#vorsichtig zu leben
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"Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben" von Iris Schürmann-Mock – Gespräch mit Uwe Kullnick – Hörbahn on Stage
[vc_row][vc_column][vc_column_text] “Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben” von Iris Schürmann-Mock – Gespräch mit Uwe Kullnick – Hörbahn on Stage Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen Lesung Iris Schürmann-Mock (Hördauer 16 Minuten) https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2023/11/HoS-Iris-Schuermann-Mock-Lesung-upload.mp3 Gespräche zwischen Iris Schürmann-Mock…
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Erzwinge niemals eine Beziehung.
Manchmal ist es besser, weiterzugehen, als an einer Person festzuhalten, die nicht versteht, wer du wirklich bist. Leider wird es Zeiten geben, in denen deine Abwesenheit Ihnen beibringt, was deine Anwesenheit nicht kann.
Du musst aufhören, dir selbst das Herz zu brechen, indem du versuchst, eine Beziehung zum Funktionieren zu bringen, die offensichtlich von Anfang an nicht funktionieren sollte.
Du kannst niemanden zwingen, sich wirklich um Dich zu kümmern.
Du kannst niemanden zwingen, dir treu zu sein.
Du kannst niemanden zwingen, die Person zu sein, die du brauchst.
Die Wahrheit ist, dass die Person, die du am meisten möchtest, manchmal dieselbe Person ist, ohne die es Dir am besten gehen würde.
Du musst verstehen, dass manche Dinge dazu bestimmt sind, in dein Leben zu kommen, aber nicht dazu bestimmt sind, zu bleiben.
Bei allem, was du tust, um Liebe zu zeigen, musst du vorsichtig sein und dich nicht selbst verlieren, indem du versuchst, etwas zu reparieren, das von Anfang an nie da sein sollte. Du kannst die Beziehung, die du brauchst, nicht von jemandem bekommen, der nicht bereit ist, die Liebe zu erwidern, die du gibst.
Ich weiß, es ist schwer, wenn man jemanden trifft und in seinem Herzen spürt, dass man mit ihr eine Ewigkeit verbringen könnte, und man beginnt zu akzeptieren, dass es nicht die Person ist, die sie sein sollte.
Und egal, wie oft man sich nachts in den Schlaf weint, irgendwann wird man über seine vorherige Beziehung hinwegkommen und die Person finden, nach der man sich immer gesehnt hat. In Zukunft wird man nun verstehen, warum es in seinen vorherigen Beziehungen nicht geklappt hat.
Eines habe ich im Laufe der Jahre gelernt:
„Es ist besser, Single zu sein, als sich in einer Beziehung mit weniger zufrieden zu geben.“
Wenn sie dich als eine Option sehen, dann verdienen sie es nicht, eine Priorität in deinem Leben zu sein.
Nimm meinen Rat an und laufe nie jemandem hinterher, der dir nicht hinterherläuft.
Es macht nur Sinn, wenn man sich "begegnet", sich vielleicht in der Mitte trifft, sich dann gemeinsam weiterentwickelt und den Weg etwas gemeinsam geht.
Werner Schrägle
#liebe#Beziehung#gemeinsam wachsen#Partnerschaft#Exfreund#bester Freund#loslassen#Akzeptanz#Realität#weitergehen#Bedürfnisse#Gefühle#sehnsucht#Grenzen#Selbstliebe#Priorität#Werner Schrägle#zitat#gemeinsam#Unterschiede
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Adam?
Leo klingt so leise und zögerlich, dass Adams Herz sich krampfhaft unter dem Schwall an Gefühlen zusammenzieht. Sein Versäumnis danach zu fragen, wie es bei Meyer-Besdorf gelaufen ist, ob Leo arg in Schwierigkeiten steckt, ob es eine Möglichkeit gibt, wie Adam ihm helfen kann und was er tun muss, damit Leo ihm wieder vertraut und ihn in seinem Leben lässt.
Leo?
Eine ebenso vorsichtige Antwort, als die Sekunden verstreichen, in denen Leo nicht weiter spricht. Seine Kehle fühlt sich trocken an, kratzt um die Wörter und alles in Adam schreit, dass er fliehen soll.
Ein tiefes Seufzen, resigniert, als würde Leo einen Kampf aufgehen.
Kommst du heute Abend mit zu mir?
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ich glaub du wirst mich verlassen
ich könnte dich nicht mal dafür hassen
ich bin nicht gut im loslassen
deswegen pass ich so auf welche hände mich anfassen
du bist mir wichtig
doch ich glaub das ist jetzt nichtig
wahrscheinlich war ich zu vorsichtig
nur werd ich von menschen so oft süchtig
es tut mir leid wenn du mehr erwartet hast
ich dachte das mit uns hätte gepasst
oder bin ich in deinem leben nur ein gast
ehrlich dieser gedanke macht mir angst
ich hab dich so lieb
meine freunde waren schon immer mein antrieb
in mir drin herrscht ein krieg
vielleicht bin ich nur ein blöder freak
#schmerz#angst#dunkelheit#allein#ich hasse mich#meine gedanken#verloren#kompliziert#kann nicht mehr#liebe#aufgeben#panik#freunde#okay? okay#leben#für immer#freundschaft#verlassen#freak
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Sommergewitter
„Komm schon! Lauf!“ schrie Sebastian und griff einem Impuls folgend nach Thorstens Handgelenk, um ihn noch schneller mit sich zu ziehen. Der Regen peitschte ihnen mittlerweile waagerecht aus einem tintenschwarzen Himmel ins Gesicht und sie waren innerhalb von Sekunden vollkommen durchnässt. In der Ferne blitzte es bereits über den Weinbergen, doch die Innenstadt hatte das Gewitter noch nicht erreicht. Hier lag doch die drückende, aufgeladene Schwüle eines heißen Sommerabends in der Luft.
Sie rannten halb fluchend und halb lachend durch die nassen Straßen auf der Suche nach einem Ort, der ihnen zumindest kurzfristig Schutz vor dem Regen bieten würde. „Was ist los, Herr Kommissar? Etwa schon müde? Soll ich dich vielleicht tragen?“ Sebastian wandte grinsend den Kopf, als Thorsten langsamer wurde und aus dem Sprint einen gemächlichen Trab werden ließ. Thorsten schnaubte empört, bemühte sich aber trotzdem, das Keuchen aus seiner Stimme zu verbannen, bevor er antwortete. „Das hättest du wohl gerne. Nein, wir sind eh schon nass bis auf die Knochen, da nützt uns Rennen auch nichts mehr.“ Er schaute erst vielsagend auf Sebastians T-Shirt, das ihm dunkel und schwer am Körper klebte und zupfte dann an seinem eigenen weißen Hemd, das durch den Regen beinah durchsichtig geworden war und verfluchte sich kurz für die Nachlässigkeit, sein Jackett bei Feierabend im Büro gelassen zu haben.
Sebastian blieb stehen, das Grinsen in seinem Gesicht mittlerweile fast räuberisch, und berührte mit den Fingerspitzen Thorstens Hemd an der Stelle direkt unter dem linken Schlüsselbein. Thorsten atmete scharf ein. Die Berührung kam so unerwartet, dass er keine Zeit mehr hatte, seine übliche gelassene Fassade aufzubauen und er fühlte sich mit seinem plötzlich heftig klopfenden Herzen seltsam bloßgestellt. „Etwas unvorsichtig, bei Regen ein weißes Hemd zu tragen, finden Sie nicht, Herr Kommissar?“ Thorsten starrte ihn an. So hatte Sebastian seit Jahren nicht mit ihm geflirtet. Es erinnerte ihn schmerzhaft an die liebevolle Leichtigkeit zwischen ihnen, die sie irgendwann in den Wirren ihrer Leben verloren hatten. Er hatte bis heute nicht aufgehört, sie zu vermissen.
