Text
Maria Theresia: Ein Überblick
Es wäre unmöglich, alle Details über die Herrschaft von Maria Theresia kurz und knapp zu beschreiben. Heutzutage gilt sie als eine der wichtigsten Herrscher Österreichs, vor allem wegen ihrer Reformen, die ihre Grundlagen in der europäischen Aufklärung hatten. Deswegen ist sie auch unter den berühmtesten aufgeklärten Herrscher der europäischen Geschichte. Hier wird eine Reihe der wichtigsten Marksteine ihrer Herrschaft erklärt.
Der Österreichische Erbfolgekrieg
Maria Theresia, im Alter von elf Jahren, um 1728
Maria Theresias Anerkennung als Erbe ihres Vaters, Karl VI, war vom Anfang an umstritten. Obwohl Karl Maßnahmen ergriffen hat, das Erbe seiner weiblichen Kinder zu legitimieren, haben andere europäishe Mächte ihr Erbe disputiert. Nach dem Tod Karls 1740, wurde den sogenannten Österreichischen Erbfolgekrieg acht Jahre lang geführt. Während dieser Zeit, verlor die neue Erzherzogin Schlesien, ein wichtiges Gebiet für ihre geplante Industrialisierung, an Preußen. Außerdem, blieb ihr Herrschaftsgebiet meisten unverändert.
Leider war es für eine Frau unmöglich, die Krone des Heiligen Römischen Reichs zu tragen. Das Reich war seit Jahrzehnten in den Händen der Habsburger, und damit sie nicht darauf verzichten musste, wurde ihr Mann, Franz Stephan, als Kaiser gekrönt. Sie ihrerseits trug die Titeln Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen.
Ein Mutterfigur
Neben ihrer Politik ist Maria Theresia wegen ihre Rolle als Mutter auch sehr gut bekannt. Sie brachte insgesamt sechszehn Kinder zur Welt, von denen zehn Erwachsene wurden. Ihr Sohn Joseph II wurde nach dem Tod seines Vaters römisch-deutscher Kaiser und regierte auf der Seite seiner Mutter bis zu ihrem Tod im Jahr 1780. Unter ihren neun Töchtern ist Marie Antoinette (auf Deutsch Maria Antonia) die berühmtesten. Glücklicherweise lebte Maria Theresia nicht lang genug, um den Schicksal dieser Tochter zu sehen..
Ihre Reihe von Kindern und die Tatsache, dass sie fast permanent schwanger war, trug zu ihrem Bild als Mutterfigur wesentlich bei, und war als Propaganda nützlich.
Maria Theresia und Franz Stephan (beide sitzend) mit ihren Kindern
Warum Reform?
Die Reformen unter Maria Theresa haben eine Art “Protoindustrialisierung” in die Monarchie durchsetzten sollen, und dafür war die Zentralisierung von Staatsverwaltung, Bildung, Finanz und Religion erforderlich. Daneben sorgte diese neue, aufgeklärte Regierung um die Lage der bäuerlichen Bevölkerung, die bisher unter Hungerkrisen gelitten hat.
Maria Thereasias Reformen zeigen auffälligen Charakteristika der europäischen Aufklärung, die nicht nur von ihr sondern von anderen Monarchen aufgenommen wurden, wie zum Beispiel Friedrich der Große von Preußen und Katharina die Große von Russland. Die Aufklärung förderte Vernunft, und daher eine Beschränkung der Macht der Kirche und eine Prioritisierung der Menschenrechte.
Trotzdem zeigten Maria Theresias Reform nicht so viel Fortschritt wie die ihres Sohns Joseph II. Das Cautio Criminalis unter ihr erlaubte Folter bei Befragungen und die Verfolgung von Hexerei, die den Ideen der Aufklärung nicht zupassen. Folter war 1776 aufgehoben, sowie die Todesstrafe im Josephinischen Gesetzbuch.
Die Statue von Maria Theresia am Maria-Theresien-Platz in Wien
Bildung, Gesundheit und Fürsorge
Diese enthielten Maßnahmen, um die Bildung von BürgerInnen und die Ausbildung von Beamten, Ärzten und Anwälten zu verbessern. Ein Unterrichtspflicht für alle Kinder von sechs bis zwölf Jahren wurde eingeführt, und Gymnasien wurde in verschiedenen Städten gegründet, während “Normalschule” bildeten LehrerInnen aus.
Die Wiener Medizinische Schule wurde geöffnet und das Allgemeine Krankenhaus. Institutionen für Armen und Gehörlosen wurden gegründet, und eine pflichtige Pockenschutzimpfung wurde eingeführt.
Herrschaft neben Joseph II
Da ihr Mann etwa zwanzig Jahre früher als sie starb, wurde ihr Sohn zum Kaiser und Mitregierende der Monarchie neben seiner Mutter. Dies führte zu ideologischer und politischer Uneinigkeiten, vor allem weil Joseph II von der Aufklärung viel gepräter war als seine Mutter. Obwohl Maria Theresia viele aufgeklärten Reformen durchgesetzt hat, hat ihr Sohn die Reformen weitergenommen.
Sie waren vor allem um die Religionspolitik uneinig. Während Maria Theresia sehr katholisch war und setzte sich gegen Protestanten in der Monarschie hart durch, wollte Joseph sowohl Protestanten als auch Juden bürgerliche Gleichstellung geben, im Form der Toleranzpatente. Er drängte die Macht der Kirche viel mehr zurück und hob etwa 700 bis 800 Klöster auf.
Obwohl Maria Theresia nicht genau so aufgeklärt war als normalerweise gedacht wird, bleibt sie bis heute ein Figur von Österreich und der Aufklärung.
1 note
·
View note
Text
Kleines Porträt: Marie Antoinette
Ursprünglich Maria Antonia genannt, ist sie heutzutage das berühmteste Kind von Maria Theresia, der Erzherzogin von Österreich. Glücklicherweise lebte ihr Mutter nicht lang genug, um ihren Schicksal zu sehen.
