Text
#shutdown #govermentshutdown #anothershutdown
0 notes
Text
Die Mauer muss hin!
Rede zur Lage der Nation – die gleiche alte polarisierende Demagogie
Da Präsident Trump gezwungenermaßen seine Rede zur Lage der Nation verschieben musste – wegen des von ihm verursachten „Shutdown“, also der zeitweisen Schließung der Regierung und Behörden, hatte er ja nun mehr Vorbereitungszeit eine Rede abzuliefern die inhaltlich zu Überzeugen vermag.
Aber es kam natürlich wie es kommen musste. Seine Rede zeigte durchaus eine gewisse Ausdauer und auch fast eine gewisse Eloquenz. Inhaltlich legte Mr. Trump leider nur einen dünne Layer der „Einheitswünsche“ und der überparteiliche Zusammenarbeit über die alte polarisierenden Demagogie, die sich wie ein roter Faden seit seinen Wahlkampftagen durch seine bisherige Amtszeit zieht.
„Wir können alte Spaltungen überbrücken, alte Wunden heilen, neue Koalitionen bilden, neue Lösungen schmieden“, erklärte Trump. Wenn dies wirklich seine Ziele wären, hätte er sich verbindlich verpflichtet, keinen falschen Notstand zu erklären, um seine Mauer gegen die Wünsche des Kongresses zu bauen. Er hätte nicht wieder die Angstkeule mit falschen Behauptungen geschwungen und von einem „gewaltigen Ansturms“ illegaler Einwanderer gesprochen, von überfüllten Schuhen und Krankenhäusern. Vor allem aber nicht absurde und nervös klingende Behauptung aufgestellt, dass „lächerliche Ermittlungen“ den Wohlstand und die Sicherheit der USA gefährden. Zu deutlich wurde dadurch sein Wunsch man möge nicht weiter gegen ihn ermitteln.
Donald Trump begrüßte die Leistung seiner Präsidentschaft, die Reform der Strafjustiz. Er erwähnte auch Bereiche „möglicher künftiger“ parteiübergreifender Vereinbarungen, wie etwa Investitionen in die Straßen, Schienen und Flughäfen des Landes und die Senkung der Preise für verschreibungspflichtige Medikamente. Aber selbst in diesen Bereichen wird es kaum einen Fortschritt geben ohne ernsthafte Gesetzesänderungen und deutlichen Kompromisse beiden Lager. Bei Fragen wie der Finanzierung eines Infrastrukturpakets bestehen extrem große Lücken und Uneinigkeit. Der uneinheitliche Verhandlungsstil von Herrn Trump, Unkenntnis der Details, kurze Aufmerksamkeitsspanne und maximalistische Forderungen machen einen solchen Kompromiss nahezu unmöglich. Hier wurde wieder deutlich, dass wer mit Trump „zusammenarbeiten“ will muss es zu seinen Konditionen und Anforderungen tun – sich beugen. Wenn es in diesem von den Demokraten kontrollierten Kongress zu von beiden Parteien getragenen Beschlüssen und Veränderungen kommen soll, muss jede Leistung von beiden Parteien getragen werden. Ob aber nun Trump überhaupt zu Zugeständnissen, Kompromissen und politisch Verhandlungen fähig ist bleibt abzuwarten – seine bisherige Amtszeit lässt in diesem Punkt jedoch große Zweifel aufkommen.
Tatsächlich hat die Rede betont, dass der Gesetzgeber das Vorrecht des Kongresses in Bezug auf Handel, Außenpolitik und andere Schlüsselthemen von einem impulsiven, ziellosen Präsidenten zurückfordern muss. Zu seinen unbegründeten Behauptungen gehörte auch sein Beharren darauf, dass das nordamerikanische Freihandelsabkommen eine „Katastrophe“ sei, dass die Vereinigten Staaten sich in einem „großen Krieg“ mit Nordkorea befänden, wenn er nicht gewählt worden wäre, und dass Venezuelas Zusammenbruch zeigt, warum die Amerikaner „Stimmen für einen US-Sozialismus“ kategorisch zurückweisen“ müssen.
youtube
Man sollte darauf drängen, dass der Präsident nicht weiter die nationale Sicherheit als Vorwand benutzt, um Handelshemmnisse zu erhöhen. Überparteilich sollten die Forderungen an den Präsidenten nach Unterstützung für demokratische Werte und Menschenrechte sein, Übergriffen autoritärer Staaten standzuhalten, traditionelle Allianzen zu verteidigen und gegen einem vorzeitigen und hastigen Rückzug aus dem Kampf gegen den Terrorismus in Afghanistan und im Nahen Osten.
