where-did-my-childhood-go
Claras virtuelles Reisetagebuch
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Hi there, das hier ist meine kleine persönliche Pinnwand für Notizen, Geschichten, Gedanken, Fotos, Erinnerungen und mehr über meine Erasmus-Zeit in Birmingham und vielleicht auch darüber hinaus. Enjoy.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Birmingham: UK’s ‘second city‘?
Nach enthusiastischen Reiseberichten ist es wieder Zeit für mich, auf den Boden der Tatsachen zu kommen. Der liegt bei mir gerade in Birmingham.
Nein, im Ernst, ich mag mein Leben hier sehr gerne und auch die Stadt gefällt mir (für meine jetzige Lebenssituation) sehr gut. Birmingham, oder “Brum”, wie die Einwohner (=Brummies) liebevoll sagen, ist die zweitgrößte Stadt Großbritanniens und stellt dementsprechend viele Arbeitsplätze und Konsummöglichkeiten bereit. Trotzdem sind andere Städte wie Manchester oder Liverpool deutlich beliebter bei Touristen. Birmingham wird oft nachgesagt, nicht besonders schön und auch nicht besonders sicher zu sein.
Ich finde, die Stadt hat viele wunderschöne Ecken (neben einigen eindeutlich hässlichen natürlich). Die Uni liegt in einem äußeren Viertel der Stadt und auf dem Campus ist man sowieso in seiner eigenen Welt. Auch in der Innenstadt gibt es viele interessante Ecken. Am schönsten ist es eindeutig bei den Kanälen, aber auch der Kathedralenplatz oder das Juweliers-Viertel ist wunderschön.
Deswegen, hier meine kurze persönliche Bilderserie namens
“Beweise, wie Birmingham wirklich aussieht”
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Arkaden in der Innenstadt
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Der Hauptbahnhof
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Die Uni am Abend
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Die wunderbare Art Gallery – Eintritt ist natürlich for free!
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Corporation Street
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Mein Stadtteil, Selly Oak
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Bei den Kanälen – man sieht wieder, überall wird gebaut
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Zwischen riesigem Shoppincenter und Kirche stehen – so krasse architektonische Gegensätze gibt es in dieser Stadt ständig
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Route mit dem Bus in die Innenstadt
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An den Kanälen kann man bis in die Innenstadt entlangjoggen (wenn man motiviert ist)
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Irgendwo?
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Meine wunderhübsche Uni!
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Die Kathedrale
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Das City Council
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See neben dem kleinen Studi-Dorf mit Wohnungen für Erstsemester
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Canon Hill Park
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Bei St. Pauls in der Nähe vom Jewellery Quarter
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Winterbourne Garden (in der Nähe der Uni)
Seht ihr? Birmingham kann schön sein!
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Londinium – Achtung, Touri-Alarm!
Hier kommen gleich jede Menge langweiliger Travel-Pictures aus dem 08/15 Erasmus-Leben einer Studentin, die bis zu ihrem 21. Lebensjahr noch nie in London war!
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Ich hab meinen Tag dort geliebt. Ich bin Anfang November alleine nach London gereist und bin einfach den ganzen Tag durch die Stadt gelaufen. Bin um halb sechs morgens aufgestanden und kam um 11 Uhr wieder (Die Zugfahrt ist ca. 2 h von Birmingham aus).
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Trafalgar Square
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Picadilly Circus
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St. James Park
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Westminster Abbey
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An der Themse
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Im Tate Modern - so ein tolles Kunstmuseum! Ich mag Modern Art ja persönlich viel lieber als mir das 1000. Bild von der heiligen Familie anzusehen – das ist die Art von Kunst, mit der ich leider sehr wenig anfangen kann.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Long time no see
Hallöchen, wie ihr sicher merkt hab ich diese kleine, feine Seite im Internet sehr vernachlässigt in den letzten Wochen. Dabei hätte ich auf jeden Fall Dinge zum posten gehabt, ich hab es nur irgendwie nicht geschafft, mich dazu aufzuraffen. Manchmal hatte ich auch keine Zeit. So ist das eben, ich werd mir keine Vorwürfe machen von wegen Disziplin und Durchhaltevermögen, ich mach das hier ja für mich (und euch).
Deswegen kommen jetzt erst einmal ein paar Reisebilder! Fast jedes Wochenende in den letzten Wochen sind wir für einen Tagesausflug in eine andere Stadt gefahren. Darunter Blackpool, London, Cardiff, Oxford und wieder London.
Blackpool ...
... liegt an der Westküste Englands und wirkte auf mich wie eine Mischung zwischen familienfreundlicher Nordseestrand-Stadt und einer sehr schwachen Vegas-Version Großbritanniens.
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Und im November hat das ganze dann noch einmal eine sehr eigenartige, raue Atmosphäre. Ich denke nicht, dass ich dort jemals Urlaub machen würde, insbesondere nicht im Sommer, wo es bestimmt sehr touristisch ist. Trotzdem war der Tag dort sehr schön und abends war die ganze Stadt, inklusive Tower, erleuchtet.
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Unterwegs war ich dorthin im Rahmen eines Uni-Trip an dem vor allem International Students teilnahmen. Wir waren eine (relativ) bunte Gruppe aus zwei Französinnen, zwei Schweizerinnen, einer Österreicherin, einem Inder und mir (immerhin die einzige Deutsche, haha).
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Die Sache mit den Mohnblumen
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Sie sind überall. Seit Wochen. Sie werden immer mehr und immer aufdringlicher.
