte der Stratfor-Chef wieder in Chicago und sprach über die Strategie der USA in Syrien und die prekäre Lage in die sich Deutschland, dank Angela Merkel (CDU), hinein manövriert hat. Laut Friedman sitzt Deutschland auf einem gigantischen Vulkan, der jeden Tag in die Luft zu fliegen droht.
George Friedman (* 1. Februar 1949 in Budapest) ist ein US-amerikanischer Geostratege- und Sicherheitsexperte, Politologe und Publizist.
Er gründete 1996 das private Beratungsinstitut Stratfor, 2015 die Firma Geopolitical Futures. Beide Firmen erstellen unter anderem geopolitische Prognosen, deren Einfluss auf die außenpolitische Orientierung der USA umstritten ist.
Im Januar 2016 malte Friedman ein düsteres Bild, in dem Deutschland in einem dreifachen Strudel gefangen sei:
Die größte Bedrohung für die USA, so Friedman, wäre ein Bündnis zwischen Deutschland und Russland
„Also, das primäre Interesse der Vereinigten Staaten durch das letzte Jahrhundert hindurch – also im Ersten, Zweiten und im Kalten Krieg – sind die Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland gewesen, denn vereinigt wären diese beiden die einzige Macht, die uns bedrohen könnte – und daher sicherzustellen, dass das nicht passiert.“ [Video: Friedman about Stratfor: Intelligence vs. Journalism.]
Die folgende Rede Friedmans skizziert die politische Weltenlage – und zeigt, dass nahezu sämtliche Konflikte von der einzig verblieben Supermacht, den USA, inszeniert und in Gang gehalten werden.
Und dass Europa, besonders Deutschland, dabei der Hauptverlierer sein wird.
Man muss nicht mit allem einig sein, was Friedman sagt. besonders skeptisch bin ich bei seiner Vorhersage des Zusammenbruchs Russlands. Ich glaube nicht, dass Russland zusammenbrechen wird wie damals die UDSSR. Doch Friedman ist davon überzeugt.
Auch der Zusammenbruch Deutschland ist, wenngleich ungleich wahrscheinlicher als jener Russlands, noch nicht ausgemacht.
Es kann praktisch jeden Tag ein Volksaufstand oder ein Militärputsch in Europa entstehen. Egal in welchen EU-Land dies geschieht: Es wird eine Kettenreaktion nach sich ziehen, die die gesamte verrottete EU-Blase in Stunden wird platzen lassen.
Deutschland wird überleben, wenn die neo-bolschewistische Politiker- und Journalistenkaste aus dem Land gejagt werden solle – und die EU als Zentralorgan eines bolschewistischen Modells zerschlagen wurde.
Prädikat der folgenden Rede: Absolut sehens-/lesenswert!
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Videodauer: 10:19 Minuten, Quelle
Als ich im letzten Jahr hier war, habe ich die europäische Krise besprochen. Diese Krise hat sich inzwischen verschärft und ist begleitet von einer Krise der gesamten eurasischen Landmasse.
Wenn ich sage Eurasia – dann meine ich: Europa und Asien. Vom Atlantik bis zum Pazifik, vom antarktischen Ozean bis zum indischen Ozean.
Und Eurasien hat es nicht verdient, dass jede noch so unbedeutende Region Eurasiens mit Ausnahme Indiens, sich in einer solche bedeutenden Krise befindet.
Und wir haben seit dem Zweiten Weltkrieg keine Krise wie diese gesehen.
Das bedeutet nicht, dass ich behaupten würde, dass wir bald einen Krieg haben wird oder sowas.
Ich sage nur, das gesamte Bild verkündet Unheil. Die Krise ist noch nicht sehr tiefgreifend, im Sinn von unumkehrbar. Aber sie ist breit angelegt.
Wir müssen verstehen, warum die Dinge diesen Lauf genommen haben: Weil die Welt heute eine interessante Gestalt angenommen hat.
Eurasien befindet sich jetzt im Chaos – oder nah dran.
Die Krise ist eindeutig in Europa, in Russland, in China, in Zentralasien, im Nahen Osten.
Während es in Nordamerika im in der restlichen westlichen Welt relativ stabil bleibt. Stabil, nicht vollkommen stabil.
Aber ein großer Kontrast, ein großer Unterschied, der sich in der Welt herausbildet, ist die massive Unterscheidung in der Verhaltensweise zwischen diesen beiden zwei Hemisphären, einschließlich Lateinamerika.
Und der massive Unterschied besonders zwischen Nordamerika, NAFTA, und den verschiedenen Handelszonen und Allianzen (BRICS, EU), in der östlichen Hemisphäre.
Dies ist eine Situation, die nicht einfach so auftritt und nach 3 Jahren wieder verschwinden wird.
Es ist eine fundamentale Verschiebung, die auch verständlich und voraussehbar war, und die wirklich in eine neue Phase der menschlichen Geschichte hineinführt.
Was ich versuche, hier darzustellen.
Im Mittleren Osten sehen wir gerade den Kollaps ganzer Staaten, die früher von Europa (den Briten) erfunden und gegründet wurden:
Syrien war so eine Erfindung,
Libanon war eine Erfindung,
Jordanien war eine Erfindung,
Israel war eine Erfindung,
der Irak war eine Erfindung (der Briten).
Sie alle hatten ihren Urheber, aber viele von ihnen, besonders Syrien und der Irak, bestehen heute nicht mehr.
Sie bestehen nicht mehr, weil die Vereinigten Staaten an einem bestimmten Zeitpunkt entscheiden haben, dass sie die Verantwortung für diese Staaten nicht mehr übernehmen wollen – wie es die Briten für die Zukunft dieser Region früher gesorgt haben.
Diese Entscheidung der USA ist nicht unbedingt eine dumme Entscheidung, aber eine mit Folgen.
In Bezug auf den Iran – er ist jetzt in einem ganz anderen Spiel als früher – haben die USA im wesentlichen ihre Hände vom Ruder genommen.
Aber es gibt vier große Mächte in der Region, die nicht ohne Kontrolle bleiben können:
Israel,
die Türkei,
der Iran,
Saudi-Arabien.
Bei Saudi-Arabien ist es ein Fragezeichen – aber lasst uns sagen, dass es vier Mächte sind.
Die US-Strategie dabei ist, keine von diesen vier Mächten besonders freundlich zu behandeln – und mit keiner von ihnen besonders feindlich umzugehen.
Nach dieser Strategie nähern sich die USA dem Iran etwas an und entfernen sich ein bisschen von Israel, und machen dabei Geschäfte mit den Türken.
