#sophie ist bi weil ich das sage
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Mord mit Aussicht - S2E7: Waldhaus Amore
#Mord mit Aussicht#mine#hengasch screenshots#screenshots#Sophie Haas#bea fischer#ich geb zu das ist hauptsächlich gut getimtes pausieren dass das so gay aussieht... but let me have thisss#sophie ist bi weil ich das sage#cigarettes#staffel 2#s2e7#Waldhaus Amore#ausserdem... acab und so aber sophie sieht in der uniform schon echt richtig gut aus!!!#allein deswegen ist die folge immer mal wieder ein rewatch wert#und wegen der 'wenn schäffer chef ist dann bin ich eben schäffer' szene
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täglich grüßt das murmeltier
Ich melde mich mal wieder aus der Ferne. Ist ja schon eine Weile her. Es ist aber auch nicht viel passiert und ich kann mich derzeit nicht aufraffen in der Regenerierungszeit zwischen den Shows etwas zu schreiben.
Wir haben mittlerweile zwei neue Kollegen. Das Kiwi-Paar hat sich unserem „Team“ in Bowen angeschlossen. Nun sind wir also schon eine Weile zu viert. Sophie und Mike wohnen auch in einem Van. In jeder Show stellen wir Hank mit der Front an ihren Van, damit wir ein kleines privates Viereck haben. Das klappt ganz gut.
Wir dachten anfangs zwei neue Kollegen würde weniger Arbeit bedeuten. Das stellte sich schnell als falsch heraus. Unsere Chefs zauberten einfach zwei neue Spielstände aus ihrem Lkw.
Rockhampton, letzte Woche, war besonders hart. Vier Tage lang arbeiteten wir von 9am-10.45pm mit insgesamt zwei Stunden Pause am Tag. Anne war erkältet und verbrannte sich ziemlich stark den Spann beider Füße (Sonnenbrand- geschwollen und rot) und alle hatten, schon bevor der erste Tag begann, die Schnauze voll.
Damit ihr euch mal ein Bild von der Szenerie machen könnt, versuche ich etwas näher zu erklären wie alles abläuft.
Anne arbeitet am Slushiestand, Mike am Bogenschiessstand und Sophie und ich an je einem Fischstand. Kinder können Plastikfische aus dem Wasser fischen, während ich über das Headset erkläre und kommentiere was sie tun. Natürlich muss ich auch mögliche Kunden animieren zu spielen “have a go, catch a Fish, win a price” usw.
Die Rummel in Australien unterscheiden sich auf den ersten Blick nicht groß von Rummeln in Deutschland. Doch als ewiger Zuschauer ist der zweite Blick sehr aufschlussreich.
Mir ist aufgefallen wie viele Zwillingskinder es auf den Shows gibt. Eineiige Zwillinge und Rotschöpfe. Auch anderen Backpackern ist das nicht entgangen. Außerdem gibt es keinen Alkohol. In Australien ist das Trinken in der Öffentlichkeit untersagt. So auch auf den Shows. Manchmal gibt es Bars in der Nähe der Show, wo Besucher hinter verschlossenen Wänden ein heimliches Bier trinken können.
Das Alkoholverbot wird offensichtlich strikt eingehalten. Was nicht heißt, dass es keine Betrunkenen gibt. Gerade kotzt ein Typ vor unserem Van ins Gras. Anne ist der unverkennbare Geruch von hochprozentigem Alkohol schon auf der ersten Show aus den Slushiebechern entgegengeschlagen. Auffüllen lassen kann man sie zum halben Preis! Abtrinken müssen sie aber selber.
Australier sind dick. Dicker sogar als Amerikaner, die man sich immer am Dicksten von allen Menschen auf der Welt vorstellt. Sie sind oft so dick, dass sie im Rollstuhl sitzen. Davon gehe ich einfach aus, weil ich mir in diesen Fällen selten vorstellen kann, wie eine solche Masse an Mensch noch in der Lage wäre zu laufen. Im Übrigen sind auch ca. 80% der Kinder hier übergewichtig. Sie werden aber auch schätzungsweise bis sie sieben Jahre alt sind angeschnallt im Buggy rumgefahren. Gemüse und Obst ist sehr teuer. Fleisch, Fastfood und Süßigkeiten hingegen sehr billig und überall zu finden. So auch an unserem Arbeitsplatz.
Es gibt keine Crêpe oder Bratwurst. Dafür mit Sahne gefüllte Waffeln, Dagwood Dogs (in Ketschup getunkte Wurst im frittierten Teigmantel) und Slushies an jedem zweiten Stand.
Da wird ordentlich zugeschlagen. Das habe ich in Rockhampton buchstäblich zu fühlen bekommen. Mein Stand war unter einem Kettenkarussell und ohne Dach positioniert. (Da musste ich natürlich an meine Liebe Familie und ihre Kettenkarussellgeschichte denken)
Zuckerwatte gibt es auch. Allerdings in bunten Farben, schon fertig und in ganzen Eimern.
Neben einem 875ml großen Slushie, darf eine Sache bei dem Rummelbesuch in Australien nicht fehlen: eine „showbag“.
Showbags sind Plastiktaschen oder Rucksäcke, welche passend zu einem speziellen Thema mit Gegenständen oder Süßem gefüllt sind. Ein bisschen erinnert es mich an Schultüten. Nur rennen natürlich Erwachsene auch damit rum. Meist bleibt es auch nicht bei einer Tüte. Tatsächlich habe ich auf der letzten Show beobachtet, wie eine Familie so viele Showbags am Kinderwagen hängen hatte, dass dieser immer wieder umfiel. Beliebte Showbags sind Einhorn-, Spider-Man- oder Waffenshowbags.
Das mit den Waffen ist so ein Thema für sich. ..
Nachdem ich meine zwei Wochen im Marketing gearbeitet habe, um für die guten australischen Veterane und die neuen Programme der RSL (Retuned Services League) Gelder zu sammeln, wurde mir klar, welch eine große Bedeutung Kriegsveterane für die australische Bevölkerung darstellen. Mit Sicherheit ist meine Haltung zum Krieg und Waffen stark durch das Aufwachsen in meiner Generation und in Deutschland geprägt.
Hier ist es ein sehr großes Thema. „Sie haben ihr morgen für dein morgen geopfert“ heißt es auf T-shirt’s und im Salesjob sind Kunden nicht selten vor mir in Tränen ausgebrochen, wenn sie von ihren männlichen Angehörigen und deren Kriegserfahrungen berichteten. „Wenn einer in der Familie dient, dient die ganze Familie“ und „die Menschen sollten mehr Dankbarkeit dafür zeigen, was diese Menschen opfern!“ hieß es dann. Ja, wie man dazu steht, soll jeder für sich entscheiden, sage ich. Fakt ist: ich sehe jeden Tag auf dem Rummel wie sehr die Australier auf Waffen stehen.
Sicher, all diese Eindrücke sind sehr konzentrierte Beobachtungen von Menschen, die auf den Rummel gehen. Auch in Deutschland besteht ein Großteil der Rummelbesucher nicht aus der Upperclass der Gesellschaft. Hier findet man ebenfalls Eltern, die ihren Kindern liebevoll die erste oder auch zehnte Spielzeugwaffe kaufen.
Mit dem Unterschied jedoch, dass Papa nicht ohne Beine im Rollstuhl daneben sitzt.
Genau wie über deutsche Familien kann man auch über australische Familien und ihre Kindererziehung manchmal nur den Kopf schütteln. Das fällt an einem Kinderspielstand und aus einer Sozialpädagogen/Erzieherfamilie stammend, natürlich besonders stark auf. Selbst die hohen und aufgesetzt freundlich Stimmen, mit denen Eltern ihre Kinder ansprechen, kommen mir bekannt vor. Allerdings nicht, dass sie verzückt in den höchsten Tönen „good job, darling“, „good boy“ quietschen, wenn ihr dickes Kind nach dem fünften Versuch endlich einen Fisch aus dem Wasser zieht.
Viele Kleinkinder werden an der Leine spazieren geführt. Wenn die kleinen Bestien sich dann in die Leine schmeißen und animalisch auf allen vieren auf meinen Stand zu krabbeln, wird lächelnd am Plüschgeschirr gezogen.
Und um den Rummel herum?
Die Karnevalgesellschaft kann man sich wahrscheinlich ähnlich vorstellen wie in Deutschland. Ein bisschen asozial sind sie schon. Zwischen Backpackern und showpeople wird eine klare Grenze gezogen. Wir sind die, die auf dem Steinweg campen müssen, angeschrien werden, wenn das Auto im Weg steht oder froh sein können, wenn wir für den geringen Stundenlohn nicht auch noch die Toilettenkassette vom Wohnwagen des Chefs ausleeren müssen.
Unser kleines Team ist froh. Sarah und Boyd sind okay. Boyd zwar mehr als Sarah, aber wenigstens lassen sie uns nur auf dem Rummel arbeiten, schreien sich oder uns oder ihre Kinder nicht an und nehmen soweit erkennbar auch kein Crystal Meth.
Aber die endlos langen Schichten, in denen man nicht sitzen soll, die eigene Stimme im Lautsprecher mit dem ewigen Singsang, der Lärm, die kalten Duschen am Morgen oder Abend, die dreckigen Toiletten und das endlose Aufbauen vor jeder Show, werde ich nicht vermissen.
Noch zehn Tage.
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artikel 11 gründe das leben zu feiern:
„Ich bin wertvoll.“ ich fühle mich ganz und gar nicht wertvoll. ich fühle mich ehrlich wie das unnötigste stück scheisse was es gibt. Ich kann nichts habe keine ziele und pläne und schaffe nichts. es kommt mir vor als wäre ich der entbehrlichste mensch auf dem planeten und wenn ich irgendwo bin warten alle dass ich gehe und wenn ich etwas tue finden es alle schlecht und wenn ich etwas brauche dann ist es allen zu viel.
„Ich habe tolle menschen um mich herum“ ich denke viel darüber nach. Ich habe sicherlich tolle menschen um mich herum aber tolle menschen wollen ja nichts mit mir zu tun haben. deswegen verläuft jede freundschaft im sande und es ist nur eine frage der zeit bis ich verhasst bin . ich denke auch oft es ist nur show und in wirklichkeit werden soziale interaktionen mit mir nur imitiert weil das weniger anstrengend ist als mir klarzumachen dass ich ein abgedrehter arsch bin der so komisch ist dass man nicht mehr als unbedingt nötig mit ihm zeit verbringt weil es Zeitverschwendung ist mir zuzuhören und man sich lieber mit richtigen menschen unterhält.
„Ich darf die welt entdecken“ die welt hat schöne ecken auch wenn sie vom klimawandel mies gefickt wird. ich wünschte nach peru zu fliegen würde das loch in mir schliessen, aber das problem ist meine einsamkeit… der mond ist auch allein aber haut nicht ab. vermutlich ist er schon tot.
“ich darf die liebe erfahren“ ha.
“Musik“ ok. den gebe ich euch. wie sollte man auch diese welt ertragen ohne songs in denen es darum geht dass man diese welt nicht ertragen kann…
“gutes essen, ich schmecke das Leben“ ich esse nur junkfood weil ich keine kraft habe und ein nichtsnutz bin der nichts anderes kann meine mitbewohner lachen mich aus bei jeder packung mozzarella sticks weil ich so ein absurd lächerliches stück scheisse bin man. Egal was ich tue, wenn jemand anderes es sieht und bewertet muss er zu dem schluss kommen dass es absurd dämlich schlecht und lächerlich ist, ich koche scheiss ungesundes drecksessen ich gucke langweilige youtubevideos ich mache sachen die freaks machen ich finde sachen lustig die kein arsch witzig findet ich höre scheiss musik die keiner leiden kann, ich mache vorschläge die alle anderen so scheisse finden dass sie lieber drei kilo hundescheisse fressen würden als das zu tun was ich gut finde. alles was ich tue ist schlecht und minderwertig und nichts was ich tue oder bin animiert irgendwen freiwillig meine nähe zu suchen oder mich zu vermissen.
“ich chill in meiner base“ ich versacke in meinem 9qm dreckszimmer und bin jede nacht am weinen mit weltschmerz und einsamkeit. Ich hasse dieses zimmer so sehr weil es so klein ist wie ich mich fühle und so voll so eng so scheisse. ich hasse es dass ich kein zuhause habe und mich nirgends wohl fühle.
„ich träume mich an einen anderen ort“ ich sehne mich nach dem tod weil die nonexistenz an manchen tagen erträglicher erscheint als alles was ich fühle, in den wenigen momenten wo ich mich überhaupt noch aktiv lebendig fühle und nicht wie sonst ein zombie im autopilot.