Ich rede nicht von meinen heimlichen Verehrern, sondern von den sogenannten „Remembrance Poppies“ (sg. „poppy flower“), die Anstecker mit der Mohnblume, die nicht nur William, Kate, Megan & Harry tragen, sondern auch TV-Moderatoren und zahlreiche Menschen auf der Straße oder auf der Arbeit. Die Poppies sind ein Symbol für die Erinnerungen an die britischen Soldaten (und Soldatinnen), die im Krieg gefallen sind, insbesondere aber im ersten und im zweiten Weltkrieg. Und weil dieses Jahr das Ende des ersten Weltkriegs genau 100 Jahre zurückliegt, ist es ein besonders wichtiger „Remembrance Day“ am 11. November. Der Remembrance Day, oder auch Armistice Day („Waffenstillstandstag“) , fällt auf dieses Datum, „weil am Ende des Ersten Weltkrieges der Waffenstillstand von Compiègne besagte, dass die Kriegshandlungen am „elften Tag des elften Monats um elf Uhr“ enden sollten“. (siehe Wikipedia)
Wenn es um das Erinnern an Kriege und gefallene Soldaten geht, könnten die britische und die deutsche Erinnerungskultur nicht unterschiedlicher sein. In Großbritannien gibt es Mohnblumen, in Frankreich Kornblumen als Symbol für die Gestorbenen, in Deutschland gibt es … Schweigeminuten? Ja, im Vergleich zu Großbritannien schweigen die Deutschen ihre Verluste im ersten Weltkrieg praktisch tot (sorry, unpassende Metapher). Dabei starben auf deutscher Seite über 2 Millionen Soldaten und mehr als 900 000 Zivilisten. Über 4 Millionen kamen verwundet aus dem Krieg wieder. Die Briten verloren „nur“ 700 000 britische Soldaten (+70 000 indische und 50 000 afrikanische Soldaten), 30 000 Zivilisten und hatten mehr als 1,6 Millionen Verwundete. Aber während die schweren Verluste und der Schuldspruch nach WW1 zum Nährboden für Hitlers Faschismus wurden, blieb die englische Monarchie gleichweise stabil.
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 Auf einem riesigen Werbebildschirm am Picadilly Circus laufen virtuelle Soldaten über den Bildschirm, um die Zahl der Gefallenen zu veranschaulichen.
Hier zwei sehr vereinfachte Denkwege, basierend auf meinem laienhaften Verständnis von Erinnerungskultur:
Britisch: WW1 und WW2 ➡️ gewonnene Kriege ➡️ Krieg = Kampf für das Gute ➡️ „Das Gute“ siegt ➡️ ABER gefallene britische Soldaten ➡️ Familienmitglieder ➡️ „unsere Helden; unsere Männer, Väter, Soldaten, die für unser Land kämpften“ ➡️ Nationaler Stolz (?) ➡️ „Wir müssen uns an alle erinnern, die dafür mit ihrem Leben bezahlt haben!“
Deutsch: WW1 und WW2 ➡️ verlorene Kriege ➡️ VERBRECHEN AN DER MENSCHHEIT (zumindest WW2 ➡️Holocaust) ➡️nationale Verbrechen ➡️ Schuld und Scham ➡️ Reue (symbolisch-national und persönlich-emotional) ➡️ gefallene Soldaten sind mitschuldig/ Teil von etwas Schrecklichem ➡️ Nationalstolz im Eimer ➡️ kein Raum für das Betrauern persönlicher Verluste ➡️ Erinnern an Gefallene passiert wenn dann privat und leise ➡️ Erinnern an Krieg(e): Laut und mahnend, Fokus auf Erhalt des Friedens auf internationaler Ebene
Die 2014 ins Leben gerufenen „Invictus Games“, ein von der Queen ausgerufener Sportwettbewerb für verwundete Kriegsveteranen, sind in Deutschland denkbar unbekannt, hier in Großbritannien waren sie so beliebt wie ein kleines Olympia. Soldaten waren hier immer Teil eines stolzen, positiven und vor allem sehr emotionalen und persönlichen Narrativs des Nationalstaats – in Deutschland wurden sie seit langem von Schuld und Sühne überschattet.
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Die Royal British Legion ist eine Kriegsveteranen-Organisation, die die Papier-Poppies zum Anstecken gegen Spenden verkauft. Gestern im Museum nahm ich auch eine Poppie mit, aus reinem Interesse an der ganzen Sache. Die Folgen waren mir unklar … ein kleiner Auszug aus einem gestrigen Gespräch zum Thema „Mohnblume“:
 Ich komme ins Wohnzimmer. Will und Connor sitzen auf dem Sofa und schauen Rugby. Der TV-Moderator auf dem Bildschirm trägt natürlich einen Poppie-Anstecker.
Ich: Wo sind denn eure Poppies?
Connor: Gegenfrage: Wo ist denn deine?
Ich: Ich hab keinen Grund, sie zu tragen.
Connor: Achso, stimmt, ich hab für einen Moment vergessen, dass du ja Deutsche bist.
Ich: Haha, sehr witzig. Aber es stimmt halt. Wir haben zwei Kriege verloren, wir waren zwei Mal die Bösen. Wir haben nichts, woran wir uns gerne erinnern.
Connor: Habt ihr keine Poppies bei euch?
Ich: Oh nein.
Ein paar Minuten später. Ich lege einen Poppy-Anstecker auf den Tisch, den ich mit aus dem Museum genommen habe.
Connor: Oh, du hast ja doch eine gekauft.
Ich: Gekauft?
Connor: Ja, gekauft. Hast du etwa nicht dafür bezahlt?
Ich: Ähh … ich wusste nicht, dass man dafür bezahlen muss. Ich dachte die wären kostenlos.
Connor: Habt ihr das gehört? Clara dringt in unser Land ein, nimmt unsere Poppies, und zahlt noch nicht mal dafür.
Lucy: Clara, geh nach Hause.
Will: Das ist unglaublich!
Ich: Es tut mir leid!
Lucy: Es ist eine Spende, man kann also selbst bestimmen, ob man 1 Pfund geben möchte, oder mehr … Das Geld, was sie damit einnehmen – gut, in deinem Fall haben sie kein Geld eingenommen – wird unterstützt, um ehemalige Soldaten zu unterstützen.
Ich: Aha.
Die Kommentare waren natürlich ironisch gemeint, es war eine sehr witzige Unterhaltung! Glaubt mir, ich habe wirklich nicht daran gedacht, dass ich ja vielleicht dafür bezahlen sollte …! Naja, ich werde noch nachträglich 1 oder 2 Pfund spenden bei der nächsten Gelegenheit.
Mittlerweile geht die Poppy-Liebe aber bis ins Absurd-Fanatische, zum Beispiel wenn Promis Morddrohungen bekommen, weil sie keinen Anstecker tragen. Was die Poppy nun für eine Bedeutung hat, wird von jedem wahrscheinlich anders interpretiert. Für die einen Symbol von familiären Verlusten, für andere ein Zeichen für Patriotismus und für viele (hoffentlich) eine Mahnung für Frieden.
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Ein Poppy-Bus am Picadilly Circus.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Bonfire Night
... war am Montag den 5. November. Ich wusste bis letzter Woche überhaupt nicht, was die Bonfire Night (zu deutsch: Freudenfeuer-Nacht, haha) ist, aber da in den letzten 10 Tagen ununterbrochen Feuerwerke in meiner nahen und fernen Nachbarschaft angezündet wurden, wusste ich, dass hier gerade irgendetwas Besonderes passiert. Auch im Studierenden-Dorf der Uni gab es letzte Woche ein großes Feuerwerk!