Das nennt man: „Lernen, was die antiken Römer taten“, was die Briten früher als Emire taten:
Die Balance zwischen den Mächten aufrechtzuerhalten.
Man schickt keine Truppen: Die Briten haben nie Truppen in großer zahl nach Indien gesandt: die Briten haben lokale Splittergruppen gegeneinander ausgespielt und lokale Kräfte benutzt.
Und genau das sehen wir heute im nahen Osten und am Beispiel des IS.
Derzeit ist die Türkei ein Problem für den Iran. Und genau das wollen die USA.
Das Problem der USA dabei ist, sicherzustellen, dass die Türkei aggressiver wird. Das Problem der Türken dabei ist: „Bitte ziehen sie mich nicht in ihr Spiel hinein.“
Die US-Lösung darauf lautet: „Komm zu mir, Kleines!“
Wen wir uns also die Situation anschauen, in der sich der Iran befindet, ist sie total anders als die von Indien der Briten früher. Wir sehen ein Indien (=Iran), das in das Regionalsystem hineingezogen wird, indem es genau das bekommt, was es will: Die Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran.
Irans größter Vorteil war bis jetzt, dass die Sanktionen den Iran in der Region außerhalb des Spiels hielten. jetzt hat der Iran keine Wahl: Er muss sich am Spiel im Irak beteiligen.
Das Geschehen im Irak betrifft den Iran grundlegend. Deshalb tut der Iran genau das, was die USA von ihm erwarten.
Auch die Russen tun das, was die Amerikaner wollen: Die USA wollen nicht, dass Assad jetzt fällt. Später- ja . Früher – ja. Aber jetzt nicht – und zwar wegen dem IS.
Die USA konnten Assad aus politischen Gründen nicht retten, aus innen – und außenpolitischen Gründen.
Die Russen gehen in den Syrienkonflikt hinein, sie retten Assad, sie lassen die Frage von IS für die USA offen, so dass die USA sich im die IS-Frage in einer Weise kümmern können, wie sie wollen.
Und das tun die USA sehr brillant: Und ich weiß, wir werden nicht für besonders klug gehalten: aber das kriegen wir unbeabsichtigt hin.
Was die USA also brillant tun ist, die anderen Spieler zu zwingen, das zu tun, was die USA wollen – weil wir eine grundsätzliche Lektion gelernt haben:
Man erhält keine globale Macht aufrecht, indem man ständig viele Truppen in ein Gebiet schickt – weil man damit sehr schnell überfordert ist.
Wir müssen lernen, das Gleichgewicht der Kräfte in einer Region aufrechtzuerhalten: Und genau das haben die USA gelernt.
Und das wichtige dabei ist – ich weiß nicht, ob es Obama bewusst tut oder nicht: Die USA werden in Konflikte hineingezogen, weil sie es tun müssen. Weil se keine andere Option haben.
Obama hat nicht die Option, dorthin keine Truppen zu schicken.
Daher muss der Iran in Bezug auf das neue amerikanische Spiel verstanden werden.
Darüber hinaus darf die Finanzpolitik jedes einzelnen EU-Landes in dessen Hand verbleiben, während eine europäische Zentralbank die Geldpolitik kontrolliert. Also gibt es keine Zusammenarbeit zwischen diesen neiden Kräften.
Und ein so überwältigend starkes Land wie Deutschland ist in der Lage, die EU-weiten Regulierungen in Brüssel und das Verhalten der europäischen Zentralbank zu bestimmen.
Das wird gemacht, nicht weil es eine Verschwörung ist, sondern weil man, wenn man die deutsche Wirtschaft nicht EU-weit unterstützt, die EU zusammenbrechen wird.
Es gibt kein „Europa“, es existiert kein Ding namens „Europa“ – außer einem geografischen Ausdruck.
Die Arbeitslosenquote südlich der Alpen ist höher als 20-25 Prozent – dies ist dieselbe Arbeitslosenquote, die die USA während der „Großen Depression“ in der 1930-er Jahren hatten.
Dagegen ist die Arbeitslosenquote in Deutschland 4,5 Prozent.
Die Harmonisierung dieser unterschiedlichen Ökonomien in der EU ist nicht möglich.
Und deshalb sind die EU-Länder nicht fähig, bei jedem Problem angemessen zu handeln.
Deutschland exportiert 47 Prozent seiner Wirtschaftsleistung /BIP – aufgerundet also 50 Prozent seiner gesamten Wirtschaftsleistung.
Was bedeutet, dass jedes Mal, wenn deutsche Exporte um 5 Prozent einbrechen, Deutschland 2,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung verliert.
Es verliert also2,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung/BIP.
Aber wenn Deutschland 15 Prozent seiner Exporte verliert, bricht seine Wirtschaftsleistung um 7,5 Prozent ein.
Deutschland ist eine mächtige Exportmacht. Das hat dieses Land selbst aufgebaut. Und deutsche Waren werden vor allem in der europäischen Freihandelszone nachgefragt und gekauft. Das aber geschieht derzeit nicht mehr in diesem Ausmaß.
Deutschlands komplette Wirtschaftsstruktur basiert darauf, weil der Absatz im deutschen Inland erst dann stark steigen wird, wenn zuvor der Absatz im Ausland gestiegen ist.
Auch andere Exportländer sind in der gleichen Situation – wie z.B südkorea. Aber Deutschland ist die viertgrößte Wirtschaftsmacht der Welt.
Das Verhältnis der Wirtschaftsgröße eines Landes zum ganzen globalen Wirtschaftssystem ist bedeutend. Besonders in einer Welt, in welcher eine Exportkrise ausgebrochen ist.
Es exportiert mehr als China oder jedes andere Land der Welt.. Deutschland ist DIE globale Exportmacht.
Ich glaube, dass die Russen immer aggressiver werden. Und ich glaube, dass Russland denselben Weg gehen wird wie die zerfallene UDSSR – und zwar aus denselben gründen:
Hohe Verteidigungkosten
niedriger Ölpreis
Das hat die UDSSR zu Fall gebracht, und das wird, so glaube ich, auch Russland zu Fall bringen.
Als die UDSSR zusammenbrach, wurden alle Kernwaffen der UDSSR auf US-Anweisung naxch Russland überführt.
So dass z.B, Kasachstan über kein Atomwaffen verfügen würde, was, wie wir alle glauben, eine sehr gute Idee war.
Wenn jetzt Russland zusammenbricht, was soll mit seinen Atomwaffen geschehen?