„Ich bin ich. und mich gibt es nur 1x“ genau das macht mir angst. Es gibt nur mich im kampf gegen probleme die nur mir begegnen. es wird oft gesagt “ja so geht es doch vielen“ gerade z.B. wenn ich sage dass ich im studium keine leute kennengelernt habe. aber ich habe doch leute kennengelernt die mich dann alle nicht dabeihaben wollten. die haben eine fucking neue gruppe ohne mich gemacht weil ich denen zu blöd war. ich wurde z.B. geghosted von Fidel, Viktoria, Klemens, Mark, Esra und Lisa-Sophie. ich habe wirklich versucht echte freunde zu finden aber habe anscheinend meistens schon so einen schlechten eindruck gemacht dass der grundkonsens ist, dass es gerechtfertigt ist, ohne Erklärung niemals wieder auch nur mit mir interagieren zu wollen. das ganze nach einer phase wo es mir so dreckig ging weil es mit penelope nicht blöder hätte laufen können, weil ich zum ersten mal seit langem eine beste freundin hatte die das leben aufregend gemacht hat und mich gesucht hat, aber als es mir sehr schlecht ging wegen ihrem verhalten war es ihr auch kein bisschen wert etwas zu ändern für mich. . ich hasse das so sehr, man kommuniziert und kriegt als antwort dafür nur, dass man (absichtlich) missverstanden wird und es einfach vergessen soll. der preis fürs kommunizieren ist das man sich vorkommen darf wie der letzte penner und fühlt wie mist weil einem selbst von so engen freunden wie silas und penelope nur die eigene wertlosigkeiz vor augen geführt wird. von Desire und Josh auch monatelang nichts gehört weil sie mich so easy ersetzt haben und als wir dann doch mal wieder gezockt haben ist es ihnen auch kein bisschen aufgefallen. es waren zu der zeit meine einzigen freunde und ich war ihnen dann eigentlich so egal, dass ich mich danach nur noch wie der letzte clown gefühlt habe… es war so viel seit ende 2020 was alles schief gelaufen ist und trotzdem habe ich es immer wieder versucht wie so ein dummer bastard der es nicht checken will dass seine existenz auf diesem planeten absolut unnötig und überflüssig ist. und nach der ganzen scheisse, in einem ersten semester was blöder gar nicht laufen kann, in dem ich sogar versetzt werde weil die leute halt lieber ohne mich feiern gehen und es schon ok ist weil es ja nur der dumme bastard Ron ist, bei dem man keine erklärung oder grund braucht um ihn zu verletzen, nach der ganzen scheisse sagt mir paula dass ich mich ja nicht beschweren darf weil ich nicht wahllos leute aus meinem semester anschreibe und frage ob sie freunde sein wollen??? Es ist wirklich wahr, dass die einzigen menschen mit denen ich irgendeine form von zwischenmenschlicher beziehung hatte eine zeitlang diese wg war, aber an einem zufälligen 10. Januar muss sich paula ja entscheiden dass sie mich auch hasst wie alle menschen. ich habe einfach keine kraft mehr. ich kann mir kein normales umfeld aufbauen mit dem ich zufrieden bin, alles was ich anfange geht zu bruch, ich werde nie irgendwo ankommen oder reinpassen. warum sollte ich überhaupt noch kraft darauf verwenden? ich weiss doch eh wie es ausgeht. wieder und wieder und wieder. und das ist halt etwas das nicht jeder fühlt. Ich sehe halt sonst niemanden der nachts weinend spazieren geht weil er es in dem bett, was 60 prozent des raumes ausmacht in dem er geduldet wird, nicht mehr aushält. ich sehe niemanden der einsam ist, oder sich mit mir treffen will den ich ignoriere oder ghoste oder ausgrenze. aber klar, wir alle kennen das und wir alle machen das durch und ich weiss genau wie es dir geht ron. verdammte scheisse ihr heuchler ich weiss doch selbst nicht wie es mir geht, ich blende den ganzen tag alles aus und spiele eine Rolle von der person von der ich irgendwann mal glaubte sie zu sein, bis ich abends zusammenbreche und nicht mehr klarkomme.
“ich spüre hoffnung“ ich spüre keine hoffnung dass es nachhaltig besser wird und ich die lücke in mir schliessen kann. ich spüre bei allem und jeden wie es mir wie sand aus den fingern gleitet und kann mir nur temporäre abhilfe durch ablenkung mit videospielen, konzerten, Barbesuchen schaffen, aber niemals aus diesem Loch rauskommen, ich glaube einfach nicht mehr dran
11. “ich bekomme eine 2. chance“ vielleicht kriege ich die ja wenn ich mein elendiges leben endlich beendet habe. vielleicht kann ich ja wirklich noch mal neu starten. ich hoffe dieses mal mache ich einfach alles besser
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Tag 2358 / Ich habe das kommen sehen
Ich hab das auch schon ausgesprochen, dass ich seit dem Urlaub nicht mehr richtig in die Arbeit finde, dass ich keinen Sinn darin sehe, mich mit solchen blöden Inhalten zu beschäftigen, so viele Stunden in der Woche, am Tag.
Ich hatte Konflikte im Februar, im März, im April, ich hatte auch Konflikte, bevor ich in den Urlaub gegangen bin. Und die Konflikte gehen jetzt weiter. Ich habe das kommen sehen, dass ich mich unter diesem Medikament nicht mehr so gut mit den Vorgesetzten verstehe, dass das Serotonin bewirkt hatte, dass ich milder war, freundlicher, aber jetzt nehme ich das andere und das gebe nicht wieder her. Ich hab noch nie meinem Leben so oft Sport gemacht, ich gehe schwimmen regelmäßig und ich hab jetzt nicht 25 Kilo abgenommen, ich habe ungefähr acht, neun Kilo abgenommen, das ist nicht übertrieben, das ist gut für mich, das ist gesund.
Dass ich an dieser Arbeit frustriere, dass ich mich da reibe, dass ich unzufrieden bin, das hat auch damit zu tun, dass ich jetzt nicht gerade aus einer Rehamaßnahme komme und einfach alles annehme so wie es ist und sage, Gott sei Dank, ich kann arbeiten. Sondern ich weiß jetzt seit zweieinhalb Jahren, seit fast zweieinhalb Jahren, dass ich arbeiten kann, dass ich mich konzentrieren kann, dass ich zwar auch Einbrüche habe, aber ich kann mitdenken.
Ich möchte da so dringend weg, weil ich auch diese aggressiven Formulierungen, die ich jetzt gerade hier ins Handy spreche, überhaupt nicht will. Damit will ich gar nicht mein Herz vergiften. Wenn ich jetzt nächste Woche zur Mammographie muss, dann fange ich natürlich wieder mal an über den Sinn des Lebens nachzudenken, wie Krebs entsteht und wie man Seelenfrieden findet. Und wenn man schon drei Diagnosen hat, wo die Wahrscheinlichkeit zu sterben recht hoch ist, dann muss ich mich nicht fünf Tage die Woche mit so einer Scheiße da abgeben.
Ich will überhaupt nicht Mittwoch mit denen dieses Gespräch führen. Jetzt ist es soweit - vor zwei Wochen habe ich noch um ein Gespräch gebeten, aber jetzt möchte ich vor diesem Gespräch weglaufen, weil ich nämlich fürchte, dass sie sagen, wir denken, es wäre besser, du suchst dir etwas anderes. Und ich glaube nicht, dass ich ruhig bleibe. Und es ist nicht fair zu zweit mit mir alleine über sowas zu sprechen.
Vergiftete Atmosphäre, keine wertschätzenden Worte
Wie oft soll ich noch solche Aggro-Textnachrichten sprechen und dann wohlmöglich umformulieren? Das ist nicht der Sinn von Unfuck yourself. Der Sinn ist, dass ich weitergehe. Denn die werden ihre Ärsche da ewig breitsitzen. Seit ich angefangen habe, zählen sie mir ihre Jahre bis zur Rente vor.
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Purple Disco Machine & Sophie And The Giants Hypnotized https://www.youtube.com/watch?v=PiVOKPPDdtI
#OnlineAbstinenzTagebuch#Gedankenkreisen#abstinentarbeiten#unzufrieden#Eigenverantwortung#Befürchtungen#ändernleben
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Mein Freund der aus dem All
von Konstantin + Dominica Schemat, Berlin © 2019
Credibility
Stellt euch mal vor, ein Ausserirdischer würde auf eurer Fensterbank landen. Wer würde euch das glauben? Aber das ganze ohne Tricks, ihr könnt nicht sein Raumschiff vorzeigen, oder seine Teleportierungspeitsche oder was er noch so in seinen Taschen mit sich herumträgt. Wenn ihr jetzt denkt, dass das hart wäre, dass euch niemand glauben würde, dann hört euch meine Geschichte an.
Die Geschichte beginnt mit einem jungen Heranwachsenden. Ist das nicht ein krasses Wort, als ob wir noch aus der Baumschule kommen. Als ob man ein Stück von uns abschneiden könnte, rein in die Erde, nicht zu feucht, dann schimmelst du glatt weg, nicht zu trocken, dann verdorrst du, rauf auf die Fensterbank, giessen nicht vergessen und voila 14 Tage später, da haben wir 's, ein Heranwachsender.
Wenn das Leben ein Spiel wäre, dann hätte ich eigentlich ganz gute Karten gehabt. Mein Vater ist ein renomierter Psychotherapeut, ja, ja, ich kenne die Sprüche. Psychologen Kinder, Müllers Vieh gedeihen selten oder nie. Aber mein Vater, den ich übrigens nie so nenne, ich würde nie mein Vater sagen, der ist eher ein renovierter Psychotherapeut, weil er nämlich gut 50 Jahre älter ist als meine Mutter. Und immer macht er rum, mit seinen Haaren, ja er hat noch welche, mit seiner Fitness, er trägt immer diese bunten Sachen, wo dich kein Auto umfährt, es sei denn aus Gnade, und du überhaupt nicht schwitzt und wenn doch, dann entweicht es gleich ins Weltall und du duftest, wie Schneeluft, so verdammt frisch bist Du, auch wenn Du gerade durch die beschissene Wüste Gobi gejoggt bist.
Und da bei uns Offenheit so wichtig ist, das sagt jedenfalls „mein Vater" immer, deshalb habe ich ihm das mal gesagt, dass es für sein Alter auch andere Freuden geben würde Boule spielen z.B. oder Sitztanzgruppen. Das hätte mich beinahe mein E-Bike gekostet, soviel zu Offenheit.
Aber ich kann eigentlich nicht klagen, kurz: Ich habe die drei Ws des Erfolgs: Waldorfschule, Wohlstand und das dritte habe ich vergessen, ja manche könnten sagen: World Wide Web. Das sind ja auch drei Ws. Aber mein erstes W, nämlich Waldorfschule, das hat sich mit World Wide Web nicht so gut vertragen. Aber immerhin, ich weiss, dass es das gibt auch wenn mein Telefon nicht smart ist, denn an der Waldorfschule gibt es natürlich einen – jetzt aufgepasst – ZwischenNetzKurs. So heisst das bei uns. Ja, ja, ich habe auch von anderen Waldorfschulen gehört, wo das ganz locker sein soll, aber bei uns ist es nicht so. Woran das liegt? Nun, wir haben ja bekanntlich Lehrermangel, und da nimmt man das was man kriegen kann, das leuchtet mir ein, aber unser Informatiklehrer, der ist ein InternetExorzist. Nein, da kann man nicht anders sagen, es gibt z.B. keinen Film, wo die Maschinen die Erde übernehmen, den ich noch nicht gesehen habe, meistens unter dem Vorwand, wenn er krank ist. Und das mit dem Exorzisten ist wirklich wörtlich zu nehmen, ihr habt doch bestimmt schon mal von EMP gehört, dem elektromagnetischen Impuls. Es gibt da Atombomben, die sind nur für diesen Impuls da, und die ganze Elektronik brennt durch.
Heinrich hat mal gesagt, wundert euch nicht über diesen Namen, wenn ihr hier auf eine Waldorfschule gehen würdet, dann wüsstet ihr, dass Heinrich und Herrmann ganz normale Namen sind. Jedenfalls, der hat mal gesagt: Wenn Du den clonen würdest, oder wenn der nur (gemeint ist natürlich unser InformatikLehrer), also wenn der nur jedesmal wenn er sich einen von der Palme wedelt damit zur Samenbank rennen würde, dann würde es bald dunkel werden, die Dark Ages würden wieder anbrechen. So sieht es aus und nun kommst Du.
Das ist so typisch Heinrich, findet ihr das nicht total überzogen? Also wenn bei Heinrich ein Ausserirdischer auf der Fensterbank landen würde, ich sage dir, der würde damit durch kommen. Sogar, wenn es überhaupt nicht geschehen wäre, wenn er sich das alles nur ausgedacht hätte, dann würde ihn irgendein Idiot fragen: Und hast Du schon der CIA bescheid gesagt? Ist schon klar, dass man hier in Deutschland dem BND bescheid sagen muss, wenn ein Ausserirdischer auf der Fensterbank sitzt, aber das spielt bei Heinrich überhaupt keine Rolle. Dabei ist er nicht so ein typischer Waldörfler. Echt nicht, weil sein Vater Versicherungsverkäufer ist. Es heisst irgendwie anders, aber es kommt auf das Gleiche heraus. Ein Naturtalent, er zieht eine Schneise abgeschlossener Verträge hinter sich her, einfach so, es ist wie eine Infektion, ach quatsch es ist wie eine Droge. Ich wollte mal etwas versichern bei ihm, mein E-Bike, und er wollte das gar nicht. Er wollte von mir überredet werden, dass ich doch bitte eine Versicherung bei ihm abschliessen kann, dabei hatte ich schon die Unterschrift meiner Eltern. Aber ich bin nicht drauf reingefallen, auch wenn ich das gespürt haben, diesen Sog, dieses Gefühl in den Knien und in der Stirn, die Erde zu berühren, um ihn für umfassenden Versicherungsschutz anzubetteln.