Der Kongress könnte auch versuchen, bei den größten Herausforderungen der Nation voranzukommen, die Mr. Trump in seiner Rede wie in seiner Regierungsführung vernachlässigte. Er erwähnte den Klimawandel nicht, auch wenn die Aussichten des Planeten immer alarmierender werden. Er sagte nichts über die wachsende Ungleichheit des Wohlstands, was seine Steuerreform noch verschlimmerte. Er diskutierte auch nicht über die rasch steigende Schuldenlast des Landes, die sich auch während seine Regierungszeit verschlechtert hat.
Ob dies unter dem Strich wirklich eine Rede zu Lage der Nation ist bleibt zweifelhaft. Ein Präsident der sich ausschließt von jeglicher Zusammenarbeit mit seinen eigenen Geheimdiensten, Behörden und Mitarbeitern, ein Präsident der kaum jemanden im eigenen Umfeld zu vertrauen scheint, der ein nie dagelegenes „Hire and Fire“ selbst in Schlüsselpositionen seiner Administration eingeführt hat und dem Fox & Friends nach einzige Nachrichtenquelle völlig genügt – bei so einem Präsidenten darf man sich fragen, ob er die Lage seiner Nation überhaupt kennt.
Seine Rede auf einen Satz gebracht:
Die Mauer muss hin, Ermittlungen gegen Trump müssen weg – der Rest ist nicht wichtig.
0 notes
Text
Rückzug aus dem INF-Vertrag – zurück in die 80er
Analyse / Meinung
In Anbetracht der Einmischung Russlands in die US-Wahlen von 2016 musste sich Donald Trump während seiner gesamten Präsidentschaft mit dieser Frage befasst: Warum hat er nie über gelegentlichen Sanktionen hinausgehend gegen Moskau gehandelt?
Am Freitag haben Mitglieder der Regierung Trump den Rückzug aus dem Atomwaffenkontrollabkommen INF mit Russland als Beweis dafür vorgelegt, dass der Präsident bereit ist, Putin gegenüber Stärke zu demonstrieren.
US-Außenminister Mike Pompeo sagte: „Wir haben mehr als 30 Mal auf Russlands Verletzungen des Abkommens, auch auf höchster Regierungsebene, aufmerksam gemacht und dagegen protestiert”. „Russland bestreitet jedoch weiterhin, dass sein Raketensystem den gegen den Vertrag verstößt. Durch die Verletzung Russlands werden Millionen von Europäern und Amerikanern stärker gefährdet, die Vereinigten Staaten sollen militärisch benachteiligt werden, und die Chancen unsere bilateralen Beziehungen in eine bessere Richtung zu lenken, werden gefährdet.“
Er fügte hinzu: „Es ist unsere Pflicht, angemessen zu reagieren. Wenn eine Vereinbarung so dreist missachtet wird und unsere Sicherheit so offen bedroht ist, müssen wir reagieren. “
Die Aussagen der Trump-Beraterin Kellyanne Conway zeigen deutlicher wie man sich im Weißen Haus die Deutung der Vertragskündigung wünscht: „Sehen Sie, was US-Außenminister Pompeo heute unternommen hat.…ob Sie es sehen wollen oder nicht, das amerikanische Volk sieht es: einen Präsidenten, der willig ist für Amerika einzutreten und nicht zu Russland und Putin zu stehen.”
Es ist wahr, dass dies eine bedeutende Aktion ist, die Russland angeblich bestraft - eine von der Obama-Regierung abgelehnte Opposition, obwohl sie auch zu dem Schluss kam, dass Russland gegen den am Ende des kalten Kriegs entstandenen Vertrag über die Nuklearen Mittelstrecken verstieß.
Das lag aber zum großen Teil daran, dass die Obamas Regierung ein umgestaltetes Atomwaffenrennen befürchtete würde man den Vertrag kündigen. Selbst wenn Russland gegen den Vertrag verstoßen habe, so die Begründung, war es besser, ihn abschreckend und als weitere Verhandlungsbasis zu belassen.
