#selbstbesinnung
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[B. The discovery of the sense of being of the world changed the style of the philosopher's responsibility, they now have the responsibility of its expression - cont'd]
[3. In Logical Investigations, logical reflection turns out to be secondary and derivative in relation to the content of truth given in evidence. But subsequently, - cont'd]
c. Logic in its broadest sense detaches itself from the pure and simple necessities of essence in order to access the radical possibility of reason:
"Logic [...] is the self-explanation (Selbstauslegung) of pure reason itself, or in terms of ideality, the science in which pure theoretical reason leads self-awareness (Selbstbesinnung) to perfection, and perfectly objectifies itself in a system of principles."
i. The logic which was still, before the Ideas, only a logic of truth, now takes on the appearance and the requirements of a logic of reason:
the first has the meaning of stating the laws of eventuality of world, in the evidence of their essential presence
the second has the task of saying the possibility of being of the world
– Michel Foucault, The Language of Being, d'après Phénoménologie et psychologie, ca. 1954, BnF, Fonds Foucault, NAF 28730, boîte 46, dossier 2, établie par Sabot et Ewald
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Seitdem mit Hilfe des Films, der Seifenopern und der Horney die Tiefenpsychologie in die letzten Löcher dringt, wird den Menschen auch die letzte Möglichkeit der Erfahrung ihrer selbst von der organisierten Kultur abgeschnitten. Die fertig gelieferte Aufklärung verwandelt nicht nur die spontane Reflexion, sondern auch die analytischen Einsichten, deren Kraft gleich ist der Energie und dem Leiden, womit sie errungen werden, in Massenprodukte und die schmerzlichen Geheimnisse der individuellen Geschichte, die schon die orthodoxe Methode auf Formeln zu reduzieren geneigt ist, in geläufige Konventionen. Die Auflösung der Rationalisierungen wird selbst zu einer Rationalisierung. Anstatt die Arbeit der Selbstbesinnung zu leisten, erwerben die Belehrten die Fähigkeit, alle Triebkonflikte unter Begriffe wie Minderwertigkeitskomplex, Mutterbindung, extrovert und introvert zu subsumieren, von denen sie im Grunde sich gar nicht erreichen lassen. Der Schrecken vorm Abgrund des Ichs wird weggenommen durch das Bewußtsein, daß es sich dabei um gar nicht so viel anderes als um Arthritis oder Sinus troubles handle. Dadurch verlieren die Konflikte das Drohende. Sie werden akzeptiert; keineswegs aber geheilt, sondern bloß in die Oberfläche des genormten Lebens als unumgängliches Bestandstück hineinmontiert. Zugleich werden sie, als ein allgemeines Übel, von dem Mechanismus der unmittelbaren Identifikation des Einzelnen mit der gesellschaftlichen Instanz absorbiert, der die angeblich normalen Verhaltensweisen längst ergriffen hat. Anstelle jener Katharsis, deren Gelingen ohnehin in Frage steht, tritt der Lustgewinn, in der eigenen Schwäche auch ein Exemplar der Majorität zu sein und damit nicht sowohl, wie ehedem die Sanatoriumsinsassen, das Prestige des interessanten pathologischen Falls zu gewinnen, als vielmehr gerade vermöge jener Defekte sich als dazugehörig auszuweisen und Macht und Größe des Kollektivs auf sich zu übertragen. Der Narzißmus, dem mit dem Zerfall des Ichs sein libidinöses Objekt entzogen ist, wird ersetzt durch das masochistische Vergnügen, kein Ich mehr zu sein, und über ihrer Ichlosigkeit wacht die heraufziehende Generation so eifersüchtig wie über wenigen ihrer Güter, als einem gemeinsamen und dauernden Besitz. Das Reich der Verdinglichung und Normierung wird auf diese Weise bis in seinen äußersten Widerspruch hinein, das vorgeblich Abnorme und Chaotische, ausgedehnt. Das Inkommensurable wird gerade als solches kommensurabel gemacht, und das Individuum ist kaum einer Regung mehr fähig, die es nicht als Beispiel dieser oder jener öffentlich anerkannten Konstellation benennen könnte. Solche auswendig übernommene und gleichsam jenseits der eigenen Dynamik vollzogene Identifizierung indessen schafft mit dem genuinen Bewußtsein der Regung schließlich auch diese selbst ab.
Adorno
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Jeder Fortschritt der Zivilisation hat mit der Herrschaft auch jene Perspektive auf deren Beschwichtigung erneuert. Während jedoch die reale Geschichte aus dem realen Leiden gewoben ist, das keineswegs proportional mit dem Anwachsen der Mittel zu seiner Abschaffung geringer wird, ist die Erfüllung der Perspektive auf den Begriff angewiesen. Denn er distanziert nicht bloß, als Wissenschaft, die Menschen von der Natur, sondern als Selbstbesinnung eben des Denkens, das in der Form der Wissenschaft an die blinde ökonomische Tendenz gefesselt bleibt, läßt er die das Unrecht verewigende Distanz ermessen.
Horkheimer, Max/Adorno, Theodor W. (1998/1944): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, in: Adorno, Theodor W.: Gesammelte Schriften Band 3, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, S. 57f.