Ich weiss jetzt gar nicht mehr warum ich das alles geschrieben habe, ich wollte nur sagen, bis auf den InternetExorzismus habe ich ein super Leben. Ich muss nicht alleine meine Geburtstagskerzen ausblasen, wenn ihr wisst was ich meine.
Aber seitdem ich Penis IQ bin. Ja, ihr habt richtig gehört, und ihr habt recht, das macht überhaupt keinen Sinn, denn wie kann jemand ein IQ sein, ganz gleich ob es der IQ von einer Möhre oder von einem Penis oder von sonst etwas ist. Aber ich muss das von Anfang an erzählen. Es gibt da nämlich eine beste Freundin, sie heisst Sophie, für die sich Heinrich angeblich überhaupt nicht interessiert hat, im Gegensatz zu mir. Natürlich hat er zugegeben, dass sie ganz gut aussieht und so, und dann diese niedliche Grübchen, wenn sie lacht, und sie lässt uns immer in Mathe abschreiben. Das stimmt jetzt wirklich, sie hat es mit Mathe echt drauf, das schreibe ich nicht nur, weil das ein Geheimcode für Brüste oder so ist. Und Heinrich, der ist so ein hinterhältiger Arsch, der sagt so: Ja, sie ist schon ganz O.K.
Und dann ist er immer ganz nett, wenn sie dabei ist. Weil sie ja so O.K. ist.
Aber wenn Du mit Heinrich alleine bist, dann ist nichts mehr O.K. das sage ich dir.
Er hat den Aggregatzuständen seines Penis nämlich verschiedene Namen gegeben, und da kann er sich stundenlang drüber unterhalten: Latte Machiato, O.K. das klingt ja noch ganz witzig und ist auch total O.K. ja, ja, und dann am Prenzlauer Berg, da bekommen sie alle eine Latte, das ist schon O.K., aber O.K. ist nicht seine Spezialität, voll eklig das ist seine Spezialität. Einen anderen Zustand bezeichnet er „con Leche". Das kann ja noch durchgehen, wenn man das so liest, aber nicht wenn man sein Gesicht dazu gesehen hat. Wenn man das einmal gehört hat, wenn man das einmal erlebt hat, wie er das ausspricht, dann bekommt du einen bleibenden Schaden.
Und wenn Du glaubst, Du wärst damit durch, dann irrst Du dich. Wenn Leute auf eine Idee kommen, die sonst nicht so viele Ideen haben, dann kann auch mal zur Wiederholung kommen. Und als nächstes hat er den Aggregatzuständen unterschiedliche Feldherren zugeordnet: Julius Cäsar Imperator Romanum. Das ist noch so ein Ding. Und das ist noch das Harmloseste, denn für ganz besondere Zustände hat er sich bei den Philosphen bedient und bei den Dichtern. Das mit Mörike fand er besonders lustig. Das wäre der beste Namen für dieses Körperteil überhaupt, es wäre nicht so angeberisch, eher understatement.
Und dann wollte er bei Zusicherung von totaler Diskretion meine CodeWörter für Mörike hören.
Und als ich nicht sofort geantwortet habe, da hat er mich gleich angefahren: Die Frauen dürften das auch, da gäbe es Feuchtgebiete und Vagina Monologe und so weiter. Warum darf ich das nicht?
Ich hätte es ihm damals schon sagen können, warum er das nicht darf, aber genau wie sein Alter, ist er nicht zu stoppen, wenn er in Fahrt ist. Dann hat er angefangen, dass alle den Penis wegen seiner geringen Intelligenz diskriminieren würden, Du denkst ja mit dem Penis und so, aber vielleicht wäre der Penis gar nicht so blöd, wenn man mal seinen IQ messen würde. Da sind z.B. die unfreiwilligen Erektionen, die einem oft so peinlich sind, dass man lieber einen Parker trägt, um die Signatur, so will ich das mal nennen, einer Erektion zu verbergen, aber Heinrich behauptete, dass, wenn die Mädchen einen Penis hätten, dann würde es schon längst ein Buch über die Weisheit des Penis geben, und mein Penis im Vollmond oder meine kleine Penissonnenuhr usw. Das wäre total sexistisch. Ich habe natürlich nicht gesagt, dass ich mir ein Leben ohne so ein Buch vorstellen kann, dann wäre der richtig in die Luft gegangen.
Jedenfalls war er von seinem Penis IQ nicht abzubringen. Und dann hat er mir alle Situationen geschildert, die ich hier nicht wiedergeben will, nur so viel sei verraten, sie haben mit eine Putzfrau und einer Kunstlehrerin zu tun, wo es zu solchen Fingerzeigen, um nicht zu sagen Weissagungen, seines Penis gekommen sei, die ihm vielleicht glücklich gemacht hätten, wenn er sie nur befolgt hätte, wenn er auf die Penisintelligenz gehört hätte.
Das hat er wirklich gesagt und er hat mich dabei angesehen, als würde er für diese Erkenntnis sein Leben hingeben, so als hätte er einen neuen Glauben gefunden, für den es sich lohnt zu sterben.
Ich wartete nur darauf, dass er mir erzählt, wie man den Penis noch zum Ölbohren und zu allerlei Wünschelrutenkram einsetzen kann, da hat er mich rausgeworfen. Dein Mangel an Begeisterung ist beklagenswert. Das hat er gesagt, dabei geht dieses Zitat ganz anders.
Und von da an hatte er plötzlich überhaupt keine Zeit mehr. Einfach so, ohne weitere Erklärung. Er hat mir nicht gesagt dass seine Wünschelrute auf der Klassenfahrt in den Harz ausgeschlagen hat und er jetzt ein Schürflizenz erworben hätte, etc. er war einfach weg.
Na ja, wenn ihr so einen Typen schon mal begenet seid, dann wisst er wie das ausgegangen ist.
Ich habe mir irgendwann gesagt, wenn er nicht will, dann kann ich mich ja endlich um Sophie bemühen. Aber auch die hatte auf einmal kaum Zeit für mich. Da habe ich etwas getan, von dem ich sonst nur jedermann abraten kann, früher, als die Leute noch keine Telefone hatten, das habe ich übrigens von meinem Informatikleher dem InternetExorzisten gehört, da ist man einfach bei den anderen vorbei gegangen.
Und diesen Fehler habe ich auch gemacht, und bin einfach bei Sophie vorbeigekommen.
Halloooo? Sagt ihre Sprechanlage.
Und ich sag dann ganz locker: Ich bin's der Herrmann.
Habe ich einen Termin vergessen? Kommst Du mit Mathe nicht klar?
Ich wollte nur mal so vorbeikommen.
Danach war erst mal nichts zu hören. Dann drückt jemand den Knopf der Sprechanlage und man hört etwas, wie ein Lachen, aber nur kurz, dann ist es wieder still. Dann wäre ich beinahe wieder weg gegangen, hätte mir gleich klar sein sollen, dass ein Rat vom Exorzisten nicht allgemeingültig ist, da geht die Sprechanalage wieder an und ich höre eine total freundliche Sophie: Komm doch hoch Herrmann.
Und wie ich die Treppen raufsteige, da habe ich einen Verdacht, was ist, wenn sich Heinrich schon an Sophie rangemacht hat, so wie ich ihn kenne hat er bestimmt verbrannte Erde hinterlassen, er hat bestimmt dafür gesorgt, dass ich bei Sophi keine Chance mehr habe. So wie sein Vater, bei dem die Versicherungen auch immer alternativlos sind. Ich wäre dann auch das Produkt eines Mitbewerbers gewesen. Auf dieser Erde scheint es kein grausameres Schicksal zu geben als das Produkt eines Mitbewerbers zu sein.
Und als ich oben war, da war mir klar, ich musste Sophie aufklären, es ging hier nicht nur um meine Gefühle, sondern auch ihr Glück stand auf dem Spiel, ich musste die Aktion Con Leche verhindern.
Ich will das jetzt ganz kurz machen. Und ich will das peinliche Gespräch nicht noch mal wiederholen müssen, mir hätte klar sein sollen, was hier abgeht, als Sophie immer wieder ganz mitfühlend nachgefragt hat: Ach ehrlich, das ist ja voll übel.
Dann als ich bei con Leche angekommen war, sprang Heinrich hinter der Sofalehne hervor und beide lachten schallend los: Mensch Mörike, Respekt vor deinem Penis IQ
Und dann kam es heraus, Sophie sagte: Heinrich hat mir schon von deiner Idee mit dem Intelligenz IQ erzählt.
Wieder schüttelt sie sich aus vor lachen.
Nein, echt, finde ich gut.
Und dann sagt Heinrich: Immerhin müssen wir dir dankbar sein.
Sophie kuschelt sich an Heinrich an: Denn wegen deiner verrückten Geschichte sind wir zusammen gekommen.
Ihr ahnt es, dass das erst der Anfang meiner Leiden war. Es scheint an der ganzen beschissenen Waldorf Schule keinen Einzigen zu geben, der nicht von dem mörderischen Penis IQ meines (!) Mörike gehört hätte.
Und wenn ich jetzt erzählen würde, dass ein Ausserirdischer auf meiner Fensterbank gelandet ist, wer würde mir das noch glauben. Mal im Ernst, würdest Du mir nach der Vorgeschichte das glauben?
Jedenfalls eins habe ich von dem Scheiss mitgenommen, den festen Willen dieses Buch zu schreiben: Die verborgene Intelligenz deines Penis.
Und ich werde reich damit werden, und wenn er dann ankommt, das wäre seine Idee gewesen usw. dann werde ich meinen Mörike fragen: Sag mal Mörike kannst Du dich daran erinnern schon mal jemals so etwas in der Art von unserem Freund Heinrich gehört zu haben?
Und dann wird Mörike bauchredend antworten: Es tut mir leid, aber ich kann mich nicht erinnern Sir. Wünschen sie sonst noch etwas von mir?
Und ich werde gönnerisch antworten: Nein Mörike, vielen Dank, nehmen sie sich den Abend frei.
Das Universum ein Atmendes Arschloch
Das ist natürlich alles Quatsch. Ich habe nie und ich werde nie ein Buch über den IQ des Penis schreiben. Was ich dann getan habe, das ist so unglaublich uncool, dass ich mir vorkomme, als würde ich aus einem Beichtstuhl zu Dir sprechen: Vater vergib mir, denn ich habe gebüffelt! Ich benutzte mal diesen Ausdruck aus dem tiefen Mittelalter der Schulgeschichte, „gebüffelt", den ich übrigens auch vom Exorzisten habe, um mich langsam an mein Geständnis heranzurobben, denn was ich eigentlich sagen will: es ist wahr, ich habe jetzt mehr für die Schule getan. Ich hätte es mir einfach machen können, hätte sagen können, dass mich Sophie nicht mehr abschreiben liess in Mathe, eine Notsituation sozusagen, aber nein, ich will reinen Tisch machen, ich stand auf Schule. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen, ich hatte nicht meinen rechten Arm in Dauererektion mit forsch ausgestrecktem Zeigefinger, ich habe auch niemand verpetzt, ich habe nicht mal den Müll von anderen aufgesammelt, aber ich fand den Unterricht plötzlich irgendwie interessant. Das mag auch an den Serien liegen, die jetzt nicht mehr so interessant waren und wo es schwieriger war, sozial meine ich, eine Serie zu schwänzen als einen Tag nicht zur Schule zu gehen.
Entlastend will ich hier noch anführen, dass ich mich relativ schnell für die Themen interessierte, über die man spekulieren kann, ohne sich ständig mit neuem Wissen vollstopfen zu müssen: Kosmologie z.B. Und da habe ich mich nicht mit den vielen Details aufgehalten, sondern bin gleich zu der Frage gekommen, was am Ende ist. Dehnt sich das Universum unendlich aus, oder fällt es wieder in sich zusammen? Und damit zusammenhängend, wie ist eigentlich das Haltbarkeitsdatum von Protonen. Das klingt jetzt alles sehr großspurig, aber jeder, der schon mal den Weg der Kosmologie eingeschlagen hat, wird es bestätigen, es ist relativ wenig Wissen, und viel Spekulation. Die Kosmologie ist die Religion der Wissenschaften und ich war ihr neuer Prophet. Und so haben ich mir eine Theorie ausgedacht, wo alles Sinn macht. Und die geht so: Erst dehnt sich alles aus, dann stürzt es wieder in sich zusammen, dann knallt es, dann fängt alles von Vorne an. Es ist wie Atmen. Aber es ist auch nicht sehr nett, das Universum, denn man kann sich anstrengen, wie man will, am Ende wird man so lange zusammengepresst bis es knallt. Ich kam mir vor, das das eine super Idee ist, bis ich von einem Typ erfahren haben, der zu Einsteins Zeiten lebte, und in Vergessenheit geraten war, weil man angeblich nicht wusste wie man seinen Namen schreiben sollte, hiess er jetzt Alexander oder Aleksandr? Ja kein Witz, und der Typ hat das schon 100 Jahre vor mir behauptet und sein Kollege der AllBert Ainstain fand das auch schon damals nicht so abwegig: Mist!
