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maadlaswelt · 5 years ago
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In meinem letzten Post sprach ich davon dass ich auf das gesundheitsförderne kreative Schreiben nochmals zurück kommen möchte - ihr werdet es nicht glauben, jetzt ist es soweit.
Ich möchte euch vorwarnen, es wird wieder etwas länger, aber das kennt ihr ja schon von mir 😇.
Im Rahmen der „Informiert & kreativ“-Tour hielt Susanne Diehm (Kunst- und Kreativtherapeutin, Lernpäfagogin, M.A. Biographisches und kreatives Schreiben sowie Autorin einiger Schreibratgeber) zunächst einen entsprechenden Vortrag, bevor es später am Abend zu den praktischen Übungen kam. Ich versuche hier zusammenzufassen, da es aber „für meine Verhältnisse“ schon spät war gibt es keine Garantie auf Vollständigkeit.
Die Wirkung der Schreibübungen für die Gesundheit ist durchaus vielfältig, so soll etwa einem konstruktiven Umgang mit der Erkrankung ermutigt werden. Zu Denk- und Verarbeitungsprozessen soll inspiriert werden, aber das Schreiben will auch helfen eine neue Haltung zu entwickeln und hilft auch Unbewusstes und Vergessenes hervorzuholen, was Vertrauen und Autonomie in die Selbstwirksamkeit (Überzeugung einer Person auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können) fördern soll.
Schreiben für die Gesundheit ist ein 7-stufiger Themen- und Schreibmethodenmix. Dieser Mix beinhaltet ein Biographisches und Kreatives Schreiben mit Hilfe von Elementen der positiven Psychologie, sowie der Übersetzung von Erkenntnissen der Psychoneuroimmunologie, Resilienz-, Glücks- und Kreativitätsforschung in entsprechende Schreibimpulse.
Das Konzept kommt durchaus (nicht nur bei mir) gut an und es gibt viele positive Stimmen von teilnehmenden Frauen.
✒️ Wie bereits versprochen gibt es ein paar „Ergüsse“ von mir aus dem letzten und somit praktischen Teil des Abends, welchen Susanne Diehm leitete:
Die konkrete Aufgabenstellung des folgenden Textes weiß ich nicht mehr. Ich glaube aber es ging um eine Beschreibung im Bezug auf „Gefühle“ (bilde ich mir zumindest ein), bzw. könnte auch „Wahrnehmung“ gewesen sein (nagelt mich bitte nicht fest 🤭). Die Texte der Mitschreiberinnen waren alle sehr unterschiedlich, handelten von Urlaub, Freundschaft, Stadtbummel, Familie.... Was mich angeht, so habe für eine Art „Murmeltier-Tag“ (hoffe, ihr versteht was ich damit sagen will) entschieden, denn es gibt für mich persönlich wiederkehrende (mit Varianten), tägliche „Gefühle“ bzw. besser „Wahrnehmungen��, aber lest selbst was aus dem „Auftrag“ wurde:
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✒️ Ich gehe in mich, spüre Müdigkeit, spüre Schmerzen, spüre Wärme, Überdruckluft bläst in mein Gesicht, nehme mich wahr.
Der Wecker klingelt im 5-Minuten-Takt, ich höre ihn, ich halte ihn an, ich schlafe ein, ich quäle mich, werde nicht wach, spüre Energielosigkeit, spüre die Katze auf mein Bett springen, höre die Vögel im Garten, höre den Wecker, die Sonne scheint mir ins Gesicht, es ist ein schöner Tag, meine Pumpe piept.
Ich spüre meine Beine, meine Arme, meinen Kopf, die Katze miaut, der Wecker klingelt noch immer, ich bin da, setze mich auf, ein neuer Tag, das Erste ist endlich geschafft, jetzt kann ich starten. Es kann nur noch besser werden. Ich freue mich auf den Tag!