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Linus Reichlin- Señor Herreras blühende Intuition
Ein Romanautor mit zu hohem Blutdruck und einem Konzept für seinen nächsten Roman zieht sich zwecks Selbstbesinnung in ein abgelegenes Kloster in Spanien zurück. Er ist der anfänglich der einzige Gast. Leider darf er das alte Kloster nicht betreten, da die Nonnen keinen Kontakt zur Außenwelt haben dürfen. Stattdessen muss er in einem spartanisch eingerichteten, ebenerdigen Neubau aus Beton…
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Unfall einer Republik
aus: Heinrich Mann, Der Hass, 1933
Die deutsche Republik von 1918 ist in die dichte Mitte eines irrationalen Zeitalters hineingestellt worden. Von Anfang an hatte sie es schwer, zu atmen und zu leben. Eine Aufgabe der höchsten Vernunft, aber eine Atmosphäre keuchender Leidenschaften, die vom Krieg nur ermüdet, nicht gesättigt sind: das war die Lage der entstehenden Republik und ist ihre Entschuldigung, wenn sie unterlegen ist. Niemand hat damals und später etwas anderes von ihr verlangt, als daß sie das zusammmengebrochene Kaiserreich ablöste und es mit ihren schwächeren Kräften ersetzte. Die bisherigen Feinde machten nur die Bedingung, daß sie ungefährlich sei. Die Deutschen waren schon zufrieden, wenn nur das Reich blieb.
Aber jede neue Republik erhält innere Berechtigung als Erscheinungsform eines durchaus neuen geistigen Zustandes. Es genügt nicht, daß sie neu ist für das einzelne Volk, das es gerade mit ihr versucht, und eine verspätete Nachahmung der »westlichen Demokratien« rechtfertigte keineswegs die deutsche Republik. Sie hatte den Inhalt ihrer Zeit aufzunehmen, ihn sogar vorwegzunehmen. Das Geringste wäre gewesen, wenn sie soziale Fortschritte verwirklichte. Ganze Parteien des Landes hatten Jahrzehnte damit verbracht, solche Fortschritte zu fordern und sie vorzubereiten. Als es soweit war, geschah freilich nichts – schlimmer als nichts. Der fideikommissarisch gebundene Großgrundbesitz, dieser Rest einer überlebten Wirtschaftsepoche, ist mit Hunderten von Millionen unterstützt worden von Regierungen der Republik, die Verrat begingen an ihrer Sendung.
Diese Republik erfüllte nicht einmal im Sozialen ihre selbstverständliche Pflicht, um so weniger handelte sie zeitgemäß im Internationalen – und doch war ihr als eigenste Sendung mitgegeben: Völkerversöhnung. Das überhaupt wichtigste, weil neueste Wort der Weimarer Verfassung beruft den Geist der Völkerversöhnung. Die deutsche Republik würde als erste daran gearbeitet haben, und ihre Tat wäre niemals wieder aus der Welt verschwunden. Sie hätte es den Menschen leichter gemacht, und obwohl in der Geschichte bis jetzt nur die verzeichnet werden, die es ihnen besonders schwer gemacht haben, war der Platz schon angewiesen, wo die Namen der Führer zum Frieden stehen sollten. Sie kommen in jedem Fall, ob früher oder später; und wären sie rechtzeitig aufgetreten, dann hätten sie der Welt, besonders diesem Weltteil, diesem Land, den größten Teil seines heutigen Leidens erspart. Die deutsche Republik hätte die Führer zum Frieden stellen sollen, und auf die Einigung Europas hinzuarbeiten, war ihr Anteil am Unvergänglichen. Dieser Begriff eines Staates von sich selbst wäre in der Gegenwart ihre Größe und wäre ihr geschichtlicher Ruhm geworden. Natürlich sind das Träume und vergebliche große Worte.
In der Wirklichkeit ist nur zu verwundern, wie die paar Buchstaben von der Völkerversöhnung in die Weimarer Verfassung überhaupt hineingekommen sind. Es muß die kurze Selbstbesinnung des Besiegten gewesen sein. Mancher ahnt nach einer der Katastrophen seines Lebens, daß er zu einer Wandlung berufen wäre; aber niemand erlaubt sie ihm, die anderen sehen ihn als das an, was er immer war, und auch er selbst glaubt nicht im Ernst an seinen neuen Menschen. So die Republik von Weimar. Ihre guten Vorsätze rührten aus unzusammenhängenden Antrieben, der Geist der Zeit verband sie untereinander nicht; sie blieben vereinzelt, unwirksam und wurden vergessen, kaum daß sie aufgeschrieben waren.
Übrigens war soeben der Friede von Versailles geschlossen worden, und dieser war notwendig ein Erzeugnis desselben Nationalismus, der vorher die Völker reif für den großen Krieg gemacht hatte. Wären die Staatsmänner von Versailles fähig gewesen, einen anderen als einen nationalistischen Frieden zu diktieren, dann wäre offenbar gar nicht erst Krieg gewesen. Die Deutschen ihrerseits vergaßen es den Gegnern nie, daß sie im Augenblick des Friedens noch dieselben Menschen des Krieges waren. Das erschütterte noch mehr ihren eigenen, schwachen Entschluß, es nicht mehr zu sein. Die Mehrheit der Deutschen hat es nicht zur Kenntnis genommen, wenn die anderen seither doch wohl einiges abließen von ihrem Nationalismus. Ihren eigenen trieben sie allmählich auf eine Höhe wie im Kriege und darüber noch hinaus; dies alles aber in einer Republik, deren Sinn sie nicht verstanden, obwohl sie ihn aufgeschrieben hatten: Völkerversöhnung.
Der nationalistische Auftrieb geschah nicht gegen die Republik, sondern mit ihr; das ist die Wahrheit, was auch immer sonst behauptet wird. Die Republik hat nur wenige Tage ihres Lebens anders gehandelt als das vorige, kriegerische Reich gehandelt haben würde nach einer unfreiwilligen Verkürzung seiner Machtmittel; und den Versuch, anders zu handeln, machte ein einzelner, Stresemann. Die endgültige Einigung mit Frankreich war in erreichbare Nähe geholt worden von diesem einzelnen Mann. Aber nichts folgte. Die Nation im ganzen stand nicht hinter ihm, die Parteien duldeten ihn nur gerade, und über das sofort Nutzbringende hinaus wurde sein Ziel nicht ernstlich zur Kenntnis genommen. Davon kam sogar seine eigene Aufrichtigkeit ins Schwanken. Als er gestorben war, an seiner Verlassenheit noch früher als an der Krankheit, wurde der Verständigung nie mehr entgegengeschritten, nur immer zurück. Kein Wort oder Gedanke der Verbundenheit für den guten Willen, der auf vertragliche Rechte verzichtet hatte; dafür die Erhebung neuer Ansprüche die alle mehr oder weniger zu erlangen wären, aber doch nur wieder vom guten Willen des anderen; und nicht an ihn hat man sich gewandt, sondern an die eigene, fortwährend höher gespannte, nationale Erregung – die schon Krieg ist, insofern ein Seelenzustand ihn ersetzt.