Maria Antonias Ehe mit dem Dauphin und späterem König von Frankreich hieß, dass sie eine französische Version ihres Namens adoptierte. Trotzdem war die französische Bevölkerung von ihrem österreichischen Herkunft bewusst, was einer der Gründe waren, warum sie nie im Land populär war.
Ihre Brüder, Joseph II und Leopold II von Österreich, standen den Ideen der Französischen Revolution zunächst empathisch gegenüber. Die Hinrichtung der Schwester aber veränderte das, und in den Jahrzehnten danach wurde Österreich allmähich konservativer und skeptisch gegenüber revolutionären Ideen.
0 notes
Text
Kleines Porträt: Andreas Hofer
Andreas Hofer war der Anführer des Tiroler Aufstands im Jahr 1809 gegen die Fremdbesatzung der Bayern und der Franzosen. Ähnliche Aufstände entwickelten sich zu Kriegen in den Jahren 1813 bis 1815, und trug zu dem Untergang der französischen Herrschaft in großen Teilen von Europa bei.
Andreas Hofer hatte leider nicht so viel Glück, und als Anführer des Aufstands wurde er hingerichtet. Das hatte aber zur Folge dass er zu einem Ikone der Freiheit für die Tiroler wurde.
0 notes
Text
Wiener Kaffeehäuser
Wenn ihr euch im Winter deprimiert und faul fühlt, wie ich, gibt es nichts Besseres in Wien zu tun, als in ein traditionelles Kaffeehaus zu gehen. Stundenlang Zeitungen lesen, verschiedene Arten von Wiener Kaffee trinken, und zu viel Kuchen essen - eine wahre wienerische Erfahrung! Heutzutage scheinen uns Kaffeehäuser nicht wichtig zu sein, aber sie haben eine wichtige in der Frühen Neuzeit in Europa gespielt.
Das erste Kaffeehaus
Es gibt eine Legende um die Gründung des ersten Kaffeehauses in Wien. Nach der zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1664, fanden die Bewohner der Stadt komische Bohnen, die sie für Kamelfutter hielten. Die Bohnen wurden einem Offizier gegeben, der die Bohnen brennen solle; stattdessen, hat er das erstes Kaffeehaus gegründet.
Eine coole Geschichte, aber nicht die ganze Wahrheit. Eigentlich wurde das Erste von einem Armenier namens Johannes Theodat im Jahr 1685 geöffnet, nachdem ihm vom Kaiser Leopold I. das Erlaubnis gegeben wurde, ‘das türkische Getränk’ zu machen.
Café Central ist 140 Jahre alt und ein Hotspot für Touristen
Warum waren sie wichtig?
Kaffeehäuser sind von manchen Historikern als der Grund gesehen, warum Wien am Ende des 19. Jahrhunderts ein kulturelles und intellektuelles Zentrum geworden ist. Kaffeehäuser waren die erste Orte, wo Leute außerhalb der Domäne des Kaisers oder des Adels treffen konnten.
Bis den 18. Jahrhundert fand alle Sozialiserung am Hof oder mindestens in einem offiziellen, öffentlichen Ort, statt. Das hieß, dass irgendeine Kooperation zwischen Intellektuellen unter der Beobachtung eines ‘Großen’ passierte, was natürlich das beschränkt, was gesagt, geschrieben, oder sogar gedacht werden konnte.
Das Kaffehaus war der Katalysator der europäischen Aufklärung: jetzt konnten sich gelehrte Männer einander treffen, und diesmal ohne die Beobachtung und die Kontrolle der regierenden Mächte, wie der Kaiser und die Kirche. Diese Orte waren öffentlich aber privat besessen, und waren daher Orte von freiem Denken und freier Diskussion. Dazu konnte in einem Kaffeehaus Werke von den Intellektuellen vorgelesen werden ohne die Zensur des Staates - sogar wenn man Analphabet war, hatte man die Möglichkeit zuzuhören und die Chance, Teil der Diskussion zu werden und andere Gedanken zu hören.
Café Landtmann ist in der Nähe der Hauptuniversität
Kaffeehausliteraten
Was bedeutet das genau? Am Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts, erfuhr Wien eine Blütezeit der künstlerischen und intellektuellen Kultur, und das Kaffeehaus blütete auch. Historiker haben die Ursachen dieser kulturellen Blütezeit debattiert, und eine der Theorien ist, dass die Wiener Intellektuellen sich einfach in Kaffeehäusern treffen konnten, um Ideen zu tauschen und einander zu inspirieren. Sigmund Freud, Egon Schiele, Arthur Schnitzler und Gustav Mahler sollen alle regelmäßig Kaffeehäuser besucht zu haben.
#Wien#wiener Geschichte#Geschichte#österreichische Geschichte#österreich#kaffeehaus#kaffee#wiener kaffeehäuser
0 notes
Text
“Heldenplatz” von Thomas Bernhard
‘In Österreich Jude zu sein bedeutet immer, zum Tode verurteilt zu sein.’
Heldenplatz war ein Theaterstück von Thomas Berhard, deren Uraufführung im Jahr 1988 statt fand, genau fünfzig Jahre nach dem Anschluss gekündigt wurde. Das Stück verursachte einen riseigen Skandal in Österreich, da es verhasst über das Land und die Landesleute spricht. Das Stück gilt heute als ein wesentliches Beispiel der deutschsprachigen Literatur, da es sicht mit der Nazizeit auseindandersetzt, und kritisiert den Antisemitismus, der, nach diesem Stück, im Jahr 1988 stärker denn je ist.
Handlung und Figuren
Das Stück gliedert sich in drei Akte. Die Handlung geht um den Tod eines Professors, der aus dem Fenster seiner dem Heldenplatz zugewadten Wohnung gestürtzt ist. Seine Familie und Haushälterinnen kommen für das Begräbnis zusammen, und sie reden alle über die Glauben des Professors und den Hintergrund seines Todes.