Das furchteinflößende Ding im Zusammenhang mit Russland besteht darin, dass Russland eine Atommacht ist. Und wenn Russland zerfällt, muss man seine Atomwaffen entsorgen.
Aber man kann diesbezüglich nichts unternehmen: Was soll man denn tun?
***
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Seit Jahren arbeite ich meist unentgeltlich an der Aufklärung über die Islamisierung unseres Landes und Europas. Für meine Vorträge bei Parteien nehme ich prinzipiell kein Honorar: niemand soll mir nachsagen, dass ich im Dienste einer Partei stehe. Ich bin radikal unabhängig und nicht parteigebunden. Doch das hat seinen Preis: meine finanziellen Reserven sind nun aufgebraucht. Ich bin daher für jeden Betrag, ob klein oder größer, dankbar, den Sie spenden. Sie unterstützen damit meine Arbeit an der Aufklärung über die Islamisierung und meinen Kampf gegen das politische Establishment unseres Landes.
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Das Standardwerk zur Wirtschaftsgeschichte Kaum eine Frage ist umstrittener und stärker mit Ideologie befrachtet als die, warum manche Länder wirtschaftlich äußerst erfolgreich sind, während andere unfähig scheinen, aus ihrer Armut herauszufinden. Liegt es am Klima? An der Kultur? An der Politik?
In seiner umfassenden Geschichte über die Weltwirtschaft der letzten sechshundert Jahre entwickelt David Landes Antworten auf diese Fragen und bietet zugleich ein Standardwerk zur Geschichte der Weltwirtschaft.
Warum betreiben wir Menschen Sex hauptsächlich zum Vergnügen statt zur Fortpflanzung und Erhaltung der Art? Und läuft das nicht der Evolution zuwider? Warum Sex mit Frauen, die schwanger oder jenseits der Menopause sind? Sex könnte doch energiesparend auf die fruchtbaren Tage beschränkt werden. Mit Witz, Esprit und großem Sachverstand erläutert der mehrfach ausgezeichnete Evolutionsbiologe Jared Diamond, wie sich der Mensch in seinem Sexualverhalten von anderen Tieren unterscheidet – und dass genau darin der Schlüssel zu seinem evolutionären Erfolg liegt. Arm und Reich – Die Schicksale menschlicher Gesellschaften ist der Titel eines Sachbuchs des US-amerikanischen Autors Jared Diamond, das 1998 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde. Veröffentlicht: 1997 Darum geht es: Das Sachbuch behandelt die geographischen Gegebenheiten und Einflüsse auf die globale kulturelle Entwicklung. Wie haben sich die verschiedenen Klimazonen in Eurasien im Vergleich zu Amerika und Afrika auf die Industrialisierung ausgewirkt? Wie ist die ungleiche Verteilung von Arm und Reich zu Stande gekommen? Warum gelang es den Mächten in Europa, enorme Mengen an Kriegswaffen zu produzieren und soviel Macht zu erlangen? Diesen Fragen geht der Evolutionsbiologe und Autor Jared Diamond mit unerschütterlicher Hartnäckigkeit auf den Grund. Mit dem Buch gewann er 1998 den Pulitzer-Preis. Es gefällt mir, weil: „Das Thema und die Idee finde ich ausgesprochen interessant. Mir gefällt der Gedanke der Spurensuche, auf die sich der Autor mit diesem Sachbuch begibt. Wie konnte es zu der heutigen Wohlstandsverteilung kommen auf der Welt? Das finde ich total spannend. Da es aber ein komplexes Thema ist, werden die Hintergründe teilweise etwas zu ausführlich beschrieben. Es ist teilweise sehr langwierig, besonders am Anfang. Gerade bin ich aber am Schluss angekommen und habe nur noch einige Seiten zu lesen – total mitreissend! Es ist aber sicherlich nicht die typische Bade-Lektüre.“ Der Autor entwickelt in dem Werk die umfassende Theorie eines geographischen Determinismus. Ausgangspunkt dabei ist die Frage, warum menschliche Gesellschaften, die vor rund 13.000 Jahren allesamt als Jäger und Sammler lebten, sich seitdem höchst unterschiedlich entwickelt haben. Es wird dabei betont, dass es keinesfalls überlegene und untergeordnete Rassen gebe, sondern einzig unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich Geographie, Klima, Flora und Fauna der Erdteile die Entwicklungsunterschiede erklären. Die Entstehung von Ackerbau und Viehzucht in Mesopotamien war demnach möglich, weil in dieser damals gemäßigten Klimazone mit ausgeprägten Jahreszeiten eine Reihe von domestizierbaren Wildpflanzen wie Erbsen, Weizen und Gerste wuchsen, deren relativ große Früchte und Körner aufgrund der Überwinterungsfähigkeit der Spezies lange aufbewahrt werden konnten. Ähnlich günstige Voraussetzungen bestanden für die Domestizierung größerer Säugetiere, insbesondere für die von Rindern und Pferden, die neben ihrer Funktion als Milch- und Fleischlieferanten auch als Zug- und Transporttiere eingesetzt werden konnten. Dies ermöglichte die Erwirtschaftung eines Nahrungsmittelüberschusses, der wiederum einen Bevölkerungsanstieg, die Entstehung von Sesshaftigkeit, Handwerk, Innovationen und Technologien wie der Metallbearbeitung und arbeitsteiligen Gesellschaften ermöglichte. Das führte zur Entwicklung von Städten, was seinerseits komplexe politische Systeme, gesellschaftliche Hierarchien, Verwaltung und die Entwicklung der Schrift nach sich zog. Die größere Anzahl an Menschen, verbunden mit überlegener Waffentechnik und besserer Organisation führte zur Verdrängung oder Anpassung benachbarter Jäger- und Sammlergesellschaften. Die zusammenhängende Landmasse Eurasiens, mit ähnlichen Klimazonen und ohne größere, unumgehbare geographische Barrieren wie Wüsten und Gebirge ermöglichte eine rasche Ausdehnung dieser Errungenschaften sowohl in westlicher als auch in östlicher Richtung. Das Zusammenleben vieler Menschen und Tiere auf engem Raum wiederum ermöglichte das Entstehen von Seuchen wie Pocken, Pest und Tuberkulose, deren Erreger alle ursprünglich von Tieren auf den Menschen übertragen wurden. Diese Voraussetzungen waren in Jäger- und Sammlergesellschaften nicht gegeben. Über die Jahrtausende hinweg jedoch entwickelten sich bei den eurasischen Gesellschaften Resistenzen gegen diese Epidemien. Die fragmentierte Geographie Europas verhinderte, anders als in China, die Entstehung größerer Reiche und führte zu einer Konkurrenz, die wiederum die Entwicklung der Waffentechnik und politischer Systeme begünstigte.
