#wenn es ein drittes mal passiert schreie ich
Explore tagged Tumblr posts
Text
Kika gebt mir irgendein Zeichen, dass ihr mich heimlich stalkt, wie kann das sein???
(Die erste fic war NIRGENDWO öffentlich, bevor 1049 ÜBERHAUPT draußen war!! Die zweite kam am 14. märz)
#schloss einstein#das ist so gruselig und witzig zugleich#wenn es ein drittes mal passiert schreie ich#und dann schreib ich denen und frag die ob die mich irgendwie irgendwo verfolgen 💀
9 notes
·
View notes
Conversation
Jeden Tag erinnere ich mich daran, als ob es erst gestern gewesen wäre. Was fragst du? Was willst du wissen?
Ich dachte es hätte mich nicht mitgenommen. Dachte es wäre normal, dachte das muss so. Habe einfach geschwiegen und habe einfach gedacht, es wird wieder. Doch als alles sich plötzlich zusammen tat und mich gemeinsam zu Boden zwang. Da wurde mir schmerzlich bewusst, nicht ist ok. Seid dem Tag erinnere ich mich an alles. Es verfolgt mich.
Ich war 12 und du P: Wie du meine Kopf nahmst und ihn nach unten drücktest. Warum? Wenn ich das wüsste. Ich war so verliebt, du warst meine erste große Liebe. Gut ich nicht deine. Du hast mich als Spielzeug gesehen. Das andere Mädchen und mich, 6 Monate hast du mit unseren Gefühlen gespielt. Doch das reichte dir nicht. Ich hätte alles für dich getan, doch das einzige was ich von dir wollte war Zeit. Doch du wolltest alles. Nachdem ich sage du dürftest nicht in mich eindringen, nur um zu zeigen, das ich dein bin. Nahmst du meinen Kopf und drücktest ihn herunter. Warum? Wenn ich das wüsste. Du hättest alles haben können doch das hat dir nicht gereicht. Du wolltest alles sofort und so nahmst du meinen Kopf und drücktest ihn herunter. Du drücktest ihn herunter und zwangst mich, ihn dein bestes Stück in den Mund zu nehmen. Du griffst fester zu mit der Hand die in meine Haaren steckte. Bewegtest meinen Kopf auf und ab. Egal was ich wollte. Denn du wolltest das.
Ich war 13 und du S: Ich hab mich verliebt und hab dran geglaubt das nicht jeder ist, wie ich glaub. Versuchte das gute zu sehen. Deine Komplimente und netten Worte halfen mir dabei. Doch da war mir nicht klar was noch geschah. Ich verliebte mich und stimmte zu dich zu treffen. War skeptisch, niemand sollt es wissen. So trafen wir uns allein an einem Ort und keiner wusste was geschah. Ich war verliebt. Doch dann sagtest du ich möchte dich küssen aber keiner darf es wissen. Du nahmst meine Hand und zogst mich mit, herauf auf die Männer Toilette. Ich war so ängstlich und wusste nicht was geschah. Du küsstest mich und nahmst deine Hand und stecktest Sie tief in meine Hose herein. Und Nein, ich war nicht bereit.
Ich war 15 und du M: Ich war nicht glücklich. Neben Mobbing, viel zu verarbeiten. Doch dann traf ich dich und ich dachte was für ein Wunder. Mit dir hat ich Spa��, mit dir konnte ich lachen. Ich dachte ,mit dir kann man´s machen. Aber es ging nicht zu sehr schmerzte es. Ich fing an mich zu fragen was mit mir denn nicht stimmte. Erst meine Vergangenheit und dann nicht mal das. Meine Arme waren es schon gewohnt, schmerz aus zu halten und meine Seele, den Wunsch zu sterben. Es war meine Art zu verarbeiten was ich alles erlebte. Du sahst meine Narben. Keine Liebe sondern lieber Hiebe verteiltest du. Doch ich liebte dich.
Ich war 16 und du PM: Die Zeit verging und ich glaube an die Liebe und du warst ein Traum. Doch niemand verrat, das dieser Traum ein Alptraum war. On und Off, hoch und runter, das beschreibt am besten was wir waren. Du zeigtest mir das Gras und somit die Welt auf eine ganz andere Weise. Ich war so glücklich, doch ich wusste nicht das dies ein Alptraum war. Alles schien so gut und schön, doch um so mehr Zeit verging um so mehr zweifelte ich. Ich hörte auf und das aus gutem Grund. Du hattest mein Geld und so auch kein Gras. Das war nicht schlimm, dachte ich. Doch dann nahmst du meine Faust und schlugst die Wand. Direkt neben meinem Gesicht. An einem anderen Tag war es die Matratze, doch mein Gesicht ist da neben. Ich höre bis heute deine Schreie und ich zucke auch heute wenn ein Arm hoch geht.
Ich war 17 und du T: Du kamst in meinen Leben so leise und unbemerkt. Doch so solltest du nicht wieder gehen. Ja eine schwere Zeit war es, das will ich nicht beschreiten. Viel Alkohol floss, auch in der Woche. Vieles war mir egal. Doch dann warst Du da. Du gabt mir das Gefühl nicht auf geben zu dürfen. Doch hätte ich gewusst was passiert, ich hätte lieber auf gegeben. Eigentlich hätte ich hell hörig werden sollen bei den Worten. Niemand darf es wissen. War ja schließlich nicht das erste mal. Du spieltest mit mir und merktest nicht, das ich mich verliebte, in dich. Doch dann gab ich auf und dachte mir, Freunde kann man bleiben. Doch dies sollte ein schrecklicher Irrtum sein. Monate später nach dem mit uns. Riefst du mich an. Du hättest nichts vor, was ich gerade mach. Du holtest mich ab, wir fuhren zu dir. Der Plan war eine Netten Abend und ein wenig trinken. Leider, der perfekte Köder für mich. Ich dachte mir nichts bei. Doch es floss mehr und mehr. Ein Kumpel kam vorbei, er durfte nicht wissen das ich da war. Ich frage mich bis heute was ich besprochen habt. Ich kroch zur Toilette und ich übergab mich ein Paar mal. Ich weiß nicht mehr viel. Ich legte mich in dein Bett und Gott ich wollte doch nur Schlafen. Irgendwann kamst du und legtest dich zu mir. Ich wollte nur schlafen. Du fingst am mich aus zu ziehen. Alles ist verschwommen. Und dann fingst du an im mich ein zu dringen. Gott verdammt, alles in mir schrie dich an, lass es sein. Bitte geh einfach runter von mir. Doch aus meinem Mund kam Nix. Ich kann bis heute deinen Atem an meinem Ohr fühlen und dein Stöhnen hören, und bis heute fühle ich dein Gewicht auf mir liegen. Ich lag einfach da. Versuchte mich zu wehren, doch ich war zu betrunken und irgendwann kam ein leises Nein, aus mir raus. Doch du hörtest nicht auf und alles schrie. Ich fing an zu weinen, bitte lass es vorbei sein. Als du dann Fertig war und legtest dich neben mir ab, schliefst du. Doch ich lag wach, fing an zu weinen, bitte lass mich Tod sein. Am nächsten morgen dann tatest du als wäre nie was gesch��hen. Brachtest mich heim, wir redeten kaum. Ich fühlte mich so dreckig und Schmutzig. Ich fühlte mich wie Müll den man ablieferte. Doch auch das verdräng ich und ging 1/2 Jahr mit dir in eine Klasse und 1 Jahr auf eine Schule. Ich sah dich immer wieder.
Ich war 18-20 und dann kamt ihr, Ma & N: Eigentlich wart ich bis dato die besten Beziehungen die ich hatte. Der eine schrie mich betrunken an wie sehr er mich hasste und der andere sagte mir fast täglich wie Fett ich doch sei. Doch ansonsten wenn man beide Augen schließt war es doch irgendwo bestimmt ganz schön. Doch hätte ich nicht gedacht das der eine von euch mir, nur weil ich mich neu Verliebe, den Tod wünscht. Aber nicht nur das, sondern auch noch alles dafür tut um mich psychisch so weit zu bringen. Danke für die schöne Zeit, ich möchte sie bitte nicht wieder haben, danke.