Der Bruder des Professors, Robert, spielt eine besondere Rolle wegen seiner Hassmonologe über die Wiener und die Österreicher im allgemeinen. Es war diese Monologe die den Skandal verursachte. Obwohl er sagt, dass er selbst nie Selbstmord begehen haben können, versteht er warum sein Bruder seinen Leben genommen hat.
Er sagt, es liegt den Wienern in der Natur, antisemitistisch zu sein, und dass er nicht verstehen konnte, warum alle Österreicher schon nicht Selbstmord begehen hatten. Verzweifelt nach dem Begräbnis seines Bruders, erzählt er seinen zwei Nichten, dass wenn es den Österreichern möglich wäre, würden sie nicht zögern, alle Juden nochmal zu vergasen:
‘Der Judenhass ist die reinste, absolut unverfälschte Natur des Österreichers.’
Robert gibt einen erschütternden Monolog im zweiten Akt
Noch eine wichtige Figurin ist die Frau Professor, die erst ganz am Ende des Stücks auf die Bühne kommt. Davor haben alle Figuren über ihre geistige Krankheit gesprochen: wenn sie in der Wohnung am Heldenplatz ist, hört sie die Menge, die immer wieder Hitler begrüßen. Sie stellt daher das Gedächtnis der jüdischen Bevölkerung in Wien dar, die nie vergessen können, was am Heldenplatz passiert ist. Das Stück endet wenn sie anscheinend wegen eines dieser Wahnbilder plötzlich stirbt, oder mindestens bewusstlos wird.
Historischer Hintergrund
Heldenplatz ist ein Platz vor dem Hofburg, der ehemaligen kaiserlichen Residenz, im Zentrum Wiens. Dort hat Adolf Hitler in der Folge des ‘Anschlusses’ im Jahr 1938 Österreich als Teil des deutschen Reiches gekündigt. Die Lage der Wohnung des Professors soll der Grund gewesen, warum die Frau Professor die Stimmen der Menge immer wieder hört.
Seit 1986 hatte die Waldheim-Affäre die Nationalsozialistische Vergangenheit wiederhergestellt. Es war vermutet, dass Kurt Waldheim, der im Jahr 1986 den Wahlkampf für das Bundespräsidentenamt Österreichs gekämpft hat, an Kriegsverbrechen in der Nazizeit beteiligt hat. Infolge dieser Affäre war Österreich dazu gezwungen, sich über die Rolle, die es in der Nazizeit gespielt hat, nachzudenken. Trotzdem wurde die rechtsextreme Partei, die FPÖ, immer stärker. Diese Partei war bis den Sommer 2019 an der Macht, als eine Hälfte der Koalition mit der ÖVP.
Die Menge begrüßt Hitler, der seine Rede auf dem Balkon des Hofburgs gibt
#österreich#österreichische Geschichte#Wien#wiener Geschichte#nazizeit#nationalsozialismus#heldenplatz#thomas bernhard#theaterstück#theater#wiener theater
0 notes
Text
Kaiser Maximilian I
Dieses jahr beehrt die deutschsprachige Welt den 500. Todestag des Kaisers Maximilian I. Oft ‘der letzte Ritter’ genannt ist Kaiser Maximilian einer der bedeutendsten Habsburger. An der Schwelle zwischen dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit, war seine Politik als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs zum Großteil für den Aufstieg der Habsburger zur Großmacht verantwortlich. Neben seiner Leistungen als Kaiser und Herzog war er ein wichtiger Mäzen der Künste.
Maximilian in einem Portrait von Albrecht Dürer, 1519
Heiratspolitik
1459 geboren wurde Maximilian erst im Jahr 1508 als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs genannt, und davor hielt er zahlreiche Titel durch seine Heraitspolitik, Kriege und durch seinen Vater, den Kaiser Friedrich III.
Im Jahr 1477 heiratete er Maria von Burgund, dem reichsten Herzogtum in Europa. Trotzdem konnte er den Gebiet nicht von seiner Frau beerben, und als sie nach nur fünf Jahre von Ehe plötzlich starb, musste Maximilian das Herzogtum von Frankreich schützen. So begann der erste von den zwanzig Kriegen die er während seiner Herrschaft führen soll. Nach ein paar Aufstände unter der Bevölkerung regierte Maximilian als Vormund von Philipp dem Schönen, seines und Marias Sohn und Erbe.
Maximilian wurde noch zweimal verheiratet, obwohl seine nächste Ehe mit der Herzogin von Bretagne wurde durch den französischen Dauphin gescheitert. Maximilian hat geplant, seine Tochter Margarete die Frau vom Dauphin zu machen, um Frieden zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich zu erstellen. Seine Ehe mit der Herzogin ist nur nach einem Vertrag gewesen, und wurde nie mit Geschlechtsverkehr zwischen den beiden vollendet. Deswegen konnte der Dauphin die Herzogin heiraten und die Ehe vollenden - demgemäß wurde der Ehevertrag zwischen Maximilian und der Herzogin nichtig, und deswegen ist die geplante Ehe mit Margarete nicht zustande gekommen. Seine zweite (richtige) Ehe war mit Bianca Maria Sforza von Mailand, die ihrem Mann eine riesige Mitgift mitbrachte. Die Ehe war aber unglücklich, und sie hatten keine Kinder.
Nachdem die Pläne für seine Tochter ruiniert wurden, organisierte er eine Doppelhochzeit für seinen beiden Kinder: Margarete und Philipp heirateten die zwei Kinder des spanischen Königs. Margaretes Mann starb früh, aber Philipp und Johanna sind die Eltern der nächsten zwei Kaiser geworden - Karl V. und Ferdinand I.
Familienportrait: Maximilian (links) mit seinen Enkeln
Literarische Erbschaft
Maximilian ist wegen seiner Rolle als Mäzen der Kunst und Literatur auch berühmt. Er war der erste Kaiser der die derzeitige Drucktechnologie ausgenutzt hat, um seine Vorstellung zu verbreiten. Auch sein Portraits, die oben zu sehen sind, bildete eine genaue Darstellung die noch nie existierte.