Es ist auch wahr, dass Putin über seine Beendigung nicht traurig zu sein scheint. Tatsächlich droht er seit mehr als einem Jahrzehnt, aus dem Vertrag auszutreten. Am Samstag kündigte er an, Russland werde seine Teilnahme an dem Vertrag aussetzen. Putin hat wiederholt gegen die Tatsache Einspruch erhoben, dass andere Länder dem Vertrag nicht beigetreten sind. Im Jahr 2007, während der George W. Bush-Administration, sagte er dies gemäß einem Associated Press-Bericht:
„Wir müssen andere (Länder) davon überzeugen, dass sie die gleiche Verpflichtung übernehmen wie die Russische Föderation und die Vereinigten Staaten. Wenn wir ein solches Ziel nicht erreichen können, wird es schwierig für uns, den Rahmen des Vertrags in einer Situation zu halten, in der andere Länder solche Waffensysteme entwickeln. Dazu gehören Länder in unserer Nähe. Es wäre für uns von großem Wert, wenn andere Länder Russland und den Vereinigten Staaten folgen würden. Die naive ehemalige russische Führung ging voran und entfernte landgestützte Raketen mit mittlerer Reichweite. Die Amerikaner eliminierten ihre Pershing-Raketen, während wir die SS-20-Raketen entfernten…der Vertrag enthält keine luftgestützten Raketen. Luft- und See-Flugkörper waren davon nicht betroffen. Die Sowjetunion hatte sie einfach nicht, während die Vereinigten Staaten sie im Dienst hielten. Was wir letztendlich bekamen, war ein klares Ungleichgewicht: Die Vereinigten Staaten haben ihre Mittelstreckenraketen beibehalten. Es spielt keine Rolle, ob sie auf See, in der Luft oder an Land leben. Die Sowjetunion blieb jedoch einfach ohne diese Art von Waffen. Nahezu alle unsere Nachbarn stellen solche Waffen her, einschließlich der Länder östlich unserer Grenzen und der Länder des Nahen Ostens, während keines der Länder, die an die Vereinigten Staaten grenzt, weder Kanada noch Mexiko, solche Waffen herstellen. Für uns ist dies eine besondere Prüfung, aber wir glauben, dass es notwendig ist, diesen Vertrag einzuhalten. Dies gilt umso mehr, als wir, wie Sie vielleicht wissen, jetzt auch mittel- und luftgestützte Raketen haben.“
Meinung
Unter dem Strich klingen Trump und Putin als wäre Ihnen aufgefallen, dass das alter Weltbild der zwei Supermächte 2019 nicht mehr aufrecht zu halten ist. Andere Länder haben aufgeschlossen, China ist mehr Weltmacht als es Russland vielleicht zur Zeit sein kann. Atomwaffen, Kurz- Mittel & Langstreckenwaffen stehen nicht nur im Dienst der beiden großen aus der Zeit des kalten Krieges.
Da kommt dieser alte Vertrag gerade recht. Ihn mit viel Getöse inszeniert zerplatzen zu lassen lenkt nicht nur mal wieder das Interesse von Medien, Land und Leuten auf die Aussenpolitik und somit von den großen innenpolitischen Problemen der beiden Großen ab. Es befreit auch beide Mächte von den Fesseln der verbotenen Aufrüstung. Ohne regulierende Verträge - oder nennen wir es hier mal Willenserklärungen - kann man die Militär Etas wieder aufstocken, Milliarden Aufträge vergeben, die Wirtschaft ankurbeln und vor allem an der Politur des alten Weltbildes der ZWEI Supermächte arbeiten.
Ein Win-Win-Deal für Trump und Putin. Trump kann hier sein vollkommen demoliertes Image durch eine vermeintlich starke Position gegen Russland aufpolieren und ein Statement in Zeiten der Mueller-FBI-Untersuchungen und sinkenden Umfragewerten setzen. Putin kann sich freier gegen China positionieren und an der Erhaltung des Weltmachtstatus der Föderation arbeiten.
Die schöne Illusion vom Weltfrieden ist hier das Gambit des Machtspiels.
Bilder: https://commons.wikimedia.org
0 notes
Text
0 notes
Text
0 notes