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#KnowHow #Wissen Wo kommen #Deutsche, #Wessis, #Ossis, #Schwaben und andere #Europäer her? Detaillierte Erbgut-Analyse So zog der Mensch von Afrika aus in die Welt Aborigines in Mutitjulu in Northern Territory, Australien. "Out of Africa": Von Afrika aus eroberte Homo sapiens die Welt. Wann und auf welchen Wegen das geschah, haben mehrere Forscher untersucht. Einem Team zufolge sind alle heute lebenden Nicht-Afrikaner die Nachfahren einer einzigen Auswanderer-Population. Gleich drei Genetiker-Teams liefern Daten darüber, wie der moderne Mensch aus Afrika kommend die Welt eroberte. Ihre detaillierten Untersuchungen des Genoms von mehr als 280 unterschiedlichen Populationen geben neue Einblicke in die Wanderwege des Homo sapiens. Die Forscher präsentieren ihre Ergebnisse im Fachblatt "Nature". Nach der gegenwärtig am stärksten vertretenen Out-of-Africa-Hypothese breitete sich die Gattung Homo von Afrika aus über die Welt aus: Als Erstes gelangte demnach Homo erectus vor etwa 1,9 Millionen Jahren nach Asien und Europa. Vermutlich entwickelte sich aus ihm in Europa der Neandertaler, in Afrika der Homo sapiens. Dieser moderne Mensch verließ dann vor 60.000 bis 70.000 Jahren den afrikanischen Kontinent und zog über die Erde. Die anatomisch modernen Menschen vermischten sich zum Teil mit den einheimischen Menschenarten, die sie auf den Erdteilen antrafen, in Europa etwa mit dem Neandertaler. Letztlich aber starben die anderen Menschenarten innerhalb kurzer Zeit aus, so die gängige Hypothese. Alle heute lebenden Nicht-Afrikaner sind demnach die Nachfahren einer einzigen Auswanderer-Population. Neue Erkenntnisse zu Details der menschlichen Wanderungen Einer konkurrierenden Theorie zufolge verließen erste anatomisch moderne Menschen schon vor gut 120.000 Jahren Afrika und besiedelten Südostasien und den australasiatischen Raum. Eurasien wurde anschließend von einer zweiten Auswanderer-Gruppe über die Levante besiedelt. Welche der beiden Hypothesen die richtige ist, beantworten die vorgestellten Studien nicht, aber sie liefern neue Erkenntnisse zu einzelnen Details der menschlichen Wanderungen. Die Wissenschaftler um David Reich von der Harvard Medical School (Boston/US-Staat Massachusetts) sequenzierten das Genom von 300 Individuen aus 142 Populationen, vor allem solche, die in vorhergehenden Untersuchungen nicht ausreichend berücksichtigt worden waren. Indem sie anschließend die kleinen Abweichungen im Aufbau des Erbguts analysierten, erfuhren die Forscher etwas über die Herkunft und die Vorfahren der untersuchten Populationen. Warum? In den Populationen bilden sich unterschiedliche Muster heraus, die im Falle eines Umzugs in neue Lebensräume mitgenommen werden. Reich und seine Mitarbeiter vermuten nach ihrer Untersuchung, dass sich die Gruppe, auf die letztlich alle heute lebenden Menschen zurückzuführen sind, bereits vor 200.000 Jahren in Afrika aufzuspalten begann. Ein Teil verließ den afrikanischen Kontinent und spaltete sich dann in eine ost- und eine westeurasische Gruppe. Die osteurasischen besiedelten später den ostasiatischen und den australasiatischen Raum. Heutige Menschen in Australien und Papua Neuguinea wären dieser Theorie zufolge Nachfahren dieser Gruppe. Erbgut-Analyse von Aborigines und Papua Auch die Forscher um Eske Willerslev von der Universität Kopenhagen sind nach ihrer Analyse der Ansicht, dass es nur eine Auswanderung von Homo sapiens aus Afrika gegeben habe. Sie hatten das Erbgut von insgesamt 83 Aborigines und 25 Papua analysiert. Ihrer Studie zufolge trennte sich diese Gruppe von der der Europäer und Asiaten vor etwa 58.000 Jahren. Vor etwa 37.000 Jahren trennten sich dann die Entwicklungslinien der Aborigines und der Papua voneinander – lange vor der weiten räumlichen Trennung beider Populationen vor etwa 10.000 Jahren. Innerhalb des australischen Kontinents bildeten sich Subgruppen heraus, vermutlich, weil die entstehenden Wüsten natürliche Barrieren ausbildeten. "Die genetische Vielfalt unter den australischen Aborigines ist erstaunlich. Vielleicht weil der Kontinent schon so lange besiedelt ist, finden wir, dass sich Gruppen aus den südwestlichen Wüstengebieten Australiens genetisch stärker von Gruppen des nordöstlichen Australiens unterscheiden als zum Beispiel Amerikas Ureinwohner und Menschen aus Sibirien – und das auf einem Kontinent!", sagt Anna-Sapfo Malaspinas, ebenfalls von der Universität Kopenhagen. Im Erbgut fand das Team zudem Spuren von ausgestorbenen Menschengruppen, etwa den Denisova-Menschen sowie einer bislang unbekannten Gruppe. Mehrere Auswanderungswellen aus Afrika nicht ausgeschlossen Obwohl diese beiden Untersuchungen Belege für eine einzige Auswanderung von Homo sapiens aus Afrika finden, schließen die Forscher auch mehrere Auswanderungswellen aus Afrika nicht völlig aus. Hinweise darauf fand etwa ein Team um Luca Pagani vom Estonian Biocentre in Tartu (Estland). Diese Forscher zeigten, dass etwa zwei Prozent des Erbguts von Menschen aus Papua-Neuguinea Merkmale haben, die darauf hinweisen, dass ihre Vorfahren Afrika früher verlassen hatten als andere Eurasier. Die Modelle seien nicht so schwer miteinander zu vereinen, als es zunächst den Anschein hat, kommentieren Serena Tucci und Joshua Akey von der University of Washington die Artikel-Serie in "Nature". Mehrere Auswanderungswellen seien denkbar, solange die Menschen keine oder nur wenige Spuren im Erbgut der heutigen Nicht-Afrikaner hinterlassen haben. Dass Populationen mit Ausnahme ihrer Knochen scheinbar spurlos von der Erde verschwinden, sei im Laufe der menschlichen Geschichte mehrfach vorgekommen. Grenzen der Genetik nicht vergessen Trotz der interessanten Ergebnisse der Studien sei es grundsätzlich von entscheidender Bedeutung, die Grenzen der Genetik nicht zu vergessen. Daten aus der Archäologie, Anthropologie oder Sprachwissenschaft müssten hinzugezogen werden, um ein vollständiges Bild davon zu zeichnen, wie die frühen Menschen die Welt erkundeten und eroberten. Axel Timmermann und Tobias Friedrich von der University of Hawaii at Manoa (Honolulu/US-Staat Hawaii) zeigten in einer weiteren Studie, das Klimaveränderungen die Menschen womöglich aus Afrika getrieben haben. Demnach verursachten Veränderungen der Erdumlaufbahn in den vergangenen 125.000 Jahren Klimaschwankungen, die unter anderem die Höhe des Meeresspiegel veränderten, berichten sie ebenfalls in "Nature". http://ift.tt/2xqeSOv http://ift.tt/2yjDpUN