Sebastian hielt seinem Blick stand und eine flirrende Spannung lag plötzlich zwischen ihnen in der Luft, als stünde auch hier ein Gewitter kurz davor, sich zu entladen. Ein Schritt, es bräuchte nur einen Schritt, um die Grenze zu übertreten, die sie selbst vor so vielen Jahren gezogen hatten. Nur ein Schritt und alles wäre anders. Doch keiner von beiden rührte sich; sie hielten den alten, verbrauchten Status Quo aufrecht und schwebten weiterhin unsicher zwischen Vergangenheit und Zukunft, während in der Gegenwart ein Donner die Stille zerriss.
Letztendlich entschied es der Zufall. Oder das Schicksal, wie immer man es nennen mochte. Eine Gruppe junger Frauen mit Regenschirmen drängte sich an ihnen vorbei und eine von ihnen stieß Sebastian in ihrer Eile so heftig gegen die Schulter, dass er kurz das Gleichgewicht verlor und Thorsten instinktiv eine Hand ausstreckte, um ihn zu stabilisieren. Seine Hand landete an Sebastians Hüfte, dort, wo das T-Shirt in der Jeans verschwand, und sie zuckten beide zusammen, als hätte diese Berührung ihnen einen elektrischen Schlag versetzt. „Scheiße.“ Sebastians Stimme war leise, er klang atemlos und erstaunt und zugleich fest entschlossen. Und als er seine Hände auf Thorstens Hüften legte und sie sich endlich aufeinander zubewegten, taten sie es gleichzeitig; ohne, dass einer auf den ersten Schritt des anderen warten musste.
Der erste Kuss war vorsichtig, ein Ausprobieren gegen geschlossene Lippen und wilder Herzschlag. 'Willst du? Ich will!' Die Umarmung so fest, dass es beinah schmerzte, aber Sebastian zog Thorsten noch näher an sich, kein Millimeter Raum mehr zwischen ihnen. Der Regen prasselte ihnen ins Gesicht, als Thorsten eine Hand in Sebastians nasse Locken schob und zuließ, dass der den Kuss vertiefte. Über ihnen grollte der Donner und verschluckte Sebastians leies „Fuck!“ an Thorstens Lippen. Dann löste Thorsten sanft den Kuss. „Sebastian. Wir müssen reden. Und gerne irgendwo, wo es trocken ist.“ Er stockte kurz und erlaubte sich ein kurzes verschmitztes Grinsen. „Also, zu mir oder zu dir?“ Sebastian lachte auf. „Mir scheißegal. Hauptsache hier weg!“ Thorsten nickte und streckte die Hand aus. „Dann komm. Wir nehmen mein Auto.“ Und Sebastian nahm seine Hand.
#tatort stuttgart#sebastian bootz#thorsten lannert#der kitsch war heute stark in mir#stuttgart schnipsel
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Persönliches.
Der Herbst steht vor der Tür und somit meine allerliebste Jahreszeit. Ich liebe alles daran, wie sich die Natur verändert, dass die Tage etwas kürzer und dunkler werden, Halloween, die ganze Stimmung ist einfach total meins. Letztes Jahr konnte ich den Herbst keine einzige Sekunde lang genießen, weil ich durch eine der schlimmsten Zeiten meines Lebens ging. Ich dachte, dass ich vielleicht nicht mehr lange zu leben habe, und jeder Tag war eine riesige Qual. Diese Zeit hat mich und meine Sicht aufs Leben etwas verändert. Ganz die Alte bin ich bisher nicht mehr geworden, aber das ist auch okay für mich. Ich habe übrigens kein einziges der tröstenden Worte aus dieser Zeit vergessen. Und jetzt freue ich mich vorsichtig auf den Herbst. PS: Ich habe lange Zeit nicht mehr mit komplett geschlossenen Rollläden schlafen können, immer mussten ein paar Spalten offen bleiben. Seit ein paar Wochen geht es plötzlich wieder und die Rollläden sind nachts wieder ganz zu.
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…einmal Probe stehen ;) Hmmm Meiner!
Hungrig… ich bin so hungrig auf mehr, viel mehr. Doch der Rausch des Neuen will tropfenweise genossen werden, langsam ganz vorsichtig taste ich mich ran, der Alltag wird gespickt mit kleinen "Wohlfühl Aufgaben" für mich und gleichzeitig für meine kleine Drecksau. Er muss viel lernen und ich sehe und wertschätze seine Bemühungen sehr. Die Hauptaufgaben ist den Fokus zu verschieben, dahin wo er hin gehört! Zu mir! Ich will, dass ich immer präsent bin, dass es ihn zu mir zieht, seine Gedanken, Träume und Wünsche auf mir liegen… im Spiel, ist das easy… aber wir leben nicht “nur” im Spiel, ich will das immer! Im Alltag, im Schlaf ich will alles, immer!
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Ich hänge gedanklich immer noch bei Peters Teil des dreiTag fest und es ist einfach... Imagine what we could have had.
Die Cola kippt um, wird gerade so noch erwischt, schwappt aber über
Reumütig tupft Peter mit Servietten die Cola von der Zeitung, dabei fällt ihm ein Artikel auf, der ihm komisch vorkommt
[insert Sport- oder Auto-related thing here]
Peter ruft Jeffrey an - entweder ist der auch komisch drauf oder sagt outright, dass da was nicht stimmt
Peter überzeugt Justus und Bob, mal kurz am Strand oder whereever vorbei zu fahren/sich mal kurz mit Jeffrey zu treffen
Weitere Hinweise, dass irgendwas nicht stimmt
Zu Ermittlungszwecken muss Peter sich unauffällig unter diese Gruppe Surfer/Autofans/whatever mischen (während Justus und Bob irgendeiner anderen Spur nachgehen)
Weil er ein Talent hat, sich mit genau solchen Leuten schnell anzufreunden (siehe zB Michael in Flüsternde Puppen; wette Sonnleitners Sportfälle geben da auch noch ein paar Beispiele her) kommt er gut in die Gruppe rein und kann sich da umhören
Irgendjemand macht sich ihm gegenüber total verdächtig, weil er irgendwelche absolut grundsätzlichen Dinge nicht weiß oder kann (wie eben der falsche Peter in Fremder Freund, bei dem ihm gleich klar ist, dass das kein geübter Läufer ist), was Justus und Bob (gerne auch nach eigener ausdrücklicher Aussage) im Leben nicht mitbekommen hätten
Peter solves the case/saves the day durch Abwarten und vorsichtiges Vorgehen und/oder irgendeinen beeindruckenden Stunt
Thoughts?
#drei fragezeichen#dreitag#peter shaw#kaj rambles#like. es ist nicht so schwer einen fall spezifisch für peters fähigkeiten zu stricken!!!#my boy is smart and capable bloß auf eine andere (weniger offensichtliche?) art als justus und bob!#anyway this is my rant for today#i'm unexpectedly at work and this is the most productive thing i can do rn
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Die Spuren führten Adam immer tiefer in den Wald. Als Kinder waren sie selten so weit gegangen, trotzdem bildete er sich ein, einige der Wegmarken wiederzuerkennen, spürte ein allgemeines Gefühl von Vertrautheit.
Dass es ihn fünfzehn Jahre später ausgerechnet hierher wieder verschlagen würde, hatte er auch nicht gedacht. Aber die Berichte über das tote Mädchen, das auf einem Wanderweg gefunden worden war, hatten seine professionelle Neugier geweckt. "Seltsam drapiert" soll sie gewesen sein und - da hatten seine Alarmglocken geschrillt - "blutleer".
Dass Vampire in Deutschland auffällig wurden, war eher ungewöhnlich. Von all den Monstern, die Adam kannte, hatten sie sich mit Abstand am besten an das Leben unter Menschen angepasst, ja, waren ganz versessen darauf, die Maskerade aufrecht zu erhalten, wie sie es nannten. Sie mischten sich unter die Menschen, lebten ihr Leben im Zwielicht, aber selten taten sie … nun ja. So etwas. Intrigen und krumme Geschäfte? Ja. Aber das hier war viel zu high profile.