Ich verbrachte ein paar Tage in der Leere, dem perfekten Vakuum, was nur derjenige kennt, der jemals nach Höherem gestrebt hat, und dann auf die Schnauze gefallen ist. Und dabei lag der Frühling in der Luft: Mit dem Kichern der Verliebten, den Jungs und ihren Gaspedalen und den frisch gewichsten Hippsterbärten. Mir wurde langsam klar: Ich musste hier raus. Und ich lief und lief. Von der Innenstadt, in die Vorstadt, von der Vorstadt in die Felder, von den Feldern in die Wälder, von den Tälern auf die Hügel. Da kam ich an eine Lichtung, wo ich durch ein weites Tal auf die andere Seite blicken konnte, und siehe da, weit in der Ferne war auch eine Lichtung. Natürlich weiss ich, wie diese Landschaft heisst, und am Wochenende kommen Ausflügler und man macht mit kleinen Taschenspiegeln Signale, die man auf der anderen Seite sehen soll, was irgendwie nie richtig klappt, hat wohl mit der kleinlichen Optik zu tun, jedenfalls hatte ich mir diesen Tag vorgenommen, nichts mehr wiederzuerkennen und deshalb betrat ich diese Landschaft das erste Mal. Und da noch nicht Wochenende war, konnte ich meine Illusion auch leichter aufrecht erhalten. Sind wir ehrlich, Träumer werden nie belohnt, die Träumer treten in die Hundescheisse. Nicht dass die Realisten nicht in die Hundescheisse treten, aber sie werden nicht aus so angenehmen Träumen geweckt. Und so erging es auch mir, deinem Helden (so hoffe ich doch). Ich sah auf der anderen Seite einen kleinen Jungen mit einem überdimensionierten Bumerang. Ich hatte natürlich ein Fernglas mit, sonst macht das ja überhaupt keinen Sinn. Und dann sah ich, wie der Junge tüchtig Anlauf nahm, mit vollem Kindergallopp den Hang hinunter und ziemlich beeindruckend den Bumerang abwarf. Nun geschah das Eigenartige, ich weiss nicht ob es an einer Luftströmung lag, an einem Hangwind, oder einer Thermikblase, der Bumerang wollte einfach nicht aufhören zu fliegen und auch an zurückkommen schien er nicht zu denken, er flog und flog in Richtung auf meine Seite des Tals. Das ist das letzte an was ich mich erinnern kann. Viel später, aber noch am gleichen Tag, bin ich mit Kopfschmerzen aufgewacht, die mir mehr Lust auf Koma gemacht haben. Ja, das ist undankbar ich weiss, aber ich konnte mich an kaum etwas erinnern. Aber als der Arzt, der mich nach der Unfallursache fragte, sagte „Ansonsten alles tippi toppi dort oben" da traute ich mich zu fragen: Hat man einen Bumerang gefunden? Und da war für ihn schon alles klar: Einen Bumerang also. Und weg war er.
Dann musste ich später sagen, wer den Bumerang geworfen hat, ob es in der Freizeit geschehen ist, oder während der Arbeitszeit usw. Das wurde mir langsam zu bunt. Und ich sagte ich bin gegen einen Baum gelaufen. Und war das ihr Baum oder stand der Baum auf einem öffentlichen oder privaten Gelände. Führten sie ein Fahrzeug, als sie mit dem Baum kollidierten? Mir reichts langsam. Ich wollte mich nicht mehr mit dem Unfall beschäftigen, antwortete nicht mehr auf die Fragen nach Bäumen und Bumerangs, ein Sabberfaden den ich aus dem rechten Mundwinkel laufen liess war dabei sehr hilfreich. Langsam schaltete sich mein Gehirn wieder ein, und ich nahm den Faden wieder auf, den ich verloren hatte: Das oszillierende Universum, O.K. ein Punkt für dich Aleksandr Friedman (bzw. Alexander Friedmann, Alexis Friedmohn etc.)
Also musste ich mir etwas neues ausdenken, einen Trick. Ich finde ja, dass die Wissenschaft viel von den Illusionisten lernen könnte. Und da gab es doch den Einen, der für einen Trick im Fass einen Wasserfall runter ist. Ich weiss jetzt leider nicht mehr wie das ausgegangen ist, das ist auch nicht mehr wichtig, denn wie wäre es, wenn man Wasserfall durch Urknall austauscht und Tonne durch Raumschiff, wie wäre es, wenn man ein Raumschiff bauen könnte, was den Urknall übersteht? Nun kommen gleich wieder die Physiker und wollen dir erklären, das das überhaupt nicht funktioniert. Gerade die Physiker, denn die haben ein Wort erfunden, um das sie jeder Illusionist beneiden würde: Singularität. Wenn sie etwas nicht mehr erklären können, dann ist das eine Singularität. Gemeint ist damit, dass z.B. die Relativitätstheorie eigentlich superdufte ist, aber da gibt es diese winzig kleine Detail, diese eine Sache, diese Singularität, die sie nicht erklären kann. Und wenn ein Physiker etwas verschwinden lassen will, was sich tapfer dagegen sträubt von ihm erklärt zu werden, dann muss er einfach nur „Singularität" sagen. Und dann hatte ich es: Ein Singularitäts Raumschiff, mit spezial nicht zusammenpressbarer Singularitätshülle.
Natürlich musst Du nicht lange suchen, bis Du einen findest, der findet, dass das alles Quatsch ist. Aber schlimmer noch, es gibt auch Kollegen, die versucht haben, sich aus anderem Weg aus der Schlinge zu ziehen, und damit klar zu kommen, was so langsam meine Vorstellung von dem Universum ist, das Weltall ist ein Arschloch.
Und einer dieser Forscher, sorry ich habe es nicht so mit Namen, der hat gesagt: Wenn doch alles irgendwann in die Brüche geht, dann ist es nicht so schlimm, weil die Intelligenz total steigt, und wir dann sozusagen noch eine GedankenEwigkeit vor uns haben, bis die Protonen zerfallen. Findet ihr nicht auch, dass das die übelste und traurigste Theorie des Universums ist. Stellt euch mal vor, Du weisst, es ist irgendwann alles total aus, und Du kannst dir das von einem Augenblick auf den Anderen immer besser vorstellen, was für ein toller Trost.
Aber der Typ, vielleicht ist es besser, dass ich mich nicht an seinen Namen erinnere, der schreibt, jetzt nicht wörtlich, glaube ich, aber sinngemäss, dass die Ewigkeit (die ja eigentlich gar keine ist, sondern das Gegenteil davon, nämlich endlich) nichts für Leute ist, die nicht wissen was sie an einem verregneten Sonntag Nachmittag machen sollen.
Ist das nicht irre, wie kann man einen verregneten Sonntag Nachmittag damit vergleichen, endlose Milliarden Jahre in der Wartehalle zu verbringen. Und dann soll es gut sein, dass wir dann den Tod überwunden haben, jedenfalls diesen menschlichen Tot diesen 100jährigen Kompostzyklus. Sag mal, wie irre ist das denn? Da scheint mir ja das Singularitäts Raumschiff wesentlich widerspruchsfreier. Dabei geht es nur darum, dass wir irgendeine Information durch den Urknall schicken. Ich meine, nach dem Urknall verteilt sich doch auch nicht alles gleich, es entstehen, wenn es 100.000 Jahre abgekühlt ist, kleine Klumpen von Wasserstoffgas, aber wie kommen die zusammen? Durch Zufall? Wirklich? Und woraus wurde der Zufall geboren? Aus dem Urknall? Das wohl eher nicht. Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass der Zufall durch das Arschloch des Urknalls gereist ist. Stellen wir uns das Ende des Universums wie ein riesen schwarzes Loch, oder einen riesen Müllschlucker vor, und die Wolke aus Wasserstoffgas, die irgendwann nach dem Rumms entsteht, als die Wolke, die aus einer Müllverbrennungsanlage aufsteigt. Ist es da nicht möglich, indem man etwas von dem Müll festhält, und erst zum Schluss reinwirft, dass man dadurch die Rauchwolke beeinflussen kann. (Ja, ja, ich weiss, dass in heutigen Müllverbrennungsanlagen alles gefiltert wird, für diese Analogie brauchst Du eine alte Müllverbrennung, eine richtige Dreckschleuder.)
Der Klapperstorch
Als ich noch ein Geschwister haben wollte gab es die endlosen total vernünftigen Erwachsenen Erklärungen, dass ich das nicht zu entscheiden habe, usw. weil ich keinen Uterus habe und noch zu jung bin, so wäre das nun mal usw. Nur meine Oma hatte eine vernünftige Erklärung: Sie strich über mein Haar und sagte: Leg einfach einen Zuckerwürfel auf die Fensterbank, dann klappt das schon.
Vergessen wir das jetzt mit den Geschwistern, ich glaube wir wissen alle, wie das funktioniert, kommen wir zu dem Wesentlichen, wie lockt man ein Alien an. Nun Homo Sapiens dachte, auch vor 40 Jahren, vielleicht wäre es eine gute Idee, ein Raumschiff loszuschicken, mit einer goldenen Scheibe drin, wo drauf steht, wo man uns finden kann.
Dieses Raumschiff ist wirklich grossartig, erst vor kurzem konnten sie die Düsen noch einmal aufwecken, aber die Idee hinter der Mission, darüber hätte man doch noch mal nachdenken müssen, oder?
Haben uns die Sioux etwa eine Flaschenpost geschickt? Na gut, die wohnten nicht am Wasser und hatten keine Flaschen, aber die Einwohner von Manhatten hätten uns doch eine Flaschenpost schicken können, vielleicht in Tonkrügen mit Bienenwachs versiegelt, wo drin steht, wo sie zu finden sind. Die Wahrheit ist, so blöd sind die nicht gewesen. Genutzt hat es ihnen leider auch nichts, wie die Wikinger und Columbus gezeigt haben. Aber wer macht denn freiwillig auf sich aufmerksam, um von einer wahrscheinlich höheren Kultur gefunden zu werden. Ich meine die Wildschwein kommen ja auch nicht freiwillig zum Jäger, die Ameisen kriechen dem Ameisenbär auch nicht in den Rüssel, oder? Wir sollten uns vielleicht einmal selbst betrachten, was wir mit den Sachen anstellen, die wir entdeckt haben, und dann sollten wir uns fragen, ob es wirklich so gut ist, entdeckt zu werden.
Und was ist nun die Antwort? Ich will es kurz machen, die Antwort ist: Die finden uns schon.
Jay Ronto
Was würdest Du von einem Ausserirdischen erwarten? Nun Hollywood scheint es genau zu wissen: Baller Bumm Tschattka. Sie machen uns platt, in den allermeisten Fällen. Wie kommen die Drehbuchschreiber und Futurologen eigentlich darauf? Weiss denn niemand mehr wie man so was professionell als Eroberer durchzieht? Sie bringen einem Glasperlen mit und hauen mit dem Gold ab und ganz nebenbei lassen sie noch ein bisschen Kinderlähmung und Ziegenpeter zurück. Also die bewährte Mischung aus Freihandel, psychologischer Kriegsführung und bestens bewährten B-Waffen. Und meistens glauben die mit Glasperlen beschenkten, sie haben den Deal ihres Lebens gemacht. Aber ich bin natürlich nicht so naiv. Mir war gleich klar, was sie von mir wollten, meine Pläne für das Singularitätsraumschiff.
Aber Jay Ronto hatte statt dessen meine DVD Sammlung entdeckt (das ist mir jetzt zu blöd, wenn einer nicht mehr weiss, was das ist, eine DVD, dann soll er doch bei Wikipedia nachsehen). Und deshalb sass er da auf meiner Fensterbank, wie diese kleinen Teufel der gothischen Kathedralen. Dann verwandelte er sich in Quasimodo, bevor er als Tarzan mit einer Liane, die aus ihm heraus wuchs, über mein Bett schwebte und mir „Alta Vista Baby" zurief. Ich überlegte schon, was wohl als nächstes kommt, und freute mich schon auf die nächste DVD im Regal, über Ingrid Bergmann, die den Stromboli hoch robbt, da war er wieder weg.
He, was soll das? Und wo bleiben die Glasperlen?
Da rief die Frau von der Unfallversicherung an: Ich habe da noch eine Frage.
Ich wollte gerade antworten, da stellte sich mein Handy als eine Ratte heraus, die ich mir da ans Ohr gehalten hatte.
„He, ich bin da kitzelig, nicht so drücken" sagte die Ratte.
Na ja, ihr wisst sicherlich, worauf das heraus lief. Der Spuk hörte plötzlich auf, ich war zuerst wirklich froh, dass es vorbei war, dann wurde es wieder langweilig, wie das Leben nun mals so ist, dann fing der Spuk wieder an, usw. Und langsam wurde mir klar, was der Ausserirdische von mir wollte: O.K., O.K. ich habe verstanden, Du willst dass dich jemand bittet, dass ich dich anflehe, oh, bitte bleib doch noch ein Weilchen, wer bist Du eigentlich, woher kommst Du?
Und dann verwandelte er sich in einen allgemein bekanntes Monster und fragte mich, ob es denn so schwer sei, das Zauberwort zu sagen?
Na ja, was erwarte ich auch schon, heutzutage, da bearbeiten dich ja alle so lange, sogar die letzen Plagen tun das so, bis Du anfängst zu betteln, oh, bitte, bitte tu es, sei mein Präsident, mein Kanzler, mein neues Telefon etc. Ohne Betteln verkaufen die Dir nichts mehr. Du musst es nicht nur bezahlen können, heute, Du musst es zudem auch noch wirklich wollen.
Und ich war jetzt so weit, ich wollte den Ausserirdischen, der, wie sich später herausstellte, sich Jay Ronto nannte, ich wollte ihn kennenlernen. Und zwar ganz ohne Glasperlen, und den anderen Schnickschnack.