Als Kaiser war Maximilian damit besessen, ein Gedächtnis zu schaffen, damit er nie vergessen werden würde. Er ließ mehreren biographischen Texte schreiben, manche davon aber wurden nie fertiggestellt. Der berühmteste heißt Der Weißkunig, ein Buch über seine Lebensereignisse und Zeit als Herrscher (der ‘junge Weißkunig’ war Maximilian.) Die romantische Dartsellung seiner Ehe mit Maria von Burgund, die Beschreibungen seiner Leistungen als Ritter und Kriegsführer und die Rechtfertigung seiner großen Ausgeben bilden sein Propaganda aus.
Ein anderes Werk, Der Theuerdank beschreibt seine Liebe für Turnier. Diese Veranstaltungen, die zu der Zeit allmählich ausstarben, gab ihm den Spitznamen von ‘der letzte Ritter’ als einer der letzten Figuren dieser alten Tradition.
Trotzdem muss es klar gemacht werden, dass die Literatur keineswegs als akkuraten historischen Quellen betrachtet werden sollen. Die Geschichte seines Geburts im Weißkunig, zum Beispiel,erzählt wie ein Comet als ein Zeichen seines Geburts im Himmel glänzte - ein deutlicher Hinweis zum Geburt von Christus. Die Darstellung seiner Ehe mit Maria ist wie eine Liebesgeschichte, hatte aber nichts mit Liebe zu tun, sondern das Ziel der Ehe war, den Reichtum von Burgund unter habsburgische Herrschaft zu bringen.
Holzschnitt des Geburts des jungen Weißkunigs, mit dem Comet im Hintergrund
Politische Erbschaft
Maximilian I. ist heutzutage als einer der wichtigsten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches betrachtet, und auch als der Habsburg, der die Großmacht seiner Dynastie für die nächste dreihundert Jahre sicherte. Durch seine Heiratspolitik für seine Kinder band er die Habsburger mit Spanien, das die Familie erbte. Das führte dazu, dass das Reich von seinem Nachfolger, Karl V., der größte Reich der Welt nach dem Fall von Rom war. Durch den Krieg, für den er nach Verzeihung von Gott auf seinem Todesbett betete, sicherte er die Grenzen der Habsburgmonarchie, die im 19. Jahrhundert immer noch existierten. Er gewann das Königreich von Böhmen und ein Teil von Ungarn, obwohl dies erst zweihundert Jahre später komplett gewonnen wurde.
Jedoch hat Maximilian einen Haufen von Schulden hinter ihm im Reich gelassen, und trug zu der Feindschaft zwischen dem Heiligen Römischen Reich und Frankreich bei, die jahrhunderte danach Europa prägen soll.
Sein Ruf aber als der letzte Ritter, als Mäzen und Master von Propaganda heißt dass dieses Jahr, duzende Ausstellungen zu seinem Leben, seiner Politik, seiner Herrschaft und seiner Hofkultur stattfinden - von Wien über Innsbruck bis Augsburg. Fünfhundert Jahre nach seinem Tod in 1519 ist seine Wichtigkeit und Bekanntheit für diesen Raum noch sehr sichtbar.
#österreichische Geschichte#österreich#Geschichte#Wien#mittelalter#frühe neuzeit#maximilian der erste#kaiser maximilian#ritter
1 note
·
View note
Text
Prinz Eugen von Savoyen
Eugen Franz gehört zu den wichtigsten Feldherren der Habsburgmonarchie Österreichs. Neben seiner großen Karriere in der Armee und später als Diplomat der Monarchie, war er ein leidenschaftlicher Mäzen und Sammler von Kunst. Sein Zuhause, das Schloss Belvedere in Wien, ist heute ein Schwerpunkt für Touristen. Er trägt auch großenteils zu der LGBT-Geschichte der Stadt Wien bei.
Militärische Karriere
Prinz Eugen wurde 1663 in Paris geboren, und gehörte zu einer europäischen Adelfamilie, die Verbindungen mit den Habsburgern hatte. Da er nicht ein mächtiger oder großer Mensch war, hatte seine Eltern für ihn eine Karriere im Klerus geplant, aber Eugen wollte seit seiner Kindheit Feldherr zu werden.
Wegen seiner unbeeindruckenden, schmächtigen Gestalt wurde er vom Dienst des Königs Ludwig XIV abgelehnt, obwohl manche behaupteten, er wurde wegen eines Skandals um seine Mutter abgewiesen. Trotzdem immer noch entschlossen, bietete er der Habsburgmonarchie seine Dienste, und wurde aufgenommen.
Eugen nahm an der Türkischen Kriegen teil, wo sein Ruf als Feldmarschall ausbreitete, besonders nachdem er die Hauptmacht der Osmanen in 1697 besiegte. Zu Beginn des Jahres 1700 wurde er Teil des geheimen Rates und damit einer der wichtigsten Männer des Reichs.
Prinz Eugen, Portrait aus dem Jahr 1713
Belvedere und Leben als Mäzen
Mit dem Reichtum seiner Stelle als Feldherr, ließ Prinz Eugen verschieden Schlösser bauen. Das berühmteste ist das Schloss Belvedere, das in zwei Gebäuden geglidert ist: das Untere Belevedere wurde 1716 erledigt, und das Obere Belvedere zwischen 1720 und 1722. Das Obere ist größer, aber beide sind auffällige Beispiele der Architektur des Barocks - sogar zu der Zeit wurde das Schloss durch ganze Europa bekannt. Die Gärten der Schlösser enthalten einen exotischen Garten und einen Tierpark.
In den 17. und 18. Jahrhunderte war es ohne die Unterstützung eines Fürstens oder eines Herzogs unmöglich, eine Karriere als Maler, Schriftsteller, Bildhauer oder Musiker zu schaffen. Wegen seiner Leidenschaft für Kunst, seines Rechtums und seines Prestiges, wurde sein Zuhause ein Zentrum für Intellektuellen. Er war mit dem französischen Philosophen Rousseau eng verbunden, und ebenso mit Leibniz und Montesquieu.