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Die russische Wirtschaft ist für Deutschland ein wichtiger Partner. Eine neue politische Eiszeit würde deutsche Unternehmen härter treffen als andere. Auch Verbraucher spüren es, wenn Russland am Gashahn dreht. Gehen die Abhängigkeiten noch weiter? Wichtigster Weizenlieferant der Welt, größter Exporteur von Erdgas, führender Produzent von Wodka: Russland hat im Welthandel einige Trümpfe im Ärmel. Geopolitisch pflegt der Nachfolgestaat der sowjetischen Supermacht das Bild von der Großmacht - und will auch als solche behandelt werden. Gesamtwirtschaftlich kommt das größte Flächenland der Erde diesem Anspruch nicht so nahe: Mit einem Bruttoinlandsprodukt von der Hälfte Großbritanniens reicht es 2020 lediglich zu Platz elf. Dennoch ist die russische Wirtschaft für Europa und vor allem Deutschland ein wichtiger Partner. Eine neue politische Eiszeit wie in Zeiten des Kalten Kriegs, die eine Spirale weiterer Sanktionen in Gang setzt, würde deutsche Unternehmen härter treffen als andere. Auch Verbraucher spüren es unmittelbar im Geldbeutel, wenn Russland politisch motiviert am Gashahn dreht - und die Energiepreise steigen. In der Rangfolge der Außenhandelspartner fand Russland sich im Jahr 2020 auf Platz 15 der deutschen Ausfuhren und Platz 14 der deutschen Einfuhren, wie der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft errechnet hat. Damit hat das Land - verglichen mit der Lage vor der letzten Sanktionsrunde - an Bedeutung verloren. 2014 verhängten die EU und USA Strafmaßnahmen als Reaktion auf die russische Besetzung von Teilen der Ukraine. Schon davor war der Handel laut dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) nicht sonderlich dynamisch, aber Russland lag 2013 noch auf Rang elf der Exportstatistik hinter Belgien (China nahm damals Platz fünf ein), und bei den Importen mit einem Anteil von 4,5 Prozent immerhin auf Rang sieben. Russland zieht Stärke hauptsächlich aus Rohstoffreichtum Der Wert der deutschen Exporte nach Russland schrumpfte im ersten Jahr der Coronapandemie laut dem Ostausschuss deutlich um 13 Prozent auf 23 Milliarden Euro: Ausfuhrgüter sind dabei vornehmlich Maschinen, chemische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile sowie Elektrotechnik. Die deutschen Importe aus Russland - Erdöl, Gas, Petrochemie und Metalle - sanken im Vergleich zum Vorjahr um ganze 30 Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro, was teilweise auf gesunkenen Energiepreise zurückzuführen war. Traditionell zieht Russland seine Stärke hauptsächlich aus dem Rohstoffreichtum. Als führender Lieferant von Erdöl und Erdgas ist er auch für Deutschland unverzichtbar - vor allem für Gas, das per Pipeline ins Land gepumpt wird. 1970 unterzeichneten die Bundesrepublik und die Sowjetunion das erste Erdgasabkommen. In einem Tauschgeschäft wurde sowjetisches Erdgas gegen Leitungsrohre aus dem Westen geliefert. Ostdeutsche Arbeiter schweißten sie in der Ukraine zusammen. Seit 1999 wird das Gas durch die Jamal-Europa-Pipeline (Kapazität: 33 Milliarden Kubikmeter) und durch das Ukraine-Leitungssystem (Kapazität: 120 Milliarden Kubikmeter) nach Deutschland und Europa geleitet. Die zwei Stränge der Nord Stream1-Pipeline können 55 Milliarden Kubikmeter Gas direkt aus Russland befördern. Umstritten bleibt die Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2. Heute nimmt Deutschland 16 Prozent der russischen Gasexporte ab, ein über die Jahre recht stabiler Anteil - und zusammen mit Italien und Frankreich knapp die Hälfte der auf Europa und Eurasien konzentrierten Lieferungen. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) nahm Deutschland im Jahr 2020 rund ein Drittel (56 Milliarden) der 168 Milliarden Kubikmeter Erdgas ab, die Russland nach Europa lieferte. Bei einem heimischen Konsum von 87 Milliarden Kubikmeter im selben Jahr ist das ein hoher Anteil. Die zweitwichtigste Erdgas-Bezugsquelle für Deutschland ist Norwegen, gefolgt von den Niederlanden. Abhängigkeiten bei Erdgas ist wechselseitig Gerade bei Gas ist eine kurzfristige Substitution nicht möglich. Anders bei Erdöl. Da ist die EU ebenfalls der größte Kunde Russlands (48 Prozent), wovon wiederum die größten Mengen auf Deutschland, die Niederlande und Polen entfallen. China bezieht mit 31 Prozent der russischen Exportmenge viel mehr Öl als Gas. Eine Situation, die Moskau mit einer gezielten Wachstumsstrategie bald ändern will. Außer bei Erdgasimporten, wo eine substanzielle deutsche Abhängigkeit besteht, spielt Russland somit weder bei den Exporten noch bei den Importen eine überragende Rolle. Zugleich weisen Energieexperten daraufhin, dass die Abhängigkeiten bei Erdgas wechselseitig sind - und zwar wegen der Leitungsgebundenheit durch das vorhandene Pipelinenetz. Auch Russland kann kurzfristig keine alternativen Exportmärkte erschließen, wenngleich es seit einigen Jahren intensiv daran arbeitet. 