Ich war 20 und dann kamst du St: Du warst mein Chef. Alles war gut, wir verstanden uns gut und nichts war irgendwie komisch, zwischen uns. Doch das sollte sich ändern. Wir hatten ein Betriebsfeier und wollten noch was trinken. Wir blieben zu dritt übrig. Alle drei vergeben, deswegen dachte ich mir, es könnte einfach ein netter Abend werden. Wir tranken und lachten. Doch dann schließ die Kneipe, wir beschlossen Wein von der Tanke zu holen und weiter zu trinken. Da es doch gerade so witzig war. Doch das sollte es nicht bleiben. Wir gingen zu einer Schule, nah gelegen der Tanke. Wir tranken, ihr beschwertet euch über eure Freunde. Es war einfach ein lockerer Abend. So saßen wir da, alle drei neben einander. Ihr küsstet euch. Doch dies war mir egal. Sei euer Ding, habe ich mir gedacht. Doch dann nahmst du deine Hand und stecktest sie in meinen BH. Du warst mein Chef, Gott verdammt. Was sollte ich tuen? Ich schnappte die Flasche und trank. Du liest von mir Ab. Ich saß verängstig und geschockt, einfach nur da. Bitte ruf mich an, schreib ich meiner besten Freundin und sie holte mich ab. Doch sagt mir eins. Wie soll ich bitte arbeiten gehen, nach alle dem ?
3 notes
·
View notes
Text
Apokalypse#1
Die Sommersonne stand bereits hoch im Zenit als es geschah.
Die Luft war erfüllt von Grillenzirpen, kein Wölkchen stand am Himmel und die letzten rosaroten Kirschblüten fanden ihren Weg vom Wind getrieben auf den Asphalt vor dem Tor der Schule am Rande der Stadt.
Über den Hof schlurfte gerade eine Gruppe Oberstufler dem mehr als enthusiastischen Lehrer hinterher, mit Spaten, Harken und Gießkannen bewaffnet. Ganz hinten, in einem Pulk von Mädchen, ging beschwingten (und leicht albernen) Schrittes Kim Seokjin. Ein schiefes, kleines Lächeln auf den Lippen hatte er einen Spaten über die Schulter geworfen und blickte gen Himmel während es um ihn herum kicherte und giggelte, man mit zwitscherndnen Stimmen versuchte, seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
Doch der gutaussehende Schüler zuckte nur die breiten Schultern und lächelte unbeirrt weiter mit dem Gedanken, dass dieser Tag nicht sonniger hätte sein können.
Über ihren Köpfen liefen an großen, weiten Fenstern vorbei drei Jungen, einer kleiner aber mit draufgängerischen Schritt voran führte er seine Klassenkameraden durch den leeren Korridor. Der Schwarzkopf hatte sein Handy vor der großen Nase, starrte auf den Bildschirm und seine Daumen huschten gekonnt darüber während der schlaksige Kerl um seine Schultern auf den kleinen Anführer einredete.
“Aber Jiminie, wenn sie dir doch nur die harte Schulter zeigt..”, sagte er gerade, die tiefe Stimme über Worte stolpernd im Gehen.
“Die kalte Schulter, Taetae, und ich bin mir ziemlich sicher, dass das nur Fassade ist!”, antwortete Jimin zuversichtlich, nickte sich selbst zu und richtete das Jackett, dass er über die Schulter geworfen hatte dank der Hitze. Jeongguk, der am Zocken war und seines bereits lange entledigt hatte, die Hosenbeine etwas hochgekrempelt sodass man die teuren Sneakers besser sah, keinen Pollunder und zwei Hemdsknöpfe zu viel auf, grunzte nur.
“Und wie kannst du dir da so sicher sein?”, nuschelte er desinteressiert, die Brauen gerunzelt, die großen Augen reflektierten das bunte Spiel auf seinem großen Handyscreen. Jimin schmunzelte nur und bedeutete ihnen, dass sie schneller gehen sollten - immerhin waren sie während der Unterrichtszeit auf dem Gang.
“Ich bin’s mir einfach, Guk-ah, und jetzt beeilt euch! Ich muss der erste sein, der sie fragt~”, schloss er mit trällernder Stimme, fuhr sich durch das blassorange Haar und seine Augen bildeten zwei zwinkernde Halbmonde. Jeongguk seufzte nur, Taehyung ließ ein kehliges Geräusch vernehmen und schüttelte sich das glatte Haar wieder in die Stirn bevor sie um die Ecke bei der Klasse 4B ankamen.
Um die nächste Ecke verschwanden just in dem Moment zwei Schüler mit einem dritten im Anhang. Der erste war groß und schlaksig, er balancierte einen Stapel Bücher, die Brille schief auf der Nase, das gebleichte Haar gescheitelt und nach hinten gegeelt. Dahinter strakste ein ebenso drahtiges Mädchen, beinahe ebenso groß, ohne Brille obwohl sie eine bräuchte und die langen Arme ebenfalls beladen.
Das schwarze, ellenbogenlange Haar hatte sich bereits verklemmt in ihrer Ladung und sie schnaufte verärgert, durchbohrte den Rücken des Vordermannes mit giftigen Blicken.
“Wenn du die Klappe gehalten hättest, müsstest du jetzt nicht so schnaufen”, bemerkte der erste spitz, die vollen Lippen zusammengepresst. Das Mädchen dahinter schien nur auf ein falsches Wort gewartet zu haben, sofort riss sie den Mund auf und schnappte wütend nach Luft: “Wenn ich den Mund gehalten hätte? Hättest du deine irrationalen, egozentrischen Gedanken für dich behalten, Kim Namjoon, hätte ich nichts sagen müssen!”
“Niemand hat dich gezwung’n, was zu sag’n”, schnaufte der dritte im Bunde, das weiche, leicht gelockte Haar klebte ihm in der Stirn und sein Mund beschrieb einen ulkigen Bogen nach unten - er schien mit der Situation ein wenig überfordert, vielleicht auch nur mit der Riesenmenge an Büchern und Krempel, der die Masse der anderen beiden Stapel eindeutig überstieg, die er als Kleinster der Gruppe aus irgendeinen unempfindlichen Grund aber schleppte.
“Klappe, Hobi!”, schnauzte das Mädchen.
“Lass mal, Hoseok”, riet Namjoon mit ruhigerer Stimme.
“Sag ihm nicht, was er zu tun hat!”, erboste sich das Mädchen wieder.
“Kim Eunsook, du bist unmöglich! Würde man dir einen schönen Tag wünschen, so würdest du protestieren und sagen, dass du machst was du willst, oder?”
“Ooh jah, das hört sich nach ihr an!”, kicherte Jung Hoseok und Kim Eunsook drehte sich tatsächlich um, nur um ihn anzufunkeln.
“Jung Hoseok! Wärst du nicht mein bester Freund, würde ich diesen Stapel nach dir schmeißen!”
“Tu dir keinen Zwang an, Süße”, schnaufte Hoseok mit einem schiefen Grinsen, doch sie verdrehte nur die Augen und wirbelte wieder herum.
Hoseok grinste breiter und schüttelte leicht den Kopf, wandte den Blick aus dem Fenster zur Linken. Dank der beiden Streithähne waren sie mal wieder verdonnert worden, altes Schulmaterial wegzubringen. Würde er Streitschlichter nicht dazwischen stehen so würden die beiden wahrscheinlich nie aufhören zu diskutieren, allerdings würde er dadurch auch nicht ständig mit drin hängen. Aber als bester Freund von Eunsook und Namjoon-Enthusiast fühlte er sich irgendwie verantwortlich.
Und als er so gedankenverloren auf den Hof blickte, der sich unten weitesgehend leer erstreckte, sahen seine Augen etwas merkwürdiges.
Dort unten am Tor, wo der Hofmeister und, wenn er das richtig erkannte, eine der Praktikantinnen standen, streckte jemand die Hand durch das weiße, gusseisernde Tor. Es war eine komische Geste, wer machte sowas? Es war bereits nach zwölf am Mittag, wenn ein Schüler so viel verschlafen hatte musste er auch gar nicht mehr kommen - oder?
Und der Hofmeister stand ebenfalls am Tor, er hob die Hand und schien angeheizt zu reden, er gestikulierte mit der freien Hand und dann schlug die Praktikantin die Hände vor den Mund und Hoseok glaubte den Schrei zu hören, als er Mund des Hofmeisters sich weit öffnete. Von seinem Ellebogen tropfte es rot auf den hellen Hof und das Tor öffnete sich plötzlich für einen Spalt und doch kam der Mann nicht vom Tor weg.
