#(mit seinem persönlichen leo an bei sich)
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starlighnes · 2 years ago
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promt: forehead kisses. or kisses on the crown of your head esp when you're not expecting it
Als Leo seinen Kopf auf Adams Schulter ablegt, kann der das Lächeln, was sich auf seine Lippen stiehlt nicht aufhalten. Es ist schön, endlich wieder so beieinander sein zu können. Ohne all die unausgesprochenen Sachen, die wie eine Mauer zwischen ihnen standen. Jetzt und hier, denkt Adam, ist eigentlich alles so, wie es sein sollte.
Es ist mittlerweile schon ein paar Wochen her, dass diese Mauer irgendwie explodiert ist. Anders hätten sie vermutlich nie vernünftig miteinander geredet, aber angenehm war es trotzdem nicht. Nachdem sie beide komplett ausgelaugt nebeneinander auf Adams Sofa gesessen hatten, haben sie gemeinsam beschlossen, die Dinge zwischen ihnen langsam angehen zu lassen. Sich erstmal wieder richtig kennenlernen, auf Dates gehen. Bei dem Gedanken daran, wie unsicher Leo geklungen hat, als er das vorgeschlagen hat, macht Adams Herz einen kleinen Hüpfer. Niemals hätte einer von ihnen erwartet, dass sie das haben könnten.
Und doch sitzen sie jetzt hier auf Leos Balkon, auf den gerade so zwei Stühle passen, neben den Terracottatöpfen, in denen Leo seine Kräuter wachsen lässt. Schon seit einer Weile hat keiner von den beiden mehr etwas gesagt, nachdem sie die Pizza, die sie auf dem Weg vom Präsidium bei ihrem Lieblingsitaliener geholt haben, hier gegessen haben. Als die Sonne untergegangen ist, sind sie angenehm müde still geworden, jeder ein bisschen in den eigenen Gedanken versunken.
Adam kann nicht glauben, wie angenehm die Stille zwischen ihnen ist und gleichzeitig ist es undenkbar, dass es jemals anders sein könnte. Es ist genau wie damals, als sie stundenlang zusammen im Baumhaus saßen und gemeinsam die Sterne angeguckt haben.
Auch jetzt sind nur wenige Wolken am Himmel, der mittlerweile fast komplett dunkel geworden ist. Und so kann er zwei helle Punkte erkennen, von denen Leo ihm bestimmt erklären könnte, welche Sterne sie sind. Aber er entscheidet sich einfach, die Nähe seines Freundes zu genießen, anstatt ihn danach zu fragen. Als er den Blick ein wenig nach links gleiten lässt, fühlt sich sein Herz so leicht an, als könnte es jeden Moment aus seinem Brustkorb springen und nach oben fliegen, bis zu den Sternen.
Das Sternzeichen, was er knapp über dem Horizont entdeckt hat, ähnelt einem verbogenen Kleiderbügel. In diesem Moment kann Adam nicht anders, als eine Kuss auf Leos leicht verwuschelte Haare zu drücken.
All die Jahre, in denen er den Nachthimmel angesehen hat und der Anblick des Löwen ihm einen Stich in der Brust versetzt hat, sind augenblicklich vergessen. Denn jetzt sitzen sie endlich zusammen hier, er und sein Leo.
Der richtet seinen Kopf auf und sieht ihn leicht verwundert an, aber Adam entgeht das Funkeln in seinen Augen nicht.
„Wofür war das?“, fragt Leo nach und sieht dabei so schön aus, dass Adam direkt noch einen weiteren Kuss auf seine Haare setzen will. Und noch einen. Und noch einen. „Einfach so“, erwidert er stattdessen und blickt in die Augen seines Gegenübers. „Weils schön ist. Hier mit dir“, ergänzt er dann leiser und Leo brummt zustimmend. Als er seinen Kopf wieder auf Adams Schulter ablegt, kribbelt dessen gesamter Körper vor Glück. „Finde ich auch.“
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annefraid · 10 months ago
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Leo Mr. Perfect Hölzer vs. Helferdrang vs. Kommunikation
Ich fand Leos inneren Konflikt in der Fluch des Geldes eins der spannendsten Themen der Folge, aber hätte mir noch mehr Entwicklung gewünscht. Mehr Klarheit, warum er in so eine Obsession verfällt. Und nein, Leo ist nicht auf einmal wettsüchtig.
Einerseits weiß Leo seit er jung ist, dass es besser ist zu wissen, was bei Adam abgeht, damit er etwas tun kann. Er meinte ja selbst er hatte Schuldgefühle, dass er ihm nicht helfen konnte damals, nur hilflos aus der Distanz beobachten. Ist schon klar dass er jetzt ständig den Drang hat Adam zu 'retten', denn er weiß wie schlimm es für Adam war, dass es niemand in seiner Kindheit gemacht hat. Sicherstellen, dass es Adam gut geht muss Leo ja sowieso, ansonsten könnte Adam ja wieder weggehen und Leo zurücklassen!
Leo ist ein Helfer, er steht für Gerechtigkeit ein, er schafft Probleme aus der Welt.
Andererseits beinhaltet 'Adam helfen' aber auch Dinge, die vielleicht nicht so mit Leos eigenem moralischen Kompass übereinstimmen. Um ihm zu helfen, musste er seinen Vater niederschlagen. Leo ist plötzlich ein Killer, was ihn plagt. Um ihm in der Gegenwart zu helfen muss er sich mit gefährlichen Leuten anlegen und bei fragwürdigen Geld Geschichten mitmachen.
Und diese Dinge passen ja nicht zusammen in eine Person, die so einen starken Gerechtigkeitssinn hat. Dann ist er halt nicht mehr mr. perfect wie Adam richtig benannt hat und das ist ein extrem belastender Widerspruch in Leos Identität und seinem Selbstbild.
Außerdem war Leos Problem, dass Adam ihm den shady shit nicht anvertraut. Er sieht Adam als jemanden, dem einfach alles um ihn herum - auch Leo - egal ist. Das belastet ihn sehr, weil Adam ihm das Gegenteil einfach nicht sagen kann, obwohl Leo ihn praktisch anfleht. Aber genau das macht ja die faszinierende Spannung zwischen den zwei Charakteren aus. Sie ergibt sich aus ihren Persönlichkeiten und Erlebnissen, kann aber wegen der Charakterschwächen nicht überwunden werden.
Leo will alles wissen. Nicht die Leitung und Übersicht zu haben macht ihn einfach fertig. "Ich übernehme jetzt die Kontrolle und kläre das" hat ja schon einmal geklappt, also wird es zur zielführenden Reaktion in Krisensituationen. Leo will sich, vor allem wenn es um Adam geht und nach dem wie sie aufgewachsen sind, nie wieder hilflos fühlen.
Er ist die komplette Folge total frustriert, weil er sich nach dem Streit mit Adam genau so fühlt, und dann steigert er sich immer mehr rein, wird immer wieder mit dem Gefühl konfrontiert, als z.B. die Staatsanwältin ihn abweist oder er sieht wie der alte Mann seine Frau verloren hat. Das alles treibt ihn nur weiter an irgendwie eine Lösung zu finden, ähnlich wie er von Adam oft einfach alle Informationen verlangt. (Aber so ein traumatisierter Typ wie Adam reagiert halt nicht so gut wenn Druck auf ihn ausgeübt wird.)
Und weil Adam ihm oft Dinge verschweigt, wird Leo noch frustrierter und wir drehen uns im Kreis.
Wenn du etwas liebst, lass es frei... oder sowas in der Art. Deshalb ist Leos Abgang und "macht keinen Sinn dir zu vertrauen" zwar hart, aber es führt zu einer Art Rollentausch, der notwendig ist, damit sie aus diesem Teufelskreis endlich mal einen Ausgang finden.
Sie haben dann zwar nicht direkt über sich selbst geredet, aber Adams Appell an Leo sehe ich übersetzt in ihren persönlichen Konflikt als "Du hast getan was du konntest, jetzt musst du auch mal innehalten und darauf vertrauen, dass die Sache gut ausgeht."
Das "wir brauchen dich hier" ist ein Anfang von Adams Annäherung an Leos Kommunikationsweise. Aber dass das Geld weg ist, bedeutet nicht, dass nicht weitere Probleme solcher Art auf Adam zukommen werden. Mal sehen wie sie dann reagieren.
Der Anfang der Konfliktlösung zwischen ihnen wurde in der Folge gemacht, aber das passierte schon vor der Auflösung des Falls, was dazu führt dass es keinen emotionalen Höhepunkt am Ende gibt und dieses Lachen sehr seltsam und nichtssagend ist, weshalb sich die Folge für mich etwas unvollendet anfühlt. Auch Leos innerer Konflikt löst sich in Luft auf. Ich hätte mir eine klarere Andeutung gewünscht, was das Verschwinden des Geldes für ihren emotionalen Entwicklungsbogen bedeutet.
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fabiansteinhauer · 1 year ago
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Sege(l)n: Polarität und Vagheit der Tafel 78 und 79
1.
Alfreds Vagts (er heißt nun mal so) ist einer der ersten Historiker, die etwas zur demjenigen geschrieben haben, was Gertrude Bing in einem Notizblock das Verzehren des Gottes nennt und das auch etwas Vages bildet. Bing bezieht das Verzehren auf die theophage Kulturtechnik der römisch-katholischen Kirche, auf die Liturgie und Dogmatik der Kommunion, auf ihren gemeinschaftsstiftenden und 'subjektivierenden' Einsatz in den Verkörperungen und in den Stellvertretungen von Körperschaften.
Allgemein ist das Verzehren eine verschlungene und verschlingende Technik, die man vage, aber auch gewagt nennen kann. Diese vage oder gewagte Technik geht mit Bewegungen einher, die schwer kalkulierbar erscheinen können, aber nicht schwer kalkulierbar sein müssen. Verschlungene und verschlingende Körper sind, mit Thomas Hobbes gesprochen, meteorologisch, sie befinden sich im transit, sie gehen vorüber, auch so, wie Diplomaten während eines Empfangs aneinander vorübergehen. Alfred Vagts schreibt allerdings nicht direkt über Tafel 79, er bezieht sich nicht direkt auf diese Tafel. Und doch betrifft das, was er schreibt, diese Tafel und das dortige Verzehren. Das betrifft auch die Frage, inwieweit diese Tafeln (nur) Bildvehikel, inwieweit sie Bildkritik sind, das heißt auch: Kritik mit Mitteln des Bildes.