Adam hatte es als Wink des Schicksals gesehen, seine Zelte in Berlin endlich abzubrechen und weiterzuziehen. Er war da ohnehin schon viel zu lange gewesen. Berlin war einfach, vielleicht ein bisschen zu sehr. Mit seiner Einwohnerzahl im Millionenbereich hatte es nur gewimmelt vor Kreaturen, die in der Zwischenwelt lebten, und für einen wie Adam gab es immer etwas zu tun. Aber vielleicht war es Zeit. Zeit heimzukehren und zu sehen, was von seiner Vergangenheit noch übrig war.
Er kniete sich hin und betrachtete die abgeknickten Zweige und die Blutspur. Borstige Haare waren auch da, vermutlich von einem Wildtier. Irgendetwas - oder jemand - hatte ein Tier gerissen und vor nicht allzu langer Zeit hier entlang gezerrt. Am Himmel begann es bereits zu dämmern und Adam hatte bis auf sein Jagdmesser, das er immer unter der Jacke trug, keine Waffen dabei. Es wäre riskant, jetzt weiterzusuchen, aber wenn er vorher zurück zum Haus ging, um Ausrüstung zu holen, verlor er vielleicht die Spur.
Adam seufzte. Dann eben so. Langsam ging er weiter, bis sich vor ihm eine große Felsformation auftat. Bei näherer Betrachtung erkannte er einen kleinen Höhleneingang, in den auch die Blutspur führte. Er war groß genug für ein Wildtier - oder einen Menschen, wenn er kroch. Adam zögerte nur einen kurzen Moment, bevor er sein Messer und seine Taschenlampe zückte und sich auf alle Viere begab. Er war noch nie sehr umsichtig bei der Jagd vorgegangen, etwas das sein Vater immer gehasst hatte. Adam hatte seinen Job aber auch nie als Jagd verstanden. Auch das hatte sein Vater gehasst.
Er kroch mehrere Meter tief in den Felsen hinein, immer darauf gefasst, dass ihn etwas anspringen könnte, bevor der Gang in eine größere Höhle mündete. Über ihm drang noch ein wenig vom restlichen Tageslicht durch eine schmale Spalte in der Decke, doch ansonsten war es absolut finster hier drin.
Vorsichtig ließ er den Strahl seiner Taschenlampe über die Wände gleiten, konnte eine improvisierte Schlafstätte aus Laub und Gräsern erkennen, Kadaver von kleinen Tieren wie Ratten oder Kaninchen. Jemand hatte hier definitiv gelebt. Tat es vermutlich immer noch. Schließlich traf sein Lichtstrahl auf ein größeres Tier, das tote Reh, dessen Blutspur er gefolgt war, und daneben … lag ein Mann.
Es ging so schnell, dass Adam keine Zeit blieb zu reagieren: Als das Licht über das verdeckte Gesicht des Mannes huschte, zuckte er zusammen und sprang auf. Die Geschwindigkeit, mit der er das tat, war bei weitem nicht normal oder gar menschlich. Adam konnte leises Rascheln von Kleidung hören, das immer wieder von einer anderen Stelle der Höhle zu kommen schien. Adam versuchte gar nicht erst, mit der Taschenlampe hinterherzuleuchten. Stattdessen richtete er den Strahl vor sich auf den Boden und steckte das Messer wieder ein.
"Ich bin nicht hier, um zu kämpfen", rief er laut und deutlich. Seine Stimme hallte ein bisschen nach. "Ich will nur reden."
Das Rascheln hörte abrupt auf. Adam versuchte auszumachen, wo er es zuletzt gehört hatte, doch es war unmöglich. In der Höhle war es totenstill, nicht einmal ein fremdes Atmen war zu hören. Natürlich nicht.
Langsam drehte er sich im Kreis, versuchte im Halbdunkel der Höhle irgendetwas auszumachen, bis sein Blick auf zwei matt reflektierende Punkte keine zwei Meter neben ihm trafen. Katzenaugen nannte er das gerne, und wie Katzenaugen zogen sich die Pupillen auch zusammen, wenn Licht auf sie fiel, bevor sie dann wieder rund wurden. Adam tat das jetzt nicht, um sein Gegenüber nicht zu provozieren.
"Es wurde ein Mädchen gefunden, ohne Blut. Ich sag nicht, dass du es warst", sagte Adam beruhigend. "Aber vielleicht hast du was gesehen?"
Ein leises Grollen ertönte, dann herrschte wieder Stille. Adam wurde allmählich nervös. Die meisten Vampire liebten es, sich selbst reden zu hören und konnten gar nicht die Fresse halten, aber dieser hier war so ganz anders. Wilder. Unberechenbarer. Vielleicht hatte Adam die Situation doch falsch eingeschätzt.
"Alles klar", sagte er leise und er war sich nicht sicher, für wen es gemeint war: für den Vampir oder sich selbst. Etwas lauter verkündete er: "Ich werde jetzt wieder gehen."
Was er damit wirklich meinte, war: Wäre super, wenn du mich nicht angreifst, während ich ohne Deckung da wieder rauskrieche.
Vorsichtig trat er seinen Rückzug an und war sich peinlichst bewusst, wie ausgeliefert er da in diesem engen Tunnel am Boden war, vor allem gegen einen Vampir. Sein Nacken prickelte, seine Muskeln waren zum Zerreißen angespannt und als er endlich draußen wieder auf die Beine kam, war sein Rücken nassgeschwitzt. Beinahe wäre er losgerannt, doch diese Blöße wollte er sich nicht geben.
Bewusst langsam setzte er einen Fuß vor den anderen, bis er hinter sich wieder das Grollen hörte. Adam fuhr herum und dieses Mal schiss er auf Höflichkeit und leuchtete auf den Höhleneingang.
Wie erwartet waren da die Katzenaugen und der Mann zuckte nicht einmal, während sich seine Pupillen an den Lichtstrahl anpassten. Seine Augen waren grünblau, klar wie ein Bergsee, und das stand im großen Kontrast zum Rest seiner Erscheinung: die Haare zerzaust und blutverklebt, die Kleidung schmutzig und eingerissen, die Füße barfuß. Sein Mund war blutverkrustet und dennoch … dennoch traf Adam eine Welle des Erkennens, die ihn fast von den Füßen riss.
Er kannte diese Augen. Er kannte diesen Mann. Er hatte ihn zuletzt vor fünfzehn Jahren gesehen, aber er könnte ihn niemals vergessen, selbst wenn er wollte.
"… Leo?"
*
Als Adam Leo zum ersten Mal von seiner Familie erzählte, waren sie sechzehn. Sie kannten sich noch nicht lange und alles in Adam wehrte sich dagegen, den Mund aufzumachen. Doch Leo, großherziger, mitfühlender Leo mit dem sanften Lächeln, sah ihn so besorgt an, dass Adam jeglichen Widerstand fallen ließ.
"Mein Vater ist Jäger."
"So im Wald? Für Wildschweine und sowas?" fragte Leo vorsichtig, die Stirn gerunzelt, als ob er nicht wusste, wo Adam mit seiner Erklärung hinwollte. Und wie könnte er auch? Er hatte gesehen, wie Adam geschlagen und trainiert wurde. Was sollte das schon mit dem Beruf seines Vaters zu tun haben?
Alles, dachte Adam und versuchte Leo so gut es ging, seine Familiengeschichte beizubringen. Er erzählte von den Monstern, die es da draußen gab: Vampire, Werwölfe, Feen, Geister, Flüche. Alles, was man in irgendeinem Märchenbuch finden konnte, gab es in der Regel auch in echt. Dass eines davon seine Mutter getötet hatte, als er noch ganz klein gewesen war. Dass sein Vater ihn von da an noch rigoroser auf sein Leben als Jäger vorbereitet hatte, auf das Kämpfen und Töten, das Adam so zuwider war.
Und was tat Leo, als er sich alles in Ruhe angehört hatte? Er lächelte. Lächelte verwundert und sagte: "Dann hab ich mir die Feen in unserem Garten vielleicht doch nicht eingebildet?"