Obwohl er keine Lust hatte, Bücher über den Krieg zu schreiben, entwickelte er eine riesige Sammlung von Literatur, die später die Grundlage der neuen Hofbibliothek wurde, heute die Österreichische Nationalbibliothek im Zentrum von Wien.
Das Obere Belvedere
Homosexualität
Die Tatsache, dass Prinz Eugen vielleicht schwul gewesen war ist eine Debatte unter Historikern. Obwohl es keinen Beweis dafür gibt, dass er Beziehungen mit Männern hatte, ist es ungewöhnlich, dass ein Mann mit so einem Prestige, Geld und Macht wir er nie heiratete, obwohl seine Mutter versucht hat, eine Frau zu finden.
Andere Hinweise stammen aus Briefen seiner alten Freunden, die beschreiben, wie er seit seiner Jugend die Gesellschaft von jungen Männer bevorzuge. Ein anfälliges Lied wurde über ihn geschrieben, das sich über seine Sexualität lustig macht.
Trotz der Uneinigkeit der Historiker ist er heute als die berühmteste schwule Persönlichkeit in der Geschichte der Stadt Wien betrachtet, der sowohl zu seiner Zeit als auch heute für seine Erbschaft gefeiert wird.
Die Statue von Eugen vor der Nationalbibliothek
2 notes
·
View notes
Text
Stift Klosterneuburg
Das im Jahr 1114 gegründete Stift befindet sich in der Stadt Klosterneuburg, die früher ein Bezirk der Stadt Wien war, ist aber heute außerhalb des Kerngebietes Wien. Es ist in eine Kirche, einen Kreuzgang und eine kaiserliche Residenz gegliedert.
Die Stiftkirche
Die Stiftkirche wurde in 1114 von Markgraf Leopold III gegründet. Leopold war Mitglied der Familie Babenberger, eine der wichtigsten Dynastien der Geschichte Österreichs. Nach ein paar politische Manöver heiratete er Agnes, die Tochter des Kaisers Heinrich IV, die eine riesige Mitgift zur Heirat mitgebracht hat.
Nach der Legende, am Tag der Hochzeit stand die beiden auf einem Balkon, als der Brautschleier vom Wind weggeweht wurde. Neun Jahre später, während Leopold auf dem Jagd war, fand er den Schleier, vollkommen unbeschädigt, in einem Busch. Hier traf er die Jungfrau Maria, die ihm sagte, er soll ein Stift für sie an diesem Standort erbauen lassen. Die Grundtseinlegung des Stiftes findete im Jahr 1114 statt, dessen Aufbau dank der Mitgift von Agnes möglich war.
In 1156, zwanzig Jahre nach dem Tod von Leopold, wurde das Stift die Residenz des Herzogs Heinrich II von Österreich, aber das Stift entwickelte als eine religiösische Institution immer weiter.
In 1485 wurde Leopold III vom Papst heiliggesprochen, da er während seiner Herrschaft keine Kriege führte. Das Stift wurde dann zu einem Standort für Pilgerfahrten.
Das baroke Innere der Kirche
Der ‘Österreichische Escorial’
Im 18. Jahrhundert gab es Entwürfe eines großen Neubaus des Stiftes, um es zu einer herrlichen baroken Struktur zu machen. Kaiser Karl VI, der in Spanien aufgewachsen ist, plante einen sogenannten ‘Österreichischen Escorial’, der den Escorial in Spanien spiegeln soll, und wo er zum Teil residieren würde.
Das Ergebnis ist eine Residenz mit mehreren Innenhöfen, und wo man heute die Kaiserzimmer sehen kann. Eigentlich kam es dazu, dass Karl VI nur einmal in seinem Escorial übernachtet hat, verwendete aber die Zimmer meistens für offizielle Geschäfte. Der Marmorsaal und Audienzzimmer sind mit Darstellungen von Allegorien geschmuckt. Der Aufbau wurde nicht während der Lebenszeit des Kaisers erledigt, der 1740 plötzlich starb: nur zwei der geplanten Kuppeln waren gefertigt. Seine Tochter Maria Theresia hatte keine Interesse daran, und erst im 19. Jahrhundert wurde einen der Höfe erledigt. Trotz ihrem Mangel an Interesse, ist eine Darstellung der Kaiserin Maria Theresia auf dem Dach im Marmorsaal zu sehen.
Entwurf des Escorials aus dem Jahr 1774
Der Kreuzgang
Mit dem Kreuzgang kann man den Ursprung des Stiftes sehen: als eine Institution für Gottesdienst. Der Kreuzgang entstand zwischen 1250 und 1350. Unter der Leopoldskapelle befindet sich die Gruft wo Leopold III und Agnes beigesetzt sind, die aber nicht öffentlich zugänglich ist.
In der Leopoldskappelle kann man auch den Verduner Altar sehen, der kostbarste Werk des Stiftes Sammlung. Der Kunstwerkt stammt aus dem Jahr 1180, und stellt Geschichten des Alten und Neuen Testamenten dar: links ist das Alte zu sehen, in der Mitte steht die Ereignisse des Neuen, und rechts kann man eine Darstellung des Jüngsten Gerichts sehen. Wenn man es genauer anschaut, kann man sehen, dass der Altar überall mit Gold verziert ist.
Teil des Verduner Altars, 1180
#wiener Geschichte#Wien#klosterneuburg#stift klosterneuburg#Geschichte#österreichische Geschichte#österreich#mittelalter#mittelalterliche geschichte#babenberger
0 notes
Text
Hedy Lamarr: Schauspielerin und Erfinderin
Hedy Lamarr war eine Schauspielerin, die später in Hollywood eine Ikone der Leinwand wurde. Dazu war sie ein Erfindungstalent, deren Erfindung einer Frequenzsprung-Spektrumspreizmodulation später in WLAN und Bluetooth eingebaut wurde.