Der Krieg erhält sich in dem Denken heutiger Zivilisierter nicht als sichere Tatsache, der sie sich gewachsen fühlen. Er ist eine Zwangsvorstellung, und sie werden sie nur aus Ermüdung nicht los. Das Entsetzen würde sie in den Krieg treiben und nicht ihr Selbstvertrauen. Je weniger sie aber im Grunde von sich halten, um so heftiger ihr Haß auf einen anderen. Wir können nicht kämpfen, wir wollen wenigstens hassen! Wir können nicht einmal mehr unser Leben verdienen, außer wir versöhnen uns mit euch. Daher habt ihr alles verschuldet, und wir hassen euch! So sieht der Haß mancher Deutschen auf Frankreich aus, und von ihnen sind mehr in entfernten Teilen des Landes als nahe der Grenze. Der Nationalhaß darf seinem Gegenstand nicht in Person begegnen, es nähme ihm etwas von der Unwissenheit, die er braucht. Stände nicht das Gegenteil fest, der Nationalhaß sähe aus wie ein Überrest aus den Zeiten der langsamen Verkehrsmittel und unzulänglichen Informationen; – aber damals war er maßvoll, verglichen mit dem, der jetzt in den künstlich verdunkelten Köpfen festsitzt. Ein armes Einzelwesen aus der Menge haßt erstens den Konkurrenten von der Straßenecke und zweitens ein fremdes Volk, das heißt Millionen Menschen, ihre Vorgänger, ihr Erleben, Schaffen und Schicksal seit tausend Jahren. Ein wahrhaft angemessener Gegenstand für den Feind des Eckladens! Da hat er seinen zweiten Feind und kennt ihn zu seinem Glück noch etwas weniger als den Eckladen, aus dem er wenigstens Klatsch weiß. Nur so läßt sich ungestört hassen.
Aber der Nationalhaß, das leerste, unverstandenste, unerlebteste aller Gefühle, macht manchmal Geschichte und für täglich immerhin das Wetter. Die Regierenden haben es ihm, auch in der Republik, nicht nur erlaubt; sie haben den Nationalhaß benutzt und noch angetrieben, sobald Gründe der inneren Machtverteilung dafür sprachen. Den nationalsten von ihnen kam es bei allem auf die Macht im Innern an – mehr jedenfalls als den Republikanern. Die waren als Inhaber des Staates nur schwach überzeugt von sich selbst, waren ohne republikanische Ideologie, und daher fürchteten sie die der anderen, den Nationalismus. Nur darin nicht zurückbleiben! Infolge ihrer angstvollen Hochachtung vor dem Nationalismus regierten die Republikaner fast immer zusammen mit Reaktionären oder abwechselnd mit ihnen und voll Rücksicht auf sie. Gerade deshalb haben die Reaktionäre sich endlich alle Macht genommen und dulden im Staat nur noch die Ihren, das ändert nichts. Alle republikanischen Reden haben aufgehört, das ist der bemerkenswerteste Unterschied. An der Spitze der Verwaltung sind keine Minister mehr angebracht, um von Zeit zu Zeit das Wort Republik auszusprechen, ohne daß sie von seinem Sinn jemals durchdrungen gewesen wären. Das ändert nichts, da unterhalb der Minister niemals, keinen Tag lang, eine gründlich republikanische Verwaltung bestanden hat. Man muß einen hohen Beamten, der Republikaner war, erzählen gehört haben von seiner Kampfstellung die ganze Zeit, wie vereinzelt, unterwühlt, immer im tapferen Gegensatz zu den feindlichen Ränken der eigenen Untergebenen er gelebt hat; – und zur gleichen Stunde war im Lande ein Wort in Übung gekommen, das die Republik geehrt hätte, wenn es wahr gewesen wäre: System. Es gab kein System!
Schlimmer, das herrschende System war das gebrauchte, abgenutzte, das die Republik vorgefunden hatte, dieselbe Vorbereitung auf immer denselben Krieg, die unveränderte Ungerechtigkeit zugunsten von Erwerbsständen, die nichts nachließen, und von Klasseninteressen mit unversöhnlichen Ansprüchen. Die Justiz war nie republikanisch, das sah jeder; die Reichswehr war es nicht, die Universitäten. Kein Teil der Verwaltung wurde republikanisch durchdrungen, am wenigsten das Auswärtige Amt. Offene Gegenrevolutionäre von 1919 sind darin sitzen geblieben, und unbeanstandet hat dies Amt gegen die Republik weitergearbeitet. Anscheinend wurde nur niemals der einfache Schluß gezogen, daß Regierungen, die es damit gut sein ließen, selbst nicht tief überzeugt gewesen sein können, weder von der Republik noch von ihrem eigenen Recht. Die Regierungen der Republik haben sich allenfalls benommen wie Schauspieler auf einer Probe, aber nicht, als ob es Abend und ernst wäre. Sie markierten nur, wie man einen Staat verteidigt und behauptet. Bis zur entscheidenden Aufführung des Stückes sind sie dann auch gar nicht erst gekommen.