2019 ging die erste Gasröhre nach China in Betrieb. Laut IfW flossen 2012 lediglich 0,1 Prozent der russischen Fördermenge dorthin; 2020 waren es bereits fünf Prozent und elf Prozent für Gesamt-Asien. Die erste Gaspipeline "Power of Siberia" in die chinesische Provinz Heilongjiang soll bis 2025 ihre volle Kapazität erreichen und dort vor allem Kohle als Energiequelle ersetzen. Parallel ist eine weitere Röhre über die Mongolei in Planung. Neue Gasmärkte jenseits von Europa will Moskau auch durch den Ausbau seiner Flüssiggaskapazitäten erschließen. Laut IEA zielt die 2020 verabschiedete Energiestrategie Russlands bis 2035 auf etwa die gleiche Exportmenge Flüssiggas ab wie heute über Pipelines. Bedeutung des Russlandhandels für Deutschland Für Russlands Außenwirtschaft ist die Volksrepublik sowieso schon wichtigster Handelspartner und festigt diese Position zunehmend. Mit dem Reich der Mitte wickelte Russland 2020 mehr als 18 Prozent seines Außenhandels ab. Deutschland kommt als zweitwichtigster Handelspartner auf 7,4 Prozent. Darauf folgen die Niederlande, die als Umschlagplatz für Rohstoffe eine große Rolle spielen. Seine Einfuhren bezieht Russland fast zu einem Viertel aus China, aus Deutschland zu rund zehn Prozent - vor Verhängung der Sanktionen waren es noch zwölf Prozent. Bei den Exporten führen China (14,6 Prozent), Niederlande (7,4 Prozent), Großbritannien (6,9 Prozent) und Deutschland (5,5 Prozent) auf Platz vier. In den ersten neun Monaten 2021 stiegen Russlands Importe aus Deutschland laut Zollverwaltung um 22 Prozent, die Ausfuhren um 29 Prozent. Während Russland insgesamt seine Einfuhren von 2015 bis 2020 um über ein Viertel steigerte, sind die Exporte laut dem Wirtschaftsdienst GTAI leicht gesunken. Das lag am Einbruch bei Öl und Gas, deren Ausfuhrwert sich um ein Drittel verringerte. Mineralische Brennstoffe machten von dem gesamten Exportvolumen in Höhe von 337 Milliarden Dollar ganze 142 Milliarden Dollar aus. Die Frage nach Abhängigkeiten von Russland gewinnt immer dann an Relevanz, wenn über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland spekuliert wird - so wie jetzt angesichts der für die Ukraine bedrohlichen Situation an der Grenze zu Russland. So hielt das IfW die Bedeutung des Russlandhandels für Deutschland und die meisten EU-Staaten schon 2014 für begrenzt - mit der Ausnahme von Erdgas. Außerdem sei Russland auf die Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft ebenso angewiesen wie auf den Import technologieintensiver Güter aus dem Westen. Die russische Wirtschaft würde demnach unter härteren Sanktionen wesentlich stärker leiden als die westlichen Volkswirtschaften. Wie sehr ist das Geschäftsklima abgekühlt? Befürworter einer härteren Gangart gegenüber Russland argumentieren zudem, dass die Strafmaßnahmen von 2014 sowieso nur einen winzigen Teil der russischen Wirtschaft treffen. Das Potenzial für ein breiteres Instrumentarium im Finanz- und Technologiebereich und bei den Investitionen gilt als wesentlich größer. Direkt betroffen ist bislang ein eher enges Handelssegment: Bei Exportverboten sind es vor allem militärische Güter und Ausrüstungen für die Entwicklung von Offshore-, Fracking- oder Unterwasserfeldern in der Ölbranche, sowie alle Produkte von der Krim. Die von Moskau verhängten Gegensanktionen betreffen Importe bestimmter Lebensmittel. Rückblickend haben die Sanktionen nach einer Untersuchung von 2018 eher indirekt handelsdämpfend gewirkt: durch US-Finanzsanktionen gegen wichtige russische Finanzinstitute und Energieunternehmen, deren Liste im Lauf der Zeit zunahm. Demnach wurde das russische Bankensystem geschwächt, und die Unsicherheit darüber, welche Finanzbeziehungen überhaupt zulässig sind, erschwerte Finanzierungen für Exportgeschäfte mit Russland. Deutschland trage in dieser Entwicklung eine schwerere Last als andere, so das Fazit. Von 4 Milliarden Dollar monatlich verlorenem Handelsvolumen entfielen 1,8 Milliarden Dollar oder 45 Prozent auf Exporte sanktionierender Länder - und 55 Prozent auf Russland. Die EU erleide 92 Prozent des Schadens, mit einem deutschen Löwenanteil von 38 Prozent oder 667 Mio. Dollar Handelsverlust pro Monat. Ex-IfW-Chef Markus Felbermayr bezifferte die "sehr ungleich verteilten" Kosten von Sanktionen für Deutschland auf etwa 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung - in Frankreich sind es sehr viel weniger. Wie sehr das Geschäftsklima abgekühlt ist, lässt sich auch an Investitionen deutscher Unternehmen ablesen. Der Ostausschuss bedauert die zunehmende Kürzung von Investitionsprogrammen und unterstreicht die Bedeutung Russlands für die deutsche Energiewende. Schon 2019 waren laut Bundesbank die Netto-Direktinvestitionen in Russland auf rund 2,1 Milliarden Euro zurückgegangen - 36 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Grund für den Rückgang werden bürokratische Hindernisse, die Sanktionen von EU und USA und der Protektionismus genannt. Dieser Artikel ist zuerst bei Capital erschienen.
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.. Nun – lieber Leser – wissen Sie Bescheid über die Hintergründe der sonderbaren politischen Verwerfungen der Gegenwart, wissen, wieso es egal ist, wer hier regiert (oder in Russland, das allein aufgrund seiner Lage „Feind“ bleibt, auch wenn die Kommunisten fort sind), wissen, warum der Frieden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion dann doch ausgeblieben ist. Der neue Weltkrieg begann im Jahre 2001, „und wiederum haben radikale Kritiker argumentiert, dass das Weiße Haus das Attentat vom 11.September, den größten terroristischen Anschlag der Geschichte, aus geostrategischen Gründen manipuliert habe“. Ob dies so war, kann heute nicht abschließend beurteilt werden“. (Daniele Ganser in: Nato Geheimarmeen in Europa, Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung, 7.Auflage 2014, Seite 382).