Adam wollte am liebsten heulen. Er hatte Leo gerade eine dunkle Welt voller Monster offenbart und Leo hatte zielsicher alles daran umschifft, um das Gute, das Schöne darin zu sehen. So wie er in Adams mürrischem Gehabe und hinter all dem Zynismus immer das Gute sah.
Adam lachte, ein ersticktes, trauriges Lachen, aber er lachte. "Ja. Ziemlich sicher, die hab ich hier auch schon oft gesehen."
"Wusst ich's doch", sagte Leo und seine grünblauen Augen funkelten so klar wie ein Bergsee.
#tess is kind of writing#cleaning up my wip folder#tatort#this was supposed to be a hunter/vampire AU but it never went past this
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17. April 2024
Worin ich ein Handy repariere, verschiedene Dinge lerne und das Haus nicht anzünde
Anfang Januar ließ sich Aleks' Handy nicht mehr einschalten. Er war gerade in irgendeiner entlegenen schottischen Gegend, hatte aber das 2022 gekaufte Chromebook dabei und außerdem WLAN, so dass er mir das Problem mitteilen konnte. Ich habe zuerst erfolglos versucht, ihn von Deutschland aus zur Gehäuseöffnung anzuleiten, und ihm dann ein neues bestellt, was er wegen 2-Faktor-Authentisierung nicht selbst machen konnte.
Weil ich mein letztes Handy so oft auf- und wieder zugemacht habe, bin ich überzeugt, dass sich bestimmt alles reparieren lässt, und zwar von mir. Als ich einige Wochen später selbst in Schottland ankomme, sehe ich nach, ob es den von Aleks beschuldigten Einschaltknopf des Handys als Ersatzteil zu kaufen gibt, und es gibt ihn. Ich bestelle mir zum zweiten Mal ein Handyöffnungsbesteck, aber diesmal nicht mehr das riesige, von dem ich 98% bisher nicht gebraucht habe und das wegen seiner Nichtmitnehmbarkeit jetzt nutzlos in Berlin liegt, sondern eins zum Immerdabeihaben, also nur einen ganz kleinen Schraubenziehergriff mit magnetischen Bits für die gängigen Handyschrauben.
Als der angekommen ist, öffne ich die Handyrückseite mit dem neuen Heizungstoaster und meinem Küchenmesser, schraube alles raus und stelle fest: Die Hardwareknöpfe des Moto G7 Power, also der Einschaltknopf und die Lautstärkeregler, sind unaustauschbar mit dem Chassis verschweißt, man kommt nicht dran. Wozu es die Ersatzteile zu kaufen gibt: keine Ahnung. Eine Aus- oder Einbauanleitung gibt es nirgendwo im Internet.
Kurz bevor ich das gemerkt habe, habe ich außerdem herausgefunden, warum in allen Anleitungen steht, dass man den im Handy eingeklebten Akku zum Beispiel mit einer Kreditkarte vorsichtig heraushebeln soll. Ich habe es mit meiner abgelaufenen Bahncard versucht, aber für die vorletzte festsitzende Ecke aus Ungeduld einen von den neuen spitzen Schraubenziehern verwendet und dabei ein winziges Loch in den Akku gemacht. Es hat geraucht und gefunkt, ich habe "uh-oh" gesagt, das Handy zur Haustür getragen und dort schnell den Akku ganz herausgerupft, wobei ich Gelegenheit hatte, endlich mal "thermal runaway" zu sagen. Dann kam der Akku in ein Metallgefäß im Garten, wo enttäuschenderweise nichts weiter geschah.
Kurz danach lerne ich (bei ifixit.com), dass man einen einmal ausgebauten Handyakku gar nicht wieder einkleben soll, wie ich es beim eigenen Handy viele Male getan habe. Man soll einen neuen bestellen. Diesmal bleibt mir nichts anderes übrig.
Im April kommt der neue Akku und ich baue ihn ein. Das Handy geht immer noch nicht, weil es ja nicht am Akku lag, sondern am Einschaltknopf. Aber manchmal hilft geduldiges Wackeln an allen Teilen. Ich wackle geduldig an allen Teilen, drücke oft und lange in verschiedenen Kombinationen die Hardwareknöpfe und stecke verschiedene Kabel in die Ladebuchse, die, wie sich dabei herausstellt, ebenfalls einen Wackelkontakt hat. Irgendwann geht das Handy wieder an. Zuerst nur die Ladeanzeige, etwas später startet es dann.
Jetzt kann ich die App "TestM" installieren und damit die Hardwareelemente des Handys einzeln testen. Sie bestätigt, dass der Einschaltknopf defekt ist.
Ich lese nach, ob man ohne Einschaltknopf leben kann. Für alle Funktionen – Ausschalten, Screenshot, Neustart, Aufwecken – gibt es Workarounds. Nur für eine nicht: das Einschalten.
Update: Molinarius weist mich nach der Veröffentlichung dieses Beitrags auf von mir ungefundene Anleitungen und Erfahrungsberichte hin, denen zufolge man manche Android-Handys ohne Einschaltknopf starten kann. Dazu soll man entweder den Akku aus- und wieder einbauen, was ich zufällig getan habe, oder das Ladekabel einstecken und dann – oder vielleicht auch gleichzeitig – eine Lautstärketaste drücken, was ich zufällig auch getan habe.
Weiteres Update: Nachdem mir ein paar Tage später beim Einbau des Ladebuchsen-Ersatzteils das Handy wieder ausgeht, probiere ich diese Methoden und noch ein paar andere durch und habe mit keiner davon Erfolg. Aber während das Handy noch an war, hatte ich es für alle Fälle schon mal in den Developer Mode versetzt. (Wer ein Android-Handy hat und das noch nicht getan hat, sollte es jetzt gleich tun – es ist extrem einfach, schadet nichts* und nützt manchmal). Deshalb kann ich jetzt dieser Anleitung folgen und auf meinem Laptop ADB ("Android Debug Bridge") und Fastboot installieren (wie es am Mac gegangen wäre, steht hier). "adb devices" erkennt das an den Laptop angeschlossene Handy zwar nicht, aber trotzdem funktioniert "fastboot reboot" einfach so** und das Handy schaltet sich ein. Ohne Einschaltknopf. Nur fünf Jahre, nachdem Gregor Meyer im Techniktagebuch beschrieben hat, wie es geht, richte ich das dann auch endlich für mein eigenes Handy ein.
* Richtiger wäre wie immer "kommt drauf an": Bitte diese Korrektur von Sushi Suppenkasper berücksichtigen.
** Weiteres Ausprobieren ergibt: Das funktioniert nur, wenn das ausgeschaltete Handy vorher in einen so-halb-eingeschalteten Modus versetzt wird. Und zwar muss man dazu beide Lautstärketasten gedrückt halten, dann das Kabel einstecken. Dann taucht eine Art Kommandozeilenansicht auf, die zum Einschalten noch nichts nutzt, weil sie einen funktionierenden Einschaltknopf zum Bestätigen der Auswahl voraussetzt. Aber ab hier geht es dann vom Laptop aus mit "fastboot reboot" weiter.
Als ich Aleks davon berichte, dass sein Handy jetzt wieder läuft, das Grundproblem aber nicht behebbar ist, sagt er: "Ist mir egal, der Einschaltknopf ging schon jahrelang nicht. Ich hab das Handy einfach nie ausgeschaltet. Man muss nur aufpassen, dass der Akku nicht leer wird."
Nachdem ich "Wieso steht das noch nicht im Techniktagebuch!" gerufen habe, diskutieren wir verschiedene Einsatzmöglichkeiten für das reparierte ... also das jedenfalls jetzt wieder eingeschaltete Handy. Ich bin für eine im Hausflur aufgehängte ständige Regenradar-Anzeige (nützlich, wenn man in Schottland wohnt und einen Hund hat). Aleks möchte lieber ein Betthandy. Was die Vorteile eines Betthandys sein sollen, erschließt sich mir nicht, vielleicht wird er es eines Tages selbst aufschreiben.