Unernst und unüberzeugt, wie sie waren, mußten sie vertuschen. Vor Enthüllungen über Staatsfeinde im Staat stellte sich jeder Minister. Jedes republikanische Ministerium trat zurück, wenn es sich offen republikanisch zu entscheiden gehabt hätte. Es machte den erklärten Feinden der Republik bereitwillig Platz, sogar, wenn jene keine Mehrheit hatten. Mögen die nur zeigen, was sie können! Sollten sie wirklich fertig werden mit der Republik, dann sind nicht wir Minister und wir Parteien verantwortlich: die Demokratie ist es. Da haben wir das rettende Wort! Die Demokratie verleiht jedem gleiche Rechte, auch denen, die sie beseitigen wollen! Müssen wir durchaus ein republikanisches Gesetz erlassen, dann nehmen wir in die Regierung um so eher Reaktionäre auf, damit wir gedeckt sind. Her mit unseren lieben Reaktionären! Sie müssen so oft als möglich dabei sein, wenn gerade nicht im Kabinett, dann im Salon, auf unseren Festen! Kein offizielles Essen, bei dem sich nicht alle wieder zusammenfanden. Der Reichskanzler, der sich parteilos genannt hatte, weil er nicht nur gegen das Wesen, sondern sogar gegen die Form des Staates gewesen war, saß neben seinen republikanischen Kollegen. Der Reichskanzler der Inflation, der Reichskanzler, der die 700 Millionen der ersten amerikanischen Anleihe sofort an die Schwerindustrie weitergegeben hatte: alle in hohen Stellungen, alle dabei. Immer dieselbe Gesellschaft, ausgeschlossen blieb, wer nicht regiert hatte in der Republik, sondern für sie nur dachte und kämpfte. Der Schriftsteller, der einiges dafür tat, die Republik mit ihrem eigenen Sinn zu erfüllen, genoß nicht einmal den Vorteil des Republikschutzgesetzes; er war nicht die öffentliche Person, wie der kleinste Landesminister. Kein System, aber ein Klüngel!
Niemals haben die Republikaner sich sicher gefühlt in ihrem eigenen Staat. Das regierende Personal aber stellte sich unentwegt, als brauchte es nur zu verwalten, nicht zu sichern, nicht zu führen. Das Höchste war, den Ruf zu haben als guter Verwalter – der Gewerkschaften oder der Schutzpolizei. Als aber beide die Republik hätten retten sollen, wurden sie gar nicht beansprucht. Dieser ganz unerprobte Staat hat Erscheinungen gezeitigt, wie eine sehr alte Demokratie, die leichtfertig wird, als ob ihr überhaupt nichts geschehen könnte, weil die letzte Entscheidung der Wahlzettel bleibt. Über diese ist auf andere Art entschieden worden, wie man weiß.
Wo alle dieselbe Denkart haben, wird auf die Dauer das Geschrei siegen. Die Minister der Linken waren wahrhaftig Nationalisten, sie ahnten gar nicht, daß man etwas anderes sein könne. Sie versäumten aber, mit ihrem abgenutzten Bestand noch groß aufzutrumpfen, und nur so kann er gerettet werden über seine Zeit hinaus. Die Rechtsregierungen waren, wie gewöhnlich, die unbedenklicheren; sie lenkten alle Aufmerksamkeit auf das Nationale, damit sie in seinem Schutz die soziale Reaktion durchbrächten. Als Reaktion und Nation in den Köpfen zur Einheit geworden waren, konnte endlich der Nationalsozialismus ausbrechen, die große neue Bewegung, die Bewegung des Stillstandes, die Neuheit einer Alterserscheinung, der Anspruch der Krüppel und der Leeren auf großen Um- und Auftrieb.
Dennoch ist eine Volksbewegung nicht lange nur das Werkzeug von Ehrgeizigen, mit der Zeit wird sie wirklich die Sache des Volkes – und damit eine Gefahr gleichmäßig für alle, ihre eigenen Führer, ihre Geldgeber, falschen Freunde, besonders für den regierenden Klüngel ohne Unterschied von links und rechts. Schließlich ist dann auch eine diktatorische Rechtsregierung ihren Freunden links zu Hilfe gekommen, als sie nicht mehr aus und ein wußten. Die Republik, schon mehr als halb im Bürgerkrieg, wurde vom vollständigen Versinken abgehalten durch einen Verkehrsunfall, die Namen der neuen Minister bezeichnen ihn ehrenvoll. Es sind beileibe nicht die Namen von Verrätern, vielmehr von Rettern. Eine Republik ohne eigenen Geist und Glauben hat zuletzt monarchistischer Retter bedurft. Das kann sie kaum noch beschämen, aber beglückwünschen dürfen sich die Nationalsozialisten, um derentwillen die einen zum Staatsstreich, die anderen zur Flucht griffen. Die Nationalsozialisten stehen an dieser Stelle der Ereignisse für das Volk selbst. Um es zu entrechten und fernzuhalten, spielen alle einander in die Hände, wie immer sie sich benennen; und sogar eine Bewegung, die sonst durch Verfälschung und Roheit abstieß, erscheint gerechtfertigt.