Liebe zu den Ausserirdischen
Am Anfang konnte ich überhaupt kein Muster erkennen, keine Persönlichkeit. Vielleicht gibt es so etwas nicht mehr in der Zukunft. Wahrscheinlich wird Persönlichkeit zu so etwas wie Kleidung. Ich meine, wenn man erst mal relativ unsterblich ist, ich meine bis alles zur Quarksuppe wird. Heute ziehe ich mal den Nero an, oder doch lieber den Walter von der Vogelweide, ach ich kann mich gar nicht entscheiden, was sagst denn Du dazu mein Schatz?
Aber bald konnte ich feststellen, dass Jay Ronto ein wiederkehrendes Muster hatte, er liess sich einen Rollator wachsen, und einen Infusionsständer einschliesslich eine bunten Mischung von Chemotherapeutika. Dass es ihm nicht ganz ernst mit der Sache war, dass konnte man schon an der Reihenfolge sehen, in der er sich das wachsen liess, erst zum Schluss wuchs eine alte gebrechliche Frau die den Rollator schob.
Ich sagte ihm, dass wir den Krebs noch nicht besiegt hätten, ganz zu schweigen von dem Alter und das wir so etwas nicht schätzen würden, wenn wir, von welcher Zivilisation auch immer, gerade damit verarscht würden.
Das hatte mächtig Eindruck auf ihn gemacht, er überlegte ca. 10 Millisekunden. Wow, seitdem ich ihn kannte hatte er noch nie so lange nachgedacht, dann schob er kommentarlos mit seinem Rollator los und liess sich über eine Hauptverkehrsstrasse bringen. Wobei er die Ampeln vermied. Offensichtlich kannte er sich mit den StrassenverkehrsRegeln aus, dass man die Strasse überqueren darf, wenn die nächste Ampel so und so weit entfernt ist. Und wie durch Zufall waren auch die Absperrungen an den Stellen, wo Jay Ronto gedachte die Strasse zu überqueren, komplett entfernt.
Ich weiss nicht warum er das tat, aber er fand immer wieder Menschen, die ihm halfen die Strasse zu überqueren. Er war nicht wählerisch, kleine Kinder, die man selbst an die Hand nehmen sollte, hatten Mitleid mit der Omi und brachten sie auf die andere Strassenseite. Das war schon sehr verdächtig.
Ich habe ihn dann zur Rede gestellt, ob er sich die Helfer hat wachsen lassen?
Nein.
Ob er den Helfern in das Gehirn gekrochen sei. Das hat er mir nämlich erklärt, er könne sich, was immer das ist, so dünn machen, dass er an den einzelnen Nervensträngen vorbeikriechen könne, sogar wenn sie Markscheiden haben.
Aber er antwortet wie eine billige Pornodarstellerin: Nahein.
Ich fragte ihn: Du wolltest das Gefühl „Ich bin beleidigt" darstellen?
Nahein... und wie geht das Süsser?
Da machte ich es ihm vor und betonierte meine Gesichtszüge ein und sagte eisern: Nein.
Das machte er auch gleich nach: Nein.
Das verstehe ich an dir nicht, warum weisst Du einerseits so viel, und andererseits weisst Du überhaupt nichts.
Das ist so ein Naturschutzding.
Verstehe ich nicht.
Na, wenn ich alles wüsste, dann bräuchte ich euch ja nicht besuchen kommen.
Aber warum hast Du nicht alles aufgezeichnet und bist dann mit der Erde auf deinem USB Stick abgezogen.
Nahein.
Das ist so typisch bei ihm, man wird nicht schlau aus ihm. Was hat das jetzt schon wieder zu bedeuten? Er schafft es immer wieder einen zu verwirren und vergessen zu lassen, was ich ihn eigentlich mal gefragt habe, jetzt fällt es mir wieder ein: Warum machst Du dieses geschmacklose tote Grossmütterchen Spiel?
Ich kann es mir auch nicht erklären.
Natürlich kannst Du das!
Aber dann würde es doch keinen Spass mehr machen.
Wie kriegst Du das hin?
HSV
Was?
Hedonistische SelbstVerdummung, das kannst Du bei uns ganz bequem dazu buchen, im Reisebüro. Es ist ganz schön teuer, aber es lohnt sich total.
Warum kannst Du nicht mal was für mich machen?
Er verwandelte sich in einen Flaschengeist: Was darf es sein?
Unsterblichkeit.
Er verwandelte sich in einen Parkranger.
Ich wusste doch, dass das nicht läuft, ja, ja, sag es nicht, Naturschutzgründe. Was kannst Du denn überhaupt für mich tun?
Ich sag mal: Girls. Er verwandeltete sich ... na ja, das könnt ihr euch schon denken.
Meinst Du etwa, das ich mit Dir?
Nicht? Och schade. Aber ich kann bei deinen Freundinnen vielleicht ein gutes Wort für dich einlegen.
Und dann kam eine kleine Show von jeder Frau, die ich mal angesehen hatte, nicht nur einige Mädchen aus der Parallelklasse, Bäckerreiverkäuferinnen, Lehrerinnen, Erzieherinnen, sogar Babysitterinnen waren dabei.
Nein, nein, nein, ich will es selbst schaffen.
Natürlich verwandelte er sich da in einen Stepper, es war klar, ich sollte trainieren.
Aber ich wollte einfach nur, dass er mit dem Quatsch aufhörte, und einen immer mit dieser Naturschutzverarsche kam, wenn er auch nur die kleinste Kleinigkeit für einen tun musste. Also stieg ich auf den Stepper.
Als er fertig war, verwandelte er sich in eine Guitarre und ein Karaokegerät.
Und auch da machte ich einfach mit, als wäre es das normalste aus der Welt.
Manche Spassvögel, die bekommt man nur in den Griff, wenn man so tut, als würde man sie ernst nehmen.
Und um es mal vorwegzunehmen, es hat überhaupt nichts geklappt. Und habt ihr gewusst, dass Bäckerein von Sicherheitsdiensten überwacht werden.
Auf dem Nachhauseweg verwandelte er sich in Heinrich, aber ich verstand jetzt wirklich keinen Spass mehr: Halt einfach die Schnauze.
Und das tat er auch.
Aber als wir dann zuhause waren, wollte er mich wieder trösten, und wurde zu so einer Art: SexMonsterMeinerSchmutzigstenTräume und bekam einen Schmollmund: Kann ich wirklich nichts für dich tun?
Vergiss es.
Warum, denn Süsser?
Ich habe gesehen, wie Du übernachtest.
Was meinst Du denn, ach das Plasma, ja im Plasmazustand kann ich mich so richtig gut entspannen. Weisst Du das ist richtiges Schlafen, kein Bewusstsein mehr, da schreiben sogar die ganzen irdischen Dichter drüber, tiefer traumloser Schlaf. Das fühlt sich echt gut an. So wie ProbeTot. Ach Mist, davon wollte ich ja nicht mehr reden, ihr Sterblichen aus dem Naturschutzgebiet seid da ja ein bisschen empfindlich.
Ich glaube ich habe das gebrüllt: ICH DENKE GAR NICHT DARAN, MEINEN WACKELPETER ZU FICKEN! VERSTEHST DU DAS?
Der Wackelpeter hat verstanden, ich selbst würde mich übringens als Götterspeise bezeichnen, obwohl, erinnerst Du dich noch was du an diesem frustrierenden 23 Dezember 2018 um 23.42 gemacht hast?
HALT ENDLICH DEINE SCHNAUZE!
Ich habe zwar keine Schnauze, aber ich glaube ich verstehe was Du meinst.
UND KRIECH NICHT MEHR IN MEINEM KOPF RUM!
O.K. wird gemacht, hatte ich nur vergessen, nicht im Kopf der Erdlinge rumkriechen, weisst Du, hier sind eine ganze Menge Dinge verboten... da muss man sich erst mal eingewöhnen.
WAS WILLST DU ÜBERHAUPT HIER?
Ich habe einen Erholungsurlaub gebucht, von der Front, weil wir darum kämpfen, wer mit dem Singularitätsraumschiff zuerst durch den Urknall reisen darf. Es gibt da noch ein paar Unstimmigkeiten, was die Reihenfolge anbelangt, die wir gerade ausdiskutieren. Kennst Du ja, wie das läuft, so ähnlich wie auf der Erde auch, also bei dem Kriegsding, da hat sich nicht so viel geändert, bedauerlich nicht?
Warum sagst Du mir das? Sind das wieder Naturschutzgründe?
Tut mir leid, darauf darf ich nicht antworten.
Aus Naturschutzgründen?
Darauf darf ich auch nicht antworten.
Darauf habe ich dem Putzeimer, der gerade in der Nähe stand einen Tritt in seine Richtung gegeben: Heute Nacht schläfst Du da drin.
No Problemo!
Und dann hat er sich in dem Putzeimer ausgebreitet, und noch einmal lasziv gestöhnt: Ah, wie geil ist das? Süsser, woher wusstest Du, dass ich es richtig dreckig mag, bist Du auch ein bisschen in meinem Kopf herum geklettert?
Mein Fuss tut mir immer noch von dem Tritt auf seinen dreckigen Eimer weh, denn er ist, wenn er komplett als Plasma eingeeimert ist, ganz schön schwer und bewegt sich kein Stück von der Stelle.
Jay Ronto die gute Seele macht noch mehrere Versuche mir in Sachen Mädchen zu helfen und ihr könnt euch denken, wie die augehen. Was dann kommt ist ja klar, er stellt sich selbst ganz gönnerhaft zur Verfügung und behauptet, dass das in Ausserirdischen ganz üblich sei, das habe sogar ein französischer Philosoph erfunden.
Du meinst Frankreich, Erde, Sonnensystem, 3. Spiralarm aussen, Milchstrasse.
Genau dieses Fronkreich und Fourier ist sein Name.
Der mit den Wellen?
Aber nein, der mit den Trieben.
Nun komm schon, ich lass auch Svenja aus deiner Klasse in mich reinschlüpfen.
Was? Ich steh nicht auf Svenja, das habe ich ihr schon tausendmal gesagt.
Aber das weiss ich doch Süsser, aber niemand liebt dich so wie sie, in dem Körper deiner Wunschfrau natürlich. Das kann man einfach nicht nachmachen, das ist viel stärker als wenn ich mir das jetzt ausdenken müsste, jemand, der dich so richtig mag.
Naturschutzgründe?
Vielleicht, ein bisschen.
Das ist doch alles eine Verarsche.
Nein, großes IndianerEhrenwort, ich schneide nichts mit, ich schalte meinen Stimmenrecorder und all das ab, ich bin innen ganz Svenja, na ja, Svenja ohne jedes Gedächtnis und aussen bin ich dein Wunschmonster, so wie Du es magst. Na wie klingt das?
Das kling ganz schön sexistisch, wenn diese Kategorie bei Jay Rondo überhaupt noch Sinn macht. Aber er zeigt mir, was ich mir darunter vorzustellen hatte, und es war schon irgendwie überzeugend.
Keine Verarsche, Du hast alles vergessen?
Ich schwöre, das machen wir bei uns auf dem Planeten ständig so, es ist eine Kumpelsache. Wir haben überhaupt anders keinen Sex mehr, es ist wie Fussball anschauen bei euch, echt jetzt, los vertrau mir.
Wenn Dich das, was ich bisher geschrieben habe, auch total gelangweilt hat, oder sonstwie genervt, glaub mir, Du wirst mir noch mal dankbar sein für diesen einen Tipp, ganz gleich wie verführerisch es ist, habe niemals, hörst Du niemals, auch nicht einmal zum Ausprobieren, Sex mit einem Wesen, dass als Wackelpeter oder meinetwegen auch als Götterspeise in deinem Putzeimer übernachten kann.
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Am 16. Junius 1777
Warum ich dir nicht schreibe? – Fragst du das und bist doch auch der Gelehrten einer. Du solltest raten, daß ich mich wohl befinde, und zwar – kurz und gut, ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht. Ich habe – ich weiß nicht.
Dir in der Ordnung zu erzählen, wie's zugegangen ist, daß ich eins der liebenswürdigsten Geschöpfe habe kennen lernen, wird schwer halten. Ich bin vergnügt und glücklich, und also kein guter Historienschreiber.
Einen Engel! – Pfui! Das sagt jeder von der Seinigen, nicht wahr? Und doch bin ich nicht imstande, dir zu sagen, wie sie vollkommen ist, warum sie vollkommen ist; genug, sie hat allen meinen Sinn gefangengenommen.
So viel Einfalt bei so viel Verstand, so viel Güte bei so viel Festigkeit, und die Ruhe der Seele bei dem wahren Leben und der Tätigkeit.
– Das ist alles garstiges Gewäsch, was ich da von ihr sage, leidige Abstraktionen, die nicht einen Zug ihres Selbst ausdrücken. Ein andermal – nein, nicht ein andermal, jetzt gleich will ich dir's erzählen. Tu' ich's jetzt nicht, so geschäh' es niemals. Denn, unter uns, seit ich angefangen habe zu schreiben, war ich schon dreimal im Begriffe, die Feder niederzulegen, mein Pferd satteln zu lassen und hinauszureiten. Und doch schwur ich mir heute früh, nicht hinauszureiten, und gehe doch alle Augenblick' ans Fenster, zu sehen, wie hoch die Sonne noch steht.