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Es gab während des „Schnupper-Schreib-Seminars“ auch viele kleine Übungen und Aufgabenstellungen z. B. Sätze zu schreiben, die jeweils mit „Ich bin eine Frau“ beginnen, Worte oder Halbsätze zu sammeln anhand vorgegebener Buchstaben „Meine Tankstellen“ (was macht Freude, bringt zum lachen, tut gut etc.) usw. Im Folgenden war es die Aufgabe einen „Brief an das eigene Immunsystem“ zu schreiben:
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✒️ Mein liebes Immunsysten,
lange habe ich überlegt ob ich dir diese Zeilen schicken soll, doch ich glaube es ist Zeit dir ein wenig näher zu kommen.
Du hast mich oft verärgert, mich im Stich gelassen und meine Geduld strapaziert, dennoch bin ich dir dankbar, dass du mir immer wieder entgegen kommst.
Ich glaube wir gehören zusammen wie Pech und Schwefel, Hand und Seife, Salz und Pfeffer, Arsch auf Eimer - du und ich!
Was wären wir ohne einander?
Ich brauche dich so sehr und ich glaube, du auch mich. Lass uns doch für immer in Freundschaft zusammen sein. Du hilfst mir und ich helfe dir. Wir beide können ein super Team sein. Ich verspreche dir vernünftig (naja, meistens zumindest) zu sein und dich gut zu pflegen - wirklich!
Deine Susanne
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Eine der letzten Übungen war es ein Pantum (Gedichtform) zu verfassen. Die Quartette (vierzeilige Strophenform) gibt es sowohl gereimt, als auch ungereimt. Die Wirkung des Pantums liegt in den Wiederholungen, welche regelrecht miteinander verflochten werden und am Ende schließt sich ein Kreis indem man wieder „zum Anfang“ zurückgeführt wird. Grob und laienhaft erklärt, wenn ihr es genauer wissen wollt, müsst ihr Internetsuchmaschinen bedienen oder einfach einmal in einer Bibliothek nachschlagen.
Das Pantum hat mich allerdings zum (fast) Ende des Schnupperworkshops sehr beeindruckt, da irgendwie immer (zumindest oft 😂) etwas Nettes herauskommt:
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✒️ Schritt für Schritt
Ich achte auf meine Bedürfnisse und Wünsche
Denn ich bin wichtig
Ich bleibe mir treu
Ich achte auf meine Bedürfnisse und Wünsche
Mein Energielevel fordert mich
Ich bleibe mir treu
Mein Auffangnetz unterstützt mich
Mein Energielevel fordert mich
Ich will nicht verzichten
Mein Auffangnetz unterstützt mich
Ich bin dankbar
Ich will nicht verzichten
Denn ich bin wichtig
Ich bin dankbar
Schritt für Schritt
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Ich hatte mich schon immer für die Schreibtour (INFORMIERT & KREATIV) der deutschen Stiftung Eierstockkrebs (unter der Leitung von Prof. Dr. med. Jalid Sehouli, Europäisches Kompetenzzentrum Eierstockkrebs, Charité) interessiert und bin noch immer für die Station in Nürnberg dankbar (www.schreibtour.info).
Wenn sich jemand mit dem Thema näher auseinandersetzen möchte, den sei das Buch von Susanne Diehm, Jutta Michaud, Jalid Sehouli „Mit Schreiben zu neuer Lebenskraft“ empfohlen (www.susanne-diehm.de), welches im Kösel Verlag erschienen ist.
Wer weiblich ist und in oder um Berlin wohnt hat an jeden ersten Donnerstag (16:30 - 18:30 Uhr) im Monat die Möglichkeit am kreativen Schreiben mit Susanne Diehm an der Charité teilzunehmen. Die nächsten Termine: 05.03./02.04./07.05.20 usw. Ort ist der Seminarraum der Gynäkologie. Um Anmeldung wird gebeten ([email protected]). Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Schreibtour macht zudem am 16.03.20 ebenfalls an der Charité in Berlin Station. Anmelden hierzu kann man sich bis 14.03.20 bei der Deutschen Stiftung Eierstockkrebs ([email protected]). Hier wird den ersten Vortrag Prof. Dr. med h.c. Jalid Sehouli (Neuestes zur Erstdiagnose) halten. Auch hier ist die Teilnahme kostenfrei.