"Gut, dass ich nicht so ein blödes Handy habe, sondern das praktische Fairphone, bei dem man alles austauschen kann", habe ich bei der Reparatur mehrmals gedacht. Erst als ich für diesen Beitrag noch mal genauer recherchiere, finde ich heraus, dass man beim Fairphone 5 alles austauschen kann außer dem Einschaltknopf.
(Kathrin Passig)
#defekt#Reparatur#Handy#Motorola Moto G7 Power#Einschaltknopf#Workaround#Lithium-Akku#Fairphone#2FA#2-Faktor-Authentisierung#Toaster#TestM#Regenradar#Schraubenzieher#Kathrin Passig#Developer Mode#Android#Android Debug Bridge#ADB#best of
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Sie hob Leo in ihren Armen ein Stück hoch, der erneut die Nase rümpfte, vorsichtig die Augen ein Stück öffnete und sich in Richtung der Neuankömmlinge drehte.
“Na, willst du Hallo sagen, Leo?”, fragte sie mit einem leisen Lachen, als Leo unkoordiniert mit den Beinen zuckte, ehe er wieder einzuschlafen schien.
“Ein schöner Name”, hörte sie Heide sagen und sah zu ihr auf.
“Dein Kleiner heißt Adam, richtig?” Heide bejahte es mit einem Rucken ihres Kopfes und Monika meinte einen Schatten über ihr Gesicht huschen zu sehen.
Manche Wege waren im Leben vorherbestimmt, fand Monika. Der von Leo und Adam hatte schon am Tag ihrer Geburt begonnen.
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Hallo ihr Lieben!
Wir haben in den vergangenen Tagen mehrere Einsendungen bezüglich der Tipps und Tricks, wie man etwas aktivere Gesprächspartner*innen und Schreiber*innen findet, bekommen und wollen sie euch heute vorstellen.
1. Aufeinander eingehen / Interesse am Gegenüber zeigen
Unterhaltungen und Smalltalk sind nicht immer einfach und viele interpretieren ihre Charaktere als wortkarg, aber erfahrungsgemäß bringt es beiden Parteien mehr Freude, wenn sich innerhalb einer Konversation gegenseitig Fragen gestellt werden und beide Seiten etwas von ihren Charakteren einbringen können. Geht auf die Nutzer zu und wartet nicht nur darauf, dass die anderen auf euch zukommen!
2. Muse Games
In den vergangenen Monaten haben sich bereits viele Nutzer mit den "tag, you're it", oder den sogenannten Muse-Games (dt. Charakter-Spielen) angefreundet. Es gibt einen spielerischen und schnellen Eindruck der jeweiligen Charaktere und bietet die Möglichkeit auch außerhalb des Chats miteinander und mit mehreren Nutzern zu interagieren.
3. Ausführlichere Profilgestaltungen und Suchen
Die Chance schneller angeschrieben zu werden steigt enorm, wenn es im Profil bereits Anhaltspunkte zum Charakter gibt und eine Suchanfrage spezifischer formuliert ist. In welchen Genres bist du unterwegs? Worum dreht sich deine Handlung? Du suchst Geschwister? Erläutere was du dir darunter vorstellst, welche Position die Geschwister in deiner Geschichte haben, wie sie zueinander stehen sollten. Gib anhand von Textproben oder angefertigten Grafiken einen kleinen Einblick in deine Welt!
4. Geduld und Verständnis
Es gibt Nutzer die von sozialen Interaktionen leben. Und es gibt Nutzer die von sozialen Interaktionen schnell erschöpft sind. Beides ist vollkommen legitim und jede*r hat ein eigenes Tempo und eigene Vorstellungen wie das Hobby hier gestalten möchte. Versucht andere nicht dafür zu verurteilen, unter Druck zu setzen oder es persönlich zu nehmen, wenn euch über längeren Zeitraum nicht geantwortet wird. Fragt ggf. vorsichtig nach. Der Ton macht die Musik!
Die oben genannten Punkte sind keine Vorschriften, wie ihr vorzugehen habt. Es sind nur Ideen und Vorschläge einiger Nutzer, um die Zeit hier eventuell etwas leichter zu gestalten. Keiner ist perfekt. Habt einfach Spaß!
Ein großes Danke, an alle Nutzer, die diese Anhaltspunkte eingeschickt haben!
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Wir, endlich (auf AO3, 2469 Wörter) eine Tatort Stuttgart Fanfic für den 2023 Tatort & Polizeiruf 110 Adventskalender
Es ist Freitagabend im Dezember und Sebastian ist traurig, weil eigentlich Maja und Henri vorbeikommen wollten für ein gemütliches Adventswochenende, aber ihr Zug fährt nicht wegen heftigem Schneefall (Deutsche Bahn halt). Was Sebastian nicht weiß: Das ist alles nur ein Plan, um ihren Vater zu überraschen. Thorsten ist eingeweiht und auch etwas aufgeregt, weil es der erste Besuch der beiden ist, seit er und Sebastian ein Paar sind.
Sebastian seufzt. Er vergräbt sich so tief wie möglich in der Couch und zieht sich die Decke über die Schultern. So hat er sich diesen Freitagabend definitiv nicht vorgestellt.
Als Thorsten ins Wohnzimmer kommt, fällt sein Blick auf den eingerollten Sebastian, dessen Beine viel zu lang für die Couch sind. In seinen Händen hält er zwei Tassen heißen Kakao, die er vorsichtig auf dem Couchtisch abstellt. Auf der Höhe von Sebastians Bauch findet er genügend Platz, sich auf die Kante zu setzen. Einen kurzen Moment beobachtet er Sebastian nur, dann legt er schließlich eine Hand auf dessen Schulter.
„Tut mir leid, dass nichts aus den Plänen mit Maja und Henri wird.“
Sebastian bleibt in Richtung Rückenlehne gedreht. „Das ist doch einfach nur scheiße. Scheiß Schneechaos“, zischt er die Kissen an, die absolut nichts für das eisige Dezemberwetter können.
Thorsten presst die Lippen zusammen. „Wenn die Züge nicht fahren, dann fahren sie nicht.“
„Dieser blöde Schnee“, flucht Sebastian.
Thorsten drückt seine Schulter und fährt mit der Hand über die Wolldecke, immer Sebastians Arm auf und ab. Es fühlt sich ganz weich und warm an. „Dann holen wir das eben nächstes oder übernächstes Wochenende nach. Bis dahin hat’s aufgehört zu schneien und alles ist aufgetaut.“
„Aber ich hab mich doch schon so gefreut.“
Bei der gebrochenen Stimme, die so völlig untypisch für Sebastian ist, zerbricht es Thorsten ein wenig das Herz. Die ganze Woche über schon hat Sebastian die komplette Wohnung aufgeräumt, von oben bis unten, so als würden Maja und Henri hinter jeden Schrank und auf jedes Regal gucken und nach Staub suchen. Dass die zwei einfach nur ihren Vater wiedersehen wollen nach so vielen Monaten und ihnen der Zustand der Wohnung sowas von egal ist, kann Thorsten Sebastian so oft sagen, wie er will. Für seine Kinder sollte dieses Wochenende eben alles perfekt sein.
Insgeheim hat sich Thorsten schon Sorgen gemacht, ob Sebastians Aufregung und Unruhe mit der Tatsache zusammenhängt, dass sie seit kurzer Zeit zusammenwohnen und das Majas und Henris erster Besuch in der gemeinsamen Wohnung sein sollte. Wie genau Sebastian den beiden gegenüber seine Beziehung zu Thorsten definiert, steht auch noch in der Schwebe. Vielleicht wissen die zwei ja nicht einmal etwas davon.