– Ich hab's nicht überwinden können, ich mußte zu ihr hinaus. Da bin ich wieder, Wilhelm, will mein Butterbrot zu Nacht essen und dir schreiben. Welch eine Wonne das für meine Seele ist, sie in dem Kreise der lieben, muntern Kinder, ihrer acht Geschwister, zu sehen!
– Wenn ich so fortfahre, wirst du am Ende so klug sein wie am Anfange. Höre denn, ich will mich zwingen, ins Detail zu gehen.
Ich schrieb dir neulich, wie ich den Amtmann S. habe kennen lernen, und wie er mich gebeten habe, ihn bald in seiner Einsiedelei oder vielmehr seinem kleinen Königreiche zu besuchen. Ich vernachlässigte das, und wäre vielleicht nie hingekommen, hätte mir der Zufall nicht den Schatz entdeckt, der in der stillen Gegend verborgen liegt.
Unsere jungen Leute hatten einen Ball auf dem Lande angestellt, zu dem ich mich denn auch willig finden ließ. Ich bot einem hiesigen guten, schönen, übrigens unbedeutenden Mädchen die Hand, und es wurde ausgemacht, daß ich eine Kutsche nehmen, mit meiner Tänzerin und ihrer Base nach dem Orte der Lustbarkeit hinausfahren und auf dem Wege Charlotten S. mitnehmen sollte. – »Sie werden ein schönes Frauenzimmer kennenlernen«, sagte meine Gesellschafterin, da wir durch den weiten, ausgehauenen Wald nach dem Jagdhause fuhren. – »Nehmen Sie sich in acht«, versetzte die Base, »daß Sie sich nicht verlieben!« – »Wieso?« sagte ich. – »Sie ist schon vergeben«, antwortete jene, »an einen sehr braven Mann, der weggereist ist, seine Sachen in Ordnung zu bringen, weil sein Vater gestorben ist, und sich um eine ansehnliche Versorgung zu bewerben«. – Die Nachricht war mir ziemlich gleichgültig.
Die Sonne war noch eine Viertelstunde vom Gebirge, als wir vor dem Hoftore anfuhren. Es war sehr schwül, und die Frauenzimmer äußerten ihre Besorgnis wegen eines Gewitters, das sich in weißgrauen, dumpfichten Wölkchen rings am Horizonte zusammenzuziehen schien. Ich täuschte ihre Furcht mit anmaßlicher Wetterkunde, ob mir gleich selbst zu ahnen anfing, unsere Lustbarkeit werde einen Stoß leiden.
Ich war ausgestiegen, und eine Magd, die ans Tor kam, bat uns, einen Augenblick zu verziehen, Mamsell Lottchen würde gleich kommen. Ich ging durch den Hof nach dem wohlgebauten Hause, und da ich die vorliegenden Treppen hinaufgestiegen war und in die Tür trat, fiel mir das reizendste Schauspiel in die Augen, das ich je gesehen habe. in dem Vorsaale wimmelten sechs Kinder von eilf zu zwei Jahren um ein Mädchen von schöner Gestalt, mittlerer Größe, die ein simples weißes Kleid, mit blaßroten Schleifen an Arm und Brust, anhatte. Sie hielt ein schwarzes Brot und schnitt ihren Kleinen rings herum jedem sein Stück nach Proportion ihres Alters und Appetits ab, gab's jedem mit solcher Freundlichkeit, und jedes rief so ungekünstelt sein »danke!«, indem es mit den kleinen Händchen lange in die Höhe gereicht hatte, ehe es noch abgeschnitten war, und nun mit seinem Abendbrote vergnügt entweder wegsprang, oder nach seinem stillern Charakter gelassen davonging nach dem Hoftore zu, um die Fremden und die Kutsche zu sehen, darin ihre Lotte wegfahren sollte. – »Ich bitte um Vergebung«, sagte sie, »daß ich Sie hereinbemühe und die Frauenzimmer warten lasse. Über dem Anziehen und allerlei Bestellungen fürs Haus in meiner Abwesenheit habe ich vergessen, meinen Kindern ihr Vesperbrot zu geben, und sie wollen von niemanden Brot geschnitten haben als von mir«.
Ich machte ihr ein unbedeutendes Kompliment, meine ganze Seele ruhte auf der Gestalt, dem Tone, dem Betragen, und ich hatte eben Zeit, mich von der Überraschung zu erholen, als sie in die Stube lief, ihre Handschuhe und den Fächer zu holen. Die Kleinen sahen mich in einiger Entfernung so von der Seite an, und ich ging auf das jüngste los, das ein Kind von der glücklichsten Gesichtsbildung war. Es zog sich zurück, als eben Lotte zur Türe herauskam und sagte: »Louis, gib dem Herrn Vetter eine Hand«. – das tat der Knabe sehr freimütig, und ich konnte mich nicht enthalten, ihn, ungeachtet seines kleinen Rotznäschens, herzlich zu küssen.
»Vetter?« sagte ich, indem ich ihr die Hand reichte, »glauben Sie, daß ich des Glücks wert sei, mit Ihnen verwandt zu sein?« – »O«, sagte sie mit einem leichtfertigen Lächeln, »unsere Vetterschaft ist sehr weitläufig, und es wäre mir leid, wenn Sie der schlimmste drunter sein sollten.« – Im Gehen gab sie Sophien, der ältesten Schwester nach ihr, einem Mädchen von ungefähr eilf Jahren, den Auftrag, wohl auf die Kinder acht zu haben und den Papa zu grüßen, wenn er vom Spazierritte nach Hause käme. Den Kleinen sagte sie, sie sollten ihrer Schwester Sophie folgen, als wenn sie's selber wäre, das denn auch einige ausdrücklich versprachen. Eine kleine, naseweise Blondine aber, von ungefähr sechs Jahren, sagte: »du bist's doch nicht, Lottchen, wir haben dich doch lieber«. – die zwei ältesten Knaben waren hinten auf die Kutsche geklettert, und auf mein Vorbitten erlaubte sie ihnen, bis vor den Wald mitzufahren, wenn sie versprächen, sich nicht zu necken und sich recht festzuhalten.
Wir hatten uns kaum zurecht gesetzt, die Frauenzimmer sich bewillkommt, wechselsweise über den Anzug, vorzüglich über die Hüte ihre Anmerkungen gemacht und die Gesellschaft, die man erwartete, gehörig durchgezogen, als Lotte den Kutscher halten und ihre Brüder herabsteigen ließ, die noch einmal ihre Hand zu küssen begehrten, das denn der älteste mit aller Zärtlichkeit, die dem Alter von fünfzehn Jahren eigen sein kann, der andere mit viel Heftigkeit und Leichtsinn tat. Sie ließ die Kleinen noch einmal grüßen, und wir fuhren weiter.
Die Base fragte, ob sie mit dem Buche fertig wäre, das sie ihr neulich geschickt hätte. – »nein«, sagte Lotte,« es gefällt mir nicht, Sie können's wiederhaben. Das vorige war auch nicht besser«. – Ich erstaunte, als ich fragte, was es für Bücher wären, und sie mir antwortete: * – ich fand so viel Charakter in allem, was sie sagte, ich sah mit jedem Wort neue Reize, neue Strahlen des Geistes aus ihren Gesichtszügen hervorbrechen, die sich nach und nach vergnügt zu entfalten schienen, weil sie an mir fühlte, daß ich sie verstand.
»Wie ich jünger war«, sagte sie, »liebte ich nichts so sehr als Romane. Weiß Gott, wie wohl mir's war, wenn ich mich Sonntags in so ein Eckchen setzen und mit ganzem Herzen an dem Glück und Unstern einer Miß Jonny teilnehmen konnte. Ich leugne auch nicht, daß die Art noch einige Reize für mich hat. Doch da ich so selten an ein Buch komme, so muß es auch recht nach meinem Geschmack sein. Und der Autor ist mir der liebste, in dem ich meine Welt wiederfinde, bei dem es zugeht wie um mich, und dessen Geschichte mir doch so interessant und herzlich wird als mein eigen häuslich Leben, das freilich kein Paradies, aber doch im ganzen eine Quelle umsäglicher Glückseligkeit ist«.
Ich bemühte mich, meine Bewegungen über diese Worte zu verbergen. Das ging freilich nicht weit: denn da ich sie mit solcher Wahrheit im Vorbeigehen vom Landpriester von Wakefield, vom – ** reden hörte, kam ich ganz außer mich, sagte ihr alles, was ich mußte, und bemerkte erst nach einiger Zeit, da Lotte das Gespräch an die anderen wendete, daß diese die Zeit über mit offenen Augen, als säßen sie nicht da, dagesessen hatten. Die Base sah mich mehr als einmal mit einem spöttischen Näschen an, daran mir aber nichts gelegen war.
Das Gespräch fiel aufs Vergnügen am Tanze. – »wenn diese Leidenschaft ein Fehler ist,« sagte Lotte, »so gestehe ich Ihnen gern, ich weiß mir nichts übers Tanzen. Und wenn ich was im Kopfe habe und mir auf meinem verstimmten Klavier einen Contretanz vortrommle, so ist alles wieder gut«.
Wie ich mich unter dem Gespäche in den schwarzen Augen weidete – wie die lebendigen Lippen und die frischen, muntern Wangen meine ganze Seele anzogen – wie ich, in den herrlichen Sinn ihrer Rede ganz versunken, oft gar die Worte nicht hörte, mit denen sie sich ausdrückte – davon hast du eine Vorstellung, weil du mich kennst. Kurz, ich stieg aus dem Wagen wie ein Träumender, als wir vor dem Lusthause stille hielten, und war so in Träumen rings in der dämmernden Welt verloren, daß ich auf die Musik kaum achtete, die uns von dem erleuchteten Saal herunter entgegenschallte.
Die zwei Herren Audran und ein gewisser N. N. – wer behält alle die Namen –, die der Base und Lottens Tänzer waren, empfingen uns am Schlage, bemächtigten sich ihrer Frauenzimmer, und ich führte das meinige hinauf.
Wir schlangen uns in Menuetts um einander herum; ich forderte ein Frauenzimmer nach dem andern auf, und just die unleidlichsten konnten nicht dazu kommen, einem die Hand zu reichen und ein Ende zu machen. Lotte und ihr Tänzer fingen einen Englischen an, und wie wohl mir's war, als sie auch in der Reihe die Figur mit uns anfing, magst du fühlen. Tanzen muß man sie sehen! Siehst du, sie ist so mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele dabei, ihr ganzer Körper eine Harmonie, so sorglos, so unbefangen, als wenn das eigentlich alles wäre, als wenn sie sonst nichts dächte, nichts empfände; und in dem Augenblicke gewiß schwindet alles andere vor ihr.
Ich bat sie um den zweiten Contretanz; sie sagte mit den dritten zu, und mit der liebenswürdigsten Freimütigkeit von der Welt versicherte sie mir, daß sie herzlich gern deutsch tanze. – »Es ist hier so Mode, »fuhr sie fort, »daß jedes Paar, das zusammen gehört, beim Deutschen zusammenbleibt, und mein Chapeau walzt schlecht und dankt mir's, wenn ich ihm die Arbeit erlasse. Ihr Frauenzimmer kann's auch nicht und mag nicht, und ich habe im Englischen gesehen, daß Sie gut walzen; wenn Sie nun mein sein wollen fürs Deutsche, so gehen Sie und bitten sich's von meinem Herrn aus, und ich will zu Ihrer Dame gehen«. – ich gab ihr die Hand darauf, und wir machten aus, daß ihr Tänzer inzwischen meine Tänzerin unterhalten sollte.
Nun ging's an, und wir ergetzten uns eine Weile an manigfaltigen Schlingungen der Arme. Mit welchem Reize, mit welcher Flüchtigkeit bewegte sie sich! Und da wir nun gar ans Walzen kamen und wie die Sphären um einander herumrollten, ging's freilich anfangs, weil's die wenigsten können, ein bißchen bunt durcheinander. Wir waren klug und ließen sie austoben, und als die Ungeschicktesten den Plan geräumt hatten, fielen wir ein und hielten mit noch einem Paare, mit Audran und seiner Tänzerin, wacker aus. Nie ist mir's so leicht vom Flecke gegangen. Ich war kein Mensch mehr. Das liebenswürdigste Geschöpf in den Armen zu haben und mit ihr herumzufliegen wie Wetter, daß alles rings umher verging, und – Wilhelm, um ehrlich zu sein, tat ich aber doch den Schwur, daß ein Mädchen, das ich liebte, auf das ich Ansprüche hätte, mir nie mit einem andern walzen sollte als mit mir, und wenn ich drüber zugrunde gehen müßte. Du verstehst mich!
Wir machten einige Touren gehend im Saale, um zu verschnaufen. Dann setzte sie sich, und die Orangen, die ich beiseite gebracht hatte, die nun die einzigen noch übrigen waren, taten vortreffliche Wirkung, nur daß mir mit jedem Schnittchen, das sie einer unbescheidenen Nachbarin ehrenhalben zuteilte, ein Stich durchs Herz ging.
Beim dritten englischen Tanz waren wir das zweite Paar. Wie wir die Reihe durchtanzten und ich, weiß Gott mit wieviel Wonne, an ihrem Arm und Auge hing, das voll vom wahrsten Ausdruck des offensten, reinsten Vergnügens war, kommen wir an eine Frau, die mit wegen ihrer liebenswürdigen Miene auf einem nicht mehr ganz jungen Gesichte merkwürdig gewesen war. Sie sieht Lotten lächelnd an, hebt einen drohenden Finger auf und nennt den Namen Albert zweimal im Vorbeifliegen mit viel Bedeutung.