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Um 21 Uhr zündete die erste Rakete und für zwanzig Minuten standen tausende Studierende andächtig da und blickten in den Himmel (und in ihre Smartphones, schließlich muss man das Ereignis ja auch dementsprechend digital festhalten. (Foto von Dorian)
Und was ist der Grund für das alles? Schließlich ist doch in zwei Monaten schon wieder Silvester! Die Geschichte dahinter ist folgende:
Wir schreiben das Jahr 1605. Ganz England ist anglikanisch. Ganz England?
Nein, der ehemalige Soldat Guy Fawkes ist schon mit 16 Jahren zum Katholizisus konvertiert. Und er will sich beim englischen Staat für die damals übliche Verfolgung von Katholiken rächen. Zusammen mit anderen Verbündeten plant er einen Sprengstoff-Anschlag auf das englische Parlament in London. In letzter Sekunde bekommt der damalige Geheimdienst Wind davon und Guy Fawkes und über 36t Sprengstoff werden im Keller des Parlaments festgenommen. Fawkes wird daraufhin gefoltert und später gehängt, genauso wie seine Mitverschwörer. Ende gut, alles gut. Die englische Monarchie war gerettet.
Seitdem feiern die Briten jedes Jahr das Verhindern der Attentat – und zünden als Symbol dafür Feuerwerke im ganzen Land.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Wenn es nicht so deprimierend wäre, würde ich es glatt als Startbildschirm verwenden.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Über die britische (Ess-)Kultur, Backwettbewerbe und warum ich gut bin
„Ich fühle wie es ist wirklich über Zeit zu schreiben etwas wieder – Ich bin sehr sorry, ich war so abwesend auf diesem Blog die letzten Wochen.“
Klingt merkwürdig oder, so wörtlich übersetzt vom Englischen ins Deutsche? Keine Sorge, ich gebe mir ab jetzt Mühe, gutes Deutsch zu schreiben. Als meine Eltern zu Besuch waren habe ich auch ständig „Ich bin gut“ gesagt (im Englischen „I’m good“), was ungefähr als Synonym für „Nein danke“ gebraucht wird. Obwohl das glaube ich auch eher etwas sehr Amerikanisches ist, die Briten würden wahrscheinlich eher sagen „I’m fine“. Ihr seht, in meinem Kopf mischt sich alles zusammen.
However, ich möchte heute ein bisschen was über britische Kultur schreiben. (An alle Ethnologie- und Kulturwissenschaftstudierenden da draußen: Ja, ich weiß dass man Kultur nicht wirklich definieren kann und es nicht die britische Kultur gibt.)
Zunächst einmal das allerwichtigste ...
… Essen!
Es ist ja aller Welt, oder zumindest auf dem europäischen Kontinent, durchaus bekannt, dass die Briten keine wirklich besonders gute Küche haben. Und wenn man Vegetarierin ist, macht es das nicht einfacher. Das ist aber nicht so schlimm, da sie es dafür geschafft haben, einfach ganz viele internationale Einflüsse in ihre Küche aufzunehmen (Ich glaub das liegt an der Geschichte Großbritannien, da war doch was … koloni, kolona, kolonial…, ach ich komm grad nicht drauf).
Die Hauptstraße meines Viertels ist z.B. gepflastert mit asiatischen Supermärkten und angeblich kann man in Birmingham so gut indisch essen, wie nirgendwo sonst in der UK.
Es gibt aber auch sehr gute und leckere britische Gerichte, um hier mal Partei für die andere Seite zu ergreifen. 
Zum Beispiel Fish & Chips! Hier eine vegetarisch-indische Version mit Halloumi-Käse statt Fisch und zwei indischen Saucen (gab’s einmal auf einem Mini-Streetfoodmarket auf dem Campus).
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Eine typisch britische Tradition ist es anscheinend ein Sunday Roast zu kochen, entspricht vielleicht einem deutschen Sonntagsbraten mit einem Braten, Ofenkartoffeln, Gemüse und Gravy – man kann den Braten natürlich weglassen und stattdessen andere Dinge kochen, alles in allem geht es wohl eher darum, eine gute, etwas aufwendigere Mahlzeit zu haben.
In meiner Uni gibt es erstaunlicherweise keine Mensa, auch nichts Vergleichbares. Es gibt ein – vor allem von Studierenden – geführtes Restaurant und zahlreiche Coffee Shops und Imbissläden, bei denen man vor allem Sandwiches oder auch mal eine Suppe oder eine Nudelbox bekommt auf dem Campus. Da ich nur 10 Minuten zur Uni brauche, esse ich immer zu Hause oder nehme mir was mit, ansonsten ist es auch viel zu teuer.
Und dann gibt es ja noch Scones! Man isst sie zur klassischen Tea Time mit Clotted Cream (so ein Zwischending zwischen Sahne und Butter) und Jam. Yum yum yum.
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Schokolade ist natürlich auch ein weiterer wichtiger Bestandteil meiner Diät hier. Der größte britische Schokoladenproduzent, Cadbury, kommt übrigens aus Birmingham. Mittlerweile ist auf dem ehemaligen Fabrikgelände eine Schoko-Erlebniswelt namens “Cadbury World” entstanden, die nicht nur Kinderträume wahr werden lässt. (Zugegeben, es ist sehr kommerziell mit vielen Animationen und Filmen, aber hey, man bekommt Schokolade).
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Die Supermarktregale hier halten auch die ein oder andere neue Entdeckung für mich bereit. Ich bin mittlerweile ein großer Fan von Crumpets (@Leonie: danke für den Tipp!), die man hier zum Frühstück isst. Sie sind ein bisschen wie Toastbrötchen mit ganz vielen Löchern darin. Ich kann es nicht beschreiben.
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Und dann gibt es ja noch Marmite! Eine sehr polarisierende Würzpaste („Entweder man liebt es, oder man hasst es.“ Oder man findet es mittelmäßig). Ich liebe es!
So, und nun zur Überleitung von der Essenskultur zu Film & Fernsehen: Die TV-Serie, die hier gerade überall in den höchsten Tönen gelobt wird und die anscheinend jede*r ansieht, ist ….
The Great British Bake Off.