Gleich habt ihr es geschafft 😁! Mir selbst geht es soweit ganz gut (bis aufs Übliche). Vor Kurzem war ich bei einer Schmerzkonferenz, das erzähle ich aber demnächst näher.
Ich wünsche euch eine gute Zeit und wenn ihr die Möglichkeit zum gesundheitsfördernden kreativen Schreiben habt, überlegt nicht lange, tut es, denn jeder kann es! Wirklich!
Liebe Grüße aus meiner kleinen kreativen (Schreib-) Welt 🌍✒️🌸😃
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maadlaswelt · 5 years ago
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Weltkrebstag
Endlich, endlich, endlich! Nicht Berlin, Essen, München oder sonst wo, nein Nürnberg! Tatsächlich und ungelogen - Nürnberg!
Die Schreibtour (Schreib- und Wissenstour „INFORMIERT und KREATIV“) der deutschen Stiftung Eierstockkrebs besuchte Nürnberg am 18. November 2019. Bereits seit längerer Zeit werden an der Charité in Berlin kreative Schreibseminare zur Therapiebegleitung bei Eierstockkrebs angeboten. Um diese Schreibseminare vorzustellen, tourt die Schreibtour durch Deutschland (www.schreibtour.info).
Lange hatte ich mir gewünscht, dass sie in meine Nähe kommt und nun war es endlich soweit.
Der Abend war in zwei Teile gegliedert. Zunächst gab es Informationen zu „neuen“ Therapiemöglichkeiten im Bezug auf Eierstockkrebs.
Grundsätzlich war es aber (für mich) nicht wirklich etwas Neues.
Nach wie vor gibt es bisher kein Screening und deshalb wird Eierstockkrebs in der Regel erst spät entdeckt.
Die Primärtherapie besteht weiterhin aus einer Operation, gefolgt von Chemotherapie.
Die „neuen“ PARP-Inhibatoren (Erhaltungstherapie nach Chemotherapie - es sind Hemmstoffe des Enzyms Poly-ADP-Ribose-Polymerase welche verhindern, dass Zytostatika-DNA-Schäden durch Krebszellen „repariert“ werden) finden ihren Einsatz bei Frauen bei welchen BRCA1 oder 2 nachgewiesen ist. In der Solo1-Studie ist für diese Personengruppe (bereits jetzt) ein deutlich erhöhtes Überleben erkennbar.
Die PARP-Inhibatoren dürfen aber auch gegeben werden, wenn keine BRCA Mutation nachgewiesen ist.
Weitere Vorträge befassten sich mit der Kombination von Komplementärmedizin und Naturheilverfahren, Kunst und Bewegung sowie Angebote der Beratungsstelle der Bayerischen Krebsgesellschaft in Nürnberg.
Im Anschluss der Vorträge folgte, nach einer kleinen Pause, der (mein persönlicher) Höhepunkt des Abends war dann das gesundheitsfördernde kreative Schreiben.
Susanne Diehm führte mit Schreibimpulsen durch den Abend und obwohl ich bereits totmüde war, genoss ich diesen in vollen Zügen. Die Gruppe erhielt erste Einblicke in die Möglichkeiten und Wirkungen des kreativen Schreibens. Ziele sind die Stärkung des Vertrauens in die Selbstwirksamkeit und die eigene Kreativität, Förderung der Resilienz und des Gemeinschaftserlebens, auch sollen die Selbstheilungskräfte angestupst werden unter dem Motto „Mit Schreiben zur Lebenskraft“.
„Mit Schreiben zur Lebenskraft“ heißt auch das Buch welches von den Schreibcoaches Susanne Diehm und Jutta Michaud mit Prof. Jalid Sehouli und Dr. Adak Pirmorady entwickelt wurde. Das Buch beschreibt den Weg zum gesundheitsfördernden Schreiben in anschaulichen, einfach erklärten und ebenso leicht umzusetzenden Übungen.
Ein derartiges Kursangebot würde ich mir sehr für Nürnberg bzw. die nähere Umgebung wünschen. Ich persönlich wäre sofort dabei.