Vielleicht ist dieses fieberhafte Aufräumen also Sebastians Art, wenigstens diesen Teil seines Lebens zu kontrollieren, sodass niemand etwas dran aussetzen kann. Vielleicht hat er ein kleines bisschen Angst davor, seine Kinder in einem Zuhause willkommen zu heißen, das er sich mit einem Mann teilt. Dass seine Kinder diesen Mann schon seit über fünfzehn Jahren kennen, die Mehrheit davon sogar als den besten Freund ihres Vaters, hilft wohl nicht wirklich bei der nagenden Stimme im Kopf, über die Sebastian viel zu selten mit Thorsten spricht.
Diese blöde Stimme, die öfter in Sebastians Kopf ertönt als er zugibt und die sich manchmal den Weg von seinem Gehirn durch seinen Mund und über seine Lippen bahnt. Thorsten möchte diese Stimme am liebsten zum Schweigen bringen und viel lieber Sebastians Lippen küssen als Ängsten und Zweifeln ausgesetzt zu sein.
Gerade als Thorsten überlegt, ob er kurz tiefgründig werden soll, dreht sich Sebastian auf der Couch um und greift nach seiner Hand. Er legt seine Finger darum und platziert sie auf seiner Brust, direkt über seinem Herz.
„Dann machen wir zwei uns eben ein schönes Wochenende, auch wenn ich gerade am liebsten bis Montag im Bett verkriechen würde“, sagt Sebastian.
„Wäre das nicht langweilig?“
„Ach“, antwortet Sebastian und grinst Thorsten mit erhobener Augenbraue an. „Uns würde da schon was einfallen, um Spaß zu haben, oder nicht?“
Thorsten verdreht mit gespielter Genervtheit seine Augen und atmet laut aus. Dass Sebastian über fünfzehn Jahre jünger als er ist, hat so seine Vor- und Nachteile. Aber um dieses verschmitzte Lächeln auf dem heute so trüben Gesicht zu sehen, würde Thorsten zu allem zustimmen. „Du weißt aber schon, dass ich ein paar Jahre älter bin als du.“
„Dann bleibst du eben auf dem Rücken.“
„Das hättest du wohl gerne.“
Wenn Sebastian nur wüsste, dass aus diesem Plan B gar nichts wird. Thorsten hat nämlich ein Geheimnis – und er versucht es zu ignorieren, dass er Sebastian gerade quasi zum allerersten Mal anlügt.
Als Maja nämlich am Vormittag anrief und ihrem Vater erklärte, dass gerade alle Züge nach Stuttgart ausfallen wegen des Wetters, schrieb sie Thorsten kurz darauf eine Nachricht, die mit Nicht Papa sagen!!! begann. Henri und sie planten nämlich einen Überraschungsbesuch und mussten deshalb für ein paar Stunden ihrem Vater das Herz brechen. Denn die Züge fahren sehr wohl, und Maja hat Thorsten darum gebeten, sie heute Abend heimlich vom Bahnhof abzuholen.
Thorsten spürt, wie Sebastians Daumen immer wieder über seine Hand streift. Dann greift Sebastian mit seiner anderen Hand nach Thorstens Ärmel und zieht ihn zu sich herunter, sodass ihre Oberkörper aufeinander liegen. Thorsten spürt, wie sich Sebastians Brustkorb mit jedem Atemzug hebt und senkt.
„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“, fragt Sebastian, kaum mehr als ein Flüstern. Sein heißer Atem streicht Thorsten dabei über die Lippen und bringt Gänsehaut auf seine Arme.
Thorsten beugt sich vor und küsst Sebastian. „Ja, das weiß ich“, murmelt er. Sebastians Bart kitzelt auf seiner Haut. Daran muss er sich erst noch gewöhnen, nicht nur an den Bart, sondern auch daran, wieder mit jemandem zusammenzuleben, der einem einfach alles bedeutet.
Wenn Thorsten seinem 45-jährigen Ich sagen würde, dass er später einmal mit seinem neuen Arbeitskollegen zusammenlebt und ihn küssen kann, wann immer er will, dann würde der ihn wahrscheinlich für vollkommen bekloppt halten.
Und für den wohl glücklisten Mann der Welt.
„Ich liebe dich auch“, antwortet Thorsten deshalb, und es wundert ihn nicht einmal mehr, wie einfach ihm diese Worte über die Lippen kommen.
Sebastian kneift seine Augen zusammen. „Ich dich mehr.“
„Das ist kein Wettbewerb, Sebastian.“
Dieses Mal ist es Sebastian, der sich vorbeugt, um Thorsten einen Kuss zu geben. „Ich gewinne aber trotzdem.“
Als Sebastians Magen plötzlich laut knurrt, treffen sich die Blicke der beiden Männer.
„Du hast Hunger“, sagt Thorsten mit einem Blick auf Sebastians Bauch.
„Gute Feststellung, Herr Kommissar“, antwortet Sebastian trocken und lächelt.
Thorsten nimmt sein Handy vom Tisch und winkt damit in der Luft. Irgendwie muss er einen Weg finden, die Wohnung für eine halbe Stunde zu verlassen, um zum Bahnhof zu fahren. „Bestellen wir was?“, fragt er also und ruft die Seite des kleinen Restaurants ein paar Straßen weiter auf, bei dem sie öfter mal Essen bestellen.
„Gerne“, sagt Sebastian, während sein Lieblingsgericht schon längst im Warenkorb bei Thorsten ist.
Thorsten tippt noch ein paar Mal auf seinem Handy rum, dann steht er auf. „So, dann geh ich mal los und hol das Essen gleich ab.“
Sebastian runzelt die Stirn. „Wie, abholen?“
„Das Restaurant ist nicht weit und ich hätte nichts gegen etwas frische Luft.“
Sebastian schiebt seine Unterlippe vor. „Bleib hier bei mir.“
Thorsten seufzt. „Möchtest du mitkommen?“, fragt er und hofft auf ein Nein.
Sebastian zieht sich demonstrativ die Decke über den Kopf. „Ich bleibe auf dem Sofa, bis du zurückkommst.“
„Na gut.“ Thorsten gibt ihm einen Abschiedskuss auf den Wolldecken-Kopf und geht dann Richtung Flur, um sich warm anzuziehen. Als er ins Wohnzimmer zurückblickt, sieht er nur den Wolldeckenberg.
Draußen lässt der kalte Wind Thorsten seinen Schal enger um den Hals wickeln. Er macht sich nicht wie angekündigt auf den Weg Richtung Restaurant, sondern setzt sich ins Auto und fährt zum Bahnhof. Zum Glück dauert es nicht lange, Maja und Henri dort abzuholen, denn ihr Zug ist sogar pünktlich. Als die zwei Thorsten am Bahngleis entdecken, winken sie ihm schon von Weitem zu. Thorsten wird ganz warm ums Herz, als er ihre glücklichen Gesichter sieht. Ein bisschen erschlägt es ihn, wie groß und erwachsen beide geworden sind.
Auf dem Rückweg zur Wohnung halten sie noch schnell bei dem Restaurant an, um die Bestellung abzuholen. Thorsten hat extra die doppelte Menge geordert, wovon Sebastian zum Glück nichts mitbekommen hat.
„Das riecht so gut“, sagt Maja und nimmt Thorsten die zwei Tüten ab und stellt sie auf ihren Schoß. „Wir sind auch schon am Verhungern.“
„Dann wird’s ja doppelt so gut schmecken“, antwortet Thorsten und grinst. Es ist nicht allzu viel los auf den Straßen, also kommen sie zum Glück schnell voran. Aus dem Radio erklingt irgendein Lied aus den 90ern.
„Du, Thorsten?“, fragt Henri, der auf der Rückbank sitzt.
Thorsten trifft seinen Blick für einen kurzen Moment im Rückspiegel, bevor er wieder nach vorne schaut. „Ja?“
Henri legt seinen Kopf schief. „Sind Papa und du jetzt eigentlich zusammen?“
Oh. Die Frage kommt sehr überraschend und Thorsten verfestigt instinktiv den Griff ins Lenkrad. In seinem Nacken kribbelt es und ihm ist auf einmal sehr, sehr warm. Er kann so gar nicht einschätzen, wie dieses Gespräch weitergeht.