Es handelt sich hierbei um einen Backwettbewerb, ja, ihr habt richtig gelesen, bei dem 12 Kandidat*innen gegeneinander antreten. Jede Folge steht unter einem anderen Motto, zum Beispiel „Bread Week“ und es gibt immer drei verschiedene Back-Challenges: Ein eigenes Rezept, ein technische Challenge und ein „Show-Stopper“ (leo.org schlägt als Übersetzung vor: Ein „Publikumshit“). Nach jeder Folge muss eine Person gehen bis im Finale logischerweise der oder die Gewinner(in) gekürt wird. Momentan läuft die 9. Staffel und anscheinend war das Format so erfolgreich, dass es in zahlreiche andere L��nder weiterverkauft wurde, in Deutschland heißt es zum Beispiel „Das große Backen“. Davon hab ich allerdings noch nie was gehört.
Ich habe mich zu Beginn sehr über die euphorische, fast fanatische Begeisterung mancher meiner Mitbewohner über diese Show lustig gemacht, musste mich aber selbst dabei ertappen, wie ich gestern drei Folgen hintereinander geschaut habe. Es ist wirklich gut.
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Es ist erstaunlicherweise wirklich interessant, spannend und lustig, ohne dabei die Menschen bloßzustellen oder zu erniedrigen. Die aktuelle Staffel kann man sich z.B. hier anschauen.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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What is European Identity and why does it matter?
In meiner Brexit-Vorlesung sollten wir heute abstimmen, ob wir uns selbst als Bürger*innen unseres Nationalstaats fühlen, als europäische Bürger*innen oder beides, und wenn ja, als welches stärker. (War ein bisschen unpraktisch für die Leute, die nicht aus Europa kommen, aber sie haben es überlebt.)
Ich erinnere mich, dass 27% sich nur als “national” identifiziert haben, 52% als “national and European”, 9% als “European and national” (also stärker europäisch als national), 0% als nur “European” und der Rest als gar nichts davon.
Für den britischen Durchschnitt ist das vermutlich ein verdammt pro-europäischer Schnitt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Antworten in meiner Uni in Tübingen noch um einiges europäischer ausgefallen wäre.
Ich war unter den 9%, die, wenn man so will, ‘Europe first, Nationality second” gestimmt haben.
Warum? Im Moment lebe ich das allererste Mal in einem anderen europäischen Land als Deutschland, es ist das erste Mal, dass ich mehr als einen Urlaub in einem anderen Land der (momentanen) EU verbringe und ich merke zu meinem Erstaunen, dass es eben doch sehr, sehr viele Ähnlichkeiten gibt. Und, ich will nciht lügen, ich wünsche mir auch eine starke europäische Identität innerhalb Europas.
Es kommt vermutlich immer auf die Perspektive an. Natürlich funktionieren hier viele Dinge anders als in Deutschland. Aber im Vergleich zu z.B. Kanada oder Indien verbindet Großbritannien und andere europäische Länder, eingeschlossen Deutschland, eine eng verflochtene gemeinsame Geschichte. Dazu gehören traurigerweise die Kriege, die mit- und gegeneinander gefochten wurden, aber auch ein geteiltes kulturelles Erbe, einhergehend mit einer ständigen Beeinflussung und Kreuzung zwischen den Menschen in diesen Ländern. Beispiel Sprache: Wie viele französische Wörter Englisch allein beinhaltet! Englisch, Deutsch, Niederländisch, Schwedisch, Dänisch, etc. sind z.B. alles germanische Sprachen. Ich bin hier immer wieder verblüfft, dass es doch viele Leute gibt, die freiwillig Deutsch lernen (würde ich persönlich ja nie freiwillig machen, allein wegen der nicht vorhandenen Logik bei der Wahl von Artikeln).
Manche mögen sich jetzt fragen, na und, was bedeutet das jetzt bezogen auf Identität?
Kollektive Identität wird in der Sozialpsychologie definiert als Ähnlichkeit oder Gleichheit zwischen Gruppenmitgliedern.
Ziemlich banal, oder? In was für einem Bereich man sich gleicht, ob das die Einstellung zu Sex vor der Ehe, die gemeinsame Liebe fürs Briefmarkensammeln oder das Nutzen der gleichen Währung ist, kann natürlich variieren. Weil man im Falle von einer nationalen oder europäischen Identität natürlich unmöglich alle Leute kennen kann, mit denen man sich identifiziert, spricht in so einem Fall von “imagined communities”, von vorgestellten Gemeinschaften (Anderson 1991 - keine Ahnung wer Anderson war, aber ich dachte, ich gebe mal lieber die Quelle meines Wissensergusses hier an).
Neben einer kulturellen gemeinsamen Identität Europas gibt es natürlich auch eine staatsbürgerliche gemeinsame Identität Europas, die auf ähnlichen politischen Werten und den gemeinsamen EU-Institutionen beruht. Und im Prinzip bedeutete Europa für jeden Menschen etwas anderes, das ist klar.
Statt dass ich hier noch weiter in die Tiefe gehe, möchte ich kurz etwas zu diesen beiden Punkten schreiben:
1) Warum identifizieren sich Briten prozentual gesehen deutlich weniger als europäisch als der Rest der EU? (statistisch bewiesen)
2) Braucht die EU/die europäische Integration überhaupt eine europäische Identität?
Zu 1) Es gibt vermutlich sehr viele Gründe dafür; hier einige angerissen:
- Die geographische Lage Großbritanniens als Inselstaat ist sicher eine ungünstigere Voraussetzung als z.B. Deutschlands zentrale Lage in der Mitte Europas. Von GB aus in ein anderes europäisches Land zu reisen und so die Vorteile der EU wahrzunehmen ist deutlich schwieriger als z.B. von Österreich aus.
- Durch das Commonwealth und das britische Empire hatte GB natürlich auch eine ganz andere historische Ausgangslage. Europäische Beziehungen wurden stets hinter das Commonwealth und auch hinter die Beziehung zu den USA gestellt.
- Als die Briten der EU beitraten waren die Hauptargumente ökonomisch, nicht identifikatorisch – und das ist immer noch so. Selbst die “Remain” Kampagnen warben stets mit den wirtschaftlichen Vorteilen der EU, nie mit der Idee einer gemeinsamen europäischen Solidarität oder Identität. Dazu hat auch die sehr euroskeptische (Boulevard-)Presse hier große Teile beigetragen.