Vagts, erster Historiker der Warburgs, berichtet in einem Schreiben aus dem Jahr 1975, dessen Abschrift man heute im Leo-Baeck-Institut in New York findet, von seiner persönlichen Bekanntschaft mit den Brüdern Aby Warburgs. Die hatte er in seinem Exil, in Amerika kennen gelernt.  Bei einem Treffen mit Felix Warburg, so berichtet Vagts, habe der ihn mit „seiner forschen oder forzierten Art“ angefahren und gefragt: „Warum tun Sie in Deutschland nicht mehr  zur Bekämpfung des Antisemitismus?“  Vagts habe ihm entgegnet, die einzige Massenorganisation, die das täte, sei die SPD, ob er denn bereit sei, dieser Unterstützung zu leihen? Damit sei das Gespräch geendet „und der [Felix Warburg] ging segeln.“ Segeln ist, wie das Verschlingen,  auch eine vage Technik, sie findet auf Wellen statt.
2.
Warburgs segeln.  Auf Tafel 78 und 79 beschäftigt sich Aby Warburg mit einer sonderbaren Bild- und Rechtswissenschaft, sonderbar, schon weil sie nicht um jenes römische Bild kreist, dessen Aufgabe, wie Autoren von Plinius bis Legendre das nahe legen, darin liegen soll, eine Abwesenheit zu bewältigen, einen Abgrund zu meistern und um das sich darum immer wieder ein großer Bilderstreit entzündet hat (ein Bilderstreit, dessen Linien sich in großer Anzahl wiederholen, ohne (sich) zu verkehren). Warburgs Bild- und Rechtswissenschaft kreist eher um mindere Bilder und mindere Rechte und minderen Streit ( Streit, dessen Linien sich in kleiner Anzahl wiederholen, bis sie sich verkehren). Anders gesagt: Warburgs Bild- und Rechtswissenschaft kreist um die (Choreo-)Graphien eines bürokratischen und studiokratischen, eines verwaltenden und bildgebenden Alltags, in dem nicht das Portrait, nicht ein Bildnis das Leitbild ist. In dem Alltag der Verwaltung bestimmen Formeln, Akte(n) und Tabellen (als kleine Tafeln) die imaginale, piktoriale und visuelle Kooperation. Diese Bilder liegen unterhalb des Radars der großen Bilderstreites. Sie sind mit Cornelia Vismann gesprochen Akten und Stellenwertsysteme, die Raum und Zeit plan- und verwaltbar machen. Das Portrait des Königs und die Standfiguren mag man stürzen, nicht aber die Tabellen, Listen und Kalender: die kann man immer gebrauchen, schon weil sie ohnehin verkehren.
Warburg beschäftigt sich auf den letzten beiden Tafeln auch mit politischer Ikonographie und mit juridischer Ikonographie.
Warburg hat sich mit einer juridischen Ikonographie seit 1896 befasst, seitdem er vermutlich aufgrund der anthropologischen Lehre, die er in Amerika gemacht hatte, Bildwissenschaft nicht mehr alleine als Kunstwissenschaft und dabei sowohl diesseits als auch jenseits der großen Trennung (Goody/ Latour/ de Castro) betreiben wollte. Die ersten Notizen aus dem Sommer 1896 gelten Gesprächen mit Sally George Melchior, einem der beiden Brüder Melchior,  also einem der Juristen, die den Warburgs verbunden standen.
Die anfängliche Beschäftigung mit juristischen Formeln, Akten und einem Protokoll, am Anfang nur auf die manicipatio, d.i. legis actio und berba solemnia (Prozessformel und Handlungsform) des römischen Rechts bezogen, findet mit den letzten beiden Tafeln des Atlasses ihre Summe, aus Anlaß der Konstitution eines neuen römischen Staates und der Restitution einer alten Idee, nämlich der Idee der Kirche als Staat und Körperschaft.  Warburg entwirft mit den Tafeln die Idee polarer Bilder und Rechte – und gleichzeitig die Idee vager Bilder und Rechte: vage allerdings nicht im Sinne des Unpräzisen und Unbestimmten, sondern im Sinne eines amphibolisch Verschlungenen und Verschlingenden, im Sinne des griechischen phagein wie im Sinne des lateinisches vagire oder im Sinne des veralteten deutschen Wortes ‚fagieren‘ (für verzehren, (ver-)kehren und queren).
3.
Das Bild der Gründung eines neuen römischen Staates, der zugleich ein ältester Staat sein soll, das ist bei Aby Warburg ein amphibolisches Bild. Die Amphibolie ist ein Obergriff für Zweideutigkeit und für Polarität, bezeichnet beides. Die Amphibolie denkt Warburg nicht zweideutig, nicht dialektisch,  er denkt sie polar: in Bewegung involviert, deren abschließende Deutbarkeit unbezifferbar ist und in denen Kehren, Wenden oder Kippen vorkommen. Das Opfer, das zur Gründung gegeben und auf Tden Staatstafeln gezeigt wird, pendelt in seiner Bedeutung zwischen Heiligkeit und Mord.
Charlotte Schoell-Glass hat Warburgs mitlaufende  Hinweise auf den Antisemitismus vor einigen Jahren entschlüsselt. Das Opfer (Brot und Leib Christi) taucht im Kontext  katholischer Liturgie und Dogmatik und im Kontext antisemitischer Propaganda auf.  Man kann sagen, dass sich Aby Warburg hier präzise und amphibolisch ausdrückt, dass er  mögliche Pole des Umgangs mit einem Opfer klar benennt.  Die Tafel ist hier ein Bildvehikel und sie liefert eine Bildkritik, die sich explizit gegen den Antisemitismus wendet. Es gibt aber eine weitere Dimension, die sich kosmopolitisch (und in dem Sinne auch kosmojuridisch) gegen die Lateranverträge wendet und die Mussolini dasjenige abspricht, was er gerade mit diesen Verträgen zu erreichen sich, nämlich die Kreditwürdigkeit auf dem internationalen, diplomatischen Parkett. Sagen wir es anders: er bekommt von Warburg den Kredit, der Mördern und Diktatoren angemessen ist. Morden und diktieren können sie ja, wer weiß, wann man das auf der Ebene internationaler Diplomatie einmal braucht? Alle dürfen zynisch sein, aber nicht derjenige, der um Rat gebeten wird. Warburgs Kreditberatung ist nüchtern.
Es ist nicht gesagt, dass diese weitere, nicht um den Antisemitismus zentrierte Dimension besonders verschlüsselt wäre. Es ist aber doch bemerkenswert, wo diese Dimension in der Literatur angesprochen wird, zumal Tafel 79  zu den meistkommentierten Tafeln gehört. Diese Dimension wird in einem Reiseführer angesprochen, nicht in der rechts- und nicht in der kunsthistorischen, nicht in der bildtheoretischen und nicht in der rechtstheoretischen Literatur. Ein Reiseführer nach Rom macht heute wohl am erfolgreichsten darauf aufmerksam, wie Warburg Anteil am Morden Mussolinis nahm.
Warburg wählt für die Abbildung eines Blutwunders Raffaels Bild von der Messe von Bolsena, er assoziiert Tafel 79 mit seiner eigenen Italienreise und damit auch mit einer Fahrt, die er im Frühjahr von Rom nach Orvieto gemacht hatte, um dort im Dom unter anderem auch das von Raffael gemalte Corporale, also das gefaltete und blutige Tuch zu sehen, das als diplomatisches Objekt ein Wunder und das Dogma bezeugt und authentifiziert.
Bei der Rückfahrt aus Orvieto kommt an der Stelle vorbei, an der man vor einigen Jahren die Leichnam Matteotis gefunden hatte. Er notiert das in das Tagebuch der KBW, macht die Passage und den Fund also zu einem nicht privaten, sondern beruflichen Moment. Dieses Erlebnis führt mit zu der Tafel 79, wie wir sie kennen. In der Sekundärliteratur habe ich bisher nur einen Reiseführer gefunden, der diese Geschichte aufgegriffen hat.
Ich korrigiere mich, weil Reiseführer schönste, beste und wichtigste Literatur sind: Es gibt keinerlei Rechtfertigung des Umstandes, dass ich eben geschrieben habe, man finde diese Geschichte heute 'nur' in einem Reiseführer. Glücklicherweise findet man den Hinweis an ehrenhafter und bester Stelle. Der Reiseführer trumpft mit dem Hinweis auf Warburgs Exkursion nach Orvieto auf und setzt der Fahrt ein bestes Denkmal, empfiehlt sogar, so zu reisen, wie Warburg es tut: pendelnd in alle Richtungen und dabei immer schön darauf achten, was am Wegesrand liegt. Warburg macht auf Tafel 79 einen präzisen Hinweis auf die Polarität des Gründungsopfers. Die Lateranverträge kreisen um Gründungsopfer: sie Kreisen um das Gründungsopfer des Vatikanstaates: das christliche Opfer, verschlingen es, und sie kreisen um das Gründungsopfer der italienischen faschistischen Diktatur, um den Mord am kosmopolitischen Sozialisten Matteotti. Sie verschlingen den Kosmopoliten. Die Lateranverträge werden von einem Kardinalstaatssekretär und von einem Mörder unterzeichnet. Das ist eine Bildkritik, die nicht allein gegen etwas, nicht allein gegen den Antisemitismus gerichtet ist. Sie ist gleichzeitig auf das Kosmopolitische und auf das Kosmojuridische gerichtet, die Kritik am Anstisemitismus wird dadurch nicht relativiert oder geschmälert, sie wird erweitert.