Frühes Leben und ‘Ekstase’
Lamarr kam am 9. November 1914 in Wien mit dem Namen Hedwig Eva Maria Kiesler zur Welt. Beider ihrer Eltern waren jüdisch, aber ihre Mutter ‘Trude’ trat zu Christentum über und erzog ihre Tochter als katholisch.
Lamarrs erster Durchbruchfilm machte sie in 1933 im Alter von 18 unter dem Namen Hedy Kiesler. Der Film hieß ‘Ekstase’ der von dem russischen Regisseur und Drehbuchautor Gustav Machatý gedreht wurde. Der Film war zu der Zeit ein Skandal, da es enthielt ein paar Nacktszenen und eine Szene wo Lamarr einen Orgasmus hat. Der Film ist einer der ersten, Geschlechtsverkehr und einen weiblichen Orgasmus zu darzustellen. Deswegen wurde der Film in den USA und Deutschland für kurze Zeit verboten.
Die Rolle war für Lamarr aber eine Negative, weil sie vom Regisseur betrogen wurde, um die Nacktszene zu machen. Den Orgasmus wurde dadurch angeregt, dass sie jemand mit einem Nadel gestochen hat. Dannach zögerte Lamarr, andere Rollen zu akzeptieren.
Lamarr in ‘Ekstase’, 1933
Heirat und Hollywood
In ihrem Leben wurde Lamarr sechsmal geheiratet, und bekam davon drei Kinder. Ihr erster Mann, Friedrich Mandl, fand sie zu kontrollierend, und während sie mit ihm geheiratet war, wurde ihr nicht erlaubt, in Filmen zu spielen. Deswegen ist sie vor ihm geflohen und ist nach Amerika gezogen, wo ihre Karriere in Hollywood angefangen hat.
In 1938 Lamarr hat ihren Künstlername zu Hedy Lamarr geändert, und wurde von ihrem Manager Louis B Mayer als ‘die schönste Frau der Welt’ gefördert. Wegen ihrer Herkunft, bekam sie Rollen als exotische Schönheiten, und sie hoffte, eine Schauspielerin wie Greta Garbo oder Marlene Dietrich zu werden. Ihre erfolgreichste Filme enthält Algiers, (1938) Boom Town, (1940) und White Cargo (1942), wo sie als Hauptact gennant wurde.
Lamarr in ‘Ziegfeld Girls’, 1947
Hobby als Erfinderin
Lamarr hat während den letzten Jahren ihrer Karriere gefunden, dass die Rollen vor allem ihre Schönheit hervorheben und stellte wenig Herausforderung für eine Schauspielerin. Deswegen wendete sie an Erfindung, um ihr gegen Langeweile zu helfen.
Lamarr hat ihr Talent als Erfinderin während ihrer Ehe mit Friedrich Mandl entdeckt. Sie hatte keine Ausbildung und hat alles allein gelernt. Als Hobby hat sie eine verbesserte Ampel und eine Tablette, die sich in Wasser auflösen würde, erfunden.
Der Zweite Weltkrieg gab Lamarr die Möglichkeit, die Techologie der amerikanischen Marine zu analysieren und verbessern. Sie realisierte, dass radiokontrollierte Torpedos könnten bei technologischen Problemen vom Kurs abweichen. Daher erfand sie ein System, wo Frequenzwechsel möglich war, und womit die Torpedos nicht abweichen würden. Sie machte die Technologie zusammen mit Klavierspieler George Antheil eine Realität, und bietete sie dem Militär. Trotzdem wurde sie nicht akzeptiert, da das Militär wollte nicht Erfindungen von außerhalb des Militärs akzeptieren und implementieren. Die Technologie die sie erfunden hat war schwierig zu realisieren, aber zu der Zeit der Kubakrise in 1962 waren die neue Torpedos von Lamarr auf den Marineschiffen.
Diese Technolgie wurde später in Bluetooth-Technologie eingebaut und Aspekte davon auch für WLAN verwendet.
In 1997 bekam Lamarr zwei Preise zur Erkennung ihres Erfolgs. Nach ihrem Tod wurde sie im Jahr 2014 einen Platz im National Inventors Hall of Fame gegeben.
Amerikanischer Artikel der Kriegszeit
#Geschichte#österreichische Geschichte#Wien#wiener Geschichte#hedy lamarr#erfinderin#erfindung#hollywood#schauspielerin
1 note
·
View note
Text
Rotes Wien
Der Begriff ‘Rotes Wien’ bezeichnet Wien in den Jahren 1918-1934, als die Sozialdemokratische Arbeiterpartei eine riesige Majorität im österreichischen Parlament besaß. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Haburgsmonarchie war die neue Republik Österreichs sowie mit Wohn- und Hungersnot als auch mit finanziellen Schwierigkeiten beschäftigt.
Wohnen
Mit der Anzahl von minderwertiger Unterkunft und von Obdachlosen, was sich mit dem Einzug von osteuropäischen Flüchtlingen weiter verschlechtert, brauchte die Regierung eine neue Strategie, um genug Unterkunft zu bieten. Deswegen haben sie zwischen 1925 und 1934 insgesamt 60.000 Wohnungen im Form von sogenannten Gemeindebauten bauen lassen. Damit wurde Wohnen zum ersten Mal zu einer öffentlichen Aufgabe, womit sich die Regierung beschäftigen musste.
Diese Gemeindebauten sind heutzutage ein wichtiger Teil der Kultur der Stadt Wiens, von den das bekannteste Beispiel Karl-Marx-Hof ist. Diese Gebäude bot hunderten Familien Unterkunft, und wurde typisch um einen Hof gebaut. Die Wohnungen wurden mit einem Punktsystem ausgegeben: Familien mit Handikaps bekam mehr Punkte, damit Unterkunft nach Bedarf geboten werden konnte.
Karl-Marx-Hof im 19. Bezirk
Gesundheitspolitik
Die Gesundheitspolitik der sozialistischen Partei hat sich vor allem mit der Gesundheit von Kindern und Familien auseinandergesetzt. Um die Gesundheit von Säuglingen zu schützen und den Beruf der neuen Mütter zu erleichtern, bekam jedes Baby ein Wäschepaket, damit sie nicht mehr mit Zeitungspapier gewickelt werden mussten. Zudem wurde Mutterberatung für Schwangere und neue Mütter geboten.