2) Ich würde sagen: Nein, nicht unbedingt, aber es hilft sehr. Es lassen sich auch viele rationale Argumente finden, warum ein vereintes Europa ein besseres Europa ist. Sowohl ökonomisch (freier Handel ohne Zoll und mit den selben Standards), sicherheitspolitisch (EU = innereuropäischer Frieden und ev. außenpolitische Zusammenarbeit), umweltpolitisch (gemeinsam gegen Klimawandel), usw. ... Aber Menschen sind nicht immer rational. #brexit. Manchmal sind sie auch einfach sehr emotional.
Ich bezweifle, dass die EU wie sie momentan gestaltet ist, mit supranationalen Institutionen wie der Kommission und dem EU-Parlament, allein durch opportunistische Gründe entstanden ist – ich glaube, dahinter steckt der Geist eines gemeinsamen Europas, zumindestens in den Köpfen mancher. (Nennt mich naiv, es ist mir egal!)
Studien zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen europäischer Identität und der Unterstützung europäischer Integration – was sich wahrscheinlich jeder Mensch auch so hätte herleiten können, aber gut, dass sie Wissenschaft das nochmal nachgeprüft hat.
Mich würde ja mal interessieren: Kommt für euch “Europe first”? Und wenn ja, warum? Und wenn nein, warum nicht?
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EU, NATO, Schengen and Eurozone member states in Europe.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Großbritannien und der Brexit: Einblicke in den Uni-Kosmos
♬I feel it in my fingers
I feel it in my toes
Brexit is all around me
and so the feeling grows♬
Zwei Wochen Uni in Birmingham habe ich nun schon miterlebt. Für vieles hier kann ich mich sehr begeistern, manche Sachen sehe ich aber auch kritisch. Zunächst einmal zu meinen Kursen: Ich habe hier drei Module in diesem Semester. Ein Modul besteht aus einer zweistündigen Vorlesung und einem einstündigen Seminar. Meine Module heißen “Environment, Politics and Society”, “Contemporary International Political Economy” und “Understanding Brexit: Euroscepticism and Identity in Europe”. Ich musste manches noch einmal umtauschen in meinem Stundenplan und kam dann erst nachträglich zum letztgenannten Modul. Als ich es in der Liste mit allen Kursen sah, dachte ich mir nur so: “’Understanding Brexit’ - ja, ich werde es versuchen!” Meine englische Sitznachbarin meinte dazu nur trocken, dass es hier wohl allen so gehe.
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Gestern Abend war ich bei einer Veranstaltung namens “Cross-Party Drink”, wo Studierende von den verschiedenen politischen Hochschulgruppen sich gemeinsam im Pub getroffen haben (Labour, Conservative, Liberal Democrats & Greens). Die Green Party hier ist leider eher eine Miniatur-Partei – von 650 Abgeordneten im Britischen Parlament stellen sie genau eine (in Zahlen: 1).
Sad.
Naja, der Abend im Pub war sehr unterhaltsam. Viel Cider, Gespräche über britischen Humor und von den Torys, also den Mitgliedern der Conservatives, habe ich sehr verschiedene Meinungen mitbekommen. Vom linken Flügel der Partei, die für Remain gestimmt haben, bis zum rechten Flügel – stellvertretend dafür die Antwort einer jungen Studentin, als ich sie fragte, wie sie Brexit findet: “I love it! It’s the first step into the right direction.”
Very sad.
Nicht nur in meinem Brexit Seminar reden wir über Brexit, auch in meinem Politische Ökonomie Vorlesung wurden wir diese Woche gebeten, entweder einen “Remainer-Rap” oder einen “Brexiteer-Rap” zu schreiben. Auslöser dafür war wohl dieses fantastische Video: (bitte bitte ansehen!)
https://www.youtube.com/watch?v=dh_Og-MjWZI&t=10s
Eigentlich wollte ich damit aber nur eine Überleitung machen, um zu sagen: Ich mag meine Vorlesungen hier viiiieeeeel lieber als in Deutschland. Das liegt zum einen daran, dass
- ich hier nur Themen belege, die mich wirklich wirklich interessieren
- ich wirklich nur sehr gute bis super gute Dozent*innen habe
- auch sehr sehr nette Dozent*innen habe
- die Vorlesungen viel interaktiver gestaltet sind
- das “Publikum” kleiner ist als bei den Vorlesungen in Deutschland, wir sind hier meistens zwischen 40–60 Studierende, schätze ich
- der Umgang viel informeller und freundlicher ist: Das “Sie” gibt es ja sowieso nicht und alle stellen sich nur mit Vornamen vor
Zu den Essays, die ich in den nächsten Monaten schreiben muss kann ich noch nicht so viel sagen, aber es wirkt wesentlich praxisnäher und teilweise nicht ganz so “klassisch” akademisch auf mich. Ein Teil meiner einen Prüfungsleistung ist z.B. ein journalistischer Artikel über ein Umweltproblem meiner Wahl, ein andere ist eine Fallstudie, für die ich weder eine politische Theorie noch eine Methode brauche. Das ist erst einmal sehr ungewöhnlich für mich.
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Und die Student’s Union, also die Studierendenvertretung hier läuft zum Beispiel auch ganz anders als bei uns. Es wirkt deutlich professioneller und größer hier – allerdings hat die Union auch 7 “Student Officers” die Vollzeit angestellt sind und ein Gehalt dafür bekommen, sich um die Belange Studierender zu kümmern. Das kann man wirklich nicht mit unserem StuRa zu Hause vergleichen.
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Ich hab übrigens festgestellt, dass das Wetter hier doch ganz schön sein kann. Es gab ziemlich viel Sonne in letzter Zeit und einmal hatte es mittags sogar 22 Grad. <3
So, ich hätte noch ganz viel zu berichten, aber das spare ich mir für das nächste Mal auf. Und einen Post zu Essen wird es auf jeden Fall auch noch geben, oh ja.
Zum Abschluss gibt es noch einen Podcast-Tipp für euch:
“Kermode and Mayo’s Film Review”
Ein BBC Radio Podcast mit Filmkritiker Mark und Radiojournalist Simon in dem theoretisch nur aktuelle Filme besprochen werden, aber praktisch über alles mögliche geredet wird. Für alle, die englische Podcasts, Filme und schnelle, orginelle und geistreiche Dialoge mögen. Achso und wenn wir schon dabei sind, für diejenigen, die lieber Filme anschauen, als über sie zu reden: Ich war am Mittwoch in “A Star is Born” mit Lady Gaga und Bradley Cooper und der Film ist absolut sehenswert. Ich hab jetzt einen Heidenrespekt vor Lady Gaga.