Hätte Warburg seine Kritik an der Kreditwürdigkeit Mussolinis nicht deutlicher, expliziter machen können? Es gab Fotos vom Fund des Leichnams , die Warburg gut auf seine Beschäftigung mit dem Tod des Meleager hätte beziehen können: Die Kiste als Pathosformel (etwas ähnliches  ist erst viel später und nach Warburgs Tod mit einem Kinoplakat geschehen. Hätte er den sozialistischen Parteigenossen von Matteotti nicht deutlicher Unterstützung leihen können statt so zu segeln? Das ist eine Frage, die ich mir selber, nicht ihm stelle; macht forensic architecture die Bild- und Rechtswissenschaften nicht viel besser als ich das tue, weil sie eindeutig und explizit die Mörder benennen und viel klarer den Opfern zur Seite springen? In Bezug auf Warburg fällt mir, vielleicht hilflos, Nu ein: Dann wäre es nicht die Tafel eines Polarforschers, der gleichzeitig an eine Geschichte und Theorie des Verschlingens bedenkt. Warburgs Geschichten sind nicht schön, das sind Geistergeschichten für ganz Erwachsene. An einem Tag ist es so, als lähmten die Geschichten, am nächsten Tag dann geben sie Schub.
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mezitli33 · 5 years ago
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FACEBOOK TITELBILDER HERUNTERLADEN
Herz in Flammen herz , flügel. Aber bitte macht das nicht und das nicht nur, weil es in der Regel einfach schlimm aussieht, sondern auch, weil es keinen guten Platz zum hinzeigen gibt. Dann bleibt alles so, wie es sein soll. Wir wollen euch in diesem Artikel zum einen die Grundlagen wie z. Im Prinzip könnt ihr es tauschen so oft ihr wollt, solange ihr bei euren Fans relevant bleibt.
Name: facebook titelbilder Format: ZIP-Archiv Betriebssysteme: Windows, Mac, Android, iOS Lizenz: Nur zur personlichen verwendung Größe: 13.57 MBytes
Natur Blumenmix naturblumen. Abenddämmerung abenddämmerungsonnenuntergang. Sind zum Beispiel Word-Clouds — deutsche-startups. Ein CTA im Bild müsstet also irgendwie gerade nach unten oder linkisch zeigen. Tielbilder verwendet Cookies, um Ihnen ein benutzerfreundlicheres Verhalten zu ermöglichen. Duo Fingers fingersmiley.
Ich erstelle das Titelbild im doppelten Vormat.
Euer Titelbild und eure Tipps Ihr habt noch mehr Tipps, schreib es uns doch einfach in die Kommentare. Newsletter Alle wichtigen Nachrichten des Tages. Muss ja nicht gleich ein Gewinnspiel sein.
Titelbild Navigation autos blumen fantasie fussball halloween liebe musik nationalflaggen natur sonstige sport sternzeichen texte tiere weihnachten.
Dabei müsst ihr allerdings mit Verlusten in der Bildqualität rechnen. Hat jemand noch weitere Anregungen für facebolk aussagekräftige und gelungene Facebook-Titelbilder?
Chroface | Facebook Titelbilder für dein Profil
Es gibt glaub ich eine kostenlose Version. Press Esc to cancel. Titelbilder dürfen nicht täuschend oder irreführend sein und auch nicht die Urheberrechte irgendeiner anderen Person verletzen.
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Facebook Titelbilder Sexy Beine fraubeine. Keine Rede mehr von erlaubter Textmenge oder Textart. Facebbook sind 20 Inspirationen — teils von persönlichen Profilen, teils von Facebook-Pages.
Was kann man denn nun so alles machen aus Titelbild und dem facebool eingebetteten Profilfoto?
Best Facebook Titelbilder images in | Photography, Photo poses, Disney instagram
Es ist zwar schön, dass ihr oder euer Design facebkok ambitioniert seid, aber steckt eure Energie lieber in etwas anderes. Das Beste, das ich zum Thema gefunden habe.
Einen Tipp hätte ich aber auch noch beizusteuern, um faebook Problem mit den abgeschnittenen Titelbildern in der Mobil-Version zu lösen: Sind zum Beispiel Word-Clouds — deutsche-startups. Wir wollen euch in diesem Artikel zum einen die Grundlagen wie z.
Das perfekte Facebook Titelbild – eine Anleitung mit Beispielen, Bildgrößen und Tipps
Kein nichts sagendes Stockfoto, dass ihr irgendwo gekauft habt. Die angedeutete Fotokamera zeigt gleich einen Schwerpunkt der Person. Ins Titelbild automatisch von Facebook eingebettet wird das möglichst quadratische titelbildeg hochgeladene Profilfoto von mindestens x px. Löwe löwepanthera leo.
11. Euer Titelbild und eure Tipps
Facebook kann man faebook so ziemlich jedem Endgerät benutzen und das Coverfoto wird auch auf so ziemlich jedem Endgerät anders dargestellt. Beides gilt nicht mehr.
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Sehr schöne Idee, leider stimmt die Optik nicht — der Arm grenzt nicht passig an den Körper an — das Cover stammt wohl noch titelbulder der Zeit vor der Facebook-Profil-Aktualisierung. Der Bildinhalt bestimmt also das Format. Ich hab selten über ein Buch so gelacht wie über Der kleine Erziehungsberater: Danke für die wertvollen Tipps.
20 Inspirationen für (an)sprechende Facebook-Titelbilder
Originelles optisches Spiel mit dem Unternehmensnamen. Dass aber ein Fotograf sich bei seinem Cover für graphische Elemente statt Fotos entscheidet, empfinde ich als Bruch — aber vielleicht tktelbilder das Absicht. Klar auch gleich, dass er auch Hamburg kommt. Begin typing your fadebook above and press return to search. Jeder kann es sehen. Wir haben das Thema Bildqualität und Komprimierung in einem extra Beitrag noch einmal zusammen gestellt.
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source http://mezitli.info/facebook-titelbilder-50/
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melbynews-blog · 6 years ago
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Mit Naturheilmittel die Sehkraft stärken - Sehen ohne Brille
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/mit-naturheilmittel-die-sehkraft-staerken-sehen-ohne-brille/
Mit Naturheilmittel die Sehkraft stärken - Sehen ohne Brille
Mit Naturheilmittel die Sehkraft stärken ist möglich durch die Zhdanov-Methode.
Wladimir Zhdanov ist Professor an der internationalen, slawischen Akademie und Leiter des Instituts für praktische Psychologie und Psychoanalyse. Desweiteren ist er Doktor der Mathematik und der Physik mit dem Schwerpunkt Optik.
An seinem Institut behandelt er Menschen mit jeder Art von Süchten ohne den Einsatz von Medikamenten – und der Wiederherstellung der Sehkraft bei Menschen, deren Sehfähigkeit eingeschränkt ist. Dies erreicht er ohne Operationen, Laser oder Brille.
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Wir verbringen viele Stunden vor dem Bildschirm. Brennende Augen, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Kurzsichtigkeit und nachlassende Sehkraft können die Folgen sein. Doch dank der einmaligen erprobten Kombination aus Augentraining und Aromatherapie mit ätherischen Ölen sind wir gewappnet >>> hier weiter >>>. .
Sehen ohne Brille – Die Zhdanov-Methode
Die Behandlungsmethode nach Zhdanov kommt ganz ohne Brille und Medikamente aus, ja sogar langjährige Brillenträger erlangen zum Teil ihre volle Sehkraft wieder.
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Sehen ohne Brille
Mit Naturheilmittel die Sehkraft stärken – Die Zhdanov-Methode .
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Mit einer Augenmaske über Ihren Augen zu lesen und zu sehen, was sich in tausenden Kilometern Entfernung befindet. Eine DVD anschauen, ohne einen DVD Spieler und die Vergangenheit betrachten können. All das ist keine Fiktion sondern objektive Realität! Und es ist nicht die Arbeit seltener Ausnahmetalente sondern eine Möglichkeit für Jedermann. >>> hier weiter >>>
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universallycrownpirate · 7 years ago
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Eugen Diederichs (* 22. Juni 1867 in Löbitz; † 10. September 1930 in Jena) war ein bedeutender deutscher Verleger. 1896 gründete er seinen Verlag in Florenz, dessen breit gefächertes Programm sich auf Werke der deutschen Romantik und Klassiksowie Schriften der Antike und Friedrich Nietzsches erstreckte. Heute ist der Verlag ein Imprint der Verlagsgruppe Random Housein München.
Erst 1949 konnte der Verlag in Düsseldorf und Köln neu gegründet werden. Er existiert noch heute, war von 1988 bis 2008 ein Imprint des Heinrich Hugendubel Verlags München und gehört seit Mai 2008 zur Verlagsgruppe Random House.
Das Relief mit dem Logo des Eugen Diederichs Verlags war am 1945 zerstörten Verlagshaus am Carl-Zeiß-Platz in Jena angebracht und ziert heute den Nachfolgerbau an gleicher Stelle.
Eugen Diederichs wurde auf dem Landgut Löbitz bei Osterfeld/Thüringen geboren und verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre ab 1872 in Naumburg. Er ließ sich auf Wunsch seines Vaters Carl Friedrichs nach dem Einjährigen zum Landwirt ausbilden und arbeitete anschließend als Verwalter auf verschiedenen Höfen.
1888 folgte er seiner eigentlichen Neigung und ließ sich in Halle zum Buchhändler beim theologischen Verlag Eugen Strien ausbilden. In den folgenden Jahren arbeitete er als Sortimenter in verschiedenen Buchhandlungen (unter anderem in der Stuberschen Buchhandlung in Würzburg und in der Menckeschen Buchhandlung in Erlangen). Seine Vorliebe fürs Reisen zeigte sich schon 1892, als er die erste größere Unternehmung vom Oberrhein und dem Elsass in die Schweiz über die französischen Alpen nach Spanien und schließlich nach Bordeaux machte. Bereits als junger Mann erfuhr er einen Nervenzusammenbruch und litt unter starken Depressionen. Nicht selten sollten die Reisen auch der Genesung seiner depressiven Phasen dienen.