Und wenn Sie wirklich vorhaben, etwas dagegen zu unternehmen dass Ihre Kinder und Enkel in Steppen Eurasiens Menschen töten und selbst getötet werden, sollten Sie daran denken, dass immer noch nicht klar ist, wie viele dieser Geheimarmeen es noch gibt. Vielleicht – gehört ihr Nachbar dazu. Auf jeden Fall werden entscheidende Stellen in den USA sofort mitbekommen, wenn Sie mit anderen Menschen über Pläne reden, die die Herrschaft des Imperiums in Frage stellen. Ach was – das wissen Sie ja: Kritiker werden schon heute verfolgt. Schauen Sie sich nur an, mit welchen hahnebüchenen Unterstellungen und gehaltslosen Übertreibungen die – stetig an Lesern verlierende – FAZ die „Söhne Mannheims“ angreift … letztlich wegen – bitte nicht lachen – „Antistaatlichkeit“ (siehe FAZ). Früher musste man für solche Bezeichnungen schon zur RAF gehören, heute reicht es, wenn man … auch nur verdeckt … die Macht des Imperiums herausfordert.
Und bevor jetzt jemand hier „Verschwörungstheorie!“ blökt, empfehle ich, Brzezinski selbst zu lesen. Der ist halt … Verschwörungspraktiker – neben Kissinger der einflussreichste in den USA.
Ich selbst übrigens … mag die USA. War ja gelegentlich mal da. Dort leben nette, freundliche, hilfsbereite Menschen. Aber … halt nicht nur. https://www.nachrichtenspiegel.de/2017/05/05/die-rolle-deutschlands-auf-dem-wege-der-weltherrschaft-der-usa-und-seine-jetzigen-und-kuenftigen-kriege/
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Die russische Wirtschaft ist für Deutschland ein wichtiger Partner. Eine neue politische Eiszeit würde deutsche Unternehmen härter treffen als andere. Auch Verbraucher spüren es, wenn Russland am Gashahn dreht. Gehen die Abhängigkeiten noch weiter? Wichtigster Weizenlieferant der Welt, größter Exporteur von Erdgas, führender Produzent von Wodka: Russland hat im Welthandel einige Trümpfe im Ärmel. Geopolitisch pflegt der Nachfolgestaat der sowjetischen Supermacht das Bild von der Großmacht - und will auch als solche behandelt werden. Gesamtwirtschaftlich kommt das größte Flächenland der Erde diesem Anspruch nicht so nahe: Mit einem Bruttoinlandsprodukt von der Hälfte Großbritanniens reicht es 2020 lediglich zu Platz elf. Dennoch ist die russische Wirtschaft für Europa und vor allem Deutschland ein wichtiger Partner. Eine neue politische Eiszeit wie in Zeiten des Kalten Kriegs, die eine Spirale weiterer Sanktionen in Gang setzt, würde deutsche Unternehmen härter treffen als andere. Auch Verbraucher spüren es unmittelbar im Geldbeutel, wenn Russland politisch motiviert am Gashahn dreht - und die Energiepreise steigen. In der Rangfolge der Außenhandelspartner fand Russland sich im Jahr 2020 auf Platz 15 der deutschen Ausfuhren und Platz 14 der deutschen Einfuhren, wie der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft errechnet hat. Damit hat das Land - verglichen mit der Lage vor der letzten Sanktionsrunde - an Bedeutung verloren. 2014 verhängten die EU und USA Strafmaßnahmen als Reaktion auf die russische Besetzung von Teilen der Ukraine. Schon davor war der Handel laut dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) nicht sonderlich dynamisch, aber Russland lag 2013 noch auf Rang elf der Exportstatistik hinter Belgien (China nahm damals Platz fünf ein), und bei den Importen mit einem Anteil von 4,5 Prozent immerhin auf Rang sieben. Russland zieht Stärke hauptsächlich aus Rohstoffreichtum Der Wert der deutschen Exporte nach Russland schrumpfte im ersten Jahr der Coronapandemie laut dem Ostausschuss deutlich um 13 Prozent auf 23 Milliarden Euro: Ausfuhrgüter sind dabei vornehmlich Maschinen, chemische Erzeugnisse, Kraftfahrzeuge und Kfz-Teile sowie Elektrotechnik. Die deutschen Importe aus Russland - Erdöl, Gas, Petrochemie und Metalle - sanken im Vergleich zum Vorjahr um ganze 30 Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro, was teilweise auf gesunkenen Energiepreise zurückzuführen war. Traditionell zieht Russland seine Stärke hauptsächlich aus dem Rohstoffreichtum. Als führender Lieferant von Erdöl und Erdgas ist er auch für Deutschland unverzichtbar - vor allem für Gas, das per Pipeline ins Land gepumpt wird. 1970 unterzeichneten die Bundesrepublik und die Sowjetunion das erste Erdgasabkommen. In einem Tauschgeschäft wurde sowjetisches Erdgas gegen Leitungsrohre aus dem Westen geliefert. Ostdeutsche Arbeiter schweißten sie in der Ukraine zusammen. Seit 1999 wird das Gas durch die Jamal-Europa-Pipeline (Kapazität: 33 Milliarden Kubikmeter) und durch das Ukraine-Leitungssystem (Kapazität: 120 Milliarden Kubikmeter) nach Deutschland und Europa geleitet. Die zwei Stränge der Nord Stream1-Pipeline können 55 Milliarden Kubikmeter Gas direkt aus Russland befördern. Umstritten bleibt die Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2. Heute nimmt Deutschland 16 Prozent der russischen Gasexporte ab, ein über die Jahre recht stabiler Anteil - und zusammen mit Italien und Frankreich knapp die Hälfte der auf Europa und Eurasien konzentrierten Lieferungen. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) nahm Deutschland im Jahr 2020 rund ein Drittel (56 Milliarden) der 168 Milliarden Kubikmeter Erdgas ab, die Russland nach Europa lieferte. Bei einem heimischen Konsum von 87 Milliarden Kubikmeter im selben Jahr ist das ein hoher Anteil. Die zweitwichtigste Erdgas-Bezugsquelle für Deutschland ist Norwegen, gefolgt von den Niederlanden. Abhängigkeiten bei Erdgas ist wechselseitig Gerade bei Gas ist eine kurzfristige Substitution nicht möglich. Anders bei Erdöl. Da ist die EU ebenfalls der größte Kunde Russlands (48 Prozent), wovon wiederum die größten Mengen auf Deutschland, die Niederlande und Polen entfallen. China bezieht mit 31 Prozent der russischen Exportmenge viel mehr Öl als Gas. Eine Situation, die Moskau mit einer gezielten Wachstumsstrategie bald ändern will. Außer bei Erdgasimporten, wo eine substanzielle deutsche Abhängigkeit besteht, spielt Russland somit weder bei den Exporten noch bei den Importen eine überragende Rolle. Zugleich weisen Energieexperten daraufhin, dass die Abhängigkeiten bei Erdgas wechselseitig sind - und zwar wegen der Leitungsgebundenheit durch das vorhandene Pipelinenetz. Auch Russland kann kurzfristig keine alternativen Exportmärkte erschließen, wenngleich es seit einigen Jahren intensiv daran arbeitet. 