„Also“, beginnt er und schluckt einmal kräftig. „Am besten fragt ihr euren Papa.“
„Aber wir wollen das doch von dir wissen, Thorsten“, sagt Maja neben ihm, die ihm von der Seite zulächelt. „Papa ist da immer so verschlossen und verrät uns doch sowieso nie etwas.“
„Okay“, antwortet Thorsten und schaut einmal etwas nervös zu Maja und dann zu Henri. Als sein Blick wieder auf der Straße vor ihm landet, fasst er all seinen Mut zusammen und sagt einfach die Wahrheit. Was soll’s. „Ja, wir sind zusammen.“
Aus dem Augenwinkel heraus sieht er, wie Maja zu grinsen anfängt.
„Cool“, kommt Henris Stimme von der Rückbank.
„Freut mich für euch“, fügt Maja hinzu.
„Ja?“ Thorsten spürt, wie ihm das Blut in die Wangen schießt. Er hat nicht damit gerechnet, heute Abend über dieses Thema zu sprechen und noch dabei so eine positive und liebevolle Reaktion zu bekommen.
„Na klar“, antwortet Maja, laut und sogar etwas vorwurfsvoll. „Das wurde aber auch Zeit, dass ihr euch mal zusammenreißt. Meine Güte.“
Da muss Thorsten lachen. Genau sowas hat er Sebastian vor ein paar Monaten auch gesagt, als sie zum ersten Mal im selben Bett aufgewacht sind. Endlich.
Der Rest der Fahrt verläuft relativ ruhig, alle drei sind in ihren eigenen Köpfen versunken. Als Thorsten vor der Wohnung das Auto parkt, hat er das stärkste Gefühl von Nach-Hause-Kommen, das er seit Jahren hatte. Ihm war gar nicht klar, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hat.
Der Schlüssel klirrt, als er die Haustür aufschließt und noch einmal seine Schuhsohlen durch Stampfen von Schnee befreit. Maja und Henri zischen sich hinter ihm ständig an, im Treppenhaus nicht so viel verräterischen Lärm zu machen. Thorsten schaut amüsiert dabei zu, wie sie ihre Taschen zur Wohnung hochtragen und auf Zehnspitzen gehen, so als würde ihr Vater sie allein schon anhand der Schritte erkennen.
Die Wohnungstür quietscht, als Thorsten sie öffnet und seinen Kopf in den Flur steckt, um zu schauen, ob die Luft rein ist.
„Na endlich!“, ruft eine Stimme aus dem Wohnzimmer. „Ich hab dich schon vermisst. Dachte schon, du bist jetzt auch irgendwo eingeschneit.“
Thorsten wird ein bisschen rot, weil Sebastian nicht weiß, dass seine Kinder gerade mithören. Schnell zieht er sich die Schuhe und Jacke aus und trägt die Tüten mit dem Essen ins Wohnzimmer, wo Sebastian ihn schon in der Tür mit einem breiten Grinsen und einem Kuss empfängt.
Dann kann Thorsten nicht anders und er fängt zu grinsen an. Er schaut Sebastian in die Augen. „Ich hab dir etwas mitgebracht.“
Sebastians Blick wandert von Thorsten runter zu den Tüten Takeout, dann wieder hoch zu Thorstens Augen. „Essen?“
„Nein.“
„Hä?“
Da ertönen zwei junge, laute Stimmen von dem Flur her und schallen durch die ganze Wohnung. „Überraschung!“
Wie zwei Wirbelstürme rennen Maja und Henri den Flur entlang und überfallen ihren Vater mit einer Gruppenumarmung. Sebastian fällt beinahe um.
„Was–“ Dass Sebastian überrumpelt ist, ist eine Untertreibung. Seine Haare sind zerzaust von der Wolldecke, und in der Kombi aus Kapuzenpullover und Jogginghose sieht er noch überrumpelter aus. Dann schlingt er seine Arme um Maja und Henri und drückt ganz fest zu.
Über die Köpfe seiner Kinder hinweg trifft er schließlich Thorstens Blick. Für einen Moment wird er zurückkatapultiert an einen längst vergessenen Tag vor vielen Jahren, an dem er auch eine glucksende Maja und einen grinsenden Henri in den Armen hielt, während Thorsten den dreien zuguckte.
Es hat sich alles und nichts geändert.
Als Maja und Henri sich von ihrem Papa lösen und ihre Jacken aufhängen und die Taschen aus dem Weg räumen, geht Sebastian auf Thorsten zu und legt seine Hand auf Thorstens unteren Rücken, da, wo sein Hemd in der Hose verschwindet.
„Du wusstest davon?“
Thorsten zuckt mit den Schultern und verzieht den Mund – die Unschuld in Person. „Irgendjemand musste die beiden ja heimlich vom Bahnhof abholen.“
Sebastian presst die Lippen zusammen und verengt seine Augen. „Das grenzt ja an Quälerei, mein Lieber. Das werde ich dir heimzahlen.“
„Mach das. Aber erst, wenn die zwei wieder weg sind.“
In Thorstens Händen und Füßen kribbelt es jedes Mal, wenn sich Sebastian zu ihm runterbeugt und ihn küsst. Auch wenn das hier nur ein kurzer Kuss ist, sagt er so vieles aus. Dann stößt Sebastian sachte mit seinem Kopf an Thorstens Stirn.
„Danke“, flüstert er.
Thorsten lächelt. „Vielleicht lieb ich dich doch mehr als du mich.“
Sebastian hebt eine Augenbraue. „Das ist umstritten.“
Thorsten legt seine Hand in Sebastians Nacken und gibt ihm noch einen schnellen letzten Kuss. Er würde am liebsten dahinschmelzen, so unsagbar glücklich ist er gerade. Als Maja und Henri dann zurück ins Wohnzimmer kommen, löst er sich von Sebastian und holt Geschirr aus der Küche, damit sie endlich essen können.
Zu viert quetschen sie sich an den Couchtisch, weil es hier einfach am gemütlichsten ist mit all den Kerzen und Lichterketten, die Sebastian vor zwei Tagen ausgekramt hat. Henri hat irgendeine Weihnachtsplaylist angemacht, die nun den Raum mit Musik und einer Stimmung füllt, die nach Tanne und Schnee riecht. Es wird gegessen, geredet und gelacht. Alle strahlen um die Wette.
Gesättigt und zufrieden räumen sie später zusammen auf und versammeln sich dann um das Sofa, um einen Film zu gucken. Thorsten macht für alle eine Tasse heißen Kakao (mit extra Schokostreusel oben drauf) und holt noch eine Packung Lebkuchen dazu, die nicht lange überlebt. Maja und Henri haben sich ein kleines Kissen- und Deckenparadies vor dem Sofa aufgebaut, was sie schon als Kinder immer gerne getan haben. Thorsten und Sebastian teilen sich die Couch, und Sebastian rückt immer näher an Thorstens Seite, bis er schließlich vor ihm liegt und seinen Kopf auf Thorstens Oberkörper legen kann.
Der Abend wird lang und die Augenlider schwerer, doch keiner möchte so wirklich ins Bett gehen und somit die schöne Zeit für heute beenden. Niemand bemerkt es, als Sebastian die Augen zufallen.
Bis er plötzlich schnarcht. Maja und Henri fahren etwas erschrocken herum und schauen von ihrem schlafendem Vater zu Thorsten hoch, der sie ebenso erschrocken anguckt. Er hat Sebastian noch nie schnarchen gehört.
„Da war wohl jemand müde“, flüstert Henri und lächelt Thorsten an. Er lächelt zurück.
Maja muss auch lächeln. „Du tust Papa gut, Thorsten. Das merkt man.“
Thorstens Herz war noch nie so voll.
#tatort#tatort stuttgart#sebastian bootz#thorsten lannert#thorsten x sebastian#familie bootz#I write#mehl stuff#tbh das ist der süßeste Fanfictitel den ich mir je ausgedacht habe
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Day 12 - Two oposing forces (German)
"Du hast schon wieder drei Reiskörner in der Schale gelassen." Seine Stimme klang genervt.