Als es ihn 1896 nach Italien zog, entschied er sich, in Florenz einen Verlag zu gründen. In einem Brief aus Venedig an Ferdinand Avenarius vom 1. September schrieb er: „Ich will mich […] diesen Moment gründen unter der Firma: E. Diederichs, Florenz und Leipzig – Verlag für moderne Bestrebungen in Literatur, Naturwissenschaft, Sozialwissenschaft und Theosophie […] Ich habe den kühnen Plan, ich möchte einen Versammlungsort moderner Geister haben.“
Die ersten Veröffentlichungen waren Gedichtbände von Emil Rudolf Weiß und Ferdinand Avenarius, wobei Diederichs der große Erfolg 1897 mit Hans Blums Die deutsche Revolution 1848/49 gelang. Im gleichen Jahr siedelte das Unternehmen nach Leipzigüber. Zu den Publikationen der frühen Jahre gehört auch das zweite Buch von Hermann Hesse Eine Stunde hinter Mitternacht(1899).
Im folgenden Jahr heiratete Diederichs Helene Voigt, die zum Zeitpunkt der Bekanntschaft als Autorin für die Schleswig-Holsteiner Landsleute tätig war. Mit ihr hatte er vier Kinder: Ruth, Jürgen, Niels und Peter Diederichs. Im Jahr der Hochzeit gab er Wilhelm Bölsches Das Liebesleben in der Natur in drei Bänden heraus. Er begann die ersten Werkausgaben von Jens Peter Jacobsen, Novalis und Maurice Maeterlinck herauszugeben, denen weitere folgten, so von John Ruskin, Leo Tolstoi, Anton Tschechow und Friedrich Hölderlin. Diederichs konzipierte in den nächsten drei Jahrzehnten mehrere Reihen und Serien, was seine Tätigkeit als Verleger kennzeichnete. Als erste Reihe erschien 1899 Monographien zur deutschen Kulturgeschichte, die 1905 allerdings nach zwölf Bänden erfolglos eingestellt werden musste. Ferner eröffnete er die Reihen Erzieher zu deutscher Bildung (1904), Die Kunst in Bildern (1909) und Religion und Philosophie Chinas (1910).
1904 zog der Verleger mit seiner Familie von der Metropole des Buchhandels Leipzig nach Jena um (Sitz bis 1948). Drei Jahre nach der Übersiedlung des Verlags wurde er Mitglied des Deutschen Werkbundes.
Der erste Verlagskatalog erschien 1908 unter dem Titel Wege zur deutscher Kultur, in dem der Verleger seinen Gesamtbestand in sieben Kategorien aufteilte. Neben der Sparte Schriften der Antike, der deutschen Mystik, der italienischen Renaissance sowie der deutschen Klassik und Romantik enthielt das Verzeichnis die Bereiche Bücher zu Friedrich Nietzsche, Einzeltitel kulturtheoretischer und lebensphilosophischer Ausrichtung und Werke der Weltliteratur als Bezugspunkte für die „deutsche Kultur“.
In der ersten Kategorie erschienen Werke von Platon, Aristoteles und Plotin sowie Meister Eckeharts Schriften und Ekstatischen Konfessionen von Martin Buber. Von den Romantikern waren Friedrich Hölderlin, Friedrich von Schlegel, Friedrich Schleiermacher und Bettina von Arnim vertreten. Das wichtigste Buch der zweiten Abteilung war Carl Albrecht Bernoullis Franz Overbeck und Friedrich Nietzsche, das dem verklärten Nietzsche-Bild des Nietzsche-Archivs entgegenwirkte.
Weiterhin verlegte er die Werke des Sozialphilosophen und Malers John Ruskin, der ihm als Vorbild diente, und Bücher deutschsprachiger Autoren wie Wilhelm Bölsche, Bruno Wille, Hermann Löns und Carl Spitteler. Auch Arbeiterliteratur ließ Diederichs von seinem Lektor Paul Göhre herausbringen, so Das Leben eines Landarbeiters von Franz Rehbein.
Das breit gefächerte Verlagsprogramm verdeutlichte Diederichs Anspruch, einen universellen Kulturverlag zu führen, dessen Ausrichtung jedoch von seiner persönlichen Entwicklung und individuellen Weltempfinden abhing. Nach und nach wurde das Profil des Unternehmens von religiösen und antirationalistischen Schriften durchdrungen und „neuromantischen“ Autoren wie Ludwig Coellen, Karl Joel und Erwin Kircher geprägt. Zugleich sollte der Verlag zur Anlaufstelle von nationalkonservativem Schrifttum werden. Ein Teil der Romanliteratur war der Heimatkundebewegung zuzuordnen, die gegen die Industrialisierung und Technisierung Deutschlands gerichtet war.
Zu den Autoren des Verlages zählte auch seine eigene Frau Helene Voigt-Diederichs, die Aus Kinderland (1907) und den Novellenband Nur ein Gleichnis veröffentlichte. Nach Affären von Helene Voigt-Diederichs mit Max Scheler und Erich Kuithan kam es 1908 zu einer Ehekrise, die 1911 zur Scheidung des Ehepaars Diederichs führte. Ein Jahr später übernahm Eugen Diederichs die kulturpädagogische Zeitschrift Die Tat (Eine sozial-religiöse Monatsschrift für deutsche Kultur), die er seit 1913 selbst herausgab. Diederichs gilt als Mentor des freistudentischen Serakreis in Jena.
Seit dem 18. April 1916 war er mit der Schriftstellerin Lulu von Strauß und Torney verheiratet, die ebenfalls einige ihrer Schriften im Verlag herausbrachte und aktiv mitarbeitete.
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg konzentrierte sich der Verleger mehr und mehr auf die Herausgabe von Büchern, die im Zeichen einer „Volkstumbewegung“ standen. Diese Ausrichtung des Programms sollte das Profil des Unternehmens unter Beibehaltung früherer Akzente in den 1920er Jahren maßgeblich mitbestimmen. Eine weitere Annäherung an den Nationalsozialismus zeigte sein Beitrag Krisis des deutschen Buches, den er in den Mitteilungen des von Alfred Rosenberg initiierten völkischgesinnten, antisemitischen Kampfbunds für deutsche Kultur publizierte.
Diederichs war Mitglied der Freimaurerloge Urania zur Unsterblichkeit in Berlin; in seinem Verlag erschienen zahlreiche bedeutende freimaurerische Werke.
Nach dem Tod Eugen Diederichs’ 1930 übernahmen seine Söhne Niels und Peter Diederichs mit Hilfe von Lulu von Strauß und Torney sowie Max Linke die Leitung des Unternehmens.
In den 1930er und 1940er Jahren stand der Name „Diederichs“ weiterhin für die von Eugen Diederichs vorgegebenen Inhalte und Ziele, auch für jene der Völkerverständigung. Da die Ausrichtung des Verlages auf einer nationalkonservativen Tradition beruhte, konnte der Betrieb während des Nationalsozialismus durch eine Anpassungsstrategie weiterhin bestehen. Dennoch bekam das Unternehmen die Zensurmaßnahmen der NS-Regierung früh zu spüren. 1933 musste Hans Zehrer, der Herausgeber der Tat, seine Position auf Geheiß der NSDAP aufgeben, ab 1935 war der Titel im Handel nicht mehr erhältlich. Auch die Bücher von Richard Benz, einem der wichtigsten Autoren des Verlages, fielen der Zensur zum Opfer und so wurde 1935 die Veröffentlichung seines Werkes Geist und Reich verboten. Ungeachtet dessen erschien ein Jahr später bei Diederichs ein neuer Titel von Benz, der aufgrund seines weniger verdächtigen Namens – Vom Erdenschicksal ewiger Musik – veröffentlicht werden konnte.
Edwin Erich Dwinger, der seit Beginn der 1930er Jahre einen Hauptteil der Verlagseinnahmen ausmachte, bekam 1942 aufgrund seiner Schrift Zwischen Weiß und RotProbleme mit den Zensurbehörden. Allerdings blieb die Zahl der verbotenen Bücher während der NS-Zeit überschaubar; neun Werke wurden als ausdrücklich unerwünscht von der Regierung deklariert, während z. B. S. Fischer zwischen 1933 und 1944 123 Bücher aus seinem Verlagsprogramm streichen musste. Es wurden aber auch Bücher von Herman Wirth, dem Gründer des Ahnenerbes, verlegt.
Als Niels und Peter Diederichs 1939 eingezogen wurden, übernahm Max Linke die alleinige Leitung des Verlages. 1946 wurde er von Soldaten der Roten Armee verhaftet und starb am 17. September 1947 im Speziallager Sachsenhausen.
Buchkunst
Ein Hauptanliegen des Verlegers war es, edle Gebrauchsbücher herzustellen. Diese sollten sich von der üblichen Massenware ebenso absetzen wie von repräsentativen Pracht-Ausgaben. Für ihn stellte das Buch ein Gesamtkunstwerk dar, bei dem alle Materialien (Papier, Einband, Umschlag usw.) aufeinander abgestimmt sein mussten. Die äußere Gestalt des Buches sollte wiederum zum Inhalt des Werkes passen. Diederichs Vorbild hierbei war William Morris, der sich seinerseits auf die Buchkunst des Mittelalters bezog.
Eine herausgehobene Rolle bei der Ausschmückung der Publikationen spielte der Innentitel, der den ersten Eindruck über Inhalt und Ausrichtung des Buches vermittelte. Außerdem legte Diederichs Wert darauf, holzfreies, raues, nicht glänzendes Papier zu verwenden, das zusammen mit dem Natureinband einen traditionellen handwerklichen Eindruck ergab. Weiterhin lag dem Verleger an einer künstlerisch geschnittenen Schrift, und auch der Aufdruck, der Buchschnitt und das Vorsatzpapiermussten farblich aufeinander abgestimmt sein.
Während die Buchausstattungen in den Leipziger Jahren von Jugendstil und Biedermeier beeinflusst waren, versuchte der Verleger seit der Jenaer Zeit eine weniger verspielte Ausformung seiner Veröffentlichungen zu konzipieren. Die opulente Verzierung wich dem Anliegen, eine größere Einfachheit bei der Gestaltung der Werke zu erreichen, die dennoch dekorativ wirken sollten. Beschäftigte Diederichs in Leipzig hauptsächlich Künstler wie Heinrich Vogeler und Johann Vincenz Cissarz, kam es in Jena zur Zusammenarbeit mit Fritz Helmuth Ehmcke und Peter Behrens, der 1907/08 eine neue Antiqua-Schrift entwickelte. Außerdem traten Friedrich Hermann Ernst Schneidler, Marie Bock, Anna Gramatyka, Wilhelm Schulz und Erich Kuithan als Gestalter neu hinzu.
Besonders durch die Zusammenarbeit mit dem Holzschnitzer, Maler und Graphiker Max Thalmann, der bis zu seinem Tod 1944 künstlerischer Beirat des Verlags war und eine Reihe von Büchern selbst gestaltete, gelang es Diederichs in den folgenden Jahren, seinen Verlagsproduktionen einen möglichst einheitlichen Stil zu verleihen.
Auszeichnungen
Im Jahr 1900 erhielt Diederichs die Bronzemedaille für seine buchkünstlerischen Leistungen auf der Weltausstellung in Paris. Es folgte der erste Preis der Dresdner Kunstgewerbe-Ausstellung 1906 sowie eine Auszeichnung beim Grand Prix der Weltausstellung in Brüssel 1910.
1924 verlieh die Universität Köln auf Vorschlag von Friedrich von der Leyen Eugen Diederichs die Ehrendoktorwürde. Zu seinem sechzigsten Geburtstag ernannte ihn die Stadt Jena zum Ehrenbürger.
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melbynews-blog · 6 years ago
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Peter Pilz und die Eurofighter-Lüge
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Peter Pilz und die Eurofighter-Lüge
Heute ringt der einstige „Aufdecker“ Peter Pilz für alle sichtbar um sein politisches Überleben und hat dabei massive Glaubwürdigkeitsprobleme. Dies jedoch weniger, weil seine Lügen durchschaut werden, sondern weil er sich selbst ein Gehalt genehmigte, aber eine Auszeit nahm, und es in seiner Liste drunter und drüber geht. So klang er hingegen noch im Februar: „Je einfacher der Sachverhalt ist, desto gefährlicher ist es für den Beschuldigten.“ Gemeint ist Ex-Verteidigungsminister Norbert Darabos, den Pilz vor einem Jahr wegen des Vergleichs mit Eurofighter angezeigt hat. Pilz rechne „fix mit einer Anklage“, schrieb der „Kurier“ da, „außer Darabos hilft bei der Aufklärung mit und nennt die Hintermänner“. Drohungen im Mafia-Stil sind typisch der alte Pilz, siehe auch am 31. Mai 2017 vor Darabos‘ Aussage im Eurofighter-U-Ausschuss: „Pilz stellt Darabos ein Ultimatum“, verkündete der „Kurier“ da: „Entweder packt Darabos aus, wer die Hintermänner sind, oder er muss die gesamte Verantwortung alleine tragen.“ Die Redakteurin jubelte mit Pilz: „Das grüne Urgestein schreckt vor einer Anzeige nicht zurück.“
Im Februar 2018 zitiert der „Kurier“ Pilz auch mit dieser Aussage:  „Ich denke, dass dieser Deal Darabos angeschafft wurde. Wenn ja, hat er jetzt erstmals ein Motiv auszupacken, wer es wirklich war.“ Wir erleben hier nicht nur einen anderen Pilz als heute, dieser ist zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr immun und man kann hier z.B. an den Verdacht der Nötigung eines Mitglieds eines verfassungsmäßigen Vertretungskörpers denken, das Landesrat Darabos ja ist. Pilz ist in eigener Sache ungeheuer wehleidig, wie man dieser Tage auf seiner Webseite sehen kann, und er ist auch verlogen, da er niemals bereute, wie er mit anderen umgeht, sonst würde er wiedergutmachen, was er ihnen angetan hat. Interessant ist, dass die Justiz wie auf Knopfdruck funktionierte, obwohl Pilz ja offenbar selbst von „Hintermännern“ weiß und öffentlich sagte, dass Darabos – den er wegen Untreue anzeigt – nicht korrupt sei. Pilz hängt seine Anzeige am 24. Mai 2007 auf, als im Gartenhotel Altmannsdorf (damals noch im Besitz der SPÖ) ein Vertragsentwurf unterschrieben wurde:  „Für den heutigen burgenländische Landesrat war der Vertrag von Altmannsdorf ’nur eine Skizze‘ wie der Vergleich ausschauen könnte. ‚Wenn ich ein handschriftliches Papier unterschreibe, ist das für mich noch kein Vergleich über 370 Millionen Euro‘, rechtfertigt sich Darabos gegenüber dem KURIER. Hier scheint der Ex-Heeresminister von seinem Juristen Helmut Koziol nicht sehr gut beraten gewesen zu sein. Denn Rechtsexperten sagen unisono, dass das Altmannsdorfer-Übereinkommen alle Bedingungen eines rechtsgültigen Vertrages erfüllt.“
Peter Pilz bei der „Kronen Zeitung“ 2017 (Twitter)
Paradoxer Weise orientierte sich Pilz bei der Anzeige aber an der zehnjährigen Verjährungsfrist gerechnet vom 24. Juni 2007. Der 24. Mai spielt auch am 31. Mai 2017 eine Rolle, also an dem Tag, als Pilz Darabos vor dessen Aussage drohte (was Verfahrensanwalt Ronald Rohrer offenbar nicht weiter aufgefallen ist): „Was wird Darabos vorgeworfen? Die wahrscheinlich schwerste Anschuldigung lautet, dass sich Darabos von EADS das Verhandlungsteam auf österreichischer Seite diktieren ließ und wie eine Marionette agiert haben soll. Jene, die lästige Fragen stellten, wurden wieder ausgeladen. „Das bestätigt auch die Rechnungshof-Abteilungsleiterin Caesar-Stifter: ‚In der Phase, wo Peschorn nicht mehr dabei war, haben wir keinerlei Dokumentation.‘ Peschorn schildert seinen Rauswurf am Abend des 24. Mai 2007 so: Er bekam ‚einen Anruf von Kabinettschef Stefan Kammerhofer‚, der ihm mitteilte: ‚Eurofighter möchte nicht mit Ihnen die Verhandlungen führen.‘ Diesen Wunsch hatte der EADS-Vorstand Aloysius Rauen gegenüber dem Minister geäußert. Der U-Ausschuss brachte auch ans Tageslicht, dass hinter dem Rücken Peschorns schon Parallelverhandlungen mit EADS stattfanden. Später habe, ebenfalls auf Wunsch von EADS, auch der Mann für die militärische Expertise Erwin Jeloschek das Verhandlungsteam verlassen müssen. Nur noch Darabos und sein juristischer Berater Helmut Koziol, der für seine Beratung 112.000 Euro kassierte, führten die finalen Gespräche.“
Hier war jedoch noch nicht vom Papier von Altmannsdorf die Rede, das Peter Pilz am 2. Juni 2017 (dem Tag nach Darabos‘ Aussage) triumphierend dem Rektor der Linzer Kepler-Universität Meinhard Lukas vorlegte, der am 24. Mai dabeigewesen ist. In den Ausschuss gelangte es via Verteidigungsressort, doch ein paar Wochen zuvor hatten es Grüne und FPÖ bereits in Händen. Als Wolfgang Peschorn, als Leiter der Finanzprokuratur der „Anwalt der Republik“, den Darabos mit den Verhandlungen beauftragte, hinausgekickt wurde, hatte man sich bereits ohne ihn in Altmannsdorf getroffen. Sowohl er als auch Darabos sagten aber im U-Ausschuss, dass sich nichts an der Beauftragung geändert hat, was impliziert, dass Kammerhofer Peschorn eigenmächtig entfernte bzw. einen fremden Auftrag erhalten hat. „Sein“ juristischer Berater ist ein Scherz, da Koziol, der ein Theoretiker ohne Verhandlungserfahrung ist, über Leo Specht, den Anwalt, Freund und inzwischen auch Geschäftspartner von Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer ins Spiel kam. Man muss auch bedenken, dass es damals parallel den 1. Eurofighter-Ausschuss gab, in dem die SPÖ u.a. von Hannes Jarolim, einem früheren Specht-Kanzleipartner vertreten wurde, dessen Sozietät übrigens einen Luftfahrt-Schwerpunkt hat. Als Norbert Darabos am 7. Mai 2007 zum ersten Mal im Ausschuss aussagte, hatte er Kammerhofer als „Vertrauensperson“ mit, die ihm jede Antwort vorsagte, was Maria Fekter (ÖVP) vor Darabos‘ zweiter Befragung am 14. Juni kritisierte.
SPÖ-Wahlwerbung 2006
Zeugenbeeinflussung ist nicht nur durch Drohgebärden u.a. via „Kurier“ strafbar, sodass der Ausschussvorsitzende Peter Pilz Fekter energisch zurechtwies, da ja nicht der Eindruck entstehen darf, Darabos sei unter Druck. Es traf sich gut, dass am 13. Juni Abwehramtschef Erich Deutsch befragt wurde, der zugeben musste, dass Kammerhofer nicht überprüft wurde und man auch keinerlei Verdachtsmomenten nachging. Es war also nicht merkwürdig, dass es unter höheren Offizieren hieß, „an Kammerhofer gibt es kein Vorbeikommen“ oder dass die Presseabteilung nicht wie zuvor Briefings mit dem Minister hatte, sondern „Papiere aus dem Ministerbüro“ bekam. Der umgekehrte Fall, dass ein Schreiben des Generalstabschefs an den Minister diesem vorenthalten wurde, spielt gerade in der Golan-Affäre eine Rolle. Als der Bericht der Golan-Untersuchungskommission präsentiert wurde, bemühte diese sich darum, Kammerhofers Rolle zu kaschieren und so zu tun, als sei Darabos eh informiert worden. Die Abgeordnete Maria Fekter, die sich intensiv auf den U-Ausschuss vorbereitet hatte, wurde also stutzig und stellte dem Abwehrchef Fragen, um Gewißheit zu bekommen, trat dann gegen Kammerhofers Aufpasserrolle ein und wurde von Pilz zurechtgewiesen. Das sieht danach aus, dass Pilz und Kammerhofer unter einer Decke stecken und dazu auch Specht und Gusenbauer gehören. Was Koziol betrifft, der im April 2007 zuerst für ein Gutachten ins Spiel kam, ist wenig überraschend jetzt von Kontakten mit dem damaligen Eurofighter-Rechtsberater Meinhard Lukas die Rede. Pilz führte lange ein politisches Tagebuch, das auf einen Deal im Hintergrund hinweist, der ihn stets einbezogen hat.
Am 7. Mai 2007, also als Darabos jede Antwort von „Vertrauensperson“ Kammerhofer vorgesagt wurde, zitierte er auch eine Mail, die Rauen bei seiner U-Ausschuss-Befragung erwähnte: „Sehr geehrter Herr Bundesminister, Anfang der Woche hatte ich Sie angerufen, als Sie gerade auf dem Weg zu einem Termin in Wien unterwegs waren. Der Grund meines Anrufes war – wie ich Ihnen mitteilte – die dringend notwendige Absprache der weiteren Vorgangsweise nach unserem persönlichen Gespräch in der Vorwoche ebenfalls in Wien. Sie wollten mich dazu zurückrufen, was leider bis heute nicht erfolgt ist. Ich muss Ihnen daher auf diesem Wege mitteilen, dass wir aufgrund der jüngsten Entwicklungen in Wien für die Fortführung unserer vertraulichen Gespräche derzeit keine Basis mehr sehen. Men Team wird daher am morgigen Freitag nicht nach Salzburg reisen. Ihr Dr. P. wurde entsprechend informiert.‘ …“ Mit Dr. P. ist natürlich Peschorn gemeint, der wie Rauen von den verdeckten Manövern der Hintermänner von Pilz und Kammerhofer betroffen war, ohne da durchzusteigen.
EADS-Mail vom 13.12. 2006: Darabos als Minister
 Typisch für den alten Pilz ist, dass er alles scheinbar erklärt und damit falsche Fährten legt; „Rauen sieht eine letzte Chance: Er muss mit dem Minister zu einem Vergleich kommen, bevor der Endbericht des Ausschusses fertig ist. Darabos hat es nicht so eilig. Die Zeit arbeitet für ihn. Trotzdem lässt der Minister dem Konzern die Tür einen Spalt offen. Er schließt den voreiligen Vergleich nicht aus. Sachlich ergibt das keinen Sinn, politisch aber schon. Darabos muss auf Gusenbauer Rücksicht nehmen, und Gusenbauer will nur eines: in Ruhe Kanzler bleiben.“ Als Österreich nicht aus dem Vertrag mit EADS aussteigt, sondern der Vergleich geschlossen wird,  macht Pilz (wessen?) Ärger über Gusenbauer Luft, dem das Kanzleramt wichtiger ist als alles andere. Dass der abgeschottete und unter Druck gesetzte, rundum überwachte Darabos Rauen nicht zurückruft, passt ins von Pilz verschleierte Bild. Übrigens folgte Rauen einer Ladung in den 2. Ausschuss nicht, was er als Deutscher auch nicht mußte. Kammerhofer kommt beim „Aufdecker“ nur ein einziges Mal und da positiv vor und spielte beim 2. Ausschuss keine Rolle, obwohl er am 8. Juni 2017 befragt wurde. Da Pilz immer schon andere vollkommen skrupellos benutzt und so getan hat, als verfolgte man ein gemeinsames Ziel, sind jene Passagen seines Tagebuchs besonders aufschlussreich, in denen Darabos öfter vorkommt. Etwa am 25.Juni 2007: „Es war eine geheime Kommandosache. Das Kabinett, der Generalstab – niemand durfte etwas wissen. Nur der Eurofighter-Chef, der Partei-Chef und ein paar wenige waren eingeweiht, als Norbert Darabos heute Vormittag zum Eurofighter-Finale antrat. Unsere Arbeitsteilung mit dem Minister hat bis jetzt gut funktioniert.“ Wer ist „unsere“, wenn der Minister abgeschottet, überwacht, unter Druck gesetzt wird? Pilz schreibt von einem eingeweihten Partei-Chef, lässt aber Gusenbauer u.a. am 22. Juni 2017 damit davonkommen, dass alles Ministerverantwortung sei und er auch keine Ahnung vom Vertragsentwurf vom 24. Mai 2007 hatte.
„Der Untersuchungsausschuss schafft Fakten und erarbeitet eine starke Position der Republik. Das haben wir getan.“ Mitwirkende erinnern sich mit Schaudern daran, wie rüde Pilz mit Zeugen verfuhr, die ihm nicht zu Gesicht standen – diese waren merkwürdigerweise auch anonymen Anzeigen ausgesetzt. „Noch nie war der Verteidigungsminister in einer sachlich besseren Lage. Seine Aufgabe baut auf unserer Arbeit auf. Er muss verhandeln und entscheiden. Dabei arbeitet die Zeit für ihn. Wenn Norbert Darabos noch eine Woche die Nerven bewahrt und dem Druck von EADS, ÖVP und Kanzler standhält, wäre vom Ausstieg bis zu einem großen Verhandlungserfolg alles drin. Aber Darabos verhandelt so, wie es uns die SPÖ bei der Bildung der Regierung vorgezeigt hat. Ein geschwächter Eurofighter-Chef ist immer noch stark genug, den Minister mit einem kleinen Ruck über den Tisch zu ziehen.“, schrieb Pilz. Selbst wenn Darabos nicht unter Druck stehen würde, wäre es immer noch typisch Pilz-zynisch, andere herunterzumachen, in deren Schuhen er nicht steht. Warum hat er eine Band „Prinz Pezi und die Staatssekretäre“ genannt (anbetracht seiner Übergriffigkeits-Troubles kann man wohl „Prinz Pezi und die Impotenten“ sagen), wenn nicht, weil die Trauben zu sauer sind?
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Pilz auf der Bühne
Ein Regierungsamt war für den Agenten Pilz immer unerreichbar, und seinetwegen hatten die Grünen auch keine Chance. Deshalb wird auf den Minister hingetreten, den er am 14. Juni 2007 auch auf bizarre Weise im U-Ausschuss begrüßte: „Wir kommen zur Anhörung vom Herrn Bundesminister Norbert Darabos. Ich danke für Ihr Erscheinen. Vor Ihrer Anhörung muss ich Sie auf Ihre Pflicht zur Angabe der Wahrheit und die strafrechtlichen Folgen einer falschen Aussage erinnern. Eine vorsätzlich falsche Aussage vor dem Untersuchungsausschuss wird gemäß § 288, ach so. Entschuldigung, heute ist der Tag wo ich immer auf den ORF und den Kameraschwenk vergesse. Ich bitte den schnell durchzuführen. Um diese schönen Fotos wird der Herr Bundesminister noch jahrelang beneidet werden. Die sind jetzt angefertigt. Der Dr. Strasser leidet bereits. (Verfahrensanwalt Gottfried Strasser, Anm.) Danke schön, mein zweiter Dank und es folgt mein dritter und letzter Dank. Es ist ausgedankt. Ich begrüße Herrn Bundesminister Darabos im Ausschuss. Ich danke für Ihr Erscheinen.“ Man mag sich fragen, ob Pilz (der Ausschussvorsitzende!) noch alle Tassen im Schrank hat; doch wenig später weist er auch Maria Fekter zurecht, weil sie die Beaufsichtigung des Ministers durch Kammerhofer kritisiert.
Am 25. Juni 2007 demaskierte er sich auch mit diesen Worten: „Darabos wackelt zwischen die Fronten. Die ÖVP wartet darauf, ihn in der Eurofighter-Familie willkommen zu heißen. Und wir erinnern an zweierlei: an die große Chance, weit mehr als eine Milliarde Euro einzusparen; und an das, was es in der SPÖ nach Eurofighter nicht mehr gibt: an ein gehaltenes Wahlversprechen.“ Dazu sei bemerkt, dass die SPÖ 2002 gegen Abfangjäger und 2006 gegen Eurofighter wahlkämpfte, stets mit Tal Silberstein als Berater. Und dass es offensichtlich um die amerikanische Rüstungsfamilie, etwa um Lockheed und Boeing geht. Lockheed ist seit dem Project Wild Cherry (Spionageflugzeuge) mit der CIA verbandelt, was auch seit den 1980er Jahren auf John Podesta zutrifft, dessen Bruder Tony bis Herbst 2017 Lockheed-Lobbyist war. Nun wird gegen Tony Podesta wegen Lobbying für die Ukraine ermittelt, was auch für Paul Manafort gilt, der u.a. Alfred Gusenbauer engagierte. Es gibt noch eine Bedeutung des 24. Mai 2007 neben dem Vertragsentwurf und dem Hinauswurf von Peschorn aus den Verhandlungen, nämlich ein Galadiner in Schönbrunn zugunsten der Clinton Foundation, zu dem – da sich Gusenbauer darum sehr bemüht hatte – Bill Clinton höchstpersönlich anreiste. John  Podesta war Clintons Stabschef, arbeitete auch für Obama und leitete dann den Wahlkampf von Hillary Clinton.
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Video von 2017
Wir wissen aus dem 2. U-Ausschuss, dass der Rechnungshof das Aussetzen jeglicher Dokumentation beklagte, als Peschorn nicht mehr mit von der Partie war. Dies führte zu aberwitzigen Schlußfolgerungen der von Pilz an der Nase herumgeführten Abgeordneten, die Darabos die kühne Ausschaltung des Finanzministers und der Regierung unterstellten und vollkommen seine tatsächliche Lage ausblendeten. Wenn ein Minister aber nicht nur das frei tun kann, was er wirklich darf und soll, sondern auch ganz ungehindert das, was er nicht tun soll, müsste er imstande sein, jede Person zu treffen, die er treffen will. So aber brachten die Parlamentarier damit in Einklang, dass Experten des BMLV kein einziges Mal mit ihm reden konnten, obwohl/weil sie am Vertrag mit EADS mitgewirkt hatten. Wahrscheinlich war es Darabos erlaubt, sich Papierkram anzusehen, den er dann aber selbst bewerten musste; man ließ ja auch stets einen hohen Stapel Papier im Dienstwagen mitführen, um den Schein nach außen zu wahren. Ein Minister in Geiselhaft wird zum Teil Dinge tun müssen, die normal wirken, also da und dort Hände schütteln, gelegentlich eine Pressekonferenz geben usw. Man kann es jedoch anhand von natürlichem Verhalten und spontanen Reaktionen bewerten, die z.B. nicht möglich waren, als die Wehrpflicht-Volksbefragung fixiert wurde und zunächst alle anderen etwas sagten, aber Darabos erst nach Wochen auftrat.
Peschorns Ausschluss wurde vorbereitet, indem sich Kammerhofer mit ihm anfreundete, mit ihm essen ging, wie der 2. U-Ausschuss ans Licht brachte. Denn man akzeptiert es ohne nachzufragen, wenn einen ein Freund hinauswirft, da es dann wohl nicht persönlich gemeint ist. Zudem passt es zum weitgehenden Fehlen von Schriftlichem, was auch Ministerweisungen betrifft, die ja belegbar sein müssen. Da Kammerhofer mit „mach‘ das, der Minister will das so“ herumlief, muss man alles untersuchen, was von 2007 bis 2016 im BMLV passiert ist. Beliebt waren auch „Aktennotizen“, die kompensieren sollten, dass jede Kammerhofer-„Weisung“ ein rechtsungültiger Weisungsversuch ist, der in seinen Auswirkungen rückgängig zu machen ist. Mit dem Vorenthalten von Informationen und persönlichen Kontakten wurden nicht nur Darabos‘ Menschenrechte verletzt, sondern in der Verletzung seiner Ministerrechte wird ihm jetzt mit der Anzeige von Agent Pilz daraus ein Strick gedreht. Es entsteht der Eindruck, dass Gusenbauer dem Plan des Vertragsausstiegs sozusagen von der Schippe sprang, aber die gleichen Herren wie Pilz hatte; was man ohne Expertise und mit einem Theoretiker als Verhandler „für die Repubkik“ zusammenschusterte, diente so allerdings auch nicht der Luftraumüberwachung. EADS muss das Gefühl bekommen haben, dass man diesem Kunden nicht zu seinem Glück raten kann, ihm daher den scheinbaren Willen lassen sollte – wenngleich dies dann jahrelange Beschwerden und Imageschaden zur Folge hatte.
 Ausschussbericht der Grünen 2009 (zu Abhörmaßnahmen)
Als Hans Peter Doskozil Minister wurde, fand Pilz sogar noch einen Dummen, den man dazu überreden konnte, einen Vertragsausstieg zehn Jahre nach Beginn der Eurofighter-Nutzung anzustreben. Und Prinz Pezi konnte am 26. Juni 2007 über einen Getretenen jubeln: „Norbert Darabos liegt am Boden und ist erleichtert. Militärs und Mitarbeiter haben mir gestern alle dasselbe erzählt: Der Minister hat dem Druck nicht mehr standgehalten. EADS, Eurofighter, ÖVP, Gusenbauer – das war schon seit Wochen zu viel. Von einem fremden Haus aus, das er bis heute nicht versteht, sollte er einen Dreifrontenkrieg führen. Gestern war ihm bereits alles recht. Darabos hat kapituliert.“ Als „fremd“ kann man das BMLV deshalb bezeichnen, weil hier ja via Kammerhofer fremd regiert wurde und Darabos ab 2009 als auch-Sportminister ohnehin ins Haus des Sports abgeschoben wurde, statt sich in der Regel im BMLV aufzuhalten. Wenn man dem Minister aber auch nur selten bloß z.B. am Gang begegnet, geschweige denn bei Besprechungen mit ihm ist, wird er als „Phantom“ bezeichnet und dank medialem Narrativ ist dann von Desinteresse die Rede, das Offensichtliche wird nicht erkannt.
Das Norbert Darabos auch für die SPÖ nur eine Schachfigur in einem zynischen „Spiel“ ist, sieht man an diesem Pilz-Eintrag vom 22. Juli 2007: „Hat die SPÖ eine Strategie? Im Jänner hat sie selbst einen strategischen Versuch unternommen. Mit dem Ausklammern der Eurofighter aus dem Regierungsübereinkommen und dem Freibrief für den Untersuchungsausschuss wollte die SPÖ die ÖVP von Anfang an in die Defensive drängen. Der Plan war klar: Die SPÖ verzichtet für das sonst eher unwichtige Verteidigungsministerium auf den Innenminister. Der Verteidigungsminister hatte nur eine politische Aufgabe: den Ausstieg aus dem Vertrag. Der Ausschuss sollte ihm dafür die Gründe liefern. Mit Norbert Darabos wurde für diese strategische Schlüsselaufgabe ein verlässlicher, aber persönlich und sachlich unsicherer Funktionär gewählt.“ Wie Wolfgang Schüssel am 20. Juni 2017 im U-Ausschuss betonte, stand Darabos unter immensem Druck und wurde gegen seinen Willen Minister. Das bedeutet jedoch zugleich, dass er das Amt dann bestmöglich ausüben wollte – vorausgesetzt, das Abwehramt nimmt seine Aufgabe wahr und schützt ihn, was jedoch mit dem zutiefst kompromittierten Leiter Deutsch und auch später nicht der Fall war. Man kann in streng hierarchischen Strukturen mit etablierten Abläufen ungeheuer einfach den obersten Verantwortlichen in Geiselhaft nehmen, da er z.B. von stur Gehorchenden, die ihn „schützen“, von anderen abgeschottet wird.
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Satire auf die Liste Pilz
Es sei noch einmal auf den „Kurier“ vom 31. Mai 2017 verwiesen: „Über die Endgespräche in Paris gebe es ‚kein Fuzerl Papier‘ in den Unterlagen, kritisiert Pilz. Am 28. Mai ereilte den Leiter der Finanzprokuratur ein neuerlicher brisanter Anruf. Dieses Mal von EADS-Vertreter Peter Mauthe. Die Botschaft des Gesprächs war, dass ‚über das Pfingstwochenende eine politische Entscheidung‘ getroffen wird. Für Pilz ein Indiz, dass Ex-Kanzler ‚Gusenbauer involviert war.‘ Die möglichen Schäden des Vergleich-Deals wurden gestern plakativ aufgearbeitet. So fehlen, laut Caesar-Stifter, ‚wesentliche Kalkulationsunterlagen‘, etwa zur vereinbarten Abbestellungspauschale von 57 Millionen Euro. Als Begründung, warum es keine Auflistung gibt, bekam der Rechnungshof vom Verteidigungsministerium die flapsige Antwort, dass es ja der ‚Sinn einer Pauschale sei, dass es keine genaue Kalkulation gibt‘.“ Das klingt ganz nach Kammerhofer, da man bei „Ministerium“ eben nicht automatisch „Minister“ denken darf. Und man erinnere sich an überteuerte Ersatzteilrechnungen, bei denen sich fragt, ob da wohl jemand mitgeschnitten hat (und ob das die Justiz interessiert).  Als Kammerhofer am 24. Jänner 2011 Generalstabschef Edmund Entacher abberief und sich Darabos wieder einmal fügen musste, gab es eine erfolgreiche Berufung, in der auf Artikel 20 Absatz 1 der Bundesverfassung verwiesen wurde. Einzig der Minister hat das Weisungsrecht; Kammerhofer durfte nur echte Ministerweisungen eins zu eins weitertragen und sonst nichts.
Es wurde bemängelt, dass es kaum schriftliche Ministerweisungen, also nur wenig an erkennbarem tatsächlichem Ministerwillen gibt – um den es sich z.B. beim Auftrag an Peschorn gehandelt hatte. „Aufdecker“ Pilz benutzte den U-Ausschuss, der auf sein Betreiben zustande kam, um eine Lüge zu erzählen und den Ex-Minister auf Basis dieser Lüge anzuzeigen. Immer noch verbinden manche Hoffnungen mit dem „Aufdecker“ Pilz, auf dass wir jetzt endlich beim 3. Eurofighter-Ausschuss all die Briefkastenfirmen aufspüren, mit denen er jahrelang wedelte. Man hört aus den Reihen der letzten Pilz-Anhänger, dass ihr Idol immer wieder von engen Kontakten zu SPÖ-Chef Christian Kern sprach. Dieser hat sein politisches Schicksal in gewisser Weise auch an den „Aufdecker“ geknüpft, der sich brüstete, dass er den Roten Know How und Informationen zur BVT-Affäre liefern kann. So nach dem Motto: ich habe das Wissen, ihr habt die Abgeordneten für einen U-Ausschuss. Doch jetzt steht Pilz erstmal selbst wegen der Eurofighter vor Gericht, weil ihn ein Staatsanwalt wegen übler Nachrede geklagt hat. Denn natürlich kann es nur mit Korruption zu tun haben, wenn ein Verfahren eingestellt wird.
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melbynews-blog · 7 years ago
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Dokudrama „Karl Marx – der deutsche Prophet“
  Dokudrama „Karl Marx – der deutsche Prophet“
Von Peter Schwarz 4. Mai 2018
Das eineinhalbstündige Dokudrama „Karl Marx – der deutsche Prophet“, das am 28. April auf Arte und am 2. Mai zur besten Sendezeit im ZDF lief, ist ein Gegenentwurf zu Raoul Pecks Spielfilm „Der junge Karl Marx“, den wir ebenfalls auf der WSWS besprochen haben.
Stellt Peck den jungen Marx, seine Ablehnung von Ausbeutung und Unterdrückung, seine revolutionäre Energie, seine fruchtbare Zusammenarbeit mit Friedrich Engels und die epochale Bedeutung seines Werk ins Zentrum seines Films, nimmt die Arte/ZDF-Produktion ihren Ausgangpunkt beim alten Marx, dessen letztes Lebensjahr von einer schweren Lungenerkrankung und zwei Schicksalsschlägen, dem Tod seiner Frau und seiner ältesten Tochter, geprägt war.
Die Rahmenhandlung beginnt mit einem Kuraufenthalt von Marx in Algiers und endet mit seinem Tod. Dazwischen finden sich Rückblenden auf wichtige Ereignisse seines Lebens sowie kurze Zitate aus seinen Schriften, die teilweise interessant, aber derart kurz und aus dem Zusammenhang gerissen sind, dass sie eher gängige Vorurteile bedienen, als zum Verständnis vom Marx‘ Werk beitragen. Auch angebliche Marx-Experten kommen zu Wort, die Details aus seinem Leben kennen, aber Marx‘ Werk weder gründlich studiert noch verstanden haben.
Mario Adorf als Karl Marx (ZDF/Julie Vrabelova)
Dargestellt wird der alte Marx vom bekannten Schauspieler Mario Adorf, der Marx bewundert und diese Rolle seit langem spielen wollte. Adorf bemüht sich, Marx mit viel menschlicher Wärme zu präsentieren. Doch nicht nur der große Altersunterschied – Marx starb mit 64, Adorf ist 87 –, die stets gerunzelte Stirn, die sorgenvolle Miene und die sanfte, in rheinischem Akzent leiernde Stimme zeichnen ein verzerrtes Bild des Revolutionärs, vor allem das Drehbuch (Peter Hartl) und die Regie (Christian Twente) sorgen dafür, dass der Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus in völlig falschem Licht erscheint.
Marx‘ monumentales Lebenswerk verschwindet hinter der kranken Person. Er erscheint als verzagter, politisch isolierter Greis, der sich mit Selbstvorwürfen und Zweifeln quält. Das ist historisch falsch. Tatsächlich blieb Marx bis zum Ende seines Lebens seinen revolutionären Grundsätzen treu. Er konnte in seinen letzten Lebensjahren erleben, wie die Ideen, die er und Engels unter großen Entbehrungen ausgearbeitet hatten, die Massen ergriffen und zur materiellen Kraft wurden.
In Deutschland und Frankreich entwickelten sich unter dem Einfluss des Marxismus mächtige sozialdemokratische Massenparteien, mit deren Führern Marx und Engels in engem brieflichen und persönlichen Kontakt standen. Auch in den USA und im rückständigen Russland, wo die Arbeiterklasse 34 Jahre später unter marxistischer Führung als erstes die Macht erobern sollte, entstanden unter dem direkten Einfluss von Marx und Engels die Keime zukünftiger Arbeiterparteien.
Es ist bekannt, dass Marx die Entwicklung dieser Parteien äußerst kritisch begleitete, immer bemüht, sie von bürgerlichen und opportunistischen Einflüssen abzugrenzen. Aber das ändert nichts daran, dass sich die SPD unter dem Banner des Marxismus zur mächtigsten sozialdemokratischen Massenpartei der Welt entwickelte. Marx und Engels standen mit ihren Führern August Bebel und Wilhelm Liebknecht in ständigem Gedankenaustausch.
All das sowie der Inhalt von Marx‘ theoretischen und politischen Konzeptionen werden in dem Film weitgehend ausgeblendet. Stattdessen konzentrieren sich lange Passagen auf die bittersten Momente in Marx‘ Leben – den Tod des Sohnes Edgar im Alter von acht Jahren in der bitteren Not der Londoner Emigration, die hartnäckige Krankheit, den Tod der Tochter Jenny in Frankreich – und schüren unterschwellige Vorurteile gegen Marx‘ persönliche Integrität.
Zu diesem Zweck wird Marx‘ jüngste Tochter Eleanor missbraucht, deren Stimme das Geschehen aus dem Off kommentiert. So bemerkt Eleanor, nachdem sie ihrem Vater die Nachricht vom Tod Jennys überbracht hat: „Vier seiner geliebten Kinder und seine Frau fürs Leben waren ihm in den Tod vorausgegangen, wie ein Sinnbild für das Scheitern nach so viel Drangsal in seinem Leben.“
Gegen Ende des Films hält Engels eine bewegende Rede an Marx’ Grab. Er würdigt ihn als Revolutionär, den Regierungen und Bourgeois hassten und verleumdeten und den „Millionen revolutionärer Arbeiter von den sibirischen Bergwerken über ganz Europa und Amerika bis Kalifornien hin verehrten, liebten und betrauerten“. Eleanors Stimme kommentiert hämisch: „Der gute treue Engels mühte sich redlich, seinem Freund bereits am Grab das Monument eines bedeutenden Weltgeistes zu errichten.“
In Wahrheit zählte Eleanor zu den engsten Genossinnen von Marx. Sie unterstützte ihren Vater zu seinen Lebzeiten bei der internationalen Korrespondenz und spielte nach seinem Tod eine führende Rolle in der englischen Arbeiterbewegung und bei der Verwaltung von Marx‘ Nachlass.
Peter Arens und Stefan Brauburger, die als Leiter der für Geschichte zuständigen ZDF-Redaktionen für den Film verantwortlich sind, machen in einem Beitrag auf der Website des ZDF deutlich, dass dieser Versuch, Marx persönlich zu diskreditieren, auf einem bewussten Konzept beruht.
Es „lag uns be­sonders daran, den berühmten Denker in seiner Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit zu zeigen“, schreiben sie. „Einerseits ist der ‚Jubilar‘ der noch immer bestaunte Deuter des Welt- und Wirtschaftsgeschehens – weit über seine Epoche hin­aus. Andererseits hatte er als Zeitgenosse für das praktische Leben nur wenig Sinn und Geschick. Da ist zum einen der hinge­bungsvolle treusorgende Familienvater, zum anderen der völlig auf sein Werk fixierte weltferne Egomane.“ Der Haushälterin habe Marx einen verborgen gehaltenen Sohn beschert. „Er erhob die Stimme für das ‚geknechtete Proletariat‘, wusste aber selbst einen gutbürgerlichen Lebenswandel durchaus zu schätzen und zeigte sich im Umgang mit Geld wenig besonnen.“
Den Fernsehverantwortlichen war klar, dass man Marx angesichts der tiefen Krise des globalen Kapitalismus, der historisch beispiellosen sozialen Ungleichheit und der wachsenden Kriegsgefahr nicht mehr mit plumpen antikommunistischen Vorurteilen beikommen kann. Niemand habe „soziale Konflikte in ihrem histo­rischen Prozess so umfassend analysiert, den Kapitalismus in seiner Schwäche so treffend entlarvt, seine Krisenanfälligkeit und die Gefahr der Verelendung ganzer Schichten oder Weltregionen aufgezeigt“, schreiben sie. Im „Hin­blick auf die Globalisierung oder die internationalen Finanz- und Wirtschaftskrisen unserer Tage“ erscheine manche Marx‘sche Analyse geradezu visionär. „Die Stimmen mehren sich, nach denen der Kapitalismus womöglich doch nicht das letzte Wort der Geschichte sei.“
Sie bemühen sich daher, den „menschlichen“ Marx vom unversöhnlichen Kämpfer, den „Propheten“ vom Revolutionär, die Sozialkritik, die im Rahmen der bestehenden Ordnung akzeptabel und sogar nützlich ist, von ihren revolutionären Schlussfolgerungen abzutrennen.
„Manche Inkonsequenz oder Lücke in der Marx‘schen Weltsicht ließ Raum für vielfältige, zum Teil gegensätzliche Interpretatio­nen“, schreiben Arens und Brauburger. „Humanistisch motivierte Sozialreformer“ hätten sich ebenso auf ihn berufen, „wie menschenverachtende Tyrannen. Sozialdemokraten, die für eine freiheitliche Republik stritten, ebenso wie gewaltbereite Re­volutionäre, die eine kommunistische Diktatur verfochten.“ Das „Manifest“ habe das Rüstzeug für sozialdemokratisch orientierte Parteien, „aber auch das ideologische Fundament totalitä­rer Regime“ geboten.
Tatsächlich haben die „sozialdemokratisch orientierten Parteien“ Marx bis zur Unkenntlichkeit verfälscht und sich in Krisen- und Kriegszeiten stets auf die Seite der Konterrevolution gestellt. Dasselbe gilt für die „totalitä­ren Regime“ Stalins und Mao Tsetungs, die die Macht im Arbeiterstaat im Interesse einer privilegierten Bürokratie usurpierten.
Es ist bezeichnend, dass die letzten Szenen des Arte/ZDF-Films den Regimen von Stalin und Mao Tsetung gewidmet sind. Lenin, der Führer der Oktoberrevolution, wird in eine Reihe mit diesen Diktatoren gestellt. Leo Trotzki, der engste Verbündete Lenins, sozialistische Gegner Stalins und führende Marxist des zwanzigsten Jahrhunderts, wird dagegen nicht erwähnt.
In Wirklichkeit ist Marx‘ tiefe „Menschlichkeit“, die von zahlreichen Zeitzeugen, darunter Heinrich Heine, bezeugt wird und die auch im ZDF-Film immer wieder durchscheint, untrennbar mit seiner Entschlossenheit verbunden, „alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“, die er im Alter von 25 Jahren formulierte. Seither widmete er sein gesamtes Lebenswerk der Aufgabe, die historische Notwendigkeit der sozialistischen Revolution nachzuweisen und die internationale Arbeiterklasse politisch und theoretisch auf diese Aufgabe vorzubereiten.
Das macht den Marxismus, der heute von der trotzkistischen Weltbewegung, dem Internationalen Komitee der Vierten Internationale verkörpert wird, 200 Jahre nach Marx‘ Geburt derart aktuell.
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