Dennoch – die Republikaner sind da, und sie bleiben da. Die Mehrzahl im Volk kann nichts anderes sein als republikanisch – trotz allen Bewegungen gegen das »System«. Die offene Reaktion begegnet im Grunde dem einmütigen Volk. Das ist nicht mehr dasselbe Volk, es ist ein anderes geworden durch die geschehene Lockerung der Klassen, der Sitten, eine Gewöhnung an Gemeinschaft, eine menschlichere Haltung und zugänglicheren Sinn – alles vor der Republik in Deutschland ungewohnt. Das Volk hat sich, wie noch nie in so kurzer Zeit, verwandelt seit dem Ende des kriegerischen Kaiserreiches, das gerade darum nicht wiederkehren wird. Dies Volk hat während einiger Jahre der Republik, nach der Revolution und vor dem Bürgerkrieg, sich ein einziges Mal frei gewußt und wird das Erlebnis seines verhältnismäßigen Gewinnes nie vergessen. Das Volk war auf gutem Wege, es ist nur aufgehalten worden von seiner wirtschaftlichen Not. Die machte es zugänglich für die wütenden Schwärmer eines »Dritten Reiches«, während es mit seiner Republik das praktische Versprechen eines immer volkstümlicheren Staates schon in Händen hielt. Die Republik mußte nur beim Wort genommen werden, und sie mußte Männer finden, die sie äußerst ernst nahmen. Das Wahlrecht mußte besser und das Parlament dem Volk in Wahrheit verantwortlich sein. Das Volk war immer bereit gewesen, es war erfüllt von der Republik, viel tiefer als es wußte. Die letzten Wochen vor dem reaktionären Umsturz und Zwischenfall wurde auf den Straßen das Wort »Freiheit« gerufen, und das waren Kommunisten so gut wie Bürgerliche. Das Wort »Freiheit« und was es alles enthält an Werten, an Würde, selbstgewählter Pflicht, an Recht und an Hoffnung, war ihnen von ihren Parteien kaum erklärt worden, und die Regierenden hatten es so gut wie nie gebraucht. Die Straßen hörten es vorher nie. Als aber die Republik unter dem gefährlichsten Druck stand, da stieg von selbst dies Wort.
Wenn »Freiheit« kein Blendwerk ist, dann bedeutet sie den innigen Anspruch, niemandem zu gehorchen als nur der Vernunft. Wo das Wort Freiheit seinen Sinn zurückbekommt, geht auch immer schon die Ahnung um, als nahte, nicht mehr lange aufzuhalten durch Vergewaltigung, Dumpfheit und Lüge, ein neues Zeitalter der Vernunft.
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War ich treu, habe ich das getan, was Jesus getan hätte?
Stichworte: Inventur machen – ist Gott treu, kann man sich auf ihn verlassen? – der uns gestern reich gesegnet hat, wird auch morgen mit uns sein – hart mit sich selbst ins Gericht gehen – Gott gehorchen – die Zeit ist kurz, die Zeit eilt – meine Zukunft gehört Gott – auf sich selber aufpassen, haushalten – Gott ehren – die Seele aufräumen – des Teufels liebstes Möbelstück ist die lange Bank – Niederlagen verarbeiten – auf dem Boden der Wirklichkeit bleiben – ein Haushalter Gottes sein – für die Seele sorgen – was habe ich aus meinem Leben gemacht? – war ich großzügig? – war ich selbstsüchtig, egoistisch? – schaut, wie es euch geht – Stehaufmännchen sein – habe ich zuerst nach dem Reich Gottes getrachtet? – loslassen – hast du genug oder fährst du auf Reserve – deine geistliche Situation – wie ist deine Beziehung zu Jesus? – treu sein – „hier ist mal Deutschland gewesen“ – jedes Werk wird geprüft – Selbstbesinnung – lächerlich gemacht, verspottet werden – Joseph – Jesus retten, Jesus ein Zuhause geben – der Offenbarung gehorsam sein – sich selbst treu bleiben – das Wort Gottes bleibt – was denkt Gott über dich – Generalinspektion
Wer uns unterstützen möchte, kann dies hier tun: ♥ Spenden ♥
Predigt herunterladen: 2019-12-31 Bilanz ziehen
#bilanz#treu sein#war ich treu#hart mit sich selbst#mit sich selbst ins gericht gehen#selbstprüfung#inspektion#rückschau#andacht#predigt#rückblick
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SubhanAllah. Wisse, dass es immer jemanden gibt, den Allah härter prüft als dich. Allah taala hat uns alles in dieser Dunya gegeben, nur eins hat er uns selber überlassen und das ist die Entscheidung. Wir Menschen können selber entscheiden was für ein Leben wir führen wollen. Ein Leben umhüllt von Dankbarkeit, Selbstbesinnung und des klaren Bewusstseins der Existenz oder ein Leben umhüllt von Egoismus, Gier und mangelndem Mitgefühl. Allah taala hat UNS die Entscheidung gelassen, so entscheide dich richtig bevor es zu spät ist. Das Leben ist eine Prüfung, sei dir dem bewusst und sage #alhamdullilah
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❗️Corona: Angst und Panik als "Loosh"-Mittel zum Füttern der Kabale und dunklen Wesenheiten!
Der Großteil der Menschheit hat nun Angst vor Ansteckung, Angst vor anderen Menschen (asoziale Distanzierung), Angst ums eigene Leben ("Gefährlicher Virus") und durch den initiierten Wirtschaftszusammenbruch schürt man weltweit zusätzliche Überlebensängste aufgrund von Kurzarbeit und einfach der permanenten Ungewissheit, wie es jobtechnisch weitergehen soll. Diese Überlebensängste werden in den kommenden Wochen und Monaten noch weiter aufgebaut werden, wenn aufgrund zusammenbrechender Wirt-schaft Menschen massenweise arbeitslos und parallel dazu die Zwangsmaßnahmen gegen die eigenen Bevölkerungen ausgebaut werden (wobei wir die ganze Zeit die Wirte sind und das System der Parasit, der unsere Lebensenergie absaugt [Finanzsystem gekoppelt mit Lohnarbeit, Steuern und Abgaben]).