»Wer ist Albert?« sagte ich zu Lotten, »wenn's nicht Vermessenheit ist zu fragen«. – Sie war im Begriff zu antworten, als wir uns scheiden mußten, um die große Achte zu machen, und mich dünkte einiges Nachdenken auf ihrer Stirn zu sehen, als wir so vor einander vorbeikreuzten. – »Was soll ich's Ihnen leugnen,« sagte sie, indem sie mir die Hand zur Promenade bot. »Albert ist ein braver Mensch, dem ich so gut als verlobt bin«. – nun war mir das nichts Neues (denn die Mädchen hatten mir's auf dem Wege gesagt) und war mir doch so ganz neu, weil ich es noch nicht im Verhältnis auf sie, die mir in so wenig Augenblicken so wert geworden war, gedacht hatte. Genug, ich verwirrte mich, vergaß mich und kam zwischen das unrechte Paar hinein, daß alles drunter und drüber ging und Lottens ganze Gegenwart und Zerren und Ziehen nötig war, um es schnell wieder in Ordnung zu bringen.
Der Tanz war noch nicht zu Ende, als die Blitze, die wir schon lange am Horizonte leuchten gesehn und die ich immer für Wetterkühlen ausgegeben hatte, viel stärker zu werden anfingen und der Donner die Musik überstimmte. Drei Frauenzimmer liefen aus der Reihe, denen ihre Herren folgten; die Unordnung wurde allgemein, und die Musik hörte auf. Es ist natürlich, wenn uns ein Unglück oder etwas Schreckliches im Vergnügen überrascht, daß es stärkere Eindrücke auf uns macht als sonst, teils wegen des Gegensatzes, der sich so lebhaft empfinden läßt, teils und noch mehr, weil unsere Sinne einmal der Fühlbarkeit geöffnet sind und also desto schneller einen Eindruck annehmen. Diesen Ursachen muß ich die wunderbaren Grimassen zuschreiben, in die ich mehrere Frauenzimmer ausbrechen sah. Die klügste setzte sich in eine Ecke, mit dem Rücken gegen vor ihr nieder und verbarg den Kopf in der ersten Schoß. Eine dritte schob sich zwischen beide hinein und umfaßte ihre Schwesterchen mit tausend Tränen. Einige wollten nach Hause; andere, die noch weniger wußten, was sie taten, hatten nicht so viel Besinnungskraft, den Keckheiten unserer jungen Schlucker zu steuern, die sehr beschäftigt zu sein schienen, alle die ängstlichen Gebete, die dem Himmel bestimmt waren, von den Lippen der schönen Bedrängten wegzufangen. Einige unserer Herren hatten sich hinabbegeben, um ein Pfeifchen in Ruhe zu rauchen; und die übrige Gesellschaft schlug es nicht aus, als die Wirtin auf den klugen Einfall kam, uns ein Zimmer anzuweisen, das Läden und Vorhänge hätte. Kaum waren wir da angelangt, als Lotte beschäftigt war, einen Kreis von Stühlen zu stellen und, als sich die Gesellschaft auf ihre Bitte gesetzt hatte, den Vortrag zu einem Spiele zu tun.
Ich sah manchen, der in Hoffnung auf ein saftiges Pfand sein Mäulchen spitzte und seine Glieder reckte. – »Wir spielen Zählens!« sagte sie«. Nun gebt acht! Ich geh' im Kreise herum von der Rechten zur Linken, und so zählt ihr auch rings herum, jeder die Zahl, die an ihn kommt, und das muß gehen wie ein Lauffeuer, und wer stockt oder sich irrt, kriegt eine Ohrfeige, und so bis tausend«. – nun war das lustig anzusehen: sie ging mit ausgestrecktem Arm im Kreise herum. »Eins«, fing der erste an, der Nachbar »zwei«, »drei« der folgende, und so fort. Dann fing sie an, geschwinder zu gehen, immer geschwinder; da versah's einer: Patsch! Eine Ohrfeige, und über das Gelächter der folgende auch: Patsch! Und immer geschwinder. Ich selbst kriegte zwei Maulschellen und glaubte mit innigem Vergnügen zu bemerken, daß sie stärker seien, als sie den übrigen zuzumessen pflegte. Ein allgemeines Gelächter und Geschwärm endigte das Spiel, ehe noch das Tausend ausgezählt war. Die Vertrautesten zogen einander beiseite, das Gewitter war vorüber, und ich folgte Lotten in den Saal. Unterwegs sagte sie: »über die Ohrfeigen haben sie Wetter und alles vergessen!« – ich konnte ihr nichts antworten. – »ich war«, fuhr sie fort, »eine der Furchtsamsten, und indem ich mich herzhaft stellte, um den andern Mut zu geben, bin ich mutig geworden«. – Wir traten ans Fenster. Es donnerte abseitwärts, und der herrliche Regen säuselte auf das Land, und der erquickendste Wohlgeruch stieg in aller Fülle einer warmen Luft zu uns auf. Sie stand auf ihren Ellenbogen gestützt, ihr Blick durchdrang die Gegend; sie sah gen Himmel und auf mich, ich sah ihr Auge tränenvoll, sie legte ihre Hand auf die meinige und sagte: »Klopstock!« – Ich erinnerte mich sogleich der herrlichen Ode, die ihr in Gedanken lag, und versank in dem Strome von Empfindungen, den sie in dieser Losung über mich ausgoß. Ich ertrug's nicht, neigte mich auf ihre Hand und küßte sie unter den wonnevollsten Tränen. Und sah nach ihrem Auge wieder – Edler! Hättest du deine Vergötterung in diesem Blicke gesehen, und möcht' ich nun deinen so oft entweihten Namen nie wieder nennen hören! *Man sieht sich genötigt, diese Stelle des Briefes zu unterdrücken, um niemand Gelegenheit zu einer Beschwerde zu geben. Obgleich im Grunde jeder Autor wenig an dem Urteil eines einzelen Mädchens, und eines jungen unsteten Menschen gelegen sein kann.
**Man hat auch hier die Namen einiger vaterländischer Autoren ausgelassen. Wer teil an Lottens Beifalle hat, wird es gewiß an seinem Herzen fühlen, wenn diese Stelle lesen sollte, und sonst braucht es ja niemand zu wissen.
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Aktivtag der Studenten und Azubis
Am 21.10.17 waren wir unterwegs - die Studenten vormittags schon in der kiwis - coffee lounge bar und ab Nachmittag ging es für alle dann noch in den Kletterwald Greifensteine. Was wir dazu zu sagen haben? Lest selbst ;-)
Also ich fand Samstag super! Der Vormittag hat Spaß gemacht, obwohl ich gar nicht so leicht zu kreativen Sachen zu begeistern bin. Der Nachmittag im Kletterwald war ebenfalls cool. Das Teambilding ist ne schöne Idee gewesen. Bis auf den Regen, der später dann einsetzte, war das anschließende Klettern auch ganz angenehm. Zum Teil hab ich immer noch Muskelkater. - Sophie (Studentin)
Mir hat es am Samstag sehr gut gefallen, auch wenn das Wetter nicht so ganz mitgespielt hat, wie wir uns das gewünscht hätten. Das einzige, was ich etwas schade fand war, dass wir nur 2 von den Team-Challenges geschafft haben, die haben meiner Meinung nach am meisten Spaß gemacht. - Vivien (Azubine)
Ich habe es sehr schön gefunden und würde es am liebsten noch einmal machen. Was mir auch gefallen hat war das Teamtraining, weil wir alles zusammen als Team gearbeitet haben und dadurch konnte ich auch meine Balance besser unter Kontrolle kriegen. Ich empfand es als einen gelungenen, schönen Tag. - Franziska (Azubine)
Also ich fand den Azubi Tag im Gesamten wirklich gut. Die Teambildungs-Aufgaben waren ein guter Einstieg. Man lernte die Anderen kennen und gleichzeitig konnte man auch etwas Gleichgewicht sammeln für die anstehenden Kletterparcours. Das Klettern an sich war für mich eine kleine Herausforderung, aber mit der Unterstützung von den Anderen konnte man dann die Hindernisse trotzdem überwinden. - Michelle (Studentin)
Da ich ja am Vormittag kreativ war, war es schön nachmittags noch was "sportliches" und aktives zu machen. Das Teamtraining war mal was ganz anderes und ich fand es gut, dass wir so lange probiert haben, bis wir es mit dem Seil geschafft haben. - Linda (Studentin)
Ich sage im Namen aller noch einmal DANKE an unser Ausbilderteam :-)
Luzie.
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Conversation
only one step
Sophie: “Miya? WAS TUST DU DA? Komm-..“
Miya: “Bleib stehen oder ich springe.“
Sophie: “Bitte tu das nicht! BITTE!“
Miya: “Tut mir leid.“
Sophie: “Komm jetzt bitte wieder her!“
Miya: “Ein Schritt nur und alles wäre vorbei.“
Sophie: “Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen! Bitte komm jetzt zu mir! Wir schaffen das!“
Miya: “Nein.“
Sophie: “Ich bin für dich da Miya! Wir werden das schaffen, aber bitte komm jetzt zu mir!“
Miya: “Es interessiert doch eh niemand.“
Sophie: “Doch! Mich interessiert es!“
Miya: “Was bringt mir das, wenn du es mir nie gezeigt hast?“
Sophie: “Es tut mir leid.. aber ich werde dich ab jetzt nie wieder alleine lassen!“
Miya: “Menschen lügen.“
Sophie: “Ich lüge nicht, ich meine es erst! Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll!“
Miya: “Bis jetzt hast du mich doch auch nicht wirklich gebraucht. Du wirst drüber hinweg kommen.“
Sophie: “Nein das werde ich ganz sicher nicht! Ich brauche dich!“
Miya: “Tust du nicht.“
Sophie: “Doch Miya! Bitte glaube mir doch..!“
Miya: “Ich habe dir schon viel zu oft geglaubt.“
Sophie: “Bitte tu mir das nicht an Miya..“
Miya: “Ich habe nie vergessen, was du mir damals angetan hast. Du hast dich zwar entschuldigt, nach 2 Jahren, aber du hast nie wirklich eingesehen, was du mir wirklich angetan hast.“
Sophie: “...“
Miya: “Jedes Wort, hat mich mehr und mehr verletzt. Immer wieder, hast du mich spüren lassen, dass ich dir trotz allem nie wichtig war. Ich hatte dir vertraut.“
Sophie: “Miya, das ist schon so lange her und das alles tut mir auch schrecklich leid! Außerdem lüge ich nicht, wenn ich sage, dass du mir wichtig bist!“
Miya: “Warum bemühst du dich so?“
Sophie: “Weil ich dich verdammt nochmal nicht verlieren will!“
Miya: “Das hättest du dir eher überlegen sollen.“
Sophie: “Miya, bitte...“
Miya: “Ich gehöre hier schon lange nicht mehr hin.“
Sophie: “Das stimmt nicht, Miya.“
Miya: “Doch. Jeden Tag habe ich es spüren können. Jeden Tag, jede Stunde und jede Sekunde.“
Sophie: “Bitte, bitte tu das nicht..“
Miya: “Jetzt wird es Zeit zu gehen.“
Sophie: “Nein!“
Miya: “Es war wirklich schön, als wir damals so gut befreundet waren, Sophie.“
Sophie: “ Miya! Komm jetzt bitte wieder hier runter!“
Miya: “Tschüss.“
Sophie: “NEIIIN! MIYAA! NEIN! Nein! Nein... Miya..“
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Beginning of a "normal" TeenagerLife