Trailer “A Star is Born”
Das war’s jetzt aber wirklich. Ich wünsche euch ein fabelhaftes Wochenende!
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Edinburgh Teil 2: Seerosen, Stürme und Schokolade
Es kommt mir schon wieder so lange her vor, dass ich in Edinburgh war, dabei sind es noch nicht mal 2 Wochen! Allerdings habe ich schon den Punkt erreicht, an dem ich hier am liebsten auf Englisch schreiben würde, weil gerade so viele englische Vokabeln und Sätze in meinem Kopf herumschwirren ... aber ich belasse es bei Deutsch, auch, weil ich ja eigentlich für “zu Hause” schreibe und es dann niemand hier oder niemand von den Erasmus-Menschen verstehen kann ... :D Ist das fies? Ich weiß ja nicht, was ich hier noch so schreiben werde.
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Die Botanical Gardens waren auf jeden Fall wieder ein Highlight für uns – ich meine, hallo, coole große Seerosenblätter und fleischfressende Pflanzen?! (Ich lieeeebe ja fleischfressende Pflanzen, ich möchte welche zu Hause haben!)
[Quizfrage des Tages]
Angenommen, ich esse eine fleischfressende Pflanze, bin ich dann noch Vegetarierin?
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Wir sind eine gefühlte Ewigkeit zu den Gärten gelaufen (im Endeffekt vielleicht eine Stunde), da wir mehrmals unabsichtlich Umwege gelaufen sind und die Entfernung unterschätzt hatten.
Nachdem Vivi zurück nach Deutschland geflogen ist, blieb ich noch 2 1/2 Tage bei Rebecca, die ich aus Tübingen kenne, und die gerade Erasmus in Edinburgh macht. Wir waren unter anderem im Kinofilm “Crazy Rich Asians”, den ich sehr empfehlen kann.
An einem der Tage wollte ich wandern gehen in den Pentland Hills in der Nähe von Edinburgh – ich hatte mir das sehr romantisch vorgestellt, alleine den ganzen Tag durch die grünen Hügel Schottlands zu stapfen und über Gott und die Welt nachzudenken, nur ich und ein paar Schafe, während ich “Das Wandern ist des Müllers Lust” vor mir hinpfeife und irgendwann auf einem großen, mossbewachsenen Stein Rast mache und mein Butterbrot auspacke.
Edit: Der Plan hätte schon deswegen nicht funktioniert, weil ich nicht pfeifen kann und weil es hier kein richtiges Brot gibt. Zusätzlich war für den Tag eine Sturmwarnung angesagt - ja , richtig, ich bin manchmal einfach zu optimistisch. Während ich aus dem Haus ging regnete es, während ich im 1 1/2h Bus dorthin saß regnete es, während ich loslief regnete es.
Als ich schließlich bei dem Visitor Center der Pentland Hills ankam, der sich als Toilettenhäuschen mit ein paar Karten zum Mitnehmen herausstellte, war es schon sehr, sehr windig. Ich bin dann nochmal los, bewaffnet mit einer sehr guten Regenjacke und einem sehr schlechten Plastiküberwurf bis zu den Knien, aber ich hielt nicht lange durch. Ich wurde praktisch vom Weg weggeweht. Jetzt weiß ich, was gemeint ist in all den Romanen, in denen es heißt, “der Regen peitschte ihnen ins Gesicht”.
Ich war mittlerweile klitschnass und es war ekelhaft kalt. Sehen konnte man aufgrund es Regens und des Sturms von der Landschaft sowie nicht viel – das Bild unten kann die Dramatik der Situation leider nicht angemessen transportieren, glaubt mir, auch wenn es nicht schlimm aussieht, es war schlimm!
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Also nix wie zurück, ich bin umgedreht und wieder nach Hause gefahren. Insgesamt war ich vielleicht 1 - 1/2h draußen unterwegs, hab aber nichts wirklich gesehen.
Nach einer heißen Dusche beschloss ich am Nachmittag, dass es zwar kein gutes Wetter zum Wandern war, wohl aber das perfekte Wetter für Kaffee und Kuchen! Auf den weisen Rat Johannas machte ich mich auf zu dem vielleicht besten Cafés Edinburghs, das da heißt:
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Wie der Name schon sagt gibt es hier vor allem Schokolade in allen erdenklichen Variationen erdenklich. Ich bestellte eine vegane Schokoladentorte mit Amaretto, Kirschen und Kaffeesplittern und es schmeckte superkalifragilistischexpialigetisch. Nicht zu süß, aber sehr sehr schokoladig! :) Es war wie im Himmel.
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Am nächsten Tag machte ich mich auf und lief zum Leuchtturm im Stadtteil Newhaven. Stürmisch war es zum Glück nicht mehr und ich konnte eine Weile an der Küste entlanglaufen.
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Nachmittags fuhr ich dann wieder zurück in mein neues Zuhause nach Birmingham. Der Schottland-Urlaub war wirklich eine sehr schöne Zeit für mich und ich würde jederzeit wiederkommen. Aber jetzt muss ich erstmal die West Midlands rund um Birmingham erkunden!
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Warum Willkommenswoche in der UK cooler ist als zu Hause ...
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... darum. Es gibt einfach unfassbar viele Freebies und Give-Aways, von Notizbüchern und T-Shirts über vegane Essensboxen hin zu Pizzagutscheinen und Kondomen. Hier im Bild ein Teil von dem, was ich mitgenommen habe und ein Bruchteil von dem, was man mitnehmen konnte. Man sieht, Studis sind Kapital. Sie geben Geld aus für Alkohol, Essen, sie gehen feiern, sie brauchen Mobilfunkverträge und machen Online-Shopping. Kein Wunder, dass auf unserer offiziellen Welcome Week zwei Tage die Hauptattraktion die “Fresher’s Fair” war, bei der man sich von Werbestand zu Werbestand schlängeln konnte.
Meine neu gefundene Clique* und ich waren entsprechend enthusiastisch. *bestehend aus zwei Spanierinnen, einer Französin und einem Franzosen
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Alle anderen Erstsemester oder International Students auch, dementsprechend voll war es.