Mit dem Corona-Theater hat man jedenfalls auf einen Schlag die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt. Hinzu gesellen sich noch weitere negative Emotionen wie Wut und Hass auf die eigenen Regierungen usw. Die Tatsache ist, dass nun Milliarden von Menschen in fast dauerhafter Angst leben und dadurch hat die Kabale sich selbst ein wahres "Eldorado" erschaffen, denn die dunklen Elemente und Wesenheiten sind von der göttlichen Quelle abgeschnitten (werden von ihr also nicht versorgt) und brauchen daher für ihr eigenes Überleben ständige Nahrungszufuhr durch die niederen Emotionen von Menschen - auch "Loosh" genannt im Englischen.
👉 Das ist das große Geheimnis auch hinter den ganzen rituellen Kindstötungen in elitären Kreisen! Es geht hierbei nicht "nur" um die Herstellung der Substanz Adrenochrom durch von in Angst und Schrecken terrorisierter Kinder, deren Blut mit Adrenalin angereichert und wie eine "verjüngende" Droge für die Kabale wirkt. Die terrorisierte Angst füttert auch jene Dämonen und negativen Außerirdischen, mit denen die irdische Kabale zusammenarbeitet und im Gegenzug Macht und Reichtum zugesichert bekommt.
👉 Deshalb muss aus Sicht der Kabale und ihrer dunklen Fürsten hier auf der Erde stets ein Klima von Angst, Leid und Elend herrschen! Deshalb müssen ständig Armut, Kriege und Krankheiten wie ein perpetuum mobile aufrecht erhalten werden, damit die Quelle an "Loosh" nie versiegt.
👉 Der US-Insider und Autor David Wilcock hatte einmal eine Quelle zitiert, die mal für Rothschild gearbeitet hatte. Diese Quelle meinte zu Wilcock einmal sinngemäß, dass, wenn der Großteil der Menschheit nur einen Tag lang fröhlich und positiv gelaunt wäre, würden Mitglieder der Kabale tot umfallen wie die Fliegen! Dieselbe Information hatte mir einmal ein Medium ebenfalls bestätigt und diese Aussage sagt doch somit schon fast alles darüber aus, wie unglaublich abhängig diese dunklen Elemente von uns Menschen sind! Die Kabale kämpft momentan also ums nackte Überleben!
✅ Der Schlüssel zu unserer wahren Befreiung liegt somit zum großen Teil in uns selbst! Leben wir ständig in Angst oder versuchen wir in allem das Positive zu sehen und bleiben in Vertrauen, dass es stets einen Weg aus einer misslichen Lage geben wird? Zugegeben, diese Zeiten sind sehr herausfordernd - für jeden einzelnen von uns. Wir sind aber nicht rein "zufällig" gerade in dieser Zeit hier. Wir sind hier, um sie zu meistern! Bleiben wir daher so gut es geht in Liebe, Mut und in Gottvertrauen. Nutzen wir diese Zeiten zur Selbstbesinnung, werfen alten Ballast über Bord und richten uns neu aus im Leben. Auch diese schweren (kommenden) Zeiten werden einmal vorbei sein und dann wird es einen Neuanfang geben. Aufgeben ist also keine Option. Jetzt ist Zeit zum Handeln angesagt!
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👉 https://t.me/Daniel_Prinz_Offiziell
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Video von Stefan Magnet (Wochenblick.tv) Positive Gedanken zu Weihnachten: Licht wird wieder werden!
Für uns gibt es keine bessere Zeit zum Nachdenken, zur inneren Einkehr – es gibt keine geeignetere Stunde zur Selbstbesinnung als jene Feier der Sehnsucht, jenes Lichtfest, das wir jetzt zu dieser Zeit, zur Zeit der Wintersonnenwende, begehen: Weihnachten! Und wir sollten diese Nachdenk-, Ruhe- und Erholungsphase mit guten Gedanken, mit Kraft-Tanken, verbringen. Und so […] http://dlvr.it/RLl6dT
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Verdammt noch mal! In der internen Blogger-Datenbank ist dieser Beitrag unter dem Stichwort "Martin Buber" wieder mal nicht mehr zu finden. Aber das passt sehr gut zum Thema. Ich sehe am Bildschirm soeben folgende Buchempfehlung: “Im 'Der Weg des Menschen', der auf einen Vortrag aus dem Jahre 1947 zurückgeht, beschreibt Martin Buber, was in seiner Sicht für das Leben der ostjüdischen Chassidim wesentlich war und was für Bubers Werk entscheidend wurde. Ein idealer Einstieg in Bubers Werke und zugleich ein Anstoß zur Selbstbesinnung".” Gut, dass dieses Buch am Bildschirm erschien. Teilweise ist Amazon doch ein bisschen sehr selektiv. 15 : 29 Uhr. Im technischen Protokoll ist hoffentlich auch nach meiner Bemerkung am Bildschirm "Du warst noch viel klüger, als ich dachte" der dann automatisch gelöschte offene Tab mit "Die neun Tore der Chassidim". https://www.wa.de/kultur/chassidische-geschichten-jiri-mordechai-langer-neun-tore-3001704.html Und das hier ist auch keine Überraschung: "Langer kehrte noch einmal zu den Chassiden zurück. Er blieb dieser mystischen Form des Judentums bis zu seinem Tod verhaftet, auch wenn er später wieder nach Prag kam und dort das Leben eines Privatgelehrten führte. Er beschäftigte sich mit westlicher Literatur und Wissenschaft, auch mit Freuds Psychoanalyse. Knapp entkam er dem Holocaust mit dem Schiff über die Donau, zog sich dabei aber eine tödliche Krankheit zu. 1943 starb er, 49 Jahre alt, in Tel Aviv." Spontan fällt mir noch einer der Sätze aus den Beiträgen ein, in denen stand, dass Holocaust-Überlebende in den 50ern einen der Knesset-Abgeordneten ermordet hatten, der beteiligt war an der Team-Arbeit mit der SS ...In diesem Zusammenhang: Ich taufe das Alles-SS-Syndrom unserer luntegelegten autoritären Psychogruppen jetzt um in das Alles-Ostjuden-SS-Syndrom