Er war an das Tor gekettet durch die zwei Hände, die fahrig und heftig nach etwas zu suchen schienen, an Klamotten und Haaren rissen, Finger fanden in den nach wie vor weit geöffneten Mund und da war auf einmal so viel rot und zwei weitere merkwürdige Gestalten plazten auf den Hof, schienen hinein zu quellen mit so viel Druck, dass sie stolperten.
“Uhh”, begann Hoseok, der stehen geblieben war.
“Hosiki, sieh zu!”, rief Eunsook von der Ecke, sie klopfte mit einem schwarzen Chuck unablässig auf den Boden, ungeduldig. Hoseok rann der Schweiß in die Augenbraue, er spürte ihn auf der Oberlippe stehen. Seine Hände waren taub und eiskalt um den untersten Karton, sein Griff verfestigte sich.
“Hier stimmt was nicht”, sagte er mit lauter Stimme, unnatürlich laut, die in seinem Kopf widerhallte. Falten gruben sich zwischen ihre Brauen und sie kam auf ihn zu, kannte sie doch sein Gesicht, wenn er sich offensichtlich Sorgen machte. Kurz drehte sie sich nach Namjoon um, der schon weiter ging, vor sich hin murmelnd.
“Was? Was ist denn?”, fragte sie in einer Mischung aus Ungeduld und Besorgnis. Dann sah sie über Hoseok’s Schulter auf den Hof und der Kram, den sie gehalten hatte, fiel scheppernd und krachend zu Boden zwischen ihren Füßen. Rasch stürzte sie zum Fenster und presste beinahe die Nase gegen die Scheibe, beobachtete mit weit aufgerissenen Augen das Spektakel, das sich ihnen bot:
Die paar Menschen, die bereits von außerhalb auf den Schulhof gedrungen waren, straksten herum wie verwirrte. Die Augen weiß, die Münder weit offen, da war Blut überall, an ihren Klamotten, ihren Fingern, in ihren Gesichtern - es klebte in Haar und Brauen, rann von Kinn und färbte ihre Zähne. Da war Blut überall und ein Pulk hatte sich um den Hofmeister versammelt und inzwischen war Hoseok sich sicher, dass er Schreie hörte.
“Was zur.. Was ist da los?”, keuchte Eunsook fassungslos und wirbelte herum, rief mit schriller Stimme: “Namjoon!” Der Junge stolperte beinahe über seine ebenfalls in schwarzen Chucks steckenden Füße und drehte sich verwirrt um, Überraschung wusch über sein Gesicht als er Hoseok’s angstverzerrtes Gesicht sah und Eunsook’s verzweifelte Miene.
“Was-”
“-komm her!”, unterbrach Eunsook ihn unwirsch und streckte tatsächlich die Hand nach ihm aus, wie von Magnetismus getrieben ging er wieder zurück und trat neben das Mädchen ans Fenster. Nach einigen Sekunden stellte er mit behutsamen Fingern seine Last auf die Fensterbank, von der alles langsam herunter rutschte und sich ebenfalls vor ihren Füßen erstreckte.
“Was.. was passiert hier? Das sieht aus wie-”
“-die greifen sich gegenseitig an. Irgendwas stimmt hier nicht, die greifen Frau Yamaha an!”, rief Eunsook aus und presste die Hände an die Scheibe als die komischen Gestalten eine verwirrte und wie erstarrte Japanisch-Dozentin erreicht hatten, die kreischend zu Boden ging. Die drei Leute um sie herum ließen sich einfach mit ihr fallen und dann wurde das Weiß der Hemden von blutrot unterbrochen, dass spritzend und sickernd seinen Weg fand.
“Frau Yamaha!”, rief Eunsook entsetzt, schlug mit der flachen Hand gegen die Fensterscheibe doch Namjoon griff rasch nach ihrem Handgelenk.
“Tu das nicht! Was wenn sie- shit!”, spuckte er aus als einer der Menschen zu ihnen aufblickte. Rot rann von den Lippen des jungen Mannes, ein Auge war weiß und stumpft, auf der anderen Seite war nur ein tiefes, klaffendes Loch in mehreren Rottönen.
Eunsook schnappte erschrocken nach Luft und stolperte einen Schritt zurück in Hoseok herein, der nun auch seine Kisten fallen ließ. Das Mädchen zerrte an Hoseok’s Ärmel und Namjoon verstärkte seinen Griff um ihr Handgelenk.
“Hier stimmt was ganz und gar nicht, wir müssen irgendwo hin, wo wir uns einsperren können”, keuchte Namjoon und zum ersten Mal an diesem Tag, vielleicht auch in dieser kurzen Woche, hatte Eunsook keine Einwände.
“Das Schuldach”, schlug Eunsook vor, doch Namjoon schüttelte den Kopf, blieb keuchend an der nächsten Ecke stehen und luscherte umher.
“Zu auswegslos! Lasst uns einen Lehrer finden-”
“-einen Lehrer? Was soll der schon tun können?”, zischte Eunsook und schüttelte wild den Kopf, nahm Hoseok’s Hand bestärkend in ihre. Der Junge hinter ihr hatte noch nichts gesagt und sie wusste, dass er am Liebsten aus dem Fenster springen würde vor Panik. Sie mussten sich irgendwo verstecken bis sie wussten, dass alles in Ordnung und unter Kontrolle war.
“Wir können nicht einfach von allein handeln!”, knurrte Namjoon und sah über seinen Nasenrücken auf sie herunter als ob er sie anstachelte, an seiner Logik zu rütteln. Was sie nur zu bereit war zu tun. Sie presste die Lippen zusammen und starrte ihm wütend ins Gesicht bevor sie ruckartig den Blick abwandte - und über Hoseok’s Schulter sah, wo gerade drei Jungen auf sie zusprinteten.
Eusook schrie unterdrückt auf und Hoseok machte einen Luftsprung, wirbelte herum und hob abwehrend die Hände - was der kleine Kerl ganz vorn sofort imitierte. Seine schmalen Augen waren riesig, er war außer Puste und seine beiden Freunde ebenfalls. Der Terror stand ihnen ins Gesicht geschrieben und Eunsook erkannte eines der Gesichter, rasch trat sie vor und zeigte auf den schlaksigen Kerl mit der randlosen Brille:
“Kim Taehyung, aus der Theater AG. Habt ihr’s auch gesehen?”, fragte sie ohne Umschweife, Taehyung deutete eine Verbeugung an, die anderen beiden nickten heftig.
“Da draußen.. sie haben.. Frau Yamaha”, keuchte der mit den großen Augen, seine Oberlippe zuckte und er griff zitternd nach Atem, der kleine schlug eine Hand auf die Schulter seines Freundes.
“Wir haben’s auch gesehen, wir sollten unbedingt-”, begann er doch sie wurden unterbrochen von einem lauten Knacken, dann einem schrillen, langgezogenen Ton aus den Lautsprechern. Eine Stimme, laut und zittrig, drang durch die leeren Flure:
“Achtung, Achtung, eine Durchsage: Frau Koma hat soeben das Schulgelände betreten. Ich wiederhole: Frau Koma hat soeben das Schulgelände betre-arrrgk!”
Die Ansage brach ab und ein dumpfes Knacken war zu hören, so als ob jemand auf ein Mikrofon schlug. Die Teenager sahen sich abwechselnd an, die Augen groß und fragend, die Gesichter angsterfüllt. “Frau Koma..”, begann Taehyung mit tiefer, hohler Stimme.
“Die allgemeine Ansage für-”, begann Eunsook atemlos.
“-Amoklauf. Das hier ist kein Amoklauf!”, beendete Namjoon ihren Satz und schüttelte einmal ruckartig den Kopf.
Plötzlich knackte der Lautsprecher erneut und was sie hörten, ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren. Da waren dumpfe Geräusche eines Kampfes, schweres Atmen, ein entferntes, animalisches Grollen: “akck-Hi-HILFE! ICH BRAUCHE HIL- ARGH!” Die Ansage brach erneut ab.
Einige Sekunden war es still. Dann bebte der Boden und die Decke um sie herum von dem Scharren vieler Stühle, dumpfe Schreie und wirre Stimmen durchbrachen die Stille und in die sechs Schüler fuhr wieder Leben.