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Weiter ging es diese Woche dann mit der Society Fair, bei der sich alle Hochschulgruppen (über 250 Stück) vorstellen und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Diese dreitagelange Messe hat mir persönlich noch um einiges besser gefallen, als die kostenlose Pizzagutscheine davor, denn es war wirklich abgefahren was es alles für “Societies” gab. Wer zu viel Zeit hat, kann sich gerne mal auf der Website der Student’s Union die komplette Liste ansehen (hier klicken und dann auf “Search Students Groups” gehen), aber ich hab mal ein paar (!) der verrücktesten für euch rausgesucht:
Disney Society
Hummus Society (trifft sich zum Hummus essen)
Harry Potter Society
Pole Fitness Society
Fetish Society (fragt nicht)
Sikh Society
Vegetarian & Vegan Society
Es gibt praktisch für jedes Land oder jede Ländergruppe eine eigene Society, für sehr viele Sportarten und natürlich auch für jede Menge politische oder gesellschaftlich-engagierte Societies.
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Im Bild: Links die LGBTQ Society, rechts hinten die International Students Society.
Man findet für jedes erdenkliche Interesse eine Gruppe an Studierenden, der man sich anschließen kann, wenn man Gleichgesinnte sucht. Dafür zahlt man eine Mitgliedschaft die ca. 2-30 Pfund pro Jahr uns Society beträgt.
Bin dezent neidisch und hab mich deswegen auch bei viel zu vielen Gruppen in den E-Mailverteiler aufnehmen lassen, z.B. die Student’s Newspaper Redbrick, die International Society, die Mountaneering Society, die Indian Society, die Political Society, die Green Society, die Vegetarian and Vegan Society und natürlich die Hummus Society.
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Ähem ja, ein bisschen übermütig. Aber ich habe mich selber schon vor einiger Zeit mit akuter FOMO diagnostiziert (FOMO = fear of missing out, die Angst etwas zu verpassen), und genau die schlägt gerade wieder zu. Entscheiden, wo ich hinwill, kann ich ja noch nächste Woche.
Achso, nächste Woche gehts übrigens endlich los mit Seminaren und Vorlesungen – hatte schon fast vergessen, warum ich hier bin.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Edinburgh Teil 1
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Edinburgh war für mich bis vor einer Weile eigentlich nicht mehr als ein Name irgendeiner britischen Stadt. Ich hatte praktisch keine Ahnung, aber da ich mir seit dem Wintersemester immer wieder Geschichten von meiner Mitbewohnerin Johanna anhören musste anhören dürfte, wie schön es dort sei, wurde irgendwann mein Interesse geweckt. (Johanna war ein Jahr in Edinburgh als Au-pair).
Also dachten Vivi und ich uns “Wenn nicht jetzt, wann dann?” und wir wurden nicht enttäuscht. Der Bahnhof befindet sich in der Stadtmitte und die Gleise verlaufen durch einen Graben (ein ehemaliges Loch in dem auch regelmäßig Leute ertranken), der die Old Town von der New Town trennt. Wenn man aus dem Bahnhof geht türmen sich gleich zu beiden Seiten zahlreiche viktorianische (?) Gebäude auf: Stadthäuser, Kirchen, Kathedralen, usw. Edinburgh ist wirklich eine ganz, ganz wundervolle Stadt und ich würde jederzeit wieder hingehen! 
Mal abgesehen davon, dass ich in Edinburgh meine Kamera verloren habe ... oder sie wurde mir geklaut, ich werde es wahrscheinlich nie herausfinden. (Sorry Mama und Papa, hab mich noch nicht getraut es euch zu sagen!)
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... Deswegen müsst ihr euch mit der mittelguten Qualität meiner Handyphotos begnügen! Das Edinburgh Castle ist trotz erschreckend hoher Ticketpreise von 18 Pfund sehr sehenswert und man hat eine ausgezeichnete Aussicht auf die gesamte Stadt (siehe Bild 1).
Ich finde ja bei Städtetrips generell immer hilfreich, erstmal irgendwo hochzugehen, ein Hügel, ein Schloss, ein Turm, irgendwo hoch, wo man sich eine bessere Überssicht verschaffen kann, wo man überhaupt gelandet ist.
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Auch sehr, sehr schön waren die Hügel außerhalb der Stadt. Plötzlich hören nämlich die Häuser auf und man steht mitten im Grünen. Und mit grün meine ich grün. Die Briten haben von den ganzen Dürren im Sommer dank Insellage anscheinend nicht so viel mitbekommen. Der “Berg” auf dem oberen Foto heißt Arthur’s Seat und ist mit 250m der Haus”berg” von Edinburgh.
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Wusstet ihr, dass das schottische national animal das Einhorn ist? Das liegt daran, dass England einen Löwen auf seinem Wappen hat und laut Mythen und Sagen das Einhorn das einzige Tier ist, welches einen Löwen besiegen kann. Wenn es denn existieren würde.
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Und weil wir ja schon so erprobt in Friedhofsbesuchen sind, waren wir auch in Edinburgh gleich auf zwei Friedhöfen. Einmal als Teilnehmer einer Free Walking Tour, die von einem super enthusiastischem Ur-Schotten namens Greg geführt wurde und ein zweites Mal bei einer “Dark Side Tour” am Abend, bei der wir viele Mythen und Gruselgeschichten aus der Stadt erfuhren (beide Touren waren wirklich empfehlenswert!).
Das hier ist der Friedhof neben dem Café, in dem J.K. Rowling die Harry Potter Bücher schrieb und man kann auf einigen Grabsteinen Namen wie “Moody” “Thomas Riddle” oder “McGonnagall” lesen ... jede gute Autorin muss sich schließlich inspirieren lassen. Direkt daneben ist eine teure englische Privatschule, die Rowling’s Kind kostenlos besuchen dürfte (ein Angebot für alleinerziehende Eltern), in der die Schüler anscheinend in vier Häuser unterteilt werden ....
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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It’s Tea Time!
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Die Briten und ihr Tee – was kann man sagen? Ich versuche ja, wenig Vorurteile zu reproduzieren (denn wir kennen ja alle die Danger of a Single Story), aber Tatsache ist: Das Erste, was mich mein neuer Mitbewohner gefragt hat, war: Möchtet ihr einen Tee?
Soweit ich das nach wenigen Tagen beurteilen kann, trinken die meisten hier wirklich deutlich mehr Tee als in Deutschland. Ich bin im Prinzip durch Tee ernährt worden, einmal morgens, einmal abends. Deswegen liiieeeebe ich es hier, wenn mich jemand ganz casually fragt, ob ich auch einen Tee möchte! Trinke hier auch im Moment mind. 5 Tassen am Tag (was auch daran liegt, dass mir ständig kalt ist, weil unser Haus so unglaublich schlecht isoliert ist). Es ist so eine einfache, und doch so eine beruhigende und liebevolle Geste, einer anderen Person auch einen Tee zu machen. Als Connor Lucy gefragt hat, was für einen Tee sie trinken möchte, meinte sie: “Just normal tea.” Worauf ich auch gleich “normal tea” haben wollte.