2019 ging die erste Gasröhre nach China in Betrieb. Laut IfW flossen 2012 lediglich 0,1 Prozent der russischen Fördermenge dorthin; 2020 waren es bereits fünf Prozent und elf Prozent für Gesamt-Asien. Die erste Gaspipeline "Power of Siberia" in die chinesische Provinz Heilongjiang soll bis 2025 ihre volle Kapazität erreichen und dort vor allem Kohle als Energiequelle ersetzen. Parallel ist eine weitere Röhre über die Mongolei in Planung. Neue Gasmärkte jenseits von Europa will Moskau auch durch den Ausbau seiner Flüssiggaskapazitäten erschließen. Laut IEA zielt die 2020 verabschiedete Energiestrategie Russlands bis 2035 auf etwa die gleiche Exportmenge Flüssiggas ab wie heute über Pipelines. Bedeutung des Russlandhandels für Deutschland Für Russlands Außenwirtschaft ist die Volksrepublik sowieso schon wichtigster Handelspartner und festigt diese Position zunehmend. Mit dem Reich der Mitte wickelte Russland 2020 mehr als 18 Prozent seines Außenhandels ab. Deutschland kommt als zweitwichtigster Handelspartner auf 7,4 Prozent. Darauf folgen die Niederlande, die als Umschlagplatz für Rohstoffe eine große Rolle spielen. Seine Einfuhren bezieht Russland fast zu einem Viertel aus China, aus Deutschland zu rund zehn Prozent - vor Verhängung der Sanktionen waren es noch zwölf Prozent. Bei den Exporten führen China (14,6 Prozent), Niederlande (7,4 Prozent), Großbritannien (6,9 Prozent) und Deutschland (5,5 Prozent) auf Platz vier. In den ersten neun Monaten 2021 stiegen Russlands Importe aus Deutschland laut Zollverwaltung um 22 Prozent, die Ausfuhren um 29 Prozent. Während Russland insgesamt seine Einfuhren von 2015 bis 2020 um über ein Viertel steigerte, sind die Exporte laut dem Wirtschaftsdienst GTAI leicht gesunken. Das lag am Einbruch bei Öl und Gas, deren Ausfuhrwert sich um ein Drittel verringerte. Mineralische Brennstoffe machten von dem gesamten Exportvolumen in Höhe von 337 Milliarden Dollar ganze 142 Milliarden Dollar aus. Die Frage nach Abhängigkeiten von Russland gewinnt immer dann an Relevanz, wenn über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland spekuliert wird - so wie jetzt angesichts der für die Ukraine bedrohlichen Situation an der Grenze zu Russland. So hielt das IfW die Bedeutung des Russlandhandels für Deutschland und die meisten EU-Staaten schon 2014 für begrenzt - mit der Ausnahme von Erdgas. Außerdem sei Russland auf die Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft ebenso angewiesen wie auf den Import technologieintensiver Güter aus dem Westen. Die russische Wirtschaft würde demnach unter härteren Sanktionen wesentlich stärker leiden als die westlichen Volkswirtschaften. Wie sehr ist das Geschäftsklima abgekühlt? Befürworter einer härteren Gangart gegenüber Russland argumentieren zudem, dass die Strafmaßnahmen von 2014 sowieso nur einen winzigen Teil der russischen Wirtschaft treffen. Das Potenzial für ein breiteres Instrumentarium im Finanz- und Technologiebereich und bei den Investitionen gilt als wesentlich größer. Direkt betroffen ist bislang ein eher enges Handelssegment: Bei Exportverboten sind es vor allem militärische Güter und Ausrüstungen für die Entwicklung von Offshore-, Fracking- oder Unterwasserfeldern in der Ölbranche, sowie alle Produkte von der Krim. Die von Moskau verhängten Gegensanktionen betreffen Importe bestimmter Lebensmittel. Rückblickend haben die Sanktionen nach einer Untersuchung von 2018 eher indirekt handelsdämpfend gewirkt: durch US-Finanzsanktionen gegen wichtige russische Finanzinstitute und Energieunternehmen, deren Liste im Lauf der Zeit zunahm. Demnach wurde das russische Bankensystem geschwächt, und die Unsicherheit darüber, welche Finanzbeziehungen überhaupt zulässig sind, erschwerte Finanzierungen für Exportgeschäfte mit Russland. Deutschland trage in dieser Entwicklung eine schwerere Last als andere, so das Fazit. Von 4 Milliarden Dollar monatlich verlorenem Handelsvolumen entfielen 1,8 Milliarden Dollar oder 45 Prozent auf Exporte sanktionierender Länder - und 55 Prozent auf Russland. Die EU erleide 92 Prozent des Schadens, mit einem deutschen Löwenanteil von 38 Prozent oder 667 Mio. Dollar Handelsverlust pro Monat. Ex-IfW-Chef Markus Felbermayr bezifferte die "sehr ungleich verteilten" Kosten von Sanktionen für Deutschland auf etwa 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung - in Frankreich sind es sehr viel weniger. Wie sehr das Geschäftsklima abgekühlt ist, lässt sich auch an Investitionen deutscher Unternehmen ablesen. Der Ostausschuss bedauert die zunehmende Kürzung von Investitionsprogrammen und unterstreicht die Bedeutung Russlands für die deutsche Energiewende. Schon 2019 waren laut Bundesbank die Netto-Direktinvestitionen in Russland auf rund 2,1 Milliarden Euro zurückgegangen - 36 Prozent weniger als im Vorjahr. Als Grund für den Rückgang werden bürokratische Hindernisse, die Sanktionen von EU und USA und der Protektionismus genannt. Dieser Artikel ist zuerst bei Capital erschienen.
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