“Das Dach”, keuchte Eunsook bestimmt und schubste Namjoon um die Ecke, zerrte Hoseok mit sich und auch die Jungen sprinteten hinterher. Vor ihnen platzte eine Klassenzimmertür auf, angstverzerrte Gesichter blickten ihnen entgegen, Schreie und Stimmen kollabierten mit den eigenen.
Eunsook krallte die Hand in Hoseok’s und spürte wie Namjoon’s Griff um ihr Handgelenk fester wurde, sie schloss die Finger ebenfalls um seines. Während sie mit den Schultern gegen andere rempelten, sie Haar und Finger ins Gesicht bekam, man ihr auf die Füße trat drängte Eunsook vorwärts und blickte nur zurück, um Jimin’s orangen Schopf durch die Menge brechen zu sehen wie ein Fisch im Wasser. Er drängte sich erfolgreich hinter ihnen durch und bald schon waren sie bei der Nische mit der schweren Eisentür angekommen.
Namjoon riss am Griff und sie schwang auf, sie stolperten hinein und schon bald kollabierten sie mit dem Treppengeländer vor sich, schwere Körper hinter ihnen ließen Hoseok beinahe über Namjoon und Eunsook fliegen doch der Schwarzkopf griff nach seinem T-Shirt und riss ihn wieder auf festen Boden. “D-Danke”, keuchte Hoseok, Jeongguk nickte nur ruckartig bevor er Taehyung aus dem Türeingang riss. Andere Schüler strömten heraus, stolperten nach unten, ein Mädchen schlug sich die Stirn auf und ein nächster trat ihr auf die Hand, alles wurde wieder laut und war entsetztes Chaos, kalte Panik.
“Scheiße, heilige Scheiße”, keuchte Eunsook und verfestigte ihren Griff um sowohl Namjoon als auch Hoseok, sie waren an das Geländer gedrängt, sie hatte Taehyung’s Ellenbogen im Magen und Jimin musste sich an Namjoons freien Arm klammern. Einige rannten sogar die Treppe hinauf und zwei Gestalten, zwei stiegen hinab.
Und Namjoon’s Blick fand den eines zweiten Blondschopfes, der das Kinn reckte und ihm ein stummes Zeichen der Begrüßung schickte.
“Namjoon-ah”, rief er und zuckte nicht mal mit der Wimper, als ein großer Kerl ihn anrempelte, als er vorbei rannte.
“Hyung! Irgendwas stimmt ni-”, begann Namjoon, doch der andere unterbrach ihn.
“-wissen wir. Wir haben’s geseh’n”, murmelte Min Yoongi ihn und seine Stimme war merkwürdig schleppend im Ernst der Lage, er hatte eine Hand um das Handgelenk eines Mädchens mit rostbraunem Haar gelegt und sie war wie an seine Schulter geschweißt, das Gesicht stoisch aber die Augen groß, die Brauen verzweifelt gerunzelt.
Die Schar der Schüler war abgeebbt und die acht standen sich gegenüber, Yoongi schlug Taehyung die Hand auf die Schulter, der Junge griff nach Atem und lächelte sowohl Yoongi als auch das Mädchen an. “Hyung, Noona, geht’s euch gut?”
“Wir waren auf dem Dach, besser ging’s nicht”, antwortete das Mädchen sarkastisch und zuckte die Schultern, sie bedachte Jeongguk und Jimin mit einem merkwürdigen Blick.
“Nützt alles nicht, wir sollten auch runter”, meinte Namjoon und steckte den Kopf aus der Tür zurück in den Schulflur. Riss ihn dann ruckartig zurück und schlug die Eisentür zu.
“Und zwar schnell! Sie sind hier”, zischte er, den Terror im Gesicht und zerrte Eunsook hinter sich her, die Hoseok mit sich zog, an dessen T-Shirt immer noch Jeongguk hing an dem Taehyung sich festhielt, der wiederrum Jimin an sich getackert hatte, der reflexartig nach dem Handgelenk des älteren Mädchens griff, die immer noch an Yoongi hing.
“Wer sind die eigentlich”, schnaufte Yoongi verärgert, ließ sich Namjoon’s Worte aber nicht zweimal sagen und legte einen Zahn zu, als es oben gegen die Tür klonkte und donnerte mit einer Kraft und Wut, die unmenschlich schien.
“Willst du das wirklich wissen?”, fragte Namjoon mit zitternder Stimme zurück, sie war hoch vor Anspannung und Eunsook konnte es ihm nicht verübeln. Je tiefer sie kamen desto mehr Angst sahen sie ins Gesicht.
Da waren Schreie und das Geräusch von reißender Haut und brechenden Knochen, hilfesuchend ausgestreckte Hände, an denen sie vorbei hasteten, da die eigenen Hände bereits voll waren.
Und ganz unten waren die letzten Schüler, die wie wilde Fohlen das Gehege verließen und heraussprangen, die Tür öffnete und schloss sich, immer wieder aufgestoßen von immer neuen Schülern.
“Wartet”, keuchte Jimin und zerrte an Taehyung, der wiederrum an Jeongguk riss, der immer noch Hoseok mit einem Eisengriff umklammerte sodass Eunsook keuchend stehen blieb und Namjoon wieder zu sich zerrte.
“Was”, knurrte das Mädchen, dass in ihn gestolpert war, er sah kurz über die Schulter und Yoongi deutete nach unten.
“Das”, antwortete er und sie sahen, was mit denen geschah, die einfach nach draußen stolperten.
Angst und Schrecken lähmten sie, während sie beobachteten, wie ihre Mitschüler herausgezerrt wurden von Menschen und anderen Mitschülern, Lehrern und Hausmeistern, die nicht mehr menschlich schienen.
Die Augen weiß, blutige Verletzungen und gebrochene Glieder, ein kehliges Grollen und Gurgeln von sich gebend und mit zerrenden Fingern und hemmungslosen Zähnen gab es nur eine Antwort auf das, was hier passierte.
“Sind das.. Zombies?”, stieß Jeongguk mit zitternder Stimme hervor und Hoseok hustete einen Lacher aus, hoch und hysterisch, schüttelte manisch den Kopf.
“Das.. das kann doch nich’ sein! Oder? Kann das sein?”, fragte er, die Worte hasteten dialektlastig aus seinem Mund, die Zunge zu schnell, seine Augen waren weit aufgerissen, der Schweiß klebte ihm im Nacken. Eunsook ging es nicht besser, sie hatte das Gefühl nicht richtig Luft zu bekommen, ihr Jackett klebte ihr am Rücken. Namjoon’s Brille glitt immer wieder seinen flachen Nasenrücken herunter, Jimins Haar klebte praktisch auf seinem Kopf, Yoongi’s Kiefer mahlten aufeinander.
“Sieht auf jeden Fall so aus”, murmelte das Mädchen mit dem rostbraunen Haar und zuckte dann zusammen, als sie ein metallisches Donnern hörten. Und noch eines. Und darauf folgte noch eines, gefolgt von dem absterbenden Geräusch der Menschen, die sich in blutrüstige Tiere zu verwandeln schienen, und dem Keuchen eines Kerls, der plötzlich in der Tür stand.
Ein blutiger Spaten blitzte silbern in der Sonne auf, rote Sprenkel verteilten sich auf dem weißen T-Shirt und dem braun zurückgewelltem Haar als er mit voller Wucht das Gartengerät auf den Kopf eines Mädchens donnern ließ, die vorher schon ein eingedelltes Gesicht und eine ziemlich gebrochene Nase gehabt hatte.
Ihre zuckenden Finger fielen zu Boden und ihr Gurgeln ließ nach, Stille erfüllte den Treppenaufgang. Dann richtete der Junge sich keuchen auf und wischte sich mit merkwürdig ungelenken Fingern Schweiß und Blutsprenkel von der Braue, sah dann auf und schenkte ihnen ein brilliantes Lächeln.
“Kim Seokjin, ich wusste, dass du nicht ganz koscher bist”, murmelte Yoongi und schüttelte den Kopf, stieß ein trockenes Lachen aus. Benannter schubste mit seinem Fuß den Körper erschlagenen Mädchens zur Seite und schloss die schwere Eisentür bedächtig.
“Yoongi-ah, und Yunhee auch! Ich hab mir gedacht, dass ihr beide den Gartenkurs schwänzt und wollte gerade zu euch hoch steigen. So ein Dach scheint mir in dieser Situation etwas angenehmer als, naja, das Schultor. Oder die Mensa”, schloss er zynisch und das Grinsen verschwand langsam von seinem Gesicht.
“Da mag er sogar Recht haben”, murmelte benanntes Mädchen leise doch Namjoon verdrehte sich ungläubig den Nacken, um sie alle besser ansehen zu können. “Wie bitte? Wir sollten umgehend einen Lehrer aufsuchen, wir haben keine Ahnung, was hier los ist-”
“-wir sind auf uns gestellt, so wie jeder verdammte Mensch, wenn die Welt zu Ende geht. Das ist los!”, zischte Eunsook dumpf und drückte Namjoon’s Hand etwas zu fest, Schmerz flackerte über sein Gesicht, als er sie wütend und verzweifelt anstarrte.
“Jetzt übertreib mal nicht, das Ende der Welt..”, knurrte Jeongguk von weiter oben, Hoseok unter ihm sah auf seinen Kiefer und rief beinahe: “Ach ja? Was soll das hier sonst sein? Der da hat gerade Ahn Soyoung aus der 2B mit einem Spaten erschlagen, was sonst soll das hier sein?”
“Erschlagen ist ein hartes Wort,ich habe sie..”
“Das war Selbstverteidigung”, warf Eunsook schnippisch ein, die Wangen heiß hielt sie Seokjin���s Blick einigen Sekunden stand bevor sie die Treppe wieder hoch sah. “Also.. sollten wir erstmal wieder hoch und da warten, bis wir mehr wissen? Da oben sieht man doch alles, oder?”, hakte sie nach und Yunhee nickte ihr zu.
“Von da oben haben wir den besten Überblick und können zur Not runter rufen, wenn man uns suchen sollte, wenn Hilfe kommt. Wenn..”, schloss sie leise und ignorierte Jimin’s verzweifelten Blick und Jeongguk’s wegwerfenden.
“Na dann mal los”, seufzte Seokjin, schulterte den blutigen Spaten und stieg die Treppe wieder hoch, alle anderen drehten sich um, ließen voneinander ab und hasteten die Treppen wieder hoch. Namjoon zischte ganz hinten, ließ es sich aber nicht zweimal sagen und hastete hinterher.
Oben angekommen schlossen sie die Tür hinter sich und Hoseok kletterte mit Jeongguk’s Hilfe, der ihm eine Räuberleiter anbot, auf das kleine Türhäuschen und brach oben den Blitzableiter ab, den sie zur Absperrung der Tür nutzten.
Dann standen, knieten und saßen sie am Rande des Schuldaches, der Himmel endlos blau, die Sonne hoch am Himmel. In der Ferne, den Berg hinunter in der Stadt, sah man überall vereinzelt Rauchwolken aufsteigen. Entfernt waren Polizeisirenen zu hören. Über ihnen zogen Hovercrafts vorbei, so laut und mächtig, dass es unter ihren Schuhen vibrierte.
“Sind das nicht amerikanische..?”, fragte Seokjin mit gerunzelter Stirn, schirmte mit der freien Hand die Sonne ab.
“Nein, das ist die japanische Airforce”, murmelte Taehyung und putzte seine Brille an seinem Polohemd, das ihm ordentlich in der Hose steckte.
Eunsook entledigte sich gerade ihres Jacketts und sah hinunter auf den Hof. Immer noch rannten schreiende Schüler umher, überall waren Spuren von Rot und andere, dreckige Farben, die das saubere Schulgelände beschmutzten.
Ihre Kehle wurde eng, Yoongi, der neben ihr auf dem Rand mit den Beinen baumelte, steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Yunhee griff abrupt danach und warf sie hinunter. Yoongi seufzte schwer: “Die Welt geht unter und du lässt mich trotzdem nich’, was?”
“Niemals”, flüsterte das Mädchen verbissen, Jeongguk hinter ihr lief im Kreis und zerbiss sich die Unterlippe.
“Also gut, was jetzt? Das sieht nicht so aus, als ob hier in nächster Zeit irgendwas passiert”, sagte Jimin und rieb sich mit den kleinen Fingern über die Stirn, verzog das Gesicht über die Schreie, die dann und wann zu ihnen hochdrangen.
“Wir warten”, beschloss Namjoon und sah auf seine Armbanduhr, “bis es fünf ist. Dann sehen wir weiter.”
Keiner sagte etwas, denn keiner hatte eine bessere Idee. Stille legte sich über die Gruppe, ein Schweigen des Schocks und eine Lähmung der Angst. Keiner von ihnen verstand, was hier gerade passierte. Zerstreut liefen sie umeinander herum, Taehyung hatte sich auf Yoongi’s andere Seite gesetzt und sie hatten ihre Handys gezückt, schrieben und telefonierten nach Hause.
Außer Jimin und Hoseok erreichte keiner seine Familie.
“Naver ist voll von Berichten, Bildern, Warnungen.. Keiner weiß, was abgeht”, murmelte Hoseok und rubbelte sich mit einer Hand den Kopf, Eunsook legte beschwichtigend eine Hand auf seine Schulter.
“Hey, beruhig dich! Deiner Schwester geht’s gut und wir passen auf, dass es uns gut geht, okay?”, wisperte sie eindringlich.
Jeongguk schnaubte wegwerfend: “Und wie sollen wir das anstellen? Was haben wir denn außer ‘nen Spaten?”
“Vielleicht ein bisschen mehr Optimismus”, knurrte Yunhee, schüttelte sich das Haar aus dem Gesicht und warf die Beine wieder über den Rand, drehte sich von dem miesepetrigen Schwarzkopf weg.
“Ich weiß nicht, ob du’s mitgekriegt hast, aber da unten isst man sich gerade gegenseitig, die Stadt brennt und der japanische Sicherheitsdienst holt bereits die schwersten Gefährte raus”, erwiderte Namjoon und rieb sich die Augen, seine Brille stand halb in der Schwebe über seinen Knöcheln.
“Das haben wir alle mitbekommen, denke ich”, mischte nun auch Seokjin sich schnippisch ein und stützte sich auf seinen Spaten, beobachtete wie am Himmel ein weiterer Hovercraft vorbeizog.
“Wir können hier doch nich’ einfach sitzen bleiben, oder? Wir müss’n was tun!”, rief Taehyung aus und richtete sich auf, sah sie abwechselnd an. “Wir müssen helfen!”
Eunsook musterte ihn aufmerksam und sah dann ebenfalls von einem zum anderen. Hoseok vibrierte wo er saß auf der Stelle, Namjoon und Jeongguk standen da wie der personifizierte Pessimismus. Yunhee und Yoongi saßen nebeneinander, Yoongi’s Beine baumelten über den Rand, Yunhee hatte den Blick abgewandt. Jimin stand zwischen Taehyung und Eunsook und sah zwischen ihnen hin und her, drehte sich dann hilfesuchend zu Seokjin um.
“Naja.. was sollen wir denn tun?”, murmelte Jimin und zuckte zusammen als nicht weit vom Schulgelände etwas explodierte und eine Autoanlage anschlug, eine neue Rauchwolke langsam gen Himmel waberte.
“Erstmal bleiben wir hier”, sagte Namjoon erneut verbissen, die Arme verschränkt. Yunhee musterte seinen Rücken, sagte aber nichts. Yoongi stieß sie mit der Schulter an, er spürte ihre innere Unruhe. Sie seufzte nur und sah zu Taehyung hoch.
“Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt auch noch ins Getümmel stürzten. Wir sollten erstmal zusehen, dass wir zusammen bleiben, Taehyung.”, schloss sie und ihre Stimme war fest und bestimmt, aber auch warm. Eunsook beobachtete wie Taehyung den Kopf hängen ließ, sich aber wieder brav neben Yoongi setzte. Die drei mussten sich kennen, auch das bisschen Dialekt in der Stimme klang ähnlich.
“Das glaube ich auch. Aber ihr könnt euch schonmal Gedanken machen, wie wir an unser Abendessen kommen - ich hab meinen Spaten und kann damit fröhlich um mich schlagen, aber ihr habt nichts”, stellte Seokjin trocken fest und brachte damit zwei wichtige Punkte ins Spiel: Essen und Verteidigung.
Eine halbe Minute lang passierte nichts. Dann hob Jimin seine Hand, platzierte sie dann aber unangenehm berührt in seinem Nacken und hustete kurz: “Ich spiel Baseball und mein Schläger steht noch in meinem Klassenraum. Das ist zwei Stockwerke weiter runter..”
“Und mein Golfschläger ist da auch noch”, warf Taehyung aufgeregt ein, Jeongguk sah ihn in einer Mischung aus Unverständnis und Besorgnis an: “Taehyungie, was bringt dir dein Golfschläger?”
“Ist besser als nichts”, murmelte Taehyung und zuckte die Schultern, reckte seinen Arm und schlug sich auf den Bizeps. “Ich hab ganz schön Schwung drauf mit meinem Schlagarm!”, versicherte er mit einem breiten Grinsen aufgeregt.
Eunsook musste ein Kichern unterdrücken.
“Okay. Schaufel, Baseballschläger, Golfschläger - sonst noch was?”, hakte Namjoon nach, der nun schon etwas optimistischer wirkte.
“Ich mach Taekwondo. Muss nur auf die Zähne aufpassen, vielleicht finden wir Tape, um die Hände abzukleben”, warf Jeongguk ein, fuhr sich mit den Fingern über Knöchel. Namjoon nickte das ab und wies auf Yoongi.
“Mein Bogen ist auch in unserem Klassenraum”, murmelte er langsam, Yunhee stand langsam auf.
“Vielleicht sollten wir einfach mal losgehen und gucken, was uns auf dem Weg so in die Arme fällt”, schlug sie vor und die anderen nickten langsam.
“Aber vorher sollten wir ein paar Regeln besprechen”, warf Seokjin ein, die anderen drehten sich zu ihm um.
“Da sind wir gerade die Knechtschaft der Lehrer los..”, murmelte Yoongi doch Seokjin schüttelte langsam den Kopf: “Ohne eine Richtlinie geht das nicht. Wir wissen, dass diese Krankheit über Bisse übertragbar ist. Das stand auch im Internet, das kennen wir aus jedem Film. Lasst euch also nicht anknabbern”, begann Seokjin und sah sie alle abwechselnd eindringlich an.
“Außerdem scheinen sie blind zu sein - ihre Augen, sie sind weiß”, warf Jimin ein und deutete mit seinen Stummelfingern aufgeregt auf seine Augen, “deswegen sollten wir so leise wie möglich sein!”
“Wäre es nicht klug in zwei Gruppen zu gehen?”, fragte Taehyung unsicher nach, doch Eunsook schüttelte den Kopf.
“Dafür kennen wir uns nicht gut genug. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen..”, murmelte sie verlegen und lächelte mit heißen Wangen in die Runde, doch Yunhee nickte.
“Nein, du hast Recht. Wir wollten zusammen gehen”, sagte sie und die anderen nickten langsam.
“Okay, dann mal los~”, seufzte Seokjin und schulterte seinen Spaten. Seine Brauen waren zuversichtlich zusammen geschoben, doch seine breiten Schultern waren angespannt. Er stellte sich ganz vorn auf und blickte auf die anderen zurück.
“Bereit?”, flüsterte er und die anderen nickten vereinzelt.
“Pass gut auf”, wisperte Eunsook verlegen zurück und lächelte Seokjin an, der ihr zuzwinkerte.
“Ich pass immer auf”, versicherte er bevor Jeongguk die Eisenstange aus der Türverriegellung zog und die Tür sich mit einem Quietschen und Knarrzen öffnete.
part 2
#apocalypse 1#HEY UND HERZLICH WILKOMMEN !!!!ZU!!!!!! EINER NEUEN AU HAHA#yunhee und yoongs kamen n bisschen kurz keine sorge ihr kommt alle noch dran meine kinder
0 notes
Text
OFFENER BRIEF AN DIE JUNGEN MENSCHEN IN DIESEM LAND.
gefunden auf Facebook und etwas angepasst:
Liebe Kinder, ich bin jetzt gerade 55 Jahre alt geworden. Für die, die rechnen können ist damit klar, dass ich 1964 geboren wurde. Das war die Zeit, in der die meisten Fotos noch Schwarzweiß waren und man auf der Straße spielen konnte, weil die Anzahl der Automobile noch recht überschaubar war.
Ich habe die Landung auf dem Mond noch live im Fernsehen gesehen, der Russe war noch der Feind und ein Bonanza-Fahrrad der Oberknaller.
Wir spielten im Wald Krieg, wir fuhren Fahrrad ohne Helm und mussten nach Hause, wenn die Straßenlaternen angingen (was man aber nicht immer im Wald sehen konnte).
Die Väter gingen zur Arbeit, die Mütter sorgten sich um Kinder und Haushalt und stolz fuhr man ein Auto, das man seinerzeit nur bar kaufen konnte, weil die Consumer-Kredite noch nicht erfunden und Schulden was anrüchiges waren.
In der Schule hatten wir zum Teil noch Lehrer, die im zweiten Weltkrieg gedient haben. Die haben den Krieg genauso gesehen, wie man ihn sehen musste und niemand konnte einem klarer machen, wie Scheiße derselbe ist.
Der Schulunterricht war noch echt und ziemlich ideologiebefreit und wir haben viel über unser Land, Europa und andere Kulturen gelernt. Sicherlich mehr als Ihr heute.
Wir reisten in jungen Jahren mit Interrail quer durch Europa, mussten Währungen wechseln, Grenzen überqueren und haben Menschen aus allen Herren Ländern kennengelernt.
Wir sind es noch die das wahre, das schöne, das vielfältige Europa kennen und lieben.
Als wir klein waren gab es nicht viel, worum wir uns Sorgen machen mussten. Außer vielleicht, wenn wir Mist gebaut haben und vor unseren Eltern geradestanden mit den Händen hinterm Rücken und gesenkten Kopf. Das gab dann auch schon mal Haue – und dann war auch gut.
Das war der Deal.
Liebe Kinder, wir machen uns Sorgen um Euch.
Denn viele von Euch haben das Los der späten Geburt gezogen. Ihr wisst nicht mehr, was Freiheit ist und dass man diese verteidigen muss. Ihr wisst nicht mehr, was Stolz auf das Land der Väter ist, was Respekt bedeutet oder wie man einen Bach aufstaut oder Kaulquappen züchtet.
Und viele von Euch wissen nicht mal mehr, dass es auch noch was anderes als eine Kanzlerin Merkel geben kann.
Wir machen uns Sorgen um Euch, weil Ihr auf die falschen Leute hört. Sie träufeln Euch Gift ins Ohr und setzen Euch Scheuklappen auf, zwingen Euch mit geheuchelter Liebe und der schneidenden Waffe des Toleranzanspruches Ihren Willen auf.
Ihr sollt nicht sehen, was wirklich passiert und das ist recht einfach zu bewerkstelligen, weil Ihr es ja kaum anders kennt. Das, was bei uns Entsetzen hervorruft, weil wir es als das erkennen was es ist, ist für Euch normal.
Aber bedenkt bitte:
Polizisten mit Maschinenpistolen auf dem Weihnachtsmarkt sind nicht normal.
Millionen von Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten in unserem Land sind nicht normal.
Jeden Tag zehn Messerattacken sind nicht normal.
Ein Tatort, der eine real existierende Partei in die Ecke rechter Bombenwerfer bringt, ist nicht normal.
Die Zahl der Dinge, die nicht normal sind, ist Legion. Aber Ihr habt Euch dran gewöhnt, Ihr kennt es kaum anders. Und deswegen machen wir uns Sorgen.
Ihr versaut Euch gerade Euer Leben und was noch viel schlimmer ist, Ihr versaut Euren Kindern und unseren Kindeskindern das Leben. Und das tut Ihr, indem Ihr auf die falschen Leute hört und nicht auf uns.
Die falschen Leute, das sind die Leute, die Leute wie mich als „Rechten“ bezeichnen und damit Menschen meinen, die nichts anderes im Sinn haben, als das Dritte Reich wieder auferstehen zu lassen.
Nichts könnte uns ferner liegen als das. Aber ich will auch die DDR nicht wieder auferstehen sehen. Und das, behaupten die Verführer und Lügner, wäre nicht schlimm, eher gut.
Wir, die wir um 1964 geboren wurden, haben die Verletzungen, die der Krieg angerichtet hat, noch gesehen. Wir waren umgeben von lebenden Zeitzeugen.
Ganz anders als Ihr heute, die Ihr darauf bauen müsst, dass die Geschichtslehrer nicht lügen und die Medien Euch keinen Mist erzählen. (Was aber beides meist der Fall ist.)
Wir machen uns Sorgen um Euch, weil Ihr die Opfer einer seit Jahren laufenden Demagogie seit. Und wir entschuldigen uns bei Euch, weil wir es nicht haben kommen sehen und als wir es sahen, war es zu spät.
Die, die heute vor dem Dritten Reich und den Nazis heutiger Zeit warnen, sind dieselben, die heute Eure Nachrichten manipulieren, die Euren Schulunterricht ideologisch prägen und die Euch zu willfährigen Werkzeugen einer Politik machen, an dessen Ende nur Krieg stehen kann.
Das ist der Krieg untereinander, das ist der Krieg zwischen den europäischen Ländern und der Krieg der einen Religion gegen die andere und der Krieg der Großkonzerne gegen das kleine mittelständische Unternehmen.
Ihr hört auf Menschen, die "sozial" im Namen tragen und das Gegenteil tun.
Und wir sind schuld, weil wir nicht aufgepasst haben und es stoppten, als es noch ging.
Viele von uns wählen die AfD. Ja, das tun wir. (Ich nicht, aber wie lange noch?)
Und das tun wir in der Hoffnung, unsere Verfehlungen der letzten Jahrzehnte auffangen zu können und ein EUropa zu stoppen das niemand haben will, der seine Kinder liebt so wie wir Euch lieben.
Wir sind nicht böse. Wir sind keine „Nazis“. Wir sind nur Menschen, die die Vergangenheit kennen und die Zukunft sehen.
Das kommt wohl mit dem Alter. Hätte ich früher auch nicht so geglaubt, ist aber so. (Ja, gut, nicht bei allen aber bei vielen.)
Es geht uns nicht darum, die Uhr zurückzudrehen in die Zeit der drei Fernsehkanäle und der Mutti in der Küche und Papi bei der Arbeit (wobei da nichts grundsätzlich Falsches daran ist). Es geht uns darum, dass man eine Zukunft gestaltet, die für unsere Kinder und Eure Kinder und dann deren Kinder in Deutschland lebenswert ist.
Das Gegenteil ist der Fall.
Glaubt mir bitte eins, liebe Kinder: „Multikulti“, „offene Grenzen“, „bedingungsloses Grundeinkommen“, "Islam ist Frieden", „Klimawandel bekämpfen“ ein „Vereinigte Staaten von Europa“ und all der andere Blödsinn, ist das exakte Gegenteil einer sicheren Zukunft, in der man gerne leben möchte. Das schwöre ich Euch in die Hand.
Lasst Euch nicht erzählen, dass dies hier und heute das beste Deutschland aller Zeiten ist. Das ist es nicht. Wir haben heute echte Armut im Land, wir haben Gewalt bis zum Abwinken und wir haben einer Religion Tür und Tor geöffnet, die uns nicht liebt und der wir zum Opfer fallen werden mit allem was uns lieb und teuer ist.
Wir werden von Menschen regiert, denen dieses Land – und damit auch Ihr – nichts bedeutet. Sie verfolgen eine Ideologie und sie gehen dabei auch ganz problemlos über Eure Leichen. Sie sind die, vor denen man warnen muss.
Ihr müsst nicht auf mich hören.
Ihr werdet es wahrscheinlich auch nicht.
Aber speichert den Brief an Euch ab und setzt den Kalender in Eurem Handy auf den 18.12.2037. Ich bin dann möglicherweise schon tot und meine letzten Worte werden wohl so was sein wie das, was alle alten Menschen so von sich geben, wenn Sie auf dem Sterbebett liegen: „Ich hatte eine gute Kindheit. Aber ich mache mir Sorgen um Euch.“
Vielleicht denke ich aber auch einfach nur „Scheiße, ich wusste es und keiner wollte auf mich hören.“
Vielleicht lebe ich aber auch noch, sitze in einem Sessel und höre draußen das Knattern von Maschinengewehren und Eure vom Lungenblut erstickten Schreie und murmle so was wie „Selber schuld, Ihr seid alle Idioten.“ und dann mache ich mir ein letztes Bier auf.
Vielleicht kommt ja auch alles anders und Ihr habt Recht und wir Unrecht. Und während ich das schreibe, muss ich lachen. Denn so wird es nicht kommen. Wir werden Recht behalten, Ihr nicht und das macht uns Sorgen.
Passt auf Euch auf. Denn wir sind bald weg, wir Kinder der geburtenstarken Jahrgänge und müssen Euch die Gestaltung der Zukunft überlassen und das ist wirklich besorgniserregend."
Ein Facebook-Freund
0 notes
Text
Calideya
Die Zeit verstrich und die Müdigkeit holte Calideya ein, auch wenn sie sich geschworen hatte, auf ihren Mann zu warten. Niemand hatte sich bislang auf die Suche nach ihm gemacht, er war verschwunden. Viele Männer lachten über Calideyas Sorgen, einige hatten hinter ihrem Rücken bereits darüber gesprochen, dass Levan sich seinen alten Gelüsten, dem Bier und den Frauen, hingeben würde. Diese Aussprüche schmerzten Calideya zutiefst, schließlich hatte er am gestrigen Tage erst einer Eheschließung zugestimmt und dabei keinen gezwungenen Eindruck auf sie gemacht. Schließlich kannte sie Levan als einen Mann, der nur das tun würde, wonach ihm der Sinn stand. Salzige Tränen liefen ihr die Wangen hinab, liefen über die Lippen und teils bis zu ihrem Kinn, von dem sie dann auf die Decke tropften, in die sie Avon gewickelt hatte. Der Zwerg schlief, wenn auch unruhig. Auch Calideya entschied sich dazu, sich jetzt schlafen zu legen. Avon zog sie dabei fest an ihre Brust, wollte wenigstens ihn spüren. Es dauerte, bis Calideya einschlief. Sorgen und Nöte wühlten sie auf, aber vor allem machte sich die Angst in ihr breit, dass Levan etwas zugestoßen sein könnte. Er war ein ausgezeichneter Krieger, das wusste sie, aber sein Zustand war am gestrigen Tage so miserabel gewesen, dass ihn auch ein Laie hätte umbringen können. Ihre Haut bebte bei dem Gedanken, Tränen liefen und konnten nicht unterbunden werden. Und dann holte Calideya die pure Erschöpfung ein. Und mit ihr und mit dem Schlaf kam ein Traum. Ein Traum, der folgen haben würde. Dicke, schützende, eiskalte Mauern formten sich zu einem Gebäude zusammen, das Calideya einst als Heim gedient hatte. Ein Heim voller geheimnisvoller Gänge, gefüllt mit tausenden Büchern, ausgelegt mit bescheidenen Pritschen und fernab von jeglichem Luxus, den man sich nur erträumen konnte. Das Haus eines harten Reglements einer Religion, mit der sich die Bewohner verschworen hatten. Das oberste Gebot war es, ihr zu entsprechen. Eine ganz besondere Rolle in dieser Konstruktion aus Religion und Ethik, Moral und Tugenden spielte dabei ein Mädchen mit weißblondem Haar, blasser Haut und stechenden Augen. Man hatte es am ersten Lebensabend der Familie entzogen, von einer Amme stillen lassen und ihm die Liebe entzogen, wie ein Säugling sie erfahren sollte. Hingegen lernte das Kind von Beginn an, sich Befehlen hinzugeben und getreu des Pyton zu leben.
Eines Nachts betrat eine dunkel gekleidete Gestalt die Kammer, in der die Kinder schliefen. Die ersten wurden durch das Licht geweckt, die letzten durch die ins Schloss fallende Tür. Niemand traute sich, ein Geräusch von sich zu geben, alle zogen sich ihre Decken weiter unter die Nase. Sie hatten Angst. So auch Calideya. Die Kinder erzählten untereinander davon, dass die Männer der Glaubensgemeinschaft mitunter grausame Dinge mit ihnen anstellten, die sie „Liebe“ nannten. Calideya hatte selbst gesehen, wie sowohl Mädchen als auch Jungen mit blutigen Flecken auf den Laken und Schlieren, die an den Schenkeln herunterliefen, aufgefunden worden waren, bitterlich weinten, den Herrinnen jedoch nichts verrieten. Und Calideya glaubte inzwischen, dass die Frauen wussten, was die Männer mit den Kindern anstellten. ‚Es tat weh, ich habe es unten gespürt… ganz fest und dolle, aber er meinte, es wäre für unseren Herrn. Es wäre gut und wichtig. Es wäre Liebe.‘, hatte ein Kind einmal gestanden. Zwei Tage später war es spurlos verschwunden. Und so langen die Kinder nun bangend in ihren Betten, während der Mann gezielte Schritte setzte. Calideya glaubte, man könnte den Schlag ihres rasenden Herzens bereits von außen hören. Ihr selbst pochten die Ohren jämmerlich und am liebsten hätte sie schon geweint, als die dunkle Gestalt am Fußende ihrer Pritsche zum Stehen gekommen war. In diesem Moment war für das blonde Mädchen die Zeit stehen geblieben. Sie bettelte, der Mann würde weitergehen, ohne dass sie sich rührte oder etwas aussprach. Sie atmete nicht einmal mehr, dann wurde ihr die Decke vom Körper gerissen. Calideya bebte, verzog die Mundwinkel verängstigt. Er riss das arme Mädchen an der Hand hinauf, brachte sie schneller zum Stehen, als es ihr bekam. Schwindel holte sie ein, dann aber zwang sich Calideya, aufrecht zu gehen. Zumindest, bis sie den Schlafsaal verlassen hatten. Auf halbem Wege öffnete sich bereits die Tür. Jemand hielt sie ihnen auf. Von außen ergoss sich nun wieder ein Schwall aus Fackellicht über dem ersten Viertel des Raumes und erleuchtete so auch die Betten. Sie alle sahen mit riesigen Augen auf Calideya, hatten sich die Decke mitunter aber auch über den Kopf geschmissen. Calideya bebte und schauderte, ihre Knie wollten sich nicht einmal mehr durchdrücken lassen, doch sie schaffte es, mit einer beachtlichen Würde den Saal zu verlassen. So würdevoll, wie es für ein kleines Mädchen nur möglich war. An den Verlauf der Geschehnisse des Abends konnte sich Calideya nicht mehr erinnern, sie hatte sie verdrängt. Ihr Kopf hatte all das, was passiert war, weggewaschen wie einen Blutfleck aus der Wäsche — es blieb für immer ein blass rosa Fleck auf dem Leinenstoff, der an das erinnerte, was einst passiert war, aber genau konnte sie sich nicht mehr entsinnen. Nicht im wachen Zustand, doch in ihrem Traum holte Calideya die volle Wahrheit wieder ein. Beschämt stand sie vor dem Priester, dessen Gesicht tiefe Falten warf, gezeichnet war durch Alter und Krankheit, übersät von Altersflecken. Der Bart wuchs nur noch in einem kleinen Flaum am Kinn, das Haupthaar war beinahe ganz ausgefallen und auf dem linken Auge lag ein grauer Schleier. Damals hatte Calideya noch nicht verstanden, was das zu bedeuten hatte. Als sie das erste Mal in die Augen des Mannes hatte sehen können, hatte dem Mädchen sowieso etwas anderes im Kopf gestanden: Die Scham, denn Calideya war splitternackt. Der kindliche Körper, der nur erahnen ließ, dass sie einst zu einer stattlichen Frau mit breiten Hüften und üppigen Brüsten heranwachsen würde, bebte und war blass. Der Alte begutachtete ihr Gesicht, die Schultern, die flache Brust und alles, was darunter lag, ehe er das Kind auf einen steinernen Altar presste. Erst jetzt weinte Calideya leise, denn sie wusste nicht genau, was sie erwarten würde. Sollte es ihr so ergehen, wie den anderen Kindern? Ihre Front wurde hart auf den eiskalten Stein gepresst, Calideya schauderte dabei nur schmerzlich, während eine zweite und eine dritte Person, von denen sie nie erfahren sollte, um wen es sich wirklich gehandelt hatte, den Raum betraten. Bis auf eine Fackel wurden alle anderen gelöscht. Und dann kam sie zum Einsatz, die scharfe Klinge, mit der man Calideya tiefe Wunden zufügte. Die grausamsten Schreie erhellten den Kellerraum. Panisch und voller Schmerzen, am Rande des Bewusstseins kreischte Calideya. Ihre Hände und die Füße waren in Schlingen gefasst, ließen ihr kaum die Möglichkeit, sich zu bewegen. Gerade jetzt hatte sie sich gewünscht, es wäre anders gekommen. Es wäre so gekommen, wie die Kinder erzählt hatten. Von schmerzlicher, unangenehmer Liebe. Aber das, was sie spürte, war nicht zu vergleichen mit Liebe. Es waren tiefe, langsame Schnitte in ihren Rücken, die mitunter Muskeln und Sehnen zerschnitten. Kaltschweißig fiel Calideya letzten Endes vor Schmerzen in eine Ohnmacht, aus der sie erst Nächte später wieder auf der Krankenstation erwachen sollte. Beinahe hätte der Priester ihr das Leben gekostet mit den Schnitten, denn sie hatten sich entzündet, das Kind fiebrig gemacht und ihm die Sinne geraubt. Calideya lag nun die nächste Zeit zumeist auf dem Bauch, konnte sich kaum bewegen, ohne dass es nicht schmerzte. Und doch entwickelte sich die Wunde wieder zum Guten, verheilte und hinterließ bis auf hässliche Narben nichts mehr. Außer tiefe Schnitte in Calideya’s Geist, die sie noch heute als Mutter benebelten. Im Schlaf zog Calideya leise weinend den kleinen Avon noch näher an ihre Brust, hielt ihn schützend, war selbst voller Unbehagen.
Zeit ihrer Jugend, die Calideya im Kloster verbrachte, hatte der Priester sie oft besucht, sie oft bestraft, ihr beim Studieren zugesehen, manchmal sogar beim Essen oder beim Schlafen, glaubte Calideya. Und er hatte sie zu sich gerufen — immer und immer wieder — um die Narbe auf dem Rücken zu betrachten. Dazu hatte sich Calideya in jedem Alter ausziehen müssen, sollte nackt vor ihm stehen und sich ihm präsentieren. Während all der Zeit wuchs der Busen, die Hüften wurden breiter, die Beine etwas länger und ihr wuchs ein dunkler Flaum zwischen den Beinen. Die Schamesröte aber blieb bis zu dem Tag, an dem Calideya das letzte Mal zu ihm gerufen worden war. Nicht zuletzt war sie so beschämt, weil es ihm bald nicht mehr reichte, nur die Narbe zu betrachten. Schließlich war sie eine wunderschöne, junge Frau geworden, nach der — so glaubte der Priester — in der Stadt alle jungen Männer die Finger lecken würden. Und sie offenbarte sich nur ihm, so glaubte er. Freiwillig, so redete er es sich ein. Und so ergab es sich, dass er die schöne Blondine in regelmäßigen und immer kleiner werdenden Abständen von ihren Gebeten und den Stunden des Lesens abhielt, um sich an ihrem unberührten Körper zu ergötzen und sich dabei das Glied zu massieren, bis er ejakulierte, während Calideya ihre Augen schweigend auf seine Mitte richtete — nach Aufforderung. Die junge Frau überkam es danach zumeist auf dem Waschraum und sie erbrach. Immer und immer wieder erbrach sie, nachdem sie hatte mit ansehen müssen, wie er sich an ihr ergötzte.
Zuletzt fand sich Calideya am Sterbebett ihres Peinigers wieder. Auf seine Bitte hin tupfte sie ihm die kahle Stirn, erhaschte ein Lächeln. Sie wusste inzwischen, dass er sich als ihren Liebhaber bezeichnete, wenn auch nur im Heimlichen. Er liebte Calideya für ihre Intelligenz, ihre Schönheit und ihre Unschuld, die er ihr in all den Jahren nicht genommen hatte. Doch Calideya fühlte sich durchaus beschmutzt und gepeinigt, auch wenn er das nicht glaubte. Ein letztes Mal wollte er ihr durch das blonde Haar streichen, da nahm Calideya Abstand von ihm und schüttelte sachte, aber bestimmt ihren Kopf. Und den Priester verließ der letzte Atemzug voll Schock, dass sie ihn abgelehnt hatte. Schmerzlich und leise.
0 notes