Normal Tea ist natürlich Schwarztee, der immer mit einem Schuss Milch getrunken wird, und es gibt ihn hier in allen Varianten und von vielen verschiedenen Marken im Supermarkt zu kaufen. Anderen Tee zu finden, ist allerdings schwieriger. Meistens gibt es noch grünen Tee, irgendeinen Früchtetee und einen Lemon & Ginger Tee, wenn man Glück hat noch Rooibos. Kräutertee habe ich leider noch nicht gefunden ... ist vielleicht auch was typisch deutsches.
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Ein paar Notizen zu Glasgow
Zwei Tage nach unserer Ankunft in Birmingham reisten wir weiter nach Glasgow. Glasgow ist mit ca. 600.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Großbritanniens (das heißt, ich hab in zwei Tagen alle drei größten Städte in der UK bereist, wenn auch nicht besonders ausführlich). Durch die Industrialisierung ist es zu einer typischen Arbeiterstadt geworden – ursprünglich wurde es allerdings wohlhabend durch den Handel mit Tabak zwischen Europa und den USA im 18. Jahrhundert.
Unser Lieblingsort in Glasgow war vielleicht etwas ungewöhnlich: Der Friedhof. Man sieht ihn auf dem letzten der drei Bilder, er liegt hinter der Kathedrale Glasgows auf einem kleinen grünen Hügel und man hat eine sehr schöne Aussicht von dort auf die gesamte Stadt. Total unterschätzter Ort, meiner Meinung nach. Muss mich dringend bei meinem Lonely Planet Reiseführer beschweren.
Was ich auch sehr an Glasgow mochte, waren die vielen bemalten Häuserfassaden (siehe Bild 1). Eine Kunstwerk mitten zwischen Häuserblocks kann eine ganze Straße viel schöner machen. Ich habe das Gefühl, dass Glasgow ein ziemlich cooler Ort zum Studieren ist. Im Vergleich zu Edinburgh stolpert man in der Innenstadt auch auf deutlich weniger Touristen.
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Und, ich habe in Glasgow meinen ersten britischen Scone gegessen. Es war wundervoll! Wir waren zu dem Zeitpunkt auf einem Schiff (das Teil eines Museums war) und draußen regnete es in Strömen, aber wir saßen im Schiffsrumpf und aßen Scones und tranken Earl Grey Flat White. (Ein Flat White ähnelt einem Cappuchino; ich werde das später genauer erklären. Coole Leute wie Vivi trinken Flat White schon seit der Mittelstufe, uncoole Leute wie ich fangen erst diesen Monat an).
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Ich präsentiere stolz: Nr. 1 aus der Serie
“PLACES I DEFINITELY HAVE TO (re-)VISIT AGAIN IN GREAT BRITAIN”
1. Lake District
Der Lake District ist nicht nur einer von fünfzehn britischen Nationalparks, sondern auch UNESCO-Weltkulturerbe. Auf unserer Zugfahrt von Birmingham nach Glasgow haben wir ihn sozusagen “kurz gestreift” und ich war hin und weg: Hügelige Landschaften, grüne, saftige Wiesen, (viele, viele) Schafe und ein paar vereinzelte Bauernhäuser aus Stein gebaut – es sah alles so unglaublich friedlich aus. Auf dem geklauten Bild oben sieht man leider keine Schafe, die muss man sich dazu denken. Aber es waren wirklich sehr viele – obwohl sie alle wirklich auch sehr viel Platz hatten auf den Wiesen.
Ich musste dann erstmal googeln, ob es eigentlich in England mehr Schafe als Menschen gibt. Es stellt sich heraus: Leider nein. Auf ein Schaf kommen ca. 2 Menschen, also muss sich jeder Engländer oder jede Engländerin mit einem halben Schaf zufrieden geben. Dafür gibt es Wales angeblich dreimal so viele Schafe wie Menschen. So oder so, der Lake District sah ziemlich perfekt aus und ich möchte schleunigst wieder zurück und dieses Mal tatsächlich aus dem Zug aussteigen und dort wandern gehen! (@Annette: Es sah genau so aus, wie die Landschaft, in der Farmer Samuel Oak seine Schafe hütet in “Far from the madding crowd”!!!)
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Seufz.
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Windermere, Lake District, England, UK
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Welcome to Virgin Trains! (Dieses Foto hat keinen künstlerischen Mehrwert, sondern dient einzig und allein als illustrative Unterstützung des folgenden Artikels.)
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where-did-my-childhood-go · 6 years ago
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Zug fahren in Großbritannien
Wir springen jetzt ein bisschen chronologisch, und zwar zu dem jetztigen Moment, an dem meine Reise von Birmingham in den Norden nach Glasgow und von Glasgow nach Edinburgh und von Edinburgh wieder nach Birmingham beendet ist, ich also wieder in Birmingham bin und schon einige Zugstrecken hier hinter mir habe. Allgemein kann ich sagen, dass ich den Service hier um einiges besser finde als bei der deutschen Bahn (liegt das an der Privatisierung? Mmmh, da müsste ich mal genauer nachforschen). Hier gibt es mehrere Bahnunternehmen, aber das größte ist Virgin Trains, mit denen ich bis jetzt auch immer gefahren bin.
Bei Virgin Trains
- hat man immer sofort eine Sitzplatzreservierung, sobald man ein Ticket bucht.
- gehen Leute mit Müllsäcken regelmäßig im Zug herum und sammeln Müll ein.
- gibt es (barrierefreie) Toiletten, die sprechen und solche DInge sagen wie  “Hello, I’m the toilet. I used to be a Public Toilet before, and now I’ve already moved one level higher. Please don’t flush anything down me that should be but into a bin instead, blabla....”
- gibt es drölftausendmal nettere Lokführer als in Deutschland. Mein letzter Zug hatte eine Stunde Verspätung und der Fahrer war immer bemüht, Alternativen herauszusuchen, zu betonen, dass und wie man Ticketkosten erstattet kriegt, sich zu entschuldigen, usw. und das alles in so einem lieben und netten Tonfall, dass es bei mir fast einen kleinen culture shock ausgelöst hätte. Zusätzlich hat er irgendwann angefangen, Witze zu machen, und der junge Mann neben mir und ich mussten bei jeder neuen Durchsage anfangen zu lachen.
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