Und nun noch einmal dieser Blogger-Eintrag. Ein Zitat von: Monica Sjöö, Barbara Mor, Wiederkehr der Großen Göttin. Die Religion der großen kosmischen Mutter und ihre Vertreibung durch den Vatergott "Ekstase ist der Tanz der einzelnen mit dem All. Ek-stasis: Ekstase ist das Heraustreten aus sich selbst und bedeutet damit verbunden die Aufhebung des konditionierten Geistes. Das ganze Leben wurde als Teilnahme am spirituellen Ganzen, das die Göttin verkörperte, erfahren. In dieser magischen Einheit waren Ekstase und verantwortliches Handeln (das heißt Empfänglichsein und Antwortgeben) eins. Die Verbindung zur Göttin wurde daher schon in frühester Zeit durch ihr wesensgleiche, zur Ekstase fähige Frauen hergestellt - durch Schamaninnen und Seherinnen. Im Trance-Zustand waren sie verantwortlich dafür, daß die Energiebahnen zwischen Individuum, Gruppe und kosmischem Ursprung offengehalten wurden. Sie heilten, übertrugen Lebenskräfte und brachten sie ins Gleichgewicht. Es ist bemerkenswert, daß bis auf den heutigen Tag in allen patriarchalen Weltreligionen immer noch 'Frauengewänder' die offizielle Priestertracht sind und daß männliche Priester die Rolle einer Art 'männlicher Mutter' einnehmen. Bei sibirischen Stämmen gibt es männliche Schamanen, die symbolische 'Brüste' auf ihren Gewändern tragen. Männer wurden die neuen Priester des Vater-Gottes, aber Frauen blieben die Schamaninnen ('Hexen') der ekstatischen Mutter. In uns allen, im Innersten des Wesens, ist das Wirken des Universums - Ihr Wesen - allgegenwärtig. Ekstase ist die einzige Möglichkeit für die Seele, sich in der Vereinigung mit der Göttin zu verlieren. Auch einige männliche Philosophen wußten das. So sagt zum Beispiel Martin Buber: Im Schoß der Mutter war die ungeteilte Welt, die der Form vorausgeht. Bei der Geburt vergessen wir das, aber wir vergessen es nie ganz. Die Erinnerung an jene ungeteilte ursprüngliche Welt lebt fort als 'geheimes Wunschbild', und das ist die wahre Bedeutung des Wunsches, in den Mutterleib zurückzukehren. Es ist ganz und gar nichts Pathologisches, sondern stellt ein natürliches Verlangen dar, die kosmische Verbindung wiederherzustellen." "Das Außersichsein wird in der patriarchalischen Gesellschaft in höchstem Maße unterdrückt. Männer haben Angst davor, sie könnten ihren gesellschaftlichen Status als Gebieter oder Ehemann verlieren und als Sohn zu ihrer kosmischen Mutter zurückkehren. Sie fürchten, auf dem Höhepunkt des Orgasmus ihren Geist an den Kosmischen Geist zu verlieren, sie fürchten die Nähe zur Todeserfahrung (Ichverlust) und zum Wahnsinn ('lunacy', Hingabe an den Mond). Als Folge davon benutzen Männer, nachdem sie Körper und Geist voneinander getrennt haben, ihren Körper (bzw. Penis) als Instrument 'unbeteiligter' Erfahrung, sie würdigen die Sexualität zum Abwehrinstrument gegen die Liebe herab. Das tiefste Ich-Du-Erlebnis, dessen Menschen fähig sind - die einem Todesorgasmus ähnliche Erfahrung, bei der das Ich jede Abwehr aufgibt und eins wird mit dem Kosmischen Selbst - kann es im Patriarchat nicht geben, weil der Geist des Patriarchats alle Ekstaseerlebnisse seiner Geschöpfe ablehnt und verurteilt. Der Mann hält also sein in sich selbst verkapseltes Ego aufrecht, während die Frau als fleischliches Objekt entpersönlicht wird. Wenn Frauen als 'sexuell passiv' und 'von Natur aus masochistisch' abgestempelt werden, hat das hochpolitische Gründe: Entpersönlichte Sexualität gibt dem Mann die Möglichkeit, sein Ego, d.h. sein Eigentumsrecht aufrechtzuerhalten. Und es gibt keine starke selbstbewußte Frau, die ihn im Namen einer größeren Transzendenz in Frage stellen könnte. Jenseits des Ödlands der Verzweiflung, des Leidens und der Entfremdung liegen Göttinnen-Reiche unendlicher Freude und Erleuchtung - der Kriegsgott aber steht an der Grenze und will kein männliches Ego diese Grenze überschreiten lassen." Der Teufel sitzt denen im Nacken, die die Göttin verleugnet haben.