Nach der Initiative des derzeitigen Stadtrates Julius Tandler wurden Kindergärten und Kinderfreibäder geöffnet. Zudem war medizinische Besorgung für die Bevölkerung kostenlos. Nach seinen Worten: “Was wir für die Jugendhorte ausgeben, werden wir an Gefängnissen ersparen. Was wir für Schwangeren- und Säuglingsfürsorge verwenden, ersparen wir an Anstalten für Geisteskranke.” Nach seiner Politik wurde die stäätliche Ausgabe für Gesundheit verdreifacht, und als Folge ist die Quote von solchen Sachen wie Säuglingssterblichkeit und Tuberkulose gesunken.
Julius Tandler, Arzt und Sozialdemokratiker
Bildung
Wien profitierte davon, das es vor kurzem der Stadt Sigmund Freuds war, denn Psychologie in Schulen wurde zu einem Schwerpunkt der Schulreform in der Stadt.
Nach dieser Reform wurde Bildung kostenlos und offen für alle, während Stipendien auch geboten wurden, was heißt dass alle Schichten der Bevölkerung die gleichen Bildungschancen hatten. Reigionsunterricht wurde auch von der Kirche getrennt. Diese Reform war auf der Idee von Karl Marx basiert, dass die Bildung von Kindern wesentlich für eine künftige, sozialistische Gesellschaft war.
Ende des Roten Wiens
Während die Christlichesoziale Partei, die Hauaptoppositionspartei, die Arbeiterwahl an sich nicht ziehen konnte, bekam ab 1923 die österreichische NSDAP bei der Parlamentswahl immer mehr Wähle. Am Anfang war sie nur eine Kleinstpartei, aber zwischen 1932 und 1933 ist sie zu einer Massenpartei geworden. Damit endete die Majorität der Sozialisten.
#österreich#österreichische Geschichte#sozialismus#soziale geschichte#Auslandsjahr#Wien#wiener Geschichte#politik#geschichte der politik#verwaltungsgeschichte#rotes wien#Geschichte
0 notes
Text
Sisi, Kaiserin von Österreich
Es ist fast undenkbar, ein Blog über Wien zu schreiben, ohne Kaiserin Elizabeth zu erwähnen. Sie gilt als eine der bekanntesten Persönlichkeiten der österreichischen Geschichte und ist quasi eine Prinzessin Diana aus dem 19. Jahrhundert. Sie war vor allem wegen ihrer Schönheit bekannt, insbesondere ihrer Haare, die immer noch zu ihrer ikonischen Gestalt beiträgt. Trotzdem war ihr Leben traurig und einsam, und nahm ein tragisches Ende.
Erste Jahre als Kaiserin
Elizabeth Amalie Eugenie wurde im Jahr 1837 zur bayerischen Adelfamilie Wittelsbach in München geboren, das vierte Kind vom Herzog Maximilian Joseph von Bayern. Mit nur sechszehn Jahren, heiratete sie ihren Cousin, den Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, und ist deswegen Kaiserin geworden. Während es sicher ist, das er in seine Cousine richtig verliebt war, viele HistorikerInnen bezweifeln, ob sie das Gleiche für ihn fühlte.
Weit entfernt von ihrer Heimat, und plötzlich mit vieler kaiserlichen Verantwortungen vorauf sie nicht vorbereitet war, wurde ihr das Hofleben schnell unangenehm. Sie verbrachte die Mehrheit ihrer Tage allein in ihrem Schlafzimmer am Schloss Schönbrunn eingeschlossen, während ihr Ehemann im Stadtzentrum Wiens den ganzen Tag arbeitete. Sogar mit dem Geburt von drei Kindern, zwei Mädchen und dem Erbe, Rudolph, fand sie keine Ruhe. Sie war nicht gut geeignet, Mutter zu sein, und sie verbrachte wenig Zeit mit ihren Kindern, und ist stattdessen Pferdreiten gegangen, und galt als eine der besten ReiterInnen ihrer Zeit. Der Kaiser war dagegen ein zärtlicher Vater und verbrachte viel mehr Zeit mit ihnen.
Sisi mit Edelweiß-Steinen im Haar, 1865
Königin von Ungarn, Flucht aus Wien
Trotz ihrem Hass für das langweilige Leben als Kaiserin, interessierte sie sich viel für ihre Ungarischunterrichten. Als sie und der Kaiser nach Ungarn gefahren sind, um als König und Königin des Landes gekrönt zu werden, konnte sie mit den Menschen fließend sprechen. Deswegen wurde sie extrem populär, viel mehr als in Österreich, wo sie als eine schlechte Kaiserin betrachtet wurde.
Elizabeth verliebte sich schnell in das Land Ungarn, und ist dorthin viel gereist, um Ruhe weg von Wien zu bekommen. Kurz nach der Krönung, lernte sie, dass sie noch ein Kind erwartete, Marie Valerie. Da das Kind in ihrem Lieblingsland geboren wurde and deswegen eine starke Verbindung zum Land hatte, bekam sie die totale Aufmerksamkeit der Mutter, die das Kind ständig bei ihr hatte. Sisi begann, sich Sorgen um die Gesundheit des Babys zu machen, und litt wegen Schrecken vor dem Tod ihres Kindes unter Schlaflosigkeit.
Romy Schneider und Karlheiz Böhm in der Filmtrilogie ‘Sissi’, 1955-1957
Geistige Probleme
Für uns heutzutage ist es deutlich, dass Sisi während mehrerer Jahre unter geistigen Problemen litt. Sie erfuhr nicht nur hohe Angst, sondern scheint sie mit ihrem Aussehen bessessen gewesen zu sein. Vor allem hatte sie Angst davor, älter zu werden, und eventuell wurden nach ihrem Befehl alle Spiegel in ihren Appartements entfernt, damit sie sich selbst nicht sehen musste, wie sie älter wurde.