Kapitel 1 “Mein Name ist Emma, genauer gesagt Emma-Sophie Schmitt. Zurzeit gehe ich in die 9. Klasse und naja, ich bin nicht gerade die begabteste Schülerin.” So sollte eigentlich jedes Buch anfangen, aber das hier ist nicht einfach nur ein Buch, das ist die Geschichte über mich. Ich bin 15 Jahre alt und gehe auf die Colognia in Sevenheaven. Sevenheaven ist ein kleiner Ort in dem so gut wie nie etwas passiert. Ich wohne in einem Haus in der Nähe von einem Strand. Im Laufe des Buches werdet ihr immer mehr über mich erfahren. Der erste Schultag steht bevor und normaler weise bin ich immer sehr nervös aber irgendwie ist heute alles anders. Ich fühle mich wohl wenn ich daran denke, dass ich alle wieder sehen kann. Vorallem meine beste Freundin Mia, wir sind so gut wie unzertrennlich und stehen zusammen alles durch. Ich mache mich wie jeden Morgen mit meinem Fahrrad auf den Weg in die Schule. Als ich die Treppen zum Haupteingang der Colognia hinauflief freute ich mich darauf in mein Klassenzimmer zu gehen und die Menschen zu sehen die mir vertraut sind. Doch ein Gesicht, ein fremdes Gesicht welches mich lächelnd anblickte,viel mir sofort auf. Das Gesicht eines fremden Jungen, der jedoch ziemlich selbstbewusst im Klassenraum stand. Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, kam unser neuer Klassenlehrer i die Klasse und begrüßte uns herzlichst und überbringt uns dann die Nachricht, dass der Junge der mich so nett anlächelte , unser neuer Schüler ist. Sein Name ist Devin. Er ist ein blond, blauäugiger, nicht all zu großer Junger, der schon auf den ersten Blick nett aussieht. Höflich geht er nach vorne, schaut sich kurz um und stellt sich dann vor: “Hallo mein Name ist Devin, ich bin 15 Jahre alt und bin vor einer Woche nach Seveheaven gezogen.” Seine Stimme klingt ein bisschen nervös, aber dennoch sehr selbstbewusst. Nach ein paar Stunden Klassenlehrerunterricht ist der erste Schultag vorbei. Ich lief die Treppen hinunter redete dabei mit Mia und kam kurz danach an meinem Fahrrad an. Gemütlich fuhr ich nach Hause, hatte meine Kopfhörer in meinen Ohren und trällerte das Lied: “All the single ladies” vor mir her. Nun lag ich in meinem Zimmer, schaute dabei gemütlich Fernseh und aß meine Kaubonbons die neben mir lagen. Ein paar Fragen, wie zum Beispiel das SChuljahr ablaufen wird und ob dieses Jahr vielleicht ja mal ein spannendes Ereignis passiert, schwirrten in meinem Kopf, genauso wie der Gedanke an Devin, der mich Neugierig machte.. Nach dem ich ohne Plan einfach durch mein Handy scrollte, beschliesse ich Mia anzurufen. “Hey Mia, ich bins wie findest du unseren neuen Jungen Devin?” “ Hey, er sieht ganz nett aus, denkst du er passt zu uns?”, das war die eine Frage die auch mir durch den Kopf schwirrte. Und meine Antwort darauf war ein klares “Ja”. “Ich denke auch, naja mal schauen ich muss ins Reiten, vielleicht finden wir ja noch mehr über ihn raus in den nächsten Tagen. Tschüss, bis morgen”. Und schon wieder hatte ich ncihts mehr zu tun. Weiter liege ich also in meinem Bett und habe immernoch keine Antworten auf meine Fragen. Fest nahm ich mir vor nach einer Serie “Salvatore”, übrigends auch meine Lieblingsserie zur Zeit, abend essen zu gehen. Und genau in diesem Moment hörte ich wie sich das Schloss unserer Hasutür umdrehte und jemand hineinkam. Mein Dad. Immer wenn mein Dad heim kommt gibt es essen, also muss ich jetzt doch noch vor beginn meiner Serie essen gehen. Am Esstisch angekommen, herrscht Stille. Erst als das Essen serviert wird, werden die ersten Wörter zwischen meiner kleinen Schwester und meinem Dad gesprochen. Meine kleine Schwester ist erst 11 Jahre, denkt aber manchmal sie wäre schon so groß wie ich, da ist sie aber auch die einzige die so denkt. “Na Emma, wie war dein erster Schultag, gibt es irgendwelche neuen in eurer Klasse?”, war ja klar, dass sowas von meiner Mam kommt. Aber anstatt wieder einen Streit zu provozieren antworte ich lieber ganz nett “ Ja ein junge namens Devin, aber sonst ist alles normal.” “Oh das ist ja schön, dann lernst du vielleicht mal noch andere, neue Leute kennen..” Stopp, genau auf diese Art von Thema habe ich keine Lust, ich will nicht weiter vertiefen was ich ändern soll also sagte ich zu ihr: “Ja Mama, ich glaube auch. Ich würde jetzt gerne Essen, wir reden ein ander mal darüber.” Auch wenn sie mich jetzt grimmig anguckt, ignoriere ich den Augenkontakt zu ihr und wende mich an mein Essen, welches übrigens einfach ein paar Nudeln mit Soße sind. Nun ist es schon Abend und ich habe wieder den ganzen Tag mit rumsitzen verschwendet. Aber ich habe mir fest vorgenommen morgen ein wenig Tennis spielen zu gehen oder einfach so ein wenig raus zu gehen. Wenn nichts dazwischen kommt. Eine Folge “Salvatore” schaue ich gerade und danach werde ich schlafen gehen. Gespannt starre ich auf den Bildschirm meines IPads als auf einmal mein Handy anfängt laut zu klingeln. Der Name “Felix <3” erscheint auf meinem Display. Felix ist ein sehr guter Freund, der bei mir in die Parallelklasse geht. Sofort gehe ich an mein handy und nehme das Telefonat an. “Hey Hannah, ich wollte fragen wie dein Tag war… " , waren die zittrigen Worte von ihm. Irgendwas stimmt nicht, er war sonst so selbstbewusst und war nie so ruhig. "Hey, was ist los, du klingst ja gar nicht gut.”. Als nach ein paar minuten immernoch keine Antwort kam, machte ich mir Sorgen, ich wollte gerade nochmal etwas sagen als dann Felix antwortete “Hm ja, ich hab ein wenig Stress zu hause und auch in der Schule.” Ich wusste ja, dass seine Eltern getrennt sind und dass er mit seiner Mam und seiner Oma zusammen lebt, aber dass er so viel Stress hat, war mir nicht bewusst. “Kopf hoch Großer, wenn du magst kannst du morgen nach der Schule zu mir kommen, dann unternehmen wir was zusammen und du kannst mal den Stress daheim und in der Schule ausblenden.” Für mich ist es selbstverständlich für einen guten Freund dazu sein. Und das war er auch immer für mich, auch wenn wir erst seit kurzem so viel miteinander zu tun haben, ist er mir doch schon ziemlich schnell ans Herz gewachsen. “Danke, ich freue mich.” mit einem “Ich mich auch ” beendete ich unser Telefonat.
Kapitel 2 “Brrr, Brrr” mein nicht überhörbarer Wecker reisst mich aus meinen Träumen. Ich muss wohl gestern direkt nach dem Telefonat mit Felix eingeschlafen sein. Ich werfe einen Blick auf mein Handy bevor ich, noch total benommen, in mein Bad laufe um mich fertig zu machen. Wie jeden morgen weiss ich mal wieder nicht was ich anziehen soll, entscheide mich aber dann doch für eine meiner schwarzen Hosen und ein einfaches graues Top. Im Sommer ist es immer leichter sich zu kleiden, für jeden Tag ein einfaches Top und je nach Temperatur eine HotPen oder eine lange Hose und fertig ist das Outfit. Frühling und Sommer sind meine Leiblingsjahreszeiten, da ist es meistens nicht kalt und der LilaLake hat geöffnet, welcher ein kleiner Badebereich gleich um die Ecke bei mir ist. Zwischendurch hatte ich jetzt auch schon meine Zähnegeputzt und mich ein wenig zu recht gemacht. Gerade bin ich am packen meiner Schulsachen. Ich laufe rüber in das Wohnzimmer, hole mir mein Essen und hole dann mein Fahrrad. Morgenrutine. Sachen gepackt, Essen und Trinken eingepackt, nun mache ich nur noch die Kopfhörer in meine Ohren und fahre trällernt zur Schule. Als ich gerade am Fahrradständer ankomme, höre ich wie Mia meinen Namen ruft, drehe mich um und werde fast umgerannt. So gute Laune hatte sie schon lange nicht mher, dafür muss es einen Grund geben. Und genau das ist meine erste Frage an sie. “Hey na du, wieso hast du denn so gute Laune, habe ich etwas verpasst?” Und ja das habe ich anscheinend. “Ja, du kennst doch Damian, der eine Klasse über uns geht.” verunsichert sage ich “Ja”, weil ich gespannt bin was jetzt kommt. “Ich schreibe mit ihm, er ist mega nett und wir haben uns vor irgendwann zu treffen.” Langsam hat sich Mia wieder ein wenig zusammengerissen. “Wow, das freut mich ja. Erzähl mir alles, wenn wir im Klassenzimmer sind.” Zusammen laufen wir die Treppen hoch und weil ich Mia natürlich so gut kenne, wusste ich dass sie mir natürlich nicht alles erst im Klassenzimmer erzählt sondern direkt damit anfängt. Im Klassenzimmer angekommen ist sie dann fertig mit ihrer Geschichte und wir widmen uns einem neuen Thema, das uns gerade wieder nett anlächelt und uns begrüßt. Devin. Da ich ihn gerne näher kennen lernen möchte, gehe ich auf ihn zu und rede mit ihm. Als Frau Kropp, unsere Mathelehrerin, den Raum betritt, ist auf einmal Stille eingekehrt. Langsam bewege ich mich in richtig Mia, die neben mir sitzt, lege meine Sachen ab und setzte mich unauffällig hin. Nach einer Doppelstunde Mathe und einer Doppelstunde English, die wir mit Film anschauen verbrachten, habe ich Schule aus. Die letzten zwei Stunden bei mir entfallen, da ich kein MuM habe, sondern Französisch gewählt hatte. Mia, Lou und Tanja, meine besten Freunde sozusagen in der Schule, verabschiede ich hastig und laufe zu dem Klassenzimmer von Felix, in der Hoffnung, dass mich keiner sieht. Ich versteh mich erst seit kurzem so gut mit Felix und wollte das alles ersteinmal geheim halten. Der Pausengong ertönt und Felix kommt die Tür raus, da ich nicht mitgedacht hatte, stellte ich mich natürlich direkt vor die Tür und die Tür riss mir alle Bücher aus der Hand und streifte dabei meine Hand. “Hey, ist alles okay? Warte ich helfe dir.” Peinlich! Aber so hilfsbereit wie Felix war hätte ich nichts anderes erwartet. Zusammen sammeln wir meine Bücher auf, ich schaue kurz nach oben, direkt in seine dunkelbraunen Augen und genau in diesem Augenblick schaut er mich an und grinst. Und ich fühle mich als wäre ich verzaubert. Als wir dann alle Bücher zusammen haben, machen wir uns auf den Weg zu mir. Er mit seinem Roller und ich nebenbei mit meinem Fahrrad. Das ist das erst mal, wo ich Felix mit zu mir nahm. Und auch das letzte mal, denn als wäre das in der Schule nicht genug peinlich gewesen, stürmt meine Mam zur Haustür als sie uns hörte und stellt sich vor. “Komm wir gehen in mein Zimmer” mit diesem Satz schliff ich sozusagen Felix hinter mir her um mir weitere Peinlichkeiten zu ersparen. Ein Mitgrund warum er hier ist, ist auch, dass wir zusammen meinen Geburtstag planten, der morgen auf übermorgen, den Brückentag auf Freitag stattfinden sollte. Nach zwei Stunden geplauder, gelache und auch ein wenig blödsinn laufe ich mit ihm zur Tür und verabschiede ihn mit einer Umarmung. Ich warte bis ich seinen Roller höre und laufe dann wieder in mein Zimmer, legte mich in mein Bett und liess mir jedes einzelne Wort von ihm durch den Kopf gehen. Als er zuhause angekommen war, schrieb er mir sofort und mit dieser Nachricht konnte ich mich in Ruhe schlafen legen. Ich laufe ins Bad, putze meine Zähne und ziehe meine Schlafsachen an. Noch eine Folge Salvatore und dann werd ich schlafen gehen, habe ich mir vorgenommen.
Kapitel 3
“ Ring, Ring ” nicht das klingeln von meinem Wecker, weckt mich sondern ein Anruf von meiner Mam. Ich bin viel zu müde um mit ihr jetzt ein Telefonat zu führen und lege auf. Es ist Donnerstag, Feiertag. Ein Tag vor meinem Geburstag. Wenn ich daran denke, dass um 19 Uhr alle Gäste kommen, würde ich am liebsten absagen. Es ist nun 10 Uhr und ich bin extremst müde. Um etwas wacher zu werden, schalte ich mein Handy ein und schaue die Folge salvatore fertig, bei der ich gestern wohl eingeschlafen sein muss. Ich war anscheinend so vertieft in die Folgen dass ich bis 13 Uhr geguckt haben muss, da es jetzt klingelte und es nur einer sein könnte. Felix. In meinen schlafklamotten laufe ich zur Tür, öffne sie und umarme ihn zur Begrüßung. Zusammen laufen wir in mein Zimmer, ich gehe schnell ins Bad um mich umzuziehen und ein wenig frisch zu machen. Der Tag ging ziemlich schnell rum, wir redeten und alberten rum und richteten natürlich alles für den Geburtstag hin. Es war 18 Uhr eigentlich wollte Felix nochmal heimfahren aber das war jetzt zu knapp. Zusammen laufen wir ins Bad und machen uns nebeneinander fertig. Es kam mir vor wie in einem Film.Es war 19 Uhr. Alles ist aufgebaut. Meine Eltern sind weg, der Alkohol steht auf den Tischen und Felix und ich machen grad noch ein paar Kleinigkeiten in Ordnung als es anfängt zu klingeln. Nach und nach kommen mehr Leute. Bis dann um 20 Uhr alle da sind.
Es wird getrunken, getanzt, geredet und gelacht. Mehr und mehr kommen dazu und mehr und mehr steigt die Stimmung. Ich hatte alle beieinander, Felix, Mia, Lou, Taddi und all die anderen Gäste. Es ist jetzt schon ein gelungener Abend, der vermutlich Geschichte schreiben wird.
22 Uhr. Ich hatte ein wenig getrunken und setzte mich auf eine Treppe. Kurz darauf kommt auch Felix zu mir und zusammen sitzen wir jetzt hier und reden ein wenig, bis er sich mit dem Kopf auf meine Beine legt.
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Mord mit Aussicht - S2E7: Waldhaus Amore
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