Im Rahmen der „Schnupperschreibimpulse“ entstand ein Brief an das eigene Immunsystem, an welchem ich euch demnächst gerne teilhaben lasse.
Wie läuft es bei mir so? Meine Entzündungswerte sind, ebenso wie die Körpertemperatur ein Auf und Ab. Meine Leiste hält sich aber wacker.
Die Medikamentenumstellung beim Schmerztherapeuten läuft soweit ganz gut. Es gibt Tage, da bin ich stabil, schaffe weitere Strecken ohne pausieren zu müssen. So fahre ich momentan relativ häufig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum einen weil es vom Schmerz her gut klappt, zum anderen, weil während der Umstellung das Autofahren nicht sehr schlau ist. Nach so stabilen Tagen folgen allerdings dann (als Strafe? als Erinnerung? als was weiß ich?!) ein bis drei Schmerztage. Vielleicht übertreibe ich es an den guten Tagen mit shoppen im Gartencenter, Kegeln mit den Bewohnern auf Arbeit oder sonstigen Dingen...nun, nicht vielleicht, so ziemlich sicher 😇. Aber wenn ich schon mal die Chance habe 😁.... Butterbrot und Peitsche - unterm Strich bekommt mir der BTM-Wechsel aber sehr gut.
Mein Termin beim Urologen war auch noch so ein Highlight....nun, vielleicht doch eher ein Angstbesuch (die Ärztin war aber äußerst nett und vorsichtig)! Aber was muss, das muss 😔. An den Gynäkologen habe ich mich ja zwischenzeitlich gewöhnt, warum nun der Urologe so ein Problem ist, weiß ich auch nicht, immerhin arbeiten ja beide im selben Körperabschnitt. Bisheriges Ergebnis ist, mein Blasenmuskel arbeitet nicht, es bleibt zu viel Restharn in der Blase. Von 280 ml blieben 180 ml in der Blase, wenn dann wieder was neues drauf kommt... kein Wunder, dass ich insbesondere Nachts alle 1,5 Stunden raus muss und bei den meisten Toilettengängen ohne Bauchpresse nix drin ist. Abwarten wie es diesbezüglich weiter geht. Auf jeden Fall wieder etwas geschafft!
Mein genehmigter (Danke liebe Krankenkasse!!!) Rollstuhl ist in Produktion und ich freue mich bereits jetzt sehr darauf. Er wird ein Stück neue Freiheit für mich werden! Mit viel Glück erhalte ich ihn bereits Mitte/Ende Februar.
Alle guten Dinge sind drei! Genaugenommen vier - also der 04.02.20, seines Zeichens der Weltkrebstag! Lasst es mich auf die Spitze treiben, es ist sogar das 20. Jubiläum des Weltkrebstages.
Das Motto lautet in diesem Jahr „ICH BIN UND ICH WERDE“. Konkret soll sich jeder Einzelne mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wer BIN ICH und was WERDE ICH (zum Anlass des Weltkrebstages) zur Bekämpfung von Krebs tun?
ICH BIN und bleibe immer ich UND ICH WERDE mir treu bleiben, nichts aufschieben und immer für Menschen da sein, die eine Hand, einen Schubs oder Ähnliches brauchen um nicht im (Krebs-) Sumpf stecken zu bleiben!
So bleibt mir nur noch Folgendes zu sagen:
Passt auf euch auf und es ist mal wieder an der Zeit zur Feier des "Weltkrebstages" ein Gläschen zu heben! Lasst uns auf alle trinken, die Überlebt haben (mein Eierlikörchen wartet schon 😎), aber zündet danach noch ein Kerzchen 🕯an, in Gedenken an alle die bekannten oder unbekannten Menschen, welche aufgrund einer Krebserkrankung verstorben sind. Meine Kerze brennt heute Abend für Anke, Kathrin, Sabrina, Dave meine Mama, Omi und viele, viele weitere bekannte und unbekannte Menschen.
Entschuldigt bitte den sehr langen Text!
Liebe Grüße aus meiner kleinen, schreibkreativen, Weltkrebstag gedenkenden Welt 🌍🌸🕯❤️
Susanne 🙂
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