Zudem entwickelte sie was wir heutzutage als eine Esstörung bezeichnen würden. Da sie durch ganze Europe eine berühmte Schönheit war, ergriff sie extreme Maßnahmen, mager zu bleiben, und das enthielt oft eine Diät von nur Flüssigkeiten.
Sie wurde immer noch trauriger als ihr Sohn Rudolph ihm das Leben nahm. Beide Eltern hatten keine Ahnung, dass ihr Sohn so verzweifelt war, und danach trug die Kaiserin für den Rest ihres Lebens nur Schwarz.
Sisi in Schwarzkleid, 1899
Ermordung
Sisi war oft nicht in Österreich, sondern hat sie immer gereist, zusammen mit ihren Hofdamen und nur einem ihrer Kinder, der Tochter Marie Valerie. Eventuell ist sie in Genf angekommen, wo eine Gruppe Anarchisten gesammelt hat, darunter Luigi Lucheni, der bald eine der am besten dokumentierten Ermordungen des Jahrhunderts begehen würde.
Lucheni hatte aber früher vor, den König von Italien zu töten; wenn nicht, den Herzog von Orleans, aber die beide haben ihre Reisen nach Genf gekündigt. Deswegen wurde die ikonische Kaiserin von Österreich sein Ziel.
Am 10. September 1898 wurde Sisi und ihre Begleiterin von Lucheni angegriffen, aber die sechzigjährige Kaiserin realisierte nicht, dass sie verletzt worden war. Sie nahm es an, dass dieser Mann ihr die Uhr stehlen wollte, aber kurz danach fühlte sie sich schlecht. Eventuell ist sie plötzlich machtlos zum Boden gefallen, an welchem Zeitpunkt ihr das Korsett zerrissen war, damit sie einfacher atmen konnte. Es wurde aber erst jetzt entdeckt, dass die Kaiserin eine tiefe, schlimme Wunde im Busen hatte, die sie aus irgendeinem Grund nicht bemerkt hat. Die Wunde war von einem Dolch und war sehr tief, und mittlerweile war es zu spät, der Kaiserin das Leben zu retten. Sie starb, bewusstlos, am Nachmittag.
Heute
Zweifellos war das Leben von Sisi traurig, einsam und tragisch. Obwohl sie Glück hatte, eine Ehe und einen Mann voller Liebe zu bekommen, gefiel ihr das Leben in Wien und die Verantwortungen als Kaiserin nicht. Sogar als Mutter bekam sie keine Freude, bis ihre letzte Tochter in Ungarn geboren wurde: ein Land das zu einem Ruhepol von ihrem echten Leben wurde. Ihre zwei größte Leistungen, Pferdereiten und Reisen, nahm die Mehrheit ihrer Zeit auf, und meistens war sie nicht sogar in ihrem Land, eine Tatsache, die zu ihrem schlechten Ruf unter den Wienern fuhr. Das öffentliche Leben gefiel ihr auch nicht, und trotz ihrem Stolz auf ihre Schönheit und ihrem Charisma, scheint sie ziemlich schüchtern gewesen zu sein, und nahm jede Gelegenheit, weg vom Publikum zu bleiben.
Trotzdem, heutzutage ist das alles vergessen, sogar ihre Nachlässigkeit als Kaiserin. Drei berühmte Filme, die ‘Sissi’-Trilogie, wurden mit viel Erfolg veröffentlicht, aber die Filme sind sehr idealistisch und leider gar nicht historisch akkurat. Stattdessen, stellen sie Sisi als eine liebevolle Mutter und eine im allgemeinen fröhliche Frau dar. Sie ist als eine Ikone von Schönheit überlebt. Die Kaiserin ist zu einem Charakter in einem Märchen geworden, und ihre echte Geschichte hinter der Kulisse ist meistens vergessen.
#Wien#sisi#kaiserin elisabeth#Auslandsjahr#Geschichte#österreich#österreichische geschichte#wiener Geschichte#kaiserin sisi
7 notes
·
View notes
Text
Warum Kunst und Kaffee?
Ab Anfang Oktober werde ich an der Hauptuniversität Wien studieren. Ich bin nur eine von mehreren Studierenden die jetzt überall auf der Welt sind, und viele von uns schreiben Blogs. Obwohl es toll ist, über die Jahre von anderen zu lesen, wollte ich nichts wie ein Tagebuch schreiben. Stattdessen, habe ich mich entschieden, meine zwei größten Leidenschaften mit euch zu teilen: Kultur und Geschichte, und Wien ist die perfekte Stadt dafür!
Die Wurzeln der Stadt Wien liegen in der Antike, und bis zum früheren 20. Jahrhundert war die Stadt ein Kulturzentrum Europas. Kunst, besonders bildende Kunst, zählt für einen großen Teil des heutigen Tourismus der Stadt, mit weltbekannten Sammlungen in den mehreren Kunstmuseen.
Wien wurde auch geschichtlich relevant als Hauptsitz der österreichischen Habsburger (eine der mächtigsten Dynastien Europas) ab den 16. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wegen des erfolglosen Eroberungsversuchs der Osmanen, bekamen die Wiener etwas, das bis heute eine zentrale Stelle in wienerischer Geschichte und Kultur hat: Kaffee.
Wegen Kaffee, wurden Kaffeehäuser geöffnet, die auch in Paris und London eine wichtige Rolle in der europäischen Aufklärung spielen würden. Ich weiß, es klingt unglaublich, dass etwas so einfach so eine große Rolle für eine Hauptstadt spielen kann. Hoffentlich, während des Jahres und mit den Beiträgen zu diesem Blog, werden die Gründe dafür deutlicher werden.
Deshalb (und auch weil ich ein bisschen Alliteration liebe) ist dieses Blog 'Kunst & Kaffee' getitelt - ein paar Beiträge über wienerischer Kultur und Geschichte. Ich hoffe, dass es euch gefällt genauso viel wie eure Blogs mir gefallen!
Bis bald!
xxx
3 notes
·
View notes