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Wohl bezeichnet das Wort podpol’e eine Örtlichkeit, die »unter« (pod) dem »Boden« (pol) gelegen ist, doch ist der Begriff im Russischen durchweg politisch konnotiert, steht also generell für einen geheimen, einen versteckten Ort, der – wie im Deutschen – »Untergrund« genannt wird und an dem sich in aller Regel nicht Einzelpersonen, sondern »untergetauchte« Kampf- oder Diskussionsgruppen zusammenfinden; das davon abgeleitete Eigenschaftswort (podpol’nyj) bedeutet denn auch nichts anderes als »illegal« (vorab »anarchistisch«, »revolutionär«) oder ganz einfach »verboten«. Als »Untergrund« lässt sich der Aufenthaltsort von Dostojewskijs Ich-Erzähler also nicht bezeichnen. Denn dieser haust – völlig legal – in einer schäbigen Mietwohnung am Stadtrand Petersburgs und hat mit der dissidenten oder kriminellen Szene nichts zu schaffen. Auch liegt seine Wohnung (wie aus dem Text hervorgeht) keineswegs »unter dem Boden«, also im Soussol oder Kellergeschoss, vielmehr scheint es sich um das Hochparterre zu handeln, so dass von »Kellerloch« keine Rede sein kann. Es ist kaum nachvollziehbar, dass und weshalb der Protagonist, der als Kanzleibeamter und Uniformträger einen eigenen Hausdiener beschäftigt, in den meisten bisherigen Übersetzungen und Analysen der Aufzeichnungen in einem unterirdischen Verlies verortet wird – er richtet sich nicht in einer Unterwelt ein, um mit Gleichgesinnten eine wie immer geartete, auf gesellschaftspolitischen Wandel angelegte Opposition zu bilden, vielmehr vertritt und rechtfertigt er eine radikal egozentrische Gegenwelt, die jeglicher System- und Normbildung, jeglichem Common sense, jeder Konvention und jedem Kompromiss abgeneigt ist. Das »Abseits« ist eine abgelegene, randständige Örtlichkeit, von der aus der Ich-Erzähler auf das »Zentrum« einzuwirken oder wenigstens einzureden versucht, um die dort massierten, repressiv beharrenden Kräfte – Macht, Kapital, positives Wissen – mit polemischem Scharfsinn in Frage zu stellen. »Untergrund« und »Kellerloch« sollen denn also in dieser Neuausgabe der Aufzeichnungen durch den allgemeiner geltenden Begriff des Abseits ersetzt werden. Es handelt sich dabei um einen selbstgewählten abgelegenen Aufenthaltsort, einen Ort des Rückzugs wie auch der Selbstbesinnung, der bei seinem Bewohner gleichermaßen soziale Distanzierung (oder Inkompetenz) und individuelle Überheblichkeit vermuten lässt. Der Erzähler wird damit von falschen politischen Konnotationen befreit, er ist kein regimefeindlicher Verschwörer oder Untergrundkämpfer, sondern ein ebenso konsequenter wie exzentrischer Einzelgänger, ein Querdenker und Provokateur, man könnte auch sagen – ein typischer, nirgendwo behauster Intellektueller, der (wie er selbst eingesteht) unentwegt »spricht und spricht und spricht«, sich aber zu keinerlei produktiver Tätigkeit von gesellschaftlichem oder wirtschaftlichem Nutzen aufraffen kann. Die Aufzeichnungen aus dem Abseits sind das beredte, noch heute gültige Zeugnis dafür. Felix Philipp Ingold zu seiner Neuübersetzung -Wiki bleibt dennoch beim Kellerloch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufzeichnungen_aus_dem_Kellerloch
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Rückzug vom Lärm der Welt schafft Raumund Zeit zur Selbstbesinnung. Entfaltung des Seins aus dem Wesenskern erfüllt das Menschsein auf Erden und läßt das Ewige erblühen, es sichtbar werden. #orakelschamanismuschela#orakel#schamanismus#chela#tarot#rückzug#lärm#welt#raum#zeit#selbstbesinnung#entfaltung#sein#wesenskern#tarot#kartenlegen#lüneburg#monstarot#monstarotdeck#monstarotapp#joannanelson#thefoolsdogapp (hier: Ochtmissen, Niedersachsen, Germany) https://www.instagram.com/p/CDqF76FqAIR/?igshid=9gdq8tpkigcx
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Die europäische Trauerfeier zu Helmut Kohls Beerdigung hat die Erwartungen übertroffen. Und sie sorgte für einen Moment der Selbstbesinnung eines ganzen Kontinents.
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DPA Kundgebung der Proeuropäer von "Pulse of Europe" in Berlin Quer durch Europa beschwören Politiker die nationale Selbstbesinnung. Statt Unterschiede zu
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Palmsonntag
Palmsonntag ist der letzte Sonntag der Fastenzeit und der letzte Sonntag vor Ostern. Schon eine Woche vor Palmsonntag werden die Kreuze in den Kirchen verhängt und die Altäre zugeklappt. Dies soll an die Leidensgeschichte Christi erinnern und den Charakter der Passions- bzw. Fastenzeit als Zeit der Selbstbesinnung und Reflexion herausstreichen. Palmen waren ein Siegeszeigen zu Zeiten des Neuen Testaments; außerdem wurden Palmzweige auf die Straße gelegt, um die Vorbeiziehenden zu ehren. Der Palmsonntag kennzeichnet den Einzug Christi in Jerusalem:
"Als an nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, daß Jesus nach Jerusalem käme, nahmen sie Palmzweige und gingen ihm entgegen und riefen: Hosianna!" (Joh 12:12)
In den meisten Kirchgemeinden findet am Palmsonntag eine Prozession mit gesegneten Palmzweigen statt; in kühlerem Klima werden die Palmzweige mit Buchsbaum, Weide, Eibe oder anderen einheimischen Zweigen ersetzt. Im Anschluß an die Zeremonie in der Kirche werden die Zweige mitunter aufgehoben und am Aschermittwoch des folgenden Jahres verbrannt. Mit der Asche zeichnen sich die Gläubigen dann an diesem Tag das Kreuz auf die Stirn.
(http://www.ostern-mit-dem-osterhasen.de/palmsonntag.html)
Palmbäume in der Kirche Herznach
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Probleme des Dialogs
Dialog Dialog hat IMMER Vorrang Wenn Sie Menschen treffen und merken, dass diese anderer Meinung sind als Sie selbst, dann versuchen Sie vielleicht manchmal, eine Brücke zu bauen, um den zwischenmenschlichen Widerstand zu überwinden! Das ist oft das schwierigste kommunikative Problem. Der Mensch glaubt ja oft auf Gedeih und Verderb an seine eigenen Bekenntnisse und wird für Anderes blind. Er hat…
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