"Du weißt, dass es für mich schwierig ist, mit den Stäbchen alles herauszufischen!" Ich versuchte zu lachen, merkte aber, dass er ernsthaft über mein Verhalten entsetzt war.
"Es sind die kleinen Dinge, die mich stören." Mehr sagte er nicht und ließ mich allein neben seinen Freunden, die ebenfalls peinlich berührt waren. Alle starrten auf meine Reisschale, und die freundliche Konversation über ein Thema, bei dem ich ohnehin nicht mitreden konnte, war verstummt. Bis jetzt hatte sich niemand daran gestört, wie ich meinen Reis aß. Es war wahrscheinlich das erste Mal in meinem Leben, dass mir jemand sagte, es sei unhöflich, Reiskörner in der Schale zu lassen. Es vor unseren Freunden zu tun, war vielleicht nicht der beste Moment, aber wahrscheinlich notwendig für ihn; vielleicht hatte er sich zu lange zurückgehalten.
"Diese Serie kennst du sowieso nicht," hatte er zuvor gesagt, als sie alle sich unterhielten und ich versuchte, mich einzubringen. Normalerweise dominierte er die Gespräche nicht, aber an diesem Abend schien er in bester Laune, und ich fühlte mich irgendwie nicht einbezogen. Die wenigen Momente, in denen ich etwas sagen wollte, wurden von seiner Ablehnung begleitet, sodass ich schließlich aufgab, der Unterhaltung nicht mehr folgte und mich stattdessen aufs Essen konzentrierte.
Wir saßen auf Matten an einem niedrigen Tisch. Das Bier schmeckte schal, und der Reis in meiner Schale schien mich anzustarren.
"Wahrscheinlich passen wir nicht zusammen," wollte ich sagen, aber ich schwieg.
"Es tut mir leid, dass ich dich in eine Beziehung dränge, in der du nicht sein möchtest," wollte ich hinzufügen, doch ich sagte nichts. Mit jedem Moment fühlte ich mich kleiner und unbedeutender – ob ich hier oder woanders war, es würde niemandem auffallen. Vielleicht verschwendete ich gerade meine Zeit. Vielleicht hätte ich mehr Spaß, wenn ich mich jetzt alleine mit K und M getroffen hätte. Vielleicht musste ich endlich einsehen, dass wir beide in etwas gefangen waren, das uns keine Freude mehr bereitete.
Vorsichtig versuchte ich erneut, die wenigen Reiskörner aus der Schale zu schaufeln, ohne etwas übrig zu lassen, direkt zu meinem Mund. Niemand bemerkte, dass ich es schaffte, und die Schale nun leer war.
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Nach Hause zu dir
Thorsten liegt schlafend auf dem Sofa, als Sebastian vom Sport nach Hause kommt. Die Sofadecke nur halb über den Körper gezogen, das Gesicht friedlich und entspannt, eine Hand liegt neben seinem Kopf, halb in seinem Haar versteckt.
Sebastian steht einen Moment nur da und schaut, während Zärtlichkeit durch seinen Körper flutet und sein Herz heftig klopft. Dann stellt er leise seine Tasche ab und geht mit zwei großen Schritten zum Sofa. Er lässt sich auf die Knie sinken und streicht Thorsten ganz vorsichtig eine Locke aus der Stirn und wandert dann mit seinen Fingern weiter und streichelt Thorstens Wange. Ganz sanft, nur mit den Fingerspitzen. Die Hand wandert noch weiter, streicht über Thorstens Unterlippe, übt leichten Druck aus. Die Lippen verziehen sich unter Sebastians Berührung zu einem Lächeln und Thorsten öffnet sie Augen, begegnet verschlafen Sebastians Blick. „Hey. Da bist du ja wieder.“
„Mhmm.“ Sebastians Finger sind mittlerweile an Thorstens Kinn angekommen und fahren langsam die Konturen seines Kiefers entlang. Thorsten schließt die Augen wieder, das Lächeln auf seinen Lippen bleibt. „Ich könnt‘ mich dran gewöhnen, dass du auf meinem Sofa liegst, wenn ich nach Hause komme.“ Sebastians Stimme ist ganz leise, als er einen Kuss direkt neben Thorstens Ohrläppchen platziert und dann mit der Zunge die Ohrmuschel entlangfährt. „Hmmm. Werd‘ ich dann auch jeden Abend so begrüßt?“
Sebastian hebt die linke Augenbraue, als er Thorsten aus den Augenwinkeln ansieht. „Als ob ich jemals wieder die Finger von dir lassen könnte.“ Thorstens Augen öffnen sich wieder. Er lacht leise. „Ist das so?“ Dann lässt er seine Hand in Sebastians Locken gleiten, spielt gedankenverloren mit einer Strähne und hält dabei Sebastians Blick. Die grünen Augen weiten sich. „Scheiße. Du hast keine Ahnung, was es mit mir macht, wenn du mich so ansiehst.“ Kaum ein Satz, eher ein verlegenes Lachen, vermischt mit zitterndem Atem. Thorsten lacht wieder leise, offenkundig sehr zufrieden mit der Reaktion, die er ausgelöst hat. Er verstärkt seinen Griff in Sebastians Locken und zieht ihn zu sich in einen Kuss. Sanft und spielerisch, verlockend und wollend. Sebastian folgt sofort. Küsst zurück, öffnet den Mund, sucht Thorstens Zunge und lässt sich von der Hitze in seinem Bauch davontragen. Er rutscht neben Thorsten auf das Sofa, einen Arm um Thorstens Körper gelegt, eng an ihn geschmiegt, damit sie beide dort liegen können. Ein Kokon aus Wärme und Geborgenheit. „Ich will das, Thorsten. Ich will dich in meinem Leben, in meiner Wohnung, ich will dich hier auf meinem verschissenen Sofa.“ Flüstert er gegen Thorstens Lippen und verbirgt dann sein Gesicht halb in Thorstens Haaren, halb an seinem Hals. „Geh nicht wieder weg, okay?“ Thorstens Arm legt sich um ihn, hält ihn fest, eine Hand streichelt Sebastians Rücken. Einen Moment ist es ganz still im Raum. Dann atmet Thorsten tief ein. „Sebastian. Wenn du wirklich möchtest, dass ich bleibe, gehe ich nirgendwo hin.“ Sebastians Gesicht liegt immer noch an Thorstens Hals. „Du hast keine Ahnung, wie lange ich das schon will. Bleib bei mir. Bitte.“ Als Thorsten wieder einatmet klingt es fast wie ein Schluchzen, aber das bildet sich Sebastian bestimmt ein. Dann küsst Thorsten Sebastians Haar, vergräbt sein Gesicht in den dunklen Locken und Sebastian hat sich noch nie so geliebt gefühlt.
Das passiert, wenn @bibastibootz mich fragt, wie es wohl wäre, wenn Sebastian abends zu einem auf dem Sofa schlafenden Thorsten nach Hause kommen würde.
#tatort stuttgart#sebastian bootz#thorsten lannert#fanfic#fluff#sie sollen es endlich schön haben#stuttgart schnipsel
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Morgen, entlang der Bahnschienen. Immer noch nicht ganz auf das Wetter eingestellt. Vorsichtiges Navigieren über glatte Steine, während Wasser durch die Haare ins Genick rinnt. Ein paar chinesische Touristen joggen flusswärts auf die große Brücke zu, in kurzen Hosen und ärmellosen Shirts, und unterhalten sich dabei, als wäre das Rennen kein merkliches Problem. In der Querstraße folgt die Stadtreinigung ihrer Routine, das Klappern von Deckeln und der Atem der braunen Tonnen dringt scharf durch die Luft. (Musik stummschalten, bei der Einfahrt in den Keller. Sich einordnen. Aufzug. Zweiter Kaffee. Dankbarkeit für die kleinen Dinge des Lebens, heute: Tage, deren frühes Licht genau passend ist für die eigene Verfassung um diese Stunde. Habt es mild heute!)
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