#ändernleben
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agatha-abstinent · 2 years ago
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Tag 2758 / Auf ihre zwei Gläser Wein am Abend möchte sie nicht verzichten
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agatha-abstinent · 3 years ago
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Tag 2367 / Es wäre einfacher, wenn ich mein Äusseres dem Inneren meiner Wohnung anpasse.
Ich wähle den schwierigeren Weg.
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agatha-abstinent · 3 years ago
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Tag 2358 / Ich habe das kommen sehen
Ich hab das auch schon ausgesprochen, dass ich seit dem Urlaub nicht mehr richtig in die Arbeit finde, dass ich keinen Sinn darin sehe, mich mit solchen blöden Inhalten zu beschäftigen, so viele Stunden in der Woche, am Tag.
Ich hatte Konflikte im Februar, im März, im April, ich hatte auch Konflikte, bevor ich in den Urlaub gegangen bin. Und die Konflikte gehen jetzt weiter. Ich habe das kommen sehen, dass ich mich unter diesem Medikament nicht mehr so gut mit den Vorgesetzten verstehe, dass das Serotonin bewirkt hatte, dass ich milder war, freundlicher, aber jetzt nehme ich das andere und das gebe nicht wieder her. Ich hab noch nie meinem Leben so oft Sport gemacht, ich gehe schwimmen regelmäßig und ich hab jetzt nicht 25 Kilo abgenommen, ich habe ungefähr acht, neun Kilo abgenommen, das ist nicht übertrieben, das ist gut für mich, das ist gesund.
Dass ich an dieser Arbeit frustriere, dass ich mich da reibe, dass ich unzufrieden bin, das hat auch damit zu tun, dass ich jetzt nicht gerade aus einer Rehamaßnahme komme und einfach alles annehme so wie es ist und sage, Gott sei Dank, ich kann arbeiten. Sondern ich weiß jetzt seit zweieinhalb Jahren, seit fast zweieinhalb Jahren, dass ich arbeiten kann, dass ich mich konzentrieren kann, dass ich zwar auch Einbrüche habe, aber ich kann mitdenken.
Ich möchte da so dringend weg, weil ich auch diese aggressiven Formulierungen, die ich jetzt gerade hier ins Handy spreche, überhaupt nicht will. Damit will ich gar nicht mein Herz vergiften. Wenn ich jetzt nächste Woche zur Mammographie muss, dann fange ich natürlich wieder mal an über den Sinn des Lebens nachzudenken, wie Krebs entsteht und wie man Seelenfrieden findet. Und wenn man schon drei Diagnosen hat, wo die Wahrscheinlichkeit zu sterben recht hoch ist, dann muss ich mich nicht fünf Tage die Woche mit so einer Scheiße da abgeben.
Ich will überhaupt nicht Mittwoch mit denen dieses Gespräch führen. Jetzt ist es soweit - vor zwei Wochen habe ich noch um ein Gespräch gebeten, aber jetzt möchte ich vor diesem Gespräch weglaufen, weil ich nämlich fürchte, dass sie sagen, wir denken, es wäre besser, du suchst dir etwas anderes. Und ich glaube nicht, dass ich ruhig bleibe. Und es ist nicht fair zu zweit mit mir alleine über sowas zu sprechen.
Vergiftete Atmosphäre, keine wertschätzenden Worte
Wie oft soll ich noch solche Aggro-Textnachrichten sprechen und dann wohlmöglich umformulieren? Das ist nicht der Sinn von Unfuck yourself. Der Sinn ist, dass ich weitergehe. Denn die werden ihre Ärsche da ewig breitsitzen. Seit ich angefangen habe, zählen sie mir ihre Jahre bis zur Rente vor.
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Purple Disco Machine & Sophie And The Giants Hypnotized https://www.youtube.com/watch?v=PiVOKPPDdtI
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agatha-abstinent · 3 years ago
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Tag 2343 / Im Urlaub habe ich so oft am Tag lächeln müssen
Ich musste einfach lächeln bei dem, was ich sah. Ich hab mich gefreut, wenn ich das Meer gesehen habe. Ich hab mich gefreut darüber, da zu sein, wo ich gerade bin, den Sand zu spüren, die Wellen zu hören. Ich hab mich gefreut über besondere Blumen, über Sonnenstrahlen, über den Blick von der Straße auf die Bäume und Felder. Ich hab mich gefreut, wenn das Meer plötzlich wieder zu sehen war, nachdem ich um eine Kurve gefahren bin.
Ich hab mich über die Farben des Meeres gefreut, durchsichtig, ganz klar, Helltürkis, Dunkeltürkis, Hellblau, Dunkelblau, ganz tief Blau, über die Sonnenstrahlen, die ins Meer fallen. Ich hab mich über die Fische gefreut.
Ich hab mich gefreut darüber, dass ich mich so viel freue. Ich musste Selfies machen von diesem Lächeln und es war ein ganz besonderes Lächeln. Das ist ein Lächeln, was man nicht einfach so herstellen kann durch einen lustigen Film, durch einen Witz.
Wenn ich mich da sehe auf diesen Bildern, führt mir das unheimlich vor, wie frustriert ich im Alltag bin. Ich hab mir jetzt auch schon das Buch runtergeladen "Unfuck yourself", dass ich mich selber runtermache mit meinen Gedanken. Das ist ja eine Spirale. Wenn ich Scheiße erlebe, wenn ich frustriert bin von der Arbeit, dann kann ich ja gar nicht lächeln und wenn ich nicht lächle, dann wird es nicht besser und ich fühle mich nicht besser.
Freude erzeugt noch mehr Freude und wenn ich die Freude nicht an dem Arbeitsplatz habe, dann muss ich sie an einem anderen Arbeitsplatz suchen und wenn ich sie da nicht finde, dann kann ich einfach wieder wechseln.
Das ist doch ne super Motivation, dass ich wechseln will, damit ich mehr Geld verdiene, damit ich mir diesen Urlaub noch mal leisten kann oder ein paar Tage länger bleiben kann oder ja mir mehr Freude auch im Alltag erlauben kann, weniger arbeiten für mehr Geld.
Ich hab aber auch schon gesagt, am liebsten wäre ich doch nicht hingefahren, weil ich jetzt weiß wie glücklich ich mich fühlen kann, wie schön das Leben sein kann, wie toll sich das anfühlt, wenn man am Strand steht, die Wellen kommen und der Sand sackt leicht von der Welle, die wieder zurück ins Meer fällt, weg und die Welle streichelt die Knöchel.
Aber ich war heute auch kurz sehr glücklich oder mehrmals glücklich beim Schwimmen im Prinzenbad, weil sich das einfach total gut anfühlt, wenn Wasser den Körper berührt oder ich mich in meinem Körper gut fühle. Erst war es megakalt, 16°C oder so, aber wenn man sich im Wasser bewegt, dann wird’s warm. Das ist so schön.
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agatha-abstinent · 3 years ago
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Tag 2296 / In meiner Therapiegruppe in der Entzugsklinik waren eine Kindergärtnerin, ein Investmentbanker, eine Fleischereifachverkäuferin, ein Versicherungsmakler, ein Rettungsassistent, ein Kurierfahrer, ein Fabrikarbeiter, eine Public Relations Managerin und nur zwei Arbeitslose, ich und der andere
Und was denken die da draußen oder was dachte ich früher von Alkoholikern?
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Blaues Buch, S. 167 Das Körperliche ist nur der Anfang. Tränen ich. Das Gelesene. Ihre Stimme.
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agatha-abstinent · 4 years ago
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Tag 1938 / Müde Worte, langsamer Kopf
5 Jahre trocken 1 Jahr Arbeit Und dann: So leben will ich nicht
Mehr können wollen Ordentlicher, schöner, gepflegter, konzentrierter Weniger allein Geliebt werden Nicht nur begehrt Geliebt werden
Einer, den ich mit nach Hause nehmen kann
Wenn ich mich mit den richtigen Dingen beschäftige, kommt der Richtige
Fotobücher Ausstellungskataloge Ausstellungsfotos Stoffe
Konsequent das Handy in einen anderen Raum legen Sonst unmöglich, einen kreativen Gedanken zu fassen
Dieser möchte feiern Er stellt viele Fragen Ich denke, er ist verkorkster als ich
Und doch eben danach wieder: Ich arbeite das Falsche
Mir den 2. Lockdown wünschend Für mich Nicht für mein Projekt bei der Arbeit Dafür wär es blöd
Für mich Nochmal klarziehen Stunden pro Tag Abwesenheit pro Tag Kreatives pro Tag Fotos pro Tag
Mit der Tablette unzufrieden Sie soll anders wirken Stärker Mehr Antrieb Mehr
Suchtkrank oder nüchterne Einschätzung?
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Monsterheart Flowers https://www.youtube.com/watch?v=8hErT4W-33E
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Traum: Tim's Podcast
Schwedisch Ein anderer älterer Mann und ich berichten, was wir gelernt oder nicht verstanden haben. Junges Mädchen schämt sich, weil sie den Podcast nicht gehört hat. 1.000 andere Dinge gemacht.
So wie ich. 1.000 Dinge tun. Und so wenig, was mir gut tut.
An die (Physio-) Therapeuten in den Kliniken immer mal wieder in letzter Zeit gedacht, an die Empfehlungen. Tai Chi in den Alltag integrieren, PMR. Nicht mit einem Bier entspannen können. Etwas für Entspannung tun müssen. Dass sich das so leicht sagt. Dass das Schwerste ist, es neben dem Funktionieren (wollen) umzusetzen.
Doch wieder merken, wie mir 30 Wochenstunden nicht bekommen. Selbst über meine Seele walzen. "Geht doch" - denken "Drin"-Gefühl Bin "wichtig", bekomme Anerkennung, leiste was, nur an mir selbst vorbei.
Bumse mit Reichen, die Reiche reicher machen. Mit Arbeitstieren, Hochleistungsmaschinen.
Das war Göttlich mit den Möwen, der Sonne, dem Küssen und Streicheln. Aber ob es ihn so berührt, er es als so besonders empfand, weiß ich nicht.
Je mehr du um die Ohren hast, je weniger bleibt zum positiven Nachhall.
Ich weiß, wie seine Frau aussieht, zwei seiner Kinder. Ich will das nicht. Ich bin das nicht.
Ich denke, wenn man sich so tolle Gefühle beschert, kann es nicht schlimm sein.
Aber wenn ich immer fürchte, jetzt ruft seine Frau an... "Bella hat etwas in der Familienbande-WhatsApp-Gruppe gepostet", Pop-up auf dem Handy. Das Gesicht als Hintergrundbild. Sie guckt mich an. "Ich bin nicht so abgebrüht", sage ich.
Entgegen der eigenen Prinzipien handeln.
Dass ich das auch mal brauche. Ankuscheln Umarmen Toll gefunden werden Dass das wichtig für mich ist Dass er das Liebevolle in seiner Ehe vermisst
Anders als der es Anfang März erzählte, der in Löffelstellung einschläft, aber es laufe kein Sex mehr.
Dass er so fürsorglich war mit dem Zudecken, damit ich noch mal wiederkomme oder über Nacht bleibe.
Über Nacht
Das ist sehr eng und nah und beziehungsmässig. Das war immer klares No Go bisher.
Die Katze Meine heile Welt Mein heiliger Schlaf Ich, die morgens Tabletten nimmt Ich die nicht weiß, ob ich im Schlaf rede, strample, um mich schlage, schnarche
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1497 / Kein feiner Mensch im feinen Zwirn
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1454 / abstinence: take a seat.
"Rauchst du gar nicht mehr?" (Kioskmann)
+ kein Auswurf morgens Nasenatmung deutlich verbessert kein Räuspern abends
- Gewichtszunahme Dauerträgheit unscharfes Sehen
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agatha-abstinent · 6 years ago
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Tag 1378 / immer noch
Ich träume immer noch von meiner Katze. Und von anderen kleinen Katzen, die daneben machen. Ich habe viel erreicht, meint der Arzt. Und ich möchte noch mehr. Ich schreie immer noch meine Mutter an. Aber ich bereue es schneller, es tut mir leid. Ich gehe immer noch in meine Gruppen. Man könnte auch sagen, andere treffen sich abends aufm Weihnachtsmarkt oder in ner Kneipe. Und ich treffe mich bei AA. Und wenn das nicht in gewisser Weise meine Freunde und Bekannten wären, wenn ich mit denen nicht so verbandelt wäre wie andere mit den Leuten, die sie auf dem Weihnachtsmarkt treffen, dann würde ich da gar nicht hinwollen. Und trotzdem schäme ich mich manchmal immer noch, zu AA zu gehen, beispielsweise gegenüber diesem neuen Mann. Ich mache immer noch keinen Sport regelmäßig. Aber ich könnte mir vorstellen, es erneut mit Youtube-Yoga zu probieren, um vom Kopf zumindest momenteweise mehr in den Körper zu kommen. Ich beobachte immer noch wie ich auf Alkohol in meinem Umfeld reagiere. Der im Fernsehen gestern hat mich nicht so angezeckt. Man wird nicht besser im Trockensein, aber vielleicht besser im Kontakt mit sich, was gefährlich ist und was nicht. Ich werde immer noch schöner, jeden trockenen Tag ein Stück (Tag 229). "So ne hübsche Frau". Abstinenz ist ein Langzeitlebensoptimierungsprojekt.
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agatha-abstinent · 8 years ago
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Tag 672 / Mit 16 Blut gekotzt
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agatha-abstinent · 8 years ago
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Tag 672 / Mit 16 Blut gekotzt
Ich fand das damals witzig, wir fanden das alle witzig, über Alkoholiker zu lachen. Über den, der singend durch unsere Provinzstadt torkelte. Alkoholiker waren die anderen, die ganz schlimmen Fälle. Fines Vater und der Alte mit der Bariton- oder Bassstimme. 20 Jahre später bin ich Alkoholikerin.
Und da sitzt einer mit mir in diesem Selbsthilfegruppenraum, der ist vielleicht zwei, drei Jahre älter als 16. Vielleicht auch nicht. Der weiß schon, was Kontrollverlust ist - das, was ich eigentlich permanent bei jedem Trinken in der Jugendzeit erlebt habe. Der weiß schon, was Kontrollverlust ist und möchte das abstellen.
Ich heiße Agatha und ich bin Alkoholikerin. Und genau deshalb habe ich auf dem Abi-Treffen nichts zu suchen. Und irgendwie würde ich doch voll gerne hingehen, um zu zeigen: So sehen trockene Alkoholikerinnen aus. 'Passt auf eure Kinder auf, dass sie nicht so viel trinken wie ich getrunken habe. Ja, mein Trinkmuster war schon ungesund, als wir zur Schule gingen. Ihr habt es euch damals gedacht.'
Wie mutig von dem, in so jungen Jahren zu den Anonymen Alkoholikern zu gehen. Wie stark. Wie weit. In dem Alter fand ich saufen und torkeln und besoffen rummachen und kotzen und verkatert aufwachen normal. Wir wussten, bevor wir die Volljährigkeit erlangten, dass eine gute Grundlage wichtig ist, um ordentlich trinken zu können. Oder zumindest ein paar Löffel Olivenöl. Aspirin Direkt war schon auf dem Markt - die praktische Kautablette für den Morgen danach. Joschi nahm vorm Schlafengehen manchmal schon eine. Im Krankenhaus landete aber ich dann. Mit 16, vielleicht auch 17. Kein Blaulicht, kein akut kritischer Zustand. Nur ein bisschen Blut im Erbrochenen. Von da an nahm ich nur noch Paracetamol, rauchte statt Benson & Hedges Philip Morris Light. Mein Alkoholkonsum blieb unverändert, glaube ich.
Als junger Mensch unter 20 scheint es noch aussichtsloser, ein Leben ohne Alkohol zu führen. Noch aussichtsloser, als ich es mit Mitte 30 empfand. Die Freunde, die im Verein, die bei der Arbeit. Mit allen ist Trinken verbunden. Meine Berufsausbildung ohne Alkoholtrinken? Undenkbar. Studium? Oder gar noch früher, die letzten Schuljahre? Absolut unmöglich. Genau für solche Fälle gibt es ja die Adaption: Im Anschluss an die Entwöhnung wird die Suchttherapie unter Alltagsbedingungen fortgeführt, der Übergang in die Berufstätigkeit (Praktika, Umschulung, etc.) begleitet. Manchmal geht es nur mit einem radikalen Umfeldwechsel. Damit das Aufhören klappt. Die Chance, dass es klappt, etwas höher ist.
Da sprachen am Anfang die, die gerade zwei, drei oder vier Monate trocken sind. Wie toll jetzt alles ist. Wie gut es ihnen geht. Wie dankbar sie sind. Und ich gönnte denen das nicht. Meine ersten Monate waren nicht so. Ich habe an vielen Tagen gelitten, mich durchgehangelt, ich habe gezweifelt, gekämpft. Bei denen ist alles schön. Und bei mir ist ja noch nicht mal mit mehr als eineinhalb Jahren immer alles schön. Schön ist selten bei mir. Und ich bleibe trotzdem trocken. Und ich bleibe sitzen da bei den AAs, obwohl ich zweimal gehen wollte. Denn nur so höre ich gegen Ende wie der jugendliche Mann seine Verzweiflung teilt. Und der hat mir so geholfen damit. Der hat mich erinnert. Daran, wo ich herkomme, wie das bei mir war und es mit mir weitergehen würde.
Ich vergesse, dass ich überall nur unter denen bin, die es schaffen. Die eine sagt, sie vergleicht sich nicht. Ich vergleiche mich ständig. Und ich vergleiche mich zum Teil mit Leuten ohne Doppeldiagnosen. Ich vergleiche mich mit vorrangig körperlich Abhängigen. Ich vergleiche mich mit Polytoxen. Mit Menschen, die Menschen vernachlässigten. Mit Menschen, die schon alles verloren hatten, auch ihre Wohnung. Mit welchen, die kaum was verloren hatten. Noch viel weniger als ich. Und ich vergesse dabei auch, dass eben dieses Umfeld-Wechseln, Job-Aufgeben, bei-Null-neu-Anfangen auch eine therapeutische Maßnahme sein kann. Ich vergesse, dass viele erst zu Gruppen gehen, wenn die Nachsorge beendet ist. Manche gar nicht. Ich sehe die nicht, die es so schwer haben, die so sehr kämpfen, dass sie davon nicht vor Gruppen berichten wollen, können. Ich sehe viele nicht, die mehrere Rückfälle haben, weil die manchmal auch echt scheiße behandelt werden - in Nachsorge oder in Selbsthilfe, beides. Aus meiner DBT-Gruppe fliegt man raus nach mehreren Rückfällen.
Als ich dran war, wollte ich sagen: Manchmal geht nur radikal Leben Ändern. Bei manchen funktioniert Abstinenz nur so. Und dann hab ich es vergessen. Und dann dachte ich: Vielleicht auch besser - wär ja ein extremer Standpunkt. Aber ist ja auch eine extreme Krankheit. So extrem, dass zwei Aussagen von im P-System Beschäftigten bei mir zweieinhalb Tage lang wieder Zweifel und Fantasien aufkeimen ließen: Vielleicht kann ich ja doch irgendwann mal nur ein Glas Wein auf dem Balkon trinken. Vielleicht doch nochmal Champagner genießen. Mit Bierflasche in der Hand spazieren. Nein. Ich heiße Agatha, ich bin Alkoholikerin und ich bleibe Alkoholikerin. Ich kann nicht nur ein Glas trinken. Ich kann Alkohol nicht genießen. Vor einer Gruppe Alkoholiker kann ich das sagen, vor einer Gruppe ehemaliger Mitschüler, Kommilitonen, Kollegen schäme ich mich dafür zu sehr. Es bessern sich so viele kleine und mittelgroße Aspekte in Abstinenz - kein Kotzen, kein Würgen, keine Rotweinzunge, kein Schweißflecken auf allen Stühlen Hinterlassen, kaum Kopfschmerzen, kein zeitraubendes Betrinken und Ausnüchtern, kein permanentes Wegrennen vor Dialogen, keine Schuldgefühle, keine Beschaffungs- und Entsorgungsbelastung,... Ich vergesse auch das. Genau deshalb: Gut, dass ich